4/2012 - Ev. Kirchengemeinde Weingarten | ekiwei.de

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4/2012 - Ev. Kirchengemeinde Weingarten | ekiwei.de
Evangelische Kirchengemeinde
Gemeindebrief
Nr. 4/2012
Weingarten/Baden
Dez. 2012 – März 2013
Inhalt
Grußwort
150. Todestag von Aloys Henhöfer
Das Wunder der Heiligen Nacht
Einsam am Heiligen Abend
Gibt es auch im Knast einen Gott?
Von guten Mächten
Gottesdienste
Besondere Veranstaltungen
Aus den Kirchenbüchern
Aktion »Brot für die Welt«
Kirche für Kinder
Ak’zente-Gottesdienst
Aus der Jugendarbeit –
Steffen Renner berichtet
Jahreslosung 2013
Inserate
Segenswort
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Editorial
Grußwort
Advent, Lichterglanz, Weihnachten, das
Fest der Liebe. In wenigen Wochen wünschen wir uns ein »gesegnetes Fest«. Auch
dieser Gemeindebrief möchte Sie einstimmen auf Weihnachten und ein gutes neues
Jahr.
Nach Ostern ist Weihnachten das zweitwichtigste Fest der Christenheit. Die biblische Weihnachtsgeschichte im 2. Kapitel
des Lukasevangeliums ist wohl einer der
bekanntesten neutestamentlichen Texte.
Bereits seit dem Jahr 354 n. Chr. wird der
Menschwerdung Gottes am 25. Dezember
gedacht – jedenfalls in der westlichen
Welt; die orthodoxen Christen feiern
Weihnachten nach den Julianischen
Kalender am 6. Januar.
Es war keine ausdrückliche Absicht, sondern es hat sich einfach ergeben, dass in
dieser Ausgabe auch Artikel stehen, die so
gar nicht zur Weihnachtsstimmung zu
passen scheinen: über Knastbrüder in
Bruchsal und einen einsamen Menschen
in der Heiligen Nacht. Und doch sind es
gerade die Alleingelassenen, Vergessenen,
im Schatten Stehenden, denen das Licht
von Weihnachten besonders gilt.
Wir wünschen Ihnen eine nachdenkliche
Lektüre und eine frohe Advents- und
Weihnachtszeit.
Ihre Gemeindebrief-Redaktion
Titel: Aquarell von Petra Argast
Impressum
Herausgeber
Redaktion
Redaktionsschluss
Bildnachweis
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Evangelische Kirchengemeinde Weingarten/Baden, Kirchstr. 6, 76356 Weingarten
Tel. 07244/607367-0, Fax -21
E-Mail [email protected], Internet www.ekiwei.de
E. Blauth, B. Fuhrmann, M. »Bobby« Graf, R. Kleiber,
M. Osenberg, Th. Schaller (verantwortlich)
13. November 2012 – Der Gemeindebrief wird Ende November 2012 verteilt (zum
1. Advent). Der nächste Gemeindebrief erscheint Anfang April 2013 (zu Ostern).
P. Argast (Titel), privat (3, 22, 24), Wikipedia (4), www.ek-spoeck.de (6),
der gemeindebrief (7, 9, 16, 18), M. Graf (17), Brot für die Welt (21),
Eberhard Münch (25), M. Osenberg (27)
Nr. 2 vom 20. März 2007
Hoch Druck, Königsbach-Stein. Auflage: 2.700
Volksbank Stutensee-Weingarten eG, Konto-Nr. 0030 082 800, BLZ 660 617 24
Der gefühlte Höhepunkt des Weihnachtsfestes ist bei uns der Heilige Abend. Alle
Jahre wieder kommt dieser Abend auf uns
zu – ersehnt oder gefürchtet. Wochenlange Vorbereitungen gehen diesem einen
Abend voraus.
Die zweite biblische Weihnachtsgeschichte im Matthäus-Evangelium erzählt,
dass sich weise Männer aus dem Land im
Osten auf die Suche nach dem neugeborenen Christkind machen. »Wir sind gekommen, um ihn anzubeten«, erklären sie
den Menschen in Jerusalem. Sie wissen,
dass das Kind von Bethlehem nicht
irgendwer ist, sondern einer, dem Anbetung gebührt.
Anbetung heißt: Ich erkenne an, dass da
jemand ist, der viel größer ist als ich,
mächtiger, weiser. Gott allein gebührt die
Anbetung – und der ist sich nicht zu schade, in einem Stall zur Welt zu kommen. So
wird er für uns Menschen begreifbar, erreichbar. Das lässt die Weisen den weiten
Weg aus dem
Orient machen,
das lässt sie den
anbeten, der uns
so nahe kommt.
Warum tut Gott das? Ein altes Adventslied gibt Antwort: »Nichts, nichts hat dich
getrieben zu mir vom Himmelszelt, als
das geliebte Lieben.« Aus Liebe zu uns
kommt Gott auf die Erde. Er will Beziehung mit uns haben, uns begegnen, teilnehmen an unserem Leben.
Diese Einladung gilt nicht nur den Menschen damals, zur Zeit Jesu. Sie gilt heute
auch uns. Zwischen den blinkenden Lichtern, den Stapeln von Plätzchen und Geschenken, mitten in den oft so hektischen
Tagen des Festes schaut uns Jesus aus der
Krippe an und bittet darum, in unserem
Leben dabei sein zu dürfen. Er sucht unsere Gemeinschaft – deshalb zerreißt er den
Himmel, kommt herab und wird so klein,
dass wir ihn sehen und erleben können.
Wenn wir uns darauf einlassen, ist
Weihnachten – nicht nur an Heiligabend!
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete
Advents- und Weihnachtszeit!
Ihre Pfarrerin
(Bettina Fuhrmann)
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150. Todestag von Aloys Henhöfer
Erinnerung an einen Prediger und Lehrer der
evangelischen Kirche in Baden
Von Pfr. i.R. Dr. Martin Schneider, Bretten
keit, die zu dieser unserer Zeit in seiner
Heimatkirche weithin erblüht, den Titel
eines Doktors der Theologie ehrenhalber
verlieh.
Vom katholischen Priester zum
evangelischen Pfarrer
D. Aloys Henhöfer (1789–1862)
Als Aloys Henhöfer am 5. Dezember 1862
nach kurzer schwerer Krankheit in seinem
Spöcker Pfarrhaus starb, trauerte um ihn
nicht nur die Gemeinde, der er mehr als
30 Jahre als Pfarrer und Seelsorger gedient
hatte, und nicht nur der engere Freundeskreis der Erweckten, wie man sie nannte.
Schon sieben Jahre zuvor hatte ihm die
Theologische Fakultät der Universität
Heidelberg eine außergewöhnliche Würdigung zukommen lassen, indem sie ihm
als dem aufrichtigem Bekenner und Verkünder des reinen Evangeliums und ehrwürdigen Anfänger christlicher Frömmig-
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Wie kam es zu dieser Würdigung? Sein
Vorname Aloys deutet darauf hin, dass
ihm die Rolle als evangelischer Pfarrer
nicht in die Wiege gelegt war. Der jüngste
Sohn aus einem einfachen, gut katholischen Haus in Völkersbach bei Ettlingen
war katholischer Priester gewesen. Als
Pfarrer von Mühlhausen an der Würm
versuchte er seine verwahrloste Gemeinde
durch seine Predigt moralisch zu bessern.
Bald erkannte er den Irrtum dieses Weges
und geriet in eine Krise, in der ihm bewusst wurde, dass ihm Entscheidendes,
nämlich ein echter und lebendiger Glaube
fehlte. Angeregt und gefördert durch
Freunde aus dem Umkreis der Erweckung
kam er schließlich ähnlich wie Luther zur
Erkenntnis, dass der Mensch eben nicht
durch moralische Anstrengung und
fromme Übungen zu wahrem Glauben
findet, sondern durch die Umkehr zum
Evangelium, also durch Gnade. Er hat es
später auf den kurzen Begriff erst selig,
dann heilig gebracht.
Seine eigene Entwicklung, sein eigener
Weg wurde zum Weg für viele, nicht
zuletzt für seinen Freund und Förderer,
den Patronatsherrn der Gemeinde Baron
Julius von Gemmingen. Auf einen Schlag
veränderte sich die Situation der Gemeinde; ein ungeheurer Zulauf zum Gottesdienst setzte ein, aber auch in den Häusern und Familien wurde die Bibel gelesen
und studiert. Wie zu erwarten war, waren
nicht alle mit dieser Entwicklung einverstanden. Nach einer längeren Untersuchung und erzwungenem Aufenthalt in
Bruchsal wurde er schließlich aus seiner
katholischen Kirche ausgeschlossen.
Sein Weg sollte also in die evangelische
Kirche führen. Nach einem gewissen
Zögern und Bedenken wurde dies auch so
entschieden, und 1823 wurde Henhöfer
zusammen mit seinem Freund Julius von
Gemmingen und vielen Gemeindegliedern in einem Gottesdienst in der Schlosskapelle der Burg Steinegg in die evangelische Kirche aufgenommen. Konnte der
ehemalige Priester nun aber auch einen
Platz als Pfarrer in der evangelischen
Kirche finden? Der Oberkirchenrat zögerte; man fürchtete um den Frieden
zwischen den Konfessionen und sah
Probleme wegen Henhöfers eindeutiger
reformatorischer Predigt. Den Ausschlag
gab die Entscheidung des Landesherrn
und Oberhauptes der Kirche; Großherzog
Ludwig überzeugte sich selbst und stellte
nach einer Predigt Henhöfers in Rüppurr
fest: Nun habe ich seit zwanzig Jahren
wieder eine evangelische Predigt gehört.
So wurde Henhöfer schließlich zum Pfarrer berufen, aber nicht in seiner Mühlhauser Gemeinde, sondern in Graben in der
Hardt.
Unruhestifter in der evangelischen
Kirche
Was manche führende Theologen befürchtet hatten, trat ein: Dieser Landpfarrer sorgte für Unruhe. Als 1830 im
Jubiläumsjahr des Augsburger Bekenntnisses ein neuer Katechismus eingeführt
werden sollte, in dem die zentrale Botschaft von der Versöhnung des Sünders
durch das Kreuz Jesu nicht mehr im Mittelpunkt stand, protestierte Henhöfer –
seit 1827 Pfarrer in Spöck – und mit ihm
weitere Pfarrer und Vikare. Es kam in der
Unionskirche zu einer ersten Auseinandersetzung und Frontbildung. Der Kampf
zwischen den Liberalen und den Positiven
sollte von da an in der Kirche nicht mehr
zur Ruhe kommen. Henhöfer bezog Position und war bereit zu kämpfen; aber er
wollte nicht polarisieren, sondern gewinnen und überzeugen, und das gelang ihm
auch bei vielen. Direkt und originell war
nicht nur seine Predigt, sondern sein ganzes Wesen. Davon konnten viele berichten, nicht zuletzt sein ehemaliger Vikar,
der spätere Oberhofprediger Emil
Frommel.
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Das Wunder der Heiligen Nacht
Bleibende Wirkung und Vermächtnis
Man kann Henhöfers Haltung und Einstellung gewiss nicht in allem nachvollziehen. Seine politische Einstellung, seine
Verehrung des Monarchen und seine Ablehnung der Revolution und aller liberaldemokratischen Bestrebungen lassen sich
nur verstehen auf dem Hintergrund seiner
Prägung und seines Lebenswegs. Dennoch waren er und alle Freunde der Erweckung auf vielen Gebieten anregend,
ja innovativ; unzählige Kindergärten und
Kinderheime wurden gegründet, Vereine
entstanden, in denen Frauen und Männer
sich organisierten und vielfältig engagierten. Mission und Diakonie wurden als
zentrale Aufgaben der Kirche wieder neu
entdeckt. Die evangelische Kirche in Baden verdankt daher Henhöfer viel. Kann
sie auch heute von Henhöfer lernen?
Kirche darf sich ihr Thema nicht vom
Geist der Zeit vorgeben lassen. Ihr Thema
ist und bleibt das Evangelium von Jesus
Christus; ihr Ziel ist der lebendige Glaube
an den Versöhner und Retter Jesus
Christus. Wenn sich evangelische Kirche
heute als Kirche der Freiheit zu profilieren
sucht, dann im Sinne Luthers und Henhöfers; die Freiheit eines Christenmenschen
beruht darauf, dass Christus uns befreit
aus der Macht der Sünde zu einem neuen
Leben. Diese innere Freiheit ist es aus der
neues Leben wachsen und gedeihen kann.
den verlorenen Leuten
bietet ER ewiges Leben.
Das ist das Wunder
dass ein hilfloses Kind unser aller Helfer wird.
Das ist das Wunder der Heiligen Nacht,
Zum Weiterlesen:
dass in die Dunkelheit der Erde die helle Sonne scheint.
Werner Hauser: Aloys Henhöfer (17891862) Erweckung und Erneuerung in der
Kirche. Lahr 2000. (Neueste Biographie)
Das ist das Wunder der Heiligen Nacht,
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der vergebenden Gnade Gottes;
der Heiligen Weihnacht,
Veranstaltungen zum Todestag:
Henhöfer-Grab in Spöck
Weihnachten ist das große Wunder
Henhöfer-Konferenz in Neusatz
(Henhöferheim) am 1. Dezember
Festgottesdienst am 9. Dezember in
Spöck
Weitere Hinweise in der Presse und auf
www.ekiba.de
dass traurige Leute ganz fröhlich werden können.
Das ist das Wunder der Heiligen Nacht:
Das Kind nimmt unser Leben in seine Hände,
um es niemals wieder loszulassen.
Friedrich von Bodelschwingh (1831–1910)
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Einsam am Heiligen Abend
Jedes mal wenn Weihnachten kommt,
muss ich an Herrn Sörensen denken. Er
war der erste Mensch in meinem Leben,
der ein einsames Weihnachtsfest feierte,
und das habe ich nie vergessen können.
Herr Sörensen war mein Lehrer in der
ersten Klasse. Er war gut, im Winter bröselte er sein ganzes Frühstücksbrot für die
hungrigen Spatzen vor dem Fenster zusammen. Und wenn im Sommer die
Schwalben ihre Nester unter den Dachvorsprung klebten, zeigte er uns die Vögel, wie sie mit hellen Schreien hin und
her flogen. Aber seine Augen blieben
immer betrübt.
Im Städtchen sagten sie, Herr Sörensen sei
ein wohlhabender Mann. »Nicht wahr,
Herr Sörensen hat Geld?« fragte ich
einmal meine Mutter. »Ja, man sagt's.« –
»Ja ... ich hab' ihn einmal weinen sehen, in
der Pause, als ich mein Butterbrot holen
wollte ...« »Herr Sörensen ist vielleicht so
betrübt, weil er so allein ist«, sagte meine
Mutter. »Hat er denn keine Geschwister?«
fragte ich. »Nein – er ist ganz allein auf
der Welt...«
Als dann Weihnachten da war, sandte
mich meine Mutter mit Weihnachtsbäckereien zu Herrn Sörensen. Wie gut ich mich
daran erinnere. Unser Stubenmädchen
ging mit, und wir trugen ein großes Paket,
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mit rosa Band gebunden, wie die Mutter
stets ihre Weihnachtspäckchen schmückte.
Die Treppe von Herrn Sörensen war
schneeweiß gefegt. Ich getraute mich
kaum einzutreten, so rein war der weiße
Boden. Das Stubenmädchen überbrachte
die Grüße meiner Mutter. Ich sah mich
um. Ein schmaler hoher Spiegel war da,
und rings um ihn, in schmalen Rahmen,
lauter schwarzgeschnittene Profile, wie
ich sie nie vorher gesehen hatte. Herr
Sörensen zog mich ins Zimmer hinein und
fragte mich, ob ich mich auf Weihnachten
freue. Ich nickte. »Und wo wird Ihr Weihnachtsbaum stehen, Herr Sörensen?« –
»Ich? Ich habe keinen, ich bleibe zu
Hause.«
Als wir heimkamen, erzählte das Stubenmädchen meiner Mutter, ich hätte »gebrüllt«. Aber ich schüttelte den Kopf und
sagte: »Nein, ich habe nicht gebrüllt. Ich
habe geweint. Und weißt du, ich habe
deshalb geweint, weil nie jemand zu
Herrn Sörensen kommt. Nicht einmal am
Heiligen Abend ...«
Später, als wir in eine andere Stadt zogen,
verschwand Herr Sörensen aus meinem
Leben. Ich hörte nie mehr etwas von ihm.
Aber an jenem Tag, als ich an seiner
Schulter weinte, fühlte ich, ohne es zu
verstehen, zum ersten Male, dass es Menschen gibt, die einsam sind. Und dass es
besonders schwer ist, allein und einsam
zu sein an Weihnachten.
Herman Bang (1857–1912)
Und da schlug mir etwas aufs Herz beim
Gedanken an Weihnachten in diesem
»Zuhause«. – In dieser Stube mit den
schwarzen kleinen Bildern, den schweigenden Büchern und dem alten Sofa, auf
dem nie ein Mensch saß – ich fühlte das
Trostlose, das Verlassene in dieser einsamen Stube, und ich schlug den Arm vors
Gesicht und weinte.
Herr Sörensen zog mich auf seine Knie
und drückte sein Gesicht an meines. er
sagte leise: »Du bist ein guter, kleiner
Bub.« Und ich drückte mich noch fester an
ihn und weinte herzzerbrechend.
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Gibt es auch im Knast einen Gott?
Von Michael »Bobby« Graf
Oder anders gefragt: Dürfen und können
Inhaftierte an Gott glauben und wird auch
im Knast Gottesdienst gefeiert?
Um diesen und anderen Fragen nachzugehen, machte sich der Hauskreis online im
Oktober auf den Weg in die Justizvollzugsanstalt (JVA) Bruchsal. Dieser Besuch
ist inzwischen ein fester Termin im Jahreslauf, ursprünglich inspiriert durch
einen ehemaligen katholischen Seelsorger
in der JVA und dessen Einladung, einmal
einen Gottesdienst im Gefängnis mitzufeiern.
Berichtet man von seinen dabei gesammelten Erfahrungen, erntet man manchmal Erstaunen, aber auch totale Ablehnung. Einige fragen sogar, ob man es als
besonderen Kick braucht, sich mit verurteilten Verbrechern abzugeben, oder was
sonst dahintersteckt. Wir haben uns damals mit der Bibel auseinandergesetzt
und erfahren, dass unser Herr, Jesus
Christus auch mit Gesetzesbrechern
zusammen war, ja sogar, dass er Gesetzesbrecher und Huren näher am Glauben
sah als beispielsweise Pharisäer. Das hat
uns immer wieder angetrieben, nicht
müde zu werden und uns auch der Glaubensdiskussion mit Inhaftierten zu stellen.
Gespräche mit Gefangenen verlaufen
eigentlich auch nicht anders als solche mit
Personen außerhalb der JVA. Manchmal
meint man sogar, sie gingen tiefer, seien
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intensiver und weniger oberflächlich. Das
liegt wahrscheinlich aber auch daran, dass
man nicht so stark durch äußere Einflüsse
abgelenkt wird wie »draußen«. Man beschäftigt sich mit dem Gegenüber konzentrierter und kann mehr von der Person
und seinem Glauben erfahren.
Im anschließenden Hauskreis haben wir
feststellen müssen, dass es für uns nicht
einfach ist, den Weg von der verbrecherischen Tat zum Glauben an Gott nachzuvollziehen. Jesus kann das – wir
anscheinend weniger gut. Zumindest
fällt es uns nicht immer leicht.
bedeutet mir persönlich der Gottesdienst
in der JVA?« aufschreiben könnten. Drei
Antworten haben wir bekommen. Einer
der Insassen schreibt:
»Der Gottesdienst ist ein Zeichen meines Bekenntnisses zu Christus und
Gemeinschaft mit anderen Gläubigen.«
Der Zweite führt seine Überlegungen in
kurzen Sätzen und Stichpunkten auf:
In den zwei Vorbereitungsterminen zum
Sonntagsgottesdienst mit Pfarrer Waterstraat, dem evangelischen Seelsorger in
der JVA, entwickelten wir aus dem Predigttext Jakobus 5, 13-16 das Thema »Von
der Kraft des Gebets«, das sich als roter
Faden durch den Gottesdienst zog. Was
ein Gebet vermag, wurde in der Predigt
deutlich ausgesprochen, einige Gedanken
von uns flossen ein, und eine anschließende Salbung mit Öl, an der sehr viele
Gottesdienstbesucher teilnahmen, bekräftigte die Aussage des Textes zusätzlich.
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Parallel zum Mitfeiern im Gottesdienst
hatten wir Pfarrer Waterstraat gebeten,
einige Inhaftierte zu fragen, ob sie uns
einige eigene Gedanken zur Frage »Was
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Normalität (da »Draußen« wird der
Gottesdienst genauso gefeiert)
Menschlichkeit (u.a. durch die
Behandlung des Pfarrers)
Kraft tanken (Predigttext, Gebet, etc.
mit in den Tag und die Woche
nehmen)
Verbindung zu Gott
»Vertiefung« meines Glaubens
Ich kann Ich sein
Begegnung (mit Gott, mit anderen
Menschen)
Das, was mir Angst macht, mich
besorgt und beschäftigt, kann ich
loslassen und teilen
Nicht das Gefühl von Alleinsein
Der Dritte hat seine Gedanken so
formuliert:
Anstaltskirche in der JVA Bruchsal.
Quelle: www.jva-bruchsal.de
»Es gibt noch viel mehr zu sagen, hier
meine ersten Gedanken dazu: Mir bedeutet der Gottesdienst in der JVA,
dass ich hier einen Ort habe, an dem
ich mich angenommen fühle, einen Ort
des Rückzuges und der Besinnung
finde. Er hat mir geholfen, hilft mir,
mich wieder zu finden, zu mir zu stehen, mir treu zu bleiben, Kraft zu finden zum Leben und noch Vieles mehr.
Am wichtigsten geworden für mich
ist, ich kann wieder laut und stark sagen: »Ich glaube!« Ich habe immer geglaubt, aber mehr im Stillen. Bei allem,
was mir, meine Lieben, geschehen ist,
ich vertraue auf Gott, nicht aber mehr
auf ›den Menschen‹. Bei ihm finde ich
Halt! Das habe ich wieder gefunden
im Gottesdienst. Allen denen ein dickes Danke, die Gottesdienste möglich
machen in der JVA.«
Diese Worte sollen nicht kommentiert
werden. Es sind Worte, die Mut machen,
den Gottesdienst in der JVA weiter zu
besuchen und sich auf die Gespräche mit
Verurteilten einzulassen.
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Von guten Mächten
Von Roland Bergmeier
Am 8. Oktober 1944 war Dietrich Bonhoeffer aus der U-Haft in Berlin-Tegel abgeholt und in den Kellergewahrsam des
Reichssicherheitshauptamts in der PrinzAlbrecht-Straße verbracht worden. Auch
er sollte ein Opfer der Terrorwelle der
sogenannten »Aktion Gitter« werden,
durch die nahezu 5.000 Oppositionelle
beseitigt wurden. Am 28. Dezember erhält
er überraschend Schreiberlaubnis: »Liebe
Mama! Eben habe ich zu meiner ganz großen Freude die Erlaubnis bekommen, Dir
zum Geburtstag zu schreiben.« Dem Brief
ist ein Gedicht beigefügt, das Bonhoeffer
für seine Mutter und für seine Braut zum
bevorstehenden Jahreswechsel verfasst
hat. Es findet sich heute unter der Nummer 65 in unserem Gesangbuch. Bonhoeffer weiß, dass der Lichtkegel der
Hoffnung, lebend einmal wieder mit
seinen Lieben zusammenkommen zu
können, ganz klein geworden ist:
bemalten Fastentuch. Das Tuch diente früher dazu, in der Fastenzeit die Sicht auf
den Altar zu verdecken. Heute wird es
wieder im Museum »Kirche zum Heiligen
Kreuz« in Zittau in der Oberlausitz präsentiert, seit es 1994/95 von der AbeggStiftung restauriert wurde. Offenbar hat
der Künstler tief und selbständig nachgedacht über das Bildprogramm, das er zur
Darstellung bringen wollte. So beginnt er
mit einem Bild zum ersten Satz der Bibel,
aber er versteht das Wort »Himmel« nicht
im Sinn von Firmament, sondern, durch
die rote Farbe angedeutet, als andere Dimension, als Sphäre der »guten Mächte«,
von denen Bonhoeffer zu sagen weiß:
Und reichst Du uns den schweren
Kelch, den bittern ⁄ des Leids, gefüllt
bis an den höchsten Rand ...
Die Terrorwelle Hitlers konnte im April
1945 auch das Leben Bonhoeffers vernichten, aber die Geborgenheit »von guten
Mächten« nicht auslöschen. Nicht für ihn,
nicht für uns. Das vor uns liegende Fest
erinnert mit seiner Weihnachtsgeschichte
wieder an »jenen vollen Klang der Welt,
die unsichtbar sich um uns weitet«, wenn
wir von der »Klarheit des Herrn« hören,
die um die Hirten auf Bethlehems Fluren
leuchtete: »Fürchtet euch nicht! Siehe, ich
verkündige euch große Freude.«
Und doch lässt er sich die Zuversicht
nicht streitig machen:
Wir wissen es, Dein Licht scheint
in der Nacht.
Das Bild, das er dann beschwört, findet
sich vergleichbar auf einem vor 540 Jahren
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Wenn sich die Stille nun tief um uns
breitet, ⁄ so lass uns hören jenen
vollen Klang ⁄ der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet, ⁄ all Deiner
Kinder hohen Lobgesang.
Großes Zittauer Fastentuch (1472)
Bild 01.1 »Hier schuf Gott Himmel und Erde«
Foto: Abegg-Stiftung (Christoph von Virág)
Copyright Verein Zittauer Fastentücher e.V.
Farbige Darstellung in der Online-Ausgabe.
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Gottesdienste (Seite zum Herausnehmen)
...in der Kirche und andernorts
Ökumenische Gottesdienste im »Haus Edelberg«
1. Advent
02.12.2012
Jeden Donnerstag um 15:45 Uhr im Andachtsraum des Seniorenzentrums.
Gestaltung der Gottesdienste abwechselnd durch die kath. und die ev. Gemeinde.
2. Advent
Samstag
3. Advent
4. Advent
Heiligabend
09.12.2012
15.12.2012
16.12.2012
23.12.2012
24.12.2012
1. Weihnachtstag
2. Weihnachtstag
1. So. nach dem Christfest
Altjahrstag – Silvester
Neujahrstag
Epiphanias
1. Sonntag nach Epiphanias
Letzter So. nach Epiphanias
Septuagesimä
Sexagesimä
Estomihi
25.12.2012
26.12.2012
30.12.2012
31.12.2012
01.01.2013
06.01.2013
13.01.2013
20.01.2013
27.01.2013
03.02.2013
10.02.2013
Invocavit
Reminiscere
Oculi
Lätare
Judika
Palmsonntag
Montag
Dienstag
Mittwoch
Gründonnerstag
Karfreitag
Karsamstag – Osternacht
Ostern
17.02.2013
24.02.2013
03.03.2013
10.03.2013
17.03.2013
24.03.2013
25.03.2013
26.03.2013
27.03.2013
28.03.2013
29.03.2013
30.03.2013
31.03.2013
Ostermontag
01.04.2013
10:00 Uhr Gottesdienst mit dem
Posaunenchor sowie Taufen
10:00 Uhr Gottesdienst
17:00 Uhr Stallgottesdienst in der Sohl-Siedlung
10:00 Uhr Gottesdienst
10:00 Uhr Gottesdienst
16:00 Uhr Christvesper mit dem Posaunenchor
22:00 Uhr Christmette
10:00 Uhr Gesamtgottesdienst mit dem Kirchenchor
10:00 Uhr Gottesdienst mit Taufen und Posaunenchor
10:00 Uhr Gottesdienst
18:00 Uhr Gesamtgottesdienst
18:00 Uhr Gottesdienst
9:45 Uhr Zentralgottesd. der Region in Gondelsheim
10:00 Uhr Allianz-Gottesdienst
11:00 Uhr ak´zente-Gottesdienst im Gemeindehaus
10:00 Uhr Gottesdienst - Predigtreihe
10:00 Uhr Gottesdienst mit Taufen – Predigtreihe
10:00 Uhr Gesamtgottesdienst – Predigtreihe
11:30 Uhr Zwergengottesdienst
10:00 Uhr Gottesdienst – Predigtreihe
11:00 Uhr ak´zente-Gottesdienst im Gemeindehaus
10:00 Uhr Gottesdienst mit Taufen
10:00 Uhr Gesamtgottesdienst – Silberkonfirmation
10:00 Uhr Gottesdienst
10:00 Uhr Gottesdienst mit den Konfirmanden
19:00 Uhr Passionsandacht
19:00 Uhr Passionsandacht
19:00 Uhr Passionsandacht
19:00 Uhr Abendmahlsgottesdienst
10:00 Uhr Gesamtgottesdienst
22:00 Uhr Feier der Osternacht mit Taufen
7:30 Uhr Auferstehungsfeier mit dem Posaunenchor
auf dem Friedhof
11:00 Uhr Familiengottesdienst
10:00 Uhr Gottesdienst mit Taufen
Alle Gottesdienste ohne Ortsangabe finden in der evangelischen Kirche statt.
Änderungen vorbehalten. Bitte beachten Sie die aktuellen Ankündigungen in den örtlichen
Mitteilungsblättern und auf den Internetseiten der Kirchengemeinde (www.ekiwei.de).
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Kindergottesdienst »Regenbogen«
(sonntags ab 9:45 Uhr)
Der Kindergottesdienst arbeitet projektbezogen im
Gemeindehaus. Die Termine entnehmen Sie bitte der
Turmberg-Rundschau oder der Weingartener Woche.
Kontakt: Waltraud Graf (Telefon 3744)
Taufsonntage 2013
3. Februar
1. April
2. Juni
1. September
3. November
03. März
12. Mai
21. Juli
06. Oktober
01. Dezember
Bürostunden des Pfarramts (Kirchstr. 6, Tel. 607367-0)
Dienstag bis Freitag 9 - 12 Uhr, Dienstag und Donnerstag 14 - 17 Uhr
Montag kein Publikumsverkehr
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Besondere Veranstaltungen
Gottesdienst im Stall auf Heu und Stroh
Samstag, 15. Dezember 2012, 17:00 Uhr
Allianz-Gebetswoche
13. bis 20. Januar 2013
Auch in diesem Jahr laden wir wieder
ganz herzlich ein zum bereits traditionellen Gottesdienst im Stall auf dem Hof
der Familie Holzmüller in der Sohlsiedlung. Groß und Klein, Jung und Alt dürfen sich freuen auf einen erlebnisreichen
Gottesdienst in einer etwas ungewöhnlichen Atmosphäre. Der Gottesdienst soll
uns ein klein wenig das Geschehen von
damals näher bringen, als Jesus einst in
einem Stall auf die Welt gekommen ist.
Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von Bläserinnen und Bläsern des
Posaunenchores. Im Anschluss an den
Gottesdienst gibt es wieder heiße Würstchen, Brezeln, Glühwein, Tee und Kinderpunsch.
Die Weltgebetswoche der evangelischen
Allianz steht unter dem Motto »Unterwegs mit Gott«. In Weingarten wird die
Woche wieder von der evangelischen
Kirchengemeinde, dem CVJM, der Liebenzeller Gemeinschaft und dem Lebenswerk
gemeinsam gestaltet. Der Eröffnungsgottesdienst am 13. Januar wird von den
veranstaltenden Gemeinden ausgerichtet.
Veranstaltungsort an den Wochentagen ist
der »andere Keller«, Beginn jeweils um
19:00 Uhr. Nähere Informationen erfolgen
zeitnah in den Gemeindemitteilungen.
Informations- und Vorbereitungsmaterial
unter www.ead.de/gebet/allianzgebets
woche/themen-texte-2013.html
Themenschwerpunkte:
• Sonntag, 13. Januar
Weil er sich gedemütigt hat
• Montag, 14. Januar
Weil er ruft
• Dienstag, 15. Januar
Weil er uns liebt
• Mittwoch, 16. Januar
Weil er befreit
• Donnerstag, 17. Januar
Weil er uns zusammenführt
• Freitag, 18. Januar
Weil er Grenzen überwindet
• Samstag, 19. Januar
Weil er Gerechtigkeit will
• Sonntag, 20. Januar
Weil er Freude macht
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Frauen-Verwöhn-Abend
Freitag, 25. und Samstag, 26. Januar 2013
im Gemeindehaus
Nach dem tollen Erfolg im vergangenen
Januar mit »Frauen-Verwöhn-Abend –
Der Film« laden wir wieder Frauen ein,
sich von uns Männern verwöhnen zu
lassen. Dieses Mal steht ein wahres
Traumziel im Mittelpunkt: Die Karibik.
Woran denken Sie beim Thema Karibik?
An Sonne, Strand, exotische Cocktails?
Daran denken wir natürlich auch – und
noch an vieles mehr.
Einlass ist ab 19:00 Uhr. Wir begrüßen Sie
in der Karibik mit einem exotischen
Drink. Ab 19:30 Uhr ist dann bei einem
4-Gänge-Menü für beste Unterhaltung
gesorgt. Was man (genauer gesagt Frau)
bei einer Reise in die Karibik so alles erleben kann, welche Personen sich dort
tummeln – all das können Sie dann live
erleben – aber natürlich nur, wenn Sie sich
einen der beiden Frauen-Verwöhn-Abende nicht entgehen lassen. Die »Reise«
kostet 22,99 € (inkl. 4-Gänge-Menü und
Getränke). Der Erlös der beiden FrauenVerwöhn-Abende kommt der Finanzierung der Stelle unseres Jugendmitarbeiters zugute.
Karten für die Abende und weitere Informationen erhalten Sie ab sofort bei Familie
Zimmermann, Kanalstr. 51, Telefon 1356.
Warum wir ein bedingungsloses
Grundeinkommen brauchen
Montag, 28. Januar 2013
19:30 Uhr im Gemeindehaus
Eine Veranstaltung der Evangelischen
arbeitnehmerschaft (EAN)
Das bedingungslose Grundeinkommen
(BGE) ist ein sozialpolitisches Finanztransfermodell, nach dem jeder Bürger
unabhängig von seiner wirtschaftlichen
Lage vom Staat eine gesetzlich festgelegte
und für jeden gleiche finanzielle Zuwendung erhält, für die keine Gegenleistung
erbracht werden muss (Transferleistung);
es wird meist als Finanzleistung diskutiert, die bereits ohne weitere Einkommen
oder bedingte Sozialhilfe existenzsichernd
wäre. Das BGE ist ein humanitärer und als
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Besondere Veranstaltungen
solcher auch ein genuin christlicher Ansatz, der es jedem Menschen ermöglichen
soll, ein menschenwürdiges Leben zu führen. Es schafft die Voraussetzung zur individuellen Freiheit und zur Selbstverwirklichung auch mit Tätigkeiten, die nicht als
Erwerbsarbeit entlohnt werden.
Der Ansatz ist umstritten! Dr. André
Presse wird uns das Modell erläutern, und
im Gespräch sind die Teilnehmer eingeladen, darüber zu diskutieren! Presse arbeitet seit 2010 am Karlsruher Institut für
Technologie (KIT) mit Professor Götz W.
Werner zusammen, der ein Modell für ein
bedingungsloses Grundeinkommen entwickelt hat.
Benefizkonzert
mit dem Evangelischen Kirchenchor und
dem Posaunenchor des CVJM
Sonntag, 3. März 2013, 19:00 Uhr
in der Evangelischen Kirche
Wieder erwartet Sie ein buntes Programm
mit vokaler und instrumentaler Kirchenmusik! Das gemeinsame Konzert unserer
beiden Chöre erfreut sich zunehmender
Beliebtheit, und wir freuen uns auf das
Frühjahrskonzert, zu dem wir Sie ganz
herzlich einladen!
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NEU: Familiengottesdienste
Ab März 2013 wird es in unserer Gemeinde regelmäßig Familiengottesdienste geben. Diese sollen ein fester Bestandteil
unseres Gemeindelebens werden. Beginn
um 11:00 Uhr in der Kirche. Alle Familien
mit Kindern ab 3 Jahren, Jugendliche und
Junggebliebene sind dazu herzlich eingeladen. Für Familien mit Krabbelkindern
gibt es bereits den Zwergengottesdienst
(siehe Gottesdiensttermine).
Ein Team um Pfarrerin Bettina Fuhrmann
bereitet den Familiengottesdienst vor. Alle
Gottesdienste stehen unter einem bestimmten Motto. Anspiele, Mitmachangebote und besondere musikalische
Begleitung sorgen für die geeignete
Umrahmung des Gottesdienstes.
Der erste Familiengottesdienst findet am
Ostersonntag, 31. März 2012 statt. Weitere
Termine sind am 26. Mai, 21. Juli und
1. Dezember. Das Vorbereitungsteam
freut sich auf einen regen Besuch.
34. Deutscher Evangelischer Kirchentag
Soviel du brauchst (2. Mose 16,18)
1.–5. Mai 2013 in Hamburg
»Viel brauchst du nicht ...!« Das könnte
man einerseits mit gutem Recht behaupten, wenn jemand den Kirchentag besuchen will. Andererseits kann man auch
sagen: »Du brauchst alles – alles, was du
hast und was du bist!« Jeder Kirchentag
ist ein großes Angebot für alle Christen
und für jeden Menschen, der auch von der
Kirche und vom christlichen Glauben
hilfreiche Beiträge zu den drängenden
Fragen der Gegenwart erwartet. Aber er
ist immer auch eine große Herausforderung, nicht nur durch seine zahlenmäßige
und inhaltliche Vielfalt.
Ich möchte Ihnen Lust auf Kirchentag
machen, keine »billige« Lust, sondern eine
interessierte und engagierte Lust, an diesem riesigen Treffen von wahrscheinlich
wieder mehr als 100.000 Christen aus aller
Welt teilzunehmen und selber ein Teil
dieses großen Festes zu werden. Die Begegnungsmöglichkeiten mit vielen einzelnen Menschen, die Gespräche über Gott
und die Welt, die Impulse durch Gottesdienste, Bibelarbeiten, Vorträge, Konzerte
und andere kulturelle Angebote sind
wirklich sehr umfangreich. Schon die
Vorbereitung auf den Kirchentag ist
ungemein spannend durch die Zusammenstellung des eigenen, persönlichen
Programms für diese fünf Tage.
Aber wir helfen Ihnen gerne dabei! Die
Kirchengemeinde Weingarten wird eine
Gruppenfahrt zum Kirchentag 2013 organisieren und Sie in Vorbereitungstreffen
auch inhaltlich auf den Kirchentag einstimmen. Anmeldung, Fahrt mit dem
Sonderzug und Unterkunft wird alles von
uns erledigt. Sie müssen nur ein Formular
ausfüllen, das Sie im Pfarramt erhalten,
und wir werden dann weiter für Sie aktiv!
Ihre verbindliche Anmeldung brauchen
wir bis zum 1. Februar 2013!
Hier die ersten Infos zu Karten und
Preisen:
• Dauerkarte: 89 Euro
inkl. Tagungsmappe und Fahrausweis.
• Ermäßigte Dauerkarte: 49 Euro
für alle Teilnehmenden bis 25 Jahre,
Menschen mit Behinderung, Studierende und Rentnerinnen und Rentner.
• Familienkarte: 138 Euro
für Eltern oder Elternteile mit Kindern
bis 25 Jahre, Großeltern mit Enkelkindern bis 25 Jahre, Ehepaare oder in einer
Partnerschaft lebende Erwachsene ohne
Kinder.
• Fahrt mit dem Sonderzug ab Karlsruhe:
95 Euro.
• Unter folgenden Links können Sie sich
auch selber ausführlich über den
Kirchentag informieren:
www.kirchentag-baden.de
www.kirchentag.de/hamburg.html
• Ansprechpartner in Weingarten:
Eberhard Blauth, Gemeindediakon,
Telefon 607367-14.
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Aus den Kirchenbüchern
Land zum Leben –
Grund zur Hoffnung
Die Aktion von »Brot für die Welt«
Durch die Taufe wurden in die Gemeinde aufgenommen
Aus Gründen des Datenschutzes werden in der Internetausgabe
keine personenbezogenen Daten veröffentlicht.
Eine vollständige elektronische Ausgabe (PDF) kann per E-Mail an
den Webmaster ([email protected]) angefordert werden.
Ja sagten zueinander vor Gott und der Gemeinde
Nach einer guten Ernte braucht man keinen Hunger zu fürchten. Und mit einer
Berufsausbildung hat man die besten Voraussetzungen, sich seinen Lebensunterhalt
selbst zu verdienen. Doch leider sind weder gute Ernten, noch gute Bildungschancen der Normalfall für einen Großteil der
Menschen. Jesus hatte die Armen und Benachteiligten besonders im Blick, und er
hat uns aufgetragen, uns ebenfalls um die
zu kümmern, die arm sind. Arm an Nahrung, an Bildung, an Chancen. Zwei Projekte nimmt unsere Landeskirche dieses
Jahr besonders in den Blick:
Argentinien: Eine etwas andere Familie
In den Vorstädten von Buenos Aires wohnen die, für die in der Millionenmetropole
kein Platz ist. Alkohol- und Drogenabhängigkeit ist weit verbreitet, viele
Jugendliche leben auf der Straße. Das Jugendzentrum Enrique Angelelli der Evangelischen Kirche am Rio de la Plata (IERP)
bietet Kindern Zuflucht vor der alltäglichen Gewalt. Die Älteren lernen für einen
Job als Friseur oder Bäcker und bekommen so eine Chance aus dem Teufelskreis
von Gewalt und Drogen herauszukommen.
Der ewigen Dürre trotzen: Kenia
Aus Gründen des Datenschutzes werden in der Internetausgabe
keine personenbezogenen Daten veröffentlicht.
Eine vollständige elektronische Ausgabe (PDF) kann per E-Mail an
den Webmaster ([email protected]) angefordert werden.
In der Hoffnung auf die Auferstehung wurden kirchlich bestattet
Lange Dürreperioden machen den Menschen im Nordosten Kenias das Leben
schwer. Mit der Hilfe von Brot für die
Welt schaffen sie es dennoch, sich selbst
zu versorgen: Mit Saatgut, das auch in
Trockenheit gedeiht. Genügsameren Ziegen statt Schafe und Rinder. Dämmen,
um bei den seltenen, aber heftigen Regenfällen das Wasser zu speichern. So können
die Bauern die Ernährung ihrer Familie
sichern, und sogar etwas auf dem Markt
verkaufen, um den Schulbesuch ihrer Kinder zu bezahlen.
Gott will, dass alle seine Menschen satt
werden. Und wir können unseren Teil
dazu beitragen. In den beiden Projekten
engagieren sich Menschen, die wir von
der badischen Diakonie teilweise sogar
persönlich kennen. Die machen einen
wirklich guten Job. Helfen Sie mit! Durch
Ihre Spende.
Spendenkonto:
Diakonie Baden
Konto 4600, EKK, BLZ 520 604 10
Kennwort: Brot für die Welt
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Eine vollständige elektronische Ausgabe (PDF) kann per E-Mail an
den Webmaster ([email protected]) angefordert werden.
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Kirche für Kinder
Ak’zente-Gottesdienst
Der Kindergottesdienst Regenbogen
Gottesdienst anders
Wir sind ein Team von fünf Frauen verschiedenen Alters, das für den Kindergottesdienst verantwortlich ist. Einmal im
Monat treffen wir uns zur Besprechung
und Planung der Kindergottesdienste. Der
Kindergottesdienst für Kinder ab 3 Jahren
findet wöchentlich im Gemeindehaus
parallel zu den Gottesdiensten in der
Kirche statt. In den Schulferien machen
wir Pause. Im Gottesdienst hören wir
Geschichten aus der Bibel, die wir kindgerecht mit Liedern, Gebeten und kreativen Angeboten gestalten. Am ersten
Sonntag im Monat besuchen wir den
Erwachsenengottesdienst, den wir manchmal mitgestalten, insbesondere das Krippenspiel an Weihnachten.
Wie in der Kirche sammeln auch wir jeden
Sonntag die Kollekte ein. Besonders spannend ist es für die Kinder dabei, wer sie
mit dem »hölzernen Eselchen« einsammeln darf. Mit dieser Kollekte unterstützten wir bisher das Projekt für Straßenkinder in Nicaragua. Seit kurzem haben wir
eine Schülerpatenschaft für zwei Kinder
aus Afrika übernommen. Dieses Geld
ermöglicht den Kindern, in die Schule zu
gehen und mit Schulmaterial, Essen und
Kleidung versorgt zu werden.
Wenn auch Sie den Förderkreis Burkina
Faso e.V. unterstützen möchten, haben Sie
die Möglichkeit, Ihre Spende auf das
Konto 4413881 bei der Spar- und Kreditbank Rheinstetten, BLZ 66061407 zu
überweisen. Sollten Sie weitere Fragen zu
diesem Projekt haben, sprechen Sie uns
bitte an.
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ur Ruhe kommen
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Ihr KiGo-Team
Susanne Reichert
Margret Moussa
Beate Holzmüller
Waltraud Graf
Anne Neuberth
Gemei
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ermine 2013:
Erfahrung
n
20. Januar
24. Februar
21. April
30. Juni
29. September
27. Oktober
08. Dezember
Schule in Burkina Faso
... für Langschläfer
... für Einsteiger
... für Neugierige
... für Sehnsüchtige
sonntags um 11:00 Uhr im Gemeindehaus,
parallel Kindergottesdienst,
im Anschluss gemeinsames Mittagessen.
Die Gottesdienste werden von einem Mitarbeiterteam aus CVJM und Kirchengemeinde
vorbereitet. Menschen sollen sich von den Gottesdiensten neu ansprechen lassen und sich
in ihnen wohl fühlen.
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Aus der Jugendarbeit
Jahreslosung 2013
Steffen Renner berichtet
Wir haben hier keine bleibende Stadt,
sondern die zukünftige suchen wir. (Hebräer 13,14)
Von Landesbischof Dr. Ulrich Fischer
Mit der Ganztagesschule sind wir nach
den Sommerferien umgezogen in die
Walzbachhalle. Dieses Halbjahr sind nur
ca. 20 Schüler zum Ganztagesangebot
angemeldet. Daher gibt es auch nur noch
zwei Vereine, die Ganztagesangebote
organisieren. Als CVJM-Angebot sind wir
mit fast allen Jungs jeden Montag mit
»Sport, Spiel und Spaß« in der großen
Sporthalle zusammen.
Nach den Sommerferien haben wir eine
ganze Zeit gebraucht, bis bei manchen
Gruppen und Aufgaben wieder eine
Regelmäßigkeit einkehren konnte. Die
Stundenpläne der Mitarbeiter und Teilnehmer machten Verschiebungen und
Veränderungen notwendig. Einige fähige
Mitarbeiter haben uns nach dem Abitur
verlassen und Lücken hinterlassen, die
nicht einfach zu füllen sind. Besonders hat
uns die Situation im Bereich der Jungscharen getroffen. Hier suchen und beten
wir, dass Gott uns motivierte Mitarbeiter
schenkt, die begeistert mit Kindern
unterwegs sein möchten.
Ein richtig schönes Wiedersehen gab es im
Oktober beim Nachtreffen der Jungscharfreizeit. Viele Kinder waren mit ihren Eltern gekommen, um gemeinsam mit Bildern und Erzählungen zurückzublicken
auf die schönen Sommertage mit viel
Abenteuer, Zelten und buntem Programm.
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Unser Konfiteam hat seine Arbeit wieder
aufgenommen. Wir schätzen uns glücklich, mit 10 Ex-Konfirmanden einmal im
Monat den Konfirmandenunterricht
vorzubereiten und diesen dann eine
Woche später gemeinsam zu gestalten.
Die Jugendlichen lassen sich auf die Welt
der Konfirmanden richtig gut ein und
sind motiviert dabei. Das ist keinesfalls
selbstverständlich, und wir sind dankbar
für diese Möglichkeit.
Danke möchte ich Ihnen allen sagen, die
Sie meine und unsere Arbeit unterstützen,
sei es materiell oder im Gebet! Wir wünschen uns die Kraft und den Segen Gottes
bei all unserem Tun!
Ihr und Euer Steffen Renner
Seit meiner Kindheit ist mir das
Wort aus dem Hebräerbrief
vertraut. Über dem Eingang des
Bauernhofes in unserer Nachbarschaft stand in goldenen
Buchstaben: »Wir haben hier
keine bleibende Stadt, sondern
die zukünftige suchen wir.«
Als Kind habe ich nur die kunstvolle Schrift auf dem Holzbalken
bewundert, später staunte ich:
Ein Bauersmann, der wie kein
anderer davon lebt, dass er seine
Felder bleibend bewirtschaftet,
erinnert sich mit diesen Worten
an die Vorläufigkeit allen Lebens
auf dieser Erde. Seitdem ist mir
dieses Wort wichtig als memento
mori, als Erinnerung an die eigene
Sterblichkeit.
Eine neue Bedeutung erlangte dieses Wort für mich, als wir für die Zukunft unserer
Landeskirche nach biblischen Leitbildern suchten. Der Hebräerbrief malt das Bild vom
wandernden Gottesvolk, und er zeichnet damit die Kirche als eine Kirche im Unterwegssein. Die Arbeit in der Kirche gleicht einer großen Baustelle, die nie abgeschlossen ist. Wir
bauen an dieser Kirche, um Menschen in ihnen »Heimat auf Zeit« zu bieten. Solange die
Kirche noch nicht an ihrem Ziel ist, gleicht sie einer Stadt, in der immer wieder abgerissen
und neu aufgebaut wird, bis wir einst die zukünftige Stadt erreichen - die ewige Heimat,
die Gott seinem Volk verheißen hat.
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Segenswort
Von Martin Osenberg
Mögest Du auf Deinem inneren Wege
durch die kommende Adventszeit gehen.
Mögest Du Dir, wenn es möglich ist, Zeit nehmen,
Zeit, in der Du verschnaufen kannst,
Zeit, in der Du ruhig durchatmen kannst,
Zeit, in der nicht gehetzt und gerannt wird.
Mögest Du etwas in Dir selbst spüren, Erwartungen,
Hoffnungen und Gedanken auf das, was kommt.
Mögest Du spüren, dass etwas in Deine Welt kommt,
etwas, das hell macht, etwas, das Dir Kraft gibt.
Mögest Du, gerade jetzt, in Vorausschau auf Weihnachten,
Gottes Gegenwart und seinen Segen immer in Dir spüren.
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