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037 Die Prinzessin und der Fitnesstrainer Christine Eisner 8223 Stubenberg am See 191 Austria [email protected] www.unda.at Inhalt Die Prinzessin wird auf dem Weg zu ihrer Freundin von drei erfolglosen Räubern überfallen und ihres Schminkkoffers beraubt. Daraufhin beschließt der König, für die Prinzessin einen Leibwächter zu engagieren. Die Wahl fällt auf einen gut aussehenden Fitnesstrainer, in den sich die Prinzessin sofort verliebt. Die beiden wollen heiraten. Der König will davon jedoch nichts wissen und verjagt den Fitnesstrainer. Doch der gibt nicht auf und fingiert einen Überfall, bei dem er den Helden spielt. Der König ist begeistert und ändert seine Meinung. So bekommt die Prinzessin doch noch ihren Fitnesstrainer und der eine Kraftkammer im Keller des Schlosses. Die amüsante Parodie einer Königsfamilie wird durch den Erzähler getragen, der den größten Teil des Texts vorliest. Die Spieler agieren nach seinen Anweisungen Personen Erzähler ....................................................................... 54 Einsätze König ........................................................................... 20 Einsätze Königin ........................................................................ 5 Einsätze Prinzessin ..................................................................... 19 Einsätze 1. Kammerzofe ............................................................. 4 Einsätze 2. Kammerzofe ............................................................. 5 Einsätze 1. Räuber ..................................................................... 4 Einsätze 2. Räuber ..................................................................... 4 Einsätze 3. Räuber ..................................................................... 3 Einsätze Fitnesstrainer................................................................ 8 Einsätze Skilehrer (ohne Text)..................................................... 1 Einsatz 1. Freund ..................................................................... 2 Einsätze 2. Freund ..................................................................... 2 Einsätze 3 1. Szene Personen: Erzähler, Räuber, Prinzessin Bühnenbild: auf der Straße Erzähler: Der Vorhang öffnet sich zur ersten Szene. Die nicht besonders intelligente, dafür aber sehr attraktive Prinzessin tritt auf. In ihrer Hand trägt sie ihren Schminkkoffer. Prinzessin: Ich will heute bei meiner Freundin übernachten. Da werden wir die ganze Nacht über süße Jungs reden. Erzähler: Der 1. schreckliche Räuber tritt auf. 1. Räuber: (enttäuscht) Nichts tut sich. Die Leute sind durch ihre Alarmanlagen total abgesichert. Erzähler: Der 2. noch schrecklichere Räuber tritt auf. 2. Räuber: Ein furchtbarer Straßenrand. Tag! Nicht ein unversperrtes Auto am Erzähler: Der 3. und schrecklichste Räuber tritt auf. 3. Räuber: (aufgeregt) So etwas ist mir noch nie passiert. Eine Frau hat mich gebeten, ihren Schmuck zu stehlen, da sie so gut versichert ist. Das ist gegen meine Räuberehre. 4 Erzähler: Die Prinzessin sieht die drei Räuber und erschrickt zu Tode. Prinzessin: (erschrocken) Oh, drei Räuber! Erzähler: Sie hält den Schminkkoffer an ihr klopfendes Herz. Der 1. schreckliche Räuber grinst unverschämt und nähert sich der Prinzessin. Der 2. noch schrecklichere Räuber reibt sich belustigt die Handflächen und nähert sich ebenfalls der Prinzessin. Der 3. und schrecklichste Räuber lacht unverhohlen laut und nähert sich auch der Prinzessin. 1. Räuber: Wen haben wir denn da? 2. Räuber: Wenn mich nicht alles täuscht, ist das unser Prinzesschen. 3. Räuber: Was hält unser Prinzesschen so eng an sich gedrückt? Prinzessin: Meinen Schminkkoffer. Den hab’ ich sehr lieb, weil ich tolle Cremen darin aufbewahrt habe. 1. Räuber: So, so lieb hat das Prinzesschen den Schminkkoffer. Aber nicht mehr lange. 2. Räuber: Das Prinzesschen wird Schminkkoffer geben. uns jetzt brav und artig den 3. Räuber: Wir hatten nämlich einen schlimmen Tag und wollen wenigstens die Cremen zu Geld machen. 5 Prinzessin: Das dürft ihr nicht tun. Das sag’ ich meinem Papa, dem König. Der wird euch einsperren lassen. Erzähler: Der 1. schreckliche Räuber packt die Prinzessin am Arm. Die nicht besonders intelligente, aber sehr attraktive Prinzessin wehrt sich. Doch gegen den bösen, bösen Räuber hat sie keine Chance. Sie beißt ihm lediglich in die Hand. 1. Räuber: Was fällt dir ein? Dumme Ziege! Erzähler: Der 2. noch schrecklichere Räuber packt die Prinzessin ebenfalls am Arm. Die Prinzessin beißt auch diesen in die Hand. 2. Räuber: Was fällt dir ein? Dumme Kuh! Erzähler: Der 3. und schrecklichste Räuber entreißt der Prinzessin den Schminkkoffer und hält ihn triumphierend in die Höhe. Die Prinzessin beginnt schrecklich laut zu weinen. Die drei Räuber laufen lachend ab. Prinzessin: (beleidigt) Nun gehe ich sofort zu meinen Eltern. Die müssen mir einen neuen Schminkkoffer kaufen. Erzähler: Tief verzweifelt und schluchzend verlässt die Prinzessin die Bühne. Der Vorhang schließt sich nach der ersten Szene. 6 2. Szene Personen: Erzähler, König, Königin, Prinzessin Bühnenbild: im Königspalast Erzähler: Der Vorhang öffnet sich zur zweiten Szene. Der König tritt auf. In der Hand hält er ein Schachspiel. Die Königin tritt ebenfalls auf. Begleitet wird sie von der immer lächelnden und schnellfüßig trippelnden 1. Kammerzofe. König: 1. Kammerzofe, hol uns einen Tisch und zwei Sessel! Erzähler: Die immer lächelnde und schnellfüßig trippelnde 1. Kammerzofe ruft die missmutige und mit Filzpantoffeln schlurfende 2. Kammerzofe, um den Auftrag des Königs auszuführen. 1. Kammerzofe: 2. Kammerzofe, es gibt Arbeit! 2. Kammerzofe: In zwei Monaten gehe ich in den Krankenstand und in vier Monaten in Pension. 1. Kammerzofe: (zum Publikum) Durch meine sympathische Art bekomme ich bald einen reichen Mann! Beide richten einen Tisch und zwei Sessel her. Erzähler: Die 1. Kammerzofe tritt ab. 7 2. Kammerzofe: (zum Publikum) Ich glaube nicht, dass meine Kollegin einen reichen Mann bekommt. Dazu ist sie viel zu hässlich! Erzähler: Die bösartige 2. Kammerzofe tritt ab. Der König nimmt auf dem Sessel Platz, das Schachspiel stellt er auf den Tisch. Die Königin setzt sich neben ihn. Königin: Mein König, ich bin so glücklich, dass unsere Tochter, die nicht besonders intelligente, dafür aber sehr attraktive Prinzessin, heute bei ihrer Freundin übernachtet. König: Das wird uns guttun. Endlich in Ruhe Schach spielen zu können und nicht immer das alberne Getue unserer Tochter hören zu müssen. Erzähler: Die nicht besonders intelligente, dafür aber sehr attraktive Prinzessin tritt schluchzend auf. Der König und die Königin sind vom Erscheinen ihrer Tochter unangenehm überrascht. König: (unfreundlich) Wieso bist du nicht bei deiner Freundin? Prinzessin: Drei böse, böse Räuber haben mir den Schminkkoffer gestohlen. Ich kann doch nicht bei meiner Freundin übernachten, wenn ich meine Cremen nicht bei mir habe. Erzähler: Die Königin schaut ihren Mann an und seufzt. Königin: Das ist ja furchtbar! 8 König: So kann es nicht weitergehen! Unsere Tochter, die Prinzessin, braucht einen Leibwächter. Ich werde ein Inserat aufgeben und die Bewerber mit eigenen Augen aussuchen. Erzähler: Die Prinzessin hört mit dem Schluchzen auf. Prinzessin: Das klingt ja interessant, aber bei der Leibwächterprüfung darf ich dabei sein. Schließlich geht es ja auch um mich! Erzähler: Der König gestattet seiner Tochter die Anwesenheit, wenn sich ein Anwärter für den Job des Leibwächters meldet, und tritt ab. Die Königin nimmt tief seufzend das Schachspiel, bedauert den verpatzten Abend und tritt ebenfalls ab. Die Prinzessin ist schon auf die Männer gespannt, die sich melden werden, und verlässt die Bühne. Der Vorhang schließt sich nach der zweiten Szene. 9 3. Szene Personen: Erzähler, König, Prinzessin, Skilehrer, Fitnesstrainer Bühnenbild: im Königspalast Erzähler: Der Vorhang öffnet sich zur dritten Szene. Der König tritt auf. Die nicht besonders intelligente, aber sehr attraktive Prinzessin tritt auf. Prinzessin: (aufgeregt) Oh, es ist gleich so weit. Der Leibwächtertest beginnt! Erzähler: Der König ruft nach dem ersten Kandidaten. König: Skilehrer, erscheine! Erzähler: Der braun gebrannte und muskulöse Skilehrer tritt auf. Eine Goldkette hängt um seinen Hals. Er lächelt mit strahlend weißen Zähnen, küsst der Prinzessin die Hand und verneigt sich vor dem König. König: Zeig deine Muskeln! Erzähler: Dieser tut wie ihm geheißen, wobei sein Lächeln noch breiter wird. Die Prinzessin wippt nervös mit den Füßen. Sie ist von der Gestalt des braun gebrannten und muskulösen Skilehrers sehr angetan. 10 König: Skilehrer, du wirst erfahren, ob du auserkoren wurdest, der Leibwächter meiner Tochter zu sein. Erzähler: Der König entlässt den Skilehrer. Der Skilehrer tritt ab, nicht ohne vorher noch einen verheißungsvollen Blick auf die Prinzessin zu werfen. Der König ruft nach dem zweiten Kandidaten. König: Fitnesstrainer, erscheine! Erzähler: Der braun gebrannte und muskulöse Fitnesstrainer tritt auf. Eine Goldkette hängt um seinen Hals. Er lächelt mit strahlend weißen Zähnen, küsst der Prinzessin die Hand und verneigt sich vor dem König. König: Zeig deine Muskeln! Erzähler: Dieser tut wie ihm geheißen, wobei sein Lächeln noch breiter wird. Die Prinzessin wippt nervös mit den Füßen. Sie ist von der Gestalt des braun gebrannten und muskulösen Fitnesstrainers sehr angetan. König: Fitnesstrainer, du wirst erfahren, ob du auserkoren wurdest, der Leibwächter meiner Tochter zu sein. Erzähler: Der König entlässt den Fitnesstrainer. Der Fitnesstrainer tritt ab, nicht ohne vorher noch einen verheißungsvollen Blick auf die Prinzessin zu werfen. 11 Prinzessin: (aufgeregt) Ich will alle zwei, ich will alle zwei! König: Du musst dich für einen entscheiden! So ein Leibwächter, der dich rund um die Uhr beschützen soll, kostet eine Menge Geld und es reicht, wenn ich eine Person dafür bezahle. Prinzessin: Dann nehme ich den, den, den … Ich weiß es nicht! König: (ungeduldig) Jetzt entscheide dich doch endlich! Prinzessin: Ich nehme den, den, den … Fitnesstrainer. König: Na endlich! Erzähler: Die Prinzessin und der König treten ab. Der Vorhang schließt sich nach der dritten Szene. 12 4. Szene Personen: Erzähler, Prinzessin, Fitnesstrainer Bühnenbild: im Königspalast Erzähler: Der Vorhang öffnet sich zur vierten Szene. Die nicht besonders intelligente, aber sehr attraktive Prinzessin tritt auf. Sie geht in die Gymnastikstunde. Auf Schritt und Tritt begleitet sie der Leibwächter. In der Hand hält er die Gymnastikschuhe. Die Prinzessin ist vom Aussehen des Fitnesstrainers begeistert. Der Fitnesstrainer ist auch entzückt, wenn er an die Besitztümer der Prinzessin denkt, an das herrliche, große Schloss, an den wunderschönen Park und an das Fitnessstudio, das man im Keller des Schlosses einrichten könnte. Prinzessin: Du bist so ein schöner und starker Mann! Fitnesstrainer: Ihr seid ein verdammt attraktives Persönchen und bringt mich noch um den Verstand! Prinzessin: Du darfst Du zu mir sagen! Wenn wir dann im Schloss sind, trinken wir Bruderschaft und du darfst mich küssen. Fitnesstrainer: Nun machst du mich zum glücklichsten Menschen der Welt! Erzähler: Der Vorhang schließt sich nach der vierten Szene. 13 5. Szene Personen: Erzähler, Prinzessin, Fitnesstrainer, König Bühnenbild: im Königspalast Erzähler: Der Vorhang öffnet sich zur fünften Szene. Die nicht besonders intelligente, aber sehr attraktive Prinzessin tritt auf. In ihrer Hand trägt sie einen Korb mit Obst und kichert. Der braun gebrannte und muskulöse Leibwächter tritt ebenfalls auf. Auch er hat einen Korb mit Obst in der Hand. Beide setzen sich zum Tisch, füttern einander und kichern. Der König tritt auf. Das Kichern hat ihn neugierig gemacht. König: Was geht hier vor? Erzähler: Die Prinzessin hat nur Augen für den Leibwächter und nimmt ihren Vater nicht wahr. Auch der Leibwächter hat nur Augen für die nicht besonders intelligente, aber sehr attraktive Prinzessin und nimmt vom König keine Notiz. König: (erbost) Die beiden turteln ja! Es schickt sich nicht für eine Prinzessin, einen Leibwächter zu füttern oder von ihm gefüttert zu werden. Erzähler: Der König hustet laut. Die Prinzessin erschrickt, als sie ihren Vater sieht. Der Leibwächter erschrickt ebenso und kniet vor dem König nieder. Das gesamte Stück hat 21 Seiten 14