LOK 52 8134-0 der Eisenbahnfreunde Betzdorf e. V.

LOK 52 8134‐0 der Eisenbahnfreunde Betzdorf e. V. Seit Oktober 1997 befindet sich die Dampflok 52 8134‐0 im Bestand der Eisenbahnfreunde Betzdorf. Die Geschichte der Lokomotive: Im Jahre 1943 wurde die Maschine unter der Loknummer 52 7138 mit der Fabriknummer 16591 bei der Wiener Lokfabrik in Wien‐Floridsdorf gebaut. Danach wurde sie dem Bw Senftenberg zugeteilt. Über Dresden‐Friedrichstadt und Chemnitz‐
Hilbersdorf kam sie am 09.03.1948 zum Bw Hoyerswerda, wo sie 26 Jahre bis zum 21.05.74 verblieb. Dazwischen wurde sie im Jahre 1964 im RAW Stendal rekonstruiert und erhielt ihre neue Loknummer 52 8134. Vom 20.06.1974 bis zum 28.05.1985 war sie beim Bw Kamenz beheimatet. Über die Zwischenstation Bautzen kam sie am 31.01.1989 zum Bw Elsterwerda, wo sie bis zum 22.12.1992 verblieb. Währenddessen erhielt sie auch ihre letzte Hauptuntersuchung im RAW Meiningen am 13.11.90, dies war zugleich die letzte Vollaufarbeitung, die in Meiningen an einer Dampflok aus dem Regelbestand der Deutschen Reichsbahn durchgeführt wurde. In Elsterwerda wurde die Lok nur sehr wenig eingesetzt, was sich mit der Umbeheimatung zum Bw Berlin‐Schöneweide am 23.12.1992 änderte. Die 52 8134 zählte neben den Loks 50 3545, 52 8075, 8079, 8087 und 8117 damals zu den letzten voll zugdiensttauglichen "Staatsbahn"‐Normalspur‐ dampflokomotiven in Deutschland überhaupt. Neben dem Einsatz als Heizlok kam die Maschine auch vor Sonderzügen zum Einsatz. Nach dem Fristablauf der Schöneweider 52 8075, 8079 und 8117 und der schadhaften Abstellung der 52 8087 kam die Maschine dann mehrmals vor dem Sonntags verkehrenden Ausflugszug Berlin‐
Lichtenberg ‐ Rheinsberg/Mark zum Einsatz. Mit Vereinigung der beiden deutschen Bahnen am 01.01.1994 zur Deutschen Bahn AG erhielt die Lok auch eine neue EDV‐Nummer: 052 134‐4. Am 06.11.1994 hatte sie dann die "Ehre", als letzte betriebsfähige Lok des Bw Schöneweide letztmals das Zugpaar E3154/E3159 nach Rheinsberg/Mark zu befördern. Gegen 20 Uhr traf der E3159 in Berlin‐
Lichtenberg ein; mit einem langgezogenen Pfiff, der unter der Straßenbrücke an der Bahnhofseinfahrt widerhallte, beendete Lokführer Klaus Hollenbach das Dampfzeitalter der DB. Die 52 8134 war die wirklich letzte "Staatsbahn"‐Normalspurdampflok des Regelbestandes in Deutschland, die einen planmäßigen Personenzug befördert hat. Die weiteren Tage war die 8134 noch als Heizlok im Bw Schöneweide eingesetzt, bis schließlich mit Ablauf der Kesselfrist am 13.11.1994 um genau 23.59 Uhr das Feuer in ihr gelöscht wurde. Bereits im Jahre 1993 hatte ein Eisenbahnfreund aus Celle eine Kaufoption auf die 52 8134 und weitere Loks erhalten. So wurde die Lok am 05.12.1994 zusammen mit 52 8075, 8079 und 8087 nach Staßfurt überführt, wo sie fortan als Ausstellungslok bei den Veranstaltungen der "Eisenbahnfreunde Traditions‐Bw Staßfurt e. V." gezeigt wurde, zuletzt Anfang Juni 1997. Im Mai 1997 wurde die Maschine dann von den Eisenbahnfreunden Betzdorf e. V. erworben. Anfang Oktober 1997 erfolgte die Überführung der Lok im Schlepp von Diesel‐ und Elloks in ihre neue Heimat, dem ehemaligen Bahnbetriebswerk Siegen, wo sie nach vier Jahren erstmals wieder unter Dach abgestellt wurde. Die äußerliche Aufarbeitung der Lok wurde im Juli 1998 abgeschlossen. Im Februar 2000 wurde dann die Hauptuntersuchung der Maschine in Angriff genommen. Nach achtmonatigen Arbeiten, die in Eigenregie im Bw Siegen ausgeführt wurden, konnte die Lok beim Lokschuppenfest am 19./20.08.2000 erstmals wieder unter Dampf der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die Maschine wurde u. a. mit Indusi und Zugbahnfunk ausgerüstet und erhielt den Tender der 52 8121. Am 30.08.2000 fand die Abnahmefahrt der Lok vor einem planmäßigen Güterzug der Siegener Kreisbahn vom Bf Eintracht nach Kreuztal statt. Den Zug mit seinem Gewicht von 1.100 t beschleunigte die Lok auf eine Geschwindigkeit von über 60 km/h. Die ersten Sonderzugfahrten waren die Nikolausfahrten auf der Westerwaldbahn sowie zwei Weihnachtsmarktfahrten nach Köln im Dezember 2000, die die Lok ohne jegliche Probleme und mit besten Laufeigenschaften meisterte! Nach sechsjähriger Pause konnte die 52 8134 ‐ die letzte deutsche Staatsbahn‐Normalspurdampflok ‐ damit wieder vor Zügen erlebt werden! Bis September 2004 wurden zahlreiche Fahrten mit der Lok durchgeführt. Dann trat ein Lagerschaden auf, der größere Reparaturarbeiten nach sich zog. Im April 2007 wurden die umfangreichen Reparaturen an der Lok fertiggestellt und die Maschine stand damit wieder für Sonderfahrten zur Verfügung. Mit Ablauf der Fahrwerksfrist im August 2008 standen erneut umfangreiche Reparaturarbeiten an, die diesmal nicht in Siegen durchgeführt werden konnten. So wurde die Lok aus eigener Kraft am 30.08.2008 nach Krefeld überführt, wo im Frühjahr mit den Arbeiten am Fahrwerk begonnen wurde. Vieles wurde von den Eisenbahnfreunden selbst durchgeführt. Außerdem wurde die Elektrik auf den aktuellen Stand gebracht: Neben einer PZB90 wurde auch digitaler Zugbahnfunk eingebaut. Im Spätsommer 2009 wurde die Lok wieder eingeachst. Auf die aufgearbeiteten Räder von 52 8121. Bei den Reparaturarbeiten wurden am Rahmen immer wieder neue Schäden festgestellt. Um die Lok dauerhaft einsetzen zu können, wurden alle Schäden gründlich beseitigt. Dadurch verteuerte und verzögerte sich der Aufenthalt bis Ende 2009. Erst zu den Nikolaussonderfahrten am 5.12.2009 stand die Lok wieder zur Verfügung und konnte beweisen was wieder in ihr steckt. Bei der Jubiläumsveranstaltung zum 175‐jährigen Bestehen der Deutschen Eisenbahnen in der Eifel an Ostern 2010 kam die Maschine neben zahlreichen weiteren Dampfloks zum Teil vor Planzügen zum Einsatz. Wichtige Technische Daten: Baureihe 52.80 Nummer 52 8134‐0 Gattung G 56.15 Typ 1'E h2 Hersteller WLF, Lokfabrik Wien‐Floridsdorf Fabriknummer 16591 Baujahr 1943 Umbau Raw Stendal, 1964 aus 52 7138 Spurweite 1435 mm Länge über Puffer 22.975 mm Leermaase 80,0 to Dienstmasse 89,7 to Dienstmasse mit Tender 134,9 to Höchstgeschwindigkeit 80 km/h Treibraddurchmesser 1400 mm Indizierte Leistung 1470 kW Kesselüberdruck 16 bar Tender 2'2'T 30 Dienstmasse Tender 45,2 t Wasservorrat 30 m3 Brennstoffvorrat 10 to Steinkohle