Londons Kaufhäuser

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Londons Kaufhäuser
16 Kaufhäuser
London lässt shoppen
Die Aussicht ist phantastisch – selbst
für eine Stadt wie London, die im
Grunde voller großartiger Motive
ist. Vom Dach des Edelkaufhauses
Fortnum & Mason schweift mein Blick über das Zentrum,
im Hintergrund die Skyline aus Westminster Abbey, St. Paul's
und dem Gherkin-Turm. Und es ist genau hier inmitten der
Acht-Millionen-Einwohner-Stadt, wo eines der natürlichsten
Produkte Londons entsteht: die Honig-Hausmarke von Fortnum & Mason.
In türkisgrünen, pagodenhaften Holzkonstruktionen leben
hier oben ein paar Tausend Bienen, die täglich massenhaft ausschwärmen in Richtung St. James' Park, Buckingham Palace, zu
den Blumenampeln von Kensington und Mayfair. Zurück kommen sie mit den Pollen der exklusivsten Adressen der Stadt.
2008 begann der Hoflieferant damit, seinen Dachgarten mit den
aufwendigen Bienenstöcken zu bestücken. Und einmal im Jahr, im
Herbst, wird der daraus gewonnene Honig in der Lebensmittelabteilung des Hauses angeboten – für rund zehn Pfund pro Glas.
Kein Schnäppchen, aber dennoch beliebt: Fortnum's Bees Honey
war von Beginn an ein Renner. »Die Gläser sind stets innerhalb
kürzester Zeit ausverkauft«, erzählt ein Mitarbeiter von Fortnum
& Mason, während ich das geschäftige Treiben beobachte.
Stadthonig ist in aller Welt auf dem Vormarsch. Er gilt als
individueller, da Bienen in den urbanen Zentren häufig auf abwechslungsreichere Nahrung stoßen als auf dem Land. Dort ste146
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hen ihnen oftmals nur noch Rapsfelder oder andere Monokulturen zur Verfügung.
Sich mit ungewöhnlichen Ideen einen Namen zu machen, ist für
Londons Kaufhäuser zunehmend wichtig – und dies gar nicht mal
wegen der international abnehmenden Überzeugung der Kunden
am Konzept Warenhaus. London ist seit Jahrhunderten die Stadt
der großen Einkaufstempel, hervorgegangen aus der Tradition der
britischen Einkaufsgalerien. Doch während Touristen meist standardmäßig zu Harrods nach Knightsbridge fahren, weil es für sie
den Inbegriff eines britischen Kaufhauses darstellt, sortieren Londoner durchaus wesentlich feiner aus. Fortnum & Mason gilt als
das Spezialitätenkaufhaus schlechthin, noch dazu ist es das älteste
Unternehmen seiner Art in der britischen Hauptstadt. Das britische
Königshaus bezieht von hier seine Lebensmittel sowie den Tee.
Aber auch andere haben Ideen: Liberty of London, ein alter
Tudorbau nahe der Regent Street, hat sich mit ungewöhnlicher Designermode einen Namen gemacht. Auch dieses Kaufhaus kann auf eine Jahrhunderte alte Tradition zurückblicken.
Selfridges in der Oxford Street ist traditionell der große Rivale
von Harrods und bereits Inhalt einer beliebten britischen Fernsehserie gewesen. Das Haus setzt weniger auf ausschließliche Exklusivität, sondern versucht, wirklich alle Käuferschichten anzusprechen: Es gibt den Bleistift für ein Paar Pence ebenso wie die
Schweizer Uhr für einige Zehntausend Pfund.
Wahre Exklusivität zeigt sich übrigens im Einkaufsverhalten:
Weder das Königshaus noch andere exklusive Kunden haben die
noblen Kaufhäuser je selbst betreten – sie lassen liefern. Für solvente Kunden, die dennoch gerne selbst vor Ort sind, bieten fast
alle noblen Londoner Kaufhäuser einen speziellen Service an:
Personal Shopping. Dabei handelt es sich mitnichten um Personalverkauf, sondern vielmehr um individuelle Beratung. Kunden
werden in eine Art Lounge geführt, wo mit ihnen bei einem Glas
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Champagner alles Notwendige besprochen wird. Das Kaufhaus
sammelt zusammen, was möglicherweise gewünscht sein könnte,
und bringt es in die Lounge zum Anprobieren, Testen oder Anschauen. So kauft man heute.
Die Rivalität zwischen Harrods und Selfridges hat übrigens
zu einer ungewöhnlichen Geste geführt, die bis heute zu sehen
ist: Kaufhausgründer Gordon Selfridge wettete 1917 mit Harrods-Direktor Sir Woodman Burbridge, ihn binnen zehn Jahren
wirtschaftlich zu überholen. Ein Ziel, das er verfehlte. Als Eingeständnis seiner Niederlage übersandte Selfridge Burbridge ein
Miniaturmodell des Harrods-Kaufhauses. Es ist bis heute in der
Harrods-Bank ausgestellt. Ihre britischen Wurzeln haben die beiden Kaufhäuser längst verloren: Harrods gehört heute der Qatar
Holdings, Selfridges dem kanadischen Investor Galen Weston.
Voller Euphorie ob der Honiggeschichte brachte ich für eine
Kollegin eine Andenkentasche von Fortnum & Mason mit; gutes Material, hübscher Aufdruck, die perfekte Farbe, eben was für
Frauen – sowas muss ihr einfach gefallen, dachte ich und malte mir
schon aus, wie sie fortan ihre Einkäufe in dieser Tasche durch die
Stadt tragen würde. Stolz stellte ich sie ihr auf ihren Schreibtisch,
als ich wieder in der Redaktion war, und sagte nur: »Hier, für dich!«
Ein skeptischer Blick von ihr traf erst die Tasche, dann mich.
»Was ist das denn?«, fragte meine Kollegin leicht genervt. »Warst
du für Harrods zu geizig?«
›Oh, du Unwissende ...‹, dachte ich, wobei mir ihre undankbare
Art ja inzwischen bekannt war. Ich sagte nur: »Lies meinen Artikel, dann wird sie dir gefallen«
Also in welches Kaufhaus soll ich denn nun?
Am besten in alle. Jedes der Traditionskaufhäuser ist unterschiedlich, jedes hat seinen Charme. Auch wenn die wenigsten vermut148
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lich in irgendeinem irgendetwas kaufen werden angesichts der
eher hohen Preise. Harrods etwa ist ein Gesamterlebnis, genauso wie es die anderen Londoner Traditionswarenhäuser sind. Im
Treppenhaus, im Fahrstuhl, im Keller, in der Lebensmittelabteilung, selbst auf den Toiletten findet man überall feine Details der
Vergangenheit.
Also:
R5 Sparen Sie sich an Wochenenden einen Besuch von Harrods
oder den Oxford-Street-Warenhäusern. Die Straßen sind
voll, die Geschäfte noch voller – wer da noch Sinn für historische Besonderheiten zeigt, muss schon hart gesotten sein.
Wochentage, vor allem am Morgen und Vormittag, sind die
deutlich besseren Einkaufszeiten in London.
R5 Schlendern Sie nicht nur durch die Lebensmittelabteilung –
die ganzen Gebäude bergen baulich interessante Ecken.
Und überragende Sortimente ohnehin.
R5 Suchen Sie das Besondere, vor allem jenes aus Großbritannien. Einen Camembert oder Schokoladentrüffel werden
Sie im Zweifelsfall auch auf dem Rückweg in Frankreich
(und dort vor allem günstiger) bekommen. Die großen Warenhäuser sind bekannt für ihre erstklassigen britischen Produkte: Käse, Tee, Bekleidung, Schuhe.
R5 Wenn Sie nur ein Souvenir suchen und das unbedingt von
einem der Traditionshäuser sein muss – checken Sie vorher, ob sie das nicht am Flughafen günstiger bekommen.
Harrods hat eigene Läden im Abflugbereich einiger Heathrow-Terminals, in denen es beispielsweise in der Regel
auch den Weihnachtsbären gibt. Produkte von Fortnum
& Mason sind an mehreren Londoner Flughäfen im TaxFree-Bereich erhältlich.
R5 Und vor allem: Lassen Sie sich Zeit!
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Londons Traditionskaufhäuser
Harrods
Das aufwendige Gebäude aus rötlichem Stein an der Brompton Road ist eines der größten Warenhäuser der Welt. Im Jahr
1834 von Charles Henry Harrod gegründet, entwickelte sich das
Unternehmen schnell zu dem Einkaufsort der noblen Londoner
Gesellschaft schlechthin. Über viele Jahrzehnte war es offizieller Hoflieferant für die königliche Familie – bis der damalige
Inhaber Mohamed Al-Fayed zunehmend öffentlich Kritik am
Königshaus übte. Er machte es mitverantwortlich für den Tod
seines Sohnes Dodi, der 1997 zusammen mit Prinzessin Diana
in Paris bei einem Autounfall ums Leben kam. Zudem äußerte er
sich mehrfach negativ über Prinz Philipp, der ihm daraufhin den
Status als Hoflieferant entzog. Andere Mitglieder der Familie
folgten seinem Beispiel. Heute gehört Harrods der Qatar Holdings. Sehenswert ist unter anderem die Lebensmittelabteilung.
Vor allem unter Touristen beliebt ist der Weihnachts-Teddy, ein
Stoffbär in jährlich wechselndem Outfit.
 87–135 Brompton Road, London SW1X 7XL  www.harrods.com
 Mo–Sa 10–20 Uhr, So 12–18 Uhr  U-Bahn: Knightsbridge
Fortnum & Mason
Londons ältestes Kaufhaus gilt zugleich als typischer Vertreter
des britischen Understatements: Das Geschäft im Piccadilly verzichtet auf zu übertriebenen Pomp, setzt dafür mehr auf seine
Tradition. Die Lebensmittelabteilung ist kleiner als andere, dafür
exklusiver. Nicht nur das britische Königshaus kauft hier ein, jeder Londoner, der etwas auf sich hält (und der auf Sonderangebote gemeinhin verzichten kann), tut es. Gegründet wurde das
Unternehmen 1707 von William Fortnum, einem Diener Köni150
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gin Annes. Damals war es üblich, im Palast jeden Tag neue Kerzen anzuzünden, ungeachtet der Tatsache, dass jene vom Vortag
längst nicht abgebrannt waren. Fortnum sammelte die Kerzenreste und verkaufte sie auf eigene Rechnung. Mit dem so verdienten
Geld gründete er gemeinsam mit Hugh Mason einen Lebensmittelladen, der Basis des heutigen Kaufhauses wurde. Berühmt
ist es auch, weil hier 1886 die weltweit ersten Dosen Baked Beans
verkauft wurden – heute Bestandteil eines jeden warmen englischen Frühstücks.
 181 Piccadilly, London W1A 1ER  www.fortnumandmason.com
 Mo–Sa 10–21 Uhr, So 12–18 Uhr  U-Bahn: Green Park,
Selfridges & Co.
Der Amerikaner Gordon Selfridge kam 1909 nach London, um
hier ein Kaufhaus nach amerikanischem Vorbild zu schaffen.
Er baute es am damals noch wenig bebauten Rand der Oxford
Street, und setzte von Beginn an auf eine neue Käuferschicht: jedermann. Während andere Warenhäuser längst als Luxustempel
galten, wollte Selfridges ein Sortiment anbieten, das sich jeder
leisten konnte, bei dem aber besser betuchte Kunden auch Luxus
fanden. Ein Prinzip, das das Unternehmen bis heute fortgeführt
hat. Auf Selfridge soll auch die Maxime »Der Kunde hat immer
Recht« zurückgehen. Selfridges ist bis heute das zweitgrößte
Kaufhaus Großbritanniens, nach Harrods. Und es ist eines der
wenigen Traditionskaufhäuser, das schon früh Filialen in anderen
britischen Städten eröffnete, derzeit in Birmingham und Manchester.
 400 Oxford Street, London W1A 1AB  www.selfridges.com
 Mo–Sa 9.30–21 Uhr, So 12–18 Uhr  U-Bahn: Bond Street
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Liberty of London
Londons etwas anderes Kaufhaus ist schon von außen ungewöhnlich: Liberty befindet sich am Rande der Regent Street in einem
alten Tudor-Revival-Bau. Arthur Lasenby Liberty gründete das
Unternehmen 1875, zunächst in Form eines kleinen Geschäftes
für Stoffe aus Asien. 1920 wurde das heutige Domizil gebaut, und
zwar aus den Holzbalken zweier ausrangierter Schiffe: der HMS
Impregnable sowie der HMS Hindustan. Architekt Edwin Thomas
Hall überlegte sich eine besondere Würdigung an diese Herkunft:
Die Frontfassade zur Great Marlborough Street ist genauso lang
wie es die HMS Hindustan einst war. Liberty selbst erlebte die
Fertigstellung des ungewöhnlichen Gebäudes nicht mehr mit – er
starb 1917. Heute hat sich sein Warenhaus vor allem durch internationale Designermode einen Namen gemacht, außerdem durch
Kunst und Kunsthandwerk.
 Regent Street/Ecke Great Marlborough Street, London W1B 5AH
 www.liberty.co.uk  Mo–Sa 10–20 Uhr, So 12–18 Uhr
 U-Bahn: Oxford Circus
House of Fraser
Eine britische Kaufhauskette, die vor allem auf Markenprodukte setzt, ohne zu übertriebenen Luxus anzubieten. Obwohl sich
ihr Hauptsitz inzwischen in London befindet, stammt House of
Fraser eigentlich aus Glasgow. Dort wurde es 1849 als Arthur
and Fraser gegründet. Die Expansion zu heute rund 60 Filialen
kam vor allem durch Zukauf: Das Unternehmen erwarb über
Jahrzehnte kleinere britische Kaufhäuser und firmierte sie 2001
kollektiv in die Marke House of Fraser um. So kam es auch
zum Flagship-Store in der Oxford Street, das ursprünglich das
Kaufhaus DH Evans’ war. Von 1959 an gehörte zu Fraser sogar
einmal das Traditionskaufhaus Harrods. Als die Al-Fayed-Fa152
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milie Fraser 1985 erwarb, gliederte sie es jedoch aus und behielt
Harrods schließlich, als sie sich vom Rest des Unternehmens
trennte.
 318 Oxford Street, London W1C 1HF  www.houseoffraser.co.uk
 Mo–Sa 9.30–21 Uhr, So 12–18 Uhr  U-Bahn: Oxford Circus/Bond Street
Debenhams
In etwa vergleichbar mit dem deutschen Karstadt (wo über mehrere Jahre auch ein früherer Debenhams-Manager am Steuer
saß): Debenhams ist eine Kaufhauskette für jedermann mit dem
klassischen Sortiment von Fernseher über Mode bis zur Bettwäsche. Das Unternehmen betreibt fast 170 Filialen im Vereinigten
Königreich und Irland sowie auf Franchisebasis weitere in zahlreichen anderen Ländern. William Clark legte 1778 die Wurzeln
mit einem Textilgeschäft in der Londoner Wigmore Street. 1813
stieg William Debenham in das Unternehmen ein, und der Name
änderte sich in Clark & Debenham, 1905 in Debenhams Limited. Auch dieses Unternehmen wuchs zunächst primär durch den
Zukauf bestehender Kaufhäuser in Großbritannien, die lange
Zeit noch unter ihren ursprünglichen Namen betrieben wurden.
Inzwischen firmieren alle unter der Debenhams-Marke.
 334–348 Oxford Street, London W1C 1JG  www.debenhams.com
 Mo 10–18 Uhr, Di–Sa 9.30–21 Uhr, So 12–18 Uhr  U-Bahn: Bond Street
John Lewis
Das alteingesessene Kaufhaus in der Oxford Street ist erst seit
wenigen Jahren zum Hoflieferanten für die Queen aufgestiegen.
Der Buckingham Palace bezieht hier Haushaltswaren, und das
ist auch einer der Hauptgründe für Londoner, hierher zu gehen:
John Lewis hat sich mit Einrichtungsgegenständen, Geschirr und
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anderen Wohnaccessoires einen Namen gemacht. Das Unternehmen wurde 1864 vom Namensgeber John Lewis gegründet – am
jetzigen Hauptstandort in der Oxford Street. Heute verfügt das
Unternehmen über rund 40 Filialen in ganz Großbritannien. Zu
John Lewis gehört auch die Supermarktkette Waitrose, die ihrerseits für eher höherpreisige, aber erstklassige Markenprodukte
steht.
 300 Oxford Street, London W1A 1EX  www.johnlewis.com
 Mo–Sa 9.30–20 Uhr (Do bis 21 Uhr), So 12–18 Uhr  U-Bahn: Oxford Circus
Harvey Nichols
Eines der kleinsten Traditionskaufhäuser von London: Benjamin Harvey eröffnete 1831 in Knightsbridge ein Textilgeschäft,
das über die Jahre expandierte. 1841 stellte er James Nichols ein,
der später Manager wurde und in die Familie einheiratete. 1889
entstand das heutige Kaufhaus in 109–125 Knightsbridge. Das
Unternehmen wechselte mehrfach den Besitzer, gehörte zwischenzeitlich dem Mitbewerber Debenhams. Lady Diana wird
nachgesagt, hier im Londoner Hauptgeschäft des Öfteren das
Restaurant aufgesucht zu haben. Unwahrscheinlich ist dies nicht:
Harvey Nichols gilt als Kaufhaus für eher besser betuchte Teile
der Londoner Bevölkerung. Inzwischen betreibt das Unternehmen insgesamt zwölf Warenhäuser in Großbritannien und Irland.
 109–125 Knightsbridge, London SW1X 7RJ  www.harveynichols.com
 Mo–Sa 10–20 Uhr, So 12–18 Uhr  U-Bahn: Knightsbridge
Marks & Spencer
Das oft als typisch Londoner Einzelhandelsgeschäft bezeichnete
Unternehmen stammt genau genommen aus Nordengland: Michael Marks, ein Immigrant aus Weißrussland, gründete 1884 mit
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geliehenem Geld in Leeds einen anfangs mobilen Kurzwarenhandel. 1894 beteiligte sich der Buchhalter Thomas Spencer an dem
Betrieb und es kam zur ersten größeren Filiale in einem Markt in
Leeds. »Alles für einen Penny«, lautete das Prinzip bis zum Ersten
Weltkrieg. Nach und nach kamen immer mehr Filialen in Nordengland dazu. Die internationale Expansion der neunziger Jahre
floppte – die meisten Geschäfte außerhalb Großbritanniens wurden nach und nach wieder geschlossen. Heute ist Marks & Spencer eines der größten Einzelhandelsunternehmen des Vereinigten
Königreichs.
 458 Oxford Street, London W1C 1AP  www.marksandspencer.com
 Mo–Sa 8–21 Uhr, So 12–18 Uhr  U-Bahn: Marble Arch
 Do it yourself 
Personal Shopping
Nahezu allen großen Kaufhäuser in London bieten für Kunden
Personal Shopping an, eine persönliche Betreuung während des
Einkaufs. Meist muss man sich dafür vorab anmelden, bekommt
dann aber alle gewünschten Waren in einer Lounge vorgesetzt
und muss nicht selbst durch das Kaufhaus laufen.
London von oben
Panoramablicke sind auch an der Themse ein Erlebnis. Das Dach
von Fortnum & Mason bleibt Kunden üblicherweise verschlossen, doch es gibt andere gute Möglichkeiten hoch über dem
Stadtgebiet:
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R5 Sushisamba London: Restaurant mit japanisch-südamerikanischem Küchenmix, untergebracht in der 38. und 39.
Etage des Heron Towers, nahe dem Bahnhof Liverpoool
Street. Die Aussicht über die City of London ist perfekt –
nicht nur von der Terrasse aus.
 110 Bishopsgate, London EC2N 4AY  http://sushisamba.com/location/
london  Mo–Mi 11.30–1 Uhr, Do 11.30–2 Uhr, Fr/Sa 11.30–3 Uhr, So
11.30–0 Uhr  U-Bahn: Liverpool Street
R5 Monument: Christopher Wrens Gedenksäule an das große
Feuer von London kann man erklimmen – von oben bietet sich
ein schöner Blick über die Themse und die City of London.
 Monument Street, London EC3R 8AH  Tgl. 9.30–18 Uhr
 U-Bahn Monument  www.themonument.info
R5 Alexandra Place: Von der Bar des altehrwürdigen Veranstaltungsgebäudes aus bietet sich ein wunderbarer Blick
über weite Teile des Stadtgebietes.
 Alexandra Okace Way, London N22 7AY  www.alexandrapalace.com
 Tgl. 11–23 Uhr  U-Bahn: Wood Green, dann weiter mit dem Bus W3
R5 Royal Observatory Greenwich: Nirgends wirkt die Skyline
von Canary Wharf mit dem National Maritime Museum im
Vordergrund so imposant wie von hier oben im Greenwich
Park.
 Blackheath Avenue, London-Greenwich SE10 8XJ
 www.rmg.co.uk/royal-observatory  Tgl. 10–17 Uhr
 DLR: Greenwich, Cutty Sark
R5 Emirates Air Line: Die Gondelbahn zwischen der Greenwich-Halbinsel und den Royal Docks verfügt eigentlich
über keinen erkennbaren infrastrukturellen Zweck – doch
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die Fahrt bietet einen phantastischen Ausblick auf OstLondon und Greenwich.
 Greenwich Peninsula, London-Greenwich SE10 0FJ
 www.emiratesairline.co.uk  Apr.–Sep. Mo–Fr 7–21 Uhr, Sa 8–21 Uhr,
So 9–21 Uhr (Okt.–März jeweils bis 20 Uhr)  U-Bahn: North Greenwich
R5 Vista: Die Open-Air-Bar des Trafalgar Hotels ermöglicht
in den Sommermonaten einen einzigartigen Blick auf den
Trafalgar Square.
 2 Spring Gardens, Trafalgar Square, London SW1A 2TS
 www.thetrafalgar.com/vista-homepage
 Sommer Mo–Sa 12–0 Uhr, So 12–23 Uhr  U-Bahn: Charing Cross
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