Die australische Staatsbürgerschaft

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Teil 4
Australien heute
Australien ist eine der ältesten Landmassen der Welt.
Es ist das sechstgrößte Land der Erde.
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Die australische Staatsbürgerschaft: Unser gemeinsames Band
Australien heute
Auf diesen Seiten erfahren Sie, was dieses Land so besonders macht. Sie erfahren mehr über unsere Kultur,
unsere Erfinder und unsere nationale Identität. In der heutigen Welt ist Australien ein dynamischer Geschäfts- und
Handelspartner und ein respektierter globaler Mitbürger. Wir schätzen die Beiträge, die Neueinwanderer zum
Wachstum und zur Erneuerung unseres Landes leisten.
Das Land
Australien ist in vieler Hinsicht einzigartig. Von den sieben Kontinenten der Erde ist Australien der einzige, der
von nur einer Nation bewohnt wird. Wir haben mit nur zwei Menschen pro Quadratkilometer die niedrigste
Bevölkerungsdichte der Welt.
Australien ist eine der ältesten Landmassen der Welt. Es ist das sechstgrößte Land der Erde. Es ist außerdem der
trockenste bewohnte Kontinent, weswegen Wasser in den meisten Teilen Australiens sehr kostbar ist.
Ein Großteil des Land besteht aus Erde von geringer Qualität, wobei nur 6 Prozent für die Landwirtschaft geeignet
ist. Die trockenen Gebiete im Landesinneren heißen „the Outback“. Den Menschen, die in diesen entlegenen und
unwirtlichen Gegenden leben und arbeiten, wird viel Respekt entgegengebracht. Viele von ihnen sind ein Teil der
australischen Folklore geworden.
Da Australien so ein großes Land ist, ist das Klima in verschiedenen Teilen des Kontinents sehr unterschiedlich.
Es gibt tropische Gegenden im Norden Australiens und Wüsten im Landesinneren.
Weiter im Süden können die Temperaturen von kühlen Wintern mit Schneefall auf den Bergen zu Hitzewellen im
Sommer wechseln.
Außer den sechs Staaten und zwei festländischen Territorien verwaltet die australische Regierung auch die
folgenden Territorien: die Ashmore- und Cartier-Inseln, die Weihnachtsinsel, die Cocos- oder Keeling-Inseln, das
Jervis-Bay-Territorium, die Korallenseeinseln, die Heard-Insel und die McDonald-Inseln im australischen Teil der
Antarktis sowie die Norfolk-Insel.
Teil 4 – Australien heute
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Welterbestätten
Mehr als 11 Prozent unseres Kontinents sind geschützte Landgebiete der Ureinwohner, Schutzgebiete oder
Nationalparks und werden in Übereinstimmung mit internationalen Normen naturschutzmäßig verwaltet. Siebzehn
Örtlichkeiten in Australien stehen auf der Welterbeliste der Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur
der Vereinten Nationen (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization, UNESCO).
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Fossilienfundorte australischer Säugetiere in
Südaustralien und Queensland
Die Regenwälder von Gondwana in
Neusüdwales und Queensland
Der Kakadu-Nationalpark im Nord-Territorium
Die Fraser-Insel vor der Südküste von
Queensland
Das Große Barriereriff in Queensland
Die Lord-Howe-Insel vor der Küste von
Neusüdwales
Die Großen Blauen Berge westlich von
Sydney
Die Heard-Insel und die McDonald-Inseln im
australischen Teil der Antarktis
Die Macquarie-Insel südlich von Tasmanien
Der Purnululu-Nationalpark in Westaustralien
Das Opernhaus von Sydney
Die Feuchttropen von Queensland
Das königliche Ausstellungsgebäude und
die Carlton-Gärten in Melbourne
Die Wildnis von Tasmanien
Die Willandra-Seen in Neusüdwales
Wir regen Sie dazu an, Ihre
Erfahrungen von Australien
durch einen Besuch bei diesen
und anderen erstaunlichen
Wahrzeichen zu vertiefen. Sie
können in der Wüste oder an der
Küste, in den Bergen oder in den
Regenwäldern spazieren gehen.
Jeder Schritt bringt Sie näher
an den Punkt, wo Sie ganz zu
diesem weiten und dynamischen
Land gehören.
Shark Bay in Westaustralien
Der Uluru-Kata-Tjuta-Nationalpark im
Nord-Territorium
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Ein weites Land
Die Weite des australischen Landes brachte
Innovation und Erfindungsgeist mit sich.
In den Anfangstagen waren die Menschen im
Outback manchmal mehrere Tage unterwegs, um
den nächsten Arzt zu erreichen. Viele Kinder im
Busch wohnten zu weit von Schulen entfernt, um
diese zu besuchen.
Die Familien im Outback fanden es schwierig, in
dieser Isolation zu leben. Große Viehstationen
konnten eine Größe von Tausenden von
Quadratkilometern besitzen. Die Frauen und
Kinder, die dort lebten, sahen manchmal
monatelang keinen anderen Menschen. Es gab
kein Telefon und die Menschen fühlten sich
extrem isoliert und gefährdet.
Diese Probleme wurden durch bedeutende
Australier mit Scharfsinn und Innovation gelöst.
Der Pedalfunk
Die School of the Air
Bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts mussten
Kinder aus isolierten Orten in Internate geschickt
werden oder ihre Schulbildung per Fernstudium
erwerben.
Adelaide Miethke, Vizepräsident in der Flying
Doctors in South Australia, erkannte, dass
der Funkdienst der Flying Doctors auch dazu
herangezogen werden könnte, die Verständigung
zwischen Kindern zu Hause und ihren Lehrern
zu ermöglichen. Unterrichtsstunden über Funk
begannen in Alice Springs im Jahre 1948. Die
offizielle Gründung der School of the Air fand
einige Jahre später statt. Die australische School
of the Air hat vielen anderen Ländern dabei
geholfen, ähnliche Programme ins Leben zu rufen.
Der alte Pedalfunk hat mittlerweile den
Hochfrequenzempfängern weichen müssen, aber
der Royal Flying Doctor Service und die School
of the Air kommen bis heute den Menschen in
Australiens entlegenen Gemeinden zugute.
Im Jahre 1929 baute Alfred Traegar aus
Adelaide das erste durch Pedale angetriebene
Funkgerät. Das Wechselsprechgerät konnte durch
Betätigung der Pedale mit den Füßen in Gang
gehalten werden. Einsame Gehöfte, entlegene
Missionsstationen und Gemeinschaften der
Ureinwohner konnten aus dieser Erfindung
Nutzen ziehen. Isolierte Frauen konnten nun über
den Äther miteinander Freundschaft schließen.
Der Pedalfunk führte dazu, zwei großartige
australische Einrichtungen ins Leben zu rufen: die
Flying Doctors und die School of the Air.
Der Royal Flying Doctor Service
Der Geistliche John Flynn lebte und arbeitete mit
Menschen in entlegenen Gemeinden. Er hatte
die Idee, den Arzt durch die Luft so schnell wie
möglich zum Patienten im Outback zu bringen.
Sein Vorhaben wurde von der Regierung, der
Fluggesellschaft Qantas und durch gemeinnützige
Spenden unterstützt. Der Royal Flying Doctor
Service wurde 1928 gegründet, aber noch immer
gab es Menschen an entlegenen Orten, die sie
nicht zu Hilfe rufen konnten. Die Einführung
des Pedalfunks sorgte dafür, dass Menschen auf
isolierten Stationen so schnell wie möglich einen
Arzt herbeirufen konnten.
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Kinder in Neusüdwales, die durch die School of the Air lernen
Australiens Identität
Australiens Identität wurde durch unser einzigartiges Erbe, unsere Kultur und den Unternehmungsgeist unserer
Menschen geprägt.
Sport und Freizeit
Viele Australier lieben den Sport und haben auf
internationaler Ebene beeindruckende Erfolge
errungen.
Wir sind stolz auf unseren Ruf als Nation der „good
sports“. Australische Sportler und Sportlerinnen
repräsentieren die Werte harter Arbeit, fairen
Wettkampfes und guter Zusammenarbeit.
In unserer Geschichte hat der Sport die australischen
Menschen sowohl charakterisiert als auch vereint.
Seit Anbeginn der Besiedelung bot Sport eine
Möglichkeit, für eine Weile den Realitäten des
harten Daseins zu entkommen. Sogar in Kriegszeiten
organisierten Mitglieder der australischen Streitkräfte
Sportwettkämpfe um die Belastungen des
Soldatenlebens zu erleichtern.
Sport bietet außerdem eine gemeinsame Basis, auf
der sich Spieler und Zuschauer miteinander verbunden
fühlen können.
Viele Australier nehmen an Mannschaftssportarten
teil. Cricket, Basketball, Korbball, Hockey und die
verschiedenen Arten des Football zählen zu den
beliebtesten.
Ian Thorpe, fünfmaliger Gewinner der olympischen Goldmedaille
Schwimmen, Tennis, Leichtathletik, Golf und
Radfahren sind beliebte Freizeitbeschäftigungen.
Dies sind die Sportarten, in denen Australier in
internationalen Wettkämpfen erfolgreich sind. Andere
beliebte Aktivitäten sind Wandern (bushwalking),
Surfen und Skifahren.
Die Australier lieben es, Fussball, Rugby League, Rugby
Union und Australian Rules Football zu spielen und
als Zuschauer zu verfolgen. „Aussie Rules“ ist ein pur
australischer Sport.
Australien ist besonders stolz auf seine internationalen
Erfolge im Cricket. Zwischen den australischen und
englischen Cricketmannschaften herrscht schon seit
dem späten 19. Jahrhundert eine intensive Rivalität.
Der Melbourne Cup, „das Rennen, das die Nation
zum Stillstand bringt“, ist eines der reichsten und
schwierigsten Pferderennen der Welt. Der erste
Melbourne Cup fand im Jahre 1861 statt. Seit 1877 ist
der erste Dienstag im November, Melbourne Cup Day
genannt, in Victoria ein öffentlicher Feiertag.
Ein Mitglied der weiblichen Fussballnationalmannschaft von
Australien
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Sir Donald Bradman (1908 – 2001)
Sir Donald Bradman ist der größte Cricket-Schlagmann aller Zeiten und eine
australische Sportslegende.
Donald Bradman wuchs in Bowral in Neusüdwales auf und spielte sein erstes
Cricketspiel für die australische Nationalmannschaft im Jahre 1928.
Er war schmächtig - aber erstaunlich beweglich. Bei seinem ersten Aufenthalt
in England 1930 brach er fast alle Schlagrekorde. Im Alter von 21 Jahren war er
bereits eine australische Legende.
In seiner letzten Saison im Jahre 1948 wurde seine Mannschaft unter dem
Namen „die Unbesiegbaren“ (The Invincibles) bekannt, da sie kein einziges der
Spiele gegen England verlor.
Sir Donald Bradman, der auch „The Don“ genannt wurde, ist als der weltweit
beste Schlagmann anerkannt. Seine Durchschnittsleistung als Schläger betrug 99,94.
Die Künste
Australien hat eine dynamische Kunstszene, die die
kulturellen Traditionen der australischen Ureinwohner
sowie viele Migrantenkulturen einschliesst. Alle Arten
der Bildenden und Darstellenden Künste wie Film,
Kunst, Theater, Musik und Tanz werden hier und im
Ausland bewundert.
Literatur
In Australien besteht eine starke literarische Tradition,
die mit den Geschichtenerzählen der australischen
Ureinwohner begann und mit den mündlich
überlieferten Geschichten der Sträflinge im späten 18.
Jahrhundert ihren Fortgang nahmen.
Australiens frühe Literatur beschäftigt sich
überwiegend mit dem Busch und den Schwierigkeiten
des Lebens in dieser unwirtlichen Landschaft.
Schriftsteller wie Henry Lawson und Miles Franklin
schrieben Gedichte und Geschichten über den Busch
und die australische Lebensweise.
Der australische Schriftsteller Patrick White erhielt
1973 den Nobelpreis für Literatur. Andere beliebte
moderne australische Schriftsteller sind Peter Carey,
Colleen McCullough und Tim Winton.
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Judith Wright (1915 – 2000)
Judith Wright war
eine hervorragende
Dichterin,
Naturschützerin
und Kämpferin
für die Rechte der
Ureinwohner.
Sie ist eine der
beliebtesten
Dichterinnen
Australiens. Sie
verlieh ihrer Liebe zu
Australien und seinen
Menschen in ihrer Dichtung Ausdruck. Sie wurde
durch viele Preise geehrt, unter anderem durch den
Literaturpreis der Encyclopaedia Britannica und die
königliche Goldmedaille für Dichtkunst. Sie war ein
Mitglied des australischen Naturschutzkomitees
und des Aboriginal Treaty Committee.
Judith Wrights dichterische Talente, ihr Beitrag zur
australischen Literatur und ihr Engagement bei
Sozial- und Umweltreformen sind unvergessen.
Theater und Film
Australische Theaterstücke, Filme und Filmemacher
sind hier und im Ausland anerkannt und beliebt.
Australische Schauspieler Cate Blanchett und Geoffrey
Rush und Filmemacher Peter Weir haben für ihre
hervorragende Arbeit im Film viele internationale Preise
gewonnen.
Kunst
Die best bekannten australischen Kunstwerke sind
die Malereien der Ureinwohner und die Buschszenen
von Malern wie Tom Roberts, Frederick McCubbin
und Arthur Streeton aus dem 19. Jahrhundert. In der
Mitte des 20. Jahrhunderts malten die Künstler Russell
Drysdale und Sidney Nolan die Schroffheit des Outback
in kühnen Farben. In jüngerer Zeit erreichte Brett
Whiteley internationale Anerkennung durch seinen
einzigartigen und lebhaften Stil.
Musik und Tanz
Australier haben sich in allen Bereichen der Musik
hervorgetan. Sie sind für ihre Beiträge zu klassischer,
Country- und Rockmusik auf internationaler
Ebene bekannt. Der typisch australische Klang,
den jedermann sofort erkennt, ist der Klang des
Didgeridoo, des uralten Instruments der Ureinwohner.
Der australische Tanz ist dank der Bemühungen
großartiger Tänzer und Choreographen wie Sir
Robert Helpmann, Meryl Tankard und Stephen Page
aufgeblüht.
Wissenschaftliche Leistungen und
Erfindungen
Australier haben starke wissenschaftliche Leistungen in
den Bereichen Medizin, Technologie, Landwirtschaft,
Bergbau und Produktion erzielt.
Zehn Australier wurden mit Nobelpreisen für
wissenschaftliche und medizinische Entdeckungen
geehrt.
Ebenso erhielten erfolgreiche australische
Wissenschaftler die Auszeichnung‚ Australier des
Jahres’ (Australian of the Year). 2005 erhielt Professor
Fiona Wood aufgrund ihrer Entwicklung einer
aufsprühbaren Haut für Verbrennungsopfer diese
Auszeichnung. 2006 ging der Preis an Professor Ian
Frazer, der den Impfstoff für Gebärmutterhalskrebs
entwickelte. 2007 erhielt Professor Tim Flannery, ein
führender Umweltwissenschaftler, diesen Preis.
Professor Wood und Professor Frazer kamen beide
aus Großbritannien nach Australien. Professor Frazers
Miterfinder war der mittlerweile verstorbene Dr Jian
Zhou, der aus China einwanderte und ebenfalls
australischer Staatsbürger wurde.
Der erst kürzlich zum Staatsbürger gewordene Dirigent Vladimir
Verbitsky mit dem West Australian Symphony Orchestra
Professor Fred Hollows
(1929 – 1993)
Professor Fred Hollows
war ein passionierter
Ophthalmologe
(Augenarzt), der über
einer Million Menschen
in Australien und in
Ländern der Dritten
Welt dazu verhalf,
wieder zu sehen.
Fred Hollows wurde in
Neuseeland geboren.
Im Jahre 1965 zog er
nach Australien und wurde später der Leiter der
Augenabteilung in einem Krankenhaus in Sydney.
Er glaubte fest an die Gleichberechtigung
aller Menschen und half dabei, den ersten
Gesundheitsdienst für Ureinwohner einzurichten.
Mittlerweile gibt es 60 davon in ganz Australien.
1980 begann Fred Hollows, medizinische
Programme zur Verbesserung der
Augengesundheit in Ländern der Dritten Welt
aufzubauen. Im April 1989 wurde er australischer
Staatsbürger.
Die wertvolle Arbeit von Professor Hollows
wird von seiner Frau Gabi und der Fred Hollows
Foundation weitergeführt.
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Australier des Jahres
Seit 1960 wird die Auszeichung ‚Australier des Jahres‘ an Australier verliehen, die bedeutsame Erfolge und
Beiträge geleistet haben. Jedermann kann einen Australier, gleich aus welcher Gesellschaftsschicht, für diese
Auszeichnung nominieren. Australier des Jahres sind Menschen, die in ihrer Arbeit Bedeutsames geleistet und der
Nation gedient haben.
2009 Professor Michael Dodson AM
Führende Persönlichkeit der australischen
Ureinwohner
1995
Arthur Boyd AC OBE
Künstler
1994
Ian Kiernan OAM
„Clean Up Australia (Macht Australien
sauber)“-Verfechter
1992
Professor Tim Flannery
Wissenschaftler, Schriftsteller und
Naturschützer
Mandawuy Yunupingu
Ureinwohner
1991
Professor Ian Frazer
Immunologe
Archbishop Peter Hollingworth AO OBE
Kämpfer für soziale Gerechtigkeit
1990
Professor Fred Hollows AC
Ophthalmologe
1989
Allan Border AO
Test-Cricket Mannschaftsführer
1988
Kay Cottee AO
Rekordbrechende Soloseglerin
1987
John Farnham
Sänger und Musiker
1986
Dick Smith
Abenteurer und Philantrop
1985
Paul Hogan AM
Schauspieler
2008 Lee Kernaghan OAM
Sänger, Musiker und Gründer der
„Pass the Hat Around (Lasst den Hut
herumgehen)“-Tourneen
2007
2006
2005
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Professor Fiona Wood AM
Plastische Chirurgin und
Verbrennungsspezialistin
2004
Steve Waugh
Test-Cricket Mannschaftsführer und
Humanist
2003
Professor Fiona Stanley AC
Kinderärztin und Epidemiologin
2002
Patrick Rafter
US-Open-Tennismeister und Gründer der
„Cherish the Children (Liebt die Kinder)“Stiftung
2001
Lt General Peter Cosgrove AC MC
Oberhaupt australischen Armee von 2000
bis 2002
1984
2000
Sir Gustav Nossal AC CBE FAA FRS
Biologieforscher
Lowitja O’Donoghue CBE AM
Ureinwohner
1983
1999
Mark Taylor
Test-Cricket Mannschaftsführer
Robert de Castella MBE
Weltmeister im Marathonlauf
1982
1998
Cathy Freeman
Weltmeisterin und olympische Meisterin
in Leichtathletik, Repräsentantin der
australischen Ureinwohner
Sir Edward Williams KCMG KBE
Leiter der Australian Royal
Commission of Inquiry into Drugs
(Untersuchungskommission über den
Drogenmissbrauch)
1997
Professor Peter Doherty
Nobelpreisträger für Medizin
1981
Sir John Crawford AC CBE
Architekt des australischen Wachstums
nach dem Krieg
1996
Doctor John Yu AM
Kinderarzt
1980
Manning Clark AC
Historiker
Ihre Leistungen lassen uns darüber nachdenken, welchen Beitrag wir zu unserem großartigen Land leisten können.
Mittlerweile gibt es auch Auszeichnungen für Junge Australier des Jahres (Young Australian of the Year), Senior des
Jahres (Senior Australian of the Year) und Australischer Lokalheld (Australia’s Local Hero).
1969
The Rt Hon Richard Gardiner Casey Baron
of Berwick, Victoria and of the City of
Westminister KG GCMG CH
Generalgouverneur von Australien von
1965 bis 1969
1978* Alan Bond
Unternehmer
1968
Lionel Rose MBE
Boxweltmeister
1978* Galarrwuy Yunupingu AM
Ureinwohner
1967
The Seekers
Musikgruppe
1966
Sir Jack Brabham OBE
Weltmeister im Autorennsport
1965
Sir Robert Helpmann CBE
Schauspieler, Tänzer, Produzent und
Choreograph
1964
Dawn Fraser MBE
Olympische Meisterin im Schwimmen
1963
1975* Sir John Cornforth AC CBE
Nobelpreisträger für Chemie
Sir John Eccles AC
1962
1975* Major General Alan Stretton AO CBE
Befehlshaber der Hilfsaktion in Darwin
nach dem Zyklon Tracy
Alexander „Jock“ Sturrock MBE
Schiffskapitän der Herausforderer im
America’s Cup
1961
Dame Joan Sutherland OM AC DBE
Sopranistin
1960
Sir MacFarlane Burnet OM AK KBE
1979* Senator Neville Bonner AO
Erster Indigener Senator
1979* Harry Butler CBE
Naturschützer und Naturforscher
1977* Sir Murray Tyrrell KCVO CBE
Verwaltungssekretär des
Generalgouverneurs
1977* Dame Raigh Roe DBE
Leiterin der Landfrauenvereinigung
(Country Women’s Association)
1976
1974
Sir Edward „Weary“ Dunlop AC CMG OBE
Militärchirurg
Sir Bernard Heinze AC
Dirigent und Musiker
1973
Patrick White
Nobelpreisträger für Literatur
1972
Shane Gould MBE
Olympischer Meister im Schwimmen
1971
Evonne Goolagong Cawley AO MBE
Tennismeisterin in Wimbledon und im
French Open
1970
His Eminence Cardinal Sir Norman Gilroy
KBE
Der erste in Australien geborene Kardinal
* Zwischen 1975 und 1979 wurden Australier des
Jahres auch vom Australia-Day-Gremium in Canbarra
gekürt.
Die nach den Namen der Preisempfänger angegebenen
Titel waren zum Zeitpunkt der Auszeichnung auf dem
neusten Stand.
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Die australische Währung
Unsere Währung zeigt Menschen und Wahrzeichen, die wichtige Bedeutung für Australien besitzen. Die berühmten
Australier, die für unsere Währung ausgewählt wurden, sind Menschen, die in den Bereichen Sozialreform,
Wissenschaften, Politik, militärische Errungenschaften und Kunst Initiative und Talent bewiesen haben.
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Das alte und neue Parlamentsgebäude
Königin Elisabeth II (geboren 1926)
Die $5-Banknote zeigt das alte und neue
Parlamentsgebäude in Canberra.
Königin Elisabeth II ist das Staatsoberhaupt von
Australien. Sie ist die Königin Australiens und des
Vereinigten Königreichs und lebt in England. Während
ihrer langen und populären Herrschaft war sie eine
starke, stabile Präsenz.
Dame Mary Gilmore (1865 – 1962)
AB „Banjo“ Paterson (1864 – 1941)
Dame Mary Gilmore war Schriftstellerin, Journalistin,
Poetin und Kämpferin für soziale Reformen. Ihre
schriftstellerischen Werke und ihr Einsatz für Frauen,
Ureinwohner und Arme sind unvergessen.
Andrew Barton Paterson war Dichter, Liederschreiber
und Journalist. Er schrieb unter dem Pseudonym
„Banjo“ Paterson und sein Lied „Waltzing Matilda“ ist
der berühmteste Folksong in Australien.
Pastor John Flynn (1880 – 1951)
Mary Reibey (1777 – 1855)
Pastor John Flynn gründete den ersten fliegenden
Ärztedienst der Welt, den Royal Flying Doctor Service
Australia. Er ist unvergessen, denn die medizinische
Betreuung in entlegenen Gebieten Australiens durch
die Flying Doctors rettete viele Menschenleben.
Die Pionierin Mary Reibey wurde eine erfolgreiche
Geschäftsfrau in der Kolonie Neusüdwales.
Nachdem sie als Sträfling im Teenageralter nach
Australien kam, wurde sie zu einer respektierten
Führungspersönlichkeit in ihrer Gemeinde.
Edith Cowan (1861 – 1932)
David Unaipon (1872 – 1967)
Edith Cowan war Sozialarbeiterin, Politikerin
und Feministin. Sie war die erste Frau, die in ein
australisches Parlament gewählt wurde.
David Unaipon war Schriftsteller, öffentlicher
Sprecher und Erfinder. Er ist unvergessen auf Grund
seiner Beiträge zu Wissenschaft und Literatur sowie
zur Verbesserung der Lebensbedingungen der
australischen Ureinwohner.
Sir John Monash (1865 – 1931)
Dame Nellie Melba (1861 – 1931)
Sir John Monash war Ingenieur, Verwalter und einer
der größten militärischen Führer Australiens. Seine
Führungsqualitäten, Intelligenz und Beredsamkeit
haben ihn ausgezeichnet.
Dame Nellie Melba war eine weltberühmte Sopranistin.
Sie war weltweit als die „Königin des Liedes“ bekannt
und die erste australische Sängerin von internationaler
Berühmtheit.
49
Tage und Feiern von nationaler Bedeutung
Die Nationalfeiertage Australiens spiegeln unser jüdisch-christliches Erbe wider. An diesen Tagen feiern wir die
Meilensteine, die die australische Identität seit der Besiedlung durch Europäer geprägt haben.
Feste Feiertage
Variable Feiertage
Neujahrstag 1. Januar
Wir feiern dem Beginn des neuen Jahres.
Tag der Arbeit oder Acht-Stunden-Tag
Dieser Tag feiert den Gewinn des Acht-Stunden-Tags
durch die australischen Arbeiter – erstmalig auf der
Welt.
Australia-Day 26. Januar
Wir feiern was es bedeutet, Australier zu sein und
erinnern uns an die Ankunft der Ersten Flotte in
Sydney Cove im Jahre 1788.
Anzac-Day 25. April
Wir erinnern uns an die Landung des Australian and
New Zealand Army Corps (ANZAC) bei Gallipoli im 1.
Weltkrieg. Wir ehren außerdem alle Australier, die in
Kampfhandlungen gedient haben und gefallen sind.
Weihnachtstag 25. Dezember
Ein Tag der Geschenke, der auf der christlichen Feier zu
Ehren der Geburt von Jesus Christus basiert.
Weihnachtsfeiertag 26. Dezember
Tag der Weihnachtsfeierlichkeiten.
Ostern
An diesem Tag gedenken wir der christlichen
Geschichte über den Tod und die Auferstehung des
Jesus Christus.
Geburtstag der Königin (Queen’s Birthday)
Dieser Tag feiert den Geburtstag des australischen
Staatsoberhaupts, der Königin Elisabeth II. Die Feier
findet jeweils am zweiten Montag im Juni in allen
Staaten und Territorien außer in Westaustralien statt.
Andere öffentliche Feiertage
In den verschiedenen Staaten, Territorien und Städten
werden andere öffentliche Feiertage begangen.
Zum Beispiel wird im Australian Capital Territory der
Canbarra-Day, in Südaustralien der Tag der freiwilligen
Helfer und in Westaustralien der Gründungstag gefeiert.
Feuerwerk zur Feier des Neujahrsabends über dem Hafen von Sydney im Jahre 2005
50
Die Menschen in Australien
Australien hat eine Bevölkerung von etwa 22 Millionen
Menschen und eine der diversesten Gesellschaften
der Welt. 2,5 Prozent der Gesamtbevölkerung sind
eingeborene Australier. Über ein Viertel aller Bewohner
Australiens wurden im Ausland geboren und sind aus
über 200 Ländern nach Australien eingewandert. Diese
Vielfalt der Bevölkerung schenkt Australien eine reiche
Palette an Sprachen, Überzeugungen, Traditionen und
Kulturen.
Die formellen Bindungen Australiens an Großbritannien
sind mit der Zeit geringer geworden. Der Einfluss
Großbritanniens besteht jedoch in den australischen
Institutionen weiter. Er ist auch noch in vielen unserer
Werte und natürlich unserer Landessprache zu spüren.
Obgleich daheim und öffentlich über 200 verschiedene
Sprachen, einschließlich vieler unterschiedlicher
Sprachen der australischen Ureinwohner, gesprochen
werden, so ist die englische Sprache dennoch ein
wichtiger Teil unserer nationalen Identität.
Die Wirtschaft in Australien
Australien hat eine stabile und wettbewerbsfähige
Wirtschaft. Wir schätzen unsere dynamischen und
gut ausgebildeten Arbeitskräfte. Die Menschen in
Australien genießen eine hohe Lebensqualität.
Dick Smith (geboren 1944)
Der Markt
Australiens solide und moderne Finanzinstitute
sowie strenge Steuer- und Handelsverordnungen
sorgen für Stabilität im Geschäftsleben. Die
Dienstleistungsindustrie, die Tourismus, Ausbildung
und Finanzdienste umfasst, bildet fast 70 Prozent des
australischen Bruttoinlandsprodukts (GDP).
Die wirtschaftliche Stabilität Australiens macht
es zu einem verlockenden Ziel für Investoren.
Der Aktienmarkt in Australien ist nach Japan der
zweitgrößte in der Asien-Pazifik-Region.
Handel
Die Haupthandelspartner von Australien sind Japan,
China, die Vereinigten Staaten, Südkorea, Neuseeland
und das Vereinigte Königreich. Wir sind ein wichtiger
Exporteur von Weizen, Wolle, Eisenerz, Mineralien und
Gold. Wir exportieren außerdem Energie in Form von
verflüssigtem Erdgas und Kohle. Wir betreiben eine
offene Wirtschaft, und der Handel war schon immer
ein wichtiger Teil unseres wirtschaftlichen Wohlstands.
Australische Exporte erreichten kürzlich einen Betrag
von weit über 200 Milliarden Dollar.
Bergbau
Australien ist reich an Rohstoffen wie Kohle, Kupfer,
verflüssigtes Erdgas und Mineralsand. Diese sind
besonders von den Ländern im Asien-Pazifik Raum
sehr begehrt.
Dick Smith ist ein
führender australischer
Geschäftsmann,
Abenteuer und
Philantrop.
Dick Smith verdiente
sein erstes Vermögen in
der Elektronikbranche.
Seinen Reichtum
verwendete er zur
Förderung Australiens.
Er gründete eine
rein australische
Nahrungsmittelfirma
und investierte Millionen in das Bemühen, andere
Firmen in australischen Händen zu belassen.
Er wurde im Jahre 1986 zum Australier des Jahres
gewählt und gewann einen Preis für technischen
Fortschritt und Umweltschutz. Er überquerte
Australien und die Tasmanische See als Erster in
einem Heißluftballon. Er ist bekannt für seinen
Abenteuergeist, seine geschäftlichen Erfolge und
seine tiefe Liebe zu Australien.
Australiens größter Exportsektor ist Mineralien und Brennstoffe
51
Australien als globaler Mitbürger
Australien ist stolz auf gute internationale
Beziehungen. Wir bemühen uns, den weniger
wohlhabenden Nationen der Welt zu helfen.
Australiens humanitäre und
internationale Hilfsprogramme
Das internationale Hilfsprogramm der australischen
Regierung unterstützt Entwicklungsländer dabei,
Armut zu verringern und dauerhafte Entwicklung
auzubauen. Wir bieten diese Hilfe in unserer Region,
und in der ganzen Welt an, indem wir Menschen und
Regierungen unterstützen.
Australier beweisen eine enorme Großzügigkeit,
wenn in unserem Land oder im Ausland Katastrophen
passieren. Wir spenden außerdem regelmäßig für
Länder, in denen Leid an der Tagesordnung ist.
Die Großzügigkeit unseres Hilfsprogrammes ist ein
Ausdruck des australischen Charakters.
Australien wurde 1971 Vollmitglied der Organisation
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
(OECD). Das Ziel der OECD ist die Verbesserung
wirtschaftlicher, sozialer und Arbeitsbedingungen
in den 30 Mitgliedsländern sowie anderen
Entwicklungsländern. Gleichzeitig strebt die OECD
danach, den Welthandel auszubauen.
Australien ist starker Vertreter einer engeren
Zusammenarbeit im Asien-Pazifik-Raum. Australien ist
aktives Mitglied der Asia-Pacific Economic Cooperation
(APEC), des East Asia Summit (EAS), des ASEANRegionalforums (ARF) und des Pazifikinselforums (PIF).
Dr Catherine Hamlin AC
(geboren 1924)
Dr. Catherine Hamlin
ist eine Gynäkologin,
die viele junge Frauen
in Äthiopien vor
lebenslangem Leiden
bewahrte.
Catherine Hamlin
arbeitete seit 1959
in Addis Abeba in
Äthiopien, um Frauen
mit Geburts-Fisteln
zu helfen. Frauen
mit dieser Krankheit
können ihre körperlichen Ausscheidungen nicht
kontrollieren und werden deshalb von der
Gesellschaft ausgestoßen.
Australische Hilfsaktion in Indonesien nach dem Tsunami im
Indischen Ozean im Jahre 2004
Australiens aktive Teilnahme an
internationalen Beziehungen
Australien ist seit dem Beginn der Vereinigten
Nationen (UN) im Jahre 1945 aktives Mitglied.
Australien bietet Menschen Schutz, die aufgrund
der Flüchtlingskonvention der UN aus dem Jahre
1951 als Flüchtlinge identifiziert wurden. Wir tragen
außerdem zu Friedenssicherungsmassnahmen der
UN sowie zu humanitären und Notfallaktionen in
Entwicklungsländern bei. Wir sind in der Organisation
für Erziehung, Wissenschaft und Kultur der Vereinten
Nationen (UNESCO) stark vertreten.
52
Catherine und ihr Mann gründeten das
Fistelkrankenhaus in Addis Abeba. Ihre
Bemühungen erreichten, dass Tausende von
Frauen nach Hause zurückkehren und in ihren
Heimatdörfern ein normales, gesundes Leben
führen konnten.
Im Jahre 1995 wurde Dr. Catherine Hamlin die
höchste australische Auszeichnung, der Orden
„Companion of the Order of Australia“ verliehen.
Sie arbeitet noch heute für die Frauen in
Äthiopien.
Australien ist heute ein großes und wachsendes
Land, das auf seine sportlichen, künstlerischen und
wissenschaftlichen Errungenschaften stolz ist. Wir
schätzen die Lebensqualität unserer Menschen, doch
streben weiterhin nach höheren Zielen.
Durch internationale Hilfsprogramme und
Entwicklungshilfe hat Australien seinen Sinn für faires
Verhalten auf dem Sportplatz hinaus in die globale
Gemeinschaft getragen.
Australische Nobelpreisträger
Australien ist für seine wissenschaftliche und medizinische Forschungsarbeit bekannt. Zehn Australier haben in
diesen Bereichen Nobelpreise gewonnen.
Professor William Bragg (1862 – 1942) und Lawrence Bragg (1890 – 1971), Physiker.
William Bragg (Vater) und Lawrence Bragg (Sohn) wurden im Jahre 1915 gemeinsam mit dem Nobelpreis für Physik
„für ihre Errungenschaften in der Analyse von Kristallstrukturen durch Röntgenstrahlen“ ausgezeichnet.
Sir Howard Walter Florey (1898 – 1968) Pathologe.
Howard Florey wurde in Adelaide in Südaustralien geboren und erhielt den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin
im Jahre 1945 (gemeinsam mit anderen) „für die Entdeckung des Penicillin und dessen heilende Wirkung auf
diverse Infektionskrankheiten“.
Sir Frank Macfarlane Burnet (1899 – 1985) Medizinischer Wissenschaftler und Biologe.
Frank Burnet wurde in Victoria geboren und erhielt den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin im Jahre 1960
(gemeinsam mit anderen) „für die Entdeckung der erworbenen immunologischen Toleranz“.
Sir John Carew Eccles (1903 – 1997) Physiologe.
John Eccles wurde in Melbourne geboren und erhielt den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin im Jahre 1963
(gemeinsam mit anderen) „für Entdeckungen im Zusammenhang mit ionischen Mechanismen bei der Exzitation
und Inhibition in den peripheralen und zentralen Bereichen der Nervenzellmembran“.
Professor John Warcup Cornforth (1917 – 2007) Chemiker.
John Cornforth wurde in Sydney geboren und erhielt den Nobelpreis für Chemie im Jahre 1975 (gemeinsam mit
anderen) „für seine Arbeit an der Stereochemie von enzym-katalisierten Reaktionen“.
Professor Peter Doherty (geboren 1940) Immunologe.
Peter Doherty wurde in Queensland geboren und erhielt den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin im Jahre 1996
(gemeinsam mit anderen) „für Entdeckungen im Bereich der spezifischen zellvermittelten Immunabwehr“.
Professor Barry Marshall (geboren 1951) Gastroenterologe und
Doktor Robin Warren (geboren 1937) Pathologe.
Barry Marshall und Robin Warren gewannen im Jahre 2005 gemeinsam den Nobelpreis für Physiologie
oder Medizin für ihre Entdeckung „des Bakteriums Helicobacter pylori und dessen Rolle bei Gastritis und
Magengeschwüren“.
Professorin Elizabeth Helen Blackburn (geboren 1948) Biologin.
Elizabeth Blackburn wurde in Hobart geboren und erhielt den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin im
Jahre 2009 (gemeinsam mit anderen) „für die Entdeckung, wie Chromosomen durch Telomere und das Enzym
Telomerase geschützt werden“.
Australien besitzt auch einen Nobelpreisgewinner in Literatur.
Patrick White (1912 – 1990) Schriftsteller und Dramatiker.
Patrick White wurde in London geboren, seine Eltern waren Australier. Er erhielt den Nobelpreis für Literatur
im Jahre 1973 „für seine epische und psychologische Erzählkunst, die einen neuen Kontinent in die Literatur
eingeführt hat“.
53
Teil 5
Unsere australische Geschichte
Die Kultur der australischen Ureinwohner
ist die älteste noch bestehende Kultur auf der Welt.
54
Unsere australische
Geschichte
Diese kurze Geschichte von Australien ist bei weitem
nicht die ganze Geschichte, aber sie gibt Ihnen einen
Einblick in die Ereignisse, die unser Land und unsere
Kultur geprägt haben. Über Tausende von Jahren
wurde das Land von den Ureinwohnern bewohnt und
gepflegt. Die Ankunft der Ersten Flotte im Jahre 1788
bedeutete eine unwiderrufliche Änderung ihrer Welt.
Auf dem Weg zu Multikulturalismus und Versöhnung
hat Australien in den letzten 200 Jahren viel über
Gleichheit und Menschenrechte gelernt. Die von uns
herbeigeführten Reformen bedeuten, dass sich in der
australischen Gemeinschaft, der Sie nun beitreten, jede
Person mit eingeschlossen und geschätzt fühlen kann.
Die australischen Ureinwohner
Die Kultur der australischen Ureinwohner ist die
älteste noch bestehende Kultur der Welt. Australiens
Ureinwohner leben hier schon seit 40.000 bis 60.000
Jahren.
Die Kulturen der Ureinwohner und der Bewohner der
Torres-Strait-Inseln sind voreinander verschieden. Sie
haben jeweils eigene Sprachen und Traditionen.
Historisch gesehen stammen die Ureinwohner von
dem australischen Festland und aus Tasmanien. Die
Bewohner der Torres-Strait-Inseln kommen von den
Inseln zwischen dem Nordende von Queensland und
Papua-Neuguinea. Sie haben mit den Menschen von
Papua-Neuguinea und anderen pazifischen Inseln in
kultureller Hinsicht viel gemeinsam.
Sprachen
Vor der britischen Besiedlung wurden von den
australischen Ureinwohnern und den Bewohnern der
Torres-Strait-Inseln über 700 Sprachen und Dialekte
gesprochen. Etwa 145 von diesen Sprachen werden
heute noch gesprochen. Es gab keine Schriftsprache.
Die mündlich überlieferten Geschichten der
Eingeborenenkulturen sind überaus wichtig, denn sie
erzählen die Geschichte der Menschen und des Landes.
Zum Beispiel: die Geschichte von der Überflutung von
Port Phillip Bay in Victoria erzählt von einem tatsächlichen
Ereignis, welches vor 10.000 Jahren stattfand.
Die Traumzeit (the Dreaming) und die
Kunst der Ureinwohner
Die Kunst der Ureinwohner aus Kakadu
Die Geschichten der Traumzeit wurden den Kindern
von ihren Eltern und Stammesältesten erzählt. Durch
diese Geschichten lernten die Kinder, wir ihr Land
geformt und besiedelt wurde, wie sie sich verhalten
sollten, und warum. Diese Geschichten waren lehrreich
für die Kinder, sie erfuhren zum Beispiel, wo man
Nahrung finden konnte.
Die Musik, Lieder und Tänze der Eingeborenen
erzählen Geschichten aus der Traumzeit und dem
täglichen Leben. Durch Gesang und Tanz drücken die
australischen Ureinwohner ihre tiefen Verbundenheit
aus, die sie zu ihren Vorfahren haben.
Die ersten Formen der Kunst der Ureinwohner waren
Felsritzungen, Felsmalereinen und Bodenmuster.
Einige von diesen sind 30.000 Jahre alt. Die Völker aus
Zentralaustralien malten mit Punkten und Kreisen das
Land oder ihre Geschichten aus der Traumzeit. In den
nördlichen Teilen Australiens malten die Ureinwohner
Figuren von Menschen, Tieren und Geistern.
Die Traumzeit spielt für die indigenen Menschen nach
wie vor eine wichtige Rolle.
Verschiedene indigene Clans haben ihre eigenen
Bezeichnungen für das, was wir „die Traumzeit“
nennen. Dies ist ein System aus Wissen, Glauben
und Praxis, das das Leben der Eingeborenen lenkt.
Es zeigt den Menschen, wie sie leben und sich
verhalten sollen. Personen, die diese Regeln nicht
befolgen, werden bestraft.
Teil 5 – Unsere australische Geschichte
55
Die ersten Europäer in
Australien
Frühe europäische Erkundung
Im 17. Jahrhundert entdeckten europäische Forscher
Teile eines Landes, das sie „Terra Australis Incognita“,
das unbekannte Land im Süden nannten. Im Jahre
1606 erstellte der Holländer Willem Janszoon
eine Karte der westlichen Cape York Peninsula am
Nordende von Australien. Etwa zur gleichen Zeit
segelte ein spanisches Schiff unter der Leitung von
Luis Vaez de Torres durch die Meerenge nördlich des
Kontinents.
Etwas später im 17. Jahrhundert erforschten
holländische Seeleute die Küste von Westaustralien. Sie
nannten dieses Land „New Holland“.
Im Jahre 1642 entdeckte Abel Tasman die Küste eines
neuen Landes, das er „Van Diemen’s Land“ (heute
Tasmanien) nannte. Er fertigte außerdem Karten über
Tausende von Meilen der australischen Küste an. Seine
unvollendete Karte von Neuholland (New Holland)
zeigt, dass er glaubte, dieses Land sei mit PapuaNeuguinea im Norden verbunden.
Sträflingsdeportation
Australien ist einzigartig im Hinblick darauf, dass die
meisten der frühen europäischen Siedler Sträflinge
waren. Nachdem die Vereinigten Staaten von
Amerika ihre Unabhängigkeit erreicht hatten, konnte
Großbritannien seine Sträflinge nicht mehr dorthin
schicken. Die britischen Gefängnisse waren überfüllt.
Als die Anzahl der Sträflinge überhand nahm, musste
die britische Regierung neuen Raum für sie finden. Im
Jahre 1786 beschloss Großbritannien, die Sträflinge in
die neue Kolonie Neusüdwales zu schicken. Dies wurde
Deportation genannt.
Die erste Kolonie
Der erste Gouverneur der Kolonie Neusüdwales hieß
Kapitän Arthur Phillip. Er brachte die erste Flotte
mit 11 Schiffen sicher von Großbritannien an die
andere Seite der Welt. Er kümmerte sich sehr um die
Ernährung und das Wohlergehen der Sträflinge, sodass
nur sehr wenige auf der Reise starben.
Kapitän Phillip und die Erste Flotte erreichten Sydney
Cove am 26. Januar 1788. Am Jahrestag dieses
Ereignisses feiern wir jedes Jahr Australia-Day.
William Dampier war der erste Engländer, der
australischen Boden betrat. Im Jahre 1684 landete
er an der Nordwestküste. Das Land war trocken und
staubig, sodass er es für Handel oder Besiedlung als
ungeeignet betrachtete.
Kapitän James Cook
Die Ostküste Australiens wurde von Europäern erst
erforscht, als der Engländer James Cook sie 1770 mit
seinem Schiff „Endeavour“ erreichte. Cook war von
der britischen Regierung auf eine Entdeckungsreise
in den Südpazifik geschickt worden. Er erstellte eine
Karte der Ostküste und landete in Botany Bay im
Süden des heutigen Sydney. James Cook nannte dieses
Land Neusüdwales (New South Wales) und nahm es im
Namen von König George III in Besitz.
Die Erste Flotte stach in Großbritannien in See und erreichte Sydney
Cove im Jahre 1788
Die frühen Jahre
Die frühen Jahre der Besiedlung waren sehr
mühevoll. Gouverneur Phillip erreichte, dass
niemand verhungerte, indem er allen, sogar sich
selbst und seinen Offizieren, die gleichen Rationen
ausgab. Sein gesunder Menschenverstand und seine
Entschlossenheit halfen der Kolonie, diese ersten
schweren Jahre zu überleben.
Abel Tasmans Karte von Neuholland aus dem Jahre 1644
56
Die harte Arbeit in der frühen Siedlung wurde von den
Sträflingen durch Zwangsarbeit verrichtet. Sie wurden
ausgepeitscht, wenn sie nicht gut genug arbeiteten oder
wenn sie wegliefen oder sich betranken. Wenn sie ein
ernstes Verbrechens begingen, wurden sie in entlegene
Siedlungen geschickt oder gehängt. Sträflinge, die
ihre Strafe abgebüßt hatten, wurden freie Männer
und Frauen und zogen in die Gemeinschaft, wo sie
arbeiteten und Familien gründeten.
Neue Möglichkeiten
Ein aufgeklärter Gouverneur
Die ursprüngliche europäische Bevölkerung Australiens
bestand aus Engländern, Schotten, Walisern und
Iren. Die Schotten, Waliser und Iren hatten in der
Vergangenheit oft gegen die Engländer Krieg geführt,
doch in Australien lebten und arbeiteten die vier
Gruppen eng zusammen.
Neben Gouverneur Phillip nimmt auch Gouverneur
Lachlan Macquarie (Governor Lachlan Macquarie)
einen wichtigen Platz in unserer Frühgeschichte ein.
Er regierte die Kolonie von Neusüdwales von 1810
bis 1821. Er leitete die Entwicklung der Kolonie von
einer Sträflingskolonie zur freien Niederlassung. Er
verbesserte landwirtschaftliche Methoden, und baute
neue Straßen und öffentliche Einrichtungen. Er war ein
Förderer der Erforschung Australiens.
Sträflinge und ehemalige Sträflinge fanden in der
Kolonie allmählich neue Möglichkeiten. Die Offiziere
des Militärs nutzten ihre Zeit dazu, Geld durch Handel
zu verdienen und stellten Sträflinge und ehemalige
Sträflinge als Hilfskräfte ein. In kurzer Zeit eröffneten
ehemalige Sträflinge sogar ihre eigenen Geschäfte
und trieben Handel. Andere ehemalige Sträflinge
wurden erfolgreiche Farmer, Geschäftsleute, Ladenund Kneipenbesitzer. Ehemalige weibliche Sträflinge
wurden ebenfalls erfolgreiche Geschäftsfrauen und
hatten in vieler Hinsicht mehr Freiheiten als Frauen in
England.
Caroline Chisholm (1808 – 1877)
Caroline Chisholm war
eine Vorkämpferin
der Sozialreform, die
die Situation allein stehender Frauen in
den frühen Kolonien
verbesserte.
Caroline kam im Jahre
1838 mit ihrem Mann,
der Armeeoffizier war,
und fünf Kindern nach
Australien. Sie half den
Einwandererfrauen,
die in Sydney auf der
Straße gelandet waren. Innerhalb einiger Jahre
hatte sie 16 Herbergen für Einwandererfrauen an
verschiedenen Orten der Kolonie eingerichtet.
Caroline arbeitete hart, um das Leben auf den
Schiffen für die Menschen, die in die Kolonien
reisten, zu verbessern. Sie organisierte außerdem
einen Anleiheplan für Mittellose, um den Kreislauf
von Abhängigkeit und Armut zu zerschlagen.
Heute gibt es in Australien viele Schulen, die
nach Caroline Chisholm benannt sind. Sie war
als „die Freundin der Einwanderer“ bekannt
und lebt in unserer Erinnerung auf Grund ihrer
unermüdlichen Bemühungen, Menschen dabei zu
helfen, sich ein neues Leben aufzubauen.
Macquarie steckte außerdem Geld in das Bildungswesen
und respektierte die Rechte der ehemaligen Sträflinge.
Er beschäftige einige ehemalige Sträflinge unter
anderem als Richter und Staatsbeamte.
Gouverneur Macquarie wird wegen der positiven
Veränderungen, die er in der Kolonie bewirkte, geehrt.
Die Macquarie-Universität in Neusüdwales wurde nach
ihm benannt.
Das Erbe der Sträflinge
Nach Macquaries Amtszeit glaubte man, dass die
Gouverneursposition zuviel Macht in den Händen
eines einzigen Mannes vereinigte. Daher wurde im
Jahre 1823 der Legislative Rat Neusüdwales (New
South Wales Legislative Council) gegründet, um den
nächsten Gouverneur zu beraten. Der Legislative Rat
versuchte die Kolonie zu reformieren, sodass Sträflinge
strenger bestraft wurden und kein zu angenehmes
Leben hatten. Nicht alle Möglichkeiten konnten
jedoch ausgeschaltet werden, die sich für Sträflinge
in Neusüdwales und den anderen, im frühen 19.
Jahrhundert gegründeten Kolonien aufgetan hatten.
Insgesamt wurden mehr als 160.000 Sträflinge nach
Australien deportiert. Großbritannien endete die
Deportation von Sträflingen nach Neusüdwales in
1840. Die Deportation nach Tasmanien endete in
1852, und im Jahre 1868 die nach Westaustralien.
Die Kinder der Sträflinge waren immer frei gewesen,
sodass sich die Trennungslinie zwischen ehemaligen
Sträflingen und Siedlern langsam verwischte. Ab
den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts regierten sich
die Kolonisten selbst und wollten eine respektable
Gesellschaft aufbauen. Sie schämten sich wegen ihrer
Vergangenheit als Sträflinge und sprachen niemals
darüber. Hundert Jahre später ist von dieser Scham
nichts mehr zu spüren. Die Australier sind auf ihre
Sträflingsvergangenheit stolz und viele Menschen
freuen sich heutzutage, einen Vorfahren, der Sträfling
war, ausfindig zu machen.
In diesem Geiste der Akzeptanz sind die Australier zu
Menschen geworden, die sich nicht besonders um
den Familienhintergrund oder die Vergangenheit einer
Person kümmern. Wir nehmen andere Menschen so,
wie wir sie kennen lernen und geben jedermann eine
„faire Chance“(a fair go).
57
Die Eingeborenen nach der Besiedlung
durch die Europäer
Zu Beginn der europäischen Besiedlung lebten
schätzungsweise zwischen 750.000 und 1,4 Millionen
Ureinwohner und Bewohner der Torres-Strait-Inseln in
Australien. Sie lebten in etwa 250 separaten Nationen
und über 700 Sprachfamilien.
Zur Zeitpunkt der ersten Besiedlung Australiens
schloss die britische Regierung kein Abkommen mit
den Ureinwohnern. Die Einwohner hatten ihre eigene
Wirtschaft und eine uralte Verbindung mit dem Land.
Die Regierung konnte dies nicht anerkennen, da es
ähnliche Systeme oder Überzeugungen in Europa nicht
gab. Die Ureinwohner bestellten nicht wie die Briten
das Land und bauten Häuser, um an einem Ort zu
leben. Daher glaubte die Regierung, sie hätten keinen
Sinn für Eigentum. Die Regierung zögerte nicht, sich
das Land anzueignen.
Unheilvolle Folgen
Die Gouverneure der Anfangszeit wurden angewiesen,
die australischen Ureinwohner (Aboriginals) nicht zu
belästigen, aber die britischen Siedler eigneten sich das
Land der Ureinwohner an, wobei viele Ureinwohner
getötet wurden. Die Siedler wurden normalerweise für
diese Verbrechen nicht bestraft.
Manche Ureinwohner und europäische Siedler
lebten friedlich zusammen. Manche Siedler stellten
Ureinwohner ein, um auf ihren Schaf- und Viehfarmen
zu arbeiten. Gouverneur Macquarie bot den
Ureinwohnern eigenes Land zur Bestellung and und
gründete eine Schule für ihre Kinder. Es wollten jedoch
nur wenige Ureinwohner so leben wie die Siedler. Sie
wollten ihre kulturellen Traditionen nicht verlieren.
Wir wissen nicht, wie viele Eingeborene in Kämpfen
um das Land getötet wurden, aber wir wissen, dass
Hunderttausende von ihnen ums Leben kamen.
Die meisten Ureinwohner starben an Krankheiten,
die durch die Europäer ins Land kamen. Der Verlust
an Menschenleben unter den Ureinwohnern war
katastrophal. In den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts
lebten etwa 10.000 Ureinwohner in Victoria. Im Jahre
1853 wurden nur noch 1907 Ureinwohner gezählt.
Historische Meilensteine
Erforschung des Landesinneren
In Neusüdwales war das Leben der ersten Kolonisten
sehr schwer. Nur ein kleiner Teil Australiens ist
fruchtbares Land. Die Ureinwohner hatten gelernt,
in diesem Umfeld zu leben und zurechtzukommen,
obwohl auch sie unter den Dürreperioden litten.
Die erste große Hürde, die Siedler in Sydney
überwinden mussten, bevor sie das Landesinnere
erkunden konnten, war eine 50 Kilometer westlich
von Sydney gelegene Bergkette, die Blauen Berge
(Blue Mountains). Im Jahre 1813 wurden die Berge
von drei Männern, Blaxland, Wentworth und Lawson
überquert. Die Straße und Eisenbahn, die heute über
die Blauen Berge führen, folgen der Route, die von
ihnen eingeschlagen wurde.
Auf der anderen Seite der Berge fanden die
Forschungsreisenden offenes Land, das zur Zucht
von Schafen und Vieh gut geeignet war. Weiter
im Landesinneren stießen sie jedoch auf trockenes
Wüstenland. Es war schwierig für sie, Wasser zu finden
und genug Lebensmittel zum Überleben mitzunehmen.
Der deutschstämmige Entdecker Ludwig Leichhardt ist
seit seiner versuchten Überquerung des Kontinents von
Ost nach West im Jahre 1848 verschollen.
Im Jahre 1860 brachen Burke und Wills aus
Melbourne auf, um Australien von Süd nach Nord
zu durchqueren. Sie waren die Anführer einer groß
angelegten Expedition, aber ihre Reise war sehr
schwierig. Burke und Wills kannten sich im Busch nicht
gut aus. Sie wurden von Ureinwohnern des Stammes
der Yandruwandha fachmännisch unterstützt, aber
beide Entdecker kamen auf dem Rückweg ums
Leben. Obwohl Burke und Wills ihre Expedition nicht
erfolgreich beenden konnten, lebt ihre Geschichte in
der Kunst und Literatur weiter. Dies ist ein tragisches
Beispiel für die Härte unseres Landes.
Die Expedition von Burke und Wills durch Australien im Jahre 1860
58
Siedler und Pioniere
Auch wenn die Siedler gutes Land hatten, war das
Leben trotzdem schwer. Nach Flut- oder Dürreperioden
mussten die Farmer oft von Neuem beginnen. 1838
war Wolle Australiens Hauptexportartikel, und wenn
es Dürre gab oder die Wollpreise im Ausland fielen,
verloren die Siedler ihren Lebensunterhalt. Aber die
Menschen standen immer wieder auf und kämpften
weiter. Der Ausdruck „australische Kämpfer (Aussie
battler)“ bezeichnet jemand der solche harten Zeiten
überlebt hat. Der „australischer Kämpfer” steht
für den Kampfgeist und die Unverwüstlichkeit der
Australier. Männliche und weibliche Pioniere werden
für ihren Mut in diesen schweren Zeiten geehrt. Frauen
mussten oft die Geschäfte oder Farmen weiterführen,
wenn die Männer weg oder gestorben waren.
Die Regierungstruppen behandelten die Goldgräber
sehr hart, wenn sie die Gebühren für die Erlaubnis,
nach Gold zu graben, einkassierten. Am 11. November
1854 versammelten sich 10.000 Menschen bei
Bakery Hill in Ballarat, um eine Charta demokratischer
Grundrechte auszuarbeiten. Sie wollten nach Gold
graben können, ohne für eine teure Erlaubnis bezahlen
zu müssen. Sie wollten außerdem Vertreter ins
Parlament von Victoria wählen dürfen.
Eine kleine Gruppe baute eine Palisade an
den Goldfeldern von Eureka und zog ihre
Rebellenflagge mit dem Kreuz des Südens auf. Die
Regierungsbeamten schickten Soldaten aus, um
die Palisade am Morgen des 3. Dezember 1854
anzugreifen. Die Goldgräber wurden schnell besiegt
und etwa 30 von ihnen wurden getötet.
In diesen harten frühen Jahren entstand der
australische Sinn für Kameradschaft. Sie war in den
Männern, die durch den Outback zogen, um Schafe zu
scheren oder Vieh zu hüten, stark vertreten. Die Siedler
halfen einander auch aus schwierigen Situationen.
Diese Tradition ist auch heute noch ein wesentlicher
Teil des Lebens in Australien. Ein Beispiel hierfür
sind die Tausende von Menschen, die sich jedes Jahr
freiwillig zur Bekämpfung von Buschfeuern melden.
Der Goldrausch
Die Entdeckung von Gold in NSW Anfang des Jahres
1851 wurde als die „Entdeckung, die eine Nation
veränderte“ beschrieben. Kurz darauf wurde Gold
auch in Victoria, einer erst kürzlich unabhängig
gewordenen Kolonie gefunden.
Ende 1852 waren bereits 90.000 Menschen aus allen
Teilen Australiens und aus der ganzen Welt nach
Victoria gekommen, um nach Gold zu suchen.
Die Flagge von Eureka
Als die Anführer der Rebellion wegen Hochverrats
vor Gericht gestellt wurden, fanden sich keine
Geschworenen, die sie schuldig gesprochen hätten.
Eine königliche Kommission befand, dass die
Regierung im Unrecht war und viele der Forderungen
der Goldgräber wurden erfüllt. Ihr Wunsch nach
politischer Repräsentation ging auch in Erfüllung.
Innerhalb eines Jahres wurde Peter Lalor, der Anführer
der Rebellen, Mitglied des Parlaments von Victoria.
Im Laufe der Jahre ist die Rebellion von Eureka zu
einem Symbol für Protest und unseren Glauben an
eine faire Chance geworden.
Im Jahre 1851 wurde in den Kolonien Neusüdwales und Victoria
Gold entdeckt
Die Eureka-Rebellion ist als ein großer demokratischer
Moment in die Geschichte Australiens eingegangen.
Im Jahre 1854 organisierten die Goldgräber in
den Goldfeldern von Ballarat einen großen Protest
gegen die brutale Art und Weise, in der die
Regierungsbeamten die Goldfelder verwalteten.
Der Goldrausch veränderte Australien in vielerlei
Hinsicht. Während der Goldjahre wuchs die
Gesamtbevölkerung Australiens von 43.000 im
Jahre 1851 bis auf 1,7 Millionen im Jahre 1870. Die
ersten Eisenbahnen und Telegraphen wurden in den
50er Jahren des 19. Jahrhunderts gebaut, um die
wachsende Bevölkerung miteinander zu verbinden.
Große Goldvorräte wurden in allen Kolonien außer
Südaustralien gefunden. Die Wirtschaft blühte und
Gold wurde unser wichtigster Exportartikel anstelle von
Wolle. 1890 war es soweit, dass Australien weltweit
den höchsten Lebensstandard aufweisen konnte.
59
Landbesetzer und Farmer
Seit den frühen Tagen der Kolonie hatten Menschen,
die unter dem Namen „Landbesetzer“ bekannt waren,
riesige Landgebiete zur Bestellung in Besitz genommen.
Obwohl sie normalerweise für dieses Land nicht
bezahlen mussten, betrachteten sie es dennoch als ihr
Eigentum. Nachdem die ersten Zeiten des Goldrausches
vorüber waren, gab es einen großen Kampf, um den
Landbesetzern dieses Land wieder zu nehmen.
In den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts wollte die
Regierung das Land der Landbesetzer an arbeitende
Männer und ihre Familien als Farmen verkaufen. Die
Landbesetzer versuchten, soviel Land wie möglich für sich
zu behalten, indem sie viele Pachtverträge beanspruchten,
besonders wenn es um die besten Landstriche ging.
Ab den 1860ern kamen Menschen aus dem Iran, aus
Ägypten und der Türkei, um Kamelzüge durch das
Outback von Australien zu führen. Zusammen mit
den indischen Kameltreibern wurde die ganze Gruppe
„Afghanen“ genannt, wohl hauptsächlich deshalb, weil
sie sich ähnlich kleideten und gleichermaßen Moslems
waren. Diese Kameltreiber wurden als „Pioniere des
Landesinneren“ betrachtet. Etwa 4.000 Inder und 6.000
Einwanderer von den Pazifikinseln arbeiteten außerdem
in den Zucker- und Bananensektoren in Queensland.
In den 1880ern wanderten Arbeiter aus dem Libanon
in Australien ein. Viele davon waren in der Stoffund Bekleidungsindustrie beschäftigt. Libanesischen
Familien gehörten bald die Mehrzeit der Tuchläden in
ländlichen Gebieten von Australien und diese Tradition
besteht noch heute fort.
Die neuen Farmer befanden sich in einem schwierigen
Umfeld und vor dem Bau der Eisenbahnen weit von den
Märkten entfernt. Die Möglichkeit, in den Städten höhere
Löhne zu verdienen, ließ das Leben auf dem Land und die
geringen Einkünfte der Landarbeit reizlos erscheinen.
Den Farmern in Südaustralien ging es jedoch gut, und
die australische Tradition, Maschinen zur Erleichterung
der Farmarbeit zu erfinden, begann hier. Der StumpfSpringer-Pflug (in den 1870er Jahren) beispielsweise
gestattete die einfache Rodung von Land zur
landwirtschaftlichen Bestellung.
Einwanderung im 19. Jahrhundert
Am Anfang des 19. Jahrhunderts wurden die
Hauptgruppen in den Kolonien von englischen,
schottischen, walisischen und irischen Siedlern gestellt.
Ihr Erbe bildete die Basis der neuen Nation. Australiens
Freizeitbeschäftigungen, kulturelle Aktivitäten und
religiösen Praktiken waren die gleichen wie im
Vereinigten Königreich. Es gab jedoch auch kleinere
Gruppen von Einwanderern aus Europa und Asien.
Die Neuankömmlinge aus Europa im 19. Jahrhundert
kamen aus Italien, Griechenland, Polen, Malta und
Russland. Es kamen aber auch französische Siedler,
die in der Weinindustrie arbeiteten. Dies waren
hauptsächlich junge Männer, die Arbeit suchten und
ihr Glück machen wollten, sowie desertierte Seeleute.
Chinesische Einwanderer begannen nach 1842 nach
Australien zu strömen. Ihre Anzahl stieg, nachdem Gold
entdeckt worden war, und in den Goldfeldern kam es
zu Rassenkonflikten. Dies führte manchmal zu gegen
die Chinesen gerichtete Krawallen wie in Bendigo im
Jahre 1854. Die Rassenspannungen hatten die ersten
Einwanderungsbeschränkungen in Victoria im Jahre
1855 und in Neusüdwales im Jahre 1861 zur Folge.
Nach dem Goldrausch in den 1850ern kehrten die
meisten Chinesen nach Hause zurück. Unter denen,
die blieben, waren die chinesischen Marktgärtner,
die frisches Obst und frisches Gemüse in Gegenden
lieferten, wo diese Produkte selten waren.
60
„Afghanische“ Kameltreiber im Outback
Schutzgebiete der Ureinwohner
Nachdem die frühen Kämpfe um das Land zwischen
den Ureinwohnern und den Siedlern vorüber waren,
lebten die Ureinwohner am Rande der Gesellschaft.
Manche arbeiteten für wenig Geld auf Schaf- und
Viehstationen im Outback. Die Kolonialregierungen
richteten Schutzgebiete ein, in denen die Ureinwohner
leben konnten, aber so konnten sie nicht in
Übereinstimmung mit ihren Traditionen leben. Sie
durften nicht nach Belieben jagen und Nahrungsmittel
sammeln.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts nahmen die
Kolonialregierungen den Ureinwohnern ihre Rechte.
Sie bestimmten, wo die Ureinwohner leben konnten.
Sie bestimmten, wen sie heiraten konnten und nahmen
vielen Eltern die Kinder weg. Diese Kinder wurden
in „weiße“ Familien oder staatliche Waisenhäuser
gesteckt. Obwohl dies heutzutage nicht mehr
praktiziert wird, ist es doch immer noch eine Quelle
tiefer Trauer für die Ureinwohner und viele Australier.
Frauenwahlrecht
Föderation
In der ganzen Welt käpften Frauen für das Recht zu
wählen. Diese Frauen wurden Frauenrechtlerinnen
(Suffragetten) genannt. In den 1880ern und
1890ern hatte jede Kolonie mindestens eine
Frauenrechtsorganisation. Diese sammelten
Tausende von Unterschriften für Petitionen an die
Kolonialparlamente.
Die Kolonien hatten sich separat entwickelt, doch
gegen Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich ein
Gemeinsinn der nationalen Zusammengehörigkeit
entwickelt. Das Lied „Advance Australia Fair“ verleiht
diesem Gefühl Ausdruck. Dieses Lied wurde von
Peter Dodds McCormick geschrieben und erstmalig im
Jahre 1878 in Sydney gesungen. Es ist heute unsere
Nationalhymne.
Die Frauen in Südaustralien erhielten 1895 das Recht
zu wählen und sich zu Parlamentswahlen zu stellen.
In Westaustralien wurden den Frauen das Wahlrecht
1899 gewährt.
In 1902 gab Australien als erstes Land Frauen sowohl
das Recht zu wählen als auch das Recht, sich ins
australische Parlament wählen zu lassen. Eingeborene
Frauen (und Männer) erhielten das Wahlrecht erst im
Jahre 1962.
Edith Cowan wurde 1923 als erste erste weibliche
Parlamentarierin ins Parlament von Westaustralien
gewählt. Es sollte aber noch bis 1943 dauern, bevor
eine Frau, Enid Lyons, ins australische Parlament
gewählt wurde.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden zwei
Versuche unternommen, die Kolonien zu vereinen.
Im Jahre 1889 regte Sir Henry Parkes die Bildung
einer neuen, starken Nation an. Die australasische
Föderationskonferenz wurde in 1890 abgehalten, um
die Idee der australischen Föderation zu debattierten.
Nach einigen Verzögerungen kam die Herbeiführung
der Föderation in 1893 in Bewegung. Die Mitglieder
der nächsten Verfassungskonvention wurden von
den Wählern gewählt. In zwei Referenda stimmten
die Wähler dafür, die Verfassung zu verabschieden.
Die Tatsache, dass der Prozess der Föderation auf
den Wünschen der Bevölkerung beruhte, zeigt, wie
progressiv Australien war.
Catherine Spence (1825 – 1910)
Catherine Spence
war Schriftstellerin,
Predigerin, Feministin
und Frauenrechtlerin.
Catherine Spence
wanderte aus
Schottland in
Australien ein. Sie
schrieb preisgekrönte
Romane über das
Leben in Australien
sowie Schulbücher.
Sie half dabei, eine
Organisation zur Unterstützung obdachloser
Kinder ins Leben zu rufen und setzte sich für neue
Kindergärten und die Schaffung von staatlichen
höheren Schulen für Mädchen ein.
Sie war die erste Frau, die sich zur Parlamentswahl
stellte und erhielt viele Stimmen, aber
gewann keinen Sitz. Im Jahre 1891 wurde sie
Vizepräsidentin des Frauenwahlrechtbundes
(Women’s Suffragette League) in Südaustralien.
Catherine Spence ist ein Symbol dafür, was eine
Frau erreichen kann, sogar in restriktiven Zeiten.
Föderationstag in Brisbane im Jahre 1901
61
Die britische Regierung stimmte zu, dass Australien
sich selbst regieren wollte. Die erste australische
Regierung wurde am 1. Januar 1901 vor einer
riesigen Menschenmenge in Sydneys Centennial Park
eingeschworen. Der Premierminister der neuen Nation
war Edmund Barton, der die Bestrebungen nach
Föderation in Neusüdwales geleitet hatte.
Australien war nun eine Nation, doch auch immer
noch Teil des britischen Weltreiches. Australien erhielt
erst im Jahre 1931 die Vollmacht über Verteidigung
und Außenpolitik. Obwohl das Nationalgefühl
gewachsen war, war auch das Gefühl, britisch zu sein,
immer noch sehr stark.
Als die Arbeiterpartei anwuchs, schlossen sich im Jahre
1910 die anderen Parteien zur Liberalen Partei (Liberal
Party) zusammen. Diese Partei hat bereits viele Namen
geführt. Zwischen den Weltkriegen war sie zunächst
die Nationalisten-Partei (Nationalist Party) und dann
die Vereinigte Australien-Partei (United Australia Party).
Im Jahre 1944 wurde die Liberale Partei, wie wir sie
heute kennen, gegründet. Dies war das Ergenbis
einer Konferenz, die von Robert Menzies einberufen
worden war und an der viele der Parteien außer der
Arbeiterpartei beteiligt waren. Sir Robert Menzies
wurde später der australische Premierminister mit der
längsten Amtszeit.
Nach dem 1. Weltkrieg wurde die Landpartei
(Country Party) gegründet. Diese Partei vertrat
die Anliegen der Farmer. Nun unter dem Namen
„die Nationalen“ (Nationals) bekannt, handelt sie
normalerweise in Koalition mit der Liberalen Partei.
Das Gesetz zur
Einwanderungsbeschränkung von 1901
Die Politik des „Weißen Australiens“ wurde
zum Gesetz, als im Dezember 1901 das
Einwanderungsbeschränkungsgesetz (Immigration
Restrictions Act 1901) in Kraft trat. Es schränkte
die Arbeitsmöglichkeiten der Einwanderer und die
Einwanderung „nicht weißer“ Personen ein.
Sir Edmund Barton
Die Geburt der politischen Parteien
Zum Zeitpunkt der 1880er hatten die Arbeiter in
Australien starke Gewerkschaften aufgebaut. In
den schlechten Zeiten der Wirtschaftskrisen und
Dürreperioden veranstalteten diese Gewerkschaften
Streiks, um Löhne und Arbeitsbedingungen zu
schützen. Die Arbeiter wandten sich bald der Politik
zu. Im Jahre 1891 gründeten sie die Arbeiterpartei.
Die erste Aufgabe der Arbeiterpartei bestand darin,
die Löhne und Arbeitsbedingungen der Arbeiter
zurückzugewinnen und zu verbessern. Die Menschen
der Mittelklasseschicht lebten bequemer als die
Arbeiter, aber sie verstanden die Situation, in der sich
die Arbeiter befanden. Offizielle Gremien wurden ins
Leben gerufen, um Löhne zu bestimmen und Streiks
zu verhindern. Im Jahre 1907 setzte der Schlichtungsund Schiedsgerichtshof des Commonwealth den
Mindestlohn auf eine Höhe fest, die es einem Arbeiter
gestattete, mit Frau und drei Kindern in einfachen
Verhältnissen zu leben.
62
Einwanderer aus nicht-europäischen Ländern mussten
ein Diktat von 50 Wörtern in einer europäischen
Sprache absolvieren. Mitglieder der chinesischen
Handelskammer, der Anwalt William Ah Ket und
führende chinesische Geschäftsleute protestierten
öffentlich, konnten eine Änderung des Gesetzes
jedoch nicht herbeiführen.
Menschen aus China, Indien, den Pazifikinseln
und dem Mittleren Osten wurden in der neuen
Australischen Föderation weitgehend von
Einwanderern aus Südeuropa ersetzt. Ihre kulturellen
Beiträge waren jedoch bereits Teil der sozialen Identität
Australiens geworden.
Der Erste Weltkrieg, 1914 – 1918
Außer kleineren Gefechten zwischen Siedlern und den
australischen Ureinwohnern war Australien immer ein
bemerkenswert friedliches Land gewesen. Es gab keine
Bürgerkriege oder Revolutionen. Die ersten Siedler
waren dem britischen Reich sehr loyal gesinnt.
Als europäischer Außenposten in der Nähe Asiens
fühlte sich Australien jedoch gefährdet, besonders
nachdem Japan zu einer Großmacht wurde. Was
die Verteidigung betraf, verließ Australien sich auf
das britische Weltreich und dessen Seemacht. Die
Australier kämpften in den beiden Weltkriegen mit,
um die Macht des britischen Reiches zu erhalten und
Australien selbst zu schützen.
Australische Soldaten traten im Jahre 1915 in
den Ersten Weltkrieg ein, als sie die Türkei, die
Verbündete Deutschlands, angriffen. Die Australier
und Neuseeländer bekamen einen eigenen Teil der
Halbinsel von Gallipoli zum Angriff zugewiesen.
Sie wurden an einer falschen Stelle der Küste an
Land gesetzt und mussten steile Klippen erklimmen,
während sie von türkischen Truppen beschossen
wurden. Trotzdem schafften sie es, die Klippen zu
ersteigen und sich zu verschanzen. Viele junge Männer
kamen jedoch ums Leben. Die Australier zu Hause
waren sehr stolz auf die mutigen Taten der Anzacs.
Das Datum der Landung in Gallipoli (der 25. April)
ist ein Nationalfeiertag. Er heißt Anzac-Day, bennant
nach dem Australian and New Zealand Army Corps
(ANZAC).
Nach Gallipoli kämpften die australischen Streitkräfte
an der Westfront in Frankreich. Hier bekamen sie den
Spitznamen „Digger (Gräber)“, weil sie soviel Zeit mit
dem Graben und Instandhalten von Schützengräben
verbrachten. Unter der Führung ihres Kommandanten
General John Monash erfochten die australischen
Digger große Siege in den letzten Schlachten gegen
Deutschland.
Australische Soldaten und Soldatinnen kämpften auch
im Mittleren Osten, wo sie an der Verteidigung des
Suezkanals sowie der alliierten Eroberung der SinaiHalbinsel teilnahmen.
Simpson und sein Esel – John
Simpson Kirkpatrick
(1892 – 1915)
John Simpson
Kirkpatrick war Soldat
und ist eine australische
Legende.
Als Gefreiter John
Simpson diente
er bei Gallipoli als
Krankenträger im
Sanitätskorps. Es
war schwierig, die
Tragbahren durch
die Hügel und Täler
zu tragen. Entgegen
den Anweisungen der Armee benutzte er einen
Esel namens Duffy, um verwundete Soldaten in
Sicherheit zu bringen.
Tag um Tag, Stunde um Stunde setzten Simpson
und Duffy ihr Leben aufs Spiel und wanderten
zwischen der Front und dem Lager am Strand hin
und her.
Der Gefreite John Simpson war am 25. April 1915
in Gallipoli gelandet. Nur vier Wochen später
wurde er von feindlichen Maschinengewehren
getötet. Soldaten in dem Lager am Strand sahen
in stummer Trauer zu, als Duffy, der immer noch
einen verwundeten Soldaten trug, ohne seinen
jungen Herrn auf den Strand zutrottete.
Die Halbinsel Gallipoli während des Ersten Weltkriegs
63
Die Anzac-Legende
Die Anzac-Tradition begann am 25. April 1915, als das Australian and New Zealand Army Corps (ANZAC)
auf der Halbinsel von Gallipoli in der Türkei landete.
Dies bezeichnete den Beginn eines Feldzuges, der acht Monate dauerte und etwa 25.000 Verluste auf
australischer Seite zur Folge hatte, einschließlich der 8.700, die im Kampf fielen oder an ihren Wunden
oder Krankheiten starben. Der Mut und Geist der Soldaten, die auf der Halbinsel von Gallipoli dienten,
prägten eine Legende, und „Anzac“ wurde ein Teil der Sprache in Australien und Neuseeland.
Im Jahre 1916 wurde der erste Jahrestag der Landung in Australien, England und Neuseeland, sowie von
Truppen in Ägypten begangen. In jenem Jahr wurde der 25. April „Anzac-Day” benannt.
In den 1920ern wurden bereits Anzac-Day-Feiern in ganz Australien abgehalten. Die Staaten erklärten
Anzac-Day als einen öffentlichen Feiertag. Große Kriegsdenkmäler wurden in den Hauptstädten
errichtet. Monumente in Städten und Gemeinden im ganzen Land erinnern an die jungen Männer und
Frauen, die in diesem und späteren Konflikten ums Leben kamen.
Heute denken wir am Anzac-Day an all jene, die in Kriegen, Konflikten und Friedenssicherungsmissionen
gedient haben. Anzac Day ist keine militärische Feier. Er ehrt keine Siege – der Feldzug von Gallipoli
war ein Misserfolg. Vielmehr denken wir an diesem Tag an die Kameradschaft, das Durchhaltevermögen
und den Humor im Angesicht von Widrigkeiten, den alle Soldaten und Soldatinnen bewiesen haben.
Heute wird Anzac-Day in Australien und der ganzen Welt gefeiert. Auf der jährlichen Anzac-Day
Parade marschieren stolz die zurückgekehrten australischen Soldaten und Soldatinnen aus dem Zweiten
Weltkrieg und anderen Konflikten Schulter an Schulter mit Friedenssicherungstruppen und den
Veteranen der alliierten Länder.
Gottesdienst im Morgengrauen am Anzac-Day in Gallipoli
64
Die Große Depression, 1929 – 1932
Die Große Depression war eine extreme schwierige Zeit für die Menschen in Australien. Die Depression begann mit
dem Zusammenbruch der New Yorker Aktienbörse, doch es gab noch andere Ursachen: Abfälle der Exportpreise
und Umsätze, verringerte Auslandsdarlehen und Regierungsausgaben sowie ein Abschwung im Baugewerbe trugen
alle zur Großen Depression bei. Mitte 1932 waren bereits fast 32 Prozent aller Australier arbeitslos.
Die Auswirkungen der Depression in Australien war
verheerend. Ohne Arbeit und gesicherte Einkommen
verloren viele Menschen ihre Häuser. Sie waren
gezwungen, in Behelfsunterkünften ohne Heizung
und sanitäre Einrichtungen zu leben. Manche Väter
verließen ihre Familien oder wandten sich dem Alkohol
zu. Arbeiterkinder verließen die Schule mit 13 oder
14 Jahren. Viele Frauen nahmen niedrige Arbeiten an,
während sie sich weiterhin alleine um ihre Kinder und
ihr Heim kümmerten.
Vor der Depression hatte die australische Regierung
noch kein zentrales Arbeitslosenprogramm.
Außer wohltätigen Vereinen und einigen
Privatorganisationen konnten sich arme Leute nur
auf Arbeitsbeschaffungsprojekte und öffentliche
Bauprojekte stützen.
Die Wirtschaft erholte sich im Jahre 1932, doch oft
konnten die Schäden, die viele Familien erlitten hatten,
nicht behoben werden. Während der Depression
hatten Australiens Wohlfahrtsverbände und freiwillige
Helfer eine lebenswichtige Rollen gespielt.
Eine Suppenküche zur Zeit der Großen Depression
Sir Charles Kingsford Smith (1897 – 1935)
Sir Charles Kingsford Smith war ein wagemutiger Pilot, Flugpionier und ein
australischer Held.
Im Ersten Weltkrieg kämpfte Charles Kingsford Smith bei Gallipoli und flog im
Britischen Königlichen Fliegerkorps (British Royal Flying Corps).
Sein größter Erfolg war die erste Überquerung des Pazifik von Kalifornien
nach Queensland in 1928. Als sein Flugzeug „Südstern (Southern Cross)”
endlich in Australien ankam, wurde es von 25.000 begeisterten Menschen
begrüßt, die ihrem Helden „Smithy“ zujubelten. Er wurde im Jahre 1932 für
seine Verdienste um die Luftfahrt zum Ritter geschlagen.
Tragischerweise stürzte er 1935 einem Flug von England nach Australien ab
und wurde nie gefunden.
Sir Charles Kingsford Smith gilt als einer der größten Piloten der Welt. Während der Depression war er
für die Menschen ein wahrer australischer Held und gab ihnen Zuversicht.
65
Der Zweite Weltkrieg, 1939 – 1945
Im Zweiten Weltkrieg kämpfte Australien auf Seiten
der Alliierten in den Wüsten von Nordafrika und an
vielen anderen Orten. In Nordafrika kämpften sie in
einer langen Belagerung der Stadt Tobruk gegen die
Deutschen und Italiener. Vom Feind wurden sie die
„Ratten von Tobruk“ genannt: in die Enge getrieben,
aßen sie, was sie nur finden konnten. Die Australier
kämpften und überlebten diese harten Bedingungen,
und übernahmen diesen Namen. Die Belagerung
zeigte, dass diese Männer den Kampfgeist der Digger
des Ersten Weltkriegs besaßen. Die Soldaten waren
sich darüber klar, dass sie einer großen Tradition
gerecht werden mussten.
Nachdem Japan den Krieg im Pazifik begonnen hatte,
kamen die australischen Soldaten und Soldatinnen
nach Hause. Bevor sie jedoch zurückkehren konnten,
mussten Papua und Neuguinea verteidigt werden.
Diese enorme Aufgabe fiel den regulären Soldaten
sowie jungen Wehrdienstleistenden zu, die nur
schlecht ausgebildet waren. Sie kämpften gegen
den Feind im Dschungel, entlang einem steilen,
schlammigen Pfad mit dem Namen Kokoda-Pfad.
Die australischen Truppen hielten den Vormarsch der
Japaner auf. So ist der Kokoda-Pfad neben Anzac Cove
in Gallipoli heute ein Pilgerort für viele Australier.
Eine einschneidende Erinnerung für Australier an den
Krieg ist die grausame Behandlung dieser Gefangenen
durch die Japaner. Obwohl die australischen
Kriegsgefangenen ihr Bestes taten, sich umeinander
zu kümmern, wobei Offiziere und Soldaten einander
gleich behandelten, starben dennoch viele Australier.
Volkstrauertag
Zusätzlich zum Anzac-Day ist der Gedenktag
(Remembrance Day) ein Tag des Andenkens an die
Kriegsgefallenen und all jene, die Kriegsdienst geleistet
haben. Um 11 Uhr vormittags am 11. November
(dem 11. Monat) begehen die Australier jedes Jahr
eine Gedenkminute und erinnern sich an die Opfer,
die von dem Männer und Frauen gebracht wurden,
die in den Streitkräften dienten und in Kriegen oder
Konflikten litten und starben. An diesem Tag tragen
wir eine rote Mohnblume.
Ein verwundeter Soldat auf dem Kokoda-Pfad wird von einem
papuanischen Träger gestützt
Als die Japaner im Jahre 1942 die große britische
Basis in Singapur einnahmen, waren 15.000 Australier
unter den Gefangenen. Die Gefangenen wurden
zur Zwangsarbeit an der Thai-Burma Eisenbahn
gezwungen. Tausende australische und britische
Kriegsgefangene starben während des Baus dieser
Eisenbahn unter den Japanern während des Zweiten
Weltkriegs.
66
Rote Mohnblumen sind seit dem Ersten Weltkrieg ein Symbol für
den Gedenktag für die Gefallenen
In neuerer Zeit wurden australische Streitkräfte in
Konflikten in Ost-Timor, dem Irak, dem Sudan und
Afghanistan eingesetzt. Sie nahmen außerdem an
Friedenssicherungsmissionen in vielen Teilen der Welt
einschließlich Afrika, dem Mittleren Osten und dem
Asien-Pazifik-Raum teil.
Sir Edward „Weary“ Dunlop
(1907 – 1993)
In den Lagern verblieben sie nur kurze Zeit, doch sie
lernten etwas über das Land und seine Menschen.
Nach dem Krieg kamen viele als Einwanderer nach
Australien zurück.
Sir Edward „Weary“
Dunlop war ein
tapferer und
mitfühlender Chirurg
und ein australischer
Kriegsheld.
Im Zweiten Weltkrieg
war Weary ein
Armeearzt. Er und seine
Kameraden wurden
von den Japanern
gefangen genommen
und nach Burma
gebracht, um an der Thai-Burma-Eisenbahn zu
arbeiten. Die Arbeit war lang und schwer.
Als ihr Kommandeur sprach Dunlop für seine
Männer, und als ihr Arzt verbrachte er viele Stunden
damit, sie zu heilen. Im Gefangenlager wurde er
gefoltert, gab aber seinen Widerstand nicht auf.
Im Jahre 1969 wurde er für seine Verdienste um
die Medizin zum Ritter geschlagen. Als er starb,
versammelten sich 10.000 Menschen zu seinem
Staatsbegräbnis in Melbournes Straßen, um ihren
Helden, den „Eisenbahnchirurg (The Surgeon of
the Railway)” zu ehren.
Zuwanderung im frühen 20.
Jahrhundert
Zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg war
die Einreise nach Australien noch beschränkt. Die
Einwandererzahlen stiegen jedoch. Besonders
Männer aus Südeuropa kamen nach Australien. Sie
brachten Fachkenntnisse, Bildung und ihre eigenen
kulturellen Werte mit sich. Sie halfen dabei, Australiens
Landwirtschaft zu entwickeln, und bauten Straßen und
Eisenbahnen. Die italienischen Steinmetze trugen mit
ihrer Fachenntnis wesentlich zur Errichtung unserer
öffentlichen Gebäude und Wohnsitze bei.
Am Ende der 1930er Jahre begannen jüdische
Flüchtlinge, die den Bedrohungen Nazi-Deutschland
entkommen wollten, aus Europa ins Land zu
strömen. Sie kamen aus Deutschland, Österreich, der
Tschechoslowakei, Ungarn und Polen. Viele dieser
hochgebildeten und talentierten Flüchtlinge lieferten
einen starken Beitrag zum kulturellen Leben in Australien.
Siebzehntausend italienische Soldaten, die im Zweiten
Weltkrieg gefangen genommen worden waren,
waren in Kriegsgefangenenlagern in Australien
untergebracht. Sie wurden fair behandelt.
Ein Einwanderer aus Europa kommt in Australien an
Nachkriegs-Flüchtlinge
Zur Förderung des Bevölkerungswachstums ließ
Australien nach dem Krieg Menschen aus anderen
europäischen Ländern einwandern. Millionen von
Menschen waren aus Nazi-Deutschland geflohen oder
konnten nicht mehr in ihre nun von Sowjetrussland
besetzten Heimatländer zurückkehren. Etwa 170.000
dieser Heimatvertriebenen fanden ein neues Leben in
Australien.
In Australien gab es einen akuten Mangel an
Arbeitskräften. Die australische Regierung glaubte,
dass ein Bevölkerungswachstum für die Zukunft
des Landes unerlässlich sei. Gesunde erwachsene
Einwanderer unter 45 Jahren konnten für £10 nach
Australien reisen; ihre Kinder reisten kostenlos. Ihre
Nationalitäten waren jedoch noch immer auf das
Vereinigte Königreich und Europa beschränkt.
Um Australien zu beleben, begann die australische
Regierung im Jahre 1949 an einem gewagten Projekt
zu arbeiten. Das Wasser des Snowy River sollte genutzt
werden, bevor es im Osten von Victoria in das Meer
floss. Das Wasser wurde zur landwirtschaftlichen
Bewässerung und zur Stromerzeugung ins
Landesinnere abgeleitet. Es war ein riesiges Projekt,
das 25 Jahre dauerte. Siebzig Prozent der Arbeiter an
diesem Projekt waren Einwanderer.
67
Das Snowy Mountains Hydroelektrik-Projekt
Das Snowy-Mountain-Projekt ist ein Symbol für Australien als ein unabhängiges, multikulturelles und
erfinderisches Land.
Es ist das größte technische Projekt in Australien. Es ist außerdem eines der größten hydroelektrischen
Projekte der Welt.
Das Projekt liefert das Wasser, das für die Farmindustrie im Hinterland von Neusüdwales und Victoria
unerlässlich ist. Seine Elektrizitätswerke produzieren außerdem bis zu 10 Prozent des Stroms für
Neusüdwales.
Nur 2 Prozent des Snowy-Mountain-Projekts ist über der Erde sichtbar. Es umfasst 16 Hauptreservoire,
sieben Elektrizitätswerke, eine Pumpstation und 225 Kilometer an Tunneln, Rohrleitungen und
Aquädukte.
Die Arbeit an dem Projekt begann 1949 und endete 1974. Mehr als 100.000 Menschen aus über 30
Ländern arbeiteten an dem Projekt mit. Siebzig Prozent dieser Arbeiter waren Einwanderer. Nachdem
das Projekt beendet war, bleiben die meisten der europäischen Arbeiter in Australien, um hier zu leben.
Sie leisteten einen wichtigen Beitrag zur multikulturellen Gesellschaft Australiens.
Das Snowy-Mountain-Projekt liegt sich im Kosciuszko-Nationalpark in Neusüdwales. Die Auswirkung des
Projekts auf die Umwelt wurde streng überwacht. Durch das Projekt führt der Snowy River an manchen
Stellen nur 1 Prozent des Wassers, das er zuvor führte.
Im Interesse der Umwelt kamen die Regierungen von Victoria und Neusüdwales überein, das
Flussvolumen zu 28 Prozent wieder herzustellen.
Arbeiter am Snowy-Mountain-Projekt
68
Die Behandlung der Eingeborenen
In den 40er und 50er Jahren veränderte sich die
Eingeborenenpolitik der australischen Regierung
zur Assimilationspolitik. Die Eingeborenen wurden
gezwungen, wie die nicht-eingeborene Bevölkerung
zu leben. Dies schlug fehl, denn die australischen
Ureinwohner wollten ihre Traditionen und Kultur nicht
verlieren.
In den 60er Jahren änderte sich die Politik erneut.
Diesmal zielte sie auf die Integration. Die meisten
Männer in Australien hatten das Stimmrecht in den
1850ern erhalten. Die australischen Eingeborenen
erhielten das Wahlrecht des Commonwealth erst
1962. Durch die Integration bekamen die australischen
Eingeborenen zwar bürgerliche Freiheiten, doch es
wurde immer noch erwartet, daß sie sich an die nichteingeborene Kultur Australiens anpassten.
Weitere Änderungen kamen im Jahre 1967, als
über 90 Prozent der Australier dafür stimmten, dass
die eingeborenen Australier in der Volkszählung
mitgezählt werden sollten. Dieses Referendum war ein
historischer Meilenstein. Es wurde offenkunding, dass
die überwiegende Mehrheit der Australier wollten,
dass eingeborene Australier mit einbezogen und die
gleichen Rechte haben sollten wie alle anderen.
Dieser Durchbruch in der Einstellung der Australier
sowie starke Proteste der eingeborenen Australier
führten in den 70er Jahren zu einer Politik der
Selbstregierung der eingeborenen Australier. Die
australische Regierung erkannte und befürwortete,
dass eingeborene Australier ihre eigene politische,
wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung
bestimmen sollten.
Einwanderung – eine allmähliche
Wandlung
In den 50er und 60er Jahren protestierten die
asiatische Gemeinschaft, Kirchen und soziale Gruppen
gemeinsam gegen die Weiß-Australien-Politik.
1958 schaffte die australische Regierung den
Diktattest ab. 1966 gestattete die Regierung
ausgewählten Nicht-Europäern und qualifizierten
Asiaten die Einwanderung. Mit der Zeit erkannten alle
Australier die Vorteile davon, alle Nationen in unser
Einwanderungsprogramm einzuschliessen. Die „WeißAustralien-Politik“ endete 1973 und das Land befand
sich auf dem Weg zum Multikulturalismus.
Diese Menschen kamen hauptsächlich aus Vietnam.
Chinesische und indische Einwanderer kamen ebenfalls
in großer Zahl.
Seit 1975 hat Australien Flüchtlinge aus vielen
Kriegsländern, einschließlich Bosnien und
Herzegowina, und aus Ländern im Mittleren Osten und
in Afrika aufgenommen. Unsere Einwanderer kommen
heute aus der ganzen Welt.
Australien ist zu einer Nation aller Länder
geworden - einer der großen Erfolge der modernen
Welt. Seit 1945 sind 6,5 Millionen Menschen nach
Australien gekommen. Über ein Viertel aller Australier
wurden im Ausland geboren.
Einwanderer haben sich dafür entschieden, nach
Australien zu kommen und unsere gemeinsamen
Werte zu teilen. Sie leisten ihren Beitrag zur
Vielfältigkeit des Lebens in Australien.
Einbeziehung
Australien ist heute eine multikulturelle Gesellschaft,
in der das Recht jeder einzelnen Person, innerhalb der
Gesetze ihre Überzeugungen zu praktizieren und ihren
kulturellen Traditionen nachzugehen, respektiert und
geschützt wird.
Australia hat heute eine aktive Politik der
Einbeziehung, bei der eine Person, gleich welcher
Rasse, ein Teil unserer Gesellschaft ist. Diese Politik
zeigt sich in allen Aspekten australischer Kultur.
Einbeziehung steht auf dem Schullehrplan der ersten
Klassen bis hin zur Universität und wird an unseren
Arbeitsplätzen und in unserer Dienstleistungsindustrie
praktiziert.
Das Recht jedes Einzelnen, gleichwertig und ohne
Diskriminierung behandelt zu werden, wird durch
die australische Menschenrechtskommission und
den Antidiskriminierungsstellen in jedem Staat und
Territorium geschützt. Rassendiskriminierung wird
öffentlich verurteilt und ist ungesetzlich.
Australien ist zu einer multikulturellen Gesellschaft
der Harmonie und Akzeptanz geworden. Es ist ein
Land, in dem Einwanderer, eingeborene Australier und
andere in Australien Gebürtige ihre Ziele in Freiheit
und Frieden verfolgen können. Es ist ein Ort, an
dem vergangene Konflikte und Feindseligkeiten weit
zurückgelassen werden können.
Im Jahr 1973 zog die australische Regierung alle
Rassenqualifikationen zur Einwanderung zurück.
Nach dem Vietnamkrieg in 1975 nahm Australien
Rekordzahlen an asiatischen Flüchtlingen und
Einwanderern auf.
69
Dr Victor Chang (1936 – 1991)
Dr. Victor Chang war einer der besten Herzchirurgen Australiens.
Victor Peter Chang Yam Him wurde im Jahre 1936 in China geboren und kam
im Alter von 15 Jahren nach Australien.
Er arbeitete im St. Vincent’s Hospital in Sydney, wo er im Jahre 1984 die erste
Spezialabteilung für Herztransplantate in Australien einrichtete. Im Jahre 1986
wurde Victor Chang der „Companion of the Order of Australia“, der höchsten
australischen Ehrung, verliehen.
Victor war über den Mangel an Organspendern beunruhigt. Er begann, ein
künstliches Herz zu entwickeln, das bereits fast vollendet war, als er im Jahre
1991 auf tragische Weise getötet wurde.
Ein neues Forschungszentrum wurde zu seinem Andenken gebaut. Wir
erinnern uns an ihn wegen seiner Fachkenntnis, seines Optimismus und seiner
Erfindungsgabe.
Albert Namatjira (1902 – 1959)
Eddie Mabo (1936 – 1992)
Albert Namatjira
ist einer der
größten Künstler
Australiens. Die von
ihm gegründete
Malerschule besteht
heute noch.
Eddie Mabo war ein
Aktivist und Sprecher
für eingeborene
Landrechte.
Als junger Mann
der Arrernte zeigte
Albert eine natürliche
Begabung zur Malerei.
Er verfügte über
nur wenig formelle
Ausbildung, aber seine Wasserfarbengemälde
des australischen Landes waren sehr begehrt und
verkauften sich sehr schnell.
Er und seine Frau waren die ersten australischen
Ureinwohner, denen die Annahme der
Staatsbürgerschaft gestattet wurde. Damit
konnten sie wählen, eine Gastwirtschaft betreten
und ein Haus bauen wo immer sie wollten.
Alberts australische Staatsbürgerschaft wies
auf die Tatsache hin, dass andere australische
Ureinwohner diese Rechte noch immer nicht
besaßen.
Sein Leben zeigte den nicht eingeborenen
Australiern die Ungerechtigkeit der Rassengesetze
und trug dazu bei, Veränderungen für die
australischen Ureinwohner herbeizuführen.
Eddie Koiki Mabo
wurde auf der Murray
Island, auf dem
traditionellen Land des
Mabo-Clans geboren.
Seit früher Jugend
wurde er darüber
belehrt, welche Bäume
und welche Felsen
die Grenzen des
Landes seiner Familie
bezeichneten.
Erst viele Jahre später erfuhr Eddie, dass sein
Heimatland nach australischem Gesetz als
Kronland betrachtet wurde und seiner Familie
nicht gehörte. Er wandelte seinen Ärger in
Tatkraft um und brachte seinen Präzedenzfall im
Namen der Murray-Inselbewohner vor Gericht.
Im Jahre 1992, nach vielen Jahren, gewann Eddie
seinen Fall vor dem Obersten Gerichtshof. Die
Mabo-Entscheidung besagte, dass australische
Eingeborene, die eine historische und andauernde
traditionelle Verbindung mit ihrem Land
nachweisen konnten, dieses Land in Besitz
nehmen konnten, falls es nicht anderweitig
mit Beschlag belegt war. Diese Entscheidung
hatte die Rückgabe großer Landgebiete an ihre
ursprünglichen Besitzer zur Folge.
Wir erinnern uns an Eddie Mabo wegen seines
Mutes and wegen seiner Erkämpfung von
Landrechten für eingeborene Australier.
70
Australische Ureinwohner – zwei
Jahrzehnte der Veränderung
Proteste der Ureinwohner über Landrechte kamen
in den 60er Jahren an die Öffentlichkeit, als der
Gurindji-Streik auf der Viehstation von Wave Hill im
Nord-Territorium stattfand. Eingeborene Viehtreiber
unter der Leitung von Vincent Lingiari verließen ihre
Arbeit auf der Viehstation. Ihr Protest drehte sich
um Bezahlung und Arbeitsbedingungen, aber wurde
schließlich zu einer Forderung nach Landrechten.
Ihre Aktionen bahnten den Weg für Eddie Mabo
und andere, die um Landrechte für die eingeborene
Bevölkerung kämpften.
Heute wird der unschätzbare Beitrag der indigenen
Völker zur australischen Identität anerkannt
und gefeiert. Die Aboriginals und Torres-StraitInselbewohner haben führende Positionen in allen
Bereichen der australischen Arbeitswelt inne,
einschließlich des Justizsystems, der Politik, der Kunst
und des Sports. Das MARVIN-Programm, ein digitales
Animationsprogramm, erfunden und geschaffen
von Aboriginals, hat mehrfach Preise gewonnen und
wird in Bildungs- und Geschäftseinrichtungen in über
zwanzig Ländern in der ganzen Welt verwendet.
Unter den Aboriginal-Landrechtgesetzen (Aboriginal
Land Rights) des Nord-Territorium von 1976 wurden
den australischen Eingeborenen (Aboriginals) riesige
Gebiete des australischen Outback zugesprochen. In
den frühen 1990ern besagte die Mabo-Entscheidung
des Obersten Gerichtshofs sowie das Gesetz über
eingeborenen Landbesitz von 1993 (Native Title Act
1993), dass australische Eingeborene auf Grund ihrer
eigenen traditionellen Gesetze und Gebräuche einen
Anspruch auf Land besaßen. Mehr als 20 Prozent der
australischen Landmasse sind aufgrund eingeborener
Landbesitzentschlüsse wieder in den Händen der
indigenen Bewohner. Hier überleben Aspekte ihrer
traditionellen Gesellschaft bis auf den heutigen Tag.
Die Kultur der indigenen Bevölkerung blüht weiter und
wird von der Gemeinschaft weithin bewundert.
Im Mai 1997 wurde dem australischen Parlament
der „Bringt sie heim (Bringing them home)“- Bericht
vorgelegt. Dieser Bericht war das Ergebnis einer
Untersuchung über die Wegnahme vieler Kinder von
den australischen Eingeborenen und der Torres-StraitInselbewohner. Diese Kinder wurden unter dem Namen
„gestohlene Generationen (Stolen Generations)“
bekannt. Als Folge dieses Berichts zeigten Tausende
von Australiern ihr Mitgefühl für ihre eingeborenen
Mitbürger und marschierten zusammen mit ihnen am
ersten nationalen„Tag des Bedauerns“ im Jahre 1998.
Die Entschuldigung an die gestohlenen
Generationen im Jahre 2008
Am 13. Februar 2008 richtete der australische
Premierminister im australischen Parlament eine
nationale Entschuldigung an die gestohlene Generation.
Er sprach im Namen aller Australier und entschuldigte
sich für die Art und Weise, wie die eingeborenen
Australier in der Vergangenheit behandelt worden
waren. Er entschuldigte sich besonders für die
Wegnahme eingeborener Kinder von ihren Eltern.
Die Rede wurde über Fernsehen und Radio übertragen.
Tausende von Australiern sammelten sich auf
öffentlichen Plätzen und an ihren Arbeitsplätzen,
um sich die „Entschuldigungsrede“ anzuhören.
Die Rede erwähnte vergangene Ungerechtigkeiten
offiziell und sprach dafür eine Entschuldigung aus.
Dies war ein wichtiger Schritt in dem Heilungsprozess
der Eingeborenen und eine Garantie, dass diese
Ungerechtigkeiten nie wieder vorkommen würden. Die
Entschuldigungsrede war ein wichtiger Schritt nach
vorn für alle Australier.
Skywriter writes ‘Sorry’ over Sydney
Zum Schluß
Diese Seiten haben Ihnen nur einen kleinen Einblick
in unsere australische Geschichte gegeben. Vielleicht
hat dieses neue Wissen das Bewusstsein an Ihrer
Umgebung erweitert. Wenn Sie jetzt Daten auf alten
Gebäuden ansehen, können sie diese vielleicht besser
in den historischen Zusammenhang einordnen. Wenn
Ihnen jemand am 11. November eine Mohnblume
anbietet, wissen Sie, dass wir damit unserer
gefallenen Soldaten und Soldatinnen gedenken.
Wenn Sie eingeborene Australier treffen, werden
Sie Bescheid wissen über die uralten Kulturen, von
denen sie geleitet werden. Wir regen Sie dazu an, Ihr
Wissen durch örtliche Quellen und durch Reisen zu
erweitern. Je mehr Sie wissen, umso mehr werden Sie
wahrnehmen.
Wir heißen Sie als australischer Staatsbürger
willkommen und laden Sie dazu ein, ganz am
Leben in unserem friedlichen, demokratischen Land
teilzunehmen.
71
Verzeichnis des nicht prüfbaren Teils
Botschafter
Eine Person, die ein Land oder eine Aktivität repräsentiert
Vorstand, Ausschuss, Gremium
Eine Gruppe von Menschen, die gewählt wurden, Entscheidungen zu treffen, zum Beispiel darüber, wie
eine Firma geleitet werden soll
Internat
Eine Schule, in der die Schüler leben und während des Trimesters nicht nach Hause zurückkehren
Busch
Die australische Landschaft in ihrer Urform
Viehstation
Eine große Farm, auf der Vieh zur Fleischproduktion gezüchtet wird
Charta
Ein formelles, schriftliches Dokument über Rechte und Pflichten
Clan
Eine Gruppe Menschen, die durch Blutsbande oder Heirat miteinander verwandt sind und die das gleiche
Gebiet bewohnen
Gemeinsamkeit
Eine gemeinsamer Interessensbereich
Wehrdienstpflichtiger
Ein Soldat, der den Streitkräften nicht freiwillig beigetreten ist, sondern dies auf Grund eines Krieges tun
musste
Kronland
Land, das der Regierung gehört
Lehrplan
Ein Studienplan
Mittellos
Kein Geld zu haben oder keine Möglichkeit zu haben, sich Geld zu verschaffen
Didgeridoo
Ein Musikinstrument der Ureinwohner Australiens, das aus einem langen hohlen Stamm gefertigt ist
Faire Chance
Eine angemessene oder gleichwertige Chance für jedermann, etwas zu erreichen
Faires Verhalten
In einer Gruppe gut mitzuarbeiten, die Regeln im Interesse aller zu beachten, gute Zusammenarbeit
Gefallene Soldaten und Soldatinnen
Soldaten und Soldatinnen, die im Krieg oder Kampf getötet wurden
Schmieden
Aufbauen, Erbauen oder (er)schaffen
Bruttoinlandsprodukt
Der Wert aller Güter und Dienstleistungen, die ein Land innerhalb eines Jahres produziert
Hitzewelle
Sehr heißes Wetter, das länger als zwei Tage hintereinander anhält
Hochverrat
Ein ernstes Verbrechen im Zusammenhang mit einem Versuch, die Regierung zu stürzen
72
Ikonische Malerei der australischen Ureinwohner
Kunst, die für die australischen Ureinwohner typisch ist und sie repräsentiert
Landmasse
Ein Landgebiet
Meilenstein
Ein wichtiges historisches Ereignis
Eingeborenen-Besitzrecht (Native Title)
Die traditionellen Rechte der Eingeborenen auf Land und Wasser laut Entscheidung des australischen
Justizsystems
Mündlich überlieferte Geschichte
Die mündlich weitergegebenen Erinnerungen der Menschen an Ereignisse in der Vergangenheit
Pionier
Einer der ersten Siedler, ein Vorkämpfer in den frühen Tagen kolonialer Besiedlung
Politische Repräsentation
Durch einen Politiker im Parlament vertreten zu werden
Schutzgebiet
Ein Landgebiet, das durch die Regierung für australische Eingeborene (Aboriginals) zur Bewohnung
reserviert wurde
Strafmaß
Die Dauer der Strafe, die ein Krimineller abbüßen muss
Festgesetzte Löhne
Die Entscheidung darüber, wieviel Angestellte für ihre Arbeit bezahlt bekommen müssen
Soziale Reform
Allmähliche Verbesserungen in der Gesellschaft vorzunehmen, im Gegensatz zu Revolution
Staatsbegräbnis
Ein Begräbnis, das von der Regierung bezahlt wird, um einen Bürger zu ehren, der sich um die Nation
verdient gemacht hat
Palisade
Eine Umzäunung zur Verteidigung aus hölzernen Pfosten und Pfählen
Viehtreiber
Männer, die dazu angestellt sind, sich um Vieh zu kümmern
Streik
Wenn Angestellte die Arbeit niederlegen, um beispielsweise gegen die Entscheidung eines Arbeitgebers
zu protestieren
Frauenwahlrecht
Das Recht der Frauen, in öffentlichen Wahlen abzustimmen
Eingeschworen
Im Rahmen einer formellen Feier in ein öffentliches Amt eingeführt zu werden
Eingebracht
Offiziell zur Diskussion oder Entscheidung im Parlament vorgelegt zu werden, ein Bericht ist
beispielsweise eingebracht
Gesellschaftsschicht
Soziale Schicht oder Hintergrund, Beruf, Position
Verzeichnis des nicht prüfbaren Teils
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Weitere Informationen
Die australische Staatsbürgerschaft
Weitere Informationen über das Erlangen der australischen Staatsbürgerschaft finden Sie auf der australischen
Staatsbürgerschafts-Website www.citizenship.gov.au.
Australien
Sie können weitere Informationen über Australien in Ihrer örtlichen Leihbücherei finden. Die folgenden Websites
können ebenfalls weitere Informationen liefern:
• Australien in Kürze
www.dfat.gov.au/aib
• Kultur- und Freizeitportal www.cultureandrecreation.gov.au
Programme und Dienstleistungen der australischen Regierung
Weitere Informationen über Programme und Dienstleistungen der australischen Regierung finden Sie unter
www.australia.gov.au.
Bundes-MP oder Senator
Ihr örtlicher Bundes-MP oder ein Senator aus Ihrem Staat oder Territorium verfügt über eine Reihe von
Informationen zum Thema Programme und Dienstleistungen der australischen Regierung.
Eine Liste aller MPs und Senatoren finden Sie unter www.aph.gov.au.
Australische Regierungsorganisationen
Auf den folgenden Webseiten finden Sie weitere Informationen über die im Informationsbuch angesprochenen
Organisationen der australischen Regierung:
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• Die australischen Streitkräfte (Australian Defence Force)
www.defence.gov.au
• Die australische Wahlkommission (Australian Electoral Commission)
www.aec.gov.au
• Die australische Bundespolizei (Australian Federal Police)
www.afp.gov.au
• Die australische Menschenrechtskommission
(Australian Human Rights Commission)
www.humanrights.gov.au
• Die australische Sportkommission (Australian Sports Commission)
www.ausport.gov.au
• Die australische Steuerbehörde (Australian Taxation Office)
www.ato.gov.au
• Das australische Kriegsdenkmal (Australian War Memorial)
www.awm.gov.au
• Die australische Landeszentralbank (Reserve Bank of Australia)
www.rba.gov.au
Nichtregierungsorganisationen
Auf den folgenden Webseiten finden Sie weitere Informationen über die im Informationsbuch angesprochenen
Nichtregierungsorganisationen:
• Bradman-Stiftung Australien (Bradman Foundation Australia) www.bradman.com.au
• Hamlin Fistula International
www.fistulatrust.org
• Royal Flying Doctor Service of Australia
www.flyingdoctor.net
• School of the Air www.schoolair-p.schools.nsw.edu.au
• Snowy Mountains Hydroelektrik-Behörde (Snowy Mountains Hydro-Electric Authority)
www.snowyhydro.com.au
• Fred-Hollows-Stiftung (The Fred Hollows Foundation)
www.hollows.org.au
• UNESCO-Welterbezentrum
(UNESCO World Heritage Centre)
whc.unesco.org
• Vereinte Nationen (UN (United Nations)) www.un.org
• Victor-Chang-Herzforschungsinstitut (Victor Chang Cardiac Research Institute)
www.victorchang.edu.au
• Freiwillige Helfer Australien (Volunteering Australia)
www.volunteeringaustralia.org
Anderes
Die folgenden Websites bieten Ihnen weiteren Informationen über die folgenden Themen:
• Die australische Verfassung
www.aph.gov.au/senate/general/constitution
• Australier des Jahres - Auszeichnungen www.australianoftheyear.org.au
• „Bringt sie heim (Bringing them home)“-Bericht www.humanrights.gov.au/social_justice/bth_
report/index.html
• Parks und Sportplätze des Commonwealth
www.environment.gov.au/parks/index.html
• Berühmte Australier: Die Online-Ausgabe des australischen Biographie-Lexikons
http://adbonline.anu.edu.au/adbonline.htm
• Liste der zur Zeit im Parlament eingebrachten
Gesetzesvorschläge
www.aph.gov.au/bills/index.htm
• Das australische Parlament www.aph.gov.au
• Parlamentarischer Bildungs- und Informationsdienst
www.peo.gov.au
• Öffentliche Feiertage
www.australia.gov.au/topics/australian-facts-and
figures/public-holidays
• Die Entschuldigung an die gestohlenen Generationen www.abc.net.au/news/events/apology/text.htm
Weitere Informationen finden Sie unter
75
Danksagungen
Die folgenden Bilder wurden freundlicherweise vom australischen Nationalarchiv zur
Verfügung gestellt:
S.42 – Kinder auf einer Schaffarm in NSW – School of the Air, aufgenommen im Jahre 1962 (ref: A1200:L42511)
S.52 – Persönlichkeiten – Dick Smith, Vorsitzender der zivilen Luftfahrtbehörde, 1991 (ref: A6135:K23/5/91/1)
S.55 – Tasmans Karte von Australien, 1644 (ref: A1200:L13381)
S.59 – Historische Fotos des australischen Goldrausches im Jahre 1851 (ref: A1200:L84868)
S.60 – „Afghanen“ und ihre Kamele bei der Arbeit im Landesinneren von Australien (ref: A6180:25/5/78/62)
S.67 – Persönlichkeiten – Sir Edward „Weary“ Dunlop in seinem Büro, 1986 (ref: A6180:1/9/86/12)
S.67 – Einwanderung – Ankunft von Einwanderern in Australien – italienische Zuckerrohrschneider an Bord der
Flaminia in Cairns, 1955 (ref: A12111:1/1955/4/97)
Die folgenden Bilder wurden freundlicherweise von der australischen Nationalbibliothek zur
S.18 – Versammlung von Demonstranten, die Sprechern bei der Antikriegsprotestkundgebung Garema Place, Civic,
Canberra zuhören, 15. Februar 2003, aufgenommen von Greg Power (ref: nla.pic-vn3063592)
S.44 – Porträt von Judith Wright, in den 1940er Jahren veröffentlicht (ref: nla.pic-an29529596)
S.52 – Indonesische Frauen begrüßen australische Streitkräfte während der Hilfsaktion in Aceh, Indonesien, nach
dem Tsunami, 30. Dezember 2004, aufgenommen von Dan Hunt (ref: nla.pic-vn3510861)
S.56 – Die Erste Flotte in Sydney Cove, 27. Januar 1788, geschaffen von John Allcot 1888 – 1973
(ref: nla.pic-an7891482)
S.57 – Porträt von Caroline Chisholm, veröffentlicht von Thomas Fairland 1804 – 1852 (ref: nla.pic-an9193363)
S.58 – Rückkehr von Burke und Wills zu Coopers Creek, geschaffen von Nicholas Chevalier 1828 – 1902 und
veröffentlicht im Jahre 1868 (ref: nla.pic-an2265463)
S.61 – Porträt von Catherine Helen Spence, veröffentlicht in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts
(ref: nla.pic-an14617296)
S.63 – John Simpson Kirkpatrick und sein Esel, Gallipoli, 1915 (ref: nla.pic-an24601465)
S.65 – Porträt von Sir Charles Edward Kingsford Smith, veröffentlicht zwischen 1919 und 1927
(ref: nla.pic-vn3302805)
S.70 – Porträt von Albert Namatjira in der Mission von Hermannsburg, Nord-Territorium, veröffentlicht 1946 oder
1947 von Arthur Groom (ref: nla.pic-an23165034)
Vierzehn Welterbebilder wurden freundlicherweise von dem Ministerium für Umwelt, Wasser,
Kulturerbe und Kunst (Department of the Environment, Water, Heritage and the Arts) sowie den
folgenden Personen zur Verfügung gestellt:
S.40 – Fundorte australischer Säugetierfossilien, aufgenommen von Colin Totterdell
S.40 – Nationalpark Blaue Berge, aufgenommen von Mark Mohell
S.40 – Fraser-Insel, aufgenommen von Shannon Muir
S.40 – Australische Regenwälder von Gondwana, aufgenommen von Paul Candin
S.40 – Kakadu-Nationalpark, aufgenommen von Sally Greenaway
S.40 – Lord-Howe-Insel, aufgenommen von Melinda Brouwer
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S.40 – Macquarie-Insel, aufgenommen von Melinda Brouwer
S.41 – Purnululu-Nationalpart, aufgenommen von Rod Hartvigsen
S.41 – Königliches Ausstellungsgebäude und Carlton-Gärten (Royal Exhibition Building und Carlton Gardens),
aufgenommen von Michelle McAulay
S.41 – Shark Bay, aufgenommen von Kelly Mullen
S.41 – Tasmanische Wildnis, aufgenommen von Nicola Bryden
S.41 – Uluru-Kata-Tjuta-Nationalpark, aufgenommen von Andrew Hutchinson
S.41 – Feuchttropen in Queensland, aufgenommen von Colin Totterdell
S.41 – Willandra-See-Gebiet, aufgenommen von Mark Mohell
Die folgenden Bilder wurden freundlicherweise von iStockphoto zur Verfügung gestellt:
Titelseite – Goldakazie, ©iStockphoto.com/Ressy (ref: 3322510)
S.14 – Australischer Schwarzopal, ©iStockphoto.com/Alicat (ref: 8323912)
S.22 – Parlamentsgebäude, ©iStockphoto.com/Tim Starkey (ref: 2256743)
S.22 – Hammer und Buch, ©iStockphoto.com/Dem10 (ref: 2397687)
S.27 – Münzen auf Finanzgrafik, ©iStockphoto.com/Robyn Mackenzie (ref: 2335549)
S.27 – Schreibender Arzt, ©iStockphoto.com/Carlos Arranz (ref: 6498434)
S.38 – Bondi Beach, ©iStockphoto.com/Edd Westmacott (ref: 3048786)
S.38 – Kings Canyon, ©iStockphoto.com/Francois Marclay (ref: 5733853)
S.51 – Fördermaschine an Abbauort für Eisenerz, ©iStockphoto.com/Christian Uhrig (ref: 9819736)
S.54 – Didgeridoo, ©iStockphoto.com/Adam Booth (ref: 834207)
S.55 – Felskunst der Ureinwohner- Saratoga-Fish, ©iStockphoto.com/Alpen Gluehen (ref: 2761924)
Alle anderen Bilder wurden freundlicherweise von den folgenden Organisationen / Personen zur
S.8 – Eukalyptusbäume und Burrawang-Palmen, Murramarang-Nationalpark, NSW, aufgenommen von Dario Postai
S.20 – Wähler bei der Stimmabgabe, Bild freundlicherweise von der Wahlkommission von Victoria zur Verfügung
gestellt
S.24 – Verfassung des Commonwealth von 1900: Originalkopie der öffentlichen Ausgabe, Bild freundlicherweise
von der Geschenkkollektion, Kunstkollektion des Parlamentsgebäudes, Ministerium für parlamentarische
Dienste, Canberra ACT, zur Verfügung gestellt
S.27 – In einer Reihe sitzende Kinder, Bild freundlicherweise von Getty Images zur Verfügung gestellt,
aufgenommen von Mel Yates
S.28 – Oberster Gerichtshof, Bild freundlicherweise vom Obersten Gerichtshof von Australien zur Verfügung gestellt
S.40 – Big Ben Heard-Insel, Bild freundlicherweise von der australischen Antarktik-Abteilung zur Verfügung
gestellt © Commonwealth von Australien, aufgenommen von L. E. Large (ref:1892A2)
S.40 – Großes Barriereriff, Bild freundlicherweise von der Marineparkbehörde des großen Barriereriffs zur Verfügung
gestellt
S.41 – Opernhaus von Sydney, Bild freundlicherweise von der Stadt Sydney zur Verfügung gestellt, aufgenommen
von Patrick Bingham-Hall
Danksagungen
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Danksagungen
S.43 – Mitglied der australischen Fussballnationalmannschaft für Frauen (Matildas), Bild freundlicherweise von der
australischen Sportkommission zur Verfügung gestellt
S.44 – Sir Donald Bradman, Bild freundlicherweise vom Bradman-Cricketmuseum zur Verfügung gestellt, Sir Donald
Bradman wurde während der australischen Saison 1931-32 mit seiner australischen Mannschaftsmütze
aufgenommen
S.45 – Professor Fred Hollows, Bild freundlicherweise von der Fred-Hollows-Stiftung zur Verfügung gestellt,
aufgenommen von Frank Violi
S.50 – Feuerwerk über dem Hafen von Sydney anlässlich des Neujahrsabends, Bild freundlicherweise von der Stadt
Sydney zur Verfügung gestellt
S.52 – Dr. Catherine Hamlin AC, Bild freundlicherweise vom Hamlin-Fistula-Hilfsfonds zur Verfügung gestellt
S.61 – Lord Lamington spricht zu Menschenmenge am Föderationstag, Brisbane, 1901, Bild freundlicherweise von
der Staatsbibliothek von Queensland zur Verfügung gestellt, aufgenommen von H.W. Mobsby (ref: 47417)
S.65 – Suppenküche, Bild freundlicherweise von der Staatsbibliothek von Neusüdwales (Mitchell-Bibliothek) zur
Verfügung gestellt. Schulkinder stehen für kostenlose Suppe und eine Scheibe Brot Schlange, staatliche
Schule Belmore North, NSW, 2. August 1934, aufgenommen von Sam Hood (ref: H&A 4368)
S.66 – Kokoda-Pfad, Bild freundlicherweise vom australischen Kriegsdenkmal zur Verfügung gestellt (ref: 014028)
S.66 – Rote Mohnblumen am australischen Kriegsdenkmal, aufgenommen von Torie Brims
S.70 – Dr. Victor Chang, Bild freundlicherweise vom Victor-Chang-Herzforschungsinstitut zur Verfügung gestellt
S.70 – Eddie Mabo, Bild mit Erlaubnis von Bernita and Gail Mabo reproduziert
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Die australische Staatsbürgerschaft

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