tätigkeitsbericht 2013
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tätigkeitsbericht 2013
TÄTIGKEITSBERICHT 2013 pro familia Ortsverband Frankfurt am Main e. V. Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung Palmengartenstraße 14 D - 60325 Frankfurt am Main Tel.: 069.90 744 744 Fax: 069.90 744 730 E-Mail: [email protected] www.profamilia.de/frankfurt-main 1 VORWORT 2 2 ZUSAMMENFASSUNG 3 3 PRO FAMILIA FRANKFURT AM MAIN 5 3.1 STRUKTUR UND INHALTE 3.2 STATISTISCHE AUSWERTUNG 2013 5 8 4 „ERSTKONTAKT“/EMPFANG 23 5 SCHWANGERSCHAFTS- UND SOZIALBERATUNG 25 5.1 ARBEITSSCHWERPUNKTE 5.2 FORTLAUFENDE PROJEKTE 5.3 BUNDESSTIFTUNG „MUTTER UND KIND“ 25 33 36 6 37 SEXUALPÄDAGOGISCHE ANGEBOTE 6.1 ARBEITSSCHWERPUNKTE 6.2 FORTLAUFENDE PROJEKTE 6.3 BERATUNG FÜR MÄNNER „WENN MANN NICHT KANN“ 38 42 44 7 46 PAAR- UND SEXUALBERATUNG 7.1 ARBEITSSCHWERPUNKTE 7.2 FORTLAUFENDE PROJEKTE 7.3 MEDIATION 47 48 48 8 49 MEDIZINISCHE BERATUNG 8.1 ARBEITSSCHWERPUNKTE 8.2 FORTLAUFENDE PROJEKTE 8.3 KOOPERATIONSPROJEKT „FRAU SEIN MIT BEHINDERUNG“ 49 53 54 9 56 ÖFFENTLICHKEITSARBEIT 9.1 SONDERVERANSTALTUNGEN 9.2 PRESSEBERICHTE 56 58 10 ANHANG 71 10.1 BERATUNGSSTELLEN UND ÖFFNUNGSZEITEN 10.2 MITARBEITER/-INNEN VON PRO FAMILIA FRANKFURT AM MAIN 10.3 DER EHRENAMTLICHE VORSTAND 71 72 73 1 1 Vorwort Der Ortsverband von pro familia Frankfurt am Main e. V. ist ein eingetragener, gemeinnütziger Verein, dessen Mitarbeiter/-innen parteipolitisch und konfessionell unabhängig arbeiten. Der Ortsverband Frankfurt am Main wurde im Herbst 1961 gegründet und ist dem bundesweiten Netzwerk von pro familia angeschlossen. pro familia ist Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband e. V., in der International Planned Parenthood Federation (IPPF) sowie im Deutschen Arbeitskreis für Jugend-, Ehe- und Familienberatung (DAKJEF). pro familia zeichnet sich durch ein humanistisches Menschenbild aus, in dessen Mittelpunkt die Freiheit des Menschen in eigener Verantwortung und das Leitbild sozialer Gerechtigkeit stehen. pro familia setzt sich für die Interessen von Frauen, Männern, Jugendlichen und Kindern auf dem Gebiet der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte ein. Mit einem breit gefächerten Angebot ist pro familia eine allseits bekannte Adresse und ein fester Bestandteil sowohl in der Frankfurter Beratungslandschaft als auch im Rhein-Main-Gebiet. Die zahlreichen Beratungsangebote von pro familia werden neben Eigenmitteln durch öffentliche Zuschüsse der Stadt Frankfurt am Main aus den Mitteln für die „Träger der freien Jugendhilfe“, durch Mittel des Bundeslandes Hessen und durch den Main-Taunus-Kreis finanziert. Für die kontinuierliche Unterstützung seitens der Stadt Frankfurt am Main, des Main-Taunus-Kreises sowie des Landes Hessen bedankt sich pro familia an dieser Stelle sehr herzlich. Darüber hinaus refinanziert sich pro familia durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Zuweisung von Bußgeldern. Bei Beratungen und medizinischen Leistungen, die die Krankenkassen nicht übernehmen, beteiligen sich die Ratsuchenden an den entstehenden Kosten. Das gesamte Team des Ortsverbandes von pro familia Frankfurt am Main e. V. bedankt sich für die fachliche und beständige Unterstützung durch den sechsköpfigen ehrenamtlichen Vorstand, ohne dessen Einsatz und Engagement die tragende gesellschaftliche Aufgabe einer parteipolitisch und konfessionell unabhängigen Beratung nicht möglich wäre. An dieser Stelle sind das umfassende Engagement und die hohe Motivation der Mitarbeiter/innen hervorzuheben, die zusätzlich zu den täglichen Öffnungszeiten zwischen 9:00 Uhr und 18:00 Uhr Beratung in den frühen Morgen- und Abendstunden sowie nach Vereinbarung auch an Samstagen anbieten. Regelmäßig setzen sich die Mitarbeiter/-innen von pro familia darüber hinaus an Wochenenden bei Veranstaltungen mithilfe von Informationsständen für die Bekanntmachung der Angebote des Frankfurter Ortsverbands von pro familia ein. Last, but not least dankt pro familia den vielen Menschen, die den Fachkräften jedes Jahr erneut ihr Vertrauen schenken und zahlreich in die Frankfurter Beratungsstellen kommen, um sich zu den unterschiedlichsten Fragen professionell beraten zu lassen. Vorwort 2 2 Zusammenfassung Die Nachfragen zu den Angeboten von pro familia sind weiterhin ansteigend, deshalb wurde mit allen Mitteln versucht, das bestehende Personal trotz der drastischen Kürzungen durch das Land Hessen seit Beginn des Jahres 2012 in gleicher Höhe zu halten. Seit Dezember 2012 ist die Beratungsstelle in Höchst im Höchster Klinikum untergekommen. Dort finden wieder täglich Beratungen zu den Themen von pro familia statt. Die Einbindung ins Krankenhaus bietet große Synergien, die Anwesenheit von pro familia im Höchster Klinikum hat sich rasch herumgesprochen und wird sehr positiv aufgenommen. Im Berichtsjahr 2013 nahm die Nachfrage zu speziellen Angeboten zum Thema „Sexualität, Körper und Gesundheit“ für Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderung weiterhin zu. Es ist offensichtlich, dass die Gesellschaft der Sexualität von Menschen mit Behinderung mit wachsender Offenheit begegnet. In diesem Bereich sind im Laufe der vergangenen Jahre fruchtbare Kooperationen mit Lernhilfeschulen, einer Schule für Sehbehinderte, einer Schule für Körperbehinderte sowie einer Schule für „Praktisch Bildbare“ und viele neue Angebote entstanden. (Den Trailer des Liebesfilms „Liebe und so Sachen …“ von Cornelia Thau können Sie unter http://www.profamilia-foerderverein-hessen.de/ einsehen). Im Rahmen der Kooperation mit dem CeBeeF Frankfurt am Main e. V. wurde 2010 ein Geburtsvorbereitungskurs für Eltern mit körperlicher und/oder geistiger Behinderung ins Leben gerufen. Seitdem haben jedes Jahr Kurse für werdende Eltern mit Behinderung stattgefunden. Die teilnehmenden Paare sind in der Zwischenzeit stolze Eltern geworden. Mithilfe von Nachtreffen wird den Eltern mit Behinderung weiterhin Unterstützung angeboten. Nach wie vor besteht ein gesonderter Finanzbedarf hinsichtlich der Kostenübernahme bei Verhütungsmitteln. Diese Kosten werden bei Sozialhilfe- und Arbeitslosengeld IIEmpfängerinnen nicht von den Agenturen für Arbeit übernommen. Deshalb steigt die Anzahl der Frauen weiterhin, die für ihre ungewollte Schwangerschaft als Begründung angeben, sie könnten sich keine Verhütungsmittel leisten. Aufgrund des erhöhten Bedarfs an der Kostenübernahme bei Verhütungsmitteln unterstützt das Jugend- und Sozialamt pro familia weiterhin durch einen Sonderzuschuss in Höhe von 10.000,- € jährlich. Im Frühjahr 2009 wurde beim Jugend- und Sozialamt erstmals ein Antrag für das Modellprojekt „Liebe un-behindert“. Sexualität von Menschen mit geistiger Behinderung“ gestellt, der bereits 2010 aus Restmitteln der Stadt bewilligt wurde. Hier konnten 2013 wiederum Restmittel akquiriert werden, so dass dieses einmalige Modell-Projekt mit seinen vielfältigen Angeboten 2013 weitergeführt werden konnte. Die Angebote zum Thema „Sexualität und geistige Behinderung“ sind entsprechend erweitert worden und werden von Lernhilfeschulen, Einrichtungen wie den Praunheimer Werkstätten oder der Lebenshilfe, von Eltern und schließlich von den Menschen mit geistiger Behinderung selbst vermehrt in Anspruch genommen. Zusammenfassung 3 Bedauerlicher Weise wurde kurz vor Weihnachten 2013 zum dritten Mal seit dem Sommer 2012 bei pro familia in Frankfurt eingebrochen und sämtliche Türen, Schlösser sowie Schränke in allen drei Etagen zerstört, die Büros verwüstet. Es wurde auch Geld, ein Laptop und eine Kamera gestohlen. Darüber hinaus kam es in den Außenstellen Bornheim und Preungesheim ebefalls zu Einbrüchen. Der Verein muss deshalb im kommenden Jahr einen erhöhten finanziellen Aufwand betreiben, den entstandenen Sachschaden reparieren zu lassen und die Beratungsstellen vor künftigen Einbrüchen zu sichern. Die zentrale Lage der innerstädtischen Beratungsstelle direkt am Palmengarten führt dazu, dass viele Menschen auch ohne konkreten Anlass auf pro familia aufmerksam werden. Seit der Vereinsgründung im Jahr 1961 gibt es eine ständige Weiterentwicklung inhaltlicher Art. Vielfältige Themen und Aufgaben sind im Laufe der Jahre hinzugekommen. Neben den „klassischen“ Arbeitsfeldern von pro familia Verhütungsberatung, Familienplanung, Sexualpädagogik, Sexualberatung und Schwangerschaftskonfliktberatung umfasst die pädagogische, medizinische, soziale und psychologische Arbeit heute Themen aus nahezu allen Lebensbereichen. pro familia ist seit über fünf Jahrzehnten in Frankfurt am Main eine fest etablierte und sehr bekannte Institution. pro familia Ortsverband Frankfurt am Main e. V., 60325 Frankfurt am Main, Palmengartenstraße 14 Foto: Jutta Güldenpfennig Zusammenfassung 4 3 pro familia Frankfurt am Main 3.1 Struktur und Inhalte Der Ortsverband von pro familia unterhält im Stadtgebiet Frankfurt am Main vier Beratungsstellen und beschäftigte im Berichtsjahr 21 fest angestellte Mitarbeiter/-innen. Damit ist der Ortsverband Frankfurt am Main nach den Beratungsstellen von pro familia in München der zweitgrößte Ortsverband im Netz des Bundesverbands von pro familia in Deutschland. Der Ortsverband von pro familia Frankfurt am Main, der größte Verband von 27 hessischen Beratungsstellen, ist eingegliedert in den Landesverband von pro familia Hessen. Die Mitarbeiter/-innen von pro familia arbeiten in Kooperation und im Austausch mit anderen Trägern und Organisationen, insbesondere mit den öffentlichen Einrichtungen der Stadt Frankfurt am Main und mit Institutionen des Sozialbereichs. Die Beratungs- und Informationsstelle ist offen für Menschen jeden Alters und Geschlechts in allen Fragen zu Familienplanung, Sexualität, Liebe, Gesundheit, Verhütung und Schwangerschaft. pro familia steht für ein humanistisches Menschenbild, dessen Mittelpunkt die Freiheit des Menschen in eigener Verantwortung und das Leitbild sozialer Gerechtigkeit bilden (siehe auch Programm und Ziele des Bundesverbandes von pro familia). Die vier Frankfurter Beratungsstellen sind für die Beratung bei einem Schwangerschaftskonflikt staatlich anerkannt. pro familia setzt sich für eine verantwortungsbewusste Elternschaft ein, steht für eine ergebnisoffene Beratung bei ungeplanter Schwangerschaft und nimmt in der Öffentlichkeit zu den Themen „Sexualität“, „Gesundheit“ sowie „Familienplanung“ Stellung. Der Frankfurter Ortsverband setzt sich aus einer interdisziplinären Gruppe von Sozialarbeiterinnen, Sexualpädagoginnen und Sexualpädagogen, Psychologinnen, Ärztinnen, einer Krankenschwester, dem Verwaltungspersonal und den Mitarbeiterinnen des Empfangs, bei pro familia „Erstkontakt“ genannt, zusammen. Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen, die tarifrechtlich verankert sind, sowie Supervision für die Fachgruppen sichern die hohe Qualität der Arbeit von pro familia. Darüber hinaus treffen sich alle Frankfurter Fachgruppen, angeleitet durch den Landesverband Hessen von pro familia, mehrmals im Jahr mit den Kollegen und Kolleginnen der übrigen hessischen Ortsverbände zum fachlichen Austausch und zu Weiterbildungskursen. Datenschutz und Schweigepflicht sind in allen Beratungsstellen für eine qualitätsorientierte Arbeit Voraussetzung, selbstverständlich und genießen einen hohen Stellenwert. In Zusammenarbeit mit den Medien informiert pro familia die Öffentlichkeit über die relevanten Arbeitsgebiete. pro familia beteiligt sich an einschlägigen wissenschaftlichen pro familia Frankfurt am Main 5 Untersuchungen. Im Berichtsjahr kooperierten die Sozialarbeiterinnen von pro familia mit dem Fachbereich Medizin der Johann Wolfgang Goethe-Universität mit dem Ziel, schwangere Studentinnen optimal in der Vereinbarkeit von Studium und Familienplanung zu unterstützen. Außerdem ist ein Forschungsprojekt zum Thema „Alter und Sexualität“ zusammen mit der Fachhochschule Frankfurt am Main in Planung. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Beratung zu sozialrechtlichen Fragen, zur Familienplanung, der Paar- und Sexualberatung sowie in der sexualpädagogischen Beratung und Information von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die Arbeit von pro familia hat u. a. das Ziel, zur sexuellen Bildung von Jugendlichen beizutragen, über verschiedene Möglichkeiten der Verhütung zu informieren sowie die Fähigkeit und Bereitschaft zum verantwortungsvollen Umgang mit der eigenen Sexualität und Fruchtbarkeit zu fördern. Das Fachpersonal von pro familia bietet Kurse, Seminare, Informationsveranstaltungen, Fortbildungen und Gruppenangebote zu verschiedenen Themenbereichen für alle mit dem oben genannten Aufgabengebiet befassten Berufsgruppen sowie für Eltern und Jugendliche an. Beratungsformate und -inhalte Für telefonische Anfragen sind wöchentlich jeweils ein sozialrechtliches, ein sexualpädagogisches, ein psychologisches, ein medizinisches, ein Männer- sowie ein Jugendberatungstelefon mit Fachpersonal von pro familia besetzt. Wer ein persönliches Gespräch bevorzugt, kann mit den zuständigen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen nach vorheriger Absprache einen Beratungstermin vor Ort in einer der vier Beratungsstellen im Stadtgebiet von Frankfurt am Main vereinbaren. Die sozialrechtliche, sexualpädagogische, psychologische und medizinische Arbeit berührt vielfältige Themen aus nahezu allen Lebensbereichen. In der folgenden Grafik sind zum besseren Überblick die vielfältigen Themen aus den Beratungsinhalten von pro familia Frankfurt am Main aufgelistet. pro familia Frankfurt am Main 6 Sozialrechtliche Beratung Hilfe bei Schwangerschaft, Geburt und Eltern- schaft, Mutterschutz, Erziehungsgeld, Kinderbe- Psychologische Einzel- und Paarberatung bei sexuellen Problemen, Lebenskrisen, Tren- treuungsmöglichkeiten u. v. m. nungssituationen u. v. m. Beratung nach §§ 218, 219 StGB Mediation Beratung zur Bundesstiftung „Mutter und Kind“ Beratung in Trennungs- und Scheidungsfragen (bei juristischen Fragen wird an Anwälte und Anwältinnen verwiesen) pro familia Sexuelle Aufklärung in Schulklassen Jugendarbeit und Beziehungsfragen cher und/oder geistiger Behinderung Angebote für Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung Angebote zum Themenbereich „Jugend, Sexua- gische Fachgruppen Familienplanung, Verhütung und Sterilisation Beratung und gynäkologische Untersuchungen für Frauen mit Behinderung Gynäkologische Erstuntersuchung für Mädchen Frauengesundheit, sexuell übertragbare Krank- Seminare für Eltern zur psychosexuellen Ent- wicklung von Kindern und Jugendlichen Sterilisationsberatung für Männer pro familia Frankfurt am Main Schwangerschaft und Geburt sowie Geburtsvorbereitung; Pränataldiagnostik lität und neue Medien“ Sexualpädagogische Fachberatung für pädago- Spezielle Angebote für Menschen mit körperli- heiten, Wechseljahre Selbstuntersuchung der Brust nach der MammaCare®-Methode 7 Informationsveranstaltungen, Kurse und Gesprächsgruppen Zu den verschiedenen Themenbereichen bietet pro familia im Laufe des Jahres zahlreiche Angebote an. Unter der Website http://www.profamilia.de/angebote-vor-ort/hessen/frankfurtmain/downloads.html kann man das jährlich erscheinende Programm als pdf-File herunterladen. Fort- und Weiterbildungsangebote Die mit dem Aufgabengebiet befassten Berufsgruppen sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren finden im Internet (http://www.profamilia.de/angebote-vor-ort/hessen/frankfurtmain/sexualpaedagogik.html) und im jährlich herausgegebenen Programm weiterführende Angebote zu sexualpädagogischen Themen. Öffentlichkeitsarbeit pro familia publiziert Veröffentlichungen und Stellungnahmen in verschiedenen Medien zu unterschiedlichen Themen je nach Anfragen (siehe auch 9.2 Presseberichte). Die Angebote und Veranstaltungen werden aus Gründen der Kostenersparnis als PDF-Datei veröffentlicht, die man unter der folgenden Adresse herunterladen kann: http://www.profamilia.de/angebote-vor-ort/hessen/frankfurtmain/downloads.html. Darüber hinaus steht das Programm auf den beigefügten Edgar Cards zum Scannen als qr-Code zur Verfügung. Auf der Website ist die 2011 erschienene Festschrift anläßlich des 50-jährigen Jubiläums von pro familia Frankfurt am Main zum Herunterladen als PDF-Datei hinterlegt, in der ausführlich über die Geschichte von pro familia Frankfurt am Main seit ihrer Gründung im Jahr 1961 berichtet wird. 3.2 Statistische Auswertung 2013 Um allgemeine Entwicklungstendenzen bei den Beratungsanlässen sowie den Gesamtzahlen der Erstberatungen zu verdeutlichen, sind im Folgenden drei Tabellen mit statistischen Vergleichszahlen der vergangenen Jahre eingefügt. Der zeitliche Aufwand für detaillierte Beratungen hat aufgrund der umfassenden gesetzlichen Änderungen im SGB II und XII kontinuierlich zugenommen. Um den sehr hohen Qualitätsstandard der Mitarbeiter/innen von pro familia halten zu können, ist ein stetig wachsender Aufwand im Bereich von Fortbildungen und die Teilnahme an Arbeitskreisen erforderlich. pro familia Frankfurt am Main 8 Gesamtzahlen der Erstberatungen im Vergleich der letzten zehn Jahre 7000 6000 5816 5493 5451 5643 5794 5682 5522 5770 5127 5348 5000 4000 Beratungen 3000 2000 1000 0 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Im Vergleich der letzten zehn Jahre lässt sich bei den Erstberatungen eine kontinuierliche Schwankung bei der Gesamtanzahl ausmachen, die auf äußere, von pro familia nicht beeinflussbare Faktoren (wie beispielsweise langfristige krankheitsbedingte Ausfälle des Fachpersonals, Renteneintritte und Einarbeitungszeiten für neue Mitarbeiter/-innen) hindeutet. Darüber hinaus sind immer wieder Terminausfälle zu beklagen, weil Klienten/Klientinnen entweder gar nicht zu den vereinbarten Terminen erscheinen oder sehr kurzfristig absagen. Da die Terminvergabe auf Grund der hohen Nachfrage im Vorfeld stattfindet, ist es oft nicht möglich, einen frei gewordenen Termin derart zeitnah nochmals zu vergeben. Auf Grund der Kürzung durch das Land Hessen im Personalbereich musste aus Kostenersparnisgründen auf alle Honorarkräfte verzichtet werden, die in Stoßzeiten oder während Engpässen in den üblichen Urlaubszeiten bisher ausgeholfen haben. Auch dies hatte eine Auswirkung auf die Gesamtberatungszahlen. pro familia Frankfurt am Main 9 1547 1200 1266 Kinderwunsch 1275 1326 1410 1600 1400 1624 1684 1667 1800 1684 Beratungsanlässe im Vergleich der letzten fünf Jahre Familienplanung Spätabbrüche 1200 Schwangerschaft (§218) Schwangerschaft (kein Abbruch) 805 837 886 Bundesstiftung Sexualmedizin 626 gesundheitliche Beratung soziale Leistungen 29 144 14 30 75 104 67 sonstige Leistungen 154 106 2 28 31 96 96 sozialrechtliche Fragen Sexualpädagogik 281 271 56 183 5 40 46 124 145 102 61 Paar- und Sexualberatung 460 434 475 480 427 542 476 287 23 73 5 39 200 183 285 222 400 501 522 524 589 600 724 800 51 1000 0 2009 pro familia Frankfurt am Main 2010 2011 2012 2013 10 2010 wurde die statistische Erfassung um fünf zusätzliche Beratungsanlässe erweitert, so dass eine detailliertere Auswertung erstellt werden konnte. Es handelt sich um Beratungsthemen im Bereich der Einzelberatung zu Anfragen in Bezug auf einen „Kinderwunsch“, zu „Spätabbrüchen“, zur „Vergabe aus Mitteln der Bundesstiftung“, zur „Sexualmedizin“ und zur „Sexualpädagogik“. Beratungen zu den genannten Kriterien wurden zwar angeboten, jedoch nicht gesondert in der Statistik erfasst bzw. unter den Hauptthemen subsumiert. Die Erweiterung der Auswertungskriterien bei den Beratungsanlässen hat zu einer geringfügigen Reduzierung bei den bis zum Jahr 2009 erfassten Kriterien geführt. Um einen Vergleich der Beratungsanfragen mit den Vorjahren anzustellen, sollte ein weiteres Berichtsjahr abgewartet werden, um mehr Zahlenmaterial sammeln zu können. Beim Vergleich der Beratungsanlässe der vergangenen Jahre wird deutlich, dass die Beratungen zu Fragen der Familienplanung und Schwangerschaft im direkten Verhältnis zu der Beratungsanzahl mit dem Thema „Schwangerschaftskonflikt“ stehen. Eine mögliche Ursache könnte die wirtschaftliche Situation in der Bundesrepublik sein, die in den zurück liegenden Jahren zu einem leichten Anstieg der Geburtenrate führte. Im Berichtsjahr sind die Beratungszahlen im Bereich der Schwangerschaftskonfliktberatung im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant geblieben. Dementsprechend gibt es immer weniger Abtreibungen in Deutschland und 2011 wurde der niedrigste Stand seit 15 Jahren registriert. Dieser Umstand weist darauf hin, dass die kontinuierliche Aufklärungsarbeit von pro familia seit Jahrzehnten im Bereich der Schulklassen und angesichts der Jugendarbeit bei der Verringerung der Fälle ungewollter Schwangerschaft Früchte trägt. Ob politische Maßnahmen der Regierung an dieser Stelle auf die Entscheidungen der Bundesbürger und bürgerinnen für oder gegen die Gründung einer Familie Einfluss genommen haben, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen. In der Paar- und Sexualberatung ist ein leichter Anstieg der Beratungszahlen sichtbar, da eine Diplompsychologin aus der Elternzeit wieder an den Arbeitsplatz zurückgekehrt ist. Bei den statistischen Daten zu diesen Beratungsanlässen macht sich darüber hinaus die Aufnahme des neuen Beratungskriteriums „Sexualmedizin“ bemerkbar. Dieses Kriterium wurde 2009 je nach Berater/-in unter den Rubriken „Paar- und Sexualberatung“ bzw. „medizinische Beratung“ erfasst und wird seit 2010 gesondert ausgewiesen. pro familia Frankfurt am Main 11 200 pro familia Frankfurt am Main 222 183 102 96 106 67 145 183 154 104 61 56 51 75 400 285 287 271 281 600 475 589 522 476 427 434 524 501 542 480 460 800 23 40 31 29 626 1000 886 805 837 724 1667 1684 1684 1547 1624 1800 73 124 96 144 1400 1326 1275 1410 1200 1266 1600 5 5 2 14 39 46 28 30 Vergleich der Beratungsanlässe pro Jahr im Zeitraum 2009-2013 1200 2009 2010 2011 2012 2013 0 12 Anhand der Tabelle auf der vorhergehenden Seite lässt sich erkennen, dass nach wie vor die Themen „Schwangerschaft (§ 218 StGB)“ sowie „Familienplanung“ den Hauptnachfragebedarf an Beratungen im Ortsverband von pro familia Frankfurt am Main ausmachen. Die Beratungsnachfrage zu Schwangerschaft ist im Berichtsjahr leicht rückläufig. Es ist ein geringfügiger Anstieg bei der Nachfrage nach Schwangerschaftskonfliktberatungen sowie bei den Beratungen zur Familienplanung zu verzeichnen. Auffallend ist die erhöhte Nachfrage zu sozialrechtlichen Fragen. In den Frankfurter Beratungsstellen wurden im Berichtszeitraum insgesamt 5.348 Personen (die Begleitpersonen sind nicht mitgezählt) in einem Erstgespräch beraten. Über Gruppenveranstaltungen konnten im Berichtsjahr insgesamt 3.995 Personen erreicht werden. In der Summe aller Einzelgespräche und Gruppenveranstaltungen konnten demnach im vergangenen Jahr 9.343 Ratsuchende zu den unterschiedlichen Themen beraten werden. Der folgenden Grafik kann man die prozentuale Aufteilung der unterschiedlichen Beratungsanlässe bei der Beratung von Einzelpersonen und Paaren entnehmen. Den höchsten Anteil an den Beratungsterminen hatten im Jahr 2013 mit 1.624 Fällen Gespräche gemäß §§ 218, 219 StGB zum Schwangerschaftskonflikt, gefolgt von Beratungen zu Fragen der Familienplanung (1.266 Fälle) und Schwangerschaft (626 Fälle). Beratungsanlässe Kinderwunsch 1% 2% 1% 9% 1% Familienplanung Spätabbrüche 24% Schwangerschaftskonflikt 8% 0% 9% Bundesstiftung Schwangerschaft Sexualmedizin 12% 0% 3% 30% Fragen zur Gesundheit Paar- und Sexualberatung Sozialrechtliche Fragen Soziale Leistungen Sexualpädagogik Sonstige Leistungen Die Beratungsangebote wurden in 85% der Fälle von Frauen in Anspruch genommen. In etwas mehr als der Hälfte aller Beratungen suchten die Klienten die jeweilige Beratung alleine auf, knapp 20% aller Beratungen wurden von Paaren in Anspruch genommen. Die Altersgruppe der 30- bis 34-Jährigen war in den Beratungen (Einzelberatungen) am häufigsten vertreten, gefolgt von der Altersgruppe der 25- bis 29-Jährigen (siehe nachfolgende Grafik). Die Tabelle zur Altersstruktur spiegelt die gesellschaftliche Entwicklung dementsprechend wider, dass die Altersgruppen zwischen dem 35. und 50. Lebensjahr in der Beratung im Berichtsjahr zugenommen haben. pro familia Frankfurt am Main 13 Altersstruktur 1400 1200 1000 2009 800 2010 Anzahl 2011 2012 600 2013 400 200 0 0 - 14 15 - 19 20 - 24 25 - 29 30 - 34 35 - 39 40 - 50 51- 60 61 und älter Altersgruppe pro familia Frankfurt am Main 14 85% aller Ratsuchenden hatten ihren Wohnsitz in Frankfurt am Main, 6,2% im Main-TaunusKreis. 7,2% gaben als Wohnort das übrige Gebiet des Bundeslandes Hessen an, 1,2% kam aus den restlichen 15 Bundesländern und dem Ausland zu pro familia in die vier Frankfurter Beratungsstellen. Bei 0,4% der Ratsuchenden wurden keine Angaben zum Wohnort gemacht. Herkunft der Ratsuchenden nach Wohnort 1,2% 6,2% 7,2% 0,4% Frankfurt MTK Hessen 85% andere Bundesländer Keine Angabe Der überwiegende Anteil der Ratsuchenden, nämlich 52%, gibt als Herkunftsland die Bundesrepublik Deutschland an, 14% haben einen Deutschen Paß und einen Migrationshintergrund, Tendenz steigend. Insgesamt bleibt der Anteil der Ratsuchenden aus der Bundesrepublik in den zurückliegenden Jahren konstant. Der Anteil der ausländischen Ratsuchenden insgesamt betrug etwa ein Drittel. Auch dieser Anteil ist seit Jahren konstant. pro familia Frankfurt am Main 15 Staatsangehörigkeit 0% Deutsch 34% 52% Deutsch mit Migrationshintergrund andere unbekannt 14% Etwas mehr als die Hälfte aller Menschen, die sich bei pro familia beraten lassen, geben als Familienstand „ledig“ an. Das lässt sich entweder mit der hohen Scheidungsrate in Frankfurt und Umgebung erklären oder mit der Tatsache, dass viele junge Menschen die Beratungsstellen aufsuchen, die eventuell noch nicht verheiratet sind oder in anderen Lebenskonzepten zusammenleben. Familienstand 1% Ledig 42% Verheiratet 57% Unbekannt pro familia Frankfurt am Main 16 Neben den terminierten Einzel- und Paarberatungen fanden Gruppenberatungen, Kurse, Veranstaltungen und Vorträge innerhalb und außerhalb der vier Frankfurter Beratungsstellen statt. Dazu zählen die Arbeit mit Schulklassen, Elternabende, Informationstermine zur Gesundheitsprävention u. ä. Insgesamt wurden auf diesem Wege 3.995 Jugendliche, Eltern, junge Erwachsene, Multiplikatorinnen und Multiplikatoren angesprochen. In der nachfolgenden Grafik sind die einzelnen Adressaten der Gruppenveranstaltungen nach Arbeitsschwerpunkten aufgelistet. Die sexualpädagogische Arbeit für Menschen mit geistiger Behinderung hat in den vergangenen Jahren gegenüber den Vorjahren kontinuierlich zugenommen. Modellprojekte wie z. B. „Liebe un-behindert“ und die Kooperationsprojekte mit der Lebenshilfe sowie den Praunheimer Werkstätten wurden in den letzten vier Jahren stark beworben. Über die zahlreichen Veranstaltungen über das Berichtsjahr verteilt konnten in diesem Bereich viele Menschen angesprochen und auf die Arbeit von pro familia aufmerksam gemacht werden. Im Berichtsjahr wurde ein Teil der Arbeitszeit in der Sexualpädagogik für die umfassenden Fortbildungen für die Praunheimer Werkstätten benötigt. Dies hat sich in der Gesamtzahl der erreichten Personen leicht ausgewirkt und wird sich in den kommenden Jahren wieder ausgleichen. Da es in den Einrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung einen steigenden Nachfragebedarf in Bezug auf Fragen zur Sexualität gibt, den die Mitarbeiter/-innen von pro familia gezielt aufgreifen, ist eine Verschiebung der Arbeitsschwerpunkte an dieser Stelle ausgesprochen sinnvoll. Aus diesem Grund hat die Anzahl der Schulklassen, die bei pro familia beraten werden, in den vergangenen zwei Jahren abgenommen. pro familia Frankfurt am Main 17 Aufteilung der Angebote für Gruppen nach einzelnen Arbeitsschwerpunkten 2788 2893 3193 3500 3000 Schulen 2500 2001 Elternabende Außerschulische Gruppen 1635 1645 2000 Lehrergruppen/Multiplikatoren 1500 918 661 400 256 405 381 453 Ärztliche Veranstaltungen 234 167 121 275 479 270 256 576 407 426 255 237 500 361 273 215 703 1000 500 Sexualpädagogische Veranstaltungen 0 2009 pro familia Frankfurt am Main 2010 2011 2012 2013 18 Anhand der Statistik der vorhergehenden Seite lässt sich erkennen, dass in den zurückliegenden Jahren die Nachfrage aus den Frankfurter Schulen zum sexualpädagogischen Gruppenangebot stets zugenommen hat. Über das Projekt „Schwellen runter“ der IGS Herderschule und der IGS Ernst-Reuter-Schule wird eine große Gruppe von Schülern/Schülerinnen sowie Lehrern/Lehrerinnen erreicht. Über die Kooperationsprojekte mit diversen Theaterhäusern sprechen die Sexualpädagogen und –pädagoginnen darüber hinaus eine große Anzahl von Schülern/Schülerinnen und Lehrern/Lehrerinnen an, die im Nachgang sexualpädagogische Angebote von pro familia buchen. Im Rahmen der ärztlichen Veranstaltungen konnte das Angebot für Menschen mit geistiger Behinderung weiterhin ausgebaut werden. Bei der nachfolgenden Auflistung nach Schulformen lässt sich erkennen, dass die Nachfrage der Gesamtschulen zu den sexualpädagogischen Angeboten nach wie vor die stärkste ist. pro familia Frankfurt am Main 19 1742 Aufteilung der Gruppenstatistik aufgelistet nach Schulformen 1800 Grundschulen 1600 1340 Hauptschulen 1400 Realschulen 1200 984 Gesamtschulen 846 1000 Gymnasien 800 2009 pro familia Frankfurt am Main 2010 2011 2012 256 39 1 87 16 0 0 139 221 188 285 105 352 198312 215 282 179 189 285 0 0 0 15 188 258 171 181 135 191 157 103 291 Berufsschulen 42 19 200 155 124 400 284 600 442 542 539 412 andere Schulformen Krankenpflegeschulen Förderschulen 2013 20 Auch 2013 war die Nachfrage aus den Gesamtschulen am stärksten vertreten. Dies liegt sicherlich an der oben erwähnten Teilnahme an dem erfolgreichen Projekt „Schwellen runter“ der IGS Herderschule und der IGS Ernst-Reuter-Schule sowie an den zahlreichen Veranstaltungen und Kooperationen mit den Theaterhäusern. Die Angebote an die Förderschulen haben sich im Berichtsjahr auf Grund des Modellprojektes „Liebe un-behindert“, das sich explizit an Menschen mit geistiger Behinderung richtet, etwas verschoben. Die Fachtage 2009 und 2010 zum Thema „Liebe unbehindert. Sexualität und geistige Behinderung“ sowie der Aufklärungsfilm „Liebe und so Sachen …“ mit Schauspielern/Schauspielerinnen mit geistiger Behinderung tragen zur öffentlichen Wahrnehmung stark bei. Da das Jugend- und Sozialamt der Stadt Frankfurt am Main für die Angebote für Menschen mit geistiger Behinderung auch 2013 Personalmittel zur Verfügung gestellt hat, konnte das Angebot für diese Bevölkerungsgruppe erweitert werden. Ein Ausbau dieses Angebotes ist auf Grund der zahlreichen Nachfragen, der erfolgreichen Kooperationen und den Netzwerken mit der Lebenshilfe Frankfurt am Main sowie den Praunheimer Werkstätten auch in den Folgejahren geplant. Finanzsituation Durch Sparmaßnahmen und weitsichtig eingesetzte Mittelverwendung im Laufe des Jahres 2013 konnte der Haushalt ausgeglichen abgeschlossen werden. In diesem Rahmen wurde auf den hochwertigen Druck des jährlichen Programms verzichtet und auf die Veröffentlichung der Angebote im Internet hingewiesen. Außerdem wurden seit Ende 2012 die Mietkosten in der Beratungsstelle in Höchst stark reduziert. Die Herkunft der Fördermittel sowie die Verteilung blieben weitgehend unverändert. Der Eigenanteil ist durch gezielte Angebote von pro familia vor allem im Bereich „Sexualität und Behinderung“ sowie zum Themenkomplex „Inklusion“ angestiegen. Über den Dachverband von pro familia, den Paritätischen, konnten sowohl Mittel aus dem Spiel 77 als auch aus der Förderung „Neue Technik“ akquiriert werden. Die Stadt Frankfurt am Main hat dankenswerter Weise auch 2013 zusätzliche Mittel für die „Sozialpille“ sowie für das Projekt „Frau sein mit Behinderung“ bewilligt. Der Bedarf ist im Laufe der vergangenen fünf Jahre in beiden Bereichen drastisch gestiegen. Außerdem wurden auf einen Antrag aus dem Jahr 2013 Restmittel für das Modellprojekt „Liebe unbehindert. Sexualität und geistige Behinderung“ vom Jugend- und Sozialamt der Stadt Frankfurt am Main bewilligt. pro familia Frankfurt am Main 21 Finanzierungsquellen Land Hessen 3,36% 0,99% 0,75% 24,9% Stadt Frankfurt am Main "Frau sein mit Behinderung" Zuschuss Sozialpille 13,8% Main-Taunus-Kreis Eigenanteil 6,4% 49,8% 0,05 0,15 0,80 Modellprojekt "Liebe un-behindert" Zuwendung Spiel 77 Förderung "Neue Technik" Parität Landesprojekt gegen sexuelle Gewalt Zum Ende des Jahres 2013 verzeichnete der Ortsverband von pro familia Frankfurt am Main e. V. 120 ordentliche Mitglieder. Die Förderung des Landes Hessen ist seit 2012 empfindlich zurückgegangen. Bereits angekündigt ist ein weiterer Rückgang auf Grund der Anwendung des Mikrozensus. pro familia Frankfurt am Main 22 4 „Erstkontakt“/Empfang Der Empfang, auch Erstkontakt genannt, ist die Hauptanlaufstelle für externe und interne Anfragen bei der Vermittlung von Informationen zu allen Angeboten von pro familia. Er ist montags bis donnerstags in der Zeit von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr sowie freitags von 09:00 bis 13:00 Uhr in der Palmengartenstraße 14 erreichbar. Alle für die Beratungsarbeit relevanten Veränderungen bei pro familia Frankfurt am Main sind im Arbeitsbereich „Erstkontakt“ unmittelbar spürbar. Dies war auch der Fall, als die Beratungsstelle in der Hostatostraße ins Klinikum Höchst umziehen musste. Durch die räumliche Reduzierung der Beratungsstelle Höchst von mehreren auf ein Zimmer hat sich sowohl das Beratungsangebot als auch die telefonische Erreichbarkeit stark verändert. Die ohnehin hohe Anzahl der telefonischen Anfragen der Ratsuchenden in der Palmengartenstraße hat empfindlich zugenommen. Für die vier Frankfurter Beratungsstellen werden die Beratungstermine durch den Erstkontakt koordiniert und mit den Ratsuchenden abgesprochen. Grundsätzlich wird darauf geachtet, dass Termine möglichst zeitnah stattfinden können, insbesondere bei den Beratungen in Bezug auf einen Schwangerschaftskonflikt. Alle am Empfang tätigen Kollegen und Kolleginnen achten sehr darauf, dass sich Menschen unterschiedlicher Gesellschaftsschichten, Altersstufen und vor allem einer großen Bandbreite in Bezug auf die kulturelle Herkunft verstanden und ernst genommen fühlen. Die Mitarbeiterinnen des Empfangs können Anfragen außer auf Deutsch auch auf Englisch und Polnisch beantworten. Die Kontaktaufnahme erfolgt hauptsächlich per Telefon, manchmal per E-Mail oder persönlich vor Ort, seltener durch Briefpost oder per Fax. Das Spektrum der Anliegen, die an die Mitarbeiter/-innen von pro familia Frankfurt am Main gerichtet werden, ist breit gefächert. Dies setzt bei den Mitarbeiterinnen des Erstkontakts ein hohes Maß an inhaltlichem Wissen zu den zahlreichen Beratungsangeboten, über weitere soziale Angebote in der Stadt Frankfurt am Main sowie ein gutes Allgemeinwissen voraus. Durch aufmerksames Zuhören und sensible Nachfragen werden die Bedürfnisse der Ratsuchenden erkannt und dann entscheiden die Kolleginnen, welches der zahlreichen Beratungsangebote das Empfangsbereich Passende für die Kundinnen und Kunden ist. Durch Foto: Jutta Güldenpfennig die Krisensituation, in der sich viele Ratsuchende befinden, und die Vielzahl der geschilderten Probleme ist die Entscheidung für das geeignete Angebot oft sehr komplex und zeitaufwendig. Die Mitarbeiterinnen des Erstkontakts verweisen die Ratsuchenden nicht nur auf die entsprechenden Angebote des pro familia Ortsverbandes Frankfurt am Main e. „Erstkontakt“/Empfang 23 V., bei Bedarf vermitteln sie die Kundinnen und Kunden an externe Einrichtungen, wie zum Beispiel an Erziehungs- und Männerberatungsstellen, Notdienste, Frauenhäuser u. ä., weiter. Zum Zwecke des fachlichen Austausches und der gegenseitigen Koordination bemühen sich die Mitarbeiterinnen des Erstkontakts um kontinuierliche Aufrechterhaltung der Vernetzung des Ortsverbandes von pro familia Frankfurt am Main e. V. mit komplementären Einrichtungen. Die Digitalisierung der in den Beratungen erhobenen statistischen Daten wird seit der zweiten Jahreshälfte 2012 von Mitarbeiterinnen des Erstkontaktes erfasst und bearbeitet. Das Erstkontakt-Team arbeitet mit sehr viel Engagement, großer Flexibilität und gegenseitigem Respekt höchst professionell miteinander. Wartebereich pro familia Frankfurt am Main e. V., Palmengartenstraße 14 Foto: Jutta Güldenpfennig „Erstkontakt“/Empfang 24 5 Schwangerschafts- und Sozialberatung Die Beraterinnen der Fachgruppe Schwangerschafts- und Sozialberatung von pro familia informieren, beraten und unterstützen bei Problemen und Fragen zu Familienplanung, Verhütung, Schwangerschaft und Geburt. Bei Bedarf wird sowohl auf andere Fachorganisationen und Dienste wie auch auf interne und externe medizinische sowie psychotherapeutische Hilfsangebote verwiesen. Die Beraterinnen von pro familia Frankfurt am Main vermitteln den Zugang zu Sozialleistungen und weiteren sozialen wie finanziellen Hilfen. Sie unterstützen die Ratsuchenden bei der Durchsetzung von Rechtsansprüchen und bieten bei juristischen Fragen Adressen von Fachanwältinnen und -anwälten an. Sie fördern im Kontext der Beratung das Bewusstsein für sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte. 5.1 Arbeitsschwerpunkte Sozialrechtliche Beratung Die Ratsuchenden, die die Frankfurter Beratungsstellen von pro familia aufsuchen, leben in unterschiedlichen Familienstrukturen und Lebenssituationen, wie z. B. Paare, Frauen oder Männer, die Eltern werden oder bereits sind, alleinerziehende Frauen, Menschen, die eine Familie gegründet haben oder eine neue gründen wollen, sowie immer häufiger Familien in sogenannten Patchwork-Konstellationen. Auch gleichgeschlechtliche Paare suchen die Frankfurter Beratungsstellen auf, um sich über Stiefkindadoption oder Elternzeit u. a. zu informieren. In der sozialrechtlichen Beratung geht es um die Klärung der finanziellen Absicherung vor und nach der Geburt eines Kindes. Darüber hinaus werden Fragen zur psychosozialen Bewältigung der neuen Lebenssituation, zu Paarkonflikten, zu Trennung und ihren Auswirkungen sowie zu Gestaltungsspielräumen beim Sorge- und Umgangsrecht mit dem Kind angesprochen. Väter können nach der letzten Änderung im Sorgerecht dieses ohne Zustimmung der Mütter beim Familiengericht einklagen, was zu einer steigenden Nachfrage von betroffenen Frauen und Männern führt. In der Beratung thematisieren Frauen ihre Verunsicherung. Manche schwangere Frauen berichten von Ex-Partnern, die die Möglichkeit zur gemeinsamen Sorge als verbales Druckmittel nutzen, damit diese ihre unterhaltsrechtlichen Ansprüche nicht geltend machen. Andere Frauen befürchten schwerwiegende Konflikte mit dem Ex-Partner, wenn das gemeinsame Sorgerecht zum Tragen käme. Einige Frauen wollen kronkret wissen, wie sie das gemeinsame Sorgerrecht verhindern können, was nach der Neuregelung durch das schriftliche Schnellverfahren kaum möglich scheint. Männer wollen sich heute an der Erziehung gemeinsamer Kinder beteiligen und thematisieren mögliche Handlungsoptionen. Manchmal gibt es bereits im Vorfeld der Geburt heftige Konflikte mit der Kindesmutter oder es kommt zur Trennung während der Schwangerschaft. Die Situation zwischen den werdenden Eltern ist oft emotional stark aufgeladen. Die Beraterin trägt durch Sensibilisierung für die jeweils andere Perspektive und die des Kindes zur Konfliktentschärfung bei. Ein umfangreicher Themenkomplex betrifft die Ansprüche und Regelungen zum Arbeitslosengeld II (ALG II), auf das zeitweise oder auch Schwangerschafts- und Sozialberatung 25 für einen längeren Zeitraum entweder in vollem Umfang oder ergänzend zum Erwerbseinkommen zurückgegriffen werden muss. Ratsuchende, die bereits ALG II beziehen, äußern in der Beratung immer wieder Unzufriedenheit über die Beratungspraxis der Rhein-Main Jobcenter GmbH und wünschen sich eine neutrale Beratung zur aktuellen Rechtslage sowie zu ihren Handlungsoptionen, z. B. in Bezug auf einen geplanten Umzug, die Angemessenheit des Wohnraums, Familiengründung bei unter 25-Jährigen, ALG II und Einmalleistungen bei Schülern, Schülerinnen, Studenten sowie Studentinnen. Auffällig ist die zahlenmässige Zunahme von schwangeren Frauen und Familien, die Anspruch auf Mittel aus der Bundesstiftung „Mutter und Kind“ haben. Die Ursache liegt einerseits in ständig steigenden Mieten im Frankfurter Raum als auch an der stagnierenden Lohn- und Gehaltsentwicklung. Klienten und Klientinnen arbeiten zudem im Niedriglohnsegment, z. B. bei Zeitarbeitsfirmen, haben befristete oder Teilzeitarbeitsverträge und erhalten aufstockend ALG II. Es gibt zahlreiche Rückfragen von jungen Familien zum Elterngeld. Der Beratungskontext zum Elterngeld ist komplex, da die individuelle Ausgangssituation genauer beleuchtet werden muss, z. B. bei Selbstständigkeit, Beschäftigung und Arbeitslosigkeit im Wechsel, bei besonderen Berufsgruppen im Schicht- bzw. Wechseldienst oder bei Frauen, die mehrere Jobs ausüben. Klienten und Klientinnen kommen häufig in eine Folgeberatung, weil sie Unterstützung beim Ausfüllen der immer komplexer werdenden Anträge benötigen. Männer denken inzwischen stärker über die Möglichkeit nach, die ihnen zustehende Elternzeit zu nutzen, stoßen jedoch manchmal auf Vorbehalte beim Arbeitgeber und finden aufgrund von familienunfreundlichen Unternehmensstrukturen keine Möglichkeit zur Realisierung. Insgesamt ist ein Zuwachs an Nachfragen von werdenden Vätern zum Thema „Schwangerschaft und Hilfen“ sowie „Elterngeld“ zu beobachten. Trotzdem planen mehrheitlich die Frauen mehr Elternzeit für sich ein, weil die Männer in der Regel besser verdienen und dadurch das Familieneinkommen sichern können. Falls Männer ihren Elternzeit- und Elterngeldanspruch realisieren, nutzen sie mehrheitlich die zwei Partnermonate, sehr selten einen längeren Zeitraum. Das Beratungsangebot von pro familia an Samstagen wird von Paaren und Klientinnen, die beruflich während der Woche stark beansprucht sind, Willkommensgeschenk Landesvergerne genutzt. Paare loten ihre Optionen in Bezug auf band pro familia Hessen ihre Elternzeitplanung aus und suchen nach partnerschaftlichen Lösungen. In diesem Beratungssegment nimmt der Anteil der Ratsuchenden mit zeitlich befristeten Arbeitsverträgen ebenfalls kontinuierlich zu. Die Flexibilisierungsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft machen sich hier insofern bemerkbar, dass mehr Mittelschichtfamilien von Arbeitslosigkeit betroffen sind. Schwangerschafts- und Sozialberatung 26 Viele Frauen planen, nach Ende des Elterngeldbezuges oder währenddessen in ihren Beruf zurückzukehren, und wünschen Informationen über die Gestaltungsspielräume während der Elternzeit sowie über die Umsetzungsmöglichkeiten von Teilzeitarbeitsmodellen. In der Beratung nehmen arbeitsrechtliche Fragen bei Schwangerschaft und Elternzeit zu. Der Informationsbedarf reicht von der Mitteilung an den Arbeitgeber bis hin zum Kündigungsschutz und möglichen Beschäftigungsverboten. Thematisiert wird auch die Option und der Rechtsanspruch auf Teilzeitarbeit während der Elternzeit. Bei Beratungsbedarf wird die Kinderbetreuungssituation der unter Dreijährigen beleuchtet. Die Beraterinnen der Fachgruppe liefern Informationen zu den unterschiedlichen Betreuungsformen (Krippe, Krabbelstube, Tagesmutter) sowie zu deren Zugangsbedingungen und zur Finanzierbarkeit. Viele Frauen sowie Eltern äußern den Wunsch nach bezahlbarer Kinderbetreuung und suchen Hilfestellung bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Frauen, die ihren Wiedereinstieg konkretisieren wollen, stoßen in der Realität auf viele Probleme bei der Kinderbetreuung wie z. B. bei der bevorzugten Krippenplatzvergabe in den Sommer- und Herbstmonaten, wie bei den mangelhaft vorgehaltenen Betreuungsangeboten, in Bezug auf Wartelisten und dem nicht passenden Alter des Kindes etc. Seit August 2013 existiert der Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz für unter Dreijährige. Zu diesem Thema referierte im September 2013 die Rechtsanwältin Magdalena Reinarz bei pro familia Frankfurt am Main, um die Möglichkeiten einer individuellen Klage auf Umsetzung eines Rechtsanspruches auszuloten. Auch hier gilt es noch abzuwarten, wie sich die Angebotsinfrastruktur weiter entwickelt. Frauen und Paare mit Migrationshintergrund bedürfen häufig einer umfassenden Beratung und einer Vernetzung mit anderen Institutionen, weil der ausländerrechtliche Status staatliche Unterstützungsformen (z. B. Elterngeld, Kindergeld, ALG II) ein- bzw. ausschließt und darüber hinaus weitergehende Hilfsmöglichkeiten, z. B. durch Stiftungen, eruiert werden müssen. Die prekäre individuelle Situation der Ratsuchenden erfordert einen zunehmenden zeitlichen Beratungsaufwand. Häufiger wird eine Beratung auch von schwangeren Ratsuchenden (mit oder ohne Partner) aus Rumänien und Bulgarien in Anspruch genommen, nicht selten in prekären Lebenssituationen lebend (z. B. Obdachlosigkeit, ohne Krankenversicherung). Ebenso kamen viele Frauen und Paare aus Polen in die Frankfurter Beratungsstellen, hier kann bei Bedarf eine Kollegin vom Empfang/Erstkontakt übersetzen. Ausländerrechtliche Fragen ergeben sich nicht selten durch Konflikte zwischen nationalem und europäischem Recht z. B. bei der Beantragung von ALG II. Ein weiteres Problem, das häufig angesprochen wird, ist die Wohnungsproblematik sowie steigende Mietpreise in Frankfurt am Main. Die Beraterinnen sind häufig mit dramatischen Wohnverhältnissen der Klientinnen konfrontiert. ALG II – Bezieherinnen haben auf dem regulären Mietmarkt selten eine Chance, einen bezahlbaren Wohnraum zu finden, und sind auf die Zuweisung einer Sozialwohnung über das Wohnungsamt angewiesen, was viele Schwangerschafts- und Sozialberatung 27 Jahre Wartezeit dauern kann. Die Unterstützung bei der Erstellung der Sozialberichte an das zuständige Wohnungsamt erfordert zusätzliche Beratungszeit. Neben den sozialrechtlichen Fragen werden zunehmend psychosoziale Aspekte, wie z. B. Zukunftsängste, Auseinandersetzung mit der Mutterrolle, Partnerkonflikte oder medizinische Fragestellungen, thematisiert. Die Sozialarbeiterinnen von pro familia Frankfurt arbeiten intern optimal vernetzt mit den Psychologinnen und Ärztinnen zusammen. Neben der beraterischen Tätigkeit wird eine konkrete Unterstützung, bspw. beim Ausfüllen von Anträgen, bei der Klärung von Zuständigkeiten entsprechender Ämter, Krankenversicherungen und anderer sozialer Institutionen oder bei der Wohnungssuche (beispielsweise durch Telefonate und Briefkontakte mit den zuständigen Behörden) geleistet. 2013 wurden von den Beraterinnen ab und an Sozialberichte für städtische oder überregionale Stiftungen angefertigt, um Gelder zu beantragen, die über den täglichen Bedarf pro Monat hinausgehen und durch z. B. Leistungen im Rahmen des SGB II oder SGB XII nicht abgedeckt werden. In diesem Beratungsbereich kommt es nicht selten vor, dass Klientinnen eine Folgeberatung aufgrund der Komplexität der zu regelnden Angelegenheiten für sich nutzen. Die Sozialarbeiterinnen von pro familia bilden sich in- und extern kontinuierlich fort, z. B. zum Ausländerrecht, SGB II, Arbeits- und Unterhaltsrecht sowie zum Elterngeld, um alle Ratsuchenden kompetent beraten sowie Informationen zu geplanten Veränderungen oder Neuregelungen im Leistungssystem zeitnah vermitteln zu können. Der Bundesverband von pro familia ist an dieser Stelle stets bedacht, mithilfe eines ausgewählten Fortbildungsprogramms den hohen Qualitätsanspruch von pro familia zu halten bzw. ständig zu erweitern. Die Kolleginnen und Kollegen dieser Berufsgruppe sind darüber hinaus in verschiedenen Arbeitskreisen engagiert und mit anderen Institutionen vernetzt, z. B. im Schwangerenarbeitskreis Frankfurt am Main und im Main-Taunus-Kreis sowie im Arbeitskreis gegen Gewalt in der Schwangerschaft. Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, zu einem/r erfahrenen Anwalt/Anwältin im Sozialrecht bei Bedarf und Unklarheit Kontakt aufzunehmen. Sozialrechtliches Beratungstelefon Montags, mittwochs und freitags bietet pro familia jeweils einstündig ein sozialrechtliches Beratungstelefon an. Hier können niedrigschwellig wichtige Fragen rund um Schwangerschaft und Geburt oder Trennung und Scheidung besprochen werden. Während des Telefonats wird häufig von den Beraterinnen geklärt, ob im Einzelfall ein Antrag bei der Bundesstiftung „Mutter und Kind“ gestellt werden kann. Viele Frauen nutzen das Beratungstelefon, um nach Bekanntwerden einer Schwangerschaft ihre arbeitsrechtlichen Fragen abzuklären. Diese können vielfältig sein. Beispielsweise wird gefragt: Wann muss ich die Schwangerschaft bekannt geben? Habe ich Kündigungsschutz während der Probezeit? Was passiert mit einer Kündigung, nachdem der Arbeitgeber von meiner Schwangerschaft erfahren hat? Schwangerschafts- und Sozialberatung 28 Ich habe einen befristeten Vertrag, verlängert sich durch die Schwangerschaft mein Vertrag? Was muß ich bei einem ausgesprochenen Beschäftigungsverbot beachten und verliere ich dadurch Einkommen? Andere Frauen nutzen die telefonische Beratung, weil sie ihre Optionen auf Teilzeitbeschäftigung während der Elternzeit ausloten möchten. Ab und an werden Anfragen von Frauen an die Beraterinnen gerichtet, die in sehr schwierigen Lebenssituationen (z. B. Gewaltbeziehung, drohende Kindesentführung durch den Kindesvater, drohende Obdachlosigkeit etc.) kurzfristig Unterstützung bedürfen. In der Regel wird darüber hinaus ein persönliches Gespräch angeboten, um die Themen umfassend klären zu können. Beratung nach §§ 218, 219 StGB In den vier Beratungsstellen von pro familia im Frankfurter Stadtgebiet wurden im Berichtsjahr 1.624 Schwangerschaftskonfliktberatungen nach § 219 StGB und §§ 5 und 6 des Schwangerschaftskonfliktberatungsgesetzes durchgeführt. Ein Schwangerschaftsabbruch ist bis zur zwölften Schwangerschaftswoche nach Empfängnis auf Verlangen der schwangeren Frau zulässig, wenn sie sich vorher einer Konsultation in einer nach § 219a StGB anerkannten Beratungsstelle unterzogen hat. Nach Maßgabe des Gesetzgebers soll die Beratung die Frau „ermutigen, die Schwangerschaft auszutragen“, jedoch „ergebnisoffen“ sein. Die Beraterinnen von pro familia sehen ihre Aufgabe darin, die schwangere Frau dabei zu unterstützen, eine für sie tragbare Entscheidung zu treffen. Regelmäßig besteht Kontakt zu den niedergelassenen Arztpraxen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen. Hierbei werden die Praxen von Mitarbeiterinnen von pro familia (in der Regel eine Ärztin zusammen mit einer Sozialarbeiterin) vor Ort aufgesucht, um sich ein Bild von den örtlichen Gegebenheiten machen zu können. Bei Vorliegen einer medizinischen Indikation bestand bis einschließlich 31.12.2009 keine gesetzliche Pflicht zur Beratung sowie keine Frist, innerhalb derer der Abbruch durchgeführt werden muss. Seit 01.01.2010 müssen sich Frauen einer spezifisch ärztlichen Beratung nach § 2a SchKG unterziehen, wenn pränatal-diagnostische Untersuchungen eine Schädigung des Kindes zum Ergebnis haben. Eine medizinische Indikation liegt nach allgemeiner Rechtsauffassung auch dann vor, wenn aus ärztlicher Sicht mit einer erheblichen gesundheitlichen Schädigung des Kindes zu Drehscheibe zur Bestimmung wichtiger Termirechnen ist und die betroffene Frau durch ne nach Feststellung einer Schwangerschaft Schwangerschafts- und Sozialberatung 29 dieses Wissen unzumutbar psychisch belastet wird. Bei der kriminologischen Indikation besteht keine Beratungspflicht. Der Schwangerschaftsabbruch ist bis zur zwölften Schwangerschaftswoche nach Empfängnis möglich. Bei einem Schwangerschaftsabbruch nach Indikationsstellung übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten in voller Höhe. Bei einem Abbruch ohne Indikation nach Beratung muss der Schwangerschaftsabbruch von der betroffenen Frau selbst bezahlt werden. Frauen, deren persönlich verfügbares Einkommen eine jährlich neu festgelegte Einkommensgrenze nicht übersteigt, haben Anspruch auf Kostenübernahme durch das Land Hessen. Für die Beratung ist ein Termin zu vereinbaren. Beratungen sind täglich, nach Vereinbarung auch samstags und an den Wochentagen in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden, möglich. Es steht eine Zeitstunde zur Verfügung. Ist für die Entscheidung ein erhöhter Beratungsbedarf erforderlich, können kurzfristig sowohl bei einer Beraterin, einem Berater, einer Ärztin, einer Psychologin oder einer Anwältin zusätzliche Termine vereinbart werden. Alle beratenden Mitarbeiter/-innen verfügen über eine langjährige Beratungspraxis sowie Zusatzausbildungen und nehmen regelmäßig an Fortbildungen sowie an einer FallSupervision teil. Die Beratungsgespräche sind absolut vertraulich. Alle Mitarbeiter/-innen der Beratungsstellen stehen unter Schweigepflicht. Zu Beginn der Beratung wird den Ratsuchenden mitgeteilt, dass ihnen eine Beratungsbescheinigung zusteht. Die Beratung umfasst ausführliche Informationen über im Einzelfall infrage kommende Hilfen für Schwangere, Mütter, Kinder und junge Familien, zum Mutterschutz, zur Elternzeit und zum Elterngeld, zur Bundesstiftung „Mutter und Kind“, zum Arbeitsrecht, zur Kinderbetreuung, zu Betreuungskosten, zu Arbeitslosengeld I und II, zur Wohnraumsuche etc. Darüber hinaus werden in der Beratung auf Wunsch Informationen über die Vor- und Nachteile eines operativen oder medikamentösen Abbruchs sowie möglicher Verhütungsmethoden gegeben. Viele Frauen oder Paare haben die Entscheidung für oder gegen das Austragen einer unerwünschten Schwangerschaft bereits getroffen, bevor sie die Beratungsstellen von pro familia aufsuchen. Trotz anfänglicher Skepsis sind Frauen und Männer in der Regel ausgesprochen gesprächsbereit und nutzen die Gelegenheit, ihre Entscheidung nochmals zu überprüfen bzw. Alternativen zu überlegen. Es kommt vor, dass Männer durch eine Schwangerschaft überfordert sind. Sie fühlen sich nicht selten ohnmächtig, werden von der Partnerin wenig oder gar nicht in die Entscheidung für oder gegen eine Schwangerschaft einbezogen und wollen eine eigene Position finden sowie Möglichkeiten des Handelns in der Beratung reflektieren. Das neutrale und akzeptierende Verhalten der zuständigen Beraterin wird dabei als hilfreich Schwangerschafts- und Sozialberatung 30 und entlastend empfunden. Die Gründe, die Frauen für oder gegen einen Abbruch in Betracht ziehen, sind nach wie vor vielfältig. Sie entziehen sich jeglicher Kategorisierung oder Festlegung. Die statistische Auswertung zeigt, dass meist differenzierte Beweggründe zur entsprechenden Entscheidung für oder gegen das Austragen einer Schwangerschaft führen. Genannte Gründe sind z. B. drohende oder vorhandene Arbeitslosigkeit, Nichtverlängerung von Zeitverträgen, unsichere oder sehr frühe Partnerschaft, das jeweilige Lebensalter, die bereits vorhandene Kinderanzahl, Sorgen um die Entwicklung von Geschwistern, zu geringer bezahlbarer Wohnraum, Verschuldung, Berufsausbildung, Karriere, physische und psychische Erschöpfung, Lebensplanung ohne Kinder, Trennung vom Partner und die Perspektive, alleinerziehend zu sein oder bereits bestehende Gewalt in der Beziehung etc. Anderen Kulturen treten die Berater/-innen von pro familia offen und wertschätzend gegenüber. Die Gründe, die bei Migrantinnen zu einem Abbruch führen, sind z. B. ein häufig problematischer Aufenthaltsstatus, dadurch reduzierte oder keine Ansprüche auf staatliche Hilfen, die ungesicherte Zukunft, drohende Abschiebung, Wohnungsprobleme oder kulturelle Gründe. Die Beratung kann in Englisch, Rumänisch, Türkisch und Kurdisch angeboten werden. Minderjährige Schwangere mit geringen Aussichten auf schulische und berufliche Erfolge – dies zeigen die beraterischen Erfahrungen – entscheiden sich häufiger für das Austragen einer Schwangerschaft. Aus ihrer realen oder empfundenen Perspektivlosigkeit resultiert, dass in der Schwangerschaft eine Alternative gesehen wird, die Anerkennung, Selbstachtung und Sinnstiftung zur Folge haben kann. An dieser Stelle sei auf die vom Bundesverband von pro familia im November 2006 herausgegebene Studie „Schwangerschaft und Schwangerschaftsabbruch bei minderjährigen Frauen“ http://www.profamilia.de/pro-familia/projekte-und-kampagnen/pro-familia-forschung.html verwiesen, die von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gefördert wurde. Minderjährige haben grundsätzlich die gleichen Rechte auf Beratung wie volljährige Frauen. Sie haben Anspruch auf Vertraulichkeit in der Beratung. Selbst die eigenen Eltern dürfen nicht ohne ihre Zustimmung über die Tatsache der Beratung und deren Inhalt informiert werden. Niemand darf Minderjährige zwingen oder unter Druck setzen, eine Schwangerschaft abzubrechen. Junge Schwangere – unabhängig davon, ob die Entscheidung für oder gegen ein Austragen der Schwangerschaft fällt – brauchen ein hohes Maß an Hilfe und Beistand. Unter Beratung versteht man bei pro familia u. a. Unterstützung ohne Bevormundung und ohne Beeinflussung der Entscheidung der Betroffenen. In einem Beratungsgespräch kann selbstverständlich ebenso über die möglichen emotionalen und psychischen Folgen eines Abbruchs gesprochen werden. Die Berater/-innen von pro familia Frankfurt bieten darüber hinaus nach einem Abbruch Unterstützung an. Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Berater/-innen wie in den Vorjahren auch 2013 zunehmend mit ungewollten Schwangerschaften konfrontiert wurden, die dadurch entstanden sind, dass die betroffenen Frauen die Kosten für entsprechende Verhütungsmittel nicht aufbringen konnten. Nachdem bereits infolge des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes (2004) nur noch wenige Sozialhilfeträger die Kosten für Verhütungsmittel übernommen haben, besteht seit Inkrafttreten der Hartz IV-Gesetzgebung für über 20Schwangerschafts- und Sozialberatung 31 Jährige keine Chance auf Kostenübernahme bei Verhütungsmitteln. In der Praxis zeigte sich, dass es für Frauen und Paare (ALG II-Empfänger/-innen, zunehmend Studentinnen, Auszubildende, Geringverdienende und Hausfrauen) schwierig ist, z. B. eine Spirale (eine Hormonspirale kostet derzeit ca. 300,- €, der monatliche ALG II-Regelsatz beträgt momentan 382,-/345,- €) zu finanzieren oder das Geld für eine Sterilisation aufzubringen, da in diesen Fällen einmalig hohe Kosten entstehen. Es mutet zynisch an, dass Frauen mit geringem Einkommen zwar im Falle eines Schwangerschaftsabbruchs einen Anspruch auf Kostenübernahme haben, demgegenüber jedoch keine finanzielle Unterstützung dabei erhalten, sich vor ungewollter Schwangerschaft zu schützen. Aus diesem Grund hat pro familia bei der Stadt Frankfurt am Main zusätzliche Mittel für die Kostenübernahme von Verhütungsmitteln für die betroffene Bevölkerungsgruppe beantragt, die auch im Berichtsjahr bewilligt wurden. Für die Unterstützung bedankt sich das Team von pro familia Frankfurt am Main an dieser Stelle beim Jugend- und Sozialdezernat sehr herzlich. Sozialrechtliche Beratung bei Trennung und Scheidung Beratung zu diesem Thema nutzen hauptsächlich Frauen, ab und an auch Männer, zunehmend Paare, um sich über die rechtlichen und sozialen Auswirkungen einer Trennung oder Scheidung zu orientieren und zu informieren. Einige Ratsuchende planen eine Trennung oder beschäftigen sich mental mit der Thematik, andere sind schon längere Zeit vom Partner, der Partnerin getrennt lebend und die Scheidungsabsicht konkretisiert sich. Seit Januar 2008 hat sich die Gesetzeslage im Unterhaltsrecht geändert. Die Nachfragen der Ratsuchenden hierzu sind nach wie vor hoch. Unterstützung wird in erster Linie in Anspruch genommen, wenn es beispielsweise um Rückseite „Schwangerschaftsscheibe“ Fragen zum Scheidungsverfahren geht, Landesverband pro familia Hessen Sorgerechtsregelungen und der Kindesunterhalt zu klären sind oder Trennungsunterhalt sowie nachehelicher Ehegattenunterhalt beansprucht wird. Viele Frauen beschäftigt die Frage nach dem Wiedereinstieg bzw. dem Ausbau ihrer beruflichen Tätigkeit, um bereits während der Trennung und auch zukünftig ihre existentielle Situation zu stabilisieren. Weitere Themen betreffen den Versorgungsausgleich, den Zugewinn oder Schulden. In der modernen Industriegesellschaft ist Partnerschaft oder Ehe nicht mehr auf Lebenszeit angelegt, sondern wird eher als eine Verbindung auf Zeit gesehen, die wieder gelöst werden kann, wenn die Erwartungen an eine Liebesbeziehung nicht oder nicht mehr erfüllt werden (können). Die meisten Ratsuchenden sind über das Familienrecht unzureichend informiert Schwangerschafts- und Sozialberatung 32 oder haben über das Internet widersprüchliche Informationen erhalten. Viele kennen weder den Ablauf eines Scheidungsverfahrens noch wissen sie, welche möglichen Folgen für sie als Betroffene zu erwarten sind. Zum Sorge- und Umgangsrecht existiert ebenfalls ein hoher Informationsbedarf. Kommen Paare in die Beratung, wird ein hohes Maß an Verantwortung und Sensibilität gegenüber den Kindern wahrgenommen. Das Paar sucht in der Regel mit Hilfe der Beraterin nach fairen und für die Kinder positiv erlebbaren Umgangsregelungen. Gibt es diesbzgl. Konflikte, kann ein Anliegen der Berater/-innen sein, die schwierige Situation der Kinder in den Mittelpunkt zu stellen und an einen behutsamen Umgang mit ihnen zu appellieren, damit sie nicht zusätzlich durch elterliche Streitigkeiten belastet werden. Einige Eltern sind unsicher, wie und wann sie die bevorstehenden Veränderungen den Kindern mitteilen sollen oder es beschäftigt sie die Frage, wie Kinder die Trennungssituation verarbeiten. An dieser Stelle arbeiten die Sozialarbeiter/-innen eng mit den psychologischen Beraterinnen von pro familia zusammen, die bei Bedarf in die Beratung miteinbezogen werden können. Viele Fragen ergeben sich zur praktischen Umsetzung des Sorgerechts bzw. des Umgangs z. B. bei einem geplanten Wohnortwechsel eines Elternteils oder einem gelebten Wechselmodell. In der Regel entzünden sich Konflikte an der wirtschaftlichen Situation des Paares, da mit dem vorhandenen Einkommen nach der Trennung zwei Haushalte finanziert werden müssen. Dies ist meist mit Einschränkungen für beide Parteien verbunden. Fragen tauchen auf über den nachehelichen Unterhalt, dessen Befristung und die möglichen durch die Ehe bedingten Nachteile gerade für Frauen, die sich hauptsächlich um die Erziehung der Kinder gekümmert haben. Regelmäßig konsultieren Frauen, die noch verheiratet, noch nicht geschieden oder von einem neuen Partner schwanger geworden sind, die Beratungsstellen von pro familia. Hier klären die Berater/innen über die wichtigsten rechtlichen Schritte auf, die den Unterhalt, das Sorge- und Umgangsrecht, die Vaterschaftsanerkennung und auch mögliche Anfechtungsverfahren betreffen. Es wird meist eine Folgeberatung angeboten, weil einerseits Fragen rund um die Schwangerschaft und die Geburt, andererseits Unklarheiten zu Trennungs- und Scheidungsthemen besprochen werden müssen. Sind die Beteiligten bereit, an einer einvernehmlich fairen Lösung in Bezug auf die Trennung und Scheidung zu arbeiten, kann durch die Berater/-innen von pro familia ein Mediationsverfahren vermittelt werden. Die Berater/-innen von pro familia arbeiten eng mit dem Institut für Konfliktberatung und Mediation (IKOM) zusammen. Um Änderungen im Familienrecht zeitnah in den Beratungen berücksichtigen zu können und die Beratungskompetenz kontinuierlich weiterzuentwickeln, nehmen alle Berater/-innen jedes Jahr an relevanten Fortbildungen teil. 5.2 Fortlaufende Projekte Kooperation mit der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Seit 2010 kooperiert pro familia Frankfurt mit der individuellen Studienberatung des Fachbereiches Medizin der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Ziel dieser Kooperation ist es, Studenten/Studentinnen, die schwanger werden oder Kinder haben, optimal in Bezug auf die Planung und Struktur ihres Medizinstudiums zu beraten und die Vereinbarkeit von Schwangerschafts- und Sozialberatung 33 Studium und Elternschaft zu gewährleisten. Regelmäßige Netzwerktreffen dienen dazu, neue Kontakte zu knüpfen, die möglichen Gestaltungsspielräume vorzustellen. pro familia informiert in diesem Rahmen über soziale und finanzielle Hilfsangebote. Viele Studenten und Studentinnen nutzen das Beratungsangebot von pro familia in den Frankfurter Beratungsstellen, um ihre persönliche Situation und die konkreten Hilfen (BAföG, Kinderzuschlag, Wohngeld, Einmalleistungen beim SGB II, Elterngeld etc.) zu erörtern. Die mögliche Kinderbetreuung ist auch hier ein elementares Thema. Spezielle Angebote für Migrantinnen aus der Türkei Die Nachfrage zu Beratungen in türkischer Sprache ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen. Durch die EU-Erweiterung kommen seit einiger Zeit viele türkisch sprechende Migrantinnen aus Bulgarien nach Deutschland. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, bietet der Ortsverband von pro familia Frankfurt am Main Schwangerschafts- und Sozialberatung für Türkisch sprechende Ratsuchende an. Aufgrund der Nachfrage von Multiplikatoren werden seit 2001 regelmäßig Informationsveranstaltungen für Frauen mit Migrationshintergrund in türkischer Sprache angeboten. Zur ärztlichen Sprechstunde in den vier Frankfurter Beratungsstellen kommen Frauen und Mädchen mit dem Wunsch, sich zu Verhütung und Frauengesundheit, zu Kinderwunsch, Schwangerschaft und Geburt sowie zu Fragen der Gesundheitsprävention beraten zu lassen. Es gibt türkisch sprechende Familienmesse Beraterinnen, die bei Verständigungsproblemen in die Beratung einbezogen werden können. Unser Angebot in türkischer Sprache bezieht sich ebenfalls auf die allgemeine soziale Beratung, die Beratung für Schwangere und werdende Eltern sowie die sozialrechtliche Beratung (z. B. bei Trennung und/oder Scheidung). Häufig geht es in diesen Beratungen darum, Ratsuchenden einen Überblick über die zur Verfügung stehenden sozialen Hilfen zu verschaffen. Nicht selten gilt es auch abzuklären, inwieweit die Inanspruchnahme solcher Hilfen nachteilige Auswirkungen auf den Aufenthaltsstatus hat. Auf Wunsch wird Hilfe und konkrete Unterstützung beim Ausfüllen von Anträgen angeboten. In einzelnen Fällen wurde Unterstützung bei Anträgen an städtische Stiftungen geleistet, wenn es um Sonderbedarfe ging, die im Rahmen der SGB II-Leistungen nicht abgedeckt waren. Seit kurzem bieten eine Sozialarbeiterin und eine Ärztin einmal wöchentlich ein Beratungstelefon für Menschen mit Migrationshintergrund an. Themen wie Alter, Behinderung, Gesundheit, Schwangerschaft und Sexualität werden hier besprochen. Dieses Angebot ist außer auf Türkisch auch auf Englisch, Kurdisch und Rumänisch möglich. Schwangerschafts- und Sozialberatung 34 Es fällt auf, dass die Zahl der Migranten und Migrantinnen in prekären Lebenssituationen deutlich zugenommen hat. Besonders offensichtlich zeigt sich dies an der Nachfrage nach finanzieller Unterstützung bei der Geburt eines Kindes (beispielsweise durch die Bundesstiftung „Mutter und Kind“) sowie nach Zuschüssen zur Finanzierung von Verhütungsmitteln. Auf eine Vernetzung mit anderen Anbietern/sozialen Einrichtungen legen die Mitarbeiterinnen großen Wert. Zu diesem Zweck wurden Kontakte zu den sozialräumlichen Koordinatorinnen der Stadtteile Bornheim/Nordend weiter ausgebaut. Über eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit wird der Bekanntheitsgrad der Arbeit von pro familia in der türkischen Gemeinschaft weiterhin erhöht. In der Zeit zwischen dem 21. und 26. Oktober 2013 fand eine sexualpädagogische Gruppenveranstaltung in Antalya/Türkei unter Mitwirkung zweier Pädagogen von pro familia Frankfurt statt. Entstanden ist die Zusammenarbeit mit der dortigen Schule „Melekler“ durch den IB Behindertenhilfe Oberursel und dessen Tochtergesellschaft IBETH, die ihren Hauptsitz in Istanbul/Türkei hat. Es handelt sich hierbei um eine private Schule, in der ergänzend zum Schulunterricht Kindern und Jugendlichen mit Behinderung eine Möglichkeit zur Entwicklung von weiteren kulturellen Fertigkeiten und sozialen Kompetenzen durch eine Eins-zu-Eins Betreuung geschaffen werden soll. Die 6-tägige Veranstaltung beinhaltete in erster Linie Elterngespräche, die teilweise in Gruppen oder in Einzelgesprächen geführt wurden. Dabei konnten Eltern ihre Fragen bezüglich der psychosexuellen Entwicklung ihrer Kinder stellen und sich mit anderen Eltern austauschen. Weiterhin wurden an zwei Terminen Alltagssituationen der dort beschäftigten Pädagogen aufgegriffen und neue Gestaltungsoptionen Beratungszimmer durchgesprochen. Hierbei wurde der pro Foto: Jutta Güldenpfennig familia Film „Liebe und so Sachen“ eingesetzt, um einen differenzierten Blick in Bezug auf die Sexualität von Menschen mit Behinderung zu erhalten. Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Symposium, an dem Eltern und Pädagogen teilnehmen konnten. Nach einem Vortrag über psychosexuelle Entwicklung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung wurde das Symposium dazu genutzt, sich über Fragen bezüglich „Sexualität und Behinderung“ auszutauschen. Insgesamt nahmen an der Gesamtveranstaltung ca. 250 Personen teil. Der „Runde Tisch“ Seit 2001 organisiert der Ortsverband von pro familia Frankfurt am Main zum Zweck des Erfahrungsaustauschs den so genannten „Runden Tisch“ für Berater/-innen, Ärztinnen und Ärzte aus dem Raum Frankfurt am Main, die mit dem Thema „Schwangerschaftsabbruch“ befasst sind. Im September 2013 hielt die Referentin, Dr. Christiane Tennhardt vom Familienplanungszentrum Balance in Berlin, einen Vortrag zum Thema Mifegyne: FAQ – was Schwangerschafts- und Sozialberatung 35 Sie schon immer zum medikamentösen Schwangerschaftsabbruch wissen wollten und sich nicht zu fragen trauten!“ Die anschließende Diskussion diente dem Austausch über das Thema und unter anderem der weiteren Vernetzung aller Beteiligten zum Schwangerschaftsabbruch. 5.3 Bundesstiftung „Mutter und Kind“ Die Bundesstiftung „Mutter und Kind“ wendet sich an Schwangere in Notlagen. Frauen, die ihren Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland haben, können ergänzende finanzielle Hilfen beantragen, wenn andere Sozialleistungen nicht ausreichen oder nicht (rechtzeitig) zur Verfügung stehen. Die Mittel dienen laut Stiftungszweck der Finanzierung von Aufwendungen, die den Frauen im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt sowie der Pflege und Erziehung eines Kleinkindes entstehen. Wie in den Jahren zuvor bestand auch im aktuellen Berichtsjahr eine hohe Nachfrage an Beratungen zur Bundesstiftung „Mutter und Kind“. Pro Woche wurden im Berichtsjahr 2013 im Durchschnitt drei Termine zur Antragstellung für eine Beihilfe aus der Stiftung angeboten. Die Antragstellerinnen finden ihren Weg in die Beratung zumeist über eine im Vorfeld stattfindende sozialrechtliche Beratung. Da die Mittel der Bundesstiftung gegenüber staatlichen Hilfen nachrangig sind, ist in der Beratung genau zu prüfen, ob der Antragsstellerin Sozialleistungen wie etwa ALG II, Hilfe zum Lebensunterhalt oder Grundsicherung bei Erwerbsminderung sowie Mehrbedarfszuschläge oder einmalige Beihilfen zustehen. Viele Frauen und Familien erfahren erst in der sozialrechtlichen Beratung, dass sie einen Anspruch auf ergänzende staatliche Hilfen haben. Auch im Berichtsjahr 2013 zeigte sich, dass oftmals junge Schwangere (unter 25 Jahre) oder Studentinnen weiterer Unterstützung bei der Geltendmachung der Ansprüche bedürfen. Neben der Schwierigkeit, bestehende Ansprüche bei den jeweiligen Leistungsträgern durchzusetzen, fiel 2013 die häufig prekäre Wohnsituation der Klientinnen auf. Hier stehen die Beraterinnen vor der Aufgabe, die Geltendmachung der Ansprüche und die Suche nach geeignetem Wohnraum zu begleiten. Im Jahr 2013 wurden von pro familia in Frankfurt am Main 144 Anträge auf eine Beihilfe aus der Bundesstiftung gestellt. Die durchschnittliche Höhe der Beihilfe variiert je nach Anzahl der Anträge und der Höhe der Mittelvergabe durch das Diakonische Werk HessenNassau in Kassel. Die Mehrheit der Antragstellerinnen (60%) war zwischen 25 und 29 Jahre alt. 39,85 % der Antragstellerinnen besitzen die deutsche Staatsbürgerschaft. 16,67 % sind deutsche Staatsangehörige mit Migrationshintergrund und 43,75 % der Frauen besitzen eine andere Staatsangehörigkeit. Aus Frankfurt am Main stammen 89,58 % der Klientinnen. 6,25 % reisten aus dem Main-Taunus-Kreis an, ein weiterer Anteil (4,17 %) stammt aus anderen hessischen Städten, Gemeinden und Landkreisen. Die durchschnittliche Antragstellerin im Jahr 2013 war somit zwischen 25 und 29 Jahre alt, besaß eine andere als die deutsche Staatsangehörigkeit und lebte in Frankfurt am Main. Schwangerschafts- und Sozialberatung 36 6 Sexualpädagogische Angebote „Wir sind der Überzeugung, dass Kinder und Jugendliche ein Anrecht haben auf eine altersgemäße und sachliche Aufklärung über alle Fragen ihres Körpers, ihres Geschlechts und ihrer Sexualität. Aufklärung verstehen wir als Bestärkung und Begleitung sowohl des sexuellen Selbsterfahrens als auch des respektvollen Miteinanders, um Körper und Seele lustvoll zu erfüllen. Sich wohl in der eigenen Haut zu fühlen, sich als Junge und Mädchen, als Frau und als Mann positiv betrachten zu können und sich ohne schwerwiegende Konflikte mit dem jeweils eigenen wie dem anderen Geschlecht in Beziehung setzen zu können – dies und mehr sehen wir als Grundlage für ein nach Möglichkeit erfülltes (sexuelles) Beziehungsleben. … Auf dieser Grundlage sprechen wir viele verschiedene Zielgruppen an: nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch junge, ältere und alte Erwachsene, gleich welcher sexueller Orientierung, ob unbeeinträchtigt, krank oder behindert, ob rat- oder informationssuchend, ob Eltern oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kitas, Schulen, Betrieben, Vereinen, Wohngruppen und Einrichtungen der Erwachsenenbildung. Wir legen großen Wert auf unsere ständige inhaltliche und methodische Fortbildung und bilden selbst auch andere Berufsgruppen fort.“ (Sexualpädagogik in Hessen, Hrsg. pro familia Landesverband Hessen, Frankfurt am Main 2011, S. 7) Im Berichtsjahr konnten 3.995 Jugendliche und Erwachsene mit den Gruppenangeboten von pro familia erreicht werden. Der Fokus liegt auf der sexualpädagogischen Arbeit mit Schulklassen, auf Fortbildungen für Multiplikatoren und Multiplikatorinnen, auf der Teilnahme an Elternabenden in Schulen, in Kindergärten und Kindertagesstätten sowie auf Veranstaltungen in Jugendhäusern. Daneben führen die Sexualpädagogen/-pädagoginnen fortlaufende Projekte zum Thema „Sexualität“ durch. Alle Angebote von pro familia werden inhaltlich flexibel auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmt und finden je nach Anfrage in der Beratungsstelle oder vor Ort in der jeweiligen Einrichtung statt. „Liebe un-behindert“: Angebote für Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung, Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte und Beratung für Eltern Dank der Projektfördermittel vom Jugend- und Sozialamt für das Modellprojekt „Liebe unbehindert“ konnte das Beratungsangebot von pro familia für diese Zielgruppe im Berichtsjahr weiterhin deutlich ausgebaut werden. Im Rahmen der Schulklassenveranstaltungen wurden unterschiedliche Förderschulen betreut, zum Beispiel die Viktor-Frankl-Schule für Kinder mit Körper-, Lern- und Mehrfachbehinderungen, die Schule am Sommerhoffpark für hörgeschädigte Kinder sowie die Mosaik-Schule (Schule für Praktisch Bildbare). Zum fünften Mal wurde der jährliche Fachtag für die Praunheimer Werkstätten für Menschen mit geistiger Behinderung, deren Betreuer/-innen und Eltern federführend von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von pro familia durchgeführt. 80 Teilnehmer/-innen haben an dem Fachtag teilgenommen. Der Titel der Veranstaltung lautete 2013 „Flirten und so Sachen“. Ziel war die Thematisierung und Erarbeitung dessen, welche Wünsche und Bedürfnisse an die Beziehung von Menschen mit Behinderung untereinander geknüpft werden und welche Sexualpädagogische Angebote 37 Unterstützung ihnen Betreuer/-innen und Angehörige auf dem Weg zu mehr Selbstbestimmung anbieten können. In Zusammenhang mit dieser Aufgabe erhielt pro familia Frankfurt den Auftrag, alle pädagogisch wirkenden Mitarbeiter/-innen der Praunheimer Werkstätten im Rahmen von Workshops bei der Erstellung eines sexualpädagogischen Konzepts zu begleiten. Die ersten Workshops haben bereits 2012 stattgefunden, der Großteil wurde 2013 durchgeführt. Nach einer Probephase des Konzeptes ist 2014 eine dritte Workshop – Reihe zur Überprüfung und Nachbessererung geplant. Fortgesetzt wurde auch das Angebot der sexualpädagogischen Veranstaltungen für die Bewohner/-innen der Praunheimer Mühle und der Wohneinrichtung Wendelsgarten, bei der eine Pädagogin und ein Pädagoge den Frauen und Männern an ihrem Wohnort die Möglichkeit boten, sich über Themen wie Körper, Gesundheit, Verhütung, Schwangerschaft, Geburt sowie Sexualität und Beziehung zu informieren. Mit vielen Anschauungsmaterialien, Schaubildern und Filmen wurde das Interesse der Bewohner/-innen geweckt und ein intensiver Kontakt mit ihnen hergestellt. Mit dem Einsatz von Spielelementen gelang es, auch zurückhaltende Bewohner/-innen zum Mitmachen zu aktivieren. In diesem Rahmen waren darüber hinaus Einzelberatungen möglich. Auf Grund der intensiven Kontakte zu den Frankfurter Betreuungseinrichtungen werden die Sexualpädagogen und -pädagoginnen verstärkt in der sexualpädagogischen Beratung von Einzelpersonen mit Behinderung in der Frankfurter Beratungsstelle am Palmengarten angefragt. Dies gilt auch für Eltern, die telefonisch oder im Face-to-Face-Kontakt die Unterstützung von pro familia suchen. Zahlreiche weitere Fortbildungen mit dem Schwerpunkt „Sexualität und Behinderung“ fanden im Rahmen des vom Hessischen Sozialministerium geförderten Projektes „Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt“ (siehe dazu auch Seite 41, 42) statt. Im November 2012 wurde eine Steuerungsgruppe Inklusion vom Landesverband ins Leben gerufen, in der Sexualpädagogen und -pädagoginnen von pro familia Frankfurt am Main vertreten sind. In dieser Steuerungsgruppe wird ein bis Ende 2015 geplantes Programm zu Schulungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von pro familia in Hessen hinsichtlich der Arbeit mit Menschen mit Behinderung erstellt, umgesetzt und ein Fachtag zu Kinderwunsch und Behinderung auf die Beine gestellt. Eine Materialsammlung mit Modellen, Literatur, Vorträgen und Präsentationen ist zusammengestellt worden und für alle Mitarbeiter/-innen von pro familia zugänglich. pro familia Frankfurt am Main ist in diesem Jahr in dem Netzwerk „Frankfurt verbindet“ vertreten. Als Aufgabe möchte dieses Netzwerk die Zusammenarbeit von Organisationen aus den Bereichen Behinderung und Migration fördern. 6.1 Arbeitsschwerpunkte Schulklassenarbeit Im Jahr 2013 besuchten viele Schulklassen meistens im Rahmen des Sexualkundeunterrichts pro familia in den Beratungsstellen. Dies hat den Vorteil, dass die Schüler und Schülerinnen neben der inhaltlichen Beschäftigung mit dem Thema „Sexualität“ die Gelegenheit erhalten, eine Beratungsstelle „von innen“ kennen zu lernen. Außerdem können Sexualpädagogische Angebote 38 sie sich vor Ort über speziell auf sie zugeschnittene Angebote informieren. Sogenannte „Schwellenängste“ gegenüber Beratungseinrichtungen werden mit Hilfe des persönlichen Kontaktes leichter abgebaut. Zum vierzehnten Mal fand im Juni 2013 die Projektwoche „Schwellen runter“ der FriedrichEbert-Schule in Kooperation mit der IGS Nordend statt, an der pro familia regelmäßig teilnimmt und den Verband mit Informationen für Jugendliche mit Problemen bekannt macht. Weitere Schulen, die das Konzept von „Schwellen runter“ in Frankfurt am Main umsetzen, sind die Ernst-Reuter-Schule II und die IGS Herderschule. Schulklassen der vierten Jahrgangsstufe haben die Möglichkeit, an einem zweiteiligen sexualpädagogischen Projekt teilzunehmen. Schulklassen ab der sechsten Jahrgangsstufe besuchen pro familia in der Regel einmal in der Beratungsstelle. Zur alltäglichen Arbeit von pro familia mit Schulklassen gehört die Begegnung mit Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft, Sozialisation und Weltanschauung. Nach eingängiger Erfahrung finden Jugendliche in ihren Klassen prinzipiell eine Ebene, um mit dieser Vielfalt umzugehen. Diese Ebenen reichen vom Nebeneinander über gegenseitiges Aufziehen und Grüppchenbildung bis zum freundschaftlichen Miteinander. Offene Ablehnung und Aggression erleben die Sexualpädagogen/-pädagoginnen dort selten. Das jeweilige Klassenklima entscheidet grundsätzlich darüber, wie offen, interessiert und akzeptierend über die unterschiedlichen Vorstellungen von Körper, Liebe, Sexualität und Partnerschaft geredet werden kann. Dabei ergeben sich Unterschiede nicht immer durch die Zugehörigkeit zu einem anderen Kulturkreis, sondern sie bestehen genauso innerhalb der deutschen Gesellschaft. Die Mitarbeiter/-innen von pro familia regen in ihrer Arbeit nachdrücklich den Austausch über verschiedene „Sie und Er“ von Reinhold Weber Foto: Jutta Güldenpfennig Lebensentwürfe an und plädieren für die Akzeptanz des jeweils persönlichen Sexualitätsverständnisses jenseits von Nationalität, Kultur und Milieu. Dabei finden sich in der Regel mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede bei den Themen, die Jugendliche bewegen. Die Fachkräfte von pro familia vermeiden in ihrer Arbeit Wertungen und positionieren sich klar erkennbar auf der Grundlage der UNOMenschenrechtskonventionen und der Richtlinien der WHO. Außerschulische Jugendarbeit Neben der Arbeit mit Schulklassen bietet pro familia auf Anfrage sexualpädagogische Veranstaltungen in verschiedenen Einrichtungen für Kinder und Jugendliche an. Sie unterscheiden sich weniger in den Inhalten von der Arbeit mit Schulklassen als vielmehr in den Rahmenbedingungen. Häufig handelt es sich bei den Einrichtungen um Jugendzentren, sodass im Vorfeld Unklarheit in Bezug auf die Größe der Gruppe besteht. Die teilnehmenden Sexualpädagogische Angebote 39 Jugendlichen zeigen sich an den Angeboten sehr interessiert. Neben Fragen rund um „Liebe, Sexualität und Verhütung“ gibt es eine erhöhte Nachfrage zum Thema „Flirten und sich kennen zu lernen“. Für diese Einrichtungen besteht wie bei Schulklassen die Möglichkeit, den Ortsverband von pro familia Frankfurt am Main zu besuchen, um vor Ort eine Beratungsstelle und deren Beratungstätigkeit kennen zu lernen. Für die meisten Kinderund Jugendeinrichtungen ist dies jedoch aufgrund des Organisationsaufwandes und der personellen Besetzung nicht praktikabel. Die Sexualpädagogen/-pädagoginnen arbeiten mit einigen Jugendhäusern regelmäßig zusammen. Hier hat sich eine Kooperation entwickelt, durch die Jugendliche kontinuierlich die Möglichkeit erhalten, sich über die Themen Liebe, Sexualität, Partnerschaft und Verhütung zu informieren – vor allem außerhalb von Schule und Elternhaus. Im Rahmen der außerschulischen Jugendarbeit bieten wir außerdem seit Jahren Veranstaltungen für Mädchen und junge Frauen in der Jugendvollzugsanstalt III in Frankfurt am Main an. Elternabende und Elternberatung Nach wie vor ist häufig zu beobachten, dass Elternabende in Kinderläden oder Kindergärten angefragt werden, wenn es einen sogenannten „Vorfall“ gegeben hat, z. B. übergriffiges Verhalten von Kindern in Zusammenhang mit Doktorspielen bekannt geworden oder der Eindruck von auffallend sexualisiertem Spielverhalten unter Kindern entstanden ist. Deutlich spürbar ist in diesem Zusammenhang, dass Mütter und Väter verstärkt Aufsicht und Überwachung der Kinder wünschen. Dahinter steht oftmals eine durch öffentliche Medien verstärkte Verunsicherung darüber, wie Eltern ihre Kinder vor sexuell übergriffigem Verhalten anderer Kinder schützen können. Hier gilt es, den Erwachsenen deutlich zu machen, dass eine sexualfreundliche Erziehung ein wesentlicher Beitrag zur Prävention sexueller Gewalt ist. Sie soll die Kinder befähigen, ein intensives Körpergefühl zu entwickeln, ihre Empfindungen und Gefühle wahrzunehmen sowie einen sprachlichen Ausdruck dafür zu entwickeln. Indem die Kinder hierin unterstützt werden, spüren und lernen sie, dass ihre Gefühle und Grenzen ernst genommen werden. Die Fachkräfte von pro familia unterstützen Eltern sowie Pädagogen und Pädagoginnen darin, indem sie über die psychosexuelle Entwicklung informieren und anhand ihrer Fragen und Beispiele gemeinsam mit ihnen angemessene pädagogische Handlungsvorschläge entwickeln. Den Sexualpädagoginnen und -pädagogen fällt in diesem Zusammenhang oft die Rolle als Vermittelnde zwischen elterlichen Interessen und Vorstellungen einerseits sowie pädagogischen Konzepten der Fachkräfte andererseits zu. Dabei werden die Fachkräfte stets zu einer eindeutigen Stellungnahme in Bezug auf ihr sexualpädagogisches Konzept ermutigt. Dies erleichtert den Eltern, Sexualerziehung als selbstverständlichen Bestandteil des Erziehungsalltags wahrzunehmen und sich bewusst für oder gegen eine bestimmte Einrichtung zu entscheiden. Neben den häufig angefragten Elternabenden in Kindertagesstätten informieren die Sexualpädagogen/-pädagoginnen von pro familia auch Eltern von Schulkindern zu allen Sexualpädagogische Angebote 40 Fragen der Sexualerziehung. Sehr gerne in Anspruch genommen wird darüber hinaus die Möglichkeit, sich telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch beraten zu lassen. Fortbildungen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren Im Berichtsjahr 2013 waren Fortbildungsangebote für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren wieder sehr gefragt. Die meisten Fortbildungen fanden im Rahmen des Projektes „Prävention und Intervention bei sexueller Gewalt“ (siehe Seite 41f.) und des Modellprojektes „Liebe un-behindert“ statt (siehe dazu auch den gesonderten Bericht). Daneben wurden die Sexualpädagogen/-pädagoginnen vermehrt von pädagogischen Fachkräften aus den Kinderzentren der Stadt Frankfurt am Main gebucht. Studierende nutzen weiterhin gerne das Angebot von pro familia zur Berufsfelderkundung in den Beratungsstellen oder kommen als ganzer Kurs zu uns. Es hat sich bewährt, alle Fortbildungen in Vorbereitung mit den jeweiligen Institutionen auf die Gruppe der Teilnehmer/-innen detailliert zuzuschneiden. Diese Vorgehensweise bestätigt sich durch positive Rückmeldungen der Zielgruppen. Mittlerweile pflegt pro familia dauerhafte Kooperationen in diesem Fortbildungsbereich, z. B. dem Kinder- und Jugendschutz Frankfurt am Main, der Fachhochschule Frankfurt am Main, der Lebenshilfe e. V. und den Praunheimer Werkstätten. Lehrauftrag an der Fachhochschule Frankfurt am Main In Vertretung von Frau Prof. Dr. Ulrike Schmauch haben die Sexualpädagogen/pädagoginnen von pro familia im Wintersemester 2012/2013 die Lehrveranstaltung „Sexualpädagogik in Theorie und Praxis“ im Fachbereich 4, Soziale Arbeit und Gesundheit, übernommen. Das Themenspektrum dieses Lehrmoduls umfasst z. B. die Geschichte der Sexualpädagogik, Sprache, Sexuelle Bildung und Medien, Normen, Werte und Recht, sexuelle Gewalt, Sexualpädagogik für Kinder, Jugendliche und Menschen mit Behinderung. Dabei konnten die Mitarbeiter/-innen von pro familia ihren praktischen Erfahrungsschatz einbringen und die Studierenden am Ende des Semesters auf ein Praxisprojekt vorbereiten, das sie dann im Folgesemester unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Schmauch durchgeführt haben. Prävention und Intervention bei sexualisierter Gewalt“ - Kooperationsprojekt zwischen dem pro familia Landesverband Hessen und dem Hessischen Sozialministerium Im Rahmen eines Projektes hat der Landesverband von pro familia Hessen in Kooperation mit dem Hessischen Sozialministerium Fortbildungen zur Prävention sexualisierter Gewalt konzipiert. Das Projekt richtet sich an Leitungs- und Fachkräfte in Kinderheimen, Jugendwohngruppen und Einrichtungen der Behindertenhilfe in Hessen, die sich als Team weiterbilden wollen. „Das Fortbildungsangebot umfasst zwei Basismodule für alle Einrichtungen und jeweils ein spezifisches Angebot für Kinderheime, Jugendwohngruppen und Einrichtungen der Behindertenhilfe. Alle Module leisten einen Beitrag, Prävention wirkungsvoll und nachhaltig Sexualpädagogische Angebote 41 zu entwickeln und zu verankern“. (Zitat aus dem Flyer vom Landesverband pro familia Hessen, siehe Foto rechts) Die Sexualpädagogen/-pädagoginnen des Ortsverbandes von pro familia in Frankfurt haben in diesem Jahr diverse Veranstaltungen für vier verschiedene Träger der Jugend- und Behindertenhilfe durchgeführt. Die Mitarbeiter/-innen haben sich im Vorfeld intensiv zu rechtlichen Fragen professionalisiert und Kenntnisse zu Täterstrategien und Grundlagen für die Erstellung einer Einrichtungskonzeption für den Umgang mit dem Thema Sexualität erworben. Mit unterschiedlichen Seminarmethoden der Erwachsenenbildung wurden passende Konzepte gemeinsam mit den Fortbildungsteilnehmern/-teilnehmerinnen für die jeweiligen Einrichtungen zur Unterstützung beim Umgang mit dem Thema Sexualität erarbeitet. Die Teilnehmer/-innen wurden für Schlüsselsituationen, in denen Nähe und Distanz in der täglichen Arbeit eine bedeutende Rolle spielen, sensibilisiert. Aufgrund der Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt sind zahlreiche Einrichtungen auf das Fortbildungsangebot aufmerksam geworden und haben Beratung in Anspruch genommen. Mit den entsprechenden Personalkapazitäten hätten weitere Anfragen zufrieden gestellt werden können. 6.2 Fortlaufende Projekte Im Berichtsjahr 2013 hat pro familia in ihrer medienpädagogischen Tätigkeit eintägige Fortbildungen zu den Themen „Pornografie in den neuen Medien“ und Verführungen im Netz in Kooperation mit dem Jugendmedienschutz im Jugend- und Sozialamt der Stadt Frankfurt am Main durchgeführt. Das Thema Pornografie ist im Fortbildungsbereich zur Zeit sehr gefragt. pro familia engagiert sich seit vielen Jahren im Arbeitskreis „Medien Rhein-Main“. Im Berichtsjahr fand wiederum der Fachtag „re@l - medi@l - sozi@l“ statt, an dem pro familia Frankfurt am Main mitgewirkt hat. „Was heißt hier Liebe“ vom Theater Skyline „Was heißt hier Liebe“ ist ein klassisches Aufklärungsstück aus den 1970er Jahren vom Theater Rote Grütze aus Berlin. In den 1990er Jahren wurde das Drehbuch überarbeitet und in der aktuellen Form aufgeführt. Die Sexualpädagogen und pädagoginnen waren sich rasch mit dem Theater Skyline einig, dass sie mit großem Interesse bei der Drehbucherstellung mit ihrem fachlichen Know-how in Sachen Verhütung, Sexualität und jugendlichem Alltag zur Seite stehen. Am 23.08.2011 fand die Premiere des Theaterstückes statt. Seitdem werden nach Aufführungen regelmäßig sexualpädagogische Parcours von pro Sexualpädagogische Angebote 42 familia angeboten. Das Theaterstück empfehlen die Mitarbeiter/-innen von pro familia stets als Ergänzung zur sexualpädagogischen Arbeit. Im Berichtsjahr waren Sexualpädagogen und -pädagoginnen von pro familia bei zwei Theateraufführungen vertreten. Theaterstück „Nackte Fische“ vom Theater Et Zetera „Nackte Fische“ ist eine Theaterstück, dass von Jugendlichen entwickelt wurde und von Jugendlichen und jungen Erwachsenen gespielt wird. Es handelt von den Themen Identität, Schönheit, Körpergefühl und dem Aufwachsen in einer schwierigen Welt. pro familia hat das Vorprogramm des Stückes mit einem Glücksrad und Quizfragen zu dieser Thematik begleitet. Die Zusammenarbeit mit dem Theater Et Zetera soll im nächsten Jahr fortgesetzt werden. Projekt „Liebe, Lust und Leidenschaft“ Die Reihe „Liebe, Lust und Leidenschaft“ in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Verband wurde im Berichtsjahr unter dem Motto „Das zweite Date“ bereits im achten Jahr fortgesetzt. In Kooperation mit dem Bockenheimer Treff unter dem Motto „Schmetterlinge im Bauch kennen keine Altersgrenze!“ wurde der zweiteilige Kurs zum Thema „Das zweite Date“ durchgeführt. Im Kurs wurde spielerisch erprobt, wie man nach der allerersten Begegnung „die Flamme am Lodern hält“, Gespräche vertieft und für sich selbst entscheidet, ob und wie es weitergehen soll. Über zwanzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren mit viel Freude und Engagement dabei. Stets wird der Wunsch nach einer Erweiterung des Angebotes bekräftigt, die wir aus Gründen der fehlenden Personalressourcen leider noch nicht anbieten können. Unter dem Motto „Junge Liebe rostet nicht! Gekonnt flirten“ haben wir im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Gesundheit im Alter – den Jahren mehr Leben geben“ des Amtes für Gesundheit in Frankfurt einen Schnupperflirtkurs angeboten, an dem ca. 90 Seniorinnen und Senioren teilgenommen haben. Auch dieses Angebot stieß auf sehr positive Resonanz und soll wiederholt werden. Projekt „Onlineberatung“ Seit Sommer 2007 beteiligt sich der Ortsverband pro familia Frankfurt am Main e. V. mit zwei Mitarbeiterinnen aus dem Bereich Sexualpädagogik am bundesweiten Online Beratungsprojekt www.sextra.de. Die Zielgruppe der Mädchen und Jungen scheuen sich häufig, bei Problemen oder Anfragen eine Beratungsstelle aufzusuchen. Trotzdem haben die jungen Menschen viele Fragen zu den Themen „Schwangerschaft“, „Verhütung“, „Sexualaufklärung“ und „Lebensberatung“. Für Jugendliche bietet die Onlineberatung mittels der damit verbundenen Anonymität einen niedrig schwelligen Zugang, um scham- und angstbesetzte Sexualpädagogische Angebote 43 Anliegen, wie zum Beispiel Sexualität, Gewalterfahrung und auch Stress mit den Eltern oder dem Freund/der Freundin, frei äußern zu können. Das Projekt wendet sich nicht nur an Jugendliche, sondern auch an Menschen anderer Altersgruppen. Im Rahmen des Onlineprojekts kann man sich zu den relevanten pro familia Themen „Sexualität“, „Gesundheit“ und „Partnerschaft“ beraten lassen. Die jahrelange Erfahrung der Mitarbeiter/-innen des Projektes zeigt, dass Onlineberatung keine Konkurrenz zum persönlichen Kontakt, sondern eine sinnvolle Ergänzung dazu darstellt. Es werden mithilfe dieses Mediums Menschen erreicht, die ohne den schützenden Rahmen der Anonymität nicht wagen würden, eine professionelle persönliche Beratung in Anspruch zu nehmen. Die Onlineberatung von pro familia hat sich seit 1997 bundesweit zu einem der größten psychosozialen „Online-Anbieter“ entwickelt. Seit der Startphase sind die E-Mail-Anfragen auf den Websites www.sextra.de und www.sexundso.de um mehr als das 10-fache angestiegen. 6.3 Beratung für Männer „Wenn Mann nicht kann“ Die Hotline „Wenn Mann nicht kann“ existiert seit dem 17. Oktober 2000, damals wurde das Projekt von Pfizer gefördert. Sie ist ein Beratungsangebot für Männer mit sexuellen Funktionsstörungen und für ihre Partner/-innen. Mit diesem Projekt greift pro familia ein Tabuthema auf, über das nach wie vor nur ungern gesprochen wird und das oft zu unüberwindbaren Problemen in der Partnerschaft führt. Die telefonische Beratung und Information, die auf Wunsch anonym erfolgen kann, kann ein Gespräch über individuelle sexuelle Funktionsstörungen erleichtern. Die Berater von pro familia können mithilfe von fachlich fundierten Informationen und individueller Beratung unterstützend tätig werden. Die überwiegende Mehrheit stellt Fragen zum Thema „erektile Dysfunktion“. Weitere häufig angesprochene Themen sind „Sex im Alter“, „vorzeitiger Samenerguss“ und allgemeine Tipps rund um Liebesbeziehungen. Die Anrufer, die über erektile Dysfunktion sprechen, informieren sich häufig über medizinische Themenbereiche. Fragen zu Krankheiten, Operationen und Medikamenten sowie die Verträglichkeit von erektionsfördernden Mitteln im Zusammenhang mit anderen Medikamenten können hier Thema sein. Einen zusätzlichen Schwerpunkt bildet der Bereich „Erektionsstörungen aufgrund von psychischen Schwierigkeiten“. Deutlich wurde bisher, dass die Auseinandersetzung mit der eigenen Gesundheit bei Männern ein grundsätzliches Problem darstellt. Hier zeigt Sexualpädagogische Angebote 44 sich häufig Ratlosigkeit und Unkenntnis. Es mehren sich Fragen von Männern, die diverse erektionsfördernde Mittel ausprobiert haben und die aus Unzufriedenheit mit den Medikamenten an anderen Möglichkeiten interessiert sind. Ein neu aufgekommendes Thema, welches auch die Sexual- und Paarberaterinnen beobachten, ist das Problem der Lustlosigkeit in der Paarbeziehung. Zu diesem Thema wünschen sich Rat suchende Männer eher eine persönliche Beratung. Die Berater/-innen von pro familia verfügen über eine fachliche Weiterbildung in diesem Themenkomplex und sorgen für ihre ständige Weiterbildung. Sexualpädagogische Angebote 45 7 Paar- und Sexualberatung „Sexualität begleitet jeden Menschen auf vielfältige Art das ganze Leben lang. Sie ist Bestandteil unserer Persönlichkeit. Im Rahmen einer Beziehung messen die meisten Frauen und Männer der gemeinsamen Sexualität eine hohe Bedeutung bei. Umso schwieriger wird dann häufig eine Störung der partnerschaftlichen Sexualität erlebt; … Manchmal tritt die Sexualität eines Paares in den Hintergrund, weil andere Ereignisse im Leben die Aufmerksamkeit und Energie fordern, beispielsweise wenn ein Kind in die Beziehung kommt oder sich die berufliche Situation verändert. … Egal, in welchem Alter Sie stehen, ob Sie fünf, zehn oder 40 Jahre in derselben Beziehung leben, verheiratet, verpartnert oder »einfach nur zusammen« sind, die Gestaltung der partnerschaftlichen Sexualität ist eine ständige Herausforderung.“ (Quelle: Körper und Sexualität. Lustwandel. Sexuelle Probleme in der Partnerschaft. Herausgegeben vom Bundesverband von pro familia, Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung e. V., Frankfurt am Main 2005, 1. Auflage, Seite 4). Das Ziel der Paar- und Sexualberatung ist es, Menschen in ihren kommunikativen, sinnlichen und sexuellen Handlungs- sowie Erlebniskompetenzen zu stärken und zu unterstützen. Dabei sollen Ursachen und Gründe für kommunikative und/oder sexuelle Störungen verstanden und gemeinsam Lösungsmöglichkeiten erarbeitet werden. In dieser Fachgruppe arbeiten Dr. Eva Frank-Noyon (Dipl.-Psychologin) und Ina Graff (Dipl.Pädagogin) mit sexualtherapeutischen Zusatzqualifikationen. Die Beraterinnen von pro familia verfügen über zertifizierte sexualtherapeutische Weiterbildungen. Bei der Beratung kommen folgende therapeutische Verfahren zur Anwendung: Systemische Therapie Kognitive Verhaltenstherapie Sexualtherapeutische Verfahren In der Regel übersteigt eine Beratung nicht den Umfang von zehn Sitzungen. Dabei werden die ersten ein bis drei Beratungstermine als Erst- oder Orientierungsgespräche genutzt, in denen das Thema der anstehenden Beratung formuliert und eingegrenzt wird. Oftmals werden während dieser einführenden Beratungsgespräche Interventionen besprochen und durchgeführt, die bereits erste Veränderungsprozesse bewirken. Von den nachfolgend erläuterten Problembereichen können alle Paare und Menschen betroffen sein – unabhängig davon, ob sie hetero-, homo-, bi- oder transsexuell sind. Die Beratungen von pro familia richten sich an alle Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht und Sexualpräferenz. Paar- und Sexualberatung 46 7.1 Arbeitsschwerpunkte Beratung bei sexuellen Schwierigkeiten Das Angebot bezieht sich auf Beratungen bei Unterschieden in Bezug auf die (sexuellen) Erwartungen und Bedürfnisse in der Beziehung, bei Veränderung des sexuellen Lustempfindens, bei psychisch und physisch bedingten körperlichen Einschränkungen der sexuellen Erlebnisfähigkeit (z. B. Erektionsschwierigkeiten, Erregungs- und Orgasmusstörungen, Vaginismus, Dyspareunie), bei Konflikten mit der sexuellen Orientierung oder der eigenen Geschlechtsidentität, bei Ängsten und Unsicherheiten im Zusammenhang mit Sexualität, bei traumatischen sexuellen Erfahrungen und in Fällen sexualisierter Gewalt. Beratung bei Beziehungsproblemen Die Beraterinnen von pro familia Frankfurt unterstützen bei Beziehungskrisen, bei Kommunikationsschwierigkeiten, bei anstehenden oder bereits vollzogenen Trennungen, bei Fragen im Umgang mit Außenbeziehungen, Eifersucht, bei Familienkonflikten und bei persönlichen Krisen aufgrund schwieriger Lebenssituationen wie zum Beispiel sogenannter „Wochenendbeziehungen“. Kämpfe um Anerkennung Copyright Doris Kermer und Wertschätzung, Einsamkeitsgefühle in der Beziehung und schwindende Gemeinsamkeiten sind häufig genannte Gründe für einen Beratungswunsch. Schwangerschaftskonfliktberatungen Eine besondere Form der Krisenintervention stellen die Schwangerschaftskonfliktberatungen dar, bei denen sich das psychologische Gespräch nach der sozialrechtlichen Beratung immer häufiger als erwünschte Unterstützung bei der Entscheidungsfindung erweist. Beratung bei allgemeinen psychischen Schwierigkeiten Bei psychischen Schwierigkeiten, wie zum Beispiel Stimmungsveränderungen, Überforderungsgefühlen, Wiederauftauchen vergangener, belastender Erinnerungen oder anderen Veränderungen im psychischen Erleben, unterstützen die Beraterinnen von pro familia mit einem niedrigschwelligen Beratungsangebot. Hier kann die Aufklärung über Behandlungsmöglichkeiten bereits eine erste Entlastung für die/den Klientinnen/Klienten bedeuten. Handelt es sich um Schwierigkeiten im Rahmen einer psychischen Störung, welche eine engmaschigere Behandlung erfordern, verfügen die Beraterinnen über ein Paar- und Sexualberatung 47 breites Netzwerk Weiterverweisung. (Selbsthilfegruppe, Kliniken, Therapeuten, Psychiater etc.) zur Beratung bei unerfülltem Kinderwunsch In jeder siebten Partnerschaft bleibt heutzutage aufgrund unterschiedlichster Ursachen der Wunsch nach einem Kind unerfüllt. Man kann verschiedene Wege beschreiten, um mit dieser Thematik umzugehen. Die Beraterinnen von pro familia bieten einen Rahmen, in dem Für und Wider, Ängste und Belastungen rund um reproduktive Fertilitätsbehandlungen thematisiert werden können und Unterstützung für einen weniger belastenden Umgang angeboten wird. 7.2 Fortlaufende Projekte Psychologisches Beratungstelefon Einmal wöchentlich stehen die Beraterinnen von pro familia in der hoch frequentierten Telefonsprechstunde für Fragen rund um Sexualität, Partnerschaft und psychische Schwierigkeiten zur Verfügung. Neben ersten Hilfestellungen zum Verständnis und einem besseren Umgang mit genannten Themen schlagen die Paarberaterinnen ggf. eine weitergehende Beratung vor. Im Rahmen des Gesprächs werden Termine zur Sexual- und Paarberatung vereinbart oder an eine problemspezifischere Anlaufstelle weitervermittelt. 7.3 Mediation Mediation bedeutet Vermittlung bei einem Konflikt durch eine dritte, neutrale Person. Bei Trennung und Scheidung werden oft eine Reihe von Entscheidungen notwendig: Eltern verständigen sich für die betroffenen Kinder über Aufenthalt, Betreuung, Kontakte, gemeinsame Ferien u. a. Die Partner/-innen brauchen Regelungen für wirtschaftliche Fragen, beispielsweise zum Unterhalt, zum Zugewinn, bei der Aufteilung des gemeinsamen Vermögens, bei Schulden, zum Hausrat, zur Nutzung der Ehewohnung. In der Mediation wird es möglich, mit Hilfe einer neutralen Person im direkten Gespräch miteinander eigene Entscheidungen zu entwickeln und verbindlich zu beschließen. Mediatoren sind Fachleute im Verhandeln. Sie helfen den Parteien, Störungen in der Kommunikation zu überwinden, Interessen und Bedürfnisse gründlich zu klären und eine kreative Lösung zu finden, die den beiderseitigen Vorstellungen von Fairness gerecht wird. Allgemeine Rechtsinformationen sind möglich, aber parteiliche Rechtsberatung findet in der Mediation nicht statt, sie bleibt Anwaltssache. Mediation spart Kosten, da Gerichtsverfahren meist teurer sind. Für ein Scheidungsverfahren braucht man weniger Geld, wenn die Streitfragen zuvor verbindlich in einer Mediation geklärt wurden. In Kooperation mit dem Institut für Konfliktberatung und Mediation (IKOM) vermittelt pro familia qualifizierte Mediatorinnen und Mediatoren, die bei Anfragen weiterhelfen können. Paar- und Sexualberatung 48 8 Medizinische Beratung In den vier Frankfurter Beratungsstellen bieten zwei Ärztinnen Beratung zu den Arbeitsschwerpunkten Familienplanung und Verhütungsmittel, Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit sowie viele Themen rund um Sexualität und Frauengesundheit an. pro familia kooperiert mit medizinisch-fachlichen Institutionen, z. B. mit dem Amt für Gesundheit der Stadt Frankfurt am Main, Abteilung für Sexual Transmitted Infections (STI), mit der Universitätsklinik Frankfurt am Main, der HIV-Ambulanz, der Deutschen Krebsgesellschaft, und niedergelassenen Ärztinnen sowie Ärzten. Darüber hinaus besteht ein regelmäßiger Austausch mit den gesetzlichen Krankenkassen zur Planung und Durchführung von Projekten im Präventionsbereich. Für viele Menschen sind zusätzliche Beratungen zu ihrer Erkrankung und deren Behandlung unabdinglich. In ausführlichen Gesprächen werden verschiedene Therapieoptionen auch zu den gängigen schulmedizinischen Therapiekonzepten sowie zu alternativen Behandlungsmethoden aufgezeigt. Die Rat suchenden Frauen und Männer werden durch umfassende Informationen in die Lage versetzt, eigenverantwortliche Entscheidungen zu treffen. Das Angebot von pro familia spricht unterschiedliche Altersgruppen an: Jugendliche (ab ca. zwölf Jahren) bis zur Generation der Älteren und Alten. Die am stärksten vertretene Altersgruppe befindet sich in der Lebensphase der Fruchtbarkeit von der Pubertät bis zu den Wecheljahren. 8.1 Arbeitsschwerpunkte Familienplanung und Verhütungsmittelberatung In den ärztlichen Sprechstunden gehört die Verordnung von Verhütungsmitteln wie die Antibabypille, das Verhütungspflaster und der Verhütungsring, die Dreimonatsspritze sowie die „Pille danach“ zum Beratungsalltag. Die „Pille“ bereitet seit ihrer Zulassung 1960 den Frauen und Paaren den Weg in eine unabhängige Sexualität, losgelöst von der Angst, ungewollt schwanger zu werden. 53 Jahre später gehört sie nun fast selbstverständlich zur selbstbestimmten Lebens- und Familienplanung junger Menschen bzw. Paare. Die Trennung von Sexualität und Fortpflanzung wurde Realität. Darüber hinaus leisten die Ärztinnen von pro familia mittels Informationen zu Verhütungsmitteln, die den Barrieremethoden zuzurechnen sind (wie bspw. das Caya- und Omniflex- Diaphragma, FemCap™, lea®contraceptivum), und deren Anpassung seit vielen Jahren einen wesentlichen Beitrag zum Kennen lernen von nicht hormonellen Verhütungsmethoden. Interessierte Frauen werden ausführlich in der Anwendung angeleitet und können die gewählte Methode zu Hause ausprobieren. Diese zusätzlichen Möglichkeiten zur Verhütung fragen verstärkt junge Frauen an, die Alternativen zu hormonellen Verhütungsmethoden suchen. Ausführliche Beratungen zur „Natürlichen Familienplanung“ (NFP) werden im Rahmen der allgemeinen Beratung zu Verhütungsmethoden auch bei möglichem Kinderwunsch berücksichtigt. Auf Grund der geänderten Finanzierung von Verhütungsmitteln und bei stetig steigenden Preisen der „Pille“ (der hormonellen Verhütung) hat sich für viele Frauen eine Medizinische Beratung 49 zusätzliche finanzielle Belastung ergeben; z. B. werden ehemaligen Sozialhilfeempfängerinnen, die nun ALG II beziehen, keine Kosten für die Pille und die Spirale erstattet. Sterilisationen sowohl bei der Frau als auch beim Mann sowie bei abgeschlossener Familienplanung werden ebenfalls nicht von den Krankenkassen übernommen. Viele Beratungen zur Familienplanung müssen daher diese finanziellen Aspekte verstärkt berücksichtigen, um einem Anstieg der ungewollten Schwangerschaften entgegenzuwirken. Bei der Beratung zu postkoitalen Verhütungsmethoden und bei deren Verordnung ist vor allem die „Pille danach“ als Nachverhütung gefragt. Der Bekanntheitsgrad dieser Methode ist durch breit angelegte Öffentlichkeitsarbeit von pro familia bundesweit angestiegen. Die „Spirale danach“ wird vor allem von Frauen nachgefragt, bei denen die Spirale als dauerhafte Verhütungsmethode in die nähere Auswahl fällt. Beratungen zu Sterilisation bei Frauen oder Männern (Vasektomie) betreffen vor allem Menschen mit abgeBeratungszimmer der Ärztinnen mit gynäkologischem Stuhl schlossener Familienplanung Foto: Jutta Güldenpfennig oder beim Auftreten bestimmter Krankheiten. Wesentliche Inhalte der Beratungen beziehen sich auf Fragen, die medizinische und psychische Aspekte aufgreifen, auf die Operationstechnik und dabei eventuell auftretende Gefahren, auf Möglichkeiten der Refertilisierung und diesbezüglich auf Vermittlung von Adressen erfahrener Fachärztinnen/-ärzte. Schwangerschaft, Pränataldiagnostik, Geburt und Stillzeit Die Ärztinnen von pro familia beraten Schwangere zu körperlichen und seelischen Veränderungen Ernährung, Verhalten während der Schwangerschaft, geben Informationen zur Vorbereitung auf die Geburt, die Stillzeit und zur Phase danach. Medizinische Fragen, z. B. zur Medikamenteneinnahme in der Schwangerschaft oder zu vorgeburtlichen Untersuchungen, die im Rahmen der Schwangerenvorsorge möglich bzw. nötig sind, werden beantwortet. Viele Frauen bzw. Paare sind verunsichert und nicht ausreichend über die möglichen Untersuchungen und Angebote der Pränataldiagnostik sowie deren Vor- und Nachteile informiert. Darüber hinaus leisten die Ärztinnen Unterstützung bei der Vorbereitung auf die Geburt wie auch in der Zeit der Neufindung und -orientierung nach der Geburt. Wichtige Themen in dieser Phase sind u. a. das Erlebnis der Geburt, das Verhältnis zum Partner bzw. die Paarbeziehung, die Entwicklung des Säuglings und dessen medizinische Betreuung. Die Ärztinnen nehmen regelmäßig am Arbeitskreis sowie am Qualitätszirkel niedergelassener Ärzte und Ärztinnen zu Pränataldiagnostik in Frankfurt am Main teil. Medizinische Beratung 50 Aufgrund vielfältiger bzw. unterschiedlicher Ursachen bleibt in Deutschland nahezu jede siebte Parnerschaft ungewollt kinderlos. Heutezutage sind die diagnostischen und Behandlungsmöglichkeiten hierzu vielfältig. Die Ärztinnen von pro familia beraten Paare zu Fragen in Bezug auf ungewollte Kinderlosigkeit. Sie kooperieren mit dem Beratungsnetzwerk Kinderwunsch Deutschland (BKID), einem bundesweiten Zusammenschluss von Beratern und Beraterinnen, die zum Thema „unerfüllter Kinderwunsch“ unabhängige psychosoziale Beratungen anbieten. Hier werden Fortbildungen organisiert, Standards sowie Beratungsrichtlinien erarbeitet und Diskussionen sowohl über gesellschaftspolitische Ursachen und Auswirkungen ungewollter Kinderlosigkeit als auch über eine gesundheitliche Prävention zur Vorbeugung von Fertilitätsstörungen geführt. Darüber hinaus kooperiert pro familia mit den reproduktionsmedizinischen Zentren in Frankfurt am Main. Ratsuchende werden fundiert zu ihren jeweiligen Fragen und Problemstellungen informiert. Medizinische und psychosoziale Aspekte werden in den Beratungen zu unerfülltem Kinderwunsch und den reproduktionsmedizinischen Möglichkeiten thematisiert und besprochen. Begleitend zu der medizinischen Behandlung benötigen viele Ratsuchende eine Unterstützung als Paar, Frau oder Mann in einer psychisch belastenden Situation. Sexualität, Sexualmedizin, Sexualberatung Der Themenbereich „Sexualität“ greift in jede der angebotenen Arbeitsschwerpunkte. Ein Fokus ärztlicher Beratung liegt auf der Beratung zu Sexualität und Fruchtbarkeit. Je nach Lebenssituation ist das Interesse auf eine Schwangerschaftsverhütung, auf die Thematik „unerfüllter Kinderwunsch“ und reproduktionsmedizinische Behandlung, auf Sexualität nach der Geburt eines Kindes, auf körperliche Veränderungen im Alter oder bei chronischen Erkrankungen (wie z. B. Krebserkrankungen, Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Rheuma etc.), auf Sexualität nach Operationen oder bei chronischen Schmerzen und auf eine Dauermedikation gerichtet. Sexualmedizin beschäftigt sich als Teilgebiet der klinischen und ambulanten Medizin mit allen Aspekten, die der Erhaltung und Förderung der sexuellen Gesundheit des Einzelnen bzw. des Paares dienen. Frauengesundheitsthemen Die Ärztinnen von pro familia Frankfurt am Main sind seit 2005 als MammaCare®Beraterinnen zertifiziert. Seit 2006 werden hierzu Kurse zur Brustselbstuntersuchung nach der MammaCare®-Methode in Frankfurt am Main angeboten. Die Rezertifizierung erfolgte 2012 für beide Ärztinnen. Bei Veranstaltungen zu diesem Thema werden einleitend die Anatomie und Physiologie der Brust sowie die hormonellen und zyklischen Einflüsse auf die Brust erklärt. Anschließend erfolgt die Untersuchung an einem Brustmodell aus Silikon, in welchem eingearbeitete Knoten zu ertasten sind, um daraufhin das systematische Abtasten der eigenen Brust unter Anleitung zu erlernen. Das Angebot findet in Kooperation mit der Volkshochschule Frankfurt am Main statt. Die Ärztinnen von pro familia machen sehr junge Mädchen und Frauen auf die Brustselbstuntersuchung aufmerksam und motivieren sie zur Teilnahme an den Kursen. Viele Kassen übernehmen in der Zwischenzeit die Gebühren für Medizinische Beratung 51 die MammaCare® Kurse. Die Arztinnen von pro familia bieten regelmäßig Telefonberatungen zum Mammografie-Screening an und informieren dazu in den ärztlichen Sprechstunden. Das Mammografie-Screening-Zentrum an der Alten Oper in Frankfurt am Main startete im Frühjahr 2007 die qualitaiv hoch angesetzte Mammografie-Reihenuntersung für Frauen vom 50. bis zum 69. Lebensjahr. In Einzelberatungen und bei Informationsveranstaltungen für Frauengruppen wird über häufig auftretende gynäkologische Erkrankungen wie Endometriose, Myome, Zysten oder das polyzystische Ovarialsyndrom (PCO) informiert. Diese Erkrankungen können u. a. Ursache für Schmerzen, Blutungsstörungen oder ungewollte Kinderlosigkeit sein. An dieser Stelle werden bei Bedarf Therapieoptionen, neue Entwicklungen bei Therapiekonzepten näher besprochen und an niedergelassene Spezialistinnen sowie Spezialisten oder an Kliniken weiter vermittelt. Informationen zu gynäkologischen Operationen, z. B. bei der Notwendigkeit einer Gebärmutterentfernung, oder zu möglichen alternativen Therapien werden häufig angefragt. Im Rahmen der Beratungstätigkeit ist ein großes Interesse an Informationen zu sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten zu verzeichnen, z. B. zur Bedeutung von Chlamydienoder HPV-Infektionen, in Zusammenhang mit ungewollter Kinderlosigkeit oder in Form von Fragen zum Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten generell. Seit April 2008 führt pro familia auch das gesetzlich vorgeschriebene Chlamydien-Screening bei Frauen bis zum 25. Lebensjahr durch. Seit Herbst 2006 ist die Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV) in Deutschland zugelassen und wird von der ständigen Impfkommission (STIKO) für 12- bis 17-jährige Mädchen empfohlen. Das führte zu einem großen Informationsbedarf bei Jugendlichen, bei Mädchen, Jungen und bei deren Eltern, bei Pädagogen und Pädagoginnen. Viele Menschen sind aufgrund offener Fragen in Bezug auf den Nutzen der Impfung verunsichert. pro familia hat den Beratungsbedarf aufgegriffen und informiert kritisch zu den neuesten wissenschaftlichen Untersuchungsergebnissen. Zum Themenkomplex „Wechseljahre“ der Frau besteht nach wie vor unverändert ein großer Informationsbedarf, vor allem werden in den Beratungen Fragen zu möglichen sowie bereits aufgetretenen Beschwerden und deren Therapie, zur Hormonersatztherapie, zu deren Risiken und alternativen Behandlungsmöglichkeiten besprochen. Rat suchende Frauen sollen mit Hilfe von umfassenden Informationen in die Lage versetzt werden, eine individuelle und für sie passende Entscheidung zu treffen. Weitere häufige Fragen betreffen die Osteoporose, das Osteoporoserisiko, Blasenschwäche, Harn- und Stuhlinkontinenz sowie die Sexualität im Alter. Die Beratungskompetenz der Ärztinnen wird durch regelmäßige Fort- und Weiterbildungen sowie durch Teilnahme an Fachtagungen (auch interdisziplinär) weiterentwickelt und optimiert. Ärztinnen von pro familia bieten zu allen oben genannten Themen in Bezug auf Frauengesundheit ein medizinisches Beratungstelefon an, das jeweils donnerstags von 12.00 bis 13.00 Uhr telefonisch unter (069) 30 20 17 bzw. am Freitag von 12.00 bis 13.00 Uhr unter (069) 46 81 46 zu erreichen ist. Die telefonische Sprechstunde für Frauen bzw. Paare mit körperlicher und geistiger Behinderung findet jeweils dienstags zwischen 12.00 und 14.00 Uhr unter der Telefonnummer (069) 90 744 744 statt. Medizinische Beratung 52 8.2 Fortlaufende Projekte Beratung für Migrantinnen und sozial benachteiligte Menschen pro familia bietet Beratungen im Rahmen der Gesundheitsprävention zu Themen der Frauengesundheit an, u. a. für Migrantinnen aus der Türkei in Zusammenarbeit mit einer Türkisch sprechenden Diplompädagogin bzw. mit einer dolmetschenden Fachkraft vor Ort an. In Frankfurt am Main hat ca. jede dritte Frau einen Migrationshintergrund oder ist Migrantin. Es wird nach wie vor ein steigender Bedarf an Angeboten für diese Bevölkerungsgruppe erwartet. Armut kann als Risiko für die Gesundheit von Kindern, Frauen und Männern in wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen angesehen werden. Um diesem Umstand entgegenzuwirken, unterstützt pro familia mittels niedrig schwelliger Angebote und Informationen die Ratsuchenden darin, ihre Gesundheit zu erhalten und zu fördern. Kontakte und Vernetzungen mit Institutionen, Ärzten und Ärztinnen sowie dem Amt für Gesundheit der Stadt Frankfurt am Main werden kontinuierlich gepflegt. pro familia steht in enger Zusammenarbeit mit diversen regionalen Vereinen und Einrichtungen, die mit und für Migrantinnen aktiv werden sowie Angebote in Frankfurt und im Main-Taunus-Kreis entwickeln. pro familia Frankfurt am Main ist Mitglied im Arbeitskreis Migrantinnen. Im Herbst 2008 gründete sich ein Zusammenschluss von Organisationen, Vereinen und Institutionen auf Landesebene, in dem pro familia mitarbeitet. Projekt „Ich mach´ mit!“ Ziel des Mitte 2008 gestarteten Projektes „Ich mach´ mit! Informationsveranstaltungen zu Brustkrebs und Brustselbstuntersuchungen“ ist eine optimierte Aufklärung zu Prävention und Früherkennung von Brustkrebs sowie eine Verbesserung des Zugangs zum Gesundheitssystem für alle gesellschaftlichen Schichten. Das Projekt richtet sich im Besonderen an Frauen aus bildungsfernen Lebenswelten und an diejenigen, bei denen durch sprachliche Hürden Kontaktängste gegenüber Ärztinnen und Ärzten sowie in Bezug auf andere Einrichtungen des Gesundheitssystems bestehen. Jugendsprechstunde und Telefon-Hotline Mit großem Interesse wird das Angebot der offenen Jugend- und der ärztlichen Sprechstunde angenommen, zu denen Jugendliche und junge Frauen die Beratungsstellen der pro familia konsultieren. Für viele junge Mädchen ist die erste gynäkologische Untersuchung mit Ängsten verbunden, die durch aufklärende Gespräche sowie eine anschauliche Demonstration des Untersuchungsablaufs am gynäkologischen Stuhl oder auch anhand von plastischen Modellen ausgeräumt werden können. Im Rahmen dieser Untersuchung werden die Bedeutung der Brustselbstuntersuchung und die Angebote zur Selbstuntersuchung zum besseren Kennen lernen des eigenen Körpers thematisiert. Weitere Themen sind Menstruationsbeschwerden, Zyklusunregelmäßigkeiten, Jungfernhäutchen, Fruchtbarkeit, Verhütung, sexuell übertragbare Krankheiten, Partnerschaft sowie die Entwicklung des eigenen Körpers in der Pubertät. Medizinische Beratung 53 8.3 Kooperationsprojekt „Frau sein mit Behinderung“ In Kooperation mit dem CeBeeF (Club Behinderter und ihrer Freunde) e. V. Frankfurt am Main bietet pro familia seit 1998 spezielle ärztliche Sprechstunden für Frauen mit körperlicher und/oder geistiger Behinderung an. Dieses in der Bundesrepublik einmalige Projekt wird von der Stadt Frankfurt am Main mit öffentlichen Mitteln unterstützt. Ziel des Projektes ist, eine gleichberechtigte Teilhabe an allen gesellschaftlichen Bereichen des Lebens, vor allem bei der Gesundheitsversorgung, zu erreichen. Zielgruppe des Projektes „Frau sein mit Behinderung“ sind behinderte Frauen und Paare bzw. Jugendliche, die Gynäkologischer Behandlungsstuhl und Hebelifter Fragen zu Partnerschaft, SexuaFoto: Jutta Güldenpfennig lität, Gesundheit, Familienplanung und zum Kinderwunsch haben. Nach wie vor unterliegen die Themen „Sexualität“, „Verhütung“, „Behinderung und Kinderwunsch“ im Kontext ihrer Erkrankung einem großen Tabu. Deshalb setzt sich pro familia gezielt dafür ein, dass Menschen mit Behinderung die Möglichkeit erhalten, um sich mit diesen Themen in einem geschützten Rahmen auseinanderzusetzen. Die Gesamtzahl der Ratsuchenden in der Behindertensprechstunde lag im Berichtsjahr bei 333 Personen. Das Alter der Mädchen und Frauen mit Behinderung bewegt sich zwischen 11 und 80 Jahren. Im Rahmen des Kooperationsprojektes „Frau sein mit Behinderung“ führen die Ärztinnen von pro familia regelmäßig gemeinsame Veranstaltungen mit dem CeBeeF durch (siehe 9.1 Sonderveranstaltungen). Der Themenkomplex „Sexualität und Behinderung“ wird zunehmend nachgefragt. Aus diesem Grund bieten eine Ärztin und eine Sozialpädagogin von pro familia Frankfurt am Main e. V. seit August 2013 zusätzlich ein Beratungstelefon für Menschen mit Behinderung und Migrationshintergrund an. Dieses findet jeweils donnerstags von 13:30 Uhr bis 14:30 Uhr unter der Telefonnummer (069) 46 81 46 statt. Das medizinische und sozialpädagogische Fachpersonal berät zu den Themen „Behinderung, Alter, Gesundheit, Schwangerschaft und Sexualität“ außer auf Deutsch je nach Bedarf in den Sprachen Türkisch, Kurdisch, Englisch und Rumänisch. Darüber hinaus besuchen die Ärztinnen diverse Wohn- und Behinderteneinrichtungen in Frankfurt am Main, um sich einen Über- bzw. Einblick zu verschaffen, unter welchen Bedingungen betroffene Frauen leben, und um das Projekt „Frau sein mit Behinderung“ in einem größeren Umfeld publik zu machen. Medizinische Beratung 54 Modellprojekt: „Geburtsvorbereitung für Frauen und Paare mit Behinderung“ Der Geburtsvorbereitungskurs für Frauen und Paare mit körperlicher und/oder geistiger Behinderung entstand vor zwei Jahren im Rahmen des Kooperationsprojektes „Frau sein mit Behinderung“ zwischen pro familia Frankfurt und dem CeBeeF Frankfurt. Er wird von einer Ärztin von pro familia und einer Bodybliss Bewegungstrainerin, selbst Rollstuhlfahrerin und Mutter einer kleinen Tochter, geleitet. Die Kurse umfassen jeweils ein Vorgespräch, acht Geburtsvorbereitungsabende und ein Nachtreffen mit den Babys. Auf diese Weise konnten sowohl die individuellen, spezifischen Bedürfnisse der Schwangeren als auch des Paares in einem geschützten Rahmen besprochen werden, die aufgrund ihres Handicaps zu berücksichtigen sind. Beim Bodybliss handelt es sich um ein sanftes Bewegungstraining. Der Körper wird fein und sinnlich zur Musik bewegt. Die Beziehung des Paares während der Schwangerschaft und nach der Geburt war ebenfalls Thema des Kurses. Die werdenden Väter tauschten sich an einem der Kursabende mit einem männlichen Berater von pro familia aus. Maximal vier schwangere Frauen oder Paare können an dem Kurs teilnehmen. Die Kurstermine sind dienstags von 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr in der Beratungsstelle von pro familia, Palmengartenstraße 14, in Frankfurt am Main angesetzt. Seit Herbst 2011 findet auch ein Rückbildungskurs für Frauen mit Behinderung ebenfalls in Kooperation mit dem CeBeeF statt, der sich aufgrund der Nachfrage bzw. dem Wunsch der Geburtsvorbereitungsteilnehmerinnen ergab. Neben der Rückbildungsgymnastik und dem Bodyblisstraining stehen u. a. aktuelle Fragen zur Kinderentwicklung, Schlaf, Impfungen, Stillen bzw. Flaschenernährung, Paarthemen sowie Betreuungsmöglichkeiten, Hilfen etc. im Vordergrund. Die Kurstermine finden dienstags von 18:00 Uhr bis 20:00 Uhr in der Palmengartenstraße 14 in Frankfurt am Main statt (siehe auch gesonderter Bericht für das Projekt „Liebe un-behindert“). Medizinische Beratung 55 9 Öffentlichkeitsarbeit 9.1 Sonderveranstaltungen Im Folgenden ist eine Auswahl der Veranstaltungen aufgelistet, die die Mitarbeiter/-innen von pro familia 2013 angeboten haben: Januar bis Dezember 13 Frauengruppen zu diversen Frauengesundheitsthemen wie Pubertät, Verhütung, Wechseljahre, Brustgesundheit bei verschiedenen Frankfurter Organisationen und Verbänden Januar bis Dezember 13 MammaCare® - Kurse bei pro familia in Kooperation mit der VHS Frankfurt 16.01.13 „Junge Liebe rostet nicht! Gekonnt flirten“, Schnupperflirtkurs im Rahmen der Reihe „Gesundheit im Alter – den Jahren mehr Leben geben“ im Amt für Gesundheit Frankfurt am Main 05.02.13 Mädchengruppe im Rahmen des Modellprojektes „Liebe un-behindert“ 11.03.13 Fachtag „Flirten und so Sachen“ in Kooperation mit den Praunheimer Werkstätten für Menschen mit Behinderung, Angehörige und Fachpersonal in den „Hoffmanns Höfen“, Frankfurt am Main 05.04.13 Informationsveranstaltung zu Familienplanung und Verhütungsmethoden bei „FIM – Frauenrecht ist Menschenrecht“ in Frankfurt am Main 23.04.13 „Lauter Frauenleben - Ein Dialog“, Veranstaltung mit dem CeBeeF Frankfurt am Main e. V. 24.04.13 Teilnahme am Fachmarkt „Frühe Hilfen“ im Saalbau Griesheim im Rahmen des Schwangerenarbeitskreises Frankfurt am Main 08.05.13 Vortrag „Flirten 50 plus“ für die Regionalparks Silverstars im Jobcenter Pforzheim 10.05.13 Informationsveranstaltung zum Thema „Älter werden und Frauengesundheit“ bei „FIM – Frauenrecht ist Menschenrecht“, Frankfurt am Main 17.05.13 Informationsveranstaltung zu Familienplanung und Verhütungsmethoden bei „FIM – Frauenrecht ist Menschenrecht“, Frankfurt am Main 22.05.13 Interview „Neue Presse“ zur Sprechstunde für Frauen mit Behinderung 08.06.13 Stand mit Glücksrad am Stadtteilfest Brückenstraße in Frankfurt am Main 11.06.13 Informationsstand auf dem „Markt der Möglichkeiten“ im Rahmen von „Schwellen runter“ an der Friedrich-Ebert-Schule, Frankfurt am Main 21.06.13 Vortrag „Sexualität und Behinderung“ für das Fachpersonal des Sozialpädiatrischen Zentrums im Klinikum Frankfurt am Main-Höchst 25.06.13 Informationsveranstaltung zu Familienplanung und Verhütungsmethoden bei „FIM – Frauenrecht ist Menschenrecht“, Frankfurt am Main 26.07.13 Geburtsvorbereitungsnachtreffen für Paare mit Behinderung und ihren Kindern Öffentlichkeitsarbeit 56 03.09.13 08.09.13 11.09.13 13.09.13 18.09.13 25.09.13 07.10.13 21.10. bis 26.10.2014 MammaCare® - Kurs für Frauen mit Behinderung/Kooperation mit dem CeBeeF Frankfurt am Main e. V. Teilnahme an der 8. Familienmesse im Rahmen des „Frankfurter Bündnis für Familien“ in Frankfurt am Main „Runder Tisch“ mit niedergelassenen Gynäkologen/Gynäkologinnen zum Thema „Mifegyne“ beim pro familia Ortsverband Frankfurt am Main e. V. Informationsstand von pro familia bei “Power am Tower” in Frankfurt Bornheim Vortrag der Rechtsanwältin Reinarz zum „Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für unter Dreijährige“ beim pro familia Ortsverband Frankfurt am Main e.V. Informationsstand von pro familia beim „Race for the cure” in Frankfurt am Main MammaCare® - Kurs in Kooperation mit der VHS Frankfurt am Main Sexualpädagogische Veranstaltung in Antalya/Türkei in Kooperation mit dem Internationalen Bund (IB) zum Thema „Sexualität und Behinderung“ 29.10.13 bis 31.10.13 Sexualpädagogisches Vorprogramm zum Theaterstück „Nackte Fische“ des Theaters et zetera im Theater Landungsbrücken, Frankfurt am Main 10.11.13 Informationsveranstaltung/Projekt „Mit Sicherheit verliebt“ der Medizinstudenten an der Universitätsklinik Frankfurt am Main 25.11.13 Informationsveranstaltung zu Schwangerschaft, frühe Hilfen und Verhütung im Familiencafé der evangelischen Familienbildung, Frankfurt-Höchst. 28.11.13 Informationsveranstaltung „Von der Pubertät bis zu den Wechseljahren“ bei „FIM – Frauenrecht ist Menschenrecht“, Frankfurt am Main Öffentlichkeitsarbeit 57 9.2 Presseberichte Quelle: Amt für Gesundheit, Stadt Frankfurt am Main, 16.01.2013 Veranstaltungsreihe „Gesundheit im Alter – den Jahren mehr Leben geben“, Seite 7 Öffentlichkeitsarbeit 58 Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.01.2013, Nr. 15, Seite 47 Öffentlichkeitsarbeit 59 Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.02.2013, Nr. 38, Seite 34 Quelle: Frankfurter Rundschau, 01.03.2013, 69. Jahrgang, F12 Öffentlichkeitsarbeit 60 Quelle: Frankfurter Neue Presse, 07.03.2013, Seite 16 Öffentlichkeitsarbeit 61 Quelle: Journal Frankfurt, The Body Book 2013, Seite 150-151 Öffentlichkeitsarbeit 62 Quelle: Programmheft Aktion Mensch, Gespräch am 26.04.2013 mit pro familia über den Film „Rachels Weg“. Das inklusive Filmfestival vom 25.04. bis 28.04.2013 Öffentlichkeitsarbeit 63 Quelle: Stadtführer für Menschen mit Behinderung, Ausgabe 2013/2014, Seite 218 Öffentlichkeitsarbeit 64 Quelle: Frankfurter Rundschau, 69. Jg., Nr. 154, 06./07.07.2013, Seite 45 Öffentlichkeitsarbeit 65 Workshop 5 „Sex inclusive“ von pro familia am 08.07.2013 im Haus der Jugend Öffentlichkeitsarbeit 66 Quelle: Höchster Kreisblatt, 08.07.2013, Seite 19 Öffentlichkeitsarbeit 67 Quelle: Lisa, Nr. 43/16.10.2013, „Wie kann ich meine Kinder davor schützen?“, Seite 20-21 Öffentlichkeitsarbeit 68 Quelle: Sexualpädagogische Veranstaltung in Antalya/Türkei „Sexualität und Behinderung“ vom 21.10.2013 bis 26.10.2013 Öffentlichkeitsarbeit 69 Quelle: theater et zetera, Aufführung am 29.10.2013 unter pädagogischer Mitwirkung von pro familia Frankfurt am Main e. V. Öffentlichkeitsarbeit 70 10 Anhang 10.1 Beratungsstellen und Öffnungszeiten Frankfurt-Innenstadt Palmengartenstraße 14 60325 Frankfurt am Main Telefonisch erreichbar unter: 069 90 744 744 Mo. – Do.: 09:00 – 18:00 Uhr Fr.: 09:00 – 13:00 Uhr Sprechstunde für Frauen mit Behinderung Mi.: (Terminsprechstunde) 11:00 – 15:00 Uhr Ärztliche Sprechstunde: Mo.: Mi.: 12:00 – 14:00 Uhr 15:00 – 17:00 Uhr Offene Jugendsprechstunde: Di.: 14:00 – 16:00 Uhr Frankfurt-Bornheim Rendeler Straße 37 60385 Frankfurt am Main Telefonisch erreichbar unter: 069 46 81 46 Mo., Do., Fr.: 09:00 – 12:00 Uhr Di.: 10:00 – 13:00 Uhr Do.: 15:00 – 18:00 Uhr Ärztliche Sprechstunde: Do.: Fr.: Frankfurt-Höchst Im Klinikum Höchst, Raum A-5.116 Gotenstraße 6-8 65929 Frankfurt am Main Telefonisch erreichbar unter: 069 30 20 17 Mo., Di., Do., Fr.: Di.: Do.: 09:00 – 12:00 Uhr 16:00 – 19:00 Uhr 15:00 – 19:00 Uhr Ärztliche Sprechstunde: Di.: 12:00 – 14:00 Uhr Frankfurt-Preungesheim Wegscheidestraße 58 60435 Frankfurt am Main Ärztliche Sprechstunde: Telefonisch erreichbar unter: 069 540 01 46 Anhang Mi.: 16:00 – 18:00 Uhr 09:00 – 12:00 Uhr 14:00 – 16:00 Uhr 71 10.2 Mitarbeiter/-innen von pro familia Frankfurt am Main Erstkontakt Melanie Brugger, Rechtsanwaltsgehilfin Eva Stieniczka, Arzthelferin Oliwia Szymanik, Bürokraft Sozialberatung Sunay Caliskan, Diplom-Pädagogin Sandra Christen, Diplom-Sozialarbeiterin Solmaz Ciahmecoun, Diplom-Pädagogin (bis 10/2013) Elif Donat-Sinci, Diplom-Sozialpädagogin Anne Fey, Diplom-Pädagogin Cornelia Hahn, Diplom-Sozialarbeiterin Christel Schütte, Diplom-Pädagogin Medizinische Beratung Ilona Fritschi, Ärztin Hannelore Sonnleitner-Doll, Ärztin Arzthelferin (Sprechstunde für Menschen mit Behinderung) Eva Stieniczka, Arzthelferin Paar- und Sexualberatung Dr. Eva Frank-Noyon, Diplom-Psychologin Ina Graff, Diplom-Pädagogin, systemische Beraterin Sexualpädagogik Ina Graff, Diplom-Pädagogin Claudia Hohmann, Diplom-Pädagogin Kerstin Mechthold, Diplom-Soziologin Dieter Schuchhardt, Diplom-Pädagoge Werner Szeimis, Diplom-Pädagoge Beratung für Männer Dieter Schuchhardt, Diplom-Pädagoge Werner Szeimis, Diplom-Pädagoge Anhang 72 Geschäftsstelle/Verwaltung Jutta Güldenpfennig, Geschäftsführerin, M. A. Petra Emelius, Verwaltung, Bürokauffrau Jürgen Schüßler, Elektriker Bankverbindung pro familia Ortsverband Frankfurt am Main e. V. Bank für Sozialwirtschaft BLZ 550 205 00 (BIC: BFSWDE33MNZ) Kontonummer: 70 717 00 (IBAN: DE74 550 205 00 000 707 17 00) 10.3 Der ehrenamtliche Vorstand Heike Langfeld, Diplom-Verwaltungswirtin Barbara Senser-Joester, Rechtsanwältin Doris Hoffmann, Steuerberaterin Dr. Peter Eschweiler, Vorsitzender Richter am OLG a. D. Prof. Dr. Johann Behrens, Universitätsprofessor Hans-Karsten Weiberg, Unternehmensberater Erste Vorsitzende Zweite Vorsitzende Kassenwartin Schriftführer Beisitzer Beisitzer Der Vorstand und die Mitarbeiter/-innen des Ortsverbandes von pro familia Frankfurt am Main e. V. danken hiermit allen Personen und Institutionen, der Stadt Frankfurt am Main, dem Main-Taunus-Kreis und dem Land Hessen für ihre finanzielle und politische Unterstützung. Anhang 73