könnt ihr die gesamte Chronik der Alexander von Humboldt einsehen.

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Die Bark “ALEXANDER VON HUMBOLDT”
Chronik von Kapitän Klaus Novara und Kapitän Manfred Hövener
1906 Stapellauf, Einsatz als Feuerschiff
Im Auftrage der preußischen Regierung lief im Jahre 1906 der Schiffsrumpf aus Stahl genietet bei
der Weser-Werft in Bremen vom Stapel. Für das erste Feuerschiff mit Dampfmaschinenantrieb
wurde ein bewährter Segelschiffsriss gewählt. Als Feuerschiff “Sonderburg” hatte es danach
eine bewegte Laufbahn mit verschiedenen Namen und Positionen in Ost- und Nordsee. Im Jahre
1986 wurde das Feuerschiff “Kiel” von seiner letzten Position vor der Jade- und
Wesermündung in Wilhelmshaven außer Dienst gestellt.
Die im Jahre 1984 gegründete Sail Training Association Germany (S.T.A.G.) erwarb 1986 das
Schiff vom Bundesverkehrsministerium für einen symbolischen Preis von DM 17.000. Durch
Umbau sollte ein Segelschiff entstehen, das für gemeinnützige Zwecke der Jugendförderung
eingesetzt werden sollte.
1986 bis 1988 Umbau, Taufe, Probefahrten und Indienststellung
Im Jahre 1986 wurde die Deutsche Stiftung Sail Training (DSST) mit Sitz in Bremerhaven
gegründet. Die S.T.A.G. übergab als erster Stifter das ausgediente Feuerschiff in die neue
Stiftung. Beim Motorenwerk Bremerhaven erfolgte der Umbau unter Leitung der DSST. Eine
große Anzahl Segelbegeisterter aus dem Kreise der S.T.A.G.-Mitglieder fühlte sich berufen,
freiwillig und ehrenamtlich am großen Vorhaben mitzuwirken. Finanziert wurde es wesentlich
vom 2. Stifter, der Brauerei Beck & Co..
Der Geburtstag des 3. Stifters Egon Harms fällt mit dem von Alexander von Humboldt
zusammen. Daraus und aus dem nachhaltigen Wirken des berühmten Naturforschers fiel die
Entscheidung für den Schiffsnamen „Alexander von Humboldt“. Die Devise des
Namenpatrons beschreibt die Ziele des Segelschiffs für die Jugend am besten: “Die See ist eine
Brücke - sie verbindet Länder und Völker”.
Der Umbau dauerte zwei Jahre, von 1986 bis 1988. Das Schiff wurde als Bark mit über tausend
Quadratmetern Segelfläche getakelt. Der Germanische Lloyd (GL) klassifizierte Rumpf, Rigg und
Maschine; der hohe Sicherheitsstandard entspricht den internationalen SOLAS-Bestimmungen
für Traditionsschiffe. Die grüne Rumpffarbe erinnert an die Tradition einer ehemaligen
Bremerhavener Segelschiffs-Reederei, Rickmers. Becks & Co. vervollständigten das
Erscheinungsbild, indem sie die Segel in ihrer traditionellen grünen Firmenfarbe stifteten. Für
deren Handhabung wurde ein modernes Konzept gewählt, das ein Setzen und Bergen von Deck
aus ermöglicht.
Nach den Probefahrten, im Mai 1988 begann für das ehemalige Feuerschiff ein neuer
Lebensabschnitt als Windjammer für die Jugend: Freifrau von Humboldt vollzog den
würdevollen Taufakt mit dem Spruch:
“Halt frei den Kurs von Strand und Riff, und bleibe Du ein glückhaft Schiff”.
Anschließend wurde das Schiff in der Nord- und Ostsee eingehend geprüft und für gut
befunden. Es lief bei gutem Wind unter voller Besegelung 10 Knoten, unter Maschine bis zu 7
Knoten. Eine junge ehrenamtliche Stammbesatzung wurde von erfahrenen Berufsseeleuten
trainiert und mit dem Schiff vertraut gemacht. Hier wurde der Grundstein gelegt für den
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Betrieb des Schiffes durch eine gut ausgebildete Stammbesatzung. Mit den grünen Segeln und
dem grünen Schiffsrumpf kam Farbe auf das Wasser. In der Kurzform “ALEX” wurde der
einzige privat betriebene Rahsegler unter deutscher Flagge bald zum Begriff.
Im Sommer nahm die “ALEX” das erste Mal an der Kieler Woche teil.
Bundespräsident Richard von Weizsäcker war als Gast auf einem Tagestörn an Bord.
Anschließend segelte das Schiff ohne Wertung in der STA-Regatta nach Karlskrona, Helsinki,
Visby und Mariehamn. Anlässlich der Unterzeichnung der Städtepartnerschaft zwischen
Bremen und Rostock war das Schiff zu Gast in Warnemünde.
Im Herbst erhielt das Schiff einen Holzbelag für das Manöverdeck und das sog. Versaufloch. Das
Holzdeck auf der Back wurde überholt. In den Wintermonaten wurden die Umbauarbeiten
unter Deck abgeschlossen. Nun standen 60 Kojen, zwei Messen, ein Hospital und ein Salon zur
Verfügung.
1989 STA-Regatta und Törns im Atlantik
Es wurden mehrere Ausbildungstörns in Nord- und Ostsee unternommen. Der Höhepunkt des
Sommers war die Teilnahme an den STA-Regatten Bremerhaven-London-HamburgMalmö-Travemünde mit Jugendlichen.
Im Herbst startete die Bark das erste Mal zu den Kanarischen Inseln. Hierbei sollten auch
erwachsene Mitglieder der S.T.A.G. die Möglichkeit haben, auf einem Trainingsschiff zu segeln.
Dank guter Organisation der DSST-Geschäftsstelle waren Besatzung und Trainees von diesen
14-tägigen Segeltörns in der Passatregion begeistert.
1990 Besuch der ostdeutschen Häfen
Erstmalig nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze organisiert die S.T.A.G. einen Segeltörn
für die westdeutschen Traditionsschiffe in die ostdeutschen Häfen. Die “Alex” war als
einziger Rahsegler dabei, als Rostock, Stralsund und Saßnitz angelaufen wurde. Die
ostdeutschen Besucher zeigten großes Interesse.
Auf den folgenden Ausbildungstörns wurden Häfen in Polen, Dänemark, Norwegen und
Holland besucht. Im Winter wurden erneut die Inseln der Kanaren erkundet.
1991 Ausbildung und Modernisierung
Die Bark segelte auf Ausbildungstörns in Nord- und Ostsee. Der Höhepunkt des Sommers war
die Teilnahme an der STA-Regatta von Aberdeen nach Delfzijl.
Im Rahmen der jährlichen Werftzeit wurden die Schlingerkiele um die Winkelendstücke
reduziert. Die Stromerzeugungsanlage wurde modernisiert und eine Klimaanlage installiert.
Zusätzlich wurde eine Frischwassererzeugungsanlage für die Produktion von 2,5 t Trinkwasser
pro Tag eingebaut.
Im Herbst versegelte das Schiff erneut in das Seegebiet der Kanarischen Inseln.
1992 “ALEX” segelt nach Amerika
Vom Atlantik segelte die Bark direkt nach Genua. Im Geburtsort von Columbus war der Start
der Columbus-Regatta 1992 zur Erinnerung an die 500. Wiederkehr der Entdeckung Amerikas.
In Cadiz versammelte sich eine große Flotte von Segelschiffen, die vom spanischen König Juan
Carlos in die Neue Welt verabschiedet wurde. Die “ALEX” segelte die gesamte Regatta über
Teneriffa, Puerto Rico, Bermudas, New York, Boston, Liverpool rund Schotland nach
Bremerhaven. Währen der sieben Etappen wurden Stammbesatzung und Trainees in Übersee
abgelöst. Das Schiff legte in vier Monaten eine Distanz von 11.850 Seemeilen zurück und wurde
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in allen Häfen von der einheimischen Bevölkerung herzlich begrüßt.
Nach der Werftzeit im Herbst segelte das Schiff zum vierten Mal Richtung Kanaren.
1993 STA-Regatta und Herbst-Törns im Mittelmeer
Als die Bark am 20.5. nach Bremerhaven zurückkehrte, waren seit der Indienststellung genau
fünf Jahre vergangen. Die Bilanz unter Segeln: 86.400 Seemeilen zurückgelegt und 1.544 Tage
auf See verbracht. Diese Distanz entspricht etwa dem vierfachen Äquatorumfang. Ein stolzes
Ergebnis für die engagierte Stammbesatzung.
Im Mai nahm die Bark als Begleitschiff an der Nordsee-Regatta Helgoland-Edinburgh-Kiel
teil. Nach der Kieler Woche wurden die STA-Regatten Den Helder-Newcastle-Bergen-LarvikEsbjerg gesegelt. Dabei wurde auch erstmals Bremerhavens Partnerstadt Grimsby in England
besucht. Den Abschluss des Sommers bildete der Besuch der “Eurosail” in Antwerpen.
Nach der Werftzeit im Herbst segelte die “ALEX” zum ersten Mal im Oktober und November
im Mittelmeer. Diese Törns waren sehr erfolgreich und eröffneten ein neues Segelrevier. Der
Winter wurde wieder in der Inselwelt der Kanaren verbracht.
1994 Windjammerparade und 10 Jahre S.T.A.G.
Nach den ersten Wintertörns wurde Ende Januar die magische Distanz von 100.000 Seemeilen
erreicht, die die “ALEX” seit der Indienststellung zurückgelegt hat.
Nach der Rückkehr aus dem Süden besuchte die Bark die Veranstaltung „L’Armade de la
Liberte“ in Rouen. Bei der STA-Regatta war sie nicht dabei. Den Sommer erlebte sie in der
Ostsee und besuchte neben vielen anderen Häfen auch Bremerhavens Partnerstadt Pori in
Finnland.
Ende August feierte S.T.A.G. ihr 10jähriges Bestehen in Saßnitz mit einem großen Hafenfest
und einer Windjammerparade, die von der “ALEX” angeführt wurde.
Bei der Werftzeit im Oktober wurden erstmals Außenhautplatten erneuert und ein
leistungsstarker Hilfsdiesel eingebaut.
Anschließend segelte das Schiff ins Mittelmeer und unternahm Törns rund um die Kanaren.
1995 Festival der Windjammer in Bremerhaven
Am 1. Mai kam die “ALEX” aus dem Süden und segelte erstmals unter Vollzeug durch die
Londoner “Tower Bridge”.
Erstmalig wurde die Dockzeit in den Mai verlegt. Das gesamte Unterwasserschiff wurde im
Sandstrahlverfahren gründlich gereinigt. Ein 5-Schichten Anstrich aus Teer-Epoxy-Farbe bildete
die neue Konservierung.
Die Saison wurde mit der “Rosenregatta” in der Ostsee eröffnet. Am 16. Juni segelte die
“ALEX” von Cuxhaven kommend in die Schleuse von Brunsbüttel anlässlich des 100-jährígen
Kanalgeburtstages. An Bord waren die Bundestagspräsidentin Frau R. Süssmuth und die
drei Prinzen von Preußen aus dem Hause Hohenzollern.
Im Sommer segelte die “ALEX” auf der STA-Regatta in der Nordsee von Edinburgh nach
Bremerhaven und belegte in der Klasse A den 5. Platz.
Beim Festival der Windjammer Bremerhaven 95 wurde die Parade auf der Weser von der
“GORCH FOCK” angeführt, den Abschlusshöhepunkt bildete die “ALEXANDER VON
HUMBOLDT” unter vollen Segeln.
Auf der zweiten Regatta Frederikshavn - Amsterdam belegte “ALEX” den 3. Platz.
Nach dem Hafenfest in Bremen segelte das Schiff wieder ins Mittelmeer und anschließend
über Madeira zu den Kanaren, in die Passatregion.
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1996 Geburtstagsfeier und 90 Jahre “ALEX”
Im Mai kehrte die “ALEX” nach Bremerhaven zurück und wurde erstmals bei der Werft
Rickmers-Lloyd in Bremerhaven gedockt.
Am 31.5. wurde mit einer Pressekonferenz an Bord der 90. Geburtstag des ehemaligen
Feuerschiffes gefeiert. Der Öffentlichkeit wurde die erfolgreiche Jugendarbeit unter Segeln in den
vergangenen acht Jahren vorgestellt. Das Fernsehen berichtete von Bord und der Shanty-Chor
Bremerhaven stellte den “ALEX”-Shanty vor.
Von der Seebäderkaje wurde bei einem Fest für die Stammbesatzung das Schiff nach Oslo
verabschiedet. Anschließend segelte das Schiff in der Ostsee und bei der Kieler Woche.
Im Juli nahm Bundespräsident Roman Herzog an einem Segeltörn von Warnemünde nach
Rostock teil. Von Bord der “ALEX” eröffnete er die Baltic Sail 96.
Bei der STA-Regatta von St. Petersburg nach Helsinki wurde der 6. Platz belegt.
Der Schirmherr der STA, Prince Philip von England, besuchte im Hafen von Turku die
“ALEX”-Besatzung und gratulierte zum Erfolg.
Schon Ende August segelte das Schiff wieder Richtung Mittelmeer. Diesmal waren Malta, die
Ägäis mit den vielen Inseln und Zypern das Reiseziel.
Anschließend erreichte der Segler das beliebte Segelrevier der Kanarischen Inseln.
1997 “ALEX” zur 1000-Jahr Feier in Danzig, neue Inmarsat-Anlage
Ende April kehrte das Schiff aus dem Süden nach Bremerhaven zurück.
In der Werftzeit wurde nach neuen funktechnischen Bestimmungen (GMDSS) eine SatellitenKommunikationsanlage Satcom-C und UKW mit dem neuen digitalen Anrufverfahren (DSC),
eine Seenotfunkboje (EPIRP) und ein neuer Kreiselkompass von Anschütz eingebaut.
Erstmals wurde ein um 600 Kilo leichterer Segelsatz von der Fa. Beilken/Bremen angeschlagen,
mit einer Gesamtsegelfläche von nunmehr 1010 Quadratmetern.
Nach der Werftzeit und der Kieler Woche segelte das Schiff nach Schottland, wo vor Aberdeen
die STA-Regatta nach Trondheim gestartet wurde. Die ALEX-Crew erhielt TRONDY, den
1.Preis bei der Crewparade! Die zweite Wettfahrt verlief über Bergen nach Göteborg. Wegen
zu wenig Wind in der Nordsee konnten die Regatten nicht zu Ende gesegelt werden.
Der Höhepunkt des Jahres war der Aufenthalt zur 1000-Jahr-Feier von Danzig.
Radio Bremen veranstaltete ein Hafenkonzert von Bord der “ALEX”.
Im Herbst versegelte das Schiff wieder in die Nordsee. In Bremerhaven wurde ein modernes
Farbradargerät Bridgemaster II eingebaut und das Schiff trat seine Reise ins Mittelmeer an.
Von den Balearen ging es dann wieder zu den Kanarischen Inseln.
1998 „ALEX“ 10 Jahre unter Segeln – Südamerika-Karibik-Törn
Nach Rückkehr im April in den Heimathafen Bremerhaven wurde das Schiff fit gemacht für die
sommerlichen Tall Ships Races und den anschließenden Südamerika-Karibik-Törn.
Mitte Mai wurde ein Jubiläum gefeiert: 10 Jahre unter grünen Segeln haben die „ALEX“ zu
einem internationalen Markenzeichen für erfolgreiche Jugendarbeit auf See werden lassen. Eine
stolze Bilanz: 192.395 Seemeilen auf 340 Seetörns mit 18.500 Personen an Bord. Das entspricht
dem 9fachen Erdumfang.
Nach der Kieler Woche versegelte das Schiff nach England, wo in Falmouth die STA-Regatta
nach Lissabon zum “Vasco da Gama Memorial” gestartet wurde. Zurück ging es über Vigo
nach Dublin und weiter über Edinburgh nach Bremerhaven.
Im Herbst schlossen sich Ostsee-Törns nach Rügen und Stettin an.
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Am 3.10. startete die “ALEX” von Bremerhaven einen einzigartigen Törn zu Ehren der
200jährigen Wiederkehr der Südamerika-Expedition des Forschers Alexander von
Humboldt. Die Gedächtnisroute führte über den Atlantik. Mehr als 1.350 S.T.A.G.-Mitglieder
wollten diese Reise mitmachen. Dies konnte die “ALEX” alleine nicht bewältigen, weshalb ein
weiteres S.T.A.G.- Schiff, die Brigg “ROALD AMUNDSEN” mit Heimathafen Wolgast, die
kleine Flotte vervollständigte.
Durch mehrere Besatzungswechsel konnten schließlich 850 Personen auf der “ALEX” und 480
Personen auf der “ROALD” die 208tägige Reise miterleben. Von Las Palmas segelten die Schiffe
über die Kapverdischen Inseln und den Äquator nach Belem am Amazonas. Es folgte ein
Besuch der europäischen Raketenbasis in Kourou/Guyana sowie der berüchtigten „Ile de
Salut“. Über die Häfen Port of Spain, Trinidad und die Antillen segelten die beiden Schiffe zur
Küste von Venezuela, wo vor 200 Jahren Alexander von Humboldt im Hafen von Cumana
landete. Entlang der Küste ging es nach Cartagena in Kolumbien und dann nördlich nach
Havanna auf Kuba. In allen Häfen wurden die Schiffe von den deutschen Botschaften betreut
und von der Bevölkerung freundlich begrüßt.
Die Heimreise ging über den Atlantik zurück über die Bahamas, Bermudas, Azoren und von
Irland nach Bremerhaven. Es wurden 18.363 Seemeilen zurückgelegt und 52 Häfen in 28
Ländern angelaufen.
1999 STA-Regatta rund England
Nach der Werftzeit im Mai gab es einen Ausbildungstörn für die Stammbesatzung in der
Nordsee. Dann segelte die “ALEX” zur Kieler Woche und anschließend durch den Englischen
Kanal nach St. Malo. Hier startete die STA-Regatta nach Greenock. Über Lerwick/Shetlands
ging es zum Zielhafen Aalborg in Dänemark. Anschließend wurde in der Ostsee gesegelt und im
Herbst zurück nach Bremerhaven. Nach der Ausrüstung versegelte die “ALEX” zu den Balearen
und später zu den Kanarischen Inseln. Hier fand zuerst der “Holzdeck-Törn” statt, wobei mit
Holzfachleuten und der Stammbesatzung die Kalfaterung des Holzbelages Manöverdeck und der
Back erneuert wurde.
2000 Finnische Inselwelt und schwedische Schären
Nach der üblichen Werftzeit im Frühjahr ging es rund Skagen in die Ostsee zur Kieler Woche.
Über Stettin dann weiter zum Starthafen der STA-Regatta nach Danzig und vom Zielhafen
Helsinki nach Mariehamn. Nach der „Parade of Sails“ in Stockholm segelte die “ALEX” nach
Flensburg. Mit den Auszubildenden von Bosch segelte die Bark von Rostock rund Skagen wieder
in die Nordsee nach Amsterdam und abschließend zur Sail Bremerhaven 2000.
Im Herbst ging es dann wieder ins Segelrevier Mittelmeer und für die kalte Jahreszeit in die
kanarische Inselwelt.
2001 Kabinenumbau und neuer Antrieb
Gleich nach der Rückkehr aus dem Süden wurde der Deutsche Seeschifffahrtstag in Elsfleth
besucht. Umrahmt wurden diese Tage auf der Freiluftbühne mit “Zar und Zimmermann”, zu der
die Schiffsbesatzungen eingeladen waren.
Während der Werftzeit wurde ein Teil der Kabinen umgebaut und in hellem Holz neu gestaltet.
Außerdem wurde eine neuere und stärkere Hauptmaschine eingebaut. Die “ALEX” wird jetzt
angetrieben von einem 8-Zylinder MAN-Dieselmotor mit 615 PS. Zusätzlich wurde eine
Fernstartmöglichkeit vom Fahrstand Brücke geschaffen.
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Danach ging es zur Kieler Woche und weiter zu den Jugendtörns nach Antwerpen zum Start der
STA-Regatta nach Alesund. Auf dem zweiten Teil von Bergen nach Esbjerg konnte der 10.
Platz bei 22 teilnehmenden Schiffen in der Klasse A erreicht werden.
Im Herbst versegelte die “ALEX” wieder zu den Balearen und anschließend in das WinterRevier Kanarische Inseln.
2002 STA-Regatten im Mittelmeer und Törns in der Ägäis und im karibischen Meer
Von den Kanarischen Inseln segelte die “ALEX” gleich nach Genua zu einem kurzen
Werftaufenthalt ohne Dockung. Nach einigen Kurztörns rund Balearen segelte das Schiff über
Barcelona und Alicante zum Starthafen der STA-Regatta nach Malaga. Diese führte entlang
der iberischen Westküste nach La Coruna. Der zweite Teil durch die Biskaya wurde nicht
gesegelt, sondern das Schiff kehrte ins Mittelmeer zurück. Über Sizilien ging es in die
griechische Inselwelt bis nach Rhodos. Die Besatzungen erlebten unvergessliche Badetörns. Im
Herbst befand sich die “ALEX” zur Ausrüstung wieder in Genua und segelte anschließend über
Madeira zu den Kanaren..
Von den Kanaren ging es dann über den Atlantik in die Karibik, nach Martinique.
In der Inselgruppe der Kleinen Antillen segelte das Schiff fünf erlebnisreiche 14tägige Törns,
und danach über die bewährte Route Bermudas, Azoren nach St. Malo, um nach langer
Abwesenheit am 10. Mai den Heimathafen zu erreichen.
2003 “ALEX” 15 Jahre unter Segeln, STA-Regatten und Jugendtörns Ostsee
Ohne große Feierlichkeiten wurde bei der Rückkehr des Schiffes nach fast zweijähriger
Abwesenheit an den 15. Jahrestag gedacht, den die “ALEX” unter Segeln ist.
15jährige Bilanz: 313.815 Seemeilen, 523 Törns mit 28.600 Personen an Bord.
Während der Werftzeit im Mai bei Rickmers-Lloyd wurde auch die Klasse durch den
Germanischen Lloyd erneuert, die nun für weitere fünf Jahre der “ALEX” Seetüchtigkeit und
Fahrterlaubnis bescheinigt. Das Sicherheitszeugnis für einen weltweiten Einsatz wurde bestätigt.
Im neuen Glanz erschien das Schiff auf der Kieler Woche und segelte dann nach Gdynia. Von
hier startete die Regatta mit Jugendlichen nach Turku; „Alex“ errang einen achtbaren 7. Platz
bei 14 teilnehmenden Schiffen in der gleichen Klasse. Der zweite Teil der Wettfahrt von Riga
nach Travemünde bescherte den Schiffen heftige Stürme in der Ostsee. Der „Alex“-Bordarzt
leistete einem verunglückten Skipper eines anderen Schiffes erste Hilfe.
Wohlbehalten segelte die “ALEX” im Herbst wieder zu den Balearen und Kanaren.
2004 STA-Regatten in der Nordsee und „20 Jahre S.T.A.G.“
Am 1. Mai erreichte die “ALEX”, wohlbehalten zurück von den Kanarischen Inseln,
den Heimathafen Bremerhaven. Auf eine große Werftzeit im Frühjahr wurde verzichtet und nur
notwendige Arbeiten am Schiff getätigt. So segelte die “ALEX” den ganzen Mai in der Nordsee
und danach rund Skagen zur Kieler Woche.
Die Jugend-Törns und STA-Regatten verliefen von Antwerpen über Aalborg nach Stavanger.
Auf der Regatta nach Cuxhaven belegte die “ALEX” von 15 gestarteten Groß-Seglern in der
Klasse A einen ehrenwerten 6. Platz.
Während der SAIL-Cuxhaven wurde das 20. Jubiläum der S.T.A.G. gefeiert. Hier, am Sitz von
TRANS-OCEAN, wurde “ALEX” zu ihrem „mobilen Stützpunkt“ ernannt.
Bei der Abschluss-Parade auf der Elbe sahen tausende Zuschauer die “ALEX” als
Führungsschiff an der Alten Liebe unter Vollzeug vorbeirauschen. Über Elsfleth ging es rund
Skagen zu den deutschen Häfen in der Ostsee und durch den Nordostsee-Kanal zurück nach
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Bremerhaven. Hier wurde die “ALEX” auf der Werft Rickmers-Lloyd gedockt und
grundüberholt. Das Holzdeck der Back wurde erneuert. Ein neues Radargerät Furuno mit
Farbbildschirm wurde eingebaut. Dabei wurde der Antennen-Mast auf der Back entfernt und die
Antenne im Besanmast angebracht. Gleichzeitig wurde die Navigationsausrüstung durch eine
elektronische Seekarte erweitert und das neuartige, automatische Schiffsidentifikationssystem AIS
installiert. Für mehr Sicherheit an Bord sorgt nun auch eine neue Brandmeldeanlage von ELNA.
Über St. Malo, Lissabon, Malaga, Funchal wurde dasWinterrevier um die Kanaren erreicht.
2005 Kapverdische Inseln, STA-Regatten und SAIL Bremerhaven
Während der Winter-Törns segelte die “ALEX” zweimal von den Kanaren zu den Kap
Verdischen Inseln und erschloss dort ein neuartiges Segelrevier. Mit der Unterstützung von
TRANS-OCEAN und den dort ansässigen Stützpunktleitern bildeten diese Törns eine
erfolgreiche Abwechslung in der Passatregion. Die “ALEX” bedankte sich mit einer
Kleiderspende an die ärmere Bevölkerung. Über die Azoren segelte die Bark zurück nach
Bremerhaven. Hier wurde das zweite Furuno-Radargerät installiert, mit der Antenne ebenfalls im
Besanmast. Nach einer Farbenauffrischung ging es gleich weiter zum Hamburger
Hafengeburtstag und anschließend nach Bremen und Wilhelmshaven. Ab Bremerhaven segelte
die Bark rund Skagen nach Flensburg, Neustadt und zur Kieler Woche. Durch den NordostseeKanal segelt die “Alex” mit Jugendlichen in die Irische See zur STA-Regatta von Waterford
nach Cherbourg, hier mit einem 12. Platz in Class A. Die folgende Wettfahrt führte die
Besatzung, darunter auch Iren und Franzosen, von Newcastle nach Fredrikstad am Oslofjord.
Den Abschluss der Jugendtörns bildete die SAIL 2005 Bremerhaven mit einer Auslauf-Parade
auf der Weser, an der 200 Segelschiffe aus 25 Nationen teilnahmen. Die “ALEX” segelte nach
Amsterdam weiter und kam über Emden wieder zurück nach Bremerhaven.
In einer dreiwöchigen Werftzeit mit Dockung wurde das Schiff rundum überprüft und neu
gemalt. Die Maschineanlage, als Garant für die Einhaltung der Törnpläne, wurde vollständig
überholt und ein neu überholter Segelsatz angeschlagen. Jetzt war die Bark fit für ihre
herausfordernde Jubiläumsreise.
2005/06 Törn nach Südamerika rund Kap Hoorn und 100. Geburtstag
Die Bark startete am 25. September 2005 ab Bremerhaven zu ihrer längsten Reise. Auf diesem
Törn rund Südamerika kam die „ALEX“ schon in der Nordsee in die Ausläufer des Hurrikans
„Katrina“, der New Orleans zerstört hatte. Die weiteren Reiseabschnitte verliefen über La
Coruna, Lissabon und Teneriffa zu den Kapverdischen Inseln. Bei gutem Wetter und
kleiner Kalmenzone wurde unter Vollzeug Recife erreicht. Über die Häfen San Salvador,
Puerto Seguro segelte die Bark weiter südwärts nach Rio de Janeiro, feierte Weihnachten in
Montevideo und das neue Jahr nach kurzem Aufenthalt in Bueneos Aires wieder auf hoher See.
Auf dem Weg nach Ushuaia passierte die Bark Kap Hoorn (von Bremerhaven bis hierher hatte
die „ALEX“ exakt 10.063 Seemeilen zurückgelegt) und ein zweites Mal mit neuer Crew auf dem
Weg von Ushuaia nach Valparaiso. Die nächsten Häfen waren Callao, Iquique, Guayaquil,
Puerto Baquarizo auf den Galapagos-Inseln und schliesslich der Eingang zum Panama-Kanal,
Balboa.. Von Ushuaia bis hierher hatte die „ALEX“ 7.008 Seemeilen zurückgelegt. Der PanamaKanal wurde am 1./2. April durchfahren. In Cristobal wurde das Schiff für die Weiterreise neu
ausgerüstet und Kurs auf Havanna/Cuba genommen.
Durch das Karibische Meer, über den Nordatlantischen Ozean und durch die Nordsee bis nach
Bremerhaven waren noch 6941 Seemeilen zu bezwingen. Bei diesem letzten Reiseabschnitt
wurden die Häfen Hamilton/Bermudas, Ponta Delgada/Azoren und St.Malo/Frankreich
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angelaufen, um dort auch die Besatzungen zu wechseln. Am 11.Juni, nach 8 Monaten und
24012 Seemeilen, vollendete die „Alexander von Humboldt“ ihre Jubiläumsreise. Schon
auf der Aussenweser wurde die „ALEX“ von zahlreichen Traditionsschiffen empfangen und in
einer Einlaufparade in den Heimathafen Bremerhaven geleitet. Im Rahmen eines Festprogramms,
das große Resonanz bei Presse, Rundfunk und Bevölkerung fand, wurde die glückliche Heimkehr
und der 100.Geburtstag der „ALEX“ gefeiert. Eine Jubiläumsbroschüre würdigte das
erfolgreiche Sail Training Projekt der „Alexander von Humboldt“. Dazu brachte die Deutsche
Post einen passenden Briefumschlag mit Sonderstempel in Umlauf. Der Verein TRANSOCEAN würdigte die Jubiläumsreise der „ALEX“ mit der Trans-Ocean-Medaille.
2006 50-järiges Jubiläum der „Tall Ships Races“
Nach den Veranstaltungen rund um den 100-jährigen Geburtstag der “ALEX” fanden einige
Tagestörns für interessierte Mitsegler auf der Weser statt. Anschließend folgten die Jugendtörns
im Rahmen der Tall Ships Races 2006. Von Bremerhaven versegelte die Bark nach St.Malo in
Frankreich, dem Treffpunkt der internationalen Flotte der Sail Training Schiffe.
Nach den Festlichkeiten segelten die Schiffe nach Torbay/England, von wo – wie vor 50
Jahren – das Tall Ships Race nach Lissabon/Portugal gestartet wurde. Während der folgenden
„Cruise in Company“ wurden die Segler in den Häfen Cadiz und La Coruna/Spanien festlich
empfangen. Das zweite Race führte von La Coruna nach Antwerpen/Belgien. Obwohl die
„Alexander von Humboldt“ bis in den Englischen Kanal recht gut im Rennen lag, musste sie
wegen technischer Probleme vorzeitig ausscheiden und Cherbourg/Frankreich anlaufen.
Die „ALEX“ segelte nun über Ijmuiden/Holland nach Newcastle/England und brachte die
Seekiste zurück, die dort ein Jahr zuvor die Kinder eines Heims an Bord gegeben haben. Diese
Kiste, bepackt mit allen kleinen und großen Sorgen und Wünschen der Heimkinder, fand
so – nach etwa 30000 Seemeilen an Bord der „ALEX“ – den Weg zurück nach Newcastle.
Die folgende Reise führte über Zeebrügge/Belgien zurück nach Bremerhaven.
Bei den nun folgenden teils stürmischen Törns in der südlichen Nordsee beteiligte sich die
„ALEX“ traditionell am Race zum Weser-Jade-Cup. Neben Wilhelmshaven wurden noch
Helgoland und Cuxhaven angelaufen. Die Sommertörns endeten am 15.10. in Bremerhaven.
2006/07 Segeltörns zu den Inseln im Nordatlantik
Mitte bis Ende Oktober war für unser Schiff bei der Rickmers-Lloyd Werft eine umfangreiche
Überholung fällig. Große Flächen des Holzdecks wurden saniert, der Segelsatz ausgetauscht,
Inneneinrichtungen verbessert, die Hauptmaschine gründlich überholt u.a.m. Dabei waren
zahlreiche freiwillige Helfer im Einsatz.
Nach einem Sturm mit Orkanböen startete die „ALEX“ mit 2 Tagen Verspätung, am 2.
November, zu ihren Wintertörns im Nordatlantik. Über Cherbourg, Bilbao, Lissabon, und
Cadiz segelte die Bark erstmalig nach Agadir/Marokko wo sie von staatlichen Würdenträgern,
dem deutschen Botschafter in Marokko und dem Staatssekretär des Bundesministers für
Wirtschaft ehrenvoll empfangen wurde. In den nun folgenden drei Monaten segelte die „ALEX“
in den Gewässern der Kanarischen Inseln. Weihnachten verbrachten Schiff und Crew auf
La Gomera, Silvester wurde in St. Cruz de Tenerife mit dem großartigen Feuerwerk erlebt und
Karneval in La Palma gefeiert. Mitte März erreichte die Bark die Kap Verdischen Inseln. In
diesem herrlichen Segelrevier, mit dem beständigen NE-Passat mit 5 bis 6 Windstärken,
verbrachte die „ALEX“ zwischen Sal im Norden und Fogo im Süden weitere 4 Wochen.
Nachdem in Sao Nicolau und Sal die Spendenpakete für die einheimischen Kinder
übergeben waren, versegelte die Bark in einem weiten Bogen nach Westen, den vorherrschenden
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Winden entsprechend, zu den ca. 2000 Seemeilen nördlich gelegenen Azoren, mit Aufenthalten
in Horta und Ponta Delgada. Der folgende Törn - 1530 sm nur unter Segeln - führte nach
Falmouth/England und St.Malo/Frankreich. Auf dem Weg in die Nordsee wurde natürlich
noch Helgoland besucht. Am 6.Mai beendete die „ALEX“ ihre Wintertörns, nach 14304
Seemeilen, wohlbehalten in ihrem Heimathafen Bremerhaven.
2007 Sommertörns in Nord- und Ostsee. Tall Ships’ Races. 12 Hafenfeste.
Nach kurzer Liegezeit in Bremerhaven begannen die Sommertörns mit dem Fest zum
Hamburger Hafengeburtstag. Es folgte das Havenfest in Bremerhaven mit Tagestörns auf
der Weser. Weiter ging es rund Skagen über Flensburg in die Ostsee zur Stralsunder
Segelwoche und zur Kieler Woche. Im Mittelpunkt der Ostseereisen standen die
Herausforderungen der Tall Ships’ Races und die Festivals für die internationalen Crews der
Sail Training Schiffe in den beteiligten Häfen Aarhus/Dänemark, Kotka/Finland,
Stockholm/Schweden und Stettin in Polen. Im Race von Stockholm nach Stettin erreichte die
„ALEX“ den 4.Platz in der Klasse der Windjammer. Nach den STI-Veransaltungen segelte
die Crew zur „Hanse Sail Rostock“, ein weiteres „Highlight“ in diesem Segelsommer. Die
folgenden Törns führten zurück in die Nordsee, zu einem Hafenfest in Cuxhaven und zum
Festival „Sail De Ruyter“ in Vlissingen in den Niederlanden. Von hier segelte die „ALEX“
über London/UK via Partnerstadt Grimsby nach Edinburgh/Leith/Schotland und weiter über
Kristiansand/Norwegen nach Bremerhaven.
Zum Abschluss der Sommertörns besuchte unsere Bark Wilhelmshaven und kämpfte bei der
Regatta auf der Jade um den „Jade Weser Port Cup“ - wie immer ohne Erfolg! Nach Rückkehr
in den Heimathafen wurde die „ALEX“ für die Wintersaison gewartet und ausgerüstet.
2007/2008 Ein Winter – vier Meere
Am 20. Oktober versegelte die „ALEX“ von Bremerhaven über St.Malo und Lissabon nach
Palma de Malorca und Malaga im Mittelmeer. Der folgende Törn führte in die Gewässer der
Kanarischen Inseln. Nach dem großen Weihnachts-Seglerfest der Traditionsschiffe in Santa
Cruz de La Palma und der traditionellen Silvesterparty in Santa Cruz de Tenerife segelte die
„ALEX“ zu den Kap Verdischen Inseln. In Sal wurden 37 große Kisten mit Medikamenten,
Verbandsmaterial und Kinderkleidung entladen, die Kinderärzte aus Cochem an der Mosel
und aus Dortmund in Westfalen, für die armen Insulaner gespendet haben. In der Passatzone
segelte die Bark weiter über den Atlantischen Ozean in das Karibische Meer, zum Basishafen
Martinique. Nach unvergesslichen Törns in der paradiesischen Inselwelt der kleinen Antillen,
zwischen Tobago und Antigua, segelte die „ALEX“ Anfang März wieder Richtung Heimat, in
den rauen Nordatlantik. Nach Monaten mit frischen Winden bei schönstem Wetter, erwischte
unsere Bark schon 100 Seemeilen vor den Bermudas der erste heftige Sturm mit Windstärke10.
Während der „Verschnaufpause“ auf den Bermudas bekam die“ALEX“ Besuch von einer
Schülergruppe der „High Sea High School“, die mit der „Johann Smid“ von Clipper DJS auf der
gleichen Route unterwegs waren. Selbst strömender Regen konnte die jungen Leute nicht
abhalten ins Rigg unserer Bark zu klettern. – Während der nächsten beiden Törns über den
Atlantik waren noch einige Stürme mit Orkanböen bis 11 Bft. abzuwettern. Für diese Reisen
melden sich Kapitäne, Stammcrews und Mitsegler, die diese Herausforderungen mit einem guten
Segelschiff gelassen bewältigen. Nach 5 Wochen und ca.3400 Seemeilen, mit kurzem Aufenthalt
auf den Azoren und Irland, erreichte die „ALEX“ St.Malo. Der Törn in die Nordsee verlief bei
ruhigem Wetter. Vor Einlaufen in den Heimathafen war natürlich noch ein Besuch auf
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Helgoland fällig. Es folgten noch Kurztörns auf der Weser, in die Deutsche Bucht und nach
Wilhelmshaven. Anschließend verholte die Bark in die Werft Rickmers-Lloyd.
2008 Tall Ships’ Races in Nordsee und Atlantik – “ALEX” 20 Jahre unter Segeln“ Regatta von Portugal nach Madeira: “1.Price overall and Class A“ für die”ALEX”
Im Mai/Juni lag unsere Bark 21 Tage in der Werft. Klassenerneuerungsarbeiten waren fällig und
dazu die Grundüberholung technischer Anlagen, Rigg und Schiffskörper. Dabei haben auch
viele freiwillige Helfer von Sonnenaufgang bis in die Nacht gearbeitet. Letztendlich erhielt die
„ALEX“ das Schiffssicherheitszeugnis und das Zertifikat des Germanischen Lloyd über den
Erhalt der Klassifizierung für die nächsten 5 Jahre.
Die Sommertörns begannen mit einem erfolgreichen Erprobungs- und Ausbildungstörn für
Schiff und Stammbesatzungen, bevor die Bark sich zur Kieler Woche aufmachte. Anschließend
versegelte die „ALEX“ über Ijmuiden nach Liverpool, dem Ausgangshafen für die Tall Ships’
Races. Die erste Regatta führte von der Irischen See rund Schotland, Orkney- und
Shetlandinseln nach Maloy in Norwegen. Weiter ging es in einer „Cruise in Company“ nach
Bergen/Norwegen. Nach dem zweiten Race, das in Den Helder/Holland endete, segelte die
„ALEX“ zur „Lütten Sail“ in Bremerhaven. Bei diesem Windjammer-Treffen feierte
unsere Bark ein weiteres Jubiläum – schließlich war sie seit 20 Jahren unter Segeln und hat
dabei mehr als 440.000 Seemeilen unter den Kiel gebracht. Das entspricht dem 20fachen
Erdumfang! Auf dem nun folgenden Törn stellte ein junger Kapitän, der schon vor vielen Jahren
auf der „ALEX“ groß geworden war, sein ganzes Können unter Beweis. Statt zum nächsten
Hafen Falmouth hunderte von Meilen gegen den Wind zu motoren, analysierte er die
Großwetterlage und segelte mit seiner begeisterten Crew rund Schotland zum Bestimmungshafen. Er kam pünktlich an!
Hier begann die zweite Regattaserie des Jahres, das Tall Ships’ Race von England über
Ilhavo/Portugal nach Funchal/Madeira. Auf der ersten Etappe erreichte die Bark den 3.Platz
in der Class A. Im zweiten Race - und wieder führte einer unserer jungen Nachwuchs-Kapitäne
das Schiff - belegte die „ALEX“ zum ersten Mal in ihrem 20jährigen Seglerleben den 1.Platz in
der Klasse der Windjammer und in der Gesamtwertung aller beteiligten Segler. Das
wurde natürlich, im Rahmen der Festlichkeiten zum 500-Jahr-Feier in Funchal, ausgiebig gefeiert.
Von Madeira segelte unsere Bark über Malaga ins Mittelmeer. In Ibiza und Palma de Mallorca
endete die aufregende Sommersaison für unsere „grüne Lady“.
Es bleibt noch nachzutragen:
- Die 20jährige Karriere unseres „Windjammers für die Jugend“ wurde bei der
„International Sail Training Conference“ in Halifax/Kanada gewürdigt, mit der
Verleihung der „Loyalty Trophy“, ein Cup, der dem Schiff zuerkannt wird, das sich bei den
„Tall Ships’ Races“ besonders engagiert hat.
- Im Rahmen des Bremer Logistiktages wurde der „Logistik-Preis 2008“ der Kieseling Stiftung (dotiert mit 15.000 Euro) der Deutschen Stiftung Sail Training verliehen, für die
„erfolgreiche logistische Leistung“ einer gemeinnützigen Organisation.
2008/2009 Traditionssegeln - Balearen, Kanarische und Kap Verdische Inseln
Mitte Oktober wurde die „ALEX“ in Palma de Mallorca für den Start in die Wintersaison
ausgerüstet. Nach einigen Törns rund um die Balearen versegelte die Bark über Cadiz/Spanien
und Agadir/Marokko in die Gewässer der Kanarischen Inseln. In diesem interessanten
Segelrevier entdeckten die Mitsegler auch die Kultur und Landschaften der „Inseln des ewigen
Frühlings“. Eine Gruppe von 34 Crewmitgliedern bestieg sogar den 3817 Meter hohen
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schneebedeckten Gipfel des TEIDE. Nach der Teilnahme an dem großartigen Weihnachtsfest
der Traditionssegler in Santa Cruz de La Palma sowie an der internationale Silvesterparty mit
dem grandiosen Feuerwerk im Hafen von Santa Cruz de Tenerife, nahm die „ALEX“ Anfang
Januar Kurs auf die bisher noch wenig erschlossenen Kap Verdischen Inseln. Erstmalig
verbrachte unsere Bark mehrere Wochen in diesem Seegebiet mit den kargen felsigen Inseln und
den beständigen Passatwinden, die auch mal recht heftig wehen können. Fast alle Inseln
wurden besucht, von Sal im Norden bis Fogo im Süden. Anfang Februar segelte die „ALEX“
wieder zu den Kanarischen Inseln. Nach zwei weiteren Wochen versegelte die Bark auf ihren
Rückreisetörns über Lissabon/Portugal, Bilbao/Spanien, St.Malo/Frankreich und Helgoland
zum Heimathafen Bremerhaven. Es folgten einige Kurztörns in die Nordsee und nach
Wilhelmshaven und eine kurze Liegezeit in Bremerhaven für Ausrüstung, Reparaturen und
Instandhaltung. Mit drei Tages-Schnuppertörns auf der Weser endete Mitte Mai eine
interessante Wintersaison.
2009 Metropolen in der Ostsee - „25 Jahre S.T.A.G.“ - „Jade-Weser-Cup“ für die ALEX
Die Sommertörns begannen mit der Teilnahme am 32. Deutschen evangelischen Kirchentag in
der Hansestadt Bremen. Anschließend segelte die ALEX rund Skagen über Kopenhagen in die
Ostsee nach Eckernförde. Auf dieser Reise besuchte sie auch Sonderborg, wo sie im Jahre 1906
als „Feuerschiff Sonderburg“ vor Anker gelegen hat. Nach einigen Reisen zur Kieler Woche
und in der westlichen Ostsee folgten die Jugendtörns. Auf dem Weg nach Gdynia/Polen,
besuchte die ALEX die Festungsinsel Christiansö, bei Bornholm. Es folgten die Tall Ships´
Races nach St.Petersburg/Russland und von Turku/Finnland nach Kleipeda/Litauen. Im
weiteren Verlauf der Ostseetörns wurden, teils mehrfach, die historischen Metropolen Tallin
(Reval)/Estland, Helsinki/Finnland, Mariehamn/Aalandinseln, Visby/Gotland, Riga/
Lettland, Stockholm/Schweden, Rönne/Bornholm und Rostock/Warnemünde angelaufen.
Ende September segelte die ALEX zurück in die Nordsee nach Bremerhaven, zur Feier zum
25. Geburtstag der S.T.A.G. Im Oktober, nach einigen Segeltörns rund Helgoland, endete
die Saison mit der Regatta der traditionellen Segelschiffe auf der Jade. Bei stürmischen Winden
und rauer See gewann die „ALEX“ - gegen eine Konkurrenz von 16 Gegnern - den begehrten
„Jade-Weser-Cup“ der Stadt Wilhelmshaven.
2009/2010 Inseln im Nordatlantik – Mittelmeer
Während der Werftzeit, Ende Oktober, wurde die „ALEX“ mit der Unterstützung vieler
freiwilliger Helfer für die Winterreisen klar gemacht und aufgehübscht. Nach einer Tagesfahrt auf
der Weser segelte das Schiff bei zunächst günstigen Winden gen Westen. Im westlichen Kanal,
kurz vor St.Malo wurde der erste Sturm abgewettert. Auch auf dem Törn durch die Biskaya blieb
das stürmische Wetter der „ALEX“ treu. Auf dem Seeweg in den sonnigen Süden wurden
Lissabon und Malaga angelaufen.
Anfang Dezember erreichte die „ALEX“ die Kanaren. Während der drei folgenden Reisen
wurden die Inseln Teneriffa, La Palma, La Gomera und Gran Canaria besucht. Die teilweise
außergewöhnlich stürmische SW-Wetterlage in diesem Seegebiet entsprach nicht unbedingt den
Erwartungen von Kapitän und Crews.
Im Januar segelte die „ALEX“ weiter südlich in die Inselwelt der Kap Verden. Nach dem
Crewwechsel in Palmeira wurden auf dem folgenden Törn die Inseln Boavista, Sao Nicolao, Sao
Antao, Sao Vincente und Sal erkundet.
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Auf der nächsten Reise segelte die Crew bei günstigen Winden zu den 1500 Seemeilen nördlich
liegenden Azoren. Die nun folgenden beiden Törns waren für Stamm und Mitsegler, die das
Windjammersegeln bei Sturm, Regen und Kälte im Winter-Nordatlantk bevorzugen, ein
besonderes Erlebnis. Dabei waren Windstärken bis 10 Bft. und entsprechend grober Seegang mit
bis zu 10 m hohen Wellen keine Ausnahme. So heißt es im Bericht des Kapitäns: „Die Reise
unterlag insgesamt der Jahreszeit entsprechend schwierigen Wetterbedingungen und bedeutete
für die gesamte Besatzung eine große Herausforderung. Auch das Schiff wurde in allen seinen
Teilen stark beansprucht und hat sich als gutes Seeschiff wieder einmal bewährt.“ Bemerkenswert
ist, dass während der zweiten Reise alle sechs Matrosen der Stammbesatzung weiblich waren!
Während der Azorentörns wurden die Inseln Sao Miguel (Ponta Delgada), Faial (Horta) und
Terciera angelaufen.
Auf dem Seeweg zurück ins Mittelmeer wurde Lissabon und Almeria besucht. Mitte März
erreichte die „ALEX“ Palma de Mallorca. Hier wurde das Schiff überholt und ausgerüstet für
die folgenden Sommertörns.
2010 „Historical Seas Tall Ships Races“ - „North Sea Tall Ships Races“ - „Sail
Bremerhaven“ - Ostsee - “Jade-Weser-Cup”
Von Palma de Mallorca segelte die “ALEX” nach Monaco, wo der Kapitän unter den
bewundernden Blicken der Monegassen das Schiff unter Segeln in den Hafen führte und ihn
auch später segelnder weise verließ. Trotz Sturm und winterlichem Wetter im Golf von Genua
wurde keine der Sehenswürdigkeiten ausgelassen. So segelte die „ALEX“ über Calvi, Genua,
Elba, Monte Christo nach Civitavecchia (Hafen von Rom) und weiter zur Insel Capri. In
Neapel gab es Probleme mit dem Crewwechsel. Wegen der Gaswolken nach dem Vulkanausbruch auf Island wurden die Flüge gestrichen. Flugs organisierte unser Büro einen Reisebus
und nach 30 Stunden hin und 30 Stunden zurück konnte der nächste Segeltörn, vorbei am
aktiven Vulkan Stromboli, durch die Straße von Messina nach Malta, rechtzeitig fortgesetzt
werden. Von Malta segelte die „ALEX“ durch die Griechische Inselwelt nach Volos, dem
Starthafen der Tall Ships Races. Der Regattakurs führte - entsprechend der Legende von Jason
und den Argonauten bei der Suche nach dem GOLENEN FLIES - durch die Dardanellen, das
Marmara Meer und den Bosphorus in das Schwarze Meer bis nach Varna in Bulgarien. Die
zweite Regatta endete in Istanbul, der Europäischen Kulturhauptstadt 2010. Der Besuch in
dieser historischen Metropole, auf der Grenze zwischen Orient und Okzident, war für die Crews
der Segelschiffe ein außergewöhnliches Erlebnis. Das dritte Race führte durch die Dardanellen
zurück ins Ägäische Meer, nach Lavrion bei Athen mit seinen zahlreichen Kulturdenkmälern.
Nach den Festlichkeiten zum Abschluss der Regattaserie versegelte die „ALEX“ – nachdem die
Crew vergeblich nach Odysseus gesucht hatte - durch den Kanal von Korinth über Palermo
nach Palma de Mallorca und weiter über Lissabon bis nach Antwerpen. Hier begannen die
traditionellen Tall Ships Races in der Nordsee, mit den Zielhäfen Aalborg in Dänemark,
Kristiansand in Norwegen und Hartlepool in Schotland. Nach 10 Monaten und nahezu 17.000
zurückgelegten Seemeilen erreichte die „ALEX“,nach einem Besuch in London und Helgoland,
rechtzeitig ihren Heimathafen, zur „Sail Bremerhaven 2010“. Büro- und Stammcrews sorgten
hier für eine umfangreiche und einzigartige Präsentation der Deutschen Stiftung Sail Training
und der S.T.A.G. im Rahmen der Festlichkeiten. Die nachfolgenden Törns führten rund Skagen
in die Ostsee bis Bornholm. Dabei wurden die Häfen Göteborg, Travemünde und Kiel
angelaufen. Durch den Nord-Ostsee-Kanal versegelte die „ALEX“ zurück nach Bremerhaven.
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Es folgten noch einige Tagesfahrten, Nordseetörns und natürlich der Besuch in Wilhelmshaven,
zur Regatta der Traditionsschiffe um den begehrten „Jade-Weser-Cup“. Weil in diesem Jahr die
stürmischen Winde ausgeblieben sind, hat die „ALEX“ den Preis nicht gewonnen.
Damit enden die Sommertörns. Bis Ende Oktober wird das Schiff in der Werft „aufgehübscht“
für die Wintertörns in der Karibik.
2010/2011
„Mit der Bark `Alexander von Humboldt´ noch einmal den Traum der Karibik erleben“
Nach 20 Tagen umfangreicher Instandsetzung, wobei ein großer Teil der Arbeiten wieder von
unseren freiwilligen Helfern erledigt wurde - diesmal beim BredoDockbetrieb im Fischereihafen war die ALEX am 30. Oktober seetüchtig für die Wintertörns im sonnigen Süden. Während die
Reise von Bremerhaven nach St.Malo recht gemütlich verlief, zeigte sich anschließend die
Biskaya von ihrer übelsten Seite. Bei durchweg 6 bis 10 Windstärken aus Süd bis West und
einigen zerrissenen Sturmsegeln, zeigte sich die gesamte Besatzung unter den extremen
Schwerwetterbedingungen engagiert und einsatzfreudig. Das Kombüsenteam sorgte auch bei
schwerem Sturm für frische Brötchen, Kuchen und gutes Essen. So war die Stimmung trotz der
hohen Belastung gut. Allerdings konnte Lissabon unter diesen Umständen nicht mehr rechtzeitig
angelaufen werden. So erreichten Schiff und Crew nach dem „Höllenritt“ ohne nennenswerte
Schäden wohlbehalten den Ausweichhafen Vigo. Bereits zwei Tage später segelte die ALEX mit
der neuen Crew weiter zu den Kanarischen Inseln. Nach ihrem Besuch in Sta.Cruz Tenerife
erlebte die ALEX nochmals orkanartige Winde (bis 11 Bft.) aber diesmal aus der richtigen
Richtung! Mit einem weiteren Törn, rund Teneriffa, verabschiedete sich die ALEX nach 22
Jahren endgültig von den Kanarischen Inseln und segelte von Las Palmas zu den Kapverden.
Der Weihnachts-/Neujahrstörn führte von Sal/Kapverdische Inseln über den Atlantik nach
Bridgetown/Barbados. Im Passatwind bewältigte die ALEX die Distanz von 2208 Seemeilen
in 16 Tagen 10 Std., davon 2196 sm unter Segeln! Die folgenden Törns führten in die karibische
Inselwelt der Kleinen Antillen, zwischen Grenada und Anguilla. Auf dem Rücktörn über den
Nordatlantik war es dann vorbei mit dem schönen Wetter. In hoher Dünung, grober See mit
stürmischen Winden segelte die „ALEX“ zu den Bermudas. Bei einer ungewöhnlich turbulenten
Wetterlage mit bis zu 10 Windstärken und entsprechendem Seegang erreichten Schiff und Crew
wohlbehalten die Azoren - allerdings ohne die gesamten Kartoffel- und Zwiebelvorräte, die der
See zum Opfer fielen. Auf dem anschließenden Törn nach St.Malo zeigte sich der Atlantik zwar
auch von seiner stürmischen Seite aber mit vorwiegend westlichen Winden, sodass flott gesegelt
werden konnte. Während der nun folgenden Reise durch den englischen Kanal - just beim
Greenwichmeridian - brachte unsere Bark „ALEXANDER von HUMBOLDT“ die
fünfhunderttausendste Seemeile unter den Kiel !
Nach einem Zwischenaufenthalt in Dover und London besuchte die „ALEX“ natürlich noch
Helgoland bevor sie in Bremerhaven festmachte. Mit einem Ostertörn in die Nordsee und
nach Helgoland endete die Wintersaison im Heimathafen.
2011 Abschiedstournee der „grünen Lady“ in den europäischen Gewässern
Die Sommersaison der ALEX begann als Führungsschiff bei der Einweihung der neuen
Kaiserschleuse in Bremerhaven, verbunden mit dem Weltrekord der Sportboote bei der
Parade auf der Weser. Nach einem Schnuppertörn in die Deutsche Bucht und nach Helgoland
segelte die ALEX in die Ostsee nach Travemünde, aus Anlass der Feierlichkeiten
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100 Jahre Segelschulschiff „PASSAT“. Weitere Törns führten nach Wismar, rund Bornholm
nach Christiansö und durch den Sund ins Kattegatt und Skagerak. Auf dem Weg nach Kiel
wurden Frederikshavn in Dänemark, Flensburg und Eckernförde besucht. Zum Abschluss
der Kieler Woche segelte die ALEX als Führungsschiff der Windjammerparade.
Auf dem folgenden Segeltörn nach Göteborg in Schweden und Kristiansand in Norwegen war
eine Bremer Schulklasse an Bord, die sich dem Leistungssport verschrieben hatte - hier auf der
ALEX hatten sie Gelegenheit zum Hochleistungssport! Über die Nordsee ging es weiter nach
Aberdeen in Schotland und Lerwick / Shatland-Inseln, dem Starthafen der Tall Ship´s
Races der „Sail Training International“ (STI). Auf der Regatta über die Nordsee nach Stavanger
in Norwegen, segelte die ALEX ununterbrochen unter „voll Zeug“ (25 Segel) und gewann so
den 1. Preis in der Klasse der Großsegler - nach 24 Jahren ein würdiger Abschied aus dem
Regattaleben! Zum Abschluss der Regattasaison, in Halmstad (Schweden), wurde die ALEX
von der STI noch mit einem Sonderpreis verabschiedet. Das Schiff versegelte nunmehr zur
„Hanse Sail“ nach Rostock. Hier und später in Travemünde hatten viele ALEX-Fans nochmals
Gelegenheit, auf Tagestörns Abschied von der „Alten Lady“ zu nehmen.
Auf dem folgenden Törn segelte die ALEX nach Stockholm und besuchte auch die Hansestadt
Visby auf Gotland. Der letzte Ostsee-Törn verlief von Kiel über Kopenhagen ins Kattegatt.
Die Reise rund Skagen nach Bremerhaven musste im Skagerak wegen eines Orkans abgebrochen
werden. Und so erreichte die ALEX via Nord-Ostsee-Kanal ihren Heimathafen Bremerhaven.
Während des folgenden Törns in die Deutsche Bucht begegneten sich zum ersten mal die ALEX
und die neue Bark „ALEXANDER von HUMBOLDT II“, die ihre Probefahrten in den
Gewässern rund Helgoland absolvierte. Am 23. September segelten beide Schiffe gemeinsam in
die Weser. Bei der Einlaufparade vor Bremerhaven, bei Sonnenschein und dem „richtigen“
Wind, segelte die „alte Lady“ vorneweg hart am Wind unter ihren 25 Segeln bis zur
Geestemündung -gefolgt von der „ALEX II“ unter weißen Segeln - ein großartiges Bild !
Zur Jubiläumsfeier „25 Jahre Deutsche Stiftung Sail Training“ machten beide Segler im
Neuen Hafen fest. Hier wurde der neue Windjammer, am 24. September, auf den Namen
„ALEXANDER von HUMBOLDT II“ getauft und mit dem „grünen Virus“ der ALEXsr.
„infiziert“, begleitet von allen guten Wünschen für eine glückliche Zukunft.
Die ALEX senior segelte anschließend nach Wilhelmshaven zur Regatta Jade-Weser-Cup auf
der Jade. Auf der Heimreise besuchte sie ein letztes mal die Insel Helgoland um dann, nach
Tagesfahrten auf der Außenweser, am 10. Oktober in den Ruhestand zu gehen.
In ihrem 23jährigen Windjammerleben hat sie fast 510 000 Seemeilen unter den Kiel gebracht.
2011-2016 Zukunft der „ALEX senior“: Bahamas/Karibik /Zurück in Bremen
Nachdem die DSST sich für den Bau des Nachfolgeschiffes entschieden hatte, wurde die alte
ALEX zum Verkauf angeboten. Einige waren interessiert, die Bark als Museumsschiff für
touristische Zwecke zu übernehmen - insbesondere Bremen und Bremerhaven - natürlich als
Geschenk und die DSST sollte möglichst noch für die Instandhaltung aufkommen! Das konnte
sich die Stiftung nicht leisten. Also wurde das Schiff im Oktober in den Fischereihafen verholt,
abgetakelt und weitgehend „eingemottet“ – ein trauriger Anblick!
Doch bereits kurz vor Weihnachten war von Verkaufsverhandlungen die Rede und so kam es
noch vor dem Jahreswechsel zur Veräußerung und Übereignung der Bark. Auf Initiative des
ehemaligen Chief-Ingenieur unserer ALEX, Manfred Spitzkowsky, kaufte ein Unternehmen der
Rönner Gruppe das Schiff, um es in der Karibik für touristische Tagesfahrten einzusetzen. Der
Name der Bark wird beibehalten. Neuer Heimathafen soll Freeport / Bahamas werden.
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Bereits am 2. Januar 2012 wurde die „alte Lady“ aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt, ins Dock
verholt, aufgetakelt und seeklar gemacht für die lange Reise über den Atlantik, ihr letzter Törn als
„Traditionsschiff“. Dass die Bark ihre alten Tage noch unter Segeln verbringen durfte, darüber
freuten sich viele ehemalige ALEX-Segler. So war es Ehrensache, das Schiff aufzurüsten und in
drei Etappen mit ehemaligen Stamm-Crews unter deutscher Flagge in die Karibik zu überführen.
Gerade noch rechtzeitig vor der Frostperiode, am 10. Januar 2012, verabschiedete sich die ALEX
von ihrem alten Heimathafen Bremerhaven mit Kapitän Harald Meier und seiner Besatzung von
16 Personen, die bereit waren die Bark bei nasskaltem Wetter und stürmischen Winden durch die
winterliche Nordsee, den Kanal und die Biskaya nach Teneriffa zu segeln. Diesen ersten
Reiseabschnitt über 2283 sm bewältigten sie in der Rekordzeit von 18 Tagen. Nur bei ca. 40%
der Strecke musste das Segeln mit Maschinenkraft unterstützt werden.
Nach kurzem Aufenthalt in St.Cruz de Tenerife und einer Crew von 28 Personen verabschiedete
sich die ALEX, am 1.Februar 2012, aus europäischen Gewässern. Auf dem Weg über den
Atlantik nach Barbados machte die Bark noch einen Zwischenstopp auf den Kapverden um ein
leckendes Niet zu reparieren. Im frischen Passatwind erreichte die ALEX pünktlich, am 26.
Februar den Hafen Bridgetown / Barbados. Auf dieser Etappe brachte die Bark unter Segeln
3274 Seemeilen unter den Kiel, davon nur 132 sm mit Maschinenunterstützung.
In den nächsten Tagen fand ein teilweiser Crewwechsel statt. Kpt. Harald Meier übergab am 1.
März die Schiffsführung an Kpt. Uli Lamprecht, der mit seiner Crew von 28 Personen die Bark
zu ihrem neuen Heimathafen segelte. Am 2. März begann der 3. Teil des Überführungstörns
(1690 Seemeilen). Mit durchschnittlich 7 Knoten (Seemeilen/Stunde) und Geschwindigkeiten
von bis zu 9 Knoten „raste“ unsere „Alte Lady“ unter Segeln durch die Karibische See. Bei
frischem Passat führte der Kurs durch die kleinen Antillen zur Monapassage und weiter an der
Nordküste von Haiti und Cuba vorbei in die Floridastrasse, wo dann auch noch der Golfstrom
die Bark kräftig Richtung Freeport schob. So erreichte die ALEX bereits 3 Tage vor dem
offiziellen Einlauftag die Gewässer ihrer neuen Heimat. Sie segelte in den NW-ProvidenceCannel auf Warteposition, außer sichtweite von Grand Bahama, wo die Bark von der Crew
nochmals „aufgehübscht“ wurde. Pünktlich, am 15. März, wurde unsere ALEX in ihrem neuen
Heimathafen Freeport / Bahamas im Rahmen eines speziell für sie arrangierten Hafenfestes
willkommen geheißen.
Die Überführungsreise bewältigte die ALEX in ca. 55 Segeltagen über eine Distanz von 7247 sm,
das sind ca. 13400 Kilometer. Damit hat sie als „Windjammer für die Jugend“ , mit mehr als
50.000 Personen an Bord, in ihrem 24jährigen Seglerleben bisher ca. 520.000 Seemeilen unter
den Kiel gebracht. Das entspricht etwa einer Distanz von 24 mal rund um den Äquator.
Zukünftig wird die Bark Tagesfahrten unternehmen, um Touristen und Einheimischen
Gelegenheit zu geben, die Einzigartigkeit der Traditionellen Segelschifffahrt zu erleben.
Wir danken dem Rönner-Unternehmen, Manfred und Hedda Spitzkowsky, sowie all den anderen
die dazu beigetragen haben, unserer alten Lady ALEX eine angenehme Zukunft als Windjammer
unter der Sonne der Karibik zu ermöglichen.
Liebe ALEX,
die vielen tausend ALEX-Segler zitieren aus Deinem Taufbrief von 1988 und wünschen Dir :
Bleibe der Kameradschaft Hort
Wahr die Freundschaft stets an Bord
Fahre unter Deiner Segel Pracht
Bei Sturm und Nebel gebe acht
Halt frei den Kurs von Strand und Riff
Und bleibe Du ein glückhaft Schiff
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M.H. 23.3.12
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Diese guten Wünsche haben auch im Jahre 2013 die ALEX begleitet, als das Schiff, nach
exakt einem Jahr unter der Sonne der Karibik, zurück in die alte Heimat segelte.
Es hatte sich herausgestellt, dass ein kostendeckender Betrieb und Unterhalt des Schiffes mit
einheimischer Besatzung unter Bahama-Flagge nicht möglich war. Auf Initiative von Frau Sandra
Rönner, Geschäftsführerin der Reederei, wurde die Rücküberführung organisiert. Sie entschied:
Das Ende des „Karibik-Abenteuers“ soll nicht auch das Ende der ALEX sein! Bei diesem
Kraftakt fand sie die Unterstützung von Freiwilligen der Deutschen Sail Training Association, die
sich dem Windjammer verbunden fühlten. Unter der Leitung von Uli Lamprecht, der viele Jahre
als Kapitän an Bord war, wurde die „Alte Lady“ wieder ausgerüstet und seeklar gemacht.
Am 15. März 2013 begann die Reise über den Atlantik, unter der Flagge von Antigua, mit einer
17köpfigen Windjammer-Crew von der alten ALEX, der GROSSHERZOGIN ELISABETH,
der THOR HEYERDAHL, der ROALD AMUNDSEN und Studenten der Seefahrtschule
ELSFLETH. Im Frühjahr über den stürmischen Nordatlantik, das war eine rauhe Angelegenheit
für die kleine aber erfahrene Crew! Und die „Alte Lady ALEX“ gab nochmal ihr Bestes. Mit
ihren hervorragenden See-Eigenschaften segelte sie oft mit ihrer Höchstgeschwindigkeit von 9
Knoten (sm/h) der Heimat entgegen. Nach Zwischenaufenthalten in Horta (Azoren) und Sevilla
(Spanien) erreichte sie am 12. Mai 2013, wieder unter deutscher Flagge, nach 5680 Seemeilen,
wohlbehalten ihren alten Heimathafen Bremerhaven. Aufgeräumt, pieksauber und mit erstklassig
gepackten Segeln übergaben Kapitän Uli und seine Crew das Schiff im Fischereihafen der Firma
Rönner. Nunmehr sollte die ALEX aufgehübscht zum Verkauf angeboten werden. Aber schon
bald stellte sich heraus, dass die ruppige Atlantiküberquerung die letzte Reise unter Segeln
gewesen sein sollte. Das Schiff wurde ausgeräumt, abgetakelt und ins Dock verholt und der
Rumpf gründlich saniert.
Im Februar 2014 wurde das Schiff per Kleinanzeige bei Ebay angeboten. Was dann los brach
glich einem Orkan: Innerhalb einer Woche wurde die Anzeige ca. 135000 mal aufgerufen.
Letztendlich gewann Heiko Rataj das Rennen, ein Unternehmer und Projektentwickler aus
Goslar. Der Windjammer sollte künftig als Gastronomie-, Hotel- und Eventschiff genutzt
werden. Den Auftrag erhielt BVT Rönner und der Umbau erfolgte unter der Leitung von Jörn
Haumüller (Haui), Bierbrauer & Dipl.Ing. Schiffsbetriebstechnik, der 15 Jahre in seiner Freizeit
mit der ALEX, vom Trainee bis zum Topsmatrosen, unterwegs war. Seine Worte: „Wenn dein
Herz an einem Schiff hängt, machst du alles ein bisschen genauer. Die ALEX ist schon irgendwie
mein Schiff“. Und Heiko Rataj dazu: „Hübsch muss es werden“ und er wollte möglichst viel von
der originalen Atmosphäre erhalten und das ist gelungen! Nach einer Umbauzeit von 7 Monaten
und einer Investition von ca. 2Mill.€ erstrahlte die ALEX in neuem Glanz. So konnte „Haui“, im
Februar 2015, in der „Blauen Lagune“ für sich und seinen Kollegen “Tim“ das erste Bier zapfen.
Kurz danach gab mir der Geschäftsführer Florian Peters, noch vor der Eröffnung von „Hotel
ALEX“, die Ehre, meinen 80.Geburtstag an Bord zu feiern.
Nach der Überführung der „ALEXANDER von HUMBOLDT“ in die Hansestadt Bremen, wo
sie vor 110 Jahren als Feuerschiff gebaut wurde, begann, am 10. Mai 2015, ihre 4. Karriere als
„Hotel, Restaurant & Veranstaltungslocation“ im Europahafen. Seither besuchen viele hundert
ehemalige „ALEX-Segler“ gern ihre „Alte Lady“ und erfreuen sich der vorzüglichen Gastlichkeit
an Bord, unter Leitung von Florian Peters und seiner Crew, mit Andrea Franke und Uli Glapa.
Im Oktober 2016 wird „DAS SCHIFF“ zu seinem endgültigen Liegeplatz, ins Zentrum der
Altstadt, an die „Bremer Schlachte“ verholen.
Wir danken Heiko Rataj, der unserem Windjammer ein würdiges neues Leben schenkte.
M.H. 10.7.2016
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