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Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:17 Seite 1 Deutscher Automobil-Veteranen-Club e.V. 4-2013 44. Jahrgang Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:17 Seite 2 TERMIN: 09. – 11.05.2014 TRAINIEREN WIE DIE PROFIS! Mit Motor Klassik Rallyefahren richtig lernen! Nehmen Sie jetzt im Frühjahr am Motor-Klassik-Rallyetraining teil. Lernen Sie von den Rallyemeister: Matthias Kahle und Peter Göbel (mehrfache Dt. Rallyemeister). Umfassende Theorie: Wie Bordkarte, Roadbook, Chinesenzeichen & Co. richtig lesen. Fahrübungen mit Druckschlauch und Lichtschranke, Übungen zur Fahrsicherheit und zwei Trainingsrallyes machen Sie fit für die Praxis. Hotel Burg Schnellenberg hoch über Attendorn im Herzen des Sauerlandes schafft eine angenehme Lern-Atmosphäre. IHR RALLYE-TRAINING – ALLE INFOS AUF EINEN BLICK: Termin: 09. – 11.05.2014 Ort: Olpe (45 Min. von Köln) Preis: 990 € pro Team* Jetzt Startplätze sichern! 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Hier ist unser vor zweieinhalb Jahren eingeführtes Kommunikationsprogramm MGVO ein ausgezeichnetes Hilfsmittel. Die Teilnahme an der Schulung in der Anwendung unseres Mitgliederverwaltungsprogramms MGVO am 26. Oktober in Bad Salzuflen vor der Präsidiumssitzung war erfreulich und hat vielen Teilnehmern weitergeholfen. Wie angesprochen, kann das Programm mit seinen umfangreichen Möglichkeiten aber wirklich erst effektiv genutzt werden, wenn die Grunddaten tatsächlich eingepflegt, ergänzt oder korrigiert worden sind. Hier ist sicher noch einiges zu bearbeiten, insbesondere im Hinblick auf die SEPA-Umstellung am 01.02.2014, von dem an mit dem MGVO die Mitgliederbeiträge eingezogen werden müssen. Die Pflege der Mailadressen ist bereits wesentlich verbessert worden, es gibt aber sicher noch einige Mitglieder, die uns ihre Mailkontakte noch zusenden können/sollten. Auch bitten wir darum, bei sonstigen persönlichen Datenänderungen diese an den Vorstand oder Schatzmeister weiterzugeben. Die Arbeit der Vorstände wird mit einem immer aktuell gehaltenen MGVO erheblich erleichtert und die Kommunikation sehr verbessert. Auf unserer Herbst-Präsidiumssitzung waren erfreulicherweise alle LGs vertreten und es wurden einige Anträge abgearbeitet. Die LG-Vertreter werden dazu auf den LG-Clubabenden mehr berichten. Als Signal an den Nachwuchs ist sicherlich der Beschluss zu sehen, die Mitgliedschaft bis zum vollendeten 17. Lebensjahr fast beitragsfrei zu stellen (Nur 1 Euro, damit muss die Satzung, die einen Beitrag vorschreibt, nicht geändert werden). Ferner werden die Mitglieder der aufgelösten LGs Franken und Kurpfalz-Saar an Oberbayern und Rhein-Main überstellt. Die Landesgruppen NRW und Rheinland werden zukünftig den DAVC Clubstand bei den Classic Days auf Schloss Dyck betreuen. CM 4-2013 | www. DAVC.DE Zur Verleihung des „Goldenen Klassik Lenkrades“ am 24. Oktober war der Präsident des DAVC in diesem Jahr eingeladen. Durch den Springer Verlag wurde im BMW-Museum zum vierten Mal das „Goldene Klassik Lenkrad“ für ausgewählte Klassiker, zukünftige Klassiker und besondere Personen vergeben. Diese Veranstaltung entwickelt sich zu einem Treffpunkt der Oldtimerlobbyisten, dies ist für die Imagebildung in der Oldtimerszene durchaus positiv zu sehen. Den Termin habe ich genutzt, um vorher beim ADAC mit den neuen Leitern der Oldtimersektion des ADAC, Herrn Frank Reichert und Prof. Dr. Mario Theissen (ehrenamtlich), ein Informationsgespräch zu führen. Wir haben in vielen Punkten in der Einschätzung unserer Oldtimerszene in Deutschland Übereinstimmung feststellen können. Insbesondere der Hauptversammlung der FIVA in Split, auf der in diesem Jahr ein Nachfolger des ausscheidenden Präsidenten Horst Brüning zu wählen ist, wird besondere Bedeutung beigemessen. Der DAVC wird auch hier vertreten sein. Einigkeit bestand auch in der Ansicht, dass der Parlamentskreis „Automobiles Kulturgut“ in Berlin unverzichtbar ist und alles zu seiner Stärkung unternommen werden sollte. Ich wünsche allen einen schönen Jahreswechsel und eine geruhsame Winterpause, viele werden sie allerdings wohl für die Vorbereitung ihrer Oldtimer-Lieblinge auf die neue Saison nutzen. Georg Sewe Präsident n 1 Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:17 Seite 2 Inhalt Die Themen dieser Ausgabe Titelbild: Degener-Opel-Museum (DOM) in Vreden (siehe Seite 10 bis 12) Editorial: Georg Sewe Präsident des DAVC Editorial: D. Grossblotekamp Redakteur des Clubmagazins Intern: Werkstattverzeichnis unserer Mitglieder Intern: Wir begrüssen unsere neuen Mitglieder Intern: Nachruf Peter Schiller Oliver Jecht Intern: Archiv Willy Krieg Mitteilungen: Neues von Ford Willy Krieg Mitteilungen: Verleihung des „Goldenen Klassik Lenkrades“, Georg Sewe Mitteilungen: Presseinformation 1 Historie: „Winch“ Dir was Frank Urban 15 3 Historie: Geschichte einer alten Tanke Stephan Arbeitlang 17 4 Historie: Goggo – ganz gross … Waldemar Lechelt 20 5 Oldtimererlebnisse: Erinnerungen an eine benzingetränkte Jugend – (Schluss), H.-D. Helmeke 22 6 Restaurierung: Simca 5 – Restaurierung nach „emotionalem Kauf“, Kresimir Majer 25 6 Veranstaltungen: 19. Grosse Alpenfahrt für Vorkriegsfahrzeuge, Renate Rochelsberg 32 7 Veranstaltungen: Zu Besuch bei den „schweren Jungs“ Stephan Arbeitlang 38 7 Veranstaltungen: DAVC-Damenausfahrt im Raum Köln Helma Bartz 40 8 Intern: Teileangebote, Fahrzeugangebote Gesuche/Verschiedenes 43 Historie: Alt-Opelsammlung DOM in Vreden Willy Krieg 10 Historie: Extra Drei – 3. Folge: Heavy Metall Frank Urban 13 Intern: Impressum – Redaktionsschluss 44 www.davc.de 2 CM 4-2013 | www. DAVC.DE Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:17 Seite 3 Editorial Liebe Leser des Clubmagazins! Schon wieder ist die Zeit gekommen, zu der die Redaktion den Leserinnen und Lesern unserer Zeitschrift besinnliche Weihnachten und gute Wünsche für das Neue Jahr übermitteln möchte. Gleichzeitig soll ein Dank ausgesprochen werden: Viele Autoren haben in diesem Jahr unser Clubmagazin durch Beiträge zur Automobilgeschichte, über Veranstaltungen, zur Technik, zu Oldtimererlebnissen, zu Restaurierungen usw. mitgestaltet, nicht selten in ihrer Freizeit. Diese Tätigkeit hat auf inhaltlicher Ebene zu vielfacher Anerkennung geführt. Personen aus der Oldtimerszene mit entsprechenden Fachkenntnissen ließen uns das wiederholt wissen, und deshalb geht der Dank an die Autoren für ausgezeichnete Arbeit. Auch das äußere Erscheinungsbild einer Zeitschrift wird bei deren Beurteilung hinzugezogen, und hier möchten wir der Druckerei Masuhr in Reinfeld und ganz besonders Frau Elfi Masuhr – für das Layout zuständig – unseren Dank für gelungene und anerkennenswerte Arbeit und erfreulich gute Zusammenarbeit aussprechen. So dürfen wir mit etwas Stolz sagen, dass aufgrund einer beachtenswerten Qualität unser Magazin zu Recht einen vorderen Platz in der Reihe der Oldtimer-Club-Zeitschriften einnimmt, basierend auf dem Engagement und Können vieler Mitarbeiter. Das vorliegende Heft präsentiert Ihnen erneut eine Vielzahl von Beiträgen zu den einzelnen Themenbereichen. So schreibt uns Hans-Dieter Helmeke den letzten Teil (7) über seine „benzingetränkte Jugend“ auf – „leider“, wird mancher sagen, wie ich weiß. – Frank Urban informiert mit einem weiteren Bericht zum Thema „Extra Drei“ und bringt einen höchst interessanten Artikel mit einem sicherlich für sehr viele unbekannten Faktum zum Thema Jeep: „Winsch Dir was“. Stephan Arbeitlang erzählt die Geschichte einer „alten Tanke“ und war zu Besuch bei „schweren Jungs“. Über sein erstes Auto, einen „Isar“, schreibt Waldemar Lechelt, und Willy Krieg berichtet über ein unglaubliches Phänomen: mehrere hundert „alte Opels“. – Äußerst detailliert erzählt Kresimir Majer den Kauf und die Restaurierung seines Simca 5 – Kresimir, ein Spezialist auf dem „Topolino“Sektor. – Auch der Bereich „Veranstaltungen“ nimmt seinen ihm gebührenden Platz ein: Ausführliche Berichte über die Alpenfahrt und über eine Damenausfahrt zeigen erneut, wie erlebnisreich unser Hobby sein kann. Diese thematische Vielfalt wird ergänzt durch die Rubrik „Mitteilungen“ – Informationen für die Leser. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen! D. Großblotekamp DAVC Südbaden Redakteur des Clubmagazins Technorama T h Kassel Kas ssel CM 4-2013 | www. DAVC.DE n Messe 2014 Öffnungszeiten: Samstag 9 – 18 Uhr und Sonntag 9 – 16 Uhr Tel. +49 (0) 731 18968-0, [email protected] Technorama T e echno echnorama DER Oldtimermarkt in Europa I www.technorama.de 3 Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:17 Seite 4 Intern Werkstättenverzeichnis unserer Mitglieder 14789 Karosseriebaumeister René Große Ihr Spezialist für Restaurierungen! Waldstraße 44, 14789 Wusterwitz Tel.: 038839 - 71185, Fax: 038839 - 71408 E-Mail: [email protected] www.rene-grosse.com LG Brandenburg 22525 Zukowsky Classic Cars Warnstedtstraße 28-32, 22525 Hamburg Tel.: 040 - 387605, Fax: 040 - 54751850 22143 AUTOKIPKE KFZ – Meisterbetrieb Michael KIPKE – Kfz-Meister Heestweg 19, 22143 Hamburg Tel.: 040 - 6772001, Fax: 040 - 6779079 E-Mail: [email protected] www.michaelkipke.com www.autokipke.com LG Hanse 23923 Retroclassic GmbH & Co KG, Bernd Lindner An der Trave 15, 23923 Lübeck-Selmsdorf Tel.: 038823 - 55985, Fax: 038823 - 55986 E-Mail: [email protected] www.retroclassic.com 27283 Autohaus Kühn GmbH Im Burgfeld 15, 27283 Verden/Aller Tel.: 04231 - 5114, Fax: 04231 - 81668 E-Mail: [email protected] 27305 Reparatur, Rest., Wartung Borgward, Lloyd, Goliath Volker Wischnewski Lange Str.1, 27305 Bruchhausen-Vilsen Tel.: 04252 - 913739 32278 Kfz.-Technik – Restaurierungen Peter Finkemeier Alte Quernheimer Straße 96, 32278 Kirchlengern Tel.: 05223 - 75926, Fax: 05223 - 654166 33818 Autohaus Heinrich Freitag GmbH & Co. KG Westring 1-3, 33818 Leopoldshöhe Tel.: 05202 - 983700, Fax: 05202 - 983701 E-Mail: [email protected] LG Ostwestfalen-Lippe 51379 Willy Krieg – VERCHROMEN Bracknellstr. 9, 51379 Leverkusen Tel.: 02171 - 4317452068 4 52068 Wilhelm Holländer Motorenbearbeitung W. Holländer GmbH Rotter Bruch 18, 52068 Aachen Tel.: 0241 - 507012, Fax: 0241- 507776 E-Mail: [email protected] LG Rheinland 61440 Dipl.-Ing. Hans-Robert Schramm Reparaturwerkstätte für Veteranen und klassische Automobile – Hammermühle Gattenhöferweg 33, 61440 Oberursel/Ts. Tel.: 06171 - 964784, Fax: 06171 - 3069 Mobil: 0172 - 6969373 www.medidentaschramm.de 64331 Fa. Walter Knöbel Darmstädter Landstraße 63 64331 Weiterstadt-Gräfenhausen Tel.: 06150 - 51197 65326 Fa. Helge Stuckart Buchenweg 11, 65326 Aarbergen Tel.: 06120 - 4244, Fax: 06120 - 92311 LG Rhein-Main 67065 KFZ Wilhelm Dillinger Maudacherstr. 107, 67065 Ludwigshafen Tel.: 0621 - 5720222, Fax: 0621 - 5720239 LG Kurpfalz-Saar 73732 Dieter Munk Schanbacher Straße 25, 73732 Esslingen Tel.: 0711 - 375202 LG Süd-West 74354 Heinz Schneider Carl-Benz-Straße 1 74354 Besigheim/Ottmersheim Tel.: 07143 - 59818, Fax: 07143 - 58136 Mobil: 0171 - 2642526 E-Mail: [email protected] LG Staufen-Ostalb 79111 Autodienst Merkle – Inh. Nico Angleitner Riegeler Str. 13, 79111 Freiburg Gewerbegebiet Haid Tel.: 0761 - 441079 E-Mail: [email protected] 79115 Vogt Engineering Freiburg Vergaser- und Motorabstimmungen Klassisches Tuning Haslacher Str. 25, 79115 Freiburg Mobil: 0171 - 5317088 E-Mail: [email protected] www.vogttt.com LG Südbaden 80798 BMW-Fahrzeugrestaurierung Kasnitz Herbert Schellingstraße 141, 80798 München Tel.: 089 - 527339, Fax: 089 - 527339 82279 Fachwerkstatt für historische Fahrzeuge Oldtimer Rehberger GmbH 82279 Eching am Ammersee Tel.: 08143 - 997888 Mobil: 0170 - 7770307 E-Mail: [email protected] www.oldtimer-rehberger.de 83607 Spezialisten für historische Fahrzeuge Johannes Jäger und Alfred Schmidt Warngauer Str. 5, 83607 Holzkirchen Tel.: 08024 - 6080970 Fax: 08024 - 6090970 85232 Marx-Garagen, Stefan Marx Breitenau 7a, 85232 Bergkirchen Tel.: 08131 - 355391 Fax: 08131 - 888722 86949 Spezialist für Englische Autos Joachim Rainer Burgleitenstraße 10, 86949 Windach Tel.: 08193 - 7430 Mobil: 0171 - 3619899 LG Oberbayern 87541 Autohaus Fersch GmbH Karl und Thomas Fersch Sonthofer Str. 5, 87541 Bad Hindelang Tel.: 08324 - 2420 88046 Klaus Leicht Georg Straße 9, 88046 Friedrichshafen Tel.: 07541 - 43630 88471 Bernhard Ganser sen. und jun. Parkweg 11, 88471 Laupheim Tel.: 07392 - 2150 88427 Ohlinger Automobile Inh. Joachim Ohlinger Steinhauser Straße 31 88427 Bad Schussenried Tel.: 07583 - 2552, Fax: 07583 - 2566 www.ohlinger-classic.de LG Allgäu n CM 4-2013 | www. DAVC.DE Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:17 Seite 5 Intern Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder LG Franken: Marc Wunder Tannenweg 5 90592 Schwarzenbruck LG Ostwestfalen-Lippe: Werner Griese Alhardtstr. 12 32339 Espelkamp Rolf Mooshage Dürener Str. 4 32657 Lemgo Christoph Paul Cappenbergerweg 4 33442 Herzebrock-Clarholz Motor Klassik, LG Nordrhein-Westfalen: Bernhard Klatt Katterbachstr. 1 51467 Bergisch Gladbach Silke Janßen Rügenweg 6 23570 Lübeck-Travemünde Peter Stender Waisenhofstraße 3 a 23554 Lübeck Torsten Quednau Waldhofstr. 11 79117 Freiburg im Breisgau LG Weser-Ems: Elmar Böcker Am Marktplatz 6a 27305 Bruchhausen-Vilsen Rita Stender Waisenhofstraße 3 a 23554 Lübeck Heiko Dittmer Am Hilgenfeld 5 28832 Achim bei Bremen LG Südbaden: Axel Eifler Weinbergstr. 13 77971 Kippenheim Volker Wischnewski Lange Straße 1 27305 Bruchhausen-Vilsen Maxwell Kosanke Liebigstr. 15 79108 Freiburg im Breisgau n Motor Klassik, LG Weser-Ems Klaus Hornung Schwachhauser Heerstraße 218 28213 Bremen LG Nordrhein-Westfalen: Kirstin Holz Am Hollenloch 32b 37439 Attendorn Tel. 040 55 50 38 39 Dirk Rosenberg Am Hollenloch 32b 57439 Attendorn Karin Schmitz Bahnhofstr. 11/13 57072 Siegen Dr. Petra Schumacher Goldstraße 64 48147 Münster Hans-Hermann Schumacher Goldstraße 64 48147 Münster LG Ostsee: Helge Janßen Rügenweg 6 23570 Lübeck-Travemünde CM 4-2013 | www. DAVC.DE Sie suchen das ganz besondere Objekt Ihrer Liebe – das klassische Automobil mit makelloser Lebensgeschichte? Sie scheuen den großen Rummel und bevorzugen eher die leisen Töne? Dann liegen Sie bei Claus Mirbach richtig, denn da ist tatsächlich das drinnen, was dran steht. Ausstellung und Büro: Sorthmannweg 20 Werkstatt: Deepenstöcken 5 22529 Hamburg [email protected] www.clausmirbach.de 5 Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:17 Seite 6 Intern Nachruf Peter Schiller Die Landesgruppe StaufenOstalb trauert um ihren Freund und um ihr Ehrenmitglied Peter Schiller, der am 7. August 2013 im Alter von 71 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb. Neben der Jazz- Musik waren historische Automobile eine große Leidenschaft Peter Schillers. Schon früh, im Jahre 1969, trat er in die Gründungslandesgruppe des DAVC, die LG Süd-West, ein. Sehr schnell brachte er sich aktiv ein und übernahm wichtige Aufgaben im DAVC. So hatte Peter Schiller das Amt des Schriftführers und vor allem auch des verantwortlichen Redakteurs für die DAVC-Clubmitteilungen inne. Aus Erzählungen ist bekannt, dass Peter Schiller gemeinsam mit den Clubfreunden Bernd Schulz, Jürgen Wirth und Klaus Przesdzink viele Abende damit verbrachte, die Clubmitteilungen ansprechend zu gestalten und sie dann auch noch oft in Eigenregie druckten und versandten. Bei vielen Veranstaltungen im – aber auch außerhalb des DAVC – waren Schillers immer sehr gern gesehene Teilnehmer. Deutschland-Treffen, Archiv Hier gibt es etwas für Opel-Besitzer der 30er- und 40er-Jahre. Es ist gelungen, einen Katalog zu bekommen mit dem Thema: Wichtige Ersatzteile der Baujahre 1936 bis 1946. Die Opel-Werke haben hier versucht, Ersatzteile aufzulisten, die auch in nachfolgenden Fahrzeugen verwendet werden können, z. B. passt die Hinterachse des Opel 1290 auch in den Opel P 4. Das steht jedoch nicht wörtlich im Katalog, kann aber aufgrund von Maßnahmen ermittelt werden. 6 Alpenfahrt oder die Escargot d’Or im Jahre 1987, bei deren Organisation Peter Schiller dabei war, sind nur einige Beispiele. Im Jahre 1982 war Peter Schiller eines der Mitglieder, die die Gründung der Landesgruppe Staufen-Ostalb vorantrieben. Auch hier übernahm er Verantwortung und brachte sich in die Vorstandsarbeit ein. Nach einem Amt als Vizepräsident blieb er dem DAVC und der Landesgruppe Staufen-Ostalb immer eng verbunden und war zur Stelle, wo immer Hilfe und Rat gefragt waren. Den jüngeren Mitgliedern ist die von Peter und seinem Sohn Gunther organisierte Elsass-Ausfahrt im Jahre 2005 in allerbester Erinnerung. Wer Peter Schiller näher kennen durfte, bewunderte ihn auch wegen seines Wissens um die Geschichte und Technik historischer Automobile. Als „Schrauber“ verfügte Peter Schiller über Wissen und Geschick bei der Restauration seiner Fahrzeuge, die einen Außenstehenden oft in ehrfürchtiges Staunen versetzten. Mit Peter Schiller verlor der DAVC und die Landesgruppe Staufen Ostalb einen lieben Freund und geschätzten Clubkameraden. Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt seiner Familie. Wir sind dankbar, dass wir ihn kennenlernen durften. Für die LG Staufen-Ostalb Oliver Jecht Präsident n Dieses Vergleichsersatzteilbuch wurde dem DAVCArchiv zur Verfügung gestellt. Anfragen bitte an Kresimir Majer richten, Tel. 07423-1015. Zur Zeit wird versucht, Produktionslisten eines Cabrio-Umbau-Herstellers im Rheinland zu bekommen und dem DAVC-Archiv zuzuführen. Willy Krieg DAVC Rheinland n CM 4-2013 | www. DAVC.DE Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:17 Seite 7 Mitteilungen Neues von Ford Köln Die Ford Werke in Köln haben neuerdings eine Anlaufstelle geschaffen, bei der Fragen jeglicher Art zu den Autos gestellt werden können. Zuständig ist Frau Helga Müller, die Fragen beantwortet bzw. an die zuständigen Stellen innerhalb der Ford Werke weiterleitet. Demnächst soll es auch einen speziell für Oldtimerfragen zuständigen Mitarbeiter geben. Die Ford Werke sind auch seit fünf Jahren Mitglied im Verband der Automobilindustrie (VDA) in Berlin, Abteilung Classic Cars. Mit ihrem Beitrag fördert sie den Einsatz für die Belange unserer Oldtimer. Wie in Gesprächen mit Frau Müller und anderen Ford-Mitarbeitern zu erfahren war, drängen die europäischen Presse- und Werbeabteilungen darauf, Verleihung des „Goldenen Klassik-Lenkrades“ Durch den Springer Verlag wurde im BMW Museum am 24. Oktober zum vierten Mal das „Goldene Klassik-Lenkrad“ für ausgewählte Klassiker, zukünftige Klassiker und besondere Personen vergeben. Bernd Wieland, AUTO BILD-Chefredakteur, übergab mit seinem Team die insgesamt 14 Preise an die Sieger. Gastredner der Preisverleihung war Bernd Pischetsrieder, neuer Hauptgesellschafter der C. F. Mirbach GmbH und ehemaliges Vorstandsmitglied bei VW und BMW. Die Leser der „Auto Bild Klassik“ stimmten über die Sieger des Preises ab. Die Kategorie „Klassiker des Jahres“ (Autos, die dieses Jahr ein Jubiläum feiern) gewannen der VW Käfer bei den Klein- und Kompaktwagen, der Mercedes-Benz 600 (1963, Limousinen), der Porsche 911 (1963, Sportwagen & Coupés), Mercedes-Benz Pagode (1963, Cabrios & Roadster) und der Land Rover 90/110 von 1983 (Geländewagen & Vans). CM 4-2013 | www. DAVC.DE der Historie von Ford eine wesentlich stärkere Bedeutung innerhalb der Automobilgeschichte zu geben. Denn es ist z. B. wenig bekannt, dass Henry Ford in diesem Jahr 150 Jahre alt geworden wäre, und im nächsten Jahr wird der Ford Mustang 50 Jahre alt. Auch denkt man bei Ford darüber nach, die sechzig vorhandenen Oldtimer Interessierten zugänglich zu machen. Es tut sich also was bei Ford Köln! Adresse für Anfragen: Ford Werke GmbH Köln · Frau Helga Müller M Box: D-NH/5D Henry-Ford-Str. 1 · 50735 KÖLN Tel.: 0221-9017257 Willy Krieg DAVC Rheinland n Als „Klassiker der Zukunft“ (Autos, die seit Sommer 2012 neu vorgestellt wurden) wählten die Leser in den jeweiligen Fahrzeugklassen den BMW i3, Mercedes-Benz S-Klasse, Porsche Cayman, Jaguar F-Type und Range Rover. „Fund des Jahres“ ist ein BMW 323i aus dem Jahr 1979. Eine ältere Frau aus Lüdenscheid stellte das Fahrzeug in der Garage ab; als das Haus 15 Jahre später verkauft werden soll, entdeckte Tassilo Pitschi den Wagen. Er befindet sich fast im Neuzustand und hat erst rund 60 000 Kilometer auf dem Tacho. „Restaurierung des Jahres“ ist ein Goliath GP 700 E Sportcoupé. Das Fahrzeug sieht dem Porsche 356 ähnlich, ist jedoch viel seltener: Nur zwei von insgesamt 25 Goliath 700 Sportcoupés haben überlebt. Dieser war eine Ruine, Heiko Seekamp und Oliver Herbolzheimer restaurierten ihn mit Liebe zum Detail. Zur „Person des Jahres“ wurde Michael Sander ernannt. Er forscht seit den siebziger Jahren am perfekten Korrosionsschutzmittel. In der KlassikerSzene hat sein Produkt einen überragenden Ruf erlangt. 7 Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:17 Seite 8 Mitteilungen Branche maßgeblich unterstützt. Nun scheidet er aus der Jury aus und erhielt für sein Engagement den Sonderpreis des „Goldenen Klassik-Lenkrads“ von Rennsportlegende und langjährigem Wegbegleiter Hans-Joachim Stuck überreicht. Ich war als Präsident des DAVC zur beeindruckenden Preisverleihung eingeladen. Prinz Leopold von Bayern war jahrelang Juror des deutschen Autopreises „Das Goldene Lenkrad“ und hat die Etablierung des Preises in der Automobil- Presseinformation 26.8.2013 Frank Reichert neuer Leiter des Bereiches ADAC Motorrad-, Oldtimer-, Markenclub- und OrtsclubKoordination Andreas Meyer beendet seine Tätigkeit als Berater im ADAC Frank Reichert (42) leitet ab September 2013 den Bereich Motorrad-, Oldtimer-, Markenclub- und Ortsclub-Koordination (MOC) des ADAC e.V. in München. Er übernimmt damit die Aufgabe vom langjährigen Leiter des Bereiches MOC, Albert Kockelmann, der zum 18. Dezember 2012 in den Ruhestand verabschiedet wurde. Reichert leitete über drei Jahre Vertrieb und Marketing im MercedesBenz Classic-Center der Daimler AG in Fellbach bei Stuttgart. Zuvor war er acht Jahre als Leiter Presse Motorsport insbesondere für die Formel-1-Kommunikation von Mercedes-Benz zuständig. Zu seinen künftigen Aufgaben gehört die Führung des kompletten ADAC Oldtimer-Engagements von der Motorrad-, Oldtimer-, Markenclub- und OrtsclubKoordination über die politische Arbeit in Berlin und im Oldtimer-Weltverband FIVA bis hin zur Durchführung verschiedener Oldtimer-Veranstaltungen wie der ADAC DEUTSCHLAND KLASSIK, der ADAC TRENTINO CLASSIC oder der ADAC MOTO CLASSIC. „Ich freue mich, dass wir mit Frank Reichert einen ausgewiesenen Experten für die Stelle des MOC- 8 Georg Sewe DAVC-Präsident n Leiters gewonnen haben, der das Tagesgeschäft auf hauptamtlicher Ebene führen wird. Nachdem wir die Position des ehrenamtlichen Oldtimer-Referenten im Frühjahr mit Prof. Dr. Mario Theissen hervorragend besetzt haben, sind wir im ADAC Oldtimer-Bereich nun zukünftig bestens aufgestellt“, so ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk. Andreas Meyer (64), der von Dezember 2012 bis Ende Mai 2013 noch als Interims-Manager für das operative Geschäft im Bereich MOC tätig war, hat mit Ablauf seines Beratervertrages Ende Mai 2013 den ADAC verlassen. Der ADAC dankt Meyer für sein über zehnjähriges erfolgreiches Wirken als Sportdirektor. Über den ADAC: Mit über 18 Millionen Mitgliedern ist der „Allgemeine Deutsche Automobil-Club“ der zweitgrößte Automobilclub der Welt. Als führender Dienstleister trägt der ADAC wesentlich dazu bei, Hilfe, Schutz und Sicherheit in allen Teilbereichen des mobilen Lebens sicherzustellen. Dabei handelt der ADAC nach dem Leitsatz „Das Mitglied steht im Mittelpunkt!“ und überzeugt in erster Linie durch die Kompetenz und Servicebereitschaft seiner Mitarbeiter sowie die Qualität und Fairness seiner Produkte und Dienstleistungen. Pressekontakt: Kay-Oliver Langendorff Tel.: (089) 7676-6936 · [email protected] Diese Presseinformation finden Sie online unter presse.adac.de. Folgen Sie uns auch unter twitter.com/adacpresse. n CM 4-2013 | www. DAVC.DE Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:18 Seite 9 h 14 ab 15 0 2 | 3 0 | T 13 TRO NIGH IEW & RE ® PREV R ETRO C L A S S ICS DIE GANZE WELT AUTOMOBILER KLASSIKER 13 – 16 | 03 | 2014 MESSE STUTTGART www.retroclassics.de ® Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:18 Seite 10 Historie Alt-Opelsammlung DOM in Vreden Am 3. Oktober, dem „Tag der Deutschen Einheit“, machten sich 23 Personen auf nach Vreden im Münsterland. Dort erwartete uns Martin Degener, der zusammen mit seiner Familie eine Alt-Opelsammlung unterhält. Etwa 120 restaurierte oder im Originalzustand erhaltene Fahrzeuge gibt es zu besichtigen. Dazu kommen noch mal etwa 200 zu restaurierende oder stark verbrauchte Autos. Etwa zwei Dutzend Alt-Autos hat Herr Degener damals aus der Auflösung des Schrottplatzes Messerli in der Schweiz erworben, das Stück für 50 Schweizer Franken, das entspricht etwa 37,50 Euro. Diese wurden damals mit dem eigenen Autotransporter nach Vreden in die Sammlung verbracht. Es gibt zwei Freigelände und mehrere große Hallen, in denen die Autos untergebracht sind – und zwar in stilgerechten Backsteinhallen. Die Fotos zeigen mehr als alle Worte. Martin Degener erzählte uns beim Empfang die Geschichte des Opel-Hauses Degener und die Entstehung der Alt-Opelsammlung DOM der Fam. Degener. In den zwanziger Jahren gründete der Vater von Martin Degener eine Firma für Elektroanlagen. Um Kunden besser zu bedienen und besuchen zu können, erwarb er einen Opel-Lieferwagen. Das Auto gefiel auch seinen Kunden, und so gründete Anton Degener ein Opel-Autohaus und später auch eine Fahrschule. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Aktivitäten wieder aufgenommen und fortgeführt. Hier war es ein gebrauchter Opel Olympia 1,5 Liter von 1948, bis Anton Degener 1959 sein erstes neues Auto, einen Opel Olympia PI, kaufte, der dann irgendwann verkauft und von Martin Degener zurückgekauft wurde, um in die Sammlung zu gelangen. Viele Autos wurden bei Inzahlungnahme des Autohauses Degener einfach weggestellt und nicht als Gebrauchtauto weiterverkauft. Martin Degener hatte mit 16 Jahren bereits den Führerschein und fuhr als erstes Auto einen Opel Kadett Cabrio von 1937, der nach 3 Jahren wieder verkauft wurde. Das erste Auto, welches Martin Degener restaurierte, war ein Opel Kapitän 51 seines Bruders, den er geschenkt bekam. Das war 1970. Die Restauration dauerte auch deshalb recht lange, 10 weil im gleichen Jahr sein Vater plötzlich verstarb und Martin das Opelhaus übernehmen und führen musste. Anfang der 80er Jahre verfiel Martin vollends der Altopel-Sammelleidenschaft, und er suchte nach Admiral, Kapitän, Rekord und Opel Kadett. Auch Literatur und Originalersatzteile wurden nun herbeigeschafft. Da Opel die Händler aufforderte, Originalteile von älteren Opel zu verschrotten, gründete Martin Degener eine eigene Entsorgungsfirma als Aufkäufer! Auch Dekorationsgegenstände wurden gekauft. Die Gegenstände wurden zum Teil in Hochregalen gestapelt. Nach einem von ihm entwickelten System werden z. B. die Autos mittels speziell hergerichteter Gabelstapler bewegt. Auch die Degener Familie zieht mit. So interessierten sich sowohl Frau Degener als auch der Sohn und der Schwiegersohn für die Sammlung, sodass der Fortbestand gesichert ist. Ehemalige Mitarbeiter des Opel-Autohauses helfen bei der Restaurierung der Autos, sodass immer wieder welche fertig werden. Alle Familienmitglieder können jederzeit alle fahrbaren Alt-Opel benutzen. Auch so wird das Interesse an den Autos wachgehalten. Die meist gestellte Frage an Martin Degener ist: „Wann wollen Sie denn alle Fahrzeuge fertig haben?“ Die Antwort lautet: „Ich habe noch nie jemand gesehen, der gestorben ist und mit allem fertig war. Und so ist das auch bei mir!“. Neuerdings ist es möglich, nach Absprache und in kleinen Gruppen ab 10 Personen, die Alt-Opelsammlung zu besuchen. Kosten entstehen keine. Hier die Adresse: Opelsammlung DOM (Degener-Opel-Museum) Martin Degener Vreden, Otto-Hahn-Str. 2, Tel. 0172-2828721 Text: Willy Krieg, DAVC Rheinland Bilder: Ingo Jost, Frank Krings n CM 4-2013 | www. DAVC.DE Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:18 Seite 11 Historie Alt-Opelsammlung DOM in Vreden CM 4-2013 | www. DAVC.DE 11 Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:18 Seite 12 Historie Alt-Opelsammlung DOM in Vreden 12 CM 4-2013 | www. DAVC.DE Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:18 Seite 13 Historie Extra Drei – 3. Folge Heavy Metall Fahrbericht Servi-Car Harley Davidson Unsere Mobilität erlernen wir als Kinder zuerst mit einem Dreirad. Oh! waren wir stolz, mit Schmackes auf drei Rädern die Fußwege hinunterzubrausen. An eine Motorisierung dachten wir nicht im Traume. Mitfahren auf dem Sozius einer DKW RT 175 oder BMW R 27 war die Krönung. Es dauert viele Jahrzehnte bis man überhaupt von der Existenz eines motorgetriebenen Dreirades erfährt. Dann steht es plötzlich vor einem. Landesgruppe Ostsee-Mitglied Rudi Ludwig hat das in Europa lange Zeit gänzlich unbekannte Servi-Car von Harley-Davidson Baujahr 1954 perfekt restauriert. Die Wiege liegt in den USA. Hier wird es ab 1932 bis 1973 in Milwaukee (Wisconsin) produziert, Bedarf für dieses Unikum gibt es bei Polizei, Post und vor allem bei den Kfz-Werkstätten, die die 619 kg CM 4-2013 | www. DAVC.DE schwere Maschine benutzen, um liegengebliebene Kunden-Fahrzeuge zu reparieren. Nach einem Werkstattaufenthalt kann das Servi-Car mit einer Schubstange, befestigt an der Vorderradgabel und an der hinteren Stoßstange des reparierten Pkws in Schlepptau genommen werden. Der Monteur liefert den Wagen beim Kunden ab und fährt anschließend zum nächsten Einsatz. Die riesige Holzkiste hinter dem Fahrer beherbergt je nach Bedarf Gummiknüppel, Pakete oder Werkzeug, wird aber auch außen als willkommene Werbefläche verwendet. Gerne nutzen die Cops der San Fransisco-Police das Servi-Car, da es sich im Gegensatz zum herkömmlichen Motorrad bequem am Straßenrand abstellen lässt. Das Auf und Ab der Straßen in San Francisco bietet kaum geeignete Flächen zum Parken schwerer 13 Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:18 Seite 14 Historie Extra Drei – 3. Folge Heavy Metall Motorräder. Der Cop überprüft die Parkzeiten der Pkws längs der Straßen, indem er im Vorbeifahren mit Kreide Markierungen an PKW-Rädern anbringt. Im Anschluss schreitet er zur Tat und schreibt Strafzettel für Parksünder. Sein Büro befindet sich in der Truhe, dem alles erdrückenden TopCase. Als Antrieb reichen 16 kW bei 4.500 U/min aus 742 ccm, die der längs eingebaute Side Valve Motor (bestehend aus zwei im 45 Grad Winkel angeordneten Zylindern) aus dem Ärmel schüttelt. Da beide Pleuel auf einem Kurbelwellenzapfen laufen, darf man sich über Vibrationen nicht wundern. Deren gibt es reichlich. Und es wird noch schlimmer, wenn die Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h naht, sofern der Matador nicht vorher schlapp macht. Bevor der Höllenritt beginnt, ist erst einmal voller Einsatz gefordert. Es gilt, per Kickstarter den Motor zum Laufen zu bewegen. Gute Voraussetzung hierfür ist ein Dienstgewicht von mindestens 80 Kilogramm. Dann hat man Chancen vor Sonnenuntergang davonzufahren. 1964 spendiert Harley-Da- 14 vidson dem Servi-Car endlich einen elektrischen Anlasser – als erstem Motorrad der Produktion! Hat der Motor seine Warmlaufphase überstanden, kann nach dem Kupplungspedaltreten per Hebel am Tank in offener Kulisse der erste Gang eingefädelt werden. Alsdann beginnt rüttelnd die Fortbewegung. Wer Mut hat, schaltet weiter in den 2. und 3. Gang. Zum Rangieren steht erfreulicherweise ein Rückwärtsgang bereit. Die Kraft des Motors leitet eine Kette an das Differential der Starrachse unter der Holzkiste, die mit zwei Blattfedern bemüht ist, Unebenheiten der Wegstrecke zu ignorieren. Kritiker haben Recht, wenn sie behaupten, das Servi-Car sieht aus, als wäre ein Einkaufswagen mit einem Motorrad zusammengestoßen. Das glaubten wohl auch die Macher von Harley-Davidson; denn den Namen „Servi-Car“ findet man vergebens am Dreirad … Frank Urban Landesgruppe Ostsee e.V. n CM 4-2013 | www. DAVC.DE Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:18 Seite 15 Historie „Winch“ Dir was Vor 70 Jahren kommt erstmalig die Mutter aller Geländewagen-Winchen zum Zuge! Der Wunsch nach einer Winch für den legendären Willys-Jeep (MB) (siehe Heft 1.2013 CM) entsteht kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Ursache hierfür geht auf eine Anregung zurück, die 1943 vom pazifischen Kriegsschauplatz kommt. Anhand von Fotos und Beschreibungen wird dargestellt, wie man ein Seilspill, englisch genannt Capstan-Winch, vom Amphibien-Jeep (Ford GPA) – wo sie serienmäßig ist – an einen normalen Jeep anbauen kann. Da sich durch diese Manipulation die Einsatzmöglichkeiten des Jeeps im schwierigen Gelände wesentlich verbessern, fordert man schnellstmöglich 500 Capstan-Winden samt Anbausätzen an. Die bisher eingesetzte Capstan-Winch des Herstellers Braden (Model J2) überzeugt jedoch nicht. Die von der Manufaktur Link Belt gefertigte Capstan-Winch ist stabiler und wird für den Einbau im civilen Jeep CJ 2a freigegeben. Der Antrieb einer Capstan-Winch erfolgt mittels eines Adapters von der Kurbelwelle. Im Gegensatz zur Trommel-Winch kann die Capstan-Winch kein Seil aufrollen. Sie kann es nur antreiben. Das 25 mm dicke Seil wird in drei Lagen um den Spillkopf gewickelt und stramm gezogen. Bei eingeschalteter Winch beginnt die Zugleistung. Ohne aufwendige Prüfungen durch die zuständigen Army-Institutionen läuft jedoch gar nichts. Erst muss geprüft werden, ob derlei Winden tatsächlich positive Auswirkungen auf die Geländetauglichkeit und den Kriegsverlauf erbringen. Daher ordert das Beschaffungsamt zunächst 6 Testexemplare. Im November 1943 stehen sie zur Verfügung und werden an drei verschiedene Erprobungsstellen von Wehrmaterial verteilt. Erste Versuche bringen zwei wesentliche Schwachstellen an den Tag: Bei extremen Operationswinkeln knacken die Antriebswellen und aufgrund mangelnder Schmiermöglichkeiten geben die Win- CM 4-2013 | www. DAVC.DE denlager rasch ihren Geist auf. Nach ausführlichen Berichten über diese Hauptmängel geht man eilends an ihre Behebung. Anfang 1944 wird die Willys-Overland Motor Corporation mit der technischen Verbesserung der Capstan-Winden beauftragt. Zügig geht sie ans Werk. Bereits wenige Wochen danach kann man die verbesserte Ausführung testen. Dies geschieht folgendermaßen: Ein beladenes Fahrzeug der ¼-Tonnen-Klasse (ein Jeep also) wird mit angezogener Handbremse auf eine Betonpiste gestellt. Bei einer Motordrehzahl von 2000 U/min zieht man alsdann dieses Fahrzeug mit Hilfe des Seilspills rund 25 Meter weit vorwärts, ohne dass der Windenmechanismus Schaden nimmt, überhitzt oder sonstige Anzeichen von Ermüdung erkennbar sind. Aufgrund dieser ermutigenden Ergebnisse unterziehen nun die drei Erprobungsstellen die Capstan-Winch ähnlichen Belastungsproben und muten ihr Dinge zu, wie sie in der Praxis niemals vorkommen. Mit Erfolg! Die Winde mit einer Zugkraft von 2.270 kg besteht bestens sämtliche Prüfungen mit Glanz und Gloria. Das pingelige Beschaffungsamt ist beruhigt. Mit Datum vom 31. August 1944 genehmigt es die Standardisierung der Capstan-Winch und gibt grünes Licht für die Produktion (etwa 2.000 Stück verlassen die Fabrik). Die technische Verbesserung der Capstan-Winch findet ihren Niederschlag im United States-Patent No. 2,545,795 vom 12.August 1944. Doch die technische Entwicklung läuft in eine andere Richtung. Eine Spill-Winch hat trotz hoher Zugkraft Nachteile. Willys-Overland plant für die MB-Nachfolgemodelle M 38 und M 38 A1 Trommelwinchen, die 1949 sogar noch von der Kurbelwelle (Gar Wood-Winch) angetrieben werden. Erst Ramsey aus Tulsa, Oklahoma, als größter WinchenHersteller verabschiedet sich 1950 vom direkten Kurbelwellenantrieb und baut für den Jeep eine vom Getriebe angetriebene Trommelwinch mit unterschiedlichen Zugkräften: 1.575 kg. (M 38) und 15 Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:18 Seite 16 Historie „Winch“ Dir was 3.600 kg. (CJ 3a). Nunmehr besteht eine raffinierte Option: Winchen bei eingeschaltetem Allradantrieb! Starke Elektrowinden lösen in den 60er Jahren die aufwendige Mechanik ab. Einer originalen Capstan-Winch heute zu begegnen ist schier unmöglich. Wenn doch, kann sie mit Gold aufgewogen werden. Dies machen sich amerikanische Händler zueigen. Der Nachbau von Ersatzteilen blüht. Willys Overland MB, Bj. 1944 mit der originalen Capstan-Winsch, eine von vielleicht 5 in Deutschland. Willys Overland MC M 38, Bj. 1951 mit einer Ramsey Trommel-Winch. Frank Urban DAVC Ostsee e. V. 16 n CM 4-2013 | www. DAVC.DE Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:18 Seite 17 Historie Geschichte einer alten Tanke Mit der etwas ungewöhnlichen Überschrift möchte ich Euch einladen, die Geschichte einer alten Tankstelle mitzuerleben. Im Jahre 1936 begann der Bau der Shell Tankstelle und Opel-Werkstatt von Georg und Wilhelmine Heithus in Bruchhausen-Vilsen. Die Ortschaften Bruchhausen und Vilsen wurden erst ein paar Jahre zuvor zusammengefasst und so galt es, die freien Flächen zwischen den Ortschaften zu füllen. So wählte man das Grundstück an der Langen Str. 1 als Standort für die neue Tankstelle. Bisher gab es hier nur einen großen Bauernhof sowie den Trennungsbahnhof der Kleinbahn Hoya – Syke-Asendorf. Das Grundstück liegt an der Straße von Bruchhausen nach Vilsen. Auf dieser Seite des Bahnhofes findet der rege Viehumschlag der Kleinbahn statt. Auch sind hier die Anlagen zum Umschlag von Massenschüttgütern vorhanden. Da Vilsen schon immer ein sehr wohlhabender Ort war, waren die Straßen schon durchgehend gepflastert und seit 1900 nachts auch beleuchtet. Ein Gaswerk am Kleinbahnhof ermöglichte dies. Auch war eine Tankstelle nichts Neues im Ort. Bereits 1909 eröffnete in Vilsen eine Diapolin-Pumpe. Und da es bereits in den zwanziger Jahren regelmäßig zu Verkehrsunfällen zwischen der Kleinbahn und Automobilen kam, stellte das Landeskleinbahnamt den Antrag, ein neuartiges Verkehrszeichen ausprobieren zu dürfen. Ab 1926 sicherte so das heute bekannte dreieckige Verkehrszeichen mit dem Dampfloksymbol den Übergang. Familie Heithus hatte wohl Verbindungen zu diversen Baustoffhändlern, die auch mit gebrauchten Baustoffen handelten. Stammen doch die Stahlträger, die in dem Tankstellengebäude verbaut sind, aus dem Feldbahn- und Straßenbahnbau sowie aus dem Brückenbau. Einer der Hauptträger war in seinem ersten Leben einer der Träger der Weserbrücke in Hoya. Er wurde wohl mit der Kleinbahn zur Tankstellenbaustelle geliefert. Das Grundstück wurde dann später mit dem alten schmiedeeisernen Zaun des Bremer Übersee-Museums eingezäunt. Mit Eröffnung der Tankstelle 1936 waren die Auf- CM 4-2013 | www. DAVC.DE gaben innerhalb der Familie klar geteilt. Wilhelmine war für die Tankstelle und Ehemann Georg für die Werkstatt zuständig. Wohl schon vor dem Krieg wurde ein verunfallter Opel-Olympia zum Pritschenwagen umgebaut und so als Werkstattwagen genutzt. Bereits kurz nach Kriegsende kehrte Georg Heithus nach Hause zurück. Eine Kriegsverletzung setzte ihm allerdings stark zu. Er verstarb noch in den vierziger Jahren. Die Tankstelle überlebte den Krieg ohne Schäden. Nach 1945 war die Tankstelle zeitweise von zwei Mineralölgesellschaften beliefert worden. Man konnte nun entweder Shell- oder BVAral-Kraftstoffe tanken. Die Werkstatt hingegen wurde nun nicht mehr von Familie Heithus genutzt. Die britische Armee nutzte die Werkstatt und erweiterte sie durch einen Anbau. Eine alte und nicht mehr genutzte Zapfsäule wurde wieder in Ordnung gebracht und diente nun den Briten zur Betankung der eigenen Fahrzeuge. Allerdings verloren die Briten schnell ihr Interesse an der Werkstatt und zogen aus. Nun vermietete Wilhelmine die Werkstatt an die Lagerhausgenossenschaft Heiligenfelde. Opel, PKW, Hanomag und Fendt-Schlepper wurden hier verkauft, gewartet und repariert. Ca. 1950 zog sich dann auch Shell zurück und BV-Aral übernahm die alleinige Belieferung. Tanke 1951, Lange Straße Im Jahre 1954 wurde das Gebäude umfassend saniert. Man baute das Vordach ganz im Stile der Zeit und krempelte die Werkstätten total um. Am 23.12.1954 wurde wiedereröffnet. Ab Mitte der sechziger Jahre ging es immer mehr bergab. Die Genossenschaft zog aus und baute auf 17 Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:18 Seite 18 Historie Geschichte einer alten Tanke Werkstatt-Mitarbeiter und Herren von Fendt 1954 der anderen Bahnhofsseite ein komplett neues Lagerhaus. Die Werkstatt wurde von der Genossenschaft komplett aufgegeben. Im Frühjahr 1970 kaufte Wolfgang Wischnewski das Gelände und renovierte es. Allerdings zog er bald darauf mit seiner Autowerkstatt wieder aus und vermietete Teile des Gebäudes. Im Laufe des Jahres 1976 wurde dann der Tankstellenbetrieb eingestellt und das Gelände endgültig nur noch einer Fremdnutzung unterzogen. Eine Eisdiele und ein Getränkemarkt zogen ein. Später war dann kurzzeitig eine Vertretung für Proton-Automobile hier heimisch. Das gesamte Gelände rund um die Tankstelle war in den achtziger und frühen neunziger Jahren ein Schandfleck in der Gemeinde. Die Verladeanlagen der Kleinbahn verfielen und auch die ehemalige Tankstelle unterlag nur noch einer Minimalwartung. Gegenüber war ein Bauunternehmer ansässig, der dort alte Gerätschaften und Bauschutt lagerte. Die Gemeinde wollte alles abreißen und räumen lassen, um Wohnraum zu schaffen. Das Gelände der Kleinbahn wurde gestutzt. Die Verladeanlagen wurden abgetragen und ein Busbahnhof errichtet. Die Museumsbahn, die die Gleisanlagen der Kleinbahn mitnutzt, nahm viel Geld in die Hand und sanierte das Bahnhofsgebäude und die gesamte Gleisanlage denkmal- und museumsgerecht. Das Gelände des Bauunternehmers wurde verkauft und geräumt. Hier steht heute ein Gebäude mit Ladengeschäften und Gastronomie. Und die Tankstelle? 18 Ja, auch die Tankstelle steht noch. Volker Wischnewski, Sohn des Besitzers, wollte sich nach der Kfz-Meisterprüfung selbständig machen und überredete Paps, die alte Tanke zu reaktivieren. Man spuckte gewaltig in die Hände und so kam es, dass am 25.09.1999 Volker eine eigene Werkstatt eröffnete. Anfangs reparierte er noch alle Autos, die man ihm auf den Hof stellte. Schwerpunkt waren aber auch damals schon die Fahrzeuge des Carl F. W. Borgward. Die Abwrackprämie nahm Volker die letzten Alltagsautos, an denen er schraubte, weg. Seitdem wird fleißig daran gearbeitet, Bremer Automobile des Wirtschaftswunders zu pflegen und zu restaurieren. Aus der alten Tankstelle ist ein wahres Schmuckstück geworden, von dem viele nicht glauben können, dass es eben kein Museum, sondern eine aktive Autowerkstatt ist. Anfangs wurde daran gedacht, auch die eigentliche Tankstelle zu reaktivieren. Aral wurde angeschrieben, um die Geschäftsidee einer historischen Tankstelle, die aber aktiv sei, zu bewerben. Bei Aral stieß man aber auf wenig Gegenliebe. So kam es dann, dass mit Gasolin eine in Aral aufgegangene Mineralölmarke gewählt wurde. Wichtig war es Familie Wischnewski auch, eine nicht mehr existente Marke zu nehmen, um niemanden ins Gehege kommen zu können. Und ganz nebenbei. In Bruchhausen-Vilsen gab es sogar mal eine Gasolin-Tankstelle… Wer möchte, kann jedes Wochenende und an jedem Feiertag vom ersten Mai bis zum Tag der Deutschen Einheit mit dem Oldie nach Bruchhausen-Vilsen anreisen. Seinen Oldie bei Volker stilgerecht parken, um dann mit der Museumsbahn zu fahren… Alte Tanke 1963 CM 4-2013 | www. DAVC.DE Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:18 Seite 19 Historie Geschichte einer alten Tanke Wolfgang Wischnewski mit Familie Tanke heute ANSICHTSSACHE Lübecker Nachrichten 8.11.2013 Historisches Ambiente: Ein Borgward Hansa 1500 vor der alten Tankstelle der Wischnewskis in Bruchhausen-Vilsen. Foto: dpa CM 4-2013 | www. DAVC.DE Stephan Arbeitlang DAVC Weser-Ems n 19 Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:18 Seite 20 Historie Goggo – ganz groß … oder das „große Goggomobil“ Der Wecker klingelte schon sehr früh an meinem 18. Geburtstag im Jahre 1966. Ich konnte nicht schnell genug aus den Federn und anschließend zum Ordnungsamt kommen. Dort musste man mir endlich, endlich den schon längst gemachten Führerschein aushändigen. Im Eilschritt ging es weiter zu einem hannoverschen Ford-Händler, in dessen Gebrauchtwagenabteilung mein erstes Auto auf mich wartete: ein zugelassener und vollgetankter GLAS – ISAR T 600, Bj. 1962, den ich mir bereits einige Wochen zuvor ausgesucht hatte. der Radkappen sowie der Rücksitzbank das Leistungsgewicht verbessern. Tatsächlich erhöhte sich – zumindest die gefühlte – Höchstgeschwindigkeit merklich. Dennoch kam es insbesondere auf Autobahnen immer wieder dazu, dass mich Reisebusse überholten und die rechts sitzenden Fahrgäste freundlich winkend grüßten. Damals Bei diesem Modell handelt es sich um den „großen Bruder“ des kleinen Goggomobils, für das ich 700 DM berappen musste. Durch Ferienjobs und eifriges Sparen brachte ich diese Summe zusammen. Auch war noch die Unterschrift meiner Mutter unter dem Kaufvertrag nötig, da man damals erst mit 21 Jahren volljährig wurde. Dennoch war meine jungmännliche Brust an diesem Tag so breit, dass ich kaum durch eine normale Tür passte, denn nicht nur die Klassenkameraden, sondern auch der Lehrkörper bewegten sich damals meist „nur“ zweirädrig fort. Mit dem 19 PS starken luftgekühlten, zweizylindrigen 4-Takt-Front-Boxermotor begann schnell eine intensive Suche nach der Ideallinie, Rallye-Streifen aus schwarzem Tesaband sollten die Vorausfahrenden zum Platzmachen anregen und das Entfernen 20 Am wichtigsten war es für mich, dass ich nun mit meinem GLAS den Radius um die elterliche Wohnung erheblich erweitern konnte. So kam es zur ersten Langstreckenfahrt nach Frankfurt zum WMBoxkampf Cassius Clay alias Muhammad Ali gegen Karl Mildenberger. Die Kasseler Berge zeigten meinem Auto allerdings deutlich die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit und am Abend erfuhr im Frankfurter Waldstadion Karl Mildenberger das gleiche durch Cassius Clay. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit steuerte ich als Besucher den Nürburging an, wo der damalige Glas-Werksfahrer Gerd Bodmer bereits viele Erfolge feierte, wie z.B. mit seinem sensationellen Sieg beim 12 Stunden-Rennen auf einem Glas ISAR. Dort verfolgte ich 1966 im Beiprogramm zum Formel 1- Grand Prix von Deutschland auch ein Tourenwagen-Rennen für die Deutsche Rundstreckenmeisterschaft, in welchem Hubert Hahne auf einem BMW 2000 ti in der 3. Runde die 10-MinutenGrenze mit 9:58,5 = 137,2 km/h „knackte“ und somit CM 4-2013 | www. DAVC.DE Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:18 Seite 21 Historie Goggo – ganz groß … oder das „große Goggomobil“ erstmals eine damals für utopisch gehaltene Barriere übersprang. Diese und andere Erinnerungen wurden wieder lebendig, als mir ein Freundeskreis aus Jugendtagen anlässlich meines 60. Geburtstages die Mitgliedschaft im Glas-Club International (www.glasclub.de) schenkte. Jährlich versammeln sich zu Ausfahrten und Benzingesprächen stolze Besitzer seltener und hochwertiger Fahrzeuge aus der Produktion der Firma Hans Glas GmbH, Dingolfing, vom kleinen Goggo bis zum V 8. Aus dem ehemaligen Landmaschinenhersteller hatte sich nach dem Zweiten Weltkrieg ein Autohersteller entwickelt, der sportliche und wunderschön gezeichnete Karossen erzeugte, die schnell als „Glaseratis“ bezeichnet wurden. Die Firma wurde Ende der 60er Jahre von BMW übernommen. Diese Club-Mitgliedschaft verstärkte immer mehr den Wunsch, noch einmal einen Glas ISAR zu besitzen. Über die neu geknüpften Kontakte ergab sich nach einem Jahr für mich die Möglichkeit, eines der nur noch extrem wenigen zugelassenen Exemplare des „großen Goggomobils“, nun sogar einen Glas ISAR T 700 mit 30 PS, Baujahr1959, zu erwerben. Mit großer Freude wird dieser regelmäßig von mir gefahren und verursacht nicht nur bei mir, sondern bei den meisten Betrachtern eine vergnügliche Rückbesinnung an die erfolgreiche Wirtschaftswunderzeit. Waldemar Lechelt DAVC Niedersachsen n Heute www.davc.de CM 4-2013 | www. DAVC.DE 21 Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:18 Seite 22 Oldtimererlebnisse Erinnerungen an eine benzingetränkte Jugend – Teil 7 (Schluss) Bei dem Coupé, das ich am Ende meines letzten Berichtes erwähnte (CM 3-2013), handelte es sich um einen Hansa 1100 und der Preis von 500 DM war ein echter Freundschaftspreis, denn der cremefarbene Wagen (Baujahr 1959) war in gutem Zustand, aus zweiter Hand und der Kilometerzähler zeigte ehrliche 72.700 km. Da habe ich nicht lange überlegt, war ich doch nun zwei Stufen besser motorisiert. Außerdem hatte ich inzwischen das 2. juristische Examen bestanden und Aussicht auf ein deutlich höheres Einkommen. Der Hansa 1100 wurde von Borgward in Bremen produziert, zunächst unter dem Namen Goliath, ab 1958 hieß er Hansa 1100, wie schon ein vor dem Krieg gebauter Wagen, der damals der erfolgreichste PKW von Borgward war. Mein Hansa-Coupé – es gab ihn auch als Limousine – hatte einen wassergekühlten Vierzylinder-Boxermotor mit1093 ccm, der ein bisschen wie ein Porsche klang! Er hatte 40 PS und die Höchstgeschwindigkeit lag bei 124 km/h. Es dauerte allerdings einige Zeit, bis er die erreicht hatte; er wog nämlich 900 kg! Das wiederum war mit der Grund für die gute Straßenlage, er lag wie ein Brett auf der Straße. Damals noch selten waren die Lenkradschaltung (4 Gänge) und der Frontantrieb. Das Auto sah elegant aus, war fast 10 cm niedriger als die Limousine und bei der Breite von 1,63 m (L 4,02 u. H 1,45) konnte man auch zu dritt nebeneinander sitzen. Aber er hatte zwei gravierende Schwächen, jedenfalls mein Hansa. Auf einer Fahrt nach Italien blieb das Auto nach längerer Regenfahrt in Como stehen. Ich öffnete die Motorhaube, konnte aber nicht erkennen, woran es lag. Ein sehr 22 beleibter Polizist wollte mir helfen, fingerte an verschiedenen Kabeln und forderte mich auf zu starten. Der Motor sprang nicht an, aber der Polizist bekam einen elektrischen Schlag; ich sehe noch heute seinen massigen Körper vibrieren. Wir schoben das Auto zur Seite und übernachteten in Como. Am nächsten Morgen schien die Sonne und der Motor lief wieder! Dass der Wagen bei Regen nach einiger Zeit stehen blieb, passierte immer wieder, einmal auf der Autobahn. Auch tropfte Regenwasser am linken unteren Rand der Frontscheibe in das Wageninnere auf mein linkes Bein, weil der Frontscheibengummi nicht abdichtete. Diese Fehler habe ich dann selbst behoben: Es war die Zündspule, die nicht nass werden durfte. Nachdem ich sie mit Folie dicht umwickelt hatte, waren Regenfahrten kein Problem mehr. Den Frontscheibengummi dichtete ich ab, indem ich ihn immer wieder an der undichten Stelle mit Glycerin einrieb. Der andere Mangel des Autos war für mich nicht behebbar; der Motor wurde bei Bergfahrten heiß, manchmal so heiß, dass man stehen bleiben musste. Vielleicht lag es daran, dass es dort, wo er gebaut wurde, in Bremen, keine Berge gibt. Diese Schwächen können auch Kinderkrankheiten gewesen sein; Borgward stand in dem Ruf, zwar besonders schöne Autos zu bauen – ich erinnere an das Isabella-Coupé – aber sie zu früh und nicht ausgereift auf den Markt zu bringen. Die ersten Käufer mussten das ausbaden und Borgward sorgte dann auch dafür, dass „Kinderkrankheiten“ behoben wurden. Das war aber bei meinem Modell nicht mehr möglich; es ging 1961 mit Borgward unter. Insgesamt sind 16.575 Limousinen und Coupés gebaut worden. Über den Zusammenbruch der Borgwardgruppe wurde im Clubmagazin wieder- CM 4-2013 | www. DAVC.DE Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:18 Seite 23 Oldtimererlebnisse Erinnerungen an eine benzingetränkte Jugend – Teil 7 (Schluss) holt berichtet. Hätten der Bremer Senat und/oder der Sanierer geschickter agiert, gäbe es vielleicht heute noch Borgward-Autos. Der Konkurs endete mit einer 100 %igen Befriedigung der Gläubiger und wäre daher auf alle Fälle vermeidbar gewesen. Ansonsten war ich sehr zufrieden mit dem Auto. Wie schon beim Topolino habe ich das Abschmieren des Wagens, das nach 2500 km erfolgte, unter der Hebebühne meist überwacht, damit auch keiner der zahlreichen Schmiernippel übersehen wird. Ölwechsel war alle 3000 km fällig. Meinem wie immer penibel geführten Bordbuch kann ich entnehmen, dass ich von Februar 1966 bis Januar 1967 18.797 Kilometer gefahren bin und 9,6 Ltr. Normalbenzin auf 100 km verbraucht habe, der Liter kostete 53 Pfennig. Für Wartung und Pflege habe ich 154 DM bezahlt und für Reparaturen 270 DM. Pro Monat hat mich das Auto einschließlich Steuer und Versicherung in dem genannten Jahr 139 DM gekostet, ein Betrag, der heute traumhaft niedrig erscheint. Man muss aber bedenken, dass das durchschnittliche Bruttoeinkommen 1967 bei 850 DM lag! Im August 1967 verkaufte ich das Auto bei Kilometer-Stand 99.227 für 650 DM. Neu hat das Coupé 7.425 DM gekostet. Heute steht es bei Zustandsnote 2 mit 10.100 EUR im Oldtimer-Katalog Nr. 27. Der Verkauf erfolgte nicht ganz freiwillig. Aber aus der Verwandtschaft meiner späteren Frau wurde mir im August 1967 ein Karmann-Ghia 1300, der erst zwei Jahre alt und nur 24.000 km gelaufen war, CM 4-2013 | www. DAVC.DE so günstig angeboten, dass die Ablehnung einen Affront bedeutet hätte. Der 40 PS-Motor stammte vom Käfer 1300 und beschleunigte den Wagen auf 128 km/h. Um auf 100 km/h zu kommen, brauchte er bei seinem Gewicht von 830 kg 27 Sek., wobei er für 100 km 9,5 Ltr. Normalbenzin benötigte. Der KarmannGhia war besonders bei Frauen beliebt. Er wurde ab 1955 gebaut, ab 1957 auch als Cabriolet. Motor und Fahrgestell stammten vom VW Käfer, der Entwurf der Karosserie von der Firma Carozzeria Ghia in Turin und gebaut wurde die Karosserie von Karmann in Osnabrück. Zuletzt – Ende 1973 – hatte der Wagen einen 1,6-Liter-Motor mit 50 PS und war 140 km/h schnell. Insgesamt wurden 364.401 Coupés gebaut und 80.899 Cabriolets. Im April 2007 musste die Firma Karmann Insolvenz anmelden, einige Zeit später wurde sie von VW übernommen. Das Auto lief und lief und lief, bei mir nur 6500 km; nach einem Dreivierteljahr, am 1.5.1968, verkaufte ich ihn für 4000 DM, um einen Mercedes-Benz 200 (W110) zu erwerben, denn inzwischen war ich verheiratet und meine Frau bestand auf einem geräumigen und sicheren Auto; es sollte eine Familie gegründet werden. Diesen Mercedes kaufte ich von der Gewerkschaft Bau, Stein, Erden, er war dort in einem Jahr sage und schreibe 101.500 km gelaufen! Er erwies sich als außerordentlich praktisch und zuverlässig. Ich bin den Wagen 12 Jahre gefahren, da hatte ich den Kampf gegen Rost endgültig verloren. Mit Rost hatte sich das Auto im Sommer 1973 auf einer Fahrt zum Nordkap infiziert; zwischen Narvik und Hammerfest regnete es und es gelangte nicht 23 Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:18 Seite 24 Oldtimererlebnisse Erinnerungen an eine benzingetränkte Jugend – Teil 7 (Schluss) nur Wasser in die Karosserie, das lief ja wieder ab, sondern auch feiner Sand von der Straße, die da oben nicht befestigt war, und der blieb drin, besonders in den Türschwellern. Nach und nach habe ich sicher einen halben Zentner Prestolit verschmiert. Nun geht es mir wie meinen Eltern, die in autoloser Zeit so oft von ihrer Fahrt in den 30er- Jahren durch Bayern mit ihrem Opel 1-Liter, Baujahr 1933, träumten (CM 3-2011). Ich träume immer wieder von meinem Topolino 500 C und dem Messerschmitt KR 200. Es ist ja so wahr, was Ernst Piech in unserem Clubmagazin kürzlich sagte: „Jedes Auto hat eine Seele, eine Stimme, einen Charakter. Für mich sind Autos Lebewesen“. Hans-Dieter Helmeke DAVC Südbaden Ich wollte das Auto unbedingt am Leben halten, weil Anfang 1973 bei Kilometer-Stand 200.000 Motor und Getriebe überholt worden waren. 1980 verkaufte ich das Auto für 300 DM an einen Rollstuhlfahrer, der Wert auf einen großen Kofferraum legte. Aber die Zeit mit kleinen, PS-schwachen Fahrzeugen war eigentlich spätestens 1968 vorüber. Ich habe sie mit dieser Serie noch einmal aufleben lassen und oft war mir wehmütig zumute. Das Fahren in modernen Autos, die sich äußerlich alle ähneln und sogar den Weg ansagen, ist kein Abenteuer mehr. Und das war für mich – zugegeben: jung und ungebunden – so enorm reizvoll. Vor wenigen Wochen bin ich mit meinem Rover 75 über die GroßglocknerHochalpenstraße gefahren. Das war ja ganz nett, aber nicht zu vergleichen mit der Fahrt im August 1961, da legte ich die gleiche Strecke mit meinem 9 PS starken Messerschmitt-Kabinenroller zurück (CM2-2013), der immer wieder schlapp machte. Aber als ich damals spät am Abend nach über 400 km wohlbehalten auf dem Zeltplatz am Wolfgangsee wieder ankam, hatte ich das Gefühl, ungemein viel und Aufregendes erlebt zu haben. Das hatte ich mit dem Rover 75 nicht. 24 n rste se e e i ... D Adres Ersatzteile für Mercedes-Benz- Veteranen Besuchen Sie unseren Internet-Shop für folgende Modelle! 107 · 108 · 110 · 111 · 113 · 114/115 123 · 180 · 187 · 190SL · 300SL Fordern Sie unsere Kataloge an! 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Durch den Wagen bekam ich auch den Spitznamen „Topolino-Majer“, nicht weil ich Spezialist auf diesem Gebiet bin, sondern weil ich diesen Wagen schon so lange fahre. Nachdem ich mit diesem Wagen sehr schöne Fahrten unternahm und weil ich noch andere Topolinos besitze, wuchs in meinem Kopf in den 70er Jahren der Wunsch nach einem Topolino, welcher im April 1938 gebaut wurde – meinem Geburtsmonat. Alle Suche war vergeblich, ich fand keinen Wagen, der zu diesem Datum passte. Es gab bestimmt noch welche, aber die meisten dieser Fahrzeuge besaßen keine Papiere mehr, und so wurde bei der Wiederzulassung das Datum 1. Juni eingetragen. So gingen manche „Aprilautos“ verloren. Das Herstellungsjahr kann man durch die Fahrgestellnummer und die Produktionszahlen vom Fiat/SIMCA sehr gut feststellen, aber bei den „Aprilfahrzeugen“ war die Sache offensichtlich schon etwas komplizierter. Und so ging die Zeit dahin und nach dem alten kroatischen Sprichwort „Warte Esel, bis das Gras gewachsen ist“, habe ich auch weiterhin gewartet und gesucht. Im Juli 2008 kam mit der Post die Topolino Clubzeitschrift mit einer Anzeige „Topolino A SIMCA 5, Baujahr April 1938, zu verkaufen“ und das noch in Herrenberg, ca. 40 km von meinem Wohnort entfernt. Sofort rief ich an und um 15 Uhr war ich schon bei dem Verkäufer. Schon auf dem Weg dahin war ich fest entschlossen, diesen „Aprilwagen“ zu kaufen, egal, wie er aussah und was er kosten sollte. Bei dem Verkäufer angekommen, stellte sich dann heraus, dass ich 1993 schon mal bei diesem Mann war, um den Wagen zu begutachten. Er arbeitete früher auch bei der IBM und bat mich, festzustellen, ob der Wagen die 7.000 DM wert war, die er bezahlt hatte. Der Preis war meiner Ansicht nach damals angemessen und er kaufte den Wagen. Bei der Besichtigung des Wagens jetzt habe ich von ihm erfahren, dass er den Wagen zu einem „TÜV-Hai“ gebracht hatte und für das Einsetzen neuer Bodenbleche und der TÜV-Abnahme noch einmal 7.000 CM 4-2013 | www. DAVC.DE DM bezahlen musste. Der Motor war danach beim „Topolino-Papst“ Arthur Ambros in München generalüberholt worden. Aus gesundheitlichen Gründen bot der Herrenberger den Wagen jetzt zum Verkauf an. Alle Rechnungen für die Reparaturen waren in einem Ordner sauber sortiert. Der Wagen war fahrbereit und der Verkäufer machte mit mir eine kurze Probefahrt im Ort. Hierbei brauchte man den vierten Gang und die Bremsen eigentlich gar nicht. Der Motor lief gut und ohne, dass ich mir den Wagen genau angesehen habe, nicht mal unter das Armaturenbrett schaute, nur ein paar Bilder machte, akzeptierte ich schlussendlich den geforderten Preis ohne zu handeln und kaufte den Wagen sofort. Das war ein „emotionaler Kauf“! Diesen „Aprilwagen“ musste ich haben, egal was er kostete, ohne Rücksicht auf Verluste. Denn er ist nur fünf Tage nach meiner Geburt zugelassen worden. So etwas findet man sehr selten und darauf habe ich auch sehr lange gewartet. Eine Woche später holte ich den Wagen mit einem Oldtimerfreund aus meinem Ort ab. Der Motor sprang sofort an, der Wagen lief gut und ich fuhr davon. Aus Herrenberg rausgefahren, wurde von mir der vierte Gang gebraucht und hierbei musste man den Schalthebel mit voller Kraft nach rechts drücken, um schalten zu können. Der erste Fehler war schon gefunden: Die Befestigungsschraube der Schaltkugel im Getriebe war ausgeleiert und damit bekam man den Gang sehr schwer rein. Nach etwa vier Kilometern musste ich die Vorfahrt achten und dabei bremsen. Mit der letzten Kraft blieb ich noch vor dem Vorfahrtsschild stehen. Fazit: Die Bremsen mussten nachgestellt oder repariert werden. Das war schon das zweite Problem – das fing gut an! Der „Aprilwagen“ wurde doch noch gut nach Hause gebracht und dort auf die Hebebühne gestellt, Ölwechsel gemacht, Differentialöl geprüft, Bremsflüssigkeit nachgefüllt und gereinigt. Nach ein paar Bildern und der Bestandsaufnahme dachte ich: „Mich trifft der Schlag“, als ich sah, was ich gekauft hatte. Na ja, gekauft ist gekauft, aber die Hauptsache war, dass der „Aprilwagen“ endlich bei mir zu Hause stand. 25 Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:18 Seite 26 Restaurierung SIMCA 5 – Restaurierung nach „emotionalem Kauf“ Nach zwei Wochen machte ich die hinteren Bremsen auf und stellte fest, dass die Radbremszylinder und die Bremsbacken total kaputt waren. Die in der Schweiz bestellten Radbremszylinder und die überholten Bremsbacken waren zu einem ordentlichen Preis innerhalb von ein paar Tagen bei mir und die Bremsen wurden erneuert. Unweit von mir war eine Autoreparaturwerkstatt und dort machte ich die Bremsenprüfung auf dem Walzenbremsprüfstand. Die Bremsen waren sehr gut. Vorne 100/90, hinten 100/100. Die Feststellbremse war ausreichend stark. Ich fuhr zufrieden auf eine 25 Kilometer lange Probefahrt. Motorraum – linke Seite Bei der Rückfahrt, etwa zwei Kilometer von zu Hause entfernt, kam aus dem Auspuffrohr eine weiße Wolke, die man nur bei Militärmanövern sieht, wenn die Nebelwerfer eingesetzt werden. Bis nach Hause hat der Motor fast vier Liter Wasser verbraucht und lief nur noch kurze Zeit. Das war ein eindeutiger Hinweis auf Katastrophe unter dem eine schadhafte Ventildeckeldichtung. Armaturenbrett Fazit für mich: Der Vorbesitzer ist einfach zu wenig mit dem Wagen gefahren. Nun stand ich leider alleine vor dem Problem, den Wagen wieder auf Vordermann zu bringen. Ich musste die Teile in Frankreich besorgen. Für die FIAT/SIMCA B/C Typen hatte ich genügend Zylinderköpfe, aber keinen Ventildeckel für den A-Motor, welcher noch seitengesteuert ist und nur einen Ventildeckel hat. Sofort wurde der alte DAVC-Freund Tilo, der jetzt in Frankreich lebt, angerufen. Er bestellte die Dichtung, welche nach vierzehn Tagen geliefert wurde. Wegen des katastrophalen Zustandes, Motorhauben entlackt 26 festgestellt durch die gründliche Bestandsaufnahme, musste ich mich erst einmal hinsetzen, beruhigen und eine Flasche Rotwein „Rothschild“ trinken. In diesem „wunderbaren Zustand“ habe ich dann über den Zustand des Wagens nachgedacht. Die Felgen waren falsch lackiert, der Lack um die Lüftungsklappen war teilweise abgeblättert und außerdem waren unter der Windschutzscheibe Risse im Lack. Unter dem Armaturenbrett war der Zustand katastrophal. Der Innenraum war mit dicker Lackschicht gestrichen und der Unterboden war viel zu dick mit Unterbodenschutz gespritzt. Was war das für ein Kauf? Überstürzt, oberflächlich, unüberlegt und sogar vielleicht auch überbezahlt? Nein, alles Quatsch – das war ein emotionaler Kauf und der „Aprilwagen“ musste jetzt total neu aufgebaut und rot/ schwarz lackiert werden. Basta! Gesagt, getan! Ich stürzte mich in die Arbeit und die Odyssee begann! Ich, Kroate, welcher seit 52 Jahren in Deutschland lebt und versucht, diese Sprache zu beherrschen, kann mich eigentlich in vier fremden Sprachen unterhalten, aber französisch kann ich (noch) nicht und die Teile für einen SIMCA 5 sind leider nur in Frankreich zu bekommen. Im Oktober 2008 besuchte ich meinen langjährigen Topolino-Freund Georg, der gegenüber von Basel in Frankreich wohnt. Von dort ist die Fahrt zu dem bekannten Topolino-Händler Casagrande in die Schweiz nicht weit. Die Teile wurden gekauft und dann ging es ab zum Tilo nach Bantzenheim/F, wo ich ein paar Tage blieb. Bei diesem Besuch holte ich gleich zwei Ventildeckel ab, weil der alte Ventildeckel nicht mehr zu CM 4-2013 | www. DAVC.DE Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:18 Seite 27 Restaurierung SIMCA 5 – Restaurierung nach „emotionalem Kauf“ gebrauchen war, ohne dass man ihn mit Messingbuchsen reparieren oder schweißen müsste. Zurück in Deutschland erzählte ich meinem guten Topolino-Freund Wolfgang, was ich gekauft hatte und dass ich originale Radkappen brauchte. Wolfgang wusste Rat, weil er fünf SIMCA-Wulstfelgen und fünf Vorkriegsradkappen in seinem Bestand hatte, weshalb ich also gleich zuschlagen musste. Diese Wulstfelgen sind ziemlich schwer zu bekommen. Wenn die Wülste noch gut sind, muss man aber darauf achten, dass sie sehr gut mit Rostumwandler konserviert werden. Ein bekannter Mechaniker hat mir die Felgen sandgestrahlt, danach habe ich sie grundieren lassen. Für die Konservierung der Felgen habe ich mir eine Vorrichtung aus einer alten Radnabe gebaut. Darauf wird die Felge befestig, kleine Löcher in die Wulst gebohrt und die Waschverdünnung eingespritzt, damit der ganze Schmutz rauskommt und austrocknen kann. Dann wird mit einer Spritze der Rostumwandler eingespritzt und die Felge so lange gedreht, bis der Rostumwandler sich gut verteilt hat und nicht mehr heraustropft. Mit der Zerlegung der Karosserie ging es verhältnismäßig schnell. Alle Kabel, Bremsleitungen, Instrumente, Scheibenwischermotor und der Sattel mit dem Hauptbremszylinder wurden abgebaut. Den Lack von der Karosserie und den Kotflügeln, wie auch den sehr dicken Unterbodenschutz abzukratzen oder abzuschleifen, war eine nerventötende Arbeit. An diesen Teilen mussten auch noch einige Schweißstunden aufgewendet werden. Die Kotflügel Unter dem Armaturenbrett, gestrichen CM 4-2013 | www. DAVC.DE wurden von beiden Seiten bis zum blanken Metall abgeschliffen und die Unterseite mit dem Rostumwandler gestrichen, der gleichzeitig auch eine Grundierung ist. Die schlimmsten Teile waren die Lüftungsklappen und die Motorhaube. Ich habe sogar mit der offenen Flamme gearbeitet, um die Lüftungsklappen vom Lack zu befreien, bevor ich sie in ein Waschverdünnungsbad legte. Die langen Streben an der Motorhaube wurden mit dem Teppichmesser von außen und innen abgekratzt und dann mit dem Schmirgelpapier geschliffen; hier darf man auf keinen Fall einen elektrischen Schleifer benutzen. Wenn diese Streben verbogen oder beschädigt werden, kann man die Motorhaube nicht mehr retten. Schweißen oder Löten ist einfach unmöglich. Für diese Arbeiten braucht man Geduld, noch mal Geduld und Nerven wie Stahlseile. Nebenbei einen Schluck guten Wein oder ein Bierchen für die Nierchen wirken wie ein Wunder. Im Februar 2009 war ich so weit, dass die Kotflügel zum Lackierer gebracht werden konnten. Vlado, ein perfekt ausgebildeter Lackierer, Geschäftsführer einer kleinen Lackierwerkstatt, nahm sich der Sache an, in der Reihenfolge Spachteln, Schleifen, Spachteln, Grundieren, Spachteln, Schleifen, Spritzspachtel spritzen, Schleifen, Nassschleifen, Lackieren – eine sehr, sehr zeitaufwendige Nervenarbeit. Dann kamen die Türen dran. Eine reine Katastrophe! Fast 100 Stunden für die zwei Türen, total verrückt! Die unteren Teile mussten total abgetrennt und laut Muster, die ich zu Hause hatte, neu aufgebaut werden. Eine ganze Woche, einfach nicht zu glauben, Kotflügel und Kleinteile grundiert Türen, Motorhaube und Kleinteile lackiert 27 Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:18 Seite 28 Restaurierung SIMCA 5 – Restaurierung nach „emotionalem Kauf“ aber doch wahr! Wenn man die Türen heute betrachtet, muss man zuerst die Bilder sehen, wie sie früher ausgesehen haben, um diesen Arbeitsaufwand zu verstehen. Die Felgen wurden beim Lackierer geschliffen und zweifarbig lackiert. Dafür haben wir nur ca. 15 Stunden gebraucht, das ist in Ordnung! Viele ALU-Teile sind bei einem Polierer bearbeitet worden und alle zu verchromenden Teile auf freundschaftlicher Basis verchromt. Ohne solche Hilfen geht es einfach nicht mehr. Alles regulär zu bezahlen ist heutzutage fast nicht mehr möglich. Nicht der Preis ist die Ursache, sondern die Tatsache, dass es immer weniger Verchromer gibt, die so etwas überhaupt noch können oder überhaupt machen wollen. Schade! Früher hat man fast immer noch einen älteren Werkstattbesitzer oder einen verständnisvollen Mann gefunden, der bereit war zu helfen. Heute ist alles viel schneller und oberflächlicher geworden. Die Leute haben einfach keine Zeit mehr. Zum Glück gibt es noch Club- und Oldtimerfreunde, die bereit sind zu helfen. zen. Jedoch sollte man niemals nie sagen. Das Jahr 2010 geht langsam zu Ende und ich mache mich mit voller Kraft an die Karosserie. Der verdreckte Stoffhimmel wird herausgerissen und das Dachinnere geschliffen. Die ganze Außenkarosserie bis zum blanken Metall wurde Karosserie total entlackt in 63 Stunden bewältigt. Das Unterteil wurde in 30 Arbeitsstunden grob vom Unterbodenschutz befreit und die Vorderachse mit Waschverdünnung abgewaschen. Um eine andere Sache vorzubereiten, wurde Anfang 2011 ein Teil von einem verschrotteten Fahrgestell für einen Motorprüfstand vorbereitet. Dann musste die KarosseAlles entlackt rie geschliffen, poliert und Mitte Februar zum Lackierer gebracht werden. Die Zunahme des Gewichts ist die Folge des verbrauchten Zinns. Mario, ein Mitarbeiter von Vlado, hat für Karosserie und Türen 16 Stangen Zinn gebraucht und die vielen Schweißstellen ausgebessert. 104 Stunden hat die ganze Vorbereitungszeit in der Der letzte Schleifgang vor dem Werkstatt benötigt, bis Vlado die Lackieren Karosserie, Türen und Motorhaube lackiert hatte. Auf den Lack hat er noch einen Als ich wieder mal in Frankreich beim OldtimerteiDiamant-Klarlack aufgetragen. Der Wagen blieb die lemarkt in Lipsheim war, habe ich einen sehr günsganze Nacht über in der Spritzbox, um besser zu tigen Ventildeckel gekauft. Roland, ein Freund trocknen. Am nächsten Tag habe ich den Wagen abTilos, ein erfahrener Automechaniker sowie ein legeholt. Er hat mir für das ganze Material inklusive bendiges Lexikon für französische Fahrzeuge, orgaLack, Klarlack, Härter und Verdünnung sowie 18 nisierte sehr günstig noch einen Deckel. In Novegro, Stunden Arbeit seiner beiden Mitarbeiter nur 1.000 Italien, wurden noch die fehlenden Gummiteile beEuro berechnet. Das ist wirklich geschenkt. Die Vorsorgt. Auf dem Weg nach Hause konnte ich bei bereitung für die Lackierung war sehr, sehr zeitaufGünter, einem Topolino-Freund in der Nähe von wendig und von entscheidender Bedeutung für den Freiburg, 5 Radkappen zu einem sehr günstigen Lackiervorgang. Wenn man alles genau betrachtet, Preis erwerben. Jetzt denke ich langsam, genügend ist es kein Wunder, dass gute Lackierungen heutzuVentildeckel, Dichtungen und Radkappen zu besittage so teuer sind. 28 CM 4-2013 | www. DAVC.DE Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:18 Seite 29 Restaurierung SIMCA 5 – Restaurierung nach „emotionalem Kauf“ Zu Hause wurden die Teile für den Zusammenbau vorbereitet. Leichte zeitaufwendige Arbeiten, aber trotzdem machte mir die Sehne eines Fingers immer mehr zu schaffen und der Finger wurde immer krummer. In der Folge musste ich im April an der linken Hand operiert werden (meine absolut erste Operation). Drei Tage musste ich im Krankenhaus bleiben. Nach langwieriger Krankengymnastik konnte ich erst ab Mitte August die Arbeit wieder aufnehmen. Der Motorprüfstand wurde zu Ende gebaut. Zur Probe wurde ein Topolino C-Motor montiert, der folgende Probelauf gelang. Der CMotor wurde wieder abgebaut und mein SIMCAMotor eingebaut. Dieser Probelauf dafür fand erst etwas später statt. Kaum war ich wieder einsatzfähig, begann meine linke Hand in der Nacht sehr stark zu schmerzen. Ende September dann die nächste Operation. Dieses Mal war es der Karpaltunel. Danach wieder sechs Wochen Ausfall. Im November verlud ich mit meinem Nachbarn den Wagen in meinen Transporter und brachte ihn zum Sattler, um den Himmel richten zu lassen. Danach machte ich mich an die sehr schönen alten Stoßstangen. Dafür musste ich total neue Halterungen aus Flacheisen herstellen. Dann habe ich den Teppich für das hintere Teil des Wagens zurechtgeschnitten und ihn beim Sattler „einfassen“ (säumen) lassen. Das Jahr 2011 ging zu Ende und weitere Kleinigkeiten wurden erledigt. Der Innenraum wurde gestrichen, Luft- und Belüftungsklappen sowie Trittbretter und Kotflügel montiert, und das alles ohne fremde Hilfe. Im April besuchte mich Rolf, ein alter Oldtimerfreund, und mit ihm zusammen bauten wir Windschutz- und Heckscheibe ein. Die zweite Hilfe kam von Wolfgang, einem wirklichen Topolino-Spezialisten. Prüfstand mit Motor wurden in den Transporter geladen, zu ihm nach Esslingen gefahren, um den Ventildeckel zu montieren und die Ventile einzustellen. Der Nachbar hatte eine Fräsmaschine und eine Aufspannvorrichtung für Ventildeckel gemacht und alle Teile plangefräst. Ventildeckelmontage und Ventileinstellungen sind sehr empfindliche und komplizierte Arbeiten. Da ich bisher mit diesem seitengesteuerten Motor nichts zu tun gehabt hatte, CM 4-2013 | www. DAVC.DE war das für mich Neuland. Da erfreulicherweise alles gut funktionierte, fuhr ich sehr zufrieden nach Hause. Immer wieder musste ich am Unterboden arbeiten, Unterbodenschutz und alte Farbe bis zum blanken Metall abkratzen und mit Waschverdünnung reinigen, bis alles mit „Epoxi Brunox,“ einem Rostumwandler, gestrichen werden konnte. Der Unterboden sieht nun aus wie bei dem neuen Wagen, jedoch sicher besser konserviert als vom Hersteller. Nun wurden die Bremsleitungen, der Hauptbremszylinder, der Bremsflüssigkeitsbehälter sowie die Stoßstangen eingebaut. Danach wurden Kühler, Kühlerblende und Tank sauber gemacht, abgeschliffen und zum Lackierer gebracht. Die Sitzschienen wurden angepasst und fest angeschraubt. Danach wurde die Schottwandverkleidung für den Tank befestigt sowie Tank und Kühler eingebaut. Es waren viele kleine, leichte, aber manchmal auch schwere Aufgaben zu erledigen. Es lässt sich nicht vermeiden, ab und zu schwere Teile zu tragen. Die Folge davon war, dass im Juni 2012 der Rücken wieder knackte, der mich seit 2006 einigermaßen in Ruhe gelassen hatte. Mein Hausarzt meinte nur: „Sie haben Ihre Hüften beleidigt“ (Bandscheibenvorfall). Erneuter Arbeitsausfall, wieder Schonzeit, keine schweren Teile heben. Wieder Untersuchungen, Kernspinntomographie und eine Kur wurde beantragt. Vor den nächsten zwei Monaten lief gar nichts mehr. Viele, viele Stunden an Kleinarbeiten sowie die Endmontagearbeiten waren noch zu erfüllen. So ging das Jahr 2012 langsam zu Ende. Vieles geleistet, aber immer noch nicht genug. Im Februar 2013 war es soweit, die Kur wurde genehmigt. Da Rolf auf dem Weg zum Kurort wohnt, lud ich Motorprüfstand und Motor ein, um bei einem Halt den SIMCA-Motor zum Laufen zu bringen. Der Motor lief, aber der Vergaser war undicht. Zum Glück hatte ich Ersatz dabei. Jetzt lief der Motor gut. Nach Beendigung der Kur (ich hatte mich gut erholt, darf nun wieder heben??), baute ich ohne fremde Hilfe Motor und Getriebe (beim Topolino ist das eine Einheit und geht nur zusammen) ein. Danach baute ich die Lichtmaschine, verschiedene Instrumente, alle 29 Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:18 Seite 30 Restaurierung SIMCA 5 – Restaurierung nach „emotionalem Kauf“ Motorprüfstand komplettiert Seilzüge und andere Kleinteile wieder ein. Die Kabel wurden verlegt und die Instrumente angeschlossen, danach Teppiche zurechtgemacht und die Windschutzscheibe sowie Türfenster mit den entsprechenden Fensterleisten eingebaut. Alle diese Kleinarbeiten sind unwahrscheinlich zeitaufwendig. Da ich alleine lebe, eine Werkstatt mit Hebebühne sowie eine kleine Garage für den Topolino besitze, störte mich niemand. So konnte ich in aller Ruhe manchmal bis 2 oder 3 Uhr in der Nacht arbeiten. Dafür konnte ich am Morgen nach Belieben ausschlafen. Diese Arbeiten machten mir sehr viel Spaß und so lange ich konnte, machte ich auch so weiter. Besonders schön waren die Stunden, in denen man Kleinigkeiten verrichtete und dabei auch mal ein Gläschen genießen konnte. Öfter arbeitete man stundenlang an Kleinigkeiten, die, wenn im Handel überhaupt erhältlich, höchstens 50 Cent kosten dürften. Aber das ist nun mal mein Hobby und beim Hobby hört manchmal die Vernunft auf! Der Wagen wurde immer kompletter, aber eine der wichtigsten Aufgaben musste noch erfüllt werden, nämlich alle Kabel anschließen. Da der Wagen unter 3,5 Meter lang ist, braucht er zwar vorne keine Blinker, auch nicht für die Warnblinkanlage, aber weil er nur Zweifaden-Birnen im Heck hat, ist die Schaltung etwas komplizierter. Wenn man links blinkt 30 und gleichzeitig bremst, muss der Winker links draußen sein und blinken, links hinten auch blinken und auf der rechten Seite muss das Bremslicht leuchten. So eine Schaltung zu erstellen, ist sehr kompliziert, besonderes wenn man keinen sehr komplizierten und teuren elektronischen Regler hat. Leider sind für solche Schaltung nur noch wenige Autoelektriker zu finden, die diese Technik auch im Griff haben. Einer davon ist DAVC-Freund Helmut. Er wohnt in der Nähe von Schwäbisch Gmünd. Trotz der Entfernung von 140 km besuchte er mich zweimal. Dabei hat er in etwa 16 Stunden diese Schaltung gezaubert und alle Funktionen richtig angeschlossen. Solche Clubfreunde braucht man einfach, wenn man selber keine Ahnung von solchen komplizierten Installationen hat. Nun kam ich langsam zum Ziel. Am 31. Juli 2013 hab ich zum ersten Mal nach 59 Monaten den Wagen aus der Garage gefahren und ihn nach einer kurzen Probefahrt wieder in die Garage gestellt. Es waren noch viele, viele Details zu erledigen, kleine Dinge, die noch einige Stunden in Anspruch nehmen würden. Aber das Hauptziel war erreicht: Der Wagen war jetzt fahrbereit. In der Zeit vom 06.08.2008, als der Motor kaputt ging, bis zum 15.10.2013 habe ich in diese Restaurierung 2212 Stunden investiert, und das ist noch nicht das Ende. Einige Optimierungen müssen noch durchgeführt werden, beispielsweise die Räder. Bei den alten Felgen kann man wegen der Wulst Räder mit alten Reifen und Schlauch kaum auswuchten. Ein Rad hat auf der Außenseite 60 Gramm und auf der Innenseite 80 Gramm Gewicht. Bei Tempo 60 km/h rüttelt der Wagen so, dass man einen Cocktail mixen könnte, ohne eine Hand zu bewegen. Nun musste ich alle Reifen von den Wulstfelgen abmontieren, die Felgen sandstrahlen, ohne Reifen auszuwuchten und nur auf die mit dem ruhigsten Lauf die Reifen erneut montieren. Wenn dann der Wagen hoffentlich viel ruhiger läuft, mixe ich den Cocktail dann lieber zu Hause. Den letzten Topolino habe ich 1992 für einen Bekannten aufwendig restauriert (Bericht „Oldtimer Praxis“ 10/1991). Danach habe ich meinen Topolino CM 4-2013 | www. DAVC.DE Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:19 Seite 31 Restaurierung SIMCA 5 – Restaurierung nach „emotionalem Kauf“ „Weinsberg Roadster“ 1999 total zerlegt und seitdem nichts mehr daran gemacht. Vieles ist in den Jahren in Vergessenheit geraten. So musste ich bei dem aktuellen Wagen wieder von vorne anfangen. Dabei habe ich viel dazugelernt nach dem Motto „Man lernt nie aus“. Wertvolle Erfahrungen habe ich gesammelt, besonders aus dem Grund, weil der Wagen aus französischer Produktion stammt und alles etwas komplizierter ist als beim Fiat. Bei dem Wagen habe ich fast alles selber gemacht, was zu Hause gemacht werden konnte. Oft habe ich mich selbst gefragt, ob das normal ist, so viele Stunden und Ausdauer aufzubringen und die Nerven anzuspannen, um so eine Aktion durchzuführen. Trotz der vielen Eigenleistung hätte ich ohne Hilfe meiner Club- und Oldtimerfreunde das Projekt nicht abschließen können. Aus diesem Grunde möchte ich mich auf diesem Wege bei allen im Bericht genannten Personen bedanken, in der Hoffnung, diese großartigen Hilfen bei Bedarf noch möglichst oft in Anspruch nehmen zu können. Ich bin mir bewusst, dass ich ein wenig verrückt bin und nach diesem Bericht wissen es viele andere auch. Zum Schluss möchte ich sagen, dass ich mich nicht mehr ändern kann und auch nicht möchte. Ein Erfolgserlebnis habe ich und noch eine große Befriedigung dazu; der Wagen ist nur fünf Tage jünger als ich, aber er sieht viel, viel besser aus als ich! Kresimir Majer DAVC Staufen-Ostalb n Archiv: Willy Krieg CM 4-2013 | www. DAVC.DE 31 Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:19 Seite 32 Veranstaltungen 19. Große Alpenfahrt für Vorkriegsfahrzeuge vom 15. bis 23.6.2013 Österreichs Ostalpen in 8 Tagen Eine Alpenfahrt durch Tirol, Kärnten, Steiermark – konnte das überhaupt eine Alpenfahrt werden? Dort gibt es doch nur Hügel, aber keine Alpen! So mag manch einer bei der Anmeldung gedacht haben, so manch einer mag sich auch zu dieser Alpenfahrt aus diesem Grund nicht angemeldet haben. Die Antwort werden wir am Ende des Berichts geben. sen: Dank der Überbuchung der Deutschen Bahn durften sie noch eine Nacht in Hamburg verbringen und mussten letztlich mit dem Leihwagen nachkommen. Wenn es irgendwie ging, wurden sie als Beifahrer/Drittfahrer aufgenommen. Ein festes Team bildete sich aus Raphael Suder und Torkil Storstein. Anders als sonst bei einem Bericht, haben an diesem Bericht mehrere Autoren, sprich Teilnehmer der Alpenfahrt, mitgearbeitet. Barbara hat uns zwar mit einem Diareferat in die Alpenwelt eingeführt – von Bad Häring über den Katschberg – Klagenfurt – Graz – Semmering – und schon mal vorab erzählt, was uns dort alles erwartet. Nur, von den fast 40° in Graz hat sie nichts erzählt. Der GM 8/60 Buick der Familie Rochelsberg, Baujahr 1931, wartet geduldig in der Garage zum Start! Dann kann es ja losgehen! Alles gepackt? Vom Himmel tröpfelt es – nein, nicht schon wieder Regen, nachdem wir wochenlang im Regen ertrunken sind und an vielen Stellen in Bayern Land unter war. Kaum haben wir Österreich erreicht, schon scheint die Österreicher Marie (Sonne!). Die Wohlfühlabteilungen wurden in allen Hotels sofort gut angenommen. Man musste seine Knochen wieder in die richtige Richtung bringen, denn die Straßen in Kärnten sowie in der Steiermark hätten schon Reparaturen notwendig. Der Verkäufer der Straßenschilder „Fahrbahnschäden“ hat bestimmt gutes Geld verdient in diesen beiden Bundesländern. In Bad Häring wurden wir herzlich willkommen geheißen von Michael und Barbara. Alle haben wir uns sehr gefreut, dass Michael und Ingeborg Solf an diesem Tag den Weg nach Bad Häring genommen haben, um uns auf den Weg zu schicken. Es sollte Michaels Solfs letzter Auftritt in der Öffentlichkeit sein. Rainer Simons ist die Straße zu eng geworden oder sein BMW 327 war zu breit, es mussten jedenfalls zwei Kotflügel mit Schönheitsfehlern die Alpenfahrt fortsetzen. Aber ich muss schon fragen, wie findet man solch schöne, kleine Straßen? Strahlende Teilnehmer, bei dem Wetter kein Wunder! Viele der Teilnehmer kennen sich schon mehr als 25 Jahre. Alle durften wir uns wieder aneinander und an den wunderschönen Autos der Epoche erfreuen. Manches Wiedersehen löste Erstaunen aus. Peter Eisenhut stellte seine Tochter Renate Rochelsberg als seine junge Geliebte vor. Hat sie es geglaubt? Unsere norwegischen Teilnehmer, Freunde von Peter Eisenhut, hatten eine Anreise mit Hindernis- 32 Michael hat uns versichert: Nur mit einem kleinen Topolino! Natürlich, aber das dann mit zum Teil bis zu 2 t schweren Fahrzeugen zu fahren, war schon eine Herausforderung! Dani Schmidt, unser guter Geist der technischen Begleitung, hatte (alle) beide Hände voll zu tun. Eine richtige Alpenfahrt eben! Das Benzin ist in Österreich zwar sehr billig, aber wenn die Renate ihrem Fritzi dann wieder mal den falschen Weg zeigt und er kilometerweit umfahren musste, ist natürlich nichts gespart. Ja, so kann es gehen! Doch wir wollen von der Strecke berichten: Vor dem Hotel Lärchenhof auf der Katschberghöhe blühten noch die Narzissen. Auf der Nockalmstraße hat Renate Rochelsberg immer Ausschau gehalten nach den Murmeltieren, die hatten sich vor ihr versteckt. Heidi und Koni Ostertag haben sie aber gesichtet. CM 4-2013 | www. DAVC.DE Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:19 Seite 33 Veranstaltungen 19. Große Alpenfahrt für Vorkriegsfahrzeuge vom 15. bis 23.6.2013 Österreichs Ostalpen in 8 Tagen Große Schneeflecken in den Nockbergen und zusammengeschobener Schnee am Straßenrand kündeten noch davon, dass in der Nacht zuvor Frau Holle ihre Betten geschüttelt hatte. Die Enziane hatten sich davon nicht abhalten lassen und schauten mit ihren blauen Köpfen aus Schnee und Wiese hervor. Pflücken verboten! Manch einer hat stattdessen den Enzian aus dem Glas genossen (wenn auch von einer anderen Sorte Enzian). Die Nockalm Straße hatte viele Reidn (Kehren), die 15. hatte den Namen „Blutströpfel“. Nach dem Sarnikl Sattel 1685 m erreichten wir das Karlsbad, ein 300 Jahre altes, sehr uriges Almbad, das auf Jahre ausgebucht ist (8 Plätze zum Übernachten). Der Wirt am Karlsbad sorgte für unser leibliches und musikalisches Wohl. Da wurde mancher Gutschein sehr großzügig eingetauscht. Speck und Schnaps wurde zum Mitnehmen angeboten, manch einer hat großzügig eingekauft! Die Eisenthalhöhe mit 2042 üNN war der höchste Sattel der Nockalm. 52 Kehren mussten Mann/Frau und Auto überwinden. Dann waren wir wieder im Tal. Jetzt hieß es die Turracherhöhe erklettern, mancher nahm Anlauf und musste umkehren, mancher fuhr gleich die vorgeschlagene Alternative und der Rest der Teams hat gezeigt, was in den historischen Fahrzeugen steckt und was diese auch schon früher leisten konnten. Drei Grazien, auch sie müssen sich stärken Unterwegs hatten wir immer wieder nette Erlebnisse. Die Bauersleute, die beim Heuwenden waren, CM 4-2013 | www. DAVC.DE winkten uns freundlich zu. Wer „oben ohne“ fuhr, konnte in den Genuss des Vogelgezwitschers kommen und die Gerüche genießen. Frisch gemähte Wiesen, Honiggeruch, blühender Flieder – hier und da wurde gejodelt – „pfui Teifi do stinkts“! Nach der Besichtigung der Burg Deutschlandsberg waren wir voller Informationen über unsere keltischen Wurzeln, wunderbaren Schmuck und kunstvolle Glasarbeiten. Im nahen Biergarten beim „Stöcklpeter“ genossen wir die kühle Brise, ließen uns die Jause am Brettl schmecken und spülten alles mit dem gefährlichen „Schilcher“ hinunter. Rosa, harmlos, schillert er im Glas, aber bald spürt man die Wirkung. Da hieß es anschließend aufpassen bei 25% Steigung – Seehöhe 1400 m, Packsattel 1200 m. Es war direkt angenehm, mal durch ein Waldstück zu fahren, das verschaffte Fahrzeug und Insassen für einen Moment Kühlung. Barbara hatte zwar eine sehr genaue Beschreibung zu dem Hotel in Graz gegeben, inklusive Stadtplan und Route. Das Hotel in Graz dann zu finden, war gar nicht so einfach. Ankunft in Graz, alle werden begrüßt! Das Rohrer Team wurde von einem netten Grazer Motorradfahrer eskortiert. Graz ist eine schöne Stadt. Für die nicht so gehtüchtigen Oldtimer hatte Siegfried Morgenstern einen Kleinbus mit Stadtführerin organisiert. Das war super. Andere fuhren mit dem gläsernen Auf- 33 Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:19 Seite 34 Veranstaltungen 19. Große Alpenfahrt für Vorkriegsfahrzeuge vom 15. bis 23.6.2013 Österreichs Ostalpen in 8 Tagen zug auf den Schlossberg und betrachteten Graz von oben. Am Marktplatz war großes „Remmidemmi“ (es fand ein Markt mit Waldbauern und Waldbäuerinnen mit vielen Informationen zu ihren Tätigkeiten statt) mit Musik, Verkaufsständen und vielem mehr. Es fand auch ein kleiner Wettbewerb statt, wer die schönsten Holzscheiben vom Stamm absägen kann. Auch junge Frauen legten Hand an! Bei einigen war auch ein Casinobesuch angesagt. In der Herrengasse saßen Bauersfrauen im Dirndl gekleidet hinter ihren Verkaufsläden und boten ihre Waren feil. Darunter waren Kernöl, Honig, Handarbeiten. Hier wurde ein Filzhut probiert, dort ein Filzblümchen gekauft. Im Renaissancearkadenhof gab es einen guten Kaffee mit einem Ober, der an die Zeit von Hans Moser erinnerte. Der Ruhetag hat allen so richtig gut getan. Fast 40 Grad Hitze in der Stadt hielten alle geplanten Aktivitäten in Grenzen. Daher folgten nun am Nachmittag drei Teams einer zuvor eingeholten Empfehlung des Tourist-Infostandes der Grazer Innenstadt und fuhren per Taxi zu einer typischen Buschenschänke aufs Land hinaus. Diese lag außerhalb von Graz in den Hügeln, wo es nicht so heiß war. Und tatsächlich entpuppte sich die Weinbauern-Wirtschaft als echter Geheimtipp. Die frische Luft, das gute Essen und die wunderbare Umgebung waren wohl dann schuld daran, dass der köstliche Weißburgunder, der noch dazu preiswerter war als in der Stadt und schon deshalb doppelt so gut schmeckte (es waren drei Schwaben dabei), in größeren Mengen konsumiert wurde, als eigentlich vorgesehen. Die Heimfahrt im Taxi war unkompliziert, das Aussteigen aus dem Taxi, insbesondere von den Notsitzen, gestaltete sich, aus welchen Gründen auch immer, schwierig. Bei den Zuschauern sorgte „die Ausstiegsnummer“ für ausgelassene Heiterkeit und tosenden Beifall. In vino gaudium !!! Zur Ehrenrettung aller Alpenfahrer muss gesagt werden, dass der Start am nächsten Morgen von Graz zum Semmering überpünktlich erfolgte. 34 Dani bei der Arbeit Nach dem Erholungstag in Graz mussten die Autos nun mit ca. 11 % Steigung namenlose Sättel überwinden. Für eine Pause unterwegs bei einem kühlen Bad war immer Zeit. Manches Mal mussten auch Straßensperren abgewartet werden, sei es, dass Muren abgegangen waren oder einfach nur Holz abtransportiert werden musste. Bilder von der Strecke Perfektes Wetter zum Baden Wie ein Hotel, wie das Panhans am Semmering, nur so versteckt sein kann! Man sieht weit und breit nichts und plötzlich steht ein Hotelkasten aus dem vorletzten Jahrhundert inmitten dieser schönen Naturwelt. Das Panhans wurde 1888 eröffnet und zählte nach seinem Ausbau 1912/13 zeitweise zu den größten Hotels in Europa. Wir waren umgeben von der Pracht des Jugendstils und die Einsicht in das k.+k.-Zeitalter mit allen Vor- und Nachteilen. Am 22.6. wurden in einer lustigen Runde auf Schloss Pichlarn die Erinnerungsplaketten verteilt. Barbara hatte bei jeder Plakette einen passenden Spruch drauf. CM 4-2013 | www. DAVC.DE Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:19 Seite 35 Veranstaltungen 19. Große Alpenfahrt für Vorkriegsfahrzeuge vom 15. bis 23.6.2013 Österreichs Ostalpen in 8 Tagen Als Finanzministerin wurde Gabi Foltis für ihre gute Zusammenarbeit mit Barbara geehrt. Eva Weck hatte Geburtstag, bekam eine kleine Torte mit einem riesigen Sternwerfer und vom Chor der Alpenfahrer das originelle Geburtstagslied „Happy Birthday to you“! Peter Scholz konnte noch ergänzen, dass von seiner Seite keine besonderen Vorkommnisse zu berichten waren, außer dem teilweise erschrockenen Blick des Hotelpersonals, wenn er beim Einchecken „Komm Schatz, wir gehen auf’s Zimmer“ zu seinem ältesten Schulfreund sagte. Letzterer war eingesprungen für seine Frau Marion, die sich bei einem Unfall die Schulter schwer verletzt hatte und leider nicht teilnehmen konnte. Die Fahrt verlief für die beiden Männer gemütlich, und sie haben praktisch alle auf der Strecke liegenden Sehenswürdigkeiten angesehen. Da die Strecken nicht zu lang waren und die beiden morgens fast immer als Erste gestartet sind, waren sie von der Hitze nicht so geplagt wie andere Teams. Einziges Großereignis, allerdings der üblen Art, war ein Geräusch – was Peter schon seit Jahren kannte – er hatte bereits eine Horde von Beifahrern gefragt, ob sie es auch hören und es keiner hörte bzw. es für unwesentlich und einfach dazugehörend einstufte. Dieses Geräusch wurde dann am Morgen der letzten Tour so laut, dass es auch der Schwerhörigste hörte. Sollte das Fahrzeug etwa hier abgestellt werden? Dies wiederum bewog Peter, die Flucht in die heimatliche Werkstatt anzutreten. Am späten Samstagnachmittag erreichte er den Hof der Fa. Feyrer in Herrsching und übergab das Fahrzeug mit dem untrüglichen Gefühl, dass es nun wieder teuer wird, dem Chef. CM 4-2013 | www. DAVC.DE Der BMW hat seine Tücken: 2009 – eine Woche vor der Alpenfahrt Getriebeschaden 2011 – Am 1. Etappentag auf dem Klausenpass, Brems- und Hinterachsdefekt 2013 – Am letzten Etappentag, Motorschaden Die Diagnose, nachdem der Motor ausgebaut und geöffnet wurde: Eine Handvoll Späne in der Ölwanne. Hauptlager, Pleuellager defekt – hoffentlich keine weiteren Schäden durch die vielen Späne, die mittlerweile in allen Ölkanälen verteilt waren. So ist der BMW im nunmehr dritten Anlauf ein weiteres Mal gescheitert: Bei dieser Entwicklung kann man hoffen, dass die Alpenfahrt 2015 ohne Fehler abläuft… Am 23.6.2013, nach einer bezaubernden Fahrt entlang der Salza (kein Schreibfehler), erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt, das Panorama Hotel in Bad Häring. Die Überraschung des Abends, eine Alleinunterhalterin, Rosemie Warth, mit schwäbischem Akzent und Gebärden, begann absichtlich etwas bieder und steigerte sich dann mit virtuosen Darbietungen und witzigen Einfällen zu einer großen Gaudi. Die Laienschauspieler Julian und Eric haben fantastisch mitgespielt, so ganz ohne Gage, aber mit aufbrausendem Applaus. Wenn das nur gut geht! Gabi wurde auch gleich beschenkt – zu ihrem Geburtstag. Auch ihr wurde ein Geburtstagsständchen gebracht. Gabi und Barbara waren zu ihren Autos passend gekleidet. Barbara mit Pillbox (hat of Jacky Kennedy) und das kleine Schwarze. Gabi mit einem zartrosa Spitzenkleid mit Schleife rückwärtig und einem dazu passenden Rosenreif im Haar. Wunder- 35 Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:19 Seite 36 Veranstaltungen 19. Große Alpenfahrt für Vorkriegsfahrzeuge vom 15. bis 23.6.2013 Österreichs Ostalpen in 8 Tagen hübsch waren sie. Inge Kamm kam gekleidet in black and white und dazu passendem Hut. Inge hatte wie jedes Mal eine Dankesrede vorbereitet und charmant vorgetragen. Unser Dank gilt Barbara, die neben ihrer aufopfernden Tätigkeit noch Zeit für diese Vorbereitungen zur 19. Alpenfahrt fand – Michael, der mit Barbara die Strecke dreimal geduldig abgefahren ist und Daniel Schmidt mit seinen goldenen Händen. Zeitgemäßes Foto Pleiten, Pech und Pannen und Sonstiges mehr! • Das einzige Damenteam: Gabi und Sabine Foltis Beide sind immer früh aufgebrochen, der Opel hat sich wunderbar geschlagen, es gab keinerlei Beanstandungen. Renate und Fritz Rochelsberg Es hat mir, der Renate Rochelsberg, und meinem Fritzi gut getan, dass so nette und fröhliche Menschen diese 19. Alpenfahrt gut gelingen ließen. Danke auch an das gesamte Team für einen guten Zusammenhalt, für die Freundlichkeit untereinander und die gegenseitige Unterstützung. • Das Auto mit dem größten Wasserverbrauch/h: der Packard von Fritz Waldhier – Der Packard von Fritz und Marlene Waldhier hatte Hitzeprobleme, wer nicht? Man gab ihm den guten Rat, mit offener Motorhaube die Sättel zu befahren. Marlene gefiel aber das Auto so nicht und sie bat, doch die Haube wieder zu schließen, denn der Packard schaut mit offener Motorhaube doch nicht gut aus. Folgsam wie Fritz ist – Motorhaube wieder zu – und der Packard streikte. Ursache letztlich seine Zündung. Bis zum nächsten Mal! • Die Suche nach einem ungewöhnlichen Schlauch: Werner musste das Reserverad wechseln. Sein 20 Zoll-Schlauch mit Mittelventil war geplatzt, so ein Pech! Wer hat Ersatz? Auch das war zu lösen. Die Alpenfahrer am Schloß Pichlarn • Das Auto mit dem größten Benzinverbrauch in der Nacht im Stand: der Austin von Peter Eisenhut Oh Schreck, was soll der Fleck! Es ist Öl, das war die einhellige Meinung aller, die den Fleck in der Tiefgarage besichtigten. Nein, es war kein Öl. Es war Benzin! Der Austin von Peter Eisenhut hatte es verloren, im Stehen in der Nacht. Peter hat das Malheur selbst gerichtet. Die Alpenfahrer am Schloss Pichlarn • Die beiden ältesten Fahrzeuge: der Packard von Alfred Loosmann und der Citroen von Rainer Blei Die Fahrer sind erfahren und legten immer wieder unterstützende Hand an. 36 CM 4-2013 | www. DAVC.DE Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:19 Seite 37 Veranstaltungen 19. Große Alpenfahrt für Vorkriegsfahrzeuge vom 15. bis 23.6.2013 Österreichs Ostalpen in 8 Tagen • Unser Service-Fahrzeug: Dani hatte alle Hände voll zu tun, vom verschmutzten Vergaser bis hin zu Notlösungen beim Thema Wasserverbrauch, vom Einfallsreichtum bei der Herstellung von Ersatz-Unterbrecherkontakten bis zur Unfallhilfe, von der Starthilfe bis hin zum Abschleppen, vom Richten der Auslassventile bis hin zur Reparatur von Reglern und Zündspulen, Langeweile kam nie auf! • Die Teilnehmer mit der weitesten Anreise: Drei Teams aus Norwegen. • Die beschwerlichste Anreise: Anreise mit Schwierigkeiten für einen Teil der Teams. Unsere Bundesbahn ist halt nicht mehr das, was sie einmal war. • Das Hotel mit den „Kleinsten Zimmern“ mit 80 bis 130 qm: das Schlosshotel Pichlarn. • Der älteste Teilnehmer: Siegfried Morgenstern (85) • Pässe und Sättel: Nur einige Beispiele wie Pass Thurn, Filzensattel, Dientner Sattel, Tauernpass, Katschberghöhe, Eisentalhöhe, Schiestlscharte, Turracherhöhe, Landesgrenze Flattnitz, Passhöhe am Eibiswald, Hebalpe, Packsattel, Feistritzsattel, Semmeringpass, Schanzsattel, Pass Niederalpl, Hengstpass, Pyhrnpass, Preiner Gscheid und viele namenlose weitere Sättel. • Die Strecke: Start in Tirol im Kaisergebirge, wir queren das Tauerngebirge, durchqueren die Nockberge in Kärnten, fahren entlang der Karawanken, weiter durch die Koralpe, über die Packalpe und weiter über die Teichalpe, dann durch die Fischbacher Alpen zum Semmering. Von dort führt der Weg über die Rax, zwischen Schneealpe und Veitschalpe weiter, durch die Palfau zum Pyhrnpass, entlang des Dachsteinmassivs zum Tennengebirge zurück zum Hochkönig. Im Kaisergebirge schließt sich der Kreis. Resümee: Die Fahrt war eine Alpenfahrt, auch wenn die spektakulären Spitzen der Kalkalpen nur am Dachstein ihr Gesicht zeigten. Die historischen Fahrzeuge mussten ihre Langstreckentauglichkeit unter Beweis stellen. Die Steigungen in dem Hügelland betrugen in der Regel 9 bis 11 %, aber auch 23 bis 25 % mussten, wenn auch nur für kurze Strecken, überwunden werden. Kommentar eines Alpenfahrers: Jetzt habe ich schon viele Alpenfahrten mitgemacht, aber noch nie meinen 1. Gang benutzt! Auf dieser Fahrt war es erstmals notwendig. Für den Bericht federführend Renate Rochelsberg DAVC Oberbayern n Die LG Staufen-Ostalb beteiligte sich mit zahlreichen Oldtimern an der Eröffnung einer Umgehungsstraße im schwäbischen Mögglingen und fuhr die politische Prominenz über die neue Straße, viel beachtet und freundlich begrüßt von den Zuschauern (red.). CM 4-2013 | www. DAVC.DE 37 Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:19 Seite 38 Veranstaltungen Zu Besuch bei den „schweren Jungs“ Hinter dieser etwas ungewöhnlichen Überschrift versteckt sich ein Besuch einiger Mitglieder der LG Weser-Ems beim Nutzfahrzeugtreffen in Lohne. Auf dem alten Autohof in Lohne findet regelmäßig ein Nutzfahrzeug-Oldtimertreffen statt. Dieses Jahr fand es am ersten Juni Wochenende statt. Lohne liegt an der A1 Bremen-Osnabrück. Während ein neuer Autohof allen Anforderungen der ständig zugeparkten A1 voll genügt, gibt es etwas abseits noch den alten Autohof. Dieser besteht nur aus einem uralten Fachwerkhaus, in dem sich ein Gasthof befindet mit einem großen Parkplatz. Seit den fünfziger Jahren hat sich hier kaum etwas verändert. Dieses Ambiente nutzt der Veranstalter zu einem besonderen Treffen. Zugelassen sind nämlich nur Fahrzeuge, die so im Wirtschaftswunder unterwegs waren. Umgefrickelte Behördenfahrzeuge oder zum Wohnmobil umgebaute Fahrzeuge müssen draußen bleiben. Ebenfalls unerwünscht sind als Werbeträger genutzte Fahrzeuge. Dadurch ergibt sich ein rundes und sehr stimmiges Bild. Gerne gesehen sind natürlich passende Kennzeichen an den Fahrzeugen und stilgerechte Kleidung der Kraftfahrer. Dieses Jahr waren ca. 60 schwere Brocken aus dem gesamten Bundesgebiet vor Ort. Alle waren vom Veranstalter persönlich eingeladen und kamen natürlich gerne. Wir waren mit je einem Borgward B 622, Borgward B 1500, Borgward Isabella Pick Up und einem Goliath Express 1100 mit dabei. Der alte Autohof liegt verkehrsgünstig zwischen zwei Kreisverkehren. Dies garantiert ständige Bewegung. Fragt man freundlich, wird man gerne für ein paar Runden mitgenommen. So erfährt jeder, der möchte, woher der Berufsname Kraftfahrer kommt. Nun aber genug der Worte. Lasset Bilder sprechen! Stephan Arbeitlang DAVC Weser-Ems 38 n CM 4-2013 | www. DAVC.DE Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:19 Seite 39 Veranstaltungen Zu Besuch bei den „schweren Jungs“ CM 4-2013 | www. DAVC.DE 39 Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:19 Seite 40 Veranstaltungen DAVC-Damenausfahrt im Raum Köln vom 16. bis 18. August 2013 Welch eine Aufregung – ich fahre alleine von Wiesbaden nach Wesseling, um an der diesjährigen Damenausfahrt teilzunehmen. Alle Hürden schaffe ich bestens (ohne Navi) – bis auf die letzten 2 Kilometer. Da muss ich mehrfach fragen, aber dann habe ich die 18 Mädels mit den flotten Oldies – 8 Stück der Marken MG, Porsche, Morgan, VW und Audi – doch noch auf dem Firmengelände in Berzdorf gefunden. Meggi und Jenny Kor, die diesjährigen Ausrichterinnen der Damenausfahrt der Landesgruppe Rhein-Main, begrüßen mich freudig, ebenso die anderen Teilnehmerinnen. Die Presse war schon da gewesen, um im Werbe-Kurier von unserem Besuch zu berichten. Drinnen in der Werkstatt erwartet uns an zünftigen Tischen unser Frühstück, belegte Brötchen, teilweise sogar mit Herzchenwurst. Jennys Schwester Stefanie bedient, als hätte sie ihr ganzes 11-jähriges Leben lang nichts anderes gemacht, als uns Oldtimer-Ladies zu bedienen. Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir los, um die linksrheinische Landschaft zu erkunden. Ich versuche stets, zwischen den Fahrzeugen zu bleiben, da ich die Fahrtunterlagen nur teilweise während des Fahrens lesen kann. Ein längeres Stück geht’s über die Autobahn, dann kommen wir in ländlichere Gefilde. Als wir Richtung Berg rechts ab fahren, erwarten uns Kehren wie in den Alpen. Für die Fahrerinnen der Autos ohne Servolenkung sicher eine besondere Herausforderung. Wer auf diesen Höhen wohnt, hat stets ordentlich zu kurbeln! Hier sieht es genau so grün mit viel Wald wie im Taunus aus, dazwischen Felder und weite Ausblicke. Wir kommen auch am Phantasialand vorbei. Hier wird die Straße mehr zum Feldweg. Das ist die 40 Chance eines Brautpaars (die Gesellschaft steht am Straßenrand), Medi und Susi in ihrem schmucken roten MG für originelle Hochzeitsfotos anzuhalten, besonders weil das Kleid der Braut fast ebenso rot ist wie das Fahrzeug. Dadurch haben wir prompt den Anschluss verloren, holen die anderen aber bald wieder ein. Wer Kreisverkehr liebt, der kann sich in dieser Gegend auf den „Verteilern“, wie man sie dort nennt, wunderbar austoben. Die von uns gedrehten Runden zählen wir lieber nicht. Über diverse Verteiler und Ampelkreuzungen geht es dann hinein in die Großstadt Köln. Mir bricht der Schweiß aus. Natürlich werde ich von den Oldtimermädels dank Ampeln getrennt. Und nur weil Medis MG so wunderbar laut röhrt, gehe ich im Verkehrsgewühl nicht unter, ich folge einfach dem Geräusch. Nach etlichen Kehrtwendungen und mehrfachem Durchfahren der Unterführungen nahe der Oper finden Medi und Susi, mich im Schlepptau, die Glockenstraße, wo wir um 15.00 Uhr im Duftmuseum erwartet werden. Es bleibt noch etwas Zeit für eine Erfrischung in der Fußgängerzone. Keine von uns ist verloren gegangen, zusammen betreten wir das 4711-Haus, wo wir von einem Herrn Dr. Krab, elegant bis auf die Schuhe, erwartet werden. Im 1. Stock bekommen wir so einiges über die Geschichte des Traditionshauses erzählt, bekommen auch einige Düfte vorgeführt, sodass wir nach einer Stunde etwas benebelt im großen Verkaufsraum landen. Um 16.00 Uhr schauen bzw. hören wir uns noch das berühmte Glockenspiel an. Mit Jenny im Wagen fährt es sich weitaus besser weiter. Sie soll Medi, Susi und mich aus dem Parkhaus hinaus auf den rechten Weg bringen. Wir wollen am Rheinufer auf ein Gläschen Sekt oder Saft alle noch einmal zusammentreffen. Nur – wir warten, und niemand kommt dazu. Bis wir alle anderen nach einem Handyhilferuf ein Stück weiter unterhalb am Rheinufer entdecken. Über Porz und Mondorf geht’s wieder auf die Autobahn, die wir bei der Abfahrt „Pützchen“ verlassen, um bald bei unserer Bleibe, dem „Schlosshotel CM 4-2013 | www. DAVC.DE Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:19 Seite 41 Veranstaltungen DAVC-Damenausfahrt im Raum Köln vom 16. bis 18. August 2013 Kommende“, einzutreffen. Na, das ist wirklich ein Schloss, hell vor blauem Himmel, mit Zinnen und spitzen Türmchen und ganz vielen Fenstern. Über altes Steinpflaster führt die Einfahrt in den Schlosshof, wo alle Oldies genügend Platz haben. Die Besonderheit dieses Hotels liegt darin, dass alle Zimmer mit Antiquitäten ausgestattet sind. Heute dinieren wir im Löwensaal mit roten Tapeten und wunderschön bemalten Holzdecken. Vorher gibt’s noch ein Gläschen Sekt auf der dazugehörigen Terrasse. Wohl weil heute Freitag ist, entscheiden sich die meisten von uns für den Zander zum Abendessen. Hm, eigentlich ist das Ambiente hier genau so, wie es sich für DAVC-Damen gehört, oder? Ich verbringe eine angenehme Nacht in meinem Zimmer mit Prinzessinnenbett und steige nach dem Frühstück bei Yvonne und Michaela im Audi 60 L ein. Herrlich bequem, kein Lenken und Lesen beim Fahren, einfach nur noch genießen! Wir fahren ins Bergische Land, kommen durchs Bröltal und lächeln des Öfteren: es gibt hier viele öffentliche Foto(blitz)studios, und die sind zum Glück in den Fahrtunterlagen angegeben. Auch heute schicken uns Meggi und Jenny auf eine abwechslungsreiche Strecke. Unser Ziel ist Elmores, ganz in der Nähe des Sieg-Wasserfalls. Früher war hier eine Rohrfabrik, untergebracht in verschiedenen Backsteinbauten. Jetzt versucht man diese Bauwerke zu retten, indem man z. B. die Gaststätte „Elmores“ eröffnet hat mit origineller Ausstattung und verschiedenen Events. Auf jeden Fall scheinen hierher nur Individualisten zu kommen, ob Alt oder Jung. CM 4-2013 | www. DAVC.DE Nachdem wir noch ein wenig die Umgebung erkundet haben, notgedrungen, denn wir waren zu früh dort, bekommen wir Kaffee und Kuchen. Die Fahrzeuge stehen währenddessen auf dem im Bau befindlichen Parkplatz, eine etwas ungewohnte Umgebung für unsere Schätzchen. Bald geht es über ähnlich abwechslungsreiche Wege wie auf dem Hinweg wieder zurück. Da wir drei im Audi noch etwas Zeit haben, schauen wir uns nach einem Café um, finden aber nur eine Gärtnerei mit interessanten Dekoartikeln (Blumen natürlich sowieso) und zwei sonderbaren Flaumgestalten – Seidenhühnchen. Im Hotel ist genügend Zeit zum Umziehen. Dann Aufenthalt auf einer anderen Terrasse als gestern. Das Abendessen gibt es ab 18.00 Uhr. Um 19.15 Uhr sollen wir nach Köln gebracht werden. Der Transfer wird durch junge Männer aus Familie und Freundeskreis der Kor-Frauen übernommen. Allerdings kommt der Nachtisch erst zur Abfahrtszeit. Trotzdem sind wir noch rechtzeitig in Köln auf dem Domplatz, wo Herr Fuchs, unser Fremdenführer, uns erwartet. Jetzt bekommen wir so einiges an Geschichte und Geschichtchen aus der Vergangenheit Kölns erzählt, werden durch die Altstadt geführt, besuchen Tünnes und Schäl sowie Willy Millowitsch auf der Bank (alle aus Bronze), bevor wir in einer Kölsch-Kneipe landen. Dort ist natürlich beste Stimmung unter den Mädels und auch mit den Gästen. Einige bleiben dort (wegen der Disco im Keller?) noch länger, ein Großteil lässt sich aber schon um 23.00 Uhr wieder nach Hause befördern. 41 Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:19 Seite 42 Veranstaltungen DAVC-Damenausfahrt im Raum Köln vom 16. bis 18. August 2013 Am nächsten Morgen gibt’s nochmal Frühstück im Schloss, man tauscht sich erneut aus, sitzt noch ein wenig im vertrauten Schlosshof und verabschiedet sich voneinander. Dann röhrt es laut. Langsam leert sich der Hof, die Rallye-Damen und ihre Fahrzeuge sind auf dem Weg nach Hause. Das war wieder eine gelungene Veranstaltung, und keines der Fahrzeuge hat seine Besitzerinnen dabei im Stich gelassen. Danke Meggi, danke Jenny für das wunderschöne Wochenende! Helma Bartz, DAVC Rhein-Main n Lauter schöne Autos Fotos: Montserrat Micaela Manke, Werbekurier, VSW Verlag Schlossbote/ Werbekurier GmbH & Co. KG, 50321 Brühl 42 CM 4-2013 | www. DAVC.DE Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:19 Seite 43 Intern Kleinanzeigen TEILEANGEBOTE: FAHRZEUGANGEBOTE: Lenkrad gebr., DB 190 SL, 70 € • Motorhaube Alfa 75, 25 € • 2 neue Hörnerhupen 12 V, à 15 € Dr. G. 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Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir aus Platzgründen gelegentlich Artikel sinnwahrend kürzen müssen und eventuell Berichte in einer späteren Ausgabe veröffentlichen. n Redaktion: n Copyright: n Erscheinungsweise: Deutscher Automobil-Veteranen-Club (DAVC) Nachdruck – auch auszugsweise – nur nach Absprache mit der Redaktion. Dieter Großblotekamp Am Bühl 3, 79199 Kirchzarten Tel.: 07661 - 3680, Fax: 07661 - 904455 E-Mail: [email protected] Redaktionsschluss für CM 1-2014: 1. Februar 2014 n Layout und Druck: Masuhr Druck- und Verlags GmbH Holländerkoppel 14, 23858 Reinfeld (Holstein) Tel.: 04533 - 2183, Fax: 04533 - 2360 www.masuhr-druck.de Bitte senden Sie alle Manuskripte an: D. Großblotekamp, Am Bühl 3, 79199 Kirchzarten Fax: 07661 - 904455 · E-Mail: [email protected] www.davc.de Wir haben Abschied genommen von unserem Clubmitglied Dieter Mushoff LG Niedersachsen Unsere herzliche Anteilnahme gilt den Angehörigen. 44 CM 4-2013 | www. DAVC.DE Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:19 Seite 45 Vorstandsmitglieder des DAVC Ehrenpräsident: Waldemar Plessmann Gründer des DAVC Schloßstr. 14, 74379 Ingersheim 2 Tel.: 07142 - 220477, Fax: 07142 - 918602 E-Mail: [email protected] Präsident: Georg Sewe Hudestraße 88, 23569 Lübeck Tel.: 0451 - 301077, Fax: 0451 - 302467 E-Mail: [email protected] 1. Vizepräsident: Pit Gilb Reuterallee 25, 64297 Darmstadt Tel.: 06151 - 593272 E-Mail: [email protected] 2. Vizepräsident: Ingo Jobmann Adalbert-Stifter-Weg 9, 71120 Grafenau Tel.: 07033 - 43968, Fax: 07033 - 43968 E-Mail: [email protected] Schatzmeister: Schriftführer: Uwe Borgolte Von-Stietencron-Str. 4a, 32108 Bad Salzuflen Tel.: 05222 - 15081, Fax 05222 - 870922 E-Mail: [email protected] Andree Wilken Martin-Brüns-Str. 7c, 28832 Achim Tel.: 04202 - 3139 E-Mail: [email protected] LG OstwestfalenLippe: Wolfgang Wendt Sauerbruchstr. 2, 32105 Bad Salzuflen Tel.: 05222 - 600955 [email protected] LG Niedersachsen: Wolfgang Bolsums Krendelstr. 15, 30916 Isernhagen Tel.: 0511 - 619320 E-Mail: [email protected] LG NordrheinWestfalen: Friedhelm Steinhaus In der Hasenjagd 3 42897 Remscheid-Lennep Tel.: 0171 - 3603776, Fax: 02191 - 965433 E-Mail: [email protected] LG Oberbayern: Barbara Kieslich Beringerweg 16, 82327 Tutzing Tel.: 08158 - 928782 E-Mail: [email protected] LG Ostsee: Georg Sewe Hudestr. 88, 23569 Lübeck Tel.: 0451 - 301077, Fax: 0451 - 302467 E-Mail: [email protected] LG Rheinland: Helmut Hagemann Huls 107, NL-6369 EV-Simpleveld Tel.: +31(45)5444211 E-Mail: [email protected] LG Rhein-Main: Pit Gilb Reuterallee 25, 64297 Darmstadt Tel.: 06151 - 593272 E-Mail: [email protected] LG StaufenOstalb: Oliver Jecht Birkenweg 21, 73669 Lichtenwald Tel.: 07153 - 896010 E-Mail: [email protected] LG Südbaden: Martin Waltz Dietenbach 19, 79199 Kirchzarten Tel.: 07661 - 4806 E-Mail: [email protected] LG Süd-West: Ingo Jobmann Schatzmeister Tel.: 07033 - 43968 LG Weser-Ems: Stephan Arbeitlang Berxer Marschbruch 5 27305 Bruchhausen-Vilsen Tel.: 04252 - 911476 E-Mail: [email protected] DAVC-Sekretäre: Pressesprecher u. Dieter Großblotekamp Redakteur CM Am Bühl 3, 79199 Kirchzarten, Breisgau Tel.: 07661 - 3680, Fax 07661 - 904455 E-Mail: [email protected] FIVA – Commission Culturelle: Rainer Hindrischedt Le Moulin F-50250 Montgardon E-Mail: [email protected] Sport/ Racing-Team: Oliver Jecht Birkenweg 21, 73669 Lichtenwald Tel.: 07153 - 896010, Fax: 07153 - 6132967 E-Mail: [email protected] FIVA – Detlef Krukenkamp Techn. Kommission: Sophienweg 3, 85716 Unterschleißheim Tel.: 089 - 3106553, Fax: 089 - 3175691 E-Mail: [email protected] DAVC-Archiv: Kresimir Majer Steinbruchstraße 7, 78727 Oberndorf Tel.: 07423 - 1015 Landesgruppenpräsidenten LG Allgäu: Joachim Tornow Rutteshalde 14, 88267 Vogt Tel.: 07529 - 7200 lg.allgä[email protected] LG Berlin/ Brandenburg: N.N. LG Hanse Ulrich Zeidler Kelloggstr. 12, 22045 Hamburg Tel.: 0172-4150655 [email protected] Heft 4_2013_Layout 1 20.11.13 18:19 Seite 46 Weil es viel zu tun gibt. Und noch mehr zu wissen: Der ADAC Oldtimer-Newsletter ,GV\VCDQPPKGTGPWPVGT www.adac.de/newsletter F -QUVGPNQUWP PGW CNNG6CIG