die götterwelt der aborigines

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die götterwelt der aborigines
DIEtranslation
GÖTTERWELT
DER ABORIGINES
for the original English by Patrick Rotter (with special thanks)
Es gibt verschiedene Schöpfungsmythen der Aborigines in Australien, hauptsächlich deshalb, weil Australien so
groß ist. Der Schöpfungsmythos, der hier dargestellt wird, ist vom Aborigine-Stamm der „Beutelratte“, in dem
Ka-Ro-Ra der Schöpfergott ist. Aborigines in Australien glauben an dreamtime (zu deutsch Traumzeit). Dies ist
ein längst vergangener Zeitraum, in dem die Geister der Vorfahren der Aborigine-Stämme auf der Erde umherwanderten und die Geschöpfe entstanden sind. Man glaubt, dass diese Vorfahren in ihre Wohnungen unter der
Erde zurückgekehrt sind. Dreamtime ist die Quelle allen Lebens. Im Folgenden sind einige der Hauptgötter, die
man von den Aborigines aus verschiedenen Teilen Australiens kennt, aufgelistet.
ALINGA war die Sonnengöttin.
BUNJIL war ein Himmelsgott (häufig als großer Adler dargestellt). Er war der Schöpfergott im Westen Südaustraliens. Er schuf die Welt und alle Dinge auf ihr. Er lehrte den Menschen Singen und Tanzen und unter seiner
Anleitung wurden die Menschen allmählich in allen Dingen klug. In manchen Geschichten wird erzählt, dass er
Männer aus Lehm bildete, während sein Bruder Bat Frauen aus Wasser schuf.
DJANGGAO (auch Junkgowa geschrieben) und ihre Schwester Djunkgao waren Fruchtbarkeitsgöttinnen. Sie
schufen den Ozean und alle darin lebenden Fische. Im Arnhemland (in Australien) ist die Fruchtbarkeitsgöttin
bekannt unter dem Namen Wawalag.
GIDJA war der Gott des Mondes. Er liebte Yalma, den Abendstern. Yalma entband den Morgenstern, Lilga. Als
sie bei einem Unglück starb, war es das erste Mal, dass jemand gestorben war. Die Menschen tadelten Gidja
dafür und versuchten, ihn zu töten. Sie schafften es nicht und Gidja verfluchte die Menschen und erklärte ihnen,
dass wenn sie sterben, sie tot bleiben würden. Auf diese Art brachte er den Menschen den Tod. In anderen
Geschichten erschuf er Frauen. Zur Strafe wurde er zum Meer hin ausgestreckt und oben im Himmel hingehängt,
wo er zum Mond wurde. In manchen Erzählungen war er auch der Gott der Träume.
GNOWEE war die Sonnengöttin der Ureinwohner im südöstlichen Australien. Gnowee lebte zu der Zeit auf der
Erde, als der Himmel immer dunkel war. Die Menschen wanderten umher und benötigten Fackeln, um alles zu
sehen. Eines Tages, als Gnowee Yamswurzeln sammelte, wanderte ihr Sohn aus. Sie brach auf, um nach ihm zu
suchen. Dabei trug sie eine sehr große Fackel, aber ihren Sohn fand sie nie. Bis zum heutigen Tag erklettert sie
noch täglich den Himmel, trägt dabei die Fackel und versucht, ihren Sohn zu finden.
KA-RO-RA war der Schöpfergott im Mythos der Arandon-Aborigines vom Clan der Beutelratte.
KARRARU war im südwestlichen Australien die Sonnengöttin.
KUNAPIPI war die Muttergöttin der Aborigine-Stämme in Nordaustralien. Sie reiste durch die Welt mit Helden und
Heldinnen.
MAMARAGAN fuhr auf einer Gewitterwolke herum und warf Lichtblitze. Als er große Steine zusammenschlug, fiel
Regen auf die trockene Erde und gab der Menschheit und allen anderen Geschöpfen Leben und Nahrung. Der
Donner war seine Stimme. Bei gutem Wetter lebte er in einer Pfütze.
NABUDI waren die Göttinnen der Krankheiten.
PALPINKALARE war die Göttin von Recht und Gerechtigkeit.
PUCKOWE war der Großmuttergeist. Sie lebte im Himmel und war der spezielle Schutzgeist der Medizinmänner.
WATI KUTJARRA waren die zwei männlichen Vorfahren der Menschen, die die Menschheit unterrichteten, sich
an ihre Träume zu erinnern und die Erinnerung an Dreamtime lebendig zu halten.
The Big Myth
TM
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WONDJINA waren die ersten Geschöpfe während der großen Traumzeit (Dreamtime). In einigen Geschichten waren
sie es, die die Welt erschufen. Sie werden auf Felszeichungen mit Heiligenschein und ohne Mund dargestellt. Auf
diesen Bildern sind ihre Augen und Nasen verbunden. Die Wondjina gaben sowohl Regen als auch Kinder.
YHI war die Göttin des Lichts und die Schöpfergöttin der Karraur, eines australischen Aborigine-Stammes. Sie gebar
den Mond, um nachts die Sonne zu ersetzen, damit die Menschen keine Angst haben müssten. Nachdem sie den
ersten Mann erschaffen hatte, erschuf sie die erste Frau aus einem Blumenstiel, damit er nicht einsam sein würde.
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