EIN ALARMSIGNAL: - Save the Children

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EIN ALARMSIGNAL: - Save the Children
EIN ALARMSIGNAL:
Lehren aus der Ebola-Krise
Teilübersetzung des Reports „A Wake-up Call Lessons from Ebola for the world’s health systems”
Save the Children arbeitet in mehr als 120 Ländern.
Wir retten Kinderleben. Wir kämpfen für ihre Rechte.
Wir helfen ihnen ihr Potential auszuschöpfen.
DANKSAGUNGEN
This report was written by Simon Wright and Luisa Hanna with Mathilde Mailfert.
The authors would like to thank the following colleagues across Save the Children for their comments and
inputs: Jonathan Glennie, Lisa Wise, Jose Manuel Roche, Kitty Arie, Mihir Mankad, Zaeem Ul-Haq, Leah
Finnegan, Francesco Checchi, Georgina Mortimer, George Graham, Gerbrand Alkema, Patrick Watt, Frazer
Goodwin and colleagues from the USA, Norway, Canada and Australia. In particular, we thank our colleagues
from Save the Children Liberia, Guinea and Sierra Leone.
We are also grateful for advice and comments received from external reviewers, including Thomas O’Connell
(UNICEF) and Dr Fred Martineau (London School of Hygiene and Tropical Medicine [LSHTM]) for their
comments on the Ebola and universal health coverage and heath financing sections; and Matti Kohonen
and Laura Fletcher (Christian Aid); Dr Michael Thiede (Scenarium Group); Robert Marten (Rockefeller
Foundation); Matthew Jowett and Joseph Kutzin (World Health Organization); Tim Powell-Jackson (LSHTM);
Ajay Tandon and Christoph Kurowski (World Bank); and Di McIntyre (University of Cape Town).
The Save the Children Fund ist eine Wohlfahrtsorganisation registriert in England: Wales (213890) und Schottland
(SC039570). Eingetragene Gesellschaft Nr. 178159.
Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt, kann aber für Lehrzwecke ohne Gebühr oder vorherige Zustimmung
reproduziert werden, aber nicht zum Wiederverkauf. Für das Kopieren zu anderen Zwecken, muss eine vorherige
Zustimmung vom Herausgeber erteilt werden, die gebührenpflichtig sein kann.
Gesetzt von starlit design
Titelfoto: Vater und Sohn in Guinea. Beide zeigen Ebola Symptome und werden in ein spezielles Behandlungszentrum
verlegt. Foto: Samuel Aranda/Panos Pictures
FOTO: ALBERTO ROJAS/SAVE THE CHILDREN
© The Save the Children Fund 2015
Veröffentlicht von
Save the Children
1 St John’s Lane London EC1M 4AR UK
+44 (0)20 7012 6400 savethechildren.org.uk
ANSTECKUNGEN UND TODESFÄLLE
23.218
Ebola-Fälle bis zum 18. Februar 2015
9.365
Todesfälle bis 18. Februar 2015
488
Pflegekräfte, die ihr Leben verloren haben
FINANZIELLE KOSTEN
4,3
die geschätzte Summe für die bisherigen Zusagen
von Geberländern für den Einsatz gegen Ebola. Das ist
15x mehr als der nationale Gesundheitshaushalt der drei
Länder pro Jahr.
1,58
Finanzierungslücke im Jahr 2012, um eine
medizinische Grundversorgung für die Gesamtbevölkerung in allen drei Ländern zu gewährleisten.
Mrd. US-Dollar
Mrd. US-Dollar
3x
Die Kosten im Kampf gegen Ebola sind mindestens
dreimal so hoch wie die Kosten für den Aufbau eines
allgemeinen Gesundheitssystems.
DIE GENERELLE KRISE DER GESUNDHEITSSYSTEME
28
Länder, deren Gesundheitssysteme so schwach wie
oder noch schwächer sind als in Liberia
1
So viele Menschen werden nie mit einem Gesundheitsmitarbeiter in Berührung kommen.
Milliarde
2
17.000
Kinder unter fünf Jahren sterben jeden
Tag an vermeidbaren Ursachen.
35 75
Schwerpunktländern werden voraussichtlich
Millenniumentwicklungsziel 4 (MDG) in 2015 erreichen.
von
NUR
16
Länder werden die Ziele für die am stärksten
gefährdeten Kinder des Landes erreichen.
DIE EBOLA EPIDEMIE IN ZAHLEN
DIE EBOLA-EPIDEMIE
IN ZAHLEN
KINDERSTERBLICHKEIT
DIE KOSTEN EINER MEDIZINISCHEN GRUNDVERSORGUNG
86
US-Dollar
Empfohlene Mindestausgaben pro Person für eine
medizinische Grundversorgung
7.704
US-Dollar
ist der Betrag pro Person, den die Regierung in Norwegen im Jahr 2012 für Gesundheit ausgab. Norwegen
ist das Land mit den höchsten Pro-Kopf-Ausgaben.
9
ist der Betrag, den die Regierung in Guinea im selben
Jahr dafür ausgab.
US-Dollar
DIE KOSTEN EINER GRUNDVERSORGUNG FÜR ALLE MENSCHEN
101
Die Finanzierungslücke für eine medizinische
Grundversorgung für alle Menschen in den 75
Ländern weltweit mit der höchsten Mütter- und
Kindersterblichkeit
75%
davon könnte von den nationalen Regierungen
bereitgestellt werden, wenn sie selbst die folgenden
internationalen Ziele erreichen:
Mrd. US-Dollar
· Erhöhung der Steuereinnahmen auf 20% des
Bruttoinlandsprodukts
und
· Verteilung von 15% des nationalen Haushalts
auf das Gesundheitswesen
3
ZUSAMMENFASSUNG:
EIN FURCHTBARER PREIS
Ebola hat einen furchtbaren Preis in den drei
Ländern Westafrikas gefordert, die von dem
derzeitigen Ausbruch der Epidemie betroffen sind:
Guinea, Sierra Leone und Liberia. Tausende
Erwachsene und Kinder sind gestorben, unter
Schmerzen und – aufgrund der Ansteckungsgefahr
dieser Krankheit – weit entfernt von ihren Familien.
Ebola hat Auswirkungen auf das Leben jedes
einzelnen Kindes in diesen Ländern: Manche sind
durch den Tod von Eltern oder Betreuungspersonen
am Boden zerstört, und alle sind von
Unterrichtsausfällen betroffen und entbehren
medizinische Grundversorgung.
Über die augenblickliche menschliche Tragödie hinaus
hat der Ebola-Ausbruch weitreichende Folgen und
wird diese auch weiterhin haben.
Gesundheitseinrichtungen sind geschlossen.
Bildungsprogramme sind eingestellt. Ebola betrifft
ganze Wirtschaftssysteme, und die Reaktion darauf
kostet Milliarden. Save the Children ist neben vielen
anderen vor Ort, um der weiteren Ausbreitung
durch neue Infizierungen vorzubeugen, Kranke zu
behandeln und betroffene Kinder zu versorgen.
Auch wenn offenbar die Krankheit endlich unter
Kontrolle gebracht werden konnte, müssen wir
dringend von dieser Krise lernen: zum Wohl der drei
betroffenen Länder und alle anderen Länder, die
nicht über angemessene Gesundheitssysteme
verfügen.
URSACHEN UND LEHREN
Die Umstände und Gründe, die dazu geführt haben,
dass sich der Ebola-Virus in diesen Ländern ausbreiten konnte, sind komplex: dazu zählen das Fehlen von
Frühwarn- und Überwachungssystemen, traditionelle
Bestattungspraktiken und das Ausbleiben schneller
Gegenmaßnahmen. Auch hat die internationale
Gemeinschaft viel zu langsam reagiert. Es hat viel zu
lange gedauert, das Ausmaß dieses Ausbruchs zu
begreifen und entsprechend zu handeln.
4
Aber während es viele Lehren gibt, die aus dem
Ebola-Ausbruch und dem internationalen Vorgehen
gezogen werden können, konzentriert sich dieser
Bericht auf einen Faktor, der es erst möglich machte,
dass Ebola außer Kontrolle geriet: die schwachen
Gesundheitssysteme der drei betroffenen Länder.
In diesem Bericht dokumentiert Save the Children
die bestehenden Schwächen des Gesundheitswesens
in den drei Ländern, die am schlimmsten betroffen
sind. Es besteht weitgehend Übereinstimmung
darüber, dass die Krise nicht schnell eingedämmt,
umgedreht oder abgeschwächt wurde, weil die
nationalen Gesundheitssysteme in diesen Ländern
gefährlich unterversorgt, unterbesetzt und schlecht
ausgerüstet waren. Die Verbreitung des Virus lässt
sich zu einem großen Teil auf den schlechten
Zustand dieser Gesundheitswesen zurückführen.
Schnell überwältigte der Virus die
Gesundheitssysteme, die nicht in der Lage waren,
mit einem großen Seuchenausbruch fertig zu
werden. Diese Unfähigkeit, einen medizinischen
Katastrophenfall zu bewältigen, spiegelt eine ähnliche
Unfähigkeit wider: das Unvermögen, langfristig die
alltäglichen Gesundheitsbedürfnisse der Bevölkerung
zu versorgen.
Der schlechte Zustand der Gesundheitssysteme in
Liberia, Sierra Leone und Guinea ist kein Geheimnis,
wurde aber auf nationaler oder globaler Ebene nie
beachtet. Im Jahr 2012 gab die Regierung in Liberia 20
US-Dollar pro Person und Jahr für Gesundheit aus,
in Sierra Leone waren es 16 US-Dollar und in Guinea
9 US-Dollar – weit unter dem Mindestbetrag von 86
US-Dollar, der empfohlen wird, um ein Mindestpaket
von essenziellen Gesundheitsleistungen bereitstellen
zu können. Im Vergleich dazu gab Norwegen 7.704
US-Dollar für die Gesundheit jedes Bürgers aus. Die
fehlenden Investitionen spiegeln große Mängel wider:
sie bestimmen die Anzahl von Ärzten und
Krankenschwestern, von Kliniken, Krankenhäusern,
Ausrüstung und Medikamenten, die zur Verfügung
standen, als der Notfall eintrat und der Ebola-Virus
sich verbreitete. Während in Großbritannien ein
Gesundheitsarbeiter für 88 Menschen zuständig ist, ist
es in Liberia einer für 3.472 Bewohner und in Sierra
Leone einer für 5.319. Liberia verfügt nur über 51
Ärzte für das gesamte Land, und in Sierra Leone gibt
es 1.017 Krankenschwestern und Hebammen.
Darüber hinaus sind die existierenden
Gesundheitsdienste nicht allgemein zugänglich – die
ärmsten und am stärksten ausgegrenzten Menschen
hatten also weniger Chancen, medizinische
Versorgung in Anspruch zu nehmen, auch wenn sie
einen größeren Bedarf hatten.
VORSORGEN IST DIE BESTE MEDIZIN
Die Ebola-Krise muss uns allen ein Weckruf sein,
ernsthaft aktiv zu werden, um das Gesundheitswesen
in Entwicklungsländern zu verbessern. Wenn wir
das nicht tun, dann verursachen wir unnötige
Todesfälle und tägliches Leiden. Wir riskieren auch
künftige Ausbrüche von Infektionskrankheiten, die
das Potenzial haben, in unserer vernetzten Welt
zu weltweiten Pandemien zu führen – auch von
Krankheiten, die noch ansteckender sind als Ebola.
Wissenschaftler der Universität von Washington
haben berechnet, dass ein Grippe-Ausbruch vom
Ausmaß der Spanischen Grippe im Jahr 1918
das Potenzial hätte, weltweit bis zu 81 Millionen
Menschen zu töten.
Eine neue Analyse von Save the Children zeigt, dass
die Kosten für Investitionen in den Bau von
umfassenden Gesundheitssystemen in diesen
Ländern viel geringer sind im Vergleich zu den
Kosten für die Bekämpfung von Ebola. Die Kosten
für die Ebola-Reaktion werden auf mindestens 4,3
Milliarden US-Dollar geschätzt – bis jetzt. Das ist
fast dreimal so viel wie die Finanzierungslücke von
1,58 Milliarden US-Dollar, mit der ein Mindestpaket
von essenziellenen Gesundheitsdiensten für alle
Menschen in Sierra Leone, Guinea und Liberia hätte
bereitgestellt werden können. Vorsorgen ist
eindeutig die beste Medizin.
28 LÄNDER SIND EBENSO ANFÄLLIG
– ODER NOCH ANFÄLLIGER – FÜR
KRANKHEITSAUSBRÜCHE
In diesem Bericht blickt Save the Children über die
von Ebola betroffenen Länder hinaus. Ein neuer
Health Access Index (Gesundheitszugangsindex) zeigt, dass Sierra Leone, Liberia und Guinea
bei weitem nicht die einzigen Länder mit schwachen
Gesundheitssystemen sind. Dr. Ariel Pablos-Mendez,
Verwaltungsleiter für Globale Gesundheit von USAID
hat festgestellt: „Die mangelhaften Verhältnisse im
schwachen Gesundheitssystem für Personal und
Systeme haben diese Länder daran gehindert, auf
die Ebola-Epidemie zu reagieren – aber diese Länder
sind nicht die einzigen, in denen zu wenige Gesundheitskräfte ausgebildet werden und die Ausbildung
und Ausrüstung unzureichend sind.“
Der Index listet die „Countdown 2015-Länder“
(1), nämlich die 75 Länder mit der höchsten
Kindersterblichkeit in der Welt (2). Auf dieser
anhand von international erhobenen Daten erstellten
Rangliste gehörten Sierra Leone und Liberia – vor
Ausbruch der Ebola-Krise – nicht einmal zu den 20
untersten Ländern. Insgesamt schneiden im Index
28 Länder schlechter als Liberia ab. Dieses
Ergebnis basiert auf Daten über die Ausgaben für
Gesundheit, die Zahl der Gesundheitskräfte, die
Gesundheitsversorgung von Müttern und Kindern
sowie ihre Sterblichkeitsraten. Diese Länder
sind extrem anfällig für künftige Ausbrüche von
Infektionskrankheiten. Sogar jene wie etwa Nigeria,
welche in der Lage waren, Fälle von Ebola frühzeitig
zu stoppen, bevor diese die breitere Bevölkerung
erreichen konnten.
Ebola und andere Infektionskrankheiten sind
Bedrohungen von hohem Stellenwert und
alarmieren die Welt, nicht zuletzt aus Angst vor
internationaler Verbreitung. Aber hinzu kommt dort
die alltägliche Belastung durch Tod und
Krankheit, die durch den Mangel an allgemein
zugänglichen Gesundheitsdiensten verursacht wird –
mit einer inakzeptabel hohen Sterblichkeitsrate von
Müttern, Neugeborenen und Kindern.
5
ALLGEMEINE
GESUNDHEITSVERSORGUNG
(UNIVERSAL HEALTH COVERAGE)
6
Manche behaupten, dass die Allgemeine
Gesundheitsversorgung unerschwinglich für arme
Länder sei. Save the Children glaubt daran, dass
sie umsetzbar wäre. Auch die Regierungen von
einkommensschwachen Ländern können und
müssen mehr für die Gesundheit ausgeben, zunächst
indem sie nationale Ressourcen aufstocken durch
die Verbesserung ihres Steuersystems und dann
indem sie einen größeren Teil ihrer zur Verfügung
stehenden Mittel in Gesundheit investieren. Die
internationale Gemeinschaft, einschließlich des
Weltwährungsfonds, müssen diese Länder bestärken,
die Regierungsausgaben für Gesundheit zu einem
Mindestbetrag von 86 US-Dollar pro Kopf pro Jahr
zu erhöhen.
Dieser Bericht zeigt, wie die Länder im Health
Access Index eine Lücke von geschätzten 101
Milliarden US-Dollar schließen können, um die
Kosten für Gesundheitsdienste für die
Gesamtbevölkerung bestreiten zu können. Jedes Land
könnte Fortschritte machen auf dem Weg zur
Ausgabe von 86 US-Dollar aus öffentlichen Mittel pro
Kopf für die Gesundheit, indem sie internationale
Haushaltsziele erreichen: 20% des
Bruttoinlandprodukts werden als Staatseinkünfte
erhoben und 15% des Staatshaushalts fließen in das
Gesundheitswesen. Steuerflucht wird bekämpft,
illegale Finanzflüsse werden eingedämmt und
neuartige Steuern eingeführt – all diese Maßnahmen
tragen zum Abbau der Finanzierungslücke bei. Für
viele der ärmsten Länder wird es weiterhin
notwendig sein, dass noch weit in die Zukunft durch
Auslandshilfe essenzielle Gesundheitssysteme
bereitgestellt werden. Ebola muss auch ein
Alarmsignal für alle internationalen Geber und
Spender sein, um sicherzustellen, dass sie Länder
beim Aufbau umfassender Gesundheitsleistungen
unterstützen und dadurch Länder stärken, die mit
allen Gesundheitsbedrohungen fertig werden und
nicht nur mit ihren ausgewählten Prioritäten. Dazu
gehören auch multilaterale Hilfsmechanismen, wie
etwa die Impfallianz-Gavi und die neu vorgeschlagene
Globale Finanzierungsfazilität für Mütter- und
Kindergesundheit (Global Financing Facility in Support
of Every Woman, Every Child) – diese müssen immer
nachweisen können, wie sie umfassende und allgemeine Gesundheitsdienste aufbauen, auch wenn sie
sich auf gezielte Dienstleistungen oder Krankheiten
konzentrieren.
2015 BIETET EINE HISTORISCHE
CHANCE
Angetrieben vom Weckruf durch die Ebola-Krise
bietet das Jahr 2015 die Möglichkeit, jetzt aktiv zu
werden und für einen historischen Wandel zu sorgen.
Die Vereinten Nationen werden im September über
eine globale Entwicklungsagenda für die nächsten 15
Jahre abstimmen. Das Prinzip, dass jeder Zugang zu
einem essenziellen Paket von Gesundheitsversorgung
ohne Kosten an der Verwendungsstelle haben muss –
diese umfassende Gesundheitsversorgung muss einen
zentralen Platz in den Verhandlungen einnehmen.
SAVE THE CHILDREN APPELLIERT AN
ALLE AKTEURE:
• Ebola stoppen und in den Wiederaufbau
des Gesundheitssystems von Sierra
Leone, Liberia und Guinea investieren
– es muss sichergestellt werden, dass alle
Menschen jetzt und in Zukunft Zugang haben zu
essenziellen Gesundheitssystemen und das ohne
Kosten an der Verwendungsstelle. Wir müssen
auch nationale und internationale
Bereitschaftspläne ausbauen und finanzieren,
einschließlich der Überwachung der öffentlichen
Gesundheit, von Warn- und
Überweisungssystemen sowie
Versorgungskettensystemen, die in einem
Notfall schnell handeln und auf den Ausbruch von
Krankheiten reagieren können.
• Sich zum Aufbau von Systemen der umfassenden
Gesundheitsversorgung (Universal Health
Coverage) in allen Ländern mit niedrigem und
mittlerem Einkommen verpflichten. Investitionen
erhöhen in umfassende Gesundheitsdienste, die
essenziellen Versorgungsdiensten den Vorrang
geben, darunter die Versorgung bei Ausbrüchen
von Infektionskrankheiten sowie kostenfreie
Mütter- und Kindergesundheitsversorgung für
alle Menschen. Dazu ist es erforderlich, dass
Regierungen mehr öffentliche Gelder erheben und
ausgeben, indem sie Steuern gerecht erhöhen,
von direkten Kostenbeteiligungen in Form
von „out-of-pocket-payments“ abrücken und
Steuerhinterziehung und Steuerflucht bekämpfen.
Bilaterale Geber und multilaterale Initiativen wie
die Impfallianz-Gavi, der Global Fonds und die
neu vorgeschlagene Globale Finanzierungsfazilität
für Mütter- und Kindergesundheit müssen einen
Anteil in Gesundheitssystemstärkung investieren
• Sicherstellen, dass die nachhaltigen
Entwicklungsziele sich dazu verpflichten,
vermeidbare Todesfälle von Kindern
zu beenden, Ungleichheiten zu
verringern und die allgemeine
Gesundheitsversorgung zu
unterstützen.
FOTO: CHRIS DE BODE/SAVE THE CHILDREN
Eine der wichtigsten Lehren aus dieser Krise ist die
Notwendigkeit, umfassende Gesundheitssysteme mit
ausreichend Finanzierung, Personal und Ausrüstung
aufzubauen, um genauso gut mit alltäglichen
Problemen wie mit Ausbrüchen von
Infektionskrankheiten umzugehen. Save the Children
ist davon überzeugt, dass alle Länder sich jetzt
einer Allgemeinen Gesundheitsversorgung
verpflichten müssen – es muss das Prinzip gelten, dass
jeder Mensch auf der Welt Zugang zu einer wertigen
und essenziellen Gesundheitsversorgung hat, und
nicht nur diejenigen, die es sich leisten können. Die
Bewegung zum Aufbau einer Allgemeinen
Gesundheitsversorgung hat an Schwung gewonnen,
sogar noch vor Ausbruch der Ebola-Krise. Wichtige
Regierungen, zivilgesellschaftliche Organisationen und
Institutionen wie die Weltgesundheitsorganisation
und die Weltbank haben diesem Thema höchste
Priorität eingeräumt. Indem wir ihrer Forderung nach
„Gesundheit für alle“ nachkommen, würden wir nicht
nur den Ländern helfen, mit den Ausbrüchen von
Krankheiten umzugehen – es würde die Welt auf den
Weg bringen, die Zahl der vermeidbaren Todesfälle
bei Kindern auf Null zu bringen.
BEZAHLBAR UND REALISTISCH
ZUSAMMENFASSUNG
Während die Zahl der Todesfälle bei Kindern
weltweit gefallen ist, zeigen zwei Probleme, dass
robustere Gesundheitssysteme notwendig sind.
Erstens fällt die Sterblichkeitsrate von Neugeborenen
nicht schnell genug. Kinder sterben innerhalb der
ersten 28 Lebenstage, weil nicht jede Geburt von
einem ausgebildeten Gesundheitshelfer begleitet
wird. Wir zeigen in unserem Bericht, basierend auf
nationalen Durchschnittswerten, dass nur 35 der
Countdown-2015-Länder auf dem Weg sind, das
Millenniumsziel 4 bezüglich Kindersterblichkeit bis
zum Ende dieses entscheidenden Jahres zu erreichen.
Zweitens ist der Rückgang der Kindersterblichkeit
noch lange nicht ausgewogen. Kinder aus den
ärmsten Haushalten und Regionen bleiben zurück.
Nur 16 der 75 Countdown-2015-Länder zeigen
ausreichende Fortschritte unter den ärmsten und am
stärksten ausgegrenzten Bevölkerungsgruppen.
37
Ein breites Spektrum von Faktoren hat beeinflusst,
ob es zu einem Ebola-Ausbruch in den Ländern kam
oder diese schnell genug gehandelt haben, um eine
Verbreitung zu begrenzen. Ebola hat sich schneller
verbreitet als vorherige Ausbrüche im Zentralafrika
und hat erstmals urbane Gebiete erreicht. Westafrika
war bisher nie betroffen und entsprechend
unvorbereitet. Kulturelle Besonderheiten wie
bestimmte Begräbnisrituale haben zur schnellen
Verbreitung beigetragen.
Trotzdem haben Länder wie Senegal, Mali und
Nigeria schnell auf Ebola reagiert und dadurch die
Infektionen eingedämmt, obwohl auch ihre
Gesundheitssysteme genauso gefährdet waren wie
die in Guinea, Liberia und Sierra Leone. (s. Tabelle 1)
Laut WHO waren die potenziell gefährdeten
Regionen im Sommer 2014 in höchster
Alarmbereitschaft, da sie verfolgt haben, wie
verheerend sich der Virus verbreitet hat und zu
großen Beeinträchtigungen der Wirtschafts- und
Sozialsysteme geführt hat.
Nachdem sie die wachsende Epidemie in
Nachbarländern über Monate beobachtet haben,
konnten Nigeria, Senegal und Mali sofort und
entschieden handeln, der erste Fall wurde als
nationaler Katastrophenfall behandelt. Die Präsenz
einer Seuchensensibilisierung, Überwachungs-
FOTO: KRISTA ARMSTRONG/SAVE THE CHILDREN
WARUM HAT SICH EBOLA
IN MANCHEN LÄNDERN
AUSGEBREITET
UND IN ANDEREN NICHT?
und Reaktionssysteme, und die Ausbildung von
Gesundheitspersonal im Management von
Infektionskrankheiten haben auch hier eine
Schlüsselrolle gespielt. Auch verfügten diese Länder
über gut ausgestattete Labore. Die
Kontaktverfolgung im Senegal, in Mali sowie in
Nigeria war zielführend, die meisten
Kontaktpersonen konnten isoliert werden.
In Nigeria kam eine Person krank aus Liberia am
Flughafen in Lagos an und wurde in ein
Privatkrankenhaus eingeliefert. Ebola wurde nicht
sofort diagnostiziert. Neun Gesundheitsmitarbeiter
wurden infiziert und es entstand eine weltweite
Panik, dass sich Ebola in den überbevölkerten Slums
von Lagos ausbreiten würde. Dort ist eine
Gesundheitsversorgung weder gerecht verteilt, noch
derzeit möglich. Trotzdem war die
Kontaktermittlung zielführend. Nigeria adaptierte ein
Polio-Überwachungssystem, das 2012 bei der
Ausrottung von Polio erfolgreich war und von
Ärzten mit internationaler Ausbildung in
Epidemiologie entwickelt wurde. Nigeria brauchte
zwei Wochen um die erste Isolierstation zu öffnen:
ausreichend Schutzausrüstung und medizinische
Ausrüstung wurden schnell zur Verfügung gestellt.
Der Virus hat sich nicht in die dicht besiedelten
Elendsviertel von Lagos ausgebreitet. Nigerias
Reaktion auf die Epidemie war ausgesprochen
erfolgreich.
Fatou*, 4 Jahre, mit ihrem Onkel
FATOU*
Die kleine Fatou* ist eine Ebola-Überlebende. Doch
die Krankheit hat ihr einen Großteil ihrer Familie
genommen. Die Überlebenden tun alles, um die
Familie beisammen zu halten.
Die Vierjährige lebte mit ihrer großen Familie im
Haus ihrer Großmutter als eines der
Familienmitglieder erkrankte. „Fatou lebte bei ihrer
Oma, die sie oft in die Arme nahm. Wir alle
wohnten zusammen, und dann als Oma krank
wurde, brachten wir sie ins Krankenhaus. Dort ist
sie gestorben. Fatous Großvater, mein Vater, ist
auch gestorben. Und dann Fatous Onkel und ihr
Bruder. Insgesamt sind sechs Mitglieder unserer
Familie weg gestorben”, berichtet ihr Onkel
Mohamad.
Kurze Zeit später entwickelte Fatou Symptome, die
zum Krankheitsbild von Ebola passten. „Wir eilten
mit ihr ins Kinderkrankenhaus. Dort blieb sie vier
Tage und wurde positiv getestet. Dann wurde sie
nach Kerry Town gebracht.“ Fatou verbrachte zwei
Wochen im Krankenhaus von Kerry Town. Ihr Vater
besuchte sie mehrmals. „Wir hatten nicht erwartet,
dass sie überlebt. Sie war am Virus erkrankt, genau
wie alle unsere anderen Verwandten – und sie sind
alle tot. Alle sechs. Wir haben uns so große Sorgen
8
gemacht und waren total verwirrt. Aber heute geht
es ihr offensichtlich besser, und sie ist geheilt. Ich bin
überzeugt, dass sie jetzt okay ist. Ich bin so glücklich.
So glücklich, dass sie überlebt hat“, berichtet ihr
Onkel.
Zwei Wochen verbrachte die vier Jahre alte Fatou im
Kerry Town Ebola-Zentrum von Save the Children
ohne die Begleitung ihrer Familie. Betreuer und
das Stationsteam kümmerten sich um sie. Anfangs
schien die traumatische Erfahrung die kleine Fatou zu
erdrücken. Sie vermied Augenkontakt, saß still und
düster neben einem der älteren Überlebenden und
sprach mit niemandem. Als dann ihr Onkel kam, flog
sie in seine Arme und verließ seine Seite nicht mehr.
Ihr Onkel Mohamad tut alles, um Ebola zu
bekämpfen. Er berichtet, dass diese Epidemie real
ist, und bestärkte die Menschen, sich testen und
behandeln zu lassen, wenn sie Symptome zeigen.
Aber er räumt ein: „Wir haben große Geldsorgen,
wegen Ebola ist die Situation im Land sehr schlecht.
Viele Leute finden keine Arbeit mehr, der Handel
ist sehr eingeschränkt. Früher lebten hier viele
Menschen. Aber jetzt sind alle weg.“
*Name aus Sicherheitsgründen geändert
9
“Die größte Lektion, die die Welt letztes Jahr
gelernt hat, ist, dass gut funktionierende
Gesundheitssysteme kein Luxus sind.
Gut funktionierende Gesundheitssysteme sind
die Dämmung, die im Katastrophenfall das
Schlimmste verhindern.“
Margaret Chan
Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation(WHO),
2015 (12)
Während der Ebola-Virus schon an sich eine
zerstörerische Wirkung hatte, hat er eine zweite
Krise ausgelöst, die für die Kinder in diesen drei
Ländern noch weitreichendere Auswirkungen zeigt.
Bis zum 21. Januar 2015 wurden in Liberia, Sierra
Leone und Guinea 830 Infektionsfälle bei
Gesundheitsarbeitern gemeldet, darunter 488
Todesfälle. (13) Viele Gesundheitseinrichtungen
mussten geschlossen werden und andere wurden
mit der Übertragung von Ebola in Verbindung
gebracht, sodass die Menschen sie mieden und dort
keine medizinische Hilfe suchten. Die fragilen
Gesundheitssysteme waren nicht dazu geeignet, die
Betroffenen der Ebola-Epidemie zu versorgen und
gleichzeitig die tägliche Gesundheitsversorgung
aufrecht zu erhalten.
Der eingeschränkte Zugang zu medizinischer
Versorgung betrifft besonders Kinder und
Schwangere. Im Stadtteil Clara Town der Hauptstadt
Monrovia hat dies zu einem massiven Rückgang in
der Durchimpfungsrate geführt: während vor dem
Ausbruch 97% der Kinder routinemäßig geimpft
wurden, waren es zum Höhepunkt der Epidemie nur
27%, die vor gängige Krankheiten geschützt wurden.
(14) In Sierra Leone fiel die Impfquote gegen Masern
im ganzen Land in einem Jahr um 20%. So nahm die
Zahl der Masernfälle in den betroffenen Ländern
drastisch zu – es wurden zwischen drei- bis viermal
mehr Erkrankungen registriert als ein Jahr zuvor.
Und um 40% fiel die Zahl der Kinder unter fünf
Jahren, die von Mai bis September 2014 wegen
Malaria behandelt wurden. (16)
10
FOTO: DAN STEWART/SAVE THE CHILDREN
DIE VERSTECKTE KRISE DIE KOMPLETTEN AUSWIRKUNGEN
DER EBOLA-KRISE
Die Ebola-Krise wirkte sich auch gefährlich auf die
Zahl der vorgeburtlichen Untersuchungen von
Schwangeren aus: In Sierra Leone verringerte sich die
Zahl zwischen Mai und September um ein Drittel.
(17) Um die Hälfte im Vergleich zum Vorjahr,
nämlich von 49% auf 25%, reduzierte sich in Liberia
die Zahl der schwangeren Frauen, die
Vorsorgeuntersuchungen erhielten. (18)
Der drastisch reduzierte Zugang zur Gesundheitsversorgung und die Nahrungsmittelknappheit durch
Reisebeschränkungen und kleinere Ernten haben
dazu geführt, dass Kinder unter fünf Jahren und ihre
Familien der ernstzunehmenden Gefahr einer akuten
Unterernährung ausgesetzt sind. (19) Die
Verbesserungen im Bereich der Ernährung, die sich
in Liberia in der Dekade nach dem Ende des
Bürgerkriegs und vor dem Ausbruch von Ebola
eingestellt hatten, werden durch die aktuelle Krise
wieder rückgängig gemacht. Laut Schätzungen sind es
in jedem Land hunderttausende Menschen, die von
der unsicheren Versorgungslage betroffen sind.
Voraussichtlich wird diese Zahl im Jahr 2015 noch
steigen. (20)
UNICEF warnte im September, dass allein in Liberia
1,5 Millionen Kinder von der Schließung ihrer Schulen
betroffen seien. (21) Der Ebola-Ausbruch hat zudem
noch eine zerstörerische Wirkung auf die Wirtschaft,
die noch lange spürbar sein wird. Die Weltbank
rechnet, dass sich die finanzielle Belastung in der
Region über eine Periode von zwei Jahren zwischen
einer optimistischen „Low Ebola“ Schätzung von 3,8
Milliarden US-Dollar und einer pessimistischen „High
Ebola“ Schätzung von 32,6 Milliarden US-Dollar
bewegen könne (aktualisiert am 2. Dezember 2014).
(22)
Umahawa
UMAHAWA*
Umahawa ist eine Gesundheitsarbeiterin in einem
Gemeindegesundheitszentrum in Sierra Leone. Der
rasante Ebola-Ausbruch hatte große Auswirkungen
auf die Gemeinde und das Gesundheitszentrum steht
vor komplett neuen Herausforderungen.
„Ebola hat riesige Auswirkungen. Viele Leute, die
in diesem Zentrum als Helfer tätig waren, sind aus
Angst vor der Krankheit weggegangen.“ Die NGOs
in der Region sind an den Grenzen ihrer Kapazität.
Selbst so einfache Dinge wie Blutdruck- oder
Fiebermessen sind schwierig, wenn die Patienten
nicht berührt werden dürfen. „Viele Dinge sind
wegen Ebola zum Erliegen gekommen.“
“Die Menschen bleiben aus Angst zu Hause. Die
meisten Mütter kommen nicht mehr her, um ihre
Kinder impfen zu lassen. Und sie kommen auch nicht
mehr, selbst wenn ihre Kinder unterernährt sind und
das hindert uns daran, die Unterernährung in
unseren Gemeinden zu bekämpfen.”
„Die Menschen sollten nicht wie gelähmt aus Angst
vor Ebola sein. Es gibt andere Lebensbedrohungen
wie Malaria, Hepatitis, Lungenentzündung oder akute
Atemwegserkrankungen, die lebensbedrohend für
Kinder sind.“
„Wenn die Menschen nicht zum Center
kommen, könnten diese Erkrankungen wieder
verstärkt auftauchen.“
*Name aus Sicherheitsgründen geändert
11
FOTO: IVY LAHON/SAVE THE CHILDREN
VORBEUGUNG
IST DIE BESTE MEDIZIN
ANTHO*
Antho wacht über ihren Sohn Kaba, 2 Jahre, der
Kabu bekommt Medikamente gegen die Malaria,
zerebrale Malaria hat und im Tshilundu Referral
aber Antho weiß nicht, wie sie diese bezahlen
Hospital in Ostkasai, Demokratische Republik
soll – oder für die Geburt ihres neuen Babys.
Kongo, behandelt wird. Kaba liegt nun im Koma.
Auch Anthos Sorgen sind nicht außergewöhnlich.
Antho ist im neunten Monat schwanger. Das
Eins von fünf Kindern der Demokratischen
ist ihre achte Schwangerschaft. Sie hatte zwei
Republik Kongo stirbt an einer vermeidbaren
Fehlgeburten und eine Tochter, die mit nur 11
Krankheit, bevor es das fünfte Lebensjahr erreicht.
Monaten an Malaria starb. Sie musste sterben,
Save the Children hilft. Wir verteilen kostenfrei
weil die Klinik, zu der sie ihre Tochter brachten,
essenzielle Medikamente und Geräte an schlecht
geschlossen war, als sie dort ankamen. Das ist
ausgestattete Gesundheitszentren, wie etwa die
nicht außergewöhnlich: viele regionale Kliniken sind
Klinik, in der Kabu behandelt wird. Allerdings ist
unzureichend ausgestattet und dazu noch personell
das Ausmaß der Gesundheitskrise enorm.
unterbesetzt.
*Name aus Sicherheitsgründen geändert.
TABELLE 1 (nächste Seite) zeigt die vollständige Rangliste der 75 Countdown 2015 Länder. Der Index beleuchtet unter
Berücksichtigung verschiedener Daten die Zugangsgerechtigkeit. Interessanterweise zeigt der Gesundheitszugang-Index
(Health Access Index), dass Guinea weit hinten auf Platz 65 des Index liegt (nur acht Plätze vor den Schlusslichtländern,
den 72, für die Daten zur Verfügung stehen). Die zwei weiteren Länder, die von diesem Ebola-Ausbruch betroffen sind,
finden sich mit Liberia auf Platz 44 und mit Sierra Leone auf Platz 46 wieder. Diese Länder gehören nicht zu den Ländern
mit den schlechtesten Gesundheitsbedingungen. Beide Länder hatten wichtige Fortschritte gemacht in den Jahren vor
Ebola. Der generelle Zugang für Gesundheitsversorgung so für professionelle Geburtshilfe wurde verbessert, außerdem
wurde die Barzahlung für medizinische Versorgung abgeschafft. 28 Länder liegen im Index noch hinter
Als Schlusslichter finden sich Länder, die entscheidenden Entwicklungsherausforderungen gegenüberstehen: Somalia,
Haiti, Tschad, Niger, Zentralafrikanische Republik, Guinea Bissau,Togo und Afghanistan. In diesen Ländern ist jeweils die
Kinder- und Müttersterblichkeit extrem hoch. Durch den Index werden die Gründe für diese hohe Sterblichkeitsrate
verdeutlicht. In allen genannten Ländern ist der Zugang zum Gesundheitswesen ist extrem begrenzt. Viele dieser Länder
sind besonders arm, werden oder wurden von Konflikten betroffen. So ist Somalia als Folge der langanhaltenden Krise
und einem mangelhaften Gesundheitswesen eines der schlimmsten Länder für Kinder.
12
Die Aufmerksamkeit ist zu Recht auf die Stärkung
der drei am stärksten von Ebola betroffenen Länder
gerichtet. Es gab eine außerordentliche Bereitschaft
von nationalen Regierungen, internationalen
Organisationen und dem Privatsektor, die
Hilfsmaßnahmen zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie
und den Wiederaufbau zu finanzieren. Bis zum
17. Dezember wurden insgesamt 4,3 Milliarden
US-Dollar zugesagt. (78) Das umfasst bilaterale
Unterstützung (Sach- und Geldleistungen) und
Unterstützung für ökonomische Stabilität. Bis zum
22. Dezember 2014 wurden 1,85 Milliarden
US-Dollar ausgezahlt. (79) Am 3. März 2015 treffen
sich Europäische Geber, um über die
Weiterfinanzierung der Ebola-Hilfe zu beraten.
Zusätzlich zu den unmittelbaren Kosten der EbolaHilfsmaßnahmen, schätzt die Weltbank, dass sich die
ökonomische Folgen der Krise für die drei Länder
2015 auf einen Einkommensverlust von weit über
2 Milliarden US-Dollar (über 250 Millionen
US-Dollar für Liberia, etwa 1,3 Milliarden US-Dollar
für Sierra Leone, etwa 800 Millionen US-Dollar
für Guinea) belaufen. Bezogen auf die ganze Region
liegen die ökonomischen Verluste durch Ebola bei
niedriger Schätzung bei 3,8 Milliarden US-Dollar,
bei hoher Schätzung bei 32,6 Milliarden. (80) Der
massive Handels- und Einkommensverlust für die
Wirtschaften der betroffenen Länder werden
Auswirkungen haben auf die Finanzierungsmöglichkeiten für öffentliche Dienstleistungen wie
Gesundheit und Bildung solange sie sich von der
Krise erholen.
Vor der Ebola-Krise beliefen sich die Gesundheitsausgaben aller drei betroffenen Länder im Jahr 2012
auf schätzungsweise 280 Millionen US-Dollar. (81)
2010 wurde den Ländern etwa die gleiche Summe an
Gesundheitshilfe von Gebern bereitsgestellt; ein Teil
der Summe findet sich in staatlichen Zahlen, wenn es
über den nationalen Haushalt floss.
Somit sind die zugesagten Hilfszahlungen für die
Ebola-Krise bis jetzt 15-mal höher als die jährlichen
staatlichen Gesundheitsbudgets der drei Länder
zusammen.
Vergleicht man die Gesundheitsausgaben der drei
Länder in Summe mit den Pro-Kopf-Kosten
(86 US-Dollar) (83) einer minimalen, generellen
Gesundheitsversorgung bezogen auf deren
Gesamtbevölkerung von 22 Millionen, entsteht
hochgerechnet eine Finanzierungslücke von 1,58
Milliarden US-Dollar pro Jahr. (84) Das ist weniger
als ein Drittel der Kosten, die die Reaktion auf die
Ebola-Krise bisher gekostet hat. Auch bei einer
generellen medizinischen Grundversorgung wäre
Ebola zum Ausbruch gekommen und in diesem Fall
hätten viele Gegenmaßnahmen zum Stopp der
Epidemie angewendet werden müssen. Aber ein
besser funktionierendes Gesundheitssystem hätte
schnellere und schlagkräftigere Handlungsmöglichkeiten geboten, der Ausbruch wäre schneller
unter Kontrolle gebracht und die Menschen hätten
die Versorgung erhalten, die ihnen zusteht.
13
TABELLE 1 fortgesetzt
TABELLE 1 VOLLSTÄNDIGE RANGLISTE DER 75 COUNTDOWN LÄNDER
Rang
Land
Dichte von
Ärzten,
Krankenpflegern und
Hebammen
(pro 10.000)
Staatliche
Gesundheits
ausgaben
pro Kopf in
US$
(2012)
Fachassistenz Impfungen
(DTP3)
bei Geburt
in Prozent
Sterblichkeitsrate von Neugeborenen
(pro 1.000
Lebendgeburten)
Verhältnis
zwischen des
Reichsten und
Ärmsten in
SBA
1
Brasilien
94,9
490,4
98,1
95,0
8,4
1,3
2
Kirgisitan
80,9
50,6
99,1
97,0
13,3
1,0
3
Usbekistan
143,6
56,0
99,9
99,0
14,1
1,0
4
Aserbaidschan
101,2
90,6
99,4
93,0
15,9
1,3
5
Ägypten
63,5
59,2
78,9
97,0
11,8
1,8
6
Süd Afrika
56,8
308,7
91,2
90,0
14,8
1,4
7
Tadschikistan
63,8
16,3
87,4
96,0
21,9
1,3
8
Turkmenistan
132,2
81,5
97,2
98,0
23,2
9
Gabon
53,1
203,1
89,3
79,0
10
Peru
26,5
198,7
86,7
11
Salomonen
22,8
142,0
12
China
29,7
13
Sao Tome und Principe
14
Land
Dichte von
Ärzten,
Krankenpflegern und
Hebammen
(pro 10.000)
38
Vereinigte Republik
Tansania
2,5
39
Ghana
40
Madagaskar
41
Angola
42
Rang
Staatliche
Gesundheits
ausgaben
pro Kopf in
US$
(2012)
Sterblichkeitsrate von Neugeborenen
(pro 1.000
Lebendgeburten)
Verhältnis
zwischen des
Reichsten und
Ärmsten in
SBA
Fachassistenz
bei Geburt
in Prozent
Impfungen
(DTP3)
16,3
48,9
91,0
20,7
2,9
10,2
47,4
68,4
90,0
29,3
2,5
4,8
11,1
44,3
90,0
21,4
2,7
18,3
118,4
47,3
93,0
46,6
3,7
Elfenbeinküste
6,3
24,2
59,4
99,0
37,5
2,6
43
Demokratische Republik
Kongo
6,4
7,8
80,4
87,0
38,2
1,4
1,2
44
Liberien
2,9
19,5
46,3
89,0
25,6
3,2
22,8
1,3
45
Mauretanien
8
33,1
65,1
80,0
34,8
3,6
88,0
8
1,7
46
Sierra Leone
1,9
15,9
59,7
92,0
44,3
1,6
85,5
83,0
13,2
1,3
47
Kenya
9,7
17,0
43,8
84,0
26,3
4,0
180,0
99,8
99,0
7,7
3,3
48
Lesotho
6,7
108,3
61,5
66,0
43,9
2,6
23,6
34,6
81,7
97,0
19,4
1,3
49
Nepal
6,7
14,2
36,0
92,0
23
7,6
Vietnam
23
43,6
92,9
59,0
12,8
1,4
50
Papua-Neuguinea
5,1
94,4
53,0
68,0
24
3,3
15
Botswana
31,8
216,5
94,6
79,0
24,9
1,2
51
Jemen
8,7
19,4
35,7
88,0
24,3
4,3
16
Kongo
9,2
73,7
92,5
85,0
19,4
1,3
52
Sambia
8,5
61,6
46,5
79,0
29,3
3,4
17
Indonesien
15,9
42,7
83,1
86,0
14,4
1,7
53
Bangladesch
5,7
9,0
34,4
92,0
24,2
3,9
18
Mexiko
46,2
320,3
96,0
83,0
6,5
3,7
54
Eritrea
6,3
7,8
34,1
94,0
17,7
10,5
19
Marokko
15,1
63,7
73,6
99,0
17,9
2,5
55
Indien
24,1
20,3
52,3
76,0
29,2
3,6
20
Philippinen
71,5
34,8
72,2
94,0
13,7
3,7
56
Kamerun
5,2
19,8
63,6
89,0
28,2
5,1
21
Ruanda
7,5
37,9
69,0
99,0
20,1
1,4
57
Pakistan
14
12,4
52,1
66,0
42
2,9
22
Irak
6,1
121,2
90,9
78,0
18,7
1,2
58
Sudan
11,2
26,8
23,1
93,0
29,9
10,5
23
Swasiland
17,7
192,3
82,0
98,0
29,8
1,4
59
Togo
3.3
21,0
59,4
84,0
30,4
3,4
24
Bolivien
14,8
106,7
84,0
80,0
17,9
2,6
60
Lao, PDR
10,6
20,6
41,5
87,0
29,1
8,4
25
Kambodscha
10,1
13,7
71,7
92,0
17,6
2,0
61
Mosambik
4,5
16,5
54,3
78,0
30,4
2,8
26
Uganda
14,2
10,4
57,4
97,0
22,1
2,0
62
Guinea-Bissau
6,6
6,8
43,0
96,0
44
3,6
27
Benin
8,3
17,0
80,9
93,0
26,9
1,6
63
Mali
5,1
16,4
56,1
76,0
40,2
2,9
28
Gambia
9,7
16,9
56,6
98,0
28,1
1,7
64
Niger
1,6
10,1
29,3
92,0
27,5
6,0
29
Malawi
3,6
18,8
71,4
89,0
23,2
1,4
65
Guinea
6,1
9,0
45,3
90,0
32,8
4,9
30
Komoren
8,9
21,1
82,2
83,0
30,8
1,4
66
8,8
53,8
28,0
43
2,6
Äquatorialguinea
8,4
617,8
68,3
24,0
33,2
1,8
Zentralafrikanische
Republik
3,1
31
32
Guatemala
18,3
80,4
52,3
85,0
14,8
4,7
67
Äthiopien
2,8
8,5
10,0
82,0
27,5
26,8
33
Senegal
4,8
28,6
65,1
92,0
23
3,2
68
Haiti
3,6
12,0
37,3
85,0
24,9
8,1
34
Burkina Faso
6,1
20,5
65,9
88,0
26,9
2,0
69
Afghanistan
7,3
10,7
38,6
90,0
36,3
4,9
35
Burundi
2,2
11,9
60,3
96,0
29,8
1,6
70
Nigeria
4,1
29,4
38,1
65,0
37,4
15,0
36
Djibouti
10,3
77,1
87,4
82,0
31,2
4,5
71
Chad
2,3
14,1
22,7
80,0
39,8
7,6
37
Myanmar
16,2
4,7
70,6
75,0
25,5
1,9
72
Somalia
1,5
1,7
33,0
34,0
46,2
7,2
Daten nicht verfügbar für Süd Sudan, DPR Korea, Simbabwe
14
15
Die Ebola-Krise hat verdeutlicht, dass ein schlecht
ausgestattetes, unterbesetztes und fragmentiertes
Gesundheitssystem Ausbrüche von schweren Infektionskrankheiten nicht eindämmen, oder auf
Gesundheitskrisen angemessen reagieren kann.
Dieses Versagen von Gesundheitssystemen, eine
aufkommende Krise zu stoppen, verbunden mit einer
mangelhafteninternationalen Reaktion, hätte
weitreichende und katastrophale globale Folgen
haben können und könnte diese in der Zukunft noch
haben.
Die Faktoren, die zur Ausbreitung von Ebola in
Guinea, Liberia, und Sierra Leone geführt haben, sind
nicht allein auf diese drei westafrikanischen Länder
beschränkt. Die Nachbarländer – Niger, Tschad,
Zentralafrikanische Republik, Mali, Guinea Bissau –
sind fast auf den letzten Plätzen des Health Access
Index. 28 Länder haben ähnlich unzureichende oder
schlechtere Gesundheitswesen als Liberia. Andere
Länder müssen von dem Ebola-Ausbruch lernen, um
ihr eigenes Gesundheitswesen jetzt zu stärken.
Ebola ist inzwischen eine weltweit bekannte
Krankheit. Aber es gibt andere Gesundheitskrisen,
die sich täglich in vielen armen Ländern zutragen.
Wie Ebola liegt ihre Ursache in unzureichenden
Gesundheitssystemen. 2012 sind immer noch 6,3
Millionen Kinder an vermeidbaren Todesursachen
gestorben. Zwei Millionen Babys sterben in
ihrem ersten Lebensmonat. Seit 1990 wurde
die Kindersterblichkeit enorm reduziert, doch
dies gilt nicht für die ärmsten und am stärksten
benachteiligten Kinder.
Um etwas Positives aus der Ebola-Krise
hervorzubringen, bedarf es einer erneuerten
globalen Gesundheitsagenda: mit fairer Verteilung
16
von Zugängen, mit einem Schutz vor finanziellem
Risiko, die auf lokale Krankheitsbelastungen und
-bedürfnisse reagiert und die unbeschränkten Zugang
zu hochwertiger, präventiver, fördernder, kurativer
und rehabilitativer Gesundheitsversorgung
gewährleistet. Universelle Gesundheitsversorgung
(Universal Health Coverage) liefert die Grundlage für
diesen neuen Ansatz zu stärker integrierten und
nachhaltigeren Gesundheitswesen. Damit eine
Universelle Gesundheitsver-sorgung erreicht werden
kann, muss der Mensch im Mittelpunkt des
Gesundheitswesens stehen, ebenso wie ein
verbesserter Zugang zu notwendigen Medikamenten
und Technologien und Verstärkung des
Gesundheitspersonals. Auch muss es Änderungen in
der Förderung von Gesundheitspolitik so wie bei der
Bereitstellung von Hilfe in den Empfängerländern geben.
FOTO: KATE AYKROYD/SAVE THE CHILDREN
Die Ebola-Ausbrüche in Guinea, Liberia und Sierra
Leone haben die Region stark betroffen. Tausende
sind unter Schmerzen und in Isolation gestorben.
Viele Kinder haben ihre Eltern durch Ebola verloren.
Millionen Kinder erhielten keine medizinische
Grundversorgung und Schulbildung.
FAZIT
FAZIT
Die Verbesserung des Gesundheitswesens, das schon
zu lange unzureichend ist, muss in der Verantwortlichkeit auf lokaler und nationaler Ebene liegen.
Die Nachhaltigen Entwicklungsziele müssen dazu
dienen, diese Gesundhheits-Agenda zu stärken. Ohne
diese Veränderung würden zu viele Gesundheitswesen
in einem ungerechten, unmenschlichen und gefährlichen
Zustand verharren. Entscheidend dafür, ist es den
Ländern zu ermöglichen, mehr Geld aufzu-bringen und
auszugeben, um die Lücke zu füllen.
Die Welt hilft jetzt Guinea, Liberia, und Sierra Leone
den Ebola-Ausbruch zu bewältigen und wird sie dabei
unterstützen, ihre Gesundheitswesen nach Ende der
Krise wieder aufzubauen. Auf einer WHO Sitzung war
kürzlich zu hören: “Die Ebola-Krise in Westafrika
bietet eine zeitlich beschränkte Gelegenheit, die nicht
verschwendet werden sollte. Maßnahmen für die
Stärkung von Gesundheitssystemen und deren
Widerstandsfähigkeit sollten jetzt etabliert
werden.” (158) Wenn die Prinzipien des UHCs
angewendet werden, werden diese Länder besser
aufgestellt sein, um effektiv auf Ausbrüche von
Infektionskrankheiten zu reagieren. Die Lehren aus der
Ebola-Krise untermauern die Notwendigkeit für eine
Universelle Gesundheitsversorgung in den ärmsten
Ländern. Jetzt bedarf es einer Umsetzung.
17
HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN
TABELLE 2 - VERGLEICHBARE INDIKATOREN FÜR LÄNDER MIT HOHEM EINKOMMEN
Arbeitskräfte für Gesundheit
Anzahl
Personen
pro Arzt
Um dafür zu sorgen, dass die Welt die Lehren dieses
Ebola-Ausbruchs zieht und die Gelegenheit annimmt,
die langjährige Ungerechtigkeit unzureichender und
damit gefährlicher Gesundheitssysteme in Ländern
mit niedrigem Einkommen anzugehen, müssen alle
Parteien handeln, um eine Universelle Gesundheitsversorgung zu erzielen:
FÜR GUINEA, SIERRA LEONE UND
LIBERIA FORDERN WIR:
POLITISCHE FÜHRUNGSKRÄFTE
IN LÄNDERN MIT NIEDRIGER
GESUNDHEITSVERSORGUNGSRATE
SOLLTEN:
· Sich öffentlich verpflichten, flächendeckende
Gesundheitsversorgung aufzubauen, die kaum
oder keine direkten Zahlungen umfassen.
Gesundheitsdienstleister und Regierungen müssen
in ihrer Verantwortlichkeit gestärkt werden.
· Investition in umfassende Gesundheitsdienste
erhöhen, angefangen mit der Grundversorgung
und der unerlässlichen Versorgung von
Infektionskrankheiten und der Priorisierung von
Mütter- und Kindergesundheit.
· Staatsfinanzen aufstocken durch die Erhöhung von
fairer Versteuerung und verstärkter Maßnahmen
gegen Steuerhinterziehung und Steuerflucht
· Investieren in nationale Bereitschaftspläne für
mögliche Ausbrüche von Infektionskrankheiten,
18
INTERNATIONALE INSTITUTIONEN
UND GEBER SOLLTEN:
· Dafür sorgen, dass Hilfe und globale
Unterstützung genutzt wird, um geeignete und
umfassende Gesundheitsdienste zu unterstützen
und aufzubauen.
· Dafür sorgen, dass multilaterale Initiativen so
wie die Gavi Vaccine Alliance, der Global Fund
und die neu geplante Global Financing Facility für
Fortpflanzungs-, Mütter- und Kindergesundheit
die umfassenden und flächendeckenden
Gesundheitsdienste unterstützen und dies
belegen.
· Nationale und internationale Reformen
einzuführen, um illegale Geldflüsse und
Steuerhinterziehung einzudämmen.
· Die Internationalen Gesundheitsbestimmungen
respektieren und global die internationale
Koordination im Krisenfall unterstützen.
Gesundheits- Staatliche
arbeiter je
gesundheitkm2
sausgaben
(pro Kopf,
US$)
Ergebnisse
OOPs
(% der
Gesamtgesundheitsausgaben)
Neugeborenensterblichkeitsrate
(pro 1000)
Sterblichkeitsrate
bei
Kindern
unter 5
Australien
306
94
24.2
4,108
19
2
4
Kanada
484
108
25.72
4,022
15
3
5
Deutschland
263
87
0.28
3,572
12
2
4
Italien
244
184
0.54
2,371
20
2
4
Japan
435
92
0.22
3,920
14
1
3
Norwegen
267
75
4.56
7,704
13
2
3
Spanien
271
197
1.23
2,065
20
3
4
Schweden
306
91
3.46
4,346
16
2
3
UK
358
113
0.33
3,009
10
3
5
USA
408
102
2.7
4,126
11
4
7
Datenquellen: Arbeitskräfte: Eigene Kalkulationen basiert auf Weltbank 2014 (Bevölkerung) und WHO, letztverfügbaren Daten von 2003
bis 2012 (Anzahl Ärzte) Gesundheitsfinanzierung: WHO 2012 Gesundheitsfolgen WHO 2013
FOTO: TANYA BINDRA/SAVE THE CHILDREN
· Die internationale Hilfe muss aufrecht erhalten
werden, um neue Ebola-Infektionen zu
unterbinden.
· In den Wiederaufbau der Gesundheitswesen der
drei Länder investieren und dessen unbeschränkte
Nutzung jetzt und in Zukunft garantieren.
· Investitionen in einen nationalen und einen
internationalen Notfallplan. Dieser muss
Gesundheitskontrollsysteme, Frühwarn- und
Überweisungssysteme und Versorgungskonzepte
im Katastrophenfall beinhalten.
die Überwachung der Volksgesundheit, in
Systeme zur Frühwarnung und Überweisungen,
in Versorgungskonzepte, die in Notsituationen
schnell medizinische Ausrüstung und Medikamente
beschaffen und/oder verteilen können.
· SDG Ziele verwandeln in national-relevante Ziele
und Indikatoren mit Messbarkeit auf nationaler
Ebene etablieren.
Anzahl
Personen
pro Hebamme
Krankenschwester
Finanzierung
ZIVILGESELLSCHAFTLICHE
ORGANISATIONEN SOLLTEN:
· Steuerprozesse verantworten, sich einsetzen
für progressive Steuerreformen und erhöhte
Transparenz.
· Inlandsbudgets überwachen, um
Ressourcenströme zu verfolgen, und sich
einsetzen für gerechte Einkünfte und
Gesundheitsausgaben.
· Eine Rolle spielen in der Unterstützung von
nationalen Regierungen, damit regionale
Strukturen auf Gemeindeebene verbessert
werden – für Infektionskrankheiten und die
Reduzierung von Kindersterblichkeit.
19
Land
Wird das
ganze Land
MDG 4
erreichen?
Für das
ärmste
Quintil und
ländliche
Regionen?
Land
Wird das
ganze Land
MDG 4
erreichen?
Für das
ärmste
Quintil und
ländliche
Regionen?
Afghanistan
NEIN
Lesotho
NEIN
NEIN
Angola
NEIN
Liberia
JA
NEIN
Madagaskar
JA
JA
Malawi
JA
JA
JA
NEIN
Aserbaidschan
JA
Bangladesch
JA
JA
NEIN
NEIN
Mali
Bolivien
JA
NEIN
Mauretanien
NEIN
Botswana
JA
Mexiko
NEIN
Brasilien
JA
Morokko
JA
Burkina Faso
JA
Mozambique
JA
Burundi
JA
Kambodscha
JA
JA
Nepal
JA
JA
Kamerun
NEIN
NEIN
Niger
JA
JA
Zentral Afrikanische Republik
NEIN
NEIN
Nigeria
NEIN
NEIN
Tschad
NEIN
Pakistan
NEIN
NEIN
China
JA
Papua Neu Guinea
NEIN
Benin
Komoren
Kongo
JA
Myanmar
NEIN
Peru
JA
JA
Elfenbeinküste
NEIN
NEIN
Demokratische Republik
Kongo
NEIN
Dschibuti
NEIN
Ägypten
JA
Äquatorialguinea
Senegal
JA
NEIN
JA
Äthiopien
JA
NEIN
Gabun
NEIN
NEIN
Gambia
NEIN
Ghana
NEIN
NEIN
Guinea-Bissau
NEIN
Haiti
NEIN
Indien
NEIN
Indonesien
NEIN
JA
Guinea
JA
Irak
NEIN
Kenya
NEIN
Ruanda
Sao Tome and Prinzipe
Eritrea
Guatemala
Philippinen
NEIN
NEIN
NEIN
NO
FOTO: COLIN CROWLEY/SAVE THE CHILDREN
ALLE KINDER MÜSSEN ÜBERLEBEN: ZIELERREICHUNG MDG 4
JA
NEIN
Kadhra*, mit ihrem acht Monate alten
Sohn Mohamud
KADHRA*
JA
JA
Der acht Monate alte Mohamud leidet unter
NEIN
NEIN
starker Mangelernährung und medizinischen
weise noch bis zu 20 stationäre Patienten. Die
JA
JA
Komplikationen. Endlich bekommt er die
Mitarbeiter geben ihr Bestes, um alle Patienten
Behandlung, die er benötigt – aber wegen der
ihrem Krankheitsbild entsprechend zu versorgen.
Überbelegung des Krankenhauses in Garowe,
Doch dabei stoßen sie auf viele Hindernisse.
Dr. Fatuma Ali Abdi, Leiterin des Kinder- und Sta-
NEIN
JA
JA
Sierra Leone
NEIN
Somalia, besteht das Risiko, dass er sich auch noch
Solomon Islands
NEIN
an einer anderen Krankheit ansteckt.
Somalia
NEIN
Süd Afrika
NEIN
Süd Sudan
JA
bilisierungszentrums, erklärte uns: „Unser Prob-
Mohamud war schon zwei Monate krank,
lem ist es, dass wir nicht genügend Medikamente
bevor seine Mutter Khadra das notwendige
haben. Und das andere Problem ist der Platz. Einer
Sudan
NEIN
Geld zusammenzubringen, um ihn zur nächsten
unserer aktuellen Patienten hat Hirnhautentzünd-
Swasiland
NEIN
Gesundheitseinrichtung zu bringen. Garowe ist 90
ung. Bestenfalls sollten wir ihn isolieren, damit er
Tadschikistan
JA
km entfernt. Die Reise dorthin dauerte zwei Tage.
die anderen Kinder nicht anstecken kann. Und
Vereinigte Republik Tansania
JA
Togo
NEIN
Turkmenistan
NEIN
Uganda
JA
Usbekistan
NEIN
Vietnam
NEIN
JA
JA
NEIN
Jemen
JA
Sambia
JA
JA
NEIN
NEIN
Das war vor zwei Monaten – und Mohamud ist
Ein drittes ernstzunehmendes Problem für Dr.
ud teilen sich ein kleines Zimmer mit vier anderen
Abdi und ihre Patienten ist die Armut. Geldmangel
Kindern und ihren Müttern, darunter auch ein
hindert die Menschen daran, Hilfe zu suchen und so
Kind mit Lungenentzündung und ein anderes mit
lange wie nötig im Krankenhaus zu bleiben. „Viele
Hirnhautentzündung. Weil sie auf engstem Raum
Menschen, die in die öffentlichen Krankenhäuser
zusammen sind, besteht für die Kinder, die Gefahr
kommen, sind sehr arm“, berichtete Dr. Abdi. „Als
einer Infektionsübertragung.
Ärztin versuche ich ihnen zu helfen. Aber sie haben
Korea, Demokratische
Volksrepublik
JA
Kirgisistan
JA
Das Krankenhaus ist hoffnungslos überlastet.
Laos, Demokratische
Volksrepublik
JA
Zwischen 100 und 120 ambulanten Patienten
Zimbabwe
dann könnte er selbst besser behandelt werden.“
immer noch im Krankenhaus. Khadra und Moham-
werden pro Tag behandelt. Hinzu kommen nor20
maler-
nicht genug Geld, um Essen zu kaufen oder um die
Anreise zu bezahlen. So bleiben sie immer nur für
kurze Zeit.“
*Name aus Sicherheitsgründen geändert.
21
DIE ANTWORT VON SAVE THE
CHILDREN AUF EBOLA
Save the Children arbeitet seit über 15 Jahren in
Guinea, Liberia und Sierra Leone. Save the Children
ist in den Bereichen Gesundheit, Kinderschutz,
WASH und Ernährung tätig. (165)
Unsere gezielten Maßnahmen zur Bekämpfung der
Ebola-Epidemie: Reduzierung der Übertragung, Unterstützung betroffener Kinder und Behandlung von
Infizierten. Auf Gemeinde-Ebene haben wir Isolationsmaßnahmen von Ebola-Patienten umgesetzt.
Wir helfen in Gemeinden über Aufklärungskampagnen, die Übertragung zu reduzieren. Wir klären über
Hygienepraktiken und die Notwendigkeit von Händewaschen auf. Wir informieren, wie man die Symptome von Ebola erkennt und was im Krankheitsfall zu
beachten, und wie zu reagieren ist. (166)
In Kerry Town (Sierra Leone) betreibt Save the Children ein Ebola Treatment Centre (ETC) mit einer
Kapazität von 80 Betten. Seit der Öffnung liegt die
Auslastung bei 50% mit sinkender Tendenz. (167)
In Liberia hat Save the Children anteilig mit dem Bau
der 65 Community Care Centres (CCCs) landesweit
geholfen. CCCs ermöglichen die betroffenen EbolaPatienten unweit ihrer Familien in ihren Gemeinden
zu isolieren. Diese Einheiten stellen grundlegende
Versorgungsleistungen bereit, bevor Patienten in
Ebola Treatment Units (ETUs) verlegt werden. (168)
FOTO: GEMMA GILLIE/SAVE THE CHILDREN
22
town gehen sie von Haus zu Haus und helfen Verdachtsfälle zu identifizieren und zu überweisen. (170)
Parallel dazu verpflichtet sich Save the Children
langfristigen Strategien, die darauf zielen,
Gesundheitswesen zu stärken und Zugang zur
Gesundheitsversorgung für Nicht-Ebola-Patienten
zu gewährleisten. Wir arbeiten daran, für alle eine
medizinische Grundversorgung zu ermöglichen und
gesellschaftliche Lebensgrundlagen zu sichern, wenn
ökonomische Aktivitäten wie Landwirtschaft bedroht
sind.
Gleichzeitig wirkt Save the Children mit an Strategien
für Prävention und an Notfallplänen in Nachbarländern, die noch nicht betroffen, aber gefährdet sind.
In Niger arbeiten wir an einem nationalen Plan für
Ebola-Prävention. In der Elfenbeinküste haben wir
einen Notfallplan entwickelt und sind in nationalen
Koordinationsgruppen aktiv.
Bis jetzt hat Save the Children mehr als 150.000
Menschen, darunter 50.000 Kinder erreicht, die von
der Epidemie betroffen sind. (171)
Save the Children hat schon mehr als 3.000 Gesundheitsmitarbeiter auf kommunaler Ebene in den von
Ebola betroffenen Ländern geschult. (169) In Free-
23
FUSSNOTEN
EXECUTIVE SUMMARY
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79
UN Special Envoy on Ebola Resources for results : Overview of total
available resources across governments, agencies, and organizations for
Ebola response 22 December 2014. This outlines: resources for Ebola
response. Based on data collected from the different partners over the
last few weeks, a total of USD 4.3 billion has been announced for the
Ebola response including direct bilateral support (in kind and in cash)
as well as resources for economic stability that go beyond the revised
appeal of USD 1.5 billion. The disbursement rate is more than 43%
(USD 1.85 billion) in less than 6 months. The allocation by country is
as follows:
• USD 1.093 billion has been announced for Liberia
• USD 857 million has been announced for Sierra Leone
• USD 580 million has been announced for Guinea
• USD 610 million has been announced for regional projects (in
affected or neighboring countries)
• USD 1.15 million has been announced for global projects, or has not
been allocated yet
80
National governments have mobilized USD 2.75 billion, representing
64% of Ebola response funding. The breakdown is as follows:
• US: 704 million (26% of total governments contribution) including
USD 233 million OCHA plan. Most of this funding takes the form of
bilateral support for Liberia (552m).
• EC: USD 540 million (17% of total governments contribution)
• UK: USD 359 million (13% of total governments contribution)
including USD 131 million OCHA plan. Most of this funding takes
the form of bilateral support for Sierra Leone (359m).
• Germany: USD 202 million (8% of total governments contribution)
including USD 124 million OCHA plan
• Additionally, USD 155 million were announced from Japan,
USD 140 million from France, USD 120 million from China,
USD 109 million from Canada and USD 423 million from the
other governments
81
ibid
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Obtained by calculating the cost of health spending for a 22 million
population with a minimum spending of US$86 per capita and subtracting
th
86
e amount already spent on health by these countries (US$280m).
Countdown to 2015 is a global movement of academics, governments,
international agencies, health-care professional associations, donors,
and nongovernmental organizations, with The Lancet as a key partner.
For more information see: http://www.countdown2015mnch.org/aboutcountdown
FUSSNOTEN
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John Hopkins University, DOI: 10.1353/bhm.2002.0022 [last accessed
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Available at http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1447686/
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102
Western European countries where the death toll was the highest.
No data was found for Spain.
103
Calculated from Malatesta M. et al., Society and the Professions in
Italy, 1860–1914, New York: Cambridge University Press, 1995.
104
Between 2005 and 2011 (last data available data). WHO, Global
Health Observatory Data Repository
105
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27
FUSSNOTEN
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Expenditure Database, http://apps.who.int/nha/database/ViewData/
Indicators/en [last accessed 09.12.2014]
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to the 1918 Virus Have Pandemic Potential, Cell Host and Microbe,
Volume 15, Issue 6, 11 June 2014, Pages 692–705, Available at
http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1931312814001632
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Osterholm M., Preparing for the Next Pandemic, N Engl J Med 2005;
352:1839-1842, DOI: 10.1056/NEJMp058068 [last accessed 17.12.2014]
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Murray CJ. et al., Estimation of potential global pandemic influenza
mortality on the basis of vital registry data from the 1918–20 pandemic:
a quantitative analysis. In: Lancet. 2006 Dec 23;368(9554):2211–8. The
calculation was based on the excess mortality between 1918 and 1920 in a
set of countries where data was available. To calculate the global mortality
in 2004, this figure was applied to the world’s, countries’ and regions’
2004 figures by taking into account population size, age composition of
the populations and changes in per-head income (as per-head income is
responsible for half of the variance in mortality rates. The results show
that 96% of the deaths would occur in developing countries.
110
Countdown to 2015 is a global movement of academics, governments,
international agencies, health-care professional associations, donors,
and nongovernmental organizations, with The Lancet as a key partner.
For more information see: http://www.countdown2015mnch.org/aboutcountdown
111
UNICEF, Committing to Child Survival: A Promise Renewed – Progress
report, 2014
112
The estimates of countries’ progress towards MDG 4 were produced
using data from GRID database, developed by Save the Children. GRID
is based on direct data processing of 257 Demographic and Health
Surveys (DHS) and Multiple Indicator Cluster Surveys (MICS) from
87 countries. It also contains annual national estimates produced by the
UN Inter-agency Group on Child Mortality Estimation (last updated
on 16 September 2014). This data is more updated than the ones used
in some of the national MDG reports, therefore for a few cases our
projections may differ from the projections provided in the country’s
MDG report.
113
To reduce under-five child mortality by two-thirds between 1990 and
2015, a country would need to have an annual rate of progress of 4.3% a
year. Therefore, if according to available data the country/group reduced
under-five child mortality at or above this rate in the given time period
(1990–2013 or 2000–13), we report it to be on track to achieve MDG4.
To calculate the average annual progress we used the following formula:
AARR = ((CML/ CME)^(1/n))-1, Where: CML = child mortality rate from
the latest year/survey; CME = child mortality rate from the earlier year/
survey; n = the number of years between data points/surveys.
114
The national level estimates are produced based on most recent
data available from the UN Inter-agency Group on Child Mortality
Estimation (published on 16 September 2014). This data is more
updated than the ones used in some of the national MDG reports,
therefore for a few cases our projections of whether or not a country
will meet the MDG4 target may differ from the projections provided in
the country’s MDG report.
3 UNIVERSAL HEALTH COVERAGE: WITHIN
OUR MEANS
WHO definition of universal healthcare coverage: http://www.who.
int/health_financing/universal_coverage_definition/en/
115
WHO definition of universal healthcare coverage: http://www.who.
int/health_financing/universal_coverage_definition/en/
116
Wagstaff A., Manachotphong W., The Health Effects of Universal
Health Care. Evidence from Thailand, The World Bank, July 2012,
Available at http://elibrary.worldbank.org/doi/pdf/10.1596/1813-94506119 [last accessed 13.01.2015]
117
United Nations General Assembly, Report of the Open Working
Group of the General Assembly on Sustainable Development Goals,
118
28
Document A/68/970, 12 August 2014, Available at
https://sustainabledevelopment.un.org/content/documents/
1579SDGs%20Proposal.pdf [last accessed 16.02.2015]
Kutzin, J. 2012. ‘Anything goes on the path to universal health
coverage? Bulletin of the World Health Organization 2012; 90:867-868. doi:
10.2471/BLT.12.113654.
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2035: a world converging within a generation’. The Lancet 382:
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Children, UNICEF, and WHO, 2013
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Financing, Paper 5, 2014. Available at http://www.chathamhouse.org/
sites/files/chathamhouse/home/chatham/public_html/sites/default/files/
20140300DomesticFundingHealthMcIntyreMeheus.pdf [last accessed
05.01.2015]
122
All health expenditure data in 2012 USD, taken from World Health
Organization, Global health expenditure database. [Internet]. Geneva:
World Health Organization; 2014. Available at: http://apps.who.int/nha/
database
123
The case against private out-of-pocket payment for health is now
well-established, with the World Bank President, Jim Kim, saying: “Even
tiny out-of-pocket charges can drastically reduce the use of needed
services. This is both unjust and unnecessary.”
124
125
note missing
Moreno-Serra and Smith 2012, Savedoff 2012, Yates 2009, Jamison
et al. 2013, Agyepong et al. 2014
126
11 March 2013.
S0140673610611968.pdf [last accessed 16.02.2015]
139
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Inequalities and the essential role of fair taxation.
158
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at http://www.treasury.gov.za/documents/national%20budget/2012/
review/FullReview.pdf
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140
Health expenditure data in 2012 USD, source: World Health
Organization, Global health expenditure database. [Internet]. Geneva:
World Health Organization; 2014. Available at: http://apps.who.int/nha/
database
141
ODA makes up 46% of total health expenditure, double the average
in Countdown Countries. Health expenditure data in 2012 USD, taken
from World Health Organization, Global health expenditure database.
[Internet]. Geneva: World Health Organization; 2014. Available at:
http://apps.who.int/nha/database
142
Research conducted for Save the Children Working paper (2014)
Within our means: Why countries can afford universal health coverage. See
Appendix for details of the methodology used in calculating the gap and
how this could be closed.
143
Goldsborough D. Does the IMF constrain health spending in poor
countries? Evidence and an agenda for action. Washington, DC: Center
for Global Development, 2007.
Alexander Kentikelenis, Lawrence King, Martin McKee, David
Stuckler – The International Monetary Fund and the Ebola outbreak
letter to the Lancet Published Online December 22, 2014 http://dx.doi.
org/10.1016/ S2214-109X(14)70377-8
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IMF Response to The Lancet article on “The International Monetary
Fund and the Ebola Outbreak” December 22, 2014 Sanjeev Gupta.
Available at: https://www.imf.org/external/np/vc/2014/122214.htm
128
Kutzin, J. 2012. ‘Anything goes on the path to universal health
coverage? No.’ Bulletin of the World Health Organization 2012; 90:867–
868. doi: 10.2471/BLT.12.113654.
148
Research conducted for Save the Children Working paper (2014)
Within our means: Why countries can afford universal health coverage. See
Appendix for details of the methodology used in calculating the gap and
how this could be closed. All figures in real terms, removing the impact
of inflation (2012 $)
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http://www.imf.org/external/mmedia/view.aspx?vid=3830643908001
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Kenya: a review of the public spending challenges and options for selected
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statistics/aeo-fiscal-data-1996-2012/
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(HNP) Discussion Paper.
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Chatham House Working Group on Financing: Paper 4.
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Kieron Holmes, Burundi tax authority, presentation to ODI Cape
conference, November 2014.
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Revisited_Presser_120722.pdf
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Price of Offshore http://www.taxjustice.net/cms/upload/pdf/Price_of_
Offshore.pdf
Cobham, A., (2005) ‘Tax evasion, tax avoidance and development
finance’. Queen Elizabeth House, Série documents de travail. Available
at: http://www3.qeh.ox.ac.uk/pdf/qehwp/qehwps129.pdf Accessed
World Health Organization, Immunization coverage, fact sheet
no. 378, Reviewed November 2014. Available at http://www.who.int/
mediacentre/factsheets/fs378/en/ [last accessed 13.01.2015])
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a generation. Available at: http://www.savethechildren.org.uk/resources/
online-library/framework-future#sthash.l7pGRygO.dpuf
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Meeting report Available at: http://www.who.int/csr/resources/
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146
147
129
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November 2014. Available at http://www.who.int/mediacentre/
factsheets/fs360/en/ [last accessed 13.01.2015]). In 2013, 12.9 million
people living with HIV were receiving antiretroviral therapy (ART)
globally, of which 11.7 million were receiving ART in low- and middleincome countries.
144
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05.12.2014]), public spending on health in 1910 (Vito T., Schuknecht L.
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Cambridge University Press, 2000), and conversion to 2014 prices
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Within our means: Why countries can afford universal health coverage. See
Appendix for details of the methodology used in calculating the gap and
how this could be closed
154
APPENDIX: THE HEALTH ACCESS INDEX –
DATA SOURCES AND METHODOLOGY
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and Children – The 2014 Report, available: http://www.countdown2015
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to consumer satisfaction. Med Care 1981; 19: 127–40, Available at
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Ricketts, T. and Goldsmith, L. (2005) Access in health services
research: the battle of the frameworks. Nursing Outlook. 53: 274–280,
2005, Available at http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16360698
[last accessed 29.12.2014]
167
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GIS and DHS Surveys: Mapping the Evidence on Access, Mobility and
MDG Impact, 2013. Available at: http://www.worldbank.org/transport/
transportresults/program/dc-03-07/gis-in-lesotho.pdf [last accessed
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168
Bhutta, Zulfiqar A et al Can available interventions end preventable
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The Lancet, Volume 384, Issue 9940, 347–370 http://www.thelancet.
com/pdfs/journals/lancet/PIIS0140-6736(14)60792-3.pdf
169
World Health Organization (2010) World Health Report: Health
systems financing, the path to universal coverage, World Health
Organization: Geneva.
155
United Nations General Assembly (UNGA), Resolution (A/67/L.36).
Global health and foreign policy, Available at http://www.un.org/ga/
search/view_doc.asp?symbol=A/67/L.36&referer=http://www.un.org/en/
ga/info/draft/index.shtml&Lang=E [last accessed 13.01.2015]
156
World Health Assembly, Resolution WHA58.33. Sustainable health
financing, universal coverage and social health insurance, 2005, Available
at http://apps.who.int/iris/bitstream/10665/20383/1/WHA58_33-en.
pdf?ua=1 [last accessed 13.01.2015]
World Health Assembly, Resolution WHA64.9. Sustainable health
financing structures and universal coverage, 2011, Available at
http://apps.who.int/gb/ebwha/pdf_files/WHA64/A64_R9-en.pdf [last
accessed 13.01.2015]
Waage J., Banerji R., Campbell O., et al. The Millennium
Development Goals: a cross-sectoral analysis and principles for goal
setting after 2015. The Lancet 2010; 376: 991–1023. Available at
http://download.thelancet.com/flatcontentassets/pdfs/
157
29
A DEVASTATING TOLL
SAVE THE CHILDREN DEUTSCHLAND E.V.
MARKGRAFENSTR. 58
10117 BERLIN
SPENDENKONTO:
KONTO-NR.: 929
BANK FÜR SOZIALWIRTSCHAFT
BANKLEITZAHL 100 205 00
IBAN: DE92100205000003292912, BIC: BFSWDE33BER
WWW.SAVETHECHILDREN.DE
26