30 St. Mary Axe/ Swiss Re Headquarter London 30 St. Mary Axe
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30 St. Mary Axe/ Swiss Re Headquarter London Vortrag am 14.04.2005 Dirk H. Jantz Dipl.- Ing. Allgemeine Informationen Lage: Architekten: Ingenieure: Tragwerk: Brandschutz: Lift: Lichtplanung: in der Londoner City umgeben von St. Mary Axe, Bury Street, Bury Court und Browns Buildings Foster and Partners, London Ove Arup and Partners, London Arup Fire, London Van Deusen& Associates, Livingston USA Speiss and Major, London Ausführung: Bauherr: Skanska Construction UK Ltd. (Hauptunternehmer) Swiss Re, Schweizerische Rückversicherungsanstalt 30 St. Mary Axe/ Swiss Re Headquarter London Vortrag am 14.04.2005 Dirk H. Jantz Dipl.- Ing. Planungsbeginn: 1997 Baubeginn 2001 Fertigstellung: Rohbau und Fassade: Bezug: 3. Quartal 2003; sukzessive im 1. Quartal 2004 Dimensionen Höhe: 180m, 40 überirdische Geschosse Fläche: 46000 qm Bürofläche Durchmesser: 49,3m (Basis); 56,3m (17. OG); 26,5m (39. OG) Nutzung: Büroflächen, in der Spitze Restaurant Kapazität: max. ca. 4000 Arbeitsplätze, optimale Bedingungen bei wenig mehr als 3000 Arbeitsplätzen Fassadenfläche: 24000qm (7429 Glaselemente) 30 St. Mary Axe/ Swiss Re Headquarter London Vortrag am 14.04.2005 Städtebauliche Einbindung Geschichte des Ortes: Äußere Erschließung: Umgebung: 30 St. Mary Axe/ Swiss Re Headquarter London Vortrag am 14.04.2005 Dirk H. Jantz Dipl.- Ing. Die Umgebung steht im engen räumlichen Zusammenhang mit den Wahrzeichen Londons, London Bridge, Tower Bridge und Tower, den wohl bekanntesten Ansichten der Stadt. An dieser Stelle hatte das Büro Foster and Partners bereits 1996 mit dem London Millenium Tower ein 386m hohes, 92geschossiges Gebäude vorgeschlagen, das die Stelle der 1992 bei einem Anschlag der IRA schwer beschädigten Baltischen Börse einnehmen sollte, aber aufgrund seiner maßstabssprengenden Dimensionen verworfen wurde. Die City ist optimal mit öffentlichen Verkehrsmitteln erschlossen, weshalb auch im Rahmen der aktuellen Situation seit Einführung der Maut für den motorisierten Verkehr in der Innenstadt weitgehend auf die Anlage von PKWStellplätzen im Zusammenhang mit dem Gebäude verzichtet werden konnte; es entstanden so nur 18 Stellplätze. In der Umgebung befinden sich markante und architektonisch herausragende Gebäude wie beispielsweise das der Lloyds Versicherung (Lime Street, Planung Richard Rogers, 1978-1986), das seinerzeit ebenso neue Maßstäbe bei der Planung von Hochhäusern definierte wie derzeit die Bauten von Lord Norman Foster bzw. Foster and Partners. Gebäudeform Öffentlicher Raum: Schnitt : 30 St. Mary Axe/ Swiss Re Headquarter London Vortrag am 14.04.2005 Dirk H. Jantz Dipl.- Ing. Im Erdgeschoß soll ein öffentlicher Bereich entstehen. Dabei wird eine landschaftsplanerische Begleitplanung mit verschiedenen Elementen der Stadtmöblierung und Baumpflanzungen die historische Bebauung des Geländes nachvollziehbar machen. Bei der Wahl der Materialien wurde auf die hier wertverbreitete Kombination von Granit, Edelstahl und Glas zurückgegriffen. Die ungewöhnliche, im Aufriß sich von unten bis knapp unterhalb der halben Höhe zunächst leicht aufweitende, dann noch oben hin verjüngende und in einem kuppelförmigen Abschluß endende Form des Gebäudes soll auf die enge räumliche Situation in der Umgebung reagieren. „The tower has a circular plan that widens as it rises from the ground and then tapers towards its apex. This form responds to the specific demands of the small site. The building appears less bulky than a conventional rectangular block of equivalent floor area; the slimming of the building´s profile at its base reduces reflections, improves transparency and increases daylight penetration at ground level. Mid- height, the floor- plates offer larger areas of office accomodation; the appearing apex of the tower minimises the extent of reflected sky.“ (press release 01/04/ 2002; Foster and Partners; http://www.30stmaryaxe.com/; 12. Mai 2003; 15:15 bis 16:00) Grundriß und Nutzung als Formgeber 30 St. Mary Axe/ Swiss Re Headquarter London Vortrag am 14.04.2005 Dirk H. Jantz Dipl.- Ing. Flexibilität: Die entwurfliche Struktur des Gebäudes beruht auf einer radialen Anordnung der Nutzungsbereiche um einen Funktionskern, in dem alle dienenden Nutzungen, wie Vertikalerschließung, technische Einrichtungen, innere Erschließungsflächen, Nebenräume und Nebennutzungen, untergebracht sind. Dieser Kern hat auch maßgebliche tragende und stabilisierende Funktionen. Im Äußeren Bereich befindet sich eine weitere Tagwerksebene in Form eines gekrümmten rautenförmigen Rasters, das einen Großteil der horizontalen Lasten ableitet und die Gestalt der Außenhülle maßgeblich prägt. Aus dieser Disposition ergeben sich relativ große Freiheiten bei der Nutzung der Fläche Nutzungsparameter: Für eine Arbeitsplatz wurden etwa 10qm Fläche angesetzt, das Achsraster der Büronutzung wurde mit 1,50m gewählt Grundriß und Nutzung als Formgeber Lichthöfe: Grundrisse 20., 21., 22 und 34. Geschoß In den Regelgeschossen sind in den kreisförmigen Grundriß über jeweils 5 Ebenen sechs annähernd gleichseitige dreieckige Aussparungen vorgenommen, die etwa zu einem Drittel in die Tiefe des Gebäudes (in den Geschossen der maximalen Ausdehnung) einschneiden und für eine natürliche Belichtung und Ventilation sorgen sollen. Durch die leichte Verdrehung in den übereinanderliegenden Geschossen entsteht die charakteristische spiralförmige Absetzung in der Fassade. Zudem werden Zonierungen des Grundrisses und die Einteilung von Brandabschnitten erleichtert. Die Einschnitte erleichtern Blickbeziehungen und sollen die Kommunikation fördern. 30 St. Mary Axe/ Swiss Re Headquarter London Vortrag am 14.04.2005 Dirk H. Jantz Dipl.- Ing. Weitere Formgeber Wind und Klima: . 30 St. Mary Axe/ Swiss Re Headquarter London Vortrag am 14.04.2005 Dirk H. Jantz Dipl.- Ing. „The aerodynamic form encourages wind to flow around its face, minimising wind loads on the structure and cladding, enabling the use of a more efficient structure. Wind is not deflected to ground level –as it is with rectlinear buildings- helping to maintain pedestrian comfort and safety at the base of the building. Wind tunnels tests have shown that the building will improve wind conditions in the vincinity. Natural air movement around the building generates substantial pressure differences across it’s face, which can be used to facilitate natural ventilation within the building.“ press release 01/04/ 2002; Foster and Partners; http://www.30stmaryaxe.com/; 12. Mai 2003; 15:15 bis 16:00 Wesentlich für die Realisierbarkeit des Entwurfes, bei dem sich Foster and Partners ausdrücklich auf die kühnen Visionen großer verglaster räumlicher Zusammenhänge eines Buckminster Fuller beriefen, war der Einsatz moderner rechnergestützter Planung für die doppelsinnig gekrümmten Fassadenflächen. Die vollverglaste Gebäudehülle ist als Doppelfassade ausgebildet, wodurch die positiven Aspekte einer natürlichen Klimaregulierung innerhalb des Gebäudes den Energieverbrauch für um ca.40% vermindern soll. Weitere Formgeber Konstruktion: Das Tragwerk des Gebäudes besteht aus einem massiven inneren Kern, der im wesentlichen die vertikalen Lasten aus den Geschoßdecken und den Nutzlasten abträgt. Im äußeren Bereich werden anfallende Lasten über ein umschließendes diagonales rostartiges Tragwerk abgeleitet. „The key feature of the design, the diagrid, consists of diagonal columns and horizontal hoops. Overall, nearly 10,000 tonnes of steel will be used to make up the building's frame, of which 2400 tonnes will comprise the diagrid and its 360 connecting nodes, all of which will be lifted into place by 3 tower cranes.” http://www.arup.com/press/pressrelease.cfm?newsid=23 13. Mai 2003; 15:49 Das Tragwekskonzept kann als Röhrentragwerk beschrieben werden, in dem eine innere Struktur ebenso für den Lastabtrag verantwortlich ist wie die unmittelbar in der Gebäudehülle angeordnete Gitterrost- Struktur aus ca. 50cm dicken Rundrohren und horizontalen Gurten von etwa 25/25 cm. Durch die gekrümmte Form kann zusätzliche Steifheit in das gesamte System gebracht werden. Die Geschoßdecken werden in einer Stahl- Stahlbeton- Verbundbauweise ausgeführt. Die Lastannahmen wurden mit 3,5KN/qm und einem Zuschlag von 1,0KN/qm für Trennwandkonstruktionen und Einbauten getroffen. 30 St. Mary Axe/ Swiss Re Headquarter London Vortrag am 14.04.2005 Dirk H. Jantz Dipl.- Ing. Haustechnik 30 St. Mary Axe/ Swiss Re Headquarter London Vortrag am 14.04.2005 Dirk H. Jantz Dipl.- Ing. Technischer Ausbau: Für die Bemessung der Klimatisierung wurde ein Temperaturbereich von -4 bis 29°C angesetzt. Dabei soll bei ausschließlich natürlicher Belüftung auch im Sommer eine Innentemperatur von max.26°C gehalten werden. Wärmetauscher sind sowohl bei der künstlichen Lüftungsanlage als auch bei der natürlichen Belüftung vorgesehen. Hier sollen Maßnahmen innerhalb der Decke für die Vorerwärmung der Frischluft durch die abziehende verbrauchte Luft sorgen. Für die Dimensionierung der Raumlufttechnik wurden als Grundwert 50W/qm, für Licht und Energieverbrauch zusätzlich 40W/qm als Energieausstoß angenommen. Die technische Versorgung wird in einem 15cm aufgestockten Doppelfußboden sowie unterhalb der Decken verteilt. Die Geschoßhöhe von 4,15m bei einer lichten Raumhöhe von 2,75 sieht dafür Raum vor. Brandschutz: Der Brandschutz soll durch ein automatisches Erkennungssystem und Sprinkleranlagen gewährleistet werden. Vertikalerschließung: Die Vertikalerschließung erfolgt mit einem mehrstufigen System mit Aufzügen unterschiedlicher (2,5-6m/s). Geschwindigkeiten 30 St. Mary Axe/ Swiss Re Headquarter London Vortrag am 14.04.2005 Dirk H. Jantz Dipl.- Ing. 30 St. Mary Axe/ Swiss Re Headquarter London Vortrag am 14.04.2005 Dirk H. Jantz Dipl.- Ing. 30 St. Mary Axe/ Swiss Re Headquarter London Vortrag am 14.04.2005 Dirk H. Jantz Dipl.- Ing. 30 St. Mary Axe/ Swiss Re Headquarter London Vortrag am 14.04.2005 Dirk H. Jantz Dipl.- Ing. Bewertung 30 St. Mary Axe/ Swiss Re Headquarter London Vortrag am 14.04.2005 Dirk H. Jantz Dipl.- Ing. 30 St. Mary Axe/ Swiss Re Headquarter London Vortrag am 14.04.2005 Dirk H. Jantz Dipl.- Ing. Das Gebäude, das von Foster und Arup entworfen wurde, tritt mit einem hohen Anspruch an. Es will in jeder Hinsicht radikal sein, architektonisch, gellschaftlich und räumlich. Inwieweit ein derartiger Anspruch durch Architektur eingelöst werden kann und ob ein Hochhaus überhaupt ökologisch sein kann, wie es hier postuliert wurde, sind grundsätzliche Fragen, die kaum je abschließend beurteilt werden können. Tatsächlich ist dieses Gebäude in seiner Erscheinung spektakulär. Wie nur wenige zeitgenössische Architekten verstehen es Foster and Partners die Hochhäuser zu planen, die die Vorteile der natürlichen Belichtung und Belüftung nutzen, differenzierte Räume und öffentliche Zonen schaffen, die rigide Trennung der Geschosse aufheben und so die Vorteile von Hochhäusern und Flachbauten vortrefflich kombinieren. Das Gebäude der Swiss Re in London in einer langen ideengeschichtlichen und formalen Tradition der Architekturund Ingenieurgeschichte, die über Buckminster Fuller hinausreicht. Als einige Beispiele für formale und/ oder auch konstruktive Analogien seien hier die Kuppel des Glaspalasts von Bruno Taut (Werkbundausstellung Köln 1914), das Traggerüst der Kuppel des Zeiss- Planetariums Jena (Walter Bauersfeld/ Dyckerhoff& Widmann 1924/ 25) oder der Adziogol- Leuchtturm bei Chersson, Ukraine (Vladimir G. Schuchow 1911) genannt. Abbildungsnachweis www.30stmaryaxe.com/: Folie 1 (12. Mai 2003; 15:15 bis 16:00) Folie 2 ebd. Folie 4/ unten ebd. Folie 5/ unten ebd. Folie 6 ebd. Folie 7 ebd. Folie 10/ unten ebd. Folie 8/ oben (13.Apr.2005; 15:50-16:00) Folie 9 ebd. Folien 11-14 ebd. Folie 16 ebd. Unterlagen aus dem Büro Foster and Partners London Folie 5/ oben Folie 8/ unten Detail 7/8, 2003 Folie 10/ oben (S.821) Photos Verfasser (Juni 2003) Folie 15 www.geocities.com/PicketFence/4191/lonmil.html Folie 4/ oben (13.Apr.2005;15:56) 30 St. Mary Axe/ Swiss Re Headquarter London Vortrag am 14.04.2005 Dirk H. Jantz Dipl.- Ing. Quellen und weiterführende Literatur http://www.arup.com 13. Mai 2003; 15:34 hier: http://www.arup.com/press/pressrelease.cfm?newsid=23 http://www.fosterandpartners.com/internetsite/html/ 13.Mai 2003; 15:49 dort auch weitere Abbildungen, Entwurfsskizzen und Animationen http://www.30stmaryaxe.com/; 12. Mai 2003; 15:15 bis 16:00 und 13.Apr.2005; 15:30-16:00 dort auch genauere Spezifikationen und allgemeine Daten sowie aktuelle Abbildungen http://www.skyscrapers.com/re/en/wm/bu/100089/cs/; 20. Mai 2003; 11:09 dort auch ständig aktualisierte Baustellenphotos und weitere Berichte zu anderen Gebäuden Unterlagen des Büros Foster and Partners Detail Zeitschrift für Architektur und Baudetail Serie 2003 Nr. 7/8 ( Juli/ August) ISSN 0011-9571 Seiten 820ff http://www.geocities.com/PicketFence/4191/lonmil.html 13.apr.2005;15:56 30 St. Mary Axe/ Swiss Re Headquarter London Vortrag am 14.04.2005 Dirk H. Jantz Dipl.- Ing.