On-Board-Diagnose von Schwerlastfahrzeugen
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On-Board-Diagnose von Schwerlastfahrzeugen
O P E R AT I O N A L U S E A N D O P E R AT I O N A L U S E A N D SERVICE SOLUTIONS Von Bernard J. Carr, Vetronix (ETAS Group) SERVICE SOLUTIONS On-Board-Diagnose von Schwerlastfahrzeugen Mögliche Änderungen der E/E-Diagnosemodi unter SAE J1979 / ISO 15031-5. Neue Anforderung Beschreibung 1 Modus/Dienst $0A – Permanente Fehlercodes ■ Befähigt ein externes Testgerät zum Abrufen permanenter Fehlercode-Informationen von einem HD OBD-kompatiblen Steuergerät. ■ Könnte nach bestehendem Modus/Dienst May $03 modelliert werden. ■ Kann über zusätzliche Status-Bytes verfügen. ■ Werden gefordert, da die Abgasüberwachung von Dieselmotoren erheblich von den bereits für Ottomotoren definierten Funktionen abweicht. ■ Könnten einen Kraftstofftypen-PID verwenden, um einem externen Testgerät das Neuzuordnen der existierenden PID-Bits $01 und $41 zu den Bereitschaftsmonitor-Funktionen von Otto- bzw. Dieselmotoren zu ermöglichen. 3 Zusätzliche Parameterkennungen (PID) für Dieselmotoren ■ Befähigen ein externes Testgerät zum Anzeigen von Diagnosedaten-Parametern des Diesel-Subsystems. ■ Hieraus könnte sich eine umfassende Liste ergeben. 4 Zusätzliche DiagnoseFehlercodes (DTC) für Dieselmotoren ■ Befähigen ein externes Testgerät zum Anzeigen von spezifischen Diagnose-Fehlercodes des DieselSubsystems. ■ Hieraus könnte sich eine umfassende Liste ergeben. ■ Befähigen ein externes Testgerät zum Anzeigen von Datenelementen, welche die Leistungsüberwachung der Daten des Diesel-Subsystems visualisieren bzw. beschreiben. CARB verabschiedet Verordnung für Fahrzeuge mit mittlerer und schwerer Last 2 Beschriftung/Namen für Bereitschaftsmonitor für Dieselmotoren Bereits 1996 wurden in Kalifornien On-Board-Systeme zur Überwachung- und Diagnose für Pkws und Leichtlastwagen Gesetz. Es war also nur eine Frage der Zeit, dass ähnliche Systeme auch für Schwerlastfahrzeuge gefordert würden. 2005 gerieten zudem die Abgasemissionen der Schwerlastfahrzeuge ins Fadenkreuz der kalifornischen Umweltbehörde CARB (California Air Resources Board). CARB verabschiedete eine Verordnung zur On-Board-Diagnose für Fahrzeuge mit einem Fahrzeugbruttogewicht (GVWR) von über 14 000 lbs (6,35 Tonnen). D ie Verordnung mit der offiziellen Bezeichnung „Title 13, California Code of Regulations, Section 1971.1, Heavy-duty (HD) OBD“ wurde von CARB im Juli 2005 verabschiedet. Kurz „HD OBD“ genannt, definiert die Verordnung, in welcher Form On-BoardFunktionen zur Überwachung von Fahrzeugkomponenten während des Fahrbetriebs zu verbessern sind und in welcher Form externe Testgeräte, die mit dem HD OBD-System im Fahrzeug kommunizieren und Betriebsdaten abrufen können, zu unterstützen sind. Die Verordnung bezieht sich im Besonderen auf Otto- und Dieselmotoren und betrifft damit alle Straßenlastkraftwagen mit mittlerer und schwerer Last. Die allgemeine Zeitplanung sieht eine Einführungsphase von drei Jahren vor, die mit dem Modelljahr 2010 beginnen soll. Für dieses Modelljahr sollen Motorenhersteller eine mit HD OBD ausgerüstete Motorenfamilie anbieten können – d. h. eine Gruppe von Motoren mit ähnlicher Leistungs- und Drehmomentspezifikation, deren Mitglieder auf demselben Motorendesign basieren. Die standardisierte Kommunikation mit externen Testgeräten ist für diese Motorenfamilie allerdings noch nicht für das anvisierte Modelljahr 2010 Pflicht. Ab dem Modelljahr 2013 müssen allerdings alle Schwerlastfahrzeuge mit HD OBD ausgerüstet sein und die Anforderungen bezüglich standardisierter Kommunikation mit einem externen Testgerät, z. B. an die physikalische und Datenübertragungsschicht, das Kommunikationsprotokoll und die Diagnostikmeldungen, erfüllen. Um sicherzustellen, dass Motorenhersteller und die sich entwickelnde Technologie die Anforderungen erfüllen können, überprüft CARB die HD OBDVerordnung alle zwei Jahre. 36 RT 2. 2006 Häufig werden im Verlauf des Reviewprozesses neue Funktionen in den Text der Verordnung aufgenommen oder die Spezifikationen bestehender Funktionseigenschaften modifiziert. Solche Änderungen werden immer wieder notwendig, weil die Experten in der Industrie fortlaufend neue Technologien entwickeln, welche konform mit den Vorschriften sein müssen. Anwendungsbereiche der Kommunikationsprotokolle • ISO 15765-4 – verwendbar mit Otto- und Dieselmotoren • SAE J1939 – nur mit Dieselmotoren verwendbar Richtlinien für Ottomotoren Die geplante HD OBD-Verordnung für Ottomotoren ist weit gehend identisch mit den innerhalb der gegenwärtigen Verordnung von CARB für Pkws und leichte Lkws bestehenden Spezifikationen. Eine wesentliche Anforderung ist die Überwachung der Kraftstoffverdunstung von Fahrzeugen, welche leistungsfähig genug sein muss, dass auch noch Lecks von lediglich 3,81 mm Durchmesser erkannt werden. Elektronische Steuergeräte für HD OBDkompatible Ottomotoren müssen zum Modelljahr 2010 eine permanente Fehlerdiagnosefunktion unterstützen. Das Wort „permanent“ bedeutet, dass Einträge in den Fehlerspeicher des Steuergeräts weder durch ein externes Testgerät (z. B. einen Scanner) noch durch einen Stromausfall am Steuergerät gelöscht werden können. Das für die Kommunikation zwischen einem Steuergerät und dem angeschlossenen Tester vorgeschriebene Protokoll ist unter ISO 15765-4, „Diagnostics on Controller Area Networks (CAN)“ beschrieben. 5 Zusätzliche Elemente zur Leistungsüberwachung während des Betriebs von Dieselmotoren Alle Ottomotoren ab Modelljahr 2013 müssen HD OBD-tauglich sein. Im Vorfeld müssen in den Jahren 2007 bis 2012 zumindest die Anforderungen und Spezifikationen der Verordnung „Title 13, California Code of Regulations, Section 1971, Engine Manufacturer Diagnostics (EMD)“ erfüllt werden. Anwendung auf Dieselmotoren Die On-Board-Steuergeräte von Dieselmotoren müssen gemäß der geplanten Verordnung vorübergehend auftretende Sensor-, Aktor- oder Leistungsstörungen erkennen können. Die Implementierung dieser Funktion ist für Hersteller von Schwermotoren noch absolutes Neuland und deren Umfang noch nicht abzusehen. Spätestens im Modelljahr 2010 müssen Steuergräte für HD OBD-kompatible Dieselmotoren auch eine permanente Fehlerdiagnosefunktion unterstützen (siehe oben). Das für die Kommunikation zwischen einem Steuergerät und dem angeschlossenen Tester vorgeschriebene Protokoll ist unter ISO 15765-4 bzw. SAE J1939 spezifiziert. ➔ ■ 37 2 0 0 6 .2 RT O P E R AT I O N A L U S E A N D BUSINESS SERVICE SOLUTIONS Spezifisch für Dieselmotoren erfordert die Technologie der neuen Subsysteme die Definition einer Anzahl neuer Parameter-Kennungen (parameter identifier, PID). Die empfohlenen PIDs, die sich auf Diesel-Rußpartikelfilter beziehen, umfassen: • Diesel-Abgaspartikel, Filterbank 1 (Differenzialdruck); • Diesel-Abgaspartikel, Filterbank 1 (Einlassdruck); • Diesel-Abgaspartikel, Filterbank 1 (Auslassdruck); • Diesel-Abgaspartikel, Filterbank 2 (Differenzialdruck); • Diesel-Abgaspartikel, Filterbank 2 (Einlassdruck); • Diesel-Abgaspartikel, Filterbank 2 (Auslassdruck). Neue Überwachungsanforderungen, wie sie sich aus der jungen Technologie ergeben, verlangen nach neuen Datenbits für die Inspektion und Wartung. Darüber hinaus wird auch die Liste der Datenelemente für die Leistungsverfolgung während des Fahrbetriebs um zusätzliche dieselspezifische Einträge erweitert. Wie bei Pkws und Leichtlastwagen werden einige Überwachungsfunktionen auch bei Schwerlastfahrzeugen nur einmal pro Fahrzyklus aktiviert, während andere ununterbrochen laufen. Neu ist in der Verordnung HD OBD nun die Anforderung, dass die „Einmal-pro-Fahrzyklus“-Überwachung nach vier Stunden fortlaufenden Betriebs neu aktiviert werden muss. Diese Anforderung ergab sich aus dem Normalbetrieb der Schwerlastfahrzeuge. Anders als bei Pkws und Leichtlastwagen laufen Schwerlastfahrzeugmotoren tagsüber fast ohne Unterbrechung, werden also im QuasiDauerbetrieb betrieben, nur gelegentlich kurz abgeschaltet, wenn der Fahrer eine Rast einlegt. September 2006 26. bis 27. September 2006 MessTec Masters Oberhausen, Deutschland Parallel zur Zeitplanung für Ottomotoren und hinsichtlich der HD OBDTauglichkeit aller Dieselmotoren im Modelljahr 2013 müssen auch letztere in den Jahren 2007 bis 2012 zumindest die Anforderungen und Spezifikationen der Verordnung „Title 13, California Code of Regulations, Section 1971, Engine Manufacturer Diagnostics (EMD)“ erfüllen. Modifizierte Dokumentation Der harmonisierte Standard SAE J1979/ISO 15031-5 definiert die Modi und Dienste, die einem generischen Scan-Tester zur Verfügung stehen. Zur Aufnahme der zusätzlichen, in der Verordnung HD OBD geforderten Betriebsmodi, -dienste und -datendefinitionen sind entsprechende Updates erforderlich. Die Tabelle auf der vorherigen Seite bietet weitere Informationen zu diesem Thema. In diesem Zusammenhang ist zu bemerken, dass das SAE-Komitee „Truck and Bus Command and Control“ gegenwärtig an dem neuen OBD-Implementierungsleitfaden „J1939-03 On-Board Diagnostics Implementation Guide“ arbeitet. Dieses Dokument beschreibt die Richtlinien zur Implementierung der On-BoardDiagnose (OBD) in Schwerlastfahrzeugen (HDV) auf der Basis des existierenden Standards SAE J1939. Zielsetzung dieses Dokuments ist es, OEM-Motorenhersteller bei der Erfüllung der Auflagen zu unterstützen, die in den folgenden gegenwärtig geltenden Vorschriften zu finden sind: „State of California Air Resources Board (ARB) Title 13, CCR 1971.1, United States Environmental Protection Agency; European Commission directives Euro IV and V; UN/ECE WP 29 GRPE WWH OBD Global Technical Regulation (GTR)“. 38 RT 2. 2006 Termine & Events Oktober 2006 2. bis 4. Oktober 2006 IFP Congress New Trends in Engine Control, Simulation and Modeling Rueil-Malmaison, Frankreich Zusammenfassung Das Dokument mit der Bezeichnung „Title 13, California Code of Regulations, Section 1971.1, Heavy-duty (HD) OBD” fordert eine drastische Änderung in der Funktion von elektronischen Steuergeräten für Dieselmotoren in Schwerlastfahrzeugen. Die bisherige Aufgabe des Ottomotor-Steuergeräts bestand darin, den funktionellen Betrieb des Motors sicherzustellen und gleichzeitig bestimmte herstellerspezifische Diagnoseroutinen zu unterstützen. Mit der neuen Verordnung für HD OBD wird eine ähnlich standardisierte Funktion künftig auch für neue Dieselmotoren eingeführt werden. 4. bis 5. Oktober 2006 Normandy Motor Meetings Rouen, Frankreich 9. bis 11. Oktober 2006 Aachener Kolloquium Fahrzeug- und Motorentechnik Aachen, Deutschland 11. bis 13. Oktober 2006 IZB – Internationale Zuliefererbörse Wolfsburg, Deutschland 24. bis 25. Oktober 2006 International Automotive Electronics Congress Paris, Frankreich 25. bis 26. Oktober 2006 FKFS Fachkonferenz AutoTest Stuttgart, Deutschland 25. bis 27. Oktober 2006 Automotive Testing Expo North America Detroit, MI, USA November 2006 30. November 2006 FlexRay Product Day Böblingen, Deutschland Februar 2007 13. bis 15. Februar 2007 embedded world Nürnberg, Deutschland 16. bis 18. Oktober 2006 Convergence Detroit, MI, USA IMPRESSUM Herausgeber: ETAS GmbH www.etasgroup.com Redaktion: ETAS/MKT (Technical Marketing, Tools, and Communication) Anja Krahl, Walburga Zahn [email protected] © Copyright 09/2006 ETAS GmbH, Stuttgart Nähere Informationen erhalten Sie unter: www.etasgroup.com ETAS S.A.S. 1, place des Etats-Unis SILIC 307 94588 Rungis Cedex France ETAS Ltd. Studio 3, Waterside Court Third Avenue, Centrum 100 Burton-upon-Trent Staffordshire DE14 2WQ Great Britain LiveDevices Ltd. 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