Ehemalige Hausnamen der 40 Objekte

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Ehemalige Hausnamen der 40 Objekte
Anschrift
Putzbrunn-Ort
Glonner Straße 26
Ehemaliger Hausname
Beschreibung
Der Hausname taucht erstmals 1666 bei
Hanns März, genannt „Kainzschneider“
auf, dürfte aber noch älter sein. Die
Vorsilbe „Kainz“ oder auch „Curenz“ ist
eine mundartliche Form von Konrad.
Vielleicht übte auch Sohn Hanns März
das Schneiderhandwerk aus, wie seine
Nachfolger die Zellermaiers.
Glonner Straße 24
Das Haus wurde 1906 vom Sattlermeister Georg Dafertshofer erbaut. Bis das
Haus 1940 verkauft wurde, war im Erdgeschoß die Gemeindekanzlei untergebracht.
Glonner Straße 22
Der Hofnahme spricht für sich. Es wird
Ecke Rathausstra-
bayerischen Sprachgebrauch), dass der
Glonner Straße/
ße
jedoch Wert darauf gelegt (jedenfalls im
„Mesner“ als Berufsbezeichnung mit
weichem „s“ geschrieben wird. Der Hof
gehörte im Jahr 1500 zur Pfarrei Otten-
dichl, kam dann in den Besitz der Kirche
Putzbrunn und wurde nach dem Drei-
ßigjährigen Krieg schließlich wieder der
ausgeplünderten Pfarrei Ottendichl zugeordnet.
Rathausstraße 1
Die Gemeinde fasste am 5. Dezember
1902 den Entschluss, dieses größte
Bauvorhaben der Ortsgeschichte durchführen zu lassen. Die neue Wasserlei-
tung mit Brunnen, Turm, Pumpwerk und
Rohrsystem wurde im Jahr 1903 mit
einem Kostenaufwand von 30930 Mark
erbaut.
Der Wasserturm hat heute ausgedient
und ist in das Rathaus integriert. Er findet sich auch im Logo der Gemeinde
Putzbrunn wieder.
Rathausstraße 1
Ursprünglich wurde ein Anbau an das
sog. Expositur-Gebäude (Glonner Straße
23) in dem sich ein Klassenzimmer für
50 Schüler befand, ins Auge gefasst.
Dieser Vorschlag kam nicht zur Ausfüh-
rung, da die Gemeinde 1872 ihr eigenes
Schulhaus bauen ließ, 1873 wurde
Friedrich Friedl als weltlicher Lehrer eingestellt. 1880 besuchten 76 Werktagsund 36 Feiertagsschüler die Schule. Im
ehemaligen Schulgebäude befinden sich
die Fraktionszimmer und die Finanzabteilung der Gemeinde Putzbrunn.
Hohenbrunner
Straße 4
Lassenschneider war ursprünglich der
Name des Hofes Glonner Straße 6.
Durch den Umzug des Eigentümers ist
dieser auf das neue Objekt übergegangen.
Das Gebäude diente in früherer Zeit als
Umschlagplatz für die steuerlichen Naturalabgaben des Dorfes, den sog. Zehent.
Das Kloster Benediktbeuern zog seit
dem 17. Jahrhundert den Zehent in
Putzbrunn ein.
Hohenbrunner
Straße 2
Das Grundstück wurde von Anton Hamberger 1895 erworben. Vorher gehörte
es zum Anwesen Glonner Straße 20.
1927 hatte Sebastian Liebhart das Haus
erworben und mit seiner Frau Elise den
Kramerladen „zur Liesl“ betrieben. Da-
nach war in dem Gebäude viele Jahre die
Poststelle von Putzbrunn eingerichtet.
Glonner Straße 20
Im Jahr 1500 werden 5 ganze Höfe in
Putzbrunn aufgezählt und der „Knödl“
war einer davon. Max Ampletzer heiratete 1926 ein und übernahm damit die
Milchhandlung der Familie Schmidramsl,
die seit Ende des 19. Jahrhunderts an-
sässig war. Die Herkunft des Hofnamens
ist völlig unklar. Die Hohenbrunner nennen die Putzbrunner „Knödlbrunner“. Ist
das Zufall oder hat es etwas mit dem
früheren Namen des Hofes zu tun? Im
Jahr 1500 gehörte das Anwesen zum
Besitz der berühmten Fam. Ridler aus
München, wie auch der Scheirer-Hof
(Glonner Straße 4) und der Riedmeier
(Glonner Straße 16). 1615 kaufte das
Kloster Benediktbeuern das Anwesen. Es
wurde spätestens seit 1689 vom ehe-
maligen Vossen-Hof (Alter Wirt) mitbewirtschaftet.
Glonner Straße 16
Der Hofname ist heute noch gebräuchlich. Er geht auf die Mitte des 17. Jahrhunderts zurück, als Georg Riedtmayr
den Hof übernahm. Im Jahr 1500 war
dieser Hof einer der fünf „ganzen Höfe“
in Putzbrunn. Wer den Hof aus der
Grundherrschaft herauslöste und „aigen“
also zu seinem Eigentum machte, lässt
sich nicht mit letzter Sicherheit sagen.
Es war jedenfalls einer von insgesamt
drei „aignen Höfen“ in Putzbrunn. Die
Ampletzers bewirtschaften seit Mitte des
19. Jahrhunderts den Hof. Der Hof wurde über die Jahre erneuert und vergrößert, die Fundamente dürften aber seit
altersher ihren Standort behalten haben.
Glonner Straße 14
Es handelt sich hierbei vielleicht um das
älteste Anwesen im Dorf, den ehemali-
gen „Hof beim Brunnen“. Der „Prunnhuber“ wie er früher hieß, lag nur einen
Steinwurf vom Dorfbrunnen entfernt.
Man muss wohl davon ausgehen, das
hier – zusammen mit den Höfen Glonner
Straße 9, 11, 13, 15 und Haarer Straße 2
der Ursprung des Ortes zu suchen ist.
Glonner
Straße 10/12
Der letzte Hammerschlag des letzten
Schmieds von Putzbrunn erklang Anfang
August 1993. Für Putzbrunn hat dieses
Handwerk eine besondere Bedeutung.
Eine der allerersten Urkunden von ca.
1170 erwähnt bereits ein Anwesen des
Klosters Schäftlarn in Putzbrunn „beim
Schmied“. So alt das Schmiedegewerbe
in Putzbrunn also ist, so (relativ) neu
sind doch die Gebäude. Ursprünglich
befand sich die Schmiede - mit dem
Hausnamen „Grünschmied“ - an der
Ecke Haarer/Grasbrunner Straße. Diese
wurde nach dem Neubau an der Glonner
Straße 10 verkauft. Im weiteren Verlauf
zog die Werkstatt dann in das Hinterge-
bäude der Hausnummer 12 um. Anstelle
der Schmiede wurde dann ein Eisen-
und Haushaltswarengeschäft geführt.
Glonner Straße 6
Beim Namen Lassenschneider könnte
aus der Endung geschlossen werden,
dass hier auch mal das Schneiderhandwerk zu Hause war. Da das Anwesen
über keinen Grundbesitz verfügte, ha-
ben hier immer Tagelöhner oder Hand-
werker gelebt. Die Berufe der Bewohner
aus dem 17. und 18. Jahrhundert sind
nicht bekannt. Hans Resele, der zur Zeit
des Dreißigjährigen Krieg einzog, war
Schuhmacher und beim ersten Namen
dürfen wir wohl auch auf das Gewerbe
schließen: Gernot Kistler. Das Kistler-
Handwerk, das eigentlich hier beheimatet war, wurde sei Anfang des 20. Jahrhunderts im ehemaligen Bachmaier-
Anwesen (Haarer Straße 2) fortgesetzt.
Glonner Straße 4
Der Hofname, der noch heute gebräuchlich ist, geht auf Georg Scheirer zurück,
der den Hof nach dem Dreißigjährigen
Krieg übernahm. Es liegt die Vermutung
nahe, dass auch das Kloster Scheyern
etwas mit dem Namen zu tun hat. Er
war von der Hausfläche her neben dem
Bachmaier das größte Gebäude in Putz-
brunn. Seit fast 300 Jahren bewirtschaftet und besitzen die Springers bzw. deren Nachkommen den Hof.
Lt. Urkunden hat der Hofmusik-
Kapellmeister Orlando di Lasso mit Urkunde vom 16. April 1577 den Hof mit
der Sölde oder dem Lehen (Glonner
Straße 7) vom Bäcker und Münchner
Bürger Georg Mannhardt erworben und
mit Urkunde vom 14.12.1588 wurde
der Hof an die Eheleute Gschwandtner
und Khirmayer verkauft.
Glonner Straße 7
Bis 1678 wird das Anwesen in den Tegernseer Urkunden noch als Amerling
geführt. Dieser Hausname lässt sich bis
weit ins Mittelalter zurück verfolgen, ist
aber dann 1612 mit Wolf Amerling auf
das Anwesen Glonner Straße 8 über gegangen. Zuvor war es ein Holzhaus mit
angebautem Stall und Stadl. Das Gebäude wurde 1590 als „Söldengütl“, unter
dem Vorbesitzer Orlando di Lasso noch
als „Lehen“ geführt.
Von den Bewirtschaftungen bis 1903 ist
wenig bekannt. Lediglich, dass Antoni
Huber in seinem Garten 1741 ein „Badstüberl“ besitzt. Man muss hier von ei-
nem Gewerbe ausgehen, da der Besitzer
eines halben Lehens oder einer Sölde
sich dieses für private Zwecke nicht leistet. Das heutige Gebäude wurde 1924
erbaut und hier war auch bis 1979 die
Dorfmetzgerei untergebracht.
Glonner Straße 9
Auf wen der Hofname zurück geht, ist
keine Frage: 1575 finden wir Hanns
Khriechpämer. Der Namenspatron die-
ses Hofes stammt noch aus der Generation vor dem Dreißigjährigen Krieg. Im
späten Mittelalter sind noch mindestens
drei verschiedene Hofnamen gebräuchlich, zu denen sich auch jeweils na-
mensgleiche Bewirtschafter nachweisen
lassen.
Der spätere Hausname „Maurer“ bezieht
sich auf Lorenz und Josef Huber, die
Maurer von Beruf waren.
Glonner Straße 15
Der Hof am Dorfweiher war der „Wagnerbauer“, den man früher „Lacker-
schmied“ nannte, vermutlich wegen der
Nähe zur Dorflacke. Die Endung –
schmied leitet sich von der Ausübung
des Schmiedehandwerks vor dem Dreißigjährigen Krieg her. Der spätere Hofnamen „Wagnerbauer“ bezieht sich auf
den Wagnermeister Johann Weber (seit
1868), der später die Wagnerei auf die
gegenüberliegende Straßenseite (Haarer
Straße 6) verlegte.
Haarer Straße 10
Der Hof gehörte einst dem Liebfrauen-
stift in München bevor Martin Feiner ihn
Ende des 19. Jh. kaufte. Früher muss
das Weberhandwerk hier ausgeübt worden sein, denn der Hofname „Weber“
taucht bereits 1760 auf, die genaue
Herkunft ist aber unbekannt. Der spätere Name „Meister“ dagegen leitet sich
eindeutig von Mathias Meister (1841)
ab.
Haarer Straße 8
Es bleibt unklar, welche Bedeutung der
frühere Hausname „Pfeiffer“ hat. Ein
Bewirtschafter gleichen Namens konnte
nicht gefunden werden. In den Literarien
des Klosters Tegernsee taucht diese
Bezeichnung erstmals 1725 auf. Dieses
Gebäude war ein Zuhäusl zum „Bachmaier“ (Haarer Straße 2). Auf welche
Weise sich die früheren Bewirtschafter
dieser Sölde ihren Lebensunterhalt verdient haben, ist nicht bekannt. Wahrscheinlich haben sie überwiegend als
Tagelöhner gearbeitet.
Die Bäckerei Baum kann auf eine lange
Familientradition seit Anfang des 20. Jh.
zurück blicken. Da zu dem Haus wenig
Grund und Boden gehörte, haben die
Besitzer in früherer Zeit wohl stets versucht, sich einen Nebenverdienst zu
beschaffen.
Glonner Straße 17
Der Ursprung des alten Hofnames geht
auf Georg und Caspar Spitzer zurück,
die den Hof nach dem Dreißigjährigen
Krieg übernahmen. Zu dieser Zeit ge-
hörte das Anwesen einem Herrn Eglof,
über den leider nicht zu erfahren war
und davor einem Grafen in München,
der ebenfalls anonym bleibt.
Glonner Straße 21
Der Hausname Hammer geht auf den
Erbauer Jakob Hammer aus dem Jahr
1833/34 zurück. Das Gebäude wurde in
erster Linie als Werkstatt für die Wagnerei errichtetet. Das heutige Haus ist nur
noch der hintere vergrößerte Anbau. Das
eigentliche Wohnhaus war wesentlich
kleiner und reichte bis an den Straßen-
rand. Im Obergeschoß war ein Saal eingerichtet, der zu Festlichkeiten diente.
Glonner Straße 31
Der Hausname „Heiliger“ leitet sich aus
der Tatsache ab, dass der Erbauer des
Hauses, Michael (Michi) Mittermüller
vom „Heiliger“ (Michael-Haslbeck-Straße
2b) hierher übersiedelte. An der Haus-
wand finden wir noch heute seine Initialen und das Erbauungsjahr: „MM 1899“.
Der Grund des Anwesens stammte aus
einer Zwangsversteigerung des „Zehentstadl“ (Hohenbrunner Straße 4) und war
wohl schon vor 1899 im Besitz von Michael Mittermüller.
Glonner Straße
33a
Das Haus ist unverwechselbar durch das
gebrochene Satteldach. Der Erbauer des
Hauses war der Wagnermeister und Sägewerksbesitzer Georg Weber sen. Vor
das Haus in den 60er Jahren und dann
in den 90er Jahren wieder verkauft wurde, bewohnte es die Familie Ilmberger.
Jakob Ilmberger betrieb hier seit Ende
1936 eine Wagnerei.
Der Name „Birkl“ wurde seit 1823 nach
Glonner Straße 32
der Teilung des „alten Birkl“ (Glonner
Straße 19) von dem abgeteilten Anwesen
„Spitzer Hof“ (Glonner Straße 17) weiter
geführt. Die Eheleute Johann und Barbara Klugherz übertrugen den Namen
1863 auf ihr neues Anwesen. Noch heute erinnert der Birkl-Weg daran, der direkt vor dem Haus von der Glonner
Straße abzweigt.
Es handelt sich hier um das Haus des
Glonner Straße 28
Schneidermeisters Andreas Strobl. Die
Zellermaiers stammten vom Nachbar-
grundstück „Kainzschneider“ (Glonner
Straße 26) und waren wie die nachfol-
genden Stobls, Schneider von Beruf. Der
heutige Bau mit dem oberen Stockwerk
wurde 1928 errichtet.
Anschrift
Oedenstockach
Kapellenplatz 5
Ehemaliger Hausname
Beschreibung
Eines der ersten Häuser in Oeden-
stockach war das Moserhaus. Die alte
Hausnumerierung begann beim „MoserHäusl“, das in früheren Jahrhunderten
den Hausnamen „Winkler“ führte. Der
Namenspatron dieses Hofes, „Winkler“,
lässt sich ohne Mühe bis ins Mittelalter
zurückverfolgen. Eine ähnlich stabile
Erbfolge findet sich nur in Putzbrunn
beim „Bachmaier“ (Haarer Straße 2).
Bis fast zuletzt wurde die Gastwirtschaft
von Barbara (Babette) Pöschl geführt, die
eine geborene Mittermüller war. An der
Stelle, an der sich das Gasthaus befand,
war bis zum Ende des 19. Jh. ein Backhaus und auf den Bauplänen ist auch
noch ein Brennhaus verzeichnet.
Der spätere Hausname Moser wird noch
heute für das ursprüngliche Wohnge-
bäude benutzt. Sie waren die Vorbesitzer, die zwar 1837 aus Freising zuzo-
gen, ursprünglich aber aus der Rheinpfalz stammten.
Der Vater von Barbara Pöschl, Joseph
Mittermüller, kaufte die „Amerling Sölde“
(Glonner Straße 7) 1904.
Kapellenplatz
Der mächtige Wasserturm wurde im Jah-
re 1906 errichtet. In einem Denkmalführer lesen wir: „Kapellenplatz, Wasser-
turm, recheckig, mit gebrochenem Satteldach, Details im barockisierenden
Heimatstil, um 1905, mit gleichzeitigen
Anbauten (Bayer. Landesamt f. Denkmalpflege, Denkmäler in Oberbayern,
München 1986). Seit den 60er Jahren
des letzten Jahrhunderts hat der Was-
serturm ausgedient. Der Turm steht genau an der Stelle, wo sich früher der
Dorfbrunnen befand.
Stand Juni 2012