2012 - svtpt
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Infojournal 2012 Inhaltsverzeichnis Vorwort Wissen Kastration und die mögliche Beeinflussung des Bewegungsapparates Harninkontinenz bei Hündinnen Die Schiefentherapie nach Schöneich Beeinflussung der Vorderextremitäten des Pferdes durch deren orthosympathische Innervierung Abstracts der Diplomarbeiten von 2012 Fallbeispiel Superficial Digital Flexor Tendon Luxation Femurkopfhalsresektion nach Femurhalsfraktur bei der Katze Buchbesprechungen Elli H. Radinger: Wolfsküsse Rückblick Hundemesse Winterthur Animalia St. Gallen Pfizer Seminar über Arthrose beim Hund Weiterbildung SVTPT “Kreuzbandverletzungen beim Hund” Weiterbildung SVTPT “Workshop zum Longieren beim Hund” Verband Erfahrungsaustausch der eidg. Berufs- und höheren Fachprüfungen Zusatzausbildung Höhere Fachprüfung 2012 Einladung zur Generalversammlung 2012 Kollektivversicherung Betriebs- und Haftpflicht Mitgliederinformation Tierphysioshop Mitgliederlisten Liebe SVTPT-Mitglieder Herzlich willkommen zur 14. Auflage unseres Infojournals. Ich hoffe Ihr könnt euch alle eine kurze oder längere Auszeit aus dem Alltagsstress nehmen: Zurück lehnen und das neue Journal des SVTPT durchblättern, lesen und studieren. Der eine wird länger, der andere kürzer verweilen. Interessantes wird für jeden dabei sein, da bin ich sicher. Stress, keine Zeit? Was bedeutet das? Wer kann mit gutem Gewissen sagen, dass er das Wort “Stress” in seinem Alltag nicht kennt? Wer keinen “Stress” hat, der fühlt sich heutzutage fast etwas fremd in unserer hektischen Arbeitswelt. “Stress” haben ist normal und gehört zum Alltag. Die Frage ist nur, wie wir damit umgehen. Wie können wir die rasende Zeit etwas verlangsamen? Wie können wir uns immer wieder erden und zur Ruhe kommen? Für unsere Heimtiere, unsere Begleiter und Kunden sind wir Menschen wohl der grösste Stressfaktor. Unsere Hektik/Unruhe geht oft unbewusst auf die Tiere über. Sie müssen ungefragt des Menschen Gefühle und Emotionen aushalten und sollten dabei ruhig und gelassen bleiben. Ja sie sollten sogar uns unseren Stress abnehmen, uns entspannen und uns eine angenehme Freizeit bieten. Uns ihre Energie zur Verfügung stellen ohne dabei selber aus dem Lot zu geraten. Muten wir damit unseren Tieren nicht etwas sehr viel zu? Was machen wir in unserem Beruf mit diesem Phänomen? Wie gehen unsere Patienten, die Tiere mit unserem “Stress” um? Mit dem vom Umfeld und mit dem von uns als ihren Therapeuten? Wie empfinden sie diese Situationen? Können sie sich in solchen Momenten entspannen und sich auf ihren Körper konzentrieren und in sich gehen und die Behandlung zulassen? Fragen über Fragen, die vielleicht den einen oder anderen zum Nachdenken anregen. Aus Respekt vor dem Tier wäre es sicher zwingend uns ganz bewusst vor jeder Behandlung zurück zu lehnen, zu entspannen und zu sammeln. Den Stau auf der Autobahn, die fehlende Zeit, die Verspätung und den Ärger mit Mitmenschen zurück zu lassen und uns auf das Tier und seinen Körper konzentrieren. Aus meiner Sicht ist es kaum möglich eine gezielte Behandlung auszuführen, wenn dabei das Handy klingelt und per Knopf im Ohr Telefonate geführt werden oder SMS beantwortet werden oder sonstige Dinge gleichzeitig getan werden. Weder Behandler noch Patient kann sich entspannen und angespannte Sinne und Hände spüren deutlich weniger und die Qualität unserer Arbeit leidet. Die Behandlung wird dadurch auch noch länger dauern, um das zu erreichen was man möchte und so ist man bereits wieder neu im Stress, da der Zeitplan nicht aufgeht und es beginnt ein regelrechter Teufelskreis. Nehmt euch Zeit und entspannt euch und geniesst auch den Moment des Spürens vom Loslassen beim Patient und bei euch! So ist der Nutzen für alle gegeben: Für Patient, Behandler und nicht zuletzt auch für den Besitzer. Viel Spass bei der Arbeit in Ruhe und Entspannung! Steinmaur, im Juni 2012, Brigitte Stebler Kastration und die mögliche Beeinflussung des Bewegungsapparates Tagung 2011 Hans Geyer, Serge Clavien, Peter Michel, Bruno Schneider, Brigitte Stebler INHALT 1. 2. 3. 4. Der Geschlechtsapparat von Fleischfresser und Pferd Beeinflussung Lokale Beeinflussung Systemische Beeinflussung (direkt und indirekt) • Muskuloskelettal • Fascial • Neural/hormonell • Visceral • Energetisch 1. Der Geschlechtsapparat von Fleischfresser und Pferd Hans Geyer, Vet.-Anatomisches Institut, Universität Zürich (Direktor: Prof. Dr. A. Boos) 1.1 Allgemeines Die Geschlechtsreife tritt bei Hund und Katze etwa mit 6 Monaten ein. Obwohl diese Tierarten noch bis zum Alter von etwa 1 Jahr wachsen, können Hund und Katze kurz nach Eintritt der Geschlechtsreife schon belegt werden und eine Trächtigkeit meist auch austragen. Rassehündinnen werden aber erst ab 1 Jahr zur Zucht zugelassen. Die Kastration = die Entfernung der Keimdrüsen, der Hoden oder der Ovarien, wird bei Hund und Katze in der Regel schon früh vorgenommen: bei der Kätzin schon vor Beginn der ersten Rolligkeit = Brunst, bzw. beim Kater möglichst vor Beginn des Harnmarkierens. Bei der Hündin erfolgt die Kastration oft auch schon vor Beginn der ersten Läufigkeit; wird die Kastration erst später vorgenommen, sollte dies möglichst ausserhalb der Läufigkeit sein, da während der Brunst die Geschlechtsorgane vermehrt durchblutet sind. Die Rüden werden je nach Bedarf kastriert. Allgemein möchte man durch die Entfernung der Keimdrüsen nicht nur die uneingeschränkte Vermehrung verhindern, sondern auch das Verhalten ändern. Dazu zählen das Harnmarkieren beim Kater, die Blutungen am Anfang der Läufigkeit der Hündin, das weite Umherstreunen sowie die Rangkämpfe der männlichen Tiere. Die Nachteile der Kastration sind, dass die Tiere zwar ruhiger, aber oft auch träger sind und fett werden, und dass bei Hündinnen über 20 kg Körpergewicht eine gewisse Wahrscheinlichkeit zur Harninkontinenz besteht. Beim Pferd tritt die Geschlechtsreife erst mit ca. 1 Jahr ein. Die Fohlengruppen werden aber nach Geschlechtern getrennt meist schon beim Absetzen von den Müttern im Alter von etwa 6 Monaten zusammengestellt. Dabei besteht dann genügend Sicherheit, dass keine vorzeitigen, unerwünschten Trächtigkeiten auftreten. Die Zuchtreife ist das Alter, ab dem bei den weiblichen Tieren eine Trächtigkeit ohne Schäden für das Muttertier ausgetragen werden kann, und ab dem das männliche Tier auch dauernd ein genügend befruchtungsfähiges Sperma liefert. Die Zuchtreife liegt beim Pferd bei etwa 3 Jahren, wobei dann die Tiere schon weitgehend ausgewachsen sind. Die Kastration der Hengste wird sehr häufig vorgenommen, um die Hengste gefügiger und umgänglicher zu machen. Eine Kastration der Stute erfolgt heute meist nur aus medizinischen Gründen, z. B. bei Tumoren des Ovars. Die Kastration der Junghengste geschieht bevorzugt mit 1 Jahr. Heute kommen vermehrt ältere Hengste zur Kastration, wenn der Umgang mit den Hengsten mit der Zeit zu schwierig wird. Zur Vermeidung von Komplikationen wird in Zürich die Kastration der Hengste ab dem Alter von 3 Jahren unter Asepsis und situationsgerechtem Wundverschluss vorgenommen, was eine aufwendigere Operation als die Kastration der Junghengste ist. 1.2 Der männliche Geschlechtsapparat (Abb. 1-3). Die männliche Keimdrüse, der Hoden liegt beim Hengst und beim Rüden in der Leistengegend; beim Kater liegt der Hoden weiter kaudal unter dem After. Im Hoden werden die Spermien in einem geschlängelten Kanalsystem gebildet und über anschliessende Kanäle zur weiteren Ausreifung und zur Aufbewahrung in den Nebenhoden gegeben. Zwischen den Samen bildenden Kanälchen befinden sich im Hoden noch die Leydig’schen Zwischenzellen, die das männliche Sexualhormon Testosteron produzieren, das für das männliche Verhalten verantwortlich ist. Am Nebenhoden unterscheidet man Kopf, Körper und Schwanz, wobei der Schwanz jeweils nach hinten gerichtet und hier fühlbar ist. Der Nebenhoden besteht aus einem langen, geschlängelten Kanal, der vom Kopf bis zum Schwanz verläuft. Am Ende des Nebenhodenschwanzes geht der Nebenhodenkanal in den Samenleiter über. Der Samenleiter zieht zum Leistenspalt (Abb. 1). Ab dem vorderen Ende des Hodens bildet er zusammen mit den zu Hoden und Nebenhoden gehenden Gefässen und Nerven den Samenstrang. Die den Samenleiter begleitenden Gefässe heissen A. und V. testicularis = Hodenarterie und Hodenvene; dazu kommen noch zahlreiche Lymphgefässe. Bei einer Kastration muss vor allem die Hodenarterie mindestens gut gequetscht oder unterbunden werden. Der Leistenspalt (Abb.1) ist ein Schlitz in der Bauchwand, der nach aussen durch den äusseren Leistenring und nach innen durch den inneren Leistenring begrenzt ist. Der Leistenspalt ist kurz bei Hund und Katze, beim Pferd jedoch um 10 cm lang. Nicht abgestiegene Hoden liegen daher beim Flfr. meist in der Bauchhöhle, beim Pferd häufig im Leistenspalt, gelegentlich aber auch in der Bauchhöhle. Der Leistenspalt liegt kraniolateral vom Beckeneingang; der äussere Leistenring verläuft hier parallel zur Schenkelinnenfläche. Der Leistenspalt darf nicht zu weit sein, sondern sollte nur als Delle fühlbar sein. Am inneren Leistenring teilt sich der Samenstrang auf, indem der Samenleiter nach kaudal zieht und hinter dem Blasenhals in die Harnröhre einmündet. Die Hodenarterie zieht jedoch ab dem inneren Leistenring nach vorne und oben und kommt hier aus der Aorta in Höhe des 5. Lendenwirbels; die begleitende Hodenvene mündet auf dieser Höhe in die hintere Hohlvene. Der Hoden samt Nebenhoden sowie der Samenstrang sind umgeben von einer Ausstülpung des Bauchfells samt der aussen anliegenden Fascia transversa. Diese Hülle wird Scheidenhautfortsatz = Processus vaginalis genannt (Abb. 1). Im Bereich des Samenstrangs setzt auch aussen auf dem Processus vaginalis noch der „Hodenheber“, der M. cremaster an. Dieser ist eine Abspaltung des inneren schiefen Bauchmuskels und er zieht den Processus vaginalis mit Inhalt als „Hodenheber“ in Richtung Leistenspalt. Nach aussen folgen auf den Processus vaginalis noch die Hodenfaszien (eine tiefe und eine oberflächliche) sowie die Haut des Hodensackes, die auch noch glatte Muskulatur enthält. Der Processus vaginalis ist besonders bei adulten Tieren, und vor allem beim Hengst und beim Kater, durch ein relativ dichtes, perivaginales Bindegewebe fest mit den umgebenden Hodenfaszien verbunden. Das Herausschälen des uneröffneten Processus vaginalis ist bei erwachsenen Tieren oft schwierig und lässt eine grosse, Sekret bildende Wundfläche entstehen. Zur leichteren Mobilisierung von Hoden und Nebenhoden eröffnet man bei der Kastration mit Vorteil den Processus vaginalis, der danach offen bleiben kann oder wieder verschlossen wird. Wird bei einer Kastration der Processus vaginalis eröffnet, spricht man von einer „unbedeckten“ Kastration, genauer gesagt von einer Kastration mit unbedecktem Hoden und unbedecktem Samenstrang. Bleibt der Processus vaginalis verschlossen, spricht man von einer „bedeckten“ Kastration. Wird der Hoden samt Nebenhoden aus dem eröffneten Processus vaginalis entfernt, und der Processus vaginalis z. B. über dem Samenstrang durch Ligatur wieder verschlossen, nennt man das eine Kastration mit unbedecktem Hoden und bedecktem Samenstrang. Ein zu weiter Leistenspalt führt zum so genannten Hodenbruch. Hierbei können z. B. Dünndärme durch den zu weiten Leistenspalt in den Processus vaginalis „vorfallen“, und diese liegen dann zeitweise neben Hoden und Nebenhoden. Besonders gefährlich ist die Situation dann, wenn die Därme im Bereich des Leistenspaltes eingeklemmt werden. Bei Verdacht auf einen zu weiten Leistenspalt muss bei einer Kastration der Processus vaginalis immer, z. B. durch Ligatur, verschlossen werden, sonst kann es zum „Vorfallen“ von Därmen kommen. Der Hoden wird, ähnlich wie die weibliche Keimdrüse, in der Bauchhöhle in der Nierengegend angelegt. Beim normalen Hodenabstieg wird der Hoden samt Nebenhoden am kaudalen Keimdrüsenband allmählich von der Bauchhöhle nach aussen in den sich nach ventral und hinten ausstülpenden Processus vaginalis gezogen. In der Bauchhöhle ist die Temperatur für die Spermienbildung bei Flfr. und Pfd. zu hoch. Die Leydigschen Zwischenzellen produzieren jedoch Testosteron, so dass Tiere mit nicht abgestiegenen Hoden trotzdem ein männliches Verhalten zeigen. Beim Pferd und beim Fleischfresser erfolgt der Hodenabstieg relativ spät. Beim Pferd steigt der Hoden zur Zeit der Geburt oder im ersten Lebensmonat ab. Beim Flfr. findet der Hodenabstieg erst nach der Geburt statt; der Hoden sollte aber im Alter von 2 Monaten unten im Hodensack angekommen sein. Im Vergleich zu diesen Tierarten steigt der Hoden bei den Wiederkäuern schon in Mitte der Trächtigkeit ab. Die akzessorischen Geschlechtsdrüsen (Abb. 1; 3) lassen durch Zugabe ihres Sekretes erst ein befruchtungsfähiges Sperma mit beweglichen Spermien entstehen. Sperma besteht somit aus Spermien und dem Sekret der akzessorischen Geschlechtsdrüsen; erst durch Zugabe des Sekretes dieser Drüsen werden die Spermien genügend beweglich. Die akzessorischen Geschlechtsdrüsen liegen im Endabschnitt der Samenleiter als „Samenleiterampulle“ und im Bereich des Beckenteils der Harnröhre. Hier folgen beim Pferd zunächst die paarigen Samenblasen. Anschliessend erscheint die Prostata, die beim Hund kugelförmig ist. Am kaudalen Ende des Beckens in der Gegend der zwiebelähnlichen Erweiterung der Harnröhre findet man beim Pferd und beim Kater noch die Harnröhrenzwiebeldrüse. Beim Hund ist zu beachten, dass die kugelige Prostata mit zunehmendem Alter grösser wird. Durch Druck auf das Rektum kommt es zuerst zu Schwierigkeiten beim Kotabsatz und erst später durch Einengung der Harnröhre auch zu Schwierigkeiten beim Harnabsatz. Das Sperma ist beim Hengst bei einer relativ grossen Menge des Ejakulates von 50-100 ml relativ dünn, beim Fleischfresser besonders beim Kater recht konzentriert. Der Rüde und der Hengst deponieren ihr Sperma vorwiegend in den Uterus, der Kater sehr wahrscheinlich nur in die Vagina des weiblichen Tieres. Der Penis (Abb. 1-3) oder das Begattungsorgan besteht aus Ursprung, Peniskörper und Penisspitze. Der Penis entspringt mit zwei Schenkeln links und rechts kaudal am Becken am Sitzbeinbogen, dem Arcus ischiadicus. Kurz nach seinem Ursprung vereinigen sich die beiden Penisschenkel zum Peniskörper, der beim Pferd sehr lang, beim Hund mässig lang und beim Kater relativ kurz ist. Die Penisspitze ist beim Pferd und beim Hund als grosse Eichel, „Glans“ ausgebildet; beim Kater ist hier nur eine Spitzenkappe mit Stacheln vorhanden. Auf der Penisspitze mündet jeweils die Harn-Samenröhre mit dem Ostium urethrae externum. Die Penisspitze ist bei Pfd. und Hd. nach vorn gerichtet, beim Kater zeigt sie nach kaudal. Bei der Erektion biegt sich der Penis des Katers jedoch nach vorne um, so dass die Spitze dann auch nach vorn schaut. Der Penis enthält zwei Schwellkörper (Abb. 2). Der dorsal liegende Penisschwellkörper wird vor allem durch Förderung des arteriellen Zuflusses gefüllt. Der ventral liegende und die Harnröhre umgebende Harnröhrenschwellkörper wird durch Drosselung des venösen Rückflusses gefüllt. Beim Pfd. und beim Hd. spricht man von einem muskulokavernösen Penistyp – es dauert bei diesen Tieren einige Zeit bis die Schwellkörper gefüllt sind und der Penis erigiert ist. Beim dünnen und relativ kurzen Penis des Katers ist relativ viel Bindegewebe vorhanden; man nennt diesen einen fibrösen Penistyp, der relativ rasch erigiert ist. Der Eichelschwellkörper (Abb. 1-3) ist beim Hengst und beim Rüden gross. Er ist mit dem venösen Harnröhrenschwellkörper verbunden und wird erst nach Einführen des Penis in die Vagina voll gefüllt. Die knollenförmige Anschwellung der Eichel des Rüden ist für das „Hängen bleiben“ des Rüden an der Hündin nach der Ejakulation verantwortlich. Das „Problem“ löst sich spätestens nach einer Viertelstunde von selbst. Im Bereich der Penisspitze ist der Penis der Flfr. durch einen Penisknochen gestützt, der beim Hund immer dorsal der Harnröhre liegt. Hinter diesem Penisknochen bleiben beim Rüden und beim Kater gern Harnsteine stecken. Die enge Harnröhre am Penis und der Penisknochen sind für die häufigen Harnsteinprobleme des Katers verantwortlich. Der Spitzenteil des Penis ist von einer Hautfalte, der Vorhaut, dem Präputium umgeben (Abb. 1; 3). Diese Hautfalte ist beim Flfr. einfach ausgebildet. Beim Pferd findet man eine doppelte Hautfalte aus Aussenpräputium und Innenpräputium. Diese Doppelfalte erlaubt erst die starke Verlängerung und das weite Ausschachten des Penis bei der Erektion. Der Penis wird von einem Kreuznerven, dem N. pudendus versorgt (Abb. 1). Dieser tritt durch den Arcus ischiadicus von dorsal an den Penis und versorgt den Penis nicht nur sensibel sondern innerviert auch den M. retractor penis motorisch. Der M. retractor penis hält bei intakter Innervation den Penis zurückgezogen im Präputium fest. Eine Lähmung des N. pudendus kann beim Pferd zum „Penisvorfall“ führen. Die Tranquilizer der Promazine induzieren, wahrscheinlich durch einen Einfluss auf das Rückenmark des Kreuzbereiches, einen Penisvorfall, der meist aber nur vorübergehend ist. Durch Abknicken des Penis an der Präputialöffnung ist bei einem länger dauernden Penisvorfall der Rückfluss der Penisvenen stark eingeschränkt. Der Penis schwillt daher so stark an, dass er nicht mehr ins Präputium zurückverlagert werden kann. Erst eine Horizontallagerung des Penis ermöglicht wieder den venösen Rückfluss des Blutes. Die Horizontallagerung des Penis z. B. durch Aufbinden des Penis mit einem Leintuch ist daher eine wichtige erste Hilfe. 1.3. Weibliche Geschlechtsorgane und Sexualzyklus von Pferd und Fleischfresser (Abb. 4-6) Beim weiblichen Geschlechtsapparat liegen die Keimdrüsen, die Ovarien in Nähe ihrer Entstehung in der Bauchhöhle: beim Flfr. unmittelbar hinter den Nieren, beim Pfd. weiter kaudal zwischen Niere und Darmbeinsäule. Nach den paarigen Eileitern, den Tuben folgt bei allen Haussäugetieren eine Keim-bewahrende Gebärmutter = Uterus oder Metra mit zwei Hörnern und dahinter einem einheitlichen Uteruskörper. Dieser Uterus wird Uterus bicornis genannt. Die beiden Uterushörner vereinigen sich beim Pfd. schon relativ weit vorn, so dass ein recht langer Uteruskörper entsteht, der etwa gleich lang wie die Hörner ist. Die Vereinigung der bleistiftähnlichen Uterushörner geschieht beim Flfr. weit kaudal, so dass nur ein kurzer, einheitlicher Uteruskörper vorhanden ist. Den kaudalen Abschluss der Gebärmutter bildet der Gebärmutterhals, die Cervix uteri. Durch viel Bindegewebe ist deren Wand stark verdickt; ihr Lumen öffnet sich nach kaudal zur Scheide hin mit dem äusseren Muttermund, dem Ostium uteri externum. Die kaudal anschliessende Scheide, Vagina ist ein relativ langer Schlauch, dessen vordere Hälfte noch an die Bauchhöhle angeschlossen ist (vgl. Abb.4). Ab der ventral einmündenden Harnröhre schliesst sich kaudal an die Scheide der Scheidenvorhof, Vestibulum vaginae an, welcher durch die Scham, Vulva kaudal verschlossen wird. Die Scham liegt bei der Stute und bei der Kätzin unmittelbar unter dem After, bei der Hündin einige cm weiter ventral. Im ventralen Schamwinkel befindet sich die bei der Stute und der Hündin tiefe Klitorisgrube mit dem Kitzler, der Klitoris, die bei der Kätzin in einer seichten Grube liegt. Die Vulva sollte allgemein gut verschlossen sein. Das gilt besonders auch für das Pferd, wo eine schräge Stellung der Scham und ein ungenügender Verschluss (vor allem bei Vollblutpferden) eine Keimbesiedelung des Geschlechtsapparates und ungenügende Fruchtbarkeit zur Folge hat. Das Ovar der Hündin ist ungefähr haselnussgross, bei der Kätzin länglich und ist ca. 1 cm lang und 0.5 cm dick. Auf der Oberfläche dieser Ovarien erkennt man im Bereich der so genannten „Rinde“ je nach Zyklusstadium Eibläschen = Follikel oder Gelbkörper = Corpora lutea. Der innere Teil des Ovars wird „Mark“ genannt und in diesem sind vor allem Blutgefässe vorhanden. Das Pferd hat sehr grosse Ovarien. Diese sind etwa hühnereigross und von Bauchfell überzogen. Die „Rinde“ mit ihren Funktionsstadien liegt innen, das „Mark“, auch Zona vasculosa genannt liegt aussen. Die grossen Tertärfollikel sind etwa baumnussgross. Beim Eisprung kann die Eizelle nur im Bereich der Ovulationsgrube vom Eileitertrichter aufgenommen werden. Da die Markzone, die grosse Follikel umgibt, sehr dünn ist, können diese grossen Follikel vom Rektum aus gefühlt werden. Die nach dem Eisprung entstehenden Gelbkörper liegen bei der Stute aber tief im Inneren des Ovars und können daher rektal nicht palpiert werden. Die Gelbkörper wie auch die Follikel können jedoch im Ultraschall erkannt werden. Die Follikel verschiedener Grösse aller Haussäugetiere enthalten je eine Eizelle, die zusammen mit einer Lage umgebender Zellen um 0.1 mm = 100 µm im Durchmesser misst. Der Eisprung erfolgt nach der Eireifung, die durch das Follikel-Stimulierende Hormon (FSH) bewirkt wird. Durch das Ansteigen des Luteinisierungs-Hormons (LH) kommt es zum Eisprung, der Ovulation. Danach sorgt das Luteinisierungshormon für die Anbildung und die Funktion des Gelbkörpers. Die Ovulation geschieht bei der Stute und der Hündin jeweils vor Brunstende. Bei der Kätzin wird der Eisprung durch die Stimulation des Begattungsaktes ausgelöst. Die Eizellen werden vom Ovar durch den Trichter des sich anlegenden Eileiters aufgenommen. An dem stark geschlängelten Eileiter, der Tuba uterina unterscheidet man einen relativ weiten Teil mit starker Faltung der Schleimhaut, die Ampulle vom engen Teil, dem Isthmus, der dann in den Uterus übergeht. Die Befruchtung der Eizellen durch die Spermien findet in der Ampulle statt. Danach folgen die ersten Zellteilungen sowie die Wanderung des Keimlings, die bis zur Ankunft im Uterus beim Flfr. und beim Pfd. 6-8 Tage dauern soll. Am Uterus sehen die lang gestreckten Hörner der Flfr. bleistiftähnlich aus, wobei der Durchmesser bei der Katze nur wenige mm beträgt. Auch nach der Rückbildung nach Trächtigkeiten sind die Uterushörner beim Flfr. wieder sehr dünn. Die Uterushörner der Stute sind Darmschlingen ähnlich und von unten nach oben aufgebogen. Auch die Wand des Uteruskörpers ist beim Pferd weich. Der Uteruskörper der Flfr. ist jedoch sehr kurz. Die Schleimhaut des Uterus ist relativ stark gefaltet. Sie sezerniert vor allem in der Gelbkörperphase „Uterinmilch“, um den jungen Keimling zu ernähren. Später, wenn die Verbindung zwischen Eihäuten und der Uteruswand intensiver wird, kommen die Nährstoffe über die Uterusgefässe zu den Eihautgefässen und via Nabelgefässe zum Jungtier. Der Gebärmutterhals, die Cervix uteri ist beim Flfr. nur bis ca. 1 cm lang, aber an der Derbheit des Gewebes gut zu erkennen. Beim Pferd ist die derbe Cervix ca. 6 cm lang und enthält Längsfalten, so dass sie für Spülungen oder zur künstlichen Besamung für die Einführung von Instrumenten leicht durchgängig ist (Abb.5). Bei einer Trächtigkeit ist die Cervix durch zähen, klebrigen Schleim verschlossen. Die Schleimhaut von Vagina und Vestibulum vaginae ist eine verhornende Schleimhaut. Abstriche von der Scheidenschleimhaut lassen z. B. bei der Hündin an Hand der verhornenden Zellen das Stadium der Brunst erkennen, während ausserhalb der Brunst vorwiegend Leukozyten = weisse Blutkörperchen, im Scheidenabstrich zu sehen sind. Der während der Brunst abgegebene Schleim stammt vor allem aus den Drüsen des Scheidenvorhofes, zum Teil auch aus der Gebärmutter. Das am Anfang der Läufigkeit in der ersten Woche bei der Hündin aus der Vulva austretende Blut stammt aus dem Uterus. Die Uterusschleimhaut ist zu dieser Zeit stark durchblutet, so dass aus Schleimhautgefässen kleine Blutmengen ins Lumen übertreten. Die Kätzin blutet in den ersten beiden Tagen der Rolligkeit auch leicht; doch scheint sie das Blut meist wegzulecken, so dass die Blutungen kaum bemerkt werden. Der Scheidenvorhof und die Vulva können durch zusätzliche quergestreifte Muskulatur auch aktiv verschlossen werden. Auf die Bedeutung eines guten Verschlusses zur Verhinderung einer Keimbesiedelung wurde weiter vorn schon hingewiesen. Das Gekröse = die Aufhängung des weiblichen Geschlechtsapparates (Abb. 4-6) tritt jeweils von dorsolateral aus der Bauchhöhlenwand und der vorderen Beckenhöhlenwand kommend von links und rechts an den Geschlechtsapparat heran. Man nennt diese Aufhängung in ihrer Gesamtheit auch das breite Mutterband, Lig. latum uteri. An diesem unterscheidet man von vorn nach hinten das Eierstocksgekröse, das Mesovar und nach hinten folgend das Uterusgekröse, das Mesometrium. Vom Mesovar geht nach der Seite noch das Eileitergekröse, die Mesosalpinx ab. Diese enthält bei der Hündin so viel Fettgewebe, so dass das von der Mesosalpinx eingehüllte Ovar nicht zu sehen ist. Nur von medial ist ein kleiner Schlitz als Zugang zu der Eierstockstasche bei der Hündin sichtbar. Im Mesovar verläuft die Eierstocksarterie, die A. ovarica, die aus der Aorta hervorgeht. Sie gibt ausser zu Ovar und Eileiter auch nach hinten einen Gefässast, den Ramus uterinus in Richtung Uterushornspitze ab, der hier mit der Uterusarterie in Verbindung tritt. Die Uterusarterie, A. uterina ist ein kräftiges Gefäss im Mesometrium. Sie verläuft beim Pfd. einige cm hinter der A. ovarica und parallel zu ihr und tritt von der Seite mit ihren Ästen an den Uterus. Kaudal kommt noch eine A. vaginalis von Beckengefässen zur Vagina. Die A. uterina geht beim Flfr. kaudal aus der A. vaginalis hervor und verläuft je links und rechts parallel zu den Uterushörnern und hat vorne auch die Verbindung zur A. ovarica. Bei der Kastration von Hündin und Kätzin wird meist nur das Ovar entfernt. Hierzu wird in der Regel die Bauchhöhle ventral in der Mittellinie hinter dem Nabel eröffnet. Bei allen Kastrationen muss vor allem die A. ovarica gut ligiert werden. Besonders bei der Hündin mit ihren stark fetthaltigen Ge- krösen ist darauf zu achten, dass die Ligatur der A. ovarica im Mesovar auch hält. Weiter wird eine zweite Ligatur nach hinten zur Verbindung mit der A. uterina angelegt. Wird zusammen mit dem Ovar auch der Uterus herausgenommen, z. B. bei Veränderungen der Uterusschleimhaut, erfolgt die Ligatur der Uterusarterien links und rechts bereits hinter der Cervix und der Geschlechtsapparat wird dann im vorderen Teil der Scheide abgesetzt. Bei der Stute werden die Ovarien nur aus medizinischen Gründen z. B. bei Ovarialtumoren entfernt. Das geschieht heute meist laparaskopisch durch die so genannte Bauchspiegelung am stehenden Pferd von der linken und der rechten Flanke aus. Nach Ligatur der A. ovarica kann das Eierstocksgewebe zerkleinert und abgesaugt werden. Unsere Haussäugetiere haben in der Regel einen dreiwöchigen Sexualzyklus, mit Ausnahme der Hündin, die nur 2-3 Mal pro Jahr läufig ist. Als erster Tag des Zyklus gilt der Tag des sichtbaren Eintritts der Brunst. Während der Brunst ändert sich das Verhalten der weiblichen Tiere (Unruhe, Wandern, verringerte Nahrungsaufnahme), und in der Hochbrunst zeigt das weibliche Tier den Duldungsreflex und lässt sich vom männlichen Tier bespringen oder besteigen. Die Stute ist alle 3 Wochen rossig. Die Rosse dauert knapp eine Woche und der Eisprung erfolgt um den 5. Tag. Ein sprungreifer Follikel ist bei der Palpation leicht erweicht. Die Gelbkörperphase dauert knapp 2 Wochen. Die regelmässigsten Zyklen hat die Stute im Frühsommer. Im Dezember zur Zeit der kürzesten Tage ist die Stute eher „out of season“. Die Trächtigkeitsdauer der Stute liegt bei 330 Tagen, ungefähr bei 11 Monaten. Die Läufigkeit der Hündin beträgt 2-3 Wochen. In der ersten Woche blutet sie, duldet den Rüden aber meist noch nicht. In der 2. Woche ist die Hauptbrunst mit der Ovulation. Die Gelbkörperphase ist bei der Hündin sehr lange und dauert annähernd 2 Monate. Die Trächtigkeitsdauer ist beim Hund um 63 Tage oder 9 Wochen. Die Kätzin ist saisonal polyöstrisch. Ihr Zyklus dauert auch um 3 Wochen, die Brunst = „Rolligkeit“ um 6 Tage. In der Regel erfolgt aber bei der Rolligkeit schon eine Begattung mit induzierter Ovulation. Zwei bis drei Mal pro Jahr können Junge geworfen werden. Die Trächtigkeitsdauer wird auch mit 9 Wochen = 63 Tagen angegeben; andere Autoren nennen als Trächtigkeitsdauer 58 Tage. Die Plazenta von Pferd und Flfr. ist recht verschieden. Beim Pferd legt sich das Epithel der Eihäute, das heisst des Chorions an das weitgehend unversehrte Uterusepithel an. Die Plazentarschranke dieser „Placenta epitheliochorialis“ ist daher sehr dicht; es können keine Antikörper von der Mutter auf den Foeten übertreten. Die Übertragung der Antikörper der Stute auf das Fohlen durch die Kolostralmilch ist daher sehr wichtig. Weiter ist zu beachten, dass am Anfang der Trächtigkeit die Placenta epitheliochorialis des Pferdes mit ihren vielen kleinen Zottenbüscheln noch locker mit dem Uterusepithel verbunden ist. Diese Verbindung wird erst ab der 14. Woche etwas fester; sie ist aber trotzdem nicht allzu sehr mechanisch belastbar. Bei Hund und Katze wird durch die Plazenta ein Teil der Gebärmutterschleimhaut abgebaut. Das Epithel der Eihaut, das heisst des Chorions liegt daher dicht an den Gefässen, genau an der innersten Schicht der Blutgefässe, dem Endothel. Diese Plazenta wird daher Placenta endotheliochorialis genannt. Am Rand der gürtelförmigen Plazenta entstehen vor allem bei der Hündin „Randhämatome“, an den Stellen, an welchen die Chorionzotten die ganze Gefässwand inklusive Endothel eröffnet haben. Die Plazentarschranke der Flfr. ist weniger dicht als diejenige des Pferdes. Es sollen aber auch bei den Flfr. nur relativ kleinmolekulare Stoffe durch die Schranke treten, so dass die Hauptimmunität auch über die Kolostralmilch übertragen wird. Im Unterschied zur Plazenta von Flfr. und Pfd. sowie Wiederkäuer und Schwein ist die diskusförmige Plazenta des Menschen und der Primaten und einiger Labortiere eine Placenta hämochorialis. Hier ragen die Zotten des foetalen Chorions ins mütterliche Blut und eine breite Übertragung von Antikörpern aber auch von Infektionserregern von der Mutter auf den Foeten ist möglich. Kaiserschnitte sind manchmal bei Flfr. oder Pfd. nötig, insgesamt aber doch recht selten auszuführen. Eine Indikation zum Kaiserschnitt besteht bei im Verhältnis zum Becken zu grossen Früchten, beim Pferd selten auch bei fehlerhaften Lagen des Foeten oder bei einer Verdrehung des trächtigen Uterus um die Längsachse. Beim Flfr. und beim Pfd. werden Kaiserschnitte heute in der Regel durch Eröffnung der Bauchhöhle von ventral her aus der Mittellinie, der Linea alba vorgenommen. Das Ziel einer gut ausgerichteten Fortpflanzung unserer Haustiere sollte es sein, eine benötigte Zahl von gesunden Jungtieren zu erzeugen und diesen auch eine entsprechende Betreuung zu ermöglichen. Ferner sollten diese Tiere auch entsprechend ihren Anlagen langfristig zu nutzen sein, aber auch nicht ausgebeutet oder übernutzt werden. Abbildungen Abb. 1: Männlicher Geschlechtsapparat des Pferdes, Farbschema von links. Abb. 2: Hoden, Nebenhoden sowie Penis des Hengstes. Schwarz-weiss-Schema. Abb. 3: Geschlechtsapparat des Rüden. Farbfoto, linke Seitenansicht. Abb. 4: Weiblicher Geschlechtsapparat und Becken der Stute. Farbschema von links. Abb. 5: Geschlechtsapparat der Stute. Schwarz-weiss-Schema von dorsal. Abb. 6: Geschlechtsapparat der Hündin. Farbschema von dorsal oder Schwarz-weiss- Abbildung aus Nickel-Schummer-Seiferle. 2. Beeinflussung Generell können wir die Beeinflussung des Bewegungsapparates durch die Kastration in eine lokale und in eine systemische Komponente unterteilen. Die letztere wiederum in eine direkte und in eine indirekte Komponente. 3. lokal: Beeinflussung durch Narben Narben sind eine Reaktion des Körpers auf Wunden und Verletzungen mit dem Ziel, das Gewebe wieder aufzubauen. Sie entstehen in allen Geweben und Schichten. (beachte: tiefe, innere Narben) Wichtig: gute Verschieblichkeit und Gleitfähigkeit gegenüber darunter liegenden Gewebsschichten: Subkutis, Faszien, Periost Pathologie: • Verwachsungen • Verklebungen • Überschiessendes Wachstum des Narbengewebes Folgen: • Mechanische Verwachsungen • Bewegungseinschränkung • Schmerzen • Störung der Blutzirkulation • Störung der Lymphzirkulation • Störung des Energieflusses des Körpers zB. Meridiane • Bildung eines Störfeldes Ziele: • Verhinderung von Verklebungen und Verwachsungen • Optimale funktionelle Beweglichkeit der versch. Gewebeschichten • Verbesserung des lokalen Stoffwechsels • Schmerzfreiheit • Anregung des Energieflusses Behandlungsmöglichkeiten: • Manuell • Akupunktur • Neuraltherapie 4. • • • • • Systemisch: Beeinflussung durch verschiedene Körpersysteme Muskuloskelettal Fascial Neural / hormonell Visceral Energetisch Die Beeinflussungen der verschiedenen Körpersysteme können direkter oder indirekter Natur sein. 4.1 Muskuloskelettal 4.1.1 direkte Beeinflussung Die oberflächliche und tiefe Muskulatur der Leistenregion wird direkt durch den Eingriff beeinflusst. M.Cremaster (Hodenheber) ist ein Faserteil des M. obliquus abd. internus. Bei der Kastration wird er durchtrennt und beeinflusst so direkt die innere Bauchmuskulatur und über die Rectusscheide alle 4 Anteile der Bauchmuskulatur. Dies kann sich in Form von einer Dysfunktion wie Tonuserhöhung/-senkung und Funktionsstörung auswirken. Darstellung von M.obliquus abd. internus und M.rectus abdominis mit innerem Leistenring und Inguinalkanal. M.cremaster geht durch den Inguinalkanal. 1 2 3 4 5 6 Tunica vaginalis M.rectus abdominis M.transversus abdominis M.obliquus abdominis internus M.obliquus abdominis externus Peritoneum parietale Bauchmuskulatur Durch den Inguinalkanal (gebildet durch M.obl.abd.int. und ext.) und seinen Inhalt (u.a. M.cremaster) werden alle 4 Bauchmuskeln direkt beeinflusst. Beachte U und A der BM. Bauchmuskulatur M.rectus abdominis: U: sternale Rippen, Sternum A: Tendo praepubicus (Lig.pubicum craniale) M.transversus abdominis: U: Proc.transversi LWS, asternale Rippen, A: Linea alba M.obliquus externus abd.: U: ab Rippe 4/5 bis letzte, FTL M.obliquuss internus abd.: U: Tuber coxae, Lig.inguinale, (Proc.transversi LWS, FTL) A: Linea alba, letzte Rippe, Rippenbogen A: Linea alba, Tendo praepubicus, Lig inguinale Linea alba Ventromediane Vereinigungsstelle der sich embryonal von beiden Seiten entwickelnden Teile der Leibeswand. Nabelring bis zur Geburt = Öffnung für Durchtritt der Nabelgefässe und Urachus, nach Geburt Schliessung = Nabel. Sie reicht vom Sternum bis zur Symphyse, hat aber keinen knöchernen Ansatz, sondern setzt am Tendo praepubicum an, der seinerseits mit dem Lig. inguinale (Ansatz der Beckensehne des M.obliquus abd.int.) in Verbindung ist. Letzteres ist eine strangartige Verstärkung der Fascia iliaca. Leistenspalt Der äusserer Leistenring wird durch den M.obl.abd.ext. gebildet und liegt unmittelbar vor dem Tendo praepubicum. Der innere Leistenring wird durch den M.obl.abd.int. und das Lig.inguinale gebildet. Durch den Leistenspalt ziehen der Processus vaginalis mit M.cremaster sowie Blut-und Lymphgfässe und Nerven (N.genitofemoralis). Beim Hund strömt caudal des Bauchnabels der M.tranversus abd. in das äusssere Blatt ein und nicht wie cranial vom Bauchnabel in das innere Blatt. Somit wird caudal des Nabels das innere Blatt nur durch die Fascia transversalis und das Peritoneum gebildet. Beim Pferd gibt es diesen Unterschied nicht. Da bildet der M.obl.abd.int und ext. das äussere und der M.transv.abd. das innere Blatt. Lig.accessorium ossis femoris (4) Dieses Ligament stellt eine direkte Verbindung der Bauchmuskulatur zum Caput des Femurs her und ist eine Abspaltung des Lig.pubicum craniale und lässt eine direkte Beeinflussung des Hüftgelenkes zu. Weibliches Tier M.cremaster = Lig. Teres uteri Endet im Leistenspalt bzw. im Processus vaginalis bei der Hündin. 4.3 Neural / Hormonell 4.3.1 Oberflächensensibilität der Genitalregion L2-4 (Hund: L2-4, Pferd: L2-4 ) durch die Nerven N. Iliohypogastricus, N. Ilioinguinalis, N. cut. fem. lat., N. genitofemoralis. Die Geschlechtsorgane werden von Orthosympathikus (OS) und Parasympathikus (PS) inerviert. Viszerale Dysfunktionen der Urogenitalorgane führen zu Irritationen von OS/PS. Sie können sich auf verschiedenen Ebenen des Rückenmarks projizieren. Dort können diese sympathischen/parasympathischen Informationen somatische Dysfunktionen in gewissen Segmenten der WS auslösen: Viszero-Somatische Reflexe. Umgekehrt kann eine somatische Dysfunktion der WS zu einer Irritation im Genitaltrakt führen: Somato-Viszerale Reflexe. Sympathikus/Parasympathikus (Mensch) OS: Kerne in den Segmenten C8-L2 im Cornu laterale (klinisch v.a. BWS und Thorako-lumbaler Übergang wichtig). Das erste efferente Neuron liegt im Cornu laterale, das 2. im Grenzstrang und das 3. prävertebral (GGL.prävertebrale) und dann kommt das Erfolgsorgan. PS: Kerne im Hirnstamm und Sacral-Mark (S2-S4). 4.3.2 Beispiel Blase Obwohl OS und PS am ZNS an verschiedenen Orten austreten, bilden sie in der Peripherie am Organ eine funktionelle Einheit. OS- und PS- Fasern kommen aus dem Plexus Hypogastricus inferior L5-S4 (Hund: L7-S4, Pferd: L6-S4) zum Plexus Vesicalis (auf dem Blasengrund). OS-Fasern kommen als Nervi Splanchnichi aus den Seg-menten L1- L3 (Hund: L1- L3, Pferd: L1- L3). Sie steuern den Verschluss des Blasensphincters. Der willkürliche Verschluss erfolgt mit dem quergestreiften M. sphincter urethrae. Die Öffnung kann willkürlich mit 2 Muskelzügeln bewirkt werden. PS-Fasern kommen aus S2-4 (Hund: S2-4, Pferd: S2-4 ) zur Blase und bewirken die Öffnung des Sphincters und die Kontraktion des M. Detrusor. Inervation der Blase (Mensch) 4.3.3 Der Einfluss der somatischen Dysfunktionen auf die OS/PS - Aktivität allgemein: Eine segmentale Dysfunktion (Störung, z. B. „Blockade“) der WS verursacht im Segment: segmental erhöhte Muskelspannung erhöhte Sensibilität erhöhte Reflexaktivität Reaktionen des vegetativen Nervensystems auf eine segmentale Dysfunktion: OS allg.: Verantwortlich für den grössten Teil der Kennzeichen somatischer Dysfunktion wie Trophik, erhöhte Schweissekretion, Piloerektion. Multisegmentale Ausbreitung! OS - Wirkung auf das urogenitale System: Spasmus des Uterus (über Alpha-Rezeptoren) und des inneren Blasensphincters (Urinretention, Blasenentzündungen). PS allg.: Ist nicht geklärt. Bekannt ist: Dysfunktion des Atlas führt zu verminderter Aktivität des N. Vagus (PS), was z.B. ein erhöhter Tonus des Pylorus des Magens zur Folge hat. PS-Wirkung auf das urogenitale System Eine somatische Dysfunktion der Segmente S2 - 4 (Hund: S2-4, Pferd: S2-4 ) hat einen bremsenden Einfluss auf den PS. 4.3.4 Viszerosomatische und Somatoviszerale Reflexe im gynäkologischen System Viszerosomatische Reflexe Dysfunktionen auf der Höhe der urogenitalen Organe projizieren sich in den Segmenten TH10 - L1 (Hund: Th10 - L1, Pferd: Th16 - L1 ) über den OS und S2 - 4 (Hund: S2 - 4, Pferd: S2-4 ) über den PS. Viszerosomatische Dysfunktionen (Störungen) sind generell Gruppenprobleme, d.h. mehrere Segmente sind betroffen! Viszero-somatische Afferenzen von den Genitalorganen auf TH10-L1 verursachen z. B. Hypertonus der Bauchmuskulatur und des Diaphragmas. Somatoviszerale Reflexe Somatische Dysfunktionen auf Höhe der Segmente S2-4 bewirken einen Hypertonus der Beckenbodenmuskulatur (N. pudendus). Dies wiederum kann das Os Ilium unter Spannung bringen, was das SIG irritieren kann. Sind die Segmente TH10 - L1 betroffen, führt dies zu einem erhöhten Tonus der Bauchmuskulatur auf der betroffenen Seite. Das hat einen Einfluss auf die Thoraxexkursion. Störungen in diesem Bereich TH10 - L4 wirken sich auf die Durchblutung der Hinterbeine aus, weil sich dort die entsprechenden OS-Zentren befinden. Ist das Peritoneum mitbetroffen von der Funktionsstörung, können auch in anderen Körperabschnitten Dysfunktionen entstehen, z.B. LWS. Ein Problem eines Beckenorgans kann so die Ursache für Ausstrahlende Schmerzen ins Bein sein. Somatoviszerale Dysfunktionen sind meist monosegmental. 4.3.5 Hormonelle Regulation Prozesse, die nicht in erster Linie von der Geschwindigkeit der Regulation abhängen (Oestrus/Zyklus, Schwangerschaft), werden hormonell gesteuert. ANS, Hormonsystem und strukturelle Ebene müssen ausbalanciert sein. Dysfunktionen/Störungen in einem System haben Auswirkungen auf die anderen. Therapieziel ist deshalb die Harmonisierung aller Systeme durch Beseitigung von Störungen (osteopathisch: Läsionen) und anschliessende Integration in den Körper/Organismus. Können hormonelle Dysfunktionen das Cranium und dadurch das Cranio-Sacral-System beeinflussen? 4.3.6 Konsequenzen Nicht nur lokal/regional untersuchen und behandeln Versuchen, alle Befunde in einen Zusammenhang zu bringen. In den Körper integrieren (z. B. mit einer Faszientechnik von den Hinterbeinen über die Facia thorakolumbalis zum Serratus anterior zu den Vorderbeinen) 4.3.7 Zusammenfassung neurale Relationen Die Wechselwirkungen auf neuraler Ebene zwischen dem Urogenitalsystem und dem NS sind komplex, weil sowohl somatische als auch sympathische und parasympathische Anteile des NS involviert sind. Entsprechend führen diese Relationen weit über die Beckenregion hinaus entlang der afferenten/efferenten Bahnen im ganzen Körper. Die zwei Tabellen geben einen Überblick (human, M. De Coster). 4.4 Innere Organe / Viscera Indirekte Beeinflussung von: • Blase über den Urachus (Bauchnabel durch Linea alba; Bauchmuskeln) • Rectum über Uterus / Blase (Lage, Relation) • Generell über Faszien und Diaphragma pelvis • Niere über M.iliopsoas (Nierengleitlager) • Lunge über Diaphragma 4.5 Energetische Systeme 4.5.1 Chinesische Medizin/Akupunktur verschiedene Systeme: - Meridiansysteme • Hauptmeridiane (12) • Extra-Meridiane (8) • Tendomuskuläre Meridiane (12) - System der Stammsehnen 4.5.2 Hauptmeridiane von der Kastration betroffen: • Nierenmeridian (auf M.rect.abd.) • Magenmeridian (auf M.rect.abd.) • Lebermeridian • Milzmeridian 4.5.4 • Tendomuskuläre Meridiane von der Kastration betroffen Wie äusserer Verlauf der Hauptmeridiane (longitudinales Muskelsystem) z.B. Lebermeridian • Verläuft an der Innenseite der Hintergliedmasse mit den entsprechenden Muskeln, Perinealbereich (Kastrationsnarbe männliches Tier), seitl. Abdominalbereich • Proximaler Punkt Blase 18 • Distaler Punkt Leber 3 4.5.5 System der Stammsehnen Energiebahnsystem von 5 Paaren über ein Netzwerk von Muskeln /Sehnen / Bändern / Faszien Funktion: • Strukturelle Verbindung der knöchernen Körperhöhlen • Unterstützt die Zirkulation von Qi und Blut (Xue) • Abfederung für physikalische und emotionale Traumen, Verhinderung, dass die tief gelegenen Organsysteme beschädigt werden Stammsehnenbereiche: • M. sternocleidomastoideus Verbindung Kopf-Thorax • Diaphragma Verbindung Thorax - Wirbelsäule • M.iliopsoas Verbindung Wirbelsäule - Becken • M.rectus abdominis Verbindung Thorax- Becken • Mm. paravertebrales, Unterstützung Wirbelsäule M.glutaeus • Energiefluss-Richtung von Xyphoid – Os pubis – aufsteigend der Wirbelsäule entlang – Kopf – Thorax • Enge Verbindung mit den Extrameridianen Chong Mai, Ren Mai, Du Mai, Dai Mai • Kontrolle aller Stammsehnen durch Chong Mai (Durchdringungsgefäss) v.a. des Diaphragma Narben beeinträchtigen den Qi- und Xue-Fluss (Energie-, „Blut“fluss) in deren Kreislauf im Körper. Es kommt zu: • Energie-und Blutstau • Energie- und Blutleere • Energie- und Blutstagnation Aktivierung des Energieflusses - Lokale Narbenbehandlung • Manuell mechanisch, energetisch • Nadeln • Medizinischer Laser • Infrarot - Stimulierung lokaler Akupunkturpunkte (wie oben) - Stimulierung entfernter Akupunkturpunkte (wie oben) Take home message Die Kastration beeinflusst den Körper einerseits lokal und andererseits systemisch über die verschiedenen Körpersysteme. Wichtig ist, alle Körpersysteme zu beachten, die Befunde in Zusammenhang zu bringen und in den Körper zu integrieren. Im Alltag werden wir seltener mit Problemen konfrontiert, die offensichtlich von der Kastration her rühren. Meist sind es versteckte oder sekundäre Probleme, die auf die Kastration zurück gehen. Der Kompensationsspeicher des Körpers ist am Limit durch verschiedene Belastungen und kann durch das Lösen der strukturellen Einschränkungen bedingt durch die Kastration geleert werden. Mit Hilfe der aufgeführten Zusammenhänge können wir mögliche Ursachen und Ansätze finden den Körper zu entlasten. Ideal wäre die Tiere bereits präventiv, sogleich nach erfolgter Kastration, gemäss diesen Zusammenhängen durchzuchecken und allfällige Läsionen sogleich zu beheben, bevor wirkliche Probleme auftreten. Harninkontinenz bei Hündinnen Eine klinische Erfahrung und ein Erklärungsversuch Shiva Jahrgang 1998 ist gelegentlich inkontinent seit 4 Jahren. Sie wurde mit 15 Monaten kastriert, hat ein rezidivierendes Ekzem an den Vorderpfoten. Zähne verlor sie einzelne beim Spielen mit grossen Holzstücken, andere mussten wegen Augenentzündungen gezogen werden. Eine Kehlkopfentzündung mit 8 jährig hinderte sie am Fressen und in einem anderen Zusammenhang wurden im Röntgen degenerative Veränderungen an der LWS gesehen. Die Inkontinenz wurde erfolgreich über eine Mobilisation des Urachus behandelt. Ich kam auf diesen Behandlungsansatz aus zwei Gründen: Der erste Grund war das Ekzem der Vorderpfote. Als ich auf Prüfungen lernte und sie sich neben mir die Pfote wund leckte, überlegte ich, was ich denn als Osteopath tun könnte. Der Gedanke, dass an der Pfote eine der wenigen Stellen ist, wo Haut ohne Fell ist und dass die Haut in der Komplementärmedizin neben Darm, Lunge und Niere ein Ausscheidungsorgan ist, liess mich überlegen, ob denn die Ausscheidung nicht optimal ist. Spontan mobilisierte ich manuell die Narbe der Kastration und auch zu meinem Erstaunen, war die Symptomatik weg. Es kommt immer wieder, es ist jetzt jedoch eher als Übersprunghandlung zu werten, immer dann wenn eine Spannung im Haushalt ist, oder in der Box, wenn der Verkehr auf der Autobahn nicht vorwärts geht… Der zweite Grund ist die anatomische Nähe von Urachus und Narbe. In der humanen Osteopathie habe ich gelernt, dass bei Blasenproblemen eben diese Struktur beachtet werden muss. Urachus Der Urachus oder Urharngang ist eine langgestreckte Struktur im Embryo, welche sich vom Scheitel der späteren Harnblase bis in die Nabelschnur hinein erstreckt. Sie enthält einen Hohlraum (Lumen). (Paoletti) Der Urachus liegt ausserhalb des Peritoneums in der Bauchwand und kann quasi als Rest des Allantoisgangs bezeichnet werden, welcher dadurch entsteht, dass im weiteren Entwicklungsverlauf des Embryos auch embryonale Gefässe in die Nabelschnur einsprossen. (Paoletti) In der Regel noch vor Ende der Fetalzeit verschliesst sich der Urachus zum Ligamentum umbilicale medianum („Urachusstrang“), in der Tiermedizin als „Urachusnabel“ oder „Urachusnarbe“ bezeichnet. Beim ausgewachsenen Menschen findet sich der obliterierte Urachus in der Plica umbilicalis mediana wieder. (Wikipedia) (Netter) Was geschieht bei der Miktion Die Speicherfunktion der Blase wird einerseits durch zwei Schliessmuskel gewährleistet: einen äusseren, quergestreiften, und einen inneren, bestehend aus glatten Muskelzellen. Daneben muss sich bei zunehmender Blasenfüllung der „Blasenentleerer“ (M. detrusor vesicae, kurz als Detrusor bezeichnet) den veränderten Druckverhältnissen anpassen und sich dazu entspannen. (Paoletti) Wird die Fähigkeit zur weiteren Akkommodation des Detrusors überschritten, kommt es zu einem steilen Druckanstieg im Blaseninneren und über Dehnungsrezeptoren in der Blasenwand zur Auslösung des Miktionsreflexes, damit zur Kontraktion des Detrusors, einer passiven Dehnung des inneren Schliessmuskels und einer willkürlich gesteuerten Erschlaffung des äusseren Schliessmuskels. Für das Einleiten des Entleerungsvorgangs ist der Parasympathikus zuständig. Er reizt die Blasenmuskulatur zur Anspannung und hilft beim Entleeren der Blase. Der Sympathikus hingegen sorgt dafür, dass die Blase erschlafft, um sich füllen zu können und ist verantwortlich für die Anspannung der Schliessmuskeln. Er verhindert somit eine ständige Entleerung. (Wikipedia) Erklärungsversuch des Mechanismus Durch die Narbe am Bauch (Linea alba) entsteht eine Verbindung der äusseren Bauchfaszie mit dem Urachus. Dieser kann bei einer Verkürzung über die Plica umbilicalis mediana (tiefe Faszie) an der Blasenwand ziehen, und einen Miktionsreflex auslösen, obwohl vielleicht die Blase nicht voll ist. Die äusseren Bauchfaszien gehen in die Fascia diaphragmatis urogenitalis und können am M. sphincter urethrae ziehen. Dieser willkürliche Muskel wird durch diesen „falschen“ Zug wahrscheinlich in seiner „Schliessfunktion“ behindert. (Beim Menschen, kann dies ein mechanischer Grund sein, weshalb es eine Stressinkontinenz beim Niesen oder Lachen gibt.) Nachts, beim Schlafen, wenn der äussere Schliessmuskel nicht aktiv ist, kann sich somit die Blase tröpfchenweise entleeren. Morgens ist Shiva’s Decke nass. Bisherige Behandlungen • • • • • Mobilisation des Urachus nach cranial Kontrolle der Mobilität der Beckenorgane Mobilisation der LWS und des ISG Kontrolle der Mobilität der ersten zwei Schwanzwirbel Kräftigung des Beckenbodens z.B. aktiv über Stimulation der Hinterhand Solothurn, 1.7.2012 Bruno Schneider Die Schiefentherapie nach Schöneich Pferde Geraderichten mit System Auf der Basis der 2-Stufen-Ausbildung Am 18. Juni dieses Jahres brachte Klaus Schöneich uns sein Konzept der Schiefentherapie in Theorie und Praxis näher. Grundsätzlich basiert seine Arbeit auch auf den Muskelketten, die in Diagonalen im Körper angelegt sind. Genau wie wir sie kennen und womit wir arbeiten. Sein Ziel ist es, die diagonale Belastbarkeit kontrolliert auf beiden Seiten zu erreichen, damit die Tragemuskulatur aufzubauen und so ein Pferd vom Boden her aufzutrainieren, sodass es sich selber in beiden Richtungen auf dem Kreis in Balance tragen kann. Gleichzeitig soll es seinen Rücken nach dorsal und ventral schwingen lassen können und dadurch für das Tragen des Reiters vorbereitet werden. In einem zweiten Schritt, (Stufe 2), nach ca. 3-wöchiger Aufbauarbeit an der Hand, wird das Gelernte vom Boden auf die Arbeit unter dem Sattel umgesetzt. Die gesamte Theorie ist von Klaus Schöneich rudimentär für den Laien erklärt. Wir möchten hier versuchen das gesamte Bild in «unsere» Sprache zu übersetzen. Schöneich geht davon aus, dass wir es beim Pferd ebenso mit Rechts- und Linkshändern zu tun haben. Die einen sind ausgeprägter einseitig, die anderen weniger. Ein Rechtshänder ist ein Pferd, das sich vorne auf die rechte Hand stützt und sich nach links hohl (LF links konkav) macht. Es bewegt sich in einer Rechten Diagonalen, d.h. vorne rechts und hinten links sind die Stützbeine (die Beine, die auf einer gedachten Geraden, die unter dem Schwerpunkt verläuft, auffussen, so vermehrt unter den Schwerpunkt treten und in der mittleren Stützbeinphase stark belastet werden) und vorne links und hinten rechts sind die Spielbeine. Diese sorgen vermehrt für Bewegung, nehmen natürlich auch Last auf bzw. werden belastet, aber mehr in der ersten und/oder dritten Phase der Stützbeinphase. (Die Geraden auf denen sie auffussen verlaufen parallel zur mittleren Geraden. Siehe Abbildungen.) Der Rechtshänder verliert seine Balance über die rechte Schulter. Ein ausgeprägter Rechtshänder wird auch auf dem Kreis die Rechte Diagonale nicht aufgeben. Ohne Hilfestellung von uns wird er auf beiden Seiten in der Rechten Diagonalen verweilen. Auf der rechten Hand (im Uhrzeigersinn) wird er versuchen mit Aussenstellung (li hohl, d.h. LF li konkav) in der Rechten Diagonale zu laufen und sich auf die rechte innere Schulter abzustützen. Auf der linken Hand (gegen den Uhrzeigersinn) wird er auch in der Rechten Diagonalen bleiben und sich links hohl (d.h. LF li konkav) machen. Mit der rechten Schulter wird er sich vermehrt wegstützen und nicht wirklich Gewicht aufnehmen. Verlangen wir vom Pferd eine Biegung entlang der Kreislinie, wird der Rechtshänder auf der linken Hand so verbleiben wie oben beschrieben. Auf rechten Hand wird er nun die Diagonalen wechseln und in der Linken Diagonalen laufen (Biegung nach re bzw. LF re konkav). Im Gesamten bleibt er in extensorischer Haltung (Fluchthaltung) und wird auf der rechten Hand mit der Hinterhand ausscheren. Sobald wir vom Pferd eine Biegung entlang des Kreises verlangen ist es gezwungen die Diagonalen zu wechseln. Es verbleibt aber in extensorischer Haltung d.h. es betont die extensorischen Komponenten der Diagonalen. Durch seine Arbeit möchte Schöneich den Wechsel der Betonung der extensorischen Haltung in Richtung Flexion erreichen. Findet das statt, dann trägt sich das Pferd, es ist in Balance und tritt mit der inneren Hinterhand unter den Schwerpunkt. Dadurch entsteht vermehrte Hankenbeugung und das Pferd setzt sich deutlich auf die Hinterhand (exzentrische Arbeit der Hinterhandmuskulatur). Der Rücken schwingt frei nach dorsal und ventral. Wichtig ist zu wissen, dass das flexorische Muster mit vermehrter exzentrischer Muskelarbeit für das Pferd nicht grundsätzlich unbekannt ist. Es nimmt sich dies im Spiel, Kampf, Angriff und Imponiergehabe zu Nutzen. Das extensorische Muster ist seine Grundhaltung als Flucht- und Steppentier und bedingt mehr konzentrische Muskelarbeit. Zusammengefasst ist das Ziel: Ein Pferd, das auf der linken Hand in der Rechten Diagonale läuft und auf der rechten Hand in der Linken Diagonalen. Das Pferd soll bei jedem Handwechsel seine Diagonalen wechseln. Nur so ist ein, sich in flexorischer Aktivität (CTÜ in flexorischer Aktivität) tragendes, auf der Kreislinie korrekt gebogenes Pferd (LF und Rot ipsilateral) gegeben, dessen Rücken frei nach dorsal und ventral schwingen kann. Die innere Hinterhand und äussere Vorhand sind Standbein und treten vermehrt unter den Schwerpunkt und nehmen vermehrt Gewicht auf. Probleme des Rechtshänders: Händige Seite: (auf der re Hand; im Uhrzeigersinn) Scherkraft, läuft nach aussen, hier muss er lernen die andere (Linke) Diagonale zu benutzen Nicht händige Seite: (auf der li Hand; gegen den Uhrzeigersinn) Zentrifugalkraft, tendiert nach innen zu fallen, hier muss er lernen die starke (Rechte) Diagonale in flexorischer Komponente zu benutzen, was oft für das Pferd schwieriger ist, als auf der händigen Seite die andere Diagonale zu benutzen. Die von Schöneich propagierte und demonstrierte Arbeit, auf dem kleinen Kreis an der Longe im Trab, bedient sich folgender biomechanischer Prinzipien: In flexorischer Aktivität/Bewegung dreht die WS bei LF in eine ipsilaterale Rotation. In extensorischer Aktivität/Bewegung dreht die WS bei LF in eine kontralaterale Rotation. Somit muss sich das Pferd, um eine flexorische Aktivität im CTÜ (caudale HWS/craniale BWS) auszuführen, in LF mit ipsilateraler Rot bewegen, d.h. auf re Hand in LF und Rot nach re. (= Linke Diagonale mit Betonung der flexorischen Komponenten) Schöneich versucht dies zu erreichen in dem er das Pferd via Kappzaum und Longe, von der Hand her, in eine LF der HWS entlang der Kreislinie bringt. Folgt das Pferd diesem Befehl korrekt, kommt es in eine F mit LF und Rot ipsilateral und bewegt sich im flexorischem Muster in der korrekten Diagonalen. Wichtig dabei sind, dass die Stimulation von der Hand (via Hand-LongeKappzaum an die Nase des Pferdes) nicht nur in LF geht, sondern auch in Richtung Boden (F) und dass mit der Longierpeitsche Zeichen an der cranialen BWS in Richtung F und LF/Rot gegeben werden. Ansonsten wird nur ein Zerren an der HWS erreicht, das sehr kontraproduktiv sein kann. Schöneich wählt für diese Arbeit die Gangart Trab. Dadurch ist die diagonale Belastung bereits durch die Gangart vorgegeben und die Arbeit vereinfacht, da das Pferd automatisch diagonal belasten muss. Wird die Arbeit im Schritt ausgeführt muss das Pferd bewusst die Diagonalen und die flexorische Haltung korrekt ausführen. Es muss gezielt in diese Bewegungen geführt werden, was einerseits schwieriger ist, aber andererseits bewusst ausgeführt ev. auch von langanhaltender Wirkung sein kann. Eine korrekte flexorische Haltung auf dem Kreis kann nur dann ausgeführt werden, wenn das Pferd sich im Schulterbereich lösen kann und die fixierende Aktivität der Serratus-Pectoralis-Muskulatur und des Trapezius, so wie sie in der extensorischen Haltung (Fluchthaltung) vorhanden ist, in eine bewegende (dynamische) Aktivität wechseln kann. Das Pferd darf sich nicht über diese Muskulatur in den Widerrist heinein ziehen und die Schultern zur Wirbelsäule fixieren und sich somit in extensorischer Haltung (Fluchthaltung) festmachen. In einer solchen Stellung ist keine schwingende Aktivität des Rückens möglich. Der Rücken ist «zu» und dem Pferd wird das Laufen auf dem Kreis dadurch verunmöglicht. Zusätzlich gibt es kein Untertreten der inneren Hinterhand, keine Gewichtsaufnahme und keine Hankenbeugung. Ist die grundsätzliche Haltung auf dem Kreis erarbeitet und stabilisiert, erfolgt die 2.Phase der Ausbildung. Das an der Hand Gelernte muss nun auch unter dem Reiter übernommen und gefestigt werden. Es sollte ein langsamer Aufbau sein und immer wieder zur Handarbeit auf dem Kreis zurück gegangen werden um die Balance des Pferdes wieder zu festigen um dann erneut unter dem Reiter arbeiten zu können. Die rechte Diagonale von der rechten Diagonalen sprechen wir wenn die Extremität: nach cranial und nach rechts oder nach caudal und nach links geht Durch das Zusammenspiel der funktionellen Muskelketten werden diese Bewegungen immer mit einer Rotation ausgeführt. Die linke Diagonale von der linken Diagonalen sprechen wir wenn die Extremität: nach cranial und nach links oder nach caudal und nach rechts geht Die Rechte Diagonale Im Juni 12, Ursula Ward / Brigitte Stebler Beeinflussung der Vorderextremitäten des Pferdes durch deren orthosympathische Innervierung Dipl. Biol. Daniela Schrepfer, Pferdeostheopathin ICREO Einführung Unklare Lahmheiten der Vorderbeine und/oder Stolpern und Einsinken sind ein häufiger Grund, einen Tierphysiotherapeuten oder –osteopathen zu rufen. Das Pferd wird vom Tierarzt abgeklärt, der schliesst die üblichen Ursachen wie strukturelle Probleme an Gelenken, Bändern, Sehnen, Muskeln der Vorderextremität, sowie Probleme im distalen Bereich der Halswirbelsäule aus. Er findet allenfalls hypertone Muskulatur und/oder Blockaden im Bereich von Widerrist und der HWS. Diese Abklärungen sind ein Muss, wenn das Pferd stolpert und/oder fällt! Welche Regionen mit welchen Strukturen sind für uns interessant? Welche Systeme können solche Probleme verursachen? Wie können wir sie erkennen und behandeln? Der folgende Beitrag von Daniela Schrepfer ist eine Zusammenfassung ihrer Thesis zur Erlangung des ICREO-Tierosteopathiediploms, die ich als Mentor begleiten durfte. Sie beleuchtet wichtige Aspekte einer häufigen Problematik. Das Einbeziehen des orthosympathischen Nervensystems in unsere Befunderhebung führt zu interessanten Behandlungsansätzen, die oft erst eine nachhaltige weil kausale Therapie ermöglichen. Diese Zusammenhänge sind grundsätzlich auch beim Hund zutreffend. Peter Michel, Tierphysiotherapeut SVTPT; Tierosteopath ICREO. Die orthosympathische Innervierung und ihre Bedeutung Die vereinfacht als „flight and fight syndrome“ beschriebene Wirkung des Sympathikus muss in jedem Moment als Teil des dynamischen vegetativen Steuersystems einbezogen werden. Die Zellkörper der präsynaptischen Zellen der orthosympathischen Innervierung der Vorderbeine liegen im ersten thorakalen Drittel des Seitenhornes des Rückenmarkes. In der Literatur unterscheiden sich die Angaben über welche Wirbelniveaus sich dieser Abschnitt genau erstreckt (Nickel 2005, Breymann 1998). Der Ursprung der Ramicommunicans gibt jedoch nicht die genaue Lokalisation der Zellkörper der präganglionären Zellen wieder. Die Axone können intraspinal verlaufen, bevor sie sich einer bestimmten Ventralwurzel anschliessen. Für die Aufklärung der komplexen Verhältnisse des Sympathikus bedarf es embryologischen Untersuchungen, wie auch detaillierten Faseranalysen. Zudem kann von individuellen Unterschieden ausgegangen werden. Daher ist es auch für die Behandlungspraxis sinnvoll vom ersten thorakalen Drittel aus zu gehen. Orthosympathische Informationen zu den Vorderbeinen durchlaufen das Ganglion stellatum, das erste Grenzstrangganglion, das median der ersten Rippe liegt. Von da aus folgen die sympathischen Fasern den Nerven des Plexus brachialis. Abbildung 1 zeigt eine Übersicht zum Verlauf und den Effekten der sympathischen Innervierung. Die Effekte sind hier kurz beschrieben. Steigerung des Muskeltonus: Der Muskeltonus wird vom Spindelapparat kontrolliert. Die Aktivität der Gammamotoneuronen verkürzt die kontraktilen Bereiche der Muskelspindeln und stimmt so ihre Länge auf den extrafusalen Teil des Muskels ab. Damit bleibt das Steuersystem des Muskels, auch wenn sich dieser kontrahiert, reaktionsbereit. Die Zellkörper der Gammamotoneuronen liegen im Cornu laterale. Sie gehören zum orthosympathischen System. Verkürzen sie die Muskelspindel, wird dies durch Dehnungsrezeption am nicht kontraktilen Teil der Spindel via la- und ll-Afferenzen auf Alphamotoneuronen übertragen. Diese verkürzen die extrafusalen Muslkelfasern. Der Tonus steigt. ⇒Effekte → steigert den Muskeltonus via das Gamma-Motoneuronen-System →auf die Durchblutung → Kontraktion glatter Muskelzellen der Gefässwände, kontraktiler Einfluss auf präkapilläre Sphinkter →in der Haut → gesteigerte Piloerektion (kontraktiler Einfluss auf glatte Muskelzellen der Haarwurzeln), Steigerung der Schweissdrüsenaktivität, Einfluss auf die Talgbildung, kontraktiler Einfluss auf die Hautblutgefässe →Faszien → steigert den faszialen Tonus via deren glatte Muskelzelle Steigerung der faszialen Spannung: Durch sympathischen Einfluss kontrahieren sich die glatten Muskelzellen der Faszien. Die scherengitterartige Anordnung der Kollagenfasern bewirkt selbst bei geringer Dichte an glatten Muskelzellen eine deutliche Erhöhung des Tonus. (Schleip 2003) Vasokonstriktion in der Muskulatur: Arterien, Arteriolen und die meisten Venen werden von noradrenergen sympathischen Neuronen innerviert. Aktivierung der sympathischen Neurone führt zu Vasokonstriktion und damit zu zunehmendem Gefässwiderstand. Der arterielle Blutdruck steigt und das Fassungsvermögen der Venen wird erniedrigt. Versorgung wie auch Drainage werden vermindert. Die Studien von Jänig beziehen sich vor allem auf Hinterbeine von Katzen und Ratten. Ich gehe hier davon aus, dass die Schlüsselkonzepte daraus auf die Vorderextremität anderer Säugetiere übertragbar sind. So stehen vasokonstriktive Neurone der Muskulatur unter hemmender Wirkung der arteriellen Barorezeptoren. Dies stimmt ihre Aktivität normalerweise auf die durch den Herzrhythmus schwankenden arteriellen Druckverhältnisse ab. Das trägt zur Erhaltung eines gewissen arteriellen Drucks während der Diastole bei. In- und Exspiration, die auch den arteriellen Blutdruck beeinflussen, modulieren ihre Aktivität ebenfalls. Die meisten Einflüsse von der Körperoberfläche, wie auch aus Organen fördern die Aktivität der vasokonstriktiven Neurone. (Jänig, 2006, S. 107ff) Ein Aspekt der Flucht- und Kampfsituation ist die verstärkte Durchblutung der Skelett-muskulatur und die verminderte Durchblutung von Haut und Eingeweiden. Dies bereitet zwar den Körper darauf vor auszuschlagen oder wegzurennen, indem die betreffende Muskulatur bevorzugt versorgt wird, scheint aber gegensätzlich zur sympathischen Wirkung zu sein. Die Merkmale der Flucht- und Kampfsituation zeigen sich unter Stress oder Schmerz. Via Hypothalamus unterliegen sie der Leitung des Cortex und des limbischen Systems. Bei Katzen konnte gezeigt werden, dass bestimmte cholinerge sympathische Fasern eine vasodilatative Wirkung haben und für die verstärkte Durchblutung der Beinmuskulatur mit verantwortlich sind. Diese Neurone sind, anders als die vasokonstriktiven Neurone, nicht spontan aktiv. Sind sie durch höhere Zentren aktiviert, werden vasokonstriktive Neurone der Haut ebenfalls aktiv und jene der Muskulatur gehemmt. Bei Katzen und Hunden ist dieser spezielle sympathische Weg zur Gefässerweiterung nachgewiesen, bei Pferden soweit es mir bekannt ist noch nicht. Eine andere mögliche Erklärung ist die vasodilatative Wirkung, des durch Stress ausgeschütteten Adrenalins auf die Gefässe der Muskulatur. Die betreffenden Endothelzellen und glatten Muskelzellen tragen dazu Beta-2-Rezeptoren, die auf das kursierende Adrenalin aus der Nebenniere reagieren. Das Noradrenalin der postganglionären Zellen wirkt dagegen an Alpha-1Rezeptoren (Jänig, 2006). Vasokonstriktion in anderen tiefen somatischen Geweben: Die Gefässe aller somatischen Strukturen werden durch sympathische postganglionäre Neurone innerviert. Also auch jene aller faszialen Strukturen. Es wird angenommen, dass dies ähnlich funktioniert wie die Vasokonstriktion in der Muskulatur (Jänig, 2006, S.132). Vasokonstriktion in der Haut: Die sympathische Innervation der Hautgefässe wirkt hauptsächlich vasokonstriktiv. Barorezeptoren haben hier nur einen geringen oder keinen Einfluss. Die Aktivität dieser Neurone ist nicht auf die Pulswelle abgestimmt. Zunehmende Wärme im Hypothalamus oder dem Rückenmark hemmt die Aktivität der vasokonstriktiven Neurone der Haut. Ihre sinkende Aktivität steigert die Blutzufuhr und damit die Hauttemperatur, was die Wärmeabgabe fördert. Vor allem bei Körperteilen mit grosser Oberflächen/Volumen-Relation, wie die distalen Extremitäten, steht dies im Dienst der Thermoregulation. (Jänig, 2006, S.113ff) Aktivität der Schweissdrüsen: Sympathische Aktivität fördert die Schweissbildung, was ebenfalls der Thermoregulation dient. Mentale Stimuli wirken steigernd mit ein (Jänig 2006, S. 123ff). Piloerektion: Glatte Muskulatur im Dienste der Piloerektion kommt in allen behaarten Bereichen vor. Die Entwicklung dieser Muskulatur ist bei verschiedenen Tierarten und in verschiedenen Körperbereichen unterschiedlich. Elektrische Stimulation der sympathischen Nervenkette bewirkt bei Katzen das Sträuben des Rückenfells (Jänig 2006). Bei einem Pferd ist Piloerektion kein kommunikativer Aspekt und daher unauffälliger, dennoch ist eine segmentale Veränderung davon im Vergleich zu den Nachbarregionen sichtbar. Unterstützung von sensorischen Rezeptoren der Haut: Einige Mechanorezeptoren der Haut scheinen von nicht-myelinisierten Fasern unterstützt zu werden. Es wird angenommen, dass dies postganglionäre sympathische Fasern sind. Nach Jänig fehlt der Beweis, dass sie die Sensitivität der Mechanorezeptoren im gesunden Fall beeinflussen. Unter pathologischen Umständen könnte eine sympathische Stimulierung zur Hypersensibilität dieser Mechanorezeptoren beitragen. Die orthosympathische Dysbalance Der orthosympatische Output der präganglionären Zellen wird einerseits von höheren Zentren, andererseits von Reflexen im Rückenmark moduliert. Höheres Zentrum ist der Hypothalamus, der Einflüsse aus dem limbischen System wie auch dem Cortex integriert (Jäning 2006). Bei reflexartigen Verschaltungen im Rückenmark wirken Afferenzen segmental auf Efferenzen ein. Ein in einem bestimmten Zustand blockiertes System kann sich nicht mehr adäquat an Ereignisse anpassen. Das gilt für Strukturen, wie auch für steuernde Elemente. Blockaden und Einschränkungen im ersten thorakalen Drittel stehen mit Dysbalancen des orthosympatischen Outputs in Zusammenhang. In einem pseudoradikuläre Phänomen kann dieser zu hoch werden. Treten die oben beschriebenen Effekte in physiologisch nicht sinnvollem Mass auf, wird die gesunde Balance gestört. Abbildung 2 zeigt dazu mögliche Zusammenhänge sich selbst erhaltender Prozesse. Eine orthosympathische Dysbalance muss nicht direkt zu Symptomen führen. Doch sie bildet eine Prädisposition für das Auftreten verschiedenster Symptome der Vorderextremität. Hinter jedem Zustand steht eine Evolution in der Zeit. Diese tritt mit den Umständen (Haltung, Training, Ernährung,...) in Wechselwirkung. Abb.2: Schematische Darstellung sich selbst erhaltender Prozesse, stark vereinfacht orange/grün/blau: mögliche „Circuli vituosi“, wobei an jedem Treffpunk auf eine andere Farbbahn umgestiegen werden kann (Schrepfer 2011) Hinweise aus der anästhetischen Blockierung des Ganglion stellatum Die in der Neural- und Schmerztheraphie eingesetzte reversible Blockierung der Impulsweiterleitung unterbricht negative Schaltkreise. Dadurch lässt sie eine korrigierende Selbstorganisation zu. Ein Ansatz der auch für die osteopathische Behandlung zutrifft. Hier ist es interessant die Effekte der Unterbrechung der sympathischen Reizleitung zu betrachten, da sie indirekt die Wirkung der gesteigerten sympathischen Aktivität zeigen. In Bezug auf das Vorderbein erfolgt die anästhetische Blokkierung am Ganglion stellatum (Zohmann 1994). Nach Breymann 1998 lassen sich Heilerfolge bei verschiedenen Lahmheiten vor allem auf zwei Effekte zurückführen: Einerseits auf die gesteigerte Blutversorgung durch Gefässerweiterung, andererseits auf die Unterbrechung der Circulus vitiosus des Schmerzes. Die in der osteopathischen Behandlung angestrebte Ausbalancierung der Aktivität des vegetativen Nervensystems hat die entsprechende Wirkung. Überlegungen zu verschiedenen Dysfunktionen Die aufgeführten Überlegungen sind als mögliche Beispiele aus einem breiten Repertoire zu betrachten. Die Funktion jeder Zelle ist abhängig von der ausgeglichenen Durchblutung (arterial rule). Die arterial rule an sich ist nicht direkt korrigierbar, doch ohne unphysiologische Verspannungen fliesst das Blut wie es muss. Die kontrahierende Wirkung des Sympathikus auf die Blutgefässe geht im betroffenen Gewebe mit einer Verminderung der Versorgung, wie auch der Abtransportierung von Stoffwechselabfallprodukten einher. In der Muskulatur wird dadurch eine Versäuerung gefördert. Kommen Hypertonien in der Muskulatur und/oder Tonuserhöhung in Faszien dazu, verstärkt sich die Minderdurchblutung. Mittels des sympathischen Einflusses sind diese Effekte verknüpft. Zur optimalen Effizienz der Muskelarbeit gehört eine ausgewogene Dynamik zwischen Antagonisten und ein ausgewogenes Zusammenspiel von Synergisten. Unzweckmässige Spannung führt zu unökonomischer Muskelarbeit. Werden zwei antagonistische Muskeln gleichzeitig kontrahiert, muss der eine Muskel, um die Kontraktion des anderen zu überwinden, Kraft aufwenden. Es fliesst also weniger der eingesetzten Kraft in tatsächliche Bewegung. Die Kontraktionsmöglichkeiten eines Muskels sind in solchen Fällen auch oft eingeschränkt (Meyer 1996, S.811). Ist beispielsweise der sympathisch gesteuerte Grundtonus von Extensoren und Flexoren des Vorderbeines zu hoch, kann dessen Bewegungsumfang eingeschränkt sein. Daraus können Phänomene wie kurze Schritte, Neigung zum Stolpern oder abgeschliffene Zehen resultieren. Nach Stashak (2010) ist Stolpern ein typisches Anzeichen für eine beeinträchtigte synergetische Wirkung der Beuger und Strecker. Diese Anzeichen können auch durch den Einfluss der M. brachiocephalicus, M. trapezius oder M. latissimus dorsi beeinflusst sein, deren Tonus ebenfalls aus dem ersten thorakalen Drittel sympathisch gesteuert wird. Zu bedenken und zu testen ist in jedem Fall der Zustand des thorakolumbalen Überganges, des Beckens und der Hinterbeine. Deren Beschränkung führt zur Überlastung einer Vorhand und damit ebenfalls zu ähnlichen Symptomen. Ein prädisponierender Faktor für das Auftreten von Lahmheiten ist die Ermüdung der Muskulatur. Sie führt zur Erschlaffung von Sehnen und Bändern und erhöht das Risiko für Verletzungen (Stashak 2010). Die Steuerung des Muskeltonus beeinflusst die Effizienz der muskulären Arbeit. Ermüdung wird durch ineffizienten Energieeinsatz gefördert. Erhöhter Muskeltonus führt zu verstärktem Zug an den entsprechenden Sehnen, die dadurch stärker beansprucht werden. Im Dienste der Effizienz sind Pferdebeine distal leicht gebaut. Die Wirkung, der die distalen Beinbereiche bewegenden proximal liegenden Muskeln, wird daher durch besonders lange Sehnen vermittelt. Eine Dauerbelastung kann eine Prädisposition für rezidive Sehnenerkrankungen bilden. Chronisch überbelastete Sehnen bergen im Falle eines Traumas grössere Verletzungsrisiken. Ein Sturz oder Schlag führt, je nach Zustand auf welchen er trifft, zu unterschiedlich massivem Schaden. Die Sehnen verlieren auch an Effizienz als stossdämpfende Elemente. Damit wirkt vermehrt Zugkraft an den elastischeren Geweben. Das Risiko zu Muskelrissen kann erhöht sein. Eine Einwärtsstellung der Vorderzehe, oder das innen stärkere Ablaufen derselben, kann mit dem Tonus des M. pectroralis ascendens und/oder des M. latissimus dorsi zusammen hängen. Ist deren Tonus zu hoch, können sie eine Endorotation der Extremität bewirken. In diesem Fall ist es kontraproduktiv, die Stellung am Huf selber zu korrigieren. Dies kann im Vorderbein und der Schulter zu weiteren Verspannungen führen, ohne das grundlegende Problem zu lösen. Die Pektoralmuskeln werden teilweise aus dem Plexus brachialis innerviert. Lassen sich Pferde im Bereich des M. pectoralis descendens ungern putzen oder anfassen, kann das auf Blockaden der vorderen Thoraxwirbel und überhöhten sympathischen Einfluss auf die Pektoralmuskulatur hinweisen. Dies kann sich auf die dynamische Funktion der Vorderbeine auswirken. Der fasziale Tonus steigt unter sympathischer Einwirkung. Durch ihren hohen Kollagengehalt sind manche tiefe Faszien wenig dehnbar. Spannungen können weiträumig übertragen werden. Die Wege der Spannungsübertragung entsprechen im Wesentlichen den Faszienketten. Andererseits ist es möglich, über die faszialen Verbindungen Entspannung weiter zu leiten. In einer Flucht- und Kampfsituation verleiht die erhöhte fasziale Spannung dem Körper mehr Festigkeit. Dadurch verstärkt und stabilisiert, wird die Leistungsfähigkeit in Kraftumsatz und Tempo in Notsituationen kurzfristig erhöht. Bleibt die fasziale Kontraktion langfristig bestehen, reagieren Faszien mit vermehrter Einlagerung von Kollagen in die extrazelluläre Matrix. Dies erniedrigt ihre Elastizität und verdickt sie. Mechanisch werden sie dadurch stärker. Doch es kann zu Einschränkungen jener Strukturen kommen, die von diesen Faszien begleitet, eingepackt oder beschützt werden. Dies kann zur Abnahme des Bewegungsradius eines Gelenkes führen oder zu Kompressionen von Muskeln, Nerven, Blut- und Lymphgefässen. Die Flexibilität von Faszien nimmt bereits nach drei Wochen eingeschränkter Bewegung ab (Lowe 1990). Wenn die fasziale Kontraktion gesenkt wird und im physiologisch gesunden Mass bleibt, ist die Faszienverstärkung reversibel. Makrophagen reduzieren durch Endozytose überschüssiges Fasermaterial. Durch die Normalisierung des Tonus können sich also auch die mechanischen Eigenschaften normalisieren (Alen 2011). Interessant sind die Vernetzungspunkte zwischen Aspekten des Kompartmentsyndroms, jenen des Schmerzes und jenen der orthosympathischen Dysbalance. Beeinträchtigung der Durchblutung, muskuläre Hypertonien und fasziale Spannungen könnten sich aufschaukeln oder erhalten. Das Kompartmentsyndrom kann aus traumatischem Anlass akut auftreten oder einen chronischen Verlauf haben. Der chronische Verlauf ist aus Gründen der oben genannten Vernetzung osteopathisch interessant. Chronische Fälle treten human vor allem bei Laufsportlern im Unterschenkel auf und werden als belastungsinduziertes Kompartmentsyndrom bezeichnet. Es tritt vor allem dann auf, wenn trainingsbedingte Volumenzunahme von Muskeln rasch erfolgt und die Kapazität der Dehnbarkeit der Faszien während der Leistung übersteigt. Die Schmerzen nehmen während der Belastung zu und halten danach für Stunden an. Die Diagnose wird über den Nachweis des erhöhten interkompartimentalen Drucks erbracht. Dieser ist auch palpatorisch wahrnehmbar. In ca. 40% der Fälle können Fasziendefekte nachgewiesen werden (Pagenstert 2011). Die genaue Pathophysiologie des chronischen Kompartmentsyndroms ist unklar (Pagenstert 2011). Es liegt nahe, dass eine überhöhte fasziale Spannung das Kompartmentsyndrom verstärkt oder eine Prädisposition für dessen Entstehen bilden kann. Pferde, beispielsweise Distanzpferde, die sportliche Anforderungen erfüllen, die mit Langstreckenlauf vergleichbar sind, könnten eventuell von chronischem Kompartmentsyndrom in den Beinen betroffen werden. Leider konnte ich diesbezüglich weder Fallbeispiele noch Studien im Bereich der Pferdemedizin finden. Durch ein belastungsinduziertes Kompartmentsyndrom verursachte Schmerzen könnten zu Lahmheiten verschiedenen Grades führen. Typisch dafür wäre ihr wiederholtes Auftreten während und nach der Belastung und ein Abklingen nach Stunden oder Tagen. Strukturelle Veränderungen der Halswirbelgelenke werden mit zunehmenden Häufigkeit diagnostiziert und werden als Anlass für gewisse Bewegungsstörungen der Vorderbeine wie unterschiedliche Lahmheiten und Stolpern betrachtet. Betroffen sind vor allem die Wirbel C5-C7. Die Ätiologie ist unklar. Aspekte wie Vererblichkeit oder Trainingsmethoden werden diskutiert. Ein Teil der häufigeren Diagnostizierung geht wahrscheinlich auch auf differenziertere technische Diagnosemöglichkeiten zurück. (Fürst 2006) Es stellt sich aber dennoch die ursächliche Frage. Die tiefe Halswirbelsäule wird, wie das Vorderbein, aus dem ersten thorakalen Drittel via das Ganglion stellatum sympathisch innerviert (Nervus vertebralis, siehe Abb.1). Es gelten auch die entsprechenden Effekte und Möglichkeiten zu Dysbalancen. Diese könnten zu Einschränkungen und Blockaden in der Halswirbelsäule führen. Mit der Evolution in der Zeit könnten strukturelle Veränderungen entstehen. Damit steht die Überlegung im Raum, dass Blockaden und Einschränkungen im ersten thorakalen Drittel ebenfalls für Veränderungen an der tiefen Halswirbelsäule prädisponieren. Faktoren wie zum Beispiel die Reitweise tragen dann ihren Teil dazu bei. Kurz zusammengefasst: Der sympathische Einfluss auf die Vorderextremitäten spielt eine zentrale Rolle. Diesbezügliche Dysbalancen können Prädispositionen zu einer divergierenden Palette von Symptomen schaffen. Kurzübersicht für die Praxis Ursachen für Lahmheiten der Vorderbeine: • Strukturelle Probleme am Bein • Probleme im Bereich der unteren HWS und des Plexus brachialis • Orthosympathisch induziert erhöhter Muskeltonus erhöhter faszialer Tonus Zeichen von Vasokonstriktion der Haut und des Gewebes verstärkte Aktivität von Schweissdrüsen lokale Piloerektion (Fellunregelmässigkeiten) Hypersensibilität von Hautarealen Hinweise für eine orthosympathische Beteiligung sind: Anamnestisch oft intermittierendes Auftreten mit Erholung bis zur Symptomfreiheit innerhalb von Stunden/Tagen - nach grösseren/längeren Belastungen - Abwehrverhalten beim Putzen im Brustbereich - fehlende Diagnose Adspektorisch - regionales, ungleichmässiges Schwitzen - Fell - ev. Endorotation Palpatorisch - Hypertonien in der betreffenden Muskulatur - Faszienspannung Beine, prox. Drittel BWS, CTÜ und OAA, HWS - Elastizität des Gewebes (Rebound). Pralles, unelastisches Gewebe ein lokales Stauproblem Faszienlistening Spannungskonzentration im Bereich TH1-TH6 (Läsion) Relationen des Ggl. Stellatum: Wirbel/Wirbelkanal/Meningen Aorta Plexus cardiacis/Herz Plexus brachialis Ggl. cervicale craniale/Kopf deutet auf Literatur • Alen S., 2011, Unterrichtsskript, icreo • Breymann I., 1998, Indikationen und Erfolgsaussichten der Blockade des Ganglion stellatum und des sympathischen Grenzstranges beim Pferd, Dissertation, Universität Berlin • Fürst A., 2006, Halswirbelsäulenarthrose beim Pferd, in: Praktischer Tierarzt, 87, Heft 12, Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover • Jäning W., 2006, The Integrative Action of the Autonomic Nervous System, Neurobiology of Homeostasis, Cambridge University Press, Cambridge • Lowe J.,1990, HypertonicFascia, in: Dynamic Chiropractic, Volume 8 • w w w . d y n a m i c c h i ro p r a c t i c . c a / p d f _ o u t / D y n a m i c C h i r o p r a c t i c . c a - H y p e r t o n i c Fas¬cia-1284987908.pdf, 20.2.2011 • Meyer H., 1996, Zum Zusammenhang von Halshaltung, Rückentätigkeit und Bewegungsablauf beim Pferd, in: Pferdeheilkunde 12, S. 807-822, Hippiatrika Verlag, Berlin • Nickel R., A. Schummer, E. Seiferle, 2005, Lehrbuch der Anatomie der Haustiere, Band lV, Parey, Stuttgart • Pagenstert G. I., et al., 2011, Unterschenkel Kompartmentsyndrom, Lexikon der Orthopädie und Unfallchirurgie • www.lexikon-orthopaedie.com/pdx.pl?dv=0&id=x_xKompartmentsyndrom, 1.2.2011 • Schleip R., 2003, Fascialplasitity - a new neurobiologica explanation, in: Journal of Bodywork and Movement Therapies 7, January 2003, S. 11-19, Elsevier, München • Stashak T. S., 2010, Adams Lahmheit bei Pferden, M u. H Schaepper GmbH, Hannover • Zohmann A., M.Kasper, 1994, Neuraltherapie in der Veterinärmedizin, Schlütersche, Hannover Abstracts der Diplomarbeiten von 2012 Um den Titel „Tierphysiotherapeut/in mit eidgenössischem Diplom“ zu erhalten, ist neben der bestandenen theoretischen und praktischen Prüfung auch die Abgabe einer Diplomarbeit erforderlich. Dieses Jahr wurden 11 Diplomarbeiten eingereicht. Die Abstrakte dieser Arbeiten befinden sich auf den folgenden Seiten. Maike Katrin Astner Studie zum Bekanntheitsgrad, der Akzeptanz und dem Einsatz von Tierphysiotherapie bei Schweizer Tierärzten Interviews im Emmental und Umgebung Für die vorliegende Diplomarbeit wurden persönliche Interviews mit 16 Tierärzten in der Region Emmental durchgeführt. Die Gespräche wurden mithilfe eines Fragebogens strukturiert und standardisiert. Durch den persönlichen Kontakt anstelle einer schriftlich durchgeführten anonymen Studie konnten neben reinen Daten auch die persönliche Einstellung und Wertung erfasst werden. Der Bekanntheitsgrad, die Akzeptanz und der Einsatz der Tierphysiotherapie bei Schweizer Tierärzten standen im Mittelpunkt der Studie. Es wurde herausgefunden, wo die befragten Tierärzte einen speziellen Informationsbedarf haben und wie sie sich eine Zusammenarbeit zwischen Tierphysiotherapeut und Tierarzt vorstellen. Desweiteren wurde untersucht, ob bestimmte Gruppen von Tierärzten der Tierphysiotherapie gegenüber offener sind als andere. Bestimmte Techniken bzw. Indikationen versprechen aufgrund guter Akzeptanz einen leichten Einstieg in die Zusammenarbeit zwischen Tierarzt und Tierphysiotherapeut. Die Akzeptanz der Tierphysiotherapie war bei den befragten Tierärzten gross, die Einsatzhäufigkeit hingegen noch gering. Der Einsatz von Tierphysiotherapie war bei den Indikationen Rehabilitation nach orthopädischen Operationen, Schmerzbekämpfung bei Arthrosepatienten, Prävention typischer Folgen bestimmter Prädispositionen und Rehabilitation bei neurologischen Fällen am besten akzeptiert. Diese Indikationen eignen sich voraussichtlich gut zum Aufbau einer Zusammenarbeit. Besonders offen zeigten sich die Studienteilnehmer gegenüber den Techniken Gelenkmobilisation, Massage und Hydrotherapie. Die Tierärzte legten grossen Wert auf eine gute Kommunikation zwischen Tierphysiotherapeut und Tierarzt. Eine Rückmeldung über einen Fall sollte innerhalb von zwei Tagen nach Erstbefund schriftlich erfolgen. Eine Information nach Abschluss der Behandlungsserie kann diese ergänzen. Es gab keine nachweisbaren Unterschiede in der Akzeptanz oder dem Bekanntheitsgrad, die abhängig von Geschlecht oder Alter wären. Sabine Borowsky Lymphtape am Pferd Kann die Anwendung 1:1 vom Menschen übertragen werden, oder benötigt man eine Adaption? Das Lymphtape ist eine relativ neue Form der therapiebegleitenden Massnahmen bei Ödemen unterschiedlicher Genese. Diese noch relativ neue Methode ist bis zum heutigen Tag sowohl am Menschen, als auch am Pferd zu wenig wissenschaftlich untersucht. Es bestehen diverse Unterschiede zwischen Mensch und Pferd in den Bereichen Anatomie und Physiologie, welche bislang insbesondere beim Tapen von Pferden nicht ausreichend gewürdigt wurden. Hauptsächlich im Bereich der Haare, der Hautschichten und der Lymphbildung und Aktivierung der Lymphgefässe, kommen Fragen auf zur Wirkungsweise und Effektivität. Es ist nicht geklärt, ob die Haare eine Wirkung des Tapes auf die Lymphbildung, bzw. die Lymphdynamik ermöglichen. Abzuklären ist auch, ob die getapten Haare einen positiven Einfluss auf die den Haarfollikel flankierenden initialen Lymphgefässnetzanteile entfalten. Ebenso ist es lediglich eine Vermutung, an welcher Stelle das Tape auf die Lymphbildung einwirkt und welchen Einfluss die Unterschiede in der Hautbeschaffenheit haben. Daraus ergeben sich Fragen zur Anpassung bzw. zur Übertragung der Tape-Anlagen vom Menschen auf das Pferd. Evidenz basierte Studien zur Untersuchung der tatsächlichen Wirkung von Lymphtapes auf die Lymphgefässe und deren Lymphbildung beim Pferd sind erstrebenswert, um effektive Anlagetechniken und -formen für das Lymphtape am Pferd zu erarbeiten. Damit sei besonders die Wirkung mit und über die Haare angesprochen. Auch der effektivste Zug, die Art und Verwendung von Kleber und an Pferdehaut angepasste Breite und Stärke des Materials erfordern Untersuchungen. Es fehlen anatomische und physiologische Kenntnisse, um das Tape-Material an das Pferd anzugleichen. Ausser Frage steht wohl die Anwendung als unterstützende Massnahme und die notwendige Kopplung der Therapie an die Manuelle Lymphdrainage. Eine Kombination mit anderen Therapieformen ist sehr gut denkbar und könnte die Wirkung und die Praktikabilität steigern. Dabei sei z.B. an die Kompression und evtl. auch an Elektrotherapie gedacht. Da sich im Bereich der Faszien und der Sehnen sehr viele Lymphgefässe befinden, sind diese Strukturen eventuell ein weiterer Schlüsselpunkt. Die Beschaffenheit der Faszien mit ihrer Scherengitter-Struktur zum Druckausgleich müsste dabei eventuell noch einmal isoliert betrachtet werden. Nadine Crameri Einfluss von Fehlhaltungen des Reiters auf den Bewegungsapparat des Pferdes Und wie sich die Behandlung beider auf das Gangbild des Pferdes auswirkt. Das Ziel der Arbeit «Einfluss von Fehlhaltungen des Reiters auf den Bewegungsapparat des Pferdes und wie sich die Behandlung beider auf das Gangbild des Pferdes auswirkt» ist es, herauszufinden wie sich Einschränkungen von Pferd und Reiter gegenseitig beeinflussen und wie sich diese durch die Behandlung positiv verändern. Für diese Arbeit stand Sonja und ihr Pferd Amaretto als Fallbeispiel zur Verfügung. Zuerst wurden beide einzeln untersucht und dann ritt Sonja auf ihrem Pferd vor. Die Untersuchungen und Resultate wurden auf Befundbögen festgehalten. Dann begann zuerst die Behandlung der Reiterin und nach 6 Therapiesitzungen wurde ein Wiederbefund mit Reiterin und Pferd gemacht. Danach fing die Therapie des Pferdes an. Insgesamt wurde Amaretto 9 Mal behandelt. In dieser Zeit wurde Sonja ebenfalls noch 3 Mal therapiert um ihren Status zu erhalten. Nach den 9 Therapieeinheiten von Amaretto fand nochmals ein Abschlussbefund mit Reiterin und Pferd statt. Die ganzen Befunde und Behandlungen wurden auch noch mit Fotos und einzelnen Filmsequenzen festgehalten. Es war spannend die einzelnen Fortschritte von Reiterin und Pferd mitzuverfolgen und zu dokumentieren. Sonja ging es schon nach wenigen Behandlungen deutlich besser und sie wurde viel beweglicher im Lendenwirbel- und Beckenbereich. Sie fühlte sich beim Reiten auch entspannter und war dabei schmerzfrei. Dies hatte auch einen positiven Einfluss auf Amaretto. Sein Gangbild konnte im Schritt und Trab deutlich verbessert werden. Auch Amaretto reagierte dann positiv auf die Behandlung seiner Probleme und machte gute Fortschritte. Er verkrampfte sich nun nicht mehr so stark im Rücken beim Reiten und konnte schneller in die Tiefe nachgeben. Beim Abschlussbefund hatte sich das Gesamtbild von Sonja und Amaretto deutlich verbessert. Sie sahen beide viel entspannter aus und Amaretto konnte seinen Rücken gut aufwölben und in die Tiefe kommen. Und dies war nun in allen 3 Gangarten möglich. Es war sehr interessant zu sehen, dass man mit der Behandlung des Reiters schon Einfluss auf gewisse Probleme des Pferdes nehmen kann. Daraus schliesst sich, dass körperliche Einschränkungen des Reiters auch Auswirkungen auf das Pferd haben. Und es macht somit durchaus Sinn, beide Parteien zu behandeln, damit sie zusammen optimal funktionieren können. Leider stand für diese Arbeit nur ein Fallbeispiel zur Verfügung. Interessant wäre es natürlich, wenn man eine grössere Gruppe für die Untersuchungen gehabt hätte. Nicole Greminger Physiotherapeutische Massnahmen zur Behandlung von Bauchmuskelinsuffizienzen beim Pferd In dieser Arbeit werden Möglichkeiten aufgezeigt wie die abdominale Muskulatur des Pferdes ohne Reiter aktiviert und trainiert werden kann. Sie überprüft die Durchführbarkeit der verschiedenen Übungen, liefert jedoch keine wissenschaftlich getesteten Resultate und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Nach der theoretischen Erarbeitung von Anatomie und Funktion in Statik und Dynamik aus der Literatur, werden verschiedene Übungen für ein gezieltes Training der abdominalen Muskulatur des Pferdes ausgewählt, welche im Stand, an der Hand, an der Longe und im Gelände umgesetzt werden. Dafür stehen zwei Pferde zu Verfügung. Die Umsetzung der Übungen wird ausführlich beschrieben, mögliche Fehler aufgezeigt und allfällige Korrekturen erläutert. Die Resultate ergeben, dass unter einigen Bedingungen und Korrekturen alle gewählten Übungen durchführbar sind. Es können jedoch keine Aussagen über die Effizienz der Übungen gemacht werden. Christina Kleber Schulterherein Der Einsatz von Schulterherein beim Pferd in der aktiven Therapie Das Schulterherein wird in beinahe allen Reitweisen erarbeitet und gilt vor allem in der klassischen Dressur als eine Schlüssellektion. Es soll sowohl der Lösung des Pferdes, des Gymnastizierens, als auch der Versammlung dienen. Als Begründer dieser Lektion gilt François Robinchon de la Guérinière, der sie folgendermassen beschreibt: „Diese Schule (das Schulterherein) entbindet die Schultern, weil das Pferd in jedem Schritt, den es in dieser Stellung macht, mit dem inneren Vorderschenkel vorwärts über den äusseren schränkt, und den inneren Fuss über und auf die Linie des äusseren Fusses setzt.[…]. Das Schultereinwärts bereitet das Pferd vor, sich auf die Hanken zu setzen; denn bei jedem Schritt, den es in dieser Stellung tut, bringt es den inneren Hinterschenkel unter den Leib, und setzt ihn über den äusseren, welches es, ohne die Hanken zu senken, nicht verrichten kann.“ (François Robinchon de la Guérinière, vgl. www.dressurstudien.de) Wird das Schulterherein korrekt ausgeführt, scheint es beinahe als „Allheilmittel“ für reiterliche Probleme zu dienen. Somit könnten wir auch in der Physiotherapie mit Hilfe des korrekten Schulterhereins einen Übertrag von der passiven zur aktiven Therapie erreichen. Denn häufig erleben wir, dass bei einem Pferd die Problematik trotz erfolgreicher passiver Behandlung ähnlich bleibt oder wiederholt auftritt. Für den Einsatz in der aktiven Therapie ist es eine Vorraussetzung, über die biomechanischen Abläufe, die während dem Schulterherein im Körper des Pferdes geschehen, genaue Kenntnis zu haben. Nur so lassen sich die Ziele, die Reiter mit der Durchführung der klassischen Reitlektion haben, um physiotherapeutische Zielsetzungen erweitern. Die Übung kann dann gezielt eingesetzt werden, um die neugewonnene Beweglichkeit nach der passiven Therapie in die Bewegungsmuster des Pferdes zu integrieren. Gleichzeitig geben auftretende Probleme bei der Durchführung des Schulterhereins dem Therapeuten Hinweise auf Dysfunktionen in den beteiligten funktionellen Bewegungsabschnitten und Strukturen. Die Bewegungen, die dem Pferd Schwierigkeiten bereiten, können in gezielten Einzelschritten trainiert werden. Die muskuläre Aktivität kann in den korrekten Bewegungsmustern gefördert werden, wodurch sich auch das Bewegungsverhalten des Pferdes ändert. Auch in der Humanphysiotherapie bringt passive Therapie allein meist keinen langfristigen Behandlungserfolg, wenn sich am Bewegungsverhalten im Alltag keine Veränderung erwirken lässt. Christine Läuchli An den Beugesehnen der Vorhand - Ein Rehabilitationsprogramm mittels Clicker für Pferde mit Sehnenproblemen in der akuten und subakuten Phase In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, ob aus definierten, mit Clicker aufgebauten Übungen ein Rehabilitationsprogramm für Pferde mit Sehnenproblemen erarbeitet werden kann. Da die Beugesehen der Vorhand die häufigste Ursache für Ausfälle von Sport- Gebrauchs- und Freizeitpferden darstellt, ist man häufig mit der Situation der Boxenruhe konfrontiert. Der Bedarf nach einem einfachen und freudigen Hilfsmittels für die Betroffenen (Halter/Reiter, Pferd) wird als gross eingeschätzt. Dieses Hilfsmittel soll die Frühmobilisation fördern um Langzeitfolgen wie Verklebungen, Bewegungseinschränkungen, chronische Schmerzen, Muskelatrophie, Fehlbelastung und Überbelastung zu vermindern oder idealerweise zu verhindern. Aus den anatomischen, physiologischen und biomechanischen Gegebenheiten des betroffenen Körperteiles mit seinen Geweben wurden die einzelnen Übungen abgeleitet. Zusammen mit der Einführung in die theoretischen Grundlagen des Clickergebrauches wurde das Rehabilitationsprogramm abgeleitet. Nach dem Vorstellen des Probanden und der Hilfsmittel, wurden die Übungen fotografisch dokumentiert. Die Erfolgsevaluation wurde mit einem standardisierten Untersuchungsgang, der alle 2 Wochen durchgeführt wurde, protokolliert. Die Machbarkeit und der Erfolg des Rehabilitationsprogramms konnte am ausgewählten Probanden bestätigt werden, wie auch der erwartete Nebeneffekt von mentaler Beschäftigung und Verstärkung der Beziehung zwischen Patient und Halter. Festgestellt wurde auch die Notwendigkeit einer begleitenden manuellen und apparativen Therapie. Die Fragen ob jedes Team Pferd/Halter gleich gut mit der Methode zum Erfolg kommt, ob auch andere Übungen in das Programm einbezogen werden sollten und das Ausarbeiten ein weiterführendes Programms für die chronische und die aufbauende Phase sinnvoll sind, werden als Kernpunkte für weiterführende Untersuchungen gestellt. Marion Loeffler SCENAR in der Hundephysiotherapie Entwicklungsarbeit zu einer neuartigen Behandlungsmethode Die Arbeit beginnt mit einer Kurzvorstellung der SCENAR-Therapie, den physiologischen Hintergründen sowie der Beschreibung des Geräts und dessen erfolgreiche Anwendung beim Menschen. Darauf aufbauend schliesst sich die Erarbeitung einer Grundtechnik beim Hund an, da hier bezüglich der effektiven Handhabung des Geräts und der Behandlung des Hundes erhebliche Forschungsund Dokumentationsdefizite bestehen. Diese wird anhand einer Einzelfallstudie erfolgreich erprobt, weiterentwickelt und dargestellt. In der anschliessenden Diskussion wird ein Behandlungsaufbau erarbeitet. Die Arbeit schliesst ab mit einem kurzen Blick auf die weiteren vielfältigen Möglichkeiten der SCENAR-Medizin und das erwünschte Ziel: durch Basiswissen die notwendige Sicherheit zu erlangen, um Hunde individuell und effektiv mit SCENAR behandeln zu können. Lea Sbalzarini Spat beim Islandpferd Gangart Tölt als beeinflussender Faktor? Bei Islandpferden scheint im Vergleich zu anderen degenerativen Erkrankungen verhältnismässig oft die Diagnose Spat gestellt zu werden. Es existieren einige wissenschaftliche Arbeiten über die Gangarten der Islandpferde, sowie einige über die Erkrankung Spat, doch bisher noch keine, welche verschiedene Gangarten direkt mit der Diagnose Spat in Verbindung bringt. Kann eine Gang-Bevorzugung ein auslösender Faktor für die Entstehung von Spat sein? Ist dies biomechanisch überhaupt denkbar? In der folgenden Arbeit werden die Gangarten Trab und Tölt miteinander verglichen bezüglich Peakbelastungen auf die hintere Extremität. Die Bevorzugung von Tölt oder Trab wird versucht in einen Zusammenhang zur Diagnose Spat gestellt zu werden. Es wird angenommen, dass im Tölt die Bodenreaktionskräfte auf ein einzelnes Hinterbein grösser sind als im Trab und somit im Tölt grössere Peakbelastungen auf die Sprunggelenke wirken. Erfahrungswerte von Islandpferdereitern, Züchtern und Tierärzten wurden mittels Fragebogen in Erfahrung gebracht und mit den bisherigen Erkenntnissen der Wissenschaft verglichen. Das Ergebnis widerspricht der These. Die Gangart, welche ein Pferd bevorzugt (Tölt oder Trab) scheint nicht mit der Entstehung von Spat zusammenzuhängen. Vielmehr sind es andere Faktoren, die hier eine grosse Rolle spielen. Weniger die Gangart als die Art und Weise, wie ein Pferd geritten wird scheint bedeutend zu sein. Anhand der gewonnenen Informationen lässt sich schliessen, worauf bei einer physiotherapeutischen Behandlung eines Pferdes mit der Diagnose Spat besonders zu achten ist und wie vorgegangen werden kann. Weitnauer Janine COPD*/RAO** beim Pferd und Tierphysiotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten *COPD: Chronic Obstructive Pulmonary Disease **RAO: Recurrent Airway Obstruction Können Atemtherapietechniken aus der Humanphysiotherapie beim Pferd angewendet werden? Die Lunge eines Pferdes ist ein Hochleistungsorgan und zugleich ein Organ, das sehr empfindlich auf kleinste Partikel in der Luft reagiert. Ist dieses Organ durch eine Erkrankung limitiert, hat das rasche und oft auch starke Auswirkungen auf den gesamten Organismus. Die COPD, heute auch RAO genannt, ist eine solche Lungenerkrankung. Welche Faktoren genau zu dieser RAO führen, ist bis heute nicht vollständig geklärt. Als erstes Ziel der vorliegenden Arbeit sollten schwerpunktmässig die derzeitigen Kenntnisse aus der Literatur über Entstehung, Verlauf und Therapiemöglichkeiten der RAO zusammengestellt werden. Eine wichtige Rolle spielen Allergene in der Luft, aus modrigem Heu und Staubpartikel, die über die Atemwege in die Lungen gelangen und die Genetik. In den Lungen angelangt, lösen sie eine allergische Reaktion aus, was u.a. zu Atemnot und Husten führt. Wird eine solche Erkrankung nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann diese chronisch werden, wie dies bei der RAO der Fall ist. Die Lunge zeigt eine übermässige Reaktion gegenüber den verschiedensten Allergenen. Die Therapie der RAO beinhaltet eine Haltungsumstellung und/oder eine medikamentöse Behandlung. Bei Menschen mit Asthma bronchiale (diese Erkrankung ist mit der RAO beim Pferd am ehesten zu vergleichen) wird seit Jahren neben den medikamentösen und den allergenmeidenden Therapieansätzen auch Physiotherapie angewendet. Ziel der Atemtherapie in der Physiotherapie ist die Verbesserung der Lebensqualität der Patienten und das Verlangsamen des Krankheitsverlaufs. Als zweites Ziel dieser Arbeit sollte geprüft werden, ob die genannten Therapietechniken aus der Humanphysiotherapie auch beim Pferd angewendet werden können. Die Frage ist mit Vorbehalt mit ja zu beantworten. Mit Vorbehalt deshalb, weil diese Techniken nur an einem an RAO erkrankten Pferd getestet wurden. Bei diesem einen Pferd konnten die Techniken jedoch angewendet werden und haben zu einer Besserung des Zustandes geführt. Nach der jeweiligen Anwendung war die Thoraxbeweglichkeit besser und nach dem Ausritt regelmässig Sekret in den Nüstern sichtbar. Im Verlauf nahm die Leistungsfähigkeit zu, was beim Leistungstest, dem 6-Minuten-Gehtest sichtbar wurde. Dr. med. vet. Friederike Zellner Untersuchungen zur Besitzercompliance Tierphysiotherapeutischen Heimübungen von Hunden mit Diskusprolaps in der postoperativen Phase Bisher existieren in der Veterinärmedizin nur wenige Studien zur Untersuchung der Besitzercompliance. Das Verhalten des Patientenbesitzers ausserhalb der Therapie ist jedoch von entscheidender Bedeutung für den Heilungserfolg. Ziel dieser Studie war es zu evaluieren, ob die Besitzercompliance bei tierphysiotherapeutischen Heimübungen von wirbelsäulenoperierten Hunden durch Besitzeranleitung mittels Heimtrainingsplan, praktischer Anleitung mit Erläuterung der Übungen und einer abschliessenden Erfolgskontrolle verbessert werden kann. Im Zuge der Untersuchung der Besitzercompliance erfolgte auch eine Evaluation eines möglichen Zusammenhangs von guter Compliance mit schnellem Heilungserfolg durch vergleichende physiotherapeutische Untersuchungen zu Beginn und am Ende der Studienphase. In die Studie eingeschlossen wurden sechs Hunde mit Degenerativer Lumbosakraler Stenose (DLSS), Foraminalstenose, thorakalen, lumbalen und lumbosakralen Diskusprolaps. Die Studienteilnehmer wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Gruppe 1 erhielt einen schriftlichen Heimtrainingsplan in Tagebuchform, eine detaillierte Erklärung der Übungen mit praktischer Anleitung und Durchführung einzelner Übungen unter physiotherapeutischer Aufsicht. Gruppe 2 erhielt einen schriftlichen Heimtrainingsplan in Tagebuchform und eine kurze mündliche Erklärung. Für die Beurteilung der Compliance wurden die durch die Patientenbesitzer ausgefüllten Heimtrainingspläne ausgewertet. Die vorliegende Studie zeigt, dass das therapiespezifische Verhalten von Patientenbesitzern durch ausführliches Erklären, praktisches Anleiten und durchführen lassen der Übungen unter Aufsicht gesteigert werden kann. So war die Compliance in Gruppe 1 mit 67% deutlich grösser als in Gruppe 2 mit 46%. Die intensive persönliche Beschäftigung bei der Einführungssitzung mit den Besitzern in Gruppe 1 wirkte sich besonders in den ersten zwei Wochen positiv auf die Motivation aus (Compliance 100%). Gosse Unterschiede waren auch bei einem Vergleich der Compliance bezüglich einzelner Übungen zu erkennen. Anspruchsvollere Anwendungen wie gewichtsverlagernde Übungen und Streichmassagen wurden in der Studiengruppe 1 mit einer Compliance von 80% und 78% deutlich häufiger ausgeführt als in Gruppe 2 mit einer Compliance von 26% und 50%. Anwendungen, welche sich leicht in das Alltagsleben von Patientenbesitzern integrieren lassen, wiesen eine besonders hohe Compliance auf (Gassigehen 89%). Übungen, für die Hilfsmittel benötigt wurden oder die mit erheblichen zeitlichen und finanziellen Aufwand verbunden waren, zeigten eine deutlich niedrigere Compliance (Trampolin 6%, UWLB 28%). Es ist also für den weiteren Therapieverlauf positiv, sich bei Erstvorstellung ausreichend Zeit zu nehmen um den Patientenbesitzer nicht nur mündlich aufzuklären und anzuweisen, sondern auch praktische Anleitung zu leisten und die Ausführung durch den Besitzer zu überprüfen. Eine Aussage im Hinblick auf einen Zusammenhang von guter Compliance und schnellem Heilungserfolg kann anhand dieser Studie nicht getroffen werden. Dies sollte in einer Anschlussstudie mit höherer Patientenzahl, objektiveren Untersuchungsmethoden (z.B. Winkelmessung bei Wirbelsäulenflexion und - extension) und definierter Gruppeneinteilung hinsichtlich erhaltener professioneller Physiotherapie erfolgen. Superficial Digital Flexor Tendon Luxation Patient Name: Monet, Sheltie, Rüde, nicht kastriert, geb. 26.12.2010 Aktivitäten: Obedience, Agility Diagnose: Fersenkappen-Luxation nach lateral rechts Untersuchung: Test, Röntgenbild Nebenbefunde: Keine Anamnese Besitzerin beobachtet dass Monet plötzlich kurzzeitig Lahmheit zeigt HGLM rechts. Die Lahmheit verschwindet jedoch nach einigen Metern wieder, oder bleibt nur leicht sichtbar während einiger Zeit. Bei Wendungen wird die Lahmheit wieder ausgelöst, und verschwindet wieder. Die Schwellung auf dem Calcaneus bleibt persistent. Da die Besitzerin mehrere Sheltis besitzt und auch züchtet, beunruhigt sie dieser Zustand, sodass sie Monet in der Tierklinik Thun Süd AG vorstellt. Die Diagnose ist für den Tierarzt Gregor Schmid eindeutig! Es handelt sich um eine FersenkappenLuxation nach lateral rechts Der Operationstermin wird festgelegt. Intraoperativer Befund Fersenkappen-Luxation nach lateral rechts, Bursitis Operationsprozedere Hautschnitt, Eröffnen der Bursa, Sulcoplastie, Einbringen eines 0.6 mm Kirschner Bohrdrahts caudal durch Calcaneus und Verdrillung, Spülen und Verschluss PDS 4-0, Anschliessend Kontrollröntgen Nachbehandlung 5 Tg. Rilexine, 5 Tg. Rimadyl Fäden ex in 10 Tagen Leinenzwang Entfernen des Kirschner Bohrdrates in 6-8 Wochen postoperative Massnahmen: Physiotherapie, Wasserlaufband Beginn der Physiotherapie 5 Tage postoperativ Allgemeiner Eindruck Freundlicher und aufgestellter Rüde! Befund: Stand: Monet belastet die rechte HGLM nur punktuell auf dem Vorfuss. Position des Beines in ABD und Extension sowie leichter Innenrotation. Schritt: Monet belastet das Bein kurz auf Vorfuss und nicht regelmässig. Zwischendurch wird im Dreifussgang fortbewegt, bedingt durch die höhere Kadenz im Schritt. Trab und Galopp wird nicht getestet. Palpation: Schädel: o.b.B. HWS: gute frei Beweglichkeit C2- C7, Muskelspannung auf linker Seite etwas höher Schulter und VGLM bds.: Freie Beweglichkeit aller beteiligten Gelenke, leichte muskuläre Verspannungen BWS/ LWS: In Rotationsfehlstellung Übergang Th 12/13 L1-3 im Liegen nicht mehr feststellbar. Becken: o.b.B. Hüfte, Knie, Tarsus und Zehengelenke links frei beweglich Hüfte rechts frei, Knie rechts kann infolge der muskulären Spannung nicht getestet werden. Calcaneusbereich ist überwärmt und geschwollen Reduzierte Gleitfähigkeit Achillessehne und SDF Tendon Key: SDF = superficial digital flexor Tendon Metatarsalgelenk eingeschränkte Beweglichkeit Keine Neurologische Problematik Funktionelle Problemanalyse: Unregelmässiger Gang, geschwollenes Tarsalgelenk mit aktueller fluiden Einlagerung. Eingeschränkte Beweglichkeit bedingt postoperativ. Behandlungsnah– und Fernziel: Wiedererlangen der vollen Belastbarkeit der rechten HGLM. Gute Beweglichkeit des Metatasalgelenkes. Optimale Dehnbarkeit und Gleitbarkeit der beteiligten Weichteilstrukturen. Kraftaufbau und funktionelle Integration der gesamten beteiligten Muskeln in ein normales Gangbild. Wiedererlangen der Fähigkeit kurze, schnelle Wendungen zu machen. Aufbauinstruktion zum Agility 1. Physiotherapeutische Behandlung Abschwellen des Bereichs Calcaneus und Unterschenkel mittels Quarkwickel und kühle Wasserwickel. Massage der ganzen Rumpfmuskulatur, VGLM, HGLM links und Hüfte, Knie rechts. Rechte Seite sanfte Dehnung und Mobilisation der Muskel- und Sehnenübergänge von Grazilis, Semigruppe, Gastrognemii um Verklebungen zu vermeiden postoperativ. Der M. flexor digitorum superficialis kann gut proximal gefühlt und behandelt werden, da er mit dem lateralen Gastrognemiuskopf fest verwachsen ist. Sehr wichtig ist die funktionelle Beweglichkeit der Zehengelenke, weil der Flexor als Sehne nachdem er die Fersenkappe gebildet hat weiterzieht über die plantare Seite des Tarsus zehenwärts. Die Sehne gabelt sich und läuft über die Mittelfussknochen weiter zum 2. bis 5. Zehengrundgelenk. Am Ende gehen diese kleinsten Äste an die Aufhängebänder des Sohlenballens welcher bei Flexion des Muskels mitbewegt wird. Aus diesem Grunde massiere ich auch ganz sanft den Sohlenballen. Belastungsübungen auf dem Airpad und Kboundmatte bilden den aktiven Teil der Therapie. Instruktion der Besitzerin wie die funktionellen Bewegungen des Beines rechts inklusive der Zehen gemacht werden sollten. Die Besitzerin führt die Bewegungen in meiner Anwesenheit durch. Am Ende der Therapie läuft Monet eindeutig mit mehr Belastung auf der rechten Seite. Untersuch: Beweglichkeit und Weichteile Belastung im Stand Beide Bilder Tierklinik TS AG Thun, Margrit Gras Die beiden nächsten Sitzungen in wöchentlicher Folge laufen im ähnlichen Rahmen ab, mit jedoch erweiterten folgenden Funktionen: Dehnen der beteiligten Muskulatur in zunehmender maximaler Enddehnung. Da die Belastung besser geworden ist, integriere ich zusätzlich das Cavaletti laufen um die ROM zu verbessern. Kurze Wendungen lasse ich bewusst noch aus. Beginn mit dem Wasserlaufband als separate Sitzung. 4. Physiotherapiesitzung (6.Woche postop.) Monet läuft nun schon sehr gut. Die Schwellung der Ferse ist sehr gut abgeklungen durch das konsequente Kühlen nach den Spaziergängen von Seiten der Besitzerin. Nebst der Förderung der Beweglichkeit kann in der Physio auf mehr Belastung übergegangen werden. Slalom mit weiten und auch engeren Wendungen, wobei das Tempo erhöht werden kann. Das Cavaletti wird höher gestellt um eine stärkere Flexion und Extension zu erhalten. Die rechte HGLM wird sehr schön und achsengerecht über die Stangen geführt. Nebenbei läuft Monet regelmässig auf dem Wasserlaufband. Der Termin für die Entnahme des Drahtes wird festgelegt. 5. Letzte Physiotherapiesitzung Monet geht es super. Alles ist gut verheilt. Die Besitzerin erhält noch Tipps um das Agilitytraining nach einigen Monaten wieder aufzunehmen. In der Therapiesitzung wird die Beweglichkeit und die Dehnbarkeit der beteiligten Strukturen überprüft. Die Muskulatur hat deutlich zugelegt. Der Gang ist sicher und auch bei sehr kurzen schnellen Wendungen ist keine Schonung mehr sichtbar. Kräftigung mit Ballrolle, Kreisel und Schaukelbrett. Pathophysiologie des Krankheitsbildes: Bei der Luxation des Flexor digiti superficialis liegt eine Abnormalität des Sprunggelenks vor. Betroffen können nebst Hunden auch Pferde sein. Die am häufigsten betroffene Rasse bei den Hunden sind Shelties und ihr grösserer Verwandter der Collie. Basierend auf vorliegenden Studien wird die Krankheit autosomal rezessiv vererbt. Die Frage warum der Riss im Halteband erfolgt und die Luxation stattfindet, ist bis heute unklar. Eine histopathologische Evaluation postoperativ 2-3 Monate später zeigte, dass in einigen Proben unterschiedliche Stadien von granulierendem Gewebe waren. In allen Proben wurde eine Proliferation von Fibroblasten und Neovascularisation festgestellt. Margrit Gras Ergänzendes Anatomie-Bild Femurkopfhalsresektion nach Femurhalsfraktur bei der Katze Patient Name: Mimo Geschlecht: männlich kastriert Rasse: Europ. Kurzhaarkatze Alter: 7 jährig Diagnose des erstbehandelnden Tierarztes: Femurhalsfraktur li, keine Komplikationen Die Katze Mimo lebt zusammen mit einer zweiten Kätzin bei einem jungen Paar an einer stark befahrenen Strasse und ist Freigänger. Mimo ist seit der 12. Lebenswoche bei der jetzigen Besitzerin und war bis jetzt nie krank. Anamnese 26.12.2011 Vermutlich ist die Katze mit einem Auto kollidiert und schleppt sich auf drei Beinen nach Hause 27.12.2011 Konsultation beim Haustierarzt mit Erstversorgung zur Kreislaufstabilisation und Analgesie und Boxenruhe, erstellen eines Röntgenbildes Das Röntgenbild zeigt eine Femurhalsfraktur li. Ansonsten sind keine weiteren Verletzungen feststellbar. Überweisung in eine Spezialklinik zur operativen Versorgung der Verletzung. Klinische Untersuchung AZ : Mimo ist ausserordentlich freundlich und sehr aufmerksam, leicht adipös, Herzschlag rhythmisch, Puls kräftig, synchron, 160/Min., SH hellrosa, KFZ 1.5 Sek., Atmung ruhig und gleichmässig, AF 24/Min., Lungenauskultation ohne Befund, Mimo scheint narkosefähig zu sein. Orthopädische Untersuchung: Lahmheit hi li , Krepitation bei Bewegung HG li Diagnostische Massnahmen: Röntgen Hüftgelenk li: zeigt Femurepiphysenfraktur li Salter Harris Typ I Verdachtsdiagnose: Femurfraktur li Therapeutische Massnahmen: Femurkopf- und Halsresektion li Empfohlene Nachbehandlung: Fäden ziehen in 14 Tagen Mimo darf nicht an der Naht lecken ansonsten Halskragen anziehen Katze im Haus drinnen behalten, d.h. Bewegungseinschränkung für 4 Wochen NSAID: Metacam 1 mal tägl. ins Maul für 5 Tage Antibiose: Synulox 50 mg 1 Tablette 2 mal tägl. für 3 Tage Physiotherapie postoperativ wird sehr empfohlen. Indikation Indikation für die Entfernung des Femurkopfes aus dem Gelenk sind zum einen eine schwere Hüftdysplasie v.a. bei Hunden unter 20 Kilo und Katzen, aber auch eine hohe Rezidivgefahr nach Reposition einer Hüftgelenksluxation. Diese besteht wenn der Gelenkknorpel des Hüftgelenkes zu stark ausgerissen ist und auch operativ schwer wiederherzustellen ist. Ebenso indiziert ist die Resektion bei irreversiblen Schäden des Femurkopfes durch ein Trauma oder einen progressiven Krankheitsverlauf (Hüftkopfnekrose). Prinzip Bei einer Femurkopfresektion wird das Caput ossis femoris operativ entfernt. Die Gelenkkapsel bleibt jedoch erhalten, da sich sonst ein Trochanterhochstand einstellen würde. Durch bindegewebige Umbaumassnahmen bildet sich eine Syndesmose, die durch Bewegung daran gehindert wird zu versteifen (Physiotherapie!). Die Verkürzung des Beines kann ohne Probleme kompensiert werden, da sich alle Gelenke des Hinterbeines der Katze in Flexion befinden. Durchführung Zur Durchführung der Resektion ist eine Allgemeinanästhesie erforderlich. Der Patient wird in SL verbracht und so abgedeckt, dass der Operateur die Gliedmasse bewegen kann. Es wird ein bogenförmiger Schnitt von kraniodorsal über den Trochanter major zur kranialen Fläche des Os femoris gesetzt. Um an das HG heranzukommen müssen die Glutealmuskeln (M. Gluteus sup., med. und prof.) an der Insertionsstelle am Trochanter major durchtrennt und umgelagert werden. Die darunterliegende Gelenkkapsel wird mit einer Stichinzision eröffnet und der Schnitt mit Hilfe einer Schere nach Mayo vergrössert. Dabei ist es wichtig die Gelenkkapsel in Faserrichtung zu eröffnen, da sonst die Gefahr besteht versorgende Arterien (A. circumflexia lat. und med.) und ihre Äste zu verletzen. Im Folgenden wird unter Spannung das Lig. cap. ossis fem. durchtrennt. Hierbei muss die bei Katzen vorhandene Arterie beachtet werden, die bei wachsenden Tieren die Wachstumsfuge des Femur versorgt. Der Femur kann nun durch Drehung um 90 Grad nach aussen in eine Subluxation gebracht werden, wodurch Femurkopf und -hals besser sichtbar werden. Nun kann die Osteotomie ohne Gefahr einer Beschädigung des umliegenden Gewebes, besonders des Nervus ischiadicus, durchgeführt werden. Der Femurkopf wird mit Hilfe eines Osteotoms oder einer oszillierenden Säge im rechten Winkel zum Ansatz des Lig. cap. ossis fem. abgesetzt und der verbleibende Knochen mit einer Knochenraspel vollkommen glattgeschliffen. Der Oberschenkelknochen wird nun wieder zurückgedreht, die Glutealmuskeln werden durch eine Matratzennaht mit resorbierbarem Faden an der Insertionsstelle fixiert und die Wunde in üblicher Weise verschlossen. Prognose Die Prognose ist abhängig von der Art der Erkrankung, die zur Resektion geführt hat ebenso wie von Alter, Grösse und Gewicht des Tieres. Bis ein weitgehend unauffälliges Gangbild erreicht wird vergeht in der Regel mind. ein halbes Jahr, wobei die Katzen weitgehend schmerzfrei sind. Die Katze belastet in der Regel das operierte Bein sehr rasch jedoch mit einer leichten Zirkumduktionsbewegung des Beines und/oder mit einer schlenkernden Bewegung. Je besser die Bemuskelung des Tieres ist, desto stabiler ist die „Pseudarthrose“ und das Gangbild wird schöner. Da die Tiere vor allem zu Beginn der Rehabilitationsphase meiner Erfahrung nach die Hüftextension gerne vermeiden, ist Physiotherapie unerlässlich. Die Extension muss unbedingt forciert werden in den ersten 6 Wochen postoperativ. Danach mobilisiert sich die Katze in der Regel selber (klettern auf Bäume, hochspringen usw.) Bei Mimo verläuft die OP problemlos. Die Besitzerin erscheint jedoch nicht zur Physiotherapie, da sie es nicht für notwendig erachtet. 2.3.2012 Anruf der Besitzerin: sie ist unzufrieden weil Mimo noch immer hinkt und vor allem weil die Katze noch nicht hochspringen kann (Fenstersims, Sofa usw.) Die Chirurgin empfiehlt PT. 20.3.2012 1. Sitzung PT Inspektion von Mimo: Gangbild: ist schwierig zu beurteilen, da der Kater fast mit dem Bauch am Boden rum schleicht in tiefer Beinflexion und sich sofort versteckt. Er belastet jedoch offensichtlich alle 4 Gliedmassen. Muskulatur: HGLM li v.a. M Quadriceps und M. Gluteeii atrophiert Beweglichkeit: Flex/Ext HG li 100-0-30, schmerzhafter kapsulärer Stopp, ABD li fast vollständig möglich Flex/Ext Knie li 120-15-0 Zehengelenke schmerzhaft bei Mobilisation Palpation: Schwellung Bereich „Hüftgelenk“, Narbe verklebt, M. Quadriceps li wenig verkürzt, M. Ischiocruralen li stark verkürzt und deshalb Knieextension li nicht möglich HWS o.b.B. BWS thorakolumbaler Uebergang in LF nach re und Rot. nach re Becken leichte Schwellung auf ISG li Diaphragma abd. zeigt Spannung im Lendenbereich Pelvis Spannung re mehr als li Spezielle Tests: keine neurologischen Befunde Funktionelle Problemanalyse Durch die verminderte Hüftextension li postoperativ und die atrophierte Beinmuskulatur li ergab sich ein tief in den Knien ausgeführter Gang und es kam zu einer starken Verkürzung der Ischiocruralen Muskulatur und des M. Triceps s. li. Der Kater hatte also die Möglichkeit gar nicht um ein funktionelles, schönes Gangbild zu entwickeln oder sich mit den Hinterbeinen zum Sprung abzustossen. Physiotherapie - Narbenmobilisation manuell und mit Laser - Mobilisation der Hüfte li v.a. der Extension - Mobilisation Knie li - Massage der gesamten Beinmuskulatur li - Drainagewirkung durch Faszientechniken - Mobilisation der WS und ISG bds - Dehnungen v.a. M. Quadriceps und M. Ischiocruralen bds. - Abschwellung durch Laser, Coldpack Auflagen oder Quarkwickel zu Hause - Aktives Muskeltraining auf Kreisel und Airpad - PNF Pattern im Stand - und v.a. Instruktion für Heimübungen und Spiele, die Katze motivieren Hüfte und Knie zu strecken und die Muskulatur zu trainieren Da der Kater Mimo bei mir ausserordentlich freundlich ist und sehr viel Manipulation an sich toleriert, war die PT sehr gut möglich in der Tierklinik. Zu Hause konnte die Besitzerin nur wenig mit ihm machen, da Mimo wenig kooperativ war. Nach nur 3 Sitzungen bei mir waren Extension der Hüfte und des Knies normal möglich, die Kraft erlaubte es Mimo sich vollständig aufgerichtet zu bewegen und die Besitzerin berichtete mir voller Freude, dass der Kater wieder auf den Fenstersims hochspringt. Abschluss der Behandlung war am 8.5.2012. Aus meiner Sicht hätte man mit der PT viel früher beginnen müssen, das hätte dem Kater erlaubt viel früher wieder zum Freigänger zu werden. Es ist jedoch möglich bei der FKHR auch zu einem späteren Zeitpunkt physiotherapeutisch viel zu erreichen. Dazu möchte ich noch erwähnen, dass ich einen Bernhardiner (75 kg !) postoperativ behandelt habe dem man eine FKHR gemacht hatte da eine Hüft TP nicht in Frage kam. Der Hund wäre eingeschläfert worden wegen starken Schmerzen. Ich war zu Beginn sehr skeptisch. Aber - dem Bernhardiner geht‘s gut, keine Schmerzen mehr, Gangbild ist soweit in Ordnung und sehr gute Belastungsfähigkeit auf dem operierten Bein. D.h. die Lebensqualität ist gut für das Tier. Bei Katzen oder leichteren Hunden ist eine FKHR auch beidseits möglich. Zum Teil mit einem sehr guten Resultat nach gutem Muskelaufbau. FKHR beidseits bei grossen, schweren Hunden kann ich aus physiotherapeutischer Sicht eher nicht empfehlen, sollte aber von Fall zu Fall entschieden werden und hängt auch sehr stark von der Zusammenarbeit und der Erwartungshaltung des Besitzers ab. Ein offenes präoperatives Gespräch muss unbedingt stattfinden zwischen Operateur, ev. Physiotherapeutin und Besitzer. Denise Straumann Elli H. Radinger: Wolfsküsse Mein Leben unter Wölfen rütten & loening, www.aufbau-verlag.de ISBN 978-3-352-00820-7 Elli H. Radinger, geb.1951, absolvierte 1990 ein Ethologiepraktikum im „Wolf Park“ und gründete gemeinsam mit Günther Bloch die „Gesellschaft zum Schutz der Wölfe“. Sie schrieb zahlreiche Publikationen zum Thema Wölfe. Einen Grossteil des Jahres lebt und arbeitet die Wolfsexpertin im amerikanischen Yellowstone Nationalpark in Wyoming. Radinger ist keine Biologin sondern eine Autorin mit Schwerpunkt Wolf und Hund. Um ihren Traum vom Leben mit den Wölfen zu verwirklichen gab sie ihr früheres Leben als Anwältin auf. Dass diese Entscheidung richtig war, wusste sie in dem Augenblick, als sie zum ersten Mal einem wilden Wolf gegenüberstand und seine Augen in ihre Seele zu blicken schienen. Ihr neues Leben hatte mit dem Tag ihrer Scheidung begonnen. Sie gab ihre Zulassung als Rechtsanwältin zurück und begann zu schreiben. Wölfe hatten sie schon als Kind fasziniert. Sie war mit einem Schäferhund grossgeworden und schlief oft, eng an ihn gekuschelt, in seiner Hütte. Sie traf sich mit dem renommierten Wolfsforscher Dr. Erich Klinghammer, der in Indiana einen „Wolf-Park“ führte. Sie durfte dort ein Praktikum machen. „Kein Make-up, keinen Schmuck, kein Parfum, mit den Füssen fest auf dem Boden um ja nicht umgeworfen zu werden und v.a. nur gesund darf man zu den Wölfen ins Gehege!“ So lautete die Anweisung! Jahrelange Forschungsarbeit von Dr. E Klinghammer, einem Schüler von Konrad Lorenz (dem Begründer der klassischen Tierverhaltensforschung), steckte dahinter. „Wolf-Park“ war ein Forschungsgehege in dem die Studenten die Wölfe beobachteten und an ihren Examen arbeiteten. Nachdem 1995 vierzehn Wölfe, nach zehn Jahren Vorbereitung, im Yellowstone Nationalpark freigelassen wurden begann das erfolgreichste Wiederansiedelungsprojekt der Welt. Die freigelassenen Wölfe lebten im Lamar Valley im Norden des Parkes auf 2500 m über Meer. In den ersten Jahren nach der Wiederansiedelung, als es ausreichend Beute und Lebensraum gab, vermehrten sich die Wölfe explosionsartig. Dann wurde der Platz langsam eng. Es kam zu Kämpfen und Streitigkeiten und Krankheiten breiteten sich aus. Viele Welpen starben an Parvovirose, Staupe, und Räude. Infolge der Krankheiten reduzierte sich die Population selbst. Die Natur sorgte auf diese Weise dafür, dass in Yellowstone nur so viele Wölfe lebten, wie das Gebiet ernähren konnte. Ausserhalb des Parks wurden die Wölfe von den Farmern und Jägern abgeschossen, obwohl dies strengsten verboten war und ist. Mit Herdenschutzhunden wie Maremmanos und Owtcharkas versuchte man in Montana Rinder und Schafe zu schützen. Dies funktionierte leider nicht, da die Hunde Angst vor den Wölfen hatten und wegliefen. Dann probierte man es mit Eseln. Dies klappte gut aber die Esel blieben nicht bei den Herden oder traten nach den Schafen. Lamas waren die Lösung und ein voller Erfolg und im Gegensatz zu Herdenschutzhunden griffen diese keine Menschen an! Man fand heraus, dass in Wolfsfamilien ständige Kommunikation stattfindet. Wölfe kommunizieren mit ihrem ganzen Körper. Sie „sprechen“ mit den Augen, den Ohren, der Schnauze, der Rutenstellung aber auch durch Geruchsmarkierung und durch Heulen. Die meisten Wölfe in Yellowstone haben eine Lebenserwartung von 5-7 Jahren. Der älteste Wolf wurde elf Jahre alt. Im Yellowstone Nationalpark wird bei verletzten Tieren nicht eingegriffen. Der Natur wird ihren Lauf gelassen. Sehr freche oder zu zutrauliche Tiere wie Wölfe oder Bären werden manchmal ins Hinterland umgesiedelt oder wenn sie zu gefährlich werden für die Touristen im äussersten Notfall auch getötet. So geschehen mit einem sehr frechen jungen Wolf, der sich auf Velofahrer gestürzt hatte, vermutlich im Jagdverhalten oder zum spielen. Ja tatsächlich, man kann mit dem Velo durch den Yellowstone fahren! Ich habe dieses Buch gelesen um mehr über das Verhalten von Wölfen und ihren Verwandten, den Hunden zu lernen. Das Buch liest sich leicht, hat jedoch relativ viele Wiederholungen. Trotzdem kann ich es empfehlen. Da ich im Juli den Yellowstone Nationalpark nun zum zweiten Mal besuchen werde, hoffe ich ganz fest, auch Wölfe beobachten zu dürfen! Drückt mir bitte die Daumen! Denise Straumann Hundemesse Winterthur 2012 Es war die 9. Hundemesse in Winterthur, an der wir schon traditonell am Tierärztestand mit vertreten waren. Wir waren zusammen mit Vertretern von verschiedenen Tierarztverbänden und vom Tierspital Zürich am Stand der Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte GST anwesend. Wir hatten, da es dieses Jahr das Thema Hund und Beruf ging, einen riesigen Eckstand. Am einem Monitor liefen abwechselnd Informationen aus der Sicht des Berufes Tierarzt und aus unserer Sicht der Tierphysiotherapie sowie vom Tierspital der Abteilung Dermatologie. SONDERTHEMA: Berufe rund um den Hund Die staatlich anerkannten Berufsausbildungen rund um den veterinärmedizinischen Bereich wurden am grossen Gemeinschaftsstand der Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte GST vorgestellt. Die GST und deren Sektionen/Partner: - esccap: Parasitologen - STVAH: Komplementär- und Alternativtierärzte - STVT: Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz - STVV: Tierärztliche Vereinigung für Verhaltensmedizin - SVK: Fachsektion für Kleintiermedizin - SVTPT: Tierphysiotherapeuten - VSTPA: Tiermedizinische Praxisassistentinnen - Vetsuisse Fakultät der Universität Zürich Verschiedene Standaktivitäten (einfacher Hundegesundheits-Check, Tierphysio-Demos u.v.m.), Informationstafeln und Fachpersonen gaben gerne Auskunft. Ein Standbesuch lohnte sich! 16.00 h Barbara Maissenbacher/SVTPT: Fachvortrag Tierphysiotherapie am Sonntag Animalia St. Gallen 2012 Am 12. und 13.05. fand in St. Gallen die Animalia statt. Wir waren zusammen mit der Überweisungsklinik ARC Dr. Martin Hofstetter. An beiden Tagen waren Vorträge über Erkrankung Schulter/Ellenbogen beim Hund und die Behandlung physiotherapeutisch von mir. ARC Ostschweiz | Dr. med. vet. Martin Hofstetter Ellenbogen- / Schultererkrankung beim Junghund SVTPT | Dr. Barbara Maissenbacher Physiotherapie bei Ellenbogen- und Schultererkrankung beim Hund Die 9. grösste Kleintiermesse der Schweiz hat am Wochenende vom 12. und 13. Mai 2012 rund 19‘500 Besucherinnen und Besucher angezogen. Wir haben mit der Messeleitung hinterher noch gesprochen und baten um einen anderen Standort für die Vorträge, da Hunde nicht in die Halle 3 dürfen. Es ist für 2013 geplant, die Vorträge in der gleichen Halle durchzuführen in der auch der Infostand ist, da dort Hunde zugelassen sind. Im Juni Babara Maissenbacher Pfizer Seminar über Arthrose beim Hund vom 8.11.2011 im Grand Casino in Baden „Arthrose beim Hund mit Schwerpunkt Lendenwirbelsäule und Becken“ Daniel Koch (Dr. med. vet. ECVS), Marco Mouwen (eidg. dipl. Tierphysiotherapeut) Pfizer führte dieses Seminar an 5 verschiedenen Daten und Standorten durch. Es waren jeweils nur kleine Gruppen von ca. 15 Tierärzten zu den einzelnen Veranstaltungen eingeladen. Die Referenten brachten den Teilnehmern das Schwerpunktthema nahe, indem sie erläuterten, welche Krankheitsbilder beim Hund in dieser Körperregion häufig vorkommen je nach Signalement und Vorgeschichte. Danach wurde das Seminar interaktiv gestaltet, das heisst, die Tierärzte bildeten kleine Gruppen und versuchten an zwei Fallbeispielen, möglichst kosteneffizient zu einer Diagnose zu kommen. Dazu wurden jeder Gruppe Lap Tops mit den notwendigen Daten zum Fall bereitgestellt. Die Teilnehmer konnten dann je nach Ermessen den Allgemeinuntersuch, den orthopädischen Untersuch, den neurologischen Untersuch und spezielle diagnostische Verfahren wie Röntgen abrufen. Nachdem die Resultate der Gruppen zusammengefasst wurden, gingen die Referenten spezifisch auf die Krankheitsbilder Cauda Equina Kompressionssyndrom und Coxarthrose ein, Daniel Koch aus Sicht des chirurgisch tätigen Veterinärmediziners und Marco Mouwen aus tierphysiotherapeutischer Sicht. Im Anschluss wurden Fragen dazu beantwortet und Fälle besprochen, die einzelne Tierärzte mitgebracht haben. Dieses Seminar zeichnet sich dadurch aus, dass es interaktiv war. Durch das Erarbeiten der Fälle kam eine tolle Zusammenarbeit zwischen Teilnehmern und Referenten zustande. Der Lerneffekt ist gross, insbesondere wegen der Praxis bezogenen Darstellung der beiden obengenannten Krankheitsbilder. Dem Teilnehmer wurde quasi aufgezeigt, wie er sich mit möglichst wenig Kostenaufwand eine Diagnose erarbeiten kann. Nach der Diagnosestellung wird er in der Lage sein, den Besitzer betroffener Tiere kompetent zu weiteren diagnostischen Verfahren und Behandlungsmöglichkeiten zu beraten. Besonders hervorzuheben ist der Stellenwert, der in dieser Lehrveranstaltung der Tierphysiotherapie eingeräumt wurde. Einerseits wurde aufgezeigt, dass nicht immer sofort ein chirurgischer Eingriff notwendig ist, andererseits wurde dargestellt, wie in der Physiotherapie gearbeitet wird und was mit ihr erreicht werden kann. An dieser Stelle sei ein grosses Lob an die Veranstalter und die Referenten ausgesprochen. Leutwil, 9.11.2011, Dr. med. vet. Karin Küng Weiterbildung SVTPT vom 17. September 2011 im Triple-S Ausbildungszentrum für Hunde am Oberbölchen „Kreuzbandverletzungen beim Hund“ Denise Straumann, Margrit Gras, Marco Mouwen Bei frühherbstlichem Wetter trafen sich ca. 20 interessierte SVTPT Mitglieder zu oben genannter Fortbildungsveranstaltung auf dem Bölchen. Am Vormittag erläuterten die Referenten, die den Kreuzbandriss beim Hund zum Thema ihrer Diplomarbeit gewählt hatten, verschiedene gebräuchliche Operationsmethoden im Detail. Nach der Mittagspause bildeten die Referenten und Teilnehmer 3 Gruppen, in denen die physiotherapeutischen Nachbehandlungen je nach Operationsmethode theoretisch und praktisch erarbeitet wurden. Dabei zeigte sich, dass die Protokolle teilweise erheblich von einander abweichen können, weil die verschiedenen Operationsmethoden verschiedene Heilungsverläufe nach sich ziehen. Für den Physiotherapeuten ist es essentiell zu wissen, nach welcher Methode der ihm vorgestellte Hund operiert wurde. Vom normalen Heilungsprozess ist abhängig, welche passiven und aktiven Behandlungsmethoden angewendet werden dürfen und welche nicht. Gemäss dem Feed Back unter den Teilnehmern wurde der Kurs sehr geschätzt. Er beinhaltet auch ein absolut wichtiges Thema, das von den Referenten spannend abgehandelt wurde. Kreuzbandrisse beim Hund sind sehr häufig anzutreffen, und sie werden heutzutage chirurgisch versorgt. Da ist es nur folgerichtig, wenn eine professionelle physiotherapeutische Nachbehandlung angeschlossen wird. Leutwil, 20.9.2011, Dr. med. vet. Karin Küng Weiterbildung SVTPT vom 17. März 2012 „Workshop zum Longieren beim Hund“ in Klingnau mit Patrizia De Carli, Marco Mouwen, Kathrin Herzog Dieser Workshop fand bei ausgezeichnetem Wetter auf dem Areal der Hundeschule Tannenhof in Klingnau statt. Der Vormittag war der Einführung ins Longieren beim Hund gewidmet. Patrizia De Carli gelang es, ihre Begeisterung über diese Arbeitsweise mit dem Hund an die Besucher des Workshops weiterzugeben. Nach kurzer theoretischer Einführung ging es gleich an die praktische Arbeit. Zuerst zeigte Patrizia wie mit einfachen Mitteln ein Longierzirkel erstellt werden kann, und wie sie mit ihrer Malinois Hündin am Kreis oder über mehrere Kreise arbeitet. Danach hatten die Teilnehmenden ausgiebig Gelegenheit, mit den mitgebrachten Hunden unter einfühlsamer Anleitung von Patrizia am Kreis zu arbeiten. Im Anschluss daran ging es an das Studium der Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp beim Hund mittels DVD-Sequenzen aus dem Buch „Hunde in Bewegung“ (ISBN Nr. 978-3-440-13075-9) und Zeitlupenaufnahmen der Teilnehmer Hunde. Danach begann die Gruppenarbeit. Jede der drei Gruppen bekam die Aufgabe, eine Grundgangart mit ihrem Belastungsprofil vorzustellen, so wie ein Aktivprogramm für ein Krankheitsbild (Ellbogendysplasie, Rehabilitation nach Tuberositas Tibiae Advancement, Cauda equina Syndrom) unter Verwendung des Longierens zu erarbeiten. Jede Gruppe stellte ihre Arbeit vor und demonstrierte pro Krankheitsbild eine Übung zur Mobilisation und eine zur Kräftigung. Am Schluss wurden die Ergebnisse aus dem Workshop zusammengefasst. Offensichtlich eignet sich Longieren beim Hund sehr gut zur aktiven Therapie, insbesondere da diese Methode so vielseitig ist. Alle Teilnehmenden hatten grossen Spass beim Erlernen des Longierens und Lösen der Aufgaben in der Gruppe. Entsprechend zufrieden waren die Referenten, und entsprechend gut waren die Resultate der Gruppenarbeit. Leutwil, 19.3.2012, Dr. med. vet. Karin Küng Erfahrungsaustausch der eidg. Berufs- und höheren Fachprüfungen Am 4. Mai fand dieses Jahr wiederum ein Erfahrungsaustausch der eidgenössischen Berufs- und höheren Fachprüfungen zu den Themen Expertenschulung / Prüfungsmethodik / Hilfsmittel an Prüfungen in Biel statt. Organisiert wurde es von dualstark (Konferenz der Berufs- und höheren Fachprüfungen) unterstützt durch das Netzwerk Arbeitgeber-OdA und dem BBT (Bundesamt für Berufsbildung und Technologie). Das einleitende Referat von Vertretern des BBT ging über den Stand der Arbeiten zum nationalen Qualifikationsrahmen für Abschlüsse der Berufsbildung und Diplomzusätze. Sarah Daepp und Heike Suter-Hoffmann führten durch das Thema. 1. Ausgangslage Die Schweiz hat ein bewährtes Berufsbildungssystem, aber es ist international zu wenig bekannt. Schweizer Berufsbildungsabsolventen sind herausgefordert gegenüber ausländischen Arbeitgebern zu erklären wozu sie fähig sind und sich auf dem internationalen Arbeitsmarkt zu behaupten. Diese Tatsachen ziehen einen Handlungsbedarf mit sich. Das BBT hat 2 Instrumente um die Schweizer Berufsabschlüsse international zu positionieren: • Instrument für Niveau: nationaler Qualifikationsrahmen der Schweiz (NQR-CH) • Instrument für das Individuum: Diplomzusätze für Berufsbildungsabschlüsse 2. Nationaler Qualifikationsrahmen (NQR-CH) und Diplomzusatz als Instrument Der NQR-CH ist ein Ergebnis-orientiertes Raster, das sämtliche Berufsbildungsabschlüsse des nationalen Berufsbildungssystems umfassend abbildet. Jeder Berufsbildungsabschluss wird einem Niveau zugeordnet. Es wird 8 Niveaustufen geben und je 3 Kategorien, die beurteilt werden. Unter Kategorien fallen die Beschreibungen der Kenntnisse, Fertigkeiten und Transferkompetenzen. Die betriebliche Praxiserfahrung ist zentraler Bestandteil der Schweizer Berufsbildung und muss im NQR-CH adäquat abgebildet werden. Abschlüsse gleicher Art wie z.B. eidg. Diplome müssen nicht zwingend dem gleichen Niveau des NQR-CH zugeteilt sein. Die Bildungssystematik wird berücksichtigt. Übersetzungsinstrument: europäischer Qualifikationsrahmen EQR: der EQR dient dazu nationale Qualifikationen untereinander zu vergleichen. So bekommt jeder Beruf einen NQR-CH zugeteilt und kann dadurch im EQR eingestuft werden und z.B. mit einem DQR (deutscher Qualifikationsrahmen) verglichen werden. Diplomzusatz in der Schweiz Jeder Berufsbildungsabschluss erhält zusätzlich einen standardisierten Diplomzusatz. Dieser beinhaltet eine kompetenzorientierte Beschreibung des Berufsprofils und der beruflichen Tätigkeiten. Zusätzlich das Niveau des Abschlusses im NQR-CH. 3. Bundesrätliche Verordnung: Es besteht eine bundesrechtliche Verordnung zur rechtlichen Anhörung. Von Februar bis Mai 2012 ist die Angelegenheit Gegenstand einer Anhörung. Die Verordnung regelt: - Gegenstand und Zweck - Geltungsbereich - Grundsätze - Einstufung der Abschlüsse - Verbindlichkeit der Einstufung - Abgabe des Diplomzusatzes 4. Geplante Umsetzung in der Schweiz Ab 2013 werden 600 verschiedene Berufsbildungsabschlüsse in den NQR-CH eingestuft und erhalten einen Diplomzusatz. Die Zuteilung in die Niveaus des NQR-CH beruht auf den bereits vorhandenen Dokumenten wie Berufsbild, Bildungsplan, Rahmenlehrplan und Prüfungsordnung. Als erster Schritt schlägt das BBT NQRCH Niveau und Diplomzusatz vor, dann als zweiter Schritt kann der zuständige Berufsverband dazu Stellung nehmen und in einem dritten Schritt wird ein Konsens gesucht und das Dokument finalisiert um dann im vierten Schritt veröffentlicht zu werden und dann als letzter Schritt die Diplomzusätze auszustellen. Bis alle Abschlüsse eingereiht sind, können gut 3 Jahre verstreichen. Die höhere Berufsbildung hat erste Priorität in der Bearbeitung. Anschliessend werden in einem Gremium die NQR ins Verhältnis zu den EQR gesetzt. Für uns ist die ganze Nivellierung sicher sehr interessant, um auch international zu sehen, wo wir und wo die Anderen stehen. Der zweite Teil des Tages wurde in Workshops über die Themen Expertenschulung und Prüfungsmethodik diskutiert. Einmal mehr stellte sich heraus wie wichtig das Prüfen der Handlungskompetenzen ist. Es soll kompetenzorientiert geprüft werden und keine Wissensabfrage stattfinden. Der Satz « Prüfen, was man morgen braucht» steht stellvertretend für dieses Anliegen. Die Praxis definiert ihre Bedürfnisse und daraus entstehen die Grundlagen für die Prüfung. Solche Prüfungen sind natürlich auch sehr anspruchsvoll für die Experten. Es braucht eine grosse Präsenzkapazität und Flexibilität aufzunehmen, was der Kandidat liefert und damit weiterzufahren und trotzdem das Ziel der Prüfung nicht aus den Augen zu verlieren. Jeder Experte muss im Vorfeld genau wissen, was grundsätzlich von den Kandidaten erwartet wird und so ist auch die Bewertung klar durchzuführen. Wichtig ist auch, dass die Anforderung in der Prüfung = der Anforderung in der Ausbildung ist. Die Art der Prüfung leitet das Lernverhalten der Kandidaten: «what you test is what you learn». Schriftliche Prüfungsfragen sollten immer einem Lektorat unterstellt werden, d.h. fremde Personen lesen die Fragen und beurteilen deren Verständlichkeit. Sehr interessant war die Vorstellung eines Programms, das eine Berufsgruppe im Bereich der Logistikausbildung für ihre Prüfung entwickelte. Die Bewertung der Kandidaten findet mittels iPad-Formularen statt. Sowohl Bewertungen als auch Notizen während der Prüfung werden direkt elektronisch erfasst und so direkt in Punkte umgewandelt und gezählt und schlussendlich in die Schlussnote umgerechnet. Dieser Vorgang, der Web-abhängig ist und so ein Absturz eines einzelnen iPads ohne Folgen bleibt, erspart sehr viel Rechenarbeit, Papierkrieg und schliesst Rechnungsfehler aus und ist auch für die Notenkonferenz sehr praktisch, um Grenzfälle durchzugehen. Problemlos lässt sich errechnen welche Note, welcher Notendurchschnitt mit einem Punkt mehr oder weniger sich ergibt. Aus meiner Sicht auch für uns eine prüfenswerte Angelegenheit, insbesondere, da die Berufsgruppe gewillt ist, ihre Entwicklungsarbeit zur Verfügung zu stellen und Hilfe bei prüfungsspezifischen Anpassungen zu gewährleisten und während der Prüfung einen Support zu bieten inkl. das zur Verfügung stellen der iPads. Selbstverständlich ist der Kostenpunkt eine zu diskutierende Sache. Steinmaur, im Juni 2012 Brigitte Stebler Zusatzausbildung Der letzte Jahrgang der Zusatzausbildung, der Kurs 10/11 fand im Dezember letzten Jahres seinen Abschluss. 9 der 14 Kursabsolventen entschieden sich die HFP in Angriff zu nehmen und bereiteten sich intensiv darauf vor. Die restlichen 5 entschieden sich aus diversen Gründen dagegen. Einerseits aus persönlichen, gesundheitlichen, wirtschaftlichen und zulassungstechnischen (noch zu wenig Berufserfahrung) Gründen. Andererseits auch aus dem Grund Tierphysiotherapie doch nicht als 2. Standbein betreiben zu wollen, sondern das Ganze als Hobby beizubehalten. Bereits im August 2011 fand ein Infoabend in Baden statt für die neue ZA. Obwohl sich zahlreiche Interessenten dort einfanden, sah es lange dannach aus, dass wir mit einer kleinen Gruppe von 10 Teilnehmern die neue Ausbildung im April beginnen würden. Relativ kurzfristig füllte sich die Gruppe auf und schlussendlich starteten wir erfreulicherweise mit 16 Teilnehmern am letzten Wochenende im April. Die Gruppe setzt sich aus 11 Physiotherapeuten und 5 Tierärzten zusammen. Die Interessen bezüglich Klein- und Grosstier sind gleichmässig vertreten. Interessanterweise hat es einige, die bei der ersten Berufswahl zwischen Tierarzt und Physiotherapeut schwankten, sich dann für das eine oder andere entschieden und nun den Weg zur Tierphysiotherapie einschlagen. Das Konzept der Ausbildung bleibt grundsätzlich gleich wie bei den zwei letzten Ausbildungen. Die Reihenfolge der Fachgebiete hat sich teilweise leicht verändert bedingt durch die unterschiedliche Verfügbarkeit der Referenten. Es ist uns trotz einigen Schwierigkeiten bei der Gesamtplanung schlussendlich gelungen wieder eine gute Abfolge der Fachgebiete gewährleisten zu können. Der Stoff der Ausbildung bleibt derselbe wie in der Ausbildung 10/11. Selbstverständlich werden aber trotz allem immer alle Skripte vor jedem neuen Jahrgang überarbeitet, um Neuigkeiten aus der Literatur / Wissenschaft und Erfahrungen aus dem eigenen Arbeitsalltag der Referenten einfliessen zu lassen. Genauso werden Erfahrungen anlässlich der HFP analysiert und die Resultate fliessen in die neue Ausbildung ein. Dadurch bieten die Unterrichtstage jedes neuen Ausbildungslehrganges immer wieder Neuigkeiten und sind so auch für jedes Aktivmitglied immer wieder von Interesse. Jeder, der zwischendurch wieder mal einen Tag der ZA besucht, geht zufrieden und mit neuen Klarheiten und Verknüpfungen in den Arbeitsalltag zurück. Es ist jedem zu empfehlen solche Tage, die als Weiterbildung angerechnet werden, zu absolvieren. Der Ausbildungsplan ist im geschützten Bereich für Aktivmitglieder hinterlegt oder kann jederzeit auch im Sekretariat angefordert werden. Kurzfristige Anmeldungen sind möglich. Im ersten Jahr sind Anatomie / Biomechanik / Physiologie und Neurologie die Grundthemen. Das nächste Jahr wird dann der physiotherapeutischen Arbeit direkt gewidmet sein. Steinmaur, Juni 2012 Brigitte Stebler Höhere Fachprüfung 2012 Zum 2. Mal fand die höhere Fachprüfung zum Erlangen des Titels Tierphysiotherapeut mit eidg. Diplom statt. Diese wird vom SVTPT durchgeführt. Im März und April dieses Jahres absolvierten 9 Kandidaten die gesamte Prüfung, 1 Kandidatin des letzten Prüfungszyklus reichte noch eine Diplomarbeit nach und eine Kandidatin nahm die letzte Gelegenheit wahr, den Titel nachträglich, ebenfalls mit einer Diplomarbeit, zu erwerben. Die Prüfung fand am Tierspital Zürich statt. Sie bestand aus einer theoretischen Prüfung, einer praktischen Prüfung am Pferd und am Hund und der Verteidigung der Diplomarbeit. Die Lymphdrainageprüfung wurde im Zuge der Prüfung abgelegt und mit einem separaten Diplom bestätigt. Die Erfahrungen der ersten durchgeführten höheren Fachprüfung 2010 ergaben verschiedene Anpassungen im Ablauf der praktischen Prüfung. Die übergeordneten Ziele sollten noch besser erreicht werden und die Red Flags sollten in den praktischen Prüfungsablauf integriert werden. Ausserdem wurden die verschiedenen Zeitfenster innerhalb der praktischen Prüfung geändert. Der Teil Management/selbständige Berufsausübung wurde kompetenz- und fallbezogen mit offenen Fragen geprüft anstatt reines Wissen abzufragen. Neu kamen Fragen zu den Themen Seuchen und Tierschutz dazu. Die Wegleitung zur Diplomarbeit wurde überarbeitet. Die wichtigste Neuerung besteht in der Möglichkeit, die Diplomarbeit in Form E (Entwicklung) oder Form F (Forschung) zu verfassen. Zum ersten Mal wurde für die Verfasser der Diplomarbeit und deren Betreuer ein Workshop angeboten, um die Teams zu unterstützen. Die Expertenschulung war wieder ein wichtiger Anlass, um die Experten optimal auf ihre Aufgabe vorzubereiten. Es wurde noch mehr Wert auf einheitliche Bewertungskriterien gelegt. Die Prüfungen verliefen reibungslos und am 22. Juni 2012 durften 10 Diplome in einem festlichen Rahmen an folgende Diplomanden übergeben werden: Astner Maike, Borowsky Sabine, Crameri Nadine, Greminger Nicole, Kleber Tina, Läuchli Christine, Loeffler Marion, Weitnauer Janine, Zellner Friedericke, sowie Sbalzarini Lea, die den Titel nachträglich erworben hat. Die Diplomanden können stolz auf das Erreichte sein und wir wünschen allen viel Freude im neuen Beruf. Ein gemeinsames Nachtessen rundete die Diplomübergabe ab. Uesslingen, 28.6.2012, Suzanne Flury Einladung zur Generalversammlung und Jahrestagung 2012 SVTPT Thema Chronische Schmerzen beim Tier Datum Samstag 17. November 2012 Zeit 10.00h – 12.00h 12.00h – 13.30h 13.30h – 15.00h 15.00h – 16.00h 16.00h – 16.15h 16.15h – 17.30h Ort Tierspital Zürich, Winterthurerstrasse 260, 8057 Zürich www.vet.uzh.ch/tierspitalzuerich.html Referenten Isabelle Iff Dr.med.vet., Dipl. ECVAA, CertVetAc(IVAS), LicAc(BAWMA) Verpflegung Im Personalrestaurant des Tierspitals, inbegriffen im Preis der Veranstaltung Gipfeli und Kaffee am Morgen, Mittagessen (auch vegetarische Variante möglich) mit nichtalkoholischem Getränk inkl. Kaffee Kosten inkl. Verpflegung Aktivmitglieder Passiv- und Gönnermitglieder Nichtmitglieder Anmeldung Bis 07. November 2012 [email protected] oder SVTPT, Postfach, 8162 Steinmaur Generalversammlung des SVTPT Mittagspause Pathophysiologie von chronischen Schmerzen Erkennen von chronischen Schmerzen Kaffeepause Therapie von chronischen Schmerzen Fr. 150.Fr. 175.Fr. 210.- Kollektivversicherung Betriebs- und Berufshaftpflicht Seit dem 1.1.11 bietet der SVTPT eine Kollektivversicherung in Zusammenarbeit mit der Vaudoise für obengenannte Risiken an. Jedes Mitglied hat jederzeit die Möglichkeit dieser Versicherung beizutreten. Die Prämie ist jährlich zahlbar (vom 1.1 bis 31.12.) Bei Eintritt unter dem Jahr wird die Prämie prozentual zu den versicherten Monaten erhoben. Bestehende Haftpflichtversicherungen können 3 Monate im Voraus auf den Ablauf gekündigt werden. Die Verträge die nicht abgelaufen sind, können eventuell über ein Austauschkonto „frei“ verlangt werden. Für Fragen bei Unklarheiten und Problemen wendet ihr euch am besten direkt an Herrn König, Berntor-Beratung Solothurn, unabhängiger Versicherungsberater, der mit der Vaudoise in unserem Namen verhandelt. Email Adresse: Alexander König, [email protected] Ein vorgefasstes Kündigungsschreiben, wo ihr eure Koordinaten und Datum eingeben müsst, kann beim Sekretariat bezogen werden. Interessenten für die Versicherung melden sich mit ihren Angaben beim Sekretariat, [email protected]. Bitte beachten: tierärztliche Leistungen sind in dieser Versicherung NICHT versichert. Es betrifft nur physiotherapeutische Interventionen. Falls eine höhere Versicherungssumme gewünscht wird, meldet euch direkt bei Herrn König. Hier einige Eckdaten: Versicherungsgesellschaft: Versicherungsprämie: Versicherungsleistung: Selbstbehalt: Vaudoise Versicherungen 120.- pro Therapeut 3‘000‘000.- pro Ereignis 50‘000.- pro Tier * 200.- pro Ereignis * mögliche Anpassungen: die Versicherungsleistung pro Tier kann gegen Prämienerhöhung nach oben angepasst werden. Liebe Aktivmitglieder Anlässlich der GV 2011 wurde die Erhöhung des Mitgliederbeitrages für Aktivmitglieder von 150.- auf 200.- einstimmig angenommen inkl. der Regelung “Arbeitsleistung”. Die Regelung bezüglich “Arbeitsleistung” ermöglicht denjenigen Aktivmitgliedern, die sich für den Verband einsetzen, eine Reduktion des Mitgliederbeitrages um 50.- pro Jahr. Um dieses Angebot zu nutzen, muss jedes Aktivmitglied selbstständig jeweils bis zum 31.1. des Folgejahres einen Antrag einreichen zu Handen des Vorstandes. Ein Formular dazu kann entweder beim Sekretariat angefordert oder im Download im geschützten Bereich für Aktivmitglieder runtergeladen werden. Der Vorstand prüft, ob dem Antrag statt gegeben werden kann. Untenstehend die Liste, was als Arbeitsleistung zählen kann. Besten Dank für eure Kooperation Vorstand SVTPT Aktivmitglieder Arbeitslösung Grundsätzlich kann jedes Aktivmitglied mit Hilfeleistung im Verbandsgeschehen seinen Mitgliederbeitrag um 50.- reduzieren. Was gilt als Hilfeleistung • Vorstandsarbeit • Kommissionsarbeit • Fach-Artikel für Infojournal mit mind. 4-5 Seiten Umfang • Messeanwesenheit • Vortrag • Organisation einer WB • Referent bei WB • Mithilfe ZA • Referent ZA • Alles Weitere: Antrag an Vorstand für Anrechnung Wieviel Zeit muss investiert werden, damit die Reduktion erreicht wird Mind. 8 Stunden pro Jahr Steinmaur, 20.01.12 Tierphysio-Shop Unsere Mitglieder können bei Physioswiss einige Artikel mit dem SVTPT Logo bestellen. www.physioswiss/swiss/services/shop/physioboutique.htm (ganz unten) Post-It Kartonbox Tierphysio in der Farbe schwarz Kartonbox mit 3 verschiedenfarbigen kleinen Haftnotizen und 1 Haftnotizblock Format 18 x 8.5 x 2.5 cm SFr. 5.- Aluminium Notizbuch Tierphysio inkl. Schreibblock Aluminiumfarbig Format 12 x 7 x 0.7 cm SFr. 5.50 Kugelschreiber Tierphysio Schreibfarbe blau 10 St SFr. 18.- Kleber Tierphysio transparent Folie transparent Format ca. 10 cm breit und 3 cm hoch gratis Kleber Tierphysio weiss Folie weiss Format ca. 10 cm breit und 3 cm hoch gratis Nur für Aktiv-Mitglieder Unsere Aktiv-Mitglieder können bei Physioswiss auch Gilets, PoloShirts und T-Shirts mit dem SVTPT Logo bestellen. www.physioswiss/swiss/services/shop/physioboutique.htm (ganz unten) Gilet SFr. 70.- Polo-Shirt SFr. 35.- T-Shirt SFr. 20.- Name Abdel Rehim Adank Aebi Alich Astner Berthold Bircher Borowsky Borruat Bünzli Challande-Kathmann Clavien Crameri Dalla Torre De Bary Ferrari Flury Fuchs Furler Zangger Garland de Rivaz Gauthier Gerretsen Gras-Luginbühl Greminger Gysel Heath Herzog Keller Kleber Koelman-Gijselman Küng Loeffler Meyer Meyer Michel Montani Mouwen Nani-Läuchli Passaretti Rard Rickli Ruhe Sbalzarini Schneider Schwager Seyfried Stähli Stalder-Vanoni Stebler Straumann Ward Weitnauer Widmer Zürcher Aktivmitglieder 2012 Anrede Frau Dr. med. Herr Frau Dr. med.vet. Frau Frau Frau Frau Frau Dr.med.vet. Dr.med.vet. Frau Frau Frau Frau Frau Dr. med.vet. Dr.med.vet. Frau Dr.med.vet. Frau Frau Frau Herr Frau Frau Frau Frau Frau Frau Frau Frau Herr Herr Frau Herr Dr. med.vet. Frau Herr Frau Frau Frau Herr Dr.med.vet. Frau Frau Frau Frau Frau Frau Frau Frau Herr Vorname Julia Gabrielle Daniel Martina Maike Seraina Salomé Sabine Andrea Miriam Iris Serge Nadine Stefania Nathalie Paola Suzanne Simone Marianne Alison Vannozza Elsa Margrit Nicole Rudolf Fleur Kathrin Irene Christina Daphne Karin Marion Nathalie Pierre-Yves Peter Fabienne Marco Christine Beatrice Jean-Paul Karin Ingrid Lea Bruno Iris Daniela Ursi Cristina Brigitte Denise Ursula Janine Isabelle René La Fenatte 18 Case postale 6 Meisenweg 2, Animal-physio Château de la Cour 4 Sonnhaldenstr. 6 Truoch Provizel Ulmenstr. 1 16.bd Carl-Vogt Dorfstrasse 17 Böngerta 14 Schlottenbüelstr. 5 Schmiedengasse 5 Zürcherstr. 10 Kirchacherstrasse 7 Altenbergstrasse 126 Seengerstrasse 1 Fischbachstr.17 Physiotherapie Mühlstett/Tüz Dorfplatz 1 Neumattstr. 95 Poststrasse 183 Rue Oscar-Patthey 6 Adresse Buggrütistrasse 29 La Violette 17 Dornacherplatz 17 Grubenstrassse 93 Spitalstrasse 26 Höheweg 1 Zelgliweg 1 Ringweg 4 Hauptstrasse 174a Stumpenweg 10 INDIKA-animalreha SA, Rte de la Rougève 74 Bielstr.1 Via Sut Curt 9 Wolfswinkel 34 Altweg 8 Via Cai di Ferée Schaffhauserstrasse 25 Bahnhofstrasse 1 Sackrain 5 Chemin de la Chervettaz 3 Ch. Des Ochettes 39 Im Feld 179L Wiesenweg 12 Gesundheitszentrum Kleintiere Animaldoc, Dufourstr. 69 Bahnhofstr. 2 Postfach 125 Neuhus 1 Bettlachstrasse 54 Sonnenweg 6 Tgaglia Pintga Häglisrainstrasse 6 Praxis für Tierphysiotherapie Loeffler, Mathias-Mühlbauer-Platz 2 PLZ 8717 2517 4500 8200 4950 3037 8624 5504 9430 6260 1623 3294 7402 8046 5707 6945 8524 5430 8607 1610 1040 7247 3652 8570 3422 5728 8259 2540 5646 7443 5725 DE-93155 2802 1241 4123 3960 8903 7505 4127 1205 3377 9496 8625 4500 8500 8608 3013 5706 8162 4460 3317 4455 8957 3280 Ort Benken Diesse Solothurn Schaffhausen Huttwil Herrenschwanden Grüt Othmarsingen St. Margrethen Reiden Semsales Büren adA Bonaduz Zürich Seengen Origlio Uesslingen Wettingen Aathal Chatillens Echallens Saas im Prättigau Hilterfingen Weinfelden Alchenflüh Gontenschwil Kaltenbach Grenchen Abtwil Pignia Leutwil Hemau-Klingen Develier Puplinge Allschwil Sierre Birmensdorf Celerina Birsfelden Genève Walliswil-Wangen Balzers Gossau Solothurn Frauenfeld Bubikon Bern Boniswil Steinmaur Gelterkinden Mülchi Zunzgen Spreitenbach Meyriez 026 670 49 87 031 972 22 67 062 775 27 09 044 853 20 33 061 981 34 88 031 889 17 34 061 311 82 45 022 792 57 22 032 631 06 01 078 709 76 67 043 541 34 85 032 621 21 55 052 720 92 68 027 456 24 84 044 737 31 69 076 330 56 59 079 235 17 31 079 466 80 16 079 761 09 29 079 774 85 60 078 654 36 36 079 478 84 37 079 405 80 34 079 304 49 04 079 917 67 20 078 832 48 18 0049 170 9329437 079 285 59 24 079 219 31 41 079 247 27 12 079 688 29 23 079 521 76 79 079 670 67 27 079 776 29 07 079 286 34 46 032 631 06 02 081 661 21 85 062 777 46 40 0049 9491 952 032 423 41 05 022 348 50 83 033 243 50 94 079 286 89 80 078 614 15 27 076 572 14 06 077 440 41 82 079 301 96 62 079 779 28 00 079 360 34 10 079 525 57 67 079 312 61 51 079 362 86 11 079 628 44 00 079 585 89 79 079 403 61 05 044 932 69 46 021 907 92 31 044 362 86 04 062 891 37 30 091 966 34 41 079 760 87 88 076 534 94 36 079 304 15 71 076 325 20 01 079 422 77 81 052 625 47 06 062 966 06 50 031 331 04 68 079 387 53 70 078 703 59 22 Mob 078 790 17 80 079 277 07 11 Tel. P 055 283 17 80 032 315 28 29 [email protected] E-Mail [email protected] [email protected] [email protected] www.sportmed-bs.ch www.physiopraxis.ch Homepage [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] 071 740 96 66 [email protected] www.tier-physio.ch [email protected] 026 918 72 40 [email protected] www.indika.ch 032 351 40 33 [email protected] www.complevet.ch [email protected] 043 255 08 50 [email protected] www.tierphysio-zuerich.ch [email protected] www.physioactive.chPferde 091 966 34 41 [email protected] [email protected] [email protected] 044 954 30 40 [email protected] www.furlervet.com [email protected] www.4pattesphysio.ch [email protected] www.kinecanis.ch 081 710 26 02 [email protected] 031 791 24 40 [email protected] www.tierphysio-beo.ch [email protected] www.animaldoc.ch 034 445 53 43 [email protected] www.animalrehab.ch [email protected] www.animalphysio.ch [email protected] www.active-animals.ch 032 652 20 40 [email protected] www.tierarzt-keller.ch [email protected] 081 661 16 54 [email protected] 062 777 46 40 [email protected] www.vet-physio.ch [email protected] www.tierphysio-loeffler.de 032 421 36 30 [email protected] 022 329 77 27 [email protected] [email protected] animal-physio.ch [email protected] 044 737 04 04 [email protected] www.physiodog.ch, www.rehapet.ch [email protected] 061 311 20 36 [email protected] 022 328 54 18 [email protected] 079 342 31 60 [email protected] 00423 230 10 88 [email protected] [email protected] 032 672 34 78/033 654 36 44 [email protected] www.animal-osteo.ch, www.tiermed.ch 052 721 40 10 [email protected] www.kleintier-chiropraxis.ch [email protected] [email protected] www.tierphysiotherapie.ch [email protected] [email protected] 061 981 36 00 [email protected] www.physiotiere.ch [email protected] www.tierphysio-bern.ch [email protected] [email protected] www.hupfphysio.ch 026 672 19 19 [email protected] Tel G 055 283 17 80 032 329 38 79 032 622 60 60 Vorname Felicitas Anne-Louise Eric Sabrina Nathalie Brigitte Vivian Sabina Hanne Fabienne Katharina Ursula Muriel Odile Ursula Noemi Andrea Brigitte Regula Michael Susanne Simone Marion Céline Bianca Dieter Judith Monique Verena Priska Andrea Simone Regula Dina Cécile Diana Petra Anika Manuela Alexandra Mike Antonia Corinne Friederike Michaela Simone Brunner De Ruiter De Simoni Duc Faivre Frediani-Wolf Freihofer Frenkel Füllemann Furrer Ankli Gertsch Grauer Gyger Haller Kirchberg Hernadfalvi Höltschi Jost Keel Klein Künzli-Grauer Litschgi Loeffler Manera Maurer Mehr Mollet Muri Pavlu Pfammatter Pfister Rickenbach Sauerländer Savaskan Schachtler Schator Seidl Strebel Tuena Vullioud-Veress Weishaupt Wiedemann Würth Zellner Ziegler Zulauf Passivmitglieder 2012 Name Artym Schmiedengasse 11 Ischenstrasse 14 Spitalweg 2b Alpenstrasse 5 fbg. de l'hôpital 44 Fürst-Franz-Josef-Str. 86 c/o Inge Wolf Mühlenplatz 6 ch de la Chiesaz 19 Wydäckerring 76 Bedrettastrasse 7 Ledi 13 Ave de la Prairie 38 Ave. de France 86 La Tgenaweg 7 Gländstrasse 3 Unteroppikon Chapphüsliweg 20 Rosmattstr. 19a Seuten 856 Dischmastrasse 59B Rümmingerstrasse 9 Ludwigshöhe 9 Dahlienstrasse 15 Rosenweg 50 Riedmatt 140, Postfach 20 Römerweg Physiotherapie Praxis, Baslerstr. 11 Maienweg 9 Oltingerstrasse 19 Alpenblickstrasse 5 Batastrasse 21 Hofstr. 10 Schwanengasse 9 Ueli Rotachweg Chrumme 21 Praxis für Tierphysiotherapie, am Schlierbach 7 Gheistrasse 45 Fabrikstrasse 50 4, Vieux-Collège Bachstr. 57 Ladestrasse 12 Leimatstrasse 1 Sudelfeldstr. 20 Regensdorferstrasse 36 Alte Dorfstrasse 1 Adresse Käsbachstr. 5 4104 Oberwil 6376 Emmetten 8853 Lachen 4552 Derendingen 2000 Neuchâtel 9490 Vaduz 3011 Bern 1024 Ecublens 8047 Zürich 4059 Basel 3204 Rosshäusern 1800 Vevey 1004 Lausanne 7416 Almens 4803 Vordemwald 9565 Oppikon 4581 Küttigkofen 5621 Zufikon 5630 Muri 7260 Davos Dorf 4058 Basel DE-93155 Hemau-Klingen 8103 Unterengstringen 4153 Reinach 3538 Röthenbach i.E. 4132 Muttenz 4106 Therwil 4310 Rheinfelden 4118 Rodersdorf 8733 Eschenbach 4313 Möhlin 8966 Lieli 8001 Zürich 9526 Zuckenriet 3257 Grossaffoltern DE-79650 Schopfheim 8634 Hombrechtikon 3428 Wiler bei Utzenstorf 1204 Genève 5000 Aarau DE-88131 Lindau 9205 Waldkirch DE-83098 Brannenburg 8049 Zürich 8487 Zell PLZ Ort 8280 Kreuzlingen 055 451 35 15 078 769 15 41 079 659 17 45 079 432 65 80 079 744 36 41 0049 172 745 55 34 076 415 43 32 078 711 76 26 079 699 77 58 079 297 64 22 079 666 83 53 076 531 70 88 062 822 71 44 0049 83822744585 0049 1705604653 071 433 21 42 079 577 35 49 0049 803490670 0049 17683077717 079 317 18 19 052 383 12 69 079 947 54 05 043 477 05 43 061 721 23 50 061 222 25 77 061 731 41 35 055 282 14 20 061 831 79 10 056 633 38 79 052 385 25 70 071 433 16 60 0049 80341864 044 635 84 34 0049 7622 9119 056 465 82 01 061 831 70 40 061 756 93 94 044 635 84 71 056 288 20 20 056 675 92 93 081 303 14 50 081 384 51 51 031 809 33 88 0039 3478802297 Tel G 071 664 18 34 071 622 10 74 Mob 079 711 70 57 079 236 10 44 076 349 74 22 079 702 42 34 061 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P 071 688 58 73 061 721 90 52 031 809 34 36 079 424 05 66 Fax G 071 664 18 55 071 622 74 22 Homepage [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] sfreihofer@bluemailch [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] www.osteotherapie.ch [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] www.physiofür4beiner.ch [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] E-Mail [email protected] Vorname Susy Dolf Katja Kurt und Helen Jeanette Daniel Barbara Käthi Uschi Hans Rudolf Karin Isabelle Sonja Th. Claudine Gönnermitglieder 2012 Name Bolliger Burki Eisenring Haas Jünnemann Koch Maissenbacher Meier Meier Reusser Scherrer Schmid Tomasi Tschanz Widmer Adresse 1 Bolliger Schaumstoffe, Schneidersmatt 28 Tierklinik GST, Steigstrasse Dorfstrasse 26 Im Nyffel Tondernstrasse 3 Überweisungspraxis für Kleintierchirurgie Cholwies Baumgärtliweg 17 Giacomettistr. 1 Hübschenacher Bahnhofstr. 14 Binningerstrasse 47 Emmetstrasse 13 Pferdeklinik Neugraben Rte de Donatyre 26 PLZ 3184 8200 8464 4950 DE-48149 8253 8556 3322 8049 3255 5605 4153 5704 5702 1583 Ort Wünnewil Schaffhausen Ellikon am Rhein Huttwil Münster Diessenhofen Wigoltingen Urtenen Zürich Rapperswil Dottikon Reinach Egliswil Niederlenz Villarepos 0049 170 779 13 56 Mob 026 677 27 02 079 242 60 93 031 859 30 24 044 342 19 91 079 687 38 59 031 879 05 43 056 624 36 35 061 713 00 73 052 625 66 44 Tel. 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