WIRStrebersdorfer Mai_2010
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WIRStrebersdorfer Mai_2010
WIRStrebersdorfer Das Magazin für Jung- und Alt-Strebersdorfer Österreichische Post AG/Sponsoring Post GZ 02Z031372 S, Verlagspostamt 1210 Wien Erscheinungsort: Bisamberg, Jahrgang 13 – Ausgabe 01/10 PRIM. DR. WALTER EBM VORSTAND WIENER PRIVATKLINIK HOLDING AG BEGEGNUNG MIT MEDIZINERN AM 23.06.2010 - SEITE 8 3 EDITORIAL Peter Schilling (GYM 1972) SCHILLING Werbe GmbH Leitung Arbeitskreis PR – Clubmagazin – Website Soziales Netz und Karriereleiter Alumni-Netzwerke haben international bewährte Tradition, stehen in Österreich allerdings erst an ihren Anfängen. Wichtig für die Entwicklung von Netzwerken ist, dass die Vorteile, die es den Teilnehmern bringt, klar auf der Hand liegen: Pflege von sozialen und beruflichen Kontakten, Informationsaustausch und interessante Veranstaltungen sind nur ein Teil des signifikanten Mehrwerts solcher Kommunikationsplattformen. Was für soziale Netzwerke wie Facebook ganz klar ist, gilt auch hier: wer nur beobachtet, ist kein Teil des Netzwerks, nur wer sich aktiv einbringt, wird auch echt davon profitieren können. Darum lade ich alle, die dies noch nicht tun ein, beizutragen, durch ihre Mitgliedschaft unser Netzwerk immer besser zu machen. Das Ziel für die Zukunft ist nun, das Magazin als Kommunikationsplattform weiter auszubauen, vor allem aber die Website zu optimieren. Diese soll neben der Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit und der optischen Anmutung vor allem auch als Tool für ein Berufsnetzwerk, als Jobplattform dienen und den Kontakt von Ehemaligen zu Jungabsolventen, die Mentoren oder Jobs suchen, erleichtern. Inzwischen haben sich auch auf Facebook und XING StrebersdorferGruppen gebildet, auch dort sind alle Ehemaligen herzlich willkommen! Abschließend möchte ich mich für die positiven Reaktionen auf die erste neu überarbeitete Ausgabe von WIR Strebersdorfer bedanken, ebenso wie für die konkreten Anregungen und konstruktiven Inputs. Veranstaltungen 2010 4., 5., 11. und 12. Juni MAMMA MIA Musicalprojekt (Jungabsolventen & Schüler musizieren gemeinsam) | Mi, 23. Juni 18 – 22 Uhr – Forum WIRStrebersdorfer – BEGEGNUNG mit Medizinern, Wr. Privatklinik, Pelikangasse 15, 1090 Wien mit Primarius Dr. Walter EBM (RG 1970) | Fr, 25. Juni, 14 – 17 Uhr – Schulfest | Fr, 25. Juni, 16 – 20 Uhr – Tischtennisturnier der Ehemaligen (TT-Halle) | Fr, 27. – Mo, 30. August: Reisen mit Freunden – Autobusfahrt nach Pécs, in die europ. Kulturhauptstadt 2010 | Di, 31. August, 17 Uhr – PR-Arbeitsgruppe (Berufsnetzwerk) | Do, 23. September – Forum WIRStrebersdorfer – BEGEGNUNG mit Dr. Herbert Gmoser (RG 1965), Leiter Wettervorhersage, Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik | Do, 25. November – Forum WIRStrebersdorfer – BEGEGNUNG mit Politikern Parlament: MEP Dr. Johannes Swoboda (RG 1964), ehem. Staatssekretär Dr. Johannes Ditz (RG 1970), Nö. LAbg. Mag. Kurt Hackl (ORG 1985), ehem. Nö. LAbg. Erich Fidesser (RG 1957) | Mehr dazu siehe www.strebersdorfer.at/Vereinstermine AUS DEM VEREINSLEBEN 4 „Die Mitglieder des Absolventenvereins sind der „Sauerteig“ für die Gemeinschaft aller Ehemaligen. Mach mit und werde Mitglied!“ Erich Fidesser Drei Jahre Arbeit für eine aktive Gemeinschaft aller Strebersdorfer Bei der Generalversammlung am 21. April 2010 konnte ich als Präsident einen erfolgreichen Rechenschaftsbericht des Vorstands über die Funktionsperiode der letzten drei Jahre vorlegen. Mithilfe von Klassenvertretern der 184 Maturaklassen (LBA: 19 / MPRG: 13 / ORG: 54 / RG: 44 / GYM: 54) ist es gelungen, von den ca. 5.000 lebenden Absolventen der De La Salle Schule 4.105 über Postadressen und 1.994 über E-Mailadressen anzusprechen. Gemeinsam bemühen wir uns, dass die Klassengemeinschaften aufrecht erhalten und zumindest die „runden Maturajubiläen“ gefeiert werden. Die Anzahl der Mitglieder konnte von 351 auf 514 Mitglieder erhöht werden und gleichzeitig konnten wir erreichen, dass mehr als 90 % auch ihren Mitgliedsbeitrag entrichten. Während der Verein in den Anfangsjahren nur über Schulveranstaltungen tätig wurde, fanden die neuen Vereinsangebote rasch viele Interessenten und wurden bestens angenommen: Bei den Begegnungen mit Strebersdorfern konnten wieder persönliche Kontakte über die Klassengemeinschaft hinaus erneuert oder neue geknüpft und nicht selten auch berufliche gefunden werden. Mit dem regelmäßigen Rundbrief, dem Clubmagazin WIRStrebersdorfer und unserer Website www.strebersdorfer.at konnte die Kommunikation mit allen Ehemaligen wesentlich verbessert werden. Auf Basis der konsequenten Arbeit der letzten drei Jahre werden wir mit einer neuen Vereinsstruktur und neuen Vorstandsmitgliedern die von der Generalversammlung am 21. April 2010 beschlossenen Ziele verfolgen. Wesentlich dabei ist, dass wir das Interesse aller Ehemaligen vor allem aber der Jungabsolventen gewinnen und unsere Bemühungen von möglichst vielen Mitgliedern unterstützt werden. Die öffentliche Diskussion um Missbrauch und Gewalt betrifft auch Strebersdorf. Auch an mich sind zahlreiche Nachfragen und kritische Hinweise gerichtet worden, denen ich ernsthaft nachgegangen bin. Dabei habe ich erfahren, dass es viele gibt, die Strebers- dorf in wertvoller Erinnerung haben und auch einige gibt, die ihre Zeit hier in gar nicht guter Erinnerung haben und bis heute unter ihren Erlebnissen leiden. Wichtig ist, dass das persönliche Erleben jedes Einzelnen respektiert wird und wir mit wachem Auge den kritischen Informationen ins Gesicht blicken. Dabei sollten wir aber trotz allem und ohne zu verharmlosen auch das, was uns hier an Werten und Wissen vermittelt wurde, nicht vergessen. Mein Ziel dieser Nachforschungen ist es, Lehren aus Fehlern und Missständen der Vergangenheit zu ziehen und diese dazu zu nutzen, die Bedingungen in Strebersdorf für die Schüler heute immer weiter zu verbessern. Daher haben wir uns dazu entschlossen, zukünftig unsere Mitgliedsbeiträge und Spenden weniger in „Hardware“ (wie z.B. Sportgeräte, Unterrichtsmaterialien u.a.) zu investieren, sondern für die pädagogische Fort- und Weiterbildung von Lehrern und Erziehern sowie für die zeitgemäße Aufarbeitung der Grundelemente der De La Salle Erziehung und für moderne Unterrichtsprojekte zur Verfügung zu stellen. Impressum Medieninhaber, Herausgeber & Verleger: Absolventen und Freunde der De La Salle Schule Strebersdorf, Anton Böck Gasse 20, 1210 Wien, offi[email protected] | Chefredakteur, Anzeigenleitung: Erich Fidesser | Layout, Grafik: SCHILLING Werbe GmbH, Schafberggasse 1, 1180 Wien, Tel.: 478 66 42 | Druck: Kärntner Druckerei 5 NEUE ZIELE – NEUE WEGE Neue Ziele – Neue Wege Aufbauend auf die Bemühungen der letzten Jahre, eine Aktive Gemeinschaft aller Strebersdorfer zu erreichen, wurde es notwendig, neue Ziele und neue Wege für die Arbeit des Absolventenvereins zu beschließen: • Neuordnung der inneren Organisation: • Die Verantwortung für die Durchführung der Beschlüsse und die Führung der Geschäfte übernimmt ein Präsidium. • Im Sinne der neuen Statuten wird die Generalversammlung nur mehr solche Vorstandsmitglieder wählen, die bereit sind, über die Dauer ihrer Funktion konkrete Aufgaben und Tätigkeiten für den Absolventenverein zu übernehmen. Damit wird die konkrete Vereinsarbeit im Wesentlichen ehrenamtlich erledigt werden. • Feststehende Aktivitäten im Jahreskreis: • Generalversammlung mit Zusatzprogramm • Das Stifterfest (Sa. nach dem 14.05.) wird zum Tag der Strebersdorfer Bundesministerin Dr. Beatrix Karl fand für ihr Referat „Aktuelle Herausforderungen im Schulbereich an der Schnittstelle zur tertiären Ausbildung“ großes Interesse. Die aufgezeigten Ziele der kommenden Schulreform sind in den Grundstrukturen in Strebersdorf bereits gegeben. Foto: Christian Jungwirth (Einkehrtag/Stifterfestmesse/Maturatreffen/Heuriger im Schulhof). • Die Begegnungen mit einzelnen Ehemaligen und mit Berufsgruppen • Der Berufsinformationstag (Nov.) wird in Abstimmung mit der Schule gestaltet. Die Berufsverantwortlichen übernehmen die Vorbereitung. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden auch die 7. und 8. AHSKlassen über den Verein informiert. • Clubmagazin und Kommunikations-Plattform (Website, Foren und Netzwerk) • Berufsnetzwerk und Berufsforen in der Kommunikationsplattform sowie Herstellen pers. beruflicher Kontakte Vorstandsmitglieder stellen sich zur Verfügung, gemeinsam mit anderen, die aktiv mitmachen („offene Arbeitsgruppen“), gezielt interessante Angebote für vielfältige Interessensgruppen zu planen, vorzuschlagen, vorzubereiten und durchzuführen. • Förderung der Schule: Wesentliche Zielsetzung dabei ist es, die Qualität der schulischen Angebote (Schwerpunkte: Sport, Kultur, Sprachen) zu heben und durch fachliche Unterstützung der PR-Aktivitäten das Image der De La Salle Schulen in der Öffentlichkeit zu verankern. • Förderung der Kongregation der Brüder der Christlichen Schulen: Wir wollen die Schulbrüder bei ihren Aufgaben gegenüber den Lehrern, Schülern und Eltern unterstützen. • Unterstützung für Maturatreffen • Interessante Angebote für vielfältige Interessensgruppen: Einzelne • Namensänderung auf „Absolventen und Freunde der De La Salle Schule Strebersdorf“ GOLDENE EHRENZEICHEN ERHIELTEN: Prof. Franz Renisch (LBA 1934) – sitzend, ältester lebender Absolvent | VS-Dir.i.R. Mag. Kurt Langthaler | SR Karl Gerzabek (LBA 1950), für verdienstvolle Arbeit als Verwalter des Schul-Archivs | Vorst.Dir.DI Reinhard Wolf (GYM 1978), Vizepräsident | Mag. Franz Wolfbeißer (ORG 1979), Rechnungsprüfer | Dr. Alois Leyrer (GYM 1974), Vorstandsmitglied | AHSDir. Mag. Peter Strass | Erich Fidesser (RG 1957), Präsident | Br. Paul Kaiser (MPRG 1971), Provinzial. NICHT IM BILD: Dr.iur. Hellmuth Oppeck, ältestes Vereinsmitglied der RG-Nachkriegsabsolventen | Mag. Robert Schmied, Vorstandsmitglied | Bernhard Wachter, Vorstandsmitglied. INTERVIEW 6 Agnes Falkner besucht die 8. Klasse (GYM 2010) und ist neues Mitglied im Vereinsvorstand. Sie hat mit Frau Mag. Ingrid Habeler-Kiss, die seit 1988 Psychologie, Philosophie und Religion an der De La Salle Schule Strebersdorf unterrichtet, mit dem Internatsschüler Günther Ebenauer (GYM 2011) und der langjährigen Schülerin Irina Gessl (GYM 2010) gesprochen, um die Standpunkte und Meinungen unterschiedlicher Generationen zum aktuellen Thema „Missbrauchsfälle innerhalb der Kirche“ einzuholen. Missbrauchsfälle innerhalb der Kirche Eine Diskussion mit Lehrer und Schülern Frau Professor, worin besteht der Auslöser bzw. die Ursache der Missbrauchsfälle? Mag. Habeler-Kiss: Aus psychologischer Sicht gesehen, lässt sich die Ursache solcher Missbrauchsfälle auf Fehlentwicklungen im Laufe der Kindheit bzw. Jugend sowie Erkrankungen zurückführen. Die Betroffenen leiden oft unter Minderwertigkeitskomplexen und unreifer Sexualität und versuchen, diese Probleme durch Machtpositionen und „Unterwerfung“ von Kindern zu kompensieren. Die Störungen haben nichts mit dem Kirchensystem zu tun, jedoch kann mangelnde Kommunikation innerhalb der Kirche dazu beigetragen haben, dass solche Verhaltensstörungen schwer zu entdecken waren, vor allem aber zu lösen sind. Agnes Falkner besucht derzeit die 8. Klasse. Sie möchte Journalistin werden, daher schreibt sie leidenschaftlich gerne Artikel für die Schülerzeitung und das Clubmagazin des Absolventenvereins. Sie haben bereits ein Problem im Kirchensystem angesprochen. Welches Fehlverhalten fällt Ihnen noch in dieser Situation auf? Mag. Habeler-Kiss: Ein Fehler der Kirche lag im Verschweigen. Auch die Verantwortlichen haben die Bedeutung der Taten nicht richtig eingeschätzt und zu wenig an die misshandelten Kinder gedacht. Mittlerweile gesteht die Kirche diesen Fehler auch ein, und ein offener Umgang mit solchen Problemen ist möglich geworden. Es herrscht nun ein Bewusstsein vor, dass sich die „Täter“ mit ihren Problemen auseinandersetzen, sich ihrer Probleme bewusst werden müssen und sie dazu die Unterstützung der Kirche brauchen. „Mehr Offenheit gegenüber Fragen der Sexualität hätte diese Fälle möglicherweise verhindern können und soll nun Teil der Priesterausbildung werden.“ Wieso glauben Sie, dauerte es so lange, bis die Taten ans Licht kamen? Mag. Habeler-Kiss: Die Missbrauchstäter sind sich oft nicht klar darüber, was sie den Kindern mit ihrem Handeln antun. Sie brechen Kinderseelen und die Taten belasten die Betroffenen sehr. Sie empfinden meist große Scham, und aus diesem Grund haben sich Opfer lange nicht „geoutet“. Auch die Kirche war sich der Schwere der Taten nicht bewusst und hat daher nicht aktiv nach Opfern gesucht oder Therapiefinanzierung vorgeschlagen. Mittlerweile möchte man die Opfer unterstützen. Missbrauch kommt leider auch in anderen Bereichen, z.B. in Familien, vor. Wieso lösten aber genau die Fälle in der Kirche so viel mehr Protest aus? Mag. Habeler-Kiss: Ich glaube, es liegt daran, dass diese Taten einen riesigen Widerspruch zu dem hohen Ideal und der Ethik der Kirche darstellen. Es liegt auf der Hand, dass diese Vorfälle mehr Aufmerksamkeit erregen, denn gerade Priester, die als Vorbild wirken sollten, begingen diese Taten. Was halten Sie vom Zölibat? Mag. Habeler-Kiss: Meiner Meinung nach ist der Zölibat eine spirituelle und auch schöne Lebensform, aber er sollte nur von Personen gelebt werden, die sich dafür als geeignet empfinden. Schließlich wird niemand zum Zölibat gezwungen, die Entscheidung dazu muss freiwillig und bewusst geschehen. Priesteramtskandidaten, die vor dieser Entscheidung stehen, müssen sich auch sorgsam mit ihrer Sexualität auseinandersetzen und sich mit ihrer seelischen Befindlichkeit befassen. Mit dem Zölibat entscheidet sich der Priester schließlich dazu, sein Leben Gott zur Verfügung zu stellen. So wie sich ein Mann einer Frau hinwendet, so wendet sich ein Priester Gott zu. Es ist eine spirituelle Form der Liebe. Sehen Sie den Zölibat als Auslöser für die Fälle? Mag. Habeler-Kiss: Der Zölibat ist meiner Meinung nach nicht das Problem, sondern das nicht-richtigUmgehen-Können mit den schon genannten Problemen. Worin sehen Sie die Gründe des Rückgangs der Kirchenmitglieder in den vergangen Jahren? Mag. Habeler-Kiss: Ich glaube, dass hauptsächlich Menschen, die der Kirche ohnehin nicht mehr so nahe waren und sie nicht als etwas wirklich Positives 7 erlebt haben, ausgetreten sind. Etliche Mitglieder traten sicherlich auch aus Protest aus der Kirche aus. Und nun zu Irina und Günther: Was sind eurer Meinung nach die Ursachen und Auslöser der Missbrauchsfälle? Günther: Ein Grund dafür könnte sein, dass sich einige Personen in das Priestertum und ihren Glauben fliehen, weil sie aus ihren anderen Lebensbereichen kein oder wenig Selbstwertgefühl schöpfen. Diese Menschen nutzen das ihnen zugewandte Vertrauen als Priester aus und misshandeln Kinder. Ein anderer Auslöser ist meiner Meinung nach der Zölibat, dieser erzwungene Liebesentzug, der vielleicht auch stabile Menschen zu solchen Handlungen anregt. Irina: Ich glaube, es liegt an einer Art falschen „Auslese“ während der Priesterausbildung. Jeder Anwärter sollte verschiedene „Bewerbungsphasen“ durchlaufen, eine davon auf psychologischer Basis, damit „Täter“ ausgeschlossen werden können. Irina, was hältst du vom Zölibat? Irina: Ich halte den Zölibat für vollkommen veraltet und sinnlos, und ich sehe weit mehr Nachteile als Vorteile im Zölibat. Man schaue sich nur mal die Evangelische Kirche an, die auch mit Pastor-Ehefrauen funktioniert. Ist der Zölibat mitverantwortlich für die sexuellen Übergriffe? Günther: Obwohl die Kirche einen Zusammenhang verneint, bin ich davon überzeugt. Denkst du, dass eine Erneuerung der Priesterausbildung durch Enttabuisierung von Sex etwas bewirken kann? Irina: Ja! Sexualität ist heute ein ziemlich großes Thema, dem sich die Kirche, wenn sie weiterhin menschennah bleiben will, einfach stellen muss! Wieso sucht die Kirche nicht aktiv nach Opfern? Günther: Es könnte daran liegen, dass INTERVIEW der Vatikan von weltfremden, alten Männern geführt wird. Die Kirche schützen, als heilig preisen und ja keinen Fehler durchsickern lassen, scheint immer noch einer höheren Prioritätsstufe anzugehören, als die Menschenrechte oder das Gesetz zu verteidigen. Irina G., 17, Schülerin der De la Salle Schule Strebersdorf besucht die 8. Klasse. Ihr Traum ist es danach Medizin zu studieren. Wenn sie nicht gerade über Probleme der Kirche philosophiert, reist oder kocht sie gerne. Günther, worin siehst du die Gründe des Rückgangs der Kirchenmitglieder in den vergangen Jahren? Günther: Institutionen wie die Kirche, die auf alte Lehren und Dogmen beharrt und Neues für gewöhnlich erst nach Jahrzehnten anerkennt, haben es schwer, in einer so schnelllebigen Zeit zu überleben. Mit dem wachsenden Wohlstand verliert die Kirche als Hoffnungsträger, als Zufluchtsort und als Vertrauensperson ihre Nachfrage. Günther E., 17, besucht seit 7 Jahren das Internat in Wien Strebersdorf (7. Klasse). Sein Grund ins Internat zu gehen war das Bedürfnis selbstständig zu werden. Diese Entscheidung traf er alleine. Inwieweit seid ihr von den Vorfällen betroffen und bewegt? Günther: Betroffen bin ich in keinster Weise. Ich denke, dass Internate und christliche Privatschulen um einiges durchsichtiger geworden sind, vor allem wegen der verbesserten Kommunikation wie z.B. Handys. Trotzdem bewegen mich diese Geschehnisse ein wenig. Ich war lange Zeit gläubig und kann daher nachvollziehen, dass viele Priester und Gläubige nun einer großen Probe unterstellt sind. Ich habe auch großen Respekt vor allen Gläubigen, aber die Welt wäre für mich trotzdem keine schlechtere, wenn weniger Menschen an Gott glauben würden. Irina: Betroffen bin ich persönlich auch überhaupt nicht, an meinem „Kirchengehverhalten“ hat sich gar nichts verändert. Aber wie Günther bin auch ich ein wenig bewegt. Ich finde es furchtbar, dass sich einige Mitglieder der Kirche, die Moral predigen, wie z.B. „kein Sex vor der Ehe“, so etwas erlauben und den Ruf der Kirche damit dermaßen in den Dreck ziehen. Irina, wie erlebst du die Schule jetzt, nach diesen Vorfällen? Irina: Ich sehe ehrlich gesagt keine negativen Folgen für mich, dass ich in eine katholische Privatschule gehe. Ich werde schließlich nicht von anderen schief angesehen und schäme mich auch nicht für meine Schule. „Ich spüre keine Veränderungen durch die Missbrauchsfälle und ich fühle mich noch immer genauso wohl wie immer.“ Der einzige Unterschied zwischen dieser Schule und anderen liegt derzeit wahrscheinlich nur darin, dass wir im Religionsunterricht mehr darüber diskutieren. Günther, was hältst du jetzt von der Schule? Fühlst du dich auch noch wohl? Günther: Was die Schule damals bestimmt für keinen war, ist sie für mich heute in einer gewissen Weise: Freiheit. Außerdem bedeutet Schule für mich das Erlernen von Selbstständigkeit und das Selbstorganisieren meines Lebens. Und deshalb kann ich sagen, ja … ich fühle mich wohl in der Schule. Das ist weniger den „Autoritäten“ zu verdanken, sondern mehr den Schülern, den Betätigungsmöglichkeiten und dem Schulgelände. Missbrauchsfälle in dieser Schule wären unvorstellbar, außerdem wird das Unterstufeninternat von Präfekten geleitet, die keinem Zölibat unterworfen sind. BEGEGNUNGEN 8 „Netzwerk WIRStrebersdorfer – die Gemeinschaft auch für das weitere Leben nützen.“ Primarius Dr. Walter Ebm Unser Berufsnetzwerk: das hohe Potenzial der Strebersdorfer nutzen! Der Absolventenverein hat sich entschlossen unter den fast 5.000 Absolventen und Freunden der De La Salle Schule ein Berufsnetzwerk aufzubauen. Ich habe mich bereit erklärt, diese Idee zu unterstützen und federführend bei der Umsetzung mitzuwirken. • Vorrangiges Ziel dabei ist, die Jungabsolventen bei der Berufswahl bzw. beim Eintritt ins Berufsleben mit dem Wissen und den Erfahrungen der Ehemaligen zu unterstützen. • Weil zu Strebersdorfern rasch und unkompliziert persönliches Vertrauen aufgebaut werden kann, wird dieses Netzwerk aber auch beim Suchen von Fachleuten (Ärzten, Juristen, Werbefachleute, Finanzexperten, Wissenschaftler, Pädagogen, Manager, Unternehmer u.v.a.m.) behilflich sein, sowie zum Anbahnen und Knüpfen geschäftlicher Kontakte. • Die „Aktive Gemeinschaft aller Strebersdorfer“ mit vielfältigen Möglichkeiten der Begegnung wird dabei genauso Gelegenheiten bieten, als insbesondere unsere KommunikationsPlattform www.strebersdorfer.at. Einladung Wir werden uns in den nächsten Monaten intensiv mit den bisherigen Vorschlägen beschäftigen und bitten alle, uns dazu Anregungen zu machen. Gibt es Fachleute, die beim Aufbau wertvolle Beiträge leisten können? Wir suchen Ideen und konkrete Wege zur praktischen Umsetzung. • Zunächst werden wir als Voraussetzung für den Start von den Ehemaligen BERUFE und DIENSTGEBER erfragen und in unsere Datei übernehmen. • In unserer Website werden wir ein FIRMEN-TELEFONBUCH einbauen. Alle interessierten Unternehmer, die freien Berufe u.a. bekommen Gelegenheit, ihre Betriebsadressen, Ordinationen, Kanzleien u.a. anzuzeigen. • Unser NETZWERK werden wir umgestalten. Neben einem allgemeinem FORUM WIRStrebersdorfer können im BERUFSFORUM Suchanfragen gestellt, Ankündigungen eingebracht, Fachthemen zur Diskussion gestellt werden, … • Über JOBKONTAKTE werden Arbeits- und Praktikumsplätze, Projektmitarbeitsmöglichkeiten ausgeschrieben oder gesucht. Dazu kann man auch über offi[email protected] konkrete Anliegen zur Weiterleitung an bestimmte Personen senden, zu welchen man keine persönliche Verbindung findet. • Einbeziehung von Fachexperten aus dem Kreis der Ehemaligen in den UNTERRICHT und in die BERUFSORIENTIERUNGS-Tage der Schule. Mein persönlicher Rat zum Schluss: „Nutzt die Gemeinschaft auch für euer weiteres Leben.“ Forum WIR Strebersdorfer Einladung von Primarius Dr. Walter Ebm zur Begegnung mit Medizinern Mi, 23. Juni 18 – 22 Uhr, Wiener Privatklinik, Pelikangasse 15, 1090 Wien 19:15 Uhr: Kurzpräsentationen von Dr. Walter Ebm, WPK, Internist, Dr. Peter Ritschl, Leiter Gersthof, Orthopäde und Dr. Josef Karner, Chirurg 9 WIR STREBERSDORFER DIPLOMATEN „Die Fähigkeit, mich ganz auf eine Sache zu konzentrieren, Ordnungssinn & Selbstdisziplin, habe ich von Strebersdorf mitbekommen“ Dkfm. Dr. Paul Leifer Ein Leben im Dienste Österreichs Botschafter i.R. Dkfm. Dr. Paul Leifer (RG 1955), geboren am 14.04.1937 in Graz, verheiratet mit Dipl.Dolm. Helga Leifer-Zink, war von 1947 – 1955 (der 3. Nachkriegs-Klasse) im Internat in Strebersdorf. Nach Ablegung des Dkfm. an der (damaligen) Hochschule für Welthandel im Jahre 1958 und einer ersten beruflichen Erfahrung in der CreditanstaltBankverein ging er 1959 als FulbrightStipendiat in die USA, wo er 1961 den M.A. in Nationalökonomie und Politikwissenschaften an der Tulane University in New Orleans erhielt. Motiviert durch anschließende Tätigkeiten bei der österr. Vertretung bei den Vereinten Nationen und im UNO-Sekretariat in New York absolvierte er weitere postgraduale Studien in Genf und Paris. Als junger Botschafter (1978) in Accra (Ghana) bei der Überreichung der Beglaubigungsurkunde. Ende 1963 setzte er seine wissenschaftlichen Studien im Institut für Höhere Studien und Wissenschaftliche Forschung in Wien fort, die er Ende 1964 mit dem Dr. rer.comm. abschloss. 1965 in den Österr. Diplomatischen Dienst eingetreten, arbeitete er zunächst an den Österr. Botschaften in Israel und Indonesien. Nach Einsätzen als Österreichischer Geschäftsträger in Chile (1973 – 74) und als Gesandter an der österr. Botschaft Moskau (1975 – 77) war er 1977 – 82 als Österr. Botschafter in Nigeria, Ghana, Liberia und Sierra Leone akkreditiert. 1982 – 85 leitete er die Abteilung für multilaterale Wirtschaftsbeziehungen im Außenministerium. Dann folgten weitere BotschafterFunktionen im damaligen Jugoslawien und Albanien (1985 – 91) sowie in Marokko (1991 – 94). Als Direktor der Diplomatischen Akademie (1994 – 99) gliederte er diese traditionsreiche Institution aus der Bundesverwaltung aus und machte sie zu einer autonomen Anstalt öffentlichen Rechts; dieser Funktion verdankt er u.a. das Ehrendoktorat der Diplomatischen Akademie Moskau (1995) sowie den von der Universität Wien und der Diplomatischen Akademie der Universität Wien 2000 verliehenen Honorary Master of Advanced International Studies (M.A.I.S. h.c.). Er beendete seine aktive diplomatische Laufbahn als Österreichischer Botschafter in Irland (1999 – 2002). Im „Ruhestand“ ist er ehrenamtlich als Vorstandsmitglied des Instituts für den Mit BP Dr. Heinz Fischer, damals (1987) SPÖKlubobmann, in Belgrad bei der Sitzung der Vuk Karadzic-Stiftung. Donauraum und Mitteleuropa (IDM), für das er den gemeinsam mit der Universität Wien angebotenen postgradualen M.A.-Lehrgang „Interdisziplinäre Balkanstudien“ entwickelt hat, als Vorsitzender einer Privatstiftung und als Rotarier tätig. Was hat er aus Strebersdorf fürs Leben mitgenommen: „In erster Linie Eigenschaften und Prägungen, die heutzutage weitgehend aus der Mode gekommen zu sein scheinen, die sich aber für meinen beruflichen Werdegang und meine persönliche Entwicklung von größerer Bedeutung erwiesen als die solide Mittelschulausbildung, die wir damals erhielten. Beispielsweise die für meine Studien und das Berufsleben so wertvolle Fähigkeit, sich ganz auf eine Sache konzentrieren zu können, die durch das tägliche „Studium“ ohne äußere Ablenkungsmöglichkeiten gefördert wurde. Dasselbe gilt auch für Ordnungssinn und Selbstdisziplin, zu denen wir nachhaltig angeleitet wurden.“ WIR STREBERSDORFER MANAGER 10 „Strebersdorf lehrte mich den Umgang mit Kollegen, das Eingehen von Kompromissen aber auch deren Durchsetzung.“ Dr. Kurt Altmann 35% werden durch Export erwirtschaftet Dr. Kurt Altmann (GYM 1975), österreichischer Handelsdelegierter für Ägypten, Sudan, Äthiopien, Eritrea, Dschibuti und Somalia wurde am 08.12.1956 in Wien geboren. Nach der 1975 im Neusprachlichen Gymnasium abgeschlossenen Matura studierte er an der Universität Wien Rechtswissenschaften und absolvierte parallel dazu eine ReserveoffiziersAusbildung. 1981 trat er in die Abteilung für Handelspolitik und Außenhandel der WKÖ ein und wurde 1982 an die die Österreichischen Außenhandelsstelle in Budapest versetzt, 1985 nach Algier und 1988 nach Sydney, von wo auch Neuseeland und die Pazifischen Inseln betreut wurden. 1992 ging es zurück in die Zentrale als stellvertretender Leiter des Referates für die Länder der ehemaligen Sowjetunion und Polen, wo er unter anderem die von der WKÖ organisierten Wirtschaftsmissionen in die Russische Föderation und in die Länder der GUS organisierte. Österreichische Firmen gehörten dadurch zu den ersten, die direkte Geschäftskontakte zu Stellen in Kiew, St. Petersburg und Almaty anbahnen konnten und sogar jahrzehntelang in der UdSSR gesperrte Orte wie Ishevsk, Tscheljabinsk und andere erstmals besuchen konnten. 1993 erfolgte die Ernennung zum Handelsdelegierten in Algier und 1994 in Amman mit Zuständigkeit für Jorda- nien und dem Irak. Unterlag der Irak nach dem Golfkrieg einem strikten UN-Embargo bot die Lockerung des Sanktionenregimes durch „Oil for Food“ eine legale Möglichkeit zur Wiederaufnahme der buchstäblich auf null abgebrochenen Geschäftsbeziehungen österreichischer Unternehmen, die historisch und weiterhin erhebliche Geschäftsinteressen im Irak verfolgen. Österreich rangierte auf Platz 4 unter den OECD-Lieferanten des Irak. Organisatorische Highlights waren österreichische Staatsbesuche nach Jordanien und umgekehrt und die auch daraus resultierende Organisation wirtschaftlicher Kontakte und Firmenmissionen. Nach 2001 erfolgter Entsendung eines eigenen Handelsdelegierten nach Baghdad und Schließung der Außenhandelsstelle Amman 2002 übernahm Dr. Altmann die Leitung der Außenhandelsstelle Damaskus und betreute von dort aus Syrien, den Libanon und weiterhin Jordanien. Spannend war die Cartoon Krise 2004 (Karikaturen des Propheten Mohammed) während des österreichischen EU-Vorsitzes. Da im Zuge von kurzfristig massiven Demonstrationen mehrere EU-Botschaften in Damaskus – auch in unmittelbarer Nachbarschaft des Wohn- und Bürogebäudes der Außenhandelsstelle – in Brand gesteckt wurden, waren Dr. Altmann und seine mit Zwillingen unmittelbar vor der Geburt stehende Ehefrau samt Hauspersonal gezwungen, das Gebäude zweimal mit dem Notwendigsten zu evakuieren. v.l.n.r.: Vizepräsident Dr. Richard Schenz (WKÖ), Emad Taymour (Egypt Austrian Business Council), Dr. Kurt Altmann, Diana Altmann; bei einer vom Ehepaar Altmann gegebenen Abendveranstaltung anlässlich einer Wirtschaftsmission österreichischer Firmen nach Kairo (03/09) Im Herbst 2007 erfolgte die Übersiedlung nach Wien und Übernahme des Referates für Veranstaltungskoordination der WKÖ-Außenwirtschaftsorganisation. Im Juli 2008 ging es wieder weg von Wien in Richtung Kairo und Übernahme der Außenhandelsstelle in Kairo per September 2008. Zu Strebersdorf: „Der Besuch der De La Salle Schule Strebersdorf lehrte mich den Umgang mit Kollegen, das Eingehen von Kompromissen aber auch deren Durchsetzung und systematisches Lernen. Ich erinnere mich gerne an Erzieher und Lehrer zurück.“ 11 WIR STREBERSDORFER MANAGER „Wir wurden in mehrfacher Hinsicht auf die ,Welt da draußen‘ vorbereitet.“ Dr. Ludwig Steinbauer Erfolg braucht Mut zur Pionierrolle Dr. Ludwig Steinbauer (GYM 1983), Vorstand in der STRABAG AG, ist am 26.10.1965 in Wien geboren. Von 1983 bis 1988 besuchte er das Gymnasium in Strebersdorf und studierte dann an der Universität Wien Rechtswissenschaften (Sponsion Mai 1988 / Promotion Juli 1990). Während seines Studiums leistete er bei der Siemens AG Ferialpraxis (Abteilung Patente und Verträge) und Voluntariat (Personalabteilung). 1990/91 absolvierte er in der CA das Akademikertraineeprogramm und war anschließend Referent in der zentralen Kreditabteilung/Riskmanagement. 1992 trat er bei der ILBAU GmbH, einem Unternehmen der Bau Holding AG, ein und wurde 1993 kaufmännischer Leiter der Abteilung Projektentwicklung Hochbau; war Aufsichtsrat in diversen lokalen Projektgesellschaften und Bevollmächtigter der Bau Holding AG in den Generalversammlungen. Diese Aktivitäten wurden in der 100% Tochter Bau Holding Development AG (BHD) abgewickelt. 1995 wurde er zum Prokuristen der BHD ernannt. Bei der Verschmelzung der BHD mit ILBAU – 1996 – wurde er als Prokurist der ILBAU AG eingetragen und damit in das Top-Management des Konzerns aufgenommen. Im selben Jahr noch wurde die kaufmännische Leitung auf bauausführende Geschäftseinheiten („Direktion“) als Bereichskaufmann und in weiterer Folge als Direktions- kaufmann für die neu geschaffene Direktion „Großprojekte International“ – später „Hochbau International“ – erweitert. 1997 erfolgte die Bestellung zum Vorstand der Syrena Immobilien Holding AG (SIHAG) mit einem Grundkapital von ca. € 23,0 Mio. Mit der Gründung der Immobilienbeteiligungsund Development AG (IDAG) wurde das Immobilienmanagement konzentriert (Bilanzsumme € 102 Mio.) und er, zusätzlich zu seinen bisherigen Funktionen, zum Vorstand der IDAG bestellt. 1999 wurde ihm die handelsrechtliche Funktion eines Geschäftsführers in der ILBAU GmbH, die später in STRABAG AG umgegründet wurde, verliehen. 2003 ernannte man ihn zum Vorstand in der STRABAG AG als Unternehmensbereichsleiter für den Hochbau International (Schwerpunktmärkte: Russland, Südosteuropa, Golfstaaten und die Schweiz). 2007 übernahm er die Leitung des neuen Unternehmensbereiches Corporate Development and Services, der Unternehmensstrategie inkl. Mergers & Acquisitions- sowie das Facility In 20 Jahren vom jungen Manager zum Vorstand in der STRABAG AG. Management zum Schwerpunkt hat. In dieser Verantwortung führte er erfolgreich den Kauf der DeTe Immobilien durch, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom mit ca. 6.000 Beschäftigten und rd. € 1,0 Mrd. Umsatz. 2009 wurde er zusätzlich zum Vorsitzenden der Geschäftsführung der STRABAG Property and Facility Services GmbH (Frankfurt – vorm. De Te lmmobilien) bestellt. In seiner interessanten Berufslaufbahn hat er in vielen Fällen eine Pionierrolle übernommen und Regionen sowie neue Geschäftsfelder für den Strabagkonzern erschlossen. Soweit es die Zeit erlaubt, genießt er seine Freizeit mit Lesen, Reiten (mit seiner Tochter), Schifahren und dem Besuch von Kulturveranstaltungen (Theater, Oper, Kabarett). Als Rotarier unterstützt er soziale Projekte und schätzt die Befassung mit Themen außerhalb seines beruflichen Umfeldes (z.B. Kunst, …). An seine Zeit bei den Schulbrüdern hat er durchwegs positive Erinnerungen: „Wir haben eine sehr gute und umfassende Grundausbildung erhalten und dies nicht nur auf das reine Wissen bezogen. Wir wurden in mehrfacher Hinsicht auf die ,Welt da draußen‘ vorbereitet. Mit einigen Klassenkameraden habe ich laufend Kontakt und unser letztes Klassentreffen war ein großartiger Event.“ WIR STREBERSDORFER NATURWISSENSCHAF TER 12 „Mit Bruder Bruno – (Herr Mag. Dr. Schmid) – kam in Strebersdorf die Kopernikanische Wende” Dr. Herbert Gmoser Wettervorhersage durch Satelliten Dr. Herbert GMOSER (RG 1965), Leiter der Wettervorhersage an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien (www.zamg.ac.at) ist mit einer Biologin verheiratet, Vater eines Sohnes, wohnhaft in Klosterneuburg. So wie hier Bgm. Dr. Michael Häupl wird uns Dr. Gmoser bei der BEGEGNUNG am 23.09.2010 die Auswertung der Satelittendaten erklären. Nach der Matura studierte er Meteorologie und Physik an der Universität Wien, Doktorat in Meteorologie, bei den Universitätsprofessoren Ferdinand Steinhauser und Heinz Reuter. Seit 1979 ist er in der Wettervorhersage an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien tätig und seit 1996 Leiter der Wettervorhersage. Hand in Hand mit seinem Berufsbild als Meteorologe gehen die Ziele in der Umsetzung der modernen Wettervorhersage. Dies bedeutet insbesondere eine Anwendung der Forschungsergebnisse im praktischen Vorhersagebetrieb. Im Vordergrund stehen heute: eine objektive Interpretation der vorausberechneten physikalischen Wetterzustände und deren richtige Umsetzung in eine für die Allgemeinheit verständliche Sprache. Die heutige Wettervorhersage unterscheidet sich grundlegend von der vor 30 Jahren. Musste man damals noch von einer subjektiven Diagnose ausgehend die Wettervorhersage formulieren, ist heute eine objektive Diagnose Basis der Ausgangssituation. Daran schließt sich die Vorhersage der künftigen physikalischen Situation des Wetters, die es in der Folge gilt, objektiv zu einer Vorhersage auszuformulieren. Nicht vergessen werden darf in diesem Zusammenhang die Auswertung der Satellitendaten, die erfolgreich dazu beitragen, die Vorstellung der Wetterabläufe in konzeptionellen Modellen zu festigen. Der Beitrag der Satelliten ist zur Objektivierung der Vorgänge in der Atmosphäre und deren Beurteilung für die Wettervorhersage wesentlich geworden. Alle Errungenschaften der modernen Wettervorhersage gilt es, bedarfsorientiert umzusetzen. Mittagessen eine Strecke von knapp über einem Kilometer zu Fuß zurückzulegen, um in die sogenannte „Au“ zu gelangen. „Wie es der Zeit entsprach, legten wir , geschlossen in Reih und Glied unter ‚präfektoraler‘ Aufsicht beide Wegstrecken zurück. War ein Begehen der ‚Au‘ nicht möglich, wurden wir mit ausgedehnten Spaziergängen durch die Strebersdorfer Umgebung geleitet.“ An seine Zeit in Strebersdorf erinnert er sich: Im Schuljahr 1957/58 begannen in Strebersdorf, im Pensionat St. Josef, 56 „Zöglinge“ in der 1. Klasse Realgymnasium. Neben den schulischen Zielen lag ein Schwerpunkt in der sportlichen Ertüchtigung. Wenn es die Jahreszeit und das Wetter zuließen, war nach dem Eine große Revolution unter Br. Bruno war der Tanzkurs: „Wir wissen nicht, was intern hinter den Kulissen alles gelaufen ist. Fest steht, die gesamte 7. RG fuhr 1964 wöchentlich zum Tanzkurs zum Gambrinus auf der Prager Straße. Die Mädchen kamen von der Jungschargruppe der Pfarre Kagran.“ Eine Art Kopernikanische Wende kam mit dem Präfekten Br. Bruno in der 7. Klasse: „Wir mussten nicht mehr als Klasse geschlossen durch die ‚Prärie‘ wandern. Wir durften erstmals in Gruppen von 3 Zöglingen die Umgebung ergründen. Wir hatten ein Radio in der Klasse. Ein einfacher Plattenspieler in einer Holzkassette dazu machte es möglich, die ersten Platten der Beatles zu spielen. Aus unserer Klasse ging eine Band hervor. Die Proben der Band wurden eher mehr geduldet als gestattet. Eine Besonderheit war der Auftritt dieser Band bei einer der Akademien im großen Speisesaal.“ 13 ARBEITSGRUPPE KUNST & KULTUR | SPORT & FREIZEIT NEWS S Arbeitsgruppe Kunst & Kultur Arbeitsgruppe Sport & Freizeit Kultur für Schule und Ehemalige suchte Veranstaltung des Fördervereins; im Herbst gibt es eine Kunstreise in das Arnulf Rainer-Museum Baden mit anschließendem Operettenbesuch im Stadttheater Baden. Die genaue Programmabfolge inklusive Bustransfer und Kostenbeitrag werden zeitgerecht bekannt gegeben. „Wir Strebersdorfer“ von der Arbeitsgruppe Kunst & Kultur wollen der Schule und allen Ehemaligen einzigartige, spannende, zeitgemäße und anregende Kulturgenüsse anbieten. Auch Altstrebersdorfer, welche im Bereich Kunst & Kultur berufstätig sind, werden in die zukünftigen Veranstaltungen integriert. Weiters soll auch die Schule als Ort für zukünftige Veranstaltungen und Diskussionen in den Mittelpunkt gestellt werden, um einerseits den emotionalen Bezug herzustellen, und andererseits die jetzigen Aktiven der Schule anzusprechen. Die erste Veranstaltung am 18.03.2010 im Kunst- Am 18.03.2010 erfreuten sich mehr als 75 Absolventen und Freunde an einer kostenfreien Sonderführung im Kunsthistorischen Museum an Vermeers Malkunst – Spurensicherung an einem Meisterwerk. historischen Museum unter Anwesenheit von Frau Generaldirektorin Dr. Sabine Haag, war die bisher bestbe- DI Paul Gessl (GYM 1979) Geschäftsführer der NÖ Kulturwirtschaft, MACHT MIT – nicht nur als Finanzreferent des Absolventenvereins sondern auch als Leiter der Arbeitsgruppe Kunst & Kultur Sport & Freizeit mit den Strebersdorfern Unsere Ziele für Sport & Freizeit: Durch die exzellente Sportinfrastruktur in Strebersdorf haben unsere Absolventen einen besonderen Bezug zum Thema Sport. Mit unseren Veranstaltungen wollen wir den Ehemaligen die Möglichkeit geben, in die Schule zurückzukehren und mit anderen Kollegen zusammen zu kommen und sich dabei auch sportlich zu fordern. Das Fußballhallenturnier Ende Februar und das Tischtennisturnier im Juni sind bereits sehr beliebte Treffpunkte. Wir werden zusätzlich für euch ein Schachturnier im Oktober organisieren. Endergebnis des 1. Ehemaligen De La Salle Fußballhallenturniers: 1. Platz: MJ 2009, 2. Platz: Schulteam, 3. Platz: MJ 2004/2005, 4. Platz: MJ 2011, 5. Platz: MJ 2001, 6. Platz: MJ 2000-Team1, 7. Platz: MJ 2008, 8. Platz: Lehrer & Friends, 9. Platz: MJ Team 2007, 10. Platz: MJ 2000-Team2 Mag. Lukas P. Mayer (GYM 2000) Key Account Manager bei Henkel, Vorstandsmitglied für Sport & Freizeit Foto links: Hallenfußballturnier am 25.03.2010 (www.strebersdorfer.at, News Jungabsolventen) li.: Präsident Erich Fidesser, re.: Dr. Robert Bazant (Organisator und Spieler), 2. v.re.: DI Paul Gessl (Vorstandsmitglied und Spieler) und 3. v.re.: Mag. Lukas Mayer (Organisator und Spieler) feiern mit dem Sieger-Maturajahrgang 2009 ARBEITSGRUPPE REISEN – WANDERN 14 NEWS S Arbeitsgruppe Reisen - Wandern Reise in die Kulturhauptstadt 2010 Unsere nächste Reise – von Fr, 27. bis Mo, 30.08.2010 – führt uns nach Pécs in Ungarn, der Kulturhauptstadt 2010 – sei dabei! Anmeldung an offi[email protected] oder über www.strebersdorfer.at (Tel.: 0676/764 00 00). Kirche mit einer wunderschönen, aus Birnenholz geschnitzten Ikonostase und das bekannte ungarische VirágKaffeehaus. Als Abschluss der Stadtbesichtigung besuchen wir die Neue Synagoge im „orientalischen Stil“ aus dem 19. Jahrhundert. Abendessen und Übernachtung im Novotel. Der imposante Dom ist das Wahrzeichen von Pécs, der europäischen Kulturhauptstadt 2010 Diese Reise weicht vom landläufigen Ungarnklischee der Pusztaromantik ab und legt den Schwerpunkt auf die schönen Baudenkmäler und beachtlichen Stadtensembles mit dem dazugehörigen geschichtlichen Hintergrund. Freitag, 27.08.2010: Busfahrt von Wien nach Szeged, die sonnenreichste Stadt des Landes. Bei einem Stadtrundgang besichtigen wir den Széchenyi-Platz mit dem Jugendstil-Rathaus, den neoromanischen Dom mit dem mittelalterlichen Demeter-Turm, die Serbisch-Orthodoxe Samstag, 28.08.2010: Nach dem Frühstück Fahrt nach Westen und Überquerung der Donau bei der kleinen Handelsstadt Baja. Wir machen einen Zwischenhalt bei Mohács, und besuchen den Gedächtnispark zur Erinnerung an die Schlacht im Jahr 1526 bevor wir Pécs – die Europäische Kulturhauptstadt 2010 – erreichen. Erster Stadtrundgang, Vorabendmesse im Dom, Abendessen und Übernachtung im Hotel Patria. Sonntag, 29.08.2010: Stadtbesichtigung in Pécs: Domplatz und Dom, weiter zum mittelalterlichen Barbakan (ein Rest der alten Stadtfestung), zum SzéchenyiPlatz mit dem prächtigen Zsolnay-Brunnen aus glasiertem Marmor und zur innerstädtischen, katholischen Kirche (die umgebaute Moschee Gazi Khassim aus türkischer Zeit). Danach besuchen wir das Zsolnay-Museum mit seiner weltberühmten Keramiksammlung, das Museum von Viktor Vásárhely und zum Schluss die schöne Synagoge auf dem Kossuth-Platz im „romantischen Stil“ des 19. Jh. mit der ersten Angster-Orgel. Am späteren Nachmittag Fahrt in das Weinbaugebiet Villàny, Weinkost und Abendessen. Übernachtung im Hotel Patria in Pecs. Montag, 30.08.2010: Fahrt von Pécs zu der mittelalterlichen Burg in der südungarischen Kleinstadt Szigétvár, weiter Richtung Norden zum Balaton nach Tihàny, mit der barocken Stiftskirche. Weiter nach Sümeg im Westen Ungarns mit Burg, danach Rückfahrt über die Grenze nach Österreich über Fürstenfeld nach Wien. Im Reisepreis inbegriffen: • Rundreise mit modernem Autobus • Nächtigungen in 2-Bettzimmern in guten Hotels (Du/WC od. Bad/WC) • Halbpension (Frühstück & Abendessen) • Besichtigungen mit zugehörigen Eintrittsgebühren • Straßensteuern & Autobahnmaut • qualifizierte Studienreiseleitung durch einen Akademiker • Reiseleitung: Prof. Dr. Wolfgang Trachta Pauschalpreis € 349,– bei 25 – 29 Personen, Einbettzimmerzuschlag: € 120,– Es gelten die Allgemeinen Reisebedingungen. Veranstalter-Nummer 2003/0011. 15 AK TUELL Wir trauern Dr. Herbert NEUDECKER (RG 1967), öffentlicher Notar in Wien, ist am 04.01.2010 nach schwerer Krankheit im 62. Lebensjahr verstorben. OStR Prof. Mag. Helmut TITZ (LBA 1955), Neusiedl am See, ist am 03.03.2010 im 74. Lebensjahr plötzlich verstorben. Dipl. Kfm. Kurt Harlass (RG 1940), Kufstein, Direktor für Finanzwesen i.R. der Fa. Sandoz, ist am 11.03.2010 kurz vor Vollendung seines 88. Lebensjahres verstorben.