Sport-Info Heft 23 1-2004 - Lehrer-Uni

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Sport-Info Heft 23 1-2004 - Lehrer-Uni
1/2004
I N F O - Fachbereich Sport Oberschulamt Karlsruhe
1
Inhalt
Inhaltsverzeichnis
1
Quo vadis – Schulleichtathletik?
2
Bildungsstandards im Sport
Sport im Fächerverbund Musik – Sport – Gestalten der Hauptschule
5
Gymnasium: Bildungsstandards im Fach Sport – Niveaukonkretisierungen
7
Schwerpunktthema: Radfahren
Aller guten Dinge sind Triathlon: Drei Hits für Kids
11
Verkehrserziehung
14
Schülermentoren – Verkehrserziehung
15
Projekt Radsport in Verein und Schule (Bikepool)
16
Unfallkasse Baden-Württemberg - Sicherheit im Schulsport
Das Mountainbike – Sportgerät und Fortbewegungsmittel
18
Jugend trainiert für Olympia
Handball-Landesfinale Wettkampf 2
20
Basketball-Landesfinale Wettkampf 2 und 3 Mädchen
21
Aus den Staatlichen Schulämtern
Schulsportpräsentation Karlsruhe
22
Aus den Schulen
St. Raphael Gymnasium Heidelberg: Sport und Compassion
23
Der DSLV Nordbaden berichtet
1. Forum Jungensport
25
Aus den Seminaren
Die Ballschule auch im Gymnasium? Fünf Gründe dafür
28
Aus den Universitäten
Ausbildungen und Studiengänge im Sport: Die Pädagogische Hochschule Karlsruhe
30
Aktuelle Informationen
„Bewegte weiterführende Schule“ ...
32
Schulhandballtag des Badischen Handballverbandes (BHV)
33
Ski Fortbildung OSA KA / FR
33
2
I N F O - Fachbereich Sport Oberschulamt Karlsruhe
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„Quo Vadis“ – Schulleichtathletik
Zieht man neuere Untersuchungen von Wydra1,
Kruber u. a. zu Rate, so ist zwar nach wie vor
Sport das mit Abstand beliebteste Unterrichtsfach, die Individualsportarten, insbesondere das
Gerätturnen und die Leichtathletik, hinken aber in
ihrer Beliebtheit deutlich hinter den Spielsportarten her. Bei Wydra taucht die Leichtathletik unter
den TOP TEN in der Beliebtheitsskala nicht auf!
Die Basissportart, die sie in den Augen der
Sportkollegen immer noch ist, wird in den Augen
der Schüler und auch im Schulalltag zur Randsportart.
Daran ändern auch die hervorragenden Materialien zur Kinderleichtathletik2 nichts, die vom Lehrteam der Arbeitsgemeinschaft des Badischen
und Württembergischen Leichtathletikverbandes
in Zusammenarbeit mit dem LIS (Landesinstitut
für Schulsport) erstellt wurden und jetzt nationale
und internationale Anerkennung und Verbreitung
gefunden haben. Fast jeder, der diese Inhalte in
seinem Unterricht eingesetzt hat und geeignete
Organisationsformen wählte, wird von begeisterten Kindern berichten.
Auf die Frage nach der Beliebtheit der Leichtathletik kommt Matthias Meyer3 in seiner Untersuchung zu folgendem Schluss:
Schüler wollen Sport, der Spaß macht. Individualsportarten wie Gerätturnen, Schwimmen und
Leichtathletik sind stark von starren Vorgaben
und Normen geprägt. Spiele bieten hingegen
mehr Freiheit in der Form ihrer Durchführung und
Ausübung.
Schüler wollen Erfolgserlebnisse. In der Leichtathletik, wie in vielen anderen Individualsportarten auch, wird dem Einzelnen sehr schnell aufgezeigt, wo seine Grenzen liegen. Ein sportlich
schwacher Schüler wird entsprechend durch
schlechte „Zeiten und Weiten“ permanent frustriert. Leichtathletik wird hauptsächlich von den
Schülern gemocht, die „athletisch“ sind – sich al1
Prof. Georg Wydra „Beliebtheit und Akzeptanz des
Sportunterrichts. Eine empirische Erhebung zur Situation des
Schulsports im Saarland“ in magazin forschung 2/2000 www.uni-saarland.de/verwalt/kwt/ f-magazin/22000/Wydra.pdf
2 Autorenteam „Kinderleichtathletik – Schulsportplan Baden-Württemberg“ Band 1 „Laufen – Sprinten“ Band 2
„Springen – Werfen“ Herausgeber MKJS BadenWürttemberg
3
Matthias Meyer „Die Chancen der Leichtathletik als Basissportart in der Sekundarstufe I – Eine empirische Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung des neuen Lehrplans in Rheinland-Pfalz“ 2001 –
www.sport.uni-mainz.de/mueller/Texte/MMEx.pdf
so ohnehin sportlich nicht verstecken müssen. In
den Mannschaftsspielen haben schwächere
Schüler eher die Chance sich im Kollektiv zu verstecken und sich stärker zu fühlen. Verliert die
eigene Mannschaft, hat das ganze Team verloren – gewinnt sie, sind auch die schwächeren
Schüler dieser Mannschaft Sieger.
Im Schulalltag eignet sich die Leichtathletik wie
keine zweite Sportart dazu, „Noten zu machen“.
Ohne große Vorbereitung müssen die Kinder
100m sprinten, weit- und hochspringen und im
schlimmsten Fall auch noch die 1000m laufen!
Wenn die technischen Disziplinen dann, wie leider allzu oft zu beobachten ist, auch noch an einer Anlage abgeprüft werden, ohne dass irgend
welche Zusatzangebote für die gerade nicht aktiven Schüler gemacht werden, dann ist Langeweile vorprogrammiert und man darf sich über das
Schülerurteil über die Leichtathletik nicht wundern.
Deshalb ein erstes Statement:
„Die Inhalte der Leichtathletik sind sehr interessant, wenn sie variantenreich, in einem
geeigneten organisatorischen Rahmen und
ohne beständigen Leistungsdruck vermittelt
werden!“
Dazu einige aus langer Erfahrung gewonnene
Kernaussagen:
• Keine Leistungsmessung ohne adäquate
Vorbereitung!
• Bei der Vermittlung technischer Disziplinen
höchstens Gruppengrößen von 8-10 Schülern an einer Anlage!
• In einem Schuljahr Konzentration auf höchstens drei Disziplinen!
• Zielform der Technik erst nach umfassender
vielseitiger Vorbereitung!
• Koordination kommt vor Kondition!
• Organisation ist (fast) alles!
• Gruppenwettkämpfe vor Einzelleistungen!
Bei der Umsetzung der Inhalte muss von folgenden Grundannahmen ausgegangen werden:
• Die Schüler wollen Sport treiben und sich
bewegen!
• Schüler freuen sich über das Gelingen einer
adäquaten vorgegebenen Bewegungsaufgabe!
•
Kein Schüler hat auf längere Sicht Spaß
daran ständig, langsamer zu laufen, weniger
hoch oder weit zu springen und weniger weit
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zu werfen als andere und das auch noch bei
jedem Versuch dokumentiert zu bekommen!
• Der „ewige Verlierer“ wird dem Sport insgesamt enttäuscht den Rücken kehren!
Nur der sinnvolle Wechsel von Inhalten, Methoden und Organisationsformen führt zu einem gelungenen Unterricht, an dem die Schüler mit
Spaß und Freude teilnehmen.
Welche Wege gibt es, um die Leichtathletik
aus dem „Jammertal“ zu führen?
Rolf Bader, Fachberater Sport am OSA Karlsruhe und Lehrwart des Badischen Leichtathletikverbandes, hat bereits im Info-SPORT Heft 19
(1/2002) auf „Methodische Aspekte zur Sportart
Leichtathletik in der Schule am Beispiel des
„Hoch-hinaus-Werfens“ hingewiesen“. Im Folgenden sollen die verschiedenen Möglichkeiten
des Aufbaus einer Leichtathletik-Doppelstunde
aufgezeigt werden. Die Grundorientierung ist dabei die klassische Dreiteilung, wobei der Hauptteil, bei kürzer gefasstem Vorbereitungs- bzw.
Schlussteil, auch zwei Schwerpunkte haben
kann.
Ein entscheidender Punkt, um in der „Leistungs“Sportart Leichtathletik das oben angesprochene
sportartimmanente „Verliererprofil“ zu beseitigen,
ist eine Überwindung der Individualsportcharakteristik hin zur Mannschaftscharakteristik. Hierzu
ist neben der didaktisch-methodischen Vorplanung der Inhalte die sehr präzise Vorplanung der
möglichen Organisationsformen notwendig. Zu
häufiger unphysiologischer Stillstand und Untätigkeit der Schüler erzeugt Langeweile.
Vorbereitungsteil
Ausdauer (auch in Spielform)
Ausdauer (auch in Spielform) max. 15min
Hauptteil 1
Hauptteil 2
Sprint oder Sprung
Schlussteil
Spiel (klassisch)
Wurf
Sprint oder Sprung Wurf
Spiel (klassisch)
Spiel (klassisch) max. 10 min
Sprint oder Sprung
Wurf-Lauf-Sprungspiel max.
10 min
Spiel (klassisch) max. 10 min
Wurf
Sprint oder Sprung
Lauf- und Sprungkoordination
Lauf und Sprungkoordination
max 15min
Spiel (Taktik od.
Technik)
Sprint oder Sprung
Sprint oder Sprung
Sprint oder Sprung
Wurf
Wurf
Wurf
Sprint oder Sprung Wurf
Sprint oder Sprung
Wurf
Sprint oder Sprung
Spiel (Taktik od.
Technik)
Aus physiologischer Sicht ist sicher die Frage erlaubt, ob es sinnvoll ist, die Ausdauer an den Beginn einer Stunde zu setzen. Die Trainingslehre
sagt hier eindeutig, dass das Ausdauertraining
an den Schluss einer Trainingseinheit gehört
bzw. dass für das Ausdauertraining eine eigene
Einheit vorzusehen ist.
Aber ist eine 15 – 20 Minuten dauernde Ausdauerbelastung tatsächlich mit einem „Ausdauertraining“ vergleichbar? Sie ist eher mit einem ausgedehnteren Aufwärmteil vergleichbar. Und dieser lässt sich sehr wohl einer Stunde voranstellen. Aus eigener Erfahrung kann nur auf beste
Ergebnisse verwiesen werden. Wenn die Schülerinnen und Schüler durch geeignete Organisationsformen (Spielformen) in ihrem eigenen Tempo (im aeroben Bereich, also durchaus auch im
Walkingtempo!) laufen (gehen) können, verliert
Spiel (klassisch)
Ausdauer (auch in Spielform)
Wurf-Lauf-Sprungspiel
Spiel (klassisch)
Ausdauer (auch in Spielform)
Wurf-Lauf-Sprungspiel
Spiel (klassisch) max. 10 min
Wurf-Lauf-Sprungspiel max.
10 min
Spiel (klassisch) max. 10 min
die Ausdauerbelastung auch ihren Schrecken
(den sie bei vielen Schülern durch zu intensives
Laufen leider hat).
Um einen Aufwärmeffekt für den nachfolgenden
Hauptteil zu erzielen, lassen sich auch die in oben erwähnter Broschüre zur Kinderleichtathletik
aufgeführten Formen der Lauf- und Sprungkoordination ausgezeichnet einsetzen. Voraussetzung ist aber auch hier, dass Organisationsformen gewählt werden, bei denen keine, oder nur
physiologisch sinnvolle Wartepausen entstehen.
Diese Aussage lässt sich auch auf alle Übungsund Spielformen des Hauptteils anwenden. So
lassen sich alle Formen des Hochsprungs oder
Weitsprungs und auch der Wurfschulung nur
sinnvoll durchführen, wenn sich alle Schüler entweder an nach Aufgabenschwierigkeit differen-
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zierten parallelen Stationen oder in leistungshomogenen Gruppen an unterschiedlichen Stationen sportlich betätigen können. 8 bis maximal 10
Schüler pro Station sollten dabei nicht überschritten werden. Dadurch lassen sich dann auch
Wiederholungszahlen zwischen 15 und 30 erreichen, die für einen Lerneffekt unbedingt notwendig sind.
Die gängigen Klassengrößen (Klassenteiler 33!)
erfordern fast immer eine Differenzierung in verschiedene Aufgaben. Am Beispiel der Kombination Sprint/Sprung und Wurf soll dies kurz dargestellt werden. Für diese beiden Schwerpunkte
stehen mindestens 50 min zur Verfügung. Ausgehend von 33 Schülern lassen sich vier Gruppen á 8 (bzw. 9) Schüler bilden.
Deshalb ein zweites Statement
Diese durchlaufen folgende vier Stationen reihum
und bleiben jeweils 10-12 Minuten an einer Station:
15 oder mehr Schüler an einer Weitsprungbahn oder einer Hochsprunganlage üben zu
lassen ist methodischer Unfug!!
Die Schüler versuchen, auf ein Startsignal innerhalb einer vorgegebenen Zeit (6-8sec) einen
Gegenstand (Tennisball, Parteiband, Tennisring) aus einer selbstgewählten Zone („Risiko“)
schnellstmöglich zu holen und über die Start-Ziellinie zurück zu transportieren.
Gelingt dies vor dem Stoppsignal, erhält der Schüler die Punktzahl der erreichten Zone, ansonsten keinen Punkt
Station 1: Risikosprint (Siehe Bild oben, Kinderleichtathletik Band 1, S. 24) – Schüler
führen den „Risikosprint“ selbstständig durch.
Station 2: Erlernen und Vertiefen der schnellen,
einarmigen Schlagbewegung (Siehe
Kinderleichtathletik Band 2, S. 62) –
Lehrer unterstützt und korrigiert die
Würfe.
Station 3: Startball (Siehe Kinderleichtathletik
Band 1, S. 19) – Schüler führen
„Startball“ selbstständig durch (entweder ein verletzter aber anwesender
Schüler oder im Wechsel einer der
Gruppe gibt das Startkommando).
Station 4: „Wir treffen den Ball im Flug“ (Siehe
Kinderleichtathletik Band 2 S. 56) –
Schüler führen „Wir treffen den Ball im
Flug“ selbstständig durch (entweder
ein verletzter aber anwesender Schüler oder im Wechsel einer der gegnerischen Gruppe wirft den Wasserball
hoch).
Es ist erstaunlich, wie schnell sich Schüler auf
selbstständiges Üben bzw. Spielen einlassen.
Für einen Kollegen, der fast ausschließlich lehrerzentriert unterrichtet hat, gehört sicher eine
große Portion Mut dazu, diese Unterrichtsform zu
wählen und die Schüler benötigen auch eine gewisse Zeit dazu, die gewährten Freiräume im
Sinne der Zielsetzung zu nutzen.
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Ganz besonders wichtig erscheint hierbei, dass
der Lehrer Vertrauen vermittelt. Vertrauen, aus
dem die Schüler Kraft und Mut schöpfen zum
selbstständigen Ausprobieren, Üben und Trainieren, während sich der Lehrer einer anderen
Gruppe intensiv widmen kann.
Allerdings setzt ein solcher Unterricht eine sehr
genaue Planung sowohl der geeigneten Inhalte
als auch der geeigneten Organisationsformen (z.
B. Gruppengrößen) und Organisationsstrukturen
(z. B. Gruppenzusammensetzung) voraus.
5
Haben Sie den Mut, die vielfältigen Inhalte der
beiden Schulsportpläne Leichtathletik und die in
zahlreichen Leichtathletikfortbildungen verbreiteten Inhalte im Unterricht mit geeigneten organisatorischen Vorgaben umzusetzen. Ihre Schülerinnen und Schüler werden es Ihnen durch Interesse und Engament danken!
Manfred Reuter, StD
Fachberater Sport am OSA Karlsruhe
Bildungsstandards im Fach Sport
SPORT IM FÄCHERVERBUND
M(usik) – S(port) – G(estalten)
DER HAUPTSCHULE
VORSCHLÄGE FÜR DIE UMSETZUNG IN DIE PRAXIS UNTER LEITUNG DES BEREICHES SPORT
Im neuen Bildungsplan für Hauptschulen ist der
Sport nicht mehr als eigenes Fach ausgewiesen,
sondern integriert in den Fächerverbund M–S–
G. Damit eröffnen sich dem Sport auch neue
Chancen!
Der Sport hat offensichtlich eine Sonderstellung: Der Gesundheitsaspekt mit dem großen
Schwerpunkt Fitness hat eine tragende Rolle
und der Bildungsplan verlangt eindeutig in allen Klassenstufen mindestens zwei Mal pro
Woche Sport. (S. 143 „... verlässliche, qualifizierte Bewegungs- und Sportzeiten ...“ „... in
allen Klassenstufen an mehreren Wochentagen ...“)
Der Bildungsplan sieht für das Kerncurriculum
2/3, für das Schulcurriculum 1/3 vor, d.h. in den
einzelnen Bereichen des Fächerverbundes müssen Grundlagen geschaffen werden, um dann in
Projekten arbeiten zu können.
Viele sportspezifische Inhalte, die einen eigenständigen und/oder integrierten Sportunterricht
bedingen, sind weiterhin im Pflichtbereich enthalten. In den 5./6. Klassen müssen Grundlagen
geschaffen werden, damit später in den Klassenstufen 7-9 Neigungsbereiche angeboten werden
können. Im Bildungsplan werden für die Klassen
7-9 „drei von vier großen Sportspielen (Basketball, Fußball, Handball, Volleyball)“ und „drei
Sportarten aus den Bereichen Gerätturnen,
Leichtathletik, Schwimmen, Gymnastik/Tanz“ gefordert. Um dieser Forderung gerecht zu werden,
müssen in den Klassen 5/6 diese Sportarten gezielt vorbereitet werden.
Laut Aussagen von Standardexperten in der
Fortbildung „Bildungsplanreform 2004 – Sport im
Fächerverbund M-S-G in der Hauptschule“ des
Landesinstituts für Schulsport in Ludwigsburg
¾
¾
steht das praktische Tun immer im Vordergrund
gibt es den/die M-S-G-Lehrer/in selten
(die Stärken und Neigungen der einzelnen Lehrkräfte sollen zum Tragen kommen)
Die Sportstunden aus dem Kerncurriculum werden durch übergreifende Projekte aus dem Fächerverbund M-S-G ergänzt. Bei diesen Projekten können die Schwerpunkte in Musik, Gestalten oder im Sport liegen. M-S-G sollte so häufig
wie möglich in Projekten vernetzt werden, diese
Vernetzung soll jedoch nicht erzwungen werden.
Laut Bildungsplan können auch „Teilbereiche aus
Technik, Textilem Werken (HTW) und Biologie“
(S.142) in die Projekte mit einbezogen werden.
Gewollt ist eine möglichst übergreifende integrative Vernetzung in den Projekten, auch mit den
Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch oder
Religion bzw. anderen Fächerverbünden – aber
immer nur, solange dies Sinn macht.
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Möglichkeiten der Projekte im M-S-G
Projekte können sehr unterschiedlicher „Natur“
sein:
• Beteiligung aller Bereiche, wobei diese
gleich gewichtet sein können oder aber
auch ein Fach führend sein kann
• Je nach Thema können auch nur zwei
Bereiche aus dem Fächerverbund beteiligt sein
• Jedes Fach kann unter dem gleichen
Thema in „seiner eigenen Schiene fahren“
• Die Projektdauer kann sehr unterschiedlich sein: möglich sind sowohl kurze 3-4
wöchige bis zu halb- oder ganzjährige
Projekte.
IDEENSAMMLUNG
Hier exemplarisch einige Ideen für sportartspezifische Projekte, bei denen der Sport führend sein
kann.
A.
PROJEKTE AUS DEM FÄCHERVERBUND
M-S-G
• ZEITLUPE - ZEITRAFFER
¾ SPORT: LA - Tiefstart / Anlauf Hochsprung / BB: Korbleger („Normaltempo“ = Vorgabe)
¾ MUSIK: musikalische Gestaltung
¾ GESTALTEN: Sequenzen zeichnen
• HIP HOP – eine Weltanschauung /
eine Lebenseinstellung
¾ SPORT: TANZ / Sich bewegen auf
Rollen (Inliner, Skateboard)
¾ MUSIK: HipHop/Rap
¾ GESTALTEN: Graffiti
• SYNCHRONITÄT
¾ SPORT: Synchronturnen
(Gruppenturnen)
¾ MUSIK: Synchronität in der Musik
¾ GESTALTEN: Synchronität im gestalterischen Bereich
• OLYMPIA
¾ SPORT: Darstellung/Erarbeiten diverser
Sportarten
¾ MUSIK: Hymnen (Er- und Bearbeitung)
¾ GESTALTEN: Piktogramme Sportarten/
Photografien/Sportstätten planen
B.
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FÄCHERVERBUNDÜBERGREIFENDE
THEMEN
• SPORT UND GESUNDHEIT
Unter Beteiligung der Fächer Biologie (Auswirkungen einer sportlichen Betätigung/ Disziplin/
Leistung auf den menschlichen Organismus bzgl.
Kreislaufsystem / Muskulatur / ...), HTW (Auswirkungen der Ernährung in Bezug auf sportliche
Leistungen) und Deutsch (Formulierung, Präsentation)
• ENTWICKLUNG/
BAU
VON
SPORTGERÄTEN
Unter Beteiligung der Fächer Technik (Planung
bzw. Bau eines Fitness-Parcours) und Deutsch
(Formulierung, Präsentation)
• PAUSENHOFGESTALTUNG
Unter Beteiligung der Fächer Technik (Planung
und Bau von Geräten) bzw. BK (Planung und
Aufzeichnen von Spielen) und Deutsch (Formulierung, Präsentation) werden Bewegungsspiele
und Übungen praktisch vorgezeigt.
• ORGANISATION VON WETTKÄMPFEN
Unter Beteiligung der Fächer Informatik (Erstellen von Programmen bzw. Anwendung von fertigen Programmen sowie Gestalten von Wettkampfkarten und Urkunden) und Deutsch (Formulierung, Präsentation) werden praktische Teile
aus dem Wettkampfprogramm (LA, GT, SW,
Spiele, ...) vorgestellt.
• DARSTELLUNG EINES SPORTSPIELS
Unter Beteiligung der Fächer Erdkunde bzw. Geschichte (Herkunft, Entwicklung) und Deutsch
(Formulierung, Präsentation) soll ein Spiel (HB,
BB, VB, Tennis, Badminton, TT, ...) praktisch
demonstriert werden.
Weitere Informationen – auch bezüglich Organisation bzw. Ausarbeitungen verschiedener Projekte (Bewegte Bilder/Bergwelten/...) – sind zu
finden unter
www.tille-koch.de
www.baindt.de
Verfasser:
Gudrun Augenstein,
Pforzheim-Eutingen,
Ingeborg Henninger,
Kraichtal-Münzesheim,
Hans Hofrichter,
Tanja Lausch,
Karl-Friedrich-Schule
SSA Pforzheim
Markgrafen-Schule
SSA Karlsruhe
GHS/WRS Leimen-St. Ilgen, SSA Heidelberg
Theodor-Heuss-Schule
Sinsheim, SSA Karlsruhe
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Bildungsstandards im Fach Sport
(allgemeinbildende Gymnasium)
Der Bildungsplan 2004 hat der Schule drei Bildungsaufgaben übertragen: Der Schüler soll über
seine persönliche Bildung eine praktische und
politische Bildung erwerben, um so zu einem
kompetenten Bürger zu werden. Dies geschieht
über Erwartungen bezüglich Einstellungen, Fähigkeiten und Kenntnissen. Einstellungen können
nicht losgelöst von Fähigkeiten, verbunden mit
Sachverständnis, erworben werden. Fähigkeiten
müssen als Kompetenzen begriffen werden, die
sich in personale und soziale Kompetenz sowie
Methoden- und Fachkompetenz gliedern lassen.
Kenntnisse sind als relativ fach- oder fächergruppenspezifisch zu betrachten.
Methodenkompetenz kann selbstverständlich
auch über den Sport geschult und erreicht werden. Gerade in den kompositorischen Sportarten
Gymnastik, Tanz und Gerätturnen lernen Schüler
mit den im Vorfeld geleisteten Handreichungen
bzw. Hilfestellungen Übungen und Gestaltungen
zu planen zusammenzustellen und letztendlich
zu „präsentieren“. Kleine und Große Sportspiele
werden von Schülern hinsichtlich Aufstellung,
Spielerwechsel und Regelwerk organisiert und
durchgeführt. Die eigene Fitness kann sehr wohl
auch schon von Schülern über persönliche Trainingsprogramme sinnvoll verbessert werden!
Dass Sportunterricht schon immer soziale Kompetenzen gefördert und gefordert hat, steht aus-
Sport bzw. Sportunterricht fördert die Erziehung
junger Menschen und deren Persönlichkeitsentwicklung. Sportunterricht arbeitet anderen Fächern zu und unterstützt so auch deren Erziehungsauftrag. Sportunterricht fordert Sportlehrerinnen und Sportlehrer in hohem Maße, denn
Sportunterricht ist mehr als die Vermittlung von
Sportarten !
Lernprozesse im Sport gehen nicht mehr ausschließlich vom sportlichen Handeln aus, d.h. sie
wollen nicht mehr nur motorische Fertigkeiten
vermitteln. Unter dem Aspekt der Ganzheitlichkeit werden im Sportunterricht deswegen neben
der Fachkompetenz weitere Kompetenzen angestrebt.
ser Frage. „Fair Play“ und „Teamfähigkeit“ sind
Stützen vieler Sportarten. Sportunterricht hat in
diesem Bereich schon viele Schülerinnen und
Schüler geprägt! Mehr denn je aber beansprucht
ein mehrperspektivischer Sportunterricht den
Schüler in seiner Eigenverantwortlichkeit. Dazu
gehören gerade Anstrengungsbereitschaft und
der Wille zu Leistung. Eine umfassende Handlungskompetenz ist ohne personale Kompetenzen nicht denkbar.
Handlungskompetenz
und
Handlungsfelder
bestimmen die inhaltliche Auskleidung der Standards im Sport.
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Der Standard LAUFEN wird – je nach Schwerpunktsetzung - inhaltlich unterschiedlich ausfallen müssen. Das Primat der Bewegung bleibt
selbstverständlich bestehen! Darüber hinaus,
besser begleitend hinzu, kommen weitere
Perspektiven,
die
die
methodische
Entscheidungen bestimmen werden.
Betrachtet man den Standard LAUFEN – schnell
laufen - aus dem Blickwinkel Wahrnehmung,
dann wird eine Unterrichtseinheit LAUFEN (besser: Teil der Unterrichtseinheit Leichtathletik)
deutlich anders konzipiert werden müssen als
wenn man den Fokus auf Kooperation und
Konkurrenz oder Leistung gelegt hätte.
Standard : Die Schülerinnen und Schüler können im Bereich Laufen die fundamentalen
Bewegungen ausführen und altersgemäße
disziplinspezifische Fertigkeiten in unterschiedlichen Variationen und Situationen anwenden.
SCHWERPUNKT
INHALTE
KOMPETENZEN
Bewegung
- Antreten und Beschleunigen
aus verschiedenen Positionen
- Starten aus verschiedenen
Ausgangspositionen
- Freies Sprinten (druck- und
frequenzbetont)
Fachkompetenz
Wahrnehmung
- Schulung von Schrittlänge,
Kniehub, Ballenlauf, Frequenz,
Rhythmus
Personalkompetenz
Leistung
- 30 m Sprints
- Wettbewerbsformen
Fachkompetenz
Personalkompetenz
Kooperation &
- Zeitschätzläufe
- Tandemlaufen
- verschiedene Staffelformen
- diverse Wettbewerbsformen
Personalkompetenz
Sozialkompetenz
Fachkompetenz
Konkurrenz
Somit erfüllt Sportunterricht, der den neuen Bildungsplan ernst nimmt, folgende Kriterien :
 er ist zielorientiert
 er ist differenziert
 er ist mehrperspektivisch
 er ist kompetenzentwickelnd
Für viele von uns ist dieser Rote Faden hinsichtlich der Konzeption unseres Sportunterrichts
Fachkompetenz
nichts Neues. Und trotzdem: Unterricht kann und
muss immer wieder neu ausgerichtet und damit
optimiert werden!
Mit „Erziehung zum Sport“ und „Erziehung durch
den Sport“ erfahren wir Sportlehrer beides: eine
ständige komplexe Herausforderung bzgl. unserer Arbeit wie aber auch ungeahnte Möglichkeiten und Chancen unseres Faches.
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Niveaukonkretisierungen
Nach Beendigung der Fortbildungen zu den Bildungsstandards im Sport möchte ich an dieser
Stelle einige der Fragen aufgreifen, die immer
wieder von Interesse waren.
Ich versuche diese nach „bestem Wissen und
Gewissen“ zu beantworten, mit dem aktuellen
Kenntnisstand (April 2004). Sie alle wissen mittlerweile, dass „alles im Fluss“ ist und dass nicht
„alles so heiß gegessen wird wie es gekocht
wird“. Wenn man das Phänomen NIKOs pragmatisch angeht, wird man durchaus einen Gewinn
daraus ziehen können.
1. Was ist eine Niveaukonkretisierung ?
Eine Niveaukonkretisierung ist eine Art Erwartungshorizont bezüglich eines Unterrichtsziels. NIKOs bieten drei Stufen von Anforderungsniveaus zu den einzelnen Bildungsstandards an. Über sie sollen die formulierten Standards zu den Leitgedanken
sowie Kompetenzen und Inhalten konkretisiert werden.
2. Welche Anforderungsniveaus werden beschrieben ?
Es werden stets drei Erwartungsniveaus beschrieben. Damit weisen NIKOs eine Progression auf. Der im Bildungsplan aufgeführte
Standard gibt in etwa ein mittleres Anspruchsniveau vor (in Baden-Württemberg also ein Regelstandard); mit Hilfe der Niveaukonkretisierung kann dieser Standard (Niveaustufe B) nach oben (Niveaustufe C) oder
nach unten (A) modifiziert werden und bietet
damit die Grundlage für eine Binnendifferenzierung.
3. Welche Kompetenzen werden über die
Nikos erläutert ?
Niveaukonkretisierungen sollen sich nicht nur
auf Fachkompetenzen beziehen. Sie sollen
auch Methoden-, Sozial- und/oder Personalkompetenzen abdecken. Diese sind häufig in
den Leitgedanken zu finden.
4. Für wen sind Niveaukonkretisierungen
gedacht ?
NIKOs beschreiben ein Unterrichtsziel mit
differenziertem Zielplateau, auf die sich der
Unterricht ausrichten sollte. Aus diesem
Grund sind sie für die Lehrkraft gedacht!
NIKOs dienen nicht der individuellen Schülerleistung, sondern sind innerhalb eines Unterrichtskonzepts als eine Art Erwartungshorizont auf drei Ebenen gedacht. Diese drei
Ebenen ermöglichen ein differenziertes Unterrichtsangebot und damit eine Förderung
und Forderung möglichst aller Schüler.
5. Sind NIKOs Grundlage für eine Leistungserhebung ?
NEIN! Niveaukonkretisierungen decken nicht
das Notenspektrum ab. Sie sind nicht gleichzusetzen mit Tests, Noten oder Klassenarbeiten. Noten im Sport obliegen weiterhin der
pädagogischen Freiheit des Sportlehrers (Absprache in der Fachschaft ?!)
6. Muss für jeden Leitgedanken und für jeden Bildungsstandard eine Niveaukonkretisierung entwickelt werden ?
NEIN. Das wäre weder sinnvoll noch praktikabel. Es gibt keine Mindestanzahl der zu
erstellenden NIKOs. Jede Fachschaft bzw.
jeder Sportlehrer entscheidet individuell und
situativ über Anzahl und Inhalte von Niveaukonkretisierungen.
7. Sind die im Netz stehenden NIKOs verbindlich ?
JA und NEIN. Die bereits bestehenden NIKOs
haben exemplarischen Charakter. Sie dienen
lediglich als Modell für weitere (schulindividuelle) Niveaukonkretisierungen.
Das Niveau ist also verbindlich, nicht aber
der Inhalt.
8. Wann sollen NIKOS entwickelt werden ?
NIKOS haben dann einen Sinn, wenn sie einen zu komplexen Bildungsstandard klären,
einen abstrakten oder innovativen Standard
erläutern und / oder auf Besonderheiten des
Sportunterrichts, der Sporthallenbedingungen
oder der Schule oder Schülerschaft eingehen.
Sinnvoller Einsatz von NIKOs :
Fall 1 :
Eine Sportlehrerin / ein Sportlehrer übernimmt
zum wiederholten Male eine 7. Klasse in Sport.
Die konditionellen Voraussetzungen, die die
Schüler mitbringen, sind – wie schon seit Jahren
– auf sehr niedrigem Niveau.
In der Fachkonferenz Sport wird diese Misere
auch von den anderen Kollegen bestätigt. Die
Fachschaft beschließt, für den Standard „Die
Schüler und Schülerinnen haben ihre Fitness
verbessert“ eine Niveaukonkretisierung aufzustellen, um so für die Zukunft einen gemeinsamen Erwartungshorizont mit verschiedenen Niveaustufen zu haben.
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Bezug :
Klasse 6
Fitness und Gesundheit
Standard: Die Schülerinnen und Schüler können
eine ausdauernde Belastung zeitlich
einteilen und durchhalten
Situation :
20-Minuten-Lauf
A
Schüler kann 20 Minuten laufen mit
max. 3 mal Gehen
B
Schüler kann 20 Minuten laufen (ohne
Gehpausen)
C
Schüler kann in 20 Minuten eine
bestimmte Strecke* zurücklegen
(*Vorschlag der Multiplikatoren: 3000 bis 3500 m)
Fall 2 :
Eine Schule hat, bedingt durch regionale Besonderheiten, einen Großteil der Sportstunden im
benachbarten Schwimmbad. Etwa ¼ des Sportunterrichts der Klassen 5 und 6 findet also im
Wasser statt.
a) Aufgrund dieser Umstände beschließt die
Fachschaft Sport verstärkt auch allgemeine Inhalte der Standards im Bereich Schwimmen anzugehen. Außer den genannten Fachkompetenzen im Wasser sollen folgende Kompetenzen
abgedeckt werden :
Die Schüler und Schülerinnen
 besitzen Erfahrungen in der Auseinander


setzung mit einem Partner wie z.B. bei Zieh, Kampf- und Raufspielen
können miteinander und gegeneinander
spielen
haben ihre Fitness verbessert
können grundlegende hygienische Maßnahmen im Sport anwenden und wissen um
die Notwendigkeit sportgerechter Kleidung
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Hier wäre es durchaus sinnvoll, eine Niveaukonkretisierung zu entwickeln.
b) Auch könnte die Fachkompetenz „die Schülerinnen und Schüler können zwei Schwimmarten in Grobform ausführen“ durch eine NIKO
relativiert werden, insofern als das Leistungsplateau hier sehr wahrscheinlich höher anzusetzen
wäre als bei Schulen mit wenig Schwimmhallenanteilen.
Fall 3 :
Die Fachschaft beschließt eine weitere NIKO für
den Standard „die Schülerinnen und Schüler
können unterschiedliche Geräte überwinden,
darauf balancieren und sich darauf stützen und in
ihrer natürlichen Umgebung hangeln, klettern,
schwingen und hängen.“
Voraussetzung für die Umsetzung der o.g. Fertigkeiten sind nämlich eine fundierte Mittelkörperspannung, Stützkraft, Haltekraft, etc.
Die Fachschaft erarbeitet also einen „turnspezifischen Kraftausdauerparcours für die Klassen 5
(und einen erweiterten für die Klassen 6).
Je nach Konzept liegt dieser Parcours in der Planung vor der Turneinheit. Hinsichtlich des Erwartungsniveaus bietet sich hier eine NIKO an.
In den geschilderten Fallstudien können Sie ersehen, dass sinnvolle NIKOs durchaus einen
Gewinn bringen können und auch mittelfristig Defizite abbauen können.
In diesem Sinn wünsche ich Ihnen die ein oder
andere wertvolle und zweckmäßige NIKO !
Gaby Fischer-Blüm,
Fachberaterin Sport am OSA Karlsruhe
Fachabteilung Sport im Internet präsent
Alle wichtigen Artikel aus diesem und den bereits erschienenen Sport-Infos
finden Sie auf der Homepage der Fachabteilung Sport am OSA Karlsruhe.
Darüber hinaus werden, teilweise noch vor dem Postversand, die aktuellen
Fortbildungsangebote und wichtige Mitteilungen veröffentlicht. Als spezielles Angebot stehen zahlreiche Materialien zum Herunterladen bereit.
Nutzen Sie diese Möglichkeit der aktuellen Information.
Die Homepage finden Sie unter der Adresse:
http://www.lehrer.uni-karlsruhe.de/~za343/osa/spohome.htm
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I N F O - Fachbereich Sport Oberschulamt Karlsruhe
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Aller guten Dinge sind Triathlon!
Drei Hits für Kids:
Schwimmen, Radfahren, Laufen
Ein Beitrag des Baden-Württembergischen Triathlonverbandes zum Thema: Triathlon im Schulsport
Immer mehr junge Menschen brauchen und suchen in ihrer Freizeit den „Kick“ und probieren
immer ungewöhnlichere Sportarten aus. Ein
Trend, der sicherlich oftmals seine extremen Blüten treibt, der aber auch neue Möglichkeiten bietet.
Triathlon, mit seinem in der Öffentlichkeit besonders bekannten Ironman auf Hawaii, übt hier einen solchen Reiz aus.
Obwohl es sich um traditionelle Sportarten handelt, erreicht man durch die Kombination der verschiedenen Bewegungsarten ein gesteigertes Interesse. Durch eben diese
Vielseitigkeit und die Variationsmöglichkeiten bietet Triathlon in
erster Linie Spaß an der
Bewegung und das Gefühl, etwas
geschafft zu haben.
Wenn ein 11-jähriges Kind einen
Wettbewerb über 50 Meter
Schwimmen, 1 Kilometer Rad fahren und 400 Meter Laufen beendet hat, dann kann es auf seine
Leistung stolz sein.
Dieses positive Erlebnis, an persönliche Grenzen herangegangen
zu sein und sie überwunden zu
haben, steigert das Selbstwertgefühl. Den Wettkampf zu beenden,
ein Finisher zu sein, steht dabei
im Vordergrund, nicht die Zeit, in
der das Kind den Wettkampf beendet hat.
Die einzigartigen Empfindungen
wie Grenzerfahrung, Körpererlebnis, Gruppenund Naturerlebnis sowie Spaß an der Bewegung
verbunden mit dem Gesundheitsaspekt, bilden
eine Kombination, die Triathlon für den Schulsport
besonders interessant und attraktiv macht, zumal
Schwimmen, Radfahren und Laufen Sportarten
sind, die alle kennen und fast jedes Kind und jeder Jugendliche im Alltag erlebt.
Damit aus der „Herausforderung Triathlon“ keine
Überforderung wird, muss in der Schule einiges
bedacht werden:
Die Streckenlänge:
Eine Orientierung an den offiziellen Distanzen der Deutschen Triathlon Union, wie sie bei der Wettkampfserie
des
BadenWürttembergischen Triathlonverbandes absolviert werden, würde
für den „normalen“ Schüler eine
totale Überforderung darstellen.
Dort wird z.B. von den 14-Jährigen verlangt, dass sie ohne zeitliche
Unterbrechung
400m
Schwimmen, 10km Rad fahren
und anschließend noch 2,5 km
Laufen.
Die meisten Lehrer müssen täglich erleben, dass unsere Schüler
nicht einmal in der Lage sind, die
Distanzen einer Teildisziplin zu
bewältigen.
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Deshalb soll unten stehende Tabelle eine Orientierung bieten, welche Distanzen von Schülern
Alter
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bewältigt werden können, ohne dass es zu einer
Überforderung kommt.
Triathlon
Duathlon
Swim&Run
S–R–L
L–R–L
S–L
16/17/18...
0,2 – 5 – 1
2,5 – 5 – 1
0,2 – 1,5
12/13/14/15
0,1 – 2,5 – 0,6
1 – 2,5 – 1
0,1 – 0,8
8/9/10/11
0,05 – 1 – 0,4
0,4 – 1 – 0,4
0,05 – 0,4
Wettkampfformen:
Triathlon in der Schule muss nicht nur die Aneinanderreihung von Schwimmen, Radfahren und
Laufen sein.
Duathlon, (Laufen - Rad - Laufen) und Swim &
Run (Schwimmen und Laufen) sind mögliche Varianten, die es auch im offiziellen Wettkampfsystem gibt. Versteht man Triathlon als „Multisportart“, und so sollte er vor allem im Schulbereich
gesehen werden, so ist der Fantasie keine Grenze gesetzt.
Der Einbeziehung von Inline-Skates oder Kickboards, von Pedalos und Rollbrettern, das Anlegen
der Rad- und Laufstrecke als Hindernisparcours
mit „Schießstationen“ wie beim Biathlon, all dem
steht im Unterricht nichts im Wege. Hauptsache,
es wird nicht nur eine Disziplin abgefordert, sondern der Schüler muss auch noch die „vierte
Disziplin“ des Triathlons absolvieren, den
Wechsel von einer Disziplin zur anderen. Gerade
dieser Wechsel übt auf die Kinder die größte
Faszination aus.
Löst man sich gedanklich von der starren Festlegung des Triathlons aus Schwimmen, Radfahren
und Laufen, so ist es auch kein Problem, wenn in
der Schule kein Schwimmbad vorhanden ist, andere Varianten stehen dann zur Verfügung!
Organisationsformen:
Der Reiz des Triathlons besteht natürlich in der
Aneinanderreihung der drei verschiedenen Disziplinen, die in einem fortlaufenden Wettbewerb
ohne zeitliche Unterbrechung von einer Person
absol
viert werden. Dazu sollten wir unsere guten Sportler bringen. Nicht alle Schüler sind dazu jedoch
auf Grund ihrer physischen Konstitution in der
Lage.
Verschiedene Organisationsformen können auch
nicht so begabten Schülern die Möglichkeit bieten, an einem Triathlon teilzunehmen:
Staffelwettbewerbe:
3er-Teams: (einfache Form) A schwimmt, B fährt
Rad, C läuft.
2er-Teams: zwei Schüler bilden ein Team. Jeder
macht nur 2 Disziplinen.
A schwimmt und fährt die erste Teilstrecke Rad,
übergibt an B, der zuerst die zweite Teilstrecke
Rad fährt und dann noch läuft.
3er-Teams: (schwierigere Form) Jeder muss jede
Disziplin machen, jedoch mit zeitlicher Unterbrechung. A, B und C, schwimmen nacheinander.
Sobald C mit Schwimmen fertig ist, startet A mit
dem Radfahren. Dann folgt B und C. C übergibt
nach seiner Radrunde an A zum Laufen, der als
nächstes B auf die Laufstrecke schickt. C läuft als
letzter.
Ausdauerdreikampf:
Beim Ausdauerdreikampf startet ein Schüler zwar
in allen drei Disziplinen, es findet jedoch eine zeitliche Unterbrechung statt.
Dies kann erforderlich werden, wenn die örtlichen
Gegebenheiten einen „echten“ Triathlon nicht
möglich machen, weil zum Beispiel vom
Schwimmbad aus nicht Rad gefahren werden
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I N F O - Fachbereich Sport Oberschulamt Karlsruhe
kann oder keine Laufstrecke vorhanden ist. Dann
wird eben an den Orten, wo dies möglich ist, ein
Einzelwettbewerb durchgeführt. Die Addition aller
drei Einzelzeiten ergibt dann die Gesamtzeit im
Ausdauerdreikampf.
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platz durch spezielle Hindernisparcours erreichen
lässt.
Wichtig ist, dass die Fahrräder der Kinder auf ihre
Verkehrssicherheit überprüft werden. Rennräder
sollten im Schulsport nicht erlaubt sein. Es besteht absolute Helmpflicht!
Triathlonspezifisch und für Kinder deshalb besonders reizvoll ist das Koppel- und Wechseltraining,
das auf keinen Fall im Sportunterricht fehlen darf.
Beim Koppeltraining geht es um die Aneinanderreihung der verschiedenen Teildisziplinen. Die
Jagdstartrennen:
Eine interessante Variante ist ein Triathlon mit
Jagdstart. Schwimmen findet als Einzelwettbewerb statt. Auf Grund der geschwommenen Zeiten wird eine Rangliste erstellt, aus der die Zeitabstände zwischen den einzelnen Schwimmern
ersichtlich werden. Entsprechend ihrer Zeitabstände werden die Schüler bei einem Duathlon
auf die Laufstrecke, bei einem Triathlon auf die
Radstrecke geschickt.
Alles in allem kann man auch hier sagen, in der
Schule stehen dem Lehrer so viele Möglichkeiten
zur Verfügung, dass es auf jeden Fall möglich
sein müsste, einen Triathlon durchzuführen.
Vorbereitung auf den Wettkampf:
In den Einzeldisziplinen Schwimmen, Radfahren
und Laufen kommt neben der Technikschulung
vor allem der Verbesserung der Grundlagenausdauer eine tragende Rolle zu. Das kann in der
Schule mit zwei bis drei Stunden Sportunterricht
nicht geleistet werden. Die Tatsache jedoch, dass
Schwimmen, Radfahren und Laufen Sportarten
sind, die alle kennen und fast jedes Kind im Alltag
erlebt, gibt uns die Möglichkeit, den Kindern
„Hausaufgaben“ aufzugeben. „Schwimm doch
einfach mal heute Mittag ein paar Bahnen, anstatt
nur in den Leinen zu hängen!“ oder „Überredet
eure Eltern am Wochenende zu einer Radtour!“
und „Du kannst doch sicher zu Hause einfach mal
um den Häuserblock joggen!“ Diese Aufgaben
werden bei entsprechender Zielstellung meistens
von den Kindern gerne ausgeführt und ersetzen
das notwendige Training, das im Sportunterricht
nicht geleistet werden kann.
Radtraining in der Schule kann sich so vor allem
auf die Vermittlung der Radtechniken konzentrieren. Es geht vor allem darum, den Kindern die Sicherheit im Umgang mit ihrem Fahrrad zu geben,
was sich gut auf fast jedem Schulhof oder Sport-
Schüler sollen zum Beispiel eine Teilstrecke
schwimmen und gleich danach laufen. Oder an
das Radfahren wird sofort das Laufen gekoppelt,
usw. Der Ausdauer Aspekt steht dabei im Vordergrund, darum setzt Koppeltraining schon eine
gewisse Grundlagenausdauer voraus.
Beim Wechseltraining geht es um das „Handling“
zwischen den Disziplinen. Dabei steht die Schulung koordinativer Fähigkeiten im Vordergrund.
Es ist daher auch für konditionell schwache Schüler geeignet und ideal in Spielformen zu vermitteln.
Absetzen der Bademütze, Anziehen eines Oberteils, falls nur in einer Badehose geschwommen
wurde, Anlegen der Startnummer, Anziehen der
Schuhe, des Fahrradhelms, der Sonnenbrille,
Aufnehmen des Fahrrades, Aufsteigen auf das
Fahrrad, sich in der Wechselzone zurechtfinden,
wo befinden sich meine Sachen? usw.
Staffeln, bei denen an bestimmten Punkten
Schuhe, Helm und Brille angezogen und aufgesetzt werden müssen, werden von den Kindern
beispielsweise sehr gerne gemacht.
So vorbereitet, kann der erste Triathlon
kommen!
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VHS-Video: "Triathlon - Ein Sport für alle"
Falls Sie in Ihrer Schule einen Triathlon durchführen möchten, bieten wir Ihnen einen ca. 20minütigen Film an, in dem die Schüler einmal sehen können, wie Triathlon „funktioniert“ und was
man alles trainieren muss, um für einen Triathlon
fit zu sein. In dem Film sind Ausschnitte aus dem
LBS- Nachwuchscup und Trainingseinheiten mit
dem Baden-Württembergischen Nachwuchskader
zu sehen.
Wer die Videokassette bestellen will, wendet sich
bitte per E-Mail [email protected] an die Geschäftsstelle des BWTV (Kosten: 10 Euro inkl. Versand).
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Unser ehrgeiziges Ziel ist es, der faszinierenden
Sportart Triathlon an unseren Schulen eine größere Präsenz zu geben.
Zu schwierig? Keine Organisationserfahrung?
Wir helfen Ihnen gerne! Für das Schuljahr
2004/2005 plant der BWTV mit Hilfe von Sponsoren eine Unterstützung von Schulen bei der Organisation eines Schultriathlons.
Bei Bedarf oder Fragen bitte melden:
www.bwtv.de oder [email protected]
Doris Braun, RL, Jugendreferentin des BadenWürttembergischen Triathlonverbandes
Verkehrserziehung
„Was sollen wir noch alles machen !?“
Eine Aussage, die man immer wieder hört, wenn
neue Arbeit auf uns zukommen könnte. Jetzt will
sich auch noch die Verkehrserziehung als Quereinsteigerthema in fast allen Fächern einbringen.
An vielen Schulen wird durch engagierte Lehrerinnen und Lehrer schon jahrelang gute Arbeit geleistet. Leider ist an anderen Schulen noch nicht
einmal der Name des Verkehrserziehers bekannt.
Hier sollte das Amt in Hände gegeben werden,
die Spass an dieser Arbeit haben und sich ihrer
Verantwortung bewusst sind. Gerade wir Lehrenden haben doch die direkten Kontakte zur Zielgruppe: „Junge Verkehrsteilnehmer“.
Täglich sterben 30 Menschen auf Deutschlands
Straßen. Das heißt die Verkehrserziehung gehört
mehr denn je auf die Tagesordnung aller Schulen.
Nur so können wir möglichst früh im Rahmen unserer Fürsorgepflicht die Verkehrssicherheit
sichtbar und hörbar machen. Es kann nicht genügen den Schülern verhaltensorientierte Ratschläge zum Zurücklegen des Schulweges zu geben.
Genauso müssen die Fragen des Transports mit
dem Fahrrad, dem Auto oder dem Schulbus aufgenommen werden.
Die Verkehrserziehung muss durch interessante
Angebote ständig erweitert und verbessert werden. Teilnehmer am Straßenverkehr müssen frühzeitig lernen, dass nicht die Konkurrenz, sondern
die Kooperation im Vordergrund stehen muss.
Bekannte Wege wie „ Hallo Partner “ oder „ Rücksicht kommt an “ gilt es als Ziele zu verankern.
Hans-Werner Kühn,
Beauftragter für Verkehrserziehung
am OSA Karlsruhe
Die Gruppe der Radfahrer und Inliner ist erheblich
angewachsen. Hier wäre der Ansatz für die Arbeit
der VE–Mentoren der Schule zu suchen. Aber
auch in allen anderen Belangen schulischer Verkehrserziehung muss die Fortbildung der Lehrer
verstärkt werden.
In den letzten Jahren konnten wir Fortbildungen
mit den Themen : „Motorisiertes Zweirad“, „Achtung Auto“ für die Klasen 5, „Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln“ und „Drogen im Straßenverkehr“ anbieten.
Die Umsetzung an den Schulen liegt nun bei den
Verkehrserziehern.
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I N F O - Fachbereich Sport Oberschulamt Karlsruhe
Bzgl. Medizin und Rettungswesen wäre es notwendig, eine verpflichtende Erste-Hilfe Ausbildung innerhalb des Schulunterrichts anzubieten.
Ebenso sollten die Auswirkungen von Alkohol,
Arzneimitteln, Stress und Drogen sowie die rechtlichen Konsequenzen noch mehr hervorgehoben
und entsprechende Vermeidungsstrategien zusammen mit den Schülern besprochen werden.
-
Wir Sportlehrerinnen und Sportlehrer können zu
diesem Thema sicher einen entscheidenden Beitrag leisten. Einige Schlagworte sollen unsere
Ansatzmöglichkeiten verdeutlichen:
-
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Wege zu den Sportstätten ( Straßenbahn,
Fahrradnutzung )
Verhalten in öffentlichen Verkehrsmitteln,
Gefahren für Fußgänger und Radfahrer
Fahrradrallyes, Fahrradparcours, Fahrradwettbewerbe
Planung und Durchführung von Radtouren,
Verhalten in der Radgruppe
Ski- und Rodeltage, Eislaufen ( Verhalten auf
der Piste, Rücksichtnahme)
Inlinertouren, Projekte, AG`s
Unfallrisiko durch Bewegungsmangel, Erste
Hilfe
Beiträge zur Verkehrserziehung sollen zukünftig fester Bestandteil des Sportinfo werden!
Die Redaktion
Schülermentoren - Verkehrserziehung
Eine Initiative des Ministeriums für Kultus, Jugend
und Sport, des Innenministeriums, des Ministeriums für Umwelt und Verkehr und der Landesverkehrswacht unterstützt durch das Rote Kreuz, die
Stuttgarter Verkehrsbetriebe sowie die Württembergische Unfallkasse hat nun bereits sechs Jahre Bestand.
Noch immer ist die Anmeldezahl steigend, obwohl
bereits ca. 500 Mentoren am LIS und in Weinheim
von den drei Ausbilderteams fortgebildet wurden.
Zweimal drei Tage dauert die Ausbildung, wobei
ein Grund- und ein Aufbaulehrgang angeboten
werden.
Erste Hilfe, Fahrradreparaturen, Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, Radfahren in der Gruppe
sowie sicheres Skaten in der Halle und im öffentlichen Verkehrsraum prägen den Grundlehrgang.
Dies alles, gepaart mit
viel Spaß, sorgt dafür,
dass die Mentoren mit
großem Tatendrang an ihre
Schule zurück kommen.
Bis zum Aufbaulehrgang soll ein
Projekt durchgeführt, dokumentiert
und den anderen Mentoren vorgestellt werden
Sicherheit steht an allen Tagen im Vordergrund
Des weiteren werden beim Aufbaulehrgang u.a.
Inlinerparcours ausgearbeitet, eine Radtour
durchgeführt und das Verhalten in Bus und Straßenbahn praxisnah erlebt.
Doch der Schulalltag, das mangelnde Interesse
an der Verkehrserziehung und oft unmotivierte
Verkehrserzieher bremsen sehr schnell diesen
Tatendrang.
Was können wir tun, damit sich die Ausbildung
der Mentoren für die Schule gelohnt hat ?
„
„
„
„
„
„
Vorstellung der Mentoren in der GLK
Aushang mit Bild im Lehrerzimmer
Einsatz zur Unterstützung der Klassenlehrer
bei Radtouren
Durchführung von Fahrradkontrollen
Gestaltung von Inlinernachmittagen
Bildung einer Inliner – AG
Der Erfolg dieses Programms ist abhängig von
der Unterstützung der Kolleginnen und Kollegen
vor Ort.
Die Mentoren und Mentorinnen stehen bereit und
warten auf ihren Einsatz.
Hans-Werner Kühn, Beauftragter für Verkehrserziehung am OSA Karlsruhe
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Projekt Radsport in Verein und Schule (Bike-Pool)
Eine Initiative des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg und den
Radsportverbänden zur Förderung des Radsports in Verein und Schule.
Intention:
Radfahren ist, sofern es richtig betrieben wird, ein
umweltfreundlicher und gesundheitsfördernder Lifetimesport. Insbesondere Schülerinnen und
Schüler nutzen das Fahrrad auf dem Weg zur
Schule, als Transportmittel in der Freizeit oder
auch als Sportgerät. In der heutigen bewegungsarmen Zeit kommt diesen Aspekten eine besondere Bedeutung zu. Das Kultusministerium unterstützt und fördert deshalb in Kooperation mit
Sponsoren (Fahrradhersteller und Radsportfachhändler) radsportliche Aktivitäten im Verein und in
der Schule. Der Radsport, insbesondere der
Mountainbikesport soll dadurch auch einer breiteren Schülergruppe zugänglich sein.
Projektbeschreibung:
Sponsoren stellen in Zusammenarbeit mit dem
Kultusministerium und den Radsportverbänden
Mountainbikes für Schul- und Vereinsaktionen zur
Verfügung (Bike-Pool). Im Jahr 2004 wird der
Aufbau von ca. 10 Standorten in BadenWürttemberg angestrebt. Mountainbikes eignen
sich in diesem Zusammenhang insbesondere
wegen ihres breiten Anwendungsbereiches. Radsportliche Veranstaltungen, die möglicherweise
an geeignetem Material scheitern würden, können
somit realisiert werden.
Organisation:
Die Mountainbikes werden vom jeweiligen Standortbetreuer an einer Schule bereitgehalten und
können dort auch von anderen Schulen und Vereinen abgerufen werden. Gedacht ist in erster Linie an Lehrerinnen und Lehrer, die an einer
Radsportfortbildung des Landesinstituts für Schulsport (LIS) teilgenommen haben und über die
notwendige Sachkenntnis zum Thema Radsport
verfügen. Eventuell kann auch ein entsprechend
ausgebildeter Kollege bzw. ein Vertreter des
Radsportverbands
als
Referent/Instruktor
„gebucht“ werden. Die Radsportverbände begrüßen und unterstützen dieses Projekt.
Aktionsbeispiele:
Maßnahmen im Rahmen der Kooperation Schule
und Verein, Sporttage, Projekttage, Radsporttage,
Radtouren, Verkehrserziehung, Sportschullandheim, Schulamtsmeisterschaften, Suchtprävention, fachintegrative Ansätze (z.B. Sport und Umwelt, Gesundheitsaspekt, Fahrradwerkstatt, ) etc..
Mögliche Ziele und Inhalte von Unterrichtsprojekten in Zusammenhang mit dem Bike-Pool:
¾
¾
¾
¾
¾
Motorische Lernziele wie z.B. Verbesserung
der Fahrtechnik (und damit auch sichereres
Beherrschen des Fahrrads im Straßenverkehr), Erlernen sportlicher Techniken des
Radfahrens etc..
Verbesserung konditioneller Fähigkeiten.
Kognitive Lernziele im Rahmen fachintegrativer Ansätzen wie z.B.: Radsport und Umwelt
(z.B.
naturverträgliches.
Mountainbiking,
Grenzen des Sporttreibens in der Natur).
Kooperation mit den Fächern Biologie und
Geographie aber auch Werken/Technik, Physik, Mathematik etc. (z.B. Energiebereitstellung/Belastung/Belastungssteuerung, Arbeit
mit Karte und Kompaß, Satellitennavigation,
Fahrphysik, Radsport und Tourismus, Aktion
fahrradfreundliche Stadt/Region, Workshop
Fahrradtechnik).
Die MTB`s können auch eingesetzt werden
im Rahmen von „Wandertagen“, Sporttagen,
Schullandheimaufenthalten
(insbesondere
Sportschullandheimen),
erlebnispädagogischen Tagen, Aktionstagen Radfahren (sicherer Schulweg) usw..
Als mögliche Partner bieten sich Radsportvereine,
Radsportfachgeschäfte, Forstämter, Gemeindeverwaltungen, Polizei etc. an. Aus der Erprobungsphase im vergangenen Schuljahr können
für den Projektansatz eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten abgeleitet werden:
Integration in den regulären Sportunterricht:
Unter der zentralen Forderung an den Schulsport,
der Anregung zu lebenslangem Sporttreiben,
kommt dem Radsport eine hohe Bedeutung zu.
Im Schulalltag jedoch treffen die Lehrkräfte auf
vielfältige Schwierigkeiten, wenn sie Fahrräder im
Sportunterricht einsetzen wollen. Zum einen findet die Lehrkraft sehr unterschiedliches Material
vor und zum anderen sind die Fahrräder der
SchülerInnen häufig in einem desolaten technischen Zustand. Dies ist mithin ein Grund, weshalb der Einsatz von Fahrrädern im Sportunterricht nur sehr vereinzelt in Betracht gezogen wird.
Durch die Mountainbikes aus dem Bikepool können nun gleiche materielle Voraussetzungen geschaffen werden, die Räder befinden sich in technisch einwandfreiem Zustand und der Aufforderungscharakter neuer Mountainbikes ist nicht zu
unterschätzen.
Aus sportdidaktischer Sicht können grundlegende
sportliche Fähigkeiten und Fertigkeiten mit dem
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I N F O - Fachbereich Sport Oberschulamt Karlsruhe
Rad vermittelt oder eingeübt werden: Die Gleichgewichts- und Orientierungsfähigkeit, das Raum-,
Tempo- und Distanzgefühl sind nur einige Beispiele für mögliche Zielsetzungen, die auch auf
begrenztem Raum wie dem Schulhof oder auch
auf dem Sportplatz realisiert werden können.
Unter dem Aspekt der Ausdauerschulung lassen
sich durch die Einbeziehung des Fahrrades altersgemäße und motivierende Übungs- und auch
Spielformen durchführen.
Fachintegrative Ansätze:
Neben der sportlichen Komponente bietet der
Einsatz von Fahrrädern auch im Fachunterricht
Technik oder Physik die Möglichkeit, Unterricht orientiert an der Lebenswelt der SchülerInnen
durchzuführen und durch praktische Umsetzungen im Sportunterricht mit dem Fahrrad zu vertiefen.
Aus Sicht der Gesundheitserziehung können tragfähige Verbindungen zum Biologieunterricht geknüpft werden, in denen die SchülerInnen zum
Beispiel die Funktion des menschlichen Herz/Kreislaufsystems zunächst kognitiv erfassen und
anschließend
körperlich
und
emotional erfahren. Kommen an dieser Stelle
noch mit dem Computer auslesbare Pulsmessuhren zum Einsatz, so eröffnen sich bei der Auswertung der Daten und Diagramme auch aus Sicht
der Mathematik neue Möglichkeiten, die schulisches Lernen in realen Lebenssituationen anbahnen.
Erlebnispädagogische Ansätze, soziales Lernen
und Persönlichkeitsstärkung:
In verschiedenen Projekten wurden erlebnispädagogisch-integrierte Ansätze erprobt, in deren
Rahmen die SchülerInnen ihre eigenen und die
Grenzen ihrer Mitschüler kennen lernten, Rücksicht aufeinander nehmen mussten und sich gegenseitig unterstützten. Die projekthafte Planung,
Durchführung und Reflektion eines zweitägigen
Fahrradausfluges zum Beispiel verlangt von den
Schülerinnen und Schülern eine Vielzahl von Alltagskompetenzen, die durch erweiterte Aufgabenstellungen stets variiert und ausgedehnt werden können.
Grenzerfahrungen sind wichtige Komponenten
bei der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern
und Jugendlichen. Der Einsatz von Mountainbikes
und entsprechend ausgebildeten Kolleginnen und
Kollegen ermöglicht den Schülerinnen und Schülern den gezielten Umgang mit Angst und Wagnis, was sich in mehreren Fällen positiv auf das
Risikoverhalten der Jugendlichen auswirkte. Betrachtet man vor diesem Hintergrund das Gefährdungspotential der Heranwachsenden bezogen
auf die primäre Sucht- und Gewaltprävention, so
sind an dieser Stelle eine Reihe positiver Effekte
zu erwarten und nachzuweisen.
Projektleitung: Gerd Hanselmann
Arbeitsgruppe Sport und Umwelt (62) beim Ministerium für Kultus, Jugend und Sport
Baden-Württemberg
Tel. 0711-279-2698
Interessenten wenden sich bitte an:
Ansprechpartner der Schulen
Gerd Hanselmann
e-mail:[email protected]
Ansprechpartner der Vereine
Albert Bosler
e-mail: [email protected]
Standort im OSA Karlsruhe, Bike-Pool 2004:
Projektbetreuer
Schule
Annette Wirtz
Johannes-Gaiser-Schule
Realschule Baiersbronn
Nogout-le-Rotrou-Str. 8
72270 Baiersbronn
Tel. 07442/84260
Fax. 07442/842640
e-mail:
[email protected]
Weitere Ansprechpartner:
Elvira Menzer-Haasis (MKJS) Tel. 0711-279-2698
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Verein
Händler
Gaiser Bike-Shop
Zweirad-Fachgeschäft
Ruhesteinerstr. 270
72270 Baiersbronn-Mitteltal
Tel. 07442/84770
Fax. 07442/847722
[email protected]
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Unfallkasse Baden–Württemberg
ehemals: Bad GUVV – Badischer Gemeindeunfallversicherungsverband
Das Mountainbike – Sportgerät und Fortbewegungsmittel
Überlegungen für mehr Sicherheit im Schulsport
Die heutige Schülerschaft ist einem Konsumdruck, einer Reizüberflutung und einer Lebensumwelt ausgesetzt, die eher zu passivem Freizeitverhalten verleiten. Um so wichtiger werden
Impulse aus der Pädagogik, die die Schülern/innen vermehrt zu Eigenaktivität ermutigen,
das eigene Können erlebbar machen, Spaß und
Abenteuer bieten aber auch Risikobewältigungsstrategien und Sicherheitsbewusstsein vermitteln.
Weil Mountainbikeprojekte und sportliche Unterrichtsaktivitäten mit dem Mountainbike den Charakter von Abenteuer haben und es den Schülern/innen ermöglichen, sich selbsttätig Technik,
Natur und Umwelt zu erschließen, können diese
Impulse sehr zur Stärkung des Selbstwertgefühls
und des Selbstbewusstseins beitragen.
Das Mountainbikefahren ermöglicht ein direktes
Erleben der eigenen Körperkraft, der Anstrengung
bei der Überwindung von Widerständen, der eigenen Geschicklichkeit bei der Bewältigung von
Technische Sicherheitsanforderungen
- Mountainbike-Check
Beim Mountainbikefahren unterliegt das Material
einer extremen Beanspruchung. Die persönliche
Sicherheit hängt bei kaum einer anderen Sportart
so sehr von der Beschaffenheit und dem technischen Zustand des Sportgerätes ab. Ein wesentlicher Schwerpunkt bei der Projektarbeit sollte
deshalb die Überprüfung des Sportgerätes, der
eingesetzten Schutzausrüstung und der Reparaturwerkzeuge sein. So könnten die Schüler/innen
über die Auseinandersetzung mit technischen Sicherheitsanforderungen an Sicherheitsdenken
und Sicherheitserziehung herangeführt werden.
Dies hätte auch positive Auswirkungen auf das
Verhalten der Schüler bei Freizeitaktivitäten.
Bei der Materialkontrolle sollte auf folgende
Punkte geachtet werden::
Bremsen
Die Bremsklötze dürfen nicht abgefahren sein.
Sie müssen genau über der Felge
montiert sein. Die Bremszüge dürfen nicht ausgefranst sein.
Reifen
Risikosituationen und andererseits machen sie
den Nutzen einer gut funktionierenden Fahrradtechnik bei extremer Beanspruchung erlebbar.
Besonders attraktiv ist für Jugendliche das Mountainbikefahren hinsichtlich der Schulung von Kondition, Gleichgewicht und Bewegungsgefühl. So
ist es möglich, durch erlebnisorientiertes Handeln
Risikobewusstsein und Verantwortungsbereitschaft zu schaffen und somit in das Denken der
Jugendlichen Sicherheitsaspekte einzubringen.
Wie wichtig die Sicherheitserziehung auf diesem
Gebiet ist, zeigen die neuesten Zahlen der Schülerunfallstatistik 2002. Danach sind die Fahrradunfälle mit 48 % die mit Abstand häufigsten Straßenverkehrsunfälle. Im Jahre 2002 waren es
30.000 bundesweit. 12 der 100 tödlichen Straßenverkehrsunfälle bundesweit waren Unfälle mit
dem Fahrrad.
Das Reifenprofil soll den Anforderungen der Tour
entsprechen. Das Profil der Reifen darf nicht abgefahren sein. Reifen, die im Gelände gefahren
werden sollen einen Luftdruck von 3-4 Bar haben.
Rahmen, Vorbau, Lenker und Gabel
Alle Schrauben müssen fest angezogen sein.
Schäden wie Risse und Durchrostung darf es am
Bike an diesen Stellen nicht geben.
Felgen
Die Felgen müssen intakt sein. Die Bremswirkung
darf nicht wegen Abnutzung der Felgen beeinträchtigt sein oder fehlen.
Schaltung
Die Schaltung muss gut funktionieren und gut eingestellt sein.
Kette
Die Kette darf nicht ausgeleiert sein. Sie soll sauber und leicht geschmiert.
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Helmkontrolle
Bei allen Ausfahrten mit dem Mountainbike müssen Schüler/innen einen Helm tragen. Der Helm
darf nicht schon durch einem Sturz beschädigt
worden sein sonst ist seine Schutzfunktion nicht
mehr gegeben. Er darf keine Risse haben. Der
Helm sollte gut angepasst sitzen und auch bei
ruckartigen Schleuderbewegung des Kopfes nicht
verrutschen können.
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anspruchsvolle Anstiege und Hänge oder besonders steile Abfahrten bei denen hohe Geschwindigkeiten erreicht werden, besonders schmale
Pfade oder Geröllfelder müssen im Vorfeld bekannt gegeben werden. Sicherheitshinweise und
alternative Möglichkeiten, wie man riskante Streckenabschnitte meistern kann, dürfen nicht fehlen.
Angepasstes Fahrverhalten
Werkzeuge
Bei Montageübungen (z.B. Schlauchwechsel)
können alle benötigten Werkzeuge zusammengestellt und auf ihre Tauglichkeit und Qualität getestet werden.
Kleidung
Unfälle können vermieden werden, wenn die Kleidung eng anliegend und funktionell ist. Ein Hängen bleiben an Ästen und Zweigen oder auch in
der Fahrradkette muss ausgeschlossen werden.
Fahrradhandschuhe
Diese verleihen Griffsicherheit auch
beim
Schwitzen der Hände und können Verletzungsfolgen (Schürfverletzungen) bei einem Sturz vermindern.
Eine Radbrille verhindert, dass Fremdkörper ins
Auge gelangen können und Zugluft beim Fahren
zu Augenentzündungen führt.
Durch das Üben unter erleichterten Bedingungen
lernen die Schüler/innen spezielle Übungen kennen, die es ihnen ermöglichen, Gefahrensituationen durch angepasstes Verhalten zu meistern.
Hauptsächlich müssen die Übungen dazu beitragen, dass Schüler/innen schwierige Passagen
nicht unterschützen. Grundsätzlich soll ein vorausschauendes Fahren eingeübt werden, sodass
Gefahrenmomente rechtzeitig erkannt werden.
Als Grundsatz muss gelten: Sicherheit geht vor.
Grundlegende Fahrtechniken
Folgende Grundlagen für das Mountainbikefahren
müssen eingeübt werden:
- Anhalten, Absteigen, Anfahren
- Verschiedene Sitzpositionen
- Effektives Bremsen - Fingerhaltung an den
Bremsen
- Bedienung der Gangschaltung
- Kurbelstellung der Pedale
Ausstattung der Lehrkraft
Folgende Dinge sollten auf eine Tour unbedingt
mitgenommen werden:
Werkzeuge
Flickzeug
Ersatzschläuche
Luftpumpe (verschiedene Ventile berücksichtigen)
Handy
Erste Hilfe-Ausstattung
Fachkundige Betreuung durch Lehrkräfte
Um auf das unterschiedlich ausgeprägte Leistungsniveau der Schüler/innen adäquat reagieren
zu können wird dringend empfohlen, dass bei jeder Mountainbiketour mindestens zwei fachkundige Lehrkräfte als Aufsichtspersonen dabei sind.
Steil und sicher den Berg hinunter
Bei der Auswahl der Routen oder des Übungsgeländes ist darauf zu achten, dass Schülerinnen
und Schüler nicht in Situationen gebracht werden,
die sie hinsichtlich ihres Fahrkönnens nicht beherrschen können. Bei organisatorische Maßnahmen müssen das Gruppenverhalten und
Zwänge, die sich aus der Gruppensituation heraus ergeben, berücksichtigt werden. Entsprechende Hinweise über die Streckenführung z. B.
Wichtig für sicheres Fahren:
-
-
-
-
Vorausschauendes Fahrverhalten
Verschiedene Fahrpositionen (Verlagerung
des Körperschwerpunktes je nach Gelände
und Bedarf)
Gleichgewichtsübungen (Fahren mit minimaler
Geschwindigkeit, Balanceübungen im Stand
(wechselndes Antreten und Bremsen im Stehen)
Kurvenfahren (enge Kreise)
Überfahren kleiner Hindernisse, Umfahren von
Hindernissen
Bremsmanöver bei dem die richtige Dosierung
und Verteilung der Bremskraft auf Vorder- und
Hinterrad erlernt wird
Überwinden kleiner Hindernisse und dabei
Bergabfahren in steilem Gelände
Bremsübungen und Fahrversuche bei Nässe
Verhaltensregeln für das Fahren in
der Gruppe
-
-
Beim Hintereinanderfahren, besonders bergabwärts, ist auf ausreichenden Sicherheitsabstand zu achten
Beim Fahren über Gefahrenstellen oder plötzlich auftauchenden Hindernissen sind nachfolgende Fahrer zu warnen (Rufkette oder durch
vereinbarte Handzeichen)
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Auf Wanderer und Spaziergänger ist Rücksicht zu nehmen, entsprechend sind beim
Vorbeifahren Sicherheitsabstände einzuhalten
und Fußgänger nicht zu behindern oder zu erschrecken.
Auf naturverträgliches Fahren auf Forst-, Feld, und Waldwegen ist zu achten.
Das Mountainbikefahren ist anstrengend. Es erfordert viel Kraft und Konzentration.
Übermüdung und Überforderung können zu Unaufmerksamkeit führen, was Unfällen zur Folge
haben kann. Deshalb ist es wichtig Schüler zu
beobachten und rechtzeitig Trink- und Erholungspausen einzuplanen.
Nachfolgend aufgeführtes Informationsmaterial zum Thema kann kostenlos von der Unfallkasse Baden-Württemberg bezogen werden:
1/2004
„Mit der Schulklasse sicher unterwegs“ GUV- SI
8047
"Vom Durcheinanderlaufen zum Miteinanderfahren" GUV-SI 8049
"Erste-Hilfe in Schulen" GUV-SI 8065
„Rechtsfragen bei Erste-Hilfe Leistungen GUV-I
8512
Lehrerbriefe:
"Mit dem Fahrrad auf Tour" GUV 57.2.322,
"Ein Radwandertag mit der Klasse",
57.2.216
GUV
Heidi Palatinusch
Aufsichtsperson
der Unfallkasse Baden-Württemberg
Waldhornplatz 1
76131 Karlsruhe
Tel. 0721 / 6098 - 297
Handball-Landesfinale Wettkampf II
Jeweils 8 Mädchen- und Jungenteams aus den
OSA-Bereichen Stuttgart, Tübingen, Freiburg und
Karlsruhe kämpften am 16. 03. 2004 in der Sporthalle des Schulzentrums sowie der Astoria Sporthalle in Walldorf um den Titel des BadenWürttembergischen Landesmeisters im Handball
im WK II im Rahmen des Wettbewerbs „Jugend
trainiert für Olympia“.
Einige Mannschaften mussten sich bereits im
Morgengrauen auf den Weg nach Walldorf machen, andere waren schon am Vortag angereist
und hatten in der Jugendherberge Heidelberg übernachtet, um das große Ziel zu erreichen, neben der Landesmeisterschaft auch die heiß begehrten Tickets zum Bundesfinale nach Berlin zu
lösen.
Die gastgebende Schule, die „Theodor-HeussRealschule Walldorf“ mit ihren Betreuern Inge
Suntz und Friedrich Grüssinger hatte im Vorfeld
die Veranstaltung vorbereitet, der Verein SG
Walldorf hatte seine vereinseigene Halle zur Verfügung gestellt, so dass ab 10.30 Uhr die Spiele
in beiden Hallen unter den souveränen Leitungen
von 4 SG-Gespannen der Landesverbände Baden und Südbaden über die Bühne gehen konnten.
Den anwesenden Zuschauern wurde an diesem
Tag hochkarätiger Handballsport, geprägt von
großem Ehrgeiz, jedoch immer im Rahmen des
Regelwerks, geboten.
Bei den Jungen schafften es beide Vertreter des
OSA Karlsruhe, das Otto-Hahn-Gymnasium
Karlsruhe und das Kurpfalz-Gymnasium Schriesheim, zusammen mit dem Rechberg-Gymnasium
Donzdorf und dem Gymnasium Plochingen, die
Finalrunde „Final Four“ zu erreichen.
Die Schriesheimer, vor zwei Jahren mit fast der
gleichen Mannschaft noch Bundessieger im
WK III, hatten an diesem Tag gravierende Verletzungsprobleme und mussten im direkten Vergleich dem Konkurrenten OHG KA, den man 3
Wochen zuvor beim OSA-Finale noch besiegen
konnte, knapp geschlagen den Einzug ins Finale
überlassen.
Im zweiten Halbfinale setzte sich Plochingen ebenfalls gegen Donzdorf durch.
In einem hochklassigen Finale wuchsen die
Jungs von Coach Marc Nagel, dem Bundesligaspieler und neuerdings auch Trainer des Handball-Bundesligisten FA Göppingen dann über sich
hinaus. Sie zeigten Handball vom Feinsten, setzten sich schließlich mit einer tollen Mannschaftsleistung gegen Plochingen durch und durften überglücklich bei der Siegerehrung die begehrten
Berlin-Tickets aus den Händen des Landesbeauftragten H.P. Funke und des OSA-Beauftragten
Günter Trunk entgegen nehmen.
Wer die Spiele, das Engagement und den Einsatz
der beteiligten Spieler und Betreuer verfolgen
konnte, musste feststellen, dass die Idee „JtfO“
lebt. Auch wenn viele der Spieler in dieser Alters-
1/2004
I N F O - Fachbereich Sport Oberschulamt Karlsruhe
klasse ihr technisches und taktisches Rüstzeug
jetzt in den Vereinen und Verbänden erhalten,
sind die vielen Teams über Kooperationsmodelle
Schule-Verein erst entstanden und werden durch
Sportlehrer (s. Marc Nagel vom OHG) in ihrer
Entwicklung gefördert. Die Schüler/innen sind jedenfalls bereit, trotz starker Belastungen in Verein
und Verband diese Idee durch ihr Engagement
mit zu tragen.
Bei den Mädchen lief es für die Mannschaften des
OSA Karlsruhe nicht ganz so rund.
Die Walldorfer Mädchen schafften zwar den Einzug ins Halbfinale, setzten sich aber vor eigenem
Publikum zu stark unter Druck, verkrampften und
konnten somit nicht ihr wirkliches Leistungspotential abrufen. Im Halbfinale unterlagen sie dem
Gymnasium Wangen. Das Carl-Friedrich-Gauss
Gymnasium Hockenheim kämpfte sich bravourös
21
bis ins Finale und verlor dieses nach einem wahren Handball-Krimi nach Verlängerung und 7-m
Werfen. Die Mädchen, betreut von Sportlehrer
und früherem Zweitligaspieler Jürgen Zeitz, mussten zusehen, wie ihnen das Fr.-Schiller Gymnasium Pfullingen die Berlinfahrkarten quasi vor der
Nase wegschnappte.
Alles in allem war es eine gelungene Veranstaltung, die ausgezeichneten Handballsport bot und
die trotz vieler Unkenrufe im Vorfeld bewiesen
hat, dass viele Sportlehrer weiterhin die Idee
„JtfO“ positiv und mit großem Engagement unterstützen. Es bleibt zu hoffen, dass die Kollegen,
die sich in diesem Jahr „abgekoppelt“ hatten, in
Zukunft wieder mit ihren Schülern bei „Jugend
trainiert“ vertreten sind.
Günter Trunk,
OSA-Beauftragter Handball
Basketball-Landesfinale, WK II / III, Mädchen
Das Landesfinale Basketball bei JtfO der Jahrgänge 87/88 und 89/90 der Mädchen fand am
Dienstag, den 23.03. in der Hardtwaldhalle in
Sandhausen statt. An jedem Turnier nahmen 6
Schulmannschaften teil, die sich in einzelnen Turnieren auf Kreis- und Oberschulamtsebene für
das Turnier in Sandhausen qualifiziert hatten.
Beginn des Turniers war gegen neun Uhr, das
hieß für einige Mannschaften: schon früh raus
aus den Federn, um rechtzeitig am Spielort zu
sein. Dementsprechend sahen manche Spielerinnen müde und verschlafen aus!
Doch auf dem Spielfeld war davon nichts mehr zu
spüren. Jede Spielerin gab ihr Bestes, denn alle
hatten nur ein Ziel vor Augen: BERLIN!
Trotzdem herrschte unter den Mannschaften ein
freundschaftliches Verhältnis, da sich einige Auswahlspielerinnen schon von den Lehrgängen
kannten und sich freuten, sich wiederzusehen.
Dabei gingen viele Kontakte über die Wettkampfklassen hinaus, denn viele Spielerinnen der jüngeren Wettkampfklasse mussten in ihrer Schulmannschaft bei den älteren mitspielen, um diese
wirklich stark zu machen.
Doch leider konnte der Traum von Berlin nur für
eine Mannschaft in jeder Wettkampfklasse in Erfüllung gehen. Teilweise ein wenig lässig, wenn
die Spielgegnerinnen in den Vorrundenspielen
nicht allzu stark waren, verbissen, wenn es darauf
ankam, versuchte jede Mannschaft in jedem Spiel
diesem Ziel einen Schritt näher zu kommen. Dass
dabei Verletzungen schnell überwunden wurden,
ja selbst Gegenspielerinnen beim Tapen eines
umgeknickten Knöchels Hand anlegten, um das
Weiterspielen zu ermöglichen, gehörte zu den erfreulichen Erlebnissen dieses Turniers. Bei den
jüngeren
Mädchen
war
das Otto-HahnGymnasium aus Ludwigsburg sehr überlegen und
gewann das Finale gegen das BunsenGymnasium aus Heidelberg deutlich. Richtig
spannend war das Endspiel in WK II, das das
Theodor-Heuss-Gymnasium Freiburg nach Verlängerung gegen das Gymnasium Neuenbürg
gewann. Daher flossen am Ende sowohl Freudentränen als auch Tränen der Enttäuschung und
Traurigkeit, die kaum aufzuhalten waren. Das
Wasseraufkommen war fast zu vergleichen mit
dem Wasserrohrbruch in der ausrichtenden Schule am Tag davor.
Alles in allem war das Turnier gut organisiert
durch die örtlichen Verantwortlichen, wozu auch
die Verköstigung in der Halle zählt und einfühlsam geleitet von den guten Schiedsrichtern aus
der Region, für jede Mannschaft eine schöne Erfahrung, die sicherlich mit sehr viel Spaß verbunden war!
Sophia Faber und Bettina Uhlig
22
I N F O - Fachbereich Sport Oberschulamt Karlsruhe
1/2004
Schulsportpräsentation
Präsentation von Inhalten aus
dem Schulsport von Grund-, Haupt-, Real- und Sonderschulen
„Mit Hip-Hop für den Schulsport begeistert“
so die Headline der Badischen Neuesten Nachrichten (BNN 19.3.2004) zum Bericht über die
zweite Schulsportpräsentation des Staatlichen
Schulamtes Karlsruhe in der Durlacher Weiherhofhalle, an der sich 16 Schulen aus dem Schulamtsbereich beteiligten. Dabei zeigte sich eindrucksvoll, dass Schulsport heute auf vielen neuen Wegen zum Erfolg führen kann. Inhaltlich hatten sich einzelne Schulen schon auf die neuen
Lehrpläne eingestellt und die Vorführgruppen
GS Hagsfeld- Rhythm. Bewegungsgestaltung
ließen erkennen, dass bei aller erforderlichen Anstrengung Schulsport vor allem jede Menge Spaß
machen kann. Sowohl traditionelle Inhalte, wie
Gerätturnen oder Jazztanz wurden vorgeführt,
aber auch neue Bewegungsformen, wie Futsal
oder Einradfahren und Hip-Hop fanden bei den
ca. 600 Zuschauern viel Anklang.
Die Leiterin des Staatlichen Schulamtes Karlsruhe Frau Brigitte Frei, konnte sich davon überzeugen, dass die Schulen inzwischen den Weg zu
den neuen Bildungsplänen schon angetreten haben und machte in ihren Grußworten deutlich,
dass durch die Einrichtung von Ganztagesangeboten an den Schulen der Stellenwert des Sports
deutlich gesteigert werden könne. Doch auch wo
dies bislang noch nicht möglich sei, können (jedoch bislang schon) Begeisterung (und Hingabe)
von Schülerinnen und Schülern, sowie von Lehrkräften die Faszination Schulsport aufzeigen.
So faszinierten z.B. die Schülerinnen und Schüler
der GHWRS Berghausen und der GS Wöschbach
mit ihrem an fernöstliche Kampfsportarten angelehnten Stocktanz und zeigten damit einerseits,
dass neue Bewegungsformen von Schülern mit
viel Spaß ausgeführt werden können und dass
andererseits die Zusammenarbeit zweier benachbarten Schulen perfekt organisiert werden kann.
All diese Punkte hat die Schulsportpräsentation in
der Durlacher Weiherhofhalle deutlich aufgezeigt.
Auch die kurzweilige Moderation durch Udo-Axel
Glunk sowie die perfekte Organisation von Ingeborg Henninger, Michael Piekny und Holger Philipp vom Regionalteam Sport beim Staatlichen
Schulamt Karlsruhe trugen zum Erfolg der Veranstaltung bei.
Beteiligt waren folgende Schulen:
Markgrafen-Schule Münzesheim
Anne-Frank-RS Ettlingen
GS Hagsfeld
Geschw.-Scholl-RS Pfinztal
Draisschule Karlsruhe
Schloss-Schule Durlach
Erich-Kästner-RS Stutensee
Schul-und Sportamt Karlsruhe
Draisschule Karlsruhe
GHWRS Berghausen / GS Wöschbach
V.-v.-Scheffel-GHS Karlsruhe
Friedrich-Realschule Durlach
Drais-Realschule Karlsruhe
Türkischer Tanz
Einrad - Choreographie
Rhythmische Bewegungsgestaltung
Dance und Funk
Gerätturnen
Hip Hop
Einrad - Vorführung
Futsal-Demonstration
Cheerleaders: Tanz+Akrobatik
Stocktanz
Sprünge am Minitrampolin
Turnen anno 1900
Hip Hop
1/2004
I N F O - Fachbereich Sport Oberschulamt Karlsruhe
Einrad-Vorführung Erich-Kästner-RS Stutensee
23
Begeisterte Zuschauer
Die folgenden Projekte sind Beispiele für die in der letzten Sportinfo-Ausgabe vorgestellten Sport und Compassion Initiative am St. Raphael-Gymnasium Heidelberg
Sport und Compassion
Ein Praxis- und Unterrichtsprojekt
sozialen Lernens im Schulsport
am St. Raphael-Gymnasium Heidelberg
- Fortsetzung Sport mit gehörlosen/schwerhörigen und geistig behinderten
Grundschülerinnen und Grundschülern
Selbst eine kurze Sportunterrichtseinheit über
drei Doppelstunden mit schwerhörigen und gehörlosen Grundschüler/innen und Zehnt- bzw.
Elftklässler/innen oder auch nur ein Sportvormittag mit einer Kooperationsklasse geistig behinderter und nicht behinderter Grundschüler/innen
hilft Hemmschwellen zu überwinden und einen –
zwar kurzen – Einblick zu gewinnen, der die St.
Sport in einer Kooperationsklasse mit dem Stundenthema „Alles rückwärts“
Raphael-Schüler/innen zumindest zu sensibilisieren vermag für die besonderen Bedürfnisse und
Eigenheiten anderer Menschen. Daraus folgt fast
beiläufig die Erkenntnis, wie sie eine Schülerin in
ihrem Erlebnisbericht formulierte: „Helfen, wenn
jemand Hilfe braucht, ist selbstverständlich und
total normal. Diese Erfahrung hat mir geholfen,
meine eigene Unsicherheit abzubauen.“
Sport mit schwerhörigen und gehörlosen Kindern
24
I N F O - Fachbereich Sport Oberschulamt Karlsruhe
1/2004
Integrativer Unterricht in der Stephen-Hawking-Schule Neckargemünd
Ähnlich „entscheidungserleichternd“ für einige
teilnehmende Schüler/innen bezüglich der Wahl
des Compassion-Praktikumsplatzes verliefen die
bisherigen Besuche in der Stephen-HawkingSchule für körperbehinderte und nicht behinderte
Kinder und Jugendliche in Neckargemünd, wo
wir immer an einem ganz normalen Schultag Einblick in den integrativen Unterricht – mit seinen
teilweise besonderen Methoden – in vielen Fä-
Führung durch ein Stephen-Hawking-Internatsgebäude
chern (nicht nur im Sport) in Gymnasium und
Realschule, in therapeutische Behandlungen und
in das Leben der Tagesschüler/innen und der Internatsschüler/innen im Wohnheim erhalten.
Compassion ist in der Stephen-Hawking-Schule
ein Begriff, so die Schulleitung, und unsere St.
Raphael-Praktikantinnen und Praktikanten sind
dort sehr gern gesehen.
Siebtklässlerinnen helfen beim Schwimmunterricht
Sport mit Osteoporose-Patientinnen
Die Mitmachmöglichkeit in einer OsteoporoseSportgruppe für Senioren und Seniorinnen lässt
die anfängliche Unsicherheit gesunder Jugendlicher gegenüber älteren kranken Menschen nach
Aussage der teilnehmenden Schüler/innen in der
sportlich-spielerischen
Atmosphäre
leicht
schwinden, sodass der Entschluss, ein zweiwöchiges Sozialpraktikum in einem Altenheim zu
absolvieren, deutlich überzeugt gefällt wird.
Ein Schülerbeitrag aus dem „Sport und Compassion-AG-Jahresbericht“
Aufbau der Muskulatur. Zu diesem Zweck trifft
sich jede Woche eine Gruppe von Betroffenen,
um mit gezielten Übungen Besserung zu erzielen. Glücklicherweise findet die Therapie in der
Sporthalle des St. Raphael-Gymnasiums statt, so
dass wir Gelegenheit hatten, an einer dieser abendlichen Sportstunden teilzunehmen. Unsere
ersten Eindrücke waren hierbei, dass die alten
Menschen sehr freundlich und aufgeschlossen
waren trotz all der Einschränkungen ihrer Lebensqualität. Sie wirkten auf uns keineswegs
krank und waren alle sehr gut gelaunt.
Heutzutage ist Osteoporose eine der häufigsten
Volkskrankheiten, die verstärkt im Alter auftritt.
Für uns Grund genug, uns mit dieser Krankheit
auseinander zu setzen. Hierzu erst einmal ein
kurzer Überblick, wie sie sich äußert.
Das Hauptsymptom besteht in extremer Sprödigkeit der Knochen, besonders des Rumpfskeletts
samt der Wirbelsäule. Meist entwickelt sich dies
unbemerkt über viele Jahre, bis plötzlich - ohne
große äußere Einwirkung - eine Fraktur auftritt.
Einer der möglichen Behandlungswege, um die
brüchigen Knochen zu entlasten, ist SPORT zum
Ein neues Mitglied, das an diesem Tag der Gruppe vorgestellt wurde, wurde von den älteren Damen gleich freundlich empfangen und fand problemlos Anschluss. Daran konnten wir sehen,
dass die Damen sehr kontakt- und redefreudig
sind. Die Sportlichkeit, Schnelligkeit und Stärke
der Teilnehmerinnen überraschte uns genauso
wie das Fehlen von Männern, obwohl die
Krankheit beide Geschlechter betrifft: jede dritte
Frau und jeder fünfte Mann leiden in Deutschland
an dieser Knochenkrankheit.
siehe nächste Seite: 4.
siehe nächste Seite: 3.
1/2004
I N F O - Fachbereich Sport Oberschulamt Karlsruhe
Sportliche Inhalte der Osteoporose-Sportstunde
25
2.
1. Aufwärmübungen
- schonende Laufspiele
5.
2. Orientierungsübungen
- Gordischer Knoten
3. Übungen zur Kräftigung der Muskulatur
- Kräftigung der Beinmuskulatur
- Kräftigung der Rücken- und Bauchmuskulatur
4. Gleichgewichtsübungen
- Balancieren
5. Gymnastik und Massage
- Stuhlgymnastik
- Massageball
1.
Nach einer Stunde, in der spielerisch und auf vorsichtige Art und Weise Muskulatur gestärkt und aufgebaut wurde, verabschiedeten sich die älteren Damen von uns und bedankten sich für unser Interesse.
Zum Andenken an diesen Abend machten wir noch ein schönes Abschlussfoto.
Sarah & Katharina (10.Klasse)
Erstes Forum Jungensport
(3./4. März 2004 in Bad Boll)
Vor etwa 10 Jahren fand in der Evangelischen
Akademie Bad Boll das erste FORUM
MÄDCHENSPORT des DSLV Baden-Württemberg statt, das sich zu einer äußerst erfolgreichen und beliebten Fortbildungsveranstaltung
entwickelte. Die Jungen hingegen wurden im Bereich des Sports und auch im Sportunterricht bislang als unproblematisch eingeschätzt. Sportunterricht in Jungenklassen schien ein „Selbstläufer“ zu sein, nicht zuletzt, weil die meisten Jungen dem Sport gegenüber positiv eingestellt sind
und offensichtlich motiviert in den Unterricht
kommen.
selten geraten Jungen in eine Identitätskrise,
denn einerseits werden von ihnen typische
männliche Attribute wie Durchsetzungsvermögen
und Härte gegen sich und andere verlangt, andererseits sollen sie sensibel und sozial kompetent
sein und Gefühle zeigen können und dürfen. Es
ist für die Heranwachsenden nicht leicht, sich in
diesem Spannungsfeld zurechtzufinden.
Was veranlasst uns also eine Tagung zum
Thema „Jungensport“ zu veranstalten?
Am 3. und 4 März 2004 fand in Bad Boll das erste Forum statt. Über 40 Kolleginnen und Kollegen
nahmen die Gelegenheit wahr, sich intensiv mit
der vielschichtigen Problematik des Jungensports auseinander zu setzen. In Diskussionsrunden, Arbeitskreisen und anhand von Referaten ausgewiesener Experten wurde das Thema
„Jungen und Sport“ von allen Seiten beleuchtet.
Von Anfang an stand fest, dass das FORUM
JUNGENSPORT beiden Geschlechtern offen
stehen sollte. Nicht zuletzt, weil es eben auch
In den letzten Jahren gerieten zunehmend auch
die Jungen in das Blickfeld der Sozialwissenschaftler und Pädagogen. Zahlreiche Fachleute
haben längst erkannt, dass auch das so genannte starke Geschlecht Schwachpunkte aufweist.
„Wann ist ein Mann ein Mann?“ Diese Frage
stellte Herbert Grönemeyer bereits in den 80ern
und sie hat nichts an Aktualität eingebüßt. Nicht
Daher war für den DSLV klar, dass nach dem
FORUM MÄDCHENSPORT nun auch ein
FORUM JUNGENSPORT ins Leben gerufen
werden sollte.
26
I N F O - Fachbereich Sport Oberschulamt Karlsruhe
Kolleginnen sind, die – insbesondere in der Primarstufe, aber auch in der Sekundarstufe – Jungen und Mädchen unterrichten.
In seinem Einführungsreferat gewährte Rainer
Neutzling, Soziologe und Buchautor aus Köln,
den Tagungsgästen Einblicke in sein Buch „Kleine Helden in Not. Jungen auf der Suche nach
Männlichkeit“, das er gemeinsam mit seinem CoAutor Dieter Schnack bereits 1990 veröffentlichte. Der viel zitierte Klassiker ist seit August 2000
in einer vollständig überarbeiteten Neuausgabe
erhältlich. Schwerpunkt des Vortrags waren die
Ängste von Jungen. Ausgehend von dem
Grimm´schen Märchen „Von einem der auszog,
das Fürchten zu lernen“ machte Herr Neutzling
den Zuhörern bewusst, wie aus einem Kind ein
„richtiger Junge“ und aus diesem Jungen ein
Mann wird und wer ihm was mit auf den Weg
gibt.
Zentrale Thesen seines Vortrags lauteten:
• Jungen haben Angst, nicht als 'richtiger' Junge angesehen zu werden
• Jungen haben Angst vor Niederlagen und
Versagen
• Jungen haben Angst vor Gewalt
• Jungen haben Angst vor Kummer
• Jungen haben Angst vor Zärtlichkeit
• Jungen haben Angst vor der Sexualität
Am Ende des Vortrags wies Herr Neutzling darauf hin, dass man für die „Jungen“ in den oben
genannten Thesen auch „Mädchen“ einsetzen
könnte. Auch Mädchen haben Angst, kein richtiges Mädchen zu sein. Sie haben Angst vor Niederlagen und Versagen, vor Gewalt, Kummer,
Rührung, Zärtlichkeit und Sexualität. Mädchen
würden diese Ängste jedoch eher zugestanden,
weshalb es immer wieder notwendig sei, dafür zu
plädieren, auch den Jungen diese elementaren
Gefühle zu gestatten und sie weniger in eine der
Unerschrockenheit verpflichtete Männlichkeit zu
drängen.
Insbesondere die zahlreichen Beispiele aus allen
Bereichen des Lebens machten diesen Vortrag
lebendig und anschaulich. Nicht selten hatte man
das Gefühl sich in den durchaus humorvoll vorgetragenen Beispielsituationen wieder zu erkennen.
Ein Filmbeitrag am Abend verdeutlichte, wie viele
Facetten die Persönlichkeit eines Jungen bietet.
So war für genügend Diskussionsstoff für den
weiteren informellen Verlauf des Abends gesorgt.
Den Donnerstagvormittag gestaltete Wolfgang
Seidensticker, der an der Laborschule Bielefeld
mit den Schwerpunkten Sport und Soziale Stu-
1/2004
dien tätig ist. Er gilt als Experte im Bereich der
Jungenpädagogik, insbesondere im Bereich des
Sports. Sein Thema lautete: „Körperbezogene
Jungenarbeit im Sportunterricht“.
Zu Beginn seines Vortrags nannte Seidensticker
„dramatische Fakten“:
Jungen erreichen durchschnittlich schlechtere
Schulabschlüsse. Mehr Mädchen als Jungen erreichen Abitur. Pisa hat gezeigt: die Lesekompetenz bei Mädchen ist deutlich besser und das
weltweit. Die besseren Leistungen der Mädchen
in vielen Bereichen der Schule führten bei Jungen gerade in der Pubertät zu einer erheblichen
Beeinträchtigung ihres Selbstwertgefühls.
Im Unterricht werden Jungen als störendes Element wahrgenommen. Sie bleiben doppelt so oft
sitzen im Vergleich zu Mädchen.
Sie sind in Sonderschulen überrepräsentiert
(79 % sind verhaltensgestört, 60 % sind lernbehindert)
Bei Erziehungsberatungsstellen und schulpsychologischen Diensten sind sie bis zu zwei Dritteln vertreten
Im Jugendstrafvollzug gibt es 97,5 % männliche
Delinquenten.
Jungen bis zum Alter von zwanzig Jahren sterben dreimal häufiger an Selbstmord als Mädchen, obwohl Mädchen viermal häufiger Selbstmordversuche unternehmen.
Jungen leiden acht Mal häufiger am Hyperaktivitätssyndrom und sind stärker als Mädchen vom
ADS Syndrom betroffen.
Knapp drei Viertel der Patienten an den sozialpädiatrischen Zentren in Deutschland sind Jungen. Sie leiden an Sprach- und/oder motorischen
Störungen, sind Bettnässer, fallen durch aggressives Verhalten auf.
Nach einer kurzen Einführung in das Thema
zeigte W. Seidensticker „männliches“ Verhalten
im Sportunterricht. Vier unterschiedliche Situationen im Schulalltag wurden von Schülern vorgetragen und kommentiert. Danach skizzierte Seidensticker seine Vorstellungen über Jungenarbeit im Sportunterricht u.a. anhand von folgenden
Thesen:
1. These:
Jungen müssen auch im Sportunterricht neue
männliche Qualitäten und Tugenden entwickeln,
die sich abheben von der männlichen Rolle klassischer Prägung. Dazu gehört, dass sie ihre
1/2004
I N F O - Fachbereich Sport Oberschulamt Karlsruhe
Kommunikations- und Konfliktfähigkeit verbessern; Sensibilität sich selbst und anderen gegenüber entwickeln und entsprechend handeln;
Freundschaften und Gemeinschaftsgefühl stärken, ohne Machthierarchien aufzubauen.
2. These:
Jungen brauchen männliche Vorbilder, die sich
nicht von den eigenen anerzogenen Bildern traditioneller männlicher Rollen unbewusst leiten lassen.
3. These:
Jungen sollten im Sportunterricht Angebote erhalten, durch die sie sinnliche, nicht funktionale
Körpererfahrungen machen können. Damit sind
Chancen verbunden, um andere Empfindungen
und neue Eigenschaften bei sich entdecken und
entwickeln zu können. Sie sollten auch Möglichkeiten haben, Sportarten so zu betreiben, wie es
ihren geschlechtsbedingten Zugangsweisen und
Einstellungen entspricht.
4. These:
Reflexive Koedukation erfordert bei der Vermittlung bestimmter Inhalte getrennt geschlechtliche
Unterrichtsphasen
Ziele von Jungenarbeit – insbesondere im Sportunterricht – sind nach Seidensticker demnach:
•
•
•
•
•
•
•
•
Selbstwertgefühl stärken
Sensibilität und Nachdenklichkeit stärken
Sensibilität anderen gegenüber entwickeln
und entsprechend handeln
Ein verändertes Verständnis vom eigenen
Körper entwickeln
Ein verändertes Verständnis von Sport und
Bewegung erwerben
Freundschaft und Gemeinschaftsgefühl
Kommunikations- und Konfliktfähigkeit
Ursachen von Aggression und Gewalt erkennen und reflektieren lernen
um diese Ziele zu erreichen sei es notwendig
•
•
•
•
•
•
die Bedeutung des Sportlehrers als Person
zu erkennen
sich über gemeinsames Sporttreiben zu
verständigen
eine Vielfalt und Gleichwertigkeit von Themen und Inhalten anzubieten
ein ritualisiertes Ausleben von Kraft und Aggression anzubieten
Grenzsituationen zu erleben
Ausdrucks- und körperbetonte Aktivitäten zu
fördern
Vor der Mittagspause stellte Frau Dr. GießStüber, Professorin an der Universität Freiburg,
ein aktuelles Projekt „Gendering Prozesse an
27
Schulen“ vor. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung wurden gebeten einen Fragebogen auszufüllen, der Auskunft über die Praxis
des Sportunterrichts geben soll. Dieser Fragebogen ist Teil einer größeren Umfrage an Schulen
in Baden-Württemberg.
Am Nachmittag war dann die aktive Teilnahme
der Kolleginnen und Kollegen in zwei Workshops
gefragt.
Kai Kabs, Diplom-Pädagoge und Geschäftsführer
der Tübinger Initiative PfunzKerle e.V., stellte eine Auswahl „jungenpädagogischer Methoden,
die ankommen“ vor. So musste man z. B. als
Team schwierige Aufgaben – wie das Überqueren von Hindernissen – gemeinsam meistern oder sich in emotional heiklen Situationen und
Rollenspielen bewähren.
Wulf Stoffers, Diplomsozialarbeiter an einer Gesamtschule in Bielefeld und Mitarbeiter an der
Gewaltakademie Villigst, gab einen Einblick in
sein Deeskalationstraining. Auch hier gab es
reichlich praktische Tipps, wie man ein solch
präventives Training mit Schülerinnen und Schülern gestalten und durchführen kann.
Der DSLV dankt allen Referenten für ihre qualifizierten und aufschlussreichen Beiträge und natürlich auch den teilnehmenden Kolleginnen und
Kollegen für ihr Interesse an dieser Thematik,
denn „eine gute Jungenarbeit setzt voraus, dass
Männer [und Frauen, d.V.], die in der Pädagogik
tätig sind, untereinander ins Gespräch kommen.
Solange Hierarchie, Konkurrenz oder das Bild
des Einzelkämpfers vorherrschen, ist Jungenarbeit schwierig.“ (D. Schnack, 1997)
In diesem Sinne konnte diese Tagung sicherlich
dazu beitragen, eine Diskussion über den Umgang mit Jungen innerhalb – aber auch außerhalb – des Sportunterrichts in Gang zu setzen
bzw. fortzuführen.
Den von vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern geäußerten Wunsch nach einer Fortsetzung der Thematik wird der DSLV mit einer Folgeveranstaltung im kommenden Jahr erfüllen, bei
der dann der Schwerpunkt auf der Praxis liegen
wird.
An dieser Stelle sei auf die homepage des DSLV
Baden-Württemberg verwiesen, auf der Sie
rechtzeitig die Ankündigung des ZWEITEN
FORUM JUNGENSPORT sowie zahlreiche weitere Termine und interessante und nützliche Informationen finden können:
www.dslvbw.de
Peter Reich, Ute Kern (DSLV-Nordbaden)
28
I N F O - Fachbereich Sport Oberschulamt Karlsruhe
1/2004
Staatliches Seminar für Schulpädagogik (Gymnasien), HD
Die Heidelberger Ballschule auch im Gymnasium? –
Fünf Gründe dafür.
Die Heidelberger Ballschule findet immer mehr
Beachtung bei den Vereinen und Grundschulen
der Region. Ihre Philosophie ist: „Die Kinder sollen (wieder) Spielen lernen sowie übergreifende
Ballfähigkeiten und Ballfertigkeiten entwickeln,
bevor sie beginnen, sich zu spezialisieren“ (Kröger & Roth, 1999, S.13). Sie bietet ein integratives Sportspielvermittlungskonzept, das auch in
den jungen Jahren des Gymnasiums durch die
neuen Bildungspläne gefördert wird. Ziel dieser
pädagogischen Examensarbeit war es, drei
Grundannahmen der Ballschule explorativ zu
prüfen.
Das Konzept der Heidelberger Ballschule
Die Ballschule basiert auf drei methodischen
Grundpfeilern:
A) dem spielerisch-situationsorientierten Zugang
B) dem fähigkeitsorientierten Zugang und
C) dem fertigkeitsorientierten Zugang.
Diese drei Grundpfeiler sind hierbei nicht als kontrovers oder konkurrierend, sondern als symbiotisch bestehende Teilbereiche zu betrachten. Sie
bilden sozusagen das ABC, das die Kinder erlernen sollen (vgl. Abb. 1).
Bei dem spielerisch-situationsorientierten Zugang
geht es darum, dass die Kinder dadurch spielen
lernen, indem sie Situationen spezifisch wahrnehmen und taktisch richtig verstehen. Auch der
faire Umgang mit Spielregeln
soll zu einem spielerischen,
sportlichen Verständnis führen.
Die Grundidee dieses Zugangs
entstammt dem Defizit an
Straßenspielerfahrung
(vgl.
Roth, 1997). Relevant ist dabei
nicht - wie im „normalen“ Training - die perfekte Bewegungsausführung, sondern es gilt:
„Spielen macht den Meister!“
(vgl. DHB-Projekt 2000). Es ist
nicht an eine Spielreihe gedacht, wie sie beispielsweise G.
Dürrwächter (1993) vorschlägt,
sondern es soll eine soge-
Abbildung 1: Das Ballschulkonzept
(Kröger & Roth 1999, S.11)
nannte verallgemeinbare Spielfähigkeit erlernt
werden. Diese wurde durch sieben Taktikbausteine mit Hilfe einer Befragung von Experten
näher definiert.
Der fähigkeitsorientierte Ansatz geht von der
Grundannahme aus, dass es allgemeine, technikübergreifende Leistungsfaktoren gibt. Diese
sind als wesentliche Voraussetzung für das Lernen von
motorischen Fertigkeiten zu sehen. Hierfür verwendet man in der Sportwissenschaft üblicherweise den Begriff der koordinativen Fähigkeiten
(vgl. Roth, 1998), auch wenn es hierzu eine breite Diskussion über die verschiedenen
Definitionen und Dimensionen gibt.
Die koordinativen Fähigkeiten werden
häufig als sensomotorische Intelligenz dargestellt, d.h. sensomotorisch
intelligentere Schüler lernen neue
Bewegungen schneller als andere.
Wichtig dabei ist allerdings, dass
man, nicht wie früher angenommen,
diese Intelligenz nur durch Gene erlangen (bio-deterministischer Ansatz), sondern einen großen Teil davon auch antrainieren kann (interaktionistischer Ansatz). Es wird niemandem in die Wiege gelegt, ein großes
Bewegungstalent zu sein, sondern es
1/2004
I N F O - Fachbereich Sport Oberschulamt Karlsruhe
muss auch entwickelt und trainiert werden. Die
Ballschule soll hierbei die ersten Fundamente
ausbilden, so dass sich daraus später Sportler
wie Pelé, Jan-Ove Waldner oder Michael Jordan
entwickeln können. Wichtig ist in der Ballschule,
dass nicht nur die allgemeinen, koordinativen
Fähigkeiten herausgebildet werden, sondern vor
allem die ballspezifischen Fähigkeiten wie die
Ballkoordination oder das Ballgefühl. Hierzu werden elementare Ballfertigkeiten wie das Prellen,
Werfen, Fangen etc. unter verschiedenen Drucksituationen trainiert. Variiert wird z.B. unter Zeitdruck, Präzisionsdruck oder Komplexitätsdruck.
Der fertigkeitsorientierte Ansatz hingegen versucht bereits Teile von Bewegungen zu vermitteln. Der Grundgedanke besteht darin, dass es
bestimmte Bausteine oder Puzzleteile gibt, die
zusammengesetzt ein fertiges, spezifisches Bild
der Bewegung ergeben. Diese Bausteine sind allerdings nicht in unbegrenzter, sondern in limitierter, ableitbarer Anzahl gegeben. Diese wurden
wiederum mit Hilfe von Expertenbefragungen
ermittelt.
29
Fünf Gründe für die Ballschule im
Gymnasium
Aus der kritischen Reflexion ergeben sich aus
Sicht der Schüler und der Lehrer fünf Hauptgründe für den Einsatz der Ballschule im Gymnasium,
die sehr wahrscheinlich auch für die anderen
weiterführenden Schulen gelten sollten:
1.
Taktische Fähigkeiten und technische
Fertigkeiten werden überdauernd gelernt!
Die Tests zu den taktischen Fähigkeiten und
technischen Fertigkeiten zeigten eine deutliche
Verbesserung der Schüler. Diese Verbesserungen konnten auch noch nach drei Monaten gefunden werden, wenngleich natürlich eine leichte
Verschlechterung gegenüber dem Test direkt
nach der Unterrichtseinheit festzustellen war. Ob
diese Verbesserungen sich auch positiv auf die
Kernballsportarten übertragen, wurde nicht überprüft, aber es scheint plausibel.
Durchgeführte Unterrichtseinheiten
Die Unterrichtsreihe sollte drei Annahmen testen:
1. Die Schüler verbessern sich durch den
Unterricht in ihren taktischen Fähigkeiten
und technischen Fertigkeiten.
2. Die Unterschiede in den technischen Fähigkeiten und taktischen Fertigkeiten zwischen
den Schülern werden durch den Unterricht
reduziert.
3. Das Erlernte wird auch noch nach drei Monaten gekonnt.
Um diese Annahmen prüfen zu können, wurde
vor der Unterrichtsreihe ein Spieltest mit den
Schülern der 5. Klassen durchgeführt. Genau
derselbe Test wurde auch nach der Unterrichtsreihe und nochmals drei Monate nach der Unterrichtsreihe eingesetzt, um die Veränderungen
bestimmen zu können. Die Vorbereitung der Unterrichtseinheiten „Ballschule als integrative
Sportspielvermittlung“ kann für einen Lehrer
leichter nicht sein, da sie der Idee „Variatio delectat!“ (Euripides: Schorndorf 1967, Vers 234) folgt.
Man wählt aus dem Pool von Spielen und Übungen einige aus und achtet darauf, dass erstens
eine möglichst große Vielfalt an Bewegungserfahrung enthalten ist, zweitens am Anfang etwas
zur Erwärmung der Schüler steht und drittens
immer wieder ein Wechsel zwischen Spiel- und
Übungsformen sowie den Extremitäten etc. stattfindet. Dazu sollte man noch überlegen, ob die
ausgewählten Übungen von der Komplexität und
der Spieleranzahl zur Klasse passen. Des Weiteren sollte man noch beachten, dass große organisatorische Umbauten vermieden werden, damit
nur wenig Unterrichtszeit verloren geht.
2.
Interindividuelle Unterschiede werden geringer, obwohl alle etwas lernen!
Die Tests zeigten außerdem, dass die Leistungsunterschiede zwischen den Schülern geringer wurden. Dies ist insbesondere deshalb erfreulich, weil auch die bereits leistungsstarken
Schüler sich noch verbessern konnten und nicht
nur die leistungsschwachen. Das Unterrichtskonzept wird allen Schülern gerecht und kann durch
die Vielfalt an Möglichkeiten sehr differenziert
angewendet werden.
3.
Die Ballschule hilft beim sozialen Lernen!
Die Vielzahl der Spiele in verschiedenen Mannschaften fördert das soziale Lernen. Verlieren
und Gewinnen werden gleichermaßen als Teil
eines Spiels akzeptiert. Die leistungsschwachen
Schüler werden durch die Vorgaben der Spiele
auch integriert. Unklarheiten bei Regeln werden
meist durch die Schüler geklärt. Längere Diskussionen werden meist abgebrochen, da alle spielen wollen.
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I N F O - Fachbereich Sport Oberschulamt Karlsruhe
4. Die Vielfalt erhöht die Motivation der Schüler!
Das breite Bewegungsangebot sorgte immer
wieder für Eigenkreationen der Schüler. Es werden dabei neue Ideen für die Spiele oder die
Übungen generiert. Diese Euphorie muss zwar
mit Anweisungen zwischen den Spielen durch
einen klaren Ordnungsrahmen gebremst werden,
aber ihr sollte auch Platz eingeräumt werden.
5. Die Vorbereitung der Unterrichtsstunden ist
einfach!
Für die Vorbereitung der Unterrichteinheiten
braucht man nur das Ballschulbuch. In ihm sind
so viele Übungen und Spiele vorgegeben, dass
1/2004
man nur einige heraussuchen muss. Sie sind
außerdem sehr leicht umzusetzen, auch wenn es
ein paar Spiele gibt, die vielleicht nicht so passend für die Klasse sind. Mit ein wenig Flexibilität
können diese Probleme aber leicht gelöst werden.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die
Ballschule durch ihre klare Strukturierung eine
Möglichkeit bietet, für die Schüler interessanten
Unterricht zu gestalten, der die Ziele des Lehrplans erreicht und auch für den Lehrer keine
große Belastung darstellt. Wen die gesamte pädagogische Arbeit interessiert, kann sie sich unter http://www.ub.uni-heidelberg.de/archiv/4183
herunterladen.
Jörg Schorer
Pädagogische Hochschule Karlsruhe, Abteilung Sport
Das Fach Sport kann innerhalb einer Fächerkombination an der Pädagogischen Hochschule
Karlsruhe
als Hauptfach (35 Semesterwochenstunden), Leitfach (24 Semesterwochenstunden)
oder affines Fach (18 Semesterwochenstunden) für das Lehramt an Grund- und
Hauptschulen,
als Hauptfach (44 Semesterwochenstunden), Leitfach (24 Semesterwochenstunden)
oder affines Fach (24 Semesterwochenstunden) für das Lehramt an Realschulen
oder für die Segmentprüfung im Bereich
Sonderschulpädagogik studiert werden.
Zulassungsvoraussetzungen
Für die Zulassung zum Studium mit dem Fach
Sport muss neben der allgemeinen oder fachgebundenen Hochschulreife eine bestandene
Eignungs- bzw. Eingangsprüfung nachgewiesen
werden. Diese wird einmal im Jahr, in der Regel
im Mai, an der Hochschule durchgeführt. Derzeit
beschränkt sich die Sporteignungsprüfung auf
die Lehramtsstudiengänge mit dem Schwerpunkt
Hauptschule und Realschule. Weitere Informationen sind beim Studierendensekretariat der PH
Karlsruhe erhältlich.
Studium
Nach der zum Wintersemester 2003/2004 für alle
Lehrämter in Kraft getretenen Prüfungsordnung
gliedert sich das Studium in ein Fundamentum
und ein darauf aufbauendes Hauptstudium. Die
Lehrinhalte sind modular aufgebaut. Ein Modul
bildet eine fachwissenschaftliche und/oder fachdidaktische Inhaltseinheit. Dabei können verschiedene Module unterschiedliche Semesterwochenstunden betragen. Das Fundamentum
umfasst in der Regel zwei Semester und dient
der Vermittlung von Grundlagenwissen und wissenschaftlicher Methodenkompetenz. Am Ende
des Fundamentums wird im Bereich des Lehramts an Grund- und Hauptschulen die endgültige
Wahl des Stufenschwerpunkts (Grundschule oder Hauptschule) und die endgültige Festlegung
der Studienfächer getroffen.
Abhängig vom gewählten Lehramt und Status
des Faches Sport als Haupt-, Leit- oder affines
Fach (s. o.) sind folgende (teilweise alternativ
wählbare) fachwissenschaftliche, fachdidaktische
und fachpraktische Inhalte in den Modulen vorgesehen:
1/2004
Modul/Lehramt
Modul 1
I N F O - Fachbereich Sport Oberschulamt Karlsruhe
Grund- und Hauptschule
•
•
•
•
•
•
Spielen und Spiele
Schwimmen/Rettungsschwimmen
Leichtathletik
Turnen
Gymnastik/Tanz
•
•
•
•
•
•
Sportdidaktik
Spielen, Tanzen, Gestalten
Leichtathletik
Gymnastik/Tanz
Turnen
Schwimmen
•
•
•
•
•
Sport und Erziehung
Sport und Gesundheit
Sport, Individuum und Gesellschaft
•
•
•
Sport und Erziehung
Sport und Gesundheit
Sport, Individuum und
schaft
•
•
•
•
Vertiefende Theorieangebote
Psychomotorik
Wahlsportarten
Natur-/Trendsportarten
•
•
•
•
Vertiefende Theorieangebote
Schwerpunktsportarten
Wahlsportarten
Natur-/Trendsportarten
•
•
•
(6 SWS)
Modul 3
(6 SWS)
Modul 4
(6 SWS)
Freie Module*
Realschule
Einführung in die Sportpädagogik
Grundlagen von Bewegung und
Training
Körperbildung und Bewegungserfahrung
•
•
(6 SWS)
Modul 2
31
•
•
•
•
•
•
Einführung in die Sportpädagogik
Grundlagen von Bewegung und
Training
Sozialwissenschaftliche Grundlagen des Sports
Zielschussspiele/Rückschlagspiele
Schwimmen/Rettungsschwimmen
Leichtathletik
Gymnastik/Tanz
Turnen/Bewegungskünste
Grundlagen der Sportdidaktik
Planung und Reflexion von Sportunterricht
Unterrichten lernen in den Lernund Erfahrungsfeldern
Gesell-
*Die Inhalte der freien Module können derzeit nur grob angegeben werden, da es noch keine verbindlichen Studienordnungen gibt. Die Ausgestaltung der freien Module wird noch diskutiert.
Leistungsnachweise und Prüfungen
Für Studierende aller Lehrämter ist eine Qualifikation im Rettungsschwimmen erforderlich. Darüber hinaus sind u. a. das erfolgreiche Ablegen
einer akademischen Zwischenprüfung und einer
akademischen Teilprüfung Voraussetzung für die
Anmeldung zur Staatsprüfung. Die Anforderungen unterscheiden sich dabei nach Lehramt und
Fachstatus (Haupt-, Leit- oder affines Fach).
Schulpraktische Studien
Um den Studierenden schon früh einen Einblick
in die schulische Realität zu geben, hält das Stu-
dium auch schulpraktische Studien bereit. In diesem Zusammenhang wird den Studierenden die
Möglichkeit geboten, Unterrichtserfahrungen im
Fach Sport unter Anleitung von Lehrenden der
Hochschule und Mentoren der Schule zu sammeln.
Weitere Informationen sind unter folgender Adresse zu erhalten:
Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Abteilung Sport
Bismarckstraße 10
76133 Karlsruhe
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I N F O - Fachbereich Sport Oberschulamt Karlsruhe
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„Bewegte weiterführende Schule“
So lautete der Arbeitstitel für die Vertreter der
Oberschulämter im Rahmen einer zweitägigen
Multiplikatorentagung Anfang April auf der Sportschule Schöneck, mit dem Auftrag, eine inhaltliche und organisatorische Konzeption zu entwerfen.
Das Projekt „Grundschule mit sport- und bewegungserzieherischem Schwerpunkt“ sollte hierbei
auf die weiterführenden Schulen BadenWürttembergs übertragen und erweitert werden.
Argumente für eine bewegte Schule finden sich
schnell: Die veränderte Bewegungswelt, die traditionelle Stillsitzschule und die hohe Wochenstundenzahl nehmen merklich Einfluss auf die Gesundheit der Kinder. Sie können ihren natürlichen
Bewegungsdrang nicht ausleben, was in Extremfällen zu unüberlegten Aggressionsformen und
Drogenproblemen führen kann.
Positive Auswirkungen von Bewegung auf die
Motivation, das Wohlbefinden, die Konzentrationsfähigkeit und damit die Lernleistungen sind
nicht von der Hand zu weisen.
Die hohe Wochenstundenzahl (G8), die Umsetzung des Bildungsplans 2004, die Erkenntnis,
dass die Bewegung ein wichtiger Bestandteil von
Erziehung und Bildung ist, die Tatsache, dass
neue Unterrichtsformen in allen Fächern Möglichkeiten der Bewegung enthalten, zwingt uns zu organisatorischen Maßnahmen.
Flächendeckend können nur Erfolge erzielt werden, wenn die Thematik in die Ausbildung der Referendare eingehen , Fortbildungsmaßnahmen für
Schulleiter und Kollegien angeboten und umfassendes Infomaterial sowie Ideen- und Beispielsammlungen angeboten werden.
Birgit Breitinger
Marita Götz
Hans-Werner Kühn
-
Im gesamten Lebensraum Schule soll
Bewegung integraler Bestandteil von Bildung und Erziehung werden.
-
Der Schultag soll durch Bewegung und
Entspannung rhythmisiert werden.
-
Im Schulalltag sollen vermehrte Bewegungsmöglichkeiten entstehen.
Die bewegungsfreundliche Umgestaltung der
Schulhöfe, das Öffnen der Sporthallen in den Mittagspausen, bewegter Unterricht durch Methodenvielfalt, ergänzt durch Bewegungs- und Entspannungspausen sind Ansätze, die zur Bewegung als Lebensprinzip führen könnten.
Angestrebtes Ziel ist es, „bewegten weiterführenden Schulen“ ein Zertifikat zu verleihen, wenn die
Erfüllung von entsprechenden Kriterien ein Bewegungsprofil erkennen läßt. Tragende Säulen
wie regelmäßiger und qualifizierter Sportunterricht, bewegter Unterricht in allen Fächern, bewegte außerunterrichtliche Veranstaltungen und
bewegte Freizeitgestaltung sollten dabei Leitbilder einer Schule sein.
Über die weitere Entwicklung dieses Programms
und Fortbildungsmaßnahmen werden wir Sie auf
dem Laufenden halten.
-
Bewegung soll in allen Unterrichtsfächern und im Schulalltag zu einem Prinzip des Lernens und Lehrens werden.
Birgit Breitinger, StD’in
Thomas-Mann-Gymnasium Stutensee
Die Leitgedanken sind eindeutig:
-
Im Rahmen eines Schulentwicklungsprozesses soll eine bewegungsorientierte Schulkultur entstehen.
Hans-Werner Kühn, OStR
Helmholtz-Gymnasium Karlsruhe
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I N F O - Fachbereich Sport Oberschulamt Karlsruhe
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Schulhandballtag des Badischen Handballverbandes (BHV)
Ja wo bleiben sie denn?!
J.Kriebel und M.Fuchs, die beiden Verantwortlichen für den Lehrerhandballtag 2003 des BHV,
warteten fast sehnsüchtig am Gymnasium Feudenheim auf die elsässische Lehrermannschaft,
die für diesen Tag, den 29.11.03, zugesagt hatte.
Die elsässischen Freunde mit ihrem Chef René
Siegrist kamen dann doch noch, wenn auch in
Unterbesetzung, da von einigen der Treffpunkt
verfehlt wurde.
Aber immerhin: Auch wenn es dann nicht ganz zu
einer kompletten elsässischen Mannschaft reichte, sie waren da, der Kontakt hatte Bestand.
Schließlich konnte damit die schon seit 2 Jahren
bestehende freundschaftliche Verbindung zu den
Handball spielenden Kollegen links des Rheines
fortgesetzt und aufrecht erhalten werden.
Damit war dann aber schon der „Tradition“ ein
Ende gesetzt.
Siegten in den letzten Jahren immer die „Brusler“,
so war es nun einmal dem „Team Mannheim“ mit
ihrem Denker und Lenker R.F. Felix vergönnt,
den Pokal mit nach Hause zu nehmen.
Mit dem Turniersieg war es ihm nun endlich gelungen, sich mit seinem Team in die Siegerliste
einzutragen. Dies war auch dringend notwendig,
denn „Sir Felix“ – diesen Titel verlieh ihm seinerzeit die BILD-Zeitung genießt seit Beginn dieses
Schuljahres
den
verdienten
Ruhestand. Er bleibt aber als
Pensionär und „Ehrenpräsident
des Lehrerhandballtages“ spielund teilnahmeberechtigt, solange
er noch einen Handball fangen
und abspielen kann!
Der BHV konnte von seinem Wissen und Können profitieren, denn
Schmacke übernahm von seinen
Vorgängern W.D. Nagel und W.
Essig das Amt des Schulsportreferenten und damit auch
die Organisation der Lehrerhandballtage.
Seit Beginn dieses Schuljahrs genießt R.F.
Schmacke seinen Ruhestand, mehr oder weniger
„unruhig“, denn vom Sport kann er nicht lassen.
Zum einen spielt er natürlich noch Handball, zumindest am Lehrerhandballtag, aber nebenher
spielt er auch immer noch Fußball und Basketball,
wie schon seit 20 Jahren in seiner Freizeit. Und
dass er immer noch Neuem gegenüber aufgeschlossen ist, zeigt sich in seiner neuesten Passion: Er versucht sich im Golf.
Der Lehrerhandballtag verlief wie seit Jahren gewohnt sehr harmonisch und war mit dem Alter der
Teilnehmer entsprechenden handballerischen Delikatessen gespickt, wozu auch der Spielball beitrug, der von einem bekannten Handballausstatter
gestiftet wurde.
So gesehen war der Lehrhandballtag in Mannheim wieder einmal nicht nur ein schönes sportliches Ereignis, sondern auch ein Erfolg für die
zwischen den Teilnehmern bestehende Kameradschaft. Man trifft eben alte „Kämpen“, mit denen man früher zu aktiven Zeiten manchmal heftigst die Klingen gekreuzt hatte, mit denen man
aber heute freundschaftlich zusammen spielt.
Deshalb genießen auch immer alle den gemeinsamen Mittagstisch, wie üblich vom Veranstalter
ausgewählt und serviert, natürlich mit den passenden Getränken.
Übrigens: Der nächste Lehrerhandballtag
des BHV, der diese Veranstaltung auch
finanziell unterstützt, findet wie gewohnt
am letzten Samstag des Novembers
2004 statt. Als Veranstalter fungiert
diesmal das Team Karlsruhe, Austragungsort wird Pfinztal mit der Halle des
Ludwig - Marum - Gymnasiums sein. Alle
Hoffnungen ruhen nun auf Richard Oger
mit seinem Team.
Es ist zu hoffen, dass sich zu diesem
Tag auch zunehmend jüngere Kollegen
einfinden, denn sonst spielen irgendwann nur noch Pensionäre……….
John Blumenstock, OStR
Schönborn Gymnasium Bruchsal
Ski-Fortbildung OSA KA / FR
Zum zweiten Mal konnte die von den Oberschulämtern FR und KA unter der Leitung von
OStR J. Blumenstock angebotene Fortbildung
mit den Themen „Neue Techniken im Skisport –
Verbesserung der individuellen Skitechnik –
Einführung in das Carven – das Sportschullandheim“ stattfinden.
Zulassungsvoraussetzung zu dieser Fortbildungsmaßnahme war der Besitz des Berechtigungsscheines „Skilandschulheim“ des LIS und
die Tatsache, dass an der Schule der Zugelassenen eine solche Veranstaltung auch durchgeführt
wird bzw. dass in näherer Zukunft eine solche geplant ist. Am Nachmittag des 11.02.04 trafen sich
daher
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I N F O - Fachbereich Sport Oberschulamt Karlsruhe
die insgesamt dreißig zugelassenen Lehrerinnen und Lehrer, von jedem OSA-Bereich 15,
um nach dem Verladen des Gepäcks auf den
Gepäckschlitten gemeinsam mit den Referenten zur Lehrgangsunterkunft, dem Leistungszentrum Herzogenhorn, aufzusteigen. Die Zahl
der Meldungen überstieg wie schon im letzten
Jahr die Anzahl der Teilnehmerplätze, so dass
nach den oben genannten Kriterien bei der Zulassung entschieden werden musste.
Auch wenn das LZ schon ein wenig in die Jahre
gekommen scheint, ist es für Veranstaltungen
aus dem Bereich „Schneesport“ ein geradezu
idealer Lehrgangsort, bietet es doch neben dem
Zugang zu den Pisten des Feldberges alles,
was man für eine solche Veranstaltung braucht:
Einen Lehrsaal mit Medienausstattung für die
Theorie und die Möglichkeiten zu sportlichen
Betätigung in der Sporthalle und Schwimmhalle,
wenn der Fortbildungstag auf den Ski im Gelände für einige noch nicht zu anstrengend war.
Organisatorisch wurde jedem der Referenten
eine 10er Gruppe zugeteilt, was vor allem während des skipraktischen Teiles wegen der kleinen Gruppengröße von Vorteil war, da für den
einzelnen wesentlich mehr Fahrzeit und damit
auch Korrekturmöglichkeit zur Verfügung stand.
Das Programm selbst war ziemlich voll gepackt:
Neben der angestrebten Verbesserung des skifahrerischen Könnens des Einzelnen, hauptsächlich in der neuen Technik des Carvens,
wofür die Referenten A. Dorer, Th. Reiss und
M. Schwär hervorragende Arbeit leisteten,
standen während dieser 3 ½ Tage-Fortbildung
vor allem auch Inhalte zur Methodik des modernen Skilaufs und Hinweise und Tipps zur
Durchführung eines Sportlandschulheimes,
auch im Sinne einer umweltorientierten Durchführung, auf dem Programm.
Im sportpraktischen Teil orientiert sich heute die
Ausbildung am Lehrweg „von kurz nach lang“,
wozu jeder einmal auf sog. „Snowblades“ sein
Können beweisen musste. Nach anfänglicher
Skepsis gegenüber diesen Kurzski ohne Sicherheitsbindung -sie sind nur 99 cm lang und
benötigen daher noch keine- war aber die
Hemmschwelle bald überwunden und das Erfühlen und Beherrschen der Grundfunktionen
Belasten, Drehen und Kanten ein immer wieder
beim Kurvenfahren gesuchtes Erlebnis. „Umwerfend“ war auch die Erkenntnis für die Kolleginnen und Kollegen, dass man mit einem kurzen Snowblade an einem Fuß und mit einem
normal langen Carvingski am anderen Fuß
auch Ski fahren kann!
1/2004
Gerade aber die Erkenntnis, dass es über diesem Weg Schüler und Schülerinnen wesentlich
leichter fallen würde, das Skifahren zu erlernen
bzw. schnell zur ersten Abfahrt zu kommen, beeindruckte die Teilnehmer sehr.
Ein Landschulheimaufenthalt mit Schneesport ist
für Schülerinnen und Schüler bzgl. der körperlichen Belastung und den damit auftretenden Ermüdungserscheinungen sicherlich anstrengend,
aber auch der begleitende Lehrer bzw. Lehrerin
sind gefordert, vor allem auch pädagogisch und
organisatorisch. Denn ein Skitag ist nachmittags
um 16:00 Uhr mit dem Schließen der Liftanlagen
noch lange nicht zu Ende!
Aus diesem Grunde wurde unter anderem auch
von Anfang an ein erlebnispädagogischer Teil in
die Fortbildung mit aufgenommen, der diesmal, da
die wettermäßigen Bedingungen einfach optimal
waren, im Freien stattfand und der von den auch
hier anfangs skeptischen Teilnehmern und Teilnehmerinnen dann ohne Bedenken aufgenommen
wurde. Hier zeigte sich, dass wohl in jedem Lehrer
oder jeder Lehrerin noch irgendwo ein Schüler
steckt, so wurde bei den Teamspielen gekämpft
und mit allen Mitteln versucht, das Ziel zu erreichen. Auch ein „besinnlicher“ Teil mit Entspannungs- und Vertrauensübungen fand dann seine
Zustimmung. Kein Wunder, stand mit R. Russo
von der bsj Freiburg auch ein ausgemachter
Fachmann als Referent zur Verfügung.
Abenteuer- und Erlebnispädagogische Maßnahmen haben meistens ihren Platz im Freien, wozu
dann auch der weitere Schwerpunkt mit den Tipps
zur Durchführung eines umweltorientierten Aufenthaltes beitragen konnte. Hier wurden vom Fortbildungsleiter nicht nur Anregungen zu umwelterzieherischen Aktionen durch und während eines
Aufenthaltes gegeben, nein, es wurde auch jede
Gruppe im Rahmen einer Geländebefahrung auf
kritische, umweltbelastende Situationen, z.B.
Hochmoore, Pistenführung oder Beschneiung hingewiesen.
Rückblickend auf die Veranstaltung lässt sich feststellen, dass die Thematik Schneesport – Carving
– Erlebnispädagogik und Umwelterziehung auf viel
Interesse bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gestoßen war und von allen als Fortbildung
zur Weiterführung als sinnvoll und wichtig angesehen wurde. Als beachtenswerter Vorschlag wurde
eingebracht, in Zukunft eine solche Fortbildung
auch für Kolleginnen und Kollegen, die auf einem
Landschulheim Snowboarder zu betreuen haben,
anzubieten.
Sollte der finanzielle Rahmen des Fortbildungsetats es zulassen, wird diese Fortbildung auch
2005 stattfinden.
John Blumenstock,
Schönborn Gymnasium Bruchsal