Ziersplittweg anlegen

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Ziersplittweg anlegen
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Schritt-für-Schritt-Anleitung
Ziersplittweg anlegen
Aus der Zeitschrift:
Bauen & Renovieren
K u r s
Garten
Sanfte Optik und sanftes Gehen:
Ziersplittwege schmeicheln dem
Auge und tragen zur natürlichen
Ausstrahlung bei. Und angelegt
sind sie auch recht schnell.
Ziersplittweg anlegen
Typisch ihr anmutig knirschendes Gehgeräusch, typisch
ihr spielerisch veränderbares Oberflächenbild und typisch auch ihre elegant natürliche Wirkung. Wege aus
Splitt finden auch im Hausgarten immer mehr Anhänger.
Lesen und sehen Sie, wie man sie fachgerecht anlegt.
W
egen ihrer Natürlichkeit, aber auch weil sie
eine park­ähnliche Atmosphäre in den Garten bringen,
sind Kieswege eine wunderschöne Alternative. Wir zeigen Ihnen, wie ein solcher
Weg angelegt wird. Doch eigentlich heißt es in unserem
Fall „Splitt“-Weg, denn das
eingesetzte Material sind
nicht runde Kieselsteinchen,
sondern gebrochener Splitt.
Der Auf­bau wird als „wasserdurchlässige“ bzw. „wassergebundene Decke“ ausgeführt. Wassergebunden, weil
der Unterbau mit Wasser abbindet und so fest (befahrbar)
wird, wasserdurchlässig, weil
Regenwasser durchsickern
kann. Und das heißt: Keine
Pfützenbildung, keine Entwässerungsmaßnahme.
Der Unterbau besteht aus
Brechsand (WBR – werksgemischter Betonzuschlag), einem Gemisch aus diversen
Kornabstufungen, hier z. B.
0 bis 7 mm. Dieses Material
wird auf die verdichtete
Schotterschicht (Mineralgemisch, Korn 16/32) aufgebracht und ebenfalls verdichtet. Aufgrund der Mischung
aus feinpudrigen bis klein­
splittrigen Anteilen „verbackt“ die etwa vier Zenti-
meter hohe Schicht zu einem
tragfähigen Unterbau.
Darauf kommt der Oberbelag, der Ziersplitt. Hier kann
man wählen von fein bis
grob, wobei üblicherweise
immer nur eine Korngruppe
allein zum Einsatz kommt. Je
nach Wunsch kann man diese Oberlage nun dünner oder
höher ausfallen lassen. Hier
ist es die Korngruppe 3 bis 5
mm, Schichthöhe 20 mm.
Wichtig beim Aufbau eines
zweischichtigen Splittwegs ist
die Materialgleichheit. Hier
wurde oben wie unten die
Kalksteinsorte „Ulmer Weiß“
verwendet. Würde man den
Unterbau andersartig bzw.
-farbig wählen, könnte er je
nach Höhe der Oberlage unschön durchschimmern oder
partiell zu Tage treten (z. B.
beim Springen, Ballauftippen, Boulespielen usw.). Au-
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Wie bei harten
Wegbelägen
auch, muss erst
einmal der Unterbau erstellt werden, aus einem
Mineralbetongemisch, das
verdichtet wird.
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Wege erhalten
dann zunächst
ihre Begrenzung.
Entlang einer Höhen- und Verlaufsrichtschnur wird
hier ein Streifen
Magerbeton angehäuft.
Zum Beispiel gestaltet man die
Begrenzung mit Pflastersteinen. Der Beton wird zu einem Keilsockel ausgebildet und verdichtet.
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Hier umlegte man z. B. noch
einen Baum, um in Form eines
Kreises später eine Splittfläche als
Rondell zu bekommen (s. Abb. 10).
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Mit dem Rüttler werden sämtliche Flächen zwischen den
Umrandungen verdichtet und auf
ihr endgültiges Niveau gebracht.
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Tipp: Bevor mit den weiteren
Wegarbeiten begonnen wird,
sollte man Erd- und Pflanzarbeiten
im Umfeld abgeschlossen haben.
Ganz wichtig jetzt: Mit der
Gartenschlauchbrause die
gesamte Splittfläche wässern, ohne sie jedoch aufzuschwemmen.
ßerdem könnten sich mit der
Zeit die Materialien vermischen (z. B. beim Abrechen,
beim starken Befahren oder
Abbremsen, beim Ziehen
schwerer Gegenstände usw.).
Bei der Auswahl sollte man
auch beachten, dass kleine
Splittsorten eher im Reifen-/
Sohlenprofil hängen bleiben,
jedoch bequemer beim Bar-
Per Schaufellader kommt dann
der Brechsand sukzessive heran. Er wird zunächst grob auf dem
Schotterbett verteilt. Höhe: 4 cm.
Jetzt sollte so richtig die
Sonne draufknallen (Verbackeffekt!). Und mit dem Rüttler
wird nun alles lückenlos verdichtet.
Mit dem Rechenrücken wird
die Feinstkornmischung einigermaßen höhengleich schiebend
und ziehend eingeebnet.
Am Folgetag ist der Splitt
dran. Der Brechsandunterbau verträgt zwar einen Radlader,
per Schubkarre geht es aber auch.
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Mit einem
Hilfsbrett
wird die Splittauflage einigermaßen
glatt abgezogen.
Möglichst etwas
unterhalb der Umrandung bleiben!
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So vorbereitet ist ein Splittweg
auch langfristig fürs Befahren
tauglich und die Baumwurzeln bekommen genug Regenwasser ab.
fußlaufen sind. Kleinstsplitt
bleibt dann aber beim Laubabrechen nicht zwischen den
Zinken hängen. Außerdem:
Hohe Splittlagen neigen eher
zu (Fahr)spuren, helle Splittsorten können blenden und
weiche Gesteinsarten (Marmor, Kalk) können in Schattenbereichen eher veralgen
(Grünschleier) als harter
Granit, Quarz oder Porphyr.
Auf jeden Fall ist Splitt eine
echte Alternative zu Platten
oder Pflaster. Flächen sind
schnell erstellt, Wege sehen
immer sauber aus, Unkraut
kann sich nicht in Fugen festsetzen, es wird nie pfützennass, im Unterbau ist immer
eine gewisse Feuchtigkeit und
Splitt bindet sogar Staub.
Auch die Farbauswahl ist
riesig. Unser Kalk­stein etwa
ist leicht gelblich, ein Carrara
Marmor dagegen strahlend
weiß oder rosé. Und von
Lachsrot bis Smaragdgrün,
von Senfgelb bis Tiefschwarz
ist aus aller Herren Länder
alles möglich. Fragen Sie Ihren Baustoffhändler oder
Garten-/Landschaftsbauer.
Weitere Informationen
Lieferant unseres Splitts ist die
Badische Terrazzo Handelsgesellschaft (BTH).
sowie unter www.renovieren.de
Fotos: HS
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