2010 Spätschicht für die Fastenzeit Unterwegs

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2010 Spätschicht für die Fastenzeit Unterwegs
Spätschicht für die Fastenzeit
2010
„Unterwegs“
Zielsetzung:
Unsere Lebenswege sind so verschieden wie wir Menschen. Jedem von uns sind
Höhen und Tiefen, Lachen und Weinen, Geborgenheit und Einsamkeit, Glauben
und Zweifel vertraut. Auf diesen Wegen hinterlassen wir Spuren, die von uns
erzählen. Unterwegs sein bedeutet, den ersten Schritt gewagt zu haben.
Zielgruppe:
Jugendliche, junge Erwachsene
Ort:
Gruppenraum / Meditationsraum
Dauer:
ca. 30 – 45 Minuten
Material:
Ausreichend Sitzmöglichkeiten in Kreisform stellen
In die Mitte eine Kerze stellen
Liedblätter / Liederbücher bereit legen
Verteilen der Rollen der Sprecher/innen
Beim Eintreffen der Teilnehmer/innen kann meditative Musik laufen
(ggf. CD-Player und geeignete CD bereitstellen)
Für jede/n eine Fußspur aus Papier als Wegbeleitung auf Seite 5 kopieren.
Lieder und Texte: Die abgedruckten Wortbeiträge sind ausschließlich für
den gottesdienstlichen Gebrauch bestimmt.
Grundsätzlich gilt: Die Lieder sind Vorschläge. Nicht alle Lieder werden
euch bekannt sein; aber es schadet ja nichts, das eine oder andere Lied
neu zu lernen. Ihr könnt aber auch die unbekannten Lieder durch bekannte
ersetzen.
Hinweis: Alle Handys ausschalten. Lieder durchsingen, wenn nötig.
Begrüßung / Liturgische Eröffnung
Der Gruppenleiter / die Gruppenleiterin begrüßt die Gruppenmitglieder und
beginnt mit dem liturgischen Gruß.
Leiter/in: Ich begrüße euch ganz herzlich zu unserer Spätschicht in dieser
Fastenzeit. Wir wollen uns gemeinsam auf den Weg machen und bewusst
ausbrechen aus dem Alltag, um uns auf das Fest vorzubereiten, das uns
neues und erfülltes Leben verheißt. So wollen wir diese Spätschicht
beginnen im Zeichen von Tod und Auferstehung:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. A: Amen
Lied: Effata 2 Nr. 72 - Da berühren sich Himmel und Erde…/ Oder Meditationsmusik
Leiter/in: Einführung
Wenn die Tage wieder länger werden und ein sonniger Tag uns schon an den Sommer denken lässt, ist für
viele die Zeit gekommen, um mit dem Frühjahrsputz zu beginnen. Nachdem auch die letzten versteckten
Tannennadeln jetzt entsorgt sind, zieht nicht nur in vielen Zimmern, Wohnungen und Häusern, sondern
auch in deren Bewohnerinnen und Bewohnern, meist ganz unabhängig vom Alter, der Frühling ein.
Frühling, die Zeit der Veränderung, des Neubeginns, des Aufbruchs, des Unterwegsseins.
Auch wir wollen aufbrechen, unterwegs sein, uns auf den Weg machen zum Ökumenischen Kirchentag
nach München, neue Wege suchen und ausprobieren, Wege miteinander teilen, wie zum Beispiel auf dem
Weg bei der Jugendfußwallfahrt nach Altötting, um unseren Lebensweg zu finden.
Kurze Stille
-2Leiter/in: Lesung aus dem Johannesevangelium.
5 Thomas sagte zu Jesus: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen?
6 Jesus sagte zu Thomas: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater
außer durch mich.
(Johannes 14,5-6)
Impuls
Sprecher/in 1
Jesus will uns nicht nur auf die richtigen Wege leiten, sondern er selbst ist der Weg. In dieser Aussage
liegt ein uneingeschränkter Zuspruch, aber auch ein hoher Anspruch für unseren Lebensweg. Wir sollen
es wagen, unser Leben zu gestalten und Jesus nachfolgen. So können wir auf dem Weg, in den
Begegnungen, mit uns, mit anderen und mit Gott, neues Leben finden. Kurze Stille
Vertiefung
Sprecher/in 2
Unterwegs mit Menschen, die es gut mit mir meinen, mit Freunden, mit Fremden, mit Träumen,
Wünschen, Ideen, mit Ängsten, Sorgen, Belastungen, Nöten, unterwegs mit dir, du mein Weggefährte.
Unterwegs mit dir, du mein Gott, durch alle Höhen und Tiefen.
Sprecher/in 3
Unterwegs mit mal mehr und mal weniger Toleranz, mit der Bereitschaft, meine Mitmenschen so
anzunehmen, wie sie sind, mit meinen Ansichten und meiner Meinung, unterwegs mit dir, du mein
Weggefährte. Unterwegs mit dir, du mein Gott, durch alle Höhen und Tiefen.
Sprecher/in 1
Unterwegs mit meinen Ansprüchen und Bedürfnissen, mit meinem Leistungsdenken und meiner
Wertschätzung anderen gegenüber, mit meiner Rücksichtnahme und meiner Bequemlichkeit,
unterwegs mit dir, du mein Weggefährte. Unterwegs mit dir, du mein Gott, durch alle Höhen und Tiefen.
Sprecher/in 2
Unterwegs mit meinen Traurigkeiten und meinen Tränen, mit meiner Zärtlichkeit und meiner Sehnsucht,
mit meinem Alleinsein und mit meinem Wunsch nach Gemeinschaft, unterwegs mit dir, du mein
Weggefährte. Unterwegs mit dir, du mein Gott, durch alle Höhen und Tiefen.
(Petra Focke / Hermann Josef Lücker)
Lied: Effata 1 Nr. 178 - Du bist da… / Oder Meditationsmusik
Leiter/in: Überleitung
Wenn wir unterwegs sind, hinterlassen wir Spuren. Spuren sind Eindrücke, die bleiben, die wir
hinterlassen, die von uns erzählen. An uns liegt es, was sie von uns berichten.
Impuls
Sprecher/in 3
Spuren,
die Welt ist voll davon.
Du hinterlässt sie.
Ich hinterlasse sie.
Gewollt. Ungewollt.
Spuren:
Worte, die noch nachklingen.
Lieder, die noch zu hören sind.
Lachen, das nicht vergessen wird.
Spuren
in unserem Herzen:
Vielleicht waren es Gefühle der Freundschaft, der Verbundenheit.
Vielleicht waren es besondere Begegnungen oder Erlebnisse.
-3Liebenswerte Eigenarten, Wärme, Fröhlichkeit, Power, Elan, Aufrichtigkeit, Lebensfreude, die
Ausstrahlung.
Vielleicht waren es Glaube und Zuversicht, Dankbarkeit, Freude.
Spuren,
die Fragen aufkommen lassen, die unbeantwortet bleiben.
Worte, Gegebenheiten, die nicht mehr rückgängig zu machen sind.
Spuren,
die uns in der Trauer deutlicher und bewusster werden.
Deine Spur wird nicht so schnell verblassen.
Und irgendwann
- so hoffen wir
- werden wir sie wieder aufnehmen dürfen.
(Petra Focke / Hermann Josef Lücker)
Kurze Stille
Leiter/in:
All unsere Gedanken, unser Lob und Dank, aber auch unsre Bitten und Sorgen wollen wir hineinnehmen
in das Gebet, das uns Jesus selbst gelehrt hat und das uns verbindet. Als Zeichen unserer
Weggemeinschaft reichen wir uns die Hände und beten:
Vater unser
Impuls
Sprecher/in 1
In Angst und Enge such ich deine Augen
In Tränen und Trauer such ich deine Augen
In Hunger und Elend such ich deine Augen
In Arbeit und Mühe such ich deine Augen
In Krankheit und Tod such ich deine Augen
In Sorge und Kummer such ich deine Augen
In Zorn und Leidenschaft such ich deine Augen
In Hass und Krieg such ich deine Augen
In Schuld und Sühne such ich deine Augen
In Ungerechtigkeit und Gewalt such ich deine Augen
In Resignation und Nacht such ich deine Augen
In Neid und Streit such ich deine Augen
In Hektik und Stress such ich deine Augen
In allen Abgründen such ich deine Augen
o Gott
(Anton Rotzetter)
Wegbegleitung: Leiter/in
Für jeden haben wir eine Fußspur mit der Aufschrift “unterwegs”. Sie soll uns durch die Fastenzeit
begleiten und uns daran erinnern, dass wir unterwegs sind und dass wir Spuren hinterlassen,
die von uns erzählen. Sucht einen Ort, wo ihr die Fußspur hinkleben könnt, damit sie euch jeden Tag
begegnet und erinnern kann.
Die vorbereiteten Fußspuren werden ausgeteilt.
-4-
Segen
1 Sprecher/in 2
Ich wünsche dir Mut.
Vielleicht wirst du sagen:
Gesundheit ist ein viel höheres Gut.
Ich aber wünsche dir Mut, zu ertragen
auch das, was dir wehe tut.
3 Sprecher/in 2
Ich wünsche dir Mut
zum Beginn einer Reise
in die Welt oder auch in dich selbst hinein,
damit du auf deine Weise
dich einmal groß fühlst statt klein.
5 Sprecher/in 2
Ich wünsche dir Mut,
für den Tag, für die Stunde,
für all dein Beginnen.
Ich wünsche dir Mut, für jede Sekunde,
in der du dich mühst, ihn neu zu gewinnen.
2 Sprecher/in 3
Ich wünsche dir Mut,
dich vom Stuhl zu erheben,
nur ein Stückchen, nicht viel.
Du wirst sehn: Nimmst du Anteil am Leben,
bist du wieder im Spiel.
4 Sprecher/in 3
Ich wünsche dir Mut,
so zu sein, wie du bist und dich magst,
und immer nur so zu denken,
wie du es sagst.
Mut, um dein Glück selbst zu lenken.
(E. Michler)
Leiter/in
So segne uns:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied: Effata 1 Nr. 175 – Wenn ich mich auf den Weg mache zu ihm… / Oder Meditationsmusik
Euch und Ihnen allen ein gutes Gelingen der Spätschicht, eine
intensive Fastenzeit und ein schönes Osterfest!
Euer Diözesanlandjugendseelsorger Diakon fr. Stephan Stadler OSB
-5-
unterwegs
unterwegs