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dressur.serie Serie: Lektionen reiten leicht gemacht Weit ausgreifend kreuzen die Beinpaare vieler Grand PrixPferde in einer der schwierigsten Lektionen, den ZickZack-Traversalen. So elegant, anmutig und schwungvoll wünscht sich wohl jeder Reiter diese Lektion! Doch bis dahin ist es ein weiter Weg, denn gerade im TraversalenTraining lautet die Devise: „Ohne Fleiß kein Preis“ – dennoch sollte man sich aber stets mit kleinen Fortschritten begnügen! Ohne Fleiß kein Preis! Teil X 30 RHEINLANDS REITER+PFERDE 11-2012 Foto: Brandel/HiM D och bevor man überhaupt ins Traversalen-Training einsteigen kann, müssen Reiter und Pferd bereits einige Voraussetzungen erfüllen. Der Vierbeiner sollte sich schon gut versammeln lassen und bereits einigermaßen geradegerichtet sein. Je durchlässiger und sensibler am Schenkel ein Pferd ist, desto leichter werden ihm grundsätzlich die Seitengänge fallen. Der Reiter muss seine Hilfen schon recht fein aufeinander abstimmen können und vor allem ausbalanciert und ruhig sitzen – die meisten Probleme und Fehler in den Traversalen resultieren aus Sitzfehlern des Reiters bzw. aus (dadurch bedingter) falscher Hilfengebung! Vor dem eigentlichen Traversalen-Training sollten zunächst die Seitengänge Travers und Renvers an der langen Seite mit ins Lehrprogramm aufgenommen werden, denn sie verbessern die Längsbiegung und die Elastizität der Hinterhand und bereiten Pferd und Reiter optimal auf das Reiten von Traversalen vor. Sowohl im Travers und Renvers, als auch in der Traversale selbst muss das Pferd das innere Hinterbein mehr beugen und deutlich kreuzen. „Daher haben Travers, Renvers und Traversalen einen tollen gymnastizierenden Effekt“, betont Pferdewirtschaftsmeister Daniel Weinrauch. „Diese Seitengänge gehören deshalb auch zu den sowohl versammelten, als auch versammelnden Lektionen: Sie schulen und verbessern die Versammlung gleichermaßen. Die versammelnde Wirkung resultiert dabei vor allem aus der erforderlichen Biegung.“ Alle drei Seitengänge werden zunächst vor allem im versammelten Trab geritten. „Mit taktsicheren Pferden bietet es sich aber auch an, Travers, Renvers und Traversalen im Schritt zu üben. Hier fällt vielen Pferden das Erlernen des neuen Bewegungsablaufs leichter“, erklärt Weinrauch. Im Galopp hingegen sollten Travers und Renvers nur von erfahrenen Reitern aus gutem Grund vom Pferd verlangt werden – ist die Gefahr, dass das Pferd sich hierdurch das Galoppieren auf zwei Hufschlägen angewöhnt doch sehr groß! Traversalen hingegen können problemlos auch im Galopp geritten werden und sind in dieser Gangart auch Bestandteil von Dressurprüfungen. „In der Regel fängt man auch diese Lektion zwar im versammelten Trab an, aber es gibt Pferde, denen das neue Bewegungsmuster zunächst sogar im Galopp leichter fällt, das muss man im Einzelfall entscheiden!“ Travers und Renvers Bevor man mit dem Üben von Travers und Renvers beginnt, sollten Reiter und Pferd keine Probleme mehr mit Schultervor, Reiten-in-Stellung und Schulterherein haben und diese Lektionen auf beiden Händen problemlos absolvieren können. Travers lässt sich zu Beginn gut im Rahmen der Übung „Zirkel verkleinern“ trainieren. Beim Verkleinern des Zirkels schiebt der Reiter die Hinterhand des Pferdes geringfügig mehr als die Vorhand in die Bahn, so wird das Pferd den Zirkel traversartig verkleinern und das neue Bewegungsmuster relativ leicht begreifen. Beim Vergrößern des Zirkels bietet es sich nun an, das Pferd schulterhereinartig gehen zu lassen – dieser Wechsel wird noch mehr die Feinabstimmung der Hilfen des Reiters fordern, aber auch die Durchlässigkeit des Pferdes weiter verbessern! Ist das Pferd beim traversartigen Zirkel verkleinern mit einem leicht in die Bewegungsrichtung gestellten und gebogenen Bewegungsablauf mit beginnendem Kreuzen der Vorder- und Hinterbeine vertraut gemacht worden, so kann man einen Schritt weiter gehen und Travers an der langen Seite in den Trainingsplan aufnehmen. Reitsportgeräte Markus Damme Tel. 05491/2569 www.geraetebau-markus.de www.reiter-pferde.de HOF–SATTLEREI Siegfried Looschelders www.SLH-Reitsport.de Seit 25 Jahren Profitieren Sie gemeinsam mit Ihrem Pferd von meinen Erfahrungen im Reitsport, bei der Entwicklung von Sätteln für Profis. 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Gehen Stellung und Biegung verloren, sollte der Reiter das Travers sofort abbrechen und Stellung und Biegung mit Hilfe von Schulterherein und Volten zunächst wieder herstellen. Geht der Schwung im Travers verloren, sollte die Übung ebenfalls abgebrochen, das Pferd gerade gerichtet und vorwärts geritten werden, um die Lektion dann in der Abfolge Schulterherein, Volte, Travers erneut anzulegen. „Das Grundtempo kann in diesem Fall durchaus etwas in Richtung Arbeitstempo erhöht werden“, empfiehlt der Ausbilder. Viele Reiter unterschätzen, wie wichtig das vorbereitende Training mit Schulterherein, Volten und Travers für die Entwick- Die Bedeutung des vorbereiten den Trainings durch Schulter herein, Volten und Travers wird oft unterschätzt. „Klappen wenige Tritte gut, können die Seitengänge nach und nach über längere Strecken gefordert werden.“ Fordert man hingegen zu früh und zu häufig viele Tritte, kann das zur Entstehung von Taktfehlern beitragen. Das Travers wird zunächst am besten aus der Ecke oder einer Volte eingeleitet – so kann die vorhandene Längsbiegung und Stellung ganz einfach mit in die neue Lektion genommen werden. Da auch das Schulterherein Biegung und Stellung verbessert, bietet es sich an, diesen Seitengang mit dem Travers zu kombinieren. „Die Abfolge von Schulterherein, Volte und Travers ist perfekt, um das Pferd in der Arbeitsphase auf das Reiten von Traversalen vorzubereiten“, rät Daniel Weinrauch. lung einer guten Traversale ist. „Doch eine Traversale lässt sich nicht in der Traversale selbst korrigieren! Genau deswegen ist eine gute Vorbereitung und ein rechtzeitiges Abbrechen der Übung im Problemfall so wichtig. Die Traversale selbst sollte daher nicht zu früh und auch nicht zu häufig geübt werden!“ Klappt das Travers an der langen Seite gut, stellt das Renvers als Konterlektion zum Travers in der Regel kein großes Problem mehr dar. Lediglich die Einleitung bereitet vielen Reitern zunächst Schwierigkeiten. Es empfiehlt sich hier, die Vorhand in die Bahn zu führen, in dem man zu einer einfachen Schlangenlinie ansetzt. Sobald das Pferd umgestellt ist, kann das Renvers eingeleitet werden. Hilfengebung Die Hilfengebung ist für Travers, Renvers und Traversalen identisch. Unterschiede ergeben sich jedoch bei der Einleitung und beim Beenden. Der Reiter macht das Pferd durch halbe Paraden aufmerksam, der innere Gesäßknochen wird vermehrt belastet, der innere Schenkel liegt am Gurt und sorgt sowohl für die Rippenbiegung des Pferdes, als auch für den gleichmäßigen und fleißigen Vortritt des inneren Hinterfußes. Der äußere Schenkel liegt verwahrend etwas hinter dem Gurt und sorgt für die Vorwärts-Seitwärtsbewegung des Pferdes. Der innere Zügel, der nachgefasst wurde, stellt das Pferd und kann seitwärtsweisend wirken. Der äußere, verwahrende Zügel gibt leicht nach und begrenzt die Stellung des Pferdes. Beim Einleiten des Travers wird die Hinterhand des Pferdes am ersten Wechselpunkt der langen Seite in die Bahn hineingeführt, am Anfang wird das Travers am besten aus der Ecke oder aus einer Volte eingeleitet. Zum Beenden des Travers wird die Hinterhand des Pferdes auf den Hufschlag zurückgeführt. Renvers lässt sich in der Anfangsphase am besten einleiten, indem man nach dem Durchreiten der Ecke zu einer Schlangenlinie an der langen Seite ansetzt. Sobald das Pferd den Bogen begonnen hat und umgestellt wird, beginnt der Reiter mit dem Renvers. Renvers lässt sich aber auch aus dem Kurzkehrt oder dem Schulterherein einleiten. Beendet wird es, indem die Vorhand zurück auf den Hufschlag geführt und das Pferd wieder gerade gerichtet wird. Die Traversale sollte sich der Reiter als Travers entlang einer gedachten Diagonalen vorstellen, wobei sich Abstellung und Längsbiegung nach der jeweiligen Diagonallinie richten. Bei einer lang gezogenen Diagonalen ist also die Abstellung und Längsbiegung geringer als bei einer kürzeren, steileren Diagonalen. Die Hilfengebung entspricht der für das Travers. Zum Einleiten der Traversale wird das Pferd in die Bewegungsrichtung gestellt. Sobald es dem Annehmen des inneren Zügels folgt, wird die Vorwärts-Seitwärtsbewegung eingeleitet. Beendet wird die Traversale am gewünschten Bahnpunkt, indem das Pferd wieder geradeausgerichtet wird. Traversalen-Training Hat man das Pferd gut vorbereitet, kann man in das Traversalen-Training selbst einsteigen. Der Bewegungsablauf hierbei ist derselbe wie im Travers, dem Pferd also schon bekannt. Nun bewegt es sich dabei aber entlang einer gedachten diagonalen Linie vorwärts-seitwärts – und zwar möglichst parallel zur langen Seite. „In der Regel ist es zu Beginn am einfachsten, die Traversale von der Mittellinie zur Bande anzulegen“, weiß Weinrauch. „Denn die meisten Pferde ziehen automatisch zur Bande hin, das kann man sich dann zu Nutze machen.“ Auf der Mittellinie sollte dabei zunächst wieder die Vorhand voraus gebracht werden, indem man das Pferd ein paar Tritte Schultervor oder Schulterherein reitet und daraus dann die Traversale einleitet. „Am Anfang sollte man sich wieder mit einigen Traversal-Tritten zufrieden geben und nicht sofort die ganze Strecke bis zum Hufschlag fordern“, empfiehlt der www.passt-mein-sattel.de mit Info-Video zur Eigenanalyse 32 RHEINLANDS REITER+PFERDE 11-2012 für NRW-RLP-NDS 0178-5 831 830 Travers Im Travers ist das Pferd in die Bewegungsrichtung gestellt und gebogen. Die Vorhand bleibt auf dem Hufschlag. Die Hinterhand wird so weit in die Bahn hineingeführt, dass sich das Pferd auf vier Hufschlaglinien bewegt, dabei kreuzen Vorder- und Hinterbeine. Die Abstellung zum Hufschlag beträgt etwa 30 Grad. (analog §405 LPO, 3.12.2) Renvers Renvers ist die Konterlektion zum Travers. Auch im Renvers ist das Pferd in die Bewegungsrichtung gestellt und gebogen. Die Hinterhand bleibt auf dem Hufschlag, die Vorhand wird in die Bahn hineingeführt. Das Maß der Abstellung und Längsbiegung entspricht dem des Travers. (analog §405 LPO, 3.12.3) Traversale In der Traversale bewegt sich das Pferd entlang einer gedachten diagonalen Linie, analog zum Travers, nahezu parallel zur langen Seite. Dabei geht die Vorhand geringfügig voraus. Kadenz und gleichbleibender Bewegungsfluss bleiben erhalten. Es werden halbe, doppelte halbe, ganze und doppelte ganze Traversalen sowie Zick-ZackTraversalen verlangt. Für Trabtraversalen kann eine bestimmte Meterzahl (Viertellinie) gefordert werden, für Galopptraversalen entweder eine bestimmte Anzahl von Galoppsprüngen oder eine bestimmte Meterzahl. Bei jedem Richtungswechsel wird das Pferd geschmeidig in die neue Bewegungsrichtung gestellt und gebogen. Fotos: Brandel/HiM Ausbilder. „Wichtig ist allerdings immer, die Traversale richtig zu beenden, das heißt, das Pferd geradezurichten und wieder geradeaus vorwärts zu reiten. Keinesfalls sollte die Traversale abgebrochen und dann schräg zum Hufschlag geritten werden – das gewöhnen sich die Pferde zu schnell an und es wird dann schwierig, die Traversalen künftig wirklich erst am Hufschlag zu beenden.“ Gelingt die Einleitung in die Traversale nicht, liegt das oft daran, dass das Pferd den äußeren Schenkel nicht genügend akzeptiert. In diesem Fall sollte zunächst der Schenkelgehorsam verbessert werden. Am besten geht das, indem man wieder am Schenkelweichen arbeitet. „Stellt man den Schenkelgehorsam beispielsweise mittels Viereck verkleinern und vergrößern wieder her, kann man aus diesem heraus auch einen Übergang ins traversalartige vorwärts-seitwärts wagen“, so der Pferdewirtschaftsmeister. „Dabei wird das Pferd zunächst geradegestellt und die seitwärts Bewegung dabei erhalten. Nach und nach (analog §405 LPO, 3.12.4) zu kämpfen hat, die Hinterhand in der Traversale genügend mitzunehmen. Allerdings darf er nicht dem Irrglauben verfallen, er könne dieses Problem nur mit vermehrtem Einsatz des äußeren Schenkels aus der Welt schaffen. „Im Gegenteil muss auch der innere Schenkel in die- www.FW-Sattel.de • 01 72/2 00 90 07 kann man dann die Stellung in die Bewegungsrichtung verlangen. Dieser Übergang aus dem Schenkelweichen heraus in die Traversale klappt bei vielen Pferden, die zunächst Probleme mit der Einleitung der Traversale haben!“ Auf der schwierigeren Hand des Pferdes ist es nicht ungewöhnlich, dass der Reiter damit sem Fall mehr treiben, damit das Pferd nicht mit der Schulter in die Bewegungsrichtung drängt und sich so der Längsbiegung entzieht“, erklärt Daniel Weinrauch. Wichtig ist in diesem Fall jedoch, dass der innere Schenkel sicher am Gurt liegt und dort vorwärts treibt. Probleme bei den Traversalen liegen oftmals im Sitz oder der Hilfengebung des Reiters begründet. Besonders häufig knicken Reiter in der Hüfte ein und verlagern dadurch ihr Gewicht genau falsch. Hilfestellung und Sitzkontrolle von unten ist hier das A und O! „Damit der Reiter sein Gewicht richtig verteilt, ist es außerdem hilfreich, wenn er den Punkt fixiert, zu dem er traversieren möchte“, lautet der Tipp des Profis. Doch nicht nur das Einknicken in der Hüfte ist ein häufiger Reiterfehler in der Traversale, sondern auch eine zu starke Einwirkung mit dem inneren Zügel. Viele Reiter versuchen ihr Pferd so quasi in die Traversale zu „ziehen“, doch hierdurch wird einzig der Vortritt aus Schulter und Hinterbein blockiert! Der Reiter sollte in diesem Fall zunächst das Pferd auf geraden und 11-2012 RHEINLANDS REITER+PFERDE 33 dressur.serie Traversalen lassen sich nicht in der Lektion selbst verbessern! großen gebogenen Linien sicher an beide Zügel bringen. Im nächsten Schritt wird Travers und Renvers an der langen Seite geritten und dabei vermehrt darauf geachtet, mit der inneren Hand nachzugeben. Klappt das, kann erneut eine Traversale angesetzt werden – die dann auch ohne starke Einwirkung der inneren Hand gelingen sollte! Auch in der Traversale selbst sollte der Reiter stets bestrebt sein, immer wieder mit der inneren Hand vorzufühlen oder sogar überzustreichen. Ab und zu empfiehlt sich auch ein beidhändiges Leichtwerden, damit der Reiter das Pferd sicher vor sich behält. Viele Pferde schieben gerade zu Beginn in der Traversale die Hinterhand voraus. Dieser Feh- ler ist einer der häufigsten und sollte sofort korrigiert werden! „Am besten gelingt das, indem man die Traversalen erstmal konsequent nur aus dem Schultervor oder Schulterherein beginnt und nur kurze Strecken traversiert, das Pferd dann wieder geraderichtet und einige Tritte oder Sprünge vorwärts reitet, um es dann wieder ins Schultervor oder Schulterherein zu bringen und daraus erneut einige Traversal-Tritte oder – Sprünge zu fordern. Klappt diese Übung gut, kann man dazu übergehen, schultervorartig durch die Wendung zu reiten und daraus dann direkt die Traversale einzuleiten.“ Neigt das Pferd in der Traversale zu Taktfehlern oder Knackpunkt Traversalen Häufige Probleme und Lösungsansätze ProblemLösungsansatz 1. Pferd schiebt die Hinterhand voraus Traversale immer aus Schultervor/Schulterherein einleiten, kurze Wechsel Traversale – Geraderichten - Schultervor/Schulterherein – Traversale – Geraderichten – Schultervor/Schulterherein 2. Pferd macht Taktfehler in der Traversaleauf geraden und großen gebogenen Linien Takt und Schwung sicherstellen, viele Tempo-Unterschiede reiten, dann wieder Traversale ansetzen, dabei immer wieder mit der inneren Hand überstreichen 3. Pferd wird eng im HalsHilfen feiner abstimmen, Lektion besser vorbereiten; in der Traversale überstreichen/zum Nachgeben kommen 4. Pferd verwirft sich im Genicknach Ursachen forschen, Verwerfen hat oft komplexe Ursachen! Erfahrene Reiter können die innere Hand kurzzeitig etwas höher tragen und leicht seitwärts weisen; die Übung immer wieder unterbrechen, um die Zügel aus der Hand kauen zu lassen und so die Losgelassenheit zu prüfen! 5. Pferd nimmt Hinterhand nicht genügend mitSchenkelgehorsam (vor allem am äußeren Schenkel) verbessern! Übergänge vom Viereck verkleinern/vergrößern ins traversalartige Vorwärts-seitwärts; nicht nur vermehrt mit dem äußeren Schenkel treiben, sondern auch mehr mit dem inneren, damit das Pferd nicht mit der Schulter in die Bewegungsrichtung drängt und sich so der Längsbiegung entzieht; Biegung durch das Reiten von Volten, Travers und Renvers verbessern 6. Reiter knickt in der Hüfte einPunkt fixieren, zu dem hin traversiert werden soll; kurzfristig aufs innere Hinterbein schauen für die richtige Gewichtsverlagerung; mit äußerer Hand die innere Halsseite klopfen (damit die äußere Schulter vorkommt) 7. Pferd tritt zu wenig seitwärts und verhält sichweniger Halsabstellung, dafür mehr Biegung, Traversale aus der Volte einleiten, mehr mit dem inneren Schenkel einwirken! Mehr Renvers und Travers reiten zur Vorbereitung der Traversalen! 8. Pferd fällt über die äußere Schulter ausweniger Halsabstellung, mit wenig Längsbiegung das Pferd zunächst wieder sicher an die äußeren Hilfen bekommen 34 RHEINLANDS REITER+PFERDE 11-2012 verliert es an Schwung, sollten Takt und Schwung zunächst wieder auf geraden und großen gebogenen Linien hergestellt werden. „Dazu eignen sich in diesem Fall vor allem viele Tempounterschiede innerhalb der Gangart“, rät Weinrauch. Bei taktgefährdeten Pferden muss in der Traversale vermehrt darauf geachtet werden, mit der inneren Hand immer wieder nachzugeben, damit das Pferd sich nicht auf den Zügel stützt. Hält das Pferd zwar den Takt, verliert aber in der vorwärts-seitwärts Bewegung den Schwung, hilft es, das Pferd nach einigen Traversaltritten gerade zu richten und etwas genügend gerade gerichtet – in diesem Fall ist zunächst einmal geraderichtende Biegearbeit gefragt!“ Erfahrene Reiter können ein Verwerfen im Genick ausnahmsweise auch in der Traversale selbst korrigieren – wenn das Verwerfen nicht daran liegt, dass das Pferd insgesamt noch nicht genügend gerade gerichtet ist! Dazu trägt der Reiter die Hand kurzzeitig etwas höher – ohne dabei jedoch rückwärts zu wirken, sondern im Gegenteil geht er mit der Hand wie beim Überstreichen etwas vor oder weist mit ihr ggfs. leicht seitwärts. Diese Korrektur ist allerdings nur etwas für erfahrene Reiter mit einem handunabhän- bockeR? steigeR? gzl ta lö Vpa az Köp, d ua Wdzlk d s d. i s : www.arr.de Fotos: Brandel/HiM misch r tiges r Z für AnA Atom richti reiten AR RR® Zentrum gigen Sitz und einer gefühlvollen und sicheren Einwirkung! „Grundsätzlich sollte man sich immer vor Augen halten: Gute Traversalen bedürfen einer guten Vorbereitung. Takt, Selbsthaltung und Geraderichtung müssen sicher hergestellt sein, bevor man die erste Traversale einleitet. Auch in der Traversale kann das Grundtempo anfangs etwas Richtung Arbeitstempo erhöht werden, um dem Pferd den Schwungerhalt zu erleichtern. Therapie-, Rehabilitationsund Trainingszentrum. Aquatrainer, Thermium, Osteopathie Farblichttherapie, Physiotherapie und Massagen, Akkupunktur Homöopathische und schulmedizinische Behandlung. Top moderne Reitanlage. Pensionsstall mit hellen, großen Fenster und Paddockboxen Beritt & Ausbildung bis Klasse S Turniervorbereitung und Vorstellung Wenn Sie mehr über das Aquatraining erfahren möchten, wenden Sie sich bitte an: Gut Anstelburg Kerpen-Buir 02275-20 10 20-0 www.gut-anstelburg.de Daniel Weinrauch Der RRP-Experte zu zulegen, um es dann wieder zu versammeln. Diese kurzen Wechsel zwischen Traversalen und gerade gerichtetem Vorwärts werden einige Male wiederholt. „Der Reiter muss außerdem auch in diesem Fall darauf achten, mit dem inneren Schenkel korrekt am Gurt vorwärts treibend einzuwirken! Es kann in diesem Fall auch hilfreich sein, in der Traversale selbst zu zulegen.“ Wird das Pferd in der Traversale eng im Hals, muss der Reiter seine Hilfengebung verfeinern, das Pferd bewusster auf die Lektion vorbereiten und in der Traversale vermehrt zum Nachgeben kommen. Verwirft sich der Vierbeiner im Genick, ist Ursachenforschung angesagt. „Dieses Problem hat oft komplexere Ursachen und drückt nicht nur ein Problem mit der speziellen Lektion aus“, weiß der Ausbilder. „Oft sind Pferde, die sich verwerfen, insgesamt noch nicht Das Vorwärts muss immer vor dem Seitwärts dominieren und Traversalen sollten nur trainiert werden, so lange Takt und Losgelassenheit gesichert sind!“ Gelingen die Traversalen von der Mittellinie zum Hufschlag ohne große Probleme, kann man dazu übergehen, von der Viertellinie aus zu traversieren. So hat man dreiviertel der Bahn für die Traversale und damit auch mehr Platz, um die Traversale zu unterbrechen und zum Beispiel noch eine Volte einzubauen, um Stellung und Biegung zu korrigieren. „Beim Traversieren von der Viertellinie ist die Übungsfolge Volte – Traversale – Volte – Traversale optimal zur Verbesserung der Traversale an sich geeignet“, findet Daniel Weinrauch. Im Laufe der Ausbildung wird der Schwierigkeitsgrad dann immer weiter gesteigert: Von doppelten halben Traversalen bis hin zu Zick-ZackTraversalen, die eine der anspruchsvollsten Lektionen überhaupt darstellen, weil sie ein Höchstmaß an Durchlässigkeit, gleichmäßiger Längsbiegung auf beiden Händen und Feinabstimmung der Hilfen erfordern. „Hier ist vor allem ein geschmeidiges Umstellen von einer Traversale in die andere gefragt“, weiß Weinrauch. „Als Vorübung hierfür empfiehlt sich folgende Lektionsabfolge: Traversale links – Volte links – Volte rechts – Traversale rechts!“ Meike Jakobi Daniel Weinrauch ist Ausbildungsleiter der Landes- Reit- und Fahrschule Rheinland. Der Pferdewirtschaftsmeister absolvierte bereits seine Ausbildung zum Pferdewirt an der LRFS, die damals noch unter der Leitung von Wilfried Gehrmann in Wülfrath ansässig war. Der 35-Jährige ist heute an der Landes- Reitund Fahrschule vor allem für die Dressurausbildung zuständig. Als aktiver Turnierreiter ist er bis zur schweren Klasse im Viereck erfolgreich. UVP: ab ™ 79,90 VORSCHAU: So klappen die fliegenden Wechsel! 11-2012 RHEINLANDS REITER+PFERDE 35