Anleitung zum Wechsel der Zylinderkopfdichtung
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Anleitung zum Wechsel der Zylinderkopfdichtung
1 Anleitung zum Wechsel der Zylinderkopfdichtung Vorwort Ich übernehme keine Garantie für die Richtigkeit und Vollständigkeit dieser Anleitung. Alle Arbeiten sollten von Erfahrenen „Schraubern“ vorgenommen werden. Die Arbeitsschritte gelten für den originalen Zustand des Motors. Sollten nicht fachmännische Änderungen an dem Motor vorgenommen worden sein, könnten die Arbeitsschritte variieren. Außerdem übernehme ich keine Haftung für die Nutzbarkeit oder Nichtnutzbarkeit der Anleitung sowie eventuell dadurch entstandene Schäden. 1.0 Werkzeug Ich werde nicht weiter auf das Werkzeug eingehen außer auf die Spezialwerkzeuge, die man eventuell nicht in einer normalen Werkstatt hat. Die da wären: - 1.1 12er Vielzahnnuss Langen 12er nicht-gekröpften Ringschlüssel Sehr langen Gewindeschneider M10 (normales metrisches Gewinde) Hocker oder ähnliches, der unter die Ölwanne passt, wenn der Wagen auf allen vier Rädern steht Vorbereitungen am Auto - 1.2 Motorhaube demontieren Kühlergrill demontieren Am Vorderrad Rechts die Muttern lösen Material was auf Lager liegen sollte - Ansaugkrümmerdichtung Abgaskrümmerdichtung Zylinderkopfdichtung (Am besten von Elring, da dort die Löse bzw. Anzugsreihenfolge der Zylinderkopfschrauben dokumentiert ist) Auspuffhaltegummis hinten (4 Stück) Rohrschelle, die unter dem Getriebehalter das Auspuffrohr mit dem Halter verbindet Frisches Motorenöl Motorölfilter Neues Thermostat (nur wenn nicht schon erneuert bzw. noch brauchbar) Wasserpumpe (nur wenn nicht schon erneuert bzw. noch brauchbar) Zahnriemen (nur wenn nicht schon erneuert bzw. noch brauchbar) Zahnriemenspannrolle (nur wenn nicht schon erneuert bzw. noch brauchbar) Zündkerzen (nur wenn nicht schon erneuert bzw. noch brauchbar) Luftfilter (nur wenn nicht schon erneuert bzw. noch brauchbar) Zündverteiler 2 Anleitung zum Wechsel der Zylinderkopfdichtung 1.3 Sicherheitshinweise Die Reparatur sollte bei kaltem Motor erfolgen. Nicht, dass ihr euch die Finger an heißem Kühlwasser oder am heißen Motor verbrennt. Desweiteren das normale bla-bla; nicht rauchen, nicht essen, nicht trinken. Batterie abklemmen nicht vergessen. 2.0 Zerlegen des Untendrunter Zuerst alles unter dem Motor freimachen, das heißt, die Kunststoffabdeckungen abschrauben. Ist der Kunststoff unter dem Kühler weg, kann man auch das Kühlwasser aus dem Kühler lassen. Dazu die Kunststoffflügelschraube unten am Kühler raus drehen. Sollte das Wasser widererwarten nicht in einem Strahl rauskommen, einfach den Kühlerdeckel aufmachen. 2.1 Neben dem Motor frei machen Lichtmaschine abmachen. TIPP: Die Schrauben, die die Kabel und den Kabelstranghalter festhalten, nachher wieder in die dazugehörigen Schraublöcher drehen, dann gehen die kleinen Schrauben nicht flöten. Zündverteiler abmachen, dabei braucht man sich nicht zu merken, an welche Zündkerze welches Kabel gehört, denn man erkennt es an der Länge der Kabel. Markiert euch bitte die Position, an der der Zündverteiler steht, damit der ZZP (Zündzeitpunkt) nachher wieder stimmt. Kühlerschlauch oben am Kühler abmachen, denn das Kühlwasser sollte inzwischen rausgelaufen sein. Gaszug vom Vergaser lösen. Luftfilterkasten demontieren. Der LF-Kasten ist mit fünf Schrauben befestigt. Zwei davon am Ventildeckel sowie mit zwei Schrauben an der Frontmaske. Die letzte Schraube ist auch die Luftfilterkastendeckelschraube. Man sollte sich die drei Schläuche, die vom Vergaser an den Luftfilterkasten mit Isolierband o.ä. markieren, da beim Zusammenbau die Schläuche, mit anderen wegen der Länge passenden, vertauscht werden können. 3 Anleitung zum Wechsel der Zylinderkopfdichtung 2.2 Vergaserdemontage vorbereiten Die endlos vielen Unterdruckschläuche am Vergaser kann man größtenteils dranlassen. Auf der Beifahrerseite ist ein runder Kasten an der Spritzwand, an dem drei Schläuche vom Vergaser ankommen. Zuerst zwei dickere, die unter den kleinen UD-Dosen enden. Dann noch ein kleiner, welcher unter der Dose von der AGR an der ASB endet. Hier reicht es, den einen von dem UD-Verteiler an der ASB abzuziehen. Auf der Fahrerseite sind: - Bremskraftverstärkerschlauch - Benzinschläuche an der Benzinpumpe (Reinseite, Rücklaufleitung, Vergaserversorgungsleitung) - Beschleunigerboxschlauch - Danach die Steckverbindungen vom Vergaser lösen. Kann man nicht vertauschen, da die Stecker nirgends anders passen. Dann sind auf der Fahrerseite an der ASB noch zwei Stecker für die Temperatur, einer für den Öldruckschalter und einer für ??? Dann ist da noch das Rohr vom Abgaskrümmer, welches über einen Gummischlauch mit dem Luftfilterkasten verbunden ist. Außerdem gibt es dann noch das Rohr, welches auf der rechten Seite die ASB mit dem Auspuff verbindet. Hier genügt ein 19er Ringschlüssel, um das Rohr auszubauen. 2.3 Vergaser demontieren Am Zylinderkopf spritzwandseitig ist die ASB mit sechs Schrauben befestigt. Vier davon sind oben, zwei unten. Das blöde daran ist, dass die Schrauben nur schwer zu erreichen sind. Man benötigt dazu den langen, nicht gekröpften 12er Ringschlüssel. Die Muttern sind in zwei Reihen, je vier Muttern über den Ansaugkanälen und zwei Muttern unter den Ansaugkanälen. In der unteren Reihe befindet sich am linken Stehbolzen ein Metallclip, der das Kabel vom Öldruckschalter festhält. Den also nicht verbummeln. Sind alle Muttern gelöst, kann man die ASB runternehmen, indem man die ASB nach unten kippt, so dass sich die ASB von den oberen Stehbolzen löst. Ist das geschehen, einfach die ASB nach oben weg ziehen, da die unteren Befestigungslöcher nach unten offen sind (Langlöcher). Hiernach kann man dann auch direkt den Ölfilter wechseln, da man nun wunderbar von oben dran kommt. 4 Anleitung zum Wechsel der Zylinderkopfdichtung 2.4 Benzinpumpe demontieren Dabei sollte man beachten, dass eine gewisse Menge Öl rausläuft, da die Pumpe mit Motoröl geschmiert wird. Außerdem kann man nicht verhindern, dass das Benzin in der Pumpe rausläuft. Also Augen aufhalten und nicht rauchen. Außerdem wird die Pumpe von einem Stößel angetrieben, welcher in einer Führungsbüchse am Zylinderkopf liegt. Diesen nicht verschlampen, da ohne diesen Stößel die Benzinpumpe nicht pumpen kann. Als abschließende Aktion sollte man noch die beiden Benzinleitungen vom Tank kommend verstopfen, da sonst langsam der Sprit aus dem Tank da raus gedrückt wird. Hat man nix zum verschließen der Leitungen da, kann man das rauslaufen auch verhindern indem man den Tankstutzen hinten öffnet. 2.5 Kühlerschläuche zum Innenraum demontieren Die Kühlerschläuche zum Innenraumwärmetauscher müssen gelöst werden. Stellt dazu einen Behälter unter den Wagen, da hier noch die eine oder andere Menge Kühlwasser rauskommt. 3.0 Motorhalter zahnriemenseitig Vorwort: Der Motorhalter zahnriemenseitig ist ein Arschloch!! Der Motorhalter ist mit drei Schrauben am Motor fest. Diese drei Schrauben sind jedoch so „eingebaut“ das man mit einem Schlüssel nur an die unterste herankommt. Die anderen beiden Schrauben sind unter dem horizontal liegenden Eisen versteckt. An diese Schrauben kommt man mit einer ¼ Zoll Ratsche und einer kurzen Verlängerung ran. Dazu müssen jedoch Vorbereitungen getroffen werden. 5 Anleitung zum Wechsel der Zylinderkopfdichtung 3.1 Motorhalter Teil 1 lösen Zuerst muss der Motor angehoben werden. Dazu einen Wagenheber und ein Holzbrett unter die Ölwanne und den Motor soweit anheben, dass das Federbein links sich leicht anhebt. Wenn der Motorhalter zahnriemenseitig entlastet ist, kann man die 14er Schraube lösen und ohne Probleme rausziehen. Danach die beiden 14er Muttern lösen, die den Gummiteil mit dem eigentlichen Halter verbinden. 3.2 Motorhalter Teil 2 lösen, die Erste Zuerst wird der Motor wieder abgelassen, da der Wagenheber wieder gebraucht wird. Dann den Wagen vorne rechts anheben und das Vorderrad demontieren. Ist dieses ab, muss der Kunststoffschutz hinter dem Rad abgemacht werden. 3.3 Motorhalter Teil 2 lösen, die Zweite Jetzt nähert man sich langsam dem eigentlichen Halter. Dazu muss der Motor angehoben werden. Dafür braucht man keinen neuen Wagenheber, sondern nur ein Höckerchen, welches man unter die Ölwanne stellt. Ist der Motor ein bisschen zu tief, den Wagen mit dem Wagenheber weiter anheben. Ist der Hocker (oder etwas anderes) unter der Ölwanne, muss man den Wagen wieder ablassen. Dabei stellt man dann fest, dass der Motor sich auf der rechten Seite langsam aus der Sollposition nach oben raus hebt. Der Wagen wird so lange abgelassen bis man die beiden oberen Schrauben sehen kann, die den Motorhalter am Motor festhalten. Man kann auch als Indikator, wie weit man den Wagen ablassen kann, den Motorhalter vorne benutzen (der am Kühler). An diesem Motorhalter kann man sehen, bis wohin man den Motor aus dem Motorraum raus heben kann. Denn wenn die Schraube am Motor selbst (größere Loch) auf Anschlag ist, ist der Motor weit genug aus dem Motorraum raus gehoben. 3.4 Motorhalter Teil 2 lösen, die Dritte So. Nun ist der Motorhalter zahnriemenseitig lösbar. Dazu eine 1/4“ Ratsche nehmen und eine kurze Verlängerung mit 12er Nuss. Da der Motor jetzt weit genug hochgehoben ist, kommt man mit der Ratsche an die beiden oberen Schrauben des Motorhalters. Die Ratsche muss dann auf dem Dom aufliegen, aber noch drehbar sein. Ist der Motorhalter runter, muss man den Wagen wieder anheben, da man sonst nicht an die Riemenscheibe drankommt. Außerdem macht ist es nicht so gesund für die restlichen Motorhalter, wenn der Motor zu lange in dieser Position liegt. 6 Anleitung zum Wechsel der Zylinderkopfdichtung 4.0 Zahnriemen Vorwort: Die Gefahr beim Demontieren des Zahnriemens ist, dass dieser nachher falsch aufgesetzt werden kann. Sollte das geschehen sein, kann ein Motortotalschaden die Folge sein. Also Augen aufmachen und Gehirn einschalten!! 4.1 Zahnriemenabdeckung oben entfernen Die Zahnriemenabdeckung oben ist mit einem Haufen 10ner Schrauben und einer Innensechskantschraube (as known as „Inbusschraube“) fest. 4.2 Riemenscheibe demontieren Je nach Ausstattung der Werkstatt kann man das einfach, mit einem Schlagschrauber und einer 19ner Nuss machen, schwerer mit einem 19ner Ringschlüssel und einem Motek. Hart gesottene Baster machen die Schraube auch mithilfe eines 19ner Ringschlüssel und dem Anlasser lose. Die Methode ist euch überlassen, nur ohne entfernen der Riemenscheibe kann man nicht weitermachen! 4.3 Zahnriemenabdeckungen unten entfernen Da die Riemenscheibe nun ab ist, kann man sich an die untere Abdeckung des Zahnriemens ab. Beachtet außerdem die Scheibe, die sich hinter der Riemenscheibe bzw. vor dem Zahnriemen befindet. Diese verhindert ein Wandern des Zahnriemens auf dem unteren Ritzel. 4.4 Zahnriemen positionieren Nun muss man den Motor auf OT stellen, bevor man den Zahnriemen abmacht. Dabei muss man auf der Kurbelwelle den kleinen Punkt auf 6 Uhr stellen. Macht man die Seite dort mal sauber, sieht man sogar eine Ausbuchtung unter dem Ritzel, auf die der Punkt am Ritzel zeigen soll. 4.5 Nockenwellenposition beachten Die Nockenwelle hat ihre OT Position, wenn der Nockenwellenradpositionspin auf 6Uhr steht. Sollte das nicht der Fall sein, muss man die Kurbelwelle solange drehen, bis beide Markierungen richtig stehen. 4.6 Zahnriemenspannrolle lösen und Zahnriemen abnehmen Die Spannrolle vom Zahnriemen lösen, und ausbauen. Beachtet die Einbauposition der Spannfeder!! Ist die Spannrolle lose kann der Zahnriemen abgenommen werden. 7 Anleitung zum Wechsel der Zylinderkopfdichtung 5.0 Auspuff demontieren Nun muss der Auspuff abgemacht werden, damit man sich danach an den Zylinderkopf lösen kann. Dazu zuerst das Warmluftblech über dem Krümmer abgemacht werden. Sollten die drei Schrauben abreißen, ist das nicht so schlimm, da der Motor auch im Winter ohne dieses Warmluftblech funktioniert. 5.1 Auspuff lösen Zuerst muss der Auspuff unten am Getriebehalter gelöst werden. Dazu krieche man unter das Auto und löse die Eisenschelle, die um den Auspuff gewickelt ist. Danach löst man das Rohr, welches den Auspuff auf der Fahrerseite mit dem Luftfilterkasten verbindet. Danach müssen die beiden 12er Schrauben links und rechts am Vorkat gelöst werden. Danach muss man den Lichtmaschinenhalter lösen, um vernünftig an die Krümmerschrauben dran zu kommen. Ist das geschehen, löst man die sechs Schrauben. 5.2 Krümmer vom Zylinderkopf ziehen Ist alles gelöst, kann man den Krümmer in Fahrtrichtung von den Bolzen ziehen und weiter unten positionieren. 6.0 Zylinderkopf vorbereiten Dazu erst mal den Ventildeckel demontieren. Ist der Ventildeckel runter, sieht man auf der Einlassseite hinten ein kleines Ritzel, welches von der Nockenwelle angetrieben wird. Das muss auch demontiert werden. Achtet da aber auf die Einbaureihenfolge der großen Scheibe und des Zahnradhalters. Danach könnt ihr das Ritzel, welches in den Zylinderkopf gesteckt ist, auch rausziehen. Außerdem sollten nun, falls noch nicht geschehen, die Zündkerzen raus gedreht werden. 6.1 Zylinderkopfschrauben lösen Die Zylinderkopfschrauben nach Vorgabe lösen und rausziehen. Die Schrauben, die vorne unter den Zündkerzen liegen werden schwerer gehen, da diese nicht im Öl liegen. Eventuell sollte man auch einen sehr langen Gewindeschneider M10 bereithalten, um die Gewinde im Block ggf. nachzuschneiden. Achtet bitte auch darauf, dass keine von den Schrauben abreißt. Diese dann auszubohren o.ä. kann mit einem kaputtem Motorblock enden. Also sachte rangehen, sollte eine oder mehrere Schrauben schwer gehen!! 8 Anleitung zum Wechsel der Zylinderkopfdichtung 6.2 Zylinderkopf runternehmen Nun kann der Zylinderkopf runter genommen werden. Das sollte man möglichst grade machen, da sonst Öl oder Kühlwasser rauslaufen kann. 7.0 Motorblock reinigen Der Motorblock muss nun von den alten Dichtungsresten befreit werden. Dazu benutzt man feines Schmirgelpapier oder einen Schaber. Dabei werden auf jeden Fall Dichtungsreste in die Öl und Wasserkanäle sowie in die Zylinder fallen. Die Reste im Öl und Kühlwasser sind nicht so schlimm, da die bei Öl- bzw. Wasserwechsel rauskommen. Die Reste jedoch, die in die Zylinder fallen sollte man ausblasen, damit nachher keine Riefen in den Zylindern entstehen. ACHTUNG: Wenn man mit einem Schaber arbeitet, bitte nicht das Aluminium vom Block abkratzen!! 7.1 Zylinderkopf bearbeiten Nun ist der Zylinderkopf dran. Diesen sollte man unbedingt planen lassen. Will man das nicht, hier auch so wie mit dem Motorblock verfahren, und die Dichtungsreste entfernen. Ist der Zylinderkopf runter, kann man dann auch weitere Maßnahmen am Kopf vornehmen. Zum Beispiel Ventilschaftdichtungen erneuern, Ventile neu einschleifen, wenn geplant wird, das ein oder andere Zehntel mehr runternehmen… u.s.w. 7.2 Motorblock für die neue Dichtung vorbereiten Bei der Demontage des Kopfes sind zwei Positionierungshülsen aufgefallen, die meistens noch im Zylinderkopf stecken. Diese nimmt man aus dem Kopf raus, und steckt sie in die passenden Löcher im Block. Danach legt man die Zylinderkopfdichtung auf den Block. Desweiteren steckt im Block noch ein Stab, der von dem Zahnrad von Punkt 6.0 angetrieben wird. Dieser kann rausgenommen werden, da er nachher, nachdem der Zylinderkopf wieder auf dem Block ist, von oben durch das Loch reingesteckt bzw. reingefallen lassen werden kann. 7.3 Zylinderkopf auf den Block legen Nun den Zylinderkopf auf dem Block mit der neuen Dichtung legen. Dabei wird auffallen, dass der Kopf an der Einlassseite etwas mehr Abstand zum Block hat, als an der Auslassseite. Das liegt an den Positionierungshülsen, die nicht 100%ig im Kopf stecken. Ein Gummihammer und etwas Gefühl beim Klopfen behebt das Problem. 9 Anleitung zum Wechsel der Zylinderkopfdichtung 7.4 Zylinderkopf fest ziehen Nun die Schrauben wieder in die entsprechenden Löcher stecken und nach Vorgabe festziehen. Achtet bitte darauf, dass sechs von zehn Schrauben länger als die anderen vier sind. Die kürzeren Schrauben gehören in die Löcher unter den Zündkerzen. Oder anders, alle langen Schrauben liegen im Öl. Ist der Zylinderkopf fest, kommt zuerst der Stab wieder in das Loch, in das nachher wieder das Zahnrad kommt. Ist der Stab in das Loch gefallen, muss man das Zahnrad, was darüber war, auch in das Loch stecken. Danach dreht man mit der Hand an dem Zahnrad, bis dieses wieder unten am Zylinderkopf anliegt. Dann sollte das Zahnrad auch schwerer zu drehen sein, da nun die Ölpumpe, unten im Block, wieder angetrieben wird. Ist das alles vollbracht, muss nur noch das Zahnrad, welches die Nockenwelle mit dem Ölpumpenantrieb verbindet, eingebaut werden. Als abschließende Arbeit setzt man den Ventildeckel wieder drauf, und kann sich an das Zusammenbauen des Motors setzen. 8.0 Auspuff wieder festmachen Nun den Auspuff in umgekehrter Reihenfolge, wie in Punkt 5.2 bis 5.0 beschrieben, mit neuer Dichtung montieren. Danach wieder den Lichtmaschinenhalter montieren. 8.1 Zahnriemen wieder aufsetzten, die Erste Jetzt kommt der letzte kritische Punkt bei der Reparatur. Nachdem die Position der Kurbelwelle bzw. der Nockenwelle, wie in Punkt 4.6 bis 4.4 beschrieben, überprüft wurde kann man den Zahnriemen (ggf. neuer Zahnriemen, neue Wasserpumpe und neue Spannrolle) wieder auflegen. Dabei geht man wie folgt vor: Zuerst die Spannrolle einbauen, und die Rolle in der Position möglichst weit nach hinten, also den Zahnriemen möglichst lose, festziehen. Danach den Zahnriemen auf das Nockenwellenrad legen, dann an der Wasserpumpe vorbei den Zahnriemen auf die Kurbelwelle legen. Achtet dabei darauf, dass die Seite des Zahnriemens, die nach vorne zeigt, stramm ist, und die Seite, die nach hinten zeigt, lose ist. 10 Anleitung zum Wechsel der Zylinderkopfdichtung 8.2 Zahnriemen wieder aufsetzten, die Zweite (Vorwort) Bevor jetzt weiter gemacht werden kann, muss ich etwas Erleutern. Der Motor dreht im Uhrzeigersinn, wenn man auf die Zahnriemenseite schaut. Der Zahnriemen hat eine Lasttrum- und eine Leertrumseite. Die Leertrumseite ist die, wo die Spannrolle sitzt. Die Lastrumseite ist die, an der die Wasserpumpe sitzt. Wenn ihr euch nun vorstellt, wie der Zahnriemen belastet wird, wenn der Motor (die Kurbelwelle) sich dreht, denke ich, dass die Last- und Leertrumseite erklärt sind. 8.3 Zahnriemen wieder aufsetzten, die Zweite Nun habt ihr den Zahnriemen aufgelegt, aber die Spannrollenmutter noch nicht gelöst, sodass sie noch nicht den Zahnriemen spannt. Jetzt schaut ihr euch nochmal den Zahnriemen und die Ritzel an. Motor und Nockenwelle müssen auf Position sein, und der Zahnriemen auf der Lastrumseite gespannt, auf der Leertrumseite lose sein. Nun löst ihr die Schraube der Spannrolle. Dann müsste diese sich an den Zahnriemen anlegen, und die Leertrumseite auch spannen. Dann legt ihr die dicke Riemenscheibe auf die Kurbelwelle und dreht den Motor nur in Drehrichtung! Wenn der Motor zwei Umdrehungen gemacht hat, nehmt ihr die Riemenscheibe wieder ab, und kontrolliert noch einmal die Position der Nocken- und Kurbelwelle. Sollte der Punkt unten an der Kurbelwelle ungefähr ½ Zahn versetzt sein, während die Nockenwelle genau auf Position ist, stimmen die Steuerzeiten. Ist der Punkt aber sehr weit von der Sollposition weg, muss der Zahnriemen nochmal neu aufgelegt werden. Danach wieder die Position durch drehen des Motors überprüfen. 8.4 Zahnriemen wieder zudecken Wenn nun die Steuerzeiten, nach Überprüfung, stimmen, kann man die Abdeckungen des Zahnriemens wieder dran bauen. Dabei sind zwei Sachen zu beachten. Die Untere Abdeckung hat eine Schraube, an der ein Blech mit befestigt war. Das Blech auf keinen Fall weglassen, da an diesem Blech der Zündzeitpunkt kontrolliert wird. Die obere Abdeckung hat eine Schraube (oben rechts, gegen Fahrtrichtung), an der ein Massekabel befestigt ist. Diesen auch nicht vergessen einzubauen. 8.5 Riemenscheibe Jetzt kann die Riemenscheibe wieder befestigt werden. Dabei das Blech, welches zwischen Zahnriemen und Riemenscheibe sitzt nicht vergessen. Ist die Riemenscheibe drauf und fest (Die Schraube mit maximal 50NM festziehen, also nicht 20min mit dem Schlagschrauber draufhalten!!) geht es weiter mit dem Arschloch-Motorhalter. 11 Anleitung zum Wechsel der Zylinderkopfdichtung 9.0 Motorhalter wieder befestigen Dazu hebt ihr den Wagen wieder an der rechten Seite solange an, bis der Hocker unter die Ölwanne passt. Danach den Wagen wieder ablassen, bis der Motor wieder nach oben rauskommt (Siehe Punkt 3.4 bis 3.2) Kann man die Schraubenlöcher am Motor für den Motorhalter sehen, kann man sich an den Motorhalter wagen. Das ist ein bisschen gefummel und dauert knappe 10minuten. Ist der Motorhalter am Motor fest, nimmt man sich den zweiten Teil des Halters (Punkt 3.1) und befestigt ihm am ersten Arschloch-Motorhalterteil. Ist der Teil fest, hebt man den Wagen wieder an, bis die Löcher des Gummiteils mit den Löchern am Dom übereinstimmen. Dann die lange 14er Schraube rein und festziehen. Ist der Motor wieder am Halter, und der Halter wieder an der Karosse fest, hebt man den Wagen wieder an und nimmt den Hocker unter Ölwanne weg. 9.1 Radseitig wieder alles befestigen Nun kann man den Wagen auf der rechten Seite wieder komplettieren. Dazu muss man zuerst das Kunststoffteil wieder anbringen, und danach das Rad wieder draufmachen und vorschriftsmäßig festziehen. Ist alles soweit klar, kann der Wagen wieder abgelassen werden, sodass er wieder auf den eigenen Beinen steht. 10.0 Den Motor wieder funktionsfähig machen Erstmal eine Übersicht: Auspuff ist dran, Zylinderkopfdichtung ist drin, Zahnriemen ist drauf, Motor hängt wieder in seinen Haltern, Wagen steht auf allen vier Rädern. Fehlt noch die Frischgas- und die Zündungsseite sowie die Lima. Die Lichtmaschine kann man jetzt wieder befestigen. Dazu einfach den Punkt 2.1 lesen. 10.1 Benzinpumpe dran Nun erst mal die Benzinpumpe wieder montieren. Dazu bitte den Stift beachten (Punkt 2.4) und nachher die Benzinschläuche wieder montieren. Hier ist darauf zu achten, dass der Schlauch vom Filter kommend, an den unteren Stutzen kommt, die Rücklaufleitung ganz oben an die Pumpe. 10.2 Wasserschläuche wieder montieren Nun kann man die Wasserschläuche wieder dranmachen. Zuerst die Schläuche für den Innenraum, danach den Schlauch, der nach dem Thermostat an den Kühler geht. Hat man ein neues Thermostat gekauft, kann man das jetzt auch einbauen. 12 Anleitung zum Wechsel der Zylinderkopfdichtung 10.3 Vergaser wieder dran Dazu die ASB mit neuer Dichtung auf die Bolzen am Zylinderkopf setzten. Beachtet hier (wie in Punkt 2.3 beschrieben) das man die ASB erst schief auf die unteren beiden Bolzen kommt, und dann „hochgeklappt“ werden kann. Beim festziehen der sechs Muttern darauf achten, das der Kabelhalter für den Öldruckschalter an den unteren, linken Bolzen kommt. Ist die ASB mit dem Vergaser wieder dran, können die Unterdruckschläuche, sowie der Benzinschlauch wieder befestigt werden. Auch die Stecker für Temperatur u.s.w. können nun wieder montiert werden. Falls es noch nicht geschehen ist, können nun die beiden Rohre für die Abgasrückführung wieder montiert werden. 10.4 Zündverteiler wieder montieren Jetzt kann der Zündverteiler wieder dran. Wenn ein neuer Verteilerfinger und ein neuer Verteiler gekauft wurden, kann man diese, bevor der Verteiler in den Kopf kommt, erneuern. Danach muss der Zündverteiler so gedreht werden, dass der Schlitz am Verteiler in das passende Gegenstück an der Nockenwelle passt. Dazu einfach mit einer Taschenlampe in das Zündverteilerloch schauen und den Verteiler demensprechend positionieren. Ist der Verteiler im Zylinderkopf fest, muss dieser wieder auf die markierte Position gedreht werden. Nicht den Stecker am Zündverteiler vergessen. Gilt nur wenn man den Verteiler & Verteilerfinger erneuert hat: Hat man jedoch den Verteiler und Verteilerfinger erneuert, muss der Zündverteiler erst mal in Grundeinstellung gedreht werden. Das bedeutet, das man den Verteiler so dreht, das die Schraube genau in der Mitte des Langloches ist. Wenn der Motor nachher läuft muss der ZZP dann entsprechend neu eingestellt werden. 10.5 Testlauf Den Motor kann man nun auch ohne Luftfilterkasten und Motorhaube laufen lassen. Dazu erst mal Kühlwasser ohne Frostschutz einfüllen. Danach das Kühlwasser wieder ablassen, und hoffen das ein Großteil des Schmantes vom abschleifen der alten Zylinderkopfdichtung, mit rauskommt. Auch das alte Motorenöl kann nun abgelassen werden, indem sich dann auch ein Teil der alten Zylinderkopfdichtungsreste befindet. Danach das Öl und das Kühlwasser wieder auffüllen, und die Batterie anschließen. Nun sollte der Motor starten. Er müsste recht laut sein, und die ersten Minuten wie gewohnt im Kaltstart laufen. Sowie der Motor warm ist, sollte sich das Standgas anders als normal anhören, da der Luftfilterkasten noch fehlt. 13 Anleitung zum Wechsel der Zylinderkopfdichtung 11.0 Abschließende Arbeiten Ist der Testlauf erfolgreich gewesen, kann man den Wagen wieder komplettieren. Dazu den Luftfilterkasten wieder einbauen (UD-Schläuche beachten), und die Motorhaube sowie den Grill wieder einbauen. Auch sollte man nochmal das Kühlwasser ablassen und mit neuem Wasser sowie Kühlerreiniger befüllen, damit sich das Öl aus dem Kühlsystem löst. Hier die Gebrauchsanweisung beachten, und nach der angegebenen Zeit das Wasser-Reiniger Gemisch gegen Kühlwasser + Frostschutz erneuern. Die Leute, die den Verteilerfinger und Verteiler erneuert haben, müssen nun noch bei betriebswarmem Motor den Zündzeitpunkt einstellen. © Robert Winkens