Schnittstellen für die Mobilität
Transcription
Schnittstellen für die Mobilität
Schnittstellen für die Mobilität Mobil in Sachsen-Anhalt Hinweise und Beispiele SACHSEN ANHALT Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt Anmerkung zur Verwendung: Diese Schrift darf weder von Parteien noch von Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an lnformationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben politischer Informationen oder Werbemittel. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Schrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner Gruppen verstanden werden könnte. Herausgeber: Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr Turmschanzenstraße 30, 39114 Magdeburg Telefon: (03 91) 5 67 75 51 Telefax: (03 91) 5 67 75 58 Internet: www.mwv.sachsen-anhalt.de Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH Am Alten Theater 6, 39104 Magdeburg Telefon: (03 91) 5 36 31-0 Telefax: (03 91) 5 36 31-99 Internet: www.nasa.de eMail: [email protected] Bearbeitung: Planungsbüro Richter-Richard Südstraße 52, 52064 Aachen eMail: [email protected] Voltastraße 5, 13355 Berlin Internet: www.prr.de eMail: [email protected] Copyright: Alle vom Herausgeber erstellten grafischen Arbeiten und Fotos dürfen nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Herausgebers für andere Zwecke jedweder Art benutzt werden. Die Weiterverwendung des Textmaterials zu jedem erdenklichen Zweck ist nur mit vorheriger Genehmigung des Herausgebers gestattet. Quellenangabe ist stets erforderlich. Sämtliche Daten, Termine und sonstige Arbeiten sind mit größtmöglicher Sorgfalt zusammengestellt, jedoch ohne Gewähr. Redaktionsschluss: Mai 2001 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele Verzeichnis der Abkürzungen BASt Bundesanstalt für das Straßen- und Verkehrswesen BMVBW Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen DB Deutsche Bahn AG GVFG Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz IFG Investitionsförderungsgesetz INSA Informationssystem Nahverkehr Sachsen-Anhalt Kfz Kraftfahrzeug LSA Lichtsignalanlage MBI LSA Ministerialblatt des Landes Sachsen-Anhalt MIV Motorisierter Individualverkehr MWV Ministerium für Wohnungswesen, Städtebau und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt NASA Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr (Straße und Schiene) ÖSPV Öffentlicher Straßenpersonennahverkehr ÖV Öffentlicher Verkehr Pkw Personenkraftwagen RB RegionalBahn RE RegionalExpress SPFV Schienenpersonenfernverkehr SPNV Schienenpersonennahverkehr StVO Straßenverkehrsordnung TDM Tausend Deutsche Mark Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele Inhaltsverzeichnis Verzeichnis der Abkürzungen I. 1.1 1.2 II. Das Schnittstellenprogramm – Ziele und Partner 1 Anlass und Ziele des Schnittstellenprogramms Die Partner im öffentlichen Personennahverkehr 1 3 Hinweise zur Planung und Gestaltung von Schnittstellen 4 Verkehrliche und städtebauliche Einbindung Fußgänger- und Fahrradverkehr Busverkehr und Straßenbahnen Kfz-Verkehr und Parken Bahnhöfe und Haltepunkte Fahrgastinformation und Öffentlichkeitsarbeit 4 5 8 11 13 13 Beispielhafte Projekte aus dem Schnittstellenprogramm 16 3.1 Maßnahmenübersicht 16 3.2 Beispiele für kleine Bahnhöfe 3.2.1 Berga-Kelbra 3.2.2 Gatersleben 3.2.3 Gommern 3.2.4 Ilsenburg 3.2.5 Jessen 18 18 19 20 21 22 3.3 Beispiele für größere Bahnhöfe 3.3.1 Bitterfeld 3.3.2 Genthin 3.3.3 Halberstadt 3.2.4 Haldensleben 3.3.5 Lutherstadt Wittenberg 3.3.6 Salzwedel 3.3.7 Wernigerode 3.3.8 Zeitz 23 23 25 27 29 31 33 35 37 Wie geht es weiter... 39 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 III. IV. Anhang Projektübersicht Schnittstellenprogramm 43 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele I. Das Schnittstellenprogramm – Ziele und Partner 1.1 Anlass und Ziele des Schnittstellenprogramms Bedeutung der “Schnittstelle” Bahnhöfe1 sind wie Visitenkarten. Hier bekommt der Bahnreisende den ersten Eindruck von einer Stadt oder Gemeinde. Zugleich sind Bahnhöfe Schnittstellen des Verkehrs. Hier steigt man um in den Bus oder die Straßenbahn, fährt mit dem Fahrrad weiter, setzt sich ins Taxi oder ins eigene Auto oder geht zu Fuß weiter. Aus Sicht des Landes Sachsen-Anhalt gehören zu einer modernen Schnittstelle attraktive Fußwege, einladende Haltestellen und funktionierende Anschlüsse des örtlichen Nahverkehrs sowie sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Pkw in einem ansprechenden städtebaulichen Umfeld. Die Schnittstelle erfordert deshalb eine gute Infrastruktur für alle Verkehrsmittel: Fuß- und Radwege, Haltestellen, Straßen und Parkplätze. Hier treffen aber auch die Verantwortungsbereiche verschiedener Institutionen und Unternehmen aufeinander. Dies sind z. B. ■ ■ ■ ■ Zug- und Serviceangebot der verschiedenen Unternehmen der Deutschen Bahn AG, Straßen und Wege in kommunaler Trägerschaft oder Baulast des Landes oder Bundes, Verkehrsangebote der Bus- und Straßenbahnunternehmen, Eigentümer und Pächter baulicher Anlagen (z. B. Hotels, Kioske, Ladenlokale usw.). Im Wettbewerb der Verkehrsträger wird insbesondere die Gesamtreisezeit ( von Haustür zu Haustür”) “ von den Kunden als wichtiges Entscheidungskriterium bewertet. Dabei haben die Umsteigezeiten eine besondere Bedeutung. Wenn ■ ■ ■ am Bahnhof die Wege von der Bahn zum Bus zu lang sind, Reisende für ihr Auto oder Fahrrad lange nach einem Stellplatz suchen müssen oder Fußgänger am Bahnhof eine stark befahrene Straße nicht sicher in angemessener Zeit queren können, gehen die Reisezeitvorteile einer schnellen Bahnfahrt wieder verloren. Was unterscheidet eine Schnittstelle von einem schlichten Bahnhof? ■ ■ ■ Es wird eine attraktive Zugangsstelle zur Eisenbahn geschaffen, die kurze Wege zu Bahn, Bus, Pkw und Fahrrad bietet sowie auch zu Fuß gut zu erreichen ist. Eine Schnittstelle bietet in unmittelbarer Bahnhofsnähe einladende Bushaltestellen, sichere Fahrradabstellmöglichkeiten, Park+Ride-Parkplätze. Das Bahnhofsumfeld wird städtebaulich und verkehrsorganisatorisch aufgewertet. 1 Begriffsdefinition Bahnhof: Unter Bahnhof wird hier abweichend von der eisenbahntechnischen Definition der fahrplanmäßige Zugang zum Schienenpersonennahverkehr (SPNV) verstanden. Schnittstelle: Mit dem Begriff Schnittstelle” ist das von Kunden genutzte Ensemble aus Bahnhofsumfeld, Empfangsgebäude und “ Bahnsteig gemeint. 1 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele ■ Der Nahverkehr auf Straße und Schiene verkehrt in regelmäßigen Takten, die aufeinander abgestimmt sind. Im Idealfall muss sich der Fahrgast nur seine Abfahrtszeit am Startpunkt merken und hat an den Umsteigepunkten zuverlässig nach kurzer Übergangszeit Anschluss. Im Plan des Schienenpersonennahverkehrs für das Land Sachsen-Anhalt” (SPNV-Plan)2 ist der Aufbau “ eines landesweiten integralen Taktfahrplans (ITF) festgelegt. Die Züge sollen an definierten Verknüpfungsbahnhöfen ( Taktknoten”) zeitgleich aus verschiedenen Richtungen eintreffen und zum Umsteigen “ in alle Richtungen einen gemeinsamen Aufenthalt im Bahnhof erhalten. Zur Sicherung der Funktion einer Schnittstelle ist deshalb eine Vertaktung zwischen Bahn und Bus bzw. Straßenbahn anzustreben. Der Grundsatz des Landes Ein Netz – ein Fahrplan – ein Tarif” verdeutlicht darüber hinaus das Ziel, “ den Wechsel der Verkehrsmittel insbesondere zwischen den öffentlichen Verkehrsmitteln so einfach und attraktiv wie möglich zu gestalten. Ziel ist die optimale Verknüpfung des gesamten Nahverkehrs in Sachsen-Anhalt. Einige statistische Zahlen Gemeinsam mit den Bundesländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern hat das Land Sachsen-Anhalt mit 131 Einwohner/km2 (Stand: 31. Dezember 1998) die geringste Siedlungsdichte der Bundesrepublik. Bezogen auf die Gemeindegrößen verteilen sich die Einwohner in Gemeinden mit Bahnhöfen in Sachsen-Anhalt wie folgt: Gemeindegröße [Einwohner] Einwohner Summe [%] Anzahl der Bahnhöfe / Haltepunkte Quelle: Verzeichnisse des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt, Stand: 06.1999 *Zuzüglich zwei Zugangsstellen am Industriestandort. Neubauvorhaben 2, zz. nicht bediente Bahnhöfe 4, von 2 Gemeinden genutzte Zugangsstellen 8, bediente Zugangsstellen 417. 2 MBI. LSA Nr. 21/1998 vom 22. 04. 1998 2 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele Aus dieser Tabelle lassen sich als Grundlage für die Entwicklung von Schnittstellen folgende Punkte zusammenfassen (nur bezogen auf Gemeinden mit Bahnhöfen): ■ ■ ■ 32 % der Bevölkerung leben in Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohnern, 40 % in Gemeinden zwischen 10.000 und 50.000 Einwohnern, immerhin noch 28 % in Gemeinden unter 10.000 Einwohnern, alle Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern haben einen Bahnhof, etwa zwei Millionen Einwohner des Landes Sachsen-Anhalt wohnen in einer Gemeinde mit einem Bahnhof oder Haltepunkt; das sind etwa 75 % aller Einwohner des Landes. Die Zahlen verdeutlichen, dass ■ trotz der vergleichsweise geringen Bevölkerungsdichte ein großer Teil der Einwohner in einer Gemeinde mit Bahnhof wohnt und ■ ein erheblicher Teil der Bevölkerung in kleineren Gemeinden lebt und damit insbesondere die kleineren und mittleren Bahnhöfe besondere Bedeutung für das Verkehrsangebot haben. Diese landestypischen Gegebenheiten verdeutlichen die große Bedeutung, die dem Ausbau der Schnittstellen zur Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zukommt. Es geht dabei neben den wenigen großen Bahnhöfen” insbesondere um den Erhalt und die Weiterentwicklung der vielen “ kleinen Haltepunkte, die für eine möglichst flächendeckende Bedienung mit Schienenverkehr erforderlich sind. 1.2 Die Partner im öffentlichen Personennahverkehr Die Planung, Finanzierung und Organisation des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) wurde mit der Bahnstrukturreform am 1. Januar 1996 vom Bund auf die Länder übertragen. Im Land Sachsen-Anhalt nimmt diese Aufgabe die landeseigene Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) wahr. Die NASA plant und bestellt den Schienenpersonennahverkehr bei Anbietern von Schienenverkehrsleistungen und ist Ansprechpartner für die Kommunen in allen damit zusammenhängenden Fragen. Der größte Teil des Zugangebots im Land wird von der DB Regio AG erbracht. Für den Betrieb der Bahnhöfe und Haltepunkte ist die DB Station&Service AG verantwortlich. Sie ist somit auch zuständig für die Verlegung und Neuanlage von Bahnhöfen gemäß den Bestellungen der NASA, die Ausstattung der Bahnsteige sowie die Vermarktung der Empfangsgebäude. Die DB Station&Service AG, Niederlassung Sachsen-Anhalt, betreut insgesamt ca. 400 Bahnhöfe und Haltepunkte im Land. Ansprechpartner sind die Bahnhofsmanager. Die Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) betreibt weitere 29 Bahnhöfe. Aufgabenträger für den straßengebundenen ÖPNV sind die Landkreise und kreisfreien Städte. 3 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele II. Hinweise zur Planung und Gestaltung von Schnittstellen 2.1 Verkehrliche und städtebauliche Einbindung Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren die Bahnhofsviertel vielfach Motor der Stadtentwicklung. Inzwischen sind die Bahnhöfe und ihre Umgebung wieder stärker in das Bewusstsein nicht nur der Verkehrsplaner, sondern auch der Stadtplaner getreten. Es gibt kaum eine größere Stadt, in der das Thema Bahnhof nicht auch Gegenstand der Stadtplanung ist. Unterstützt wird diese Entwicklung durch die Tatsache, dass zahlreiche Bahnhofsflächen für den Bahnbetrieb nicht mehr erforderlich sind: Betriebswerke, Güteranlagen, Abstellgruppen, häufig auch Empfangsgebäude. Diese frei werdenden Flächen erlauben über die funktionale Entwicklung der Schnittstelle hinaus nicht selten auch eine städtebauliche Entwicklung im Hinblick auf ergänzende Nutzungen, die das Bahnhofsumfeld in die Gemeinde einbinden und beleben. Vielerorts kann man im Bahnhofsumfeld eine zweite Gründerzeit beobachten. Das Bahnhofsumfeld soll eine angenehme Aufenthaltsqualität bieten sowie das Gefühl von Sicherheit und Ordnung vermitteln. Die Gestaltung des Bahnhofsumfelds soll deshalb nicht von monofunktionalen, nach rein technischen Kriterien ausgelegten Verkehrsanlagen dominiert sein. Eine städtebaulich durchdachte Zuordnung der einzelnen Funktionen einer Schnittstelle, eingebunden in die bauliche Umgebung und mit großzügigen Zugangs- und Aufenthaltflächen, kann einen städtebaulichen Raum bieten, der in Verbindung mit einer möglichst großen Nutzungsvielfalt eine urbane Atmosphäre am Bahnhof schafft. Nicht wenige Schnittstellen werden zum Ausgangspunkt für die weitere städtebauliche Entwicklung: ■ In der Landeshauptstadt Magdeburg wurde der zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) auf die Westseite des Hauptbahnhofs verlegt. Das eröffnet für die rückseitigen Bahnhofsflächen neue Siedlungsperspektiven. ■ Auch am Bahnhofsprojekt in der Lutherstadt Wittenberg zeigt sich ein solcher Effekt. Nachdem der neue Busbahnhof mit Zeltdach im Februar 1999 dem Verkehr übergeben wurde, wird nun angestrebt, den Personentunnel nach Osten zu öffnen, was für die Flächen hinter dem Bahnhof” “ völlig neue städtebauliche Entwicklungschancen bietet. Bahnhofsvorplatz Naumburg mit neuem Büro-/ Geschäftsgebäude 4 Als Aufenthaltsbereich gestalteter Bahnhofsvorplatz in Gommern. Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele ■ Der Busbahnhof Burg wurde an einen neuen Standort direkt neben die Gleise verlegt, wodurch sich der Weg zur Bahn verkürzte. Die Fläche des alten Busbahnhofs aber wurde zurückgebaut und wieder einem über hundertjährigen Park, der einst teilweise dem zentralen Omnibusbahnhof hatte weichen müssen, zugeführt. Insbesondere bei kleineren Schnittstellen mit geringer sozialer Kontrolle im Umfeld sollte geprüft werden, wie mit städtebaulichen Mitteln das Umfeld stärker belebt werden kann, z. B. durch die vorrangige Ausweisung verdichteter Wohn- und Mischgebiete im Bahnhofsumfeld und der Ansiedlungen öffentlicher und privater Einrichtungen mit hoher Besucherfrequenz. Ein solches Vorgehen hat gleichzeitig den Vorteil, die Zahl der potenziellen Fahrgäste im fußläufigen Einzugsbereich des Bahnhofs zu erhöhen und damit die Funktion einer Schnittstelle zu stärken. Nicht zuletzt wird die Bedeutung der Schnittstelle im Bewusstsein des Ortes auch durch eine Vielzahl weicher” Faktoren geprägt, zum Beispiel: Aushang der Abfahrtszeitenpläne in öffentlichen Gebäu“ den, Berücksichtigung des Bahnhofs und seines Umfeldes in kommunalen Publikationen, Nutzung des Bahnhofs als Ort der Kultur (z. B. als temporäre Theaterspielstätte oder als Saal für Musikveranstaltungen). Die Schnittstelle und ihr Umfeld kann sich so zu einem belebten, gern aufgesuchten Mittelpunkt des örtlichen Lebens mit einem ortstypischen, unverwechselbaren Gesicht entwickeln. Wiederhergestellte historische Parkanlage durch Verlegung des Busbahnhofes am Bahnhof Burg Neu gestaltete Bahnhofstraße in Röblingen a. See Fußweg in einer Allee am Bahnhof Ilsenburg 2.2 Fußgänger- und Fahrradverkehr Bedeutung des Fußgängerverkehrs In einem Einzugsbereich von etwa einem Kilometer hat der Fußgängerverkehr bei jedem innerörtlichen Bahnhof eine hohe Bedeutung. An Bahnhöfen in Dörfern und kleinen Städten ohne leistungsfähigen ÖPNV-Anschluss legen meistens mehr als die Hälfte der Fahrgäste den Weg vom und zum Bahnhof zu Fuß zurück. In dieser Hinsicht problematisch sind außerhalb der Ortschaften gelegene Bahnhöfe. Es werden an die Wegequalität und die Beleuchtung der Fußwegeverbindungen besondere Anforderungen gestellt. Bei kleineren Zugangsstellen ist im Einzelfall zu prüfen, ob eine Verlegung sinnvoll ist. Eine komfortable und sichere Wegeführung zwischen Bahnhof und wichtigen Zielpunkten (z. B. Ortszentrum, überörtliche Schulen, Wohngebiete) ist daher eine der wichtigsten Maßnahmen zur Einbindung des Bahnhofs in das Verkehrsnetz. 5 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele Sicherung von Kreuzungsanlagen Beim Übergang von der Schnittstelle zum örtlichen Fußwegenetz müssen an fast allen Bahnhöfen Fußgänger die Straßenseite wechseln. Handlungsbedarf ist gegeben, wenn Verkehrsdichte und die KfzFahrgeschwindigkeiten dies nur unter Missachtung der Verkehrssicherheit ermöglichen. Anhaltspunkte geben folgende Werte: ■ ■ ■ Die Kfz-Geschwindigkeiten liegen über 30 km/h, die Verkehrsbelastung ist größer als 250 Kfz/Spitzenstunde (bei 50 km/h) oder größer als 500 Kfz/Spitzenstunde (bei 30 km/h). Die Sicherung kann durch straßenverkehrsrechtliche Maßnahmen (z. B. streckenbezogene Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 30 km/h, Tempo 30-Zone im Umfeld von Bahnhöfen im Nebenstraßennetz, Fußgängerüberwege, Lichtsignalanlagen) und durch bauliche Maßnahmen (z. B. Fahrbahneinengungen, Materialwechsel, Mittelinseln) erfolgen. Um an Lichtsignalanlagen die Akzeptanz der Fußgänger zu erreichen, sollten Wartezeiten von mehr als 30 Sekunden vermieden werden. Eine Möglichkeit besteht in der Einrichtung eines Bedarfsbetriebs ( Schlafampel”), in dem sich die Lichtsignalanlage nur auf Anforderung von Fußgängern einschaltet “ und ohne längere Wartezeiten den Wechsel der Straßenseite ermöglicht, oder (bei einer Knotensignalisierung) zweimal Rundum-Grün” für Fußgänger in einem Umlauf. “ In der Regel wird sich eine Kombination von baulichen und verkehrsrechtlichen Maßnahmen zur Sicherung der die Straßenseite wechselnden Fußgänger anbieten. Provisorische Maßnahmen zur Sicherung einer Fußgängerkreuzung am Bahnhof Bad Schmiedeberg Fußgängerkreuzung vor dem Bahnhof Roßlau Fußgängerführung am Bahnhofsvorplatz Bernburg Fußweggestaltung Bei der Dimensionierung von Fußwegen im Schnittstellenbereich müssen folgende Besonderheiten berücksichtigt werden: ■ Reisende mit Gepäck u. a. mobilitätsbeeinträchtigte Menschen haben einen höheren Platzbedarf. ■ Bei der Ankunft von Zügen, besonders im Berufs- und Schülerverkehr, können kurzzeitig sehr hohe Fußgängermengen auftreten. Dieser Effekt wird an Bahnhöfen, die als Taktknoten dienen, durch die nahezu zeitgleiche Ankunft und Abfahrt von Zügen und Bussen noch verstärkt. ■ Die Gehgeschwindigkeit der einzelnen Fußgänger im Fahrgaststrom ist unterschiedlich. 6 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele Die Gehwegbreite sollte in den Hauptzuwegungen eines Bahnhofs im städtischen Bereich mit hohen Fußgängerdichten und vielfältigen Nutzungsanforderungen mindestens 3,50 m betragen. Diese Breite erlaubt die Begegnung von zwei Fußgängern mit einem dritten bzw. die ungehinderte Begegnung von zwei Fußgängern mit Gepäck. Bei seitlichen Hindernissen wie Straßenleuchten, Schaltkästen, Mauern, Verkehrsschildern oder Pollern ist ein Breitenzuschlag von 0,25 m erforderlich. Direkt behindertenfreundlich gestalteter Zugang zum Bahnhof Seehausen/Altmark Sofern keine gestalterischen Bindungen aus dem Umfeld bestehen (z. B. historisches Ortsbild), sollten für die Oberflächenbefestigung möglichst ebene Materialien verwendet werden. Der Gehkomfort wird hierdurch erhöht und die Nutzung von Kofferkulis erleichtert. Das Umfeld von Schnittstellen ist grundsätzlich behindertengerecht zu gestalten. In die Planung einer Schnittstelle sollten die örtlichen Interessenvertreter (z. B. Behindertenverbände, Seniorenbeirat) einbezogen werden, die aus ihrer Sicht wertvolle Hinweise zur behindertengerechten Gestaltung geben können. Radverkehrsanlagen Der Fahrradverkehr ist für die Schnittstelle in einem Umkreis von bis zu drei Kilometer ein wichtiger Zubringer. In dieser Distanz ist das Fahrrad zeit- und kostengünstiger als der Pkw. Hinzu kommt, dass der Einzugsbereich des Fahrrades gegenüber dem des Fußgängers bezogen auf die Fläche zehn Mal größer ist. In gering befahrenen Straßen ist in der Regel eine gemeinsame Nutzung der Fahrbahn durch Kfz- und Radverkehr möglich, insbesondere dann, wenn die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h oder weniger begrenzt ist. Eine getrennte Radverkehrsführung ist in solchen Straßen nur dann erforderlich, wenn es sich um kurvenreiche, unübersichtliche Strecken oder um Steigungsstrecken mit hohem Radverkehrsaufkommen handelt. Verkehrsarme Bahnhofszufahrt in Nedlitz Radweg in einer Baumallee am Bahnhof Lutherstadt Wittenberg Hauptverkehrsstraßen erfordern in Abhängigkeit von der Kfz-Stärke und deren Geschwindigkeit separate Radverkehrsanlagen (siehe Empfehlungen für Radverkehrsanlagen” (ERA 95)). “ Fahrradabstellanlagen An den Schnittstellen sind Fahrradabstellanlagen (Bike+Ride) einzurichten. Je nach Größe dieser Anlage handelt es sich um einfache Fahrradständer, Fahrradboxen oder Fahrradstationen. Fahrräder werden an der Schnittstelle für einen längeren Zeitraum von Reisenden abgestellt - entweder am Ausgangsbahnhof ( Vor“ transport”) oder am Zielbahnhof ( Nachtransport”). Insbesondere “ Besitzer hochwertiger Räder stellen hohe Anforderungen an den B+R-Anlage am Bahnhof Haldensleben mit einem abgeteilten Bereich, der nur den unmittelbaren Nutzern vorbehalten ist 7 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele Schutz vor Witterung, Diebstahl und Vandalismus. Eine Fahrradabstellanlage sollte daher mindestens folgende Kriterien erfüllen: ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ Lage möglichst nah zu den Bahnsteigzugängen; abgelegene Abstellanlagen werden nicht angenommen und führen dazu, dass Fahrräder wild” abgestellt werden, “ direkte Anbindung an das Radverkehrsnetz, gute Einsehbarkeit und Beleuchtung, Fahrradständer, an die auch der Fahrradrahmen anschließbar ist, ausreichender Seitenabstand zu anderen Rädern, damit das Fahrrad leicht herein- und herausgenommen werden kann, Überdachung, ggf. auch Seiten- und Rückwände als Witterungsschutz und zusätzlich verschließbare Abstellmöglichkeiten. Kostenlose, gegen Pfand benutzbare gläserne Fahrradboxen am Bahnhof Naumburg (Saale) Hbf. Die Anzahl der zu errichtenden Fahrradabstellplätze sollte den spezifischen örtlichen Gegebenheiten angepasst werden. Bei einem verbesserten Angebot an B+R-Anlagen ist jedoch von einer deutlichen Steigerung der Nachfrage auszugehen. Eine Methode zur Abschätzung der Potenziale wurde in der Studie Bike+Ride in Sachsen“ Anhalt” im Auftrag des MWV erarbeitet. Eine Kurzfassung dieser Studie kann beim Ministerium angefordert werden. 2.3 Busverkehr und Straßenbahnen Integraler Taktfahrplan Durch die Einführung eines integralen Taktverkehrs im SPNV Sachsen-Anhalts wird für den Fahrgast das Umsteigen innerhalb des Schienenverkehrs angenehmer gestaltet, indem durch abgestimmte Fahrpläne die Wartezeiten minimiert werden. Die volle Wirkung entfaltet dieses Angebot jedoch erst, wenn Busse und Straßenbahnen weitgehend auf die Taktzeiten der Züge abgestimmt und die Umsteigevorgänge optimiert werden. Im Idealfall können die Buslinien im Taktknoten” alle zeitgleich ankommenden und abfahrenden Züge “ bedienen. Die entstehenden Wartezeiten der Busse am Bahnhof werden maßgeblich durch die Gehzeiten beim Umsteigen zwischen Bahn und Bus bestimmt. Kurze Umsteigewege entsprechen deshalb nicht nur den Bedürfnissen der Fahrgäste, sondern verkürzen auch die Aufenthaltszeiten der Busse. Die beste fahrplanmäßige Abstimmung zwischen Bus und Bahn bleibt jedoch wirkungslos, wenn Bus oder Bahn die Schnittstelle verspätet erreichen. Oft genügt es bereits, in den Fahrplänen die örtlichen Verkehrswiderstände zu berücksichtigen. In vielen Fällen, insbesondere in größeren Städten und ihren Randbereichen, wird man zur Erhöhung der Pünktlichkeit Maßnahmen zur Busbeschleunigung einleiten müssen. 8 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele Bushaltestellen an Bahnhöfen Die optimale Umsteigeform zwischen Bus und Bahn ist der Tür-zu-Tür-Umstieg: ■ ■ ■ Kurzer Umsteigeweg, optimale Einsehbarkeit, um festzustellen, wann die Umsteigevorgänge abgeschlossen sind bzw. bei Verspätungen Anschlüsse – soweit möglich – noch abgewartet werden, durchgehende Überdachung zwischen Bus und Bahn. Diese Umsteigeform ist insbesondere empfehlenswert, wenn ■ ■ ■ ■ Bahn und Bus in willkommener Nachbarschaft zwischen Bus und Bahn viele Fahrgäste umsteigen, am Bahnhof Sangerhausen die erforderliche Bushaltestellenzahl begrenzt ist, die Bahnstrecke eingleisig ist bzw. die Züge planmäßig nur an einem Bahnsteig halten und keine Gefährdung aufgrund durchfahrender Züge besteht. Bushaltestellen können in Form einer Haltestelleninsel angelegt werden. Bei einer angemessenen Gestaltung (Ausstattung, Begrünung) kann damit für den wartenden Fahrgast eine gute Aufenthaltsqualität geschaffen werden. Wenn ein Tür-zu-Tür-Umstieg nicht möglich ist, wird diese Anlageform grundsätzlich empfohlen. Bei Haltestelleninseln müssen Fußgänger im Übergang zur Bahn die Fahrbahn kreuzen. Der Verkehrssicherheit dienen Kreuzungsanlagen, die an Stellen mit einer möglichst geringen Fahrbahnbreite auf direktem Weg zum Bahnhof liegen. Haltestelleninsel am Bahnhof Lutherstadt Wittenberg Eine Anordnung der Haltestellen in Sägezahnaufstellung” ermög“ licht eine kürzere Haltestellenlänge und erleichtert für Fahrgäste die Orientierung, da in Gehrichtung das Zielschild auf der Frontseite des Busses schon von weitem gut lesbar ist. Die Sägezahnaufstellung sollte jedoch nur bei gesonderten Buszufahrten eingesetzt werden, da Busfahrer beim Ausfahren herannahende Kraftfahrzeuge, insbesondere aber Radfahrer nicht erkennen können. Bushaltestellen in Sägezahnaufstellung” in “ Seehausen/Altmark Klassische Form eines Busbahnhofes mit Bussteigen am Bahnhof Wolmirstedt Die klassische Form für die Anlage von Busbahnhöfen sind Bussteige. Als Sonderform existiert der Langbussteig, der den Halt mehrerer Busse hintereinander ermöglicht. Sofern der Bussteig von verschiedenen Linien angefahren wird, muss aus betrieblichen Gründen der vordere Bus überholt werden können. Vorteile von Bussteigen sind der vergleichsweise geringe Flächenverbrauch und die auch bei vielen Buslinien noch kurzen Wege für den Fahrgast. Daher wird diese Lösung in vielen Fällen aufgrund der gegebenen Platzverhältnisse im Bahnhofsumfeld weiterhin gewählt werden. Durch den hohen Anteil der Verkehrsflächen wird die städtebauliche Einbindung jedoch er- 9 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele schwert. Sie hat zudem für den Fahrgast den Nachteil, zum Teil mehrfach Busfahrbahnen queren zu müssen. Auf eine fußgängerfreundliche Gestaltung, wie eindeutige Fußgängerführung, abgesenkte Bordsteine im Zugangsbereich und ausreichende Breite der Bussteige, sollte deshalb geachtet werden. Die Größe des Busbahnhofs ist im Vorfeld der Planung abzustimmen. Eine zu kleine Anlage führt zu Störungen im Betriebsablauf und bietet keine Kapazitätsreserven. Eine zu große Anlage ist teuer, hat einen höheren Flächenverbrauch und führt zu unnötig langen Wegen für den Fahrgast. Der Bedarfsnachweis erfolgt durch einen Haltestellenbelegungsplan. Die Vorlage ist zur Bewilligung von Zuwendungen aus dem Schnittstellenprogramm erforderlich. Bushaltestellenausstattung Neben der Pflichtausstattung einer Haltestelle mit Haltestellenschild und Fahrplan sind folgende ergänzende Einrichtungen sinnvoll: ■ Wetterschutz, Sitzgelegenheiten, Abfallbehälter, Beleuchtung, Liniennetzplan und Plan der Linienbelegung der Bussteige. Darüber hinaus können Informationen über das Umfeld der Haltestellen sinnvoll sein (wichtige Zielpunkte, Fuß- und Radwege dorthin, Fahrradgeschäfte, -verleih und -reparatur, ggf. auch zu Übernachtungsmöglichkeiten, Einzelhandel, Kultur usw.). Für Busbahnhöfe und Bahnhöfe ist darüber hinaus je nach örtlichen Gegebenheiten folgende Ausstattung anzustreben: ■ Haltestellenausstattung am Öffentliches Telefon, beheizter Warteraum, Zeitanzeige, Stadt- Typische Busbahnhof Zeitz plan, Kofferkulis, gemeinsamer Fahrkartenverkauf für Bus und Bahn, Fahrgastinformationsanzeige, Toilette, Kiosk, durchgehender Blindenleitstreifen zwischen Bus- und Bahnsteig, Veranstaltungshinweise, Bekanntmachungen der Bahn und der Kommune. Bauliche Anforderungen an die Haltestellen sind: ■ Buskapsteine für unmittelbares Heranfahren des Busses an den Bussteig ohne Beschädigung des Reifens, Bordsteinhöhe mit einer Höhe von 170 mm für bequeme Einstiegsverhältnisse, in Verbindung mit Niederflurfahrzeugen stufenfreier Einstieg, Bussteigkante farblich abgesetzt und für Blinde erfühlbar (taktile Markierung). Für ein- und ausfahrende Busse ist am Busbahnhof eine Busbevorrechtigung (ggf. Lichtsignalanlage mit Vorrangschaltung) zu prüfen. Maßnahmen zur Anschlusssicherung dürfen nicht zu einer Verspätungsanfälligkeit oder Fahrzeitverlängerung beim Busverkehr führen. 10 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele Flächen zur Bereitstellung der Fahrzeuge und für Sozialräume für die Busfahrer sind erforderlich, wenn Linien am Bahnhof beginnen. Bei beengten Verhältnissen ist eine vom Busbahnhof getrennte Anordnung zu prüfen. Um Leerfahrten zu vermeiden, sollten sich diese Flächen jedoch in der Nähe des Busbahnhofs befinden. Neben dem Fahrrad und dem Bus übernimmt vor allem in Großstädten die Straßenbahn eine wesentliche Zubringerfunktion zum Bahnhof. Die Lage der Straßenbahnhaltestellen ist zwangsläufig abhängig von der Gleisführung, die bei bestehenden Netzen nur bedingt geändert werden kann. Es ist daher nicht immer möglich, eine optimale Einbindung der Haltestelle in die Schnittstelle zu erreichen. Bei der Neu- bzw. Umgestaltung einer Schnittstelle sollte deshalb vor allem eine gute Orientierung mit möglichst kurzen Wegeverbindungen hergestellt werden. Busaufstellflächen am Bahnhof Stolberg/Harz Nachbarschaft von Bus und Straßenbahn auf dem Bahnhofsvorplatz Dessau 2.4 Kfz-Verkehr und Parken Kfz-Erschließung Ein Bahnhof muss mit dem Kfz gut erreichbar sein. Eine möglichst direkte Zufahrt vom Hauptstraßennetz ist wünschenswert. Zufahrten durch Wohngebiete sollten aus Gründen der Umweltentlastung und Verkehrssicherheit vermieden werden. Beim Ausbau von Schnittstellen ist durch die Lage der Vorfahrten und Parkplätze die verträglichste Zufahrt zu fördern. Ist ein Bahnhof von mehreren Seiten erschlossen, so ist für die Bahnhofsseiten auf eine optimale Funktionsteilung” der Verkehrserschließung zu achten. “ Da Bahnhöfe auch von Ortsfremden häufig angesteuert werden, sind sie bereits frühzeitig in der Wegweisung zu berücksichtigen. Lang- und Kurzzeitparker Die Zubringerfunktionen mit dem Auto sind wie folgt unterscheidbar: ■ Holen und Bringen (Kiss+Ride) an der Bahnhofsvorfahrt nahe dem Bahnhofseingang mit sehr kurzer Parkzeitbeschränkung (ggf. eingeschränktes Halteverbot) - nur zum Ein- und Aussteigen. Die Anzahl dieser Plätze kann gering sein, da die Haltedauer sehr kurz ist. Kiss+Ride-Anlage am Bahnhof Bernburg 11 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele ■ ■ Kurzzeitstellplätze zum Bringen und Holen (Begleitung bis zum Bahnsteig), Parkzeitbegrenzung 15-30 min. Langzeitparken, Parken und Reisen (Park+Ride). Insbesondere wenn die öffentlichen Verkehrsmittel im ländlichen Raum als Zubringer zur Bahn kein ausreichendes Angebot bieten, erlangt Park+Ride eine hohe Bedeutung. Hinweise zur Dimensionierung der Anlagen lassen sich aus der Frequentierung vorhandener Parkflächen am Bahnhof zuzüglich eines Zuschlags für Neunutzer ermitteln. Sofern sich ein hoher Bedarf an P+R zeigt, sollte geprüft werden, ob dies ein Hinweis darauf ist, die ÖPNV-Bedienung im Einzugsbereich der P+R-Anlage zu verbessern. Für Behinderte und für Frauen sind Stellplätze in besonders günstiger Lage zum Bahnhof vorzusehen. Grundsätzlich muss die Zweckbestimmung von P+R-Parkplätzen, die mit öffentlichen Mitteln gefördert wurden, gesichert sein. Nutzungszwecke, die nicht mit einer Bahnfahrt im Zusammenhang stehen (z. B. Besucher von Geschäften, Gaststätten oder Gewerbebetrieben im Bahnhof, Parkplatzsuchende aus umliegenden Wohngebieten) sind in diesem Zusammenhang Fehlnutzer. Im Planungsverfahren ist darzulegen, wie groß die Gefahr einer Fehlnutzung im konkreten Fall ist und welche Maßnahmen ergriffen werden, um Fehlnutzung aus- P+R direkt am Bahnsteig am Bahnhof Gommern zuschließen. Flankierend können deshalb beispielsweise Maßnahmen zur Parkraumbewirtschaftung erforderlich werden, wobei den Fahrgästen des ÖPNV gegen Vorlage einer Fahrkarte die Parkgebühren erlassen bzw. ersetzt werden. Die Bewirtschaftungsmöglichkeiten sollten sorgfältig untersucht werden und dem Gesamtvorhaben entsprechen. Taxiverkehr Taxistände sollen in der unmittelbaren Nähe des Bahnhofszugangs liegen, um die Orientierung zu erleichtern und kurze Wege, insbesondere für Reisende mit Gepäck u. a. mobilitätsbeeinträchtigte Personen, zu bieten. Für die Dimensionierung der Flächen gibt die Zahl der heute am Bahnhof stehenden Taxen einen Anhaltspunkt. Der Vorgang des Nachrückens muss bei der Planung berücksichtigt werden, weil er besondere Anforderungen an die GrundTaxi-Stand am Bahnhof Dessau rissgestaltung des Platzes stellt (Linearität und Störungsfreiheit der Nachrückflächen). Insbesondere an größeren Bahnhöfen, an denen die verschiedensten Nutzungen um die bahnhofsnahen Flächen konkurrieren, ist die Anzahl der an zentraler Stelle vorzusehenden Warteflächen mit anderen Flächenbedürfnissen abzuwägen. An Bahnhöfen, deren Verkehrsaufkommen eine ganztägige Besetzung mit wartenden Taxen nicht erwarten lässt, sollte ein öffentliches Telefon für den Taxiruf zur Verfügung stehen. 12 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 2.5 Bahnhöfe und Haltepunkte Empfangsgebäude In der Gründerzeit der Eisenbahnen erhielt annähernd jede Zugangsstelle zur Bahn ein Empfangsgebäude. Es diente meistens dem Fahrkartenverkauf, der Gepäck- und Güterabfertigung, der Bedienung von Signalen und Weichen und nahm häufig auch Dienstwohnungen auf. Heute sind an kleineren Stationen die meisten bahnbezogenen Aufgaben entfallen. Leerstand und Verfall der Gebäude nach Schließung dieser Einrichtungen sind ein erhebliches Problem für die Attraktivität der betroffenen Bahnhöfe. Eine langfristige Perspektive lässt sich vor allem durch die Integration und Kombination verschiedener Dienstleistungen schaffen, die im einzelnen unwirtschaftlich sind, zusammen jedoch eine ausreichende wirtschaftliche Basis schaffen können: Zum Beispiel Kiosk und Geschäfte in Kombination mit Fahrkartenverkauf und Touristikinformationen. Sollte eine reisenahe Nutzung des Empfangsgebäudes trotz aller Bemühungen nicht möglich sein, strebt der Eigentümer DB Station&Service AG in der Regel die Vermietung bzw. den Verkauf des Gebäudes an. Gebäude, die nicht mehr zu Bahnzwecken benötigt werden, können z. B. als Wohnungen, Büros, Gemeinschafts- oder Vereinshäuser, Museen, Bildungseinrichtungen oder Bibliotheken genutzt werden. Grundsätzlich wirkt jede Nutzung des Empfangsgebäudes, die mit einer regelmäßigen Instandhaltung verbunden ist, einem baulichen Verfall entgegen und ist im Interesse der Bahnkunden zu begrüßen. Die zuständige Kommune sollte prüfen, ob sich die neue Bahnhofsnutzung in die gemeindlichen Entwicklungsvorstellungen einpasst. Bei mehreren interessierten Nutzern für das Empfangsgebäude sollte nicht nur die größte Renditeerwartung, sondern auch die für den Reisenden attraktivste Nutzungsform des Empfangsgebäudes berücksichtigt werden. Empfangsgebäude am Bahnhof Klostermansfeld und … … seine neue Nutzung durch den Mansfelder Bergwerksbahn-Verein 2.6 Fahrgastinformation und Öffentlichkeitsarbeit Information vor der Fahrt Die Reiseinformation vor dem Reiseantritt wird ständig verbessert. Ein modernes Informationsangebot im öffentlichen Verkehr Sachsen-Anhalts bietet das Informationssystem Nahverkehr Sachsen-Anhalt” “ 13 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele (INSA). Das elektronische Informationssystem ist im Internet abrufbar. Die Fahrpläne der Bahnen, Straßenbahnen, Regional- und Stadtbusse in Sachsen-Anhalt sind darin enthalten. Eine grafische Netzübersicht hilft, die gesuchte Verbindung nachzuvollziehen. Auf diesen Karten ist bereits die Wertigkeit und die Bedienungsfrequenz der Linien erkennbar: Im regelmäßigen Takt verkehrende Linien sind von selten verkehrenden Linien (z. B. nur im Schülerverkehr) unterscheidbar. INSA steht seit 1999 den Auskunftsstellen der DB AG und den Busunternehmen im Land zur Verfügung. Darüber hinaus ist das INSA-Callcenter über die Telefon-Nummer 01805/331010 Tag und Nacht für Auskünfte erreichbar. Die DB AG bietet im Internet ein adressengenaues, verkehrsmittelübergreifendes, bundesweites Informationssystem an. Diese Online-Auskunftsysteme stützen sich allein auf Fahrpläne. Sie eignen sich vor allem für die längerfristige Vorausplanung von Reisen. Informationen zu den wirklichen Abfahrtszeiten bieten vor allem elektronische Anzeigetafeln, wie sie in Bahnhöfen oder an zentralen Haltestellen zu finden sind. Deren Anschaffung und Wartung verursachen jedoch hohe Kosten. Außerdem muss sich der Fahrgast erst zur Haltestelle begeben, um die Informationen zu erhalten. WAP-Mobiltelefone (Wireless Application Protocol) schaffen die technische Voraussetzung, dass jeder Fahrgast schon vor Fahrtantritt und unabhängig von Haltestellen seine ganz persönliche Anzeigetafel mit den aktuellen Abfahrtszeiten erhalten kann. In einem vom MWV geförderten Modellprojekt lassen sich mit einem WAP-Mobiltelefone die aktuellen Abfahrtszeiten der Schönebecker Buslinien GmbH und der OhreBus Verkehrsgesellschaft mbH abrufen. Aktuelle Abfahrtszeiten bedeutet, dass dem Kunden auch kurzfristige Fahrplanänderungen und gelegentliche Störungen oder Verspätungen mitgeteilt werden. Neben den aktuellen Abfahrtszeiten der Busgesellschaften stehen auch die Fahrplandaten der Magdeburger Verkehrsbetriebe, Informationen zu freien Parkplätzen in Magdeburg sowie die Baustelleninformationen des Tiefbauamtes zur Verfügung. Informationen über die behindertengerechte Ausstattung der Zugangsstellen und Züge liefern Publikationen, z. B. für den Schienenpersonenfernverkehr Reiseführer für behinderte “ Fahrgäste”, herausgegeben von der DB Reise&Touristik AG. An verschiedenen Bahnhöfen bieten zwischenzeitlich Mobilitätszentralen verkehrsmittelübergreifende Informations- und Servicedienste an. Mobilitätszentrale am Bahnhof Dessau Information während der Fahrt Zur besseren Übersicht sollen Bushaltestellen am Bahnhof möglichst so angeordnet sein, dass die Zielschilder der Busse vom Bahnhofseingang aus gelesen werden können. Ersatzweise oder ergänzend kann eine Tafel auf die Busabfahrten an den verschiedenen Haltestellen hinweisen. Informationen über die Anschluss-Sicherung haben an Schnittstellen besondere Bedeutung. Entsprechende Systeme werden derzeit im Land Sachsen-Anhalt aufgebaut. 14 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele Bahnhöfe und Busbahnhöfe mit mehreren Bahnsteigen/Bussteigen stellen besondere Anforderungen an die Übersichtlichkeit. Auf größeren Bahnhöfen werden Wegeleitsysteme und Anzeigetafeln eingesetzt, die auf das Abfahrtsgleis der Züge und eventuelle Verspätungen hinweisen. Ziel muss es sein, den Fahrgast möglichst frühzeitig über aktuelle Verspätungen zu informieren ( dynamische Fahrgastinformation”) ” und Anschlussverbindungen auch verkehrsmittelübergreifend (Bus/Bahn) sicherzustellen. Sofern ein Busbahnhof am Bahnhof mit solchen Anzeigen ausgerüstet wird, bietet es sich an, die Informationen zu Bus- und Bahnabfahrten darauf zu verknüpfen. Anzeigetafel für Bus und Bahn am Bahnhof Sangerhausen Information nach der Fahrt Am Bahnhofsvorplatz, der Schnittstelle zwischen Bahnhof und Stadt, sollte ein Stadtplan möglichst mit Straßenverzeichnis und Übernachtungsmöglichkeiten den Besucher informieren. Das Linienschema des regionalen Bus- und Bahnnetzes mit Informationen zu Fahrplan und Tarif, touristischen Hinweisen oder auch Veranstaltungshinweisen sollte dieses Angebot ergänzen. Als Knoten, Ausgangs- und Zielpunkt von Fahrradrouten sollte der Bahnhof in kommunalen und regionalen Radverkehrskonzepten eine wichtige Rolle spielen. Hier ist ein geeigneter Ort, das fahrradtouristische Angebot in der Region zu präsentieren, ggf. in Verbindung mit einem Fahrradverleih oder integriert in eine Mobilitätsberatung. Weiterhin soll neben der Kfz-Wegweisung auch eine Beschilderung für Radfahrer und Fußgänger auf die wichtigsten Ziele hinweisen. In umgekehrter Richtung ist gleichfalls eine Radfahrer- und Fußgängerwegweisung zum Bahnhof erforderlich. Für durchgängige Leit- und Informationssysteme, die mehr sind als das Ausschildern touristischer Rundrouten, gibt es zwischenzeitlich eine Vielzahl positiver Beispiele. Info-Punkt auf dem Bahnhofsvorplatz Haldensleben 15 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele III. Beispielhafte Projekte aus dem Schnittstellenprogramm 3.1 Maßnahmenübersicht 1996 wurde das Schnittstellenprogramm des Landes Sachsen-Anhalt aufgelegt, das seit 1997 von der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA) fachplanerisch betreut wird. Es dient, wie die bereits bis dahin realisierten Einzelmaßnahmen, der Verbesserung der Zugangsbedingungen zu den Schnittstellen des ÖPNV sowie der Optimierung der Umsteigebeziehungen zwischen dem SPNV und den anderen Verkehrsträgern. Das Land Sachsen-Anhalt hat bis Mai 2001 47 Schnittstellen, deren Umbau ganz oder in wesentlichen Teilen abgeschlossen ist, zu hochwertigen Verknüpfungspunkten ausgebaut. Weitere 14 Schnittstellen befinden sich in Bau. Die Übersichtskarte von Sachsen-Anhalt (siehe nächste Seite) zeigt, wo Baumaßnahmen vorbereitet bzw. umgesetzt werden und wo die Umgestaltung bereits abgeschlossen ist. Eine Zusammenstellung aller Einzelmaßnahmen ist in Anlage I zu finden. Mit einer Fördersumme von jeweils über 2 Mio. DM wurden beispielsweise im Jahr 1998 in Bitterfeld, Burg bei Magdeburg, Sangerhausen sowie Wernigerode und im Jahr 1999 in Halberstadt, Naumburg (Saale), Magdeburg (hier der Zentrale Omnibusbahnhof) sowie in Stendal eine entsprechende Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes unterstützt. Von 1996 bis 2000 wurden jährliche Zuwendungen in Höhe von ca. 15 Mio. DM bereitgestellt. Insgesamt hat das Land Sachsen-Anhalt im Rahmen des Schnittstellenprogramms von 1996 bis 2000 Umgestaltungsmaßnahmen mit einem Fördervolumen ca. 73 Mio. DM unterstützt. An der Eröffnung umgestalteter Schnittstellen bzw. an der Übergabe von Teilabschnitten nehmen Politik, Wirtschaft und die Bevölkerung regen Anteil. Die Baumaßnahmen helfen, in der Region Arbeitsplätze zu sichern und werten einen wichtigen Teil der Gemeinden städtebaulich auf. Die Schnittstellen sind zugleich Symbole des flächigen Gesamtangebots von Bahn und Bus. Sie entwickeln sich zu Visitenkarten des öffentlichen Personennahverkehrs. 16 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele Bahnhofsumfeldgestaltungen im Rahmen des Schnittstellenprogramms Bearbeitungsstand Mai 2001 Seehausen Arendsee Osterburg Salzwedel Goldbeck Schönhausen Stendal Gardelegen Oebisfelde Sachsen - Anhalt Tangerhütte Genthin Zielitz Haldensleben Güsen Burg Wolmirstedt Biederitz Loburg Magdeburg Oschersleben Gommern Nedlitz Schönebeck Jeber-Bergfrieden Coswig Egeln Ilsenburg Roßlau Halberstadt Darlingerode Wernigerode Elend Blankenburg Gatersleben Staßfurt Güsten Bernburg Nachterstedt ThaleMusestieg Stolberg Aschersleben Bad Schmiedeberg Sandersleben Erdeborn Röblingen am See Jessen Pretzsch Köthen Jeßnitz Könnern Klostermansfeld K.-Randsiedl. (Benndorf) K.-EKZ Wippra Lutherstadt Rottleberode Mitte Eisleben Sangerhausen Uftrungen Berga-Kelbra Wolfen Bitterfeld Wansleben am See H.-Trotha Halle H.-Roseng. Angersdorf Querfurt NemsdorfMerseburg Göhrendorf Frankleben Mücheln Laucha Lutherstadt Wittenberg L.W. Dessau Wendel L.W. Dessau Süd Apollensdorf abgeschlossene Baumaßnahme Fertigstellung von Bauabschnitten im Bau / Grunderwerb Weißenfels in Vorbereitung Freyburg/U. Langendorf Prittitz Teuchern Naumburg Bad Kösen Zeitz Schnittstellen verknüpfen den Schienenpersonennahverkehr mit anderen Verkehrsträgern (Bus, Straßenbahn, Fahrrad, Pkw). 17 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 3.2 Beispiele für kleine Bahnhöfe 3.2.1 Berga-Kelbra Der Bahnhof Berga-Kelbra liegt außerhalb des Ortskerns und ist deshalb auf eine gute Anbindung durch Zubringerverkehrsmittel angewiesen. Neben einem kleinen Bahnhofsvorplatz wurde eine grüne “ Mitte” als Aufenthaltsbereich geschaffen, um den die einzelnen Schnittstellenelemente wie Bushaltestelle, P+R- sowie B+R-Anlagen angeordnet sind. Einwohner: Reisende/Tag: Berga Kelbra 600 Baubeginn: Fertigstellung: 07/2000 09/2000 Gesamtkosten: förderfähige Kosten: Höhe der Zuwendung: 0,70 Mio. DM 0,70 Mio. DM 0,63 Mio. DM 18 3.198 2.017 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 3.2.2 Gatersleben Der Haltepunkt bietet seiner Verkehrsbedeutung entsprechend alle notwendigen Infrastruktureinrichtungen in kleiner, kompakter Form: Taxistand und K+R-Plätze als Parkbuchten zwischen Bäumen, kleines P+R-Angebot, Bushaltestelle mit Wendeschleife, eingezäunte B+R-Anlage. Gestalterisch wurde in der Materialwahl und der Dimension der Einzelelemente das Bild eines ländlichen Bahnhofs erhalten (siehe Foto unten). Einwohner: Reisende/Tag: 2.824 250 Baubeginn: Fertigstellung: 09/1999 06/2000 Gesamtkosten: förderfähige Kosten: Höhe der Zuwendung: 1,20 Mio. DM 1,00 Mio. DM 0,90 Mio. DM 19 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 3.2.3 Gommern Um einen parkähnlich gestalteten Platz mit integriertem alten Baumbestand und Aufenthaltsflächen wurden alle Funktionen einer Schnittstelle angeordnet: Bushaltestelle, Informationstafeln, Toilettenhäuschen. Die P+R-Anlage mit 25 Stellplätzen wie auch die noch zu erneuernde B+R-Anlage befinden sich unmittelbar am Bahnsteig. In der Gestaltung wurde nicht zuletzt durch die Materialwahl das Bild eines ländlichen Bahnhofs bewahrt. Einwohner: Reisende/Tag: 6.345 500 Baubeginn: Fertigstellung: 09/1997 06/1998 Gesamtkosten: förderfähige Kosten: Höhe der Zuwendung: 1,34 Mio. DM 1,22 Mio. DM 1,10 Mio. DM 20 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 3.2.4 Ilsenburg Mit der Maßnahme wurde der Straßenraum vor dem Empfangsgebäude mit Parkplätzen, Bushaltestelle, Info-Tafeln, Fußwegen unter Einbeziehung und Aufwertung der vorhandenen Allee aufgewertet. Der Kreisverkehr, auf den aufgeteilte Fahrstreifen münden (siehe Foto unten links), dient zur Verkehrsberuhigung und bietet eine Wendemöglichkeit für Lkw und Busse. Einwohner: Reisende/Tag: 6.462 350 Baubeginn: Fertigstellung: 11/1997 10/1999 Gesamtkosten: förderfähige Kosten: Höhe der Zuwendung: 1,51 Mio. DM 1,24 Mio. DM 1,12 Mio. DM 21 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 3.2.5 Jessen Vor dem Empfangsgebäude wurde ein Busbahnhof und eine erweiterungsfähige P+R-Anlage errichtet. An der Zufahrt zum Bahnhof zeigt eine Informationstafel die aktuellen Abfahrtszeiten von Bus und Bahn an (siehe Foto unten links). Die B+R-Anlage befindet sich unmittelbar am Bahnsteig. Einwohner: Reisende/Tag: 11.707 500 Baubeginn: Fertigstellung: 10/1998 06/2000 Gesamtkosten: förderfähige Kosten: Höhe der Zuwendung: 2,36 Mio. DM 2,20 Mio. DM 1,98 Mio. DM 22 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 3.3 Beispiele für größere Bahnhöfe 3.3.1 Bitterfeld Das Umfeld des Bahnhofs Bitterfeld wurde umfassend neu gestaltet: P+R-Anlage in Bahnsteignähe, Taxi-Vorfahrt am Bahnhofsvorplatz, Busbahnhof mit ausgedehnten Abstellanlagen, B+R-Anlage und öffentliche Toilette. Eine Überdachung verbindet die Schnittstellenelemente im Umfeld des Empfangsgebäudes. Eine repräsentative Grünfläche mit Fußwegverbindungen und Aufenthaltsflächen prägt den Bahnhofsvorplatz. In einem Seitenflügel des Empfangsgebäudes befindet sich eine Mobilitätsberatung. Einwohner: Reisende/Tag: 16.631 3.500 Baubeginn: Fertigstellung: 12/1997 07/2000 Gesamtkosten: förderfähige Kosten: Höhe der Zuwendung: 4,66 Mio. DM 4,42 Mio. DM 3,98 Mio. DM 23 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 24 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 3.3.2 Genthin Das Bahnhofsumfeld wurde mit einem Vorplatz, der einen Taxistand, den Busbahnhof, die P+R-Anlage mit 45 Stellplätzen und eine B+R-Anlage aufnimmt, neu gestaltet. Auf der Bahnhofsrückseite” befindet “ sich eine weitere P+R- und B+R-Anlage. Die Neugestaltung schafft kurze, übersichtliche und sichere Wege für die Fahrgäste. Um für diese Maßnahmen Platz zu schaffen, wurde die Straße Schwarzer “ Weg” im Bahnhofsbereich verschwenkt. Einwohner: Reisende/Tag: 14.401 1.500 Baubeginn: Fertigstellung: 11/1998 11/1999 Gesamtkosten: förderfähige Kosten: Höhe der Zuwendung: 2,20 Mio. DM 1,90 Mio. DM 1,71 Mio. DM 25 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 26 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 3.3.3 Halberstadt Der Bahnhofsvorplatz wurde in einer repräsentativen Form neu gestaltet. Er wird seitlich flankiert von einer Straßenbahnhaltestelle und dem Busbahnhof. Der Busbahnhof ist als Insellösung mit bereichsweise überdachten Haltestellen gestaltet. Eine P+R-Anlage mit 32 Stellplätzen, ein K+R-Zone und ein Taxistand vervollständigen das Angebot der Schnittstelle. Die DB Station&Service AG wird ergänzend das Empfangsgebäude sanieren. Einwohner: Reisende/Tag: 41.695 3.500 Baubeginn: Fertigstellung: 07/1997 06/2001 Gesamtkosten: förderfähige Kosten: Höhe der Zuwendung: 8,02 Mio. DM 7,52 Mio. DM 6,59 Mio. DM 27 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 28 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 3.3.4 Haldensleben Die Maßnahme umfasst neben der Sanierung des Busbahnhofs vor allem eine attraktive Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes und den Ausbau einer P+R-Anlage. Darüber hinaus wurde eine überdachte B+RAnlage mit 86 Stellplätzen errichtet. Die Besonderheit: Hinter einem offen zugänglichen Teil steht ein abschließbarer Bereich mit 28 Anlehnbügeln zur Verfügung, für den Bahnkunden einen Schlüssel erhalten können. Dadurch werden die Räder der Pendler besser vor Vandalismus und Diebstahl geschützt. Einwohner: Reisende/Tag: 20.955 1.500 Baubeginn: Fertigstellung: 10/1996 05/1998 Gesamtkosten: förderfähige Kosten: Höhe der Zuwendung: 1,88 Mio. DM 1,73 Mio. DM 1,56 Mio. DM 29 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 30 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 3.3.5 Lutherstadt Wittenberg Der Bahnhof wird auf drei Seiten aufgewertet: Die Westseite mit Busbahnhof, K+R, B+R und kleinem P+R-Angebot wird durch das markante Zeltdach, das den Vorplatz überspannt, gekennzeichnet. Hier ist auch die Mobilitätsberatung untergebracht. Die südliche Zufahrt nimmt weitere P+R-Parkplätze, ein kleines B+R-Angebot sowie den Taxistand auf. Zur östlichen Bahnhofsseite soll im nächsten Bauabschnitt der Personentunnel durchgebaut werden, um über einen weiteren Bahnhofsvorplatz mit Bushaltestelle und P+R-Parkplatz die städtebaulich zu entwickelnde Elstervorstadt zu erschließen. Einwohner: Reisende/Tag: 49.527 2.400 Baubeginn: Fertigstellung: 10/1996 West- und Südseite 02/1999 Ostseite vrsl. 2004 Gesamtkosten (bisher): förderfähige Kosten: Höhe der Zuwendung: 11,40 Mio. DM 10,43 Mio. DM 9,39 Mio. DM 31 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 32 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 3.3.6 Salzwedel Das Umfeld des Bahnhofs wurde völlig neu gestaltet. Den Mittelpunkt bildet der Busbahnhof mit seiner Überdachung, die an den Zugang zum Bahnsteig angebunden ist. Neben einer ausgedehnten P+R-Anlage wurde eine B+R-Anlage geschaffen, die auch abschließbare Fahrradboxen anbietet. Komfortable Fuß- und Radwege führen zum Bahnhof. Einwohner: Reisende/Tag: 20.532 700 Baubeginn: Fertigstellung: 10/1999 05/2001 Gesamtkosten: förderfähige Kosten: Höhe der Zuwendung: 5,35 Mio. DM 5,03 Mio. DM 4,53 Mio. DM 33 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 34 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 3.3.7 Wernigerode Der Bahnhofsvorplatz teilt sich in einen repräsentativ gestalteten Aufenthaltsbereich und den eigentlichen Vorplatz, der auch den Taxistand und K+R-Plätze aufnimmt. In Bahnsteignähe befindet sich eine eingezäunte B+R-Anlage. Im Gebäude des Verkehrsbetriebs ist eine Mobilitätsberatung untergebracht (siehe Fotos unten). Den Busbahnhof kennzeichnet eine markante Überdachung. Ankommende Busse fahren eine Haltestelle unmittelbar am Bahnsteig an (siehe Foto unten), rücken dann in eine Wartefläche zwischen Bahnsteig und Busbahnhof ein (siehe Foto gegenüber liegende Seite unten), um zum nächsten Kurs an den entsprechenden Busbahnsteig vorzufahren. Einwohner: Reisende/Tag: 35.170 1.200 Baubeginn: Fertigstellung: 10/1996 1999 Gesamtkosten: förderfähige Kosten: Höhe der Zuwendung: 4,89 Mio. DM 4,51 Mio. DM 4,06 Mio. DM 35 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 36 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 3.3.8 Zeitz Im Vorfeld des Bahnhofs wurde der Busbahnhof, ein Taxistand und eine P+R-Anlage mit 82 Stellplätzen neu gebaut. Ein Fußgängerleitsystem informiert über die vom Bahnhof ausgehenden Fußwegverbindungen. Die Dreierbrücke als wesentlicher Teil der kürzesten Fußwegverbindung zum Zentrum wurde durch eine neue Brücke ersetzt. Ergänzend hat DB Station&Service AG die Bahnhofshalle saniert und die Nebengebäude mit reisenahen Angeboten neu genutzt. Einwohner: Reisende/Tag: 32929 Baubeginn: Fertigstellung: 10/1996 04/1998 Gesamtkosten: förderfähige Kosten: Höhe der Zuwendung: 2,97 Mio. DM 2,72 Mio. DM 2,05 Mio. DM 37 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 38 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele IV. Wie geht es weiter … Um den verkehrlichen Nutzen zu optimieren und ihn für ÖPNV-Kunden – auch den potenziellen – bestmöglich erkennbar werden zu lassen, ist die Förderpolitik des Landes Sachsen-Anhalt vorrangig auf eine strecken- bzw. (teil-)netzbezogene Förderung ausgerichtet. Nur die Einheit von ■ ■ ■ ■ ■ kurzen Fahrzeiten ermöglichender Infrastruktur, modernen und wirtschaftlich eingesetzten Fahrzeugen, kundengerechten Verkehrsangeboten, attraktiven Zugangs- und Umsteigestellen sowie einer qualitativ guten und leicht erhältlichen Mobilitätsinformation wird den Verkehr in seiner Gesamtheit effizienter, umwelt- und sozialverträglicher gestalten. Das MWV bietet deshalb den Landkreisen und Gemeinden sowie den Verkehrs- und Infrastrukturunternehmen für die Aufgabe der Mobilitätssicherung im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) insbesondere die nachfolgend aufgeführten Förderprogramme an, für die u. a. Mittel aus dem Regionalisierungs-, dem Investitionsförderungs- und dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz verwendet werden: ■ ■ ■ ■ Schnittstellenprogramm, Bahnhofsprogramm, Programm Barrierefreie Mobilität, Programm Information und Sicherheit. Die Programme tragen dazu bei, die u. a. im „Zielkonzept Verkehr“ des Landes Sachsen-Anhalt formulierten Ziele für den öffentlichen Personennahverkehr zu realisieren. Dies um so mehr, da bei der Förderung der beantragten Vorhaben die Programme nicht isoliert gesehen werden, sondern durch mögliche Kombinationen der jeweiligen Situation vor Ort besser Rechnung getragen wird und Synergieeffekte entstehen können. Förderung des Landes für den ÖPNV Schnittstellenprogramm Zielsetzung: ■ Verbesserung der Zugänglichkeit zur Eisenbahn an Bahnhöfen durch Maßnahmen der räumlichen, baulichen und technischen Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln, ■ Erhöhung der Aufenthaltsqualität im unmittelbaren Bahnhofsumfeld. Fördertatbestände: ■ Planungsleistungen/Investitionen, ■ Grunderwerb und Baufeldfreimachung, ■ Ausbau der zuführenden Straßen (insbesondere Fuß- und Radwege) im engeren Bahnhofsumfeld, ■ Anlage von Bushaltestellen und Busbahnhöfen, ■ Einrichtung und Wegweisung von B+R- und P+R-Anlagen, 39 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele ■ ■ Gestaltung von Bahnhofsvorplätzen, Erweiterung bzw. Neubau von Tunnel- und Brückenanlagen - kommunaler Anteil. Förderhöhe: ■ maximal 90 % der zuwendungsfähigen Ausgaben Projektträger: ■ Kommunen, Bahninfrastrukturunternehmen Ansprechpartner: ■ NASA GmbH Antragsfristen: ■ ganzjährig, bis 30. April für das Folgejahr Bahnhofsprogramm Zielsetzung: ■ Verbesserung der Zugänglichkeit zum Bahnsteig verbunden mit der Steigerung der Aufenthaltsqualität im Bereich der Verkehrsstation und im Bahnhofs- bzw. Empfangsgebäude, ■ Aufwertung von Bahnhofsstandorten, um städtebauliche Entwicklungschancen mit positiven Effekten für die Zahl der potenziellen ÖPNV-Nutzer zu ermöglichen, Erhöhung der Sicherheit. Fördertatbestände: ■ Planungsleistungen/Investitionen, ■ Verlegung und Neuanlage von Haltepunkten, ■ Um- und Ausbau der Verkehrsstationen, ■ Beseitigung von Angsträumen, ■ Sanierung und Ausbau von Empfangsgebäuden - öffentliche Bereiche, ■ Erweiterung bzw. Neubau von Tunnel- und Brückenanlagen - Anteil Bahninfrastrukturunternehmen. Förderhöhe: ■ maximal 99 % der zuwendungsfähigen Ausgaben, dabei Verrechnung mit Stationspreisen Projektträger: ■ Bahninfrastrukturunternehmen Ansprechpartner: ■ NASA GmbH Antragsfristen: ■ ganzjährig, bis 30. April für das Folgejahr 40 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele Barrierefreie Mobilität Zielsetzung: ■ Bessere Zugänglichkeit zu öffentlichen Verkehrsmitteln, insbesondere für mobilitätsbeeinträchtigte Personen Fördertatbestände: ■ Planungsleistungen/Investitionen, ■ Bordsteinabsenkungen, Rampen, Gepäckbänder, Aufzüge, ■ Umbau von Treppenanlagen, ■ Anpassung der Bahnsteighöhen, Haltestellen, ■ LSA-Steuerung im Zu- und Abgangsbereich von Haltestellen, ■ Einstiegshilfen bei Fahrzeugen, ■ Blindenleitstreifen, Informationstafeln, akustische Signale und dergleichen. Förderhöhe: ■ maximal < 99 % der zuwendungsfähigen Ausgaben Projektträger: ■ Kommunen, Infrastruktur- und Verkehrsunternehmen Ansprechpartner: ■ Regierungspräsidien, NASA GmbH Antragsfristen: ■ ganzjährig, bis 30. April für das Folgejahr Information und Sicherheit Zielsetzung: ■ Verbesserung der Information und leichterer Zugang zu Informationen, die der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel dienen. Fördertatbestände: ■ Planungsleistungen/Investitionen/Anlauffinanzierungen, ■ Einrichtungen zur stationären Fahrgastinformation (akustische und optische/dynamische Systeme), ■ Möglichkeiten zur individuellen/mobilen Fahrgastinformation, ■ kombinierte Service-/Sicherheitssysteme (u. a. Informations- und Notrufsäulen, Videokameras), ■ Systeme zur Anschluss-Sicherung im ÖPNV/SPNV, ■ Aufbau von Mobilitätszentralen (gemäß Standard). 41 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele Projektträger: ■ Kommunen, ÖPNV-Verkehrsunternehmen Förderhöhe: ■ max. 90 % der zuwendungsfähigen Ausgaben, zusätzlich Anlauffinanzierung gemäß Finanzierungsplan vorstellbar Ansprechpartner: ■ Regierungspräsidien, NASA GmbH Antragsfristen: ■ ganzjährig, bis 30. April für das Folgejahr Ergänzende Förderprogramme des Landes Städtebauförderung Im Umfeld von Bahnhöfen können auch die städtebaulichen Förderprogramme des MWV ■ ■ ■ ■ ■ Stadtsanierung, städtebaulicher Denkmalschutz, Wohnumfeldverbesserung, städtebauliche Sanierung im ländlichen Bereich, soziale Stadt je nach Fördertatbeständen genutzt werden. Dorferneuerungsprogramm Bei entsprechenden Voraussetzungen können auch Mittel aus dem Dorferneuerungsprogramm des Ministeriums für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt eingesetzt werden. 42 Beginn der Baumaßnahme Juli 1997 Oktober 1997 Dezember 1997 Dezember 1997 Oktober 1998 Dezember 1997 Juni 1996 Kommune Stadt Halberstadt Stadt Querfurt Stadt Bitterfeld Stadt Staßfurt Stadt Jessen (Elster) Stadt Laucha an der Unstrut Stadt Wolmirstedt Dezember 1997 voraussichtlich 2002 Juni 2000 1. Bauabschnitt August 1998 Juli 2000 September 1999 Juni 2001 Abschluss der Baumaßnahme - - - - - - - - - Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes Grundstückskauf der Ladestraße von der DB AG Ausbau der Zufahrtsstraße Herstellung von P+R-Plätzen und Taxistellplätzen Ausbau der Bushaltebereiche in direkter Nähe der Bahnsteige Umgestaltung der SPNV/ÖPNV-Schnittstelle Neubau des Busbahnhofs Jessen grundhafter Ausbau und Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes als Busbahnhof Anordnung von Taxiständen Schaffung einer B+R-Anlage Einrichtung einer Vorrechtsampel für die Ausfahrt/Einfahrt für Busse Parkplatzneubau einschließlich Taxistand Neubau Busbahnhof Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes Grunderwerb P+R und B+R Neubau von zwei Straßenanbindungen Neubau der Bushaltestelle mit behindertengerechten Bordsteinen Neubau von Park+Ride-Stellplätzen, davon 4 Behindertenstellplätze Neubau von 3 Taxistellplätzen Umverlegung der Straßenbahnhaltestelle an das Empfangsgebäude Bau des neuen Busbahnhofs mit Insellösung einschließlich einer Überdachung Errichtung eines P+R-Platzes, einer Kiss+Go Zone und eines Taxistandes Installation eines "FIS" (Fahrgastinformationssystem auf dem Bahnhofsvorplatz) Wesentliche Baumaßnahmen 1,20 Mio. 1,20 Mio. 1,05 Mio. 1,16 Mio. 1,19 Mio. 1,49 Mio. 2,20 Mio. 4,42 Mio. 4,66 Mio. 2,36 Mio. 1,59 Mio. 7,52 Mio. förderfähige Kosten in DM 1,86 Mio. 8,02 Mio. Gesamtkosten in DM 1,06 Mio. 0,95 Mio. 1,98 Mio. 1,07 Mio. 3,98 Mio. 1,42 Mio. 6,59 Mio. Zuwendung in DM Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele Anhang I: Projektübersicht Schnittstellenprogramm 43 44 Beginn der Baumaßnahme 1999 Oktober 1996 Juli 2000 November 1996 Juli 1996 Oktober 1999 Dezember 1998 Oktober 1996 1997 Kommune Stadt Güsten Stadt Zeitz Stadt Aschersleben Stadt Könnern Stadt Stolberg/Harz Hansestadt Salzwedel Gemeinde Benndorf Stadt Wernigerode Gemeinde Nedlitz - - 1999 1998 - - - - - - - - Städtebauliche Erschließung Bahnhof Nedlitz Errichtung einer Buswendeschleife und Buswartehalle Errichtung von P+R-Plätzen und einer B+R-Anlage Ausbau des Busbahnhofs Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes Bau einer B+R-Anlage Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes Wendeschleife, Bushaltestelle P+R-Platz Straßen-, Wege- und Parkplatzbau Busbahnhof Neugestaltung einschl. Überdachung mit Anbindung der Zugänge zu den Bahnsteigen der DB Bau des P+R-Platzes am Bahnhof Stolberg/Harz Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes Verlegung des P+R-Platzes östlich neben das Bahnhofs-Gebäude Neuordnung des Bahnhofsvorplatzes Verlagerung des ZOB westlich des Bahnhofsgebäudes Ersatzneubau der Dreierbrücke als kürzeste fußläufige Verbindung von Bahnhof/Busbahnhof zum Stadtzentrum Neubau des Busbahnhofs in der Nähe des Bahnhofs Neubau von Taxistellflächen Schaffung eines P+R-Platzes mit 4 Behindertenstellplätzen behindertengerechte Gestaltung der Schnittstelle Bahn - Bus Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes Umgestaltung einer Zufahrtsstraße Wesentliche Baumaßnahmen Juli 1999 Mai 2001 Oktober 1999 März 1998 vsl. 2002 April 1998 vsl. 2001 Abschluss der Baumaßnahme 0,96 Mio. 4,89 Mio. 0,81 Mio. 5,35 Mio. 0,53 Mio. 3,60 Mio. 0,93 Mio. 4,51 Mio. 0,72 Mio. 5,03 Mio. 0,48 Mio. 2,30 Mio. 4,55 Mio. 2,72 Mio. 2,97 Mio. 5,03 Mio. 2,59 Mio. förderfähige Kosten in DM 2,75 Mio. Gesamtkosten in DM 0,74 Mio. 4,06 Mio. 0,64 Mio. 4,53 Mio. 0,43 Mio. ca. 2,26 Mio. 4,10 Mio. ca. 2,05 Mio. 2,31 Mio. Zuwendung in DM Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele Mai 2000 Mai 1998 1996 September 1993 August 2000 Oktober 1996 November 1998 September 1997 November 1997 November 1997 Stadt Roßlau Stadt Dessau Gemeinde Güsen Stadt Haldensleben Stadt Genthin Stadt Bernburg (Saale) Stadt Seehausen Stadt Ilsenburg Oktober 1999 - - - August 1998 März 1998 - - - - - - - Tief-, Straßen- und Pflanzarbeiten Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes Neubau des Busbahnhofs Kanalbau, Straßenbau und Pflasterarbeiten Neubau von Bussteigen Errichtung von P+R-Plätzen inkl. 2 Behindertenparkplätze Schaffung von Taxistellplätzen und einer B+R-Anlage Umgestaltung und Sanierung des Busbahnhofs Schaffung von P+R-Plätzen Errichtung einer B+R-Anlage Umgestaltung Bahnhofsvorplatz Schaffung von Bushaltestellen mit einer Verbindung zum Bahnsteig Bau eines Warteplatzes für den Bus Errichtung von P+R-Plätzen, Taxiständen und einer B+R-Anlage Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes Dessau zum zentralen Knotenpunkt des ÖPNV mit Straßenbahnwendeschleife, Busbahnhof, B+R-Anlage Kurzzeitparkplätzen, Taxivorfahrt Errichtung von Bushaltestellen und Wartehallen Schaffung von P+R-Plätzen, Taxiständen und einer B+R-Anlage Schaffung einer Fußgängerquerung Errichtung des Busbahnhofs Umgestaltung der Freifläche als Parkfläche Schaffung einer Brunnenanlage Errichtung einer B+R-Anlage Wesentliche Baumaßnahmen November 1999 Mitte 1995 1996 April 1999 Dezember 1997 Stadt Burg Abschluss der Baumaßnahme Beginn der Baumaßnahme Kommune 1,90 Mio. 2,20 Mio. 1,51 Mio. 0,76 Mio. 1,24 Mio. 0,76 Mio. 1,50 Mio. 1,73 Mio. 1,88 Mio. 1,77 Mio. 0,93 Mio. 6,45 Mio. 11,70 Mio. 1,02 Mio. 0,10 Mio. 2,58 Mio. förderfähige Kosten in DM 0,12 Mio. 2,82 Mio. Gesamtkosten in DM 1,12 Mio. 0,69 Mio. 1,35 Mio. 1,71 Mio. 1,56 Mio. 0,84 Mio. 0,09 Mio. 2,33 Mio. Zuwendung in DM Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 45 46 Februar 2000 April 1999 Juli 2000 September 1999 September 1997 Oktober 1997 September 1997 September 1998 September 1999 1997 Stadt Loburg Gemeinde Berga Kelbra Stadt Gardelegen Stadt Gommern Stadt Sandersleben Gemeinde JeberBergfrieden Landeshauptstadt Magdeburg Gemeinde Gatersleben Stadt Naumburg (Saale) 2001 Juni 2000 vsl. Ende 2001/ Anfang 2002 November 1997 November 1997 Juni 1998 Dezember 1999 September 2000 Abschluss der Baumaßnahme Beginn der Baumaßnahme Kommune - - - - - - - Bau des ZOB (1993/1994) Bau von P+R-, Kurzzeit- und K+R-Plätzen Bau von Taxistellplätzen mit Wendeschleife, Ausstieghalt für City-Bus und der Endhaltestelle der Naumburger Straßenbahn Bau von B+R-Anlagen (u. a. begehbare Fahrradboxen) Neubau der Bushaltestelle Anlage einer Wendeschleife direkt am Bahnhof Errichtung von P+R- und B+R-Plätzen Neubau des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) Schaffung der Anbindung an den Magdeburger Ring Errichtung des Stadtplatzes als Verbindung des ZOB mit der Verlängerung der Bahnhofspassage Ausbau der Bahnhofstraße mit Fußweg Aufstellung einer Buswartehalle Schaffung von P+R-Plätzen Errichtung einer Haltestelleninsel Verbesserung des Aufenthalts- und Wartebereiches Schaffung von P+R-Plätzen Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes Aufstellung einer Buswartehalle Aufstellung von B+R-Anlagen Umgestaltung von P+R-Anlagen Schaffung von P+R-Anlagen Schaffung von Haltebereichen für Busse Errichtung von B+R-Anlagen Errichtung eines Fußweges/Querung von Gleisanlagen - Herstellung einer Wendeschleife mit Stellplätzen Neubau eines Wartehäuschens mit B+R-Anlage - Wesentliche Baumaßnahmen 0,55 Mio. 0,61 Mio. 1,00 Mio. 3,25 Mio. 3,60 Mio. ca. 12,35 Mio. ca. 13,25 Mio. 1,20 Mio. 0,30 Mio. 0,09 Mio. 0,32 Mio. 0,09 Mio. 1,22 Mio. 0,70 Mio. 0,70 Mio. 1,34 Mio 0,28 Mio. förderfähige Kosten in DM 0,32 Mio. Gesamtkosten in DM 2,93 Mio. 0,90 Mio. ca. 11,11 Mio. 0,27 Mio. 0,08 Mio. 1,10 Mio. 0,49 Mio. 0,63 Mio. 0,25 Mio. Zuwendung in DM Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele Beginn der Baumaßnahme Dezember 1997 Februar 1999 Dezember 1998 Oktober 1996 Oktober 1996 Januar 2000 1999 Juni 1999 Kommune Stadt Bad Schmiedeberg Pretzsch (Elbe) Gemeinde Wansleben am See Gemeinde Röblingen am See Lutherstadt Wittenberg, Hbf Lutherstadt Wittenberg, Hp. Wendel Lutherstadt Eisleben Stadt Stendal vsl. Oktober 2004 vsl. 2002 Juni 2000 Februar 1999 Juli 1997 Mai 1999 Juli 1999 Mai 1998 Abschluss der Baumaßnahme - - - - - - - - Schaffung von Buswarteflächen und einer Busspur Errichtung einer überdachten B+R- sowie Busumsteigeanlage Errichtung von Taxiständen und P+R- sowie K+R-Plätzen Bau eines neuen Tunnels zur Anbindung der zwei Stadtteile P+R-Anlagen B+R-Anlagen Umbau des Bahnhofsvorplatzes Neuerrichtung der Bushaltestellen mit Busspuren Neubau einer Bushaltestelle Schaffung P+R-und B+R-Anlagen Neubau des Busbahnhofs Personentunnel Schaffung von P+R- und B+R-Anlagen Ausbau und Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes Errichtung einer Buswendeschleife behindertengerechte Anbindung der Haltestellen Schaffung von P+R-Plätzen Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes Ausbau eines P+R-Systems Errichtung einer B+R-Anlage Errichtung einer Kradabstellanlage Umgestaltung der Schnittstelle Bau einer Buswarte Schaffung B+R-Anlage Umgestaltung der Schnittstelle Bau einer Buswarte Schaffung B+R-Anlage Wesentliche Baumaßnahmen 0,39 Mio. 0,24 Mio. 0,44 Mio. 0,27 Mio. 0,23 Mio. 2,17 Mio. ca. 18,39 Mio. 0,26 Mio. 2,27 Mio. ca. 20,54 Mio. 10,43 Mio. 0,31 Mio. 0,32 Mio. 11,40 Mio. 0,57 Mio. förderfähige Kosten in DM 0,64 Mio. Gesamtkosten in DM ca. 16,36 Mio. 1,95 Mio. 0,21 Mio. 9,39 Mio. 0,23 Mio. 0,35 Mio. 0,27 Mio. 0,50 Mio. Zuwendung in DM Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele 47 48 1997 2000 1996 1999 2000 2000 2000 2000 2000 Stadt Blankenburg Stadt Egeln Stadt Sangerhausen Stadt Köthen Stadt Halle Stadt Merseburg Gemeinde Langendorf Gemeinde Zielitz Stadt Osterburg 2002 2001 2001 2002 2001 Ende 2001 1999 2000 1998 Abschluss der Baumaßnahme - - - - - - - - - - - - - Umgestaltung Bahnhofsvorplatz mit Anlage von Kurzzeitparkplätzen und Taxistellflächen Errichtung überdachter Fahrradabstellanlagen Neubau ZOB und Anlage P+R-Platz Ausbau der Zufahrtsstraße Schnittstelle am neuen Haltepunkt Zielitz-Ort mit Anlage Fahrradabstellanlage, Kurzzeitparkplätzen und P+R-Stellplätzen, Fußweg zum Bahnsteig, Errichtung Bushaltestelle Schnittstelle am Haltepunkt mit Anlage Fahrradabstellanlage, Kurzzeitparkplätzen und P+R-Stellplätzen, Fußweg zum Bahnsteig Umgestaltung Bahnhofsvorplatz mit Anlage von Kurzzeitparkplätzen und Taxistellflächen Errichtung überdachter Fahrradabstellanlagen Neubau ZOB Anlage P+R-Platz Verknüpfung Bahn und Straßenbahn am Hp Halle-Rosegarten Anlage von Bushaltestellen am Bahnhof Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes, Errichtung von Fahrradabstellanlage und Taxistellplätzen, Schaffung von Kurzzeitparkplätzen Ausbau der Zufahrtsstraße und Anlage P+R-Platz Sanierung der Bushaltestellen mit Busspuren Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes, Anlage von Kurzzeitparkplätzen und Fahrradabstellmöglichkeiten sowie Taxistellplätzen Anlage P+R-Platz Aufstellung Fahrgastinformationssystem Anlage Bushaltestelle Anlage von Bushaltestellen Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes, Anlage von Kurzzeitparkplätzen und Fahrradabstellmöglichkeiten sowie Taxistellplätzen Wesentliche Baumaßnahmen 0,37 Mio. 3,68 Mio. 0,38 Mio. 4,08 Mio. 0,33 Mio. 3,26 Mio. 3,42 Mio. 0,35 Mio. 0,55 Mio. 0,56 Mio. 4,02 Mio. 4,11 Mio. 4,29 Mio. 4,22 Mio. 0,04 Mio. 1,06 Mio. förderfähige Kosten in DM 0,04 Mio. 1,26 Mio. Gesamtkosten in DM Hinweis: Es erfolgt nur eine Darstellung der Kommunen, die auf eine entsprechende Anfrage des MWV geantwortet haben. Beginn der Baumaßnahme Kommune 3,01 Mio. 0,33 Mio. 0,29 Mio. 2,92 Mio. 0,49 Mio. 3,62 Mio. 3,63 Mio. 0,03 Mio. 0,95 Mio. Zuwendung in DM Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele Notizen 49 Schnittstellen für die Mobilität Hinweise und Beispiele Notizen 50