Die neue Gener Neue Karten kostenlos testen
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© 2004 Carl Hanser Verlag, München www.cad-cam.de Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. M A R K T B E T R A C H T U N G Die neue Gener Marktübersicht Grafikkarten für PCI Express Im Zuge des Umbaus der PC-Architektur wird auch ein neuer Busstandard für Erweiterungskarten eingeführt: PCI Express. Die klassischen Hersteller von Grafikkarten für CAD/CAM-Workstations haben ihre Sommerkollektion für den neuen Trend vorgestellt, auch die Auslieferung von Computern mit PCI Express läuft gerade an. Wesentlich für eine Investitionsentscheidung ist, das Potenzial der neuen Technik richtig einzuschätzen. Die Bussysteme für den PC erleben gerade einen Generationswechsel: An den Start geht jetzt PCI Express. Dieser neue Standard löst gleichzeitig PCI und das bislang vorrangig für Grafikkarten vorgesehene, 1997 eingeführte AGP (Accelerated Graphics Port) ab. Während PCI auf paralleler Übertragung basiert, ist PCI Express (PCIe) ein serielles Verfahren. Es basiert auf Punkt-zuPunkt-Verbindungen, die über so genannte ›Lanes‹ führen. Dies sind pro Lane jeweils zwei unidirektionale Leitungspaare, von denen das eine zum Senden und das andere zum Empfangen von Daten dient. Die Anzahl der Lanes stellt auch eine Klassifizierung innerhalb von PCIe dar: Das Leistungsspektrum reicht von PCI Express x1 (1 Lane) bis PCI Express x16, wobei das so genannte ›PCI Express for Graphics‹ einheitlich mit 16 Lanes ausgestattet ist. Diese Anschlussform für Grafikkarten erzielt einen maximalen Datendurchsatz von 4 GByte/s, das ist knapp das Doppelte dessen, was der bisher schnellste Standard AGP 8x leisten kann (2133 MB/s). Seine eigentlichen Stärken zeigt PCIe allerdings weniger bei Grafikkarten, sondern vor allem bei neuen Ethernet-Netzwerkkarten der Leistungsklassen 1 und 10 GBit/s sowie für RAID-Festplattenarrays: Dort hat der bisherige PCI-Bus mit 133 MByte/s seine Leistungsgrenze erreicht. Bei Grafikkarten hingegen wäre ein neuer Standard eigentlich noch nicht dringlich gewesen, wird doch schon das aktuelle AGP 8x auch von Grafikapplikationen mit sehr hohem Datendurchsatz (unter anderem 3D-Spiele) kaum ausgeschöpft. Doch das für PCI zuständige Konsortium hat gleich Nägel mit Köpfen gemacht und AGP ebenfalls durch das überlegene PCIe ersetzt. Einige kleinere Vorteile weist PCIe-Grafik aber auch heute schon auf. So sind neue 32 CADCAM 4/2004 PCs, in denen PCI Express integriert ist, mit dem schnelleren Hauptspeichertyp DDR2 ausgestattet. Das schnellere RAM in Verbindung mit PCIe ermöglicht es, CAD-Modelle schneller in die Grafikkarte zu laden. Bei Bauteilen üblicher Größe ist der Unterschied kaum spürbar, jedoch bei sehr großen Baugruppen ab etwa 10 000 Teilen macht sich der Unterschied schon bemerkbar. Eine echte Neuerung ist die ›SLI‹-Technik von Nvidia, die es ermöglicht, für höhere Leistung bei einigen Modellen zwei Grafikkarten zu koppeln. Die Koordination übernimmt dabei der Treiber. Schließlich profitiert der Benutzer auch davon, dass PCIe einfacher strukturiert ist als AGP. Durch weniger Leitungen, kleinere Steckverbinder und andere Details können Karten für PCIe etwas preisgünstiger sein als AGP-Karten. Zukünftig wird auch von Bedeutung sein, dass man in PCIe-Karten nicht nur schnell hineinschreiben, sondern die Daten auch schnell auslesen kann. Heute ist das bei technischen Applikationen noch nicht von Bedeutung, aber zukünftig sollen zum Beispiel FEM-Programme die hohe Fließkomma-Rechenleistung von Grafikkarten nutzen. Dann müssen die Ergebnisse aus dem Grafikspeicher auch wieder ausgelesen werden. Wesentlich bedeutender als der Systembus sind die Unterschiede zwischen den Grafikkarten. So haben die vorgestellten Karten mindestens 128 MByte internen Speicher, wobei durchweg sehr schnelle Speichertypen verwendet werden. Darauf erfolgt der Zugriff mit Bandbreiten, die ein Mehrfaches von PCIe oder gar AGP betragen. Die Größe des lokalen RAM, SpeicherBusbreite und Speicher-Bandbreite sind also wesentliche Leistungsmerkmale der Grafikkarten. Darüber hinaus sind einige weitere Faktoren bedeutsam für die Rechenleistung der Grafikkarte. Geometry-Engines entlasten die CPU davon, die Geometrien von Körpern zu berechnen. Pixel-Pipelines beschleunigen die Berechnung von Flächen, was insbesondere bei Freiformflächen von Bedeutung ist. Vertex-Shader spielen ebenfalls eine wesentliche Rolle bei der Geometriedarstellung. Sie berechnen die ›Vertices‹, das sind die Eckpunkte von Dreiecken, wie man sie von Drahtgittermodellen kennt. Neben den reinen 3D-Koordinaten können den Vertices auch weitere Informationen zum Beispiel über Farben und Texturen zugeordnet sein. Mit diesen Daten lässt sich überschlägig einschätzen, welche Leistung von einer Grafikkarte zu erwarten ist. Neue Karten kostenlos testen Für alle, die die neuen PCI-Express Grafikkarten testen wollen, bietet die Firma Schneider Digital die Möglichkeit, bis zu drei Grafikkarten kostenlos für zwei Wochen mit ihrer eigenen Applikation und an der eigenen Workstation zu testen. Wichtig dabei: Schneider Digital leistet natürlich auch telefonischen SetupService für Hard- und Software und für die optimale Einstellung des Grafik-Treibers. Die Miesbacher Firma Schneider Digital ist ein Spezialist für Grafikkarten im Bereich CAD, CAM, CAE und Digital Video. Weitere Informationen unter www.schneider-digital.de . Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. M A R K T B E T R A C H T U N G © 2004 Carl Hanser Verlag, München www.cad-cam.de ation Günstiger Einstieg: ATI FireGL 3200 Die FireGL 3200 ist eine der vier neuen Karten von ATI für PCI Express. Gegenüber dem Einsteigermodell FireGL 3100 zeichnet sich die 3200 vor allem durch die doppelt so hohe Speicherbandbreite von 12,8 GB/s aus (Fire GL 3100: 6,4 GB/s). Mit 128 MB ist die Fire GL 3200 eine der etwas sparsamer ausgestatteten, aber auch preisgünstigeren 3D-Karten. Eine Rechenleistung von 250 Millionen Vertices pro Sekunde braucht sich dennoch gewiss nicht zu verstecken. Besonderen Wert legt man bei ATI auf die Tatsache, dass alle PCIe-Karten von ATI mit einem Ein-Chip-Layout an den Bus angebunden sind und nicht wie bei Wettbewerbern über eine separate Bridge. Dies bringt laut ATI nahezu die doppelte PCIe-Bandbreite im Vergleich zu einem ›Bridge‹-Layout und zusätzlich weniger Fehlerquellen, einen geringeren Stromverbrauch und niedrigere Systemkosten. Top-Model: 3D Labs Wildcat Realizm 800 Traditionell pflegt man bei 3D Labs den Ehrgeiz, die schönste und beste Karte der Szene vorweisen zu können – so auch beim neuen Grafikstandard PCI Express. So liegt die Realizm 800 bei Speicherausbau und -durchsatz klar in Führung. Die VertexBerechnung erfolgt mit 36 Bit Genauigkeit. Neben der Vertex-Einheit verfügt die Karte über zwei Grafikprozessoren, was die Geometrie- und Füllraten-Leistung verdoppeln soll. Spitze sind auch die 640 MB RAM auf der Karte, wobei 512 MB als Grafikspeicher verwendet werden und weitere 128 MB als ›Direct Burst‹ genannter Zwischenspeicher für Befehle und Daten. Über die zwei DualLink-DVI-Anschlüsse lassen sich zudem zwei Displays gleichzeitig betreiben, und zwar sowohl analoge Monitore als auch digitale Flachdisplays. Die in der Tabelle ausgewiesenen sehr hohen Werte bei speziellen Logikeinheiten beruhen vorrangig auf einem speziellen Chipkonzept von 3D Labs, das auf kleineren, separat programmierbaren Einheiten beruht. Neben Treibern für Windows (32 und 64 Bit) liefert 3D Labs auch Treiber für Linux aus, zertifiziert für die Distributionen Red Hat und Suse. Angekündigt ist die Wildcat Realizm 800 für das dritte Quartal 2004. Volle Leistung: ATI FireGL 7100 Das Spitzenmodell in der FireGL-Serie stellt die 7100 dar. Mit Ausstattungsmerkmalen wie 256 MB RAM, Speicherbandbreite 28,8 GByte/s und sechs Geometry-Engines schafft diese Karte Leistungsreserven, um zum Beispiel auch mit größeren Solid-Baugruppen flüssig hantieren zu können. Eine 3D-Rechenleistung von 750 Millionen Vertices pro Sekunde spricht dabei für sich. Als CADCAM 4/2004 33 © 2004 Carl Hanser Verlag, München www.cad-cam.de Nicht zur Verwendung in Intranet- und Internet-Angeboten sowie elektronischen Verteilern. M A R K T B E T R A C H T U N G Grafikchip werkelt auf der Karte ein mit 500 MHz getakteter ATI Radeon X800 mit sechs Vertex-Engines und 16 Pixelpipelines, der auch bei Karten für 3D-Spiele gerade topaktuell ist. Wer gerne viele Pixel vor sich hat, kann über die beiden DVI-Anschlüsse zwei Displays betreiben oder über die ›Dual-Link‹-Technik einen Großbildschirm mit bis zu 9 Megapixel ansteuern. Neben Windows unterstützt ATI bei allen Modellen auch Linux mit Treibern. warebeschleunigtes Antialiasing für schnelles Glätten von Linien. Das Speicherinterface hat mit 256 Bit Breite potenziell die gleiche Bandbreite wie beim höherwertigen Modell FX 3400, durch den langsameren DDR-1-Speicher reicht der reale Durchsatz aber nicht an die Bestwerte heran. Dennoch ist die Übertragungsleistung zum Speicher höher als bei Midrange-Modellen mit 128 Bit Busbreite. Für den mittleren Leistungsbereich innerhalb der Profiklasse stellt die PNY FX 1300 damit eine solide Wahl zum relativ günstigen Preis dar. Flaggschiff: PNY FX 3400 In der Profiklasse von PNY stellt die FX 3400 eindeutig das Flaggschiff dar. Schon die Ausstattung des Grafikspeichers mit 256 MByte schnellem G-DDR3-RAM, 256 Bit Solide Sache: PNY FX 1300 Während ATI seine Karten mit eigenen Grafikchips ausstattet, arbeitet PNY mit dem ATI-Konkurrenten Nvidia zusammen und verwendet bei den neuen PCIe-Karten dessen Chipsätze der ›Quadro‹-Serie. Für PCI Express hat PNY derzeit insgesamt vier Modelle im Programm, wobei sich für professionelle Workstations vorrangig die beiden Typen FX 1300 und FX 3400 anbieten. Schon die kleinere FX 1300 bringt mit Werten wie 128 MB Speicher und 17,6 GB/s Speicherbandbreite großzügige Leistung für CAD/CAM-Anwendungen. Hinzu kommen anspruchsvolle Feinheiten der Architektur wie grafische Fließkommaberechnungen mit 128 Bit Genauigkeit und hard- 34 CADCAM 4/2004 Busbreite und einem Durchsatz von 28,8 GB/s sprechen eine deutliche Sprache. Eine der Besonderheiten dieser Karte ist die ›SLI‹-Technik (Scalable Link Interface) des verwendeten Nvidia-Chipsatzes. Sie ermöglicht es, zwei Karten des gleichen Typs zu koppeln, ein geeignetes Board mit dem Intel-Chipsatz ›Tumwater‹ vorausgesetzt. Die zwei Karten können sich dann die Arbeit teilen, zum Beispiel ein Bild je zur Hälfte rendern oder bei Videos jeweils abwechselnd einen Frame berechnen. Zudem unterstützt die Karte via Dual-Link auch extrem hoch auflösende LCD-Bildschirme bis 3840 x 2400 Pixel. Einen Anhaltspunkt für die CAD-Leistung geben die relativen Benchmarks Spec Viewperf Proe-02 (Pro/Engineer 2001) und UGS-03 (Unigraphics V. 17). Absolute, firmenübergreifende Benchmarks sind leider nicht verfügbar. 3D Labs Wildcat Realizm 800 ATI FireGL 3200 ATI FireGL 7100 PNY FX 1300 PNY FX 3400 Internetseite www.3dlabs.com www.ati.com www.ati.com www.pny.com www.pny.com RAM 640 MB G-DDR3 128 MB 256 MB 128 MB DDR 256 MB G-DDR3 SpeicherBusbreite 512 Bit 128 Bit 256 Bit 256 Bit 256 Bit SpeicherBandbreite 64 GB/s 12,8 GB/s 28,8 GB/s 17,6 GB/s 28,8 GB/s GeometryEngines 32 2 6 4 6 PixelPipelines 96 4 16 4x2 16 VertexShader 32 2 6 4 6 DisplayAnschlüsse 2 x DVI 2 x DVI 2 x DVI 2 x DVI 2 x DVI empf. Preis 2 285,- Euro ca. 350,- Euro ca. 950,- Euro ca. 800,- Euro ca. 1 500 ,- Euro