Adolf Warschauer, Die Städtischen Archive in der Provinz Posen
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Adolf Warschauer, Die Städtischen Archive in der Provinz Posen
Adolf Warschauer, Die Städtischen Archive in der Provinz Posen, Leipzig 1901 (Mittheilungen der k. Preussischen Archivverwaltung, H. 5), s. 115-116 Krotoschin. Neben dem mittelalterlichen Dorfe Krotoschin entstand zu einer nicht näher zu bestimmenden Zeit eine Stadt gleichen Namens, nach deren Gründung das Dorf den Namen Alt-Krotoschin erhielt. Im Jahre 1415 erfolgte eine Übersiedlung der Stadt an eine andere Stelle. Mittelbare Stadt im Besitze adeliger Geschlechter. Das städtische Archiv, welches bei dem St.-A. deponirt wurde, besteht aus 13 Originalurkunden und einigen Abschriften. Sowohl die königliche Gründungsurkunde als auch das erste grundherrliche Privilegium sind untergegangen, und es ist auch nicht einmal mehr das Datum ihrer Ausstellung bekannt, doch sind von beiden spätere Erneuerungen erhalten. Die Verleihung des Magdeburgischen Rechts erneuerte König Kasimir 1453 Juli 2, und die Rechte und Pflichten der Bürger gegen die Herrschaft setzte ein Grundherr Namens Wierzbięta 1415 Juli 25 unter gleichzeitiger Verlegung der Stadt von Neuem fest. Allerdings ist diese letztere Urkunde nicht mehr im Original, sondern in einem mit grundherrlichen Festsetzungen versehenen Transsumpt des Johannes Rozdrazewski von 1579 Juli 18 im Besitze des St.-A. und in zwei königlichen Transsumpten von 1580 Januar 15 und 1634 August 3 im städtischen Archive vorhanden. Ein Transsumpt derselben Urkunde von 1632 Februar 6 ist in die Acten des Gnesener Consistoriums (1771-78 anno 1775 11/10) eingetragen, in denen auch eine Erklärung über den Neubau der Pfarrkirche von 1605 von Interesse ist.Von den ändern städtischen Urkunden ist die älteste ein von dem Magistrat ausgestelltes Mühlenprivilegium von 1586 Januar 6; vier Urkunden ordnen das Brauwesen, von denselben ist das eine ein Statut der Brauerinnung von 1662 October 30, zwei andere von 1726 und 1728 grenzen das Schankrecht der Juden und Christen von einander ab. Sehr wichtig sind die Statuten, welche die Grundherrschaft der christlichen Bürgerschaft 1728 Februar 13 verlieh und 1730 Januar 30 ergänzte und den Juden 1728 März l verlieh und 1730 Februar 8 ergänzte. Die jüngste der städtischen Urkunden ist eine Feuerlöschordnung von 1777 November 25. Von den Urkundenabschriften ist hervorzuheben ein Statut der Müllerinnung, welches 1728 Februar l von Zduny nach Krotoschin mitgetheilt wurde. Auch das St.-A. befindet sich abgesehen von dem oben erwähnten Transsumpt der Urkunde von 1415 im Besitze mehrerer Archivalien über Krotoschin. Hervorzuheben ist eine Originalurkunde des Erzbischofs Stanislaus Szembek, worin 1714 August 31 die älteren Privilegien des Hospitals zu Krotoschin erneuert wurden. Ein Buch Abschriften: Fundacya i prawo miasta Krotoszyna enthält eine Bestätigung der alten Privilegien von 1415, 1580 und 1632 und einer grundherrlichen Urkunde über die Stadtwiesen von 1593 durch den Grundherrn Nathaniel Paulitz und eine polnische Übersetzung der Urkunde von 1415. Ein ziemlich starker Band mit der Aufschrift: Traditio bonorum Krotoszyn et Rozdrazewo cum attinentiis per officium commissoriale palatinatus Calissiensis in fundo eorundem bonorum expedita 1787 enthält eine sehr ausführliche und werthvolle Beschreibung der genannten Güter aus der letzten Zeit des polnischen Reiches. Nach einer Meldung des Magistrats an die Posener Regierung von 1859 hatte die Stadt damals noch 21 Stadtbücher, beginnend 1590 und abschliessend 1779. Trotz wiederholter Nachforschungen ist von diesen Büchern keine Spur mehr aufzufinden gewesen. Schon Łukaszewicz hat 1875 zu seinem Überblick über die Geschichte der Stadt (s. u.) diese Bücher nicht mehr verwenden können. Litteratur: Łukaszewicz giebt in Krótki opis miast i wsi w dzisiejszym powiecie krotoszyńskim, Bd. II. S. 193 ff. eine Übersicht über die Geschichte der Stadt unter Benutzung einiger städtischer Archivalien, der Grodbuch Eintragungen und der vielfach historische Nachrichten enthaltenden Kirchenbücher; E. Eggeling, Mittheilungen betreffend die Geschichte der Stadt Krotoschin, Beilage zum Jubilaums-Programm des Gymnasiums 1886. Über die Heimsuchung Krotoschins im ersten Schwedenkriege Przyjaciel Ludu, 1848, S. 338. Test w wersji elektronicznej przygotował Rafał Witkowski