kukodatred_heiko_a_beyer_diplomarbeit_2003
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Diplomarbeit im Fachbereich Ton Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ HEIKO A. BEYER „Der Einfluss von verlustbehafteten Datenreduktionsverfahren auf die Raum- und Richtungswahrnehmung bei kopfbezogen stereofonen Audiosignalen“ Vorgelegt von: Heiko A. Beyer Matrikelnummer: 3568 Potsdam am: 3.September 2003 Betreuer: Professor Ingo Kock 2. Gutachter: Robert Gräf BEYER, HEIKO A.: „Der Einfluß von verlustbehafteten Datenreduktionsverfahren auf die Raum- und Richtungswahrnehmung von kopfbezogen stereofonen Audiosignalen“ Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf" Potsdam, Diplomarbeit im Fachbereich Ton, 2003 Danksagung An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Menschen bedanken, die mich bei dieser Arbeit und während des Studiums unterstützt haben. Besonderer Dank geht an: Daniela, für Geduld, Aufmunterung, Zuspruch und Gespräche; Helga und Ulrich Beyer, für die Unterstützung in jeder Hinsicht während meines Studiums; Professor Ingo Kock, für die effektive Diplombetreuung; Robert Gräf, für die Tätigkeit als 2.Gutachter; Debora Bigalk, für die Einblicke in die Wirren der Statistik; Jens Ahrend, für ‚Statistik für Dummies‘ Peter Weigel, für die stets hilfreichen Hände zur richtigen Zeit; Uwe Kemter, für den Austausch bezüglich Datenreduktionsverfahren; Matthias Schurz, für Hörbeispiel Nr.7 „Miserere mei, Deus“ Tilo Feinermann, für die gemeinsamen Musikaufnahmen; Uwe Krämer (SRT); für meine Kunstkopfbegeisterung; Helmut Lamparter (IRT), für die hilfreichen Hinweise zu Hörversuchen; Georg Neumann Berlin insbesondere Sabine Petzholtz, für das Kunstkopfmikrofon; Beyerdynamic besonders Thomas Baier, für das Sponsoring-Angebot; Knut Andreas & Collegium musicum, für die Einspielung von Hörbeispiel Nr.9 „Respighi“; Ilka, für das Korrekturlesen Und natürlich an alle ‚Versuchspersonen‘. INHALTSVERZEICHNIS Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis _________________________________________ 4 1. Einführung ____________________________________________ 6 1.1. Datenreduktion von digitalen Audiosignalen ______________________________ 8 1.2. Kopfbezogene Stereofonie __________________________________________ 14 2. Konzeption des Hörversuchs ____________________________ 24 2.1. Entwicklung der Untersuchungsmethode _______________________________ 26 2.2. Auswahl der Hörbeispiele ___________________________________________ 31 2.3. Auswahl der Datenreduktionsverfahren ________________________________ 41 2.4. Die Gestaltung des Fragebogens _____________________________________ 46 2.5. Codierung des Audiomaterials _______________________________________ 52 3. Durchführung des Hörversuchs__________________________ 58 3.1. Ablauf der Hörversuche ____________________________________________ 59 3.2. Die akustischen Bedingungen des Hörversuchs__________________________ 60 4. Ergebnisse des Hörversuchs ____________________________ 64 4.1. Begriffsbildung und Abkürzungen _____________________________________ 64 4.2. Gliederung der Auswertung _________________________________________ 65 4.3. Regeln für die Auswertung der Daten __________________________________ 68 4.4. Ergebnisse des Mantelbogens _______________________________________ 71 4.5. Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.1 „Metronom“ ___________________________ 74 INHALTSVERZEICHNIS 4.6. Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.2 „Auto“________________________________ 81 4.7. Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.3 „Frösche“ _____________________________ 89 4.8. Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.4 “Marianne“ ___________________________ 101 4.9. Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.6 „Gebet“ _____________________________ 109 4.10. Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.7 „Miserere“ ___________________________ 115 4.11. Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr. 8 „Volleyball“ __________________________ 123 4.12. Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr. 9 „Respighi“ ___________________________ 129 4.13. Gesamtergebnisse _______________________________________________ 135 4.14. Ergebnisse zur Beurteilung der Versuchsbedingungen ___________________ 143 5. Resümee ____________________________________________ 144 6. Anhang _____________________________________________ 146 6.1. Der Fragebogen zum Hörversuch____________________________________ 146 6.2. Abbildungsverzeichnis ____________________________________________ 167 6.3. Literaturverzeichnis ______________________________________________ 170 6.4. Tabellenverzeichnis ______________________________________________ 182 6.5. Die CD-ROM ___________________________________________________ 183 1.1 - EINFÜHRUNG - Datenreduktion von digitalen Audiosignalen 6 1. Einführung Datenreduktionsverfahren gehören heute zu den Standardwerkzeugen der professionellen Tonstudiotechnik in Hörfunk, Fernsehen und Film. Auch für die HiFi-Industrie sind sie unverzichtbar. Mit den verlustlosen Datenreduktionsverfahren kann abhängig vom Programmmaterial eine Datenkompressionsrate1 von etwa 1:3,5 erreicht werden. 2 Für höhere, Programmmaterial unabhängige Datenreduktionsraten werden in der Regel wahrnehmungsbezogene3 verlustbehaftete Datenreduktionsverfahren verwendet. Diese sind Grundlage für verschiedene Aufnahme- und Wiedergabegeräte in der Unterhaltungselektronik beispielsweise Minidisc, DVD-Geräte oder MP3-Player. Auch für Transfer oder Streaming von Audio- und Videodateien über Computernetzwerke, beispielsweise für Dateiaustausch über das Internet sind solche Verfahren unverzichtbar, denn „Unglücklicherweise hat das Internet immer noch Kapazitätsengpässe, was bedeutet, dass die Bitrate bei Verwendung eines 28.8 kBit/s Modems gegenüber der Compact Disc um etwa den Faktor 50 reduziert werden muss. Dies bedeutet, dass äußerst leistungsfähige Kompressionsverfahren zur Echtzeitübertragung im Internet notwendig sind.“ 4 Auch für die Möglichkeit des Vorhörens in digitalisierten Schallarchiven sind sie Voraussetzung. „Es ist offensichtlich, dass bei den zu verwaltenden Speichervolumina im Terra- und Petabyte-Bereich ein schneller [...] direkter und zugleich einfacher Zugriff auf das HiRes-Material [...] noch nicht kostengünstig realisierbar ist. Aus diesem Grund werden häufig neben den eigentlichen HiRes-Archiven „kleinere“ Audio-Browsing-Lösungen 1 Die Datenkompressions- bzw. Datenreduktionsrate ist ein relatives Maß für die Kompressions- bzw. Reduktionseffizienz. Sie drückt das Verhältnis zwischen der Datenmenge des Originalsignals und der Datenmenge des datenreduzierten Signals aus. „The ratio between the source data rate and the channel data rate is called the compression factor. The term coding gain is also used.“ WATKINSON 2002, S.157. Für die Kompressionsrate „C“ gilt: C = 100(1 − compressed _ size ) [%]. original _ size 2 Vgl. CELLIER, CHENIER, ROSSI O.J., S.17, „Fig. 20) Compression ratio for various categories of audio material based on SQAM sections“. 3 Im Prinzip ist eine Verkleinerung der Quantisierungsauflösung (z.B. von 16 Bit auf 8 Bit) oder der Abtastrate (z.B. von 44.1 kHz auf 11 kHz) eines digitales Tonsignals ebenfalls eine verlustbehaftete Datenreduktion, daher hier die Ergänzung „wahrnehmungsbezogen“. 4 ZIEGLMEIER O.J., S.1. 1.1 - EINFÜHRUNG - Datenreduktion von digitalen Audiosignalen 7 aufgebaut, die den Anwendern einen sehr schnellen Zugriff auf die Archivinhalte ermöglichen – wohlgemerkt in geringerer „Low-Resolution-Qualität“ (LoRes).“5 Die Wahrnehmbarkeit von Veränderungen bei verlustbehafteter Datenreduktion gegenüber dem Original steht im Brennpunkt des Interesses der Forschung und ist Diskussionsthema sowohl bei professionellen Audioanwendern als auch bei Laien. Aus diesem Grund sind zahlreiche Hörversuche durchgeführt worden, in denen verschiedene Datenreduktionsverfahren miteinander oder mit dem Original verglichen und beurteilt werden. Allerdings sind die Datenreduktionsverfahren für raumbezogen-stereofone Audiosignale getestet, kopfbezogen-stereofone Audiosignale bleiben bislang unberücksichtigt.6 Es stellt sich die Frage, in wie weit die speziellen Eigenschaften von kunstkopfstereofonen Signalen bei einer verlustbehafteten Datenreduktion erhalten bleiben oder sich bezüglich der Raum- und Richtungswahrnehmung Abweichungen ergeben. Zielsetzung In dieser Arbeit werden die Auswirkungen verlustbehafteter Datenreduktionsverfahren auf die Raum- und Richtungswahrnehmung von kopfbezogen stereofonen Audiosignalen untersucht. Zum einen sollen die Veränderungen gegenüber dem Originalsignal für die einzelnen verlustbehafteten Datenreduktionsverfahren quantitativ beschrieben werden, d.h. das Ausmaß der Veränderung soll erfasst werden. Zum anderen sollen die Veränderungen auch qualitativ dahingehend untersucht werden, welche Abweichung in der Richtung sich gegenüber dem Original für den Hörereignisort ergibt und wie sich der Raumeindruck durch die Datenreduktion verändert. Wenn möglich, soll eine Empfehlung abgegeben werden, bei welchem Datenreduktionsverfahren die Besonderheiten kopfbezogen stereofoner Audiosignale am besten erhalten bleiben, wobei die unterschiedlichen Programminhalte wie Musik, Sprache, Atmosphären, Hörspiel etc berücksichtigt werden sollen. 5 6 APPEL, SPIKOWSI 2002, S.1. In den Publikationen zu solchen Hörversuchen wird bei der Auflistung der verwendeten Audiobeispiele nicht explizit angegeben, dass es sich um raumbezogen-stereofones Audiomaterial handelt. Allerdings impliziert eine Interpretation der Versuchsumgebung diesen Schluss, denn zumeist wird über Lautsprecher abgehört. Zumal kopfbezogen stereofones Audiomaterial aufgrund seiner geringen Verbreitung in der Regel entsprechend gekennzeichnet wird und eine solche Kennzeichnung in der Darstellung der Hörversuche fehlt. 1.1 - EINFÜHRUNG - Datenreduktion von digitalen Audiosignalen 8 1.1. Datenreduktion von digitalen Audiosignalen Die technische Qualität bei der analogen Schallübertragung hängt unmittelbar von dem ab, was mit der heutigen Terminologie als „Hardware“ bezeichnet wird. Das verwendete Material bei Tonband und Schallplatte, die mechanische Qualität des Schallplattenspielers7 oder Tonbandgerätes, die Güte der Halbleiter bzw. Röhren sowie Bandgeschwindigkeit und Spurbreite8 sind Faktoren von denen die Audioqualität bei analoger Schallübertragung abhängig ist. In der digitalen Schallübertragung9 ist Audioqualität zunächst abhängig von der Abtastrate und der Quantisierungsauflösung. Die zentrale Bedeutung dieser Faktoren für die Theorie und Praxis der digitalen Schallübertragung wird bereits 1948 von Claude Elwood Shannon in „A Mathematical Theory of Communication“10 beschrieben. Nach Shannon benötigt man zur Übermittlung einer kontinuierlichen Nachricht nicht unbedingt eine kontinuierliche Übertragung. Vielmehr wird eine Nachricht auch dann korrekt übertragen, wenn man in genügend kleinen Zeitabständen genügend genaue Momentanwerte der Originalnachricht ermittelt und überträgt. Beim Nachrichtenempfänger lässt sich dann aus den Momentanwerten die kontinuierliche Nachricht rekonstruieren.11 Mit dieser Theorie legt Shannon den Grundstein für die digitale Nachrichtenübertragung, die nunmehr insbesondere in der Audiotechnik die analoge Übertragung in vielen Bereichen abgelöst hat. Die „genügend kleinen Zeitabstände“ sind als Abtastrate, die „genügend genauen Momentanwerte“ als Anzahl der Quantisierungsstufen bekannt. 7 8 Vgl. DICKREITER 1987 S.63ff und S.67ff. Vgl. DICKREITER 1987 S.8-26. 9 Genauer: Für die pulsmodulierte Übertragung mittels Puls-Code-Modulation, Puls-Dauer-Modulation, Puls-Phasen- Modulation. 10 Veröffentlicht in: „The Bell System Technical Journal, Vol. 27“, Seite 379–423, bzw. Seite 623–656, Juli/Oktober 1948. Vgl. SHANNON 1948, S.1. 11 Vgl. SHANNON 1948, S.7ff. 1.1 - EINFÜHRUNG - Datenreduktion von digitalen Audiosignalen 9 Die Notwendigkeit von Datenreduktion für Audiodaten Die Abtastrate und die Quantisierungsauflösung und Kanalanzahl bestimmen als Faktoren den anfallenden Datenstrom. Für die (theoretische) Datenrate gilt stark vereinfacht folgende Gleichung: Abtastrate[ kHz ] ⋅ Quantisierungsauflösung[ Bit ] ⋅ Anz.Übertragunskanäle[o. E.] = Datenrate[ kBit / s ] Die Audio-Compactdisc, im folgenden „CD", ist durch ihre weite Verbreitung ein anerkannter Qualitätsstandard für diskrete Audiodatenträger; ihr (Audio-)Datenstrom errechnet sich wie folgt:12 44,1kHz ⋅ 16 Bit ⋅ 2 = 1411, 2kBit ⋅ s −1 Das Interesse die Datenrate gegenüber einer CD oder eines anderen linear13 codierten digitalen Mediums deutlich zu reduzieren, hat im wesentlichen folgende Gründe: • Ein Übertragungskanal bietet für die Echtzeitübertragung14 eines linear codierten Audiosignals nicht die erforderliche Bandbreite. • Audiodateien sollen durch einen Übertragungskanal in einer möglichst geringen Zeitspanne übertragen werden. Die Zeit, die zum Download einer Audiodatei benötigt wird, reduziert sich auf einen Bruchteil bei der Verwendung einer Datenreduktion wie MP3 gegenüber einem Download des gleichen Audiomaterials mit linearer Codierung. • Die Speicherkapazität eines Datenträgers reicht nicht aus, um die gewünschte Audioinformation linear codiert zu speichern. So stand bei der Entwicklung der Minidisc im Vordergrund, die Abmessungen für das Abspielgerät so gering zu halten, dass sich ein 12 Der hier errechnete Wert für die Datenrate einer CD ist eher theoretischer Natur, da für die Speicherung und Wiedergabe auf bzw. von einer CD die Audiodaten durch Steuerdaten ergänzt werden muss. Ferner werden die Audiodaten nicht in chronologischer Reihenfolge, sondern in Blöcke aufgeteilt und verschachtelt aufgezeichnet bzw. wiedergegeben. Der tatsächliche Informationsfluss liegt bei etwa 4 MBit/s. Vgl. WEBERS 1999, S.574ff. 13 „Unter linearen Übertragungssystemen versteht man solche Systeme, deren einzelne Übertragungsglieder [...] ein von der Ausgangsamplitude unabhängiges konstantes Übertragungsverhältnis [...] besitzen, [...].“ WEBERS 1999, S.42. 14 Z.B. Streaming-Audio in Computernetzwerken und Audioübertragung via ISDN oder für DAB. 1.1 - EINFÜHRUNG - Datenreduktion von digitalen Audiosignalen 10 Minidisc-Player im Gegensatz zum transportablen CD-Wiedergabegerät in der Hosentasche tragen lässt. • Ein bestehendes Datenträgerformat soll bei Abwärtskompatibilität zusätzlich zu den analogen Audiodaten um digitale Audiodaten erweitert werden: Beispielsweise werden für Dolby-Digital15 dem analogen Lichtton zwischen den Perforationslöchern die sechs digitalen Tonkanäle hinzugefügt. Da die verfügbare Fläche durch das bestehende Filmformat begrenzt ist, muss die Datenmenge der digitalen Toninformation reduziert werden. • Auf einem Datenträger mit audiovisuellem Inhalt muss der Speicherplatz zwischen Audio- und Videodaten aufgeteilt werden, wobei die Videodaten bei adäquater Qualität erheblich mehr Speicherplatz benötigen. Zusätzlich muss sich der Audio-Stream den praktisch möglichen Datenfluss von 4,5 MBit/s16 mit dem Video-Stream teilen. Deshalb ist für die Audioinformationen bei einer DVD-Video eine Datenreduktion erforderlich. 17 Die verschiedenen Ansätze zur Datenreduktion In der Computer- und Informationstechnik ist Datenreduktion weit verbreitet, da Speicherund Übertragungskapazität stets kostbare Güter waren. Die Datenmenge einer Computerdatei lässt sich durch geschickte Codierung der Binärinformation reduzieren ohne den Inhalt zu verändern; redundante Daten werden entfernt, irrelevante Daten bleiben erhalten. Man spricht hier von einer Redundanzreduktion oder Datenkompression18, da die Daten – bildlich gesprochen – „auf engerem Raum zusammengedrückt werden“. 15 Dolby-Digital verwendet das datenreduzierte Audioformat AC-3 mit 320 kBit/s. Vgl. HENLE 2001, S.102. 16 Laut DVD-Spezifikation beträgt der maximale Datenfluss für Audio und Video zusammen 9,8 MBit/s, wovon der Audio- Stream maximal 6,144 MBit/s betragen darf. ELLERS O.J., S.8. 17 Bei der DVD-Video liegt in der Regel ein AC-3-codierter Ausdiostream vor, dessen Datenrate mit 448 kBit/s um etwa 40% höher liegt als beim Dolby-Digital-Lichtton. Vgl.HENLE 2001, S.102. 18 Für die Bezeichnungen „Datenreduktion“ und „Datenkompression“ ist aus verschiedenen Quellen keine einheitliche Definition beziehungsweise Abgrenzung gegeneinander erkennbar. Reduktion entspricht zwar lateinisch „Zurückführung“, steht aber im deutschen auch für „Verminderung“, wohingegen „Kompression“ „Verdichtung“ bedeutet. (Vgl. BROCKHAUS 2002) Im folgenden wird der Begriff „Datenreduktion“ für die verlustbehafteten, „Datenkompression“ für die verlustlosen Datenreduktionsverfahren verwendet. 1.1 - EINFÜHRUNG - Datenreduktion von digitalen Audiosignalen 11 Bezogen auf die auditive Wahrnehmung, die ja am Ende einer Übertragungskette als Empfänger von Audioinformationen steht, sind in einem komplexen Audiosignal neben den codierungsbedingt eventuell vorhandenen redundanten Informationen auch irrelevante Informationen enthalten. Als irrelevant werden all jene Information bezeichnet, welche die auditive Wahrnehmung entweder nicht empfangen werden, oder die zwar empfangen aber nicht ausgewertet werden. Nicht empfangen werden zum Beispiel Informationen, die einen zu geringen Schalldruckpegel haben oder außerhalb des hörbaren Frequenzbereiches liegen. Für wenig komplexe Schallsignale, wie beispielsweise für einen einzelnen Sinuston, ist die Wahrnehmbarkeit des menschlichen Gehörs mit der Hörschwelle, einer Funktion, die jeder Frequenz den Pegel der unteren hörbaren Grenze zuordnet, recht genau beschrieben. 19 Für komplexe Audiosignale, zum Beispiel das Zusammenspiel von mehreren Musikinstrumenten, insbesondere wenn ein Schlagzeug stark impulshaltige Töne hinzufügt, werden aufgrund psychoakustischer Phänomene deutlich mehr Informationen irrelevant.20 Verlustbehaftete Datenreduktion für Audiodaten versucht die irrelevanten Informationen wegzulassen, man spricht hier folglich von einer Irrelevanzreduktion. 21 Die verschiedenen Datenreduktionsverfahren für Audiodaten sind für die Unterscheidung von irrelevanten, redundanten, nicht relevanten und relevanten Informationen auf psychoakustische Modelle angewiesen. Die Ergebnisse der verschiedenen Datenreduktionsverfahren sind unterschiedlich, denn sie hängen von Komplexität und Genauigkeit der verwendeten Modelle ab. Weiterhin ist die auditive Wahrnehmung jedes Menschen individuell unterschiedlich.22 Grundsätzlich steigt die Wahrscheinlichkeit dass relevante Daten für irrelevant gehalten und weggelassen werden mit der Erhöhung des Kompressionsfaktors. 19 20 21 22 Vgl. ZWICKER, FASTL 1999, S.19 ff. Vgl. ZWICKER, FASTL 1999, S.62 ff. Vgl. ZANDER 2000, S.23. Vgl. ZWICKER, FASTL 1999, S.20 f. 1.1 - EINFÜHRUNG - Datenreduktion von digitalen Audiosignalen 12 Verlustbehaftete Datenreduktionsverfahren für Breitbandaudiosignale Da die Erforschung der Psychoakustik des Menschen in weiten Teilen auf empirische Untersuchungen angewiesen ist, werden die meisten psychoakustischen Phänomene durch Modelle beschrieben. Die wichtigsten Modelle für wahrnehmungsbezogene Datenreduktion sind: • Ruhehörschwelle Die Ruhehörschwelle beschreibt die untere auditive Wahrnehmungsgrenze für Einzeltöne in Abhängigkeit vom Schalldruck. Dabei wird jeder Frequenz ein gerade noch wahrnehmbarer Schalldruck zugeordnet, der als Mittelwert aus empirischen Untersuchungen hervorgeht.23 • Simultanverdeckung Die Simultanverdeckung beschreibt die Zusammenhänge für die Wahrnehmbarkeit von zwei oder mehreren gleichzeitig erklingenden Tönen oder Geräuschen. Diese Zusammenhänge sind sehr komplex, da die Simultanverdeckung von den Eigenschaften jedes einzelnen Ton bzw. jedes Geräusches abhängt, insbesondere von Frequenz, Schalldruckpegel und Dauer.24 • Vor- und Nachverdeckungseffekt Die zeitlichen Verdeckungseffekte beschreiben die Zusammenhänge für die Wahrnehmbarkeit aufeinander folgender Töne oder Geräusche. Dabei wird die Nachverdeckung durch die mechanischen Eigenschaften des Ohres, besonders der Basilarmembran erklärt, die Vorverdeckung durch die zeitlich nicht lineare Auswertung akustischer Reize durch die menschliche Wahrnehmung. 25 • Frequenzabhängige Lautstärkeempfindung Schallschwingungen mit gleichem Schalldruck aber unterschiedlicher Frequenz werden unterschiedlich laut empfunden. 26 Die Tabelle 1 zeigt eine Auswahl an wahrnehmungsbezogenen Datenreduktionsverfahren für zweikanaliges Breitband-Audio. 23 24 25 26 Vgl. ZWICKER, FASTL 1999, S.19ff. Vgl. ZWICKER, FASTL 1999, S.79ff. Vgl. ZWICKER, FASTL 1999, S.82f. Vgl. ZANDER 2000, S.24. 1.1 - EINFÜHRUNG - Datenreduktion von digitalen Audiosignalen Verfahren Bedeutung Spezifikation durch: 27 AC-3 ATRAC MP3 MP3pro MPEG2/4-AAC MPEG2/4-Advanced Audio Coding [kBit/s]: 28 Dolby Laboratories Audio Coding Algorithm no.3 Adaptive Transforming Acoustic Coding Trivialname für MPEG1-Layer 3; Motion Pictures Expert Group 13 32-640 29 Sony 292 Fraunhofer Institut für integrierte Schaltungen Codingtechnologies 32-320 bis ca.128 ISO/IEC 13818-7 1997 8-512 Besonderheiten: primär für 5.1-Audiosignale hardwarebasiert 31 33 30 32 verwendet SBR Übertragungsformat DVB-T; 34 verwendet TNS , bis 48 35 MUSICAM Masking Pattern adapted Universal Sub-Band Coding and Multiplexing 36 Institut für Rundfunktechnik (IRT) 37 32-384 Kanäle entspricht MPEG1-Layer2 38 Format für DAB , unempfindlich bez. Kaskadierung Ogg-Vorbis OggVorbis, Xiph Real-Audio Progressive Networks , Real Networks 32-256 41 5-96 40 42 39 Modulares Dateiformat, auch für Mehrkanalstereofonie besondere Codierverfahren „CELP„ für Sprache bei sehr niedrigen Bitraten TwinVQ bzw.VQF Transform-domain Weighted Interleave Vector Quantization WMA NTT Human Interface 44 Windows Media Audio 45 43 in MPEG-4 implementiert 46 Laboratories , Yamaha Microsoft digitale Rechteverwaltung Tabelle 1: Verlustbehaftete Datenreduktionsverfahren für Breitband-Audio 27 28 29 30 Vgl. DOLBY (HRSG.) 2000, S.159. Vgl. VERNON 1995, S.1 sowie HENLE 2001, S.101. Vgl. LIU, CHANG 1999, S.12. Das kürzlich erschienene Datenformat ATRAC 3, ist softwarebasiert. In dieser Arbeit bezieht sich die Bezeichnung „ATRAC“ stets auf die hardwarebasierte Version ATRAC 1. 31 32 33 Ab etwa einer Datenrate von 128kBit/s scheint MP3pro die SBR-Technologie nicht mehr einzusetzen. Spectral Band Replication (Vgl. KUNZ O.J., S.3ff) Die Angaben der möglichen Datenrate bei MPEG2/4-AAC sind in der Literatur nicht einheitlich. Ehret, Dietz, Kunz nennen 8-128 kBit/s (vgl. EHRET, DIETZ KUNZ O.J., S.6), der PsyTel AAC-Encoder erlaubt Bitraten bis 512 kBit/s. 34 Temporal Noise Shaping. Vgl. WATKINSON 2001, S.210f. 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 Vgl. LIU, CHANG 1999, S.4. Vgl. WATKINSON 2001 S.195. Vgl. LIU, CHANG 1999, S.4. Vgl. NOLL 1999, S.8. Vgl. ZIEGELMEIER, STOLL 2001, S.1ff. „Nominelle“ Bitrate, d.h. die Bitrate verändert sich dynamisch innerhalb beim Encodieren festzulegender Grenzen. Vgl. STOLL, KOZAMERNIK 2000, S.3. Vgl. WISCHNER 1999, S.180. Vgl. THIMET O.J., S.9. Vgl. REPPLINGER o.J., S.1. V gl. STOLL, KOZAMERNIK 2000, S.21. Vgl. REPPLINGER o.J., S.1. 1.2 - EINFÜHRUNG - Kopfbezogene Stereofonie 14 Aus diesen Datenreduktionsverfahren wird eine Auswahl zu treffen sein, welche der Verfahren im Rahmen dieser Arbeit für eine Untersuchung zu berücksichtigen sind. 1.2. Kopfbezogene Stereofonie „ (...) kopfbezogene Stereophonie, die eine richtungs- und entfernungstreue Übertragung von Schallereignissen ermöglicht, beruht auf der möglichst fehlerfreien Wiedergabe der vom Originalschallfeld hervorgerufenen Ohrsignale.“47 Bei kopfbezogener Stereofonie48 werden Schallsignale mit einem Kunstkopf- oder einem Originalkopfmikrofon aufgezeichnet und über einen geeigneten Kopfhörer wiedergegeben. Kopfbezogene Stereofonie gehört zu den gemischtstereofonen Verfahren, das heißt, es werden sowohl Intensitätsunterschiede als auch Laufzeitunterschiede übertragen. Ferner ist das Kunstkopf- bzw. Originalkopfmikrofon ein Trennkörpermikrofon, da ein zwischen den beiden Mikrofonkapseln befindlicher Trennkörper – hier in Form eines menschlichen Kopfes – richtungsabhängige Veränderungen im Amplitudenfrequenzgang hervorruft. Diese sollen beim Kunstkopf möglichst genau den kopfbezogenen Übertragungsfunktionen (HRTF49) des natürlichen Hörens entsprechen. Die Geschichte der Kunstkopfstereofonie Die frühen Ansätze zur Kunstkopfstereofone, zunächst 1886 zur Weltausstellung und 1939 von de Boer und Vermeulen, blieben zunächst erfolglos. 1969 wurde dann von Plenge, Kürer und Wilkens das Kunstkopfmikrofon konstruiert, welches ab 1973 industriell hergestellt wurde.50 „Das Modell Neumann KU 80 nach Kürer/Plenge/Wilkens wurde ursprünglich für Forschungszwecke entwickelt und erlebte seine öffentliche Vorstellung während der 47 48 KOHNEMANN, GENUIT o.J., S.1. In der Literatur werden bis die Begriffe „Kunstkopfstereofonie“ und „kopfbezogene Stereofonie“ häufig als Synonyme verwendet. Mit dem Erscheinen der „Originalkopfmikrofone“ bietet sich die Trennung der Begriffe an: „Kunstkopfstereofonie“ wird im Folgenden ausschließlich verwendet, wenn ein Kunstkopfmikrofon als Schallwandler angenommen wird, „kopfbezogene Stereofonie“ bezieht sich sowohl auf Aufnahmen unter Verwendung eines Kunstkopfes oder eines Ersatz-/Originalkopfmikrofons. 49 HRTF ist die Abkürzung des englischen Begriffes „Head Related Transfer Function“. Diese Abkürzung ist für den deutschsprachigen Raum eingeführt und wird im Folgenden stets Verwendung finden. Vgl. BLAUERT 1974 S50ff. 50 Vgl. HEAD-ACOUSTICS (HRSG.) 2001, S.1. 1.2 - EINFÜHRUNG - Kopfbezogene Stereofonie 15 Funkausstellung 1973 in Berlin.“51 Schnell erkannten auch die Hörspielschaffenden das gestalterische Potenzial dieses Systems, das einen ganz neuen Ansatz verfolgte: „Wir haben nicht die Schallquellen in sein (des Hörers) Zimmer geholt, wir haben seine Ohren in den Aufnahmeraum gebracht“52 Ulrich Gerhard, zu Beginn der 1970er Jahre leitender Regisseur beim RIAS nennt vor allem zwei dramaturgische Möglichkeiten von kopfbezogener Stereofonie: „1. das fiktive Hörbild, 2. die Reportage und die Dokumentation.“53 Besonderheiten kopfbezogen stereofoner Audiosignale Da die durch die HRTFs hervorgerufenen richtungsabhängigen Klangverfärbungen gemäß dem Assoziationsmodell nach Theile einen wesentlichen Teil der ortsbestimmenden Merkmale eines binauralen Schallsignals ausmachen, 54 wird eine durch die Datenreduktion hervorgerufene Änderung des Amplitudenfrequenzganges Auswirkungen auf die Richtungswahrnehmung und die Empfindung des Raumes haben. Ferner sind für die Richtungslokalisation beim binauralen55 Hören interaurale 56 ! " 57 Für den Fall einer Veränderung der interauralen Laufzeitunterschiede durch die Datenreduktion kann also eine Beeinträchtigung der Richtungswahrnehmung erwartet werden. Bekannte Probleme der kopfbezogenen Stereofonie Trotz der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Kunstkopfmikrofone sind einige Probleme der kopfbezogenen Stereofonie bis heute nicht oder nur unzureichend gelöst. 51 52 53 54 55 STEICKARDT O.J. S.2. RIAS Express-Aktuelle Information 1973; zitiert nach http://www.hoerspiel.com/lexikon/kunstk.htm (20.8.2003, 10:06). GERHARD, HATNER, PLATTE O.J., S.1. Vgl. DICKREITER 1987, S.136ff. Binaurales Hören meint hier sowohl das sogenannte „natürliche Hören“ als auch das Hören kopfbezogen stereofoner Audiosignale über Kopfhörer. 56 Die Untergrenze der gerade wahrnehmbaren interauralen Laufzeitunterschiede ist individuell unterschiedlich. Der hier # $ % & % & ' & $ & ) ( & * + , - $ . / 0 1 & $ + 1 2 * 3 4 5 + & + 6 # 7 & 8 9 3 + + & : 6 & * + 7 3 & 1 ' & ; üglicher Untersuchungen und bezieht sich auf Frequenzen unter 1,5 kHz. Vgl. ZWICKER, FASTL 1999, S.293. 57 Vgl. ZWICKER, FASTL 1999, S.293f. 1.2 - EINFÜHRUNG - Kopfbezogene Stereofonie Ein bedeutendes Problem für die kopfbezogene Stereofonie 16 ist die sogenannte „Vorne/Hinten-Vertauschung“ . Vorne/Hinten-Vertauschung bedeutet, dass Schallereignisse im vorderen Bereich hinten wahrgenommen werden. 58 Die Ursache dieses Problems liegt weniger in Mängeln der kopfbezogen stereofonen Übertragung, sondern in der verknüpften Auswertung von auditiven und visuellen Reizen. 59 Aufgrund der sehr ähnlichen ortsbezogenen akustischen Codierung eines Schallsignals vorn und hinten wird häufig ein Schallereignis vorn als Hörereignis hinten wahrgenommen, wenn die visuelle Bestätigung des auditiven Ortes fehlt. Ein weiteres Problem ist, dass sich bei Wiedergabe über Kopfhörer die wahrgenommene akustische Umgebung bei Kopfbewegungen mitbewegt. Da die spontanen Kopfbewegungen für die Richtungswahrnehmung sehr bedeutsam sind60 kann dieses Mitbewegen für Hörer mit wenig Erfahrung bezüglich kopfbezogener Stereofonie sehr irritierend sein. Anwendungsbereiche von kopfbezogener Stereofonie Das Kunstkopfmikrofon ist wie kein anderes Hauptmikrofonsystem in der Lage, die Raumund Richtungsabbildung bestimmenden Parameter des natürlichen Hörens, also der unmittelbaren Schallrezeption, zu übertragen. Damit eignet es sich besonders für folgende Anwendungen: • Musikaufzeichnungen, besonders Konzertmitschnitte und Live-Übertragungen sowie Aufnahmen in akustisch sehr komplexen Räumen, z.B. in Kirchen • Hörspiel/Featureproduktionen • Dokumentation von Tierstimmen und Naturbildern, von Konferenzen, Theater und Opernaufführungen • Dokumentation und Beurteilung einer elektroakustischen Übertragungsanlage in Räumen oder auch in Fahrzeugen (Kommunikationsanlagen, Autolautsprecher) sowie der Hörsamkeit von Räumen wie z.B. Konzertsälen und Sprachverständlichkeitsmessungen • Dokumentation und Beurteilung der Belästigung durch Lärm in der Industrie, am Arbeitsplatz und im Verkehr 58 59 60 Vgl. PLATTE O.J., S2ff. Vgl. BLAUERT 1974, S.155ff. Vgl. MACKENSEN, REICHENAUER, THEILE O.J., S.2ff. 1.2 - EINFÜHRUNG - Kopfbezogene Stereofonie • 17 Messung von (offenen) Kopfhörern61 Der Kunstkopf im Hörspiel Für Hörspiele wird Kunstkopfstereofonie besonders in den Genres Originalton und Sprachexperiment verwendet, deutlich weniger für Science Fiction, Hörspiel-Theorie und Audio-Art. In den übrigen Genres62 findet es selten (weniger als 1%) Verwendung. Siehe dazu Abbildung 1. %-Anteil Hörspiele in Kunstkopfstereofonie nach Hörspielgenres 3,9% Originalton 3,5% Sprachexperiment Science Fiction 1,6% Hörspiel-Theorie 1,4% Audio Art Sonstige 1,4% 0,7% 63 Abbildung 1 Relativer Anteil von Hörspielen in Kunstkopfstereofonie an den Hörspielgenres Die Popularität, die Kunstkopfstereofonie in den 1970er bis 1980er Jahre hatte, hat in den letzten Jahren deutlich nachgelassen. Heute sind Aufnahmen in Kunstkopfstereofonie auf dem kommerziellen Markt ein Nischenprodukt. 61 62 Vgl. NEUMANN (HRSG.) 1992a, S.4. Die übrigen Genres sind: Komödie, Krimi, Märchen, Fantasy, Pseudo-Biografie, Dokumentation, Monolog, Lyrik, Kinderhörspiel, Unterhaltung, Pop-Hörspiel (in Abbildung 1 zusammengefasst als „Sonstige“). 63 Die Daten entstammen der Hörspieldatenbank http://www.hoerdat.in-berlin.de/ (19.8.2003 19:30). In dieser Datenbank sind ca. 24.000 Hörspiele katalogisiert. 1.2 - EINFÜHRUNG - Kopfbezogene Stereofonie 18 Die Abbildung 2 zeigt die Anzahl von Hörspielen in Kunstkopfstereofonie seit der Einführung im Jahre 1973 für den deutschsprachigen Raum. Das Diagramm verdeutlicht, dass die Zahl der Hörspiele in Kunstkopfstereofonie seit etwa 1985 sinkt. Absolute Anzahl der Hörspiele in Kunstkopfstereofonie 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 1973 1978 1983 1988 1993 1998 Jahr 64 Abbildung 2: Anzahl der Hörspiele in Kunstkopfstereofonie seit 1973 Für das abnehmende Interesses an kunstkopfstereofonen Tonträgern und Sendungen werden folgende Ursachen für maßgeblich gehalten: Kopfbezogene Stereofonie wird mit einem Kopfhörer angehört. Seit der Einführung des Walkmans in den 1980er Jahren hat sich der Kopfhörer besonders als mobile Abhöreinrichtung etabliert. Die für diese Geräte in der Regel verwendeten Kopfhörer sind aufgrund ihrer Bauform und vergleichsweise schlechten Audioqualität nicht für die Wiedergabe von kopfbezogener Stereofonie geeignet. Auch würde wohl das hohe Umgebungsgeräusch während eines Einkaufsbummels oder beim Joggen ohnehin den Genuss eines Kunstkopfhörspiels erschweren. Die These „Wäre der Walkmann einige Jahre früher auf den Markt gekommen, hätte sich die Kunstkopftechnik längerfristig durchgesetzt“65, muss unter diesen Gesichtspunkten sehr fragwürdig erscheinen. Das Hören von Medien wird mehr und mehr zur Nebenbeschäftigung.66 Diesen Trend belegt die Tatsache, dass zunehmend die großen für den Gebrauch in der eigenen Wohnung vorgesehenen Kopfhörer anstelle des Kabels mit einer drahtlose Übertragungsstrecke ausgestattet sind. Diese erlaubt beispielsweise während des Hörens Hausarbeiten zu verrichten. 64 65 66 Die Daten entstammen der Hörspieldatenbank http://www.hoerdat.in-berlin.de/ (19.8.2003 19:30). ULRICH GERHARD, zitiert nach: http://www.hoerspiel.com/lexikon/kunstk.htm, (25.07.2003) Vgl. LAROCHE 1993, S.55. 1.2 - EINFÜHRUNG - Kopfbezogene Stereofonie 19 Die Mehrkanal-Surround-Wiedergabesysteme, durch welche in den letzten Jahren nach und nach die zweikanaligen Stereoanlagen ersetzt oder ergänzt werden, bieten nun einen Teil der ehemals exklusiven Möglichkeiten von kopfbezogener Stereofonie. Der 5.1-Mehrkanalton für audiovisuelle Medien und die 3/2-Stereofonie für auditive Medien kann wie die kopfbezogene Stereofonie dem Hörer den Eindruck vermitteln „mitten“ im akustischen Geschehen zu sein. Die Klangvorstellung sowohl für Pop- als auch für sogenannte ernste Musik orientiert sich zunehmend weniger an einer authentischen, realen Klangästhetik.67 Die Möglichkeiten der klanglichen Bearbeitung von kopfbezogen stereofonem Audiomaterial ist gegenüber raumbezogen stereofonem deutlich eingeschränkt. So ist der Einsatz von Entzerrern oder das Hinzufügen künstlicher Raumanteile kritisch, Überblendungen und Schnitte müssen mit großer Sorgfalt eingesetzt werden.68 Virtuelle Akustik Ein relativ neuer Bereich für die kopfbezogene Stereofonie ist die „Virtuelle Akustik“. Obwohl schon Ende der 1980er Jahre die kopfbezogene Stereofonie als geeignetes Mittel für die Erschaffung virtueller akustischer Umgebungen gefunden wurde,69 ist doch erst in den letzten Jahren durch die ausreichende Verfügbarkeit von Rechenleistung eine interaktive virtuelle akustische Umgebung praktizierbar. Neben den Möglichkeiten der Verwertung einer solchen Technik für interaktive Unterhaltungsmedien, besonders Computerspiele, steht die sogenannte Auralisation im Mittelpunkt des Interesses der Entwickler. Über die Möglichkeiten von Auralisation schreibt Blauert: „Sog. binaurale Simulationssysteme erlauben es beispielsweise, die Hörsituation bei spielender Musik an einem bestimmten Platz in einem bestimmten Konzertsaal hörbar zu machen – und zwar bevor dieser Saal tatsächlich gebaut worden ist.“70 Allerdings ist für ortsfeste Lokalisation der Schallereignisse bei virtueller Akustik in der Regel ein sogenanntes „Head-Tracking-System“ in Verbindung mit einem „BinauralProzessor“ nötig, um das virtuelle Schallfeld von den Kopfbewegungen des Hörenden unabhängig zu machen.71 67 68 69 70 71 Vgl. STOLLA 1996, S.11ff und STEICKARDT O.J., S.1f. Vgl. STEICKARDT O.J., S.9. Vgl. STEFFEN O.J., S.14. BLAUERT O.J., S.2. Vgl. MACKENSEN, REICHENAUER, THEILE O.J., S.2ff. 1.2 - EINFÜHRUNG - Kopfbezogene Stereofonie 20 Das Kunstkopfmikrofon Ein Kunstkopfmikrofon Stereomikrofon. „Der ist ein Kunstkopf spezielles ist dem menschlichen Kopf nachgebildet und in den Ohren mit Mikrofonen versehen.“72 Die Geometrie der Außenohren ist dabei durch Messung des richtungsabhängigen Teils der Außenohrübertragungsfunktionen an Versuchspersonen sowie durch Ermittlung der typischen Versuchspersonen gefunden worden73. Abbildung 3: Kunstkopfmikrofon Neumann KU100 Verschiedene Mikrofonhersteller haben Kunstkopfmikrofone in ihrem Produktangebot. Sie unterscheiden sich grundsätzlich durch die folgenden Parameter: • Geometrie des Kunstkopfes • Einbeziehung eines künstlichen Torso oder Körpers • Entzerrung: ebener Freifeld- oder ebener Diffusfeldamplitudenfrequenzgang • Ankopplung der Mikrofonkapseln an den Luftraum bzw. den Ohrkanal Abbildung 4: Kunstkopf Manikin von Neutrik-Cortex 72 73 NEUMANN 1992, S.3. Vgl. GENUIT O.J., S.5ff und RATHBONE, FRUHMANN, SPIKOWSKI U. A. 2001, S.3. 1.2 - EINFÜHRUNG - Kopfbezogene Stereofonie 21 Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über verschiedene Kunstkopfmodelle: Bezeichnung Hersteller/Entwickler eingeführt Besonderheiten KU80 Neumann 1975 freifeldentzerrt KU81/KU81I Neumann/ 1982 diffusfeldentzerrt 1992 diffusfeldentzerrt, optimiert Institut für allg. Elektrotechnik und 74 Akustik Ruhr-Uni Bochum KU100 Neumann für Lautsprecherwiedergabe HMS II.3 HEAD Acoustics/Mercedes Benz HMSIII.0 HEAD Acoustics 2001 digitale Signalverarbeitung, Entzerrung wählbar Manikin Mk1 Neutrik-Cortex IENT Institut für Austik RWTH -Aachen 1981 HUGO Institut für Austik RWTH-Aachen 1991 75 76 freifeldentzerrt Tabelle 2 : Verschiedene Kunstkopfmikrofone Abbildung 6: HUGO von der RWTH Aachen 74 75 76 Vgl. GENUIT O.J., S.4f. Rheinisch Westfälische Technische Hochschule Aachen. VGL. GENUIT O.J., S.3f. Abbildung 5: HMS III von HEAD-Acoustics 1.2 - EINFÜHRUNG - Kopfbezogene Stereofonie 22 Das Originalkopfmikrofon Ein positiver Impuls für die kopfbezogene Stereofonie ist die Verbreitung von sogenannte Originalkopfmikrofonen kleinen, mobilen in Verbindung aber mit hochqualitativen Aufnahmegräten (z.B. Minidisc-Recorder oder DAT-Recorder-Walkman). Diese Kombination bietet nun Amateuren die Möglichkeit kopfbezogen stereofone Aufnahmen Anschaffungskosten zu für machen. ein Die solches Aufnahmesystem (Aufnahmegerät und Mikrofon) betragen etwa fünf Prozent eines professionellen Systems.77 Abbildung 7: Kopfbügel-Originalkopfmikrofon Sennheiser MKE 2002 Bei Originalkopfmikrofonen, auch Echtkopfmikrofone genannt, werden die Mikrofonkapseln in oder nahe an den Ohren des Aufnehmenden getragen. Eine mögliche Ausführung eines solchen Systems ist das Kopfbügel-Mikrofon MKE2002 der Firma Sennheiser. Die Abbildung 7 zeigt dieses Mikrofon auf einem Ersatz-Kunstkopf.78 Ein wesentlich weiter verbreitetes Originalkopfmikrofon ist das OKM-System der Firma Soundman, bei welchem die Mikrofonkapseln ohne Bügel im Ohreingang getragen werden. Es unterscheidet sich optisch kaum von In-Ear-Walkmankopfhörern und ermöglicht so sehr unauffällige Aufnahmen. „Sie liefern Aufnahmen von beachtlicher Brillanz und sind dabei - ein entscheidender Vorteil gar nicht als Mikrofone zu erkennen. Deshalb ist OKM das ideale Stereoverfahren im Stadtgetümmel, auf weiten Reisen, in unsicheren Regionen und bei allen Gelegenheiten, wo ReporterInnen unbeobachtet bleiben wollen. Die beiden winzigen Kapseln liefern ein »Kunstkopfsignal«, das die AutorInnen sozusagen mit dem eigenen Kopf erzeugen. 77 Die Kombination eines Neumann Kunstkopfmikrofons KU100 in mit einem DAT-Recorder Tascam DA-P1 kostet etwa 8.000 bis 10.000 78 ! " . Ein Ersatz-Kunstkopf ist die Nachbildung eines menschlichen Kopfes ohne eingebaute Mikrofone. Originalkopfmikrofone können mit einem solchen Ersatz-Kunstkopf zu einem preisgünstigen Kunstkopfsystem ergänzt werden, welches insbesondere für ortsfeste Aufnahmen längerer Dauer geeignet ist. 1.2 - EINFÜHRUNG - Kopfbezogene Stereofonie 23 Kopfdrehungen sollte man während der Aufnahmen möglichst vermeiden, denn das Stereoklangbild dreht sich mit, was Hörer später sehr verwirrt.“79 Die Verfügbarkeit des Soundman OKM-Systems auf dem HiFi-Markt ist durch den Vertrieb über einen führenden Anbieter von Unterhaltungselektronik80 weitreichend. 79 80 REIN 1997, S.5. Das OKM-System wird neben einer großen Zahl von HiFi-Einzelhandelsgeschäften von der Elektronikkette Saturn-Hansa vertrieben. Vgl. http://www.soundman.de/deutsch/regionale_händler.htm (20.08.2003 11:41). 1.2 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Kopfbezogene Stereofonie 24 2. Konzeption des Hörversuchs Audioqualität durch objektive Verfahren zu erfassen, sie messbar und durch eine Größe darstellbar zu machen, ist ein Bestreben mit langer Tradition in der Entwicklung der Audiotechnik. Anders als beispielsweise Frequenz, Phasenlage und Amplitude, die auf physikalischem Wege mit relativ wenig Aufwand zu bestimmen sind, müssen für die Beurteilung von Audioqualität zunächst einmal geeignete Parameter gefunden werden. Lautheit, Rauhigkeit, Schärfe, Verständlichkeit sind unter anderem als Begriffe zur Beschreibung von Audioqualität eingeführt.81 Jedoch bereits die Skalierung der Lautheit mit der Pseudo-Einheit „Sone“ bezieht sich auf die Kurven gleicher Lautstärke in „Phon“ und diese, obwohl als DIN 131882 und DIN 45 63083 genormt, sind aus empirischen Untersuchungen gewonnene Mittelwerte84. Ein erstes Verfahren für die objektive Messung der Lautheit stellt das 1979 von Schroeder, Atal und Hall entwickelte „Noise Loudness“ (NL) dar. Mit den zunehmenden Möglichkeiten der digitalen Messtechnik, speziell der Spektralanalyse und der schmalbandigen Filterung, folgen komplexere Verfahren wie beispielsweise „Auditory Spectral Difference“ (ASD, 1985) und „Noise-to-Mask Ratio“ (NMR, 1987). In den 1990er Jahren wurden Verfahren mit deutlich gesteigerter Komplexität und Genauigkeit entwickelt: „Perceptual Audio Quality Measure“ (PAQM), „Perceptual Evaluation“ (PERCEVAL), „Perceptual Objective Measure“ (POM), „Disturbance Index“ (DIX), „Objective Audio Signal Evaluation“ (OASE) und „Toolbox“ 85. 1998 wurden diese Verfahren mit „Perceptual Evaluation of Audio Quality“ (PEAQ) zu einem ITU86-Standard zusammengefasst. „PEAQ ist eine internationale Gemeinschaftsentwicklung mehrerer Firmen und Forschungsinstitute und kombiniert Konzepte aus verschiedenen bisher bekannten Meßmethoden.“87 81 82 83 84 Vgl. DICKREITER 1987, S.115f. und AHNERT, SCHMIDT 1980 S.23. Vgl. WEBERS 1999 S.102ff. Vgl. DICKREITER 1987 S.110ff. „Die DIN-Kurven beziehen sich auf Personen mit normalem Gehör zwischen 18 und etwa 25 Jahren bei beidohrigem Hören im freien Schallfeld, also für Beschallung von vorne im reflexionsarmen Raum.“ DICKREITER 1987 S.112. 85 86 87 siehe THIEDE, TREUKNIET, BITTO U.A. O.J. S.9ff. International Telecommunication Union. THIEDE, TREUKNIET, BITTO U.A. O.J. S.39. 1.2 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Kopfbezogene Stereofonie 25 Die oben beschriebenen Messverfahren sind darauf ausgerichtet, ein Maß für Audioqualität bereitzustellen, um für bestimmte Untersuchungen auf aufwendige Hörversuche verzichten zu können. 88 Allerdings berücksichtigen diese Verfahren die speziellen Eigenschaften von kopfbezogen stereofonem Audiomaterial nicht oder nicht hinreichend, um die durch eine verlustbehaftete Datenreduktion verursachten Veränderungen bezüglich Raum- und Richtung zu beurteilen. Aus diesem Grund wurde für die Untersuchung des Einflusses von verlustbehafteten Datenreduktionsverfahren auf die Raum- und Richtungswahrnehmung von kopfbezogen stereofonen Audiomaterial ein Hörversuch konzipiert, der für die sehr spezielle Fragestellung der Untersuchung Ergebnisse liefern kann. 88 „Daher wird die Qualität von gehörangepaßten Codierverfahren üblicherweise mittels subjektiver Hörtests bestimmt. Solche Hörtests müssen unter optimalen Abhörbedingungen und mit einer großen Anzahl von Testhörern durchgeführt werden, so daß dieser Weg der Qualitätsbestimmung in vielen Fällen zu aufwendig ist. Ein objektives Meßverfahren, das die zum subjektiven Qualitätseindruck führenden physiologischen und kognitiven Vorgänge simuliert, kann in vielen Fällen Abhilfe schaffen.“ THIEDE, TREUKNIET, BITTO U.A. O.J. S.1. 2.1 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Entwicklung der Untersuchungsmethode 26 2.1. Entwicklung der Untersuchungsmethode Der Hörversuch ist als schriftliche Befragung mit akustischen Beispielen konzipiert.89 Im folgenden die Überlegungen bezüglich der Einflussfaktoren des Hörversuchs. Das Testverfahren Mit dem ABX-Testverfahren90, der Triple-Stimulus/Hidden-Reference/Double BlindMethode91 oder der MUSHRA-Methode92 sind besonders kritische Testverfahren für den Vergleich von Audioqualität eingeführt. Jedoch lassen sich mit diesen Verfahren die jeweiligen Unterschiede nur quantitativ erfassen, ein Ergebnis bezüglich der Qualität der Unterschiede, beispielsweise wie sich der Richtungseindruck oder die Raumwirkung verändert, können sie nicht liefern. Die Entscheidung zugunsten eines AB-Hörvergleichs nach CCIR-Recommendation 565-2 basiert auf der größeren Variabilität, die dieses Verfahren in Bezug auf die zu untersuchenden Merkmale bietet.93 Bei einem AB-Hörvergleich hören die Versuchspersonen zunächst das Original und im Anschluss eine datenreduzierte Version zum Vergleich. Kriterien zur Auswahl der Hörbeispiele Für den Hörversuch war eine Anzahl von Hörbeispielen auszuwählen, anhand derer die Veränderungen des Raum- und Richtungseindruckes für unterschiedliche Schallereignisse untersucht werden. Vor der Auswahl der Hörbeispiele wurde ein Pool mit kunstkopfstereofonem Audiomaterial angelegt, dazu wurden aus sämtlichen in geeignetem und verfügbaren Material die prägnantesten Ausschnitte ausgewählt und in der Lautheit angepasst. Dieser Pool umfasst 71 Wav-Dateien mit einer Gesamtspielzeit von etwa 76 Minuten, davon 62 eigene Aufnahmen, 2 Fremdaufnahmen94 und 12 Ausschnitte von der „Raumklang CD“ 95. Alle Audiodateien des 89 90 91 92 Vgl. WATZKA, EICHHORN 1993, S.132. Vgl. STOLL, WIESE O.J., S.15f. Vgl. FUCHS O.J., S.4ff. Multi Stimulus Hidden Reference Assessment. Vgl. LINK, SCHMALOHR, STOLL 2003, S.4f. 93 94 95 Vgl. STOLL, WIESE O.J. S.15. Siehe Hörbeispiel Nr.7 „Miserere mei, Deus“ auf Seite 37. Vgl. AUDIOSTAX (HRSG.) 1987 und AUDIOSTAX (HRSG.) 1987a. 2.1 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Entwicklung der Untersuchungsmethode 27 Pools wurden in einer Tabelle dahingehend bewertet, in wie weit das jeweilige Beispiel einprägsame charakteristische und möglichst eindeutige Richtungs- und Raummerkmale trägt. Dabei wurde eine mögliche Fragestellung für den Fragebogen vorformuliert. Für die endgültige Auswahl der Hörbeispiele wurden in Ergänzung zu dieser Bewertung folgende Kriterien berücksichtigt: • Kenntnis über die Aufnahmesituation. Bevorzugt verwendet wurden Eigenaufnahmen und solche Aufnahmen, deren Aufnahmesituation bekannt oder hinreichend dokumentiert ist. • Die inhaltlichen und technischen Merkmale der Hörbeispiele. Dabei sollten nach Möglichkeit folgende Merkmale vertreten sein: • 1. Ein impulshaltiges, geräuschhaftes Schallereignis, 2. Instrumentale und vokale Musik, 3. eine Außenatmosphäre, 4. eine einzelnes bewegtes Schallereignisses bekannter Gestalt, 5. ein Sprachsignal eines einzelnen stationären Sprechers, 6. eine geräuschhafte Innenatmosphäre, 7. ein Hörspielausschnitt mit auditiver Ich-Perspektive. Abwechslungsreicher Ablauf des Hörversuchs. Um über den gesamten Hörversuch die Konzentration der Versuchspersonen zu stützen, wurde angestrebt, sich inhaltlich stark unterscheidende Beispiele auszuwählen. Zudem sollten die Versuchspersonen die Möglichkeit und den Anreiz haben, durch die wachsende Komplexität der Hörbeispiele und der zugehörigen Fragestellungen, ihre auditive Konzentration nicht nur zu halten sondern gar zu erhöhen. • Möglichkeit der visuellen Vorstellung der Aufnahmesituation. Durch kurze Schilderung der Aufnahmesituation sollte den Versuchspersonen die Möglichkeit gegeben werden, sich die Aufnahmesituation visuell vorzustellen. Dafür eignen sich besonders charakteristische und allgemein bekannte Aufnahmeräume (in den verwendeten Hörbeispielen: Turnhalle, Kirche, Badezimmer) oder einfache AußenSituationen (in den verwendeten Hörbeispielen: Frösche am Teich, Auto auf Landstraße). 2.1 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Entwicklung der Untersuchungsmethode 28 Kriterien zur Auswahl der Datenreduktionsverfahren Aus der Vielzahl der derzeit gebräuchlichen verlustbehafteten Datenreduktionsverfahren war eine Anzahl von Verfahren für den Hörversuch auszuwählen. Anhand einer groben Abschätzung für den zeitlichen Ablauf wurde die Untersuchung einer Auswahl von fünf bis sieben Datenreduktionsverfahren als realisierbar angesehen. Für die Auswahl wurden folgende maßgebliche Kriterien festgelegt: • Die Bedeutsamkeit und Verbreitung als Datenreduktionsverfahren für kopfbezogene Stereofonie, • die Option möglichst alle Verfahren über die gleiche Hard- und Software in die Versuchsumgebung integrieren zu können, • die Vergleichbarkeit der Verfahren untereinander, • die Gegenüberstellung von herkömmlichen Verfahren und Verfahren mit neuen Ansätzen (beispielsweise die Verwendung von SBR). Überlegungen zum Ablauf des Hörversuchs Um die Versuchspersonen an die Hörsituation zu gewöhnen, wurde vorgesehen, Hörbeispiele voranzustellen, bei denen noch keine Fragen zu beantworten sein sollten. Um Abweichungen vom Versuchsablauf zu vermeiden, wurde vorgesehen, die notwendigen Anweisungen zu der Befragung96 im Vorfeld als Ansagetexte zu produzieren und in den Ablauf des Hörversuchs einzubinden. Die Anweisungen haben folgende Funktionen: • die einwandfreie Identifikation von Original- und datenreduziertem Beispiel zu ermöglichen, • eine Orientierung im Fragebogen zu erleichtern, • zusätzliche Information zu bieten, • die Höraufmerksamkeit auf bestimmte Kriterien zu richten, • eine visuelle Vorstellung der akustischen Umgebung zu ermöglichen. 96 Vgl. WATZKA, EICHHORN 1993, S.132. 2.1 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Entwicklung der Untersuchungsmethode 29 Anforderungen an die Gestaltung des Fragebogens Für den Fragebogen wurde folgende Gliederung ausgearbeitet: • Mantelbogen: Der Mantelbogen dient zur Abfrage von Angaben zur Person, der Hörfähigkeit und Hörerfahrung. • Die Fragebogenabschnitte zu den Hörbeispielen: Für jedes Hörbeispiel gibt es gemeinsame und spezielle Kriterien, die in einem Abschnitt zusammengefasst sind. Jeder Fragebogenkomplex zu einer datenreduzierten Version befindet sich auf einer separaten Seite, um Fehler beim Ausfüllen zu vermeiden. • Abschlussbogen: Dieser Teil des Hörversuchs dient für die Beurteilung des Hörversuchs hinsichtlich der individuellen Einschätzung von Versuchsumgebung sowie Ablauf und Inhalt des Versuchs. Für den Fragebogen als Ganzes und jeweils für die einzelnen Abschnitte bezüglich der Hörbeispiele wurde die Methode des Trichters vom Allgemeinen zum Speziellen ausgewählt.97 Weiterhin sollte die erste Frage die Funktion eines Filters erfüllen um einer Ermüdung der Versuchsperson entgegenzuwirken. 98 Für die zu untersuchenden Merkmale sollten sowohl quantitative als auch qualitative Daten gewonnen werden. Es war also notwendig, die Fragetechnik in dieser Hinsicht auszurichten: Für die quantitative Beurteilung der Merkmale bei Wahrnehmung von Unterschieden zwischen Original- und datenreduzierter Version musste eine geeignete Skala gefunden werden. Als Orientierung dienten die Empfehlungen der ITU99 und diesbezüglich bereits ausgearbeitete Skalen. Für die qualitative Beschreibung der Merkmale sollten insgesamt möglichst wenige Begriffe gefunden werden, die die wahrgenommenen Unterschiede umfassend und hinreichend beschreiben, denn „Man muß (...)bedenken, daß zu viele Kategorien die Auswahl für den 97 98 99 Vgl. WATZKA, EICHHORN 1993, S.128f. Vgl. WATZKA, EICHHORN 1993, S.129. Vgl. ITU (Hrsg.) 1997, S.1ff. 2.1 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Entwicklung der Untersuchungsmethode 30 Befragten erschweren und bei der Durchführung der Befragung schwer zu handhaben sind.“100 Weiterhin sollte eine offene Frage am Ende jedes Fragebogenabschnittes stehen, unter anderen um „(...) dem Befragten das Gefühl zu geben, nicht einfach ausgefragt zu werden, sondern seine eigene Meinung äußern und ausformulieren zu dürfen.“101 Formal war auf eine optische und inhaltliche Gleichförmigkeit der verschiedenen Abschnitte des Fragebogens zu achten. Aus diesem Grund wurden für die geschlossenen Fragen fast ausschließlich Kontrollkästchen verwendet, zur Veranschaulichung teilweise auch im Zusammenhang mit Diagrammen. Kriterien zur Auswahl der Versuchspersonen Die Mindeststichprobenanzahl an Versuchspersonen wird auf 30 Personen festgesetzt. Damit liegt die Anzahl etwa im mittleren Bereich der bei vergleichbaren Versuchen üblichen Versuchspersonenanzahl. 102 Der ITU-Empfehlung BS1116.1 folgend sind für den Hörversuch etwa 20 professionelle Hörer (Tonmeister, Toningenieure usw.) vorgesehen. 103 Ergänzend dazu sollten auch etwa 10 geschulte Laien an dem Test teilnehmen, um zu prüfen, ob die Ergebnisse des Versuchs auch für diese Hörergruppe interpretierbar sind. Überlegungen zum Ablauf des Hörversuchs Um die Konzentrationsfähigkeit der Versuchspersonen nicht zu überfordern, wurde angestrebt den zeitlichen Umfang von 90 Minuten nicht zu überschreiten. Die ersten zehn Minuten wurden für die Einführung vorgesehen. Nach etwa der Hälfte der Zeit sollte eine Erholungspause angeboten werden, denn „Es ist wichtig, daß der Befragte (...) mit der Situation vertraut und (...) weder ermüdet noch mißtrauisch geworden ist.“104 100 101 102 WATZKA, EICHHORN 1993, S.117. WATZKA, EICHHORN 1993, S.119. Vgl. RATHBONE, FRUHMANN, SPIKOWSKI U. A., S.10; BRAUN, BOLAND O.J., S.8 sowie FUCHS O.J., S.3; LEHMANN, VAUPEL O.J., 103 104 S.9. Vgl. ITU (HRSG.) 1997, S.6. WATZKA, EICHHORN 1993, S.128. 2.2 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Auswahl der Hörbeispiele 31 Planung eines Pretest Nach Abschluss der Vorbereitungen für den Hörversuch wird ein Pretest durchgeführt. In diesem Pretest wird die Versuchsumgebung sowie Ablauf und Inhalt des Versuchs auf mögliche Fehler geprüft. Ausgehend von den Ergebnissen des Pretest wird die Konzeption vor Beginn des Hörversuchs gegebenenfalls überarbeitet. 105 2.2. Auswahl der Hörbeispiele Die Tabelle 3 zeigt eine Übersicht der anhand der Kriterien in Abschnitt 0 (siehe Seite 31) ausgesuchten Hörbeispiele und deren Merkmale: Nr. Name Schallereignis Aufnahmesituation 1 „Metronom“ Metronom KU100, Innen, HFF-Studio5 2 „Ein Auto fährt vorbei“ fahrendes Auto KU100, Außen, Potsdam, Templiner Straße 3 „Frösche am Teich“ Frösche, Vögel KU100, Außen, Potsdam, Herrmannswerder 4 „Marianne von 7 bis 7“ Schritte, Dusche, Stimme KU81i, Studio-Produktion: SDR 5 „Tango“ Violine und Flügel KU100, Innen, HFF-Studio5 6 „Gebet“ Sprecher KU100, Innen, St.Nicolaikirche Oranienburg 7 „Miserere mei, Deus“ 2 Chöre KU100, Innen, Christuskirche Oberschöneweide 8 „Volleyball“ Volleyballspiel, 2 Felder KU100, Innen, Turnhalle Babelsberg 9 „Orchester“ Holzbläser, Streicher (pizz.) KU100, Innen, Friedrichskirche Babelsberg Tabelle 3: Die Hörbeispiele im Überblick 105 Vgl. FRIEDRICHS 1985, S.153ff. 2.2 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Auswahl der Hörbeispiele 32 Hörbeispiel Nr. 1 „Metronom“ Aufnahmedatum: 28.Mai 2003 Aufnahmeraum: HFF-Potsdam Studio 1 Tonmeister: Heiko A. Beyer Mikrofon: KU100 Aufnahmegerät: Tascam DA-P1 Dat-Recorder Abstand zur Schallquelle: 1m Länge: jeweils 7 Sekunden Abbildung 8: Diagramm zum Hörbeispiel Nr.1 "Metronom" Das Hörbeispiel Nr.1 „Metronom“ ist ein impulshaltiges, geräuschhaftes Schallereignis, und entspricht im Prinzip einer Klickfolge. Somit wird eine besonders geringe Lokalisationsunschärfe erwartet.106 Das Metronom befindet sich in den Positionen: 0°, 45°, 90°, 135°, 180°, 225°, 270° und 335° bezogen auf die vordere Symmetrieachse des Kunstkopfmikrofons, es stand auf einem ungepolsterten Stuhl in 75cm Höhe, die Ohren des Kunstkopfes wurden auf diese Höhe gebracht. Es wurden exemplarisch die folgenden drei Positionen des Metronoms in den Hörversuch einbezogen: • 45° (rechts-vorn) • 135° (rechts-hinten) • 270° (links). Die Beispiele umfassen jeweils acht Metronomschläge, und dauerten je fünf Sekunden. Die Originalbeispiele befanden sich versteckt unter den datenreduzierten Beispielen, gleich diesen werden sie als „Datenreduziertes Beispiel Nummer n“ angesagt. Die Angaben der jeweils gehörten Position im Fragebogen (siehe Abbildung 8, S.32) können bezogen auf das Originalbeispiel mit „Richtig“ oder „Falsch“ beurteilt werden. Zum einen kann so die Fehlerquote in Abhängigkeit von den einzelnen Datenreduktionsverfahren bzw. Originalen ermittelt werden andererseits kann nach Transformation der Daten eine 106 Vgl. BLAUERT 1974, S.31. 2.2 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Auswahl der Hörbeispiele 33 individuelle Fehlerquote der Versuchspersonen festgestellt werden. Diese könnte als Anhaltspunkt für eine Beeinträchtigung des Hörvermögens der Versuchsperson sprechen, falls die Ergebnisse der Versuchsperson auffällig sind oder die Versuchsperson selbst eine Beeinträchtigung des Hörvermögens eingeräumt hat. Hörbeispiel Nr. 2 „Ein Auto fährt vorbei“ Aufnahmedatum: 26.Mai 2003 Aufnahmeort: Potsdam, Templiner Straße Ecke Alter Tornow Tonmeister: Heiko A. Beyer Mikrofon: KU100 Aufnahmegerät: Tascam DA-P1 Dat-Recorder kleinster Abst. zur Schallquelle: ca. 4 m Länge: 13 Sekunden Im Hörbeispiel Nr.2 „Ein Auto fährt vorbei“ nähert sich ein einzelnes Personenkraftfahrzeug von rechts, fährt durch die vor dem Kunstkopf befindliche Kurve und entfernt sich nach links vorn. Es fährt zu Beginn des Beispiels auf einer Fahrbahn aus Betonplatten, die in dem geräuschhaften Klang eine gewisse Impulshaftigkeit hervorrufen. Das Fahrgeräusch von Kraftfahrzeugen, insbesondere auf einer geschlossenen Fahrbahndecke, kommt in seiner Charakteristik einem Rauschsignal nah. Da Rauschsignale aufgrund ihrer speziellen Eigenschaften für verlustbehaftete Datenreduktionsverfahren besonders kritische Signale sind, konnten bei diesem Beispiel wahrnehmbare Veränderungen erwartet werden. Fahrende Fahrzeuge bieten sich für die Untersuchung bewegter Schallquellen an, da ihr Klang als alltägliches Hörerlebnis den meisten Versuchspersonen bekannt ist. Weiterhin sind Größe, Ausdehnung und Bewegungsgeschwindigkeit besonders leicht visuell vorstellbar. 2.2 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Auswahl der Hörbeispiele 34 Hörbeispiel Nr. 3 „Frösche am Teich“ Aufnahmedatum: 26.Mai 2003 Aufnahmeort: Herrmannswerder, Naturschutzgebiet Tonmeister: Heiko A. Beyer Mikrofon: KU100 Aufnahmegerät: Tascam DA-P1 Dat-Recorder kleinster Abst. zur Schallquelle: ca. 3 m Länge: 14 Sekunden Abbildung 9: Aufnahmen zum Hörbeispiel Nr.3 "Frösche am Teich" Für das Hörbeispiel Nr.3 „Frösche am Teich“ ist das Kunstkopfmikrofon direkt am Ufer eines Teiches mit einem Durchmesser von etwa 14 Metern aufgestellt. Der Teich ist beinahe kreisrund und befindet sich symmetrisch vor dem Kunstkopf. Das 1,3 Meter hohe recht steile Ufer des Teiches ist mit Bäumen, Unterholz und einer Krautschicht bewachsen. Zu hören sind quakende Frösche, einige entferntere Singvögel und am Teich selbst hin und wieder Entenvögel. Das Hörbeispiel Nr. 3 wurde für den Hörversuch ausgewählt, da hier eine relativ große Anzahl nahezu punktförmiger Schallquellen periodische Schallsignale aussenden. Dabei handelt es sich um eher gleichförmige Schallsignale ohne offensichtlichen Nachrichten- oder Melodiecharakter, so dass eine auditive Konzentration auf Richtung und Entfernung für verhältnismäßig leicht gehalten wird. 2.2 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Auswahl der Hörbeispiele 35 Hörbeispiel Nr. 4 „Marianne von 7 bis 7“ Quelle des Hörbeispiels: Hörspiel „Marianne von 7 bis 7“ (Ausschnitt) CD: „Die Raumklang CD – kopfbezogene Stereofonie„ AudioStax, AX CD 90 101, Track 2107 Buch: Konrad Wühr Regie: Arturo Möller Tonmeister: Roland Seiler Schnitt: Regine Schneider Aufnahmeleitung: Oliver Kraft Produktion: Südwestfunk 1984 Mikrofon: KU81i Länge: 47 Sekunden „Das Kurzhörspiel (...) schildert den Tagesablauf einer berufstätigen Frau Mitte dreißig mit all seinen Frustrationen. Wie der Regisseur Arturo Möller erläutert, wurde hier das Konzept der subjektiven Kamera auf ein Hörspiel übertragen.“108 Der gewählte Ausschnitt beginnt mit dem Gang in ein Badezimmer. Schritte und Türgeräusche sind zu hören. Beim Betreten des Badezimmers gibt es einen Wechsel des Raumes. Im Bad werden die Schuhe und die Kleidung abgelegt, das Wasser in der Dusche wird aufgedreht. Schließlich befindet sich der Kunstkopf, nachdem ihm eine Duschhaube übergezogen wurde, unter dem Duschstrahl. Eine Besonderheit stellt die auditive Ich-Perspektive des Kunstkopfes dar. Stärker als bei raumbezogen stereofonen Hörspielen muss bei einer KunstkopfHörspielproduktion die Dramaturgie und der erzählte Stoff auf die Besonderheiten in der Rezeption abgestimmt sein. Kunstkopfstereofonie ist besonders dann geeignet, wenn eine auditive Ich-Perspektive eingenommen wird. In dem Hörspiel „Marianne von 7 bis 7“ werden diese Möglichkeiten insoweit ausgeschöpft, als dass der Kunstkopf nicht nur die Subjektive der Protagonistin einnimmt, sondern auch durch mehrere Räume bewegt wird. 107 108 Vgl. AUDIOSTAX 1987A, S.5f. AUDIOSTAX 1987A S.5. 2.2 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Auswahl der Hörbeispiele 36 Der spektakuläre Effekt in dem Moment, als die Protagonistin bzw. der Kunstkopf vom Wasserstrahl getroffen wird, das Überziehen der Duschhaube und das anschließende Abbrausen des Kopfes sind besonders eindrucksvoll, da hier Geräusche im extremen Nahbereich des Kunstkopfmikrofons ein distanziertes Hören nahezu unmöglich machen. Hörbeispiel Nr. 5 „Tango“ Aufnahmedatum: 26.Mai 2003 Aufnahmeort: HFF-Studio 5 Tonmeister: Heiko A. Beyer, Tilo Feinermann Mikrofon: KU100 Aufnahmegerät: Tascam DA-P1 Dat-Recorder Abstand zur Schallquelle: 1,2 m Länge: 43 Sekunden Im Hörbeispiel Nummer 5 „Tango“ spielen zwei Einzelinstrumente: Violine und Flügel. Der Kunstkopf stand mit einer Ohrhöhe von etwa 1,20m zwischen den beiden Musikerinnen, die vordere Symmetrieachse etwas mehr in Richtung der Violinistin. Das Hörbeispiel Nr.5 verfügt aufgrund der akustischen Eigenschaften des Aufnahmeraumes in Kombination mit der ungewöhnlich nahen Aufstellung des Kunstkopfes über verschwindend geringe Anteile diffusen Schalls. Somit ist eine genaue Richtungswahrnehmung beinahe ausschließlich von der unverfälschten Wiedergabe von interauralen Laufzeit- und Lautstärkeunterschieden und von der richtungsabhängigen Klangfärbung abhängig. 109 109 Vgl. Blauert 1974, S.131ff. 2.2 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Auswahl der Hörbeispiele 37 Hörbeispiel Nr. 6 „Gebet“ Aufnahmedatum: 24.Mai 2003 Aufnahmeort: Oranienburg, St.Nicolaikirche Tonmeister: Heiko A. Beyer Mikrofon: KU100 Aufnahmegerät: Tascam DA-P1 Dat-Recorder Abstand zur Schallquelle: ca. 4 m Länge: 18 Sekunden Im Hörbeispiel Nr.6 „Gebet“ steht der Kunstkopf in einer Kirche mittig vor den Stufen des Altarraumes. Der Gemeindepfarrer spricht ein Gebet und steht dabei an der linken Seite des Kunstkopfes im Abstand von ca. vier Metern. Der Winkel zwischen Sprecher und vorderer Symmetrieachse des Kunstkopfes beträgt etwa 285° bzw. –75° Grad. Das Hörbeispiel Nr. 6 wurde für den Hörversuch ausgewählt um ein stationäres Sprachsignal mit hohem Diffusschallanteil untersuchen zu können. Die deutliche und artikulierte Sprechweise und das Sprechtempo lassen den Klang des Raumes deutlich werden. Hörbeispiel Nr. 7 „Miserere mei, Deus“ Aufnahmeort: Berlin, Christuskirche Oberschöneweide Mitwirkende: Kammerchor Jeunesse Berlin Tonmeister: Matthias Schurz Mikrofon: KU100 Aufnahmegerät: Tascam MX-2424 Hard-Disk-Recorder Abstand zu den Chören: Chor (vorn) 8,9 m Gegenchor(hinten) ca.10,2 m Länge: 41 Sekunden Das „Miserere mei, Deus“, zu Deutsch „Erbarme Dich meiner, Herr“ wurde 1838 von Gregorio Allegri (1582-1652) komponiert. Es handelt sich um ein antiphones neunstimmiges Werk für zwei Chöre, wobei der Chor fünfstimmig, der Gegenchor vierstimmig gesetzt ist.110 110 Vgl. SCHURZ 2003, S.9f. 2.2 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Auswahl der Hörbeispiele 38 Die vorliegende Aufnahme entstand im Rahmen einer 5.1-Mehrkanalaufnahme für eine DVD-Produktion. Zusätzlich zu der Mehrkanalmikrofonierung wurde in Kunstkopfstereofonie aufgenommen. Die Besonderheit dieser Aufnahme liegt in der Aufstellung der Chöre einerseits vor dem Kunstkopf (Chor) und hinter dem Kunstkopf auf dem Balkon (Gegenchor). „Der Hauptchor erklingt dann vor dem Hörer und der gegenüberstehende Chor hinter dem Hörer.“111 Diese Anordnung der Klangkörper entspricht der Aufführungspraxis für dieses Werk.112 Zu den Kunstkopfaufnahmen schreibt Schurz: „Die Kunstkopfaufnahmen geben den Chor und die räumlichen Gegebenheiten des Aufnahmeortes sehr gut wieder. Im Vergleich zur Stereomischung [gemeint ist die 2.0-Stereo-Mischbung; Anm.d.Verf.] zeichnet sich die Kunstkopfaufnahme hauptsächlich durch den deutlich höheren Raumanteil aus. (...) Allerdings ist (...) ersichtlich, dass mit der Kunstkopfaufnahme keine deutliche Ortung des Chores vor oder hinter dem Hörer möglich ist.“113 Da es sich also um Audiomaterial handelt, bei dem eine Richtungsortung bereits für das Original kritisch ist, können aufschlussreiche Ergebnisse bezüglich der Richtungswahrnehmung bei den datenreduzierten Versionen dieses Hörbeispiels erwartet werden. 111 112 113 SCHURZ 2003,S.11. Vgl. SCHURZ 2003, S.11. SCHURZ 2003, S.45. 2.2 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Auswahl der Hörbeispiele 39 Hörbeispiel Nr. 8 „Volleyball“ Aufnahmedatum: 28.Mai 2003 Aufnahmeort: Potsdam, Turnhalle Babelsberg Tonmeister: Heiko A. Beyer Mikrofon: KU100 Aufnahmegerät: Tascam DA-P1 Dat-Recorder Kleinster Abst. zur Schallquelle: ca. 3 m Länge: 19 Sekunden Bei der Aufnahme des Hörbeispiels Nr.8 „Volleyball“ ist der Kunstkopf in einer Turnhalle montiert. Zum Schutz des Kunstkopfmikrofons aber auch, um für den Spielbetrieb eine erhöhte Unfallgefährdung auszuschließen, ist es nahe an der Außenwand der Turnhalle hinter einem Netz angebracht, welches die dort befindlichen Fenster schützt. Die Höhe beträgt etwa 3,5 Meter, die Symmetrieachse des Kunstkopfes war lotrecht zur Außenwand und etwa auf Höhe der Mittellinie des großen Spielfeldes. Ein kleineres zweites Spielfeld befindet sich links im Abstand von ca. 13 Metern. In dem Hörbeispiel ist auf beiden Feldern Spielbetrieb; Lauf und Schlaggeräusche sowie Sprache und Rufe sind zu hören. Abbildung 10: Der Kunstkopf beim Volleyball Im Hörbeispiel Nr.8 sind Geräusche und Sprach- bzw. Stimmsignale bei hohem Diffusschallanteil vermischt. Die Geräusche sind dabei impulshaltig und beinhalten neben starken tieffrequenten auch hochfrequente Elemente (z.B. Turnschuhquietschen). 2.2 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Auswahl der Hörbeispiele 40 Hörbeispiel Nr. 9 „Respighi“ Aufnahmedatum: 26.Mai 2003 Aufnahmeort: Potsdam, Friedrichskirche Babelsberg Tonmeister: Heiko A. Beyer Mikrofon: KU100 Aufnahmegerät: Tascam DA-P1 Dat-Recorder Abstand zur Schallquelle: ca. 1,5 m Länge: 27 Sekunden Das Hörbeispiel Nr.9 „Respighi“ ist ein Ausschnitt aus „Antiche Danze ed Arie“ Suite Nr.2 von Ottorino Respighi. Der Kunstkopf ist für die Aufnahme vor den Dirigenten des Orchesters aufgestellt, die Streichinstrumente befinden sich von ca. 240° bis 125°.Der Kunstkopf ist auf der Höhe von 1,3 Metern, die vordere Symmetrieachse teilt das Orchester mittig. Abbildung 11: Der Kunstkopf im Orchester Für dieses Hörbeispiel wurde aus der Aufnahme ein Ausschnitt verwendet, in dem einige Holzbläser und „pizzicato" spielende Streicher zu hören sind. Die Anreißgeräusche der gezupften Streichinstrumente präzisieren die Richtungswahrnehmung der Streichergruppe. Die Holzbläser, die vom Kunstkopf etwa sechs Meter entfernt sind, führen die Melodie. Der Diffusschallanteil ist für die Instrumentengruppen unterschiedlich und verdeutlicht die Entfernungen und die Tiefenstaffelung. 2.3 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Auswahl der Datenreduktionsverfahren 41 2.3. Auswahl der Datenreduktionsverfahren Die fünf für den Versuch ausgewählten verlustbehafteten Datenreduktionsverfahren zeigt die Tabelle 4. Nr. Name [kBit/s] Besonderheit: 1 AC-3 384 Codierung für 2.0 Kanäle 2 ATRAC 292 hardwareimplementiert 3 MPEG2/4- 128 bis zu 48 Audiokanäle möglich AAC 4 MP3 128 5 MP3 64 Samplingfrequenz wird auf 22kHz herabgesetzt. 6 MP3pro 64 Verwendet SBR-Technologie114 Tabelle 4: Die für den Hörversuch ausgewählten Datenreduktionsverfahren AC-3 AC3 steht für „Audio Coding algorithm number 3“ und ist ein verlustbehaftetes Datenreduktionsverfahren von der Firma Dolby Laboratories Inc. Es wurde 1992 entwickelt und ist Bestandteil des Kinofilmtonformates Dolby-Digital. Weiterhin wird es als Tonformat für die DVD-Video verwendet und ist in den USA der Standard für die Tonübertragung von HDTV. AC-3 kann zwei bis sechs Audiokanäle umfassende Audiodaten mit den Abtastraten 32kHz, 44.1kHz und 48kHz zu einem Datenstrom zusammenfassen. Die mögliche Datenrate liegt zwischen 32kBit/s bis 640kBit/s.115 Bei dem Dolby Digital Kinoformat beträgt sie 320kBit/s, bei der DVD-Audio 448kBit/s.116 Für den Hörversuch wird AC-3 mit einer Datenrate von 384kBit/s untersucht. Beispielsweise auf einer DVD-Audio oder einer Multimedia-DVD könnte eine kopfbezogen stereofone Tonspur mit dieser Datenrate als hochqualitative Alternativspur enthalten sein. 114 115 116 siehe Fußnote 32, Seite 13. Vgl. DOLBY (HRSG.) 2000, S.15. Vgl. HENLE 2001, S.102. 2.3 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Auswahl der Datenreduktionsverfahren 42 ATRAC ATRAC ist die Abkürzung für „Adaptive Transforming Acoustic Coding“, ein verlustbehaftetes Datenreduktionsverfahren der Firma Sony. Es wurde 1992 eingeführt und ist das hardware-implementierte Datenreduktionsverfahren für Minidisc-Recorder bzw. Player. 117 Die Minidisc-Technologie wurde entwickelt, um die Wiederbeschreibbarkeit der CompactCassette als Vorteil mit einer der CD vergleichbar hohen Audioqualität zu verbinden. 118 Die Minidisc ist ein magneto-optisches Speichermedium in Form einer Scheibe von 64mm Durchmesser, welche durch ein Gehäuse geschützt wird. Die Datenrate einer Minidisc beträgt 292 kBit/s119 somit liegt die Reduktionseffizienz bei etwa 20%. Die Verwendung von ATRAC ermöglicht, auf einer Minidisc den Audioinhalt einer CD zu speichern. 120 Die Abtastrate für ATRAC-Codierung ist auf 44.1kHz festgelegt, für andere Abtastraten ist in vielen MinidiscRecordern ein Abtastratenwandler integriert. Als hardwareimplementiertes Datenreduktionssystem unterscheidet sich ATRAC von den übrigen für den Versuch ausgewählten Verfahren. Obwohl ATRAC somit die Forderung bezüglich der Abspielbarkeit der Verfahren über die gleiche Hard- und Software (siehe S. 28) nicht erfüllt, wurde ATRAC für den Versuch ausgewählt. Maßgeblich dafür ist die weite Verbreitung von Minidisc-Recordern als Aufnahmegeräte für Amateure. Auf zahlreichen Internetseiten, z.B. www.minidiscforum.de oder www.soundman.de, sowie in verschiedenen Newsgroups wie de.rec.musik.machen, alt.audio.minidisc oder de.rec.musik.hifi finden sich Hinweise, dass Minidisc-Recorder häufig für kopfbezogen stereofone Aufnahmen verwendet werden. Als Mikrofon werden in Verbindung mit Minidisc-Rekordern dann zumeist Originalkopfmikrofone verwendet, da Kunstkopfmikrofone zu auffällig, bzw. zu unhandlich sind. 117 2000 wurde ATRAC-3 als hardwareunabhängiges Datenreduktionsverfahren eingeführt. In dieser Arbeit steht ATRAC stets für das hardwareimplementierte Verfahren von Minidisc-Geräten. Da ATRAC kontinuierlich weiterentwickelt wird, werden die einzelnen Versionen durch Versionsnummern unterschieden, beispielsweise ATRAC Version 3.8. Vgl. BRAUN, BOLAND O.J., S.1. 118 119 120 Vgl. JALVINGER 2000, S.1. Vgl. HENLE 2001, S.110. Vgl. MACE, O.J., S.1. 2.3 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Auswahl der Datenreduktionsverfahren 43 MPEG2/4 AAC AAC steht für „Advanced Audio Coding“. Es ist eine Entwicklung der Fraunhofer Gesellschaft121 und wurde im 1997 ein ISO-Standard (IS 13818-7).122 AAC ist Bestandteil des Video-Standards MPEG-4.123 Der MPEG-4 Standard beinhaltet nicht nur Datenkompressions- und Datenreduktionsverfahren für natürliche Bild und Toninhalte. „MPEG-4 unterstützt die gemeinsam kodierte und komprimierte Übertragung in einem binären Bitstrom (Multiplexing) jeglicher Art von Text, Daten, Audio/ Video (AV), und ist somit ein wichtiger Kandidat für künftige digitale Fernsehgeräte mit integriertem Internet und 3D AV-Funktionalität.“124 Um diese Anforderungen erfüllen zu können, unterstützt MPEG2/4-AAC neben mono, stereo und 3/2 bzw. 5.1-Mehrkanalstereofonie bis zu 48 Audiospuren.125 Für diese Arbeit wird MPEG2/4-AAC mit einer Datenrate von 128kBit/s untersucht. Das entspricht der Datenrate bei der Übertragung von DAB, DVB und DVB-T bei der AAC verwendet wird.126 MP3 MP3 ist der Trivialname für MPEG1 Layer 3. MPEG1 ist ein verlustbehaftetes Datenreduktionsverfahren für Video, das als IS 11172 seit 1990 ein internationaler Standard ist. Der dritte Teil dieser Standardisierung (IS 11172-3) befasst sich mit der Kompression von Audiodaten und definiert drei sogenannte Layer. Layer 1 ist vergleichbar mit PASC127 und erlaubt eine leichte Datenreduktion mit geringem Aufwand. Layer 2, identisch mit MUSICAM, ist besonders geeignet für Aufgaben, „wo nicht nur die beste Qualität bei niedrigsten Bitraten bei einer Einmalcodierung eine Rolle spielt, sondern auch andere Parameter, wie z.B. Kaskadierbarkeit, Fehlerrobustheit, Verzögerung, Nachbearbeitbarkeit 121 122 123 Vgl. PETERS, HECHT 2001, S.4f. Vgl. EHRET, DIETZ, KUNZ O.J., S.1. In diesem Zusammenhang ist die Bezeichnung MPEG2/4-AAC von Bedeutung. MPEG2/4-AAC ist zu unterscheiden von MPEG-4 AAC, der Bezeichnung für das Tonformat des Audio-Video-Formates Quicktime der Firma Apple. Vgl. ZIEGELMEIER, STOLL 2001, S.1 und WIESE, RIMKUS, HANSEN 2001, S.1. 124 125 126 127 HORBACH, DE BRUIJN, VAN ROOIJEN 2001, S.2. Vgl. WATKINSON 2001, S.207. Vgl. SÖCKER, STOLL 2001, S.1ff. Precision Adaptive Subband Coding; dieses Datenreduktionsverfahren wird in DCC-Geräten (Digital Compact Cassette) verwendet. 2.3 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Auswahl der Datenreduktionsverfahren 44 des Audiosignals, etc. wichtig sind.“128 Der Layer 3 ist komplexer als Layer 1 und 2. „Der Layer 3 ist der leistungsfähigste Algorithmus der Codec-Familie. Mit dem Layer 3 sind entweder die niedrigsten Datenraten erreichbar bzw. bei einer bestimmten Datenrate die höchste Audioqualität.“129 Heute ist MP3 das Datenreduktionsverfahren mit der weitesten Verbreitung im Consumerbereich, das Angebot an Hard- und Software für MP3-Wiedergabe, -Codierung und -Bearbeitung ist groß. Auf verschiedenen Seiten im Internet werden Audiodateien im MP3Format zum Download oder für Streaming zur Verfügung gestellt, darunter auch kopfbezogen stereofone Aufnahmen.130 Für diesen Hörversuch wird MP3 mit den Datenraten 64 kBit/s und 128 kBit/s untersucht. Dabei entspricht die Datenrate von 64 kBit/s der Bandbreite eines ISDN-Kanals, über den beispielsweise ein Internet-Radio-Stream empfangen werden kann. 131 Die Ergebnisse für MP3 64 kBit/s sollen direkt mit den Ergebnissen für MP3pro (ebenfalls 64 kBit/s, siehe unten), verglichen werden. Die Datenrate von 128 kBit/s wird zum einen untersucht, da MP3-codiertem Audiomaterial mit 128 kBit eine Audioqualität zugeschrieben wird, die mit einer CD vergleichbar ist,132zum anderen für einen direkten Vergleich der Ergebnisse von MP3-128kBit/s mit MPEG2/4-AAC (ebenfalls 128 kBit/s, siehe MPEG2/4 AAC oben). MP3pro MP3pro ist eine Entwicklung von Coding Technologies und erweitert den MP3-Standard bei vollständiger Abwärtskompatibilität mit Datenraten unter 128 kBit/s um die SBRTechnologie.133 Bei der Codierung unter Verwendung von SBR wird ein kleiner Teil (um 4 kBit/s134) des Datenstromes verwendet, um die im Signal enthaltenen hochfrequenten Anteile des Amplitudenspektrums zu beschreiben. Anhand dieser beschreibenden Daten werden bei der 128 129 130 ZIEGLMEIER, STOLL, 2001, S.1. EBERLEIN O.J., S.1. Zum Beispiel: http://www.fuchsteufelswild.de/ (Webportal für Naturaufnahmen) oder http://www.gutezaehne.de/ (Geräusche in der Zahnmedizin). 131 132 133 134 Vgl. THIMET O.J., S.12. Vgl. ZANDER 2000, S.97 und Wischner 1999, S.21. Spectral Band Replication. Vgl. WIESE, LUDWIG 2003, S.6. 2.3 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Auswahl der Datenreduktionsverfahren 45 Decodierung die hohen Anteile des Amplitudenspektrums „künstlich“ nachgebildet. Damit wird die Verminderung der oberen Grenzfrequenz für niedrige Datenraten vermieden, die sich bei der MP3-Codierung als Verschlechterung auf die Audioqualität auswirkt. Coding Technologies schreibt MP3pro codierten Audiodaten bei 64 kBit/s die Audioqualität einer CD zu.135 Das Interesse, MP3pro in dem Hörversuch zu untersuchen, resultiert aus der Frage, ob die durch SBR nachgebildeten Anteile des Amplitudenspektrums aufgrund ihrer technischen und klanglichen Qualität den Raum- und Richtungseindruck bei kopfbezogener Stereofonie erhalten können. 135 Vgl. CODING TECHNOLOGIES 2003, S.1, zitiert nach: http://www.codingtechnologies.com/products/mp3pro.htm (22.6.2003 10:10). 2.4 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Die Gestaltung des Fragebogens 46 2.4. Die Gestaltung des Fragebogens Die Bewertungsskala für skalierte Kriterien Für die quantitative Untersuchung der wahrgenommenen Unterschiede zwischen Originalund datenreduziertem Hörbeispiel ist eine ordinalskalierte metrische Skala zu finden. 136 Eine solche Skala ist durch Rathbone, Fruhmann, Spikowski eingeführt, siehe dazu Tabelle 5.137 Note Klangfarbenänderung 5 nicht wahrnehmbar 4 gerade wahrnehmbar 3 wahrnehmbar 2 deutlich wahrnehmbar 1 extrem wahrnehmbar Tabelle 5: Bewertungsskala nach Rathbone, Fruhmann, Spikowski Die oben stehende Bewertungsskala orientiert sich an ITU BS.1116-1138. In dieser Empfehlung wird folgende Skala vorgeschlagen: Impairment Grade Imperceptible 5.0 Perceptible, but not annoying 4.0 Slightly annoying 3.0 Annoying 2.0 Very annoying 1.0 Tabelle 6: Bewertungsskala nach ITU BS.1116-1 136 137 138 Vgl. SCHLITTGEN 1990, S.6f. Vgl. RATHBONE, FRUHMANN, SPIKOWSKI U. A. O.J., S.12. Vgl. ITU (HRSG.) 1997 S.4. 2.4 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Die Gestaltung des Fragebogens 47 Die ITU-Skala (Tabelle 6) verwendet den Begriff „annoying“ , also zu Deutsch „lästig“ , für die Skalierung. Strenggenommen wird durch die ITU-Skala also nicht die Wahrnehmbarkeit von Veränderungen sondern die Akzeptanz der Veränderungen durch die Versuchsperson abgefragt. Diese beiden Kriterien können, müssen aber nicht miteinander korrelieren. Ferner ist „Annoyance", die Lästigkeit, in der Psychoakustik als Relation von Lautheit (Loudness), Schärfe (S; Sharpness), Modulationsverzerrungen (F; Fluctuation strength) Rauhigkeit (R; Roughness) wie folgt definiert: ( PA = N 5 1 + ω 2 S + ω 2 FR ) 139 Die angegeben Zahlwerte (Grade) haben aber offensichtlich keinen Bezug zu dem psychoakustischen Lästigkeitsmaß (psychoacoustic annoyance). Dies ist sicher ein Grund für Rathbone, Fruhmann, Spikowski für ihre Skala den neutraleren Begriff „wahrnehmbar“ zu wählen. Die Umsetzung der Eigenschaften in Zahlenwerte, die Rathbone, Fruhmann, aus der ITUSkala übernommen zu haben scheinen (allerdings unter Verzicht auf die Darstellung mit Nachkommastelle) kann aus folgendem Grund als problematisch angesehen werden: Die Zahlenzuordnung könnte mit Schulnoten assoziiert werden, zunächst bei der Befragung, sofern die Zahlwerte den Antwortmöglichkeiten beigegeben werden, oder bei der Interpretation der Ergebnisse. 140 Aus diesem Grund wurden die Zahlwerte für die in dieser Arbeit verwendete Bewertungsskala entgegengesetzt zugeordnet. Folgende Skala wird also für die Befragung verwendet: • nicht wahrnehmbar (1) • gerade wahrnehmbar (2) • wahrnehmbar (3) • deutlich wahrnehmbar (4) • extrem wahrnehmbar (5). 139 140 Vgl. ZWICKER, FASTL 1999, S.324f. Für die Zahlwerte der ITU-Empfehlung ist eine solche Assoziation weitgehend unwahrscheinlich, da die Schulnoten im angelsächsischen Raum bekanntlich mit den Buchstaben A bis F bezeichnet werden. 2.4 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Die Gestaltung des Fragebogens Damit hat beispielsweise bei einem arithmetischen Mittelwert141 von 1,0 48 keine Versuchsperson Veränderungen wahrgenommen; bei einem Wert von 5,0 haben alle Versuchspersonen Veränderungen extrem wahrgenommenen. Die Zahlenwerte sind als Umsetzung der Antworten in Zahlen notwendig, um die statistische Auswertung zu ermöglichen. Auf dem Fragebogen sind die Zahlwerte nicht angegeben, um „Bias-“ 142 oder „Milde-Fehler“ 143 zu vermeiden. In zwei Punkten ist für die Skala noch eine Verbesserung möglich: • Die fünfstufige Unterteilung der Bewertungsskala bietet eine neutrale Mittelposition, damit wird ein sogenannter „Fehler der zentralen Tendenz“ wahrscheinlicher.144 Allerdings sollte dieser Fehler dadurch gemildert werden, dass die Werte der Skala untereinander angeordnet sind und damit die optische Mitte der Skala weniger dominant erscheint, als es bei einer horizontalen Anordnung der Fall wäre. • Die Bewertung „wahrnehmbar“ schließt strenggenommen drei der übrigen Bewertungen ein. Damit ist die Forderung für eine geschlossene Frage nicht erfüllt, denn „Die Antworten müssen sich, wenn keine Mehrfachantworten erlaubt sein sollen, gegenseitig ausschließen.“145 Um jedoch eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit anderen Untersuchungen zu verlustbehafteten Datenreduktionsverfahren zu gewährleisten, wurde auf weitere Änderungen verzichtet. Vorausgreifend lässt sich anhand der Ergebnisse des Hörversuchs feststellen, dass weder für einen Fehler der zentralen Tendenz noch einen Milde-Fehler Anhaltspunkte zu finden sind. 141 Im folgenden „Mittelwert“, denn in dieser Arbeit wird ausschließlich auf den arithmetischen Mittelwert Bezug genommen. 142 „Der Bias ist die systematische Abweichung einer Statistik vom Parameter. Liegt ein Bias vor, wird die Stichprobe als ‚verfälscht‘ bezeichnet“ KNIEPER 1993, S.60. 143 144 Vgl. WATZKA, EICHHORN 1993, S.124. „Bei der Bewertung von Objekten vermeiden Befragte extreme Bewertungen. Sie neigen dazu, sich auf eine neutrale Mittelposition (...) zurückzuziehen...“ WATZKA, EICHHORN 1993, S.123f. 145 WATZKA, EICHHORN 1993, S.116. 2.4 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Die Gestaltung des Fragebogens 49 Die Begriffe zur Klassifikation Für die qualitative Bewertung der gehörten Veränderungen wurden für jedes Beispiel spezifische Eigenschaftsbegriffe als Antwortmöglichkeiten aufgelistet. Die Zuordnung dieser klassifizierenden Begriffe ist als geschlossene Frage mit der Möglichkeit einer Mehrfachantwort konzipiert, die Begriffe sind gegensätzliche Eigenschaftspaare (z.B. „kleiner“ -„größer“ ; „wärmer“ -„kälter“ ). Zwar ist zwar versucht worden, möglichst eindeutige und allgemein verständliche Begriffe zu finden, doch muss für die Interpretation berücksichtigt werden, dass die Ergebnisse der Begriffszuordnung allenfalls Tendenzen erkennbar machen können. Der Mantelbogen146 Im Abschnitt „Angaben zur Person“ wurden Geschlecht, Alter und Beruf abgefragt. Eine wichtige Rolle spielen hier das Alter, um Rückschlüsse auf die altersabhängige Veränderung der Hörschwelle hin zur üblichen Altersschwerhörigkeit zu ermöglichen, und der Beruf, mit dessen Angabe ‚professionelle‘ von ‚normalen‘ Hörern unterschieden werden können. Der Abschnitt „Hörfähigkeit“ umfasst die Punkte: • Selbsteinschätzung der Hörfähigkeit • Lärmeinwirkung • Erkrankung des Gehörs • Audiogramm. Die Daten hieraus stellen sicher, dass Versuchspersonen mit eventuell eingeschränkter Hörfähigkeit erkannt werden und für die Ergebnisse unberücksichtigt bleiben können. Der Abschnitt „Hörerfahrung“ gliedert sich in die beiden Punkte „Musikalische Ausbildung“ und „Hörverhalten“ . Mit den aus dem Abschnitt „Musikalische Ausbildung“ gewonnenen Daten soll eine Einschätzung des musikalischen Hörvermögens der Versuchsperson ermöglicht werden. Die allgemeine musikalische Ausbildung und die eventuelle Instrumentalausbildung der Versuchsperson wurde in mehreren Fragen erfasst. Unter „Hörverhalten“ werden hauptsächlich Angaben zur Häufigkeit des Hörens verschiedener Audio-Genres und zur benutzten Abhöreinrichtung (insbesondere Kopfhörer) 146 Der Fragebogen ist im Anhang abgebildet, siehe dazu Abschnitt 6.1 Seite 146. 2.4 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Die Gestaltung des Fragebogens 50 abgefragt. Ferner enthält dieser Abschnitt einen Fragekomplex zu den Erfahrungen mit kopfbezogen stereofonem Audiomaterial. Der Fragenabschnitt zu Hörbeispiel Nr.1 Der Fragebogenabschnitt zum Hörbeispiel Nr. 1 „Metronom“ unterscheidet sich formal und inhaltlich in seiner Gestaltung von den Abschnitten zu den anderen Hörversuchen. Die Besonderheit dieses Hörbeispiels ist, dass für das Testverfahren hier kein AB-Vergleich verwendet wird. Außerdem wird für jede datenreduzierte Version bzw. jedes Original nur ein Kriterium untersucht, nämlich die Hörereignisrichtung. Der Fragebogenabschnitt zum Hörbeispiel Nr.1 ist so gestaltet, dass zu jeder Version des Hörbeispiels ein Diagramm auszufüllen ist. Das Diagramm zeigt die Aufsicht auf einen Hörer, um den Hörer befinden sich auf einem Kreis acht vorgegebene Hörpositionen für das Schallereignis. Die Positionen werden symbolisiert durch ein Metronom, dem jeweils ein Kontrollkästchen zum Ankreuzen zugeordnet ist. Siehe dazu Abbildung 8, S.32. Die datenreduzierten Beispiele (inklusive der Originale) sind mit den Buchstaben B-V147 bezeichnet, die Originale befinden sich unter den datenreduzierten Beispielen. Die Fragenabschnitte für die Hörbeispiele Nr. 2 bis Nr. 9 Die Fragebogenabschnitte zu den Hörbeispielen Nr. 2 bis Nr. 9 wurde formal möglichst gleichförmig gestaltet und folgen in der Regel bei jeder datenreduzierter Version folgendem Schema: 1. Geschlossene, metrisch skalierte Frage, in wie weit allgemein eine Veränderung gegenüber dem Original feststellbar ist. 2. Geschlossene, metrisch skalierte Frage, in wie weit eine spezielle Veränderung (Raumeindruck, Richtungseindruck) gegenüber dem Original feststellbar ist. 3. Geschlossene Frage, durch welche Eigenschaften die wahrgenommene spezielle Veränderung beschrieben werden kann. (Mehrfachantwort möglich). Die Auswahl dieser Begriffe wurde hinsichtlich der individuellen Eigenschaften des jeweiligen Hörbeispiels getroffen. 4. Ergänzend wurde die Möglichkeit geboten, die spezielle Veränderung in eigene Worte zu fassen. Dies entspricht einer offenen Frage. 148 2.4 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Die Gestaltung des Fragebogens 51 Ergänzend zu diesem Schema wurden bei den Hörbeispielen Nr. 2, 3, 5, und Nr.7 auch Fragen zu den Richtungseigenschaften des Originalbeispiels vorangestellt und bei den zugehörigen datenreduzierten Versionen entsprechend Veränderungen abgefragt. Der Abschnitt „Beurteilung der Versuchsbedingungen“ Der abschließende Fragebogenkomplex „Beurteilung der Versuchsbedingungen“ gliedert sich in die Abschnitte: • Versuchsumfeld, • Mängel, • akustische Bedingungen und eventuelle Störungen, • Tragekomfort und Klang der Kopfhörer, • sowie Gestaltung des Fragebogens und eventuelle diesbezügliche Schwierigkeiten. Dieser Abschnitt liefert die Möglichkeit von den Versuchspersonen eine Rückmeldung bezüglich eventueller Schwierigkeiten zu erhalten. 147 148 Der Buchstabe „A“ ist im Fragebogen für ein bereits ausgefülltes Musterbeispiel vergeben. Vgl. WATZKA, EICHHORN 1993, S.117ff. 2.5 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Codierung des Audiomaterials 52 2.5. Codierung des Audiomaterials Die Ergebnisse einer verlustbehafteten Datenreduktion ist von den verwendeten Codierungsbibliotheken149 abhängig. Diese werden ständig weiterentwickelt, die Ergebnisse unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Audioqualität. Für die Codierung des Audiomaterials wurde jeweils versucht, möglichst die neuesten150 Bibliotheken zu verwenden. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die verwendeten Codierungs- und Dekodierungsbibliotheken: Verfahren AC-3 ATRAC Benutzeroberfläche Dekodierbibliothek151 Benutzeroberfläche „BeSweet GUIO V.6b61” „Valex’s AC3 decoder for Winamp v0.5b” [IN_VAC3.DLL] Nullsoft „Winamp 2.78“ Hardware: Denon DN-M2000R ATRAC V.4.0 Hardware: Denon DN-M 2000R CD-Ex V. 1.50 „AudioCoding.com AAC Player: Sep 20 2002” [IN_FAAD.DLL] Nullsoft „Winamp 2.78“ Fraunhofer IIS [MP3ENC31.DLL], [FASTENC.DLL] Steinberg „MyMP3pro 3.0 154 R4“ „Nullsoft MPEG Audio Decoder 2.8a” [IN_MP3.DLL] Nullsoft „Winamp 2.78“ s.o. s.o. „THOMPSON mp3PRO Decoder v.1.0 (x86)” [IN_MP3Pro.DLL] s.o. Codierbibliothek „BeSweet“ v1.4 ATRAC V.4.0 152 153 MPEG2/4-AAC „PsyTel AAC Encoder v. 2.15” [AACENC:EXE] MP3 MP3pro Tabelle 7: Die verwendeten En- und Decoder im Überblick 149 Bei Verwendung von Microsoft-Windows sind dies Dateien mit der Endung „*.dll“. Diese Dateiendung steht für „Dynamic Link Library“. 150 151 152 Die Codierung des Audiomaterials erfolgte am 21.Juni 2003. Angaben für alle Codecs außer ATRAC gemäß Konfigurationsmenü für Eingangs-Plugins. Alle verwendeten Programme sind auf der beigegeben CD-ROM im Verzeichnis /software/, soweit eine „general public license“ besteht. Siehe dazu Abschnitt 6.5, S.183 im Anhang. 153 154 Vgl. DENON O.J., S.1. Für dieses Programm gilt keine „General Public License“. Aus diesem Grund darf das Programm nicht auf der CD-Rom enthalten sein. Es kann über die Firma Steinberg bezogen werden, siehe http://www.steinberg.de. 2.5 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Codierung des Audiomaterials 53 Die AC-3-Codierung Für die AC-3-Codierung des Audiomaterials wurde die frei erhältliche Software „BeSweet“ in der Version 1.4 verwendet. Im Lieferumfang der Software sind verschiedene Codierungsbibliotheken enthalten, die Bibliothek für AC-3-Codierung heißt „ac3enc.dll“ und trägt die Versionsnummer 0.2. Bei „BeSweet“ handelt es sich um ein Programm für MSDOS, das über Kommandozeilenbefehle gesteuert wird und nicht über eine grafische Benutzeroberfläche verfügt (siehe Abbildung 12). Abbildung 12: Das Kommandozeilenprogramm "BeSweet" während des Encodierens einer AC-3 Datei Für den einfacheren und übersichtlicheren Umgang gibt es mit „BeSweet GUI“ eine grafische Benutzeroberfläche, mit der die gewünschten Einstellungen mittels Schalter und Kontrollkästchen in den an „BeSweet“ zu übergebenden Kommandozeilenbefehl umgesetzt werden. Sollen mehrere Dateien mit den gleichen Einstellungen encodiert werden, bietet „BeSweet“ die Möglichkeit einer Stapelverarbeitung155. Einstellungen des Encoders: Datenrate:384 kBit/s 156 Bitratenmodus:CBR 155 156 Schaltfläche „Batch Mode“ „CBR“ steht für „ Constant Bit Rate“, also „Konstante Bitrate“. 2.5 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Codierung des Audiomaterials 54 Abbildung 13: Einstellungen für die AC-3 Codierung mit BeSweet Die ATRAC-Codierung Für die Codierung der Hörbeispiele wurden die Originale aus dem PC digital über eine SP/DIF-Verbindung auf eine Minidisc gespielt. Die eigentliche Codierung wurde dabei durch die in dem verwendeten Mini-Disc-Recorder DENON DN-M2000R implementierte Hardware vorgenommen. Im Gerät ist die ATRAC Version 4.0 implementiert. Die Hörbeispiele blieben ungeschnitten und wurden lediglich mit Namen versehen, um eine Verwechslung beim Abspielen auszuschließen. 2.5 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Codierung des Audiomaterials 55 Die MPEG2/4-AAC Codierung Die Codierung der Hörbeispiele in MPEG2/4-AAC-codierte Audiodaten erfolgte unter Verwendung des frei verfügbaren Programms „PsyTEL Research command line MPEG-4 AAC and MPEG-2 AAC encoder (AACENC), version 2.15“157, wie BeSweet ein Kommandozeilen-Programm für MS-DOS. Abbildung 14: Das Kommandozeilenprogramm „PsyTEL“ beim Encodieren einer MPEG2/4-AAC-Datei. Für die Stapelverarbeitung von mehreren Dateien und das Erstellen Kommandozeile das der wurde ebenfalls erhältliche frei Programm „CD-Ex“ in der Version 1.50 verwendet. Die Abbildung 15 zeigt das Konfigurationsmenü des Programms. Abbildung 15: Konfigurationsfenster des Programms „CD-ex" für die AAC-Codierung mit „PsyTEL" 157 Angabe gemäß der zugehörigen Datei „Readme.txt“, siehe CD-Rom 2.15\readme.txt. \software\encoder\Psytel 2.5 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Codierung des Audiomaterials 56 Die MP3- und MP3pro-Codierung Die zu MP3 und MP3pro datenreduzierten Versionen wurden mit Hilfe des Programms Steinberg „MyMP3pro V.3.0 R4“ codiert. Das Programm verwendet in dieser Version als Codierungsbibliothek „Fraunhofer-IIS“ in der Version 3.1, welche auch MP3pro-Codierung erlaubt. Siehe Abbildung 16 unten. Abbildung 16: Die Codierung zu MP3 bzw. MP3pro mit dem Programm "MyMP3" 2.5 - KONZEPTION DES HÖRVERSUCHS - Codierung des Audiomaterials 57 Durchführung des Pretest Um den Hörversuch inhaltlich und bezüglich des zu erwartenden Zeitumfangs zu testen, fand zunächst ein Pretest statt. Anschließend wurden Konzeption und Durchführung des Versuchs in einem Gespräch zwischen dem Versuchsleiter und den zwei Versuchspersonen kritisch besprochen. Resultierend aus den Ergebnissen dieses Gesprächs und Beobachtungen des Versuchsleiters während des Vorversuchs, wurde der Hörversuch wie folgt überarbeitet: • Die Hörbeispiele und die zugehörigen datenreduzierten Versionen wurden stark eingekürzt. Die Dauer der Hörbeispiele war von beiden Versuchspersonen als deutlich zu lang angesehen worden. • Zusätzlich wurden die Wiederholungen der Originale bei den längeren Hörbeispielen auf etwa die Hälfte der Originallänge verringert. • Der Hörversuch Nummer 5 wurde aus dem Versuch herausgenommen. Er musste trotz der Einkürzungen der Hörbeispiele komplett entfallen, um den zeitlichen Rahmen von 90 Minuten einhalten zu können. Der Inhalt des Fragebogens blieb unverändert, ebenso der Ablauf des Hörversuchs. Aus den gekürzten Originalaudiobeispielen wurden neue datenreduzierte Versionen erstellt, die Codierparameter wurden nicht verändert. Die Daten aus dem Vorversuch bleiben aufgrund der veränderten Versuchsbedingungen in der weiteren Auswertung des Hörversuchs unberücksichtigt. 2.5 - DURCHFÜHRUNG DES HÖRVERSUCHS - Codierung des Audiomaterials 58 3. Durchführung des Hörversuchs Die Hörversuche fanden vom 24.6. bis 2.7.2003 im Studio 5 (Raum U95) der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam statt. Jeweils zwei Personen unterzogen sich gleichzeitig dem Hörversuch, sie saßen an zwei Tischen nebeneinander und es bestand Sichtkontakt. Der Versuchsleiter war im Raum anwesend und saß den Versuchspersonen im Abstand von ca. 3 Metern gegenüber, er hatte ebenfalls Sichtkontakt zu beiden Teilnehmern. So konnte der zeitliche Ablauf individuell auf die jeweiligen Teilnehmer abgestimmt werden. Da das Umblättern der Fragebogenseiten als Zeichen für den Abschluss der Beantwortung zu einem Hörbeispiel vereinbart worden war, waren mündliche Rückfragen an bzw. vom Versuchsleiter nur in wenigen Ausnahmefällen notwendig. Der eigentliche Hörversuch begann mit dem Aufsetzen der Kopfhörer, über die anschließend die Hörbeispiele zugespielt wurden. Gleichzeitig wurde die Beleuchtung reduziert, um eine Ablenkung der Konzentration durch visuelle Reize zu vermeiden. Die Ansagen der Hörbeispiele und ihrer Versionen und ergänzende Erklärungen und Anweisungen waren vorproduziert und in den Versuchsablauf integriert. Die Reihenfolge der datenreduzierten Versionen war im Vorfeld zufällig ermittelt worden, sie war bei jedem Hörbeispiel unterschiedlich, Reihenfolgeeffekte um weitgehend auszuschließen. Abbildung 17: Die Versuchsumgebung des Hörversuchs 3.1 - DURCHFÜHRUNG DES HÖRVERSUCHS - Ablauf der Hörversuche 59 3.1. Ablauf der Hörversuche Vor dem eigentlichen Hörversuch wurde der Mantelbogen ausgefüllt, wobei Rückfragen durch den Versuchsleiter beantwortet wurden, dann begann der eigentliche Hörversuch. Der Ablauf der Hörversuche verlief nach folgendem Schema: 1. Ausfüllen des Mantelbogens, wobei Rückfragen durch den Versuchsleiter beantwortet wurden 2. Test zur Kopfhörerpositionierung (Ausschluss von Rechts-Links-Vertauschung) 3. Erläuterungen zur Kunstkopfstereofonie und Eingewöhnung in die Versuchssituation mittels zweier Hörbeispiele und erklärenden Sprechertexten 4. Anhören und Fragenbeantwortung zu den Hörbeispielen NR. 1 bis Nr. 4, wobei für die Einführung der Hörbeispiele jeweils ein kurzer Erläuterungstext zugespielt wurde, der vorher aufgenommen worden war.158 Ebenfalls zugespielt wurde die Bezeichnung der Hörbeispiele und jeweiligen Versionen und die Aufforderung zum Ausfüllen der zugehörigen Fragebogenseite. Um den direkten Vergleich zu erleichtern, wurde vor jeder Version das Original in verkürzter Fassung eingespielt. 5. Pause. Die Versuchssituation wurde unterbrochen durch Absetzen der Kopfhörer und Anschalten der Deckenbeleuchtung. Die Versuchshörer konnten den Raum verlassen, auch waren Gespräche mit dem Versuchsleiter oder zwischen den Versuchspersonen möglich. 6. Anhören und Fragenbeantwortung zu den Hörbeispiele 6-9159, in oben beschriebener Weise. Nach Abschluss dieser Tests wurden die Kopfhörer abgesetzt und die Deckenbeleuchtung eingeschaltet 7. Ausfüllen des Abschnitts „Beurteilung der Versuchsbedingungen“. 158 159 Siehe Abschnitt 6.1 ab Seite 146. Das Hörbeispiel Nummer 5 wurde aufgrund des Vorversuchs aus dem Hörversuch herausgenommen und war anschließend nicht mehr Bestandteil des Versuchs (siehe Seite 57). 3.2 - DURCHFÜHRUNG DES HÖRVERSUCHS - Die akustischen Bedingungen des 60 Hörversuchs Alle Audio-Elemente mit Ausnahme der Zuspielungen von Minidisc waren als ‚WinampPlaylist' festgelegt. Auf diese Weise war der Ablauf des Hörversuches in der Reihenfolge automatisiert. Für die Zeit des Ausfüllens waren in die ‚Playlists‘ Pausen eingefügt, die einer geschätzten durchschnittlichen Ausfülldauer entsprachen, die zeitliche Steuerung wurde aber vom Versuchsleiter individuell angepasst. Abbildung 18: Zwei „Versuchspersonen“ während des Hörversuchs 3.2. Die akustischen Bedingungen des Hörversuchs Das Studio 5, in dem die Hörversuche stattfanden, hat ein Volumen von ca. 230 m³ bei einer Grundfläche von ca. 60 m². Der Raum ist als Tonstudio konzipiert und besitzt die üblichen Eigenschaften bezüglich Grundgeräuschpegel und Schalldämmung gegen Störschall von außen. Während des Versuchs befand sich im Studio ein in einem Schallschutzschrank befindlicher PC. 3.2 - DURCHFÜHRUNG DES HÖRVERSUCHS - Die akustischen Bedingungen des 61 Hörversuchs Wiedergabeeinrichtung Alle Audio-Elemente (ausgenommen die ATRAC-codierten Versionen) wurden über einen Windows-PC abgespielt. Eine „MaxiStudioISIS“ der Firma Guillemot diente als Soundkarte, an deren externe AD/DA-Wandlereinheit der Verstärker angeschlossen war. Die zur Wiedergabe benutzte Software war Nullsoft „Winamp V. 2.81“. Es folgen die Angaben zu den verwendeten Wiedergabe-PlugIns, die gewählten Einstellungen sind jeweils aus den zugehörigen Abbildungen ersichtlich. • „AudioCoding.com AAC Player: Sep 20 2002“ für die Wiedergabe der MPEG2/4-AAC Dateien (siehe Abbildung 19 unten). Abbildung 19: Einstellungen des Wiedergabe-PlugIns für AAC • „Valex’s AC3 decoder for Winamp v0.5b“ für die Wiedergabe der AC-3-Dateien (siehe Abbildung 20 unten). Abbildung 20: Einstellungen für die Wiedergabe der AC-3-Dateien 3.2 - DURCHFÜHRUNG DES HÖRVERSUCHS - Die akustischen Bedingungen des 62 Hörversuchs • „Nullsoft MPEG Audio Decoder 2.8a“ für die Wiedergabe der MP3-Dateien, siehe dazu Abbildung 21 unten. Abbildung 21: Die Winamp-Audiodecoder Einstellungen für MP3 • „THOMSON mp3PRO Decoder v.1.0 (x86)“ für die Wiedergabe der MP3pro Dateien, siehe dazu Abbildung 22 unten. Abbildung 22: Die Einstellungen des Thomson MP3pro-Decoders 3.2 - DURCHFÜHRUNG DES HÖRVERSUCHS - Die akustischen Bedingungen des 63 Hörversuchs Für die ATRAC-Versionen der Hörbeispiele war der Minidisc-Recorder Denon DN-M2000R an einen Analog-Eingang der Soundkarte angeschlossen, welcher aufgrund des hohen Ausgangspegels des Gerätes um 4 dB gedämpft werden musste. So konnten dem als Treiberstufe für die Kopfhörer dienenden Verstärker ohne Verwendung eines Mischpultes oder Umschalten des Audioeinganges alle Signale des Hörversuches zugeführt werden. Kopfhörer Für den Hörversuch wurden zwei Kopfhörer vom Typ AKG „K1000“ verwendet. Technische Daten160 Bauweise: Offen Wandlerprinzip: dynamisch Übertragungsbereich: 30-25.000 Hz Kennschalldruckpegel: 74 dB/mW Impedanz: Gewicht: 270 g Abbildung 23: Der verwendete Kopfhörer AKG K1000 160 Vgl. AKG (HRSG.) 2000, S.36. 4.1 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Begriffsbildung und Abkürzungen 64 4. Ergebnisse des Hörversuchs In diesem Abschnitt sind die Ergebnisse aus dem Hörversuch zusammengefasst, dargestellt und interpretiert. 4.1. Begriffsbildung und Abkürzungen Für die Auswertung und Diskussion der Ergebnisse sind die folgenden Begriffe von Bedeutung: • „Schallereignis“ und „ Hörereignis“ Der Begriff „Schallereignis“ bezieht sich auf die Entstehung von Schall als physikalisches Ereignis. Es ist objektiv messbar hinsichtlich Zeit, Raum und Gestalt. Der Begriff „Hörereignis“ bezieht sich auf die Wahrnehmung eines Schallereignisses. Es ist subjektiv beschreibbar hinsichtlich Zeit, Raum und Gestalt. Beispielsweise kann sich die Entfernung des Hörereignisses von der Entfernung des Schallereignisses unterscheiden. 161 • „Hörbeispiel“, „ Originalbeispiel“ und „ datenreduzierte Version“ Der Begriff „Hörbeispiel“ bezeichnet eine Gruppe von Audiosignalen gleichen Inhalts bestehend aus „Originalbeispiel“ und „ datenreduzierten Versionen“. Das „Originalbeispiel“ ist ein linear codiertes Audiosignal als Referenzsignal. Die „datenreduzierten Versionen“ bezeichnen die mit den sechs verschiedenen Datenreduktionsverfahren komprimierten Audiosignale. Das „Hörbeispiel“ Nr.4 besteht also z.B. aus einem „ Originalbeispiel“ und den sechs „datenreduzierten Versionen“. • „Vorne/Hinten-“ bzw. „ Hinten/Vorne-Vertauschung“ Der Begriff „Vorne/Hinten-Vertauschung“ bedeutet, der Hörereignisort liegt für das Original vorn und wird für die betreffende datenreduzierte Version hinten wahrgenommen. Der Begriff „Hinten/Vorne -Vertauschung“ bedeutet, der Hörereignisort liegt für das Original hinten und wird für die betreffende datenreduzierte Version vorn wahrgenommen. 161 Vgl. BLAUERT 1974, S2f. 4.2 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Gliederung der Auswertung • 65 „Kriterium“ Der Begriff „Kriterium“ bezieht sich auf eine untersuchte Eigenschaft. Diese Eigenschaft wird zumeist durch einen Parameter beschrieben, beispielsweise die „Wahrnehmbarkeit einer allgemeinen Veränderung gegenüber dem Original“. Einige Kriterien bestehen aus einer Gruppe Parametern. Zum Beispiel ist das Kriterium der Richtungen der Hörereignisse bei Hörbeispiel Nr.3 „Frösche am Teich“ durch die Parameter „ rechts“, „ links“, „ vorn“ und „ hinten“ beschrieben, da Mehrfachantworten zugelassen sind. Abkürzungen und Schreibweisen Für die bessere Lesbarkeit werden die Bezeichnungen für die einzelnen datenreduzierten Versionen wie folgt abgekürzt: • MP3-64 steht für MP3 64 kBit/s • MP3pro steht für MP3pro 64 kBit/s • MP3-128 steht für MP3 128 kBit/s • AAC steht für MPEG2/4-AAC 128 kBit/s Die Bezeichnungen AC-3 und ATRAC werden unverändert verwendet. Beim Zitieren von Wahrscheinlichkeitswerten ist bisweilen die Darstellung sehr kleiner Zahlen notwendig. Die Darstellung wird für diese Zahlwerte mit mehr als drei Nullen nach dem Komma als Potenz geschrieben, z.B. steht 2,45622E-05 für: 2,45622 * 10 − 5 also für den Wert 0,000245622. 4.2. Gliederung der Auswertung Die im Hörversuch untersuchten Kriterien gliedern sich inhaltlich wie folgt: • Kriterien zur Kontrolle der Versuchsbedingungen: Das sind z.B. die „Versuchsperson-Nr.“, „ Hörversuch-Nr.“, „ Referenzkopfhörer“, „Sitzplatz“ etc. Große Teile der abschließenden Beurteilung der Versuchsbedingungen fallen ebenfalls in diese Kriterienkategorie. • Kriterien zur Einschätzung der Versuchspersonen: Dazu dienen große Teile des Mantelbogens, z.B. „Angaben zur Person“, „ Hörfähigkeit“, „Hörgewohnheit“, die Frage nach Vorne-Ortung etc. 4.2 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Gliederung der Auswertung • 66 Quantitative Kriterien zur Beurteilung der Datenreduktionsverfahren: Das sind vornehmlich alle skalierten Daten, hauptsächlich das Kriterium „Allgemeine Veränderung“ und das Kriterium „S pezielle (Raum- oder Richtungs-)Veränderung“ für die jeweilige datenreduzierte Version gegenüber dem Original. • Qualitative Kriterien zur Beurteilung der Datenreduktionsverfahren: Dazu gehört insbesondere die Zuordnung von Eigenschaftsbegriffen wie „stumpfer“, „brillanter“ „größer“ oder „ kleiner“ usw. Außerdem die abschließende offene Frage zu jeder Version. Einige Fragen liefern verbundene Kriterien. Das sind in der Regel Kriterien, die zunächst als Daten für das Original erhoben wurden (z.B. „Wo hören sie das Auto vorbeifahren?“) und für jede datenreduzierte Version entweder eine Wiederholung des Wertes oder eine Abweichung (z.B. eine Vorne/Hinten-Vertauschung) liefern. Darstellung der Ergebnisse Die Ergebnisse werden hauptsächlich als Mittelwerte und Häufigkeitsverteilungen dargestellt. • Mittelwerte werden immer dann verwendet, wenn das untersuchte Kriterium metrisch skalierte Werte liefert. • Häufigkeitsverteilungen finden Verwendung für die qualitativen Kriterien, z.B. die Zuordnung von Eigenschaftsbegriffen. In den Häufigkeitsverteilungen werden in der Regel die relativen Häufigkeiten in Prozent [%] dargestellt. Die Mittelwerte und Häufigkeitsverteilungen sind jeweils in einem Diagramm dargestellt, auf das im Text Bezug genommen wird. Die Diagramme sind als Abbildungen katalogisiert, eine Übersicht bietet das Abbildungsverzeichnis im Abschnitt 6.2 auf Seite 167. Reihenfolge, Vergleiche, und Querbezüge Die Darstellung, Auswertung und Interpretation der Ergebnisse erfolgt in der Reihenfolge der Erhebung, das heißt entsprechend der Gliederung der Befragung. Auf diese Weise kann deren Verlauf nachvollzogen werden. Die Ergebnisse sind entsprechend der Gliederung der Befragung (siehe Abschnitt 2.4, ab S.46) in Abschnitte unterteilt, die der Reihenfolge nach ausgewertet werden. Im Anschluss daran werden jeweils die Ergebnisse für die einzelnen Datenreduktionsverfahren als Gesamtergebnis für alle Hörversuche vergleichend dargestellt und interpretiert. Die untersuchten Datenreduktionsverfahren lassen sich in drei Gruppen gliedern: 4.2 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Gliederung der Auswertung 67 1. MP3 64 kBit/s und MP3pro 64 kBit/s als Verfahren mit niedriger Datenübertragungsrate 2. MP3 128 kBit/s und MPEG2/4 AAC 128 kBit/s als Verfahren mit mittlerer Datenübertragungsrate und 3. AC-3 384 kBit/s und ATRAC 292 kBit/s als Verfahren mit hoher Datenrate. Diese Paarungen werden in der Auswertung jeweils direkt miteinander verglichen. Dabei wird berücksichtigt, dass der Vergleich von AC-3 und ATRAC weniger bedeutsam ist, da zum einen die Datenrate von AC-3 um 92 kBit/s (ca. 24%) höher ist als die Datenrate von ATRAC, zum anderen weil sich ATRAC und AC-3 hinsichtlich ihres Anwendungsbereiches erheblich unterscheiden. Somit liegt der Schwerpunkt der vergleichenden Auswertung und Interpretation auf Gemeinsamkeiten oder Unterschiede zwischen MP3 128 kBit/s und MPEG2/4-AAC, sowie auf MP3pro 64 kBit/s und MP3 64 kBit/s. Dabei werden für die vergleichende Interpretation jeweils nur die Ergebnisse der bereits ausgewerteten Hörbeispiele herangezogen und Vorgriffe auf nachfolgende Abschnitte vermieden. Im Anschluss an die Einzelauswertungen für die jeweiligen Hörbeispiele steht eine Gesamtauswertung, in der die einzelnen Ergebnisse zu Übersichten zusammengefasst und diskutiert sind. 4.3 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Regeln für die Auswertung der Daten 68 4.3. Regeln für die Auswertung der Daten Die Urdaten aus der Befragung sind für die Auswertung, Darstellung und Interpretation in mehrfacher Hinsicht aufbereitet. Die Regeln für die Bearbeitung sowie die verwendeten statistischen Größen werden im folgenden bestimmt. Automatisch ergänzte Werte Bei allen datenreduzierten Beispielen (außer Hörbeispiel Nr.1) übernimmt das erste Kriterium (siehe Abbildung 24 unten) für den Wert „nicht wahrnehmbar (1)“ die Funktion eines Filters:162 ! "#$%'&(#) *#+,&() -*) &.* %'&(#) *#+,&() %'&(#) *#+,&() .*/$ 0 ! "#1%'&(#) *#+,&() *2 $ ) *+3%'&(#) *#+,&() HINWEIS: Die nachfolgenden Fragen zu diesem Beispiel entfallen, wenn Sie diese Frage mit „nicht wahrnehmbar„beantwortet haben. Abbildung 24: Filterfrage - Ausschnitt aus dem Fragebogen Diese Frage entscheidet so über die weitere Beantwortung des Fragebogenkomplexes, da ja weitere Fragen zu Veränderungen unnötig werden, wenn ohnehin kein Unterschied gegenüber dem Original gehört wird. Um eine Verzerrung der relativen Ergebnisse bei dem zweiten Kriterium (Raum-, Richtungsveränderung bzw. Veränderung der Hörperspektive), zu vermeiden werden die Werte des zweiten Kriteriums automatisch mit dem Wert eins (also „nicht wahrnehmbar“) ergänzt, wenn die erste Frage mit „nicht wahrnehmbar“ beantwortet wurde. Widersprüchliche Werte Ein Widerspruch wurde dann angenommen, wenn: 1. Die Frage nach der allgemeinen Veränderung mit „nicht wahrnehmbar“ beantwortet ist, aber die Frage nach der Raum-, Richtungs- oder Hörperspektiven-Veränderung mit etwas anderem als „nicht wahrnehmbar“ . 162 Vgl. WATZKA, EICHHORN 1993, S.129. 4.3 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Regeln für die Auswertung der Daten 69 2. Wenn die Frage nach der „Raum-, Richtungs- oder Hörsperspektiven-Veränderung“ mit „nicht wahrnehmbar“ beantwortet wurde, der Veränderung aber ein oder mehrere Eigenschaften zugeschrieben sind. 3. Wenn sich Eigenschaften, die sich im Prinzip gegenseitig ausschließen, beispielsweise „größer“ und „ kleiner“ beide zugeordnet sind. 163 4. Wenn bei einem Kriterium, für das keine Mehrfachantwort vorgesehen war, mehr als ein Wert angegeben wurde. Beim Auftreten des ersten Widerspruchs wird der Widerspruch und alle folgenden Daten dieses Fragenkomplexes (also zumeist für eine datenreduzierte Version) als „Wert fehlt“ (siehe unten) bewertet. Die Daten vor dem ersten Widerspruch werden unverändert berücksichtigt. Fehlende Werte Unbedingt notwendige Werte oder Werte, deren Notwendigkeit sich aus den vorherigen Antworten im selben Fragekomplex ableiten lässt, werden als „Wert fehlt“ bezeichnet. Fehlende Werte verkleinern die Stichprobenmenge für das jeweilige Kriterium, werden deshalb für die relativen Statistiken wie Mittelwert, %-Anteil, Streuung, usw. nicht berücksichtigt. Fehlen Werte von verbundenen Kriterien, wird der vorhandene verbundene Wert ebenfalls als „Wert fehlt„ gewertet. Festlegung der statistischen Berechnungsgrößen Die empirische Signifikanz ist eine statistische Größe, die mittels eines Testverfahrens aus den erhobenen Wertereihen gewonnen wird, zumeist wird ein sogenannter „T-Test nach Student“164 verwendet. Sie liefert den Wahrscheinlichkeitswert für die Annahme, dass die Unterschiede zweier Wertereihen allein durch zufällige Faktoren, nicht aber durch das untersuchte Kriterium entstanden sind (sog. „0-Hypothese“). 165 Das Signifikanzniveau beschreibt die Festlegung, für welche Signifikanzwerte die Unterschiede zweier Kriterien als „signifikant“ oder „nicht signifikant“ bezeichnet werden. 163 164 Dieser Widerspruch kommt in den Testergebnissen nicht vor, und wird hier nur der Vollständigkeit halber angeführt. Der Name T-Test bezieht sich auf Schriften zur „T-Verteilung“ des Mathematikers Gosset, der diese jedoch unter dem Pseudonym „Student“ veröffentlichte. Vgl. PAPULA 1994, S.440ff. 165 Vgl. SCHLITTGEN 1990, S.305ff. 4.3 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Regeln für die Auswertung der Daten 70 Das Signifikanzniveau für die Auswertung der Ergebnisse des Hörversuchs wird gemäß ITU BS.1116-1 mit 0,05 festgesetzt.166 Für die Interpretation heißt dies, dass für P sind. Dies entspricht einer Wahrscheinlichkeit größer als 95%, dass die Unterschiede der verglichenen Kriterien aufgrund einer Eigenschaft des Kriteriums entstanden also nicht zufällig sind. Weiterhin werden Unterschiede zwischen zwei Kriterien, die einen P-Wert ! #" $ % & % ' (*) " + „sehr signifikant“ bezeichnet. Das Konfidenzintervall ist ein Hilfsmittel für die Darstellung und Interpretation von Mittelwerten. Es beschreibt die statistische Wahrscheinlichkeit, dass ein weiterer Wert für dieses Kriterium innerhalb dieses Intervalls liegen wird. Das Konfidenzintervall ist insbesondere abhängig von dem Stichprobenumfang und der Streuung der Werte. Das Konfidenzintervall ist für die graphische Darstellung der Ergebnisse bedeutsam, besonders für die Mittelwerte. In dieser Arbeit wird stets das 95%-Konfidenzintervall beschrieben und dargestellt. Dass heißt, es ist zu 95% wahrscheinlich, dass jeder weitere Wert für das untersuchte Kriterium innerhalb der dargestellten Ober- und Untergrenze liegt. Genauigkeit der Darstellung Die statistischen Berechnungen wurden alle mit der Tabellenkalkulation „Microsoft-Excel“ vorgenommen. Für die speziellen Berechnungen wurde das Add-In „WinStat für MicrosoftExcel“ verwendet. 167 Die Darstellung der Zahlen in dieser Arbeit wird in der Regel auf zwei Nachkommastellen beschränkt. Eine Ausnahme bilden die Signifikanzwerte (siehe oben), bei denen die Angabe von bis zu neun Nachkommastellen nötig sein kann. 166 167 Vgl. ITU (HRSG.) 1997, S.19. Vgl. http://www.winstat.de/ (26.8.2003 11:38) 4.4 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse des Mantelbogens 71 4.4. Ergebnisse des Mantelbogens Alle Fragebögen sind mit einer laufenden Nummer versehen. Es wurden 33 Fragebögen ausgewertet, sie tragen die Nummern 3 bis 35. 168 Angaben zur Person An dem Hörversuch nahmen insgesamt 33 Personen Teil, davon 70% Männer (23) und 30% Frauen (10). Jeweils etwa die Hälfte der Versuchspersonen ist weniger als 30 Jahre alt (18 Personen, bzw. 55%) und über 30 Jahre (15 Personen, bzw. 45%). Von letzterer Gruppe sind wiederum 60% (9 Personen) jünger als 40 Jahre. Der Altersdurchschnitt beträgt 32 Jahre. Hörfähigkeit Von den Versuchspersonen schätzen 32 (97%) ihre Hörfähigkeit als „okay“ ein. Eine Versuchsperson (3%) leidet unter beginnender Altersschwerhörigkeit, und hat Zweifel bezüglich seiner Hörfähigkeit. Eine Versuchsperson (3%) gab ein vertäubtes Gehör an, vier Versuchspersonen (12%) waren in den letzten 48 Stunden längere Zeit lautem Schall ausgesetzt. Acht Versuchspersonen (24%) litten an Allergiesymptomen, drei (9%) unter einer Erkältung. Zwei weitere Versuchspersonen gaben andere Einschränkungen der Hörfähigkeit an: Allgemeines Unwohlsein aufgrund Alkoholkonsums am Abend zuvor sowie Höreinbruch auf dem rechten Ohr. 19 Versuchspersonen (58%) hatten sich in den letzten drei Jahren einem Audiogramm unterzogen, davon 16 (84%) ohne Befund. Das entspricht 48% bezogen auf alle Versuchspersonen. Hörerfahrung Für die Hörerfahrung wurde zunächst ein Profil für die musikalische Ausbildung erfasst: 28 Versuchspersonen (85%) besaßen eine musikalische Vorbildung durch den Musikunterricht in der Schule, 29 (88%) darüber hinaus eine Instrumentalausbildung. Von 168 Die laufenden Nummern 1 und 2 wurden den Fragebögen des Vorversuches zugeordnet und entfallen deshalb (Siehe Seite 43). 72 4.4 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse des Mantelbogens diesen beherrschen 24 Versuchspersonen (83%, 75% bezogen auf alle Versuchspersonen) mehr als ein Instrument. Spielpraxis in musikalischen Gruppen haben 22 Versuchspersonen, also 76% der Versuchspersonen mit Instrumentalausbildung bzw. 69% absolut. Darüber hinaus haben 18 Versuchspersonen (55%) weitere musikalische Bildung wie Gehörbildung, Musik- oder Kompositionsstudium etc. Die mediale Hörerfahrung wurde zunächst für fünf Bereiche erfasst. Diese Bereiche sind: • Hörspiele/Features • Wortbeiträge • Atmosphären • Geräusche • und Musik Der Bereich Musik wurde weitergehend aufgeschlüsselt nach Musikgenres. keine Angabe (fast) nie selten Oft gelegentlich Die Ergebnisse fasst die folgende Tabelle zusammen: Hörspiele/Features 4 12% 7 21% 8 0,24 14 42% 0 Wortbeiträge 9 27% 9 27% 12 0,36 3 9% 0 Atmosphären 9 27% 7 21% 10 0,3 7 21% 0 Geräusche 10 30% 6 18% 9 0,27 8 24% 0 Musik 29 88% 4 12% 0 0% 0 0% 0 davon Jazz 7 21% 20 61% 4 0,12 2 6% 0 davon Rock Pop 20 63% 9 28% 2 0,06 1 3% 1 davon Schlager 1 3% 5 16% 7 0,22 19 59% 1 1 davon Volksmusik 0 0% 2 6% 4 0,13 26 81% davon Ethno/Weltmusk 3 10% 10 32% 9 0,29 9 29% 2 davon klassische Musik 12 38% 19 59% 1 0,03 0 0% 1 davon Neue Musik 7 21% 10 30% 12 0,36 4 12% 0 Sonstiges 2 6% 0 0% 0 0% 0 0% 1 Tabelle 8: Mediale Hörerfahrung der Versuchspersonen Als Sonstige Musikgenres wurden „Funk, Soul, Hiphop“ und „ Folk“ genannt. Neun Hörer (27%) verfügten über Hörerfahrung von Kunstkopfstereofonie, acht (24%) über Hörerfahrung mit dem verwendeten Kopfhörertyp AKG K1000. 4.4 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse des Mantelbogens 73 Die Einschätzung der Versuchspersonen, wie wichtig der Klang einer Aufnahme und die Qualität der eigenen Audiokomponenten hat, zeigt die folgenden Diagramme: Wenn Sie Audiomaterial hören, wie wichtig ist Ihnen der Klang der Aufnahme? 100% 90% 80% 70% 61% 60% 50% 33% 40% 30% 20% 6% 10% 0% 0% Sehr wichtig Wichtig Eher unwichtig Nicht wichtig Abbildung 25: zur Wichtig des Klanges von Audiomaterial Wie wichtig ist Ihnen die technische Qualität Ihrer Audiokomponenten? 100% 90% 80% 67% 70% 60% 50% 40% 30% 24% 20% 9% 10% 0% 0% Sehr wichtig Wichtig Eher unwichtig Nicht wichtig Abbildung 26: zur Wichtigkeit der Qualität der Audiokomponenten 4.5 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.1 „Metronom“ 74 4.5. Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.1 „Metronom“ Bei dem Hörbeispiel Nr.1 „Metronom“ wird für jede datenreduzierte Version die Hörereignisrichtung als einziges Kriterium untersucht. Die Antworten bei der Befragung wurden in ein kleines Diagramm eingetragen, das die folgenden Antwortmöglichkeiten grafisch vorgab: vorn, rechts-vorn, rechts, rechts-hinten, hinten, links-hinten, links und linksvorn. Die Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.1 „M etronom“ werden zunächst daraufhin überprüft, ob die Lokalisation des (subjektiven) Hörereignisortes mit der Lokalisation des (objektiven) Schallereignisortes übereinstimmt. Auf diese Weise ergibt sich eine Richtig/Falsch-Quote, für die sich drei Auswertungsmöglichkeiten ergeben: • relativer Anteil richtiger Lokalisation bezogen auf die Versuchsperson, • relativer Anteil richtiger Lokalisation bezogen auf den Schallereignisort, • Anteil richtiger Lokalisation bezogen auf die Datenreduktionsverfahren. Anteil richtiger Lokalisation für die Originalbeispiele169 Die Abbildung 27 zeigt die Quote der richtigen Lokalisation für die drei Originalbeispiele sowie den Mittelwert. Quote der richtigen Lokalisation für die Originalbeispiele 100,0% 90,0% 75,8% 80,0% 70,0% 60,0% 52,5% 48,5% 50,0% 33,3% 40,0% 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% Mittelwert 45° 135° 270° Abbildung 27: Hörbeispiel Nr.1 Anteil richtiger Lokalisation für die Originalbeispiele Zunächst fällt auf, dass die Quote richtiger Lokalisation für die drei Schallereignisrichtungen unterschiedlich ist. Die Quote richtiger Lokalisation beträgt für 270° 75%, für 135° 33% und für 45° 48,5%. Die durchschnittliche Quote beträgt 53%. Für den Vergleich der Ergebnisse für die Richtungen 45° und 135° sind die Unterschiede nicht signifikant, der P-Wert beträgt 169 Das Hörbeispiel beinhaltet strenggenommen drei Originale: Jeweils ein Original für rechts-vorn, rechts-hinten und links. 4.5 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.1 „Metronom“ 75 0,25. Die Unterschiede zwischen 270° und 45° sind mit einem P-Wert von 0,02 signifikant, die Unterschiede zwischen 270° und 135° mit einem P-Wert von 0,003 sogar sehr signifikant. Die Ergebnisse zeigen, dass dieses Schallereignis genau seitlich des Kunstkopfes sicherer lokalisiert wird als die gleichen Schallereignisse, wenn diese nach vorn oder hinten versetzt sind. Dieses Ergebnis ist keinesfalls zu verallgemeinern, denn für die Lokalisationsunschärfe ist bekannt, dass sie im seitlichen Bereich bis zu ± 10° beträgt, gegenüber einer Lokalisationsunschärfe von 3,6° (vorn) bzw. 5,5° (hinten).170 Allerdings ist die Lokalisationsschärfe für weiße Rauschimpulse beschrieben. Für die Lokalisationsschärfe wird somit die kopfbezogene Klangfarbenveränderung eine weitaus größere Rolle spielen, als bei den stark impulshaften Signalen dieses Hörbeispiels. Hier ist den interauralen Laufzeit- und Pegelunterschieden aus folgenden Gründen eine größere Bedeutung beizumessen: Das Metronom befindet sich mit dem Abstand von einem Meter nah bei dem Kunstkopf, es ergibt sich also nach dem Abstandsgesetz eine große Pegeldifferenz zwischen dem Ohr bzw. Mikrofon, das dem Schallereignis zugewandt ist und dem abgewandten Ohr bzw. Mikrofon. Ferner liefert der Aufnahmeraum wenig Reflexionen und Diffusschall, also wird der Schallereignisort durch den Raum wenig beschrieben. 170 Vgl. Blauert 1974, S.33. 4.5 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.1 „Metronom“ 76 Anteil richtiger Lokalisation bezogen auf die Datenreduktionsverfahren Die Abbildung 28 zeigt die Quote der richtigen Lokalisation für die jeweiligen Datenreduktionsverfahren relativ zum Original. Quote der richtigen Lokalisierung relativ zur Quote für Original 20,0% 0,0% -20,0% -40,0% 45° (rechts vorn) 135° (rechts hinten) 270° (links) MP3-64 -3,0% 3% -15% MP3pro -11,0% -4% -7% MP3-128 -9,1% 15% 0% AAC 0,0% -3% 3% AC-3 12,1% 6% 3% ATRAC -24,2% -9% 0% Abbildung 28: Quote der richtigen Lokalisierung für die datenreduzierten Versionen relativ zum Original Die bezogen auf das Original maximal bessere Quote erreicht MP3-128 für die Position 135° (rechts-hinten) mit +15%. Die schlechteste Quote wird für ATRAC mit –24% bei Position 45 festgestellt. Überraschend sind insbesondere die Ergebnisse, die deutlich über der Quote der richtigen Lokalisation für das Original liegen: Für die Schallereignisrichtung 45° erreicht AC-3 jeweils die Quote von +12%, und MP3-128 erreicht +15%.für die Schallereignisrichtung 135°. Für diesen Hörversuch sind aufgrund seiner Konzeption die Ergebnisse auf Abhängigkeiten bezüglich Reihenfolge zu prüfen: einerseits ist ein Lerneffekt zu vermuten, d.h. dass die Quote der richtigen Lokalisierung im Verlaufe des Tests ansteigt, andererseits ist mit einer Ermüdung aufgrund des wenig abwechslungsreichen Audioinhaltes zu rechnen, die ein Absinken der Quote zum Ende hin möglich macht. 4.5 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.1 „Metronom“ 77 Die Abbildung 29 zeigt die Quote der richtigen Lokalisationen im Verlauf des Hörversuchs, die Werte des Originals und die auffälligen Werte sind dabei farblich von den übrigen Werten abgehoben. Verlauf der Quote richtiger Lokalisation in der Reihenfolge des Hörversuchs 100% 90% 80% 135° AAC 270° Org. 270° MP3-128 70% 135° AC3 270° ATRAC 270° MP3pro 135° ATRAC 270° AC3 60% 270° MP3-64 50% 45° Org 135° 45° MP3-64 40% 45° MP3-128 45° AC3 135° MP3-64 30% 135° MP3-128 45° MP3pro 135° Org 45° AAC 135° MP3pro 45° ATRAC 20% 10% 0% Abbildung 29: Quote richtiger Lokalisationen im Verlauf der Hörversuchs Weder der optische Eindruck, noch die berechneten Werte für die Wahrscheinlichkeit von Normalverteilung (P=0,7) und Zufälligkeit (P=0,47) bringen verwertbare Ergebnisse. Somit lässt sich die Abhängigkeit der auffälligen Daten von der Reihenfolge weder bestätigen noch verneinen. Quote der richtigen Lokalisierung: Vergleich der Mittelwerte von Original und datenreduzierten Verionenen 100% 75,8% 73,1% 80% 60% 48,5% 42,6% 40% 52,5% 52,2% 41,0% 33,3% 20% 0% 45° 135° 270° Orginal Datenreduziert MW alle Pos. Abbildung 30: Mittelwert der Quoten richtiger Lokalisation für die datenreduzierten Versionen im Vergleich mit der Quote der Originale 4.5 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.1 „Metronom“ 78 Die Abbildung 30 (siehe Seite 77) zeigt Mittelwerte der Quoten der datenreduzierten Versionen im Vergleich mit der Quote der Originale. Insgesamt liegt der Mittelwert der Quote für die Originalhörbeispiele auf dem gleichen Niveau, ebenso für die einzelnen Schallereignispositionen. Die leichten Unterschiede werden als unbedeutend angesehen. Für eine Abhängigkeit zwischen einer Datenreduktion und der Schallereignisposition lässt sich somit keine Regelmäßigkeit ableiten. Relativer Anteil richtiger Lokalisation bezogen auf die Versuchsperson Die Abbildung 31 zeigt die Verteilung der Quote richtiger Lokalisation auf alle Versuchspersonen. Quote der richtigen Lokalisation auf die Versuchspersonen 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% Abbildung 31: Verteilung der Quote richtiger Antworten auf die Versuchspersonen Der niedrigste Wert liegt bei 24% (5 richtig) der höchste bei 81% (17 richtig). Innerhalb dieser Grenzen sind die Werte zu 97% normalverteilt. Die Versuchspersonen sind aufgrund ihrer Angaben bezüglich ihrer Hörerfahrung im Mantelbogen drei Gruppen zugeordnet worden: 1. Professionelle Hörer, insbesondere Toningenieur-Studenten, 2. geübte Laien, insbesondere Musiker 3. Laien ohne besondere Affinität zu konzentriertem Hören. 4.5 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.1 „Metronom“ 79 Die Verteilungen der Quoten richtiger Lokalisation wurde nun für die einzelnen Hörergruppen geprüft, und es ergab sich gegenüber der Verteilung für die Gruppe aller Versuchspersonen keine auffälligen Unterschiede. Die Abbildung 32 zeigt den Mittelwert der Quoten richtiger Antworten für die einzelnen Hörergruppen. Die Gruppe der professionellen Hörer umfasst 21 Versuchspersonen, die Gruppe der geübten Hörer 7 und die der ungeübten 5 Versuchspersonen. Mittelwerte der Quote richtiger Lokalisation für die drei Hörergruppen 100% 90% 80% 70% 60% 58% 50% 52% 50% 40% 30% 20% 10% 0% prof. Hörer geübte Hörer ungeübte Hörer Abbildung 32: Quote richtiger Antworten für die einzelnen Hörergruppen Die Werte liegen auf einem gleichwertigen Niveau nahe um 53%. Die Unterschiede werden eher der unterschiedlichen Stichprobengröße zugeschrieben. Relativer Anteil richtiger Lokalisation bezogen auf den Schallereignisort Anhand Abbildung 30 (siehe oben) zeigt sich, dass die zusammengefassten Mittelwerte der Quote für die datenreduzierten Versionen relativ zu der jeweiligen Quote der Originale keine regelmäßigen Unterschiede bezüglich des Schallereignisortes erkennen lassen. In Abbildung 33 auf Seite 80 ist nun die Quote der richtigen Lokalisationen für die einzelnen Datenreduktionsverfahren in Abhängigkeit zur Hörposition zu sehen. Die Quote der Originalbeispiele ist als Referenz mit im Diagramm enthalten. Die Profile der Quoten zeigen sich für insgesamt recht ausgewogen, lediglich ATRAC zeigt für 45° und 135° eine leichte Tendenz zu einer unterdurchschnittlichen Quote. 4.5 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.1 „Metronom“ 80 Quote der richtigen Lokalisierung nach Schallereignispositionen 100% 80% 60% 40% 20% 0% Wav MP3-64 MP3pro MP3-128 AAC AC-3 ATRAC 45° (rechts vorn) 135° (rechts hinten) 270° (links) 48,5% 45,5% 37,5% 39,4% 48,5% 60,6% 24,2% 33,3% 36,4% 29,0% 48,5% 30,3% 39,4% 24,2% 75,8% 60,6% 68,8% 75,8% 78,8% 78,8% 75,8% Abbildung 33: Quote der richtigen Lokalisation für die einzelnen Datenreduktionsverfahren Zusammenfassung der Ergebnisse für das Hörbeispiel Nr. 1 „Metronom“ Für alle untersuchten Auswertungsmöglichkeiten zeigen sich keine besonderen Auffälligkeiten. Für die Schallereignisrichtung konnte keine regelmäßige Abhängigkeit von der jeweiligen datenreduzierten Version festgestellt werden. Die unterschiedenen Gruppen der Versuchspersonen können für diesen Versuch anhand ihrer Quote der richtig Lokalisation als gleichwertig betrachtet werden. Die Quoten sind innerhalb jeder Gruppe mit hoher Wahrscheinlichkeit normal verteilt. Für die verschiedenen Datenreduktionsverfahren ergibt sich bezogen auf die Schallereignisrichtung ein gleichmäßiges Bild. Ledigleich eine kleine Tendenz der schlechteren Lokalisation für die Schallereignisrichtungen 45° und 135° wurde für ATRAC beobachtet. 81 4.6 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.2 „Auto“ 4.6. Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.2 „Auto“ Vorne/Hinten-Lokalisation Das erste Kriterium für Hörbeispiel Nr.2 ist die Vorne/Hinten-Lokalisation des vorbeifahrenden Autos. Die Abbildung 34 zeigt die relativen Ergebnisse für das Original: Hörbeispiel Nr.2 Vorne/Hinten-Lokalisation für Original 56% 44% Lokalisation vorn Lokalisation hinten Abbildung 34: Hörbeispiel Nr.2 Vorne/Hinten-Lokalisation für das Original Ausgehend von diesen Ergebnissen ergibt sich für jede Versuchsperson für die datenreduzierten Versionen entweder eine Bestätigung des Hörereignisortes oder eine Vertauschung. Die Ergebnisse für die einzelnen Datenreduktionsverfahren zeigt Abbildung 35. Hörbeispiel Nr. 2: Vertauschung Vorne/Hinten Hinten/Vorne ATRAC AC-3 AAC MP3-128 MP3pro-64 MP3-64 0% 20% 40% 60% 80% 100% MP3-64 MP3pro-64 MP3-128 AAC AC-3 ATRAC wie Original 91% 81% 91% 74% 87% 91% Hinten/Vorne Vertauschung 0% 3% 3% 6% 6% 6% Vorne/Hinten Vertauschung 9% 16% 6% 19% 6% 3% Vorne/Hinten Vertauschung Hinten/Vorne Vertauschung wie Original 171 Abbildung 35: Hörbeispiel Nr.2 Häufigkeit Vorne/Hinten-, Hinten/Vorne-Vertauschung 171 Die Prozentwerte beziehen sich auf die Anzahl aller gültigen Antworten. Bezieht man die Prozentwerte für die Vertauschungen nur auf die Anzahl der Versuchspersonen, die eine „Allgemeine Veränderung wahrgenommen haben, ergeben sich höhere Werte. 4.6 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.2 „Auto“ 82 Die Werte zeigen, dass die im Original wahrgenommene Hörereignisrichtung für alle datenreduzierten Versionen dieses Hörbeispiels weitgehend unverändert bleibt. Die Quote der Vorne/Hinten- bzw. Hinten/Vorne-Vertauschungen ist stets kleiner als 19%. Dabei ist der Anteil an Vorne/Hinten-Vertauschungen für fast alle datenreduzierten Versionen erwartungsgemäß172 höher, als der Anteil der Hinten/Vorne-Vertauschungen. Trotz dieser relativ niedrigen Vertauschungsquote ist in Abbildung 35 eine Auffälligkeiten zu beobachten: Die Quote der Vertauschungen ist MP3pro und AAC am höchsten und zwar sowohl die Summe der Vertauschungen, als auch speziell die Vorne/Hinten-Vertauschung. Auch im direkten Vergleich mit den MP3-codierten Versionen entsprechender Datenrate liegen MP3pro und AAC höher. Dieses Ergebnis ist besonders bemerkenswert, weil ja MP3pro und AAC mit fortschrittlicheren und komplexeren psychoakustischen Modellen arbeiten als MP3. Der Signifikanztest für die zu vergleichenden Kriterien ergibt für einen Vergleich der Ergebnisse von MP3-64 und MP3pro einen P-Wert von 0,71 und für einen Vergleich der Ergebnisse MP3-128 und AAC einen P-Wert von 0,18. Damit sind die Unterschiede der Ergebnisse jeweils nicht signifikant. Trotzdem wird zu prüfen sein, ob diese Tendenz für andere Hörbeispiele ebenfalls festzustellen ist. 172 Siehe Abschnitt 1.2. 83 4.6 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.2 „Auto“ Allgemeine Veränderung Das nächste Kriterium ist die Wahrnehmbarkeit einer allgemeinen Veränderung bei den datenreduzierten Versionen gegenüber dem Original. Die Abbildung 36 zeigt die Mittelwerte für die einzelnen Datenreduktionsverfahren: ± 95% Vertrauensbereich 1 2 3 2,21 2,12 2,18 2,03 2,97 3,27 4 5 MP3-64 MP3pro MP3-128 AAC AC-3 ATRAC Abbildung 36: Allgemeine Veränderungen Hörbeispiel Nr. 2 (Mittelwerte) MP3-64 und MP3pro unterscheiden sich nicht signifikant (P=0,11) und liegen um einen Mittelwert von 3, das entspricht „wahrnehmbar“ auf der Skala. Die Unterschiede zwischen MP3-128 und AAC (P=0,66) sowie AC-3 und ATRAC (P=0,46) sind ebenfalls nicht signifikant. Auffällig ist, dass die Mittelwerte dieser vier Verfahren hier auf einem Niveau (um 2,15) zu finden sind, das entspricht „gerade wahrnehmbar“ . Dies zeigt, dass die bei ATRAC und AC3 deutlich höhere Datenrate für dieses Hörbeispiel gegenüber den 128 kBit/s von MP3 und AAC keine nennenswerte Verbesserung erbringen. 4.6 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.2 „Auto“ 84 Veränderung der Richtungswahrnehmung Der Mittelwert für das Kriterium der Wahrnehmbarkeit einer Veränderung des Richtungseindrucks zeigt, dass alle Verfahren weniger kritisch bewertet werden (siehe Abbildung 37). Die Werte der vier Verfahren MP3-128, AAC, AC3 und ATRAC liegen hier um 0,25 höher als bei dem Kriterium „Allgemeine Veränderung“, d er Mittelwert von MP3-64 und MP3pro für dieses Kriterium liegt um 0,9 höher. Bemerkenswert ist, dass die Unterschiede bezüglich der Richtungswahrnehmung für alle Verfahren bei diesem Beispiel sehr gering sind. Die Mittelwerte aller Verfahren liegen auf einem Niveau um 1,9, dabei ist der maximale Unterschied 0,7. MP3-128, AAC und ATRAC liegen liefern sogar den auf eine Nachkommastelle identischen Mittelwert. ± 95% Vertrauensbereich 1,00 1,81 2,00 2,30 1,83 1,64 1,82 2,20 3,00 4,00 5,00 MP3-64 MP3pro MP3-128 AAC AC-3 ATRAC Abbildung 37: Veränderung des Richtungseindrucks Hörbeispiel Nr.2 (Mittelwerte) 4.6 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.2 „Auto“ 85 Häufigkeitsverteilung der Eigenschaftsbegriffe Die Abbildung 38 bis Abbildung 42: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.2 für AC-3 Abbildung 43: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.2 für ATRAC zeigen jeweils die Häufigkeit der Nennung der Eigenschaftsbegriffe für den Hörversuch Nr. 2. Während sich für MP3-64 (siehe Abbildung 38) eine ausgeglichene Verteilung zeigt, sind bei MP3pro (siehe Abbildung 39) die Begriffe „näher“ und „ größer“ deutlich häufiger (etwa 2030% mehr) vertreten als die übrigen Begriffe. Hörbeispiel 2: Eigenschaften MP3-64 weiter entfernt näher kleiner größer langsamer schneller 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 38: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.2 für MP3 64 kBit/s Hörbeispiel 2: Eigenschaften MP3pro-64 weiter entfernt näher kleiner größer langsamer schneller 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 39: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.2 für MP3pro 64 kBit/s 4.6 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.2 „Auto“ 86 Die Ursache für diese Auffälligkeit bezüglich des Entfernungshörens könnte einerseits die Verwendung von SBR bei MP3pro sein, falls diese Technologie in dem Frequenzbereich über 7,7 kHz173 Spektralanteile mit zu großem Pegel repliziert. Andererseits könnte auch eine eventuell vorhandene codierungsbedingte Erhöhung der Lautheit eine solche Auswirkung auf das Entfernungshören ausüben.174 Auch für die Häufigkeitsverteilung der Eigenschaftsbegriffe für MP3-128 (Abbildung 40) und AAC (Abbildung 41) ergeben sich Auffälligkeiten. Hörbeispiel 2: Eigenschaften MP3-128 weiter entfernt näher kleiner größer langsamer schneller 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 40: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.2 für MP3 128 kBit/s Hörversuch 2: Eigenschaften AAC weiter entfernt näher kleiner größer langsamer schneller 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 41: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.2 für MPEG2/4-AAC 173 174 Vgl. BLAUERT 1974, S.102f. Vgl. BLAUERT 1974, S.98ff. 4.6 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.2 „Auto“ 87 Bei MP3-128 fällt bei sonst homogener Verteilung das Fehlen von Nennungen der Eigenschaft „größer“ auf, während der Begriff „ kleiner“ zu etwa 20% genannt ist. Wie das Fehlen der Eigenschaft „größer“ bei MP3-128 fällt die häufige Nennung des Begriffs „näher“ für AAC ins Auge. Mit beinahe 30% liegt der Häufigkeitswert für diese Eigenschaft bei AAC durchschnittlich um ca. 17% über den Mittelwerten der übrigen Begriffen. Damit wird der entgegengesetzte Begriff „weiter entfernt“ (Häufigkeit ca. 8%) sogar um 20% übertroffen. Diese Veränderung der Entfernungseinschätzung kann, wie vorstehend für MP3pro, durch eine eventuelle Veränderung des Amplitudenfrequenzganges im Bereich ab ca.7,7 kHz erklärt werden. Anders als bei MP3pro (siehe oben) fehlt jedoch für die Ergebnisse für AAC die Korrelation der Überhöhung bei dem Begriff „größer“. Dieser Erklärungsansatz würde mit der subjektiven Wahrnehmung des Verfassers und der Äußerung einer Versuchsperson bezüglich einer wahrgenommenen Überhöhung der Amplituden der höheren Frequenzen übereinstimmen. Für ATRAC (siehe Abbildung 42: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.2 für AC-3 Abbildung 43) fällt das Fehlen der Nennung des Begriffs „größer“ auf, während „ kleiner“ mit einer Häufigkeit von ca. 37% genannt wurde. Die übrigen Begriffe sind mit Werten zwischen ca. 16% und ca. 32% in etwa auf einem Niveau. Für AC-3 (siehe Abbildung 42: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.2 für AC-3 Abbildung 43: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.2 für ATRAC , S.88) bildet zwar die Häufigkeit für den Begriff „weiter entfernt“ mit ca. 41% das Maximum, der entgegengesetzte Begriff „näher“ ist aber mit einer Häufigkeit von ca. 21% nicht unterdurchschnittlich vertreten, sodass dieses Maximum als weniger bedeutsam einzuschätzen ist. Weiterhin bietet die Häufigkeitsverteilung der Eigenschaftsbegriffe für AC3 keine Auffälligkeiten. Zusammenfassung der Ergebnisse zu Hörbeispiel Nr. 2 Für die Mittelwerte der direkt vergleichbaren Codierverfahren ergeben sich keine signifikanten Unterschiede, die Verfahren MP3-64 und MP3pro sowie MP3-128 und AAC werden folglich für dieses Hörbeispiel als gleichwertig empfunden. Im Vergleich der Mittelwerte für das Kriterium „Veränderung der Richtungswahrnehmung“ fällt auf, dass die Verfahren mit der niedrigen Bitrate von 64 kBit/s (MP3-64 und MP3pro) an das Niveau der Verfahren mit einer Bitrate " ! # &$ % )' *( ,( . + - % ' ' 4.6 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.2 „Auto“ 88 der die Häufigkeitsverteilung der Eigenschaftswerte eine Tendenz festgestellt, Hörbeispiel 2: Eigenschaften AC-3 weiter entfernt näher kleiner größer langsamer schneller 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Hörereignisentfernung geringer als die tatsächliche Schallereignisentfernung wahrzunehmen. Hörbeispiel 2: Eigenschaften ATRAC weiter entfernt näher kleiner größer langsamer schneller 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 42: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.2 für AC-3 Abbildung 43: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.2 für ATRAC 4.7 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.3 „Frösche“ 89 4.7. Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.3 „Frösche“ Für das Hörbeispiel Nr.3 „Frösche am Teich“ ist das erste untersuchte Kriterium die Häufigkeit der Nennung der Hörereignisrichtungen. Als mögliche Antworten waren die vier Hörbereichsektoren „vorne“, „ rechts“, „ links“ und „ hinten“ vorgegeben, eine Mehrfachantwort war zulässig. Die Abbildung 44 veranschaulicht die Ergebnisse für dieses Kriterium. 175 Rel. Häufigkeit der Hörereignisrichtungen für Original 36% 100% 91% 70% Abbildung 44: Hörbeispiel Nr.3 - relative Häufigkeit der Hörereignisrichtungen für das Original Für die jeweiligen datenreduzierten Versionen ergibt sich relativ zu den Werten des Originals eine Abweichung. Diese Abweichung wird in Abbildung 44 bis Abbildung 50 veranschaulicht. Dabei zeigt die Größe des Frosch-Icon die relative Häufigkeit der genannten Hörereignisrichtungen. Die Veränderung gegenüber dem Original wird durch Richtung und Betrag des vom Frosch-Icon ausgehenden Balken beschrieben, wobei ein Balken nach oben für mehr Nennungen steht, eine Linie nach unten für weniger Nennungen. Die Hörereignisrichtung „links“ ist in allen Beispielen wie im Original zu 100% gehört worden. 175 Das Frosch-Icon soll hier Richtung und Häufigkeit verdeutlichen. Allerdings ist bei der Interpretation zu berücksichtigen, dass sich die Hörereignisrichtung nicht auf eine Punktschallquelle bezieht, sondern auf eine Gruppe von Schallereignissen (Fröschen), die in den vier Sektoren des Hörraums verteilt sind. Dies gilt analog für Abbildungen Abbildung 44 bis Abbildung 50. 4.7 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.3 „Frösche“ 90 Die Hörereignisrichtung „rechts“ ist nahezu ebenso häufig (min.91%-max.97%) vertretenen. „Rechts“ ist auch die einzige Richtung, die bei datenreduzierten Versionen häufiger genannt wird als das Original (91%). Die häufigere Nennung „rechts“ tritt jedoch stets in Verbindung mit der weniger häufigeren Nennung der Hörereignisrichtung „hinten“ auf. Es kann angenommen werden, dass einige Schallereignisse die zunächst im hinteren Hörsektor lokalisiert wurden, nachdem eine Datenreduktion vorgenommen wurde, eher seitlich lokalisiert werden. Die Hörereignisrichtung „v orne“ ist mit 36% bei den Ergebnissen für das Original am geringsten vertreten und damit nur halb so oft wie die Hörereignisrichtung „hinten“. Rel. Häufigkeit der Hörereignisrichtungen für MP3-64 Abbildung 45: Hörbeispiel Nr.3 - Relative Häufigkeit der Hörereignisrichtungen für MP3-64 Rel. Häufigkeit der Hörereignisrichtungen für MP3pro Abbildung 46: Hörbeispiel Nr.3 - Relative Häufigkeit der Hörereignisrichtungen für MP3pro 4.7 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.3 „Frösche“ 91 Für MP3-64 und MP3pro (vgl Abbildung 45 und Abbildung 46) nimmt jeweils die Häufigkeit der Lokalisation vorne und hinten ab. 4.7 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.3 „Frösche“ 92 Für MP3-128 bleibt die Häufigkeit der Lokalisation „vorn“ unverändert, die Lokalisation „hinten“ nimmt mit stark 18% ab, die Lokalisation „ rechts“ steigt leicht um 6%. Rel. Häufigkeit der Hörereignisrichtungen für MP3-128 Abbildung 47: Hörbeispiel Nr.3 - Relative Häufigkeit der Hörereignisrichtungen für MP3-128 Die Ergebnisse von AAC (vgl. Abbildung 48) zeigen die gleiche Tendenz, allerdings nimmt die Häufigkeit der Nennung „hinten“ mit –9% weniger deutlich ab. Die Hörereignisrichtungen „vorn“ und „ links“ bleiben bezogen auf die Ergebnisse für das Original unverändert. Rel. Häufigkeit der Hörereignisrichtungen für AAC Abbildung 48: Hörbeispiel Nr.3 - Relative Häufigkeit der Hörereignisrichtungen für AAC Die Ergebnisse zu Hörbeispiel Nr.3 der beiden datenreduzierten Versionen MP3-128 und AAC heben sich von den Ergebnissen der anderen Verfahren für dieses Kriterium ab, da bei MP3-128 und AAC die Häufigkeit der Nennung des Hörereignisortes „vorn“ nicht abnimmt. 4.7 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.3 „Frösche“ 93 Rel. Häufigkeit der Hörereignisrichtungen für AC-3 Abbildung 49: Hörbeispiel Nr.3 - Relative Häufigkeit der Hörereignisrichtungen für AC-3 Rel. Häufigkeit der Hörereignisrichtungen für ATRAC Abbildung 50: Hörbeispiel Nr.3 - Relative Häufigkeit der Hörereignisrichtungen für ATRAC Die für alle datenreduzierten Versionen maximale Veränderung gegenüber dem Original ist für ATRAC (vgl. Abbildung 50) festzustellen: Für diese datenreduzierte Version wird die Richtung „hinten“ 7 mal weniger genannt, das sind –22%. Dagegen nimmt für ATRAC die Häufigkeit der Nennung der Hörereignisrichtung „vorn“ mit –6% nur leicht ab. 4.7 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.3 „Frösche“ 94 Allgemeine Veränderung Die Mittelwerte für das Kriterium „Allgemeine Veränderung“ zeigt die Abbildung 51. ± 95% Vertrauensbereich 1 1,88 2 1,64 1,97 2,00 2,30 3 3,09 4 5 MP3-64 MP3pro-64 MP3-128 AAC AC-3 ATRAC Abbildung 51: Allgemeine Veränderungen Hörbeispiel Nr.3 (Mittelwerte) Hier fällt auf, dass MP3pro gegenüber MP3-64 um 0,8 besser bewertet wurde, für das Hörbeispiel Nr. 2 war ja der Unterschied mit 0,3 wesentlich geringer. Dieser Unterschied ist mit einem P-Wert von 0,00015 als sehr signifikant zu bezeichnen. Die Ergebnisse für MP3-128 und AAC unterscheiden sich hingegen nicht signifikant (P=0,22). Überraschend ist jedoch, dass diese Datenreduktionsverfahren hier gegenüber den Verfahren mit höherer Datenrate (AC-3 und ATRAC) auf einem Niveau liegen sogar geringfügig besser abschneiden. Insbesondere AAC erreicht mit 1,64 einen unerwartet hohen Mittelwert. AC-3 und ATRAC schneiden gleich gut ab und liegen bei dem Wert 2. Die Unterschiede der Ergebnisse für diese Verfahren sind ebenfalls nicht signifikant (P=0,87). 4.7 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.3 „Frösche“ 95 Veränderung des Richtungseindruckes Für das Kriterium „Veränderung des Richtungseindrucks“ ergibt sich ein ähnliches Bild. ± 95% Vertrauensbereich 1 2 1,81 2,30 2,20 MP3-64 MP3pro 1,83 1,64 1,82 3 4 5 MP3-128 AAC AC-3 ATRAC Abbildung 52: Diagramm Veränderung des Richtungseindrucks Hörbeispiel Nr.2 (Mittelwerte) Auch hier unterscheiden sich MP3pro und MP364 sehr signifikant (P=2,45622E-05), MP3128 verglichen mit AAC (P=0,15) sowie AC-3 verglichen mit ATRAC (P=0,48) sind nicht signifikant unterschiedlich. Alle Werte für dieses Kriterium sind geringfügig besser (min. ATRAC mit +0,09; max.MP364 mit +0,46) als für die „Allgemeine Veränderung“ . 4.7 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.3 „Frösche“ 96 Häufigkeit der Nennung von Eigenschaften Die Abbildungen Abbildung 53 bis Abbildung 58 (Seite 97 bis 99) zeigen die Häufigkeitsverteilung der Eigenschaftsbegriffe für das Hörbeispiel Nr. 3. Die Menge der Schallquellen wird für fast alle datenreduzierten Versionen überwiegend gleichbleibend eingeschätzt. AAC hat hier mit 84% den höchsten Wert, gefolgt von MP3-128 (78%), AC-3 (73%) und MP3pro (64%). Bei ATRAC (54%) und MP3pro (52%) empfinden nur etwa die Hälfte der Versuchspersonen die Anzahl der Frösche verglichen mit dem Original als gleich. Für MP3-64 kann diese Auffälligkeit auf die niedrige obere Übertragungsfrequenz zurückzuführen sein. Für ATRAC kann festgestellt werden, dass die Anzahl der Frösche eher als größer (30%) empfunden wird, da der Wert um 13% höher liegt als die Häufigkeit für „Anzahl kleiner“. Für alle datenreduzierten Versionen zeigt sich die Tendenz zu einer häufigen Nennung der Begriffs „enger zusammen“. Besonders ausgeprägt ist diese Tendenz für MP3-128 (54%) und AC-3 (50%) zu erkennen. Hier ist eine Korrelation zu den Häufigkeitsverteilungen für die Hörereignisrichtungen (siehe Abbildung 47 und Abbildung 50, Seite 92) erkennbar. Für eben diese datenreduzierten Versionen wurde ja die größte Abnahme des Hörereignisortes „hinten“ festgestellt. 4.7 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.3 „Frösche“ 97 Die Frösche werden für MP3-64 als „weiter entfernt“ (46%) und „ enger zusammen“ (38%) wahrgenommenen, ebenfalls durch die niedrige obere Übertragungsfrequenz erklärbar. Wie schon beim Hörbeispiel Nr.2 zeigt MP3pro auch hier die Tendenz, die Schallquellenentfernung zu gering einzuschätzen („näher“ wird zu 45% genannt gegenüber 15% für „weiter entfernt“. Hörbeispiel Nr.3: Eigenschaften MP3-64 Anzahl größer Anzahl gleich Anzahl kleiner weiter auseinander enger zusammen weiter entfernt näher 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 53: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.3 für MP3 64 kBit/s Hörbeispiel Nr.3: Eigenschaften MP3pro-64 Anzahl größer Anzahl gleich Anzahl kleiner weiter auseinander enger zusammen weiter entfernt näher 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 54: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.3 für MP3pro 64 kBit/s 4.7 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.3 „Frösche“ 98 Die Häufigkeitsverteilungen von MP3-128 und AAC zeigen ein ähnliches Profil, nur die oben erwähnte Tendenz zur Wahrnehmung „enger zusammen“ ist bei MP3128 deutlich stärker ausgeprägt als bei AAC. Hörbeispiel Nr.3: Eigenschaften MP3-128 Anzahl größer Anzahl gleich Anzahl kleiner weiter auseinander enger zusammen weiter entfernt näher 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 55: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.3 für MP3 128 kBit/s Hörbeispiel Nr.3: Eigenschaften AAC Anzahl größer Anzahl gleich Anzahl kleiner weiter auseinander enger zusammen weiter entfernt näher 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 56: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.3 für MPEG2/4-AAC 4.7 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.3 „Frösche“ 99 AC-3 und ATRAC weisen mit Häufigkeitswerten um 44% eine Tendenz zur häufigeren Nennung des Begriffs „näher“ auf. Für die stärkere Ausprägung dieser Tendenz kann die vom Verfasser bei ATRAC subjektiv als höher empfundene Lautheit eine Ursache sein. Dieser subjektive Eindruck wird durch eine Äußerung einer Versuchsperson gestützt, die ebenfalls eine höhere Lautheit für ATRAC wahrgenommen hat.176 Hörbeispiel Nr.3: Eigenschaften AC-3 Anzahl größer Anzahl gleich Anzahl kleiner weiter auseinander enger zusammen weiter entfernt näher 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 57: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.3 für AC-3 Hörbeispiel Nr.3: Eigenschaften ATRAC Anzahl größer Anzahl gleich Anzahl kleiner weiter auseinander enger zusammen weiter entfernt näher 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 58: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.3 für ATRAC 176 Die Versuchsperson wusste nicht, dass es sich um ATRAC handelte, als Sie sich spontan im Hörversuch äußerte. 4.7 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.3 „Frösche“ 100 Zusammenfassung der Ergebnisse für Hörbeispiel Nr. 3 „Frösche“ Die Mittelwerte von MP3-64 und MP3pro für die Kriterien „Allgemeine Veränderung“ und „Veränderung des Richtungseindrucks“ unterscheiden sich sehr signifikant und sind auch deutlicher ausgeprägt als für die Ergebnisse bezüglich der gleichen Kriterien bei Hörbeispiel Nr. 2. MP3-128 verglichen mit AAC sowie ATRAC verglichen mit AC-3 unterscheiden sich nicht signifikant. Die im Hörbeispiel Nr. 2 festegestellt Tendenz für Mp3pro, die Schallereignisentfernung zu gering wahrzunehmen wird durch die Ergebnisse des Hörbeispiels Nr. 3 bestätigt. MP3-128 und AAC bieten zwar einerseits im Vergleich mit den Ergebnissen des Originals eine unverändert hohe Nennung der Hörereignisrichtung „vorn“, andererseits nimmt die Häufigkeit der Nennung der Hörereignisrichtung „hinten“ ab und gleichzeitig wird die Eigenschaft „enger zusammen“ für diese Datenreduktionsverfahren deutlich häufiger genannt, als für die übrigen Verfahren. Dabei erreichen die beiden Verfahren MP3-128 und AAC für die Mittelwerte der allgemeinen Veränderung und der Veränderung des Richtungseindrucks die besten Werte. 4.8 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.4 “Marianne“ 101 4.8. Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.4 “Marianne“ Die Abbildung 59 zeigt für Hörbeispiel Nr.4 die Mittelwerte der Ergebnisse für das Kriterium „Allgemeine Veränderung“ . ± 95% Vertrauensbereich 1 2 2,18 3 3,48 2,27 2,76 2,88 3,18 4 5 MP3-64 MP3pro MP3128 AAC AC-3 ATRAC Abbildung 59: Allgemeine Veränderungen Hörbeispiel Nr.4 (Mittelwerte) Die Mittelwerte aller datenreduzierten Versionen liegen hier deutlich tiefer als bei Hörbeispiel Nr. 2 und auch etwas tiefer als die Mittelwerte bei Nr. 3 (ausgenommen AC-3, das mit 2,18 den gleichen Mittelwert hat wie bei Hörbeispiel Nr. 3). Anders als bei den Hörbeispielen Nr. 2 und Nr. 3 liegen die Mittelwerte hier entsprechend ihrer Datenübertragungsrate auf drei verschiedenen Niveaus: MP3-64 und MP3pro um den Wert 3,3, MP3-128 und AAC um den Wert 2,8 sowie AC-3 und ATRAC um den Wert 2,2. Ursache für dieses gegenüber den ersten zwei Hörbeispielen abweichende Mittelwertprofil kann einerseits die Länge des Hörbeispiels sein: Da das Hörbeispiel Nr. 4 mit 47 Sekunden drei mal so lang wie die Hörbeispiele Nr. 2 und Nr. 3 ist, können eventuell mehr Unterschiede wahrgenommen werden. Eine weitere Erklärung liegt in der Tatsache, dass dieses Hörbeispiel im Gegensatz zu den Hörbeispielen Nr. 2 und Nr. 3 in geschlossenen Räumen aufgenommen worden ist. Diese These wird für die weiteren Hörbeispiele zu überprüfen sein, indem die Mittelwertprofile für die Außenaufnahmen mit denen aus geschlossenen Räumen verglichen werden. Der Mittelwert von MP3pro liegt zwar um 0,3 höher als der von MP3-64, die Messreihen sind jedoch mit einem P-Wert von 0,11 nicht signifikant unterschiedlich. MP3-128 und AAC unterscheiden sich ebenfalls nicht signifikant (P= 0,45), genauso AC-3 verglichen mit ATRAC (P= 0,65). 4.8 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.4 “Marianne“ 102 Hineinversetzen in die Ich-Hörperspektive Als nächstes Kriterium für Hörbeispiel Nr.4 wird untersucht, wie die Versuchspersonen das Hineinversetzen in die Ich-Hörperspektive177 für die datenreduzierten Versionen empfinden. Die vorgegebenen Antwortmöglichkeiten sind „gelingt einfacher als beim Original“, „ gelingt genauso wie beim Original“ und „ gelingt schwerer als beim Original“. 178 Die Häufigkeitsverteilungen der Ergebnisse zeigt die Abbildung 60 bis Abbildung 65 auf Seite 103. Im Vergleich der Diagramme ist festzustellen, dass mit steigender Höhe der Datenrate das Hineinversetzen in die Hörperspektive besser gelingt. So sind die Ergebnisse für ATRAC (66% „wie Original“) und AC-3 (61% „ wie Original“) die besten. MP3pro liefert ein sehr signifikant besseres Ergebnis als MP3-64 (P= 0,0008). Bei MP3-64 gelingt es 72% der Versuchspersonen schwerer, sich in die Ich-Hörperspektive hineinzuversetzen gegenüber 42% bei MP3pro. Ursächlich für diesen Unterschied ist mit großer Wahrscheinlichkeit der bei MP3-64 stark eingeschränkte Übertragungsbereich. Die Ergebnisse für MP3-128 (Abbildung 63) und AAC (Abbildung 64) unterscheiden sich zwar nicht signifikant, allerdings liegt der zugehörige P-Wert von 0,07 sehr nahe am Signifikanzniveau. Die Ergebnisse von MP3-128 (49% „gelingt genauso“) sind gegenüber den Ergebnissen von AAC (42% „gelingt genauso“) etwas besser, zumal AAC ein nahezu normal verteiltes Ergebnis liefert. ATRAC schneidet trotz seiner niedrigeren Datenrate gegenüber AC-3 besser ab, allerdings sind die Unterschiede mit P= 0,22 nicht signifikant. 177 Der Begriff „Hörperspektive“ stellt streng genommen ein Paradoxon dar, leitet es sich doch vom lateinische „ per- spicere“, zu Deutsch “ mit dem Blick durchdringen, deutlich sehen, wahrnehmen“ ab. Obwohl der Begriff eigentlich aus dem Bereich der visuellen Wahrnehmung stammt, erscheint er für dieses Kriterium geeigneter als ein Spezialbegriff aus dem Auditiven Bereich, da diese Bedeutungsübertragung als allgemein verständlich angesehen werden kann. Vgl. Duden 1997, S.522. 178 Bei fehlender Antwortmöglichkeit „gelingt leichter als beim Original“ würde die Fragestellung eine Suggestivwirkung haben. 4.8 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.4 “Marianne“ Hineinversetzen in die Ich-Perspektive MP3pro Hineinversetzen in die Ich-Perspektive MP3-64 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 72,7 21,2 6,1 einfacher genauso 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 schwerer Abbildung 60: Hineinversetzen in Hörperspektive für MP3-64 48,5 39,4 12,1 einfacher genauso 60,6 27,3 12,1 einfacher genauso schwerer Abbildung 62: Hineinversetzen in Hörperspektive für AC-3 18,2 genauso schwerer Hineinversetzen in die Ich-Perspektive AAC 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 42,4 30,3 27,3 einfacher genauso schwerer Abbildung 64: Hineinversetzen in Hörperspektive für AAC Hineinversetzen in die Ich-Perspektive AC-3 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 42,4 Abbildung 63: Hineinversetzen in Hörperspektive für MP3pro schwerer Abbildung 61: Hineinversetzen in Hörperspektive für MP3-128 39,4 einfacher Hineinversetzen in die Ich-Perspektive MP3-128 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 103 Hineinversetzen in die Ich-Perspektive ATRAC 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 65,6 18,8 einfacher 15,6 genauso schwerer Abbildung 65: Hineinversetzen in Hörperspektive für ATRAC 4.8 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.4 “Marianne“ 104 Veränderung der Hörperspektive Die Abbildung 66 zeigt die Mittelwerte der Ergebnisse für das Kriterium „Veränderung der Hörperspektive“. ± 95% Vertrauensbereich 1 2 3 1,90 2,09 2,82 2,06 2,31 2,61 4 5 MP3-64 MP3pro MP3-128 AAC AC-3 ATRAC Abbildung 66: Veränderung der Hörperspektive Hörbeispiel Nr.4 (Mittelwerte) Aller Werte liegen geringfügig höher als für das Kriterium „Allgemeine Veränderung“ . Die Ergebnisse von MP3-64 verglichen mit MP3pro, MP3-128 verglichen mit AAC sowie AC-3 verglichen mit ATRAC liefern keine signifikanten Unterschiede. Der Mittelwert für MP3-128 liegt bei diesem Kriterium um 0,79 höher als für die „Allgemeine Veränderung“ , der Mittelwert von AAC nur um 0,45. Damit zeigt MP3-128 für dieses Kriterium ein leicht besseres Ergebnis als AAC. Der geringfügige Abstand zwischen den Mittelwerten von AC-3 und ATRAC für die Kriterien „Allgemeine Veränderung“ und „Veränderung der Hörperspektive“ bleibt nahezu identisch. Besondere Auffälligkeiten sind hier für keines der Datenreduktionsverfahren festzustellen. Es bleibt festzustellen, dass die Ergebnisse für die Verfahren AC-3 und ATRAC gegenüber den Verfahren mit der Datenrate von 128 kBit/s keine signifikanten Unterschiede liefern. MP3-128 und AAC sind bezüglich der Hörperspektive als gleichwertig anzusehen. 4.8 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.4 “Marianne“ 105 Häufigkeitsverteilung der Eigenschaftsbegriffe Die Abbildung 67 bis Abbildung 72 zeigen die Häufigkeitsverteilungen der Eigenschaftsbegriffe bezüglich der Veränderung der Hörperspektive. Beinahe durchgängig sind die Begriffe „weniger eindrucksvoll“, „ unnatürlicher“ und „statischer“ häufiger genannt als ihre Gegenbegriffe. Hörbeispiel Nr.4: Eigenschaften MP3-64 weniger eindrucksvoll eindrucksvoller unnatürlicher natürlicher statischer bewegter 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 67: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.4 für MP3 64 kBit/s Hörbeispiel Nr.4: Eigenschaften MP3pro-64 weniger eindrucksvoll eindrucksvoller unnatürlicher natürlicher statischer bewegter 0 20 40 60 80 100 % Abbildung 68: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.4 für MP3pro 64 kBit/s Dieser Umstand ist für MP3-64 am deutlichsten ausgeprägt, während das Häufigkeitsprofil von MP3pro insbesondere für die Begriffe „statischer“ und „ bewegter“ ausgeglichener aussieht. Allerdings wird der Begriff „unnatürlicher“ für MP3pro etwa gleich häufig genannt verglichen mit MP3-64. Die Unterschiede der Häufigkeitsprofile sind nicht signifikant (P= 4.8 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.4 “Marianne“ 106 0,34). Die Häufigkeitsprofile für MP3-128 und AAC sind augenscheinlich sehr ähnlich, der P-Wert liegt bei 0,63. Hörbeispiel Nr.4: Eigenschaften AAC weniger eindrucksvoll eindrucksvoller unnatürlicher natürlicher statischer bewegter 0 20 40 60 80 100 % Abbildung 69: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.4 für MP3 128 kBit/s Hörbeispiel Nr.4: Eigenschaften MP3-128 weniger eindrucksvoll eindrucksvoller unnatürlicher natürlicher statischer bewegter 0 20 40 60 80 100 % Abbildung 70: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.4 für MPEG2/4-AAC Die Häufigkeitsprofile von MP3-128 und AAC zeigen keine besonderen Auffälligkeiten. 4.8 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.4 “Marianne“ 107 Die Häufigkeitsprofile von AC-3 und ATRAC liefern gleichfalls keine signifikanten Unterschiede (P= 0,33). Hörbeispiel Nr.4: Eigenschaften AC-3 weniger eindrucksvoll eindrucksvoller unnatürlicher natürlicher statischer bewegter 0 20 40 60 80 100 % Abbildung 71: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.4 für AC-3 Hörbeispiel Nr.4: Eigenschaften ATRAC weniger eindrucksvoll eindrucksvoller unnatürlicher natürlicher statischer bewegter 0 20 40 60 80 100 % Abbildung 72: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.4 für ATRAC AC-3 zeigt sich für die Eigenschaften „eindrucksvoller / weniger eindrucksvoll“ und „statischer / bewegter“ etwas ausgeglichener. 4.8 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.4 “Marianne“ 108 Zusammenfassung der Ergebnisse für Hörbeispiel Nr. 4 Das Kriterium „Allgemeine Veränderung“ zeigt für dieses Hörbeispiel die bislang deutlichsten Unterschiede zum Original. Dafür kann die Länge des Hörbeispiels eine Rolle spielen, denn es ist mit 47 Sekunden dreimal so lang wie die Hörbeispiele Nr. 2 und Nr. 3. Die Mittelwerte der direkt vergleichbaren Datenreduktionsverfahren unterscheiden sich bei den Kriterien „Allgemeine Veränderung“ und „Veränderung der Hörperspektive“ jeweils nicht signifikant. Das Kriterium „Hineinversetzen in die Hörperspektive“ zeigt eine bessere Bewertung für die Verfahren AC-3 und ATRAC. MP3-64 liefert hier das schlechteste Ergebnis, MP3pro ist signifikant besser. Die Häufigkeitsverteilungen zeigen die Tendenz, die datenreduzierten Versionen als „weniger eindrucksvoll“, „ unnatürlicher“ und „ statischer“ zu empfinden, besonders ausgeprägt für MP3-64. 4.9 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.6 „Gebet“ 109 4.9. Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.6 „Gebet“ Die Abbildung 73 zeigt die Mittelwerte der „allgemeinen Veränderung“ für das Hörbeispiel Nr.6 „Gebet“. ± 95% Vertrauensbereich 1 1,73 Mittelwert 2 1,94 1,91 2,21 3 3,06 3,67 4 5 MP3-64 MP3pro MP3-128 AAC AC-3 ATRAC Abbildung 73: Allgemeine Veränderungen Hörbeispiel Nr.6 (Mittelwerte) Zunächst ist festzustellen, dass die Werte sich auf zwei Niveaus befinden: Die Verfahren mit niedriger Bitrate liegen um den Wert 3,3, alle übrigen um den Wert 1,9. Dieser Unterschied ist verglichen mit den Ergebnissen der vorangegangenen Hörbeispiele groß. MP3-64 hat wiederum das schlechteste Ergebnis (3,67), MP3pro ist mit einem Mittelwert von 3,06 sehr signifikant (P= 0,0003) besser. MP3-128 erreicht mit 1,73 den höchsten Mittelwert für dieses Kriterium, AAC ist mit 1,94 nicht signifikant schlechter (P= 0,14). AC-3 (1,91) wird besser bewertet als ATRAC (2,21), allerdings ist der Unterschied mit einem P-Wert von 0,16 nicht signifikant. Veränderung des Raumeindrucks Das Mittelwertprofil für das Kriterium „Veränderung des Raumeindrucks“ (siehe Abbildung 74) ist dem Mittelwertprofil für das Kriterium „Allgemeine Veränderungen “ sehr ähnlich. MP3pro (2,52) wird mit einem P-Wert von 6,571E-05 sehr signifikant besser bewertet als MP3-64 (3,24). MP3-128 und AAC (P= 1,4) sowie AC-3 und ATRAC (P= 0,47) weisen im Vergleich keine signifikanten Unterschiede auf. MP3-128 erreicht mit 1,52 den besten Wert in diesem Kriterium. 4.9 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.6 „Gebet“ 110 ± 95% Vertrauensbereich 1 1,52 1,76 Mittelwert 2 1,82 1,94 2,52 3 3,24 4 5 MP3-64 MP3pro MP3-128 AAC AC-3 ATRAC Abbildung 74: Veränderung des Raumeindrucks Hörbeispiel Nr.6 (Mittelwerte) Häufigkeitsverteilung der Eigenschaftsbegriffe Das nächste Kriterium für das Hörbeispiel Nr.6 ist die Zuordnung von Eigenschaftsbegriffen zu der wahrgenommenen Veränderung des Raumeindrucks. Die vorgegebenen Eigenschaftsbegriffe sind „weicher“, „ härter“, „ stumpfer“, „ brillanter“, „ kälter“, „ wärmer“, „kleiner“ und „ größer“. Mehrfachantworten sind zugelassen. Die Häufigkeitsverteilungen der Eigenschaftsbegriffe für dieses Kriterium zeigen Abbildung 75 bis Abbildung 79. Für MP3-64 (siehe Abbildung 75) zeigt die Eigenschaft „stumpfer“ den extrem hohe Häufigkeit von 97% mit gleichzeitig 0% Häufigkeit für den Gegenbegriff „brillanter“. Dieses Ergebnis ist durch die niedrige obere Übertragungsgrenze des Verfahrens sehr nachvollziehbar. Trotzdem unterscheidet sich die Häufigkeitsverteilung MP3-64 von MP3pro (siehe Abbildung 76) hier nicht signifikant (P= 0,77). Die Häufigkeitsverteilung von MP3 128 (siehe Abbildung 77) und AAC (siehe Abbildung 78) erscheint zunächst eher ähnlich, sie sind aber mit einem P-Wert von 0,03 signifikant unterschiedlich. AAC lässt gegenüber MP3-128 die Tendenz erkennen, den Raum „härter“ (29%) und „kälter“ (24%) klingen zu lassen. AC-3 (siehe Abbildung 79) und ATRAC (siehe Abbildung 80) unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Häufigkeitsverteilungen hier nicht signifikant (P=0,27). Beide Verfahren zeigen eine Tendenz, den Raum „kleiner“ und „ stumpfer“ klingen zu lassen; AC-3 beide Eigenschaften 50% Häufigkeit, ATRAC mit 57% Häufigkeit für „kleiner“ und 33% für „ brillanter“. 4.9 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.6 „Gebet“ 111 Entgegengesetzte Tendenzen zeigen die Häufigkeitsverteilungen von ATRAC und AC-3 für die Eigenschaften „weicher“ und „ härter“: Bei AC-3 nehmen 28% den Raum als „weicher“ gegenüber 0% die ihn als „härter“ charakterisieren. Für ATRAC hingegen ist die Häufigkeit für „weicher“ 0%, 33% nehmen den Raum aber als „ härter“ wahr. Hörbeispiel Nr.6: Eigenschaften MP3-64 weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 75: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.6 für MP3 64 kBit/s Hörbeispiel Nr.6: Eigenschaften MP3pro-64 weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 76: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.6 für MP3pro 64 kBit/s 4.9 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.6 „Gebet“ Hörbeispiel Nr.6: Eigenschaften MP3-128 weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 77: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.6 für MP3 128 kBit/s Hörbeispiel Nr.6: Eigenschaften AAC weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 78: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.6 für MPEG2/4-AAC 112 4.9 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.6 „Gebet“ 113 Hörbeispiel Nr.6: Eigenschaften AC-3 weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 79: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.6 für AC-3 Hörbeispiel Nr.6: Eigenschaften ATRAC weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 80: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.6 für ATRAC Zusammenfassung der Ergebnisse für Hörbeispiel Nr. 6 Die Mittelwerte für das Kriterium „Allgemeine Veränderung“ liegen auf zwei Niveaus: Die Verfahren mit niedriger Bitrate um den Wert 3,3 und alle anderen Verfahren nahe um den Wert 1,9. Für das Kriterium der „Veränderung des Raumeindrucks“ sieht das Häufigkeitsprofil sehr ähnlich aus. MP3-128 hat für beide Kriterien den besten, MP3-64 für beide Kriterien den schlechtesten Wert. 4.9 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.6 „Gebet“ 114 Bei den Häufigkeitsverteilungen zeigte sich für ATRAC eine Tendenz zu dem Eigenschaftsbegriff „härter“ für AC-3 eine Tendenz zu „ weicher“ also dem Gegenbegriff. Für die folgenden Hörbeispiele wird zu beobachten sein, ob sich dieser Trend bestätigt. 4.10 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.7 „Miserere“ 115 4.10. Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.7 „Miserere“ Als erstes Kriterium für das Hörbeispiel Nr.7 „Miserere mei, Deus“ wird , die Häufigkeitsverteilung der Hörereignisrichtungen für das Original dargestellt. Die Abbildung 81 und Abbildung 82 zeigen diese Ergebnisse. Die Größe des Sänger-Icons veranschaulicht dabei die Häufigkeit der Nennung der Hörereignisrichtung. Hörbeispiel Nr.7 Hörereignisrichtungen für Chor 50% 3% 9% Abbildung 81: Hörbeispiel Nr.7 Hörereignisrichtungen für den Chor Hörbeispiel Nr.7 Hörereignisrichtungen für Gegenchor 19% 6% 44% Abbildung 82: Hörbeispiel Nr.7 Hörereignisrichtungen für den Gegenchor Entgegen der Annahme des Tonmeisters (siehe Seite 37f.) gelingt etwa der Hälfte der Versuchspersonen die richtig Lokalisation der beiden Chöre. 4.10 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.7 „Miserere“ 116 Veränderung der Richtungsunterscheidung Die Abbildung 83 zeigt die Mittelwerte der Antworten auf die Frage nach dem Gelingen der Richtungsunterscheidung bezogen auf Chor und Gegenchor. Dabei steht der Wert 2 für „genauso wie beim Original“ , der Wert 1 für „leichter als beim Original“ und der Wert 3 für „schwerer als beim Original“ .179 ± 95% Vertrauensbereich Veränderung der Richtungsempfindung gegenüber dem Original Mittelwert 1 2 3 MP3-64 MP3pro MP3-128 AAC AC-3 ATRAC Abbildung 83: Beurteilung der Veränderung des Richtungseindrucks Für datenreduzierten Versionen MP3-64 und MP3pro fällt die Unterscheidung der Hörereignisrichtungen schwerer als beim Original. MP3-128 und AAC zeigen keine nennenswerte Abweichung. Auffällig ist, dass für AC-3 und ATRAC als Versionenen mit hoher Bitrate die räumliche Unterscheidung ebenfalls verglichen mit dem Original als schwerer unterscheidbar bewertet wird, allerdings weniger ausgeprägt als für MP3-64 und MP3pro. 179 Dieses Kriterium steht im Fragebogen am Ende des jeweiligen Abschnitts zu einer datenreduzierten Version. Hier wird von der Chronologie des Fragebogens abgewichen, um einen Bezug zu dem Kriterium der Hörereignisrichtungen zu ermöglichen. 4.10 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.7 „Miserere“ 117 Allgemeine Veränderungen Die Abbildung 84 zeigt die Mittelwerte für das Kriterium „Allgemeine Veränderung“ . ± 95% Vertrauensbereich 1 Mittelwert 2 2,36 3 4 2,18 2,09 2,30 3,09 3,94 5 MP3-64 MP3pro MP3-128 AAC AC-3 ATRAC Abbildung 84: Allgemeine Veränderungen Hörbeispiel Nr.7 (Mittelwerte) Das Mittelwertprofil zeigt für die direkt vergleichbaren datenreduzierten Versionen jeweils deutliche Unterschiede: MP3pro ist mit einem Mittelwert von 3,06 gegenüber einem Mittelwert von 3,61 für MP3-64 sehr signifikant besser (P=0,005). MP3-128 ist mit einem Mittelwert von 2,45 schlechter als AAC, jedoch sind die Unterschiede nicht signifikant. Der zugehörige P-Wert von 0,056 liegt allerdings extrem dicht am Signifikanzniveau. Deshalb muss die bessere Bewertung von AAC als Tendenz beachtet werden. AC-3 liegt mit einem Mittelwert von 2,09 in der Bewertung besser als ATRAC. Aufgrund eines P-Wertes von 0,0499 ist der Unterschied signifikant, wenn auch extrem dicht am Signifikanzniveau. Die besten Mittelwerte liefern AAC und AC-3. ATRAC und MP3-128 liegen gleichauf mit Werten nahe bei 2,4 an dritter und vierter Stelle. MP3-64 zeigt wie bei allen vorherigen Hörbeispielen für dieses Kriterium den schlechtesten Wert. 4.10 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.7 „Miserere“ 118 Die Veränderung des Raumeindrucks Die Abbildung 85 zeigt die Mittelwerte für das Kriterium „Veränderung des Raumeindrucks“ ± 95% Vertrauensbereich 1 1,85 Mittelwert 2 2,18 2,03 2,31 2,67 3 3,00 4 5 MP3-64 MP3pro MP3-128 AAC AC-3 ATRAC Abbildung 85: Veränderung des Raumeindrucks Hörbeispiel Nr.7 (Mittelwerte) Das Mittelwertprofil für dieses Kriterium zeigt ähnliche Ergebnisse wie das Kriterium „Allgemeine Veränderung“ . Allerdings sind die Unterschiede zwischen den Werten für die direkt vergleichbaren Verfahrenfür dieses Beispiel geringer. Auch sind hier auch die Unterschiede zwischen MP3-64 und MP3pro mit P= 0,07 und zwischen AC-3 und ATRAC mit P=0,13 nicht mehr signifikant. Häufigkeitsverteilung der Eigenschaftsbegriffe Das nächste Kriterium für dieses Hörbeispiel ist die Häufigkeit der Zuordnung von Eigenschaftsbegriffen zu der wahrgenommenen Veränderung des Raumeindrucks. Die Abbildung 86 bis Abbildung 91 (S.119-123) zeigt die Ergebnisse für dieses Kriterium als Häufigkeitsverteilungen. Die Unterschiede der Häufigkeitsprofile für die direkt vergleichbaren Verfahren sind alle nicht signifikant. Allerdings ist der P-Wert für die Häufigkeitsverteilung von MP3-128 verglichen mit der von AAC sehr nahe am Signifikanzniveau: der P-Wert beträgt 0,055. 4.10 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.7 „Miserere“ 119 MP3-64 zeigt eine starke Häufigkeit der Nennung des Begriffes „stumpfer“ diese fällt aber mit 75% weniger extrem aus als beim Hörbeispiel Nr. 6 festgestellt. Dafür zeigt in diesem Hörbeispiel auch MP3pro mit einem Wert von 48% eine Häufung der Nennung dieser Eigenschaft. Hörbeispiel Nr.7: Eigenschaften MP3-64 weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 86: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.7 für MP3 64 kBit/s Hörbeispiel Nr.7: Eigenschaften MP3pro-64 weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 87: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.7 für MP3pro 64 kBit/s 4.10 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.7 „Miserere“ 120 Das Häufigkeitsprofil von MP3-128 erscheint hier recht ausgewogen, ausgenommen die Eigenschaften „wärmer“ mit 32% gegenüber 4% für „ kälter“. Im Hörbeispiel Nr. 6 gab es für MP3-128 die gleiche Tendenz allerdings weniger ausgeprägt. Bemerkenswert für AAC ist die große Häufigkeit für „kleiner“ (50%) bei gleichzeitiger Häufigkeit von 28% für den Begriff „größer“ Hörbeispiel Nr.7: Eigenschaften MP3-128 weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 88: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.7 für MP3 128 kBit/s Hörbeispiel Nr.7: Eigenschaften AAC weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 89: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.7 für MPEG2/4-AAC 4.10 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.7 „Miserere“ 121 AC-3 hat als höchsten Häufigkeitswert 55% für „kleiner“, bei Hörbeispiel Nr. 6 hatte diese Eigenschaft ebenfalls den höchsten Wert (50%). Die im Hörbeispiel festgestellte Tendenz zu der häufigen Nennung von „weicher“ und „stumpfer “ kann an dieser Stelle nicht bestätigt, aber auch nicht negiert werden, da sich die Werte hier zu wenig voneinander abheben. Die für ATRAC in Hörbeispiel Nr. 6 festgestellte leichte Tendenz zu „stumpfer“ findet sich in diesem Hörbeispiel nicht wieder, im Gegenteil: Für Hörbeispiel Nr. 7 ergibt sich für „stumpfer“ 4% gegenüber 43% für „brillanter“. Hörbeispiel Nr.7: Eigenschaften AC-3 weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 90: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.7 für AC-3 Hörbeispiel Nr.7: Eigenschaften ATRAC weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 91: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.7 für ATRAC 4.10 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr.7 „Miserere“ 122 Zusammenfassung der Ergebnisse für das Hörbeispiel Nr.7 Für das Hörbeispiel Nr.7 „Miserere mei, Deus“ sind die Mittelwerte des Kriteriums „allgemeine Veränderung“ für die direkt vergleichbaren Datenreduktionsverfahren sehr deutlich und für MP3-64 verglichen mit MP3pro und MP3-128 verglichen mit AAC auch signifikant. AAC erreicht hier den besten Wert vor AC-3, MP3-64 wird am schlechtesten bewertet. Die Mittelwerte für das Kriterium „Veränderung des Raumeindrucks“ unterscheiden sich weniger deutlich und nicht signifikant. Das Häufigkeitsprofil von MP3-64 zeigt wie in den vorherigen Hörbeispielen eine starke Häufung für den Begriff „stumpfer“, MP3pro zeigt hier zum ersten Mal die gleiche Tendenz, allerdings weniger ausgeprägt. Das Häufigkeitsprofil von AAC wirkt verglichen mit dem von MP3-128 weniger ausgeglichen aufgrund der hohen Häufigkeiten für die Begriffe „kleiner“ und „ größer“. Dass hier diese beiden Gegensatzbegriffe mit großer Häufigkeit genannt werden kann als Irritation bezüglich der Raumgröße für die mit AAC datenreduzierte Version gedeutet werden. Der in Hörbeispiel Nr. 6 festgestellten Tendenz für ATRAC zur häufigeren Nennung des Begriffs „stumpfer“ wurde hier widersprochen. Für die Tendenz von AC-3 zu der häufigeren Nennung des Begriffs „härter“, die anhand der Ergebnisse aus Hörbeispiel Nr. 6 angenommen wurde, konnte für dieses Hörbeispiel weder bestätigt noch negiert werden. 4.11 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr. 8 „Volleyball“ 123 4.11. Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr. 8 „Volleyball“ Allgemeine Veränderung Die Abbildung 92 zeigt für das Hörbeispiel Nr. 8 „Volleyball“ die Mittelwerte für das Kriterium „Allgemeine Veränderung“ . ± 95% V er tr auensbereich 1 Mittelwert 2 2,36 3 4 2,18 2,09 2,30 3,09 3,94 5 MP3-64 MP3pro MP3-128 AAC ATRAC AC-3 Abbildung 92: Allgemeine Veränderungen Hörbeispiel Nr.8 (Mittelwerte) Das Mittelwertprofil zeigt eine insgesamt niedrige Bewertung. Es zeigen sich drei Niveaus. MP3-64 liegt nahe dem Wert 4, und MP3-64 nahe dem Wert 3. Die übrigen datenreduzierten Versionen sind mit Mittelwerten um 2,2. MP3-64 wird hier mit dem Wert 3,94 bewertet, das ist der niedrigste Wert in diesem Kriterium für dieses Hörbeispiel und alle vorherigen. Der Mittelwert von MP3pro liegt mit 3,09 fast eine ganze Bewertungsstufe höher. Die Ergebnisse für MP3-64 und MP3pro unterscheiden sich mit einem P-Wert von 6,70563E-05 sehr signifikant. AC-3 und ATRAC sowie MP3-128 und AAC unterscheiden sich mit einem P-Wert von jeweils 0,32 nicht signifikant voneinander und sind als gleichwertig anzusehen. 4.11 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr. 8 „Volleyball“ 124 Veränderung des Raumeindrucks Die Abbildung 93 zeigt die Mittelwerte der Ergebnisse für das Kriterium „Veränderung des Raumeindrucks“. ± 95% Vertrauensbereich 1 1,97 Mittelwert 2 1,94 2,06 2,09 2,67 3 3,42 4 5 MP3-64 MP3pro MP3-128 AAC ATRAC AC-3 Abbildung 93: Veränderung des Raumeindrucks Hörbeispiel Nr.8 (Mittelwerte) Das Mittelwertprofil für dieses Kriterium zeigt insgesamt eine geringfügig bessere Bewertung. Wieder ist MP3-64 sehr signifikant schlechter als MP3pro, der P-Wert ist 8,8654E-05. Für die anderen direkt vergleichbaren Verfahren sind keine signifikanten Unterschiede feststellbar (P=0,86 für MP3-128/AAC und P=1 für AC-3/ATRAC), sie liegen auf einem Niveau. 4.11 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr. 8 „Volleyball“ 125 Häufigkeitsverteilung der Eigenschaftsbegriffe Abbildung 94 bis Abbildung 99 stellen die Häufigkeiten der Eigenschaftsbegriffe bezüglich der wahrgenommen Veränderung des Raumeindrucks dar. Die Häufigkeitsprofile der jeweils vergleichbaren Datenreduktionsverfahren unterscheiden sich mit P-Werten von 0,39 (MP3-64/MP3pro), 0,41 (MP3-128 und AAC) und 0,59 (AC3/ATRAC) nicht signifikant. MP3 und MP3pro zeigen eine deutliche Tendenz zur häufigeren Nennung der Begriffe „stumpfer“ (71% bei MP3-64, 57% bei MP3pro) und zur häufigen Nennung des Begriffs „kleiner“ (52% bei MP3-64, 50% bei MP3pro). Hörbeispiel Nr.8: Eigenschaften MP3-64 weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 94: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.8 für MP3 64 kBit/s Hörbeispiel Nr.8: Eigenschaften MP3pro-64 weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 95: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.8 für MP3pro 64 kBit/s 4.11 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr. 8 „Volleyball“ 126 Die Häufigkeitsverteilungen von MP3-128 und AAC zeigen die ausgeglichensten Häufigkeitsprofile. Es gibt keine herausragenden Häufigkeitswerte. Hörbeispiel Nr.8: Eigenschaften MP3-128 weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 96: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.8 für MP3 128 kBit/s Hörbeispiel Nr.8: Eigenschaften AAC weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 97: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.8 für MPEG2/4-AAC 4.11 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr. 8 „Volleyball“ 127 Für AC-3 findet sich hier die selbe Tendenz zu der häufigen Nennung von „stumpfer“ (42%), wie sie im Hörbeispiel Nr. 6 zuerst beobachtet wurde, dort war die Häufigkeit 50%. Für AC-3 wird die Tendenz zur häufigen Nennung des Begriffs „kleiner“ beobachtet. Für dieses Hörbeispiel ist dieses Tendenz mit 58% am ausgeprägtesten, bei Hörversuch Nr. 6 lag die Häufigkeit bei 57%, in Nr.7 bei 55%. Für ATRAC wird in diesem Hörbeispiel mit 32% Häufigkeit der Begriff „brillanter“ genannt, eine Tendenz, die bereits für Hörbeispiel Nr.7 beobachtet wurde. Dort lag die Häufigkeit für diesen Begriff bei 43%. Hörbeispiel Nr.8: Eigenschaften AC-3 weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 98: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.8 für AC-3 Hörbeispiel Nr.8: Eigenschaften ATRAC weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 99: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.8 für ATRAC 4.11 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr. 8 „Volleyball“ 128 Zusammenfassung der Ergebnisse zu Hörversuch Nr.8 Für die Kriterien „Allgemeine Veränderung“ und „Veränderung des Raumeindrucks“ zeigen die Mittelwerte drei Niveaus: MP3-64 nahe dem Wert 4, MP3pro um den Wert 3. Die übrigen Verfahren liegen gleichwertig leicht unterhalb des Wertes 2. MP3pro ist sehr signifikant besser als MP3. Die Tendenz von AC-3 den Raum „kleiner“ klingen zu lassen wird nunmehr zum dritten mal beobachtet. Für ATRAC zeichnet sich eine Tendenz der häufigen Nennung des Begriffs „brillanter“ ab. 4.12 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr. 9 „Respighi“ 129 4.12. Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr. 9 „Respighi“ Allgemeine Veränderung Für das Hörbeispiel Nr.9 „Respighi“ zeigt die Abbildung 100 die Mittelwerte für das Kriterium „Allgemeine Veränderung“ . ± 95% Vertrauensbereich 1 2 2,09 1,85 2,15 2,58 2,73 3 3,78 4 5 MP3-64 MP3pro MP3-128 AAC AC-3 ATRAC Abbildung 100: Allgemeine Veränderungen Hörbeispiel Nr.9 (Mittelwerte) MP3-64 wird hier mit einem Wert von 3,78 erneut am schlechtesten bewertet, MP3pro ist um 1,05 besser. Die Unterschiede sind mit einem P-Wert von 1,56989E-05 sehr signifikant. Die Mittelwerte von MP3-128 und AAC liegen sehr dicht zusammen. Der P-Wert für den Vergleich der Ergebnisse beider Verfahren ist 0,71, also ist dieser Unterschied nicht signifikant. Überraschend ist die große Differenz der Mittelwerte von AC-3 und ATRAC, die 0,7 beträgt. Mit einem P-Wert von 0,0018 zeigt der Vergleich der Ergebnisse für diese beiden Verfahren zum ersten mal (sehr) signifikante Unterschiede. Für dieses Phänomen gibt es bislang keinen Erklärungsansatz. 4.12 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr. 9 „Respighi“ 130 Die Veränderung des Raumeindrucks Die Abbildung 101 zeigt die Mittelwerte des Kriteriums „Veränderung des Raumeindrucks“ für Hörbeispiel Nr. 9. ± 95% Vertrauensbereich 1 1,82 2 3 1,67 1,85 2,24 2,44 3,06 4 5 MP3-64 MP3pro MP3-128 AAC AC-3 ATRAC Abbildung 101: Veränderung des Raumeindrucks Hörbeispiel Nr.9 (Mittelwerte) Die Mittelwerte der Ergebnisse für dieses Kriterium zeigen etwas kleinere Unterschiede als für das Kriterium „allgemeine Veränderung“. MP3pro wird sehr signifikant besser bewertet als MP3-64 (P=0,00022). Weiterhin wird AC-3 sehr signifikant besser bewertet als ATRAC (P=0,0021). Die Ergebnisse von MP3-128 sind nicht signifikant unterschiedlich zu den Ergebnissen von AAC (P=0,83). Sehr auffällig ist für dieses Hörbeispiel, dass der Mittelwert von MP3pro (64 kBit/s) über dem Mittelwert für ATRAC (292 kBit/s) liegt. Häufigkeitsverteilung der Eigenschaftsbegriffe Als drittes Kriterium wird das Hörbeispiel Nr. 9 nach Veränderungen von Lautstärke- und Entfernungsveränderungen gegenüber dem Original untersucht. Abbildung 102 bis Abbildung 107 zeigen die Häufigkeitsverteilungen für die einzelnen datenreduzierten Versionen. Eine Überprüfung der Häufigkeitsverteilungen liefert für die direkt vergleichbaren Verfahren in keinem Fall ein signifikantes Ergebnis. 4.12 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr. 9 „Respighi“ 131 Für MP3-64 zeigt sich eine Tendenz zur häufigen Nennung des Begriffs „Streicher leiser“(45%), „ Streicher weiter entfernt“(41%) sowie „ Bläser weiter entfernt“. Diese Tenden z erklärt sich aus der niedrigen oberen Übertragungsfrequenz von MP3-64. Hörbeispiel Nr.9: Eigenschaften MP3-64 Streicher leiser Streicher lauter Streicher weiter entfernt Streicher näher Bläser leiser Bläser lauter Bläser weiter entfernt Bläser näher 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 102: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr. 9 für MP3 64 kBit/s Hörbeispiel Nr.9: Eigenschaften MP3pro-64 Streicher leiser Streicher lauter Streicher weiter entfernt Streicher näher Bläser leiser Bläser lauter Bläser weiter entfernt Bläser näher 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 103: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr. 9 für MP3pro 64 kBit/s Für MP3pro sieht die Häufigkeitsverteilung recht ausgewogen aus, es gibt keine Anhaltspunkte für eine besondere Häufung. 4.12 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr. 9 „Respighi“ 132 Ebenfalls ausgeglichen erscheint die Häufigkeitsverteilung von MP3-128. Die leichte Tendenz, die Entfernung der Bläser zu groß einzuschätzen (38%) findet sich auch bei MP364, AAC und AC-3. Hörbeispiel Nr.9: Eigenschaften MP3-128 Streicher leiser Streicher lauter Streicher weiter entfernt Streicher näher Bläser leiser Bläser lauter Bläser weiter entfernt Bläser näher 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 104: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr. 9 für MP3 128 kBit/s Hörbeispiel Nr.9: Eigenschaften AAC Streicher leiser Streicher lauter Streicher weiter entfernt Streicher näher Bläser leiser Bläser lauter Bläser weiter entfernt Bläser näher 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 105: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr. 9 für MPEG2/4-AAC Das Häufigkeitsprofil von AAC wirkt weniger ausgeglichen, als das von MP3-128, jedoch lässt sich außer der bereits erwähnten Tendenz zu häufigeren Nennung des Begriffs „Bläser weiter entfernt“ (55%) keine Auffälligkeit feststellen. 4.12 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr. 9 „Respighi“ 133 Für AC-3 ist ebenfalls außer dem Trend zu der häufig größer eingeschätzten Entfernung der Bläser (47%) keine weitere Besonderheit festzustellen. Hörbeispiel Nr.9: Eigenschaften AC-3 Streicher leiser Streicher lauter Streicher weiter entfernt Streicher näher Bläser leiser Bläser lauter Bläser weiter entfernt Bläser näher 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 106: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.9 für AC-3 Hörbeispiel Nr.9: Eigenschaften ATRAC Streicher leiser Streicher lauter Streicher weiter entfernt Streicher näher Bläser leiser Bläser lauter Bläser weiter entfernt Bläser näher 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Abbildung 107: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.9 für ATRAC ATRAC zeigt eine verglichen mit den anderen Verfahren gänzlich andere Häufigkeitsverteilung. Für beide Instrumentengruppen sind die Begriffe „lauter“ und „ näher“ sehr häufig genannt. Für Hörbeispiel Nr.3 wurde der Begriff „näher“ für ATRAC ebenfalls in der Tendenz häufiger genannt (siehe Abbildung 58 auf Seite 99). 4.12 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zum Hörbeispiel Nr. 9 „Respighi“ 134 Da das Entfernungshören unter anderem sehr abhängig von dem Schallpegel in Kopfnähe ist 180 , können die häufigen Nennungen des Begriffes „näher“ durch eine größere Lautheit bedingt sein. Also lässt die Häufigkeitsverteilung hier für ATRAC auf eine gegenüber dem Originalbeispiel erhöhte Lautheit schließen. Dies wurde bereits anhand der Ergebnisse von Hörbeispiel Nr.3 vermutet (siehe S.99). Zusammenfassung der Ergebnisse für Hörversuch Nr. 9 Die Mittelwertprofile für die Kriterien „Allgemeine Veränderung“ und „Veränderung des Richtungseindrucks“ überrascht bezüglich des Wertes von ATRAC. Mit einem Mittelwert von 2,58 für die allgemeine Veränderung und 2,44 für die Veränderung des Richtungseindrucks liegt es auf einem Niveau mit MP3pro und unterhalb des Niveaus von MP3-128, AAC und AC-3. MP3pro wird für beide Kriterien wieder sehr signifikant besser als MP3-64. Für die Häufigkeitsverteilung der Eigenschaftsbegriffe liefern MP3-64, MP3-128, AAC und AC-3 eine Tendenz zur häufigen Nennung der Begriffs „Bläser weiter entfernt“. Aufgrund des Häufigkeitsprofils für ATRAC ist eine höhere Lautheit dieser datenreduzierten Version wahrscheinlich. Sofern die Lautheit nur speziell in diesem Hörbeispiel ist, wäre so auch die schlechte Bewertung des Verfahrens bei den Kriterien „Allgemeine Veränderung“ und „Veränderung des Richtungseindrucks“ erklärbar. 180 Vgl. Blauert 1974, S.105. 4.13 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Gesamtergebnisse 135 4.13. Gesamtergebnisse Allgemeine Veränderungen Die Abbildung 108 zeigt die Mittelwerte aller Datenreduktionsverfahren für das Kriterium „Allgemeine Veränderung“ in einer Übersicht für alle Hörbeispiele. Übersicht "Allgemeine Veränderung" 1 2 3 4 5 2 Auto 3 Frösche 4 Hörspiel 6 Gebet 7 Chor 8 Volleyball 9 Orchester MP3-64 3,27 3,09 3,27 3,67 3,61 3,94 3,67 MP3pro 2,97 2,30 3,18 3,06 3,06 3,09 2,73 MP3-128 2,21 1,88 2,88 1,73 2,45 2,36 2,09 AAC 2,12 1,64 2,76 1,94 2,09 2,18 2,15 AC-3 2,18 1,97 2,18 1,91 2,12 2,09 1,85 ATRAC 2,03 2,00 2,27 2,21 2,52 2,30 2,58 Abbildung 108: Übersicht Allgemeine Veränderung, alle Hörbeispiele, alle Datenreduktionsverfahren MP3-64 hat gemäß der Darstellung der Allgemeinen Veränderung in diesem Kriterium stets den niedrigsten Mittelwert. Über den Verlauf des Hörversuchs muss eine leichte Tendenz zur kritischeren Beurteilung für dieses Datenreduktionserfahren festgestellt werden. Durch die niedrige obere Grenzfrequenz von MP3- ergibt sich eine Klangveränderung, die sehr einprägsam ist und nach kurzer Zeit sicher erkannt werden kann. Aus diesem Lerneffekt kann sich jene Tendenz ableiten. MP3pro wird bei gleicher Datenrate wie MP3-64 immer etwas besser bewertet als MP3-64. Die SBR-Technologie erweitert die obere Grenzfrequenz erheblich, somit ist die Klangveränderung für MP3pro weniger ausgeprägt. MP3-128 und AAC weisen ein sehr ähnliches Mittelwertprofil auf, welches weniger ausgeglichen wirkt als die übrigen Profile. Ein Hauptgrund für dieses wechselhafte Profil ist die niedrige Bewertung für Hörbeispiel Nr. 4. 4.13 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Gesamtergebnisse 136 Die Mittelwerte von MP3-128 und AAC liegen für dieses Kriterium zumeist auf einem Niveau mit AC-3 und ATRAC. ATRAC liegt mit einem ausgeglichenen Profil auf einem Niveau mit MP3-128 und AAC. AC-3 liegt, ausgenommen Hörbeispiel Nr. 2, auf dem höchsten Niveau und zeigt dabei das ebenmäßigste Profil. Bei der Betrachtung aller Profile ist zu erkennen, dass die Verfahren mit der Datenrate von 128 kBit/s zwar in der Bewertung größere Unterschiede bezüglich der einzelnen Hörversuche zeigen als AC-3 und ATRAC. Im Gesamtbild befinden sie sich aber nahezu gleichauf mit diesen Verfahren. Allein für das Hörbeispiel Nr. 4 zeigen sich die Verfahren AC-3 und ATRAC deutlich besser. Es ist bemerkenswert, dass sich MP3-128 und AAC dabei auf einem Niveau mit MP3-64 und MP3pro liegen, die für das Hörbeispiel Nr. 4 in etwa ihr jeweiliges Durchschnittsniveau halten. Die Tabelle 9 zeigt die Wahrscheinlichkeiten für signifikante Unterschiede zwischen den Mittelwertprofilen für das Kriterium „Allgemeine Veränderung“ . MP3pro MP3-128 Signifikanzen MP3-64 0,00224145 0,000488541 MP3-64 0,0015168 MP3pro sehr signifikant MP3-128 sehr signifikant sehr signifikant AAC sehr signifikant sehr signifikant nicht signifikant AC-3 sehr signifikant sehr signifikant nicht signifikant ATRAC sehr signifikant sehr signifikant nicht signifikant AAC AC-3 ATRAC 0,000146494 0,000138036 0,201257182 3,58015E-05 0,000121167 0,148487892 0,479829146 8,48912E-06 0,001644186 0,7749071 0,289072133 0,076571233 nicht signifikant nicht signifikant nicht signifikant Tabelle 9: Signifikanzen für die Mittelwertprofile des Kriteriums allgemeine Veränderung MP3-64 und MP3pro sind demnach bezüglich ihres Mittelwertprofils sehr signifikant unterschiedlich jeweils zu allen Datenreduktionsverfahren im Hörversuch. Die Mittelwertprofile der vier übrigen Verfahren weisen untereinander keine signifikanten Unterschiede auf, wenngleich ATRAC und AC-3 mit einem P-Wert von 0,076 sehr nahe am Signifikanzniveau liegen. Die Wahrscheinlichkeit signifikanter Unterschiede zwischen MP3-128 und AAC liegt bei 20% (P=0,201). Die Abbildung 109 (siehe Seite 137) zeigt für die einzelnen Datenreduktionsverfahren die Gesamtmittelwerte für das Kriterium „Allgemeine Veränderung“ . Die Verfahren sind nach ihrer Rangfolge sortiert. Die Verfahren AC-3, AAC, MP3-128 und ATRAC liegen auf einem Niveau um einen mittleren Wert von 2,16, dabei ist der Größte Unterschied mit 0,23 zwischen AC-3 (2,04) und ATRAC (2,27) festzustellen. MP3pro liegt mit 2,91 deutlich über MP3pro (3,50). 4.13 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Gesamtergebnisse 137 Gesamtmittelwerte Allgemeine Veränderungen über alle Hörbeispiele 1 2,04 2 2,13 2,23 2,27 2,91 3 3,50 4 AC-3 AAC MP3-128 ATRAC MP3pro MP3-64 5 Abbildung 109: Rangfolge der Datenreduktionsverfahren bezüglich der Allgemeinen Veränderung 1 2 3 4 5 2 Auto 3 Frösche 4 Hörspiel 6 Gebet 7 Chor 8 Volleyball 9 Orchester MP3-64 2,09 2,55 2,82 3,24 3,00 3,42 3,06 MP3pro 2,00 1,88 2,61 2,52 2,67 2,67 2,24 MP3-128 1,70 1,67 2,09 1,42 2,18 1,97 1,82 AAC 1,67 1,36 2,24 1,76 1,85 1,94 1,85 AC-3 1,64 1,73 1,79 1,82 2,03 2,09 1,67 ATRAC 1,82 1,91 2,06 1,94 2,24 2,00 2,36 Abbildung 110: : Übersicht der Allgemeine Richtungs-, Raum-, bzw. Hörperspektiven-Veränderung; alle Hörbeispiele; alle Datenreduktionsverfahren 4.13 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Gesamtergebnisse 138 Veränderung des Richtungs-, Raum- bzw. Hörperspektiven-Eindrucks Die Abbildung 110 zeigt die Mittelwerte für die Kriterien „Richtungs-, Raum- bzw. Hörperspektiven-Veränderung“ für alle Datenreduktionsverfahren bezüglich sämtlicher Hörbeispiele. Bei der Interpretation dieses Diagramms ist zu beachten, dass sich die Werte für die dargestellten Hörbeispiele in drei inhaltliche Gruppen gliedern: Für die Hörbeispiele Nr. 2 und Nr. 3 stellt das Diagramm die Veränderung der Richtungswahrnehmung, für das Hörbeispiel Nr. 4 die Hörperspektivenveränderung und für die übrigen Hörbeispiele Nr. 6 bis Nr. 9 die Veränderung des Raumeindrucks dar. Im Vergleich mit den Werten für die allgemeine Veränderung (vgl. Abbildung 108) liegen die Mittelwerte hier besonders für das erste Hörbeispiel enger zusammen. Im übrigen sind die Mittelwertprofile für dieses Kriterium den Mittelwertprofilen für das Kriterium „Allgemeine Veränderung“ sehr ähnlich. AC-3 und ATRAC zeigen einen ähnlich ausgeglichen Verlauf wie in Abbildung 108, MP3128 wird ähnlich wechselhaft eingeschätzt. Für MP3pro und MP3-64 zeigt sich ein etwas wechselhafteres Bild als für die allgemeine Veränderung. Die folgende Tabelle zeigt die Signifikanzen für das Kriterium spezielle Veränderung für alle Verfahren im Überblick. MP3pro MP3-128 AAC AC-3 ATRAC Signifikanzen MP3-64 0,001089199 0,000302612 0,000101996 3,83997E-05 0,000365564 MP3-64 0,000826248 7,17065E-05 0,000136553 0,016434344 MP3pro sehr signifikant 0,746859185 0,867173219 0,027443852 sehr signifikant sehr signifikant MP3-128 0,886531664 0,027729885 AAC sehr signifikant sehr signifikant nicht signifikant 0,023278989 AC-3 sehr signifikant sehr signifikant nicht signifikant nicht signifikant signifikant signifikant signifikant ATRAC sehr signifikant sehr signifikant Tabelle 10: Signifikanzen für die Mittelwertprofile der Kriterien Wahrnehmung von Richrungs-, Raum- bzw. Hörperspektiven-Veränderung Die Unterschiede der Mittelwertprofile sind für MP3-64 und MP3 wiederum jeweils sehr signifikant bezogen auf alle anderen Verfahren. Für das Mittelwertprofil von ATRAC ergibt sich hier eine Signifikanz der Unterschiede bezogen auf MP3-128, AAC und AC-3. Die Abbildung 111 zeigt die Rangfolge der Gesamtmittelwerte der Datenreduktionsverfahren für die Kriterien der speziellen Veränderung. Die Reihenfolge der Rangfolge ist identisch mit der Rangfolge für das Kriterium „Allgemeine Veränderung“. Das Profil der Rangfolge zeigt jedoch verglichen mit Abbildung 109 einige Unterschiede: AC-3, AAC sowie MP3-128 liegen auf einem Niveau dicht um den Wert 1,82. 4.13 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Gesamtergebnisse 139 ATRAC liegt mit einem Wert von 2,05 um 0,22 tiefer. Zwar ist dieser Unterschied nicht bedeutend, doch muss er aufgrund der in Tabelle 10 dargestellten P-Werte als signifikant gewertet werden. Gesamtmittelwerte spezielle Veränderungen über alle Hörbeispiele 1 2 1,81 1,82 1,84 2,05 2,37 2,88 3 4 AAC AC-3 MP3-128 ATRAC MP3pro MP3-64 5 Abbildung 111: Rangfolge der Datenreduktionsverfahren bezüglich der speziellen Veränderungen Weiterhin stellt sich der Unterschied der Verfahren mit mittlerer und großer Bitrate gegenüber MP3-64 und MP3pro als geringer dar. Die Spanne der Mittelwerte ist für dieses Kriterium mit 1,07 gegenüber der Spanne von 1,46 geringer. 4.13 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Gesamtergebnisse 140 Mittelwerte der Häufigkeiten von Eigenschaften bezüglich des Raumeindrucks In Abbildung 112 bis Abbildung 117 sind die mittleren Häufigkeiten für die Hörbeispiele Nr.6, Nr.7, und Nr.8 bezogen auf die Häufigkeit der Nennung der Eigenschaftsbegriffe dargestellt. MP364 :Mittlere Häufigkeiten von Eigenschaften bez. des Raumeindrucks weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% Abbildung 112: Mittlere Häufigkeit der Nennung von Eigenschaftsbegriffen bezüglich des Raumeindrucks für MP3-64 MP3pro: Mittlere Häufigkeiten von Eigenschaften bez. des Raumeindrucks weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0% 20% 40% 60% 80% 100% Abbildung 113: Mittlere Häufigkeit der Nennung von Eigenschaftsbegriffen bezüglich des Raumeindrucks für MP3pro Das Häufigkeitsprofil der Mittelwerte zeigt für MP3-64 eine ausgeprägt häufige Nennung der Begriffe „stumpfer“ und „kleiner“ , wie sie bereits für die einzelnen Hörbeispiele festgestellt worden ist. MP3pro zeigt diese Tendenz ebenfalls, aber in deutlich weniger ausgeprägter Form. 4.13 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Gesamtergebnisse 141 Die Häufigkeitsprofile von MP3-128 und AAC wirken ausgeglichen und zeigen keine besondere Häufung der Nennung einer Eigenschaft. MP3-128: Mittlere Häufigkeiten von Eigenschaften bez. des Raumeindrucks weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0% 20% 40% 60% 80% 100% Abbildung 114: Mittlere Häufigkeit der Nennung von Eigenschaftsbegriffen bezüglich des Raumeindrucks für MP3-128 AAC: Mittlere Häufigkeiten von Eigenschaften bez. des Raumeindrucks weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0% 20% 40% 60% 80% 100% Abbildung 115: Mittlere Häufigkeit der Nennung von Eigenschaftsbegriffen bezüglich des Raumeindrucks für AAC 4.13 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Gesamtergebnisse 142 Für AC-3 werden gemäss seines Häufigkeitsprofils die Begriffe „kleiner“ mit 54% und „stumpfer“ mit 34% in der Tendenz häufiger genannt als die übrigen Begriffe. AC-3: Mittlere Häufigkeiten von Eigenschaften bez. des Raumeindrucks weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0% 20% 40% 60% 80% 100% Abbildung 116: Mittlere Häufigkeit der Nennung von Eigenschaftsbegriffen bezüglich des Raumeindrucks für AC-3 ATRAC: Mittlere Häufigkeiten von Eigenschaften bez. des Raumeindrucks weicher härter stumpfer brillanter kälter wärmer kleiner größer 0% 20% 40% 60% 80% 100% Abbildung 117: Mittlere Häufigkeit der Nennung von Eigenschaftsbegriffen bezüglich des Raumeindrucks für ATRAC ATRAC zeigt ein ausgeglichenes Häufigkeitsprofil mit einer leichten Tendenz zur häufigen Nennung des Begriffes „härter“ und einer sehr leichten Tendenz zur Nennung der Eigenschaft „brillanter“ . 4.14 - ERGEBNISSE DES HÖRVERSUCHS - Ergebnisse zur Beurteilung der 143 Versuchsbedingungen 4.14. Ergebnisse zur Beurteilung der Versuchsbedingungen Die Abbildung 118 zeigt für die Beurteilung der Versuchsbedingen die Mittelwerte für die einzelnen Einflussparameter in Schulnoten. Sc hulnoten B ew ertung der Versuchsbedingungen 1 1,12 1,61 1,67 2 2,03 2,48 3 4 5 6 eld mf su h c rsu Ve ng ltu sta e g en og b ge Fra he tisc s u Ak r n ge un g n di Be öre fh op tK for Tra om ek g r öre pfh o K ät alit u q ng Kla Abbildung 118: Beurteilung der Versuchsbedingungen (Mittelwerte) Die Versuchsumgebung insgesamt wurde mit „gut“ bewertet. Einen Einfluss auf diese Bewertung hat sicherlich die Raumtemperatur, die 82% der Versuchspersonen als zu kalt bemängelten. Die Fragebogengestaltung wird mit 1,67, die akustischen Bedingungen mit 1,61 bewertet. Die Klangqualität erreichte mit dem Wert von 1,12 die Bewertung „sehr gut“ bezüglich seines Klanges, allerdings ist der Tragekomfort mit 2,48 nur „befriedigend“ . Diese insgesamt ausgewogenen guten Bewertungen der erarbeiteten Untersuchungsmethode lassen die Ergebnisse des Versuchs geeignet erscheinen, überprüfbare und relevante Schlussfolgerungen zu ermöglichen. 4.14 - RESÜMEE - Ergebnisse zur Beurteilung der Versuchsbedingungen 144 5. Resümee Die Bewertung verschiedener Bedingungen des Hörversuchs wurde von den Versuchspersonen durchschnittlich mit „sehr gut“ bis „gut“ bewertet. Die Auswertung der Ergebnisse für die einzelnen Fragebogenabschnitte und die übergreifenden Gesamtergebnisse liefern weitergehend greifbare und signifikante Ergebnisse, die zum Teil der Erwartung entsprechen zum Teil aber auch überraschen. Als am wenigsten zugänglich haben sich die Daten aus dem Fragebogenabschnitt zum Hörbeispiel Nr.1 erwiesen. Dies ist einerseits bedingt durch das Zusammenwirken der drei Einflussparameter „Versuchsperson“ , „Schallereignisposition“ und „Datenreduktions- verfahren“ deren Beziehungen und Korrelationen im Rahmen diese Arbeit vom Umfang her nicht auswertbar sind. Zum anderen ist die Zahl von drei exemplarisch untersuchten Schallereignispositionen im Nachhinein als zu niedrig anzusehen. Die vorliegenden Ergebnisse dieses Versuchs zeigen allerdings Auffälligkeiten, für deren spezielle Untersuchung interessante und aufschlussreiche Ergebnisse zu erwarten sind. Das aus dem Versuch gewonnene Datenmaterial ist sehr umfangreich und lässt verschiedene weitergehende Auswertungsansätze zu. Die Auswertung der aus dem Hörversuch gewonnenen Daten zeigt, dass verlustbehaftete Datenreduktion die Raum- und Richtungswahrnehmung von kopfbezogen stereofonem Audiomaterial beeinflusst. Dabei sind für die untersuchten Datenreduktionsverfahren drei Qualitätsstufen zu sehen. MP3-128 und AAC bewegen sich auf einem Niveau mit AC-3 und ATRAC. Signifikante Unterschiede zwischen den Verfahren mit hoher Bitrate (AC-3 und ATRAC) und den Verfahren mit mittlerer Bitrate (MP3-128 und AAC) ergaben sich für das Hörbeispiel Nr. 4, den Hörspielausschnitt. Hier werden AC-3 und ATRAC deutlich besser beurteilt. MP3pro liegt im Niveau über MP3-64 und unter den übrigen Verfahren. Für MP3-64 wurde eine starke Klangverfärbung festgestellt, die das Audiosignal „stumpfer“ macht und den Raum „kleiner“ erscheinen lässt. MP3pro zeigt diese Tendenz ebenfalls aber mit wesentlich schwächerer Ausprägung. Für eine Datenrate von 64 kBit/s ist MP3pro gegenüber MP3-64 in jedem Fall vorzuziehen, trotz der für MP3pro beobachteten Tendenzen zur Unterschätzung der Entfernung eines Schallereignisses. MP3-128 und AAC sind für die untersuchte Datenrate als absolut gleichwertig anzusehen. AAC zeigt zumeist geringfügig bessere Mittelwert für die Kriterien Allgemeine Veränderung“ und für die Kriterien der speziellen Veränderungen, gleichzeitig erscheint das 4.14 - RESÜMEE - Ergebnisse zur Beurteilung der Versuchsbedingungen 145 Häufigkeitsprofil von MP3-128 in der Regel ausgewogener. Für den Austausch von kopfbezogen stereofonen Audiodateien über das Internet bietet MP3 Vorteile, denn es wird von einer großen Bandbreite von Hard- und Software unterstützt. Die Datenrate von 128 kBit/s scheint dabei für kopfbezogen stereofone Audiosignale ein ausgewogener Kompromiss hinsichtlich Dateigröße und Audioqualität. AC-3 und ATRAC zeigen für technisch und inhaltlich sehr unterschiedliche Audiosignale konstante Ergebnisse. Für eine DVD wird ein kopfbezogen stereofoner AC-3 Audiostream mit 384 kBit/s bezüglich Raum- und Richtungsabbildung gute bis sehr gute Qualität liefern, die nur durch eine leichte Tendenz zu einer zu kleinen Raumabbildung eingeschränkt wird. Das in Minidisc-Geräte implementierte Datenreduktionsverfahren ATRAC liegt in der Bewertung leicht tiefer als AC-3 und teilweise auch unterhalb der Werte von MP3-128 und AAC. Das auffälligste Ergebnis ist für ATRAC die relativ schlechte Bewertung für die Orchesteraufnahme (Hörbeispiel Nr. 9). ATRAC zeigt dort eine Tendenz zur Veränderung der Lautheitsverhältnissen in deren Verbindung eine veränderte Tiefenstaffelung beobachtet wird. Trotz dieser Einschränkungen ist ATRAC für kopfbezogen stereofone Audiosignale geeignet, besonders für Aufnahmen unter Verwendung einer Kombination aus Originalkopfmikrofon und Minidisc-Recorder. 6.1 - ANHANG - Der Fragebogen zum Hörversuch 146 6. Anhang 6.1. Der Fragebogen zum Hörversuch Im folgenden ist der Fragebogen zum Hörversuch sowie die über Kopfhörer eingespielten Erklärungen und Anweisungen dokumentiert. Da sich der Fragebogen für die jeweiligen datenreduzierten Versionen wiederholt, ist hier immer nur das erste Blatt von jedem Hörbeispiel dargestellt. 6.1 - ANHANG - Der Fragebogen zum Hörversuch 147 6.1 - ANHANG - Der Fragebogen zum Hörversuch 148 6.1 - ANHANG - Der Fragebogen zum Hörversuch 149 6.1 - ANHANG - Der Fragebogen zum Hörversuch 150 Sprecher: Herzlich willkommen beim Hörversuch zu den Auswirkungen von verlustbehafteten Datenreduktionsverfahren auf mit einem Kunstkopfmikrofon aufgenommene Tonsignale. Dauern wird der Hörversuch etwa 90 Minuten. Eine kleine Erholungspause wird ungefähr nach der Hälfte der Zeit stattfinden. Zur Überprüfung der korrekten Wiedergabe über Ihren Kopfhörer hören Sie jetzt ein Testsignal auf dem rechten Ohr: Einspielung (Testsignal rechts) Sprecher: ...und nun auf dem linken Ohr. Einspielung (Testsignal links) Sprecher: Falls die Seiten bei der Wiedergabe vertauscht waren, korrigieren Sie dies bitte, indem Sie den Kopfhörer andersherum aufsetzen. Sprecher: Über Hörerfahrung von Kunstkopfsignalen verfügen sicher nur wenige der Testhörer. Außerdem fragen sich sicherlich einige: „was ist überhaupt ein Kunstkopf?“ Nun, ein Kunstkopf ist ein spezielles Stereomikrofon. Es ist dem menschlichen Kopf nachgebildet, wobei die Form des Kunstkopfes einem vereinfachten menschlichen Kopf entspricht. Die Außenohren und die Gehörgänge hingegen sind mit großem Aufwand gestaltet. In den Gehörgängen befinden sich speziell abgestimmte Mikrofone. Aufnahmen, die mit einem solchen Kunstkopfmikrofon aufgenommen sind, kommen dem Höreindruck beim natürlichen Hören sehr nah. Allerdings nur, wenn die Wiedergabe über Kopfhörer erfolgt. Hören Sie nun ein kleines Beispiel, das eines Kunstkopfes aufzeigt. Ach ja, den bitte noch beiseite, dieses Hörbeispiel Eingewöhnung. Es dauert etwa 5 Minuten, Einspielung (Einführung Kunstkopf IRT.wav) die Möglichkeiten Fragebogen lassen Sie dient nur zu viel Spaß! 6.1 - ANHANG - Der Fragebogen zum Hörversuch 151 Sprecher: Eine bekannte Schwierigkeit beim Hören von Kunstkopf ist die fehlende Vorne-Ortung. Die Ursache für die Probleme Schallquellen auch vorne zu hören liegt weniger in der Beschaffenheit des Kunstkopfmikrofons als vielmehr im Zusammenwirken von psychoakustischen mit psychovisuellen Phänomenen. Im Klartext: Wir sind es gewohnt, Schallquellen im vorderen Bereich auch zu sehen. Fehlt die optische Bestätigung des akustischen Orts, so sind wir geneigt, diese Schallquellen nach „hinten zu verlegen“, da Signale von vorn und von hinten sich sehr ähnlich sind. Um trotzdem eine Vorne-Ortung wahrnehmen zu können kann man folgende Hinweise beachten. • Schließen Sie die Augen! • Neigen sie den Kopf etwas nach vorn, als ob Sie vor sich auf einen Schreibtisch blicken würden! • Versuchen Sie, sich die Schallquellen bildlich vorzustellen! Vor den Hörbeispielen wird zumeist kurz die Position bzw. die Bewegungsrichtung und der Abstand der Schallquellen vom Kunstkopf angesagt. Diese Hinweise dienen auch dazu, Ihnen eine Schallquellenortung im vorderen Bereich zu ermöglichen. Dazu hören Sie jetzt noch ein einführendes Beispiel. Eine Musikaufnahme diesmal. Entstanden ist sie im August 1985 im „Offenen Ohr“-Studio Berlin und wir hören „When a man loves a woman“ gesungen von Guitar Crusher. Begleitet wird er von Ingo Illerdelta am Klavier. Im Aufnahmeraum ist auch Publikum anwesend, es sitzt hinter dem Kunstkopf. Das Klavier steht im Abstand von etwa anderthalb Metern links vorn, Guitar Crusher läuft beim Singen durch den Raum. Einspielung (When a man loves a woman.wav) Sprecher: Soweit Guitar Crusher und Ingo Illerdelta Nun aber in medias res: 6.1 - ANHANG - Der Fragebogen zum Hörversuch 152 Sprecher: Hier kommt das Hörbeispiel Nummer eins: „Metronom in trockenem Raum“. Sie hören nun ein Metronom in einem trockenen Aufnahmeraum. Es befindet sich jeweils in einem Meter Entfernung vom Kunstkopfmikrofon. Das Metronom befindet sich den Richtungen Vorne, Rechts-Vorne, Rechts, Rechts-Hinten, Hinten, LinksHinten, Links und Links-Vorne. Jedes Beispiel wird mit einem Buchstaben angesagt. Zu jedem Buchstaben finden Sie in Ihrem Fragebogen ein kleines Diagramm, in das Sie eintragen können, wo Sie das Metronom hören. Dazu haben Sie nach jedem Beispiel einige Sekunden Zeit. Einspielung (Metronom A-Z) und Sprecheransagen nach dem Muster hören Sie nun das datenreduzierte Beispiel mit dem Buchstaben B! Fortführung der Befragung in diesem Muster zu den Beispielen D) bis V) 6.1 - ANHANG - Der Fragebogen zum Hörversuch Sprecher: Im folgenden Beispiel befindet sich der Kunstkopf an einer Landstraße. Zur linken Hand geht es zur Stadt, man hört von dort entfernten Verkehrslärm. Dann nähert sich ein Fahrzeug von rechts, fährt vorbei und entfernt sich dann in Richtung Stadt. Hören Sie zunächst das Original. Einspiel (Hörbeispiel 2: „Ein Auto fährt vorbei“) Sprecher: Beantworten Sie nun die Frage zum Originalbeispiel Nummer 2! (Pause) Sprecher: Hören Sie nun das datenreduzierte Beispiel Nummer 2A Einspiel (Datenreduziertes Beispiel 2A: „Ein Auto fährt vorbei“) 153 6.1 - ANHANG - Der Fragebogen zum Hörversuch 154 Sprecher: Beantworten Sie nun die Fragen zum Hörbeispiel 2A hören Sie das Original noch einmal Einspiel (verkürztes Originalbeispiel 2: „Ein Auto fährt vorbei“)Fortführung der Befragung in diesem Muster zu den datenreduzierten Beispielen 2B bis 2F. 6.1 - ANHANG - Der Fragebogen zum Hörversuch Sprecher: Im folgenden Beispiel befindet sich der Kunstkopf an einem Teich. Zahlreiche Frösche quaken, hin und wieder machen sich auch Enten kurz bemerkbar. Achten Sie besonders auf die Richtungen, aus welchen Sie die Frösche hören. Hören Sie nun das Originalbeispiel Nummer 3! Einspiel (Originalbeispiel Nummer 3: Frösche) Sprecher: Beantworten Sie nun die Frage zum Originalbeispiel Nummer 3! Sprecher: Hören Sie nun noch einmal das Original! Einspiel (verkürztes Originalbeispiel Nummer 3: Frösche) 155 6.1 - ANHANG - Der Fragebogen zum Hörversuch Sprecher: Hören Sie nun das datenreduzierte Beispiel Nummer 3A Einspiel (Datenreduziertes Beispiel Nummer 3A) Sprecher: Beantworten Sie nun die Fragen zum Hörbeispiel 3A! Sprecher: Hören Sie nun noch einmal das Original! Einspiel (verkürztes Originalbeispiel Nummer 3) Fortführung der Befragung in diesem Muster zu den datenreduzierten Beispielen 3B bis 3F. 156 6.1 - ANHANG - Der Fragebogen zum Hörversuch 157 Sprecher: Im Hörbeispiel Nummer vier, dass jetzt folgt, geht es unter die Dusche, allerdings glücklicherweise mit Badehaube. Dieser Ausschnitt aus dem Hörspiel „Marianne von sieben bis sieben“ ist aus einer akustischen Ich-Perspektive erzählt. Hier also „Marianne von 7 bis 7“: Hören Sie nun das Originalbeispiel Nummer 4: Einspiel (Originalbeispiel Nummer 4 „Marianne von 7 bis 7“) 181 Sprecher: Hören Sie nun das datenreduzierte Beispiel Nummer 4A! Einspiel (Datenreduziertes Beispiel Nummer 4 „Marianne von 7 bis 7“) 181 6.1 - ANHANG - Der Fragebogen zum Hörversuch 158 Sprecher: Beantworten Sie nun die Fragen zum Hörbeispiel 4A! Fortführung der Befragung nach selbem Muster für die datenreduzierten Beispiel 4B bis 4F. Sprecher: An dieser Stelle des Hörversuchs können Sie eine kleine Pause machen. (längere Pause) Sprecher: Nach der Pause führen wir noch einmal den technischen Test durch. Sie hören jetzt einen Testton rechts Einspielung (Testsignal rechts) Sprecher: ...und nun auf dem linken Ohr. Einspielung (Testsignal links) 6.1 - ANHANG - Der Fragebogen zum Hörversuch Sprecher: Begeben wir uns für das Hörbeispiel Nummer sechs in die Kirche! Beachten Sie besonders den Klang des Raumes! Hören Sie nun das Originalbeispiel Nummer 6! Einspiel (Hörbeispiel Nummer 6 „Gebet“) Sprecher: Hören Sie nun das datenreduzierte Beispiel Nummer 6A Einspiel (Datenreduziertes Beispiel Nummer 6A) Beantworten Sie nun die Fragen zum Hörbeispiel 6A! Sprecher: Hören Sie nun noch einmal das Original! Einspiel (verkürztes Originalbeispiel Nummer 6) Fortführung der Befragung nach dem selben Muster für die Beispiele 6B bis 6F. 159 6.1 - ANHANG - Der Fragebogen zum Hörversuch 160 Sprecher: Für das Beispiel mit der Nummer sieben bleiben wir in der Kirche. Allerdings wird jetzt gesungen und zwar von gleich zwei Chören. Versuchen Sie zu hören wo sich der eine und wo der andere Chor sich aufgestellt hat. Hören Sie nun das Originalbeispiel Nummer 7! Einspiel (Originalbeispiel Nummer 7 „Musik – Chor“) Sprecher: Beantworten Sie nun die Fragen zum Originalbeispiel Nummer 7! (Pause) Und hier noch einmal das Original zur Erinnerung! Einspiel (verkürztes Originalbeispiel 7) 6.1 - ANHANG - Der Fragebogen zum Hörversuch 161 Sprecher: Hören Sie nun das datenreduzierte Beispiel Nummer 7A. Einspiel (Datenreduziertes Beispiel Nummer 7A) Sprecher: Beantworten Sie nun die Fragen zum Hörbeispiel 7A! Fortführung der Befragung nach selben Muster für die Beispiele 7B bis 7F. Sprecher: Jetzt hören Sie ein sportliches Beispiel. In einer Turnhalle wird auf zwei Spielfeldern Volleyball gespielt. Das große Feld befindet sich im Abstand von 2 Metern vor dem Kunstkopf, ein kleineres zweites Feld zur Linken etwas entfernter. Beachten Sie bei diesem Beispiel weniger die Richtungen der einzelnen Geräusche und Stimmen sondern mehr den für eine Turnhalle charakteristischen Nachhall. 6.1 - ANHANG - Der Fragebogen zum Hörversuch Hören Sie nun das Originalbeispiel Nummer 8. Einspiel (Originalbeispiel Nummer 8 „Volleyball“) Sprecher:Hören Sie nun das datenreduzierte Beispiel Nummer 8A Einspiel (Datenreduziertes Beispiel Nummer 8A) Sprecher: Beantworten Sie nun die Fragen zum Hörbeispiel 8A! Fortführung der Befragung nach dem selben Muster für die Beispiele 8B bis 8F. 162 6.1 - ANHANG - Der Fragebogen zum Hörversuch Sprecher: Für das Hörbeispiel Nummer Neun befindet sich der Kunstkopf noch einmal in einer Kirche. Er steht ungewöhnlicherweise mitten im Orchester. Beachten Sie besonders das Verhältnis zwischen den Streichern und den Holzbläsern. Hören Sie nun das Originalbeispiel Nummer 9. Einspiel (Originalbeispiel Nummer 9 „Musik – Respighi“) Sprecher: Hören Sie nun das datenreduzierte Beispiel Nummer 9A. Einspiel (Datenreduziertes Beispiel Nummer 9A) 9Sprecher: Beantworten Sie nun die Fragen zum Hörbeispiel 9A! 163 6.1 - ANHANG - Der Fragebogen zum Hörversuch Fortführung der Befragung für die Beispiele 9B bis 9F nach dem selben Muster. 164 6.1 - ANHANG - Der Fragebogen zum Hörversuch Sprecher: Vielen herzlichen Dank! 165 6.1 - ANHANG - Der Fragebogen zum Hörversuch 166 6.2 - ANHANG - Abbildungsverzeichnis 167 6.2. Abbildungsverzeichnis Abbildung 1 Relativer Anteil von Hörspielen in Kunstkopfstereofonie an den Hörspielgenres..............................17 Abbildung 2: Anzahl der Hörspiele in Kunstkopfstereofonie seit 1973 ...............................................................18 Abbildung 3: Kunstkopfmikrofon Neumann KU100 ............................................................................................20 Abbildung 4: Kunstkopf Manikin von Neutrik-Cortex ..........................................................................................20 Abbildung 5: HMS III von HEAD-Acoustics .......................................................................................................21 Abbildung 6: HUGO von der RWTH Aachen .....................................................................................................21 Abbildung 7: Kopfbügel-Originalkopfmikrofon Sennheiser MKE 2002 ................................................................22 Abbildung 8: Diagramm zum Hörbeispiel Nr.1 "Metronom" ................................................................................32 Abbildung 9: Aufnahmen zum Hörbeispiel Nr.3 "Frösche am Teich" ..................................................................34 Abbildung 10: Der Kunstkopf beim Volleyball....................................................................................................39 Abbildung 11: Der Kunstkopf im Orchester .......................................................................................................40 Abbildung 12: Das Kommandozeilenprogramm "BeSweet" während des Encodierens einer AC-3 Datei .............53 Abbildung 13: Einstellungen für die AC-3 Codierung mit BeSweet .....................................................................54 Abbildung 14: Das Kommandozeilenprogramm „PsyTEL“ beim Encodieren einer MPEG2/4-AAC-Datei. ............55 Abbildung 15: Konfigurationsfenster des Programms „CD-ex" für die AAC-Codierung mit „PsyTEL" ...................55 Abbildung 16: Die Codierung zu MP3 bzw. MP3pro mit dem Programm "MyMP3" .............................................56 Abbildung 17: Die Versuchsumgebung des Hörversuchs ..................................................................................58 Abbildung 18: Zwei „Versuchspersonen“ während des Hörversuchs..................................................................60 Abbildung 19: Einstellungen des Wiedergabe-PlugIns für AAC..........................................................................61 Abbildung 20: Einstellungen für die Wiedergabe der AC-3-Dateien....................................................................61 Abbildung 21: Die Winamp-Audiodecoder Einstellungen für MP3 ......................................................................62 Abbildung 22: Die Einstellungen des Thomson MP3pro-Decoders.....................................................................62 Abbildung 23: Der verwendete Kopfhörer AKG K1000 ......................................................................................63 Abbildung 24: Filterfrage - Ausschnitt aus dem Fragebogen ..............................................................................68 Abbildung 25: zur Wichtig des Klanges von Audiomaterial................................................................................73 Abbildung 26: zur Wichtigkeit der Qualität der Audiokomponenten....................................................................73 Abbildung 27: Hörbeispiel Nr.1 Anteil richtiger Lokalisation für die Originalbeispiele...........................................74 Abbildung 28: Quote der richtigen Lokalisierung für die datenreduzierten Versionen relativ zum Original ............76 Abbildung 29: Quote richtiger Lokalisationen im Verlauf der Hörversuchs ..........................................................77 Abbildung 30: Mittelwert der Quoten richtiger Lokalisation für die datenreduzierten Versionen im Vergleich mit der Quote der Originale ................................................................................................................................77 Abbildung 31: Verteilung der Quote richtiger Antworten auf die Versuchspersonen ............................................78 Abbildung 32: Quote richtiger Antworten für die einzelnen Hörergruppen...........................................................79 Abbildung 33: Quote der richtigen Lokalisation für die einzelnen Datenreduktionsverfahren ...............................80 Abbildung 34: Hörbeispiel Nr.2 Vorne/Hinten-Lokalisation für das Original.........................................................81 Abbildung 35: Hörbeispiel Nr.2 Häufigkeit Vorne/Hinten-, Hinten/Vorne-Vertauschung.......................................81 Abbildung 36: Allgemeine Veränderungen Hörbeispiel Nr. 2 (Mittelwerte) ........................................................83 Abbildung 37: Veränderung des Richtungseindrucks Hörbeispiel Nr.2 (Mittelwerte) ..........................................84 Abbildung 38: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.2 für MP3 64 kBit/s ...................85 Abbildung 39: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.2 für MP3pro 64 kBit/s ..............85 Abbildung 40: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.2 für MP3 128 kBit/s .................86 Abbildung 41: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.2 für MPEG2/4-AAC .................86 Abbildung 42: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.2 für AC-3 ................................88 Abbildung 43: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.2 für ATRAC.............................88 Abbildung 44: Hörbeispiel Nr.3 - relative Häufigkeit der Hörereignisrichtungen für das Original...........................89 Abbildung 45: Hörbeispiel Nr.3 - Relative Häufigkeit der Hörereignisrichtungen für MP3-64 ...............................90 Abbildung 46: Hörbeispiel Nr.3 - Relative Häufigkeit der Hörereignisrichtungen für MP3pro ...............................90 Abbildung 47: Hörbeispiel Nr.3 - Relative Häufigkeit der Hörereignisrichtungen für MP3-128..............................92 Abbildung 48: Hörbeispiel Nr.3 - Relative Häufigkeit der Hörereignisrichtungen für AAC ....................................92 Abbildung 49: Hörbeispiel Nr.3 - Relative Häufigkeit der Hörereignisrichtungen für AC-3....................................93 Abbildung 50: Hörbeispiel Nr.3 - Relative Häufigkeit der Hörereignisrichtungen für ATRAC................................93 Abbildung 51: Allgemeine Veränderungen Hörbeispiel Nr.3 (Mittelwerte) ..........................................................94 Abbildung 52: Diagramm Veränderung des Richtungseindrucks Hörbeispiel Nr.2 (Mittelwerte)...........................95 Abbildung 53: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.3 für MP3 64 kBit/s ...................97 6.2 - ANHANG - Abbildungsverzeichnis 168 Abbildung 54: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.3 für MP3pro 64 kBit/s ..............97 Abbildung 55: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.3 für MP3 128 kBit/s .................98 Abbildung 56: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.3 für MPEG2/4-AAC .................98 Abbildung 57: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.3 für AC-3 ................................99 Abbildung 58: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.3 für ATRAC.............................99 Abbildung 59: Allgemeine Veränderungen Hörbeispiel Nr.4 (Mittelwerte) ........................................................101 Abbildung 60: Hineinversetzen in Hörperspektive für MP3-64..........................................................................103 Abbildung 61: Hineinversetzen in Hörperspektive für MP3-128........................................................................103 Abbildung 62: Hineinversetzen in Hörperspektive für AC-3..............................................................................103 Abbildung 63: Hineinversetzen in Hörperspektive für MP3pro..........................................................................103 Abbildung 64: Hineinversetzen in Hörperspektive für AAC...............................................................................103 Abbildung 65: Hineinversetzen in Hörperspektive für ATRAC ..........................................................................103 Abbildung 66: Veränderung der Hörperspektive Hörbeispiel Nr.4 (Mittelwerte)................................................104 Abbildung 67: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.4 für MP3 64 kBit/s ..............105 Abbildung 68: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.4 für MP3pro 64 kBit/s ............105 Abbildung 69: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.4 für MP3 128 kBit/s ...............106 Abbildung 70: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.4 für MPEG2/4-AAC ...............106 Abbildung 71: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.4 für AC-3 ..............................107 Abbildung 72: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.4 für ATRAC...........................107 Abbildung 73: Allgemeine Veränderungen Hörbeispiel Nr.6 (Mittelwerte) .......................................................109 Abbildung 74: Veränderung des Raumeindrucks Hörbeispiel Nr.6 (Mittelwerte)...............................................110 Abbildung 75: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.6 für MP3 64 kBit/s .................111 Abbildung 76: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.6 für MP3pro 64 kBit/s ...........111 Abbildung 77: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.6 für MP3 128 kBit/s ..............112 Abbildung 78: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.6 für MPEG2/4-AAC ..............112 Abbildung 79: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.6 für AC-3 .............................113 Abbildung 80: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.6 für ATRAC..........................113 Abbildung 81: Hörbeispiel Nr.7 Hörereignisrichtungen für den Chor.................................................................115 Abbildung 82: Hörbeispiel Nr.7 Hörereignisrichtungen für den Gegenchor .......................................................115 Abbildung 83: Beurteilung der Veränderung des Richtungseindrucks ..............................................................116 Abbildung 84: Allgemeine Veränderungen Hörbeispiel Nr.7 (Mittelwerte) ........................................................117 Abbildung 85: Veränderung des Raumeindrucks Hörbeispiel Nr.7 (Mittelwerte)...............................................118 Abbildung 86: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.7 für MP3 64 kBit/s .................119 Abbildung 87: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.7 für MP3pro 64 kBit/s ............119 Abbildung 88: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.7 für MP3 128 kBit/s ...............120 Abbildung 89: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.7 für MPEG2/4-AAC ...............120 Abbildung 90: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.7 für AC-3 ..............................121 Abbildung 91: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.7 für ATRAC...........................121 Abbildung 92: Allgemeine Veränderungen Hörbeispiel Nr.8 (Mittelwerte) ........................................................123 Abbildung 93: Veränderung des Raumeindrucks Hörbeispiel Nr.8 (Mittelwerte)...............................................124 Abbildung 94: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.8 für MP3 64 kBit/s .................125 Abbildung 95: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.8 für MP3pro 64 kBit/s ............125 Abbildung 96: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.8 für MP3 128 kBit/s ...............126 Abbildung 97: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.8 für MPEG2/4-AAC ...............126 Abbildung 98: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.8 für AC-3 ..............................127 Abbildung 99: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.8 für ATRAC...........................127 Abbildung 100: Allgemeine Veränderungen Hörbeispiel Nr.9 (Mittelwerte) ......................................................129 Abbildung 101: Veränderung des Raumeindrucks Hörbeispiel Nr.9 (Mittelwerte).............................................130 Abbildung 102: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr. 9 für MP3 64 kBit/s ..............131 Abbildung 103: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr. 9 für MP3pro 64 kBit/s .........131 Abbildung 104: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr. 9 für MP3 128 kBit/s ............132 Abbildung 105: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr. 9 für MPEG2/4-AAC ............132 Abbildung 106: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.9 für AC-3 ............................133 Abbildung 107: Relative Häufigkeit der genannten Eigenschaften Hörbeispiel Nr.9 für ATRAC.........................133 Abbildung 108: Übersicht Allgemeine Veränderung, alle Hörbeispiele, alle Datenreduktionsverfahren ..............135 Abbildung 109: Rangfolge der Datenreduktionsverfahren bezüglich der Allgemeinen Veränderung ..................137 6.2 - ANHANG - Abbildungsverzeichnis 169 Abbildung 110: : Übersicht der Allgemeine Richtungs-, Raum-, bzw. Hörperspektiven-Veränderung; alle Hörbeispiele; alle Datenreduktionsverfahren .........................................................................................137 Abbildung 111: Rangfolge der Datenreduktionsverfahren bezüglich der speziellen Veränderungen ..................139 Abbildung 112: Mittlere Häufigkeit der Nennung von Eigenschaftsbegriffen bezüglich des Raumeindrucks für MP3-64 ................................................................................................................................................140 Abbildung 113: Mittlere Häufigkeit der Nennung von Eigenschaftsbegriffen bezüglich des Raumeindrucks für MP3pro ................................................................................................................................................140 Abbildung 114: Mittlere Häufigkeit der Nennung von Eigenschaftsbegriffen bezüglich des Raumeindrucks für MP3-128 ..............................................................................................................................................141 Abbildung 115: Mittlere Häufigkeit der Nennung von Eigenschaftsbegriffen bezüglich des Raumeindrucks für AAC ............................................................................................................................................................141 Abbildung 116: Mittlere Häufigkeit der Nennung von Eigenschaftsbegriffen bezüglich des Raumeindrucks für AC3 ..........................................................................................................................................................142 Abbildung 117: Mittlere Häufigkeit der Nennung von Eigenschaftsbegriffen bezüglich des Raumeindrucks für ATRAC.................................................................................................................................................142 Abbildung 118: Beurteilung der Versuchsbedingungen (Mittelwerte)................................................................143 6.3 - ANHANG - Literaturverzeichnis 6.3. 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Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Verlustbehaftete Datenreduktionsverfahren für Breitband-Audio _____________________________ 13 Tabelle 2 : Verschiedene Kunstkopfmikrofone ___________________________________________________ 21 Tabelle 3: Die Hörbeispiele im Überblick _______________________________________________________ 31 Tabelle 4: Die für den Hörversuch ausgewählten Datenreduktionsverfahren ____________________________ 41 Tabelle 5: Bewertungsskala nach Rathbone, Fruhmann, Spikowski___________________________________ 46 Tabelle 6: Bewertungsskala nach ITU BS.1116-1_________________________________________________ 46 Tabelle 7: Die verwendeten En- und Decoder im Überblick _________________________________________ 52 Tabelle 8: Mediale Hörerfahrung der Versuchspersonen ___________________________________________ 72 Tabelle 9: Signifikanzen für die Mittelwertprofile des Kriteriums allgemeine Veränderung _________________ 136 Tabelle 10: Signifikanzen für die Mittelwertprofile der Kriterien Wahrnehmung von Richrungs-, Raum- bzw. Hörperspektiven-Veränderung__________________________________________________________ 138