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SMART CITY Zielmarktanalyse USA 2013 Mittlerer Westen, Schwerpunkt Chicago mit Profilen der Marktakteure www.efficiency-from-germany.info Impressum Herausgeber German American Chamber of Commerce of the Midwest, Inc. AHK USA-Chicago 321 N. Clark St., Suite 1425 Chicago, IL 60654 Telefon: +1 312 644 2662 Fax: +1 312 644 0738 Email: [email protected] Internetadresse: www.gaccmidwest.org Stand 25.07.2013 Bildnachweis Adrian Smith + Gordon Gill Architecture, design architects of the project: Adrian Smith & Gordon Gill Kontaktpersonen Petra Stieninger, Ph.D. Senior Manager, Government Projects [email protected] Autoren: Petra Stieninger Ricarda Pulverich Urheberrecht: Das gesamte Werk ist urheberrechtlich geschützt. Bei seiner Erstellung war die Deutsch-Amerikanische Handelskammer in Chicago (AHK USA-Chicago) stets bestrebt, die Urheberrechte anderer zu beachten und auf selbst erstellte sowie lizenzfreie Werke zurückzugreifen. Jede Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des deutschen Urheberrechts bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Herausgebers. Haftungsausschluss: Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Geführte Interviews stellen die Meinung der Befragten dar und spiegeln nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wider. Das vorliegende Werk enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich und die AHK USA-Chicago übernimmt keine Haftung. Soweit auf unseren Seiten personenbezogene Daten (beispielsweise Name, Anschrift oder EmailAdressen) erhoben werden, beruht dies auf freiwilliger Basis und/oder kann online recherchiert werden. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann. Inhaltsverzeichnis I. Tabellenverzeichnis ............................................................................................................................. 4 II. Abbildungsverzeichnis ......................................................................................................................... 5 III. Abkürzungsverzeichnis ..................................................................................................................... 6 1. Einleitung ........................................................................................................................................ 9 2. Länderprofil und Zielmarkt allgemein ............................................................................................ 10 2.1. Politischer Hintergrund ............................................................................................................................................10 2.1.1. Staatsaufbau...........................................................................................................................................................10 2.1.2. Innenpolitik ........................................................................................................................................................... 11 2.2. Wirtschaft, Struktur und Entwicklung ..................................................................................................................... 11 2.2.1. Aktuelle wirtschaftliche Lage ................................................................................................................................ 12 2.2.2. Außenhandel .......................................................................................................................................................... 12 2.2.3. Wirtschaftliche Beziehungen zu Deutschland ...................................................................................................... 13 2.2.4. Wirtschaftsförderung ............................................................................................................................................ 13 2.3. 3. 4. Markteintrittsbedingungen für deutsche Unternehmen ......................................................................................... 13 Energiemarkt in den USA ................................................................................................................ 16 3.1. Entwicklungen auf dem Energiemarkt und Rahmenbedingungen ......................................................................... 16 3.2. Energieerzeugung und -verbrauch nach Energiequellen ........................................................................................ 18 3.3. Energieverbrauch nach Industriesektoren .............................................................................................................. 20 3.4. Der US-Strommarkt ................................................................................................................................................. 22 3.5. Strom- und Energiepreise ........................................................................................................................................ 23 3.6. Lage und Perspektive der Energiewirtschaft im Zielmarkt .................................................................................... 24 Energieeffizienz und Smart City Planning .......................................................................................26 4.1. Allgemeiner Überblick und Trends in den einzelnen Sektoren ............................................................................. 26 4.1.1. Smart City Konzept ............................................................................................................................................... 26 4.1.2. Aktuelle Herausforderungen der US-Stadtplanung ........................................................................................... 26 4.2. Energieeffizienz im Gebäudesektor ......................................................................................................................... 30 4.2.1. Ausgangslage in den USA ..................................................................................................................................... 30 4.2.2. Entwicklungstrends und Marktchancen ............................................................................................................. 34 4.2.3. Chicago und der Mittlere Westen .........................................................................................................................37 4.3. Energieeffizienz im Verkehrssektor ......................................................................................................................... 43 4.3.1. Ausgangslage und Entwicklungstrends im US-Verkehrssektor ......................................................................... 43 4.3.2. Motorisierter Individualverkehr .......................................................................................................................... 45 4.3.3. Öffentlicher Verkehr ............................................................................................................................................. 49 4.3.4. Nicht-motorisierter Individualverkehr ................................................................................................................ 57 4.4. 2 Energieeffizienz in der Wasserinfrastruktur ........................................................................................................... 58 4.5. Energieinfrastruktur und Smart Grid ...................................................................................................................... 60 4.6. Ziele und aktuelle Trends der US-Stadtplanung – Schwerpunkt Mittlerer Westen ............................................. 66 4.6.1. USA im Überblick ................................................................................................................................................. 66 4.6.2. Chicago (Illinois) .................................................................................................................................................. 66 4.6.3. Dubuque (Iowa) .................................................................................................................................................... 70 4.6.4. Minneapolis (Minnesota) ...................................................................................................................................... 71 4.7. 4.7.1. Gesetzliche Rahmenbedingungen.............................................................................................................................72 Standards, Normen, Zertifizierungen und Genehmigungsverfahren .................................................................72 4.7.2. Öffentliche Vergabeverfahren und Ausschreibungen .......................................................................................... 75 4.7.3. Finanzierungsmöglichkeiten und Förderprogramme ......................................................................................... 77 5. 6. Marktchancen und Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen ...................................... 81 5.1. Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen ............................................................... 81 5.2. Marktbarrieren und kulturelle Unterschiede .......................................................................................................... 83 5.3. Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen ........................................................................................... 84 Zielgruppenanalyse .........................................................................................................................85 6.1. Profile Marktakteure ................................................................................................................................................ 85 6.2. Wichtige Messen in den USA ................................................................................................................................... 85 6.3. Wichtige Links und Webseiten ................................................................................................................................ 85 7. Zusammenfassung & Schlussbetrachtung ...................................................................................... 86 8. Quellenverzeichnis ......................................................................................................................... 88 9. 3 8.1. Literatur .................................................................................................................................................................... 88 8.2. Webseiten .................................................................................................................................................................. 88 8.3. Online-Artikel ........................................................................................................................................................... 93 8.4. Experteninterviews ................................................................................................................................................... 95 Anhang – Liste der Marktakteure ................................................................................................... 96 I. Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Überblick und Aussicht des US-Energiemarkts bis 2014 ......................................................................................... 16 Tabelle 2: Gesamte Primärenergie-Produktion im Vergleich (in Brd. Btu) ............................................................................. 18 Tabelle 3: Primärenergie-Verbrauch pro Kopf im Vergleich (in Mio. Btu per capita) ............................................................ 19 Tabelle 4: US-Netto-Import von Energie (in Brd. Btu)............................................................................................................. 19 Tabelle 5: Sektoranteile an Gesamtenergieverbrauch ............................................................................................................... 21 Tabelle 6: Elektrizitätspreise für Haushalte - USA und Deutschland im Vergleich (USD pro Kilowattstunde) ................... 23 Tabelle 7: Elektrizitätspreise für die Industrie - USA und Deutschland im Vergleich (USD pro Kilowattstunde) .............. 24 Tabelle 8: Strompreisentwicklung nach Sektor in den USA (Cent pro Kilowattstunde) ....................................................... 24 Tabelle 9: Anteil der Verkehrsmittel im ÖV ..............................................................................................................................55 Tabelle 10: Die größten Transit Agencies der USA (Zahlen aus dem Jahr 2010) ....................................................................55 Tabelle 11: LEED-Zertifizierungsstufen .....................................................................................................................................74 4 II. Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Wirtschaftsdaten USA 2012.................................................................................................................................. 11 Abbildung 2: Stromerzeugung nach Energiequelle 1990-2040 (in Billionen kWh pro Jahr) ................................................ 17 Abbildung 3: Energieverbrauch nach Energiequelle in den USA ............................................................................................ 20 Abbildung 4: US Primärenergiefluss nach Quelle und Sektor (Brd. Btu), 2011 ...................................................................... 21 Abbildung 5: Ergebnis Umfrage – meistversprechende Technologien zur Energieeffizienz in US-Städten ........................ 29 Abbildung 6: Ergebnis Umfrage – bereits implementierte Technologien in US-Städten ...................................................... 29 Abbildung 7: Energieverbrauch nach Sektoren in den USA .................................................................................................... 30 Abbildung 8: Top 10 Staaten nach Anzahl der LEED zertifizierten Gebäude in den USA ..................................................... 32 Abbildung 9: Energieverbrauch in Privathaushalten in den USA, 1993 und 2009 ................................................................ 33 Abbildung 10: Regionale Verteilung Heizgradtage und Kühlgradtage ................................................................................... 34 Abbildung 11: Umsetzung des IECC im Wohngebäudebereich im Mittleren Westen ............................................................ 38 Abbildung 12: Umsetzung des IECC im Gewerbebereich im Mittleren Westen ..................................................................... 38 Abbildung 13: Top 10 Städte nach LEED registrierten und zertifizierten Gebäude in den USA ........................................... 39 Abbildung 14: Top 10 Städte nach Anzahl der LEED zertifizierten Gebäude in den USA ..................................................... 40 Abbildung 15: Anstieg der LEED registrierten Wohngebäude in Chicago .............................................................................. 40 Abbildung 16: Gebäudestruktur in Cook County: Alter und Energieintensität ....................................................................... 41 Abbildung 17: Jährliche Einnahmen von US-Mautstraßenbetreibern .................................................................................... 46 Abbildung 18: Anteil Bevölkerung (im arbeitsfähigen Alter) mit Zugang zu ÖV ................................................................... 50 Abbildung 19: Anteil der Bevölkerung (im arbeitsfähigen Alter) mit Zugang zu ÖV .............................................................. 51 Abbildung 20: Entwicklung des ÖV nach Personenbeförderung in den USA 1970-2010...................................................... 52 Abbildung 21: Entwicklung Förderungen für Investitionen in ÖV 2000-2010 ...................................................................... 52 Abbildung 22: Entwicklung Förderungen für den Betrieb von ÖV 2000-2010 ..................................................................... 53 Abbildung 23: Vergleich Anstieg ÖV-Personenmeilen, Bevölkerung, Highway-Personenmeilen, 2004-2010 .................... 53 Abbildung 24: Entwicklung des schienengebundenen ÖVs in den USA 1970-2011 ............................................................... 54 Abbildung 25: Entwicklung Ausstattung ÖV-Stationen mit elektronischen Anlagen 2000-2010 ........................................ 56 Abbildung 26: Anstieg der Ausstattung von Bussen 2001-2011 ............................................................................................... 57 Abbildung 27: Preisgestaltung für Hourly Pricing Programs ................................................................................................... 61 Abbildung 28: Programmverbreitung in Illinois ....................................................................................................................... 61 Abbildung 29: Entwicklung Smart Meter Installationen 2007 bis 2011 nach Sektoren ........................................................ 62 Abbildung 30: Prognose Smart Meter Abdeckung in den USA in 2014 .................................................................................. 64 Abbildung 31: Beispiele für aktuelle Ausschreibungen im Architektur- und Ingenieurwesen der Stadt Chicago .................76 Abbildung 32: Verteilung der Finanzierungsgelder für Energieeffizienz und Erneuerbare Energien .................................. 78 Abbildung 33: Die budgetmäßig größten Abstimmungen in 2011 und 2012 ...........................................................................79 Abbildung 34: Erfolge von Infrastruktur-Abstimmungen im Verkehrsbereich von 2000-2012........................................... 80 Abbildung 35: Kategorien und Segmente des Clean Economy Sektors .................................................................................. 82 Abbildung 36: Vergleich Industriesektor der Clean Economy mit anderen Sektoren ........................................................... 83 5 III. Abkürzungsverzeichnis AASHTO AER AMI AMR ANSI APTA ARRA ASCE ASHRAE BAA BAG BEA BIP BOT Brd. BRT Btu CCAP CMAP CNT CO2 CREATE CSO CTA DoE DoT DPC DR EDV EIA EISA EPA ETC ETL EUI f2 f3 FDI FERC FHA ft FTA GIS GSA GTAI HOT HOV 6 American Association of State Highway and Transportation Officials Annual Energy Review advanced metering infrastructure automated meter reading American National Standards Institute American Public Transportation Association American Recovery and Reinvestment Act American Society of Civil Engineers American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers Buy American Act von 1933 Buy America-Gesetz US Bureau of Economic Analysis Bruttoinlandsprodukt Build-Operate-Transfer Billiarde Bus Rapid Transit British thermal unit Chicago Climate Action Plan Chicago Metropolitan Agency for Planning Center for Neighborhood Technologies Kohlenstoffdioxid Chicago Region Environmental and Transportation Efficiency Combined Sewage Overlows Chicago Transit Austhority US Department of Energy Department of Transportation Dairyland Power Corporation demand and response elektronische Datenverarbeitung Energy Information Administration Energy Independence and Security Act Environmental Protection Agency Electric Toll Collection express toll lanes Energy Use Intensity/ Energieverbrauchsintensität Quadratfuß Kubikfuß Foreign Direct Investment Federal Energy Regulation Commission Federal Highway Fuß Federal Transit Administration Geographisches Informationssystem US General Service Administration Germany Trade and Invest high occupancy toll high occupancy vehicle HTF IBC IEC IECC IIC ILDCEO IPP ISO IT ITC k.A. Kfz km kWh LED LEED MEEA Mio. MIV MPO Mrd. NGOs NIST NMIV NSSN o.ä. OSHA ÖV PA PKW PPP PRIIA PSC PUC RECS RTA SITC SUV TIFIA TIGER TOD TÜV u.a. u.U. UL ULI UN URC US¢ USD USGBC 7 Federal Highway Trust Fund International Building Codes International Electrotechnical Commission International Energy Conservation Codes International Code Council Illinois Department of Commerce and Economic Opportunity Independent Power Producer International Organization for Standardization Information und Telekommunikation Investment Tax Credit keine Angabe Kraftfahrzeug Kilometer Kilowattstunde light-emitting diode, Leuchtdiode/ Licht-emittierende Diode Leadership in Energy and Environmental Design Midwest Energy Efficiency Alliance Millionen motorisierter Individualverkehr Metropolitan Planning Organziations Milliarden Non-governmental organizations, Nichtregierungsorganisationen National Institute of Standards and Technology nicht-motorisierter Individualverkehr National Standards Systems Network oder ähnliches US Department of Labor Occupational Safety & Health Administration öffentlichen Verkehr Public address Personenkraftwagen Public-Private-Partnership Passenger Rail Investment and Improvemnet Act public service commission public utilities commission Residential Energy Consumption Survey Chicago Regional Transportation Authority Standard International Trade Classification Sport Utility Vehicle Transportation Infrastructure Finance and Innovation Act Transportation Investment Generating Economic Recovery Transit Oriented Development Technischer Überwachungsverein unter anderem unter Umständen Underwriters Laboratories Inc. Urban Land Institute United Nations utility regulatory commission US Cents US Dollar US Green Building Council UZA VMT WTO 8 Urbanized Area, städtische Gebiete mit mehr als 50.000 Einwohnern vehicle miles traveled World Trade Organization 1. Einleitung Stadtplanung hat heutzutage nicht mehr nur die Festlegung von Nutzungen einzelner Parzellen, das Design von Gebäuden und die entsprechenden Versorgung mit Infrastruktur als Aufgabe. Stadtplanung ist als integrative Tätigkeit zu sehen, die als Ziel hat, an die drei genannten Bereiche holistisch heranzugehen und zusätzlich ressourceneffiziente, nachhaltige Lösungen anzubieten, die zu einer höheren Lebensqualität und einer besseren Wirtschaft beisteuern. Zahlreiche Entwicklungen in Demographie, Wirtschaft und technologischem Fortschritt führen einerseits zu neuen Herausforderungen, die Stadtplaner zu bewältigen haben, aber auch zu neuen Tätigkeitsfeldern und technologischen Hilfestelllungen. Strenger werdende Umweltstandards, Energie- und Ressourceneffizienz, steigende Bevölkerungszahlen in den Metropolregionen sowie neue Anforderungen an Qualität und Kapazität von Infrastrukturen sind nur ein paar Beispiele für Herausforderungen, denen Planer derzeit gegenüberstehen. Der Begriff der „Smart City“ vereint die planerischen Lösungsansätze zu diesen Herausforderungen mit neuen Technologien (unter anderem im IT-Bereich) und hat die intelligente (oder smarte) Organisation von Städten als Ziel. Sowohl im Bereich des Gebäudesektors als auch im Infrastruktursektor liegen die USA noch weit hinter Deutschland wenn es um Energieeffizienz und Nachhaltigkeit geht. Energiepreise sind nach wie vor niedriger als in Deutschland, was zu weniger Anreiz führt, in diesem Bereich hohe Investitionen zu tätigen, die sich außerdem erst nach viel längeren Amortisationsphasen als in Deutschland rechnen. Hinzu kommt, dass es in weiten Teilen des Landes an Budgetmitteln zu Finanzierung derartiger Projekte fehlt. Dennoch kann man auch in den USA eine Weichenstellung in Richtung Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Smart City Planung erkennen. Die vorliegende Studie beschreibt zuerst allgemeine Information über die USA, wirtschaftliche Aspekte und Fakten zum US-Energiemarkt für ein besseres Verständnis der Ausgangslage. Der Schwerpunkt der Studie beschäftigt sich mit den derzeitigen Entwicklungen, vorherrschenden Programmen und Projekten sowie Trends und Marktchancen für deutsche Unternehmen in den folgenden Bereichen: Energieeffizientes Bauen Verkehrsinfrastruktur (motorisierter Individualverkehr, öffentlicher Verkehr, nicht-motorisierter Individualverkehr) Wasserinfrastruktur Energieinfrastruktur und Smart Grid In weiterer Folge werden Empfehlungen für deutsche Unternehmen, die Interesse am US-Markt haben, angegeben. Dazu werden diverse Eigenheiten des US-Marktes sowie Unterschiede zum deutschen Markt angeführt. Zusätzlich werden relevante Weblinks, interessante Messen der jeweiligen Branche, Literatur und wichtige Marktakteure beschrieben. 9 2. Länderprofil und Zielmarkt allgemein Die USA sind ein großes, rohstoffreiches Land, dessen Territorium sehr gut erschlossen ist. Mit ca. 9,06 Mio. km2 haben sie etwa die 25-fache Größe Deutschlands. Damit sind die USA das flächenmäßig drittgrößte Land der Welt nach Kanada und Russland. Trotz einer Einwohnerzahl von mehr als 310 Mio. ist die Bevölkerungsdichte aufgrund der Größe des Landes mit 33 Einwohnern pro km² relativ gering. Im Vergleich dazu – Deutschland hat eine Bevölkerungsdichte von 229 Einwohnern pro km.21 Hauptstadt der USA ist Washington, D.C. mit ca. 601.723 städtischen Einwohnern (Großraum: 4,69 Mio. Einwohner).2 Obwohl es keine festgelegte Amtssprache in den USA gibt, werden alle amtlichen Schriftstücke und Gesetzestexte auf Englisch verfasst. Durch die verstärkte Immigration lateinamerikanischer Bevölkerungsgruppen in den vergangenen Jahren bilden diese Gruppen nun rund 17,2% der Gesamteinwohnerzahl.3 Infolgedessen steigt die Verbreitung der spanischen Sprache sowohl in der Gesellschaft allgemein als auch in der Wirtschaft. Zum Beispiel sind sowohl Produktetiketten als auch Gebrauchsanleitungen oft zweisprachig – in Englisch und Spanisch. Auch Kundendienste von verschiedenen Firmen werden verstärkt in beiden Sprachen angeboten 4 und manche Werbeplakate sind auf die Spanisch sprechende Bevölkerung abgestimmt. 2.1. Politischer Hintergrund 2.1.1. Staatsaufbau Die USA können sich auf eine 200-jährige demokratische Tradition mit einer erheblichen politischen und gesellschaftlichen Stabilität berufen. Das Land hat ein präsidiales, föderales Regierungssystem mit zwei starken politischen Parteien - die Demokraten und die Republikaner. Die Regierung beruht auf drei unabhängigen Säulen, die gegenseitige Kontrolle aufeinander ausüben. An der Spitze der Exekutive steht ein gewählter Präsident, dessen Amtszeit vier Jahre beträgt. Die Legislative, auch Kongress genannt, besteht aus zwei Kammern (dem Senat und dem Repräsentantenhaus), die sich aus den gewählten Repräsentanten der 50 Bundesstaaten zusammensetzen. Die Legislative hat nicht nur die Entscheidungsgewalt über die Gesetze, sondern auch über das Budget. Die Judikative ist föderal aufgebaut und der oberste Gerichtshof steht an ihrer Spitze. 5 Das politische System der USA unterscheidet sich dabei von denen vieler europäischer Länder. Obwohl die zentrale Regierung der USA besonders in den außenpolitischen Bereichen oder der nationalen Verteidigung uneingeschränkte Befugnisse genießt, muss sie ihre Macht in anderen Bereichen mit den einzelnen Bundesstaaten teilen. Darunter fallen vor allem die Themen Besteuerung, Gesetzesvorschriften und Subventionen, die dadurch in jedem Staat, oder sogar Landkreis, unterschiedlich sein können. Darüber hinaus sind die Repräsentanten im Kongress ihren jeweiligen Bundesstaaten bzw. Wahlbezirken gegenüber verantwortlich, nicht ihrer Partei. Aus diesem Grund stimmen sie nicht unbedingt einheitlich mit der Parteilinie, wie es bei parlamentarischen Systemen normalerweise der Fall ist. Die USA sind unterteilt in 50 Bundesstaaten, die wiederum in über 3.000 Landkreise (counties) untergliedert sind. In diesen Landkreisen befinden sich Städte und Gemeinden (municipalities, cities/communities), die alle über bestimmte Steuer- und Rechtshoheiten verfügen. Städte, vor allem, wenn sie größer sind, können unabhängig von counties sein bzw. mehrere dieser umfassen. Dies spielt besonders für die Unternehmen eine Rolle, die sich nicht nur auf den reinen Export in die USA beschränken, sondern eigene Geschäftseinheiten und Produktionsstätten in den USA aufbauen. In manchen Bundesstaaten wird die Höhe der Umsatzsteuer (sales tax) durch die County Regierung bestimmt. 1 Vgl.: Bundeszentrale für politische Bildung – Bevölkerungsentwicklung, abgerufen am 10.06.2013 2 Vgl.: U.S. Census - Quickfacts, 2012, abgerufen am 28.03.2013 3 Vgl.: U.S. Census Bureau - Population, 2012 , abgerufen am 10.04.2013 4 Vgl.: USA.gov - Learn About the United States of America, 2012 , abgerufen am 28.03.2013 5 Vgl.: Bundeszentrale für Politische Bildung – Dossier USA, abgerufen am 28.03.2013 10 2.1.2. Innenpolitik Das in den Vereinigten Staaten bestehende Mehrheitswahlrecht begünstigt die Positionierung von nur zwei Parteien: den Demokraten und den Republikanern. Dritte Parteien haben es schwer bei politischen Entscheidungen auf Bundesebene mitzuwirken. Während sich die Demokraten als progressiv bezeichnen und dem Staat eine größere Rolle einräumen, stehen die Republikaner verstärkt für eine freie Marktwirtschaft und konservative Werte. Mit dem Amtseintritt von US-Präsident Barack Obama im Januar 2009 wurde ein politisches Klima des Wandels angestrebt. Er trat am 20.01.2009 sein Amt als 44. Präsident der USA an. In den Mid-Term-Wahlen im November 2010 büßten die Demokraten ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus zu Gunsten der Republikaner ein. Insbesondere die wirtschaftliche Lage war für die Wähler entscheidend. Es liegt in der Kompromissbereitschaft des Präsidenten sowie beider Parteien, weitere Gesetzentwürfe durchzubringen.6 Die 57. Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten fand am 6. November 2012 statt und Präsident Barack Obama wurde für eine zweite Amtsperiode als US-Präsident bestätigt. 2.2. Wirtschaft, Struktur und Entwicklung Das Wirtschafts- und Finanzsystem der USA ist durch unternehmerische Initiative und Freihandel gekennzeichnet. Die folgende Abbildung bietet eine Übersicht über die grundlegenden Daten der amerikanischen Wirtschaft auf dem Stand von Juli 2012. Auch schließt sie eine Prognose des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) zum Jahresende mit ein. Abbildung 1: Wirtschaftsdaten USA 2012 Quelle: Eigene Darstellung nach CIA Factbook - USA, 2013 und GTAI - Wirtschaftsdaten Kompakt USA, 2012, abgerufen am 28.03.2013 Nach Schätzungen von Germany Trade and Invest (GTAI) 7 und den Daten des US Bureau of Economic Analysis (BEA)8 wird für die USA in 2013 ein BIP von rund 17 Mrd. USD erwartet. Die Vereinigten Staaten erwirtschaften somit ein Fünftel des jährlichen Welteinkommens und sind damit die größte Volkswirtschaft der Welt. 9 Als Nation haben die USA 6 Vgl.: GTAI - Wirtschaftsdaten Kompakt USA, 2012, abgerufen am 28.03.2013 7 Vgl.: GTAI - Wirtschaftsdaten Kompakt USA, 2012, abgerufen am 28.03.2013 8 Vgl.: U.S. Bureau of Economic Analysis - National Income and Product Accounts, 2013, abgerufen am 28.03.2013 9 Vgl.: CIA Factbook - USA, 2013, abgerufen am 28.03.2013 11 einen ausgeprägten Dienstleistungssektor, der 79% zum Bruttoinlandsprodukt beiträgt. Der Industriesektor erwirtschaftet ca. 20% und die Landwirtschaft rund 1% des BIP.10 2.2.1. Aktuelle wirtschaftliche Lage Die US-Wirtschaft befindet sich zur Jahresmitte 2013 auf einem moderaten Erholungskurs, ist aber immer noch in einer Phase der Reorganisation nach der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise in der 2. Hälfte des letzten Jahrzehnts. Das reale BIP ist im Gesamtjahr 2012 um 2,2% gewachsen. Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahr (+1,8%) eine Zunahme der wirtschaftlichen Dynamik. Für 2013 rechnen die meisten Ökonomen mit einer Wachstumsrate auf ähnlichem Niveau, jedoch mit Tendenz zur abflachenden Dynamik (2,2%). 11 Konjunkturhoffnungen bestehen dennoch und beruhen auf einer gestiegenen Konsum- und Investitionsbereitschaft sowie einer weiterhin unterstützenden Rolle der Geldpolitik. Insbesondere das unterstützende Umfeld der Finanzmärkte und die Trendwende auf dem Immobilienmarkt helfen, die Haushaltsbilanz zu verbessern und das Konsumwachstum zu stärken.12 Von zentraler Bedeutung für die weitere Entwicklung bleibt allerdings die Lage am Arbeitsmarkt. Dieser lieferte zuletzt widersprüchliche Signale. Die offizielle Arbeitslosenquote hatte sich zwar bis zum April 2012 nach einem milden Winter auf 8,1% reduziert (Durchschnitt 2011: 9%), legte jedoch zum Sommer 2012 überraschend wieder auf 8,2% zu. Nach einem Absinken über den Winter ist die Quote bis März 2013 dann sogar auf 7,6% abgesunken. Dennoch sind viele der zuletzt neu geschaffenen Arbeitsplätze relativ schlecht bezahlt und die Beschäftigtenzahl liegt immer noch unter dem Vorkrisenniveau von 2007.13 Das US-Handelsbilanzdefizit hat sich in der Erholungsphase nach der Wirtschafts- und Finanzkrise wieder deutlich ausgeweitet. Zwischen 2009 und 2011 nahm es fast um die Hälfte zu und belief sich 2011 auf einem Wert von 738,4 Mrd. USD. Auch im Jahr 2012 hatte dieser Trend Bestand. Ein Profiteur dieser Entwicklung war Deutschland. Die Exporte in die USA erreichten 2011 fast 100 Mrd. USD (+20% gegenüber 2010). Rund 45% des Handelsbilanzdefizits sind auf den Importüberschuss bei Erdölprodukten zurückzuführen. Deutschland ist als Lieferant für die USA vor allem bei Waren der SITC-Position 7 (Maschinenbauerzeugnisse, Elektronik und Produkte der Kfz-Industrie) stark. Im Jahr 2011 importierten die USA in dieser Kategorie deutsche Produkte im Gesamtwert von 56 Mrd. USD.14 2.2.2. Außenhandel In den letzten Jahrzehnten haben Exporte zu rund einem Viertel des Wirtschaftswachstums des Landes beigetragen. Neben Deutschland und China zählen die Vereinigten Staaten von Amerika zu den größten Exporteuren von Waren weltweit. Das gesamte Exportvolumen der USA betrug im Jahr 2012 knapp 1.564,1 Mrd. USD. Demgegenüber stand ein Importvolumen von rund 2.299,4 Mrd. USD. Damit schlossen die Vereinigten Staaten 2012 mit einem Handelsdefizit in Höhe von 735,3 Mrd. USD ab.15 Die durch die Obama-Administration initiierte National Export Initiative sieht vor, die 10 Vgl.: CIA Factbook - USA, 2013, abgerufen am 28.03.2013 11 Vgl.: OECD Forecast 2012, abgerufen am 10.04.2013 12 Vgl.: IMF, World Economic Outlook, 2013, abgerufen am 10.04.2013 13 Vgl.: IMF, Unemployment Rate, 2007-2013, abgerufen am 10.04.2013 14 Vgl.: GTAI – Fachdaten, 2012, abgerufen am 28.03.2013 15 Vgl.: U.S. Census - US INTERNATIONAL TRADE IN GOODS AND SERVICES, 2013, abgerufen am 28.03.2013 12 US-Exporte bis zum Jahr 2015 zu verdoppeln. Hierbei sollen insbesondere kleine und mittelständische Betriebe unterstützt werden.16 2.2.3. Wirtschaftliche Beziehungen zu Deutschland Deutschland und die Vereinigten Staaten sind füreinander sehr wichtige Handelspartner. Die USA sind der größte Handelspartner Deutschlands außerhalb der EU und gleichzeitig ist Deutschland der größte Handelspartner der USA innerhalb der EU. Die USA sind für Anleger eine beliebte Zielregion, da das Investitionsklima nahezu einzigartig auf der Welt ist. Prinzipiell sind die Bevölkerung und die Märkte offen für neue Produkte, Ideen und Investitionen. Durch das seit dem im Jahr 2007 bestehende Transatlantic Economic Partnership Abkommen zum Abbau und zur Beseitigung von Handelshemmnissen zwischen den USA und der EU bieten sich hier zusätzliche Chancen. Der Warenhandel zwischen den USA und Deutschland hatte im Jahr 2012 ein Gesamtvolumen von 157,31 Mrd. USD, wobei Deutschland aus den USA Waren im Wert von 48,79 Mrd. USD und die USA Waren im Wert von 108,09 Mrd. USD aus Deutschland importierten.17 Betrachtet man die Importe der USA aus Deutschland, lässt sich feststellen, dass sich 75% aus Maschinenbauerzeugnissen, Fahrzeugen und chemischen Erzeugnissen zusammensetzen.18 2.2.4. Wirtschaftsförderung In den Vereinigten Staaten gibt es keine mit Deutschland vergleichbaren Förderungsprogramme auf nationaler Ebene. Stattdessen wird Wirtschaftsförderung hauptsächlich durch die einzelnen Bundesstaaten betrieben. Hierbei verwalten die Bundesstaaten individuelle Förderungsfonds. Bewerber können u.U. neben den Barmitteln aus den Förderungsfonds auch auf kommunale Mittel zurückgreifen. Auf regionaler Ebene gibt es zudem zusätzliche Förderungsprogramme in Form von Fonds, die von einem kommunalen Verbund aufgebracht werden. Zusätzliche Förderungsmaßnahmen werden u.a. durch Steuernachlässe oder sonstige Vergünstigungen, wie z.B. Ermäßigungen beim Kauf von Grundstücken ermöglicht. Sowohl die Höhe der Mittel und Vergünstigungen als auch die Regelungen zur Gewährung fallen in den verschiedenen Bundesstaaten unterschiedlich aus. Grundsätzlich werden die Entscheidungen auf Projektebene durchgeführt. Bei Ausschreibungen für ein konkretes Projekt stimmen somit bundesstaatliche, regionale und kommunale Förderverbände gemeinsam über die Förderungsmittel ab. 2.3. Markteintrittsbedingungen für deutsche Unternehmen Die USA sind für Anleger eine beliebte Zielregion, da das Investitionsklima nahezu einzigartig auf der Welt ist. Prinzipiell sind die Bevölkerung und die Märkte offen für neue Produkte, Ideen und Investitionen. Als größter Binnenmarkt der Welt bieten die USA für deutsche Unternehmen im Bereich Energieeffizienz in der Stadtplanung bzw. Smart City Planning viele Chancen, aber auch Hindernisse, die beim Markteinstieg zu beachten sind. Angefangen mit der Größe des Marktes und den daraus resultierenden logistischen Anforderungen sehen sich deutsche Unternehmen vielen Herausforderungen gegenüber. Die USA nehmen in mehreren internationalen Rankings für Geschäfts- und Investitionsklima vordere Plätze ein. Die USA erreichten Platz vier beim AT Kearney’s Foreign Direct Investment Confidence Index (2012),19 Platz fünf bei den World 16 Vgl.: U.S. Department of Commerce - The Export Promotion Cabinet’s Plan for Doubling US Exports in Five Years, 2010, abgerufen am 28.03.2013 17 Vgl.: U.S. Census Bureau - US International Trade in Goods and Services 2013, abgerufen am 29.03.2013 18 Vgl.: John Hopkins University - The Transatlatic Economy, 2013, abgerufen am 29.03.2013 19 Vgl.: AT Kearney - FDI Confidence Index, 2012, abgerufen am 29.03.2013 13 Economic Forum’s Competitiveness Rankings (2011-2012)20 und Platz vier bei den World Bank’s „Ease of Doing Business“ Rankings (2011).21 Für das Jahr 2012 erreichte die USA den zehnten Platz bei einem Ranking des Forschungsinstitutes Heritage Foundation über die Wirtschaftsfreiheit weltweit. 22 Häufig unterscheiden sich die Bedürfnisse der Verbraucher zwischen Ländern und Kulturen, so dass Produkte oftmals angepasst werden müssen. Davon sind nicht nur Anpassungen des Produktes selbst, sondern auch die Marketingstrategie betroffen. Oftmals sind deutsche Unternehmer stärker an technischen Details interessiert und tendieren dazu, vor Entscheidungen alle Eventualitäten und Möglichkeiten zu analysieren. Amerikaner sind oft schneller in der Entscheidungsfindung und tendieren bei der Produktwahl zum Praktischen. Kurz gefasst kann man sagen, dass für deutsche Unternehmen die Fakten zählen, für Amerikanische die Präsentation im Vordergrund steht. Abgesehen von den kulturellen Unterschieden gibt es in den USA auch Unterschiede im Vertrags-, Haftungsrecht und bei technischen Standards. Teilweise unterscheiden sich diese Regelungen auch zwischen den einzelnen Bundesstaaten. Unternehmen, die in den USA tätig sind, sollten sich umfassend über die entsprechende Rechtslage auf regionaler und nationaler Ebene informieren, um sich gegen etwaige Regressansprüche abzusichern. Das US-Standardisierungsgesetz, welches sich von dem in Europa unterscheidet, ist gesondert zu erwähnen. Zwar verfügen viele US-Standardisierungsorganisationen über einen hohen Standard und können auch technisch mit internationalen Standards verglichen werden, jedoch werden sie weder von allen Staaten anerkannt, noch werden alle Interessengruppen ausreichend beachtet. Oftmals reicht die Einhaltung dieser Standards allein nicht aus, obwohl das American National Standards Institute (ANSI) über 250 Standard-Entwicklungsorganisationen akkreditiert hat und selbst den Zugriff auf über 10.000 Standards ermöglicht. Exporteure müssen daher zusätzlich nationale und staatliche Gesetze und Vorschriften beachten. Das ANSI ist zwar ein Mitglied der International Organization for Standardization (ISO) und der International Electrotechnical Commission (IEC),23 aber diese werden kaum von normalen StandardEntwicklungsorganisationen unterschieden und stehen daher mit über 800 anderen in Konkurrenz. Das führt dazu, dass es für einen deutschen Hersteller häufig schwierig ist, alle Standards zu erreichen, wenn das Produkt in den gesamten USA angeboten werden soll. Auch bei Importen von deutschen Produkten in die USA muss darauf geachtet werden, dass die USA in manchen Bereichen immer noch über Handelshemmnisse verfügen, sogenannte local content requirements. Zum Beispiel muss bei öffentlichen Projekten der Stahl aus den USA stammen, auch wenn Ausnahmen möglich sind. Mehr Informationen dazu sind in Kapitel 4.7 zu finden. Im Jahr 2011 betrugen die Foreign Direct Investments (FDIs),24 die monetäre Größe für ausländische Investitionen in die USA, 2.548 Mrd. USD. Die Investitionen aus Deutschland beliefen sich dabei auf 215,9 Mrd. USD. Die anderen Investitionen kommen hauptsächlich aus Großbritannien, Japan, den Niederlanden und der Schweiz.25 Ein Hauptgrund für den hohen FDI-Wert ist, dass die rechtlichen Markteintrittsbarrieren für ausländische Firmen verhältnismäßig gering sind – nur in einigen Industrien sind FDIs aus Staatssicherheitsgründen explizit verboten oder in Einzelfällen beschränkt (z.B. militärisches Beschaffungswesen oder Bergbau). Darüber hinaus sind ausländische Firmen in den USA handelsrechtlich mit inländischen Firmen gleichgestellt. Des Weiteren eröffnet eine Niederlassung in den USA Zugang zu diversen anderen Märkten rund um die Welt durch Freihandelsabkommen zwischen den USA und 20 anderen Staaten: Australien, Bahrain, Kanada, Chile, Kolumbien, 20 Vgl.: World Economic Forum - The Global Competitiveness Report, 2011, abgerufen am 29.03.2013 21 Vgl.: International Finance Corporation - Economy Rankings, 2012, abgerufen am 29.03.2013 22 Vgl.: The Heritage Foundation - Index of Economic Freedom, 2012, abgerufen am 29.03.2013 23 Vgl.: American National Standards Institute (ANSI) - Company Overview, abgerufen am 29.03.2013 24 Vgl.: U.S. Bureau of Economic Analysis, 2011, abgerufen am 29.03.2013 25 Vgl.: IMF – Coordinated Direct Investment Survey, abgerufen am 11.06.2013 14 Costa Rica, Domenikanische Republick, El Salvador, Guatemala, Honduras, Israel, Jordanien, Korea, Mexico, Marokko, Nicaragua, Oman, Panama, Peru und Singapur.26 Die US-Amerikaner selbst stellen auch einen Anreiz für ausländische Investoren dar, sowohl als Konsumenten von Produkten und Dienstleistungen, als auch als hoch produktive, sehr gut ausgebildete und anpassungsfähige Arbeitskräfte. So sind nach dem Times Higher Education World University Ranking für 2011 und 201227 sieben der Top 10 Universitäten der Welt in den USA ansässig. Investitionen in den USA werden außerdem durch eine großzügig ausgebaute Infrastruktur begünstigt: Die USA haben eines der umfassendsten Infrastrukturnetzwerke der Welt (Rang 16 weltweit).28 Ein weitläufiges Straßennetz von 6.506.204 km29 sowie eine Reihe von Seehäfen in Boston, Chicago, New York, Houston, Los Angeles und Seattle erleichtern den Warenaustausch. Das Schienennetz ist mit 161.682 km eines der längsten der Welt und wird hauptsächlich zum Güterverkehr von verschiedenen privaten Gesellschaften befahren. Chicago spielt dabei als historisches Infrastrukturdrehkreuz eine besondere Rolle im nationalen und internationalen Güter- und Personenverkehr. Rund ein Viertel des nationalen Güterverkehrs verlässt, passiert oder mündet in Chicago. 30 Der Ausbau der regionalen Internetleitungen hat sich an den bestehenden Schienennetzen orientiert, womit Chicago in diesem Bereich ebenfalls einen wichtigen Infrastrukturknoten bildet. In der Luftfahrt ist Chicago nach Atlanta mit rund 880.000 Starts und Landungen die zweitverkehrsreichste Logistikdrehscheibe der Welt.31 Die Qualität dieser Infrastrukturnetze ist jedoch aus europäischer Sicht nicht zuletzt aufgrund des hohen Alters verbesserungswürdig und weist ein hohes Potenzial für Investitionen auf. 26 Vgl.: Office of the United States Trade Representative – Trade Agreements, abgerufen am 29.03.2013 27 Vgl.: Times Higher Education - The World University Rankings, 2013, abgerufen am 29.03.2013 28 Vgl.: World Economic Forum - The Global Competitiveness Report, 2012, abgerufen am 29.03.2013 29 Vgl.: CIA World Factbook - USA, 2013, abgerufen am 29.03.2013 30 Vgl.: Sustainable Chicago 2015 Action Agenda, abgerufen am 11.06.2013. 31 Vgl.: Airports Council International: Media Release March 2013, abgerufen am 11.06.2013. 15 3. Energiemarkt in den USA 3.1. Entwicklungen auf dem Energiemarkt und Rahmenbedingungen Der amerikanische Energiemarkt verhält sich aktuell stabil, was auch für die nächsten Jahre weiterhin erwartet wird. Tabelle 1: Überblick und Aussicht des US-Energiemarkts bis 2014 Einheit 2010 2011 2012 2013 Mio. Barrel pro Tag Mrd. ft3 pro Tag Mio. US Tonnen 5,51 58,87 1083,9 5,69 63,01 1094 6,47 65,70 1020 7,31 66,07 1030 7,88 66,11 1044 19,13 65,99 1048,2 10,62 7,41 18,84 66,65 999,0 10,57 8,39 18,55 69,56 889,0 10,44 8,15 18,58 70,02 941,0 10,48 8,37 18,66 69,96 955,0 10,59 8,75 97,87 97,18 95,51 96,36 97,13 76,71 4,17 2,26 101,91 3,90 2,40 100,84 2,75 2,40 96,62 3,41 2,42 96,91 3,63 2,45 Prognose Energieversorgung Erdölproduktion Erdgasproduktion Kohleproduktion Rohstoffverbrauch zur Energieerzeugung Flüssige Brennstoffe Mio. Barrel pro Tag Erdgas Mrd. ft3 pro Tag Kohle Mio. US Tonnen Strom Mrd. kWh pro Tag Erneuerbare Energien Brd. Btu gesamter Brd. Btu Energieverbrauch Energiepreise Erdöl Erdgas Kohle 2014 USD pro Barrel USD pro 1.000 ft3 USD pro Mio. Btu Notiz: 1 ft3 (Kubikfuß) = 28,3 Liter; 1 US Tonne = 907.18 kg Quelle: U.S. Energy Information Administration - U.S. Energy Markets Summary, 2013, abgerufen am 03.04.2013 Für 2013 wird eine Preissenkung für Erdöl und eine Steigerung für Erdgas erwartet, allerdings kaum eine große Änderung für Kohle. Nach leicht rückläufig erwarteten Werten beim gesamten Energieverbrauch in 2012, wird für 2013 und 2014 ein Anstieg erwartet. Der Verbrauch von flüssigen Brennstoffen und Strom wird konstant eingeschätzt, allerdings wird bei Erdgas und Erneuerbaren Energien ein erneuter Anstieg des Verbrauchs erwartet. Der Kohleverbrauch zeigt nach einem drastischen Abstieg in den letzten Jahren wieder eine ansteigende Tendenz auf.32 Bis zum Jahr 2035 geht die Energy Information Administration (EIA), bei einem geschätzten jährlichen Wirtschaftswachstum von 2,6% und unter aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen und Regulierungen, von einem kontinuierlich steigenden Energie- und Elektrizitätsbedarf in den USA aus.33 Der US-Energieverbrauch wird bis 2035 mit einer Steigerung von 10% prognostiziert.34 Schiefergas wird als Energiequelle dabei immer wichtiger. Zwischen 2009 und 2010 stieg der Anteil von aus Schiefergestein stammendem Erdgas in den USA von 16% auf 23% und soll laut Angaben der EIA bis zum Jahr 2035 auf 49% ansteigen. Die EIA erwartet, dass die Wellheadpreise 35 von Erdgas, durch die kontinuierliche Erschließung lukrativer Gas- und Schiefergasvorkommen bei gleichzeitig relativ hohen Rohölpreisen, 32 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - U.S. Energy Markets Summary, 2013, abgerufen am 03.04.2013 33 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview, 2013, abgerufen am 03.04.2013 U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook, 2012, abgerufen am 01.04.2013 34 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview, 2013, abgerufen am 01.04.2013 35 16 Wellheadpreise sind die Preise, zu denen Erdgas an der Gasquelle (Well) verkauft wird. zunächst unter 4 USD pro 1.000 ft3 verharren werden und erst ab 2018 durch die gestiegene Erdgasnachfrage bzw. Exportmöglichkeiten und die Verknappung anderer Ressourcen mit geringen Preisen langsam aber stetig ansteigen werden. Trotz der günstigen Erdgaspreise und sich verschärfenden Umweltregulierungen wird Kohle laut Schätzungen der EIA auch im Jahr 2035 mit ca. 43% Anteil die wichtigste Quelle zur Stromerzeugung bleiben, im Vergleich zu Erdgas und Erneuerbaren Energien aber an Bedeutung verloren haben. Erdgas ist neben Erneuerbarer Energie die Energiequelle mit dem schnellst wachsenden Anteil. Mehr als 90% der konventionellen Kraftwerke, die in den nächsten 20 Jahren gebaut werden, werden voraussichtlich mit Erdgas betrieben.36 Auch der Anteil der Erneuerbaren Energien am Energie- und Strommix soll erheblich steigen. Etwa 33% der zwischen 2010 und 2035 jährlich hinzugefügten Leistung soll aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Auch nach konservativen Schätzungen der EIA sollen erneuerbare Energiequellen einschließlich konventioneller Wasserkraft im Jahr etwa 16% zur Elektrizitätserzeugung beitragen. Zurzeit liegt dieser Anteil US-weit bei 10%.37 Abbildung 2: Stromerzeugung nach Energiequelle 1990-2040 (in Billionen kWh pro Jahr) Quelle: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview, 2013, abgerufen am 08.04.2013 Aufgrund von Umweltregulierungen, wie dem Renewable Fuel Standard, soll laut Prognosen des AEO2013 38 besonders Biomasse (insbesondere Biosprit) eine größere Rolle spielen. Sollten sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen verbessern bzw. sollten aktuelle Förderprogramme, die auszulaufen drohen, verlängert werden, können die Zahlen auch nach oben von den EIA-Prognosen abweichen. Ohne eine grundsätzliche Änderung der Politik und der Gesetzeslage wird der CO 2-Ausstoß vermutlich durch ein moderates Wirtschaftswachstum, eine zunehmende Bedeutung von erneuerbaren Energiequellen und einer sich verlangsamenden Nachfrage nach Energie langsam zunehmen. Nachdem die CO 2-Emissionen durch die Wirtschaftskrise 36 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook, 2012, abgerufen am 01.04.2013 37 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview, 2013, U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook, 2012, abgerufen am 01.04.2013 38 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release Overview, 2013, abgerufen am 01.04.2013 17 in den Jahren 2008 und 2009 kurzfristig abgenommen haben, ist langfristig ein konstant steigender Trend zu erwarten.39 Die Einführung von neuen Gesetzen und neuen technologischen Entwicklungen könnten diese Prognosen allerdings verändern und zu abweichenden Werten führen. Auf internationaler Ebene lässt sich festhalten, dass auf der UN-Klimakonferenz in Durban im Dezember 2011 durchgesetzt wurde, dass bis 2015 ein Klimaschutzabkommen erarbeitet werden soll, welches auch für Nicht-KyotoStaaten, wie den USA, verbindlich sein soll.40 Daraus resultierend könnten sich sowohl die Energieproduktion und der Energieverbrauch als auch andere Bereiche der Energiepolitik langfristig ändern. Darüber hinaus plant die Environmental Protection Agency (EPA) schon seit längerem, den Ausstoß von Treibhausgasen wie CO 2 zu regulieren, was eine immer geringere Energiegewinnung aus Kohle bedeuten würde, wenn der CO 2-Ausstoß der Kohlekraftwerke gedeckelt wird. Präsident Obama setzte das Thema Klimaschutz und Erneuerbare Energien als erster Präsident offiziell auf die politische Agenda (State of the Union Address 2013).41 Es ist auch zu bemerken, dass die Befürwortung eines „grüneren Lifestyles“ durch die US-Bevölkerung zunimmt. Über 85% der Verbraucher sind positiv gegenüber Erneuerbaren Energie eingestellt und 49% wären bereit für Produkte, die mit Erneurbaren Energien hergestellt wurden, mehr zu zahlen.42 Dieses gesellschaftliche Umdenken könnte in den nächsten Jahren zu einem energieeffizienteren politischen Kurs führen. 3.2. Energieerzeugung und -verbrauch nach Energiequellen Der Energieverbrauch der USA beträgt knapp ein Viertel des weltweiten Primärkonsums.43 Besonders durch den hohen Energieverbrauch gelten sie nach China als der größte CO 2-Emittent der Welt. Problematisch sind die relativ günstigen Energiepreise für fossile Brennstoffe, was es Erneuerbaren Energien erschwert, wettbewerbsfähig zu sein und sie zu großen Teilen weiterhin subventionsabhängig macht. Des Weiteren hindern die niedrigen Preise ein Umdenken hin zu mehr Umweltbewusstsein. Dies äußert sich in der häufigen Nutzung des Autos und in fehlender Isolierung der Häuser. Die USA geben jährlich rund 4.000 USD pro Kopf für Energie aus und die Nachfrage ist auf lange Sicht steigend.44 Die nachfolgenden Tabellen der EIA zeigen die Erzeugungen sowie den Pro-Kopf-Verbrauch von Primärenergien der letzten Jahre im Vergleich zwischen Europa, den USA und Deutschland. Vor allem beim Pro-Kopf-Verbrauch wird der massive Unterschied zwischen den USA und Europa deutlich. Aus den International Energy Statistics der EIA geht hervor, dass der geamte Nettostromverbrauch in den USA rund acht Mal höher ist als in Deutschland, wobei die Bevölkerung nur 4 Mal so groß ist. Das bedeutet, dass der Pro-Kopf-Verbrauch in den Vereinigten Staaten gut doppelt so hoch ist wie in Deutschland. Mögliche Ursachen dafür sind die intensivere Nutzung von Klimaanlagen und elektrischen Heizungen sowie eine oft schlechte Isolation der amerikanischen Gebäude. Nicht zuletzt spielt auch ein anderes Bewusstsein und fehlendes Wissen zu Themen, wie Energiesparen und Umweltschutz bei Privatpersonen, eine Rolle. Tabelle 2: Gesamte Primärenergie-Produktion im Vergleich (in Brd. Btu) 2007 2008 2009 2010 2011 USA 71,400 73,218 72,641 74,795 77,958 Europa 46,286 46,479 44,747 45,379 k.A. Deutschland 5,202 5,031 4,745 4,799 4,671 Quelle: U.S. Energy Information Administration - International Energy Statistics, abgerufen am 03.04.2013 39 Vgl.: OECD Statistics – Greenhouse Gas Emmissions, abegrufen am 11.06.2013. 40 Vgl.: Süddeutsche: Meilenstein oder Mogelpackung?, 11.12.2011, abgerufen am 01.04.2013 41 Vgl.: The Washington Post: State of the Union 2013: President Obama’s address to Congress, 12.02.2013, abgerufen am 10.06.2013 42 Vgl.: Global Consumer Wind Study 2012, abgerufen am 11.06.2013. 43 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Review, 2012, abgerufen am 01.04.2013 44 Vgl.: U.S. Energy Information Administration–Total Energy, abgerufen am 11.06.2013. 18 Tabelle 3: Primärenergie-Verbrauch pro Kopf im Vergleich (in Mio. Btu per capita) 2007 2008 2009 2010 2011 USA 336.273 326.460 308.240 316.946 312.147 Europa 144.286 142.251 134.355 138.169 k.A. Deutschland 172.993 175.419 165.257 170.700 160.570 Quelle: U.S. Energy Information Administration - International Energy Statistics, abgerufen am 03.04.2013 Der US-Handel ist nach wie vor stark von Importen geprägt. Die nachfolgende Tabelle zeigt den US-Netto-Import von Energie von 2007 bis 2011 auf. Tabelle 4: US-Netto-Import von Energie (in Brd. Btu) 2007 2008 2009 2010 2011* Import 34,70 32,99 29,71 29,88 28,59 Export 5,48 7,06 6,97 8,23 10,36 Netto Import 29,22 25,93 22,74 21,64 18,23 Quelle: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Review, 2012, abgerufen am 03.04.2013, *Prognose Zu den wichtigsten Erdölimportländern gehören Kanada, Mexiko und Saudi-Arabien. Nach wie vor wird der Energieverbrauch hauptsächlich durch Erdöl, gefolgt von Erdgas und Kohle gedeckt (46%), während Erneuerbare Energien nur 9% des Verbrauchs decken (siehe nachfolgende Abbildung). Innerhalb der Erneuerbaren Energien dominiert Biomasse als Energieträger mit 49%, während Windenergie mit 13% und Solarenergie mit 2% noch eine untergeordnete Rolle spielen. Im Gesamtbild bedeutet dies, dass rund 4,4% des US-Energieverbrauchs durch Bioenergie, etwa 1% aus Windenergie und 0,18% aus Solarenergie gedeckt wird. 19 Abbildung 3: Energieverbrauch nach Energiequelle in den USA Quelle: U.S. Energy Information Administration - Renewable Energy as Share of Total Primary Energy Consumption, 2012, abgerufen am 03.04.2013 3.3. Energieverbrauch nach Industriesektoren Die EIA veröffentlichte im September 2012 die Annual Energy Review (AER), in dem der aktuelle Status Quo des amerikanischen Energiemarktes aufgezeigt wird.45 So veranschaulicht die nachstehende Abbildung die verschiedenen Energiequellen der USA und für welche Sektoren sie anteilig verwendet werden. 45 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Review, 2012, abgerufen am 01.04.2013 20 Abbildung 4: US Primärenergiefluss nach Quelle und Sektor (Brd. Btu), 2011 Quelle: U.S. Energy Information Administration - Primary Energy Consumption by Source and Sector, 2012, abgerufen am 04.04.2013 Es wird deutlich, dass die Energieaufteilung in den USA stark von fossilen Kraftstoffen dominiert wird, wovon Erdöl so gut wie den gesamten Verkehrssektor beliefert. Die Energiequellen für die Industrie sind größtenteils zwischen Erdöl und Erdgas aufgeteilt. Besonders im privaten Wohn- und gewerblichen Sektor sowie bei der Stromerzeugung besteht ein Trend zu Erdgas und Erneuerbaren Energien. Die Entwicklung des Energieverbauchs im Allgemeinen variiert zwischen den vier Sektoren Industrie, Haushalte, Dienstleistungen und Verkehr. Der Energieverbrauch im Industrie- und Dienstleistungssektor hängt dabei stark von der wirtschaftlichen und konjunkturellen Lage ab. Dennoch können auch strukturelle Veränderungen einer Volkswirtschaft zu einer Verringerung der Energieintensität in bestimmten Sektoren führen, wie z.B. eine Verlagerung vom Industrie- hin zum Dienstleistungssektor oder ein relatives Wachstum von weniger energieintensiven Industrien, sowie Verbesserungen in der Endverbrauch-Energieeffizienz durch die Nutzung von energiesparenden Geräten und Maschinen oder der Isolierung von Gebäuden.46 Tabelle 5: Sektoranteile an Gesamtenergieverbrauch Industrie Haushalte Dienstleistungen Verkehr Anteil Energieverbrauch nach Sektoren, USA 2011 31% 22% 19% 28% Veränderung Energieverbrauch 2001 - 2011 -7% +7% +5% +3% Quelle: U.S. Energy Information Administration: Energy Consumption Estimates by Sector Overview, abgerufen am 15.07.2013 46 Vgl.: Stieninger (2013) 21 Auch wenn es bei der Kraftstoffeffizienz von Fahrzeugen in den letzten Jahren massive Verbesserungen gab, ist der Energieverbrauch im Verkehrssektor nach wie vor ansteigend. Der Anstieg der durchschnittlichen Personenkilometer pro Jahr, das Bevölkerungswachstum sowie die Zunahme der Motorisierung machen Effizienzverbesserungen zu nichte.47 Zwischen 2001 bis 2011 wurde der höchste Anstieg des Energieverbrauchs im Haushaltssektor verzeichnet, dicht gefolgt vom Dienstleistungssektor. Auch der Verkehrssektor konnte seinen Verbrauch aus oben genannten Gründen nicht verringern, während der Industriesektor sogar langfristig, seit 1990, konstant weniger Energie verbraucht hat. Der sinkende Verbrauch der Industrie basiert sowohl auf einer Schwerpunktverlagerung hin zu weniger energieintensiven Industrien als auch auf der wachsenden Bedeutung des Dienstleistungssektors. Letzteres wird mit der steigenden Nachfrage nach elektronischen Geräten der Informations- und Kommunikationstechnologie begründet.48 3.4. Der US-Strommarkt Der US-Strommarkt weist in weiten Teilen wettbewerbliche Strukturen auf. Das Ausmaß von Marktöffnung und Deregulierung unterscheidet sich jedoch in den einzelnen Bundesstaaten, abhängig von bundesstaatlichen Rechtsprechungen und unterschiedlich weit reichenden Kompetenzen der bundesstaatlichen Stromaufsichtsbehörden. Auf Bundesebene ist die Federal Energy Regulatory Commission (FERC) zuständig. Sie ist eine unabhängige, überparteiliche Bundesbehörde mit administrativer, regulierender und rechtsweisender Funktion. 49 Sie reguliert folgende Bereiche: Stromtransport und Großhandelsraten, Lizenzierung und Sicherheit von Staudämmen, Transportraten und -dienste von Erdgaspipelines und Transportraten und -dienste von Ölpipelines. In den einzelnen Staaten reguliert je eine Stromaufsichtsbehörde, gennant utilities commission, utility regulatory commission (URC), public utilities commission (PUC) oder public service commission (PSC), den Strommarkt. Da sie meist auch Regulator aller anderen Versorgungsunternehmen ist, ist sie außerdem für die Erdgasversorgung, die Telekommunikation und die Wasserversorgung zuständig. Zum einen reguliert die PSC die Strompreise. Des Weiteren überwacht sie aber auch die Konstruktion von großen Hochspannungsleitungen und Energieerzeugungsanlagen im Hinblick auf Nachfrage, Alternativen und Kosten. Hinzu kommt die Kontrolle der Finanzierung, Strukturierung und potenziellen Fusion von Stromversorgungsunternehmen. Diesbezüglich evaluiert sie ebenfalls die Auswirkungen, die alle Änderungen auf kleinere Unternehmen haben könnten. Außerdem überwacht sie den Energieverbrauch und mögliche Einsparungen. Der Strommarkt ist in die drei Bereiche Erzeugung, Distribution und Transmission unterteilt. Bei der Erzeugung wird zwischen regulierten und den unabhängigen Stromanbietern unterschieden. Letztere, die sogenannten Independent Power Producer (IPP), verkaufen ihren Strom auf Vertragsbasis oder auf dem freien Markt. Typische Energiequellen zur Erzeugung von Elektrizität sind importierte fossile Energieträger, Kernenergie und verstärkt auch Erneuerbare Energien. Dabei obliegt der PSC der Gerichtsbarkeit über die Konstruktion von Energieerzeugungsanlagen über 100 MW. Im Bereich der Distribution gibt es drei Arten von Versorgungsunternehmen: Stadtwerke, deren Inhaber die Stadt ist, Elektrizitätsversorger in Aktionärsbesitz und Kooperationen, bei denen Kunden gleichzeitig Inhaber sind. 47 Vgl.: EN21 Final Energy Consumption Intensity, abgerufen am 12.06.2013. 48 Vgl.: Stieninger (2013) 49 Vgl.: Federal Energy Regulatory Commission - An Overview of the Federal Energy Regulatory Commission and Federal Regulation of Public Utilities in the United States, 2012, abgerufen am 29.03.2013 22 Das Versorgungsunternehmen ist dabei für den Bau, den Betrieb und die Pflege der Stromversorgungseinrichtungen in seinem Besitz zuständig. Dazu zählen Leitungen, Leitungsmasten, Transformatoren und Umspannwerke. In der Regel bestehen zudem Abnahmeabkommen zwischen kleineren Stromproduzenten und wenigstens einem der jeweils zuständigen großen Energieversorger. 3.5. Strom- und Energiepreise Die Strompreise in den USA werden von zahlreichen Faktoren, die zu Preisunterschieden in den einzelnen Bundesstaaten führen, beeinflusst. In manchen Staaten gibt es Bestimmungen, die die Höhe des Strompreises festlegen, während in anderen Staaten die Preise nur teilweise reguliert werden. Des Weiteren spielen auch Faktoren, wie der Preis von Energieträgern, die Kosten des Baus und der Instandhaltung von Kraftwerken und Übertragungsnetzen sowie Klimabedingungen in den verschiedenen Regionen eine entscheidende Rolle.50 Zumeist beziehen die Verbraucher den Strom zu einer saisonalen Rate, die im Sommer in der Regel höher ist als im Winter. Diese Rate ergibt sich aus der variierenden Elektrizitätsnachfrage, der Verfügbarkeit unterschiedlicher Erzeugungsquellen und Kraftwerke sowie schwankenden Rohstoffpreisen. Die unterschiedlichen Verbrauchersektoren beziehen ihren Strom zudem zu verschiedenen Preisen. Wie sich aus den nachfolgenden Tabellen erkennen lässt, fallen die höchsten Kosten im privaten Sektor an. Das Transportwesen und der kommerzielle Bereich nehmen Plätze zwei und drei ein. Die Industrie zahlt deutlich niedrigere Preise, weil sie einen höheren Verbrauch aufweist und höhere Spannungen abnehmen kann.51 In 2010 stieg der durchschnittliche Endverbraucherpreis für alle Kundengruppen von US¢ 9,82 im Vorjahr um nur US¢ 0,01 auf US¢ 9,83 pro kWh. Über eine Dreijahresperiode hinweg gesehen, d.h. von 2007 bis 2010, stieg der Durchschnittsendpreis jedoch um insgesamt 7,7%. In 2008 erhöhte er sich in Hinsicht auf das vergangene Jahr in 47 der 50 Staaten, wohingegen er gegenüber 2009 in 17 von 50 Staaten sank. Tabelle 6: Elektrizitätspreise für Haushalte - USA und Deutschland im Vergleich (USD pro Kilowattstunde) Land 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 USA 0,084 0,087 0,090 0,095 0,104 0,106 0,113 0,115 0,116 Deutschland 0,136 0,176 0,198 0,212 0,222 0,263 k.A. k.A. k.A. Quelle: U.S. Energy Information Administration - International Energy Statistics, abgerufen am 04.04.2013 1) Endverbraucherpreise von Energie, inkl. Steuern. Wechselkurs des Veröffentlichungsdatums berücksichtigt. 2) Die US-Preise beinhalten bundesstaatliche und lokale Steuern, Energie- oder Nachfragegebühren, Kundenbetreuungsgebühren, Konzessionsabgaben, Kraftstoffpreisanpassungen sowie sonstige Gebühren, die dem Endverbrauchern während des gängigen Rechnungsverfahrens auferlegt werden. Preise beinhalten keine Rechnungsabgrenzungsposten, Kredite oder andere Anpassungen, wie z.B. Erlöse aus vorherigen Perioden. Die obige Tabelle zeigt, dass sich die Elektrizitätspreise im privaten Wohnsektor von US¢ 11,5 noch in 2009 gemessen, in 2010 auf US¢ 11,6 pro kWh erhöhten.52 50 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Electricity Explained, 2012, abgerufen am 02.04.2013 51 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Electricity Explained, 2012, abgerufen am 02.04.2013 52 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Electric Sales, Revenue, and Average Price, 2012 , abgerufen am 02.04.2013 23 Tabelle 7: Elektrizitätspreise für die Industrie - USA und Deutschland im Vergleich (USD pro Kilowattstunde) Land 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 USA 0,049 0,051 0,053 0,057 0,062 0,064 0,070 0,068 0,069 Deutschland 0,049 0,065 0,077 0,084 0,094 0,109 k.A. k.A. k.A. Quelle: U.S. Energy Information Administration - International Energy Statistics, abgerufen am 04.04.2013 1) Die US-Preise beinhalten bundesstaatliche und lokale Steuern, Energie- oder Nachfragegebühren, Kundenbetreuungsgebühren, Konzessionsabgaben, Kraftstoffpreisanpassungen sowie sonstige Gebühren, die dem Endverbrauchern während des gängigen Rechnungsverfahrens auferlegt werden. Preise beinhalten keine Rechnungsabgrenzungsposten, Kredite oder andere Anpassungen, wie z.B. Erlöse aus vorherigen Perioden. In den nächsten Jahren geht die EIA davon aus, dass der Strompreis aufgrund von sehr niedrigen Erdgaspreisen – Strompreise haben die Tendenz, der Entwicklung von Brennstoffen, insbesondere von Erdgas, zu folgen – von 9,8 US¢/kWh in 2010 auf 9,2 US¢/kWh in 2019 fallen und bis 2035 auf 9,5 US¢/kWh steigen wird (inflationsbereinigt).53 Viele Experten hingegen gehen von einem weiter steigenden Strompreis aus, der dem Trend der vergangenen Jahre folgt. Tabelle 8: Strompreisentwicklung nach Sektor in den USA (Cent pro Kilowattstunde) Haushalte Dienstleistungen Industrie Verkehr Alle Sektoren Oktober 2009 11.66 10.26 6.53 10.84 9.70 Oktober 2010 11.86 10.25 6.80 10.49 9.81 Oktober 2011 12.12 10.29 6.82 10.37 9.89 Januar 2012 11.39 9.83 6.46 9.69 9.61 Januar 2013 11.47 9.78 6.45 10.18 9.66 Quelle: Eigene Darstellung nach U.S. Energy Information Administration - Electric Power Monthly, 2013, abgerufen am 08.04.2013 3.6. Lage und Perspektive der Energiewirtschaft im Zielmarkt Generell kann gesagt werden, dass auch in den USA eine Weichenstellung in Richtung Energieeffizienz und Nachhaltigkeit erkennbar ist. Diese verläuft allerdings langsamer als in Deutschland und wird weniger durch Gesetze und Förderungen durch die Bundesregierung, sondern hauptsächlich durch lokale Regierungen und Grassroot Projekte (Bottom Up), eingeleitet. Dies ist zum Beispiel am Anstieg des Anteils Erneuerbarer Energien erkennbar. Zwischen 2009 und 2010 ist der Anteil von erneuerbaren Energien im Energieverbrauch von 7,587 Brd. Btu auf 8,049 Brd. Btu gestiegen. Dieser Anstieg beruht zum größten Teil auf einer Steigerung im Verbrauch von Biobrennstoffen (288 Mrd. Btu) und Wind (203 Mrd. Btu). Der Anteil Erneuerbaren Energien als Energiequelle soll erheblich steigen – um 72% bis zum Jahr 2035 – insbesondere im Bereich der Wind- und Bioenergie. 54 Gleichzeitig soll allerdings auch die Schiefergasförderung bis 2040 deutlich gesteigert werden. Kohle bleibt voraussichtlich die wichtigste Quelle für die Elektrizitätserzeugung, auch wenn der Anteil von 45% auf 43% leicht sinkt. Wie man aus Präsident Obamas State of the Union Address 2012 erkennen konnte, sind von einem US-amerikanischen Standpunkt folgende Punkte im Zusammenhang mit dem Energiemarkt von besonderer Wichtigkeit: Sicherung der Energieversorgung, Erhöhung der Unabhängigkeit von Energieimporten (Erdöl), 53 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Annual Energy Outlook Early Release, 2013 , abgerufen am 02.04.2013 54 Vgl.: U.S. Energy Information Administration - Renewable Energy Consumption and Electricity Preliminary Statistics, 2011, angerufen am 02.04.2013 24 Schaffung von Arbeitsplätzen.55 Ein wichtiges Argument für Erneuerbare Energien ist die Unabhängigkeit von Energieimporten. Allerdings bietet auch in den USA gefördertes Erdgas gute Möglichkeiten weniger importabhängig zu werden, insbesondere in Anbetracht der rasanten technologischen Entwicklung in den letzten Jahren im Bereich der Schiefergasproduktion. Präsident Obama hat in seiner Ansprache an die US-Bevölkerung im Januar 2012 neben der Entwicklung Erneuerbarer Energien die Nutzung von Erdgas im Transportwesen als einen Weg angepriesen, die Unabhängigkeit von Öl zu erreichen. 56 Ohne weitere grundsätzliche Änderungen der Politik und von Gesetzen wird der CO2-Ausstoß, vermutlich durch ein moderates Wirtschaftswachstum, einer stärkeren Bedeutung von Erneuerbaren Energien und Treibstoffen sowie ein langsameres Wachstum der Nachfrage an Energie, langsam anwachsen. Nachdem die CO2-Emissionen durch die Wirtschaftskrise in den letzten Jahren zunächst abgenommen haben, wird eine Steigerung erwartet, bei der die Ausstöße in 2027 wieder den Wert von 2005 annehmen. Neue Gesetze können diese Prognosen verändern und zu abweichenden Werten führen. Wie bereits dargelegt, gibt es auf nationaler Ebene kaum Gesetze und Standards, die auf dem Energiemarkt Gültigkeit besitzen. Daher haben viele Staaten in Eigeninitiative Standards festgelegt und definiert. Darüber hinaus plant die Environmental Protection Agency (EPA) schon seit längerem den Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2 zu regulieren. Bislang stieß sie dabei doch auf erhebliche Widerstände, unter anderem weil eine Regulierung auch gleichzeitig die Erhöhung der Strompreise bedeuten würde. 55 Vgl.: The White House - FACT SHEET: President Obama’s Blueprint to Make The Most of America’s Energy ResourcesState of Union Address, 26.01.2012, abgerufen am 02.04.2013 56 Vgl.: The White House - FACT SHEET: President Obama’s Blueprint to Make The Most of America’s Energy ResourcesState of Union Address, 26.01.2012, abgerufen am 02.04.2013 25 4. Energieeffizienz und Smart City Planning 4.1. Allgemeiner Überblick und Trends in den einzelnen Sektoren 4.1.1. Smart City Konzept Heutzutage beschäftigt sich Stadtplanung nicht mehr nur mit der Festlegung von Nutzungen einzelner Parzellen, dem Design von Gebäuden und der entsprechenden Versorgung mit Infrastruktur. Stadtplanung ist als integrative Tätigkeit zu sehen, die als Ziel hat, an die drei genannten Bereiche holistisch heranzugehen und zusätzlich ressourceneffiziente, nachhaltige Lösungen anzubieten, die zu einer höheren Lebensqualität und einer besseren Wirtschaft beisteuern. Zahlreiche neue Technologien unterstützen diese Entwicklung in Richtung „intelligente/smarte“ Stadtplanung und Stadtverwaltung, was zu dem mittlerweile vielseitig verwendeten Begriff „Smart City“ geführt hat. Dieses Smart City Konzept umfasst nicht nur die Planung selbst (z.B. Vereinfachung von Planung durch GIS (Geographische Informationssysteme) und Applikationen), sondern auch die Einbindung der Bevölkerung im Planungsprozess (etwa durch Online-Plattformen zur Bürgerbeteiligung), die effizientere Abwicklung der Verwaltung einer Stadt (IT, Smart Phone Applikationen etc.) sowie die Einflussnahme bzw. Bewusstseinsbildung auf das Verhalten der Bewohner einer Stadt (z.B. intelligente Parkraumbewirtschaftung durch Smart Phone Applikationen, Bewusstseinsbildung über Energieverbrauch durch Smart Metering, Attraktivierung von öffentlichen Verkehrssystemen durch Echtzeitanzeigen etc.). Smart City Planning umfasst somit sechs Achsen oder Dimensionen: (1) Smarte Wirtschaft (smart economy), (2) Smarte Mobilität (smart mobility), (3) Smarte Umwelt (smart environment), (4) Smarte Bewohner (smart people), (5) Smartes Wohnen (smart living) und (6) Smarte Verwaltung (smart government).57 Eine effiziente Vernetzung dieser sechs Achsen führt zu nachhaltiger und konkurrenzfähiger Wirtschaftsentwicklung, hoher Lebensqualität und einem effizienten Umgang mit natürlichen Ressourcen durch aktives Mitwirken der Bevölkerung. Voraussetzung dafür ist eine funktionierende Infrastruktur sowie die dafür notwendigen verwaltungstechnischen Voraussetzungen. Im Smart City Ranking innerhalb der USA belegen die Städte Boston (Innovation, Forschung und Entwicklung), San Francisco (Technologie), Seattle (e-governance und smart governance), New York City (Clinton 40 Climate Initiative und smart mobility), Washington, D.C. (ÖV-Infrastruktur und e-governance) sowie Chicago (Greening the City, Smart City Chicago, Digital Excellence Smart Communities Program) die oberen Plätze.58 Für die vorliegende Zielmarktanalyse wird speziell das Thema Energieeffizienz im Zusammenhang mit Smart City und Chancen für deutsche Unternehmen in den damit verbundenen Sektoren betrachtet. Der Schwerpunkt wird hierbei auf den Gebäudesektor und städtische Infrastruktur gelegt. 4.1.2. Aktuelle Herausforderungen der US-Stadtplanung Immer strenger werdende Regulierungen im Bereich Energieeffzienz, das Bewusstsein über die negativen Auswirkungen von Energieerzeugung und -verbrauch, steigende Bevölkerungszahlen in den Metropolregionen sowie schlechte Gebäudesubstanzen und veraltete, ineffziente Infrastruktursystem, stellen US-Stadtplaner vor neue Herausforderungen 57 Vgl.: CoExist: What Exactly Is A Smart City?, abgerufen am 19.06.2013 58 Vgl.: CoExist: The Top 10 Smartest Cities In North America, abgerufen am 21.06.2013 26 und haben mittlerweile auch in den USA dazu geführt, dass es zu einem Umdenken in Richtung Energieeffizienz in der Stadtplanung kommt. Laut Brookings Institution ist derzeit in den USA wieder ein klarer Trend zur Urbanisierung erkennbar. D.h. die Bevölkerung zieht wieder in die Städte bzw. in Metropolregionen und die Bevölkerungszahlen in den Großstädten beginnen zu steigen. Gleichzeitig stagniert derzeit die Bevölkerung in den Vororten (den sogenannten Suburbs) und immer mehr Betriebe verlagern ihre Standorte in die Vororte, was zu einem Mix aus Wohnen und Arbeiten sowohl in den Innenstädten als auch in den Vororten führt.59 Über 80% der US-Bevölkerung leben in Großstädten. Die fünf größten Metropolregionen in den USA sind New York City (über 19 Mio. Einwohner), Los Angeles (über 12 Mio. Einwohner), Chicago (über 9 Mio. Einwohner), Dallas (über 6 Mio. Einwohner) und Houston (über 6 Mio. Einwohner).60 Das Bevölkerungswachstum von 2010 bis 2025 wird derzeit für die Metropolregionen Chicago mit plus 20%, für Los Angeles mit plus 19% und für New York City mit plus 17%, prognostiziert.61 Laut Brookings Institution beherbergen die 100 größten Metropolregionen in den USA über 63% aller Wohngebiete der USA. Gleichzeitig werden dort 64% aller Fahrzeugkilometer zurückgelegt und 56% aller CO2-Emissionen erzeugt.62 Ein Artikel im Online-Magazin „Governing“ berichtete im Juni 2013, dass, verglichen mit anderen US-Städten, speziell Chicagos Innenstadt (the Loop) in den letzten Jahren massiven Zuzug verzeichnen konnte. In 2010 lebten mehr als 140.000 Einwohner im greater Loop, was trotz der Finanzkrise einem Zuwachs von mehr als 30% im letzten Jahrzehnt entspricht. Gleichzeitig siedeln sich auch immer mehr Unternehmen wieder in Chicagos Innenstadt an, wie etwa Motorola Mobilty im letzten Jahr, was zu 3.000 neuen Arbeitsplätzen führte.63 Mit steigenden Bevölkerungszahlen in den Metropolregionen muss auch die Infrastruktur entsprechend angepasst, ausgebaut und effizienter gestaltet werden. Energieeffiziente, nachhaltige Lösungen werden dabei immer wichtiger. Hinzu kommt, dass gerade städtische Bevölkerungsgruppen dazu tendieren, vom PKW (motorisierter Individualverkehr, MIV) auf den öffentlichen Verkehr (ÖV) umzusteigen. Aufgrund von Verkehrsüberlastungen, hohen Preisen für Parkplätze und dem wachsendem Bewusstsein für energieeffizientere, umweltfreundliche Verkehrsmittel, führt dies zu einer wachsenden Nachfrage nach städtischen ÖV-Systemen. Hauptproblem bei der US-Infrastruktur sind nach wie vor die mangelnden Finanzierungsmöglichkeiten. Der Anteil öffentlicher Ausgaben für Infrastruktur gemessen am BIP wird von Jahr zu Jahr niedriger. So sank etwa der Anteil öffentlicher Ausgaben für Transport- und Wasserinfrastruktur von den 1960er Jahren bis 2007 von ursprünglich über 3% auf etwa 2,4%.64 Laut der American Society of Civil Engineers (ASCE) müssen bis 2020 insgesamt über 3,6 Billionen USD in die Infrastruktur Amerikas investiert werden, was einem jährlichen Investitionsvolumen von 454 Mrd. USD entspricht. Derzeit stehen jedoch lediglich rund 253 Mrd. USD an jährlichen Fördergeldern zur Verfügung.65 Nach wie vor gibt es keinen nationalen Infrastrukturplan in den USA. Bereits seit 2010 wird allerdings unter der Obama Regierung eine nationale Infrastruktur Bank diskutiert. Damit sollen private Investitionen im Bereich öffentlicher Infrastrukturen attrativer gestaltet werden. 50 Mrd. USD sollten damals für attraktive Finanzierungsmodelle 59 Vgl.: Brookings Institution (2011) 60 Vgl.: US Census Bureau (2011) 61 Vgl.: Urban Land Institute (2013) 62 Vgl.: Brookings Institution (2011) 63 Vgl. GOVERNING: The Chicago Paradox, Juni 2013, agerufen am 20.06.2013 64 Vgl.: GTAI (2012) 65 Vgl.: American Society of Civil Engineers (2013) 27 (Steuervergütung, niedrigverzinste Kredite, etc.) zur Verfügung gestellt werden. Bis heute wurde dies allerdings nicht umgesetzt.66 Gleichzeitig wurde von den Republikanern vorgeschlagen, den einzelnen Bundesstaaten zu erlauben, derartige Infrastrukturbanken individuell aufzubauen. In der Zwischenzeit hat die Stadt Chicago ein Finanzierungsmodell mit ihrem sog. Infrastructure Trust Fund (mehr Informationen dazu siehe Kapitel 4.6.2) auf Stadtebene ins Leben gerufen.67 Die USA sind sich dessen bewusst, dass sie, wenn sie am internationalen Markt wettbewerbsfähig bleiben wollen, in naher Zukunft massiv in ihre Infrastruktur investieren müssen. Ein Infrastruktur-Qualitätsranking im Global Competitive Report des World Economic Forums zeigt, dass die USA mittlerweile nur noch Platz 25 weltweit belegt, hinter Ländern wie der Schweiz (1), Finnland (3), Frankreich (5), Österreich (8) und Deutschland (9).68 Auch im Gebäudesektor und speziell im Bereich des energieeffizienten bzw. nachhaltigen Bauens (in den USA Green Building genannt), liegen die USA noch massiv hinter Europa. Was in Deutschland und anderen europäischen Ländern als Standard gilt, lässt sich in den USA oft nur durch spezielle Fördermaßnahmen umsetzen. In Bereichen der Passivhausbauweise führen gesetzliche Regelungen in US-Bauordnungen sogar teilweise zur Verhinderung des Einsatzes der entsprechenden Technologien. Speziell im Gebäudesektor und im Bereich städtischer Infrastrukturen (speziell Verkehrs-, Wasser-/Abwasser- und Energieinfrastruktur) sind jedoch oder gerade deshalb derzeit massive Entwicklungen in Richtung Energieeffzienz erkennbar, die auch auf Chancen für deutsche Unternehmen schließen lassen. Zum Thema der zukünftigen Entwicklung von Energieeffizienzmaßnahmen in US-Städten wurde außerdem von der US Conference of Mayors eine Befragung durchgeführt. Die US Conference of Mayors, ein offizieller nichtparteilicher Verband aller US-amerikanischen Städte mit mehr als 30.000 Einwohnern, führte im Jahr 2011 in Kooperation mit Siemens und Global Scan Incorporated eine Umfrage durch, bei der 396 Bürgermeister in allen 50 Staaten zu Plänen, Bedürfnissen und Dringlichkeiten im Bereich Erneuerbare Energien und Energieeffizienz in ihren Städten befragt wurden. 69 Die wichtigsten Ergebnisse fassen sich wie folgt zusammen: 75% aller befragten Städte erwarten trotz konjunktureller Schwierigkeiten eine Ausweitung der Clean Energy Technologien über die nächsten fünf Jahre. Die größte Hürde für die Verbesserung von Energieeffizienz und -einsparung sehen die Städte in der finanziell angespannten Lage. Als besonders vielversprechende und zukunftweisende Technologien, um Energieverbrauch und CO2-Ausstoß zu verringern, nannten 76% aller Städte LED und andere energieeffiziente Lichttechnologien, Energiespartechnologien im Gebäudebereich (68%) und Solaranlagen zur Stromproduktion (46%). Es konnte gezeigt werden, dass Energy Efficiency and Conservation Block Grants den Städten geholfen haben, in innovative Energietechnologien und Effizienzmaßnahmen zu investieren. Die befragten Bürgermeister machten deutlich, dass wirtschaftliche Vorteile nach wie vor ein Schlüsselelement bei der Implementierung ihrer Energiestrategien sind. Für ein Drittel aller Städte ist Anpassung an den Klimawandel bereits ein fester Bestandteil ihrer Budgetplanung bzw. ihrer geplanten Investitionsprogramme. 25% aller Städte haben sich bereits Ziele für die erhöhte Nutzung von erneuerbaren Energiequellen gesetzt. 66 Vgl.: Stieninger, P. (2012) 67 Vgl.: The Hill: Bill Clinton wants Congress to 'look again' at infrastructure bank, 14.06.2013, abgerufen am 03.07.2013 68 Vgl.: Urban Land Institute (2013) 69 Vgl.: US Conference of Mayors (2011) 28 Abbildung 5: Ergebnis Umfrage – meistversprechende Technologien zur Energieeffizienz in US-Städten Quelle: U.S. Conference of Mayors [ed.] (2011) Die Nummer eins der zukunftsweisenden Technologien im Stadtentwicklungsbereich stellt für 75% aller Bürgermeister energieeffiziente Lichtanlagen und LED-Technologien dar. Zwei von drei Städten (68%) halten Energiespartechnologien im Gebäudebereich für die zweit wichtigste Clean Energy Maßnahme. Andere Technologien beinhalten Solaranlagen zur Stromerzeugung (46%), energieeffiziente Geräte und Pumpen (44%) und Hybridfahrzeuge (40%). Bei den Antworten wurden strukturelle Unterschiede zwischen den geografischen Regionen deutlich. So zeigten sich Städte im Westen und Nordosten deutlich offener gegenüber Solartechnologien, während der Mittlere Westen mehr auf Windkraft- und Geothermalanlagen vertraut und alternativen Fahrzeugantrieben eher skeptisch gegenübersteht. Abbildung 6: Ergebnis Umfrage – bereits implementierte Technologien in US-Städten Quelle: U.S. Conference of Mayors [ed.] (2011) Die oben verdeutlichten Erwartungen an Technologieschwerpunkte im Energiebereich sind größtenteils konsistent mit den Erfahrungen, die die Städte mit bereits installierten Technologien gemacht haben. So nehmen energieeffiziente 29 Beleuchtungsanlagen auch im Ranking der am häufigsten eingesetzten Energietechnologien mit 85% den ersten Platz ein, gefolgt von Energiespartechnologien im Gebäudebereich (71%), energieeffizienten Geräten und Pumpen (64%) sowie Hybridfahrzeugen (60%). In den folgenden Kapiteln, werden dazu die derzeitigen Trends und der Status Quo je Sektor erläutert. In weiterer Folge werden Planungsziele sowie diverse Programme auf nationaler Ebene sowie für Chicago und andere Beispielstädte des Mittleren Westens beschrieben. 4.2. Energieeffizienz im Gebäudesektor 4.2.1. Ausgangslage in den USA Der Energieverbrauch in Gebäuden (Wohngebäude und kommerziell genutzte Gebäude) beträgt in den USA 41% des gesamten Energieverbrauchs70 und verursacht etwa 38% aller CO2-Emissionen in den USA.71 Dabei werden laut US Department of Energy 74% des Stroms, der in den USA generiert wird, von Gebäuden konsumiert.72 Betrachtet man diese Zahlen auf Großstadtebene, so sind diese noch viel dramatischer. Laut PlaNYC2030 sind in New York City 94% des Energieverbrauchs auf Gebäude zurückzuführen und der Energiekonsum in Gebäuden macht etwa 80% der Treibhausgasemissionen aus.73 In Chicago beläuft sich der Anteil der Treibhausgasemissionen durch Energieverbrauch in Gebäuden auf etwa 70%.74 Abbildung 7: Energieverbrauch nach Sektoren in den USA Quelle: GreenBusinessWatch: US Home Energy Use [infographic], abgerufen am 22.07.2013 Wenn es um Energieeffizienz in Gebäuden geht, liegt die USA nach wie vor hinter Deutschland und anderen europäischen Ländern. Dies hat vielseitige Gründe:75 70 Vgl.: The Energy Collective: Home Energy Use in the US, 19.02.2014, abgerufen am 25.06.2013 71 Vgl.: The Energy Collective: Growth of Energy Efficient Buildings, 16.02.2013, abgerufen am 25.06.2013 72 Vgl.: Stieninger, P. (2012) 73 Vgl.: City of New York - PlaNYC 2030, abgerufen am 02.07.2013 74 Vgl.: Chicago Climate Action Plan, abgerufen am 15.07.2013 75 Vgl.: Stieninger, P. (2012) 30 Die nach wie vor vergleichsweise niedrigen Energiepreise führen zu längeren Amortisationsphasen von Energieeffizienzmaßnahmen. Hinzu kommt, dass Amerikaner zu einer eher kurzfristigen Denkweise tendieren, wenn es um Investitionen geht. Investitionen, die sich erst in 10 Jahren rechnen, wie das im Energieeffizienzbereich oft der Fall ist, sind für Amerikaner undenkbar. Dies lässt sich unter anderem durch den relativ mobilen Lebensstil (Amerikaner wechseln ihren Wohnort viel öfter als Durchschnittseuropäer) erklären. Ein weiterer Grund für das Nachhinken Amerikas im Energieeffizienzbereich sind vermutlich die fehlenden gesetzlichen Regulierungen zur Energieeffizienz. Energieeffizienzmaßnahmen werden zwar vielseitig gefördert, ein Unterbleiben derer wird allerdings nicht bestraft, so wie das in Deutschland etwa durch Nichterteilen der Baugenehmigung der Fall wäre. Während in Europa vergleichsweise strenge Bauverordnungen gelten und die Einhaltung gewisser Energieeffizienzstandards verpflichtend ist, werden Energieeffizienzmaßnahmen in den USA kaum gesetzlich vorgeschrieben. Generell ist zu sagen, dass es in den USA keine nationale Bauordnung gibt. Bauordnungen (Building Codes) werden von den einzelnen Staaten und lokalen Verwaltungen festgelegt und können deshalb regional sehr unterschiedlich sein. So liegt es auch an den Staaten, ob und inwiefern sie die Richtlinien des International Energy Conservation Codes (IECC) implementieren. Der IECC wird vom International Code Council (IIC) entwickelt, eine 1994 gegründete NonprofitOrganisation, die bei der Zusammenlegung verschiedener regionaler Codeentwicklungsorganisationen entstand, um den regulatorischen Bedürfnissen des Landes mit einheitlicheren Richtlinien entgegenzukommen.76 Der Code wird alle drei Jahre erneuert und reguliert die minimalen Energieeinsparungsanforderungen von neuen privaten und gewerblichen Gebäuden. Er definiert Richtlinien für alle Arten von Energieverbrauch in Gebäuden, wie z.B. für das Heizen und Kühlen von Räumen, die elektrische Beleuchtung, die Warmwasserbereitung und den Energieverbrauch von Haushaltsgeräten, reguliert aber auch die Wärmedämmung und Isolationsanforderungen von Wänden und Dächern neuer Gebäude. 77 Seit 2000 wird im Bereich des nachhaltigen Bauens in den USA die sogenannte LEED-Zertifizierung (Leadership in Energy and Environmental Design) des US Green Building Councils (USGBC) angewandt, welche zusätzlich zur Energieeffizienz auch die Bewertung von Raumqualität, Wassereffizienz, Anbindung an öffentlichen Verkehr etc. beinhaltet. Weitere Bewertungs- und Zertifizierungssysteme im Energieeffizienzbereich sind die Standards der American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers (ASHRAE) sowie das EnergyStar Programm vom US Department of Energy. Diese Programme und Regelungen werden im Kapitel 0 detailliert beschrieben. Die meisten Gesetze im Bereich energieeffizientes Bauen betreffen lediglich den öffentlichen Sektor. Manche Staaten verpflichten ihre kommunalen Regierungen, bei öffentlichen Bauprojekten gewisse Standards einzuhalten, wie z.B. in Illinois durch das Energy Building Act 2009. Manche Städte, wie etwa Chicago, Illinois, Atlanta, Georgia und Los Angeles, Kalifornien, schreiben LEED-Zertifizierungen für öffentliche Gebäude vor. Nur einige wenige Städte und Gemeinden verlangen auch LEED-Zertifizierungen vom privaten Sektor (etwa Santa Monica (Kalifornien) oder Washington, D.C.).78 Die nachfolgende Abbildung zeigt die Top 10 der US-Staaten mit der höchsten Anzahl an LEED zertifizierten Gebäuden. Kalifornien übernimmt dabei die Führung. Außerdem ist dabei erkennbar, dass im Mittleren Westen (der die Schwerpunktregion dieser Zielmarktanalyse bildet) Illinois einen oberen Platz einnimmt, was an den vielen Zertifizierungen in Chicago liegt. 76 Vgl.: ICC – About IIC, abgerufen am 25.06.2013 77 Vgl.: National Roofing Contractors Association - IECC, abgerufen am 25.06.2013 78 Vgl.: Stieninger, P. (2012) 31 Abbildung 8: Top 10 Staaten nach Anzahl der LEED zertifizierten Gebäude in den USA Quelle: USGBC: Top 10 U.S. Cities Ranked By Total Number of LEED Projects, abgerufen am 18.06.2013 Minneapolis (Minnesota) ist die erste Stadt im Mittleren Westen, die eine Energy Benchmarking and Disclosure Rule für gewerblich genutzte Gebäude einführt. Damit müssen ab 2015 private, gewerblich genutzte Gebäude, die größer als 50.000f2 (etwa 4.600 m2) sind, ihren jährlichen Wasser- und Energieverbrauch bekanntgeben. Derartige Programme gibt es bereits in Austin (Texas), New York City (New York), Philadelphia (Pennsylvania), San Francisco (Kalifornien), Seattle (Washington) und Washington, D.C. In Seattle (Washington) werden derzeit bereits mehr als 87% aller kommerziell genutzten Gebäude und Mehrfamilienhäuser auf diese Weise kontrolliert.79 Ein derzeit erkennbarer Trend zu strenger werdenden Regulierungen sowie wachsendes Umwelt- und Ressourcenbewusstsein lassen in diesem Bereich auf zahlreiche Chancen für deutsche Unternehmen schließen. Auf längere Sicht betrachtet, hat die Energieeffizienz in Gebäuden in den USA in den letzten Jahrzehnten bereits eine wünschenswerte Entwicklung aufzuweisen. Seit 1980 ist die Energieintensität von Gebäuden um mehr als 40% gesunken.80 Dies ist vor allem auf einen geringeren Energieverbrauch im Neubau sowie auf erhöhte Energieeffizienz von Haushaltsgeräten, Heiz-, Lüftungs- und Klimaanlagen zurückzuführen. Dies wird auch durch Zahlen der US Energy Information Administration bestätigt, die in ihrem Residential Energy Consumption Survey (RECS) herausgefunden hat, dass Wohnhäuser, die im Jahr 2000 und später gebaut wurden, zwar 30% größer sind, aber nur 2% mehr Energie verbrauchen als solche, die vor 2000 gebaut wurden. Nach 2000 gebaute Gebäude verbrauchen durchschnittlich 21% weniger Energie für die Beheizung von Räumen. So sank der Anteil von 53,1% in 1993 auf 41,5% in 2009. 81 79 Vgl.: GreenBiz: Cities push for energy data on commercial buildings, 13.02.2013, abgerufen am 26.06.2013 80 Vgl.: The Energy Collective: Growth of Energy Efficient Buildings, 16.02.2013, abgerufen am 25.06.2013 81 Vgl.: U.S. Energy Information Administration: Newer U.S. homes are 30% larger but consume about as much energy as older homes, 12.02.2013, abgerufen am 25.06.2013 32 Abbildung 9: Energieverbrauch in Privathaushalten in den USA, 1993 und 2009 Quelle: U.S. Energy Information Administration: Heating and cooling no longer majority of U.S. home energy use, 07.03.2013, abgerufen am 25.06.2013 Der Gesamtenergieverbrauch steigt nach wie vor. Es findet allerdings eine Umverteilung des Energieverbrauchs statt. Der Energieverbrauch durch Klimaanlagen ist seit 1980 um 56% angestiegen, der von Haushalts- und Elektrogeräten und Licht von 24% auf 34,6%.82 Diese Verschiebung des Energieverbrauchs spricht dabei nicht gegen die Energieeffizienzentwicklung der Geräte, sondern ist auf einen allgemein stark erhöhten Gebrauch und eine ständig wachsende Anzahl derer zurückzuführen und zeigt gleichzeitig eine generell verbesserte Isolierung und Wärmedämmung von Gebäuden, effizientere Fenster und anderen Baumaterialien in Regionen, wo mehr geheizt als gekühlt wird. Dennoch gibt es auch hier noch ein erhebliches Verbesserungspotenzial. Laut US Energy Department gehen nach wie vor rund 42% der Energie in einem durchschnittlichen Wohn- oder Gewerbsgebäude aufgrund der schlecht isolierten Gebäudehülle (Türen, Dächer, Fußböden, Dachböden und Fundamente) nach außen verloren. 83 Im Vergleich zu Deutschland bestehen in den USA, aufgrund der Größe des Landes, regional viel größere Unterschiede beim Heiz- bzw. Kühlbedarf. Die nachfolgende Abbildung zeigt die regionale Verteilung der Heizgradtage und der Kühlgradtage in den USA. Der Mittlere Westen deckt drei Zonen ab. 82 Vgl.: U.S. Energy Information Administration: Heating and cooling no longer majority of U.S. home energy use, 07.03.2013, abgerufen am 25.06.2013 83 Vgl.: GTAI: Wieder günstigere Aussichten auf dem US-Markt für Baumaterialien, 05.12.2012, abgerufen am 25.06.2013 33 Abbildung 10: Regionale Verteilung Heizgradtage und Kühlgradtage Quelle: Ludwig, P. (2013), CNT Energy 2013 [ed.]; U.S. Energy Information Administration – U.S. Climate ZonesHouseholds, abgerufen am 25.07.2013 4.2.2. Entwicklungstrends und Marktchancen Das Bewusstsein über den großen Aufholbedarf der USA im Vergleich zu vielen europäischen Ländern ist in den letzten Jahren massiv angestiegen. Der Markt für Green Building hat in den letzten drei Jahren ein rasantes Wachstum hingelegt. Laut dem 2013 Dodge Construction Green Outlook-Bericht,84 veröffentlicht im November 2012 von McGrawHill, ist der Markt (Wohngebäude und kommerziell genutzte Gebäude) von 10 Mrd. USD in 2005 auf 78 Mrd. USD in 2011 gewachsen. Für 2013 sagte der Bericht ein Wachstum auf 98 bis 106 Mrd. USD voraus bzw. eine Verdreifachung dessen bis 2016.85 Der Anteil der Projekte im Bürogebäudebereich betrug 2011 etwa 20%, weitere 20% waren Schulen und Universitätsgebäude, 11% Gebäude in der Gesundheitswirtschaft, 13% Regierungsgebäude und 19% Wohngebäude.86 Im Bereich der Energieeffizienz in Wohngebäuden wurde für 2012 ein Anstieg von 20% geschätzt. In 2013 wird ein weiterer Anstieg um 2% bis 5% erwartet, so dass der Marktanteil etwa einem Wert von 34 Mrd. USD bis 38 Mrd. USD entsprechen wird. Eine Prognose für 2016 geht von einem Marktanteil von 29% bis 38% am US-Baumarkt mit einem Wert von 89 Mrd. USD bis 116 Mrd. USD aus.87 Diese Prognose hängt nicht zuletzt von der Unterstützung durch die politische Seite ab, die sowohl auf föderaler als auch bundesstaatlicher Ebene stattfindet, wobei aus Washington, D.C. eher allgemeine Zielvorgaben und Fördergelder 84 Vgl.: McGraw-Hill – 2013 Dodge Construction Green Outlook-Bericht, abgerufen am 25.06.2013 85 Vgl.: Albuquerque Business First: McGraw Hill: Green building outlook strong, 16.11.2012, abgerufen am 25.06.2013 86 Vgl.: Stieninger, P. (2012) 87 Vgl.: The Energy Collective: Growth of Energy Efficient Buildings, 16.02.2013, abgerufen am 25.06.2013 34 kommen, die dann von den Staaten und lokalen Regierungen individuell in konkrete Baurichtlinien und Förderprogramme umgewandelt werden. Aufgrund von unterschiedlichen umweltpolitischen Denkweisen, budgetären Prioritäten in den einzelnen Staaten und Differenzen in der Unterstützung durch private Organisationen, kann das Ausmaß der jeweiligen tatsächlichen Förderungen sehr unterschiedlich ausfallen. Die vom US Department of Energy ins Leben gerufene Better Building Challenge bietet eine Plattform für Experten und Interessensgruppen zur Unterstützung von Energieeffizienzprojekten im Gewerbe- und Industriebereich. Durch eine technische Beratung und den Austausch zu Technologiethemen soll eine verbesserte Energieeffiezenz in diesen Bereichen erreicht werden.88 Präsident Obama hat angekündigt, Gebäudeeffizienz während seiner zweiten Amtszeit zu einer Priorität zu machen.89 In 2013 wurden bereits größere Initiativen gestartet, bei denen IBM und GSA (US General Service Administration) zusammenarbeiten, um die Energieeffizienz der 50 energieintensivsten Gebäude der Bundesregierung, inklusive des Weißen Hauses, zu verbessern. Durch das American Recovery and Reinvestment Act Gesetz (ARRA) von 2009 wurde das Advanced Energy Manufacturing Tax Credit Programm ins Leben gerufen. Damit werden Steuergutschriften, sogenannte tax credits, für Projekte in den Bereichen der sauberen und Erneuerbare Energien (clean energy) und Energieeffizienzprodukte bereitgestellt. In der ersten Runde wurden bereits von dem US Departments of Energy und dem US Department of the Treasury 2,3 Mrd. USD für 183 Projekte zur Verfügung gestellt – weitere 150 Mio. USD sind noch zu verteilen. Qualifizieren können sich unter anderem Fertigungsunternehmen in den Bereichen Erneuerbare Energien, Strom und Stromnetze, Energiespeichersysteme, Ausrüstung für Energiesparen inklusive Lichtanlagen und Smart GridTechnologien und viele mehr. Nachdem der Steueranreiz für gewerbliche Gebäude von vielen Kritikern als zu niedrig angesehen wurde, wurde in 2012 das Commercial Building Modernization Act dem Senat vorgelegt, um den Steuerabzug von 1,80 USD/f 2 für Energieeinsparung von 50% auf 3 USD/f2 für eine Energieeinsparung von 20% zu erhöhen, die mit wachsender Einsparung ebenfalls noch weiter angehoben wird. Durch den erhöhten Anreiz erhofft man sich mehr als 77.000 zusätzliche Stellen im Bauwesen, der industriellen Fertigung und im Dienstleistungsbereich in den gesamten USA und eine zusätzliche Erhöhung der nationalen Energiesicherheit und -unabhängigkeit. Das Gesetz wurde allerdings bis heute nicht durchgesetzt.90 Informationen zu Förderprogrammen in den USA werden in Kapitel 4.7.3 angeführt. Generell is zum US-Immobilienmarkt zu sagen, dass der Zusammenbruch des US-Wohnimmobilienmarkts in 2008 viele Wirtschaftsbereiche des Bausektors dramatisch abstürzen lassen hat. In letzter Zeit gibt es jedoch Anzeichen, die auf eine Erholung der Bauindustrie hindeuten bzw. eine Periode einläuten, in der die zahlreichen aufgeschoben Bau- und Investitionsprojekte von damals nun nachgeholt werden. Die Erholung des Baugewerbes hat sich bereits in den Arbeitsplatzstatistiken aus diesem Jahr niedergeschlagen. Seit Februar 2013 erlebten Konstrukteure, Architekten und Ingenieure einen signifikanten Anstieg bei der Schaffung von Arbeitsplätzen. Von 236.000 zusätzlichen Stellen, um die die US-Wirtschaft im Februar gewachsen ist, fielen 3.100 auf das Architektur- und Ingenieurswesen und 48.000 auf das Bausegment. Letzteres stellte eine Weiterführung des Vormonatstrends dar, der sich mit 28.000 neuen Stellen im Januar und 30.000 im Dezember 2012 bereits in diese Richtung andeutete. 91 88 Vgl.: U.S. Department of Energy - Better Buildings Challenge, abgerufen am 02.07.2013 89 Vgl.: The Energy Collective: Growth of Energy Efficient Buildings, 16.02.2013, abgerufen am 25.06.2013 90 Vgl.: Coalition for Better Buildings: New Senate Bill Would Spur Job Creation in Hard-Hit Construction Industry via Under-Used Building Energy Efficiency Tax Deduction, 02.10.2012, abgerufen am 25.06.2013 91 Vgl.: ARCHITECT Magazine: February Jobs: A Big Boost for Construction, Architecture, and Engineering, 08.03.2013, abgerufen am 25.06.2013 35 Während die Gesamtentwicklung von Stellenschaffung am US-Arbeitsmarkt in den darauffolgenden Monaten bis heute etwas abgeflacht ist und die Anzahl neuer Stellen sich mit 138.000 Stellen im März, 149.000 im April und 175.000 im Mai im Verhältnis zum Februar reduziert hat, ist die Zahl der Neustellenschaffung im Architektur- und Ingenieursgewerbe stetig gewachsen – im Mai zuletzt um 4.900 Stellen.92 Bautätigkeiten sind im Mai dieses Jahres bereits um 5% zum April gestiegen. Der Großteil der Projekte findet derzeit im Bereich kommerziell genutzter Gebäude statt. Hier gab es im Mai einen Anstieg von über 9%. Speziell ein Anstieg im Bereich des Einzelhandels und der Einkaufscenter konnte verzeichnet werden. Der Bereich der Wohngebäude stieg im Mai 2013 um 3%, wobei Einfamilienhäuser in diesem Jahr eine um 26% höhere Wachstumsrate und Mehrfamilienhäuser eine um 24% höhere Wachstumsrate im Vergleich zum Vorjahr aufweisen. Im Einfamilienhausbereich liegt der Mittlere Westen mit einem Anstieg von 6% im Mai 2013 an der Spitze. Die Top 5 Metropolregionen im Mehrfamilienhausbereich sind New York City (New York), Miami (Florida), Washington, D.C., Boston (Massachusetts) und Los Angeles (Kalifornien).93 Besonders der US-Markt für Baumaterialien verzeichnet eine ansteigende Nachfrage. Laut GTAI dürfen Bauzulieferunternehmen seit letztem Sommer in den USA auf eine zunehmende Absatzdynamik hoffen. Vor allem im Häuser- und Wohnungsbereich gibt es erheblichen Nachholbedarf. Dabei gibt es vor allem Nachfrage nach Kunststoff und Kompositmaterialien, wie beispielsweise Fenster und Türen. Gute Wachstumschancen bieten sich für moderne Materialien zur Isolation und Wärmedämmung. Eine Erholung im Bausektor sollte außerdem die während der Krise stark in Mitleidenschaft gezogene Holzbranche in eine Aufwärtsbewegung bringen. Das Marktforschungsinstitut Freedonia Group sieht dies allerdings begleitet von einer strukturellen Verschiebung von Naturhölzern zu Holzmischmaterialien und Kunststoffimitaten. Produkte mit anerkannten Produktsiegeln, die die umweltfreundliche Herstellung und Herkunft aus nachhaltig bewirtschafteten Forstkulturen attestieren, wird in Zukunft eine größere Bedeutung beigemessen.94 In der Bauglasbranche ist ebenfalls ein Aufschwung für die nächsten Jahre zu erwarten. Hier wird allerdings mit einer zunehmenden Bedeutung von innovativen High-Tech-Produkten wie Sicherheitsglas, Sonnenschutzglas und anderen „Smart Glasses“ gerechnet, mit einem überdurchschnittlichen Wachstumspotenzial im Gewerbeimmobilienbau. Durch „Smart Glasses“ oder intelligente Fenster können einerseits Gebäude energieeffizienter betrieben werden (je nach Sonneneinstrahlung verdunkelt oder erhellt das Glas automatisch) und tragen außerdem zu einem besseren Raumklima und -qualität bei. Gleiches gilt für die Nachfrage nach Produkten wie Wärmedämm- und Isolierglas bzw. Solararchitekturen und Solarenergieanlagen, für die es von staatlicher Seite Unterstützung durch öffentliche Förderprogramme gibt. Solarenergie steht derzeit auch in der Stadt Chicago ganz oben auf der Prioritätenliste. Die Stadt will die Installation von PV-Anlagen an öffentlichen Gebäuden in den nächsten Jahren massiv fördern.95 Auch Bauisolationsmaterialien profitieren nicht nur von der anziehenden Baukonjunktur, sondern von zahlreichen Aktivitäten des öffentlichen Sektors zur Verbesserung von Energieeffizienz in Gebäuden. Da die Anschaffungskosten jedoch weiterhin ein entscheidender Faktor sind, sind günstige Dämmmaterialien wie Glaswolle und künstliche Schaumstoffe weiterhin sehr gefragt. Die staatlich unterstützten Verbesserungen von Gebäudeeffizienz, die auch durch ein wachsendes Bewusstsein in der Bevölkerung einen Anstieg erfahren, stellen eine zentrale Motivation bei der (Neu-) Anschaffung von Fenstern oder Türen dar. Hier besteht nach wie vor großes Potenzial, da z.B. der Anteil der Wohnhäuser mit nur einfach verglasten Fenstern auch heute noch rund 40% beträgt. Diese Entwicklungen werden von Entscheidungen auf der jeweils zuständigen Verwaltungsebene bezüglich Effizienzvorgaben maßgeblich beeinflusst. Auch 92 Vgl.: ARCHITECT Magazine: May Jobs: More Jobs in Architecture, Engineering, and Construction, 07.06.2013, abgerufen am 25.06.2013 93 Vgl.: National Mortgage Professional: New Construction Starts Rise Five Percent in May, 24.06.2013, abgerufen am 2.07.2013 94 Vgl.: GTAI: Wieder günstigere Aussichten auf dem US-Markt für Baumaterialien, 05.12.2012, abgerufen am 24.06.2013 95 Vgl.: City of Chicago - Sustainable Chicago 2015 Action Agenda, abgerufen am 15.07.2013 36 die geografischen Bedingungen spielen für die Nachfrage am Fenster- und Türenmarkt eine entscheidende Rolle. Während im Süden des Landes wegen der Hurrikan-Gefahr eher auf eine solide Bauweise geachtet wird, legt man im kälteren Norden eher Wert auf gute Wärmedämmungseigenschaften. 96 Ein immer wichtiger werdendes Thema sowohl im Wohn- als auch im Gewerbegebäudebereich ist außerdem die Installation von Smart Meters. Diese dienen zur beinahen Echtzeitanzeige von Energie- oder auch Wasserverbrauch von Gebäuden und einzelnen Wohneinheiten. Durch Smart Meters kann diese Information direkt an den Endverbraucher übermittelt werden, was zur Bewusstseinsbildung über den eigenen Energieverbrauch beiträgt. Diese Smart Meter Lösungen haben nicht nur den Vorteil, energieeffizienteres Verhalten bei den Endverbrauchern zu generieren (der Endverbraucher erkennt Einsparpotenziale), sondern auch zur intelligenteren Steuerung von Energienetzen generell (Smart Grid). Dieses Thema wird im Kapitel 4.5 genauer beleuchtet. 4.2.3. Chicago und der Mittlere Westen Wie bereits erwähnt, erleben US-Städte derzeit wieder eine Reurbanisierung. D.h. es ist ein eindeutiger Trend erkennbar, dass sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen wieder in die Städte ziehen. Nach dem Einbruch des Immobilienmarktes während der Finanzkrise erlebt Chicagos Bausektor langsam wieder einen Aufschwung. Speziell in der Innenstadt wird in den kommenden Jahren wieder mit mehr Bautätigkeit gerechnet. Auch die sogenannten Highrise Buildings (Wolkenkratzer) werden wieder gebaut. Derzeit sind mehr als 5.200 neue Wohneinheiten in Planung. 97 Großer Player in Chicago ist derzeit die Magellan Development Group LLC, welche seit 2004 etwa 3.600 neue Wohneinheiten in Lakeshore East errichteten. Derzeit sind weitere 2.300 Wohneinheiten geplant. 98 Die größte politische Verantwortung im Bereich Green Building liegt bei den einzelnen Staaten bzw. den lokalen Regierungen, wie z.B. dem Staat Illinois oder der Stadt Chicago. Angefangen bei der Implementierung von gesetzlichen Energiestandards über die Bereitstellung von Förderprogrammen bis hin zur Initiierung von eigenen umfassenden Projekten. Die nachfolgenden Abbildungen zeigen, welche Staaten des Mittleren Westens den International Energy Conservation Code für den Wohngebäude- bzw. den Gewerbegebäudesektor implementiert haben. 96 Vgl.: GTAI: Wieder günstigere Aussichten auf dem US-Markt für Baumaterialien, 05.12.2012, abgerufen am 24.06.2013 97 Vgl.: ChicagoBusiness: The hottest urban center in the U.S. — Chicago's mega-Loop, 04.03.2013, abgerufen am 20.06.2013 98 Vgl.: ChicagoBusiness: The hottest urban center in the U.S. — Chicago's mega-Loop, 04.03.2013, abgerufen am 20.06.2013 37 Abbildung 11: Umsetzung des IECC im Wohngebäudebereich im Mittleren Westen Quelle: MEEA – 2012 IECC, abgerufen am 26.06.2013 Abbildung 12: Umsetzung des IECC im Gewerbebereich im Mittleren Westen Quelle: MEEA – 2012 IECC, abgerufen am 26.06.2013 Die beiden Abbildungen verdeutlichen, dass es regional sehr große Unterschiede gibt, wie Energieeffizienz in Gebäuden gesetzlich geregelt ist. Als Gründe, warum manche Staaten des Mittleren Westens es noch nicht geschafft haben, den IECC einzuführen bzw. auch entsprechend zu aktualisieren, nannte Peter Ludwig vom Center for Neighborhood 38 Technologies in einem Interview99, den mangelnden politischen Durchsetzungswillen sowie Widerstand durch diverse regionale Hausbauvereine und andere Vereinigungen (etwa Homebuilder Association). Illinois hat die aktuellste Version des IECC eingeführt und übernimmt damit eine Vorreiterrolle für den Mittleren Westen. Alle Gebäude, die die Richtlinien des 2012 IECC erfüllen, sind um 30% energieeffizienter als Gebäude unter dem 2006 IECC. Für die administrativen Belange ist das Department of Commerce and Economic Opportunity zuständig.100 Besonders Cook County, aber auch das restliche Illinois, verfolgt einen sehr ambitionierten Nachhaltigkeitsplan für seine Stadtentwicklung und Energieeffizienz. Dies hat sich auch bereits deutlich in der Marktentwicklung des Green Building Sektors in dieser Region bemerkbar gemacht. Der im Mai 2013 veröffentlichte Jahresbericht der Midwest Energy Efficiency Alliance (MEEA) verkündete, dass die Investitionen in Energieeffizienz in 2012 im Mittleren Westen 1,45 Mrd. USD betrugen, ein 700%-iger Anstieg über die letzten 10 Jahre. Die MEEA schätzt, dass die Effizienzinvestitionen bis 2015 weiter kontinuierlich wachsen werden und 1,81 Mrd. USD erreichen werden. 101 Da der Energieverbrauch durch Gebäude – privat, kommerziell und industriell – mit 70% den Hauptanteil an der städtischen CO2-Emission in Chicago ausmachen und außerdem ein Bevölkerungsanstieg speziell im urbanen Bereich erwartet wird, steht Energieeffizienz in Gebäuden derzeit ganz oben auf der Planungsagenda in Chicago. Chicago liegt derzeit auf Platz drei hinter New York City und Washington, D.C. bei der Anzahl an LEED zertifizierten bzw. qualifizierten Gebäuden im US-Vergleich.102 Abbildung 13: Top 10 Städte nach LEED registrierten und zertifizierten Gebäude in den USA Quelle: USGBC: Top 10 U.S. Cities Ranked By Total Number of LEED Projects, abgerufen am 18.06.2013 Bei Betrachtung der LEED zertifizierten Projekte, liegt Chicago im US-Vergleich sogar auf Platz eins (siehe nachfolgende Abbildung). 99 Interview mit Peter Ludwig, Center for Neighborhood Technologies, am 20.06.2013 100 Vgl.: DCEO – 2012 IECC FAQ, abgerufen am 25.06.2013 101 Vgl.: MEEA – 2012 Annual Report, abgerufen am 26.06.2013 102 Vgl.: http://www.usgbc.org/Docs/Archive/General/Docs7744.pdf, abgerufen am 18.06.2013 39 Abbildung 14: Top 10 Städte nach Anzahl der LEED zertifizierten Gebäude in den USA Quelle: USGBC: Top 10 U.S. Cities Ranked By Total Number of LEED Projects, abgerufen am 18.06.2013 Die Anzahl der LEED-Registrierungen für Wohngebäude ist in den letzten 5 Jahren massiv angestiegen. Abbildung 15: Anstieg der LEED registrierten Wohngebäude in Chicago Quelle: Alliance for Environmental Sustainability, abgerufen am 15.07.2013 Nicht zuletzt ist es den starken politischen Anstrengungen in Illinois und Chicago zu verdanken, dass die Entwicklung des Green Building Sektors in den letzten Jahren auch aus wirtschaftlicher Perspektive sehr erfolgreich war. Dennoch gibt es auch hier noch großes Erweiterungspotenzial. Die nachfolgende Abbildung zeigt einen Ausschnitt von Cook County in Illinois mit Chicago in seinem Zentrum. Es wird deutlich, dass es gerade im Stadtbereich um Chicago herum noch eine große Anzahl an Gebäuden gibt, die vor 1940 gebaut wurden. Dass das hohe Alter einen großen Unterschied für die Energieverbrauchsintensität (Energy Use Intensity, EUI) macht, zeigt die Darstellung des Ausschnitts auf der rechten Seite, wenn man die EUI der Stadtregion mit den älteren Gebäuden mit der EUI der jüngeren Vororte vergleicht. 40 Abbildung 16: Gebäudestruktur in Cook County: Alter und Energieintensität Quelle: Ludwig, P. (2013) Mit dem Retrofit Chicago Programm, welches im Zuge des Chicago Climate Action Plans entwickelt wurde (mehr dazu im Kapitel 4.6.2), fördert die Stadt die Energiesanierung von Wohngebäuden, Gewerbegebäuden und öffentlichen Gebäuden und will damit gleichzeitig zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, Treibhausgasemissionen reduzieren und Chicago als Vorzeigestadt im Green Building Bereich präsentieren. Die Finanzierung für dieses Projekt wird durch den Infrastructure Trust Fund sichergestellt (mehr dazu in Kapitel 4.7.3).103 Chicago hat mehr als 23.000 kommerzielle, institutionelle und industrielle Gebäude sowie über eine Millionen private Wohnhäuser und -komplexe. Von 2008 bis 2009 wurden mehr als 13.000 Wohnhäuser und 390 Geschäftsgebäude energetisch saniert – mit einer Energieeinsparung von mindestens 21%. Ziel der sogenannten Retrofit Initiative war es, in 2008 und 2009 6.000 Einheiten zu renovieren, bis 2018 60.000 jährlich und in 2020 insgesamt 400.000 Gebäudeeinheiten renoviert zu haben.104 Damit die Hemmschwelle sinkt, den Schritt Richtung energetische Sanierung zu wagen, sollen die Zugänge zu finanziellen Ressourcen und technischer Hilfestellung vereinfacht und vereinheitlicht werden und die Energievorschriften der Stadt Chicago an internationale Standards angepasst werden. Zu diesem Zweck arbeitet die Stadt Chicago unter anderem mit verschiedenen Nonprofit-Organisationen sowie ComEd, Peoples Energy, und lokalen Kreditinstituten und dem Illinois Department of Commerce and Economic Opportunity (DCEO) zusammen. Des Weiteren kollaboriert sie mit den Energieeffizienz-Beratern Booz & Co und Adrian Smith & Gordon Gill Architecture.105 Außerdem hat sich in 2010 das sogenannte The Chicago Retrofit Steering Committee gebildet, das sich neben der Stadt Chicago aus den Mitgliedern Community & Economic Development Association, ComEd, Illinois Department of Commerce and Economic Opportunity, Northern Illinois Energy Project und Peoples Gas zusammensetzt. Sie definieren gemeinsame Ziele und wie diese umzusetzen sind und verfolgen einen breitgefächerten Ansatz, der möglichst viele Stakeholder aus allen Sektoren gleichmäßig involviert und gleichzeitig auch Geringverdienern die Teilhabe an 103 Vgl.: City of Chicago - Retrofit Chicago, abgefragt am 10.07.2013 104 Vgl.: Chicago Climate Action Plan - Progress Report, abgerufen am 03.06.2013. 105 Vgl.: Website Chicago Climate Action Plan, abgerufen am 03.06.2013. 41 Gebäudeeffizienzprogrammen gewährleistet. Sie haben beispielsweise ein Informationssystem entwickelt, dass potentielle Kunden mit finanziellen Ressourcen und Anbietern vernetzt. 106 In 2009 wurde zusätzlich das Energy Action Network gegründet, eine Partnerschaft zwischen der Stadt Chicago, der Community Economic Development Association of Cook County, dem Field Museum und verschiedenen Stromversorgern. In Zusammenarbeit mit 21 regionalen Organisationen geben sie Hilfestellung beim Installieren vom Schutz von Gebäuden gegen Witterung bzw. gegen Sonneneinstrahlung und Wärmeverlust, bei der Durchführung von Energieeffizienz-Programmen und bei deren Bezahlung in Form von Preisnachlässen. Mit dem sogenannten Smart Ideas for Your Home Programm unterstützen die Stadt Chicago und ComEd das Austauschen von alten Haushaltsgeräten und Beleuchtungseinrichtungen gegen energieeffizientere Modelle. Bei der Formulierung und Umsetzung der staatlichen Ziele und Förderprogramme spielt in den USA der private Sektor in Form von Nonprofit-Organisationen eine wichtige Rolle. Zusätzlich gewinnen auch private Stromversorgungsunternehmen und Investoren für die Finanzierung der Projekte zunehmend an Bedeutung. Die wichtigste Organisation im Green Building Bereich ist das US Green Building Council (USGBC) mit dem regionalen Chapter in Illinois. Das USGBC Illinois versucht die Vorgaben der nationalen Organisation auf lokaler Ebene durch Programme, Veranstaltungen, Bildungs- und Forschungsinitiativen sowie Kampagnen umzusetzen. Es ist eine Mitgliederorganisation, die mit über 1.400 Mitgliedern das gesamte Spektrum von Illinois‘ Green Building Community abdeckt. Dazu zählen etwa Architekten, Ingenieure, Produkthersteller, Hausbauer sowie lokale und staatliche Regierungsvertreter.107 CNT Energy ist ein weiterer Hauptakteur im Bereich Green Building im Raum Chicago. Sie repräsentiert die Abteilung für Energieeffizienzfragen des Center for Neighborhood Technologies (CNT). Als Nonprofit-Organisation, die 1978 als Innovationszentrum für urbane Nachhaltigkeit gegründet wurde, ist sie nicht nur ein Think Tank, die zum Thema Smart City Planning forscht und Politikstrategien entwickelt, sondern diese auch testet und hilft zu implementieren. CNT Energy entwickelt und implementiert Initiativen, die Konsumenten und Gemeinden helfen, ihre Energiekosten zu kontrollieren bzw. ihren Energieverbrauch zu senken. Die wichtigsten Projekte finden in den drei Bereichen flexible Stromtarifgestaltung, Energiesparen in Gebäuden und regionale Energieplanung statt.108 Eine weitere Mitgliederorganisation im Bereich des energieeffizienten Bauens, und hier speziell im Bereich der Passivhausbauweise, ist die US Passive House Alliance, von der es ebenfalls eine regionale Organistion in Chicago gibt. Diese Organisation stellt Bemühungen an, die Passivhausbauweise aus Europa nach Amerika zu bringen und die entsprechenden Anforderungen dazu anzupassen. Anders als in Deutschland, wo man sich in einer Klimazone bewegt, ist diese Organisation US-weit vor klimatische Herausforderungen gestellt.109 Eine Nonprofit-Organisation, die sich mehr auf wissenschaftliche und politische Aspekte spezialisiert hat, ist die Midwest Energy Efficiency Alliance (MEEA), eine kollaborative Mitgliederorganisation, der sowohl lokale und föderale Regierungsvertreter als auch Stromanbieter, Herstellungsfirmen, universitäre Forschungsinstitute und Anwälte aus allen 13 Staaten des Mittleren Westens angehören. Die Aufgabe von MEEA ist es dabei nicht nur, Informationsressourcen bereitzustellen und zwischen den unterschiedlichen Stakeholdern, die in das Thema Energieeffizienz involviert sind zu vermitteln, sondern auch, Programme und Initiativen, wie das Illinois Home Performance, das die Zertifizierung von Wohnhäusern mit dem EnergyStar-Label fördert, ins Leben zu rufen. 106 Vgl.: Institute for Sustainable Communities, abgerufen am 03.06.2013. 107 Vgl.: USGBC Illinois Chapter – Homepage, abgerufen am 26.06.2013 108 Vgl.: CNT Energy – About Us, abgerufen am 26.06.2013 109 Vgl.: Passive House Alliance, abgerufen am 09.07.2013 42 4.3. Energieeffizienz im Verkehrssektor 4.3.1. Ausgangslage und Entwicklungstrends im US-Verkehrssektor Abgesehen davon, dass aufgrund verspäteter Instandhaltung und mangelnder Investitionen in den letzten Jahren sämtliche Infrastruktursysteme in den USA bereits am Ende ihres Lebenszykluses angekommen sind und deshalb in den nächsten Jahren massive Investitionen in diesem Bereich notwendig sein werden, um die bestehenden Systeme zu erneuern, spielt auch das Thema der Energieeffizienz eine immer größer werdende Rolle. Dies gilt speziell für den Verkehrssektor, in dem mittlerweile auch in den USA ein Umdenken vom energieintensiven, motorisierten Individualverkehr (MIV) zum energieeffizienteren, öffentlichen Verkehr (ÖV) und nicht-motorisierten Individualverkehr (NMIV) – zu Fuß gehen und Radfahren – stattfindet. Zusätzlich gibt es immer mehr Maßnahmen im Bereich des MIV, die die Fahrt im PKW so (energie)effizient wie möglich gestalten sollen (z.B. intelligente Parkraumbewirtschaftung, Congestion Pricing etc.). Der Energieverbrauch im Verkehrssektor hängt unter anderem stark vom Verkehrsmittel ab. So benötigt etwa ein Bus weniger als 30% an Energie pro Personenkilometer als ein PKW; S-Bahnen und Straßenbahnen weniger als 20%. Damit ist der PKW das energieintensivste Transportmittel und gleichzeitig aber auch das am meisten verwendete in den USA. Der Durchschnittsamerikaner fährt etwa 23.000 km pro Jahr (2,5 mal mehr als ein Durchschnittseuropäer). Gleichzeitig nutzen Europäer öffentliche Verkehrsmittel doppelt so oft als Amerikaner. 110 Die sogenannte „love affair with the car“ der Amerikaner spiegelt sich auch im Motorisierungsgrad der USA wider. Von 1.000 Personen besitzen in den USA 780 einen PKW. In Europa liegt diese Zahl bei 467. Hinzu kommt, dass fast 40% der in den USA betriebenen PKWs SUVs bzw. Kleinlaster sind, welche mehr Energie benötigen als herkömmliche PKWs. 111 In den letzten Jahren hat allerdings auch in den USA der Anteil der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln (ÖV) zugenommen. Dies kann auf mehrere Gründe zurückgeführt werden. Der vermehrte Zuzug der Bevölkerung in die Metropolregionen, welcher zu Verkehrsüberlastungen auf städtischen Straßen führt, sowie die vermehrten Preiserhöhungen bei der innerstädtischen Parkraumbewirtschaftung und vermehrten Straßenbenutzungsabgaben (etwa Maut auf Highways etc.) machen die Benutzung des PKWs im städtischen Umfeld immer unattraktiver. Auch das zunehmende Umweltbewusstsein der Amerikaner trägt dazu bei, dass viele auf ÖV umsteigen, sofern dieser vorhanden ist. Zusätzlich gab es in den letzten Jahren vermehrt Fördergelder für den Ausbau städtischer ÖV-Systeme, was die Benutzung dieser attraktiver macht. Das Hauptproblem bei den Fördergeldern für die US-Infrastruktur ist allerdings, dass diese hauptsächlich für den Neubau von Infrastruktur gegeben werden, was zu Finanzierungsproblemen für die Erhaltung und den Betrieb der bestehenden Infrastruktur führt. 112 Die schlechte Qualität der US-Infrastruktur im internationalen Vergleich und der damit wachsende Druck, im internationalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben, wurde mittlerweile auch auf US-Bundesebene erkannt. Im Juli 2012 wurde nach langem Warten die Transportation Bill vom US-Kongress mit dem Moving Ahead for Progress in the 21st Century Act (MAP-21) verabschiedet, welche die Finanzierung von Verkehrsprojekten im Straßenverkehr sowie im öffentlichen Verkehr für Jahre 2013 und 2014 sichern soll. Insgesamt stehen 105 Mrd. USD zur Verfügung. 113 Mehr Informationen zu diesem und weiteren Förderprogrammen im Infrastrukturbereich können dem Kapitel 4.7.3 entnommen werden. 110 Vgl.: Stieninger, P. (2013) 111 Vgl.: Stieninger, P (2012) 112 Vgl.: Stieninger, P. (2012) 113 Vgl.: Federal Highway Administration - Moving Ahead for Progress in the 21st Century, MAP-21, abgerufen am 14.06.2013 43 Verkehrsplanung in den USA Für die Organisation und Verteilung der Finanzierungsmittel im Verkehrsbereich müssen in den USA alle sogenannten Urbanized Areas (UZAs, städtische Gebiete mit mehr als 50.000 Einwohnern) Metropolitan Planning Organziations (MPOs) gründen. Diese bestehen aus Regierungsvertretern und den Transportation Authorities.114 In Chicago ist dies zum Beispiel die Chicago Metropolitan Agency for Planning (CMAP). 115 Die Anzahl der im Verkehrsplanungssektor tätigen Organisationen, Unternehmen und Verwaltungsbehörden ist in den USA relativ unübersichtlich. Es ist eine Mischung aus privaten und öffentlichen Stakeholdern, die regional sehr unterschiedlich sein kann. Während städtische Straßenräume (Straßen, Brücken, Gehwege, Radwege etc.) hauptsächlich noch durch die jeweiligen Verkehrsplanungsabteilungen der Stadtverwaltungen gehandhabt werden, gibt es im ÖV eine Mischung aus öffentlichen und privaten Anbietern. Bei Highways und Expressways kommen staatliche und nationale Regulierungen hinzu. Die Webseite der American Association of State Highway and Transportation Officials (AASHTO) gibt einen Überblick über sämtliche Verkehrsplanungsbehörden und Zuständigkeiten in den jeweiligen Bundesstaaten. 116 Zusätzlich werden auf der Webseite der American Public Transportation Association (APTA) sämtliche ÖV-Unternehmen aufgelistet. In Chicago gehören dazu etwa die Chicago Transit Austhority (CTA), die Chicago Regional Transportation Authority (RTA), das S-Bahn-Netz der Metropolregion Chicago (METRA) sowie das regionale Bussystem PACE.117 Zusätzlich gibt es aufgrund der Finanzierungsproblematik einen Trend in Richtung Public-Private-Partnership (PPP) und Build-Operate-Transfer (BOT) Modelle zur Finanzierung der Infrastruktur durch private Geldgeber. So wurden etwa in Chicago die Konzession für die innerstädtische Parkraumbewirtschaftung sowie der Betrieb der Skyway Bridge (Verbindungsbrücke zwischen dem Dan Ryan Expressway und der Indiana Toll Road118) an Privatunternehmen vergeben.119 Zusammengefasst können im US Verkehrssektor derzeit folgende Trends, die im Zusammenhang mit Energieeffizienz und Smart City Planung stehen, beobachtet werden. Diese werden in den nachfolgenden Kapiteln detailliert beschrieben. Ausbau und Verbesserung der ÖV-Systeme Transit Oriented Development (TOD), integrierte Stadt- und ÖV-Planung Attraktivere Gestaltung für den ÖV-Nutzer durch smart technologies (Echtzeitanzeigen, Bustracker Systeme, etc.) Bus Rapid Transit IT im MIV Intelligente Parkraumbewirtschaftung Roadpricing durch Mautstraßen, Congestion Pricing etc. Intelligente Verkehrssteuersysteme Multimodale Lösungen (Verknüpfung von MIV, ÖV und NMIV), etwa durch Fahrradmitnahme im ÖV, Radabstellplätze an ÖV-Stationen, Park & Ride Anlagen an ÖV-Stationen Ausbau des Angebots für den NMIV (walkability, bikeability) Energieeffiziente Straßenbeleuchtung PPPs und BOT Modelle zur Finanzierung 114 Vgl.: Association of Metropolitan Planning Organizations, abgerufen am 10.07.2013 115 Vgl.: Chicago Metropolitan Agency for Planning (CMAP), abgerufen am 10.07.2013 116 Vgl.: American Association of State Highway and Transportation Officials, abgerufen am 10.07.2013 117 Vgl.: American Public Transportation Association, abgerufen am 10.07.2013 118 Vgl.: Chicago Skyway, abgerufen am 10.07.2013 119 Vgl.: Urban Land Institute (2011) 44 4.3.2. Motorisierter Individualverkehr Laut American Society of Civil Engineers (ASCE) sind 42% der größten amerikanischen Stadtautobahnen überlastet und führen dadurch jährlich zu Kosten von geschätzten 101 Mrd. USD an verschwendeter Zeit und Kraftstoff. 32% aller Hauptverkehrsstraßen in den USA sind in schlechter oder mittelmäßiger Verfassung. In Illinois beträgt der Anteil schlechter bis mittelmäßiger Straßen sogar 73%. Die Straßen in urbanen Regionen schneiden dabei mit 47% beschädigter Straßenoberfläche um einiges schlechter ab, als Landstraßen mit einer Rate von 15%. Durch die schlechten Bedingungen kommt es nicht nur zu hohen Kosten für Fahrzeugreparaturen, sondern auch zu wirtschaftlichen Schäden, wenn etwa LKW-Verkehr bestimmte Straßen aus Sicherheitsgründen nicht mehr nutzen darf.120 Auch wenn es durch den American Recovery and Reinvestment Act (ARRA) einen kleinen Investitionsanschub gab, war dieser jedoch nicht von langfristiger Natur. Die Highway-Nutzung, gemessen in vehicle miles traveled (VMT), ist von 1990 bis 2009 um 39% gestiegen, während der Highway-Bau im gleichen Zeitraum nur um 4% ausgeweitet wurden. Grundsätzlich stellt die Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur das Hauptproblem in den USA dar. Derzeitige Schätzungen zeigen, dass außerdem jährlich etwa 101 Mrd. USD alleine für die Erhaltung und den Betrieb der bestehenden Highways benötigt würden. Zusammen mit dem Ausbau und der Verbesserung des Netzes würden 170 Mrd. USD jährlich benötigt, Geld das nicht vorhanden ist. Momentan werden lediglich 91 Mrd. investiert. Der speziell für Highway-Projekte eingerichtete Federal Highway Trust Fund (HTF) droht aufgrund seiner Abhängigkeit von immer kleiner werdenden Einnahmen aus der Treibstoffsteuer bankrott zu gehen. Wenn sich derzeitige Trends fortsetzen, wird sich die Finanzierungslücke der Straßenfinanzierung, die in 2010 bereits auf 48% des Gesamtbedarfs geschätzt wurde, voraussichtlich bis 2040 auf 54% erhöhen. Daher rät die ASCE, dringend neue Finanzierungsmodelle zu schaffen und sich dabei nicht nur auf die Einnahmen durch die Treibstoffsteuer zu verlassen. Mittlerweile wurde von staatlichen Regierungen, Stadtverwaltungen, Highway Verwaltungen und anderen Stakeholdern im Verkehrssektor erkannt, dass die Lösung für die gegebenen Verkehrsprobleme nicht mehr nur durch Straßenneubau gelöst werden können. Zahlreiche Städte und Metropolregionen haben die Lösung in regionalem Verkehrs- und Mobilitätsmanagement sowie integrierter Stadt- und Verkehrsplanung gefunden. Diese werden vermehrt durch smart technologies im IT Bereich, welche die Vermeidung von Verkehrsüberlastung, Verbesserung des Verkehrsflusses, flexible Regulierung von Road Pricing, intelligente Parkraumbewirtschaftung etc. ermöglichen, unterstützt. Zusätzlich spielt das Thema Sicherheit eine immer wichtigere Rolle. Dies spiegelt sich auch in der massiven Erhöhung der vorhandenen Fördergelder für Sicherheitsmaßnahmen für das Highway Safety Improvement Program durch MAP 21 wieder (mehr dazu siehe Kapitel 4.7.3). Für deutsche Unternehmen ergeben sich dabei vielfältige Möglichkeiten, an der erforderlichen Modernisierung der USVerkehrssysteme zu partizipieren. Neben Planern, Konstrukteuren und Ausrüstungslieferanten sind speziell Anbieter von intelligenten Verkehrssteuerungssystemen und anderen IT-Lösungen gefragt.121 Es wurde erkannt, dass durch Anwendungen wie Lichtwellenleitsysteme, kabellose Systeme (wireless) und andere ITLösungen der Betrieb einer Stadt und ihrer Infrastrukturen effizienter und nachhaltiger organisiert werden kann. Uwe Brandes vom Urban Land Institute erwähnte in einem Interview122, dass in diesem Bereich in den nächsten Jahren eine massive Nachfrage aufkommen wird und bereits jetzt besteht. 98% des Marktes sind derzeit in der Hand des privaten Sektors. Große Player, die in diesem Feld bereits tätig sind, sind Verizon, IBM, Zisco Systems und Siemens. 120 Vgl.: American Society of Civil Engineers (2013) 121 Vgl.: Germany Trade and Invest (GTAI): US-Kongress sichert Finanzierung von Projekten der Transportinfrastruktur bis 2014, 19.7.2012, abgefragt am 10.07.2013 122 45 Interview mit Uwe Brandes, Urban Land Institute, am 05.06.2013 Mautstrassen (Toll Ways/Toll Roads) und Straßenbenutzungsgebühren (Roadpricing) Im Highway Bereich gibt es aufgrund fehlender Finanzierungsmittel immer mehr den Trend zur Errichtung von Mautstraßen. Bis in die 1990er Jahre war die Entrichtung von Mautgebühren auf bestehenden Interstate Highways in den USA verboten. Haupteinnahmequelle für Straßen-Infrastruktur war lange Zeit lediglich die Kraftstoffsteuer. Seit den 1990er Jahren führen nun immer mehr Staaten Mautgebühren ein, um weitere Finanzierungsmittel zu akquirieren. Bestehende Verkehrsinfrastruktur muss ausgebaut und erneuert werden und die seit etwa 20 Jahren gleichgebliebene Kraftstoffsteuer von 18.4 US-Cents pro Gallone reicht nicht mehr als alleinige Finanzierungsquelle aus. Der Aufschrei nach neuen Mautstraßen, die Städten und Staaten weitere Einnahmequellen für Verkehrsinfrastruktur ermöglichen, wird immer lauter und langsam aber sicher wird das Verbot, Mautgebühren bei bestehenden Highways einzuführen immer weiter gelockert.123 Fast alle neugebauten Highways oder Expressway Lanes sind kostenpflichtig.124 Grundsätzlich besteht allerdings nach wie vor in vielen Regierungen eine Hemmung davor, die Bevölkerung dazu zu zwingen, für die Benutzung von Straßen zu zahlen, die bisher immer kostenlos war. Zusammen mit steigenden Benzinpreisen wird dies als eine sehr unpopuläre Maßnahme und damit eine politische Herausforderung gesehen.125 Die größten Toll Agencies in den USA sind die Oklahoma Turnpike Authority, welche mehr als 600 Meilen Mautstraßen verwaltet, die New York State Thruway Authority mit 570 Meilen, Pennsylvania Turnpike Commission mit 545 Meilen und die New Jersey Turnpike Authority mit 290 Meilen. Die Illinois State Toll Highway Authority liegt mit 286 Meilen an sechster Stelle gefolgt von der Ohio Turnpike Commission und der Kansas Turnpike Authority. 126 Dass der Betrieb von Mautstraßen durchaus lukrativ sein kann, zeigt die nachfolgende Abbildung. Die Illinois State Toll Highway Authority nimmt alleine jährlich etwa 690 Mio. USD ein. Abbildung 17: Jährliche Einnahmen von US-Mautstraßenbetreibern Quelle: Urban Land Institute (2013) Für die Verbesserung seines Mautsystems hat Illinois im Jahr 2011 das Move Illinois: The Illinois Tollway Driving the Future Program ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um ein 12 Mrd. USD Förderprogramm für die nächsten 15 Jahre 123 Vgl.: Governing: To Toll or Not: Could the Feds Lift a Ban on Interstate Tolling? 24.06.2013, abgerufen am 30.06.2013 124 Vgl.: Urban Land Institute (2012) 125 Vgl.: Governing: To Toll or Not: Could the Feds Lift a Ban on Interstate Tolling? 24.06.2013, abgerufen am 30.06.2013 126 Vgl.: Urban Land Institute (2013) 46 zur Erneuerung und Erweiterung bestehender Mautstrecken. Bestandteile des Programms sind der Umbau und Ausbau der Jane Addams Memorial Tollway (I-90) als Verbindung nach Rockford und zum Flughafen O'Hare, der Bau eines komplett elektronisch betriebenen Verkehrsknotenpunkt zur Verbindung des Tri-State Tollway (I-294) und des I-57, die elektronische Ausstattung des Elgin O'Hare Western Access sowie die Planung und Erstellung von Machbarkeitsstudien für die Illinois Route 53/120 Extension und den Illiana Expressway.127 Beim Betrieb von Mautstraßen und der Erhebung von Straßenbenutzungsgebühren wird die Anwendung von intelligenten Anwendertechnologien immer wichtiger. Diese gehen von automatischen Nummerntafelerkennungssystemen über Electric Toll Collection (ETC) bis hin zu Congestion Pricing und sollen so effizient wie möglich betreibbar sein. In diesem Bereich werden die Marktchancen für deutsche Unternehmen als sehr gut eingestuft. Dass Technologien von der anderen Seite des Atlantiks in diesem Bereich gefragt sind, zeigt auch das E-Zpass-System, welches derzeit das größte und meistverbreitete System zur Electric Toll Collection in den USA ist und durch Technologien aus Österreich betrieben wird. Es umfasst 25 Mautbetreiber in 15 Staaten.128 Weitere Mautbetreibersysteme in den USA sind unter anderen etwa in Kalifornien FasTrak, in Florida SunPass, in Georgia Peach Pass, in Texas TxTag.129 Congestion Pricing und Car Pooling Beim Congestion Pricing wird der Preis für die Straßenbenutzung abhängig von der Verkehrsmenge flexibel angepasst, um Verkehrsüberlastungen zu vermeiden. Beispiele dafür sind etwa die sogenannten HOT Lanes (high occupancy toll lanes), HOV Lanes (high occupancy vehicle lanes) oder ETL (express toll lanes). Bei HOT Lanes und ETL muss der Benutzer unabhängig von der Passagieranzahl im Fahrzeug für die Benutzung bezahlen. Es handelt sich hierbei um separate Fahrbahnen entlang von Highways, die bei drohender Überlastung geöffnet werden. Die Bezahlung erfolgt durch automatische Nummerntafelerkennung. Bei den HOV Lanes handelt es sich um separate Fahrbahnen, die nur von Fahrzeugen mit mehr als einem Passagier benutzt werden dürfen, um ein gewisses Car Pooling zu gewährleisten und somit die Fahrzeuge effizienter auszulasten. Intelligente Verkehrssteuersysteme IT-Lösungen und intelligentes Mobilitätsmanagement werden auch im innerstädtischen Verkehr immer mehr nachgefragt. Das Spektrum geht von intelligenter Parkraumbewirtschaftung über verkehrsmengenabhängige Verkehrssteuersysteme bis zu multimodalen Signalsteuersystemen. Intelligente Parkraumbewirtschaftung wird heutzutage bereits in vielen Parkgaragen angewandt. Display-Anzeigen informieren über die Anzahl der noch freien Parkplätze und in welchem Stockwerk sich diese befinden. Um die Verschwendung von Treibstoff durch zu langes Parkplatzsuchen zu vermeiden und damit einen energieeffizienteren Verkehrsablauf gewährleisten zu können, versuchen zahlreiche Städte nun derartige Systeme auch für den gesamten Stadtraum und die öffentlich verfügbaren Parkplätze zu implementieren. 127 Vgl.: Move Illinois: The Illinois Tollway Driving the Future Program, abgerufen am 15.07.2013 128 Vgl.: E-Zpass Group, abgerufen am 15.07.2013 129 Vgl.: Stieninger, P (2012) 47 Ein aktuelles Beispiel für ein stadtweites, intelligentes Parkraumbewirtschaftungssystem ist in San Francisco (Kalifornien) zu finden. Dort wurde 2011 das Pilotprojekt SFpark gestartet. Es umfasst 7.000 Straßenparkplätze und 12.250 Garagenparkplätze im gesamten Stadtraum von San Francisco. Durch ein flexibles Preissystem (dynamic pricing) werden die Preise für Parkplätze der Nachfrage und dem vorhandenen Angebot entsprechend angepasst. Über Smart Phone Applikationen, online, per SMS oder per Anruf kann der Nutzer herausfinden, wo freie Parkplätze verfügbar sind und kann dann über Kreditkarte oder Telefon bezahlen.130 Mit dem vorherrschenden Trend zu mehr ÖV-Systemen und dem Ausbau von sogenannten Bus Rapid Transit (BRT) Systemen (mehr dazu im nächsten Kapitel) ist auch eine Nachfrage im Bereich der intelligenten Verkehrssteuerung und multimodalen Signalsteueranlagen zu erwarten. Dabei handelt es sich um die Bevorteilung von ÖV-Fahrzeugen gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern bei Lichtsignalanlagen. Teilweise werden derartige Steuersysteme bereits installiert, allerdings noch nicht im großen Stil, wie es in Deutschland und Europa der Fall ist. Car Sharing Ansteigende Kosten für innerstädtische Parkplätze sowie die Attraktivierung der ÖV-Systeme führen in vielen Städten dazu, dass Car Sharing eine immer attraktivere Alternative zum Besitz des eigenen PKWs wird. Dabei handelt es sich um die Möglichkeit bei einer jährlich zu entrichtenden Grundgebühr den Zugriff auf sämtliche über den Stadtraum verteilte Fahrzeuge, die im Programm enthalten sind, zu haben. Die Benutzung der einzelnen Fahrzeuge wird auf Stundenbasis verrechnet. Dies macht Car Sharing speziell für kurze Fahrten innerhalb der Stadt attraktiv. Car Sharing ist, sofern man das Auto nicht für die tägliche Fahrt zur Arbeit benötigt, günstiger als der Besitz des eigenen Autos und gleichzeitig flexibler als das Mieten von PKWs von herkömmlichen Anbietern. In Chicago gibt es bereits zwei konkurrierende Car Sharing Programme: ZipCar131 und I-Go132. Von beiden Programmen findet man in sämtlichen Garagen und Parkplätzen im gesamten Stadtgebiet Fahrzeuge in verschiedensten Größenkategorien. Online oder durch Smart Phone Applikationen kann man seine Reservierung tätigen und auch gleichzeitig feststellen, wo das nächste Fahrzeug abgestellt ist. Mit zunehmender Bevölkerung in den Metropolregionen und verstärktem Umweltbewusstsein speziell in jungen, urbanen Bevölkerungsschichten wird auch in diesem Bereich in den nächsten Jahren ein anhaltender Trend gesehen. Sämtliche Climate Action und Sustainability Plans von US-Städten sehen eine Forcierung von Car Sharing vor. Mit der Übernahme von ZipCar durch den Fahrzeugvermieter Avis in diesem Jahr wird nochmal deutlich, dass sich hier großes Marktpotenzial verbirgt. Alternative Antriebstechnologien Aktuelle Stadtplanungsziele zur Reduzierung von CO2 und anderen Treibhausgasemissionen führen dazu, dass auch im Bereich der Antriebstechnik von städtischen Fahrzeugflotten und ÖV-Fahrzeugflotten langsam ein Umdenken stattfindet. Alternative Antriebstechnologien für Fahrzeuge, die etwa bereits in Los Angeles, CA angewandt werden sind Elektromobilität (e-mobility), Gasantriebe (CNG – compressed natural gas), Flüssiggasantriebe (LNG – liquified natural gas) und Wasserstoffantriebe. Das entsprechende Tankstellennetz in Los Angeles ist bereits sehr umfangreich und nimmt in den USA eine Vorreiterrolle ein. 130 Vgl.: Sfpark, abgerufen am 10.07.2013 131 Vgl.: Zipcar, abgerufen am 15.07.2013 132 Vgl.: I-Go , abgerufen am 15.07.2013 48 Auch Chicago hat als Ziel seines Climate Action Plans die Forcierung von alternativen Antriebstechnologien sowohl für die städtische Verkehrsflotte als auch für das öffentliche Bussystem. 2011 wurde bereits von der Chicago Transit Authority (CTA) ein Pilotprojekt gestartet, bei dem zwei Buslinien der CTA auf Elektroantrieb umgestellt wurden (zum Teil mit Komponenten von Siemens im System).133 Zusätzlich erwähnte Aaron Joseph von der Stadt Chicago in einem Interview134, dass derzeit ein Call for Proposals für E-Mobility-Lösungen der städtischen Verkehrsflotte läuft. LED Straßenbeleuchtung Zahlreiche US-Städte und Betreiber von Straßenbeleuchtungsanlagen haben das Energieeinsparpotenzial durch Umstellung von Straßenbeleuchtung auf LED erkannt, weshalb viele Städte derzeit auf LED-Straßenbeleuchtung umstellen. So hat zum Beispiel Alliant Energy im März 2013 beschlossen, 44.000 Straßenbeleuchtungen in ihrem Zuständigkeitsgebiet in Iowa durch LED zu ersetzen. Bereits 20 Stadtwerke in Kleinstädten Iowas haben etwa 1.800 LED-Anlagen gekauft. In weiterer Folge will Alliant Energy außerdem LED-Straßenbeleuchtung auf seine Gebiete in Minnesota und Wisconsin ausweiten.135 Auch Xcel Energy hat bereits über 500 Straßenbeleuchtungsanlagen in West Saint Paul (Minnesota) in einem Pilotprojekt durch LED ersetzt. Weitere Pilotprojekte sind in Denver (Colorado) und Wisconsin geplant. Weitere LED Straßenbeleuchtungsprojekte wurden in Chicago (Illinois), Cleveland (Ohio), Ann Arbor (Michigan) und Holland (Michigan) teilweise bereits umgesetzt und teilweise als Pilotprojekte gestartet. 4.3.3. Öffentlicher Verkehr Die Qualität von ÖV-Systemen in den USA ist nicht mit denen in Europa und Deutschland zu vergleichen. Amerikas „love affair with the car“ und fehlende Finanzierung für städtischen ÖV haben in der Vergangenheit zu einer Bevorzugung des Highway Baus gegenüber des ÖVs geführt. Städte wie Los Angeles(Kalifornien), die bereits vor der Massenproduktion von PKWs über ein relativ attraktives ÖV-System verfügten, vernachlässigten dieses bis zum endgültigen Verfall. Laut Brookings Institution haben 45% aller Amerikaner überhaupt keinen Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln und viele weitere bemängeln ungenügenden ÖV-Service. Dabei beschränkt sich der Zugang zu öffentlichem Verkehr in Städten auf 69% und auf dem Land auf gerade mal 14% aller Haushalte. 136 Eines der essenziellsten Probleme beim Ausbau von ÖV-Systemen in den USA ist die massive Zersiedlung (Urban Sprawl) an den Stadträndern und in den Vororten (Suburbs) der Metropolregionen. Der Betrieb eines ÖV-Systems in weniger dicht besiedelten Gebieten ist wirtschaftlich nicht effizient. Mit dem sogenannten Transit Oriented Development (TOD), einem integrierten Planungsansatz, der Flächennutzungs- und Verkehrsplanung vereint, will man diesem Problem entgegenwirken. Das Ziel ist es, entlang von ÖV-Achsen und um ÖV-Stationen herum, die Siedlungsdichten massiv anzuheben, um entsprechende Nachfrage für die ÖV-Benutzung zu generieren. Dieser Ansatz wird derzeit in fast allen Metropolregionen der USA implementiert, indem auch die Flächennutzungspläne (Zoning Maps) die entsprechenden Dichten vorschreiben. Die Stadt Chicago hat es mittlerweile geschafft, eine derartige Verordnung, welche anfangs nur entlang der Red Line gestartet wurde, auf das gesamte Stadtgebiet auszuweiten. Chicago hat somit eine gesamtstädtische Zoning Ordinance, die TOD vorschreibt.137 133 Vgl.: Chicago Transit Authority (CTA), abgerufen am 10.07.2013 134 Interview mit Aaron Joseph, City of Chicago, am 14.06.2013 135 Vgl.: Midwest Energy News: LED streetlights move from pilot projects to widespread use, 04.04.2013 , abgerufen am 10.07.2013 136 Vgl.: Brookings Institution (2011) 137 Interview mit Aaron Joseph, City of Chicago, am 14.06.2013 49 Brookings Institution führte im Jahr 2011 basierend auf 371 Transitanbietern aus den 100 größten US-Metropolregionen eine Studie zur Qualität des ÖVs für Pendler durch. Die Ergebnisse werden hier kurz zusammengefasst: 138 Fast 70% aller Einwohner von Metropolregionen leben in Stadtteilen, die an irgendeine Art von ÖV angebunden sind. Der durchschnittliche ÖV-Nutzer muss rund 10 Minuten auf sein öffentliches Verkehrsmittel warten. Der durchschnittliche Bewohner einer Metropolregion kann rund 30% aller innerstädtischen Arbeitsplätze innerhalb von 90 Minuten mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. 15 der 20 Metropolregionen, die die besten Werte bezüglich Reichweite und Zugänglichkeit haben, befinden sich im westlichen Teil der USA. Die nachfolgende Abbildung zeigt, dass der Westen der USA tendenziell besser mit öffentlicher Verkehrsinfrastruktur ausgestattet ist. Speziell im Mittleren Westen als auch im Süden der USA besteht massiver Bedarf an öffentlicher Verkehrsinfrastruktur. Abbildung 18: Anteil Bevölkerung (im arbeitsfähigen Alter) mit Zugang zu ÖV Quelle: Tomer, A., Kneebone, E., Puentes, R., Berube, A. (2011) Zu den Metropolregionen mit den höchsten Anteilen an Einwohnern, die an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden sind, gehört allerdings auch Chicago (siehe nachfolgende Karte). Chicago hat in den letzten Jahren massive Zuwächse in der ÖV-Benutzung verzeichnet. Mit der Ansiedlung zahlreicher Unternehmen in Chicagos Downtown Area und der Aufwertung der umliegenden Gebiete wurde etwa die Personenbeförderung auf der Brown Line seit 1970 verdreifacht und seit 1994 verdoppelt.139 Immer mehr Menschen bevorzugen mittlerweile in Chicago öffentliche Verkehrsmittel für den Weg zu Arbeit. „Seventyfive percent of our employees walk, bike or take public transportation to work.“ sagt Logan LaHive, Geschäftsführer von Belly Inc., einem Unternehmen in Near Northside Chicago.140 138 Vgl.: Brookings Institution (2011) 139 Vgl.: ChicagoBusiness: The hottest urban center in the U.S. — Chicago's mega-Loop, 04.03.2013, abgerufen am 20.06.2013 140 Vgl.: ChicagoBusiness: The hottest urban center in the U.S. — Chicago's mega-Loop, 04.03.2013, abgerufen am 20.06.2013 50 Abbildung 19: Anteil der Bevölkerung (im arbeitsfähigen Alter) mit Zugang zu ÖV Quelle: Tomer, A., Kneebone, E., Puentes, R., Berube, A. (2011) Seit der Jahrtausendwende bzw. Ende der 1990er Jahre ist generell im Bereich des ÖVs ein Aufschwung erkennbar. Lange Zeit galten lediglich die ÖV-Systeme von Städten wie New York City, San Francisco, Chicago oder Washington, D.C. als einigermaßen attraktiv (in US-Verhältnissen). Diverse Fördermodelle haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass nun auch Städte wie etwa Phoenix (Arizona), wo die ÖV-Nutzung in den 1990er Jahren noch unter 1% lag, anfangen, in ÖV zu investieren.141 So hat die Zahl der Personenbeförderungen im ÖV von 2000 bis 2010 um 9% zugenommen. Die im ÖV angefallenen Personenmeilen haben in diesem Zeitraum sogar um 13% zugenommen.142 Karl Peet von der Chicago Transit Authority erwähnte in einem Interview143, dass Chicago derzeit sogar eine Steigerung der Personenbeförderungen im ÖV von 30% bis zum Jahr 2020 anstrebt. Noch ist jedoch nicht klar, wie dieses Ziel erreicht werden kann. 141 Vgl.: Stieninger, P. (2012) 142 Vgl.: American Public Transportation Association (2012) 143 Interview mit Karl Peet, Chicago Transit Authority, am 06.06.2013 51 Abbildung 20: Entwicklung des ÖV nach Personenbeförderung in den USA 1970-2010 Quelle: American Public Transportation Association (2012) Die nachfolgenden Abbildungen zeigen die Quellen der Fördergelder und Finanzierungsmittel für Investitionen in den ÖV und die Finanzierung für dessen Betrieb. Dabei ist erkennbar, dass der Großteil der Gelder lokal generiert wird. Bei Investitionen in Neubauprojekte spielen Einnahmen aus Steuererhöhungen (mehr dazu im Kapitel 4.7.3) sowie Investitionen aus dem privaten Sektor eine essentielle Rolle. Zusätzlich werden Neubauprojekte nach wie vor durch die Bundesregierung gefördert. Beim Betrieb entstehen die meisten Einnahmen durch den Ticketverkauf und andere mit dem Betrieb direkt verbundene Einnahmen sowie ebenfalls die durch die lokale Verwaltung generierten Steuereinnahmen etc. Beim Betrieb gibt es so gut wie fast keine Unterstützung durch den Bund, was in vielen Städten und Regionen dazu führt, dass vorhandene Fördergelder für den Neubau nicht in Anspruch genommen werden, da die Finanzierung des Betriebs nicht sichergestellt werden kann. Finanzierung durch die einzelnen Staaten spielt im ÖV eher eine untergeordnete Rolle. Abbildung 21: Entwicklung Förderungen für Investitionen in ÖV 2000-2010 Quelle: American Public Transportation Association (2012) 52 Abbildung 22: Entwicklung Förderungen für den Betrieb von ÖV 2000-2010 Quelle: American Public Transportation Association (2012) Durch das im Jahr 2005 initiierte SAFETEA-LU Gesetz (Safe Accountable Flexible Efficient Transportation Equity Act – Legacy for Users) wurden damals 45 Mrd. USD für den Neubau von ÖV-Projekten zur Verfügung gestellt, weshalb der größte Anstieg im Neubau in den Jahren 2005 bis 2009 stattfand. Auch die Zahl der Personenbeförderungen und Personenmeilen im ÖV schnellten in diesen Jahren massiv in die Höhe. Im Zeitraum von 2004 bis 2010 wuchs die Anzahl der Personenmeilen im ÖV schneller als im Highway-Verkehr und schneller als die Bevölkerung selbst. Abbildung 23: Vergleich Anstieg ÖV-Personenmeilen, Bevölkerung, Highway-Personenmeilen, 2004-2010 Quelle: American Public Transportation Association (2012) Den größten Zuwachs gab es speziell beim schienengebundenen ÖV. Seit der Jahrtausendwende gibt es hier einen vermehrten Trend in Richtung Straßenbahnen (Lightrails). Ein 23 Meilen Lightrail Projekt wurde etwa in Phoenix (Arizona) umgesetzt, wo bis vor kurzem ÖV überhaupt kein Thema war.144 Weitere Lightrail Projekte gibt es unter anderen in Minneapolis (Minnesota) und Atlanta (Georgia). 144 53 Vgl.: Valley Metro, Phoenix, abgerufen am 15.07.2013 Abbildung 24: Entwicklung des schienengebundenen ÖVs in den USA 1970-2011 Quelle: American Public Transportation Association (2012) In 2012 verzeichnete AMTRAK, der Betreiber des nationalen Zugverkehrs, eine Gesamtzahl von 31,2 Mio. Fahrgästen, 50% mehr als noch im Jahr 2000. Aufgrund dieser rasant steigenden Nachfrage, deren derzeitiger Trend auch für die kommenden Jahre erwartet wird und aufgrund der Tatsache, dass 43% des nationalen Gütervolumens und ein Drittel aller US-Exporte über den Schienenverkehr transportiert werden, wurden in den letzten 30 Jahren bereits massive Investitionsmaßnahmen ergriffen und beinahe 500 Mrd. USD in Brücken, Schienen und Tunnel investiert. Alleine in 2009 waren es im Personen- als auch im Güterverkehr mehr als 75 Mrd. USD.145 Der Staat Illinois hat mit 41 Güterverkehrslinien, die rund 7.000 Meilen des Staats abdecken, in Meilen gemessen das zweitgrößte Schienennetz Amerikas. Dennoch wächst das zu transportierende Güter- und Fahrgastvolumen relativ gesehen schneller als die Kapazitätsausweitungen. Im Güterverkehr wird national mit einem Wachstum von 22% bis 2035 gerechnet und einer Vervierfachung des Personenverkehrs, der heute schon teilweise bis zu 75% ausgelastet ist, bis 2040. Deshalb werden zunehmend Verkehrsüberlastungen erwartet, welche schon heutzutage Kosten von rund 200 Mrd. USD pro Jahr verursachen. AMTRAK kann nach aktuellem Stand 76% seiner laufenden Kosten durch den Verkauf von Fahrkarten abdecken. Die restlichen 24% sowie alle zusätzlichen Investitionen hängen von öffentlichen Förderungen auf föderaler und staatlicher Ebene ab, deren langfristige Förderkapazitäten jedoch ungewiss sind. Wichtige Programme und Regularien, die auf nationaler Ebene beschlossen wurden sind das Passenger Rail Investment and Improvemnet Act (PRIIA) von 2008, das High-Speed and Intercity Passenger Rail Program, das Transportation Investment Generating Economic Recovery (TIGER) Subventionen und das Rail Safety Improvement Act von 2008. Das meistgenutzte öffentliche Verkehrsmittel ist in den USA nach wie vor der Bus gefolgt von der Bahn.146 145 Vgl.: American Society of Civil Engineers (2012) 146 Vgl.: American Public Transportation Association (2012) 54 Tabelle 9: Anteil der Verkehrsmittel im ÖV Anteil 2010 nach Anteil 2010 nach Verkehrsmittel Personenbeförderungen Personenmeilen Bus 51,4% 38,9% S-Bahn 4,5% 20,1% Bahn 34.7% 30,4% Straßenbahn 4,5% 4,0% Andere 4,9% 6,6% Quelle: American Public Transportation Association (2012) Die derzeit größten Transit Agencies (also Betreiberunternehmen im ÖV) in den USA, gemessen an der Anzahl der Personenbeförderungen und Personenmeilen, operieren laut American Public Transportation Association (APTA) in New York City, Chicago, Los Angeles und Washington, D.C. Tabelle 10: Die größten Transit Agencies der USA (Zahlen aus dem Jahr 2010) 1.000 Transit Agency Urbanized Area Personenbeförderungen im Jahr 2010 MTA New York City Transit New York City 3.274.296 NYCT (New York) Chicago Transit Authority CTA Chicago (Illinois) 516.873 Los Angeles County Metropolitan Los Angeles 463.016 Transport Authority LACMTA (Kalifiornien) Washington Metropolitan Area Washington, 418.126 Transit Authority WMATA D.C. Quelle: American Public Transportation Association (2012) 1.000 Personenmeilen im Jahr 2010 11.610.896 2.003.808 2.176.332 2.055.177 Bus Rapid Transit (BRT) Neben dem Neubau von Lightrail Projekten steht derzeit auch die Entwicklung von Bus Rapid Transit Projekten ganz oben auf der Verkehrsplanungsagenda. Dabei handelt es sich um Expressbuslinien, deren Service (Haltestellenfrequenz, Fahrzeugintervalle) dem von schienengebundenem ÖV, wie Straßenbahn oder U-Bahn gleichkommt. Der Vorteil von BRT sind die, verglichen mit schienengebundenem ÖV, geringeren Investitionskosten, da diese Busse auf regulären Fahrbahnen verkehren können und keine Schienenanlagen benötigen. Was den BRT vom herkömmlichen Busverkehr unterscheidet, sind die von den übrigen Verkehrsteilnehmern separierten Fahrbahnen, die kürzeren Fahrzeugintervalle und die damit ermöglichte, schnellere Beförderung (zum Teil über 80% schneller).147 Wie bereits erwähnt, wird mit der Implementierung von BRT auch die Nachfrage nach intelligenten Verkehrssteuersystemen größer. Um BRT mit schienengebundenem ÖV konkurrenzfähig zu machen, muss dieser nicht nur von den übrigen Verkehrsteilnehmern physisch unabhängig gemacht werden, sondern vor diesen sogar bevorteilt werden. Intelligente Signalanlagen zur Bevorteilung des ÖV wurden auch bereits in Kapitel 4.3.2 angeführt. Zusätzlich müssen auch Ticketautomaten vor Ort an jeder Station verfügbar sein (sogenannte pay-before-you-board Stationen). In Chicago gibt es derzeit drei BRT Projekte der Chicago Transit Authority, welche zusammen mit dem Metropolitan Planning Council erarbeitet wurden. Das erste Pilotprojekt entlang des Jeffery Boulevards wurde bereits im Herbst 2012 147 55 Vgl.: Metropolitan Planning Council: Bus Rapid Tranist, abgerufen am 11.07.2013 eröffnet. Der sogenannte Jeffery Jump J14 verläuft von der 103rd Street bis zur Metra Station Ogilvie und zur Union Station (die Hauptbahnhöfe in Downtown Chicgago).148 Das Central Loop (East-West) BRT Projekt soll das Stadtzentrum Chicagos mit dem Navy Pier (eine der wichtigsten Touristenattraktionen) verbinden und damit sechs lokale Buslinien entlasten. Gleichzeitig soll entlang der Buslinie ein landschaftlich attraktiv gestalteter Korridor für Radfahrer und Fußgänger entstehen, der den Central Business District Chicagos und die Haupttourismusattraktionen verbindet. Die Linie verbindet damit Union Station, Ogilvie Transportation Station, North Michigan Avenue und Navy Pier. Betriebsbeginn ist für 2014 geplant.149 Immer konkreter werden auch die Pläne für den BRT auf der Ashland Avenue, der von der Irving Park Road bis zur 95th Street (16 Meilen) verlaufen soll. Die erste Planungsphase von Central Ashland Avenue bis zur Cortland Avenue und 31st Street ist bereits in Gange und erwartet derzeit Input der anliegenden, betroffenen Bevölkerung. Qualitätsverbesserungen bei ÖV-Stationen Abgesehen vom Ausbau sämtlicher ÖV-Systeme selbst (Streckenerweiterung, Einführung neuer Verkehrsmittel etc.) gibt es auch einen klaren Trend zur Verbesserung der Qualität der Systeme. Dies betrifft sowohl ÖV-Stationen als auch die Fahrzeugausstattung selbst. Die Installation von Echtzeitanzeigen sowie Bus Tracker Systemen an ÖV-Stationen, moderne, flexible Systeme zum Ticketkauf und multimodale Lösungen für die Verknüpfung von ÖV, MIV und NMIV (etwa Park & Ride Anlagen für den MIV an ÖV-Stationen wie zum Beispiel an der Orange Line in Chicago oder Fahrradabstellanlagen) sind gefragt. Abbildung 25: Entwicklung Ausstattung ÖV-Stationen mit elektronischen Anlagen 2000-2010 Quelle: American Public Transportation Association (2012) Auch hier spielt die Nachfrage nach IT-Lösungen eine große Rolle. Wie die Abbildung zeigt, gab es in den letzten 10 Jahren eine massive Nachfrage nach Installationen von Fahrzeugortungssystemen und Echtzeitanzeigen (vehicle status displays, vehicle tracker systems), Informationsanzeigen (informational video displays) und Sicherheitskameras in ÖVStationen. Zusätzlich gab es einen Anstieg von bereits sehr weit verbreiteten PA-Anlagen (public address systems) zur Kundeninformation über Lautsprecher in ÖV-Stationen.150 Derzeitige Ausbau-, Neubau- und Umbauprojekte im ÖV in 148 Vgl.: Bus Rapid Transit Chicago Jeffery Boulevard, abgerufen am 11.07.2013 149 Vgl.: Bus Rapid Transit Chicago Central Loop, abgerufen am 11.07.2013 150 Vgl.: American Public Transportation Association (2012) 56 sämtlichen US-Städten lassen darauf schließen, dass die Nachfrage nach derartigen Technologien auch in den nächsten Jahren weiter ansteigen wird. Auch im Bereich des Ticketverkaufs ist es nicht mehr nur ausreichend Ticketautomaten für Einzelfahrscheine zur Verfügung zu stellen. ÖV-Unternehmen müssen einerseits verschiedenartige, flexible Tickets (Inkludierung des Angebots mehrerer ÖV-Unternehmen, Monats- und Jahreskarten etc.) als auch attraktive Verkaufsformen (online, Smartphone Applikationen, Ticketautomaten an allen Stationen etc.) anbieten können, um den Anforderungen ihrer Kunden gerecht werden zu können. Ausstattung von Fahrzeugen Ein ähnlicher Trend gilt bei der Ausstattung der Fahrzeuge mit IT-Technologien wie etwa automatisierten Stationsansagen, Sicherheitskameras, multimodale Lösungen (etwa Fahrradmitnahme im Bus) und Fahrzeugortungssystemen. Abbildung 26: Anstieg der Ausstattung von Bussen 2001-2011 Quelle: American Public Transportation Association (2012) 4.3.4. Nicht-motorisierter Individualverkehr Genau wie der ÖV wurde auch der NMIV lange Zeit in den USA vernachlässigt. Aus denselben Gründen wie sie bereits zum ÖV aufgelistet wurden, forcieren US-Städte nun auch den Ausbau und die Attraktivierung von Geh- und Radwegen. Hinzu kommt, dass ein gesteigertes Gesundheitsbewusstsein der US-Amerikaner dazu führt, dass immer mehr Menschen Rad fahren und zu Fuß gehen auch als Transportmittel zur Arbeit (und nicht nur als reine „workout“ Betätigung) kennenlernen. Aktuelle Entwicklungen und Trends im ÖV werden hier nur kurz beschrieben. Hauptproblem beim NMIV ist derzeit noch die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. Speziell die Anerkennung von Radfahrern als Verkehrsteilnehmer, die mit dem MIV gleichgestellt sind, muss in weiten Teilen der USA noch gelernt werden. Die meisten Autofahrer sind sich dieser „neuen“ Verkehrsteilnehmer noch nicht bewusst. Verkehrserziehung im Grundschulalter, wie sie etwa in Deutschland auch speziell für den Weg zur Schule mit dem Fahrrad durchgeführt wird, gibt es in den USA noch nicht. Durch baulich von den Fahrbahnen getrennte Radwege wird diesem Problem zum Teil schon nachgekommen. Die meisten Radwege werden jedoch lediglich durch farbliche Kennzeichnung an der Fahrbahn markiert. 57 Durch das Complete Streets Program, welches US-weit bereits in den meisten Städten seine Umsetzung findet, soll künftig in der Verkehrsplanung NMIV gegenüber ÖV und MIV bevorzugt behandelt werden. Das Motto lautet „Fußgänger > Radfahrer > ÖV > MIV“. Damit sollen bei sämtlichen Straßenbau-Projekten (sei es Neubau oder Umbau) die Implementierung von NMIV-Elementen im Vordergrund stehen.151 Minneapolis MN war eine der ersten Städte, die dieses Programm umgesetzt haben. Sobald in dieser Stadt ein Straßenzug umgebaut oder ausgebaut wird, müssen Geh- und Radwege implementiert werden. Im Jahr 2011 wurde Minneapolis bereits zur „Number One Bicycling City“ in den USA ernannt.152 Chicago hat ebenfalls bereits entsprechende Verordnungen erlassen. 153 Chicago hat zusätzlich zusammen mit seinem Chicago Climate Action Plan einen umfangreichen Bike 2015 Plan erlassen, der als Hauptziele die Steigerung des Radverkehrs in Chicago (5% aller Fahrten, die weniger als fünf Meilen sind sollen mit dem Fahrrad zurückgelegt werden) und die Steigerung der Verkehrssicherheit für Radfahrer (Reduzierung der Fahrradunfälle um 50%) hat.154 Neben dem Neubau und der landschaftsplanerischen Ausgestaltung von Verkehrswegen für Radfahrer und Fußgänger wird auch das Thema Bike Share Programme langsam aber sicher interessant für US-Städte. Im Juni dieses Jahres wurde zum Beispiel das Chicago Bike Share Programm „Divvy Bikes“ gestartet. 155 Auch in diesem Bereich wird eine steigende Nachfrage nach IT-Lösungen und anderen smarten Technologien (OnlineBuchung, Smart Phone Applikationen, flexible Ticketkaufsysteme, Benutzerkarten etc.) erwartet. 4.4. Energieeffizienz in der Wasserinfrastruktur Der Zusammenhang von Energieverbrauch und Wasserinfrastruktur (der sogenannte Water-Energy-Nexus) wird oft unterschätzt. Laut Center for Neighborhood Technologies werden in den USA jährlich etwa 520 Mrd. kWh für den Anund Abtransport von Wasser, die Erhitzung und die Abwasserbehandlung aufgewendet. Dies entspricht etwa 13% des gesamten Stromverbrauchs der USA und über 30% des gesamten Energieverbrauchs von Städten und Kommunen. 74% davon werden alleine für die Erhitzung von Wasser benötigt. Diese Zahlen machen deutlich, dass auch bei der Wasserinfrastruktur ein massives Energieeinsparpotenzial vorhanden ist. 156 Dieses Energieeinsparpotenzial wurde laut Josh Ellis, dem Wasserexperten beim Metropolitan Planning Council in Chicago, auch bereits in den USA erkannt.157 Mit einer Nachfrage nach energieeffizienten Wasserpumpen, Smart Meter Einrichtungen im Wasserbereich und ähnlichen Komponenten kann deshalb in Zukunft gerechnet werden. Essentielle Entscheidungskriterien sind oft leider nicht die langfristigen Einsparungen bei Energiekosten, sondern die Investitionskosten zur Installation der Komponenten. Generell kann man zur US-Wasserinfrastruktur ähnliche Probleme nennen, wie bei allen anderen Infrastruktursystemen: Es fehlt das benötigte Budget um diese zu erhalten, auszubauen und effizienter zu gestalten.158 151 Vgl.: Stieninger, P. (2013) 152 Vgl.: Stieninger, P. (2012) 153 Vgl.: City of Chicago - Complete Streets Program, abgefragt am 11.07.2013 154 Vgl.: City of Chicago - Bike 2015 Plan , abgefragt am 11.07.2013 155 Vgl.: Chicago Bike Share - Divvy Bikes, abgefragt am 11.07.2013 156 Vgl.: Ludwig, P. (2013) 157 Interview mit Josh Ellis, Metropolitan Planning Council, am 06.06.2013 158 Vgl.: American Society of Civil Engineers (2013) 58 Sämtliche Rohr- und Abflusssysteme sowohl im Trinkwasser- als auch Abwasserbereich haben eine kritische Altersgrenze erreicht. Mit rund 240.000 Rohrbrüchen pro Jahr in den USA sind die zum Teil über 50 Jahre alten Baukomponenten fällig für Reinvestitionen. Die Environmental Protection Agency (EPA) schätzt, dass bereits 4.000 bis 5.000 Meilen an Trinkwasserrohren jährlich ersetzt werden und in den Jahren bis 2025 noch mindestens weitere 1 Bio. USD ausgegeben werden müssen. Die Dringlichkeit der Renovierungsarbeiten resultiert aber nicht nur aus dem Alter der Infrastruktursysteme, sondern auch aus einer Reihe von neu erlassenen gesetzlichen Richtlinien, die z.B. im Rahmen des Safe Drinking Water Act Amendment von 1996 auf nationaler Ebene eingeführt wurden und striktere Vorgaben bezüglich Verunreinigungstoleranzen etc. beinhalten. Da diese Vorgaben eine Erneuerung der Trinkwassersysteme aber gleichzeitig auch die Kosten solcher Projekte steigen lassen, sind die tatsächlich geplanten Investitionen bisher noch nicht auf ausreichendem Level. Daher wird es wahrscheinlich vermehrt dazu kommen, dass Unternehmen und Haushalte dazu gezwungen werden, sich an ein unzuverlässigeres System anzupassen, indem sie ihr Wassersparverhalten stärken und Technologien im Bereich Wasser-Recycling (wie z.B. die Nutzung von Grauwasser für Rasensprengung oder Toilettenspühlung) installieren. Die Nutzung von Grau- und sogar Schwarzwasser bzw. sogenannten Green Infrastructure Systemen, wurde auch von Josh Ellis in einem Interview159 hervorgehoben und als eine der wichtigsten Lösungen im Wasserinfrastruktur-Dilemma der USA erwähnt. Das Hauptproblem dazu stellen allerdings derzeit noch diverse Bauordnungen (Building Codes) dar, die zum Teil das Recycling von Wasser noch nicht zulassen; so etwa beim Illinois Building Code der Fall. Auch im Abwasserbereich werden über die nächsten 20 Jahre erhöhte Investitionskosten aufgrund von strengeren Genehmigungsstandards, Nährstoffentzugsanforderungen und neuen Verarbeitungsmethoden erwartet. Der größte Teil des Investitionsbedarfs, 80% bis 85%, geht dabei auf die Instandsetzung von Abwasserrohren zurück. Aufbereitungsanlagen machen rund 15% bis 20% des Bedarfs aus, welcher aufgrund neuer gesetzlicher Anforderung aber wahrscheinlich noch ansteigen wird. Die Generierung von Energie aus Abwasserschlamm ist zum Teil auch schon Thema in den USA. Hauptproblem hierbei sind die nach wie vor niedrigen Energiepreise, die hohe Investitionen nicht attraktiv machen. Es ist allerdings auch zu erwähnen, dass auch wenn viele Städte und Gemeinden so gut wie bankrott sind, oft die Abwasseranlagenbetreiber (sogenannte Sewage Districts) sehr wohl über ausreichend Budget für derartige Projekte verfügen. Ein Hauptproblem amerikanischer Abwassersysteme sind sogenannte Combined Sewage Overflows (CSOs), wobei in Zeiten von starken Regenfällen, die Kapazität eines Mischwassersammlers überstiegen wird und das gesammelte Regenund Abwasser aus Sanitäranlagen in Flüsse o.ä. abgeführt wird. Diesem Problem soll entgegengewirkt werden. Mit dem Clean Water Act wurde beschlossen, 15 Mrd. USD in neue Rohre, Anlagen und sonstige Ausrüstung zu investieren, um CSOs in Zukunft zu vermeiden. Illinois hat für die nächsten 20 Jahre Investitionen von 15 Mrd. USD in Trinkwasser- und 17,5 Mrd. USD in seine Abwasserinfrastruktur angemeldet. 159 59 Interview mit Josh Ellis, Metropolitan Planning Council, am 06.06.2013 4.5. Energieinfrastruktur und Smart Grid Die Struktur des Strommarktes sowie der erwartete Anstieg des Energie- und Strombedarfs der nächsten Jahre wurden bereits in Kapitel 3 erläutert. Auch im Bereich der Energieinfrastruktur herrscht massiver Budgetmangel, was sich auf die Qualität der Infrastruktur auswirkt. Gleichzeitig wird zum Zwecke der Energieeinsparung und mit zunehmender Energieeinspeisung von erneuerbaren Energiequellen ein effizientes und flexibles Energieinfrastrukturnetz (auch Smart Grid genannt) immer wichtiger. Laut American Society of Civil Engineers (ASCE) sind Großteile des Stromnetzes sowie diverser Pipelinesysteme Amerikas bereits am Ende ihres Lebenszyklus angekommen (zum Teil stammen diese noch aus den 1880er Jahren) und weisen erhebliche, altersbedingte Mängel auf. Zwar sind die Investitionen in Stromversorgungsnetze seit 2005 gestiegen, Wetterereignisse und mangelnde Instandhaltungsmaßnahmen führen jedoch weiterhin zu einer ansteigenden Häufung von Netzversagen und Stromausfällen. Die Zahl der Stromausfälle ist in den Jahren von 2007 bis 2011 von jährlich 76 auf 307 gestiegen, verursacht durch Betriebsausfälle, aber hauptsächlich durch wetterbedingte Störfälle.160 Hinzu kommt, dass komplizierte und zu lange dauernde Genehmigungsverfahren sowie teilweise fehlender politischer Konsens dazu führen, dass eine Modernisierung des Netzes immer wieder verzögert wird. Speziell bei der Errichtung von Hochspannungsleitungen sowie größerer Gas- und Ölleitungen, von denen derzeit bereits zusätzliche rund 17.000 Meilen für die nächsten fünf Jahre geplant sind, ist die Umsetzung unsicher aufgrund langwieriger Genehmigungsprozesse, Standortbestimmungen sowie Beschwerden der Öffentlichkeit. Zwischen 2001 und 2010 wurden laut ASCE jährlich etwa 63 Mrd. USD in die Elektrizitätsinfrastruktur investiert. Davon gingen 35 Mrd. USD in die Erzeugungsinfrastruktur, 8 Mrd. USD in das Übertragungsnetz und etwa 20 Mrd. USD in lokale Verteilernetze. Das Budget hierfür stammt zum Teil von lokalen und staatlichen Regierungen, öffentlichen und privaten Versorgungsunternehmen, Projektentwicklern und Nonprofit-Partnerschaften. Auf nationaler Ebene waren die Investitionen in den letzten Jahren rückläufig und liegen derzeit auf einem Niveau unter dem von 1991. Die ASCE schätzt die notwendigen Investitionen bis zum Jahr 2020 im Bereich der Verteilerinfrastruktur auf 57 Mrd. USD und etwa 37 Mrd. USD bei der Übertragungsinfrastruktur. Steigender Energiebedarf sowie mangelnde Kapazitäten im Stromnetz verursachten in den letzten Jahre immer wieder Netzüberlastungen und damit verbundene Ausfälle. Ausfälle im Energienetz bedeuten nicht nur ein allgemeines Sicherheitsrisiko, sondern verursachen auch Kosten. Die durchschnittlichen Kosten eines einstündigen Stromausfalls werden dabei auf rund 1.000 USD für ein typisches Gewerbeunternehmen geschätzt. Um derartige Netzüberlastungen in Zukunft vermeiden bzw. diesen vorbeugen zu können, wurde vom US Department of Energy im Jahr 2012 eine National Electric Transmission Congestion Study für folgende Regionen erarbeitet: Philadelphia (Pennsylvania), St. Louis (Missouri), Portland (Oregon) und San Diego (Kalifornien).161 Manche Städte und Energieunternehmen versuchen derartigen Kapazitätsüberlastungen durch zeitlich abgestimmte Preisregulierungsprogramme entgegenzuwirken. Derartige „Hourly Pricing Programs“ wurden etwa in Chicago (ComEd’s Residential Real-Time Pricing Program162) und weiteren Kommunen in Illinois (Ameren Illinois‘ Power Smart Pricing Program163) vom Center of Neighborhood Technologies zusammen mit den lokalen Energieversorgern ComEd und Ameren im Jahr 2007 ins Leben gerufen. Je nach Uhrzeit und Jahreszeit werden die kWh-Preise den Marktverhältnissen (abhängig von der Nachfrage) angepasst. 160 American Society of Civil Engineers (2013) 161 Vgl.: U.S. Department of Energy: 2012 National Electric Transmission Congestion Study, abgerufen am 08.07.2013 162 Vgl.: ComEd - RRTP, abgerufen am 08.07.2013 163 Vgl.: Power Smart Pricing Program , abgerufen am 08.07.2013 60 Abbildung 27: Preisgestaltung für Hourly Pricing Programs Quelle: Ludwig, P. (2013) Derzeit gibt es 23.135 Teilnehmer, die insgesamt zu 20 Mio. USD Einsparungen auf Kundenseite beitragen (etwa 25%) und die Spitzenlast um 0.5 kW pro Kunden reduzieren konnten.164 Abbildung 28: Programmverbreitung in Illinois Quelle: Ludwig, P. (2013), CNT Energy 2013 [ed.] 164 61 Vgl.: Ludwig, P. (2013) Zur Effizienzsteigerung und Qualitätsverbesserung des Stromnetzes wird auch in den USA die Implementierung von Smart Grid Technologien, also computergestützte, automatisierte Systeme, immer wichtiger. Das Thema Smart Grid wurde durch Obamas American Reinvestment and Recovery Act nochmal besonders in den Fokus der nationalen Politikagenda gerückt. Nachdem die Weichenstellung einer Netzmodernisierung bereits 2007 mit dem „Title XIII of the Energy Independence and Security Act of 2007 (EISA)“ beschlossen wurde, erklärte Obama in seiner ARRA-Rede im Oktober 2009 die Bedeutung einer Modernisierung der Stromnetze unter anderem mit den ersparten Kosten von 150 Mrd. USD, die ansonsten jährlich durch Stromausfälle verursacht werden. Neben der erhöhten Zuverlässigkeit sind weitere Ziele mehr Effizienz, eine größere Sicherheit des nationalen elektrischen Netzes, die Ermutigung von Stromkunden, ihren Verbrauch effizient zu managen, Treibhausgase zu reduzieren und schließlich die Integration von dezentralen erneuerbaren Energiequellen und elektrischen Fahrzeugen zu erlauben. 165 So ermöglichte das ARRA bereits mehr als 4.5 Mrd. USD an Förderungen für die Modernisierung der Stromverteilung und die Verbesserung der Ausfallsicherheit. Projekte, die dadurch finanziert wurden, sind sowohl Bildungs- und Beratungsinitiativen, als auch Installierung von Smart Technologies, wie etwa Smart Meters (elektrische Verbrauchszähler mit erweiterten Kommunikationsfähigkeiten). Seit der Verabschiedung dieses Gesetzes gab es einen enormen Anstieg bei der Installation von Smart Meters. 166 Zusätzlich wurden 5,5 Mrd. USD vom privaten Sektor und lokalen Regierungen in den Bereichen Smart Grid und Energiespeichertechnologien investiert. 7,1 Mrd. USD wurden gleichzeitig an Darlehen durch die Rural Utilities Service bereitgestellt. Mehr als 152 Mio. USD dieser Darlehen wurden alleine für die Investition in Smart Meters ausgegeben. Derzeit haben 25 Staaten Richtlinien zur Implementierung von Smart Grid Technologien eingeführt und in 2010 wurden mehr als 70 Millionen Smart Meter Einheiten installiert – ein wesentlicher Anstieg von 46 Millionen in 2008.167 Im Jahr 2011 hatten bereits über 23% sämtlicher Stromkunden Smart Meter Systeme installiert. 168 Abbildung 29: Entwicklung Smart Meter Installationen 2007 bis 2011 nach Sektoren Quelle: EIA: Smart meter deployment continues to rise, 01.11.2012, abgerufen am 15.07.2013 Das Marktforschungsunternehmen SBI Energy schätzt, dass der gesamte US-Markt im Smart Grid Bereich von seinen heute 6 Mrd. USD bis 2014 auf bis zu 17 Mrd. USD pro Jahr wachsen wird. 169 165 Vgl.: SmartGrid - About, abgerufen am 28.06.2013 166 Vgl.: Smart Grid Cluster – Why Smart Grid, abgerufen am 01.07.2013 167 Vgl.: American Society of Civil Engineers (2013) 168 Vgl.: EIA: Smart meter deployment continues to rise, 01.11.2012, abgerufen am 08.07.2013 169 Vgl.: Smart Grid Cluster – Why Smart Grid, abgerufen am 01.07.2013 62 Unter ARRA wurden US-weit mindestens 15 Millionen Smart Meter installiert.170 Diese Smart Meter, auch AMI (advanced metering infrastructure) genannt, können nahezu Echtzeitmessungen des Stromverbrauchs vornehmen, über Stromausfälle informieren, die Stromqualität kontrollieren und hauseigene Stromanwendungen unterstützen. Im Gegensatz zu AMI beinhaltet der allgemeinere Ausdruck „advanced meters“ auch Zähler mit einfacher Kommunikationsrichtung von Zähler zu Stromversorgungsunternehmen, dies wird auch AMR (automated meter reading) genannt.171 Smart Meter ermöglichen den Stromkonsumenten Zugang zu Informationen über ihren Energieverbrauch. Im Gegensatz zu herkömmlichen Zählern, mit denen die Verbraucher nur einmal im Monat eine Stromabrechnung erhalten, können die neuen Geräte den Haushaltsverbrauch in stündlichen oder viertelstündlichen Intervallen erfassen. Die Energieversorgungsunternehmen können diese Datensammlung mit Webtools und Software kombinieren, die den Energiekunden hilft, Strategien zur Energieeinsparung zu ermitteln und sich dadurch auch finanziell besser zu stellen. 172 Seit beispielsweise die Tri-State Electric Cooperative mit Hilfe der Recovery Act Finanzierung den Großteil ihres Dienstleistungsbereichs in Georgia, Tennessee und North Carolina mit 15.000 Smart Meters abgedeckt hat, konnten Energiekunden durch den verbesserten Datenzugang ihren Energieverbrauch um 10% zu senken. 173 Die Vorteile von Smart Meters beschränken sich jedoch nicht nur auf die Energie- und Kosteneinsparungen auf Kundenseite. Auch Stromversorgungsunternehmen haben Anreize, advanced meters zu installieren, weil AMR ihnen hilft, ihre Zuverlässigkeit für die Stromkunden zu erhöhen und ihre Betriebs- und Wartungskosten reduzieren kann. Wenn die Datensammlung durch die Installation von Smart Meters mit geeigneten Geräten und Software zur Datenanalyse kombiniert wird, kann AMI die Stromversorgungsunternehmen mit einer detaillierten Auskunft über Stromausfälle und erhöhte Netzausfallrisiken durch extreme Wetterereignisse versorgen. Die erhöhte Informationseffizienz hilft dem Stromanbieter auf Stromausfälle und Netzstörungen in kürzester Zeit zu reagieren. 174 Die rund 1.500 städtischen Energieunternehmen des Landes versorgen rund 13% der nationalen Bevölkerung mit Energie, waren aber bisher weitaus weniger investitionsfreudig was neue Technologien angeht. GTM Research schätzt aber, dass auch die städtischen Werke zwischen 4,5 Mrd. USD und 9 Mrd. USD bis 2017 für Smart Grid Technologien ausgeben werden, wobei AMI- und DA- (distribution automation) Installationen priorisiert werden, aber auch DR (demand and response) Service und verbraucherorientierte Anwendungen eine wichtige Rolle spielen. 175 Der nationale Ausbau eines sogenannten Smart Grids bringt außerdem noch viele weitere Möglichkeiten für Unternehmer mit sich, die Innovationen im IT-Bereich entwickeln können. Die Datenbereitstellung durch Smart Meter eröffnet verschiedenste potenzielle Wege, auf welchen die Daten an den Endverbraucher gelangen und welche Management- und Kontrollfunktionen bereitstehen wie beispielswiese durch die Entwicklung von Smart Phone Applikationen und Cloud Computing Infrastrukturen etc.176 Obwohl in den letzten Jahren schon viel Fortschritt am Smart Grid Markt zu beobachten war, ist auf dem USamerikanischen Markt jedoch noch bei Weitem nicht von einer Saturiertheit zu sprechen. Die Durchdringungsrate von Smart Meters variiert sehr stark zwischen den einzelnen Bundesstaaten. In 2011 lag die durchschnittliche nationale Durchdringungsrate bei über 23%, während 13 Staaten weit über 25% lagen, wie z.B. Maine mit einer AMI Durchdringungsrate von 84%. Allein West Virginia zählte null AMI-Installationen in 2011. Diese staatlichen Unterschiede beruhen hauptsächlich auf Unterschieden in Gesetzgebung und Regulierung, so muss z.B. die Kostendeckung für 170 Vgl.: U.S. Department of Energy - Smart Meters and a Smarter Grid, abgerufen am 02.07.2013 171 Vgl.: EIA: Smart meter deployment continues to rise, 01.11.2012, abgerufen am 01.07.2013 172 Vgl.: U.S. Department of Energy: Smart Grid Week: How the Transition to 21st Century Grid Impacts You, 05.06.2013, abgerufen am 02.07.2013 173 Vgl.: SmartGrid - Smart Meters help customers budget electric servcie cost, abgerufen am 03.07.2013 174 Vgl.: EIA: Smart meter deployment continues to rise, 01.11.2012, abgerufen am 01.07.2013 175 Vgl.: Greentechmedia: What Municipal Utilities Want From the Smart Grid, 06.06.2013, abgerufen am 02.07.2013 176 Vgl.: U.S. Department of Energy: Smart Grid Week: How the Transition to 21st Century Grid Impacts You, 05.06.2013, abgerufen am 02.07.2013 63 Metering-Projekte typischerweise durch die staatlichen Regulierer von Energieversorgungsunternehmen genehmigt werden).177 Auch für die nähere Zukunft wird erwartet, dass nur einige wenige Staaten den Markt dominieren. Die nachfolgende Abbildung zeigt, dass ein großer Teil des Landes – 28 Staaten – auch bis 2014 weniger als 25% seiner Stromzähler mit smarter Technologie aufgerüstet haben wird. Abbildung 30: Prognose Smart Meter Abdeckung in den USA in 2014 Quelle: Greentechmedia: Smart Meter Opt-Out: The US Smart Meter Market Is Far From Saturated, 06.03.2013, abgerufen am 02.07.2013 Der Rückstand in diesen Staaten ist neben den staatlichen Gesetzes- und Politikunterschieden auch mit unterschiedlich hohen relativen Strompreisen zu begründen und hängt außerdem davon ab, ob Versorgungsunternehmen eventuell bereits in jüngerer Vergangenheit Investitionen in diesem Bereich getätigt haben. Zum Beispiel haben viele ländliche Kooperativen im Mittleren Westen zwar AMR-Technologien übernommen, diese entsprechen aber nicht den allerneuesten Standards. Auf der anderen Seite sind Staaten wie Kalifornien und Texas sehr progressiv, was die Übernahme von Smart Meter Technologie angeht.178 Weitere Hürden, die es im Smart Grid Bereich zu überwinden gilt, sind außerdem das Thema Sicherheit der Privatsphäre und Datenschutz sowie das Problem, dass sich die finanziellen Vorteile, die sich langfristig für die Konsumenten ergeben, bislang nur schwer beweisen lassen. Diese Bedingungen haben teilweise zu erheblichen Aufschiebungen von Smart Meter Installationsprojekten geführt bzw. zur Einführung von so genannten „opt-out“-Programmen, die es Energiekunden ermöglichen, sich aus solchen Projekten innerhalb einer Gemeinde heraus zu kaufen. Auch wenn Stromversorgungsunternehmen in Oregon, Maine und Kalifornien berichtet haben, dass nur eine sehr kleine Zahl von Verbrauchern solche Angebote nutzen.179 177 Vgl.: EIA: Smart meter deployment continues to rise, 01.11.2012, abgerufen am 02.07.2013 178 Vgl.: Greentechmedia: Smart Meter Opt-Out: The US Smart Meter Market Is Far From Saturated, 06.03.2013, abgerufen am 02.07.2013 179 Vgl.: Greentechmedia: Smart Meter Opt-Out: Noise Versus Reality, 05.04.2013, abgerufen am 03.07.2013 64 Nachdem es in der Durchdringungsrate durch die föderalen Anreize von 2010 bis 2011 einen großen Sprung von 8,7% auf 22,9% gegeben hat, wird in den kommenden Jahren eine Normalisierung erwartet, aber dennoch ein langsam aber stetiger Anstieg der Smart Meter Zahlen, so dass eine Verdoppelung von 2012 bis 2015 möglich ist.180 Die Meinungen der Forschungsinstitute über das Ausmaß der Smart Grid Ausweitung gehen zwar mit Projektionen der Smart Meter Penetration von 50% bis 75% bis zum Jahr 2016 auseinander, stimmen aber hinsichtlich einer sehr positiven Tendenz überein.181 Wie genau die Förderung von Smart Grid Technologien auf lokaler Ebene aussieht, zeigt sich an verschiedenen Projekten und Kooperationen in Chicago, wie z.B. der Zusammenarbeit des privaten Stromversorgungsunternehmen ComEd oder Ameren mit verschiedenen Stakeholdern, wie der lokalen Regierung oder NGOs. Im Oktober 2009 startete ComEd ein einjähriges Pilotprojekt, bei dem sie neun Gemeinden und den Stadtbezirk Humboldt Park mit Smart Meters ausgestattet haben. Durch das Projekt sollten Kundenvorteile und Verbesserungspotenziale von Smart Grid Technologien identifiziert werden, die der Illinois Commerce Commission vorgestellt wurden, um das Projekt später in größerem Rahmen auf die restliche Region Chicagos auszuweiten. 182 Das im Mai 2011 vorgelegte Gesetz, das den Weg für ComEd und Ameren freigemachen sollte, weitflächige Netzmodernisierungsprojekte durchzuführen, wurde schließliche im Juni 2013 verabschiedet und trat mit sofortiger Wirkung in Kraft. Dadurch wird es ComEd ermöglicht, ab dem vierten Quartal 2013 seine Smart Meter Installationen durchzuführen, die bis 2021 abgeschlossen sein sollen und zu einer Reduzierung von von bis zu 700.000 Stromausfällen jährlich führen soll, die den Energiekunden wiederum eine Kosteneinsparung von 100 Mio. USD. einbringen soll. 183 180 Vgl.: Greentechmedia: Smart Meter Opt-Out: The US Smart Meter Market Is Far From Saturated, 06.03.2013, abgerufen am 02.07.2013 181 Vgl.: GIGAOM: 75% of U.S. electric meters wil be smart by 2016, 05.03.2012, abgerufen am 02.07.2013 182 Vgl.: CNT Energy - ComEd Smart Meter Program, abgerufen am 03.07.2013 183 Vgl.: ComEd: Legislators Enact Senate Bill 9, Putting Smart Grid Back on Track, 22.05.2013, abgerufen am 03.07.2013 65 4.6. Ziele und aktuelle Trends der US-Stadtplanung – Schwerpunkt Mittlerer Westen 4.6.1. USA im Überblick Fasst man die vorhergehenden Kapitel zusammen, kann generell über Trends in der US-Stadtplanung gesagt werden, dass alles in Richtung „green“, „smart“ und „sustainable“ geht. Auch wenn die Ausgangslage eine ganz andere ist als es in Deutschland der Fall ist und auch die politischen Möglichkeiten in diesem Bereich relativ eingeschränkt sind, ist zumindest erkennbar, dass auch in den USA ein Wille da ist, Städte energieeffizienter und nachhaltiger zu gestalten. Das Hauptproblem ist dabei in allen Bereichen die Finanzierung. Kostengünstige Lösungen sind deshalb gefragt. Ein großer Unterschied zur Stadtplanung in Deutschland ist, dass es in vielen Städten nach wie vor keinen ganzheitlichen Stadtentwicklungsplan gibt. Die Erstellung derartiger Comprehensive Plans wird zwar zum Teil sogar von den staatlichen Regierungen vorgeschrieben (etwa in Kalifornien und Illinois), wird aber nur teilweise umgesetzt. Durch die Dominanz des privaten Sektors und die oft fehlenden gesetzlichen Rahmenbedingungen nehmen oft Grassroots-Projekte und die sogenannte Neighborhood-Planung (Stadtteilentwicklung) Überhand. Chicago nimmt auch in diesem Bereich mit der Entwicklung des GO-TO 2040, einem comprehensive plan, der sogar über das Stadtgebiet hinausreicht, eine Vorbildstellung ein. San Francisco war trotz der gesetzlichen Vorschreibung durch den Staat Kalifornien bis heute nicht in der Lage einen vollständigen Plan für das gesamte Stadtgebiet zu entwickeln. Los Angeles kam den staatlichen Anforderungen mit seinem General Plan nach.184 In den vorherigen Kapiteln wurden bereits Entwicklungen und Planungstrends, die in den meisten US-Städten derzeit beobachtet werden können, allgemein erläutert. Dazu werden nachfolgend diverse Beispiele zu Planungstätigkeiten in Chicago (Illinois), Dubuque (Iowa) und Minneapolis (Minnesota), als drei Beispielstädte im Mittleren Westen, gegeben. Chicago deshalb, weil es mit seiner neuen Stadtverwaltung immer wieder neue Meilensteine im Bereich der nachhaltigen Stadtplanung in den USA aufzeigt. Dazu zählen die Einführung des Infrastructure Trust Funds zur Finanzierung diverser Infrastrukturprojekte, die gesetzliche Anforderung zur LEED-Zertifizierung von öffentlichen Gebäuden, das Digital Chicago Programm für den verstärkten Einsatz von Data-Management und viele andere Initiativen. Die Pläne und Initiativen der Stadt Dubuque werden hier deshalb herausgegriffen, weil sich Dubuque durch seine Zusammenarbeit mit IBM und deren Smart City Cooperative einen Namen als Pilotprojekt und Vorzeigeprojekt für Smart City Planung in den USA und auf internationaler Ebene gemacht hat. Zusätzlich werden Minneapolis und Beispiele seiner Stadtplanung erläutert, da auch dort zahlreiche Initiativen und Programme zu einer nachhaltigeren und energieeffizienteren Lebensweise seiner Bewohner beigetragen haben. Minneapolis war etwa im Jahr 2011 „Number One Bicycling City“ in den USA und versucht durch sein Complete Street Programm diesen Titel auch weiterhin zu verteidigen. Zahlreiche weitere Städte in den USA und speziell im Mittleren Westen implementieren Nachhaltigkeitsstrategien und Energieeffizienzprogramme. Alle aufzulisten würde den Rahmen der vorliegenden Arbeit sprengen. Generell kann man allerdings sagen, dass es in den USA großes Potenzial in diesem Bereich gibt. 4.6.2. Chicago (Illinois) Anfang 2013 verkündete die Stadt Chicago, dass sie die „smartest city on earth“ werden will.185 Chicago versucht derzeit alles, um diesem Ziel auch gerecht zu werden. Mit zahlreichen Programmen und Plänen werden Ziele zu mehr 184 Stieninger, P. (2012) 185 Vgl.: Mashable: Chicago wants to be the smartest city on earth, 22.02.2013, abgerufen am 18.06.2013. 66 Energieeffizienz und Nachhaltigkeit verfolgt. Bereits in 2012 wurde Chicago zur “most sustainable large community in America” ernannt und erhielt den Siemens Sustainable Community Award. 186 Derzeit befindet sich Chicago US-weit auf Platz drei der Anzahl an LEED qualifizierten Gebäude und auf Platz eins der LEED zertifizierten Gebäude.187 Zahlreiche Industriecluster in den Bereichen der Clean Economy befinden sich im Großraum Chicago. Smart City Chicago In 2013 wurde Chicago mit 5 weiteren Städten aus 300 Bewerberstädten für die Mayors Challenge der Bloomberg Foundation auserwählt und erhielt damit eine 1 Millionen Dollar Förderung für die Smart Chicago Analytics Platform zur Verbesserung des Datenmanagements in der Stadt. Dadurch soll Echtzeitdatenanalyse zu sämtlichen Themenbereichen ermöglicht werden, um Planungs- und Entscheidungsprozesse in Zukunft effizienter und schneller zu gestalten. 188 Chicago Climate Action Plan (CCAP) Der wichtigste, umfangreichste und langfristigste Antrieb für Smart City Entwicklungen in der Region in und um Chicago ist der 2008 von der Stadt Chicago verabschiedete Chicago Climate Action Plan. Als Antwort auf alarmierende Forschungsergebnisse und Prognosen bezüglich der Auswirkungen des Klimawandels auf die Stadt Chicago und ihre Wirtschaft repräsentiert er eine langfristige Strategie, um einerseits die antizipierten Veränderungen zu mildern und andererseits um sich an selbige anzupassen.189 Das übergeordnete Ziel des Plans ist es, die Treibhausgasemissionen der Stadt Chicago bis 2050 um 80% des Emissionslevels von 1990 zu senken. Dieses Ziel geht Hand in Hand mit der Verminderung des Energieverbrauchs und der Förderung von Energieeffizienz in der Stadtplanung einher. Dafür wurden fünf Strategien entwickelt, die sich in insgesamt 35 untergeordneten Aktionsplänen widerspiegeln, welche wiederum in verschiedene Initiativen übersetzt werden: 1) Energieeffiziente Gebäude 2) Saubere und Erneuerbare Energie 3) Nachhaltiges Verkehrssystem 4) Abfallreduzierung und Industrielle Umweltverschmutzung 5) Anpassung der städtischen Infrastruktur an die unvermeidlichen Auswirkungen Im Folgenden werden die Aktionen unter den jeweiligen Strategien kurz beschrieben. Strategie 4 ist nicht Thema dieser Zielmarktanalyse. Energieeffiziente Gebäude Da der Energieverbrauch durch Gebäude – privat, kommerziell und industriell – mit 70% den Hauptanteil an der städtischen CO2-Emission ausmachen und außerdem ein Bevölkerungsanstieg speziell im urbanen Bereich erwartet wird, liegt der Green Building Sektor im Fokus der Agenda. Die Treibhausgasreduzierung in diesem Bereich soll für 30% der späteren Gesamtreduzierung verantwortlich sein. Diese Strategie umfasst acht verschiedene Bereiche: 1) Energieeffiziente Sanierung industriell und kommerziell genutzter Gebäude 2) Energieeffiziente Sanierung von Wohngebäude 3) Austausch von ineffizienten Haushaltsgeräten 4) Einsparung von Wasserverbrauch 5) Erneuerung der städtischen Energievorschriften 186 Vgl.: Siemens Sustainability Award 2012, aberufen am 18.06.2013 187 Vgl.: USGBC: Top 10 U.S. Cities Ranked By Total Number of LEED Projects, abgerufen am 18.06.2013 188 Vgl.: Digital Chicago, abgerufen am 23.06.2013 189 Vgl.: Chicago Climate Action Plan, abgerufen am 03.06.2013. 67 6) Schaffung neuer Richtlinien für Gebäuderenovierung 7) Begrünung von Straßen und Hausdächern 8) Förderung des individuellen Sparverhaltens Saubere und Erneuerbare Energie Neben der Minimierung des Energieverbrauchs will die Stadt Chicago auch den Anteil der Erneuerbaren Energien im Energienetz steigern. Speziell die Förderung der Installation von Solarpanelen sowie die Schließung diverser Kohlekraftwerke sind hier zu erwähnen. Die Thematik der Erneuerbaren Energien wird in dieser Zielmarktanalyse nicht bearbeitet und wird deshalb nur kurz erwähnt. Nachhaltiges Verkehrssystem Zurzeit werden 21% von Chicagos Treibhausgasemissionen durch Autos, Lastkraftwagen, Busse und Züge verursacht. Um diese Emissionen zu verringern, muss ein Verkehrssystem einen Mix aus öffentlichem Nahverkehr, Fahrrädern, Fußgängern, Car Sharing und energieeffizienten Autos darstellen. Durch die Verbesserung der Verkehrsoptionen wird ein Anteil von 23% an Chicagos Gesamtreduzierung von Treibhausgasen erwartet. Die Strategie besteht aus folgenden zehn Aktionspunkten: 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8) 9) 10) Mehr Investitionen in öffentliche Transportsysteme Ausweitung der Anreize für den Gebrauch öffentlichen Verkehrs Förderung von TOD Verbesserung des Fuß- und Radwegenetzes Förderung von Car Sharing Verbesserung des Verkehrsflusses Einführung höherer Kraftstoffeffizienzstandards Wechsel zu „sauberen“ Kraftstoffen Unterstützung von Intercity-Verbindungen Verbesserter Gütertransport Zum öffentlichen Personenverkehr wurde bereits in den vorhergehenden Kapiteln einiges über Chicago erwähnt. Weitere Projekte sind das CREATE-Programm (Chicago Region Environmental and Transportation Efficiency), das das regionale Fracht- und Gütertransportsystem effizienter machen und Engpässe eliminieren will, indem es die Bahn als Transportmittel fördert sowie das O’Hare Modernization Program, das eine Vielzahl von Aktionsplänen verfolgt, die die Emissionen durch Luftkraft verringern sollen. Anpassung der städtischen Infrastruktur an die unvermeidlichen Auswirkungen Auch Strategie 5 spielt für den Smart City Planning Bereich eine wichtige Rolle und beschäftigt sich mit der Anpassung der Infrastruktur an klimatische Entwicklungen, die nicht vermeidbar sein werden (etwa Extremwetterereignisse). In vielen US-Städten werden derartige Strategien auch unter dem Titel „Resilience Strategy“ zusammengefasst. Dies beinhaltet beispielsweise die Förderung von Green Rooftops (begrünte Hausdächer), um den Regenwasserabfluss von versiegelten Flächen zu reduzieren. Gleichzeitig führt diese Form von Green Infrastructure auch zu einer Beeinflussung des städtischen Mikroklimas und damit zu Energieeinsparungen bei Gebäudekühlung. Karl Peet von der Chicago Transit Authority (CTA) erwähnte in einem Interview190, dass sich Klimaveränderungen auch im ÖV-Bereich negativ auf die Qualität und Zuverlässigkeit des Transportservices auswirken können. Dies betrifft etwa die Sonneneinstrahlung von ÖV-Stationen, Beheizung/Kühlung von Stationen, Extremwettereignisse, Überflutung von ÖV-Stationen etc., aber auch die Hardware selbst, wie Schienen und Straßen (Hitze/Kälte Extrema). Die Federal Transit Administration (FTA) hat mehr als 1 Mio. USD finanzielle Förderung an bundesweit sieben verschiedene Projekte 190 68 Interview mit Karl Peet, Chicago Transit Authority, am 06.06.2013 verteilt. Mit einer Förderung von rund 160.000 USD war darunter auch die CTA, welche mit dieser Förderung eine Studie zur Anpassung ihres ÖV-Systems an den Klimawandel durchführt. Sustainable Chicago 2015 Der im September 2012 vom Bürgermeister Rahm Emanuel bekanntgegebene Aktionsplan Sustainable Chicago 2015 dient als Starthilfe für den übergeordneten CCAP und definiert konkrete Initiativen und Projekte, die bis 2015 umgesetzt werden sollen, um die langfristigen Ziele des CCAP zu erreichen. Der Plan stellt eine Verpflichtung der lokalen Regierung dar, gewisse Projekte zu verfolgen und dient gleichzeitig als Hilfestellung für alle potenziellen Stakeholder, wie Bürger, Unternehmen und Nonprofit-Organisationen, die an einer Einbindung in diese Projekte interessiert sind. Die 24 konkreten Ziele und Handlungsstrategien sind in sieben verschiedene Kategorien eingeteilt, die für die Nachhaltigkeitsentwicklung der Stadt Chicago entscheidend sind: 191 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) Wirtschaftliche Entwicklung und Schaffung von Arbeitsplätzen Energieeffizienz und „saubere“ Energie Nachhaltige Verkehrssysteme Wasser und Abwasser Parks, öffentlicher Raum, gesunde Ernährung Abfall und Recycling Klimawandel Nachfolgend werden kurz ein paar der unter dem Sustainable Chicago 2015 Plan bereits beschlossenen Projekte und deren Fördersummen zusammengefasst, um zu zeigen, wo hier die Schwerpunkte und gleichzeitig Chancen auch für deutsche Unternehmen liegen. Zur Finanzierung wurde von der Stadt Chicago der Infrastructure Trust Fund gegründet (ein Konsortium aus öffentlichen und privaten Geldgebern). Darauf wird im Kapitel 4.7.3 detaillierter eingegangen. Durch energiesparende Sanierungen von privaten, öffentlichen und industriellen Gebäuden soll die Energieeffizienz um 5% gesteigert werden und mindestens 20 MW zusätzliche Energie aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden. Durch ein Investitionsvolumen von acht Milliarden USD aus öffentlichen und privaten Mitteln sollen während des kommenden Jahrzehnts rund 40.000 Jobs geschaffen werden. Davon sollen unter anderem 1,1 Mrd. USD von ComEd in die Erneuerung von Chicagos elektrischer Infrastruktur in Form von Smart Grid Applikationen fließen. Weitere 630 Mio. USD sind durch das Energy Efficiency Portfolio Standard Program verfügbar, das von ComEd, Peoples Gas und dem Illinois Department of Commerce and Economic Opportunity (ILDCEO) verwaltet wird. Eine weitere Milliarde aus föderalen, staatlichen und kommunalen Mitteln soll die Red Line und Purple Line der CTA aufrüsten, um den Pendelverkehr von jährlich 79 Millionen Fahrgästen zu verbessern. Zusätzlich sollen neben der Union Station insgesamt hundert Bahnstationen modernisiert, „sicherer, trockener und heller“ gemacht werden, 1.500 CTA Busse ersetzt werden, Fahrplan- und Echtzeitanzeigen sowie andere Online- und Smart Phone Fahrplanapplikationen eingerichtet werden. Um Grünanlagen und die Parks der Stadt auszubauen, sind ca. 290 Mio. USD vorgesehen sowie 225 Mio. USD für Energieeffizienzprojekte an öffentlichen Gebäuden und 1,4 Mrd. USD für Energieeffizienz Retrofit in öffentlichen Schulen oder Universitäten. Damit wird fortgeführt und intensiviert, was 2009 bereits mit der Chicago Green Office Challenge gestartet wurde. Retrofit Chicago und die Retrofit Chicago Commercial Buildings Initiative stellen dabei die Antriebskräfte für energetische Sanierungen im öffentlichen und privaten Bereich dar und ermöglichen die Teilnahme Chicagos an der 191 Vgl.: Sustainable Chicago 2015 Action Agenda, abgerufen am 03.06.2013. 69 nationalen Better Buildings Challenge. Durch sie sollen mehr als 5 Mio. USD im Jahr an Energiekosten eingespart und mehr als hundert neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Bisher wurden bereits 28 Mio. ft2 Büro-, Hotel- und Wohnfläche erneuert. In Zusammenarbeit mit Energy Impact Illinois, Chicago Metropolitan Agency for Planning, CNT Energy, Historical Chicago Bungalow Association, Delta Institute, Community Investment Corporation, IFF und dem Chicago Department of Housing and Economic Development (genauere Informationen zu diesen Stakeholdern sind in der Liste der Marktakteure zu finden) bekommen Anwohner Hilfestellung bei der Finanzierung und technischen Durchführung von energetischen Sanierungsprojekten. 4.6.3. Dubuque (Iowa) Dubuque liegt in Iowa und war lange bekannt für seine traditionellen landwirtschaftlichen Ausrüstungsbetriebe, die im Laufe des letzten Jahrzehnts jedoch an Bedeutung verloren haben. Dennoch konnte sich die Stadt als wirtschaftlich progressives Zentrum erhalten – nicht zuletzt durch die Einrichtung eines Service Centers durch IBM, das Arbeitsplätze für 1.300 Menschen geschaffen hat. Aber auch die zentrale Lage im Mittleren Westen, die Nähe von wichtigen Wirtschaftszentren wie Chicago oder Milwaukee und die hohe Dichte an technologieorientierten Hochschulen machen Dubuque zu einem attraktiven Standort für private Unternehmen, die in den letzten Jahren wieder ein ordentliches Wachstum erleben. Wirtschaftlicher Erfolg ist aber nicht die einzige Strategie der Stadt um die Lebensqualität für seine 60.000 Einwohner zu verbessern. Bereits 2006 hat sich die Stadt unter der Führung von Mayor Roy D. Buol mit der Sustainable Dubuque Initiative einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz auf die Fahnen geschrieben, der ökonomische mit ökologischen und sozio-kulturellen Aspekten verbindet.192 Im September 2009 initiierten die Stadt und IBM ein Projekt namens Smarter Sustainable Dubuque, das die Forschung und Entwicklungsarbeit vorantreiben soll, die nötig ist, um die Sustainable Dubuque Inititiative durchzusetzen. Diese öffentlich-private Partnerschaft soll, neben Öffentlichkeits- und Implementierungsstrategien, „smarte“ Technologien entwickeln, die die Koordination jeglicher Art von kommunalen Nachhaltigkeitsstrategien und -maßnahmen sowie das Management von Ressourcen, z.B. über digitale Plattformen ermöglicht. Durch Echtzeitanzeigen beispielswiese sollen Bürger und Führungskräfte der Stadt ihren Verbrauch von Wasser, Energie und Strom verfolgen und gleichzeitig lernen können, wie sie selbigen reduzieren können. Die bisher entwickelte Plattform dazu heißt Realtime Integrated Sustainability Monitoring.193 Weitere Schwerpunkte der Initiative sollen zukünftig auf den Themen Verkehr und Green Building liegen. Dazu wurde bereits ein Projekt namens Smarter Travel Pilot Study durchgeführt, das durch eine Smart Phone Applikation anonyme Daten bezüglich des Wie, Wann und Wie oft der ÖV-Nutzer gesammelt hat. Ergebnisse der Studie werden dieses Jahr veröffentlicht und dann von IBM analysiert, um effektive, kosteneffiziente und umweltfreundliche Verkehrslösungen für Dubuque zu finden. Andere Smart-City-Maßnahmen, die durch die Sustainable Dubuque Initiative angestoßen wurden, sind eine Erneuerung und energetische Sanierung von Gebäuden der Innenstadt und die Installation eines neuen Water Metering Systems, das umfassende Daten zum Wasserverbrauch sammelt und damit Verschwendung und Störstellen identifizieren kann. Für IBM stellt diese Zusammenarbeit den Versuch dar, ein nachhaltiges Infrastrukturmodell für Städte von kleiner bis mittlerer Größe zu finden, um es dann auch in anderen Gegenden der USA zu implementieren. 192 Vgl.: The City of Dubuque – Sustainable Dubuque, abgerufen am 19.06.2013 193 Vgl.: The City of Dubuque – Smarter Sustainable Dubuque, abgerufen am 19.06.2013 70 Mit seinem Sustainability Innovation Consortium versucht Dubuque seinen Nachhaltigkeitsmarkt zu expandieren und die bereits vorhandenen Unternehmen zu clustern. Auch die Zusammenarbeit mit internationalen Unternehmen im Nachhaltigkeitsbereich wird durch dieses Konsortium forciert. 4.6.4. Minneapolis (Minnesota) Gemeinsam mit ihrer Nachbarstadt St. Paul bildet Minneapolis die Metropolregion der Twin Cities, welche als ein Wirtschaftszentrum für den Mittleren Westen fungiert. Die Metropolregion verfügt über eine gute Verkehrsanbindung im Flug-, Straßen- und Bahnverkehr. Durch das Urban Partnership Agreement zwischen den beiden Städten werden Planungen für Verkehr gemeinsam durchgeführt bzw. aufeinander abgestimmt. Die im Mai 2013 veröffentlichte neue Version des Climate Action Plans194 definiert die Klimaziele der Stadt. Bis 2015 sollen sämtliche Treibhausgasemissionen um 15 % der Menge von 2006 reduziert werden; bis 2025 um 30%. Der Plan beinhaltete umfassende Aktionsstrategien im Bereich Green Building, Erneuerbare Energien, Verkehr und Abfallmanagement.195 Auch in Minneapolis wird das bestehende ÖV-Angebot ausgebaut. Zu der bestehenden Light Rail Linie und dem Commuter Rail wird derzeit eine weitere Light Rail Linie im Zuge eines TOD-Projektes errichtet. Im Zuge dieses Central Corridior Light Rail-Projektes sollen die Bebauungsdichten im gesamten Korridor erhöht werden. 196 Die Complete Streets Policy forciert die Attraktivierung von Straßenräumen, wodurch eine multi-modale Nutzung ermöglicht werden soll. Sobald eine Straße renoviert werden muss, wird sie sogleich auch umgebaut. Es werden Radwege und attraktive Fußwege errichtet. Außerdem werden Maßnahmen zur Verbesserung des Stadtbildes durchgeführt. Zahlreiche Bike-Share-Programme, die Errichtung eines Bike-Highways sowie Fahrradwege haben den Anteil der Radfahrer in den letzten Jahren massiv erhöht.197 194 Vgl.: Minneapolis – Climate Action Plan 2013, abgerufen am 19.06.2013 195 Vgl.: City of Minneapolis – Sustainability, abgerufen am 19.06.2013 196 Vgl.: Metrocouncil – Central Corridor Light Rail Projekt, abgerufen am 19.06.2013 197 Vgl.: Stieninger, P. (2012) 71 4.7. Gesetzliche Rahmenbedingungen 4.7.1. Standards, Normen, Zertifizierungen und Genehmigungsverfahren Die Menge an Standards, Normen, Zertifizierungen und anderen gesetzlichen Rahmenbindungen in den USA ist relativ umfangreich und unübersichtlich. Die Größe des Landes, die unterschiedliche Verteilung der Zuständigkeiten auf mehrere Regierungsebenen sowie die Vielzahl der Stakeholder im Bereich der Stadtplanung machen es schwer, eine Aussage über einzuhaltende Normen oder Standards zu treffen. Im Nachfolgenden werden kurz die wichtigsten Informationen zum Thema energieeffiziente Stadtplanung sowie gängige Zertifizierungen und Standards aufgeführt. Je nach Art und Umfang des Projektes empfiehlt es sich jedoch jeweils bei den eingebundenen Stakeholdern die zuständigen Behördenebenen (es können auch mehrere pro Projekt sein) abzuklären. Building Codes Generell ist zu sagen, dass es in den USA keine nationale Bauordnung (Building Code) gibt. Diese werden von den einzelnen Staaten und lokalen Verwaltungen festgelegt und können deshalb regional sehr unterschiedlich sein. Manche Staaten verfügen über gar keine Bauordnung. Meist werden diese allerdings anhand des International Building Codes (IBC) festgelegt, welcher vom International Code Council (ICC) entwickelt wurde. 198 Genehmigungsverfahren Unterschiedliche Building Codes führen natürlich in weiterer Folge auch zu unterschiedlichen Genehmigungsverfahren. Im Zusammenhang mit Energieeffizienz ist allerdings zu erwähnen, dass immer mehr lokale Regierungen und Verwaltungen dazu bestrebt sind, bestehende Genehmigungsverfahren zu vereinfachen, um energieeffiziente Lösungen schneller und effizienter umsetzen zu können. Beispiel hierfür ist etwa das Green Permit and Green Homes Program in Chicago. Zusätzlich hat die Stadt Chicago als eines der Ziele ihres Sustainble Chicago 2015 Plans eine weitere Vereinfachung und Beschleunigung von Genehmigungsprozessen, die mit der Erreichung der Ziele des Plans verbunden sind, zu forcieren. Ähnliche Programme wurden auch in anderen Städten eingeführt. Gleichzeitig gibt es aber nach wie vor Restriktionen bei Genehmigungsverfahren im Energieeffizienzbereich, speziell dort, wo zum Beispiel Bauordnungen noch nicht an neue Technologien wie die Passivhausbauweise oder Green Infrastructure angepasst wurden. Dies ist etwa der Fall in Kalifornien, wo diverse Vorschriften zum Thema Heizung in Gebäuden dazu führen, dass Gebäude, die theoretisch aufgrund ihrer Passivhausbauweise keine Heizvorrichtung benötigen würden, dennoch eine einbauen müssen. Oder in Illinois, wo das Recycling von Grau- und Schwarzwasser nur mit Sondergenehmigung erlaubt ist. Auch im Infrastruktur-, und speziell im Verkehrssektor, gibt es Vereinfachungen von Genehmigunsverfahren. Neben den Finanzierungsfragen wurden im Moving Ahead for Progress in the 21st Century (MAP-21) Gesetz auch Regelungen getroffen, durch die auf US-Bundesebene die Genehmigungsverfahren gestrafft und darüber hinaus die Vielzahl der bestehenden Highway-Förderprogramme auf vier Hauptlinien reduziert wurden, was diese übersichtlicher gestaltet.199 198 Vgl.: Ludwig, P. (2013) 199 Vgl.: Germany Trade and Invest (GTAI): US-Kongress sichert Finanzierung von Projekten der Transportinfrastruktur bis 2014, 19.7.2012, abgerufen am 17.06.2013 72 US Green Building Council und das LEED-Zertifizierungssystem Das US Green Building Council (USGBC) wurde 1993 gegründet und ist eine private Nonprofit-Mitgliederorganisation, die die Nachhaltigkeit von Gebäuden fördert. Zusammen mit sieben anderen nationalen Ausschüssen gründete sie 1999 das World Green Building Council. Neben der Entwicklung des Leadership in Energy and Environmental Design (LEED) Zertifizierungssystems ist das USGBC außerdem für seine jährliche Greenbuild International Conference and Expo bekannt, der weltgrößten Ausstellung im Bereich Green Building. 200 Das LEED-Zertifizierungssystem dient nicht nur der Bewertung von Energieeffizienz in Gebäuden, sondern umfasst eine ganzheitliche Betrachtung der Nachhaltigkeit eines Gebäudes und seiner Lage im Siedlungsgefüge. Dabei werden auch der effiziente Umgang mit anderen Ressourcen wie etwa Wasser, eingesetzte Materialien, die Raumqualität, Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz etc. bewertet. Es wurde in den 1990er Jahren vom USGBC entwickelt und wird seit 2000 im US-Bausektor angewandt. Seither wird das Zertifizierungssystem laufend durch das USGBC verbessert und aktualisiert.201 Das USGBC investiert jährlich rund 30 Mio. USD in die Verbesserung des Programms. 202 Das Markenzeichen des LEED-Rating-Systems ist außerdem, dass es einen offenen und transparenten Entwicklungsprozess darstellt, bei dem die technischen Kriterien von USGBC-Mitgliedern vorgeschlagen werden, um dann öffentlich von den fast 20.000 Mitgliederorganisationen, die das USGBC bilden, geprüft und in Kraft gesetzt zu werden. Um diese Zertifizierungsprozesse zu überwachen, wurde 2008 das Green Building Certification Institute eingerichtet, ein Netzwerk von ISO zertifizierten internationalen Zertifizierungsstellen, die für die Sicherstellung der Anforderungen des Zertifizierungsprozesses verantwortlich sind. Das Institut bietet außerdem einen Akkreditierungsprozess an, durch den sich erfolgreiche Teilnehmer aus der Green Building und ähnlichen Branchen die Kenntnis des LEED Rating Systems bescheinigen lassen können.203 Dies wird entweder durch die LEED Accredited Professional oder die LEED Green Associate vorgenommen.204 Das Bewertungssystem besteht aus neun verschiedenen untergeordneten Bewertungssystemen: LEED for New Construction & Major Renovations – Neubau und großflächige Renovierungen LEED for Existing Buildings – bestehende Gebäude LEED for Core & Shell – Roh- und Teilausbau LEED for Commercial Interiors – gewerbliche Inneneinrichtung LEED for Retail – Einzelhandel LEED for Homes – Wohngebäude LEED for Neighborhood Development – Stadtteilentwicklung LEED for Schools – Schulen LEED for Healthcare – Gebäude im Gesundheitswesen Ziel des LEED ist es, Punkte „aufgrund des potenziellen Umwelteinflusses und den menschlichen Vorteilen des Projektes“ zu vergeben. Um die Einflüsse zu gewichten, richtet sich das USGBC nach den Umwelteinflusskategorien der United States Environmental Protection Agency’s Tools for the Reduction and Assessment of Chemical and Other Environmental Impacts (TRACI). In diesem System gibt es 100 zu vergebende Punkte in folgenden Kategorien: Fünf Hauptkategorien: (1) nachhaltige Lage, (2) Wassereffizienz, (3) Energie und Belüftung, (4) eingesetzte Materialien und Ressourcen und (5) Raumqualität Sowie zwei Bonus Kategorien: (1) Innovation und Design sowie (2) regionale Umweltprioritäten Zusätzliche Kategorien für LEED Neighborhood Development: (1) Lage und Anbindung, (2) Siedlungsmuster und Design, (3) grüne Infrastruktur und Gebäude 200 Vgl.: U.S. Green Building Council, abgerufen am 04.06.2013. 201 Vgl.: Stieninger, P. (2012) 202 Vgl.: USGBC – LEED, abgerufen am 04.06.2013. 203 Vgl.: Green Building Certification Institute, abgerufen am 04.06.2013. 204 Vgl.: USGBC - LEED Professional Credentials, abgerufen am 04.06.2013. 73 Zusätzliche Kategorien für LEED for Home: (1) Lage und Anbindung sowie (2) Bewusstsein und Erziehung Ein Gebäude gilt ab 40 Punkten als zertifiziert, jedoch muss in jeder Kategorie eine gewisse Mindestanzahl an Punkten erreicht werden.205 Tabelle 11: LEED-Zertifizierungsstufen Punkteanzahl Zertifizierungsstufe 40 – 49 Zertifiziert 50-59 Silber 60-79 Gold 80 Punkte und mehr Platin Quelle: USGBC - Foundations of LEED, abgerufen am 04.06.2013 Energy Star Das Umweltzeichen Energy Star wurde 1992 von der US-amerikanischen Umweltbehörde, der Environmental Protection Agency (EPA), gemeinsam mit dem US Department of Energy (DoE), als optionale Zertifizierung für energiesparende Geräte, Baustoffe und öffentliche und gewerbliche Gebäude eingeführt.206 Der Energy Star bescheinigt z.B. elektrischen Geräten, dass sie die Stromsparkriterien der EPA und des Energieministeriums der Vereinigten Staaten erfüllen. Ein wichtiges Kriterium dabei ist, dass sich ein eingeschaltetes Gerät nach einiger Zeit selbständig zurückschaltet. Insbesondere im EDV-Bereich gibt es viele Geräte (z.B. PCs, Computermonitore, Drucker, Faxgeräte, Kopierer, Scanner, Multifunktionsgeräte) mit diesem Kennzeichen. Bis zum heutigen Tage sind es mehr als 65 verschiedene Produktkategorien, die mit dem EnergyStar-Label ausgezeichnet werden können.207 Aber auch für die Zertifizierung von Gebäuden spielt Energy Star eine wichtige Rolle. In 2012 wurden die Anforderungen an eine solche Zertifizierung erhöht, sodass Gebäude, die mit der neuen Version des Labels ausgezeichnet werden, um mindestens 15% effizienter sind als die mit dem in 2009 ausgezeichneten International Energy Conservation Code (IECC) und zusätzliche energiesparende Elemente beinhalten, um die Sparleistung im Vergleich zu herkömmlich gebauten Häusern um weitere 30% zu steigern. Die Anzahl der Energy Star zertifizierten Gebäude auf nationalem Level ist in Zeitraum von 2011 bis 2012 um 25% gewachsen. Im Jahr 2012 trugen 20.000 Energy Star zertifizierte Gebäude zu einer Kosteneinsparung im Wert von 2,7 Mio. USD bei. Das im März 2013 veröffentlichte Ranking der Metropolen mit der größten Anzahl an Energy Star zertifizierten Gebäuden platzierte Los Angeles zum fünften Mal in Folge an erster Stelle, während Chicago, gestartet in 2008, auf dem sechsten Platz, sich mit einer jährlich Steigerung von 32% kontinuierlich verbessert hat und somit in 2012 mit einer Gesamtzahl von 353 zertifizierten Gebäuden den dritten Platz einnahm.208 205 Vgl.: Stieninger, P. (2012) 206 Vgl.: EnergyStar, abgerufen am 20.60.2013 207 Vgl.: EPA: EPA Announces Cities with the Most Energy Star Buildings in the US/Los Angeles, Washington, D.C., Chicago, New York, Atlanta rank in top five, 12.03.2013, abgerufen am 20.06.2013 74 American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers (ASHRAE) ASHRAE wurde 1894 gegründet und ist ein Gebäudetechnologie-Verband mit mehr als 54.000 Mitgliedern weltweit. Die Organisation ist auf Forschungs- und Bildungsarbeit und die Entwicklung von Standards im Bereich Gebäudesysteme, Energieeffizienz, Innenraumluftqualität, Kühlungstechnik und Nachhaltigkeit der Industrie spezialisiert.209 Regelmäßig veröffentlicht ASHRAE Standards und Richtlinien für den Energieeffizienzbereich. Auf diese wird oft in gesetzlichen Bauvorschriften, die typischerweise auf Staatsebene beschlossen werden, hingewiesen und auch durch Berater, Ingenieure, Architekten und staatliche Behörden Bezug genommen. Die Standards enthalten beispielsweise Richtlinien für die Bezeichnung und Klassifizierung von Kühlungsvorrichtungen oder die Belüftung für akzeptable Innenraumluftqualität. Sie sind zwar nicht gesetzlich per Bauordnung festgelegt, haben aber dennoch großen Einfluss auf die Gestaltung der baugesetzlichen Landschaft. So werden sie teilweise in Bauordnungen mit aufgenommen. Weitere Standards und Zertifizierungsstellen Für den US-Markt sind internationale Zertifizierungen wie etwa CE oder TÜV nicht ausreichend. Auch hier sollte man im Vorfeld abklären, welche Zertifizierung eingeholt werden muss und wer die zuständige Zertifizierungsstelle ist. Die wichtigsten in den USA sind: Underwriters Laboratories Inc. (UL) American National Standards Institute (ANSI) National Standards Systems Network (NSSN) US Department of Labor Occupational Safety & Health Administration (OSHA) National Institute of Standards and Technology (NIST) 4.7.2. Öffentliche Vergabeverfahren und Ausschreibungen Infrastrukturprojekte sowie durch die öffentliche Hand initiierte Projekte werden in der Regel öffentlich ausgeschrieben (sogenannte calls for proposals oder request for proposals). Informationen zu aktuellen Ausschreibungen (open calls) findet man auf den jeweiligen Webseiten der Städte und Kommunen sowie der Infrastrukturbetreiber (etwa CTA, Highway-Administrations etc.) unter der Sektion „Procurement“. Zusätzlich findet man eine Liste zahlreicher open calls auf der Webseite der US Conference of Mayors. Auf der Procurement Webseite der Stadt Chicago findet man zum Beispiel den Department of Procurement Services Buying Plan, der sämtliche open calls der Stadt Chicago mit dem jeweils vorhandenen Budget auflistet. Dieser Plan wird jeweils in unterschiedliche Kategorien, wie etwa Architektur und Ingenieurwesen, Verbrauchs- und Wirtschaftsgüter, Bau etc. aufgeteilt. Die nachfolgende Abbildung zeigt als Beispiel den aktuellen Ausschnitt aller Ausschreibungen im Architektur und Ingenieurwesen.210 209 Vgl.: American Society of Heating, Refrigerating and Air-Conditioning Engineers (ASHRAE), abgerufen am 20.06.2013 210 Vgl.: City of Chicago - Department of Procurement Services Buying Plan, abgerufen am 11.07.2013 75 Abbildung 31: Beispiele für aktuelle Ausschreibungen im Architektur- und Ingenieurwesen der Stadt Chicago Quelle: City of Chicago - Department of Procurement Services Buying Plan, (Screenshot) abgerufen am 11.07.2013 Besonders bei Projekten, die von der öffentlichen Hand getragen werden, fällt in den USA oft das Stichwort Buy America oder Buy American. Diese beiden Gesetze zum Schutz des heimischen Marktes werden oft sehr kritisch betrachtet und bieten viele Möglichkeiten umgangen zu werden. In einem Interview mit Aaron Joseph von der Stadt Chicago, erwähnte dieser, dass die Stadt Chicago generell sehr international orientiert ist und beim Einkauf die Qualität und Preiseffizienz des Produkts im Vordergrund stehen. Dennoch wird nachfolgend kurz erklärt, was es mit Buy American und Buy America auf sich hat. Buy American/Buy America Eine Regulierung, die zum Schutz des eigenen Marktes in den USA dient, ist der Buy American Act von 1933 (BAA). Darin wird die US-Regierung dazu verpflichtet, im Rahmen der nationalen Vergabe öffentlicher Bundesaufträge bei der Beschaffung von Produkten solche zu bevorzugen, die am US-Markt produziert wurden. Das Gesetz findet bei einer breiten Palette von Produkten Anwendung, so z.B. auch bei Baumaterialien, wie Stahl und Eisen. Produkte gelten als „aus US-Herstellung“, wenn die Fertigung in den USA stattfindet und mindestens 51% der Komponenten des gefertigten Produkts aus US-Herstellung stammen.211 Diese Regulierungen gelten speziell für Projekte im Bereich des Highway-Baus und der Errichtung von ÖV-Systemen, die durch öffentliche Gelder unterstützt werden. Das BAA unterscheidet sich vom in 1982 verabschiedeten Buy America-Gesetz (BAG), welches bei der Vergabe von Subventionen und Zuwendungen der Federal Highway Administration (FHA),212 Federal Transit Administration (FTA) oder dem nationalen Department of Transportation (DoT) zugunsten der Einzelstaaten und deren Gebietskörperschaften 211 Vgl.: Government of Canada - The Buy American Act and Buy America Provisions, abgerufen am 12.06.2013 212 Vgl.: Federal Highway Administration - Buy American abgerufen am 12.06.2013 76 angewandt wird.213 Zu beschaffende Endprodukte und deren Komponenten müssen zu 100% aus US-Herstellung stammen, wobei die Beschaffung von Teilkomponenten ausländischen Ursprungs gestattet ist. 214 Das American Recovery and Reinvestment Act (ARRA), das seit 2009 eine Reihe von größeren Infrastrukturprojekten initiiert und gefördert hat, bringt zudem einige gesonderte Klauseln bezüglich solcher nationalen Beschaffungsbedingungen mit sich. Die im ARRA enthaltenen Buy American Bestimmungen haben außerdem Vorrang gegenüber dem Buy American Act und dem Buy America Gesetz.215 Abgesehen von diesen drei Bestimmungen zum Schutz des US-Marktes kann es gegebenenfalls auch auf Staatenebene Richtlinien für lokale Beschaffungsbestimmungen geben. Laut Bloomberg Businessweek haben derzeit etwa 21 Staaten derartige Regulierungen. Statistiken weisen allerdings darauf hin, dass diese nicht unbedingt dazu beitragen, dass in jenen Staaten vorwiegend amerikanische Produkte gekauft werden. 216 Außerdem hat die USA 1996, ebenso wie Deutschland und mittlerweile alle 27 EU Staaten unter anderen, das Government Procurement Agreement der WTO (World Trade Organization)217 unterzeichnet, was diese Staaten zu gleichberechtigten Projektbewerber macht. Aufgrund dieser vielschichtigen Rechtslage und einer Reihe von existierenden Ausnahmen, etwa wenn eine Aufhebung im öffentlichen Interesse liegt (z.B. aufgrund des preislichen Unterschieds von 6% bis 12% zwischen einem Produkt aus US-Herstellung und einem ähnlichen Produkt ausländischer Herkunft, wenn ein Produkt nicht in den USA erhältlich ist, oder wenn die Qualität des ausländischen Produkts besser ist) empfiehlt es sich sehr, frühzeitig abzuklären, welche Produkte bzw. welche Anteile eines Produkts am US-Markt selbst hergestellt werden müssen. Die Bestimmungen variieren durch die oben beschriebene Rechtslage je nach Projekt, Finanzierungsquelle und nachgefragtem Produkt. Informationen dazu können in der Regel auf der Webseite der zuständigen Behörde wie z.B. der CTA 218 oder der City of Chicago219 unter „procurement services“ o.ä. eingeholt werden. 4.7.3. Finanzierungsmöglichkeiten und Förderprogramme Wie bereits erwähnt gibt es derzeit zahlreiche Förderprogramme für Energieeffizienzprojekte in allen Bereichen. Auch hier ist die Anzahl der Programme relativ unübersichtlich und es empfiehlt sich, je nach Projekt, bereits im Vorfeld die involvierten Stakeholder und passende Förderprogramme abzuklären. Die Umfrage der US Conference of Mayors aus dem Jahr 2011 hat ergeben, dass Finanzierungsmittel für Projekte im Energieeffizienz- und Erneuerbare Energien Bereich hauptsächlich durch die Bundesregierung (71%) und private Investoren (59%) generiert werden.220 213 Vgl.: U.S. Department of Transportation - Buy America, abgerufen am 12.06.2013 214 Vgl.: Government of Canada - The Buy American Act and Buy America Provisions, abgerufen am 12.06.2013 215 Vgl.: US Department of Energy – American Recovery and Reinvestment Act, abgerufen am 12.06.2013 216 Vgl.: Bloomberg Business Week: 'Buy American' Laws: Feel-Good Politics, Little Real-World Impact, 24.05.2013, abgerufen am 2.07.2013 217 Vgl.: WTO – Government Procurement Agreement, abgerufen am 12.06.2013 218 Vgl.: City of Chicago – Procurement Services, abgerufen am 12.06.2013 219 Vgl.: City of Chicago – Procurement Services, abgerufen am 12.06.2013 220 Vgl.: U.S. Conference of Mayors [ed.] (2011) 77 Abbildung 32: Verteilung der Finanzierungsgelder für Energieeffizienz und Erneuerbare Energien Quelle: U.S. Conference of Mayors [ed.] (2011) Förderungen durch die Bundesregierung erfolgen etwa in Form von sogenannten Energy Efficiency and Conservation Block Grant (EECBG) Programmen, die von den Städten in Form von lokalen Förderprogrammen an Projekte vergeben werden können. Es wird allerdings in letzter Zeit ein eindeutiger Trend in Richtung lokale Finanzierung und Einbindung des privaten Sektors festgestellt; so etwa der Einsatz von PPP-Modellen zur Lösung des Budgetproblems in den USA. Dieser Trend wird von zahlreichen Stakeholdern wie der ASCE und anderen bestätigt. Auch Josh Ellis vom Metropolitan Planning Council erwähnte in einem Interview die Weichenstellung von Bundesfinanzierung in Richtung privaten und lokalen Finanzierungslösungen sowie die Möglichkeit mehrere Förderquellen in einem Projekt zu vereinen. PPPs und andere lokale Finanzierungsmodelle Laut der American Society of Civil Engineers (ASCE) müssen bis 2020 insgesamt 3,6 Billionen USD in die Infrastruktur Amerikas investiert werden, was einem jährlichen Investitionsvolumen von 454 Mrd. USD entspricht. Derzeit bestehen jedoch lediglich rund 250 Mrd. USD an Fördergeldern.221 Nach wie vor haben die USA keinen nationalen Infrastrukturplan, was dazu führt, dass auch nur wenig Geld vom Federal Government kommt, um Infrasturktur Projekte zu fördern. Das in 2012 verabschiedete Moving Ahead for Progress in the 21st Century (MAP-21) Gesetz oder Federal Transportation Reauthorization Bill sieht zwar Förderungen im Verkehrsbereich vor (für Highways, öffentlichen Verkehr sowie Verkehrssicherheit), dies allerdings nur für die beiden Jahre 2013 und 2014. Dieses Gesetz löst mehr oder weniger das bisherige Transportation Infrastructure Finance and Innovation Act (TIFIA) Programm ab, welches günstige Kredite für Großprojekte im Highway-Bau, öffentlichen Verkehr, Schienenverkehr etc. anbot.222 Aufgrund mangelnder Finanzierung durch das Federal Government versuchen immer mehr Staaten und lokale Regierungen eigene Finanzierungsmodelle zu entwickeln. Ausgaben für Infrastruktur sind in den letzten Jahren immer mehr gesunken, bei steigendem Bedarf nach Erneuerung und Erhaltung der bestehenden Infrastrukturen sowie Neubau und Ausbau. Derzeit liegen die Ausgaben für Infrastruktur bei etwa 2,4% vom BIP (1960 waren es noch 3%). 75% der Ausgaben werden von den staatlichen und lokalen Regierungen finanziert. Dies führt dazu, dass lokale Regierungen immer kreativer werden müssen bei der Erstellung neuer Finanzierungsmodelle. Derzeit werden immer öfter PublicPrivate-Partnerships (PPPs) herangezogen, was gleichzeitig heißt, dass sämtliche Ausschreibungsprozesse, rechtliche Rahmenbedingungen etc. entsprechend angepasst werden müssen.223 Hinzu kommt, dass immer mehr lokale Regierungen Steuererhöhungen zur Kapitalbeschaffung für Infrastrukturprojekte favorisieren, über die in den USA durch sogenannte Local oder State Ballots in der Bevölkerung abgestimmt wird. Diese 221 Vgl.: ASCE (2013) 222 Vgl.: Urban Land Institute (2013) 223 Vgl.: Urban Land Institute (2013) 78 sind je nach staatlichen Regulierungen unterschiedlich und können zum Beispiel lokale Steuererhöhungen und Abgaben durch Kommunen, wie die Erhöhung von Umsatzsteuer oder Erhöhung der Fahrzeugregistrierungsgebühr sein. 224 Die nachfolgende Grafik zeigt die budgetmäßig umfangreichsten Abstimmungen der Jahre 2011 und 2012. Abbildung 33: Die budgetmäßig größten Abstimmungen in 2011 und 2012 Quelle: Urban Land Institute (2012) In Zeiten von hohen Arbeitslosenraten wird oft mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze im Infrastrukturbau argumentiert. Das Center for Transportation Excellence verfolgt sämtliche solcher Abstimmungen (Ballots) im Verkehrsbereich und hat laut Urban Land Institute (ULI) in den Jahren 2008 bis 2011 trotz der Wirtschaftskrise eine steigende Tendenz zur Akzeptanz derartiger Steuererhöhungen festgestellt. Immer mehr Städte entdecken diese Form der Finanzierung für den Bau neuer Projekte im ÖV. So wurden etwa neue Straßenbahn Projekte in St. Paul (Minnesota)/Minneapolis (Minnesota), St. Louis (Missouri), Denver (Colorado), Seattle (Washington) und zahlreichen anderen Städten auf diese Weise finanziert. 73% aller Ballots im Bereich des öffentlichen Verkehrs gingen in diesem Zeitraum zu Gunsten der Steuererhöhung und der Realisierung der Projekte aus; Ballots, die Straßenbauprojekte mit ÖV-Projekten kombinierten, lediglich 64%. Los Angeles, Kalifornien hat erst kürzlich sein 40 Mrd. USD Programm Measure R zur Förderung von notwendigen Verkehrsprojekten mithilfe von Steuererhöhungen über die von der Bevölkerung abgestimmt wurde, ins 224 79 Vgl. Urban Land Institute (2012) Leben gerufen. Laut ULI finden speziell in der Region des Mittleren Westens vermehrt Ballots im Infrastrukturbereich statt. 225 Abbildung 34: Erfolge von Infrastruktur-Abstimmungen im Verkehrsbereich von 2000-2012 Quelle: Urban Land Institute (2013) Ein Vorzeigeprojekt im Bereich von PPPs ist der Chicago Infrastructure Trust Fund. Nach den sehr stark kritisierten Privatisierungen der Skyway Toll Bridge und der Parkraumbewirtschaftung in Downtown Chicago, war die Privatisierung weiterer Infrastruktur sowie die Initiierung weiterer PPPs ein heikles Thema in der Stadtregierung. Der Infrastructure Trust Fund wurde in 2012 ins Leben gerufen und stellt eine Nonprofit-Institution aus öffentlichen und privaten Stakeholdern zur Finanzierung sämtlicher Infrastrukturprojekte dar. Schwerpunktmäßig werden Projekte, die zur Steigerung der Nachhaltigkeit und Energieeffizienz beitragen, in Angriff genommen. Der Trust soll durch günstige Kreditvergaben private Gelder zur Finanzierung städtischer Infrastruktur anziehen. Im Gegenzug zu herkömmlichen Projekten, wie etwa dem Verkauf der Lizenz zur Parkraumbewirtschaftung auf 90 Jahre, sollen mit dem Infrastructure Trust Fund Rückzahlungen innerhalb von 10 Jahren ermöglicht werden. Damit wird auch das Risiko zu weiteren Steuererhöhungen für die Bevölkerung der Stadt Chicago minimiert. 226 Das erste Projekt im Zuge des Infrastructure Trust Funds wurde bereits gestartet. Es handelt sich dabei um das Retrofit Chicago Programm, das zur Energiesanierung von Gebäuden in Chicago beitragen soll und ist ein drei-Jahresprogramm, für das 7,2 Mrd. USD zur Verfügung gestellt werden. Künftige Ausschreibungen unter dem Infrastructure Trust Fund können der Webseite www.shapechicago.org entnommen werden.227 225 Vgl. Urban Land Institute (2012) 226 Vgl.: Next City Blog: Infrastructure Trust Fund, abgerufen am 02.05.2013 227 Interview mit Aaron Joseph, City of Chicago, am 14.06.2013 80 5. Marktchancen und Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen 5.1. Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen Wie die vorhergegangenen Kapitel zeigen, gibt es in allen Bereichen der Stadtplanung einen Trend in Richtung Energieeffizienz. Verkehrsinfrastruktur erlebt einen Wechsel vom MIV zu ÖV und NMIV, Gebäude werden immer energieeffizienter und Metropolregionen ringen um den ersten Platz bei LEED zertifizierten Gebäuden. Energieeinsparpotenziale bei sämtlichen anderen Infrastruktursystemen wurden erkannt und diese Entwicklung wird zusätzlich durch neue, innovative Technologien (unter anderem im IT-Bereich) unterstützt. Aus der Studie wird deutlich, dass die Hauptprobleme bei der Umsetzung einerseits bei zum Teil noch fehlenden Anreizen für Energieeffizienzmaßnahmen aufgrund der niedrigen Energiepreise und andererseits bei fehlenden Budgets zur Umsetzung (bzw. bei Infrastruktur auch für den Betrieb und die Instandhaltung) liegen. Hierbei ist auch zu erwähnen, dass viele US-Städte zwar fast bankrott sind, aber in den USA, im Vergleich zu Deutschland, viele Infrastruktursysteme, die in Deutschland als öffentlich betrieben werden, in den USA in privater Hand sind bzw. sogar über separate Steuersysteme verfügen. Dies betrifft vor allem Unternehmen im Bereich Wasserinfrastruktur, öffentlichen Verkehr und Schulen. Zusätzlich gibt es, wie bereits erwähnt, von allen Regierungsebenen unterschiedlichste Förderprogramme. Der Trend in Richtung Public-Private-Partnership führt zu zusätzlichen Einnahmequellen. Es empfiehlt sich also auf Projektebene die jeweils verfügbaren Budgetmittel ausfindig zu machen und auch die Chancen zum Markteintritt zu evaluieren. Da deutsche Unternehmen in allen Bereichen der energieeffizienten Stadtplanung eine Vorreiterrolle übernehmen und fortgeschrittenere Produkte in vielen Bereichen anbieten können, wird hier durchaus ein großes Marktpotenzial gesehen. Durch weitläufige Erfahrung und erprobte Technologien kann „Made in Germany“ hier punkten. Energieeffizienzmaßnahmen fallen unter den in den USA als Clean Economy bezeichneten Industriesektor. Der Clean Economy Sektor lässt sich nach Brookings Institution in fünf Kategorien unterteilen:228 Erhaltung landwirtschaftlicher und natürlicher Ressourcen, Bildung/Erziehung und Regulierungen, Energieeffizienz und Ressourceneffizienz, Treibhausgasreduzierung, Umweltmanagement und Recycling sowie Erneuerbare Energien. Diese Kategorien wurden weiter in Segmente unterteilt. Abfallmanagement und -behandlung mit fast 400.000 Angestellten und der öffentliche Verkehr mit über 350.000 Angestellten (2010) sind die arbeitsplatzintensivsten Segmente. 228 81 Vgl.: Brookings Insitution (2011a) Abbildung 35: Kategorien und Segmente des Clean Economy Sektors Quelle: Brookings Institution (2011a) Laut Brookings Institution wuchs der Clean Economy Sektor zwischen 2003 und 2010 um jährlich etwa 3,4% und ist nach wie vor ansteigend. Der in dieser Arbeit bereits mehrfach erwähnte American Recovery and Reinvestment Act (ARRA) trug zwischen 2008 und 2009 zu einem erhöhten Wachstum von über 8% bei. Im Jahr 2010 gab es 2,7 Mio. Arbeitsplätze in diesem Sektor. Dies sind 2% aller Arbeitsplätze in den USA. Zum Vergleich, der größte Industriesektor in den USA ist die Gesundheitswirtschaft mit 13,8 Mio. Arbeitsplätzen im Jahr 2010 und einem Anteil von 10.2%. 229 229 82 Vgl.: Brookings Institution (2011a) Abbildung 36: Vergleich Industriesektor der Clean Economy mit anderen Sektoren Quelle: Brookings Insitution (2011a) Besonders stark vertreten ist die Clean Economy in Metropolregionen. Mit etwa 80.000 Angestellten lag Chicago im Jahr 2010 US-weit am dritten Platz hinter New York und Los Angeles (jeweils etwa 1,8% des gesamten Arbeitsmarktes). Anteilsbezogen am gesamten Arbeitsmarkt lagen San Francisco mit 2,7% und Philadelphia mit 2% an der Spitze. 5.2. Marktbarrieren und kulturelle Unterschiede Die Regulierung des Energieeffizienzmarktes und die Handhabung diverser Projekte sind in den USA sehr unterschiedlich im Vergleich mit Deutschland. Während in Deutschland sowohl im privaten als auch öffentlichen Sektor Regelungen über Energiestandards gesetzlich festgeschrieben sind, deren Nichteinhaltung durch unterlassene Baugenehmigungen sanktioniert werden kann, sind in den USA sämtliche Regelungen bezüglich Energieeffizienz, Abfallrecycling etc., von denen der private Sektor betroffen ist, freiwillig. Für ihre Einhaltung werden lediglich Anreize durch Förderprogramme geschaffen, Sanktionsmechanismen hingegen gibt es nicht. Stadtplaner in den USA haben generell eher den Auftrag, Ziele zu formulieren und Verträge mit verschiedenen Stakeholdern aus der Privatwirtschaft abzuschließen, die dann für die Realisierung dieser Ziele zuständig sind. In Deutschland hingegen sind Stadtplaner meist mit öffentlichen Budgets in den aktiven Umsetzungsprozess mit eingebunden. Dies führt dazu, dass in den USA die Eingriffsmöglichkeiten von Stadtplanern vor allem im privaten Sektor sehr begrenzt sind und sich Stadtverwaltungen und ihre Planer mit der Umsetzung von Energieeffizienzzielen hauptsächlich auf ihre eigenen Gebäude und Anlagen beschränken müssen. In Deutschland haben Stadtverwaltungen dagegen einen viel größeren Spielraum, was das Erlassen von Gesetzen und Regelungen betrifft, an die sich dann auch der private Sektor halten muss. Unterstützende Tätigkeiten von lokalen Regierungen finden hauptsächlich in Form der Verteilung von Fördergeldern aus Budgettöpfen der staatlichen und der Bundesregierung statt. Aufgrund dieser Strukturen werden Initiativen im Bereich der Stadt- und Infrastrukturplanung in den USA oft von der Öffentlichkeit bzw. dem privaten Sektor gestartet (sogenannte Grassroots Projekte). Dadurch formieren sich oft private Nonprofit-Organisationen oder Netzwerke, die so ihre Ideen durchsetzen wollen. Dies trifft auf fast alle Themen in den Bereichen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zu. Auch wenn man diese Bottom-Up-Strategie gerne auch in Europa verstärkt sehen würde, werden nach wie vor die meisten Entscheidungen dort von Politik und Regierung in einer Top- 83 Down-Manier gefällt. Die Rechte des Einzelnen und des privaten Sektors ist in Deutschland bei weitem nicht so ausgeprägt wie in den USA. Was den Planungshorizont von Stadtplanungsprojekten angeht, so ist dieser in den USA, wo im Durchschnitt mit 1Jahres-Budgets geplant wird, wesentlich kürzer als in Deutschland, wo Infrastrukturprojekte in der Regel in 10- bis 30Jahresplänen ausgearbeitet werden. Man kann auf Planungsebene mittlerweile ein Umdenken erkennen, besonders jetzt, wo auch das Nachhaltigkeitsthema in den USA immer wichtiger wird. Aufgrund der starken Einbindung des privaten Sektors wird die Umsetzung allerdings nach wie vor in kleinen Schritten gehandhabt. Ein gutes Beispiel hierfür ist etwa die Stadt Chicago, die langfristige Ziele in ihrem Chicago Climate Action Plan formuliert, diese in kurzfristige Strategien in einem Sustainable Chicago 2015 Plan unterteilt und dann durch PPP und mithilfe des Infrastructure Trust Fund zur Umsetzung bringt. Ein weiterer Unterschied zur eher ganzheitlichen Stadtplanung, wie sie in Deutschland stattfindet, ist die Formierung von Nonprofit-Organisationen als Planungsinstitutionen, die sich oft auf Einzelprojekte und Neighborhood Planung beschränken. Die Vielzahl an Stakeholdern macht es schwer, ganzheitliche Stadtentwicklungspläne zu formulieren. Dieses Dilemma wurde allerdings auch schon von vielen Städten erkannt und so sind unter anderen Chicago mit GO-TO 2040, New York City mit seinem PlaNYC2030 und Los Angeles mit seiner Measure R auf einem Weg Richtung ganzheitliche Stadtplanung. 5.3. Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen Für den US-Markteinstieg ist es wichtig für deutsche Unternehmen, sich der oben genannten Markt- und kulturellen Unterschiede bewusst zu sein. Man darf hier nicht erwarten, dass Energieeffizienz gesetzlich vorgeschrieben ist, wie es in Deutschland der Fall ist. Die Umsetzung dieser Projekte findet auf einem privatwirtschaftlich geprägten Markt statt, dessen Ziel es ist, möglichst gewinnbringend zu agieren bei gleichzeitig niedrigen Energiekosten und nur geringem gesetzlichen Druck. Wie bereits erwähnt, ist deshalb ein Einstieg auf Projektebene anzustreben. In vielen Bereichen empfiehlt es sich außerdem für deutsche Unternehmen, mit lokalen Unternehmen zusammenzuarbeiten bzw. Partnerschaften einzugehen, da dies in weiterer Folge den Weg für weitere Projekte freimachen kann. Die Partnerschaft mit einem US-Unternehmen oder der Kauf eines solchen kann außerdem die Teilnahme als nicht US-Unternehmen aus steuerlicher und rechtlicher Sicht vereinfachen. Besonders wichtig am US-Markt und für den US-Kunden ist es, eine gewisse Präsenz in den USA zu zeigen. Kaum ein USAmerikaner würde ein Produkt von einem Unternehmen mit Adresse und Telefonnummer in Deutschland (unter anderem wegen der Sprachbarriere und dem Zeitunterschied) kaufen wollen. Der Kundenservice ist in den USA sehr wichtig und muss vor Ort in der Landessprache stattfinden. Sobald eine US-Marktpräsenz in Form einer Niederlassung oder auch lediglich in Form einer Adresse und Telefonnummer vorliegt, steigen die Absatzchancen. Ein weiterer wichtiger Punkt zum US-Markt ist die Tatsache, dass die USA zwar ein Land sind, allerdings aus 50 Staaten mit unterschiedlichen staatlichen und lokalen Regulierungen bestehen. Es empfiehlt sich daher sehr - gerade am Anfang des Markteinstiegs - sich für eine Region zu entscheiden und dann, sobald das Unternehmen am regionalen Markt gefestigt ist, weiter zu expandieren. Für die Auswahl der Region, in der gestartet wird, empfiehlt es sich eine detaillierte Marktrecherche über Angebot und Nachfrage sowie beteiligten Stakeholder etc. durchzuführen. Zusätzlich sollte das Thema Personalaufteilung bereits zu Beginn auf der Agenda stehen. Kulturelle Unterschiede zeigen, dass Deutsche dazu tendieren (speziell im Ingenieursbereich), sehr detaillierte Planungen, Berechnungen etc. durchzuführen. Dies spricht für die Qualität deutscher Produkte, ist aber nicht zielführend für eine Marketingstrategie in den USA. Es empfiehlt sich deshalb bei der Personalfindung eine Mischung aus US-Amerikanern und Deutschen anzustreben. 84 6. Zielgruppenanalyse 6.1. Profile Marktakteure Die Liste der Marktakteure mit den jeweiligen Kurzprofilen befindet sich im Anhang zu diesem Dokument. 6.2. Wichtige Messen in den USA Transportation Research Board 93rd Annual Meeting 12. – 16. Jan. 2014 Washington, D.C. http://www.trb.org/AnnualMeeting2014/Annual Meeting2014.aspx IEEE – Power & Energy Society: 5th Innovative Smart Grid Technologies Conference 19. – 22. Feb. 2014 Washington, D.C. http://ieee-isgt.org/ 2014 Design-Build in Transportation 19. - 21. März 2014 San Jose (Kalifornien) http://www.dbia.org/conferences/transportation/ Pages/default.aspx American Planning Association 26. – 30. Apr. 2014 Atlanta (Georgia) http://www.planning.org/conference/ American Water Works Association: Annual Conference and Exposition 8. – 12. Juni 2014 Boston (Massachusetts) http://www.awwa.org/conferenceseducation/conferences.aspx American Public Transportation Association – Annual Conference 11. – 14. Juni 2014 Charlotte (North Carolina) http://www.apta.org/Conference/FutureDates/ U.S. Conference of Mayors: 82nd Annual Conference of Mayors 22. – 23. Juni 2014 Dallas (Texas) http://www.usmayors.org/meetings/ AIA 2014 Convention 26. – 28. Juni 2014 Chicago (Illinois) http://www.aia.org/conferences/ 7. - 11. Sept. 2014 27. Sept. – 1. Okt. 2014 Detroit (Michigan) http://www.itsa.org/events/2014-world-congress New Orleans (Louisiana) http://www.weftec.org/ Urban Land Institute – Fall Meeting 21. – 24. Okt. 2014 New York (New York) http://www.uli.org/ Greenbuild – International Conference and Expo 22 – 24. Okt. 2014 New Orleans (Louisiana) http://greenbuildexpo.org/faqs/GeneralInformation.aspx 21st World Congress on Intelligent Transport Systems WEFTEC 6.3. Wichtige Links und Webseiten Für das Smart City Thema relevante Websites und Links können dem Quellenverzeichnis entnommen werden. 85 7. Zusammenfassung & Schlussbetrachtung In der vorliegenden Studie wurden Marktentwicklungen und Trends am US-Markt im Bereich Smart City untersucht und Marktchancen für deutsche Unternehmen analysiert. Schwerpunktmäßig wurden die Themenbereiche Energieeffizienz im Gebäudesektor, Verkehrssektor, Wasserinfrastruktur und Energieinfrastruktur betrachtet. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass auch wenn die USA in diesen Themenbereichen noch weiter hinter Deutschland liegt, dennoch ein Trend in Richtung Energieeffizienz und Nachhaltigkeit erkennbar ist. Deutsche Unternehmen haben durch ihre Vorreiterrolle und lange Erfahrung mit erprobten Technologien dabei spezielle Chancen, am US-Markt tätig zu werden. Aufgrund zum Teil fehlender Finanzierungsgelder sind die USA auf kosteneffiziente, qualitativ hochwertige Produkte angewiesen. Im Gebäudesektor ist Energieeffizienz eindeutig ein wichtiger Themenbereich in den USA. Der Markt für Green Building hat in den letzten Jahren ein rasantes Wachstum hingelegt, welches laut Prognosen auch noch in den nächsten Jahren anhalten soll. Nach wie vor sind Energieeffizienzstandards in den USA nicht in der Form gesetzlich vorgeschrieben, wie es in Deutschland der Fall ist. In vielen Städten gibt es Vorschriften für öffentliche Gebäude. Im privaten Sektor basiert Energieeffizienz meist noch auf Freiwilligkeit. Diverse Förderprogramme und Initiativen sowie ein verstärktes Umweltbewusstsein der US-Bevölkerung treiben den Green Building Sektor an und lassen nach wie vor auf Marktchancen für deutsche Unternehmen in den nächsten Jahren schließen. Speziell innovative Technologien zur Steuerung und Kontrolle des Energieverbrauchs, wie etwa intelligente Fenster (Smart Glasses), Smart Meter etc. werden immer mehr nachgefragt vom US-Markt. Im Bereich der Verkehrsinfrastruktur gibt es einen Trend in Richtung Ausbau des öffentlichen Verkehrs (ÖV) und nichtmotorisierten Individualverkehrs (NMIV), sowie Roadpricing im motorisierten Individualverkehr (MIV) und intelligente Verkehrssteuersysteme. Die USA haben erkannt, dass mit wachsenden Bevölkerungszahlen in den Metropolregionen der Verkehrsfluss nicht mehr alleine durch den Highway Ausbau bewältigt werden kann. Die Nachfrage nach Technologien für intelligentes Mobilitätsmanagement sowie zur Qualitätsverbesserung des ÖVs und NMIVs ist deshalb am Ansteigen. Im MIV werden die meisten Marktchancen für deutsche Unternehmen im Bereich intelligenter Anwendungen für Roadpricing (z.B. automatisierte Mauterhebungssysteme, intelligente Parkraumbewirtschaftung etc.), Verkehrssteuerung (etwa multimodale Ampelsignale) und Car Sharing gesehen. Im ÖV liegt das Potenzial, neben dem allgemeinen Ausbau von ÖV und der damit verbundenen Nachfrage nach zusätzlicher Infrastruktur und den entsprechenden Fahrzeugen, bei Technologien zur Verbesserung der Servicequalität in den Stationen und den Fahrzeugen. Die Bandbreite reicht von Echtzeitanzeigen und Fahrzeugortungssystemen über Sicherheitskameras bis hin zur Verbesserung multimodaler Vorrichtungen. Auch Verbesserungen für den Radfahrer- und Fußgängerverkehr streben die meisten US-Städte Qualitätsverbesserungen an. Interessant für deutsche Unternehmen ist hier speziell das Thema der Bike Share Programme, die es in Deutschland schon lange gibt, in den USA aber erst jetzt eingeführt werden. Nicht nur bei der generellen Implementierung dieser, sondern auch bei der dazu benötigten Hard- und Software werden Potenziale gesehen. Im Bereich der Wasserinfrastruktur wird das Bewusstsein über die Energieeinsparpotenziale immer größer. Aber auch generell sind hier in den nächsten Jahren sowohl für Ab- als auch Zuwasser und Regenwassermanagement massive Investitionen zu erwarten. Diverse Medien verraten, dass in den USA alle zwei Stunden eine Rohrleitung bricht und auch sonst ist die US-Wasserinfrastruktur alt und ineffizient. Deutschland übernimmt hier in vielen Bereichen eine Vorreiterrolle; so etwa bei den Themen Green Infrastructure (z.B. Grau- und Schwarzwasser Recycling, 86 Regenwasserversickerung), energieeffizienten Pumpen, Energiegenerierung aus Klärschlamm und anderen Abfallprodukten etc. Die Energieinfrastruktur muss ebenfalls ausgebaut und effizienter gestaltet werden, um der Nachfrage gerecht zu werden. Durch die Zunahme an Erneuerbaren Energien im Stromnetz, deren Stromproduktion von Wetterverhältnissen abhängt, was in weiterer Folge zu Kapazitätsverschiebungen im Netz führt und dem nach wie vor steigenden Energiebedarf, muss das Energienetz immer flexibler gestaltet werden. Smart Grids nennen sich die heutzutage benötigten Energienetze, die mit Smart Meters und anderen IT-Technologien ausgestattet sind, um dies zu ermöglichen. Auch in diesem Bereich werden Marktchancen für deutsche Unternehmen gesehen. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der US-Markt generell sehr innovationsfreudiger ist und neuen Produkten und Technologien sehr offen gegenüber steht. Auch wenn die Energiepreise in den USA nach wie vor weit unter denen Deutschlands liegen, gibt es zahlreiche Marktchancen für deutsche Unternehmen zur Verbesserung der Energieeffizienz in allen Bereichen der Stadtplanung. 87 8. Quellenverzeichnis 8.1. Literatur American Public Transportation Association (2012): 2012 Public Transportation Fact Book American Society of Civil Engineers [ed.] (2012): 2012 Report Card for America's infrastructure American Society of Civil Engineers [ed.] (2013): 2013 Report Card for America's infrastructure Brookings Institution (2011a): Sizing the clean economy. 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Experteninterviews Name Unternehmen/Organisation Name Interviewpartner Datum des Interviews Argonne National Laboratory Marcey Rood-Werpy 04.06.2013 Barnes and Thornburg, Washington Scott Pickens 31.05.2013 Brookings Institution Aidie Tomer 20.05.2013 City of Chicago Aaron Joseph 14.06.2013 City of Dubuque Cori Burbach 19.06.2013 CNT Peter Ludwig 20.06.2013 CNT Anne McKibbin 24.06.2013 CTA Chicago Karl Peet 06.06.2013 Illinois Environmental Protection Agency (Illinois EPA) Kevin Greene 04.06.2013 Metropolitan Planning Council Josh Ellis 06.06.2013 The Urban Land Institute Uwe Brandes 05.06.2013 95 9. Anhang – Liste der Marktakteure Organisationen/Verbände/Forschungseinrichtungen Name Beschreibung Alliance for Environmental Sustainability 949 Wealthy St. SE., Grand Rapids, MI 49506 www.alliancees.org Die Alliance for Environmental Sustainability ist eine im Jahr 2000 gegründete Non-Profit Organisation mit dem Ziel, das allgemeine Bewusstsein und für nachhaltiges Bauen zu fördern. Dafür werden unter anderem Training, Beratung und Seminare für Privatpersonen, aber auch Unternehmer und Projektentwickler angeboten und LEEDZertifizierungen durchgeführt. +1 (616) 458-6733 Alliance for Water Efficiency 300 W. Adams St., Suite 601, Chicago, IL 60606 www.allianceforwaterefficiency.org Die Alliance for Water Efficency ist eine Non-Profit Organisation, welche sich mit der nachhaltigen und effizienten Verwendung von Wasser auseinandersetzt. Administrative Director [email protected] +1 (773) 360-5100 Alliance to Save Energy 1850 M Street NW, Suite 600, Washington, D.C. 20036 www.ase.org Maria Ellingson Senior Program Manager - Energy and environmental initiatives +1 (202) 857-0666 American Association of State Highway and Transportation Officials (AASHTO) 444 N. Capitol St. NW, Suite 249, Washington, D.C. 20001 www.transportation.org Bud Wright Executive Director [email protected] +1 (202) 624-5800 American Consulting Engineers Council of Illinois (ACEC-IL) Chastain & Associates, LLC 5 North Country Club Road, Decatur, IL 62521 www.acecil.org Gregg L. Foltz President [email protected] +1 (217) 529 7430 96 Die Alliance to Save Energy ist eine Verbund diverser Industrie-, Technologie- und Energieunternehmen. Gemeinsames Ziel ist die Unterstützung energieeffizienter Technologien und kostengünstiger Energieträger im Rahmen der bestehenden Marktbedingungen. Die ASE setzt sich dafür ein Treibhausgase zu minimieren und dabei die Kosten des Klimawandels für die Gesellschaft und den einzelnen Verbraucher möglichst gering zu halten. Die American Association of State Highway and Transportation Officials (AASHTO) ist ein gemeinnütziger Zusammenschluss der "highway and transport departments" ("Verkehrsministerien") der 50 US-Bundesstaaten. Ziel ist die effiziente Koordinierung der Arbeit der Einzelbehörden durch die Definition gemeinsamer Standards. Die Organisation mit Sitz in Washington, D.C. ist zuständig für Luftfahrt, Straßen, Wasserwege, Schienenverkehr und öffentlichen Nahverkehr. Der American Council of Engineering Companies of Illinois (ACEC-Illinois) ist ein Verband von über zweihundert Ingenieurbüros im Bundesstaat Illinois. ACEC-Illinois unterstützt seine Mitgliedsunternehmen beim Abschluss von öffentlichen und privatwirtschaftlichen Aufträgen, u.a. bei der Planung von Infrastrukturprojekten, Abfallbehandlungsanlagen, Umwelt-Systemen und komplexen mechanischen und elektrischen Systemen. American Council for an Energy-Efficient Economy (ACEE) 529 14th St. NW., Suite 600, Washington, DC 20045 www.aceee.org Das American Council for an Energy Efficient Economy (ACEEE) ist eine Non-Profit Organisation, welche Politik, Technologie und Investitionen im Bereich Energieeffizienz fördert. +1 (202) 507-4000 American Institute of Architects (AIA) 1735 New York Av., NW, Washington, D.C. 20006-5292 www.aia.org +1 (800) 242-3837 Das American Institute of Architects (AIA) ist eine professionelle Berufsorganisation für Architekten in den Vereinigten Staaten. Politische Interessenvertretung, Bildungsangebote, kommunale und regionale Entwicklungspläne, sowie die Öffentlichkeitsarbeit gehören zu den Kernaufgaben der Organisation. Das American Institute of Architects arbeitet dabei eng zusammen mit Designern und Bauingenieuren. American Institute of Certified Planners (AICP) American Planning Association (APA) 205 N. Michigan Av., Suite 1200 , Chicago, IL 60601 www.planning.org Das American Institute of Certified Planners (AICP) ist Teil der American Planning Association's (AIP), welche zuständig für die Zertifizierung der Ausbildung von Stadt- und Regionalplanern ist. Aus- und Weiterbildungsangebote der AICP setzen dabei Schwerpunkte auf die Bereiche Berufsethik, die langfristige berufliche Entwicklung und bei der Definition von Standards für die Planungspraxis. Die AICP Zertifizierung ist ein national anerkannter Standard für die Ausbildung professioneller Planer. American National Standards Institute (ANSI) 1899 L St., NW., 11th Floor, Washington, D.C. 20036 www.ansi.org Das American National Standards Institute (ANSI) ist ein US-amerikanisches Institut zur Normung industrieller Verfahrensweisen mit Sitz in Washington D.C Die ANSI ist Mitglied in der Internationalen Organisation für Normung (ISO). Scott P. Cooper Vice President, Government Relations [email protected] +1 (202) 293-8020 American Planning Association (APA) 205 N. Michigan Av., Suite 1200 , Chicago, IL 60601 www.planning.org [email protected]. +1 312 431-9100 American Planning Association (APA), Illinois Chapter PO Box 1443, Wheaton, IL 60187 www.ilapa.org Courtney Kashima President [email protected] +1 (312) 408-1661 97 Die American Planning Association ist eine unabhängige, Non-Profit-Organisation, im Bereich der Stadt- und Regionalplanung in den USA. Die APA dient dabei als Plattform für Städteplaner, veranstaltet jährliche Konferenzen und analysiert die Weiterentwicklung von städtischen Strukturen; Parks, Highways und Wohngebieten. Sie ist unterteilt in 47 regionale Chapter. Das American Planning Association (APA), Illinois Chapter ist die regionale Vertretung der APA für den Bundesstaat Illinois. American Public Transportation Association (APTA) 1666 K St. NW., 11th Floor, Washington, D.C. 20006 www.apta.com James LaRusch Chief Counsel and VP-Corporate [email protected] +1 ( 202) 496-4808 American Society of Civil Engineers (ASCE) 1801 Alexander Bell Drive, Reston, VA 20191 www.asce.org Die American Public Transportation Association ist eine Non-Profit-Organisation, welche sich die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs in den USA zum Ziel gesetzt hat. Durch Öffentlichkeitsarbeit, politische Interessenvertretung und Bildungsinittiativen versucht die Organisation die Öffentlichkeit von den Vorteilen eines gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehrsnetzes zu überzeugen. Die American Society of Civil Engineers ist mit mehr als 140 000 Mitgliedern die größte Berufsvereinigung von Bauingenieuren in den USA. Ziele der Organisation sind die Förderung des technologischen Fortschrittes und die lebenslange Weiterbildung Ihrer Mitglieder. +1 (800) 548-2723 American Water Works Association (AWWA) 150 Dexter Ct. , Elgin , IL 60120 www.awwa.org Kyla B. Jacobsen Member of the Board of Directors [email protected] +1 (847) 931-6150 Architecture 2030 607 Cerrillos Road, Santa Fe, NM 87505 www.architecture2030.org Edward Mazria Founder [email protected] Argonne National Laboratory (ANL) 9700 S. Cass Av., Argonne, IL 60439 www.anl.com Marcy Rood Werpy Principal Environmental Transportation Analyst [email protected] +1 (217) 362-9844 Association for Demand Response & Smart Grid 1301 Connecticut Av. NW., Suite 350, Washington, D.C. 20036 www.demandresponsesmartgrid.org Dan Delurey Executive Director [email protected] +1 (202) 296-1641 98 Die American Water Works Associatuion ist eine NonProfit-Organisation, mit der Zielsetzung die Wasserqualität und die Wasserversorgung weltweit zu verbessern. In der AWWA sind unter anderem Wasserversorger, Kläranlagenbetreiber, Wissenschaftler, Behörden und andere Interessengruppen vertreten. Architecture 2030 ist eine Non-Profit-Organisation gegründet durch den Architekten Edward Mazria. Ziel der Organisation ist die massive Verringerung des Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen im privaten und öffentlichen Gebäudesektor. Dafür soll aktiv Einfluss auf Architekten, Gebäudeplaner und Bauträger ausgeübt werden. Argonne National Laboratory ist das größte Forschungslabor im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten. Forschungsschwerpunkte bilden neben der Grundlagenforschung, die Themen Energiespeicher und Erneuerbare Energien, ökologische Nachhaltigkeit und die nationale Sicherheit. Argonne wird im Auftrag des US Department of Energy durch UChicago Argonne, LLC geführt. Die Association for Demand Response & Smart Grid (ADS) ist eine gemeinnützige Organisation, die im Jahr 2004 gegründet wurde. ADS setzt sich zusammen aus Fachleuten und Organisationen aus dem Bereich Smart Grid. ADS strebt eine öffentliche Debatte zum Thema Smart Grid an und möchte dafür Entscheidungsträger, Versorgungsunternehmen, Netzbetreibern, Technologie-Unternehmen, Verbraucher und andere Interessengruppen einbinden. Brookings Institutions 1775 Massachusetts Av. NW., Washington, D.C. 20036 www.brookings.edu Adie Tomer Senior Research Associate and Associate Fellow [email protected] +1 (202) 797-6060 Center for Neighborhood Technology (CNT) 2125 W. North Av., Chicago, IL 60647 www.cnt.org Brookings Institution ist seit der Gründung im Jahr 1916 eine der berühmtesten und ältesten Think Tanks Amerikas. Brookings leitet Forschungs- und Bildungsprojekte im Bereich Wirtschaft, Stadtplanungspolitik, Staatsführung, Auslandspolitik und globale Wirtschaftsentwicklung. Das Center for Neighborhood Technology (CNT) ist ein Think Thank in Chicago mit dem Schwerpunkt nachhaltige Stadtplanung und möchte dabei die Lebensqualität in den einzelnen Stadtteilen erhöhen. Das CNT arbeitet interdisziplinär und entwickelt, analysiert und testet Strategien für die Stadtplanung. Peter Ludwig Energy Efficiency Program Manager [email protected] +1 (773) 269-4048 Center for Transportation Excellence 1030 15th St., NW., Suite 750 West, Washington, D.C. 20005 www.cfte.org Jason Jordan Director [email protected] +1 (202) 349-1037 Chicago Building Owners and Managers Association (BOMA) 115 S. LaSalle St., Suite 2300, Chicago, IL 60603-3401 www.bomachicago.org Ron Tabaczynski Director of Government Affairs [email protected] +1 (312) 870-9611 Das Center for Transportation Excellence ist eine Clearingstelle für Informationen zu Transportentscheidungen. Die Organisation hat die Ziele, zum einen die Vorteile des öffentlichen Nahverkehrs zu bewahren und zu kommunizieren und zum anderen die Bereitstellung von Informationen über den öffentlichen Nahverkehr an lokale und regionale Entscheider. Die Chicago Building Owners and Managers Association (BOMA) ist eine Vereinigung von Makler, Vermietern. Entwicklern und Serviceprovidern, sowie Immobilienverwaltern und - besitzern. BOMA Chicago vertritt mehr als 250 Gebäude in Downtown Chicago, inklusive 81% des Bestandes der Geschäftsgebäude der Loop Area (Downtown Chicago). Chicago Center for Green Technology (CCGT) 445 N. Sacramento Blvd., Chicago, IL 60612 www.chicagogreentech.org Das Chicago Center for Green Technology (CCGT) ist ein pädagogisches Projekt zur Förderung von nachhaltigen Lebens- und Arbeitsräumen sowie Gemeinschaftsorten. In seinem ausgezeichneten LEED Platinum Gebäude bietet CCGT freizugängliche Weiterbildungskurse und Seminare an. Chicago Lakeside 8555 South Green Bay Av., Chicago, IL 60617www.cagolakesidedevelopment.comNasuts a MabwaProject Manager of [email protected]+ 1 (312) 944-3777 Chicago Lakeside Development ist eine Projekt zur städteplanischen Entwicklung der Chicago Southeast Lakefront. Es handelt sich dabei um ein Joint Venture zwischen dem Architekturbüro McCaffery Interests und der United States Steel Corporation. 99 Civic Consulting Alliance (CCA) 21 S. Clark St., Suite 4301, Chicago, IL 60603 www.ccachicago.org Das Civic Consulting Alliance (CCA) ist eine freiwillige Partnerschaft von Führungskräften aus dem privaten und öffentlichen Sektor. Ziel der Vereinigung ist es die Stadt Chicago lebenswerter, wettbewerbsfähiger und zugänglicher zu machen. Michele Hallett Special Assistant to the Chief Executive Officer [email protected] +1 (312) 853-9165 Competitive Inner Cities (ICIC) 184 Dudley St., Suite 400, Roxbury, MA 02119 www.icic.org Die Initiative for Competitive Inner Cities (ICIC) ist eine gemeinnützige Strategie- und Forschungsorganisation. Die ICIC bietet Unternehmen, Regierungen und Investoren Informationen über Marktchancen im städtischen Raum an. Brenda Harley Office Manager [email protected] +1 (617) 238-3004 Congress for the New Urbanism (CNU) The Marquette Building 140 S. Dearborn St., Suite 404 , Chicago, IL 60603 www.cnu21.org Der Congress for the New Urbanism (CNU) hat es zum Ziel die weitläufige Ausuferung der Städte zu verhindern. Ziel ist die Kleinstadt als Reaktivierung der Wohnform sowie nachhaltige Nachbarschaften zur dauerhaften Verbesserung der Lebensqualität für eine möglichst breite Zielgruppe. Mindy Martinez Events Director [email protected] +1 (312) 551-7300 Council of Great Lakes Governors (CGLG) 20 N. Wacker Drive, Suite 2700, Chicago, IL 60606 www.cglg.org David Naftzger Executive Director [email protected] +1 (312) 407-0177 Der Council of Great Lakes Governors (CGLG) ist eine überparteiliche Partnerschaft der Gouverneure der acht Greater Lake Staaten: Illinois, Indiana, Michigan, Minnesota, New York, Ohio, Pennsylvania, Wisconsin und der kanadischen Provinzen Ontario und Québec. Ziel ist es, die ökologischen und ökonomischen Herausforderungen der Region anzugehen, die natürlichen Ressourcen zu schützen und die Wirtschaft weiter zu stärken. Dubuque Sustainability Innovation Consortium 50 W. 13th St., Dubuque, IA 52001 www.sustainabledubuque.org Das Dubuque Sustainability Innovation Consortium ist ein Verband von Unternehmen, welche in der Produktion und im Verkauf von umweltfreundlichen Produkten und Dienstleistungen in der Stadt Dubuque involviert sind. +1 (563) 690-6038 Energy Impact Illinois 233 S. Wacker Drive, Suite 800, Chicago, IL 60606 www.energyimpactillinois.org [email protected] +1 (855) 946-7228 100 Energy Impact Illinois ist ein Programm der Metropolitan Agency for Planing (CMAP) in Partnerschaft mit der City of Chicago, City of Rockford, ComEd, dem Department of Commerce and Economic Opportunity, Illinois Science & Technology Coalition, Nicor Gas, North Shore Gas, Peoples Gas und dem Northern Illinois Energy Project. Energy Impact Illinois möchte einen Marktplatz für Energeieffizenz schaffen. Energy Recovery Council 1730 Rhode Island Av., Suite 700, Washington, DC 20036 www.wte.org Das Energy Revovery Council is eine nationale Handelsorganisation, welche die Interessen der Industrie der energetischen Müllverwertung und Kommunen, welche energetische Müllverwertungsanlagen besitzen, repräsentiert. [email protected] +1 (202) 467-6240 Energy Recovery Council (ERC) 1730 Rhode Island Av., NW, Suite 700, Washington, D.C. 20036 www.energyrecoverycouncil.org Ted Michaels President [email protected] +1 (202) 467-6240 Environmental Law & Policy Center (ELPC) 35 E. Wacker Drive, Suite 1600, Chicago, IL 60601 http://elpc.org/ Jill Geiger Director of Marketing & Communications [email protected] +1 (312) 795-3703 Great Lakes and St. Lawrence Cities Initiative (GLSL) 20 N. Wacker Drive, Suite 2700, Chicago, IL 60606 www.glslcities.org David Ullrich CEO [email protected] +1 (312) 201-4516 Green Building Certification Institute (GBCI) 2101 L St., NW., Suite 500, Washington, D.C. 20037 www.gbci.org [email protected] +1 (202) 828-1145 Green Exchange 2545 W. Diversey, Chicago, IL 60647 www.greenexchange.com David Baum Co-Developer [email protected] +1 (773) 780-3905 101 Der Energy Recovery Council (ERC) ist ein nationaler Berufsverband von Unternehmen und Anlagenbetreibern im Bereich der Abfallenergiegewinnung. Die aktuelle Mitglieder des ERC betreiben landesweit 69 moderne thermische Abfallverwertungsanlagen, sichern die Ensorgung von Gemeindeabfällen und erzeugen Strom aus erneubaren Energien mit modernster Verbrennungstechnik. Das Environmental Law & Policy Center (ELPC) ist eine Non-Profit Umweltorganisation, die im Mittleren Westen aktiv ist. ELPC hat es sich zum Ziel gemacht, den ökologischen Fortschritt und eine positive wirtschaftliche Entwicklung miteinander in Einklang zu bringen. Dazu wurden zu den Themengebieten; saubere Energie, Luft und Wasser, sowie im Bereich Transport, Initiativen gestartet. Die Greater Lakes und St. Lawrence Cities Initiative (GLSLCI) ist eine überregionale Koalition von Bürgermeistern und anderen lokalen Vertretern, die in Zusammenarbeit mit Bundes-, Landes- und Lokalregierungen die Greater Lakes (die großen Seen) und den St.Lawremce Fluss schützen und langfristig erhalten wollen. Das Green Building Certification Institute (GBCI) ist eine unabhängige Aufsicht, welche Standards für die Zertifizierung von Green Building Maßnahmen setzt. GBCI stellt die Einhaltung von Design- und Konzeptionsrichtlinien sicher und entwickelt Messverfahren für den Energieverbrauch und die Leistung von energiefreundlichen Gebäuden. Darüber hinaus bietet das CBCI berufliche Prüfungen, Qualifikations- und Weiterbildungsmaßnahmen an. Green Exchange ist ein Projekt in Logan Square, Chicago für nachhaltiges und umweltfreundliches Wirtschaften. Mehr als 100 umweltfreundliche Unternehmen und Organisationen sind dabei in einem einzigem Gebäude untergebracht. Diese Gebäude ist ein Beispiel für die nachhaltige Sanierung eines fast 100 jährigen Gebäudes. GreenBiz 350 Frank H. Ogawa Plaza, Oakland, CA 94612 www.greenbiz.com GreenBiz ist ein Online Magazin, das sich mit dem Themen ökologische Verantwortung und nachhaltige Geschäftsbeziehungen auseinandersetzt. Joel Makower Executive Editor [email protected] +1 (510) 550-8285 Illinois Association of Wastewater Agencies (IAWA) 241 N. 5th St., Springfield, IL 62701 www.ilwastewater.org Die Illinois Association of Wastewater Agencies (IAWA) ist eine Interessenvertretung der Abwasseraufbereitungsunternehmen und organisationen im Staat Illinois. Marvin Traylor Executive Director [email protected] +1 (217) 523-1814 Institute for Electric Efficiency - Edison Foundation 701 Pennsylvania Av., NW., Washington, D.C. 20004 www.edisonfoundation.net TD Smith Innovation Electricity Efficiency Coordinator [email protected] +1 (202) 508-5440 Local Governments for Sustainability USA (ICLEI) 414 13th St., Suite 400, Oakland, CA 94612 www.icleiusa.org Casey Johnston Renewable Energy Program Director [email protected] +1 (706) 206-7220 Metropolitan Planning Council 140 S. Dearborn St., Chicago, IL 60603 www.metroplanning.org Josh Ellis Program Director [email protected] +1 (312) 863-6045 102 IEE ist ein Institut der Edison Stiftung, das sich auf die Einführung und Weiterentwicklung innovativer und effizienter Technologien, besonders unter Stromversorgern und deren Technologiepartnern, spezialisiert hat. Ziel ist es, dass bestehende Stromnetz zu modernisieren und anzupassen. Das IEE fördert den Austausch von Informationen, Ideen und Erfahrungen, zwischen Regierungsbehörden, Politik, Technologieunternehmen, Experten und der Energiewirtshaft. ICLEI-Local Governments for Sustainability USA ist eine gemeinnützige Organisation von US-Städten, Gemeinden und Counties, welche die Themen Klimawandel, saubere Energie und lokale Nachhaltigkeit zusammen angehen. ICLEI USA ist die US-Niederlassung der internationalen Organisation mit dem gleichen Namen, ICLEI-Local Governments for Sustainability. Als private und unabhängige Non-Profit Organisation, Partner von Regierungen und Unternehmen unterstützt der Metropolitan Council (MPC) diese seit 1934 durch Forschung, Projektplanung und Beratung, sowie bei der Umsetzung von Stadtplanungsprojekten in Chicago und Umgebung. Midwest Highspeed Rail Association 4765 N. Lincoln Av., Chicago, IL 60625 www.midwesthsr.org Richard Harnish Executive Director [email protected] +1 (773) 334-6758 National Association of Homebuilders (NAHB) 1201 15th St. NW., Washington, D.C. 20005 www.nahb.org Die Midwest High Speed Rail Association ist eine NonProfit Mitgliederorganisation, die sich für die Förderung und Ausweitung des Schienenverkehrsnetzes im mittleren Westen einsetzt. Sie vertritt die Interessen des Schienenverkehrs gegenüber Regierungsverantwortlichen und anderen öffentlichen Institutionen. Die NAHB ist der nationale Verband für im Häuserbau aktive Entitäten. Die Organisation vertritt die Interessen ihrer Mitglieder bei der Formulierung von Gesetzen und Richtlinien im Häuserbau. Es existieren lokale Zweigstellen, z.B. in Chicago, bei denen die lokalen Mitglieder registriert sind. +1 (202) 266-8200 National Association of State Energy Officers (NASEO) 2107 Wilson Blvd., Arlington, VA 22201 www.naseo.org Die NASEO ist der nationale Verband der Beamten, tätig in staatlichen oder lokalen Regierungsbüros im Energiebereich. David Terry Executive Director [email protected] +1 (703) 299-8800 National Resource Defense Council 40 W. 20th St., New York, NY 10011 www.nrdc.org Der National Resource Defense Council ist ein Umweltschutzorganisation mit mehr als 1,4 Mio. Mitgliedern in den USA und gilt als eine der erfolgreichsten Non-Profit Organisationen der USA. [email protected] +1 (212) 727-2700 National Roofing Contractors Association 10255 W. Higgins Road, Rosemont, IL 60018-5607 www.nrca.net Jeff Jarvis Director of Business Development [email protected] +1 (847) 299-9070 Next City 1315 Walnut St., Philadelphia, PA 19107 www.nextcity.org Diana Lind Executive Director [email protected] +1 (267) 239-0762 103 Die NRCA ist der offizielle Interessenvertreter der Unternehmen der Bauindustrie, welche mit Planung und Bau von Dächern in Verbindung stehen. Seine Mitglieder sind z.B. Bauunternehmer, Herstellerfirmen, Vertriebshändler, Architekten, Berater, Ingenieure, Hausbesitzer und Regierungsorganisationen. Next City ist eine Non-Profit Medienorganisation, die ihren Auftrag darin sieht, über die wichtigsten politischen und wirtschaftlichen Vorgänge im Stadtentwicklungsbereich in US-amerikanischen Städten zu informieren. Northeastern Sustainability Energy Association (NESEA) 50 Miles St., Greenfield, MA 1301 www.nesea.org Mary Biddle Deputy Executive Director [email protected] +1 (413) 774-6051 ext 22 Regional Chamber and Growth Association One Metropolitan Square, St. Louis, MO 63102 www.stlrcga.org Die NESEA ist eine führende Mitgliederorganisation im Bereich Energieeffizienz in Gebäuden. Während sie bislang hauptsächlich für Mitglieder und Projekte in den sechs Neu-England-Staaten verantwortlich war, will sie zunehmend auch international aktiv werden. So hat sie bereits erfolgreich mit dem Deutschen Konsulat und der Österreichischen Handelskammer zusammengearbeitet, um europäische Produkte und Ideen auf Konferenzen vorzustellen. Die St. Louis Regional Chamber of Commerce vertritt die Interessen ihrer Mitglieder aus der lokalen Wirtschaft und ist gleichzeitig die offizielle Organisation für wirtschaftliche und industrielle Entwicklung der Region St. Louis. Eric Schneider Senior Director Policy Development [email protected] +1 (314) 444-1148 Regional Transport Authority (RTA) 175 W. Jackson Blvd., Chicago, IL 60604 www.rtachicago.com Die RTA ist eine Art Dachorganisation aller Verkehrsbetriebe in der Region Chicago, koordiniert deren Verkehrsprojekte und vertritt deren Interesse nach außen. +1 (312) 913-3200 Smart Chicago Collaborative Chicago, IL www.smartchicagocollaborative.org Dan O'Neil [email protected] +1 (773) 960-6045 The Information and Technology Innovation Foundation (ITIF) 101 K St. NW., Suite 610, Washington, DC 20005 www.itif.org Smart Chicago Collaborative ist eine zivile Initiative, die ursprünglich für die Ausweitung des Breitbandinternets in Chicago gegründet wurde und heute den Einsatz von Technologie zur Verbesserung der Lebensqualität in der Stadt Chicago generell unterstützt. Die Information Technology and Innovation Foundation (ITIF) ist ein unabhängiges Forschungsund Bildungsinstitut, welche Politiken und Gesetzgebung auf nationaler und staatlicher Ebene fördert, die technologische Innovationen sowie Produktivität in den Vereinigten Staaten erhöhen. [email protected] +1 (202) 449-1351 The Urban Collaborative 800 Willamette St., Eugene, OR 97401 www.urbancollaborative.com David P. Riley Executive Director [email protected] +1 (617) 618-2340 104 Die Urban Collaborative ist ein Entwicklungs- und Planungsunternehmen, dass Stadtplanungsprojekte für NGOs, Regierungsorganisationen und private Unternehmen entwickelt. Dazu stellt es auch Bildungsund Forschungsangebote bereit. The Urban Land Institute (ULI) 1025 Thomas Jefferson St., NW, Washington, D.C. 20007 www.uli.org Das ULI ist eine Mitgliederorganisation die stadtplanerische Bildungs- und Forschungsangebote anbietet. Uwe Brandes Senior Vice President, Initiatives [email protected] +1 (202) 624-7134 Transportation Research Board 500 Fifth St., NW., Washington, D.C. 20001 www.trb.org Das TRB ist eine Non-Profit Organisation, die Forscher und Berufstätige aus dem öffentlichen und privaten Bereich zum Informationsaustausch zusammenbringt und Regierungsorganisationen zum Thema öffentlicher Fern- und Nahverkehr' berät. +1 (202) 334-2934 U.S. Green Building Council (USGBC) 2101 L St., NW., Suite 500 , Washington, D.C. 20037 www.usgbc.org Der USGBC ist eine Non-Profit Mitgliederorganisation, die die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit von Gebäuden in den USA fördert. Sie ist vor allem berühmt für die LEED-Zertifizierung, die zu einer der wichtigsten Gebäudeeffizienzstandards weltweit zählt. +1 (202) 742-3792 U.S. Highspeed Rail Association (USHR) 10 G St. NE., Washington, D.C. 20002 www.ushsr.com Die USHSR ist die nationale Organisation der Midwest High Speed Rail Association und fördert als unabhängige Non-Profit Organisation die Ausweitung des High-Speed Zugverkehrs in den gesamten USA. +1 (202) 248-5001 Union of Concerned Scientists One N. LaSalle St., Chicago, IL 60602-4064 www.ucsusa.org Die UCSUSA ist eine Allianz von mehr als 400.000 Bürgern und Wissenschaftlern, die durch Informationsund Wissensaustausch für aktuelle Klima- und Umweltprobleme passende Lösungsstrategien adressiert. Sam Gomberg Energy Analysts [email protected] +1 (312) 578-1750 Ext 17 US Passive House Alliance P.O. Box 268204, Chicago, IL 60626 www.phaus.org Mark Miller Executive Director [email protected] USGBC-Illinois Chapter 222 Merchandise Mart Plaza, Suite 946, Chicago, IL 60654 www.usgbc-illinois.org Pam Jackson Manager of Communications and Development [email protected] 105 Die Passive House Alliance wurde gegründet, um die Arbeit des Passive House Institute (PHIUS) ergänzen. PHIUS verbreitet den international bekannten Passive House Standard durch Ausbildungs- und Informationsangebote in den USA. Dabei ist es die Aufgabe von PHIUS, die ausgebildeten Energieberater zu vernetzen und gemeinsame Initiativen zu organisieren. Das USGBC-Illinois Chapter ist die lokale Zweigstelle des nationalen USGBC. Die mehr als 1400 Mitglieder repräsentieren das gesamte Spektrum der Illinois Green Building Community wie z.B. Architekten, Ingenieure, Designer und Regierungsangestellte. Das Chapter veranstaltet jährlich mehr als 100 Events für seine Mitglieder und die breite Öffentlichkeit und führt Bildungs- und Forschungsinitiativen an. Water Environment Federation (WEF) 601 Wythe St., Alexandria, VA 22314 www.wef.org Phyllis Ross Board of Trustees, House of Delegates, & MA Programs [email protected] +1 (703) 684-2479 Wisconsin Sustainable Business Council 975 University Av., Madison, WI 53706 www.wisconsinsustainability.com Thomas Eggert Director of Business Sustainability Outreach [email protected] +1 (608) 267-2761 106 Die Water Environment Federation (WEF) ist eine Non-Profit Organisation, in welcher Experten aus dem Bereich Wasserqualität vertreten sind. Die Organisation setzt sich für den sicheren Zugang zu sauberem Wasser ein. Insgesamt sind in der WEF 36.000 Einzelmitglieder und 75 Mitgliedsverbände organisiert. Der Wisconsin Business Sustainability Council stellt eine Plattform für verschiedene Organisationen und Gruppen dar, die bereits Erfahrung in Umwelt- und Nachhaltigkeitslösungen mitbringen und nutzt die Kompetenzsynergien, um Gewerbetreibende der Region bei der Umstellung auf nachhaltige Geschäftsstrategien zu unterstützen. Regierungsorganisationen auf bundesstaatlicher und kommunaler Ebene Name Beschreibung Capital Development Board 100 West Randolph St., Chicago, IL 60601 www.cdb.state.il.us Das Capital Development Board übernimmt die Bauleitung für den Staat Illinois. Dazu gehören Projekte wie z.B. Universitäten, Parks und Gefängnisse. Das CDB ist somit verantwortlich für den Erhalt und die Renovierung von mehr als 8400 staatlichen Gebäuden innerhalb des Bundesstaates Illinois. +1 (312) 814-6000 Chicago Infrastucture Trust Chicago, IL www.shapechicago.org Steve Beitler CEO [email protected] Chicago Metropolitan Agency for Planning (CMPA) 233 South Wacker Drive, Suite 800, Chicago, IL 60606 www.cmap.illinois.com Claire Bozic Senior Analyst [email protected] +1 (312) 386-8744 Chicago Park District 541 N. Fairbanks, Chicago, IL 60611 www.chicagoparkdistrict.com +1 (312) 742-7529 City of Chicago - Department of Aviation (CDA) Chicago O'Hare International , Chicago, IL 60666 www.cityofchicago.org/city/en/depts/doa.html +1 (773) 686-2200 City of Chicago - Department of Buildings 120 N. Racine, Chicago, IL 60607 www.cityofchicago.org/city/en/depts/bldgs.html +1 (312) 743-3600 107 Der Chicago Infrastructure Trust wurde im Jahr 2012 von Chicagos Bürgermeister Emanuel Rahm und dem City Council gegründet. Der Trust soll dabei helfen, den Bewohnern von Chicago, der städtischen Regierung alternative Finanzierungsmöglichkeiten und alternative Lösungsansätze für Infrastrukturprojekte zu entwickeln. Dabei sollen innovative Finanzierungsmodelle genutzt werden und Kapital v.a. von privaten Investoren angeworben werden. Die Chicago Metropolitan Agency for Planning (CMPA) ist die offizielle Raumplanungsorganisation der Counties Cook, DuPage, Kane, Kendall, Lake, McHenry und Will. CMPA hat den neun Entwicklungsplan GO TO 2040 vorgestellt, in welchem mit einem Bevölkerungswachstum von 2 Millionen gerechnet wird. Dafür hat CMAP Strategien für 284 lokale Communities vorgestellt. Das Chicago Park District verwaltet mehr als 33 km² Grünflächen in Chicago, um diese in einem sicheren, einladenden und familienfreundlichen Zustand zu erhalten. Dabei ist das Pro-Kopf-Budget der Chicago Park Authority zur Erhaltung der Grünflächen landesweit am höchsten. Das Chicago Department of Aviation verwaltet die zwei größten Flughäfen Chicagos, Chicago O'Hare und Midway International. Derzeit werden in einem der größten Bauprojekte des Landes, die sich bisher kreuzenden Start- und Landebahnen des Flughafens O'Hare zu paralellen Landebahnen umgebaut. Dieses Projekt soll Ende des Jahres 2013 fertiggestellt werden. Das Department of Buildings überwacht die Umsetzung der Baugesetze für Neubauten, aber auch für bestehende Gebäude in der Stadt Chicago. City of Chicago - Department of Housing & Economic Development (HED) 121 N. LaSalle St., Chicago, IL 60602 www.cityofchicago.org/city/en/depts/dcd.html Das HED fördert die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Chicago, stellt bezahlbaren Wohnraum bereit und übernimmt die Städteplanung in Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen, Abgeordneten und Interessengruppen. +1 (312) 744-4190 City of Chicago - Department of Procurement Services 121 N. LaSalle St., Chicago, IL 60602 www.cityofchicago.org/city/en/depts/dps.html Die Procurement Services der Stadt Chicago ist der verantwortliche Auftraggeber für den Einkauf von Gütern und Dienstleistungen der Stadt Chicago. +1 (312) 744-4900 City of Chicago - Department of Streets and Sanitation 121 N. LaSalle St., Chicago, IL 60602 www.cityofchicago.org/city/en/depts/streets.html Das Department of Streets and Sanitation hat die Aufgabe, eine sichere und saubere Umwelt in den Straßen und Nachbarschaften Chicagos zu gewährleisten. +1 (312) 744-4611 City of Chicago - Department of Transportation (CDOT) 30 N. LaSalle St., Chicago, IL 60602 www.cityofchicago.org/city/en/depts/cdot.html Ziel des CDOT ist es, dass Transportwesen der Stadt nachhaltig, sicher und in gutem Zustand zu erhalten. Am 28. Juni 2013 startete mit Divy das vom CDOT organisierte erste Bike Sharing System der Stadt mit mehr als 4000 Fahrrädern und 400 Stationen in Chicago. +1 (312) 744-3600 City of Chicago - Department of Water Management 333 S. State St., Chicago, IL 60604 www.cityofchicago.org/city/en/depts/water.html Das Department of Water Management ist für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Chicagos verantwortlich. +1 (312) 744-4420 City of Chicago - Housing Authority (CHA) 60 E. Van Buren., Chicago, IL 60605 www.thecha.org Die Chicago Housing Authority ist eine Non-Profit Organisation und der größte Besitzer von Mietwohnungen in Chicago. Die CHA vermietet mehr als 21 000 Apartments, von denen knapp 40% für Senioren vorgesehen sind. +1 (312) 742-8500 City of Chicago - Office of the Mayor 121 N. LaSalle St. , Chicago, IL 60602 www.cityofchicago.org/city/en/depts/mayor.html Rahm Emanuel ist seit 2011 Bürgermeister der Stadt Chicagos und hat kurz nach seinem Amtsantritt das Ziel geäußert, Chicago zur grünsten Stadt der Welt machen zu wollen. +1 311 City of Dubuque 50 W. 13th St., Dubuque, IA 52001 www.cityofdubuque.org +1 (563) 589-4100 108 Dubuque ist eine der fortschrittlichsten Städte im Bereich Smart City in den USA. Das Unternehmen IBM hat dort ein sehr erfolgreiches Pilotprojekt für den Bereich Nachhaltigkeit gestartet und Dubuque damit zum Vorbild für andere Stadtentwicklungspläne gemacht. City of Grand Rapids 300 Monroe Av., Grand Rapids, MI 49503 www.grcity.us Die Stadt Grand Rapids ist besonders aktiv im Bereich Smart City und ist explizit an deutschen Energietechnologien aus den Bereichen Smart Metering, Smart Infrastructure, energieeffiziente Pumpen etc. interessiert. [email protected] +1 (616) 456-3000 City of St. Louis - Planning and Urban Design Agency (PDA) 1520 Market St , Suite 2000 , St. Louis, MO 63103 www.stlouismo.gov/government/departments/planning Die Planning and Urban Design Agency der City of St. Louis übernimmt wichtige Entscheidungsfunktionen bei der Stadtplanung und unterstützt nachhaltige Pläne und Projekte für Gebäude und Infrastruktur der Stadt St. Louis. +1 (314) 657-3700 Energy Action Network (EAN) 3 Pitkin Court, Montpelier, VT 05602 www.eanvt.org +1 (802) 595-2622 Green Ribbon Committee City Hall 121 N. LaSalle St., Chicago, IL 60602 www.chicagoclimateaction.org [email protected] Illinois Chamber of Commerce 300 S. Wacker Drive, Chicago, IL 60606 www.ilchamber.org Das Energy Action Network ist ein Netzwerk aus Unternehmen, Regierungsvertretern und Non-Profit Organisationen und hat zum Ziel, bis 2030 80% des Energieverbauchs in Vermont aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Das Green Ribbon Commitee ist eine Gruppe von führenden Persönlichkeiten aus dem öffentlichen und privaten Bereich, welche unter anderem eine unabhängige Evaluierung des Chicago Action Climate Plan durchführen und Empfehlungen geben, um mögliche Probleme zu lösen. Dabei müssen die Fortschritte mindestens einmal jährlich an den Bürgermeister der Stadt berichtet werden. Die Illinois Chamber of Commerce ist der größte Unternehmerverband in Illinois und vertritt die Interessen der lokalen Unternehmen. +1 (312) 983-7100 Illinois Clean Energy Community Foundation 2 N. LaSalle St., Chicago, IL 60602 www.illinoiscleanenergy.org Die Illinois Clean Energy Community Foundation hat es zum Ziel, die Entwicklung erneuerbarer Energien voranzutreiben, die effiziente Energienutzung zu erhöhen und Naturgebiete in Illinois zu schützen und zu erhalten. [email protected] +1 (312) 372-5191 Illinois Department of Central Management Services (CMS) 100 W. Randolph St., Chicago, IL 60601 www.cms.illinois.gov +1 (312) 814-2141 109 Das Illinois Department of Central Management Services hat die Aufgabe, sich bei staatlichen Einrichtungen unter anderem um die Bereiche Personalplanung, IT und Telekommunikation und Fuhrpark-Management zu kümmern. Dabei ist ein wichtiges Ziel, umweltfreundliche Technologien und Innovationen voranzutreiben. Illinois Department of Commerce and Economic Opportunity (DCEO) 100 W. Randolph St., Chicago, IL 60601 www.ildceo.net Das Illinois Department of Commerce and Economic Opportunity unterstützt und berät potentielle Unternehmer u.a. bei den einzelnen Schritten einer Unternehmensgründung. Des Weiteren werden Schulungen und Seminare angeboten, um über einen potentiellen Markteinstieg zu informieren. Illinois Department of Natural Resources (DNR) 100 W. Randolph St., Chicago, IL 60601 www.dnr.illinois.gov Das Ziel des Illinois Department of Natural Resources ist es, die natürlichen Ressourcen des Bundesstaates Illinois zu erhalten. Es regelt weiterhin die Angel- und Jagdlizenzen sowie den Abbau von Kohle in Illinois. +1 (312) 814-2070 Illinois Department of Transportation (IDOT) 2300 S. Dirksen Parkway , Springfield, IL 62764 www.dot.state.il.us +1 (217) 782-7820 Das Illinois Department of Transportation hat die Aufgabe das öffentliche Straßennetz von Illinois in bestmöglichem Zustand zu erhalten. Außerdem stellt das IDOT Kredite für den öffentlichen Nahverkehr und Flughafenprojekte bereit und verteilt die Kraftstoffsteuer an die örtlichen Zuständigkeiten des Staates. Illinois Environmental Protection Agency (Illinois EPA) 1021 N. Grand Av. E., Springfield, IL 62794 www.epa.state.il.us Die Aufgabe der Illinois Environmental Protection Agency ist es, die natürliche Umwelt des Bundesstaates Illinois unter Berücksichtigung der sozialen und wirtschaftlichen Bedürfnisse der Bürger Illinois zu schützen. +1 (217) 782-3397 Illinois Finance Authority 180 N. Stetson, Chicago, IL 60601 www.il-fa.com Die Illinois Finance Authority bietet Finanzierung für Non-Profit Organisationen und private Unternehmen an, welche Arbeitsplätze generieren und die wirtschaftliche Entwicklung vorantreiben. +1 (312) 651-1300 Illinois Green Government Coordinating Council 100 W. Randolph St., Chicago, IL 60601 www.illinois.gov/gov/green Das Illinois Green Governments Coordinating Council unterstützt staatliche Stellen und Bildungseinrichtungen dabei, ihre Nachhaltigkeitsstrategien zu verbessern, um so die Ziele des Green Government Illinois Act zu erreichen. +1 (312) 814-2121 Illinois State Toll Highway Authority (ISTHA) 2700 Ogden Av., Downers Grove, IL 60515 www.illinoistollway.com Die Illinois State Toll Highway Authority hat es zum Ziel, ein sicheres, zukunftsfähiges und effizientes Highway-system zu erhalten bzw. weiter auszubauen. +1 (630) 241-6800 Metropolitan Water Reclamation District iof Greater Chicago (MWRD) 100 E. Erie St., Chicago, IL 60611 www.mwrd.org +1 (312) 751-5600 110 Die Aufgabe des Metropolitan Water Reclamation District of Greater Chicago ist die Wasseraufbereitung sowie der Hochwasserschutz in Cook County, um die Gesundheit und Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Midwest Energy Efficiency Alliance (MEEA) 20 N. Wacker Drive, Chicago, IL 60606 www.mwalliance.org Die Midwest Energy Efficency Alliance ist ein Netzwerk mit dem Ziel, die Energieeffizienz im Mittleren Westen zu erhöhen und so die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung sowie den Schutz der Umwelt zu verbessern. +1 (312) 587-8390 PA Department of Community & Economic Development400 North St., Harrisburg, PA 17120 www.dced.state.pa.us [email protected] +1 (866) 466-3972 Public Building Commission of Chicago 50 W.Washington, Chicago, IL 60602 www.pbcchicago.com Das PA Department of Community & Economic Development hat es zum Ziel, die Investitionsmöglichkeiten für Unternehmen zu erhöhen. Zusätzlich werden Zuschussfinanzierungen an lokale Regierungen vergeben, welche infrastrukturelle Maßnahmen durchführen. Die Public Building Commission sichert die Qualität öffentlicher Gebäude. Sie hilft bei der Planung von öffentlichen Gebäuden, um deren Nachhaltigkeit zu erhöhen. [email protected] +1 (312) 744-3090 Regional Transport Authority 175 W. Jackson Blvd., Chicago, IL 60604 www.rtachicago.com +1 (312) 913-3200 111 Die Regional Transportation Authority is das Finanzund Aufsichtsgremium der drei Verkehrsbetriebe im Nordosten Illinois: Chicago Transit Authority (CTA), Metra und Pace. Regierungsorganisationen auf nationaler Ebene Name Beschreibung Environmental Protection Agency (EPA) 1310 L St. NW., Washington, DC 20005 www.epa.gov Die U.S. Environmental Protection Agency (EPA oder USEPA) ist eine Abteilung der nationalen Regierung, die basierend auf Gesetzen des Kongresses Vorschriften verfasst und durchsetzt, welche die Gesundheit der Bevölkerung sowie die Umwelt schützen sollen. +1 (202) 272-0167 Federal Highway Administration (FHA) 1200 New Jersey Av., Washington, DC 20590 www.fhwa.dot.gov Die Federal Highway Administration ist ein Abteilung des U.S. Department of Transportation, welches bundesstaatliche und regionale Regierungen im Ausbau, der Gestaltung und Instandhaltung der nationalen Highways unterstützt. [email protected] +1 (800) 424-9071 Federal Transit Administration (FTA) 1200 New Jersey Av., Washington, DC 20590 www.fta.dot.gov Die Federal Transit Administration is eine Abteilung des United States Department of Transportation, welches finanzielle und technische Hilfe für den öffentlichen Nachverkehr bereitstellt. +1 (202) 366-4043 National Capital Planning Commission (NCPC) 401 9th St. NW., North Lobby, Suite 500, Washington, DC 20004 www.ncpc.gov Die National Capital Planning Commision ist die Planungsbehörde der Bundesregierung für die Region in und um Washington D.C. [email protected] +1 (202) 482-7200 National Surface Transportation Infrastructure Financing Commission 1200 New Jersey Av., SE., Washington, DC 20590 www.financecommission.dot.gov Die National Surface Transportation Infrastructure Financing Commisson analysiert Transport- und Verkehrsbedürfnisse, sowie den "Highway Trust Fund" und gibt Empfehlungen für alternative Finanzierungsmöglichkeiten von Verkehrsprojekten. [email protected] +1 (202) 366-4000 U.S. Commercial Service 1401 Constitution Av. NW., Washington, DC 20230 www.trade.gov/cs Der U.S. Commercial Service ist das ausführende Organ des U.S. Department of Commerce International Trade Administration und hilft U.S.-Unternehmen in mehr als 100 Städten und 75 Ländern ihre Exportgeschäfte auszubauen. +1 (800) 872-87233 U.S. Conference of Mayors 1620 Eye St., NW. , Washington, DC 20006 www.usmayors.org [email protected] +1 (202) 293-7330 112 Die U.S. Conference of Mayors ist eine überparteiliche Organisation von Städten mit mehr als 30.000 Einwohnern. Von diesen Städten gibt es heute 1.302 in den USA, deren Bürgermeistersich zweimal jährlich zu einer Konferenz treffen, wo über das aktuelle politisches Geschehen diskutiert sowie über Beschlüsse abgestimmt wird. U.S. Department of Agriculture Rural Development 1400 Independence Av. SW., Washington, DC 20250 www.rurdev.usda.gov Das USDA Rural Development hat zum Ziel, die Wirtschaft in den ländlichen Regionen der Vereinigten Staaten zu unterstützen. Diese Unterstützung findet einerseits durch Kredite für private Unternehmen statt, aber auch durch Unterstützung öffentlicher Einrichtungen. +1 (202) 690-4730 U.S. Department of Energy (DOE) 1000 Independence Av., Washington, DC 20585 www.energy.gov Das U.S. Department of Energy ist verantwortlich für eine effiziente und zuverlässige Energieversorgung der Vereinigten Staaten. Forschung im Bereich Energie, das Nuklearwaffenprogramm und Reaktorsicherheit sind weitere Verantwortlichkeitsbereiche des DOE. [email protected] +1 (202) 586-5000 U.S. Department of Housing and Urban Development (HUD) 451 7th St. SW., Washington, DC 20410 www.hud.gov Das U.S. Department of Housing and Urban Development (HUD) gehört zur nationalen Regierung der USA und hat das Ziel eine nachhaltige und hohe Wohnqualität in den USA zu gewährleisten. Des Weiteren sollen durch Maßnahmen des HUD die Wirtschaft gestärkt und Verbraucher geschützt werden. +1 (202) 708-1112 U.S. Department of Transportation (DOT) 1200 New Jersey Av., Washington, DC 20590 www.dot.gov Das U.S. Department of Transportation ist eine Abteilung der nationalen Regierung, mit der Aufgabe, den Vereinigten Staaten ein effizientes, sicheres und zugängliches Transportwesen bereitzustellen. +1 (202) 366-4000 U.S. Energy Information Administration (EIA) 1000 Independence Av., Washington, DC 20585 www.eia.gov [email protected] +1 (202) 586-8800 113 Die U.S. Energy Information Administration (EIA) sammelt, analysiert und verbreitet unabhängige Informationen aus dem Bereich Energie um nachhaltige Politik, effiziente Märkte und die öffentliche Wahrnehmung zu beeinflussen und eine positives Zusammenwirkung zwischen Wirtschaft und Umwelt zu fördern. Unternehmen Name Beschreibung Adrian Smith & Gordon Gill Architecture 111 W. Monroe, Suite 2300, Chicago, IL 60603 www.smithgill.com Adrian Smith & Gordon Gill Architecture ist ein Architekturbüro mit Fokus auf energieeffizientes Bauen. Unter Ihrer Anleitung wird unter anderem das höchste Gebäude Chicagos, den Willis Tower mit 108 Stockwerken, sanieren und energieeffizient optimiert. [email protected] +1 (312) 920-1888 AECOM 303 E. Wacker Drive, Suite 900, Chicago, IL 60601 www.aecom.com AECOM ist ein Anbieter von Ingenieurs - und Baudienstleistungen mit weltweit über 40.000 Mitarbeitern. Das Portfolio reicht von der Gebäudeplanung bis zu Transport-, Energie- und Wasserinfrastrukturprojekten. +1 (312) 373-7700 Alliant Energy 4902 North Biltmore Lane, Suite 1000, Madison, WI 53718-2148 www.alliantenergy.com +1 (800) 255-4268 Alta Bicycle Share 1658 N. Milwaukee Av., Suite 305, Chicago, IL 60647 www.altabicycleshare.com Alliant Energy ist ein öffentliches Strom- und Gasunternehmen mit Sitz in Madison, Wisconsin, und versorgt mit knapp 4.000 Mitarbeitern ca. 1,4 Mio. Strom- und Gaskunden in den Staaten Wisconsin, Iowa und Minnesota. Alliant Energy bietet außerdem auch nicht-regulierte Dienstleistungen im Bereich Landverkehr und Energietechnik, vor allem im Windund geothermalen Bereich, an. Alta Bicycle Share mit Hauptsitz in Portland, Oregon ist der Betreiber von Divvy, Chicagos Fahrradleihsystem, das im Juni 2013 eingeführt wurde und über 400 Mietstationen verfügt. [email protected] +1 (888) 925-4415 Amtrak 525 W. Van Buren St., Suite 200, Chicago, IL 60607 www.amtrak.com +1 (312) 880-5233 Atkins 230 W. Monroe St., Chicago, IL 60606 www.atkinsglobal.com Carmelo Torrisi Vice President & Managing Director at Faithful+Gould [email protected] +1 312 655-8510 114 Amtrak mit Hauptsitz in Washington, D.C. ist eine der führenden Bahngesellschaften für den Personenfernverkehr in den USA. Das Unternehmen bietet Verbindungen von der Ost- bis an die Westküste und den Golf von Mexico an. Die Chicago Union Station ist hierbei der wichtigste Schienenknotenpunkt. Atkins ist ein international agierendes Ingenieursunternehmen. Das Unternehmen befasst sich unter anderem mit der Planung und dem Design von Gebäuden und städtischen Infrastrukturprojekten. CCJM 2 N. Riverside Plaza, Suite 1050, Chicago, IL 60606-2600 www.ccjm.com CCJM ist ein mittelständisches Ingenieursbüro mit Ingenieursdienstleistungen in den Bereichen Gebäudetechnik, Energie, Transport, Wasser und Umwelt. Anil Ahuja President [email protected] +1 (312) 626-2977 Chicago Parking Meters, LLC 2735 N. Ashland Av., Chicago, IL 60614 www.chicagometers.com Chicago Parking Meters ist ein privates Unternehmen, zuständig für die Verwaltung und Bereitstellung des Parkuhrensystems in Chicago. +1 (877) 242-7901 Chicago Transit Authority (CTA) 567 W. Lake St., Chicago, IL 60661 www.transitchicago.com Die Chicago Transit Authority (CTA) ist das öffentliche Nahverkehrsunternehmen in Chicago. Hierzu gehören 8 U-Bahnlinien und über 130 Buslinien. Die CTA untersteht der Regional Transportation Authority von Illinois. Karl Peet Project Manager, Strategic Planning & Policy [email protected] +1 (312) 681-4223 ComEd P.O. Box 805379, Chicago, IL 60680-5379 www.comed.com +1 (877) 426-6331 Coyote Logistics 2545 W. Diversey Av. 3rd Floor, Chicago, IL 60647 www.coyote.com ComEd ist der Betreiber des Stromnetzes von Chicago und dem nördlichen Teil von Illinois. Für viele Jahre war ComEd auch der alleinige Stromanbieter in Chicago. Durch die Deregulierung des Strommarktes verlor ComEd diese Position jedoch Ende 2012 an Integrys Energy Services. Die Rechnungsstellung an die Endkunden wird jedoch weiterhin von ComEd durchgeführt. Coyote Logistics mit Hauptsitz in Chicago ist eines der am schnellst wachsenden Logistikunternehmen in Nordamerika. +1 (877) 626-3683 Eaton Corporation Inc. 230 Windy Point Dr., Glendale Height, IL 60139 www.eaton.com +1 (630) 260-6304 Ebert & Baumann Consulting Engineers, Inc. 36 S Wabash Av., Suite 1300, Chicago, IL 60603-2906 www.eb-engineers.com Oliver Baumann President [email protected] +1 (202) 608-1334 115 Eaton mit Hauptsitz in Beachwood, Ohio ist ein global tätiger Technologieanbieter für die energieeffiziente Nutzung von elektrischer, hydraulischer und mechanischer Energie. Das Unternehmen mit weltweit über 100.000 Mitarbeitern bietet unter anderem Energiemanagementlösungen für die städtische Infrastruktur an. Ebert & Baumann Consulting Engineers ist ein beratendes Ingenieursunternehmen, das sich auf Gebäudeeffizienz spezialisiert hat. Ecotality, Inc. 1 Montgomery St., Suite 2525, San Francisco, CA 94104 www.ecotality.com +1 (415) 992-3000 Farr Associates 53 W. Jackson Blvd., Suite 650, Chicago, IL 60604 www.farrside.com Ecotality, Inc. ist ein Technologieanbieter im Bereich Elektromobilität mit drei Geschäftsbereichen. Diese sind: Blink, ein Ladestationssystem für privat und kommerziell genutzte Elektrofahrzeuge; Minit Charger, ein Ladessystem für industriell genutzte Elektrofahrzeuge sowie ETEC LABS. Letztere ist die Forschungs- und Beratungssparte von Ecotality für innovative Fahrzeug- und Batterietechnologien. Farr Associates mit Hauptsitz in Chicago ist ein Planungs- und Architekturbüro mit Fokus auf nachhaltiger Gebäudeplanung und die natürlicher Integration dieser Bauten in das Stadtbild. Doug Farr President and CEO [email protected] +1 (312) 408-1661 Franklin Energy 1010 N. Hooker St., Suite 302, Chicago, IL 60642 www.franklinenergy.com Franklin Energy besteht seit 1994. Das Beratungsunternehmen ist Projektbegleiter und -planer für Energieffizienzprogramme und Energy-Updates im privaten Wohnbereich sowie im kommerziellen Gewerbe. +1 (312) 765-7730 Garforth International LLC 2121 Boshart Way, Toledo, OH 43606 www.garforthint.com Peter Garforth Principal [email protected] +1 (419) 578-9613 HOH-Group 55 E. Jackson Blvd., Suite 600, Chicago, IL 60604 http://www.hohgroup.com Tamas Kutas Program Manager [email protected] +1 (312) 424-3601 Hunt Companies 980 N. Michigan, St. 1150, Chicago, IL 60611 www.huntcompanies.com +1 (312) 799-3900 116 Garforth ist eine Beratungsfirma, die auf die Entwicklung von nachhaltigen und dennoch rentablen Geschäftsstrategien für die Implementierung von Energieproduktivität spezialisiert ist. Garforth berät sowohl größere Unternehmen, Städte, Kommunen als auch einzelne Politiker bei ganzheitlichen Ansätzen, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Die HOH-Group wurde 1959 gegründet und hat sich seitdem zu einem wichtigen Partner für Industrie und die örtliche Regierung der Region Chicago entwickelt, indem sie Ingenieursdienstleistungen und Technologien im Umwelt-, Verkehrs-, Industrieprozessbereich und im Baugewerbe anbietet und Projekte plant, begleitet und umsetzt. Hunt ist eine Immobilienfirma, die in erster Linie private Wohnkomplexe entwickelt, finanziert und betreibt. Der Hauptsitz der Firma ist in El Paso, Texas. Eine der regionalen Niederlassungen befindet sich in Chicago. Illinois American Water 300 N. Water Works Drive, Belleville, IL 62223 www.amwater.comilaw Timothy Leahy Director of Government Affairs [email protected] +1 (630) 739-8835 Magellan Development Group LLC 225 N. Columbus Drive, Chicago, IL 60601 www.magellandevelopment.com [email protected] +1 (312) 642-8869 Metra 547 W. Jackson Blvd., Chicago, IL 60661 www.metrarail.com American Water ist ein öffentliches Versorgungsunternehmen, aktiv in den Vereinigten Staaten und Kanada. Dazu gehören Tochterunternehmen, wie kommunale Trink-und Abwasserunternehmen, Versorgungsunternehmen und Anbieter von Wasser-Management-Produkten und Dienstleistungen. Die Magellan Development Group ist ein Immobilienentwicklungsunternehmen mit 75 Mitarbeitern und Sitz in Chicago, das innovative Architektur mit energieeffizienten Konstruktionslösungen verbindet. Das Unternehmen ist auf Hochhaus-Wohnprojekte spezialisiert und hat in den letzten 16 Jahren bereits 20 solcher Projekte im Wert von 2,5 Mrd. USD fertiggestellt. Metrarail ist die Bahngesellschaft für den Regionalbahnverkehr zwischen Chicago und dem Umland. Metra betreibt insgesamt elf Bahnlinien und untersteht der Regional Transportation Authority von Illinois. +1 (312) 322-6777 Nicor Gas P.O. Box 190, Aurora, IL 60507 www.nicorgas.aglr.com Nicor Gas ist der größte Anbieter von Erdgas in Nordillinois und versorgt über 2,2 Mio. private, kommerzielle und industrielle Kunden mit Erdgas. +1 (888) 642-6748 Pacebus 550 W. Algonquin Rd., Arlington Heights, IL 60005 www.pacebus.com Pace ist das öffentliche Bussystem im Umland von Chicago und ergänzt das Bahn- und Busnetz der CTA in Chicago mit dem Bahnnetz der Metra im Umland. Wie CTA und Metra untersteht Pace der Regional Transportation Authority von Illinois. [email protected] +1 (847) 364-7223 Parson Brinckerhoff 311 S. Wacker Drive, Chicago, IL 60606 www.pbworld.com Randy Simes Senior Planner [email protected] +1 (312) 803-6503 Peoples Gas 130 E. Randolph St., Chicago, IL 60601 www.peoplesenergy.com +1 (312) 744-7000 117 Parson Brinkerhof ist eine internationale Beratungsfirma, die sowohl öffentliche als auch private Klienten bei Entwicklung, Design und Durchführung von größeren Infrastrukturprojekten im Bereich Verkehr, Strom- und Energieversorgung und Wassersysteme unterstützt. Gegründet 1889 ist diese mit 14.000 Mitarbeitern und 150 Niederlassungen auf fünf Kontinenten vertreten. Peoples Gas ist ein Erdgaslieferant in Chicago, der mit 1500 Mitarbeitern rund 830.000 private, gewerbliche und industrielle Kunden in der Stadt und Region Chicago mit Erdgas beliefert. Perkins+Will 330 N. Wabash Av., Suite 3600, Chicago, IL 60611 www.perkinswill.com Gina Berndt Managing Director +1 (312) 755-0770 Qualcomm 5775 Morehouse Drive, San Diego, CA 92121 www.qualcomm.eu +1 (858) 587-1121 Quanex 1800 W. Loop South, Suite 1500, Houston, TX 77027 www.quanex.com Perkins+Will ist eine seit 1935 bestehende international tätige multidisziplinäre Architektur- und Designfirma mit rund 1.500 Mitarbeitern in 24 Büros weltweit. Das Unternehmen hat Kunden innerhalb eines breiten Spektrums von Projekten im Verkehrs-, Unternehmens, Zivil-, Gesundheits- und Grünanlagenbereich. Perkins+Will wurde mehrfach für sein Nachhaltigkeitskonzept ausgezeichnet. Qualcomm ist ein internationales Halbleiterunternehmen mit Hauptsitz in San Diego, das digitale drahtlose Telekommunikationstechnologien und -dienstleistungen entwickelt, herstellt und vermarktet. Der Konzern ist ebenso im Elektrofahrzeugbereich tätig und hat eine Lösung zum kabellosen Aufladen von elektrischen Fahrzeugbatterien entwickelt. Die Quanex Building Products Corporation ist ein Hersteller von Baumaterial und -komponenten für den OEM-Markt. Dazu gehören Fenster- und Türkomponenten sowie diverse Aluminumblechprodukte. +1 (713) 961-4600 S&C Electric Company 6601 N. Ridge Boulevard, Chicago, IL 606263997 www.sandc.com S&C Electric Company mit Hauptsitz in Chicago und ist ein globaler Anbieter von Ausrüstungen und Komponenten für Energieversorgungsnetze und stellt Schalt- und Sicherungsprodukte für eine verlässliche und effiziente Stromübertragung und-verteilung her. +1 (773) 381-1501 Siemens Industry, Inc., Infrastructure & Cities 14 Currency Drive, Bloomington, IL 61704 www.usa.siemens.com Siemens Corporation ist die U.S. Niederlassung der Siemens AG, einem internationalen Großkonzern, der in den Sektoren Energie, Gesundheitswesen, Industrie und Infrastruktur sowie Städteplanung Systemlösungen anbietet. [email protected] Smith Electric Vehicles 12200 N.W. Ambassador Drive, Kansas City, MO 64163 www.smithelectric.com Smith Electric Vehicles produziert und vermarktet emissionsfreie Elektromobile im Gewerbebereich, die aufgrund ihrer Effizienz und niedrigeren Gesamtkosten eine Alternative zu herkömmlichen HochleistungsLastkraftwagen darstellen. [email protected] Stantec 135 S. LaSalle St., Suite 3100, Chicago, IL 60603-4139 www.stantec.com +1 (312) 262-2300 118 Mit rund 12.000 Angestellten in 200 Büros in Nordamerika bietet Stantec Beratungsdienstleistungen im Bereich Planung, Architektur, Innenraum- und Landschaftsarchitektur für den privaten und öffentlichen Sektor an. Studio Gang 1212 N. Ashland Av., Suite 212, Chicago, IL 60622 www.studiogang.net +1 (773) 384-1212 Thornton Tomasetti 330 N. Wabash Av., Suite 1500, Chicago, IL 60611-7622 www.thorntontomasetti.com Studio Gang Architects wurde 1997 mit Sitz in Chicago gegründet. Das Architekturbüro ist für innovatives Design weltweit bekannt. Die Architekten haben bereits auf der International Venice Beinnale, der National Building Museum in Washington, DC und im Art Institute in Chicago ausgestellt. Die Firma beschäftigt 40 Mitarbeiter. Thornton Tomasetti, Inc ist ein internationales Ingenieurs-Unternehmen, welches multidisziplinäre Design-Dienstleistungen für die Bauindustrie anbietet. Thornton Tomasetti, Inc legt den Schwerpunkt dabei auf nachhaltige Gebäude. Ein Drittel der Mitarbeiter sind LEED-zertifizierte Gebäudeexperten. William D. Bast Principal [email protected] +1 (312) 596-2000 Tischler Bise 4701 Sangamore Road S240, Bethesda, MD 20816 www.tischlerbise.com L. Carson Bise President [email protected] +1 (800) 424-4318 Veolia Environment 200 E. Randolph Drive, Suite 7900, Chicago, IL 60601 www.veolia.com Tischler Bise ist ein Beratungsunternehmen für die Bereiche Steuern, Strukturorganisation und Planung. Das Unternehmen hat sich dabei besonders auf Infrastrukturprojekte spezialisiert und hat bereits eine Vielzahl von Städten und Gemeinden in den USA beraten. Veolia Environment ist ein international tätiger Konzern mit Geschäftsschwerpunkten in den Bereichen Wasser und Abwasser, Abfallwirtschaft und Energie und Transport. +1 (312) 552-2800 Veolia Transdev 720 E. Butterfield Rd. Suite 300, Lombard, IL 60148 www.transdev.net Veolia Transdev ist ein weltweit führender private Betreiber von öffentlichen Verkehrsmitteln. Das Unternehmen ist in insgesamt 27 Ländern tätig. Vice President, Smarter [email protected] +1 (630) 571-7070 Wight & Company 211 N. Clinton St., Chicago, IL 60661 www.wightco.com Wight&Company ist ein Entwicklungs-, Planungs-, Beratungs- und Bauunternehmen im Bereich nachhaltige Gebäude, Verkehrswesen und Landschaftsdesign. Mit Hauptsitz in Darien, Illinois, zählt es zu den Marktführern im Mittleren Westen. +1 (312) 261-5700 WILO USA LLC 9550 W. Higgins Rd., Rosemont, IL 60018 www.wilo-usa.com Steve Maney Department of Energy Solutions +1 (888) 945-6872 ext. 217 119 Wilo USA ist ein führender Anbieter von Pumpen und energieeffizienten Pumplösungen für Trink- und Abwassermanagement, Gebäudeservices und Grundwassersysteme. Xcel Energy 414 Nicollet Mall, Minneapolis, MN 55401 www.xcelenergy.com [email protected] +1 (800) 328-8226 120 Xcel Energy ist eine der größeren Strom- und Erdgasunternehmen der USA mit einem jährlichen Umsatz von 10,1 Mio. USD und Sitz in Minneapolis. Das Unternehmen ist in acht Staaten tätig und versorgt 3,4 Mio. Stromkunden und 1,9 Mio. Erdgasverbraucher mit energiebezogenen Produkten und Dienstleistungen. 121