ein europäisches projekt zur förderung der sanften mobilität in den

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ein europäisches projekt zur förderung der sanften mobilität in den
EIN EUROPÄISCHES PROJEKT ZUR FÖRDERUNG
DER SANFTEN MOBILITÄT IN DEN ALPEN
September 2006 - Konzept: Esprit Public - Umsetzung: www.designag.at - Druck: Ing. Gradwohl GmbH
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
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J U G E N D U N D M O B I L I TÄT
7
M I TA R B E I T E R I N D E R T R A N S P O R T- U N D T O U R I S M U S W I R T S C H A F T
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N A C H H A LT I G E M O B I L I TÄT – KO N Z E P T E F Ü R D I E Z U K U N F T
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Broschüre realisiert durch:
In Kooperation mit:
Mit Unterstützung von:
2 | Alpine Awareness
Die Provinz Belluno hat, mit Unterstützung des lokalen
Verkehrsunternehmen Dolomiti Bus, die Rolle des
‚Lead Partners’ übernommen.
Die Strategie der Provinz Belluno und Dolomiti Bus
setzt auf Information. Um das Bewusstsein für die
Bedeutung von nachhaltiger Mobilität zu erhöhen,
muss über die Vorteile alternativer Transportmittel,
wie Züge oder Busse, gegenüber dem Privatauto,
informiert werden.
Alpine Awareness ist ein EU-Projekt im Rahmen
des Programms INTERREG III B - Alpine Space.
Ziel ist es, sanfte Mobilität in den touristischen
Regionen der Alpen gezielt zu fördern. Alpine Awareness richtet sich an alle Regionen der Alpen sowie an
die angrenzenden Länder.
Die Partner von Alpine Awareness haben das
gemeinsame Ziel, einen Beitrag für ein nachhaltiges Verkehrssystem im Alpenraum zu leisten
und dabei auch ein neues Bewusstsein für Mobilität in
sensiblen Regionen zu fördern. Das Projekt zielt darauf
ab, die Auswirkungen des motorisierten Individualverkehrs – vor allem des Autos – zu reduzieren.
Wie überall ist auch in den Bergen, insbesondere in
den Alpen, ein gravierender Zuwachs des Tourismusund Freizeitverkehrs zu verzeichnen. Seine Auswirkungen für Umwelt und Gesundheit sind Luftverschmutzung, Lärm, Wasserverschmutzung und
Umweltschäden. Angesichts der globalen Erwärmung
und ihrer katastrophalen Folgen für das Ökosystem
und die Wirtschaft in den Gebirgsregionen kommt der
Reduktion des motorisierten Individualverkehrs in den
Bergregionen strategische Bedeutung zu.
Zu diesem Zweck richtet sich das Projekt
an drei Zielgruppen:
– Jugendliche
– Mitarbeiter in der Transport- und
der Tourismuswirtschaft
– die Öffentlichkeit
Diese Broschüre präsentiert die zentralen Ergebnisse
der einzelnen Arbeitsschwerpunkte des Projektes:
1 Öffentlichkeitsarbeit
2 Jugend und Mobilität
3 Mitarbeiter in der Transport- und
der Tourismuswirtschaft
4 Nachhaltige Mobilität – Konzept für die Zukunft
Alpine Awareness | 3
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
I TA L I E N
Provinz Belluno und Dolomiti Bus
Der Newsletter von Dolomiti Bus ist dazu gedacht, alle
Interessenvertreter über aktuelle Aktivitäten und
die Teilnahme an Fachmessen auf lokaler, nationaler
und europäischer Ebene zu informieren (z. B. die
Trasportiamo Convention im Rahmen des Messeprojekts der Stadt Mailand oder der Stand auf der Messe
Bus&Bus Business in Verona).
Auf lokaler Ebene sind zwei Veranstaltungen organisiert worden (im Juli 2005 auf der Kunsthandwerk-
4 | Alpine Awareness
Messe in Feltre und im Oktober 2005 auf der Messe
‚Orienta’). Dolomiti Bus hat darüber hinaus ein Video
in englischer, französischer und deutscher Sprache
entwickelt, das sich speziell an Jugendliche richtet.
Das Video unterstreicht das Engagement von Dolomiti Bus, sich den neuen Herausforderungen eines
öffentlichen Transportsystems zu stellen, das modern,
umweltfreundlich und eine glaubhafte Alternative
zum Privatauto darstellt.
Region Friaul Julisch Venetien
Die Autonome Region Friaul Julisch Venetien und der
Tourismusverband von Carnia haben sich zur Entwicklung von Alpine-Awareness-Initiativen zusammengeschlossen, um sanfte Mobilitätsformen in den Alpenregionen zu etablieren. Dies hat eine besondere
Bedeutung für diese Region, denn aufgrund ihrer
geographischen Lage und geomorphologischen
Situation ist die Region Carnia stets von Hauptverkehrsrouten isoliert geblieben. So ist sie auch weiterhin sehr unberührt und hat auf diese Weise bis heute
ihre kulturellen Besonderheiten und Traditionen bewahren können.
Eine Broschüre und zwei Online-Newsletter mit
umfangreichen Informationen zum Projekt und seinen
Ergebnissen sind veröffentlicht worden.
Das Ökoinstitut Südtirol/Alto Adige hat das Projekt
Alpine-Awareness auf der internationalen „Alpweek“ Konferenz, die vom 22. bis 25. September
2004 in Kranjska (SLO) unter Beteiligung verschiedener Institutionen und zentraler Akteure stattgefunden
hat, präsentiert. Es wurde ein Poster gestaltet und
produziert. Die Farbe Rot ist verwendet worden, um
Aufmerksamkeit zu wecken und den Bedarf für alternative Mobilitätslösungen und deren Attraktivität zu
unterstreichen. Der Slogan heißt „be mobile, be aware“.
Das Ökoinstitut Südtirol/Alto Adige hat seinen Internetauftritt neu organisiert und zweisprachig auf Italienisch
und Deutsch gestaltet, um den Bekanntheitsgrad des
Projekts Alpine Awareness und seiner Maßnahmen, die
innerhalb des Mobilitätssektors durchgeführt worden
sind, zu erhöhen. Die Zugriffsstatistik bestätigt den
Erfolg dieser Aktion. Im Zeitraum November 2004 bis
Februar 2006 haben fast 16.000 Besucher aller fünf
Kontinenten die Website aufgesucht. Im Juli 2005
hat die Website den „Ecology on the Net Award“ des
italienischen Umweltministeriums erhalten.
I. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Ökoinstitut Südtirol/Alto
Adige – OKI
DEUTSCHLAND
TUM (Technische Universität München)
Im Rahmen ihrer Aktivitäten hat die TUM (Technische
Universität München) Ergebnisse einer eigenen
repräsentativen Untersuchung zu Freizeit- und
Mobilitätsbedürfnissen von Alpentouristen zur Verfügung gestellt. Weitere Beiträge beinhalten verschiedene Pressemitteilungen und Artikel in den
Medien.
Besucher
Feb. 06
Jan. 06
Dez. 05
Nov. 05
Okt. 05
Sept. 05
Aug. 05
Juli 05
Juni 05
Mai 05
April 05
März 05
Feb. 05
Jan. 05
Dez. 04
Nov. 04
Statistik der Internetseite Ökoinstitut Südtirol/Alto Adigo
Verbindungen
Alpine Awareness | 5
I. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
ÖSTERREICH
Rhonealpénergie-Environnement
Rhonealpénergie-Environnement war für die Öffentlichkeitsarbeit des Projektes verantwortlich. Eine
mehrsprachige Website (www.alpineawareness.net)
präsentiert das Projekt und die EU-Politik zur sanften
Mobilität. Sie stellt die Projektpartner vor und zeigt
die zentralen Ergebnisse. Die Website will für den
Umweltschutz, die Reduzierung der Treibhausgasemissionen und des Energieverbrauchs sowie für den
Gesundheitsschutz sensibilisieren.
In Österreich haben vier Projektpartner, das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt
und Wasserwirtschaft, das Bundesministerium für
Verkehr, Innovation und Technologie, das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit und die Gemeinde
Werfenweng, gemeinsam Maßnahmen zur Erhöhung des Bewusstseins für nachhaltige Mobilität, umgesetzt. Als Umsetzungspartner haben
dabei die beiden österreichischen Modellorte für
„Sanfte Mobilität und Autofreien Tourismus“ Werfenweng und Neukirchen am Großvenediger, die beide
im Bundesland Salzburg gelegen sind, fungiert. Insbesondere in Werfenweng, einer kleinen Alpengemeinde mit 730 Einwohnern auf 900 m Seehöhe,
sind mit Unterstützung der österreichischen Ministerien, des Landes Salzburg und der Europäischen
Union in den letzten zehn Jahren zahlreiche Initiativen
zur „Sanften Mobilität – Urlaub vom Auto“ durchgeführt worden. Werfenweng hat sich selbst das
ehrgeizige Ziel gesetzt, eine autofreie Gemeinde
und dadurch der Urlaubsort für Zugreisende in
Europa zu werden.
Der Erfolg der Maßnahmen für sanfte Mobilität in
Werfenweng beruht auf dem Engagement der
Gemeindevertreter, der Bevölkerung und der Transport- und Tourismusbetriebe sowie – nicht zu vergessen – auf dem Interesse jener Menschen, die in
Werfenweng ihren Urlaub verbringen.
6 | Alpine Awareness
FRANKREICH
Die Website liefert auch viele Good-Practice-Beispiele
der einzelnen, in das Projekt involvierten Länder,
Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich, und
kann auf zahlreiche Downloads, wie Posters, pädagogische Informationsbroschüren, Verkehrspläne für
Schulen, Videos etc. verweisen. Die Website richtet
sich an eine breit gefächerte Zielgruppe (Jugendliche,
Mitarbeiter in der Transport- und Tourismuswirtschaft,
Medien, Gemeinden etc.) und stellt auch Schulungsmaterial zur sanften Mobilität zur Verfügung.
Rhonealpénergie-Environnement hat des Weiteren
eine Projekt-Informationsbroschüre entworfen, die
sich an externe Partner richtet, insbesondere an Mitarbeiter in der Tourismus- und Transportwirtschaft
sowie Lehrer. Sie macht auf die (Umwelt-)Folgen des
motorisierten Verkehrs in den Alpen aufmerksam.
JUGEND UND
MOBILITÄT
I TA L I E N
Provinz Belluno und Dolomiti Bus
Junge Menschen sind „die Mobilität der Zukunft“. Sie
benutzen öffentliche Verkehrsmittel, um in die Schule
zu kommen und nehmen zum Teil eine äußerst
kritische Haltung gegenüber den zur Verfügung
stehenden Transportdienstleistungen ein. Jugendliche sind auch potenzielle Motorrad- und Autofahrer,
sobald sie das entsprechende Alter erreichen. 2004
haben die beiden Partner begonnen, Informationsveranstaltungen in Schulen und auf einer Messe
abzuhalten. 2005 haben sie einen Wettbewerb
veranstaltet. Ziel war es, in den Alpenregionen bei der
jüngeren Generation ein höheres Bewusstsein für
nachhaltige Mobilität zu schaffen, um die Lebensqualität in diesen Regionen verbessern zu können. Die
Sieger-Klasse hat ihre Bilder und Ideen für einen
Kalender für das Jahr 2007, der in allen Hotels und
Schulen der Provinz verteilt worden ist, zur Verfügung
gestellt. Zur selben Zeit ist einer der Busse von Dolomiti Bus von der Sedico-Mittelschule bemalt worden.
Des Weiteren haben die Provinz Belluno und Dolomiti
Bus den Schweizer Film „Abenteuer Mobiler Mensch“
als Schulungsmaterial eingesetzt. In nur wenigen
Minuten beschreibt dieser Zeichentrickfilm die
Entwicklung des Verkehrssystems und zeigt viele der
damit einhergehenden Probleme auf. Dolomiti Bus
hat die Inhalte dieses Projekts in einer viersprachigen Broschüre zusammengefasst. Die Broschüre
ist gemeinsam mit einem Video des Verkehrsunternehmens an ca. 8.000 Abonnenten verschickt
worden. Die Klasse 5A der technischen Oberschule
„P.F.Calvi“ in Belluno hat eine statistische Untersuchung durchgeführt, um herauszufinden, welche
Meinung Jugendliche in der Provinz Belluno zu Mobilität und nachhaltigem Verkehrsverhalten haben. Die
Untersuchungsergebnisse sind von den Schülern
selbst ausgewertet worden. Im Anschluss daran
haben sie die Ergebnisse auf Informationsveranstaltungen während der Messe im Oktober 2005 nicht
nur ihren Mitschülern präsentiert, sondern auch
Beschäftigten des Transportsektors, Institutionen und
der Öffentlichkeit. Diese Schüler sind auch zu einem
Jugendtreffen, das im Dezember 2005 in Werfenweng durchgeführt wurde, eingeladen worden.
Ein zweites Jugendtreffen hat vom 6. bis 9. April
2006 in der historischen Stadt Feltre stattgefunden. Am Ende des Treffens haben die Jugendlichen eine Liste mit „Zehn guten Gründen“ für die
Wahl von öffentlichen Verkehrsmitteln erstellt,
die übersetzt und in Form einer Publikation an die
Schüler der Provinz Belluno verteilt worden ist.
Schließlich verwenden die beiden Partner das Notizbuch „joe valvola“. Auf dem Titelblatt dieses Notizbuchs, das auf Inhalten von Veranstaltungen zur
Straßenverkehrssicherheit basiert, werden die
Konzepte der nachhaltigen Mobilität skizziert. 5.000
Kopien sind gedruckt und an Schüler der Provinz
Belluno verteilt worden.
Alpine Awareness | 7
2. JUGEND UND MOBILITÄT
Region Friaul Julisch Venetien
Gemeinsam mit Autoservizi SAF, dem führenden
öffentlichen Verkehrsträger in Friaul Julisch
Venetien, ist ein Aufkleber entworfen worden,
der einen „glücklichen
Bus“ darstellt, welcher
durch die unberührten
Berge der Region Carnia
fährt. Dieser ist jetzt an einem Bus der SAF angebracht worden.
Es wurden eine Reihe von Broschüren in Form von
Comic-Heften herausgegeben. Sie erläutern Jugendlichen die Vorzüge der Nutzung von öffentlichen
Verkehrsmitteln und „sanfter Mobilität“ gegenüber der
Nutzung von Privatautos.
Als Ergänzung dieser Marketingaktivitäten ist eine
Gruppe von Jugendlichen zu Multiplikatoren für
sanfte Mobilität und nachhaltigen Verkehr ausgebildet worden. Ihre Erfahrungen haben sie in einigen
Schulen der Region präsentiert. Außerdem hat diese
Gruppe an dem internationalen Jugendtreffen teilgenommen, das im September 2006 in Grenoble (Frankreich) stattgefunden hat.
8 | Alpine Awareness
Autonome Region Aostatal
Da die Kinder des Aostatals kaum Möglichkeiten
haben, etwas über nachhaltige Mobilität in der Schule
zu lernen, erschien es notwendig, ihnen dieses
Konzept mit Hilfe anderer Kinder, die mehr Erfahrung
in diesem Bereich haben, näher zu bringen. Die Region
Aostatal hat den Schwerpunkt in Kinder- und Jugendarbeit auf den Austausch zwischen mehreren
Grund- und Mittelschulen untereinander und mit
französischen Schulen, gelegt.
Die Initiative hat vier Grundschul- und untere Mittelschulklassen mit folgenden Austauschaktivitäten
umfasst:
– Besuch von Schulklassen des Aostatals in Frankreich (8. bis 10. März 2006) und französischer
Klassen in Italien (5. bis 7. Juli 2006)
– Klassenprojekt zur nachhaltigen Mobilität,
angeleitet von Lehrern und unterstützt durch
professionelle Unterhaltungskünstler
– Vergleichende Betrachtung der Projekte
– Erstellung eines Mediums (audio-visuelle
Darstellung oder Broschüre), das die jeweiligen
Projektergebnisse darstellt.
2. JUGEND UND MOBILITÄT
Öko-Institut Südtirol/Alto Adige
Das Hauptziel von Alpine Awareness ist die Bildung
von Jugendlichen, um das Bewusstsein im
Hinblick auf nachhaltige Mobilität zu stärken und
die Nutzung von umweltfreundlichen Verkehrsmitteln
zu fördern. Der beste Weg, dies zu erreichen, ist es,
diese Aufgabe unmittelbar in die Hand der Jugendlichen zu geben. So ist eine Marketingkampagne
von Jugendlichen für Jugendliche kreiert worden.
Zwei ausgewählte Teenager-Klassen, im Alter
zwischen 14 und 15 Jahren, aus Bozen sind gebeten
worden, Ideen und Material zu entwickeln, wie zum
Beispiel Fotos und eine Umfrage. Ein spannendes
Rollenspiel hat Schüler eingeladen, Politiker, Mobilitätsexperten, Umweltschützer und Autofahrer darzustellen, die mit verschiedensten Hemmnissen konfrontiert werden. Am Ende dieser Sketche ist eine ganze
Reihe von Ideen formuliert worden, die in die Marketingkampagne einfließen konnten.
Das Öko-Institut Südtirol/Alto Adige hat gemeinsam
mit den lokalen öffentlichen Verkehrsunternehmen
Schulungen für Mobilitätsassistenten durchgeführt.
Zehn Schulen und sieben Gemeinden sind mit dem
Ziel kontaktiert worden, Jugendliche zwischen 17 und
18 Jahren auszuwählen, die eine entsprechende
Ausbildung erhalten sollten.
Der Mobilitätsassistent hat unterschiedliche
Kompetenzen, er sorgt für ein diszipliniertes Verhalten
in öffentlichen Verkehrsmitteln und gibt Hinweise für
ihre effiziente und kostengünstige Nutzung, wie z.B.
Fahrplaninformationen, Zeitkarten und Informationen
zu Strecken, die gerade für Jugendliche wichtig sind.
Zehn Jugendliche sind auf der Strecke, die Meran mit
Malles verbindet, aktiv geworden. Das Ziel war zu
zeigen, dass es möglich ist, schulische Mobilitätsprojekte zu fördern und zu stärken, die von Jugendlichen
für Jugendliche gemacht werden und dass die Einbindung von Jugendlichen entscheidend zur Förderung
einer nachhaltigen Mobilität innerhalb dieser Zielgruppe beiträgt.
Jugendtreffen in Bozen
Alpine Awareness | 9
2. JUGEND UND MOBILITÄT
DEUTSCHLAND
TUM Technische Universität München
Jugendtreffen in Werfenweng
ÖSTERREICH
Die österreichischen Projektpartner haben eine unabhängige Expertin beauftragt, um die Arbeit mit
Jugendlichen beratend zu unterstützen, Untersuchungen durchzuführen und Material für die Bewusstseinsbildung zu erstellen. Die Expertin hat mehrere
Maßnahmen entwickelt, um das Bewusstsein von
Jugendlichen in Hinblick auf nachhaltige Mobilität
zu stärken. Workshops, ein „zu-Fuß-in-die-SchuleProjekt“ mit Schülern sowie Heranwachsenden und
Schulungsmaßnahmen sind in den beiden österreichischen Modellorten für „Sanfte Mobilität und Autofreien
Tourismus“ Werfenweng und Neukirchen am Großvenediger durchgeführt worden. Die Kinder, die zu Fuß in die
Schule gehen, haben sehr eindrucksvoll gezeigt, wie
viele Abenteuer sie auf dem Weg in die Schule erleben
und wie aufregend ihr Schulweg ist. Die Einwohner
waren von den Ergebnissen, die die Kinder am Ende des
Projekts gezeigt haben, sehr beeindruckt. Die Kinder
haben außerdem ein Mobilitäts-Lied komponiert und
ihre Erlebnisse in einem Tagebuch dokumentiert.
Eine neue Art von „Partnerschaft für sanfte Mobilität“
könnte sich aus der Zusammenarbeit zwischen einer der
größten Dorfjugendorganisationen (Landjugend) und
einer Fahrschule entwickeln. Beide Seiten zeigen Interesse an der Idee eines Zusatzmoduls zum Führerschein,
um das Konzept der sanften Mobilität (z.B. Umweltaspekte und soziale Aspekte) in die Fahrausbildung zu integrieren. Diese Form der Zusammenarbeit könnte in
Zukunft von allen Jugendverbänden und Fahrschulen
aufgegriffen werden. Die Jugendlichen haben eine hohe
Bereitschaft gezeigt, an diesen Themen mitzuarbeiten
und ihre Reaktionen sind durchwegs sehr positiv
gewesen. So hat zum Beispiel die zwanzigjährige
Daniela aus Werfenweng zu den Arbeiten gesagt: „Wir
haben uns mit Verkehrsprojekten für die Zukunft
beschäftigt, weil der Verkehr zunimmt und die Umweltwirkungen unsere eigene Zukunft betreffen. Es ist
wichtig für uns, jetzt tätig zu werden und zur Gestaltung
unsere Zukunft und die unserer Kinder etwas beizutragen.“
10 | Alpine Awareness
Im Rahmen einer statistischen Auswertung von
400 Interviews mit Alpentouristen zu ihrer Freizeit, ihrem Mobilitätsverhalten und ihren Bedürfnissen
ist ein besonderer Schwerpunkt auf Jugendliche und
ihre Familien gelegt worden. Gruppendiskussionen
mit ausgewählten Jugendlichen haben die Ergebnisse
ergänzt.
Die TUM hat auch die Teilnahme einer Gruppe von
deutschen Jugendlichen am internationalen Jugendtreffen in Belluno im April 2006 ermöglicht.
Öko-Institut e.V.
Die Schwarzwaldregion
ist eine der wichtigsten
alpinen Ferienregionen
in Deutschland und
zieht Familien mit
Kindern aller Altersgruppen an. Die Mobilität der Touristen in
dieser Region basiert im Wesentlichen auf dem
Gebrauch des Privatautos. Um eine nachhaltigere
Mobilität im Schwarzwald zu fördern, hat der
Tourismusverband der Region in Kooperation mit den
Gemeinden die Gästekarte KONUS (www.schwarzwald-tourismus.com) eingeführt.
Diese Karte ermöglicht Gästen, ab einer Übernachtung alle öffentlichen Verkehrsmittel der Region
gratis zu nutzen.
Jugendliche, die ihre Ferien mit ihren Familien
verbringen, möchten auch Zeit mit altersspezifischen
Aktivitäten und unabhängig von ihren Eltern
verbringen. Um den öffentlichen Verkehr attraktiver
für Jugendliche und jugendliche Touristen zu machen,
ist eine Karte entworfen worden. Die Karte, die
gemeinsam mit Jugendlichen erarbeitet worden ist,
zeigt eine Zusammenstellung der 80 interessantesten
Ziele für die Zielgruppe und wie diese mit Hilfe öffentlicher Verkehrsmittel erreicht werden können. Die
Karte ist in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Zweitälerland Tourismus (http://www.zweitaelerland.de) produziert worden. Er übernimmt auch die
Verteilung der Karte an Tourismusinformationen und
Jugendherbergen, ebenso wie die Verteilung an
ausgewählte Schulen, um die einheimischen Jugendlichen ebenso zu erreichen.
2. JUGEND UND MOBILITÄT
FRANKREICH
Rhônealpénergie-Environnement
Rhônalpénergie-Environnement hat Best-PracticeBeispiele zur sanften Mobilität in Bergregionen im
Allgemeinen und in den zwei ausgewählten Alpenregionen Vercors und Oisans zusammengestellt.
Des Weiteren hat France Nature Environnement geeignete Multiplikatoren unter den lokalen Interessenvertretern (Verwaltung von Isère und Regionalverwaltung,
Abgeordnete, Lehrer, Reise- und Tourismusexperten)
ausgewählt, um Veranstaltungen in Schulen durchzuführen.
Insgesamt sind im Schuljahr 2005/2006 fast 300
Schüler, aus 10 Klassen in vier Schulen, in diese
Veranstaltungen zur sanften Mobilität in den Alpen
eingebunden worden.
Außerdem haben Gymnasiasten an mehreren
Projekten (Solarautos, Poster, Sketche etc.) mitgewirkt, die am Tag der offenen Tür am 24. Juni 2006
der Öffentlichkeit vorgestellt worden sind.
Ein Faltblatt und ein Poster sind, für dieses Ereignis
entworfen und veröffentlicht worden. Verteilt wurden
sie an Schüler und Lehrer.
Während des Projekts haben mehrere internationale
Austauschaktivitäten zwischen Salzburg, Werfenweng, Belluno, Villard de Land und dem Aostatal mit
Jugendlichen stattgefunden. Insgesamt haben 180
französische Kinder, aus Grundschule und Gymnasium, an einem solchen Austausch zum Thema
„sanfte Mobilität“ teilgenommen. Die Schüler sollten
ermutigt werden, das Thema auch weiterhin zu
vertiefen, ausgehend von den Schulveranstaltungen,
die in den Jahren 2005/2006 stattgefunden haben,
aber ebenso sollte indirekt das Bewusstsein der
Eltern, die mit den Maßnahmen in Berührung
gekommen sind, geweckt werden.
Alpine Awareness | 11
M I TA R B E I T E R I N D E R T R A N S P O R T- U N D
TOURISMUSWIRTSCHAFT
I TA L I E N
Provinzverwaltung
Belluno und Dolomiti Bus
Um das Bewusstsein zu nachhaltiger Mobilität der
Mitarbeiter in der Transport- und Tourismuswirtschaft, zu fördern, haben die Partner an verschiedenen Kongressen und Messen teilgenommen.
Computerpräsentationen und Informationsposter sind
dazu erstellt worden.
Das Logo „Libertà di Muoversi“ (Bewege Dich Frei)
ebenso wie das Alpine-Awareness-Logo sind auf die
Weihnachtsgrußkarten gedruckt worden, die Dolomiti
Bus an alle Kunden und Partner versandt hat, um
diese stärker auf das Thema nachhaltiger Verkehr und
Tourismus aufmerksam zu machen.
Für die Fahrscheinverkaufsstellen, die Orte des Erstkontakts mit den Fahrgästen, hat Dolomiti Bus einen
Aufkleber entworfen, der an den Fenstern der
Verkaufsstätten angebracht werden kann, sowie einen
Broschüren-Ständer für Informationen über das
Projekt. Eine Schulung mit einer Dauer von etwa 15
Stunden ist für alle Fahrer von Dolomiti Bus durchgeführt worden, mit dem Ziel, nicht nur für mehr Fahrsicherheit zu sorgen, sondern auch den Fahrgästen
Informationen und einen kundenorientierten Service
bieten zu können. In diesem Zusammenhang waren
die Schlüsselfaktoren ein zuvorkommender Umgang
mit den Fahrgästen, die Kompetenz, zuverlässige
Informationen geben zu können und die Problemlösungsfähigkeit der Mitarbeiter, die einen direkten
Kundenkontakt haben, zu stärken. Hierfür hat Dolomiti
Bus ein „Willkommens-Handbuch“ für alle Mitarbeiter
erarbeitet. In diesem Handbuch führt das Unternehmen alle aktuellen Unternehmensziele auf und
informiert über die Projektdetails sowie über die
zukünftige Unternehmensstrategie.
Um den Herausforderungen eines zunehmend
modernen und dynamischen Markts gerecht zu
12 | Alpine Awareness
werden, ist es von grundlegender Bedeutung, eine
bewusste Unternehmenskultur zu schaffen, die in der
Lage ist, nicht nur Dienstleistungen anzubieten,
sondern auch Vorschläge und Lösungen für nachhaltige Mobilität, sowohl im Bereich des Berufsals auch des Freizeitverkehrs, zu entwickeln.
Region Friaul Julisch Venetien
Gemeinsam mit Autoservizi SAF wurden zwei
Schulungen in der Form von Konferenzen, eine für
Mitarbeiter in Transportunternehmen und eine für
Mitarbeiter in Tourismusunternehmen, durchgeführt.
An der ersten Konferenz haben Busfahrer und Fahrscheinverkäufer teilgenommen. Die zweite Konferenz ist für Mitarbeiter in touristischen Betrieben,
wie Hotel- und Restaurantmanager, sowie für Mitarbeiter in Tourismusinformationsbüros der Region
Carnia, durchgeführt worden.
Folgende Punkte wurden in den Konferenzen diskutiert: das Problem des Verkehrs in der Alpenregion
und die Herausforderungen sanfter Mobilität, neue
Möglichkeiten in der Region Carnia für sanfte Mobilität, touristische Angebote, speziell im Bereich
Anreise und Kommunikationsmittel, sowie die
Fördermöglichkeiten für mehr sanfte Mobilität. Über
die Konferenzen hinaus wurde ein „Lexikon der
sanften Mobilität“ veröffentlicht.
Die Aktivitäten im Rahmen von Alpine Awareness
sind mit denen des Nationalplans zum „Interregionalen Internetportal zur Tourismusförderung“
verknüpft worden.
Die Integrationsziele in Hinblick auf
Alpine Awareness sind:
– Eine enge Verbindung zwischen der Website zur
Tourismusförderung und dem Projekt zur nachhaltigen Mobilität
– Eine Website, die alle Zielgruppen im Bereich der
Mobilität (Verkehr, Tourismus, Service) anspricht
– Die Schaffung eines Werkzeugs, das es ermöglicht,
Onlineinformationen zu nachhaltiger Mobilität zu
veröffentlichen
– Die Schulung von Tourismusmitarbeitern, damit sie
Informationen zu nachhaltiger Mobilität an die
Gäste vermitteln können.
In diesem Zusammenhang sind im Rahmen des
Projektes Alpine Awareness die geografische Erfassung aller Haltestellen, sowie die Integration einer
Suchmaschine für nachhaltige Mobilität im Aostatal
und die Integration von touristischen Daten und Schulungsinhalten für Mitarbeiter in die Website des Aostatals durchgeführt worden.
Ökoinstitut Südtirol/Alto Adige
Das Ökoinstitut Südtirol/Alto Adige hat einen Schulungskurs durchgeführt (19. bis 21 Oktober 2005),
um auf die zunehmende Bedeutung des Radverkehrs
aufmerksam zu machen. Während einer 3-tägigen
Schulung sind Kernthemen der Radverkehrsplanung
diskutiert worden. Themen waren die Bewertung der
Mobilitätsnachfrage, die Planung von Mobilitätsdienstleistungen, sowie Kommunikations- und
Vermarktungsstrategien. Der Schulungskurs hat einen
Überblick über die fortschrittlichsten Methoden der
Radverkehrsplanung und -technik in Europa
gegeben. Ziel war es, ein Paket konkreter, für Italien
geeigneter und anwendbarer Werkzeuge, zur Verfügung zu stellen.
3. MITARBEITER
Autonome Region Aostatal
Fahrräder als Fortbewegungsmittel
sind schnell, leise, spaßorientiert,
sportlich, ökonomisch und umweltfreundlich. Sie können wesentlich dazu
beitragen, die Lebensqualität zu
verbessern. Die Politik der Europäischen
Union sieht eine Stärkung des Fahrrads im städtischen Verkehr vor.
Neben den traditionellen öffentlichen
Verkehrsmitteln wird das Fahrrad
als ein effizientes und nachhaltiges
Verkehrsmittel innerhalb des
städtischen Raumes gesehen.
Alpine Awareness | 13
3. MITARBEITER
DEUTSCHLAND
TUM und Öko-Institut Freiburg
Rhônealpénergie-Environnement
Die TUM hat die Befragung „Sanfte Mobilitätsangebote in der Karwendelregion“ durchgeführt, in
der das Mobilitäts- und Freizeitverhalten sowie die
Wünsche und Motive von 400 Alpentouristen untersucht worden sind.
Außerdem sind mehrere vertiefende Interviews mit
Mitarbeitern der Tourismuswirtschaft und des Transportsektors durchgeführt worden. Die Ergebnisse der
Befragung sind ihnen anschließend vorgelegt und mit
ihnen diskutiert.
Seit 2005 erhalten alle Touristen im Schwarzwaldgebiet kostenlos die sogenannte KONUS-Gästekarte.
KONUS wird von den Gästen sehr gut angenommen
und die Verkehrsbetriebe der Region haben einen
Zuwachs an Fahrgästen verzeichnet. Das Öko-Institut
hat Wege gesucht, wie KONUS genutzt werden
könnte, um nachhaltige Mobilität stärker in die Urlaubsangebote der Region zu integrieren. Zwei Hauptanliegen sind dabei
verfolgt
worden.
Erstens den Anteil
des
öffentlichen
Verkehrs zu fördern
und zweitens einen
Zusatznutzen für
die Vermarktung
der Region und
spezifischer
Urlaubsangebote
zu schaffen. Der
hierfür angewendete zielgruppenspezifische Ansatz
basiert auf den Ergebnissen des Projekts.
Um lokale Partner, wie Abgeordnete, Lehrer, Transport- und Tourismusmitarbeiter, zu motivieren, sind
acht Verkehrspläne in den zwei französischen Zielregionen Vercors und Oisans, sowohl für Grundschulen
und Gymnasien als auch für hochfrequentierte touristische Ziele (wie z. B. Skilifte,
Wintersportorte und der Öffentlichkeit zugängliche Höhlen),
erarbeitet worden.
Die Verkehrspläne befassen
sich mit der Identifizierung
von Problemen des Verkehrs
im Schulumfeld und vermitteln dazu Lösungen, wie
„Walking Bus“, Entwicklung
des öffentlichen Verkehrs,
Gestaltung des Straßenraums etc. Die europäische
Abschlusskonferenz zur Präsentation der Ergebnisse
von Alpine Awareness hat am 28.9.2006 in Grenoble
stattgefunden. Diese Konferenz ist in Zusammenarbeit mit ADAM (Verband der Alpenentwicklung in der
Region Dauphiné) und dem Zusammenschluss von
Gemeinderäten aus Alpenregionen durchgeführt
worden. Bei der Konferenz sind vor allem Fragen der
Verkehrsverbindungen zwischen Tälern und Berggebieten erörtert worden.
„INVENT – Innovative Vermarktungskonzepte für
nachhaltige Tourismusangebote“ (www.inventtourismus.de). Diese Studie hat detaillierte Informationen zu den Motiven und Wünschen unterschiedlicher Reisetypen und ihrer Anforderungen in Hinblick
auf Mobilität im Urlaub und die Ausgestaltung von
Urlaubsangeboten ermittelt. In einem SchulungsWorkshop ist Mitarbeitern in touristischen Betrieben
gezeigt worden, wie die fundierte Kenntnis von Reisetypen dazu beiträgt, erfolgreiche Angebote durch die
Integration sanfter Mobilität zu entwickeln. Die Inhalte
des Workshops sind als Leitfaden veröffentlicht
worden (verfügbar auf www.alpineawareness.net).
14 | Alpine Awareness
FRANKREICH
Im Lauf des Jahres 2006 sind im Zusammenhang von Alpine
Awareness mehrere Schulungen für Mitarbeiter im Tourismus, im
Verkehr und in den Verwaltungen durchgeführt worden. Die
Unterlagen dieser Schulungen sind auf der Website verfügbar,
ebenso wie die Veröffentlichungen der anderen Projektpartner.
N A C H H A LT I G E M O B I L I T Ä T
KONZEPTE
FÜR DIE ZUKUNFT
I TA L I E N
Provinzverwaltung
Belluno und Dolomiti Bus
Die Provinzverwaltung und Dolomiti Bus haben eine
Kommunikationskampagne durchgeführt, die das
lokale Informationssystem für den öffentlichen Verkehr
optimieren und das Bewusstsein in Hinblick auf nachhaltige Mobilität erhöhen sollte. Die Botschaft, die
durch neun Radiowerbespots vermittelt worden ist,
stellt die Einfachheit und den Vorteil der Nutzung von
öffentlichen Verkehrsmittel für Alltagswege in den
Mittelpunkt. Informationen zum öffentlichen Verkehr
sind außerdem in einem Faltblatt dargestellt, das von
den Fahrkartenverkaufsstellen und den Büros der Dolomiti Bus in einer Auflage von 150.000 Kopien in der
Provinz verteilt worden ist. Die Informationen sind auch
auf Postern dargestellt, die in den Krankenhäusern der
Provinz aufgehängt worden sind.
Zur Verdeutlichung, dass der Bus, abgesehen davon,
dass er eine echte Alternative zum Auto in Hinblick
auf Kosten und Umwelt darstellt, auch als sicheres
Verkehrsmittel gilt, ist eine Informationskampagne
zum Thema Sicherheit in Zusammenarbeit mit der
Polizei durchgeführt worden. Im Rahmen dieser
Kampagne sind Poster entworfen worden, die in
Bussen angebracht worden sind, sowie acht Beschreibungen, die in Form einer Broschüre veröffentlicht und
an Schulen, Jugendclubs und -treffpunkte, sowie an
Handelskammern verteilt worden sind.
Region Friaul Julisch Venetien
Die Region Friaul Julisch Venetien und Carnia haben
gemeinsam drei Konferenzen in Mailand, Paris
und München ausgerichtet, deren Kernthema nachhaltige Mobilität als Mittel für die Vermarktung von
Regionen gewesen ist.
Meinungsführer, Wirtschafts-, Umwelt- und Jugendverbände, Verkehrsträger, Lokalpolitiker, Reise- und
Busunternehmen, Journalisten und Experten aus den
Bereichen Ökologie und Umwelt, Tourismus, Gesundheit und Verkehr sind eingeladen worden, an diesen
Konferenzen teilzunehmen.
Das Thema „nachhaltige Mobilität“ im Alpenraum ist
von den Projektpartnern und Experten dargestellt
worden.
Einige Abschnitte der Kursbücher, wie zum Beispiel
die über die Benutzung der Fahrpläne und andere
wichtige Informationen, sind für Touristen ins
Englische übersetzt worden. Zur Erhöhung der Benutzerfreundlichkeit sind die Übersichtspläne neu
gestaltet worden.
Die Anreise für die Projektpartner ist mittels Bus
ermöglicht worden, um ein Beispiel für „sanfte Mobilität“ und nachhaltigen Verkehr zu geben.
Das Thema „sanfte Mobilität“ ist auch vom Reisemagazin „Itinerari e Luoghi“ aufgegriffen worden.
Alpine Awareness | 15
4. KONZEPTE FÜR DIE ZUKUNFT
ÖSTERREICH
Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung für nachhaltige Mobilität im Alpenraum sind im Mittelpunkt
der Öffentlichkeitsarbeit der österreichischen Projektpartner gestanden. Weiters ist besonderes Augenmerk auf die Verbreitung der Inhalte und der Ergebnisse des Projektes gelegt worden. Mit der
Umsetzung dieser Maßnahmen haben die österreichischen Projektpartner eine PR-Agentur beauftragt, der
die Aufgabe gestellt worden ist, besonders Familien,
Jugendliche und Mitarbeiter in der Transport- und
Tourismuswirtschaft anzusprechen. Im Einzelnen sind
folgende PR-Aktivitäten im Rahmen des Projektes
realisiert worden:
– Newsletter für Einwohner und Gäste der österreichischen Modellorte für „Sanfte Moblität und Autofreien Tourismus“ Werfenweng und Neukirchen am
Großvenediger
– Presseaussendungen für die österreichischen
Projektpartner und Modellorte
– Pressebegleitung des internationalen Jugendworkshops, der von 2. bis 4. Dezember 2005 in
Werfenweng stattgefunden hat
– E-Newsletter mit Informationen zum
Jugendworkshop und anderen Projektaktivitäten
– Lehrmaterial zum Thema nachhaltige Mobilität
für Mitarbeiter in der Transport- und
Tourismuswirtschaft
– Zeichenwettbewerb zum Thema „Schulweg“ mit
einer bekannten österreichischen Tageszeitung
– Journalistenreise in die österreichischen Modellorte
DEUTSCHLAND
TUM und Öko-Institut Freiburg
Das Buch „Mobiler Alltag: Mobilität zwischen
Option und Zwang – vom Zusammenspiel biographischer Motive und sozialer Vorgaben“ von
Claus J. Tully (Deutsches Jugendinstitut München)
und Dirk Baier (Technische Universität Chemnitz) ist
von der TUM herausgegeben und von der TUM und
dem Öko-Institut mit finanziert worden. Es richtet sich
an Pädagogen, Soziologen und Geographen. In Bezug
auf das Heranwachsen in mobilitätsorientierten Gesellschaften untersucht das Buch Verkehr von einem
sozialwissenschaftlichen Gesichtspunkt aus und betont,
dass Mobilität vor allem ein soziales Produkt ist.
FRANKREICH
Rhônalpénergie-Environnement
Die acht Verkehrspläne, die gemeinsam mit den
Gemeindeverwaltungen erarbeitet worden sind,
zeigen Funktionsstörungen des Verkehrs in den
betrachteten Gebieten auf und erlauben es den
lokalen Verwaltungen, gemeinsam prioritäre Handlungsfelder zu identifizieren und solche, die für Pilotprojekte geeignet sind.
Netzwerke haben dazu beigetragen, nicht nur den
lokalen Verwaltungen bei der Erstellung der Verkehrspläne zu helfen, sondern auch das Know-How der
Projektpartner für die Unterstützung nachhaltiger
Verkehrsprojekte zu erweitern. Außerdem haben die
Projekte in den Schulen darauf abgezielt, das
erste Pilotprojekt für
„Walking Buses“ zu
unterstützen.
Am 24. Juni 2006 ist
gemeinsam mit MW
(Mountain Wilderness) in
dem Dorf Venosc (Skigebiet Les Deux Alpes) ein
Tag der offenen Tür abgehalten worden. Ziel ist es
gewesen, an 20 öffentlichen Ständen das Thema
der nachhaltigen Mobilität einer breiten Öffentlichkeit
näher zu bringen.
16 | Alpine Awareness