Staatsdomäne Palais-Royal - Domaine national du Palais
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Staatsdomäne Palais-Royal - Domaine national du Palais
Geschichte Rundgang Szenen der Geschichte Informationen Geschichte Rundgang Szenen der Geschichte Informationen ▲ Geschichte Rundgang Szenen der Geschichte Informationen ▲ ▲ Erläuterungen Dorische Säule: ohne Basis und mit einem flachen und glatten Kapitell; sie ist typisch für die älteste architektonische Ordnung des antiken Griechenlands Fontaine, Pierre François Léonard (1762–1853): französischer Architekt, er hat insbesondere die Sühnekapelle in Paris erbaut Komposite Ordnung: weist ein Kapitell mit Akanthusblättern der korinthischen Ordnung und Voluten der ionischen Ordnung auf Ludwig Philippe Joseph von Orléans, genannt Philippe Égalité (1747–1793): Cousin von Ludwig XVI. und Vater von König Louis-Philippe I. (Philippe von Orléans 1773–1850), er starb 1793 unter der Guillotine Pilaster: aus der Wand hervortretender, eckiger Teilpfeiler Schiffsschnabel: Erweiterung des Bugs eines antiken Kriegsschiffes in Form eines Sporns Zur Information Dauer des Rundgangs: ca. 1 Stunde. Führungen mit Vorträgen nach vorheriger Anmeldung unter der +33 (0)1 44 54 19 30. Behindertengerechte Besichtigungen. Centre des monuments nationaux Domaine national du Palais-Royal 8 rue de Montpensier 75001 Paris tél. 01 47 03 92 16 fax 01 42 96 13 54 crédits photos © E. Revault, C. Rose / Centre des monuments nationaux. conception PleinSens, Anders. réalisation Marie-Hélène Forestier. traduction InPuzzle. impression Stipa, octobre 2014. Deutsch Das Forum der Französischen Revolution Stich von Jean-Gabriel Berthault nach Jean-Louis Prieur, Ende des 18. Jh. Ludwig Philippe Joseph von Orléans * , genannt Philippe Égalité * , war ein Verfechter der neuen Ideen. Er verbot den Soldaten den Zugang zum Garten, der zu einer Stätte des freien Denkens wurde. Intellektuelle und Politiker organisierten in den Clubs und Cafés Streitgespräche. Das 1787 in der Galerie de Montpensier eröffnete Café Corazza entwickelte sich zum Hauptquartier der Jakobiner, einem revolutionären Club mit Robespierre als einer der zentralen Figuren. Als am 12. Juli 1789 Camille Desmoulins, Journalist und französischer Revolutionär, die Absetzung des äußerst populären Finanzministers Necker erfuhr, kletterte er auf einen Tisch des Café de Foy, Galerie de Montpensier, hielt eine Ansprache an die Menge und forderte sie auf, zu den Waffen zu greifen. www.monuments-nationaux.fr *Erläuterungen auf der Rückseite des Faltblatts Die Theater Die Geschichte des Palais-Royal ist in einer immer noch lebendigen Tradition eng mit der des Theaters verbunden. Ein erster Theatersaal wurde 1637 von Richelieu im Südostflügel des Palais eingerichtet. Molière, Dramatiker, Schauspieler und Leiter der Truppe des Königs, zeigte hier alle seine Stücke. Nach dem Tod des Meisters 1673 wurden im Theater die Opern des Komponisten Jean-Baptiste Lully aufgeführt. Zwei Brände suchten das Gebäude heim, einer 1673 und ein anderer 1781. Nach dem zweiten beauftragte Philippe Égalité* Victor Louis, Architekt des Theaters von Bordeaux, mit dem Bau eines neuen Theaters, der aktuellen, hoch angesehenen Comédie-Française. Am anderen Ende der Domäne steht das Theater des Palais-Royal, das 1784 für die Marionettentruppe des Grafen von Beaujolais entstand. Es wurde Ende des 19. Jh. völlig umgestaltet. Schriftsteller unter den Arkaden Der Charme und die Ruhe des Ortes zogen im 20. Jh. die Literaten an. Einige ließen sich hier nieder. Colette zog ein erstes Mal 1926 hierher, in die Rue de Beaujolais Nr. 9. 1938 kam sie endgültig wieder und schrieb an diesem Ort einen Großteil ihrer Werke bis zu ihrem Tod 1954. Jean Cocteau entdeckte den Palais-Royal 1940 und begegnete im Hôtel de Beaujolais Stefan Zweig, kurz bevor dieser in die USA auswanderte. Cocteau erwarb eine Wohnung in der Rue de Montpensier Nr. 36, wo er über 10 besonders kreative Jahre verbrachte (Es war einmal, Die schrecklichen Eltern, Der Doppeladler etc.). *Erläuterungen auf der Rückseite des Faltblatts Staatsdomäne Palais-Royal Eine Stadt in der Stadt Vom Palais-Cardinal zum Palais-Royal Das Palais-Royal im Jahr 1679, Stich von Gilles Jodelet de la Boissière. 1624 wurde Armand Jean du Plessis (Kardinal Richelieu) zum Vorsitzenden des königlichen Rates ernannt. Er wünschte, sich in der Nähe des Palais du Louvre niederzulassen, in dem Ludwig XIII. residierte. Demzufolge erwarb er das Hôtel de Rambouillet und kaufte mehrere angrenzende Grundstücke, um dort eine seiner Funktion würdige Residenz errichten zu lassen. Dieses Projekt vertraute er 1634 dem Architekten Jacques Lemercier an. Bei seinem Tod 1642 vermachte Richelieu sein Palais dem König. Als Ludwig XIII. im Jahr 1643 starb, ließ sich Anna von Österreich mit ihren Söhnen Ludwig XIV. und Philippe von Orléans hier nieder. Stätte des Vergnügens und der Macht 1692 schenkte Ludwig XIV. das Palais seinem Bruder Philippe, Herzog von Orléans. Es blieb bis 1793 im Besitz der Orléans und die Gärten wurden im 18. Jh. zu einem Zentrum des Pariser Lebens. Im 19. Jh. in einem Kontext der urbanen Umwälzungen entwickelte sich das Palais-Royal zu einem Sitz von politischen und administrativen Institutionen. Der Staatsrat ließ sich hier 1875 nieder, dann das Verfassungsgericht 1958 und das neu gegründete Kulturministerium 1959. Geschichte Rundgang Szenen der Geschichte Informationen ▲ Rue de Beaujolais 5 6 4 Rue de Valois Trotz der späteren Veränderungen wurde der charakteristische H-Grundriss des Palais von Richelieu mit Vorhof zur Straße und Ehrenhof erhalten. Auf Betreiben des späteren Königs Louis-Philippe vollendete der Architekt Pierre Fontaine * das Projekt von Victor Louis und errichtete 1828 die dorischen* Portiken der Galerie d‘Orléans. 1 Die Galerie der Galionsfiguren befindet sich im Valois-Flügel und datiert auf das Jahr 1634. Sie stellt eines der wenigen Überreste des Palais-Cardinal dar. Im Erdgeschoss erinnert die Ornamentik mit Schiffsschnabeln* und Ankern an Richelieus Funktion als Oberintendant für Schifffahrt und Handel. 1983 wurde der Ehrenhof wiederhergestellt. Das Kulturministerium führte eine Politik der öffentlichen Aufträge ein. 2 Erinnerungsfoto: Les Deux Plateaux ist ein Werk von Daniel Buren, das 1985 installiert und 2009 restauriert wurde. Es besteht aus gestreiften Zylindern, angeordnet auf einem Liniennetz, das an der Säulenreihe der Galerie d’Orléans ausgerichtet ist. Diese Zylinder bestehen aus weißem CarraraMarmor und schwarzem Marmor aus den Pyrenäen. 3 Brunnen: Dieses 1985 in der Galerie d’Orléans errichtete Werk von Pol Bury besteht aus zwei Brunnen, deren metallische Kugeln die Architektur des Palais widerspiegeln. N Theater des Palais-Royal Rue de Montpensier Der Ehrenhof 8 Empfang 7 Verfassungsgericht 3 1 2 Ehrenhof ComédieFrançaise Ministerium für Kultur und Kommunikation Staatsrat Place Colette Place du Palais-Royal Pierre Fontaine * legte 1817 das Wasserbecken an. 1992 entwarf der Landschaftsarchitekt Mark Rudkin die von Blumenbeeten gesäumten „Grünen Salons“. Das Centre des monuments nationaux, das die Staatsdomäne verwaltet, hat sich zu einem nachhaltigen Gartenbau unter Achtung der Zyklen der Natur und Bevorzugung von mehrjährigen Pflanzen verpflichtet. 8 Die kleine Bronzekanone, ein Werk des Uhrmachers Rousseau, der sein Geschäft in der Galerie de Beaujolais hatte, wurde 1786 aufgestellt. Auf der Meridianlinie von Paris stehend, ermöglichte sie den Parisern, jeden Mittag ihre Uhr nach ihr zu stellen, wenn sie donnerte. Eine Lupe sorgte dafür, dass die Zündschnur durch die Sonnenstrahlen angezündet wurde. Seit Einführung der GreenwichZeit in Anwendung des Gesetzes von 1911 wurde sie nicht mehr genutzt. Nachdem diese kleine Kanone 1998 gestohlen worden war, stellte man 2002 im Garten eine Nachbildung auf. Seit 2010 hört man sie jeden Mittwochmittag. Der Garten Die Galerien 1781 beauftragte Ludwig Philippe Joseph von Orléans* den Architekten Victor Louis mit dem Bau einer Siedlung an drei Seiten des Gartens. Die kolossalen Pilaster* der kompositen Ordnung * gliedern die Fassaden dieser fünfstöckigen Reihenhäuser. In den Erdgeschossen mit Arkaden befinden sich Geschäfte. Die so geschaffenen 5 Die Galerie de Beaujolais birgt das Restaurant Le Grand Véfour, dessen Name auf Jean Véfour, Koch von Philippe Égalité * zurückgeht. Dieser machte aus dem ehemaligen Café de Chartres (1784 eröffnet) eine berühmte Stätte der Gastronomie. Le Grand Véfour wurde zum Treffpunkt der politischen und künstlerischen Prominenz von Paris. Heute steht die Innenausstattung unter Denkmalschutz. Die Schriftstellerin Colette lebte etwa zwanzig Jahre in der Rue de Beaujolais Nr. 9. Eine Gedenktafel befindet sich oberhalb der Passage du Perron. 6 Die Galerie de Valois, die mit ihren zahlreichen Geschäften zum Bummeln einlädt, birgt heute einen Teil des Ministeriums für Kultur und Kommunikation. 7 Die Galerie d’Orléans stellte einen vierten Flügel dar, der den Garten im Süden abschließen sollte. Mangels finanzieller Mittel wurden 1786 anstelle des Projekts von Victor Louis provisorische Holzgalerien errichtet. Diese beiden überdachten Alleen mit dem Beinamen „Camp des Tartares“ boten ungewöhnliche Attraktionen und Geschäfte aller Art. 1828 beauftragte der Herzog von Orléans, der spätere König Louis-Philippe, den Architekten Pierre Fontaine * mit der Fertigstellung des PalaisRoyal. An die Stelle der Holzgalerien, die einem Brand zum Opfer gefallenen waren, trat die Galerie d’Orléans, eine luxuriöse, verglaste Passage, gesäumt von Geschäften und beleuchtet mit Gas. Ihr Erfolg begründete die Mode der überdachten Passagen in Paris. Galerien tragen die Namen der Söhne des Herzogs von Orléans: Montpensier, Beaujolais und Valois. 4 Die Galerie de Montpensier wurde ebenso wie die Galerie de Beaujolais und die Galerie de Valois 1784 fertiggestellt. Der Dichter Jean Cocteau zog 1940 in die Nr. 36 ein und lebte hier mehr als zehn Jahre. Der Garten erstreckt sich zu beiden Seiten der Mittelallee in der Achse des Haupttraktes.1633 von Pierre Desgots für Richelieu entworfen, wurde er 1674 von André Le Nôtre neu gestaltet. Der Bau der Siedlung von Victor Louis veränderte seine Lage endgültig und grenzte ihn auf seine jetzige Fläche mit einer Länge von 226 m und einer Breite von etwa 92 m ein. *Erläuterungen auf der Rückseite des Faltblatts