Thema - Balance
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Thema - Balance
Zeitschrift von BALANCE | Verein BALANCE – Leben ohne Barrieren | Ausgabe Nr. 62 | 2/2015, Jahrgang 18 Unterstütztes Wohnen Haustiere Thema Sketchnotes Interview Foto: Elisabeth Loibner Petra Plicka: „Zuhören und zeichnen“ Editorial Editorial Von Helga Hiebl Es ist der Lauf der Welt und es war ja schon lange angekündigt, dennoch sind wir in der Redaktion ein wenig traurig, denn Christian Zuckerstätter, unser wohl fleißigstes und zuverlässigstes Redaktionsmitglied, hat sich neue Ziele gesetzt und geht nun andere Wege, die eine Unterstützung durch BALANCE nicht mehr notwendig machen. Somit ist er auch nicht mehr Teil der Balancer-Redaktion. Derzeit kann man Christian zumeist am Donaukanal künstlerisch-bildhauerisch arbeitend antreffen. Einen letzten Artikel haben wir ihm dann aber doch noch abgerungen, der aber erst in der Herbstausgabe erscheinen wird. Dieses Mal ist er noch mit einem Stimmungsbericht aus dem Rathaus vertreten, wo die erfolgreiche Abwicklung des Song Contests mit geladenen Gästen gefeiert wurde. Und zum Thema Song Contest gibt es dann auch noch ein Interview mit der finnischen Punk-Rock-Band Pertti Kurikan Nimipäivät, die es zwar nicht ins Finale schaffte aber trotzdem in Wien zur Vorausscheidung war. In unserer neuen Reihe „Geschichten aus der Zukunft“ übernimmt nach Christian nun Pia Wolf das GeschichtenErzählen und zeichnet uns ein spannendes und detailliertes Zukunftsbild über gemeinsames Lernen von Menschen mit und ohne Lernschwierigkeiten an der Universität. Apropos Zukunft und zeichnen: Ob wir alle in Zukunft mehr zeichnen als schreiben werden, wird eventuell im Themen-Artikel über Sketchnotes beantwortet. Sicher ist aber auch, dass gezeichnete Katzen unkomplizierter in einer Wohngemeinschaft wären als echte Haustiere, obwohl uns von Pia Wolf ihre Katze in dieser Ausgabe als wunderbares Haustier beschrieben wird. Grund genug für Andrej Rubarth, sich dem Thema Haustiere in Wohngemeinschaften ganz allgemein zu widmen und dazu einen Artikel zu schreiben. Viel Freude mit dieser bunt gemischten Ausgabe! BALANCER 62, 2/2015 Inhalt Vorgestellt 03 Karin Fahrngruber 04 Miriam Heigl BALANCE Intern 05 Was passiert eigentlich mit den Spendengeldern? 05 Kommentar des Obmanns Thema 06 Sketchnotes BALANCE Pinnwand 10Aus der Balance 11Bilderwelten 11Seht ihr mich? Konzert mit neuer CD 12DEMONTAGE – Rückversetzung in den Rohstoff 13Tooooor! BALANCE Kunst 14Majed Al Lamy: „Der Affe“ BALANCE Wohnen 16 Meine Katze Hexi 17Haustiere bedeuten Pflichten und Verantwortung BALANCE Extern 18 12 Points: Finnland Geschichten aus der Zukunft 20Eine Gala für Ramses II. Interbalance 22 Petra Plicka: „Zuhören und zeichnen“ Kommentar 24 S ong Contest: Gemütliches Zusammensein im Wiener Rathaus 25 F ahrtendienst 27 Veranstaltungen 27 Impressum Das Cover zeigt eine Szene aus dem Tanzstück DEMONTAGE der tanzmontage.Balance. Dazu ein Bericht auf Seite 12. Die Gruppe tanzmontage.Balance besteht aus TänzerInnen mit und ohne Behinderungen, die täglich im Bereich zeitgenössischer Tanz und Performance trainieren und forschen. Foto: A. Berger 2 9 Fragen an: Vorgestellt 1 Ein guter Tag bei BALANCE beginnt mit … einer freundlichen Begrüßung. Karin Fahrngruber 2 Was hält dich persönlich in deinem Leben in Balance? … Mein Freund, meine Familie und meine FreundInnen und Sport. 3 Welche Barrieren hast du in deinem Leben schon beseitigt? … Den Auszug aus der Wohngemeinschaft Simons und den Wechsel in den ersten Arbeitsmarkt aus der Tagesstruktur SoHo. 4 Das Schönste an BALANCE ist … (überlegt einige Zeit) Die gute Zusammenarbeit mit manchen BetreuerInnen, dass da so viel Vertrauen da ist. 5 An meinem Job bei der Ideen- & Beschwerdestelle (IBS) mag ich am meisten … dass es eine komplett neue Herausforderung für mich ist. 6 Rollentausch: Wenn du bei BALANCE eine Beschwerde oder Idee hät- test, was würdest du dir von einer Person in der Ideen- & Beschwerde- stelle erwarten? … Dass sie mir zuhört, höflich ist, dass sie mich 28 Jahre alt, aus Wien, 10 Jahre Bewohnerin in der BALANCE-Wohngemeinschaft Simons, seit zwei Jahren teilbetreute Bewohnerin in der Gartenheimstraße. Zwei Jahre Teilnehmerin in der Tagesstruktur SoHo, seit 19. Juni 2015 am 1. Arbeitsmarkt im Einzelhandel angestellt. Seit 1. Juni 2015 Mitarbeiterin in der BALANCE-Ideen- & Beschwerdestelle (IBS) Foto: BALANCE/H.Hiebl Foto: A. Berger BALANCER 62, 2/2015 ernstnimmt und sich um eine gute Zusammenarbeit mit mir bemüht. 7 An meiner Zusammenarbeit mit der IBS-Kollegin Miriam Heigl schätze ich… Dass Miriam lustig ist und gut zuhören kann … Ja, ich glau- be wir haben einen ähnlichen Charakter! 8 Wo und worüber hast du dich in der letzten Zeit beschwert? Ich habe mich bei BALANCE-MitarbeiterInnen beschwert, dass ich mich zu wenig unterstützt fühle. Was ist dann passiert? Ich habe mein Leben selbst in die Hand genommen und mein Ziel dann auch so erreicht! (lacht) 9 Sonst noch etwas? Was du unbedingt loswerden möchtest … Ich hof- fe auf das Vertrauen der Menschen, dass sie die Ideen- & Beschwerdestelle nutzen werden, dass sie gut angenommen wird und es dann gut läuft. Ich freue mich schon darauf! 3 BALANCER 62, 2/2015 Vorgestellt 9 Fragen an: Miriam Heigl 1 Ein guter Arbeitstag bei BALANCE beginnt mit … Kaffee und guten Gesprächen mit den KollegInnen. 2 Was hält dich persönlich in deinem Leben in Balance? … Viel Reisen, in der Natur unterwegs sein, klettern und FreundInnen, denn ohne FreundInnen ist es fad. 3 Welche Barrieren hast du in deinem Leben schon beseitigt? … Nicht wirklich welche (lacht) – ich habe bisher immer alles erreicht, was ich wollte, wenn auch manchmal auf Umwegen. Vor echten Barrieren bin ich noch nie gestanden. 4 Das Schönste an BALANCE ist … dass man so viel mitgestalten kann, zum Beispiel beim Change-Workshop, dass alle sehr offen sind und generell ein gestalterischer Spielraum vorhanden ist. 5 An meinem Job mag ich am meisten … dass ich so sein kann wie ich bin, der offene Umgang mit den BewohnerInnen und KollegInnen 6 Rollentausch: Wenn du bei BALANCE eine Beschwerde oder Idee hättest, was würdest du dir von einer Person in der Ideen- & Beschwerdestelle erwarten? … In erster Linie, dass man mir gut zuhört, dass ich 26 Jahre alt, aus Niederösterreich, seit 5 Jahren bei BALANCE als Betreuerin in der Wohngemeinschaft Böckh, seit Juni 2015 auch Mitarbeiterin in der BALANCEIdeen- & Beschwerdestelle (IBS) ausreden kann, auch wenn ich länger dafür brauche und mich nicht so gut ausdrücken kann. Dass auf meine Beschwerde freundlich reagiert und dass sie nicht heruntergespielt wird, als Lappalie abgetan, sondern ernstgenommen wird. 7 An meiner Zusammenarbeit mit der IBS-Kollegin Karin Fahrngruber schätze ich … die bisher gute Zusammenarbeit und Arbeitsteilung sowie unsere menschlich gute Beziehung. 8 Wo und worüber hast du dich in der letzten Zeit beschwert? Bei mei- nen FreundInnen über so manche PolitikerInnen und ihre Ansichten zur Flüchtlings- und Asylpolitik. 9 Sonst noch etwas? Was du unbedingt loswerden möchtest … Ich hof- fe, dass sich diejenigen, die sich beschweren wollen, auch wirklich trauen, uns zu kontaktieren. Ich beiße nicht! (lacht) Und ich freue mich auf die erste Beschwerde oder Idee und bin sehr gespannt, wie sich diese Stelle entwickeln wird. Da dabei zu sein, wie etwas Neues eingeführt wird, das es vorher noch nicht gab, freut mich sehr! Foto: BALANCE/H.Hiebl 4 Foto: BALANCE/H.Hiebl BALANCER 62, 2/2015 Was passiert eigentlich mit den Spendengeldern? Von Ursula Unden, BALANCE-Rechnungswesen Bei BALANCE gibt es die Tradition und Übereinkunft, dass Spenden ausschließlich für die Verbesserung der Lebensqualität der von uns unterstützten Menschen mit Behinderungen verwendet werden. Daher ist ein offener und transparenter Umgang mit Spenden für uns wichtig und auch selbstverständlich. In den letzten Jahren ist erfreulicherweise die Anzahl der Großspender gestiegen. Häufig sind es Firmen, Unternehmen oder Privatpersonen, die im Umfeld eines BALANCE-Standortes einen direkten Bezug zu den Menschen haben. Sie kennen die TeilnehmerInnen der Tagesstruktur oder BewohnerInnen meist persönlich und engagieren sich zudem manchmal noch ehrenamtlich. Viele von diesen UnterstützerInnen möchten daher auch sicherstellen, dass ihr Geld genau dort ankommt, wo sie das möchten. Sie verbinden ihre Spende mit einer Zweckwidmung, was bedeutet, dass die SpenderIn bestimmt, wofür BALANCE das gespendete Geld ausgeben muss. Oft sind die Gelder einem konkreten Standort gewidmet und/oder einem bestimmten Projekt wie zum Beispiel: • Freizeitaktivitäten • Anschaffung von Spezial-Therapie-Geräten, die von der Krankenkasse nicht finanziert werden • Musik/Tanzprojekte • Arbeitsassistenzbegleitung bei Praktika und Volontariaten etc. Neben diesen gewidmeten Spenden gibt es noch die freien Spendengelder. In den letzten Jahren haben wir diese folgendermaßen verwendet: • Fortbildungen zum Thema Mitsprache für NutzerInnen unserer Dienstleistungen • Freizeitaktivitäten und Urlaubsaktionen • Diverse Anschaffungen wie Kaffeemaschinen, Gartenmöbel oder Geschenke für NutzerInnen Mehrere Abteilungen sind in den Prozess der Verwaltung der Spendengelder involviert – vor allem aber Rechnungswesen, Öffentlichkeitsarbeit und Controlling. In der täglichen Arbeit bedeutet das für uns BALANCE-MitarbeiterInnen: Spendenbriefe und -aufrufe formulieren, Fundraising-Aktionen planen und umsetzen und mit Großspendern kommunizieren, Spenden buchen, Eintragung in die Spenden-Datenbank, Spendenbestätigungen versenden, Auszahlungen organisieren und verwalten, Kostenvoranschläge einholen, Rechnungen administrieren, Spendenberichte und Dokumentationen erstellen, detaillierte Aufstellungen der verwendeten Spendenmittel verfassen, Dankesbriefe verschicken, … Obwohl die Verwaltung der Spenden einen nicht unerheblichen Arbeitsaufwand bedeutet, trägt der Verein BALANCE dafür zur Gänze die Kosten und zieht keinen Verwaltungsbeitrag von den Spenden ab. Im Namen der von uns begleiteten Menschen mit Behinderung danken wir allen Klein- und Großspendern sehr herzlich und hoffen, dass Sie uns auch weiterhin unterstützen! Bankverbindung Spendenkonto: Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG, IBAN AT963200000007479868, BIC RLNWATWW Spenden an BALANC E sind absetzba r: SO 1481 Intern Kommentar des Obmanns Kürzungen beim Zivildienst Von Rudolf Wögerer BALANCE-Feste sind immer ein Highlight für NutzerInnen und BetreuerInnen der jeweiligen Einrichtung. Ich war von der Stimmung und der Gemütlichkeit des 21-Jahr-Jubiläums des Sonnenhofs im Juni beeindruckt. Neben der Belegschaft waren Freunde, Bekannte, Nachbarn und Angehörige sowohl der NutzerInnen als auch der BetreuerInnen anwesend und – worauf ich eigentlich zu sprechen kommen will – auch Zivildiener, auch ehemalige Zivildiener, die den Kontakt zu ihrem Einsatzort über viele Jahre aufrecht gehalten haben. Die Zivildiener sind für BALANCE unverzichtbar und für viele Zivildiener ist diese Zeit bei Menschen mit Behinderungen prägend, bei einigen fürs weitere Leben so entscheidend, dass sie ihre berufliche Zukunft in der Behindertenarbeit sehen und diesbezügliche Ausbildungen absolvieren. Die jetzt vom Innenministerium angekündigte Reduktion der Zuweisung von Zivildienern ist aus mehreren Gründen der völlig falsche Ansatz! Es kann nicht sein, dass damit einerseits in den Trägerorganisationen Leistungen nicht mehr angeboten werden können und andererseits die Zivildienstleistenden monatelang auf ihren Einsatz warten müssen und dadurch in ihrer Lebensplanung beeinträchtigt werden. Da eine Kompensation dieser Ausfälle in den Einrichtungen durch Erhöhung der finanziellen Zuwendungen oder durch Erhöhung der Tagsätze nicht zu erwarten ist und andererseits die Budgetknappheit weitere Reduktionen in Zukunft befürchten lässt, ist dagegen entschieden aufzutreten. Ganz unangebracht und unglücklich gewählt finde ich den Zeitpunkt der Ankündigung dieser Reduktion, auch wenn vom Sprecher des Innenministeriums betont wird, dass die Kürzungen mit den steigenden Kosten im Asylbereich nichts zu tun hätten. 5 6 TThheemmaa BALANCER 62, 2/2015 Sketchnotes Visuelle Landkarten mit persönlicher Note Von Helga Hiebl Mike Rohde: Das Sketchnote Handbuch Der illustrierte Leitfaden zum Erstellen visueller Notizen, Taschenbuch, MITP Verlags GmbH, 2014 BALANCER 62, 2/2015 U T hema m ihre Ideen auszudrücken, zeichnen Kinder oft und viel. Sie sorgen sich kein bisschen darum, ob ihre Zeichnungen perfekt sind, solange ihre Ideen vermittelt werden. Beim Sketchnoting wird diese Fähigkeit der Kindheit wieder aktiviert, nämlich Ideen festzuhalten und zeichnerisch darzustellen. Dafür muss man also keine gute ZeichnerIn sein. Sketchnotes erstellen ist wie auf Papier denken, indem man gehörte Bilder und Worte benutzt, sie umwandelt, neue Verbindungen schafft, strukturiert, kreative Elemente hinzufügt und damit visuelle Landkarten erstellt, die weit mehr enthalten als nur eine Mitschrift. zuzuhören und gleichzeitig kreativ zu sein und es gelang ihm, konzentrierter und wacher bei der Sache zu bleiben. Zudem waren die Sketchnotes plötzlich nicht mehr nur langweilige Textmanuskripte, sondern erweiterbare Landkarten mit einer ganz persönlichen Prägung. Er erfand den Namen Sketchnotes dafür. Sketchnotes sind also einfach gezeichnete Notizen, die mit Texten kombiniert werden. Anders als bei geschriebenen Protokollen kann eine Zeichnung viel mehr Information enthalten, prägt sich besser ein, kann komplexe Zusammenhänge vereinfachen und in begreifbare Bilder übersetzen. Was sind Sketchnotes? JedeR hat das schon erlebt: Ausschließlich textbasierte Notizen bei Konferenzen, Besprechungen oder Vorträgen zu machen stresst, ermüdet und frustriert. Man hechelt hinterher, hat immer das Gefühl, nicht alles mitzubekommen, verstrickt sich viel zu sehr in Details und nicht selten werden solche Skripten kaum mehr angesehen und verstauben in einer Ecke. Aus dieser Frustration heraus hat Mike Rohde (Verfasser des Buches „Das Sketchnotes Handbuch“) versucht, einen neuen Weg zu finden. Anstelle gestresst und mechanisch-hektisch mitzuschreiben, begann er aufmerksamer zuzuhören und sich auf die wesentlichen Ideen zu konzentrieren, mitzudenken und das Gehörte mittels kleiner Zeichnungen und Texte zu strukturieren. Und plötzlich zeigten sich mehrere positive Nebeneffekte: Er konnte sich alles besser merken, es machte Spaß Zeichne immer mit einem Lächeln! Auch wenn das Wort neu ist, Sketchnotes sind im Prinzip uralt. Sketchnoting (oder engl. auch Doodling) kann jedeR und hat es sicher schon oft gemacht. Fast alle Mitschriften in der Schule, Universität oder bei Besprechungen sind Formen der heute so bezeichneten Sketchnotes, denn auch sie bestehen aus Zeichnungen und Text. Warum nutzen wir also nicht unsere Vorliebe für Kritzeleien dazu, während unsere Gedanken aus Langeweile herumwandern, einen inhaltlichen Bezug zum Thema herzustellen? Diese uns allen gegebene Fähigkeit bewusst eingesetzt, animiert dazu, unsere visuelle Ausdruckskraft so zu kanalisieren, dass durch das Malen und Schreiben (Sketchnoting) keine Entfernung, also Ablenkung von den Inhalten stattfindet, sondern eine verstärkte Auseinandersetzung. Das Gehirn wird gefordert, wacht auf, ist voll dabei und konzentriert. Und das Wichtigste: es macht Spaß. Eine der wesentlichsten Regeln von Sketchnoting lautet: Zeichne immer mit einem Lächeln! 7 8 TThheemmaa BALANCER 62, 2/2015 daher bringt man auch sein ganz persönliches Bildverständnis ein, das man nur selbst verstehen muss. Anders ist es, wenn man als graphischer Moderator (Graphic Recording) arbeitet. Graphic Recorder zeichnen bei einer Konferenz, Besprechung, Sitzung etc. live auf einer großen Fläche wie z. B. einem Flipchart oder per Projektion für alle sichtbar mit. In diesem Fall sollte man zumindest so zeichnen können, dass andere Menschen das Wesentliche erkennen können. Das ist aber Übungssache, so wie auch gut geschriebene Protokolle nicht von jedeR gleich gut verfasst werden können. Eine richtige ZeichenkünstlerIn muss man deswegen jedenfalls trotzdem nicht sein. Wenn es kompliziert wird, machen wir uns ein Bild Wenn es besonders kompliziert wird, dann versuchen wir Menschen ja meistens, ein Bild zu zeichnen, ein Modell. Man denke nur an das Atom-Modell – jedes Kind kann das „Bild“ eines Atoms verstehen. Würde man jedoch nur die Berechnung, also die Zahlen, die das Atommodell beschreiben, vor sich sehen, fiele es uns viel schwerer, es zu begreifen. Oft müssen wir uns etwas VORSTELLEN, also ein Bild machen, damit wir es verstehen können. Genau darauf setzt Sketchnoting. Viele Menschen mit Lernschwierigkeiten kämpfen damit, dass der Großteil der Informationen in unserer Gesellschaft in für sie unverständlichen bzw. sehr schwer verständlichen Texten verfasst ist. Ein nicht unerheblicher Teil der Menschen würde sich ähnlich überfordert fühlen, wären alle Informationstexte nur mehr in mathematischen Formeln und Zahlen beschrieben. Seit längerem werden in der schriftlichen Kommunikation daher in vielen Organisationen, wie auch bei BALANCE, bei Sitzungen immer häufiger gezeichnete Protokolle und Symbole verwendet. Und wie geht das jetzt? Tipps und Tricks Sketchnotes erstellt man in Echtzeit, während eines Vortrages, einer Diskussion, einer Konferenz oder einer Vorlesung. Dabei achtet man genau auf die wesentlichen Ideen, man stellt Zusammenhänge her und zeichnet schließlich davon eine visuelle Landkarte. Dabei ist es wichtig, auf Details zu verzichten, man notiert nur die großen Ideen und wandelt diese in bildhafte Notizen um, die sowohl Worte als auch Bilder enthalten. Ein Blatt Papier, ein Bleistift oder Kugelschreiber, mehr ist zum Sketchnoting oder Doodeln nicht notwendig. Erfahrene Sketchnoter teilen den Platz auf dem Papier ungefähr nach Zeiten ein. Für einen 30-minütigen Vortrag könnte man also 6 Felder machen, die jeweils für 5 Minuten stehen. Wichtig dabei ist: Sketchnotes sollen keine Bild-Rätsel sein, oberstes Prinzip ist die Vermittlung der Idee, beim Sketchnoting ist man in der Regel selbst der Adressat und Das visuelle Alphabet und die Emoticons-Matrix Um einfache Zeichnungen von Gegenständen anzufertigen, bedient man sich in der Regel der 5 Grundelemente: Kreis, Quadrat, Dreieck, Linie und Punkt und als Zusatz Spirale und Schlaufe. Das Sketchnotes-Alphabet besteht also nur aus sehr wenigen Grund-Elementen. Sobald man einmal Übung darin hat, zu erkennen, wie sich die Objekte um uns herum aus diesen Elementen zusammensetzen, wird alles ganz einfach und die verschiedensten Dinge können gezeichnet werden. Die Emoticons-Matrix hingegen hilft uns dabei, Emotionen auszudrücken. Mit einfachsten Mitteln können Gesichter mit verschiedenen Gesichtsausdrücken gezeichnet werden. Man braucht dazu nur die Augenbrauen und den Mund, um Emotionen von fröhlich, neutral bis zu verzweifelt und traurig zeichnen zu können. Struktur und Muster – Zeichenelemente Ein wesentlicher Baustein von Sketchnotes ist die Struktur, die der BetrachterIn hilft, den roten Faden zu erkennen, der den Faktor Zeit oder eine logische Folge von Argumenten oder Fakten darstellt. Dabei gibt es sieben Grundformen, wobei jedes Muster Vor- und Nachteile hat. Linear, Radial, Vertikal, Pfad, Modular, Säulen, Popcorn Ein gezeichneter Kasten für einen Ideencluster, Umrahmungen, Pfeile, Sprechblasen oder Gedankenblasen-Diagramme, einfache Trennstriche und natürlich der Einsatz von Icons helfen ebenfalls beim Sketchnoting und machen das Ergebnis abwechslungsreich. Da Schrift generell zu den Sketchnotes dazugehört, ist es eigentlich auch gar nicht verwunderlich, dass auch der Schrifttyp eine große Rolle spielt, um Ideen zu betonen, eine Struktur aufzubauen oder Stimmung zu erzeugen. Schrift kann ausgemalt in Versalien gezeichnet oder durch Rahmen und Strahlen betont werden. Zuhören, Analysieren, Notieren und später überarbeiten Der Prozess beim Sketchnoting ist genauso persönlich wie das Erstellen. Dennoch haben Sketchnotes den großen Vorteil, dass sie im Nachhinein immer noch ergänzt bzw. Ideen hinzugefügt werden können. Einige langjährige Sketchnoters haben für sich spezielle Arbeitsabläufe entwickelt, die gut funktionieren und die sie auch anderen zur Verfügung stellen. Sketchnoters sind beispielsweise gerne früh genug vor Beginn der Veranstaltung BALANCER 62, 2/2015 da, suchen sich einen Platz am besten mit guter Lichtquelle, haben mindestens einen Stift, Papier oder ein Notizbuch dabei (oder wenn digitale Sketchnotes erstellt werden, ein Grafik-Tablett). Sie entwerfen die wichtigsten Daten schon einmal aufs Blatt, wie zum Beispiel den Titel oder Namen des Vortragenden und entscheiden sich eventuell für eine Struktur oder Blatteinteilung nach Zeit. Nach Ende der Veranstaltung, wenn die Sketchnotes fertig sind, wird das Ganze in der Regel gleich mit dem Smartphone fotografiert, um es zu archivieren oder mit anderen zu teilen. Später kann man die Sketchnotes dann immer noch überarbeiten oder Dinge ergänzen. Sketchnotes sind damit nicht nur eine reine Mitschrift, sondern können möglicherweise bereits Weiterführungen oder Umsetzungs-Ideen enthalten. Sketchnotes sind persönlich Beim Dolmetschen in Gebärdensprache muss die DolmetscherIn neutral bleiben und exakt das wiedergeben, was die SprecherIn gesagt hat – nicht mehr und nicht weniger. Sketchnotes hingegen müssen nicht neutral sein. Tatsächlich sind persönliche Meinungen, die sich in Sketchnotes wiederfinden, faszinierend, weil sie enthüllen, was die SketchnoterIn während des Erstellungsprozesses gehört und gedacht hat. Sketchnoting macht Spaß und wird bewusst mit persönlichen Emotionen und Meinungen verbunden. Wenn man sich z. B. über Vortragende ärgert, dem Gesagten zustimmt oder es ablehnt, wird dies in den Sketchnotes gleich dazu vermerkt: z. B. Wovon spricht der? Also ich finde C. super! Ein großes JA!! Dadurch kann man sich später besser an den Gedanken selbst erinnern. Emoticons Illustration: H.Hiebl Eine neue Bewegung entsteht In den letzten Jahren sind visualisierte Mitschriften immer beliebter geworden, eine Bewegung mit unterschiedlichen Unterteilungen, Spezialisierungen und Einsatzmöglichkeiten ist entstanden. Von der persönlichen Anwendung bis zur Visualisierung von Vorträgen für Menschen mit Lernschwierigkeiten oder auch in Konzernen, Workshops, Seminaren dienen visuelle Aufarbeitungen mittlerweile häufig als Informations-, Lern- und Entscheidungsgrundlage. Einige Bücher sind ebenfalls bereits zum Thema erschienen, Vorträge und Workshops werden darüber gehalten (zuletzt in Berlin auf der re publica 2015), in Internet-Foren und YouTube-Videos werden Sketchnotes veröffentlicht und ausgetauscht, Tipps und Tricks geteilt und manch einer entwickelt auch bereits seinen eigenen Stil, der erkannt und nachgeahmt wird. Spezialisierungen Im Unterschied zur persönlichen Mitschrift gibt es noch das bereits erwähnte Graphic Recording – das öffentliche Mitzeichnen von Vorträgen, Reden oder Workshops in Echtzeit für andere. Das grafische Aufzeichnen der Inhalte erfolgt meist auf sehr großen Flipcharts bzw. Papierbögen oder das entstehende Bild wird an die Wand projiziert. Das Ergebnis kann man sich am ehesten wie eine Sketchnote in XXL vorstellen, nur dass der Graphic Recorder T hema zusätzlich auf eine sehr saubere und visuell ansprechende Umsetzung achten muss. Die entstandenen Sketchnotes werden nach der Veranstaltung oft ausgestellt und können von den BesucherInnen betrachtet und diskutiert werden. Bei den öffentlichen Monitoring-Ausschusssitzungen in den letzten Jahren zeichnete eine Graphic Recorderin mit und so entstand jedes Mal ein visuelles Protokoll, das am Ende der Sitzung von der ModeratorIn angesprochen wurde und wo noch Ergänzungen hinzugefügt werden konnten, falls die Zeichnerin etwas Wichtiges vergessen haben sollte. Der Trend des Visualisierens trifft sich mit dem Anliegen, Informationen für Menschen mit Lernschwierigkeiten zugänglicher zu machen. Man unterscheidet mittlerweile in diesem Berufsfeld den Graphic Recorder (visuelle Dokumentation) von der Visual Facilitation (grafische Moderation). Egal ob große Konzerne, Firmen oder soziale Organisationen, die Dienstleistungen für Menschen mit Lernbehinderung anbieten, sie alle schwören immer häufiger auf Graphic Recording, um ihre Veranstaltungen zu dokumentieren und auf ModeratorInnen, die in ihrer Moderation zumindest teilweise visuelle Elemente einfließen lassen. Ebenso wird die Methode der Visualisierung komplexer Themen als barrierefreier Zugang zu schwierigen Inhalten nicht allein von Menschen mit Behinderung immer häufiger genutzt und geschätzt. Und so zaubert Sketchnoting ganz nebenbei mit einem Lächeln ein Stückchen mehr Inklusion in unsere Welt, dadurch, dass Inhalte leichter verständlich und barrierefreier gemacht werden. Vorreiterin in diesem Bereich ist Brandy Agerbeck, die dazu auch ein Buch veröffentlicht hat: „The Graphic Facilitator’s Guide“. 9 Pinnwand Pinn wand. BALANCER 62, 2/2015 Aus der Balance Die bisher wohl größte Ausstellung der bild.Balance-KünstlerInnen ist derzeit im Zehntspeicher des Westwendischen Kunstvereins in Gartow/Deutschland zu sehen. An die 200 Kunstwerke beeindruckten die zahlreichen BesucherInnen der Vernissage am 27. Juni 2015. Die Ausstellung ist noch bis 2. August 2015 zu sehen im Westwendischen Kunstverein, Zehntspeicher, D-29471 Gartow-Quarmstedt. Gezeigt werden eine Auswahl an Arbeiten von Rudolf Egger, Lisi Hinterlechner, Gerhard Kobrc, Iris Kopera, Shpresa Krasnici, Josef Masterhofer, Franz Wedl, Ewald Wikidal und Herbert Ziegler. (red/heh) Kuratoren: Hieronymus Proske und Christoph Speich Fotos: bild.Balance/C.Speich 10 „Bilderwelten“ Beachtung fand die Ausstellung „Bilderwelten“, die am Dienstag, den 12. Mai 2015 vor dem Konzert der Band BALALAIKA stattfand. Im Ausstellungsraum des AU wurde eine Auswahl von Papier-Collagen des Tagesstruktur-Teilnehmers Peter Konrad gezeigt. Er beschäftigt sich bereits seit längerem mit der künstlerisch-kreativen Form der Papier-Collagen. Aus aktuellen Illustrierten, Magazinen und Zeitungen gestaltet er spannende Collagen mit Botschaften seiner ganz persönlichen Weltsicht. Pinnwand Seht ihr mich? Konzert mit neuer CD Am 12. Mai 2015 trat die Fuchsenfelder Band, diesmal unter dem Namen BALALAIKA, an die Öffentlichkeit und brachte neue Songs und eine brandneue CD mit dem Titel „Lichtspiele“ mit zum Konzert. Von Helga Hiebl Dabei übernahmen erstmals die Bandmitglieder in der Produktion, Organisation, ja bis hin zum Design der CD-Hülle und den Einladungs-Flyern eigenständig die Verantwortung. Wie bei jungen Bands üblich, fanden die Aufnahmen der CD in kleinen Home Recording Studios statt, die Bandmitglieder stürzten sich mit viel Engagement und auch privatem finanziellen Einsatz auf die Organisation der CD-Produktion und des Konzerts. Die teilweise genialen Song-Texte stammen aus der Feder der Sängerin Iris Kopera. Die Textzeilen legen sich klar und einfach über die ruhigen, harmonisch-chilligen Klänge und wecken trotzdem auf, erregen Aufmerksamkeit, vor allem durch Textzeilen wie in dem Song „Glaubst du das nicht was in der Zeitung steht“ mit Zeilen wie Kriege Kriege Kriege keiner weiß warum Viele wollen die Macht und verlieren die Kraft „ “ Oder der in sich versunken wirkende stimmungsvolle Song „Lichtspiele“ mit Textpassagen wie Ich spür die Kraft die es trägt, ich spür die Kraft die es bewegt Spür die Kraft ich bin stark und ich weiß auch warum. „ CD Lichtspiele Von BALALAIKA Bestellungen per E-Mail unter: [email protected] Euro 12,– Foto: BALANCE/M.Eder Fotos: bild.Balance/C.Speich BALANCER 62, 2/2015 Jimi Dolezal – guitars, Manfred Kalmanchelyi – percussion, Iris Kopera – voice, Martin Nemeth – Bass, Christoph Maurer – accordion, Christian Zuckerstätter – cajon, drums “ Und aus einer morgendlich-verschlafenen Stimmung und dem Zusammensuchen von Kleidungsstücken macht Lead-Sängerin Kopera den humorvollen „Schuh“-Song mit dem augenzwinkernd-verzweifelten Hilfeschrei „Bitte Bitte gib mir meinen Schuh!“ Intensiv dann wieder der „Song Seht ihr mich? Ich bin da!“ Bassrhythmen leiten das Thema ein, bleiben bestimmend. Die Stimme folgt ganz den Rhythmen und vermittelt die Sehnsucht, wahrgenommen zu werden und nicht im Trott der Gesellschaft unsichtbar zu werden und unterzugehen. Die beiden Profi-Musiker Jimi Dolezal und Christoph Maurer tun ihr übriges, verbinden Stile und Eigenheiten der Bandmitglieder und sorgen für den typisch-speziellen Klang der Band. Die Lust, Musik zu machen ist bei dieser CD jedenfalls hör- und erlebbar und sie macht Lust, mehr zu hören. Den KonzertbesucherInnen vor Ort bei der Präsentation im AU in der Brunnengasse gefiel’s jedenfalls, die Stimmung war gut. Sogar eine Anfrage für einen Gig gab es gleich am nächsten Tag. Eine gelungene Premiere! 11 Pinnwand DEMONTAGE – Rückversetzung in den Rohstoff Am 12. und 13. Juni 2015 fand die Premiere des neuen tanzmontage.Balance-Stückes DEMONTAGE im Loft der Schokoladenfabrik statt. Eingeladen hatte die Kunst- und Performance-Plattform im_flieger, die sich seit 15 Jahren als Freiraum und Experimentierfeld für Tanz, Performance und angrenzende Kunstformen versteht. Von Helga Hiebl BALANCER 62, 2/2015 Ein weißer Papierstreifen, der vier Säulen einrahmte, bildete das Ausgangsbild, rundherum das Publikum. Innen drinnen die ebenfalls weiß gekleideten PerformerInnen. Die DEMONTAGE begann zuerst noch zaghaft. Selten überschritten die TänzerInnen die festgelegten Grenzen innerhalb des PapierVierecks: Hier ein Arm, Haare, ein Bein. Doch dann begann die DEMONTAGE, vorerst einmal nur des Papierstreifens – mit Körpereinsatz von Fingern, Kopf, Mund und Zunge wurde der Papierstreifen demontiert. Aber er verschwand nicht einfach, sondern wurde in einem dynamischen Bewegungsspiel zwischen den Tänzerinnen wieder aufgenommen, in die Kleidung gestopft. Die TänzerInnen verstanden es dabei, immer wieder mit einfachsten Mitteln eine unglaubliche Spannung aufzubauen, eine Intensität in den Raum zu bringen. Die DEMONTAGE durchzog teils ruhig, teils turbulent die Themen Religion, Sexualität, Behinderung, Muttertag, Alltäglichkeiten in der Gruppe und führte schließlich in die Stille, wieder in ein Bild, in ein meditatives Abschlussbild. Authentisch und glaubhaft fanden die TänzerInnen ihre Bewegungen und endeten trotzdem immer wieder in der Bewegungslosigkeit. Ein ständiges Pendeln zwischen konzentrierter Zuspitzung und Erstarrung im Ausgangspunkt von Bewegung, in der rückgeführten Ausgangslage, dem Rohstoff. Die TänzerInnen zeigten den abwartenden, auf Impulse wartenden, hoffenden Mensch ebenso wie den selbst Impulse aussendenden Charakter und machten die vielfältigen Bewegungsbilder sichtbar. Publikumsräume und TänzerInnenräume überschnitten sich teilweise, gingen während der Performance ineinander über und involvierten somit die ZuseherInnen. Dadurch wirkte die Performance sehr „nahe“. Eine gelungene Premiere und ein faszinierendes Tanzstück. Fotos: Elisabeth Loibner 12 Pinnwand ! r o o o o o T Strahlender Sonnenschein empfing die vierzehn angemeldeten Teams auf der Spenadlwiese zum 3. BALANCE-Fußballturnier der Wiener Sozialdienstleister im Behindertenbereich. Vor neun Jahren fand zum ersten Mal ebenfalls auf der Spenadlwiese im Prater ein von BALANCE organisiertes Fußballturnier statt. Vom damaligen Betriebsrat organisiert, nahmen vier Teams teil und das Team des Fonds Soziales Wien holte sich den Turniersieg. Von Helga Hiebl Foto: BALANCE/H.Hiebl Fotos: Elisabeth Loibner BALANCER 62, 2/2015 Da die Stimmen aber intern immer lauter wurden, dass doch wieder so ein Turnier stattfinden sollte, haben sich schließlich einige MitarbeiterInnen bei BALANCE bereiterklärt, in ihrer Freizeit noch einmal ein Turnier zu organisieren. Das war im Herbst 2014. Immerhin waren 10 Teams angemeldet. Das Wetter war nasskalt und seit Wochen schüttete es in Strömen, der elektrische Strom am Platz fiel wegen der Wassermassen aus, einige Teams sagten kurzfristig ab und so kämpften dann schließlich noch 6 Teams um den Sieg. Das Wetter war nasskalt und seit Wochen schüttete es in Strömen, der elektrische Strom am Platz fiel wegen der Wassermassen aus, einige Teams sagten kurzfristig ab und so kämpften dann schließlich immerhin noch 6 Teams um den Sieg. Das Wetter zeigte sich am Austragungstag zum Glück dann doch ein wenig freundlicher und der Herbstmeister 2014 hieß Jugend am Werk Altmannsdorf. Die organisatorischen Vorbereitungen brachten manche MitarbeiterInnen an die Grenzen ihrer Kräfte, dennoch wollte man aufgrund der netten Atmosphäre in jedem Fall 2015 wieder ein Turnier zustande bringen. Dankenswerterweise erklärte sich der amtierende Betriebsrat auf Anfrage einverstanden, die Hauptlast der Organisationsarbeiten mit Unterstützung der BALANCE-Öffentlichkeitsarbeit, die bei den bisherigen Terminen ebenfalls mitgeholfen hatte, zu übernehmen. So konnte man von den bisher gemachten Erfahrungen profitieren. Der Ansturm auf die Startplätze war enorm und das bisher größte Turnier mit insgesamt 14 teilnehmenden Teams konnte durchgeführt werden. Extrem spannend und verausgabend waren die Endspiele, das Team LOK, zahlenmäßig das kleinste Team, musste sogar vorzeitig das Turnier wegen Erschöpfung beenden, konnte sich aber am Ende über den Diversity-Preis für das beste Mix-Team freuen. Dieser Preis wurde heuer zum ersten Mal vergeben. Kriterien waren: Das Verhältnis von Menschen mit und ohne Behinderung, Männer/Frauen und die Anzahl unterschiedlicher Nationalitäten. Im packenden Endspiel zwischen Vorjahressieger Jugend am Werk Altmannsdorf und FC Lebensart überzeugte der Turnierneuling FC Lebensart. Nicht weniger spannend war das Spiel um den 3. Platz. Es endete nach Verlängerung unentschieden. Im Elferschießen setzte sich dann das BALANCE-Team durch. 1. Platz: FC Lebensart 2. Platz: FC JAW Altmannsdorf 3. Platz: Team BALANCE 4. Platz: Team ÖHTB Als Preis gab es schöne Pokale und der Turniersieger FC Lebensart darf zusätzlich ein freundschaftliches Spiel gegen das Special Needs Team vom SK Rapid austragen. Wir sind gespannt, wie das ausgehen wird! Vielen Dank an den Sponsor „Wärme Vertrieb“, der das BALANCE-Team mit wunderschönen Dressen ausstattete und an den Betriebsrat Clemens Fessler sowie alle mithelfenden und mitorganisierenden Menschen innerhalb und außerhalb von BALANCE, den teilnehmenden Teams und natürlich den vielen Fans! Bis zum nächsten Jahr! 13 Titel: „Affe“ Dezember 2014, 80 × 95 cm, Acryl auf Leinwand Der Künstler: Majed Al Lamy wurde am 5.3.1973 in Kuwait (Vorderasien auf der arabischen Halbinsel) geboren. Er ist seit dem 11.6.1997 bei BALANCE und arbeitet im bild. Balance Atelier Maria Ponsee. Majed Al Lamy bevorzugt das Malen mit Wasser und Acrylfarben. 16 Wohnen BALANCER 62, 2/2015 Meine Katze Hexi Von Pia Wolf Ich schreibe über meine Katze Hexi, weil sie mir total wichtig ist und ich sie sehr lieb habe. Ich liebe es, wenn Katzen schnurren. Das Fell ist weich und Katzen können ganz unterschiedlich aussehen. Es ist so fein, wenn Hexi sich neben mich legt. Wenn sie etwas von mir will, dann stößt sie mich mit ihrem Kopf. Sie macht aber auch viel Blödsinn. Und sie hat Krallen. Damit hat sie mich einmal an der Nase gekratzt. Katzen sind also auch gefährlich, da muss man vorsichtig sein. Wenn es mir überhaupt nicht gut geht, spürt sie das und dann kommt sie und maunzt so lange, bis ich sie hochnehme. Dann schmiegt sie sich an mich und schnurrt so lange, bis ich lächeln muss. Für meine Katze muss ich natürlich auch sorgen. Ich stelle ihr Futter hin. Oft spiele ich mit ihr, meistens mit Knüllpapier. Ich lasse sie raus in den Garten. Wenn es meiner Katze schlecht geht, merke ich das. Dann lasse ich sie in Ruhe, bis sie wiederkommt. Am liebsten mag sie unter dem Hals gestreichelt werden, oder einfach gehalten werden. Eine Katze sucht sich immer ihre Lieblingsmenschen aus. In einer großen Familie oder in einer Wohngemeinschaft braucht sie Rückzugsorte, wo sie Ruhe hat. Ohne einen Garten ist es für eine Katze langweilig und zu eng. Katzen muss man gut behandeln, sonst werden sie eigentümlich, dann pinkeln sie hin, wo sie wollen, werden kratzbürstig und nervig. Aber das ist bei meiner Hexi natürlich nicht so. BALANCER 62, 2/2015 Wohnen 17 Haustiere bedeuten Pflichten und Verantwortung Viele Menschen wünschen sich ein Haustier. Die Freude ist groß, wenn dieser Wunsch in Erfüllung geht. Ein Haustier kann in einer Beziehung viel zurückgeben. Wer ein Haustier hat, muss aber auch Verantwortung tragen für das Tier. Und das kann herausfordernd sein. So ein Tier lebt ja mehrere Jahre und ist auf den Menschen angewiesen. Wenn viele Menschen in einer Wohnung oder Wohngemeinschaft zusammenleben, muss auch einiges beachtet werden. In den Wohngemeinschaften, die zu einer Organisation gehören, ist das noch ein Stückchen komplizierter. Hier gibt es gesetzliche Bestimmungen und gesundheitliche Erfordernisse, die beachtet werden müssen. Das ist auch in den BALANCE-Wohngemeinschaften so. Die wichtigsten Dinge sollen hier erklärt werden. Das Tier muss sich dem Leben in der Wohngemeinschaft auch anpassen können. Artgerechte Tierhaltung ist eine Verpflichtung der HaustierhalterIn. BALANCE darf da auch nicht wegschauen. Im BALANCE-Hygieneplan stehen auch einige Punkte, die beachtet werden müssen, damit die Gesundheit von MitbewohnerInnen nicht beeinträchtigt wird. Übertragbare Krankheiten müssen von der TierärztIn ausgeschlossen werden. MitbewohnerInnen dürfen keine Allergien haben, die mit dem Haustier zu tun haben, zum Beispiel eine Allergie auf Tierhaare. Das Tier muss regelmäßig geimpft oder auch entwurmt werden. Alle regelmäßigen Untersuchungen bei der TierärztIn müssen gemacht werden. Trink- und Futterbehälter oder auch der Käfig müssen regelmäßig gereinigt werden. Oder auch das Schlafkörbchen. Die MitbewohnerInnen müssen sich nach dem Tierkontakt die Hände waschen, da nicht jedeR die Tierbakterien verträgt. Während der Zubereitung der Mahlzeiten und beim Essen darf es keinen direkten Kontakt zum Tier geben. Es ist auch zu bedenken, dass die Haltung eines Haustieres Geld kostet. Behausung, Futter, TierärztIn, Spielzeug – das alles summiert sich. BALANCE kann die Haltung eines Haustieres im Unterstützten Wohnen bewilligen, wenn alle MitbewohnerInnen einverstanden sind oder die artgerechte Käfighaltung im Zimmer erfolgt. Die BewohnerIn muss aber Verantwortung übernehmen und gut für das Tier sorgen können. Sie muss auch die Kosten tragen können. Für eine ausgewachsene Katze zum Beispiel kosten allein Futter und Streu im Monat schon an die Euro 50,–. Für die TierärztIn sollte man im Jahr dann noch ungefähr Euro 50,– kalkulieren, aber nur solange die Katze gesund bleibt, ansonsten wird es noch teurer. Ein Schlafkörbchen und ein Katzenklo braucht die Katze ebenfalls. Also, man muss das Leben mit einem Haustier sehr gut planen, damit es dann auch für Mensch und Tier zu einer guten Geschichte wird. Es kann dabei auch sein, dass es aus den hier beschriebenen Gründen nicht geht und BALANCE „Nein!“ sagen muss. Foto: bild.Balance Wien Illustration: N.Ober/H.Hiebl Andrej Rubarth 18 BALANCER 62, 2/2015 Extern 12 Points: Finnland Rund 50 Jahre nach Udo Jürgens hat Conchita Wurst durch den Sieg im letzten Jahr den Eurovision Song Contest 2015 wieder nach Wien geholt. Noch ungewöhnlicher ist, dass mit der finnischen Band Pertti Kurikan Nimipäivät (PKN) zum ersten Mal in der 59 Jahre langen Geschichte des Eurovision Song Contest Menschen mit Behinderungen teilgenommen haben. Gewonnen haben am Ende zwar die Nachbarn aus Schweden, aber Sami Helle von PKN hat dem Balancer ein Interview gegeben. Fotos & Interview: Jürgen Plank Was ist Ihre Aufgabe in der Band? Sami Helle: Ich bin der Bassist und singe auch, die Hintergrundchöre. Warum machen Sie Musik, was ist das Besondere an Musik für Sie? Ich mache Musik, weil es Spaß macht. Punk-Rock bedeutet einfach Spaß. Musik ist für uns wirklich sehr, sehr, sehr wichtig! Wie hat Ihnen die Teilnahme am Eurovision Song Contest in Wien gefallen? Die Teilnahme war fein, aber das Ergebnis hat mir weniger gut gefallen. Aber wir haben eine gute Zeit hier gehabt. Wir wollten natürlich bis ins Finale kommen, aber das hat leider nicht geklappt. Warum hat es mit dem Finale nicht geklappt? Hat den Menschen euer Lied nicht gefallen? Ich glaube, das Lied ist gut angekommen. Ich weiß also nicht genau, warum wir in der Vorausscheidung ausgeschieden sind. Aber das müssen wir akzeptieren. BALANCER 62, 2/2015 Extern Menschenrechte für Menschen mit Behinderungen Durch euch, durch eure Band Pertti Kurikan Nimipäivät (PKN), haben zum ersten Mal in der Geschichte des Eurovision Song Contest Menschen mit Behinderungen teilgenommen. War der Eurovision Song Contest noch nicht reif für euch als Sieger? Nun, ich weiß nicht. Ich glaube schon, dass der Eurovision Song Contest reif für uns war, aber es war einfach nicht unsere Zeit. Es hat mit dem Finale einfach nicht sein sollen. Vielleicht hätte es ein anderes Land ja geschafft. Unser wirkliches Ziel war aber, dass in ganz Europa Menschen mit Lernbehinderungen zu sehen sind. Und wir wollten mit unserer Teilnahme sagen: Gebt Menschen mit Behinderungen die Menschenrechte, die sie wirklich brauchen/die ihnen zustehen? Euer Auftritt beim Song Contest stand also auch unter einem politischen Aspekt? Ja, ein wenig schon. Uns ging es schon um diesen politischen Aspekt, aber vor allem geht es uns um die Musik, um Punk-Rock. Ihr seid in Finnland sehr bekannt. Hat sich durch eure Musik und euer Engagement etwas in der Wahrnehmung von Menschen mit Behinderungen in Finnland zum Positiven geändert? Ich glaube schon, dass wir in diese Richtung etwas bewegen konnten. Zumindest ein bisschen. Es gibt viele Leute, die wir inspiriert haben. Und ich hoffe, dass es in der Zukunft viel mehr Bands von Menschen mit Lernbehinderungen in Europa gibt. Oder Bands von Menschen mit anderen Handicaps. Menschen, die sich sagen: Okay, PKN haben das ja auch gemacht! Wie wäre es, wenn ich es also selbst mit Musikmachen probiere? Inwiefern hat eure Teilnahme auch den Eurovision Song Contest verändert? Ich glaube, wir haben den Eurovision Song Contest auf positive Weise verändert. In dem Sinne, dass wir zeigen, dass jeder das Recht hat teilzunehmen. Wir zeigen: Es ist egal, wie du aussiehst und wer du bist. Jeder hat das Recht teilzunehmen, so wie wir das gemacht haben. Auch wenn unser Ergebnis nicht das Beste war. Aber ihr habt es geschafft, dabei zu sein. Genau. Wir haben knapp zwei schöne Wochen hier in Wien verbracht. Was war für euch bisher der größte Erfolg als Band? Unser größter Erfolg als Band ist, dass wir hier waren, Spaß hatten und eine wirklich gute Zeit gehabt haben. Weltberühmt in Finnland Wie bekannt seid ihr in Finnland? In Finnland sind wir wirklich berühmt! Dort kennt uns jeder. Für uns war der Eurovision Song Contest ein guter Schritt in den europäischen Musikmarkt. Welches Lied des heurigen Wettbewerbs gefällt Ihnen am besten? Das Lied von Montenegro. Warum das? Es unterscheidet sich ein wenig vom Rest,, es ist kein durchschnittliches Lied, kein übliches Liebeslied. Worum geht es in eurem Lied „Aina Mun Pitää“? In unserem Lied geht es darum, dass jeder in seinem Leben Dinge tun muss, die er nicht gerne tut. Und wenn es nur um das Aufräumen des eigenen Zimmers geht, was man gerade nicht tun möchte. Es geht um solche alltäglichen kleinen Dinge. Mit dem Finale des Eurovision Song Contest hat es für Pertti Kurikan Nimipäivät nicht geklappt. Aber ihr werdet weiterrocken? Klar, wir rocken weiter. Wir machen als Band weiterhin genau das, was wir machen und werden eine gute Zeit haben! Danke für das Gespräch. Danke auch. ! www.pkn.rocks www.youtube.com/watch?v=zEiM6l5meQI 19 20 Geschichten aus der Zukunft BALANCER 58, 01/2014 Geschichten aus der Zukunft Eine Gala für Ramses II. 21 BALANCE Beschäftigung Geschichten aus der Zukunft / 21 BALANCER 62, 2/2015 Fotos: Kolossstatue Ramses II. Memphis, Dominik Knippel, Niedernberg – aus privater Sammlung. Wikimedia Commons Von Pia Wolf und Helga Hiebl Heute am Mittwoch, den 20. Mai 2020 ist ein großer Tag für mich, ich veranstalte eine Gala, also eine festliche Veranstaltung im Namen eines außergewöhnlichen Herrschers. Eingeladen sind alle meine BegleiterInnen, Familie und FreundInnen, die mir in den letzten Jahren geholfen haben, meinen Weg zu finden und zu gehen, nämlich ein Studium zu absolvieren. Ja, ich habe mein Ziel erreicht, ich darf hier an der Universität studieren. Was als Experiment vor fünf Jahren begann, nämlich Menschen mit Lernschwierigkeiten in die Forschung einzubinden und inklusive Forschungsprojekte zu starten, ist nun bereits „fast“ Normalität. Es gibt hier an der Universität eine eigene Anlaufstelle für Menschen mit Lernschwierigkeiten, hier bekommt man Bücher, Skripten und Lernmittel in leichter Sprache. Diese Unterlagen werden von inklusiv zusammengesetzten Gruppen erstellt. Auch viele Studierende ohne Lernschwierigkeiten nutzen diesen Service, mittlerweile gibt es dazu sogar schon eigene Lehrveranstaltungen, in denen es um die Vermittlung von komplizierten Inhalten in einfacher Sprache geht. Ich bin da manchmal ebenfalls als Expertin dabei. In meinem Geschichtestudium habe ich bisher sehr viel gelernt. Seit nun beinahe fünf Jahren studiere ich an der Universität Wien Geschichte mit Schwerpunkt Ägypten. Alle waren zuerst sehr skeptisch und haben mich nicht ernstgenommen, aber ich habe einfach nicht lockergelassen und mit Unterstützung von vielen FreundInnen, KollegInnen und BegleiterInnen durchgesetzt, dass ich für das Studium zugelassen werde. Früher war ich an einem Tagesstruktur-Standort von BALANCE beschäftigt, an den ich jeden Tag kam und wo ich verschiedene Tätigkeiten ausprobierte. Heute bin ich zwar immer noch in der BALANCE-Tagesstruktur, aber ich gestalte meine Struktur selbst. Einmal in der Woche bin ich an der Universität, in der Tagesstruktur lerne ich oder bereite mich auf die Lehrveranstaltungen an der Uni vor. Außerdem arbeite ich in der Redaktion des Balancers mit. Mit der Chefredakteurin verstehe ich mich sehr gut! An der Universität bekommt jeder Mensch mit Lernschwierigkeiten, falls er das möchte, zwei Studierende zur Seite gestellt, die zusätzlich unterstützen. Dafür bekommen die Studierenden Extra-Punkte für ihr Studium und sie dürfen ein Semester länger brauchen, ohne Gebühren zahlen zu müssen. Die Assistenz ist dadurch ziemlich beliebt, aber wir haben auch sehr viel Spaß miteinander, wir lernen gemeinsam, gehen in Museen oder in Cafés. Wir sind mittlerweile eine Gruppe von fünf Studierenden und wir verstehen uns super. Mit einer habe ich sogar ein Referat in einem Seminar gehalten. Ich war schrecklich nervös, da ich oft nicht so gut verstanden werde. Aber es ist alles gutgegangen: wenn ich zu schnell oder undeutlich wurde, hat meine Studienkollegin einfach unterbrochen und für alle anderen „übersetzt“. Das Prüfungssystem an der Uni hat sich ebenfalls geändert, jedeR, die studieren will, kann nun studieren. Je nach eigenen Fähigkeiten und Leistung bekommt man ein Abschlusszertifikat oder man erhält wie alle anderen auch einen akademischen Titel, wenn man alle Kriterien erfüllen kann. Heute stehe ich also kurz vor meinem Abschluss, meine Arbeit habe ich über Ramses II. verfasst und ich bin sehr stolz darauf. Als Vorzeigebeispiel für Inklusion wird meine Arbeit sogar als Buch herauskommen. Um mein Forschungs-Thema vorzustellen und als kleines Dankeschön an meine vielen UnterstützerInnen und BegleiterInnen wird es nun diese festliche Gala heute Abend in den Räumen von BALANCE geben. Ich freue mich schon! 22 BALANCER 62, 2/2015 interbalance Interview: Martin Kopper, Jürgen Plank; Fotos: Jürgen Plank „Zuhören und zeichnen“ Petra Plicka ist selbstständige Unternehmensberaterin und arbeitet gemeinsam mit Maria Brandl und Stefanie Miksanek in der Arbeitsgemeinschaft „Schritte“ – unter anderem für BALANCE. Plicka ist eigentlich gelernte Hotelfachfrau, aber sie hat auch Soziologie studiert. Aktuell geht es in ihrer Arbeit um die Einbindung von Menschen in Entscheidungsprozesse, um Mitsprache und Mitbestimmung auf allen Ebenen in Organisationen. Sie machen systemische Beratung, was ist das? Im Gegensatz zur klassischen Unternehmensberatung geht die systemische Beratung davon aus, dass in einer Organisation – wenn ein Problem da ist – die ganze Organisation mitspielt. Und auch das Umfeld, auch die Politik oder neue Gesetze können mitspielen. Alle werden miteinbezogen und jeder in der Organisation kennt die Antwort – man muss nur danach fragen. Wie gut funktioniert dieses Miteinbeziehen bei BALANCE aus Ihrer Perspektive? Bei BALANCE passiert schon sehr viel in diese Richtung. Dort, wo ich mit dabei bin, werden die BewohnerInnen, aber auch die Leute in den Tagesstrukturen miteinbezogen. Es werden Workshops gemacht und dabei wird gefragt: Was braucht ihr? Wohin wollt ihr hin? Soweit ich von Maria Brandl weiß, habt ihr miteinander das Mitsprache-Handbuch entwickelt. Das ist ein ganz typisches Beispiel für systemische Unternehmensberatung. Die Leitung, die Eltern und Angehörigen müssen auch befragt werden, aber auch die BetreuerInnen: Wo seht ihr Schwierigkeiten? Was kann man noch besser machen? Im Zentrum einer systemischen Beratung stehen die Menschen, um die es geht. BALANCE ist da schon sehr weit. Zuhören und zeichnen Außerdem arbeiten Sie mit der Methode des so genannten Graphic Recording, der grafischen Darstellung von Inhalten, etwa in Protokollen. Wie funktioniert das? Graphic Recording, das grafische Mitzeichnen bedeutet: Es wird gesprochen und ich stehe daneben und zeichne Bilder dazu. Das können Strichmännchen sein oder Häuschen. Wenn jemand bildhaft spricht, ist es leichter, zum Beispiel wenn jemand sagt: ‚Das muss man unbedingt verankern’ – dann kann ich einen Anker zeichnen. Ich höre gut zu und zeichne, was ich höre und schreibe auch Worte dazu. Wie ist Graphic Recording erlernbar? Es gibt dazu keine wirklichen Ausbildungen. Aber an Akademien für TrainerInnen gibt es immer wieder einzelne Workshops, in denen man einen Tag lang üben kann. Aus Büchern kann man lernen, wie man schneller Strichmännchen zeichnen und Zeichnungen bunt gestalten kann. Grundsätzlich habe ich aber schon immer gerne gezeichnet. Und ich habe viele Jahre lang vor Gruppen moderiert und dabei habe ich mich bemüht, auf den Flip-Chart nicht nur zu schreiben, sondern auch etwas zu zeichnen. Bis jemand BALANCER 62, 2/2015 gesagt hat: Das sieht gut aus, willst du nicht mehr davon machen? Und dann habe ich geübt und geübt und geübt! Ist diese Darstellung universell verständlich, unabhängig von jeglicher Sprache? Ganz universell geht es nicht. Ich habe vor kurzem bei einer englischsprachigen Konferenz mitgezeichnet und wurde danach gebeten, die Zeichnungen für einen deutschsprachigen Bericht noch einmal zu machen. Es stehen Worte in den Landessprachen dabei, ich verwende dabei immer einfache Worte. Bilder als Zusammenfassung Im Monitoringausschuss zur Umsetzung der UN-Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung haben sie bereits grafisch protokolliert. Auf der Homepage des Monitoringausschusses findet man auf jeden Fall meine Zeichnungen, das Protokoll und das Protokoll in leichter Sprache. Die Bilder stehen extra. Diese Bilder sind vor allem dafür da, um bei einer Sitzung eine Zusammenfassung zu geben. Sie fokussieren die Aufmerksamkeit während einer Konferenz. Beim Monitoringausschuss helfen die Bilder für die weitere Diskussion. Helfen die gezeichneten Bilder mitunter beim Finden von Problemlösungen? Das ist nicht der Anspruch der Bilder. Das Gesagte wird auf den Punkt gebracht – und da sind wir wieder beim Systemischen –, um jemanden auf eine Lösung zu bringen. Sie sind auch Soziologin, was ist das Schöne oder auch das Herausfordernde an Ihrer Arbeit? Das ist eine gute Frage. Was mir an meinem Beruf am meisten Spaß macht, ist die Vielfalt. Ich mache verschiedene Dinge und es wird immer klarer, dass es um die Unterstützung von Organisationen von vielen Seiten geht. Es geht auch um die Umsetzung der UN-Konvention zu den Rechten für Menschen mit Behinderungen, das ist mir ein großes Anliegen. Mir macht der Beruf Spaß, weil ich in intensivem Kontakt mit Menschen bin. Wenn ich in einer Tagesstruktur wie in Maria Ponsee bin, dann freue ich mich einfach, wenn ich dort bin und gemeinsam mit den Leuten erleben kann, wie sich die Dinge weiterentwickeln und wie es zu Mitsprache kommt. Ich mache meine Arbeit einfach wirklich gern. as institutionelle Wohnen ist D eigentlich eine Menschenrechts verletzung Welche Perspektive haben Sie in Bezug auf die Umsetzung der UN-Konvention zu den Rechten für Menschen mit Behinderungen? Wie sehen Sie diesen Prozess zurzeit? Ich glaube, wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Auch in Österreich. Ich weiß nicht mehr, wer das letztens gesagt hat, aber: Man hat den Eindruck, irgendjemand hat 2008 interbalance beschossen, wir unterschreiben das jetzt, weil wir eh schon sehr weit sind. Aber in Wirklichkeit ist man draufgekommen, dass man noch gar nicht so weit ist. Ein großer Punkt in Österreich ist, dass wir noch keine Lösungen dafür haben, wie betreut wohnende Menschen Alternativen im Bereich Wohnen finden können. Viele sind zufrieden, wie sie leben, aber das institutionelle Wohnen ist eigentlich eine Menschenrechtsverletzung, wenn man genau hinschaut. Es sollte noch viel mehr persönliche Assistenz geben und persönliches Budget. Da gibt es noch vieles, was wir von anderen Ländern lernen können. Welches Menschenrecht wird beim institutionellen Wohnen verletzt? In der UN-Konvention steht drinnen, Menschen sollen sich aussuchen können, wo sie wohnen. Tatsache ist: Man wohnt an einem Ort und es ist auch ein guter Platz, man ist da keiner Gewalt ausgeliefert oder so. Aber: Man hat es sich nicht ausgesucht. Man ist nicht vor die Wahl gestellt worden, Alternativen zum institutionellen Wohnen kennen zu lernen. Da fürchtet sich jetzt wieder der Geldgeber, dass das Wohnen doppelt so viel kostet, weil dann plötzlich alle Persönliche Assistenz wollen. Nur: Wenn Menschen in einer eigenen Wohnung wohnen oder eine eigene Wohngemeinschaft gründen, dann kann das sogar günstiger werden. Da gibt es auch Erfahrungen aus dem internationalen Vergleich. Iglu-Projekt in Deutschland Was wäre eine Alternative? In Deutschland gibt es etwa das Iglu-Projekt in Ludwigs hafen, da haben sich Leute selbst eine Wohngemeinschaft gemacht, die inklusiv ist. Da wohnen Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. In einer betreuten Wohneinrichtung ist man nie so selbstbestimmt wie in einer eigenen Wohnung. Den wenigsten Menschen werden Alternativen angeboten und das ist das Problem. Was wünschen Sie sich in Bezug auf Ihre Arbeit für die Zukunft? Ich würde mir wünschen, dass die VeranstalterInnen von Großveranstaltungen immer häufiger erkennen, dass sie Graphic Recording gut brauchen können. Nicht nur, weil das ein Geschäftsfeld für mich ist, sondern weil ich sehe, wie gut das ankommt. Bei allen Menschen: Bei Menschen mit und ohne Lernschwierigkeiten. Durch die Zusammenfassung können wieder mehr Menschen teilhaben und es werden mehr Meinungen gehört. In Bezug auf BALANCE: In Maria Ponsee arbeiten wir immer mehr mit neuen Medien. Dort machen wir kleine Filme, wir geben den Menschen eine Stimme, und ein Bild, indem wir ihnen eine kleine Kamera mit Mikrofon geben. Das kommt ganz gut an, zuerst bei den Menschen selbst und die können dann Botschaften transportieren. Das ist nur möglich, weil BALANCE gesagt hat: Macht das! Das läuft jetzt gut, das ist ein schöner Weg. www.schritte.at 23 Kommentar BALANCER 62, 2/2015 Song Contest: Gemütliches Zusammensein im Wiener Rathaus Ein Versehen führte dazu, dass ein Nutzer und ich bei der großen Feier zum großartigen Gelingen des Song Contests dabei waren Von Christian Zuckerstätter So überraschend es für uns bei BALANCE schon war, dass wir Freikarten für die Generalprobe zum ersten Halbfinale bekamen, so überraschend war es auch, dass wir Einladungen zum „Gemütlichen Beisammensein“ im Festsaal des Wiener Rathauses anlässlich der höchst erfolgreichen Abwicklung des Song Contests erhielten! Dies war aber – so stellte sich im Nachhinein heraus – auf ein Missverständnis zurückzuführen. Eingeladen waren nämlich nur die Geschäftsführerinnen von BALANCE, die aber beide verhindert waren. Und die Einladungen wurden versehentlich an alle, die bei der Generalprobe dabei waren, verteilt. Wir beide, Wolfgang und ich, waren aller Wahrscheinlichkeit nach die ersten beiden, die sich – wie gefordert – anmeldeten. Falls es weitere Interessent(innen) gab, erhielten die wahrscheinlich die Auskunft, dass kein Platz für sie mehr frei sei. Somit waren Wolfgang, übrigens ein Nutzer aus dem Sonnenhof, der von seiner Betreuerin begleitet wurde, und ich – ohne uns dessen bewusst zu sein – die „offiziellen Vertreter“ von BALANCE. Ein Fakt, von dem im übrigen keinerlei Aufhebens gemacht wurde. Es gab keine Namensschilder, keine Sitzordnung oder Ähnliches. Großteils bildeten Beamte der Stadt Wien das Publikum. Der Festsaal war voller Menschen, aber alle fanden an den stehpultartigen Tischen mit Barhockern Platz. Insgesamt war es eine bunte Mischung äußerst verschiedener Menschen, die der Atmosphäre sehr guttat! Kaum war der Saal gefüllt, ging es auch schon los. Das reichhaltige Buffet wurde eröffnet, wobei zum einen alle Speisen an einer langen Tafel zur Selbstbedienung angeboten wurden. Zum anderen servierten junge Damen unermüdlich an den Tischen kleine Häppchen und Getränke. Nachdem alle ausgiebig Zeit gehabt hatten, sich zu delektieren, gab es einige Video-Einspielungen vom Song Contest und darauf folgten zwei sehr informative und interessante Ansprachen von Stadtrat Christian Oxonitsch und ORF-General Alexander Wrabetz, die auch sehr positiv zur Stimmung beitrugen. Summa summarum: das hervorragende Essen und Trinken, die schöne Musik der Live-Band, die großartige Stimme der Sängerin, das wundervolle Licht im zauberhaften Ambiente des Festsaals und die sehr angenehme Atmosphäre im Saal gaben mir das schöne Gefühl, stolz darauf zu sein, bei der Vorbereitung zum Song Contest dabei gewesen zu sein! Zu späterer Stunde ging sogar der Wunsch der Sängerin in Erfüllung: die Tische wurden zur Seite geschoben und es wurde ausgelassen getanzt. Ein in vieler Hinsicht wundervoller Abend! Foto: Thomas Ledl, Lizenziert unter CC-BY-SA 4.0 über Wikimedia Commons 24 Pro Fahrtendienst Von David Galko und Helga Hiebl Contra Von Brigitte Wallner „Für mich ist der Fahrtendienst leiwand!“, bringt es Andreas „Gemma, Gemma!“, schnauzt der Fahrer Maria an. Eigentlich S. auf den Punkt. Er fährt gerne mit dem Fahrtendienst, am müsste sie ja dringend auf die Toilette, aber der liebsten sitzt er vorne. Er liebt das organisierte und regelmäFahrtendienstfahrer macht wie immer Stress. Maria traut ßige Ritual in der Früh. Immer zu einer bestimmten Zeit absich nicht zu widersprechen, versucht möglichst schnell geholt werden, immer mit dem gleichen Fahrer, der gedulfertig zu werden und wird von dem ungeduldigen Chauffeur dig ist und ihm beim Ein- und Aussteigen hilft. Der Fahrer in den Bus geschoben. Die Fahrt selbst ist alles andere als von S. begleitet ihn sogar immer über die Straße. Allein mit angenehm und dauert extrem lange. Auf direktem Weg den Öffis fahren, das sei ihm zu gefährlich und stressig. „Ich wäre sie in 20 Minuten am Tagesstruktur-Standort, aber der bin schon oft gestürzt und musste schon zweimal ins SpiFahrtendienst holt noch andere Leute ab und fährt tal!“ verschiedene Standorte an. Daher dauert alles fast doppelt Natürlich ist er auch in seiner Freizeit manchmal mit so lange. Mit voller Blase eine Tortur. öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, zum Kaffee trinken FahrtenDIENST heißt es, vom Namen her könnte man zum Beispiel, aber immer nur kurze Strecken. Für längere an ein Dienstleistungsunternehmen denken, das KundInnen Fahrten fährt er immer mit einer Begleitung oder eben mit einen Dienst anbietet. Leider verhalten sich viele Fahrer und dem Fahrtendienst. auch die Unternehmen überhaupt nicht so. Wir sind hier keine KundInnen, sondern zu transportierendes Gut, das keine Der Fahrtendienst ist für viele Menschen eine tolle Mitsprache hat. Möglichkeit, unterwegs zu sein, die Fahrer sind nicht nur Unlängst bei einem Konzert in der Stadthalle bestellte Fahrer, sie können auch helfen, wenn etwas passieren sollte, ich einen Fahrtendienst für wenn es jemandem schlecht 23:00 Uhr, der Fahrer war aber geht, kennt der Fahrer bereits bereits um 21:30 Uhr da und erdie ersten Anzeichen und kann klärte mir am Telefon, ich müsse die Rettung rufen. Der FahrtenKarl Pregartner jetzt sofort rauskommen, später dienst gibt Sicherheit. Fahrtendienstfahrer von BALANCE würde er sicher nicht mehr komFür Andreas S. ist der Fahrtendienst eine wichtige Einrichmen. Dauert eine Veranstaltung Als Fahrtendienstfahrer habe ich schon viel tung für sein Leben, denn alleilänger, kann man ebenfalls den Fahrtendienst weder umbestelerlebt. Einmal hat ein Mitfahrender hinten ne würde er es nicht schaffen, len, noch die Abholzeit ändern. Feuer gelegt, ich habe mit bloßen Händen jeden Tag hin und zurück zur Tagesstruktur zu fahren. Gäbe Man stelle sich so ein Verhalten das Feuer gelöscht und den Fahrgast herausgezogen. Danach musste ich selbst länger in bei einem stinknormalen Taxies den Fahrtendienst nicht, den Krankenstand wegen der Verbrennununternehmen vor, so eine Firma müsste er womöglich in ein gen an den Händen. Besonders schwierig ist würde wahrscheinlich nicht lanHeim, überlegt Andreas. Das ge überleben. Auch wenn es, wie es, wenn die Fahrgäste medizinische Hilfe möchte er aber auf keinen Fall. brauchen. Da ich allein bin, muss ich mitten überall, die nette Ausnahme von „Ich bin froh, dass ich ein freier der Regel gibt, Fahrtendienste im Verkehrsgeschehen einschätzen können, Mensch bin!“ meide ich, so gut es geht, lieber ob ich die Rettung rufen muss. Als Fahrtendienstfahrer sollte man gute Nerven haben fahre ich mit den Öffis und bin und eher ruhig und geduldig sein. Humor unabhängig. hilft auch, dann „rennt der Schmäh“ (laute und fröhliche Zustimmung der Mitfahrenden aus dem hinteren Teil des Wagens)! Zum Glück kenne ich aber meine Fahrgäste alle sehr gut und ich glaube, dass alle sehr gerne mit mir fahren! Statement Illustration: N.Ober Foto: Thomas Ledl, Lizenziert unter CC-BY-SA 4.0 über Wikimedia Commons Kommentar BALANCER 61, 01/2015 25 BALANCER 62, 2/2015 Veranstaltungen IMPULSTANZ Vienna International Dance Festival Shared Experiences DanceAbility Dozent: Alito Alessi Danceability (Open Level) WEEK2: 27.07.–31.07.2015 09:00 – 11:30 Teaching Integrated Dance Dozent: Adam Benjamin Teaching Integrated Dance (Advanced) INTENSIVE3: 08.08. + 09.08.2015 12:30 – 18:30 Through the Senses Dozent: Adam Benjamin Through The Senses (Open Level) WEEK4: 10.08.–14.08.2015 11:40 – 14:40 Sex-Ability Lab Dozenten: Vera Rebl, Frans Poelstra INFO & ANMELDUNG +43.1.523 55 58 www.impulstanz.com With the support of the Culture Programme of the European Union Sex-Ability Lab (Open Level) INTENSIVE2: 01.08. + 02.08.2015 09:30 – 12:00 + 14:50 – 17:20 Mit freundlicher Unterstützung von ImPulsTanz Workshop © Karolina Miernik 26 BALANCER 62, 2/2015 Impressum Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: Veranstaltungen Veranstaltungen Verein BALANCE – Leben ohne Barrieren, 1130 Wien, Hochheimgasse 1, E-Mail: [email protected] Ausstellung aus der balance bis 2. August Chefredaktion: Mag. Helga Hiebl Deutschland MMag. Martin Kopper, Mag. Jürgen Plank, Cornelia Vernissage, Produktverkauf, Livemusik, Essen und Trinken T 01/8048733-8105, F DW 8050 Internet: www.balance.at Redaktion: David Galko, Iris Kopera, Renoldner, Mag. Andrej Rubarth, Andreas Tettinger und Brigitte Wallner, Pia Wolf Versand: Tagesstruktur-Standort ELF Grafische Gestaltung: Frau Ober Redaktionsadresse: Zeitschrift Balancer, Hochheimgasse 1, 1130 Wien, Westwendischer Kunstverein, Zehntspeicher, 29471 Gartow-Quarnstedt, Offen: Fr 16–18, Sa 12–16, So 12–16 Uhr Sommerfest MaPo Wann: 7. August ab 18 Uhr Wo:Tagesstätte MaPo, 3454 Maria Ponsee 8 T 01/ 804 87 33-8105, E-Mail: [email protected] Erscheinungsweise: 1/4-jährlich MitarbeiterInnen-Einführungstag Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Eigentümer: BALANCE-Zentrale, Hochheimgasse 1, 1130 Wien Erscheinungsort: Wien BALANCE, gemeinnütziger, überparteilicher, nichtkonfessioneller Verein. Vorstand: OSR, Dir. Rudolf Wögerer, Obmann; MinRat Mag. Rotraut Kopper, Obmann Stellevrtreterin; Marianne Kühtreiber, Obmann Stellvertreterin; Dr. Karl Katary, Schriftführer; Irmtraut Vaclavic, Schriftführer Stellvertreterin; Gertrud Bartsch, Kassierin; SenRat DI Harald Wann: 2. September 2015 9:30–15:30 Uhr Businessrun Mit BALANCE-MitarbeiterInnen-Teams Anmeldungen bei Ferdinand Gutscher: [email protected] Wann: 3. September 2015 Wo:Prater Haschke, Kassierin Stellvertreter; Dipl.-Vw. Herbert Kopper; Leo Josef Neudhart; SD Edeltraut Frank-Häusler; Susanne Pisek; MMag. Martin Kopper Geschäftsführung: Marion Ondricek, Mona Schuch Blattlinie: Der „Balancer“ berichtet als Fach- Offenes Atelier Wann: 24. September 2015 Wo:bild.Balance-Atelier Wien BALANCE-Standort Fuchsenfeld, Fockygasse 52, 1120 Wien und Vereinszeitschrift über die Aktivitäten von BALANCE, bekennt sich zu dessen Leitbild und thematisiert besonders relevante Themen und Workshops betreffen. Der „Balancer“ folgt inhaltlich dem Keine Altersbeschränkung, barrierefreier Standort, keine Vorkenntnisse notwendig Ereignisse, die Menschen mit Behinderungen Bekenntnis des Art. 7 der Bundesverfassung, nach welchem es ein Grundrecht aller Menschen ist, ImPulsTanz Workshop © Karolina Miernik gleichberechtigt und ohne Diskriminierung zu leben. Als Grundvoraussetzung für Integration werden Selbstbestimmung und Selbsttätigkeit der BALANCE-KlientInnen und Integrationsbedürfnisse und -bemühungen unterstützt. Gemäß diesem Anspruch setzt sich das Redaktionsteam des „Balancers“ zu gleichen Teilen aus KlientInnen und MitarbeiterInnen zusammen. Filz, Fingerfood, Naturkosmetik, Siebdruck, Aquarell Infos & Anmeldung: [email protected] Wann: 25. September 2015, 14–18 Uhr Wo:TAGS SoHo, Viktor-Kaplan-Straße 6–8, 1220 Wien 27 Lautsprecherbox für Handys Aus Nuss- Fichtenholz Größe: 30 × 8cm × 3,5 cm Ausnehmung für Mobiltelefone 11,5 × 1,5 cm Preis: Euro 25.– Handyhalter Aus Nussholz Größe: 18 × 8 × 5 cm Nut für Mobiltelefon: 1,5 mm Preis: Euro 12.– Produktfotos: BALANCE/Tagesstruktur SoHo Verein BALANCE – Leben ohne Barrieren Hochheimgasse 1, 1130 Wien Bankverbindung Spendenkonto: Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG UID: ATU38152707 BIC RLNWATWW, IBAN AT963200000007479868 Spenden an BALANCE sind absetzbar: SO 1481 Nr. 62/2015, Jahrgang 18 Verlagspostamt 1130 Wien Erscheinungsort Wien Österreichische Post AG / Sponsoring.Post GZ: 08Z037718S