Berliner Migrantenbeirat ist komplett
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Berliner Migrantenbeirat ist komplett
Berliner Migrantenbeirat ist komplett Der vom Senat initiierte Migrantenbeirat ist komplett: Am 9. Mai sind mit sechs Zuwanderern die letzten Mitglieder für das neue Gremium bestimmt worden. Mit insgesamt 23 Mitgliedern soll sich der Beirat offiziell am 29. Oktober konstituieren. Schon im Vorfeld hatte es über die Auswahl der Migrantenvertreter hitzige Debatten gegeben. 94 Vereine hatten ihren Anspruch auf die sechs Plätze angemeldet. Die Mitglieder aus mehreren Nationen sollen die Regierungsparteien in ausländerpolitischen Fragen beraten, Befugnisse hat das Gremium allerdings nicht. Safter Cinar vom Türkischen Bund will erreichen, dass der Migrationsbeirat ein so genanntes Initiativrecht bekommt, etwa um eigene Gesetzesvorschläge zu machen. Auch eine eigene Geschäftsordnung mit genauen Arbeitsaufgaben wünscht sich Cinar. "Daran entscheidet sich, ob der Beirat ein Beratungsgremium wird oder nur eine Spielwiese", sagt Cinar. Besonders ärgert Cinar, dass sieben Staatssekretäre "per order de Mufti" dem Beirat angehören. "Eine hohe Zahl", sagt Cinar. Staatssekretärin Petra Leuschner von der Senatssozialverwaltung übernimmt den Vorsitz des Gremiums. Nach Cinars Ansicht ist es sinnvoll, bis zu drei Zuwanderer gleichberechtigt an die Seite Leuschners zu stellen. Die meisten Migrantenvereine wollen zunächst abwarten, was die völlig neue Tätigkeit bringt. Migrationsbeauftragter Günter Piening erhofft sich eine Stärkung der Vertretung der Migranten. Das von ihm gewünschte "kleine Europaparlament" stehe vor einer Bewährungsprobe. Außer den Senatsspitzen und den Migranten sind in dem Beirat die Ausländerbeauftragte aus SchönebergTempelhof, Emine Demirbüken, und die Bürgermeisterin aus Friedrichshain-Kreuzberg, Cornelia Reinauer (PDS). Die Gewerkschaften, der Landessportbund, Wirtschafts- und Wohlfahrtsverbände sowie der Flüchtlingsrat schicken ebenfalls Abgesandte. Nicht unumstritten ist die Rolle des Bundes der Vertriebenen. Der Bund kann eine Russlanddeutsche benennen.