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GITARRENSCHULE von Pit Albrecht © 2016 BAND 1 Unterlagen zum Unterricht Einstieg über Akkorde und Tabulatur Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 1 Inhaltsverzeichnis BAND 1 1. Erstes Kapitel Seite 1.1 Die Gitarre……………………………………………………1 1.2 Erste Akkorde……………………………………………….2 1.3 Anschlag…………………………………………................4 1.4 Weitere Akkorde……………………………………………..5 1.5 Auf- und Abschlag………………………………………….14 1.6 Noten und Tabulatur………………………………………19 1.7 Spielen von Melodien………………………………………31 1.8 Anschlag mit pima…………………………………………36 1.9 Moll- und Durakkorde im Notensystem……………….39 1.10 Dominantsept Akkord……………………………………41 (C7/D7/E7/F7/G7/A7/H7) 1.11 Der Blues……………………………………………………43 2. Zweites Kapitel 2.1 Aufbau eines Songs………………………………………..49 2.2 Sus- und Majorakkorde…………………………………..50 2.3 Powerchords…………………………………………………59 2.4 Berühmte Gitarren-Riffs………………………………….69 2.5 Barrégriffe (1)………………………………………………..75 Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 2 1.1 Die Gitarre Wirbel Kopf Sattel Griffbrett Bundstab Hals Decke Schallloch Saiten Korpus Steg Benennung Saiten Die 6 Saiten der Gitarre haben alle eine unterschiedliche Stimmung. Das heißt, jede Saite klingt in einem anderen Ton. Am besten merkt man sich die Töne mit einer „Eselsbrücke“: Ein Anfänger der Gitarre hat Eifer E – A – D – G – H – E sind die Töne der Saiten, wenn sie von oben herab gespielt werden. E A D G H E Mit einem Stimmgerät kann man die Saiten in dieser Reihenfolge Stimmen. Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 3 1.2 Erste Akkorde Bei einem Akkord klingen gleichzeitig verschiedene Töne. Um einen Akkord darzustellen, bildet man den Gitarrenhals ab: Leersaiten (klingen „offen“ mit) 1. Bund gegriffene Saiten 2. Bund 3. Bund 4. Bund 5. Bund 1. E 2. A 3. 4. D G 5. H 6. Saite E Um diesen Akkord zu greifen, drückst du mit dem Zeige- und Mittelfinger auf die 2. und 3. Saite im 2. Bund. Dann spielst du alle Saiten von oben nach unten. Die Leersaiten klingen dabei mit, ohne gedrückt zu werden. Dieser erste Akkord heißt: Em („E-Moll“ gesprochen) Em Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 4 Der nächste Akkord den wir spielen ist ein G-Dur: Zeigefinger Mittelfinger Du kannst den unteren Finger zunächst weglassen, falls du damit Probleme hast. Spiele nun abwechselnd beide Akkorde: Em zu G-Dur und wieder zurück (du kannst auch nur „G“ dazu sagen, da der Index „moll“ eindeutig den E-Mollakkord benennt). G Akkordwechsel: Em G Em G Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 5 Benennung der Finger Nun bekommt jeder Finger der Greifhand eine Zahl: 1 Beispiel Em: 2 3 4 2 = Mittelfinger 3 = Ringfinger 1.3 Anschlag Für den Anfang nehmen wir einen 4/4-Takt und wechseln die Akkorde pro Takt. Zähle dabei bis 4 und spiele: 1 2 3 4 Em Em Em Em I 1 2 3 4 G G G G Übung 1: Spiele das Akkordschema 5 Mal hin und her. Zähle dabei laut mit. Spiele mit den Fingernägeln der rechten Hand oder benutzte ein Plektrum. Diese Abschläge sind jeweils auf den Zähleinheiten. Wiederhole die Übung so lange, bis du sie flüssig spielen kannst! Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 6 1.4 Weitere Akkorde Der nächste Akkord, den wir lernen heißt A (A-Dur) Wir geben den Fingern der linken Hand (Greifhand) jeweils eine Zahl. Saite wird nicht gespielt (x) A 1 2 3 Darstellung eines Taktes: Taktstriche Beim 4/4-Takt wird innerhalb der Taktstriche bis „4“ gezählt. Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 7 Übung Akkordwechsel (1) 1) Von Em G und wieder zurück zu Em Zähle: 1 G 2 2) Von Em 3 zu Em 3) Von G zu G 4 G und zu A (2 mal) G A A A A Em und zu A (2 mal) Em Übe alle 3 Akkordwechsel bis du sie flüssig spielen kannst! Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 8 Der nächste Akkord ist ein D (Dur) Beim D sollten, wenn möglich, die ersten beiden Saiten (E und A) nicht gespielt werden! D 1 2 3 Erste Songs Liederauswahl (1): Mit den ersten Gitarrengriffen können wir nun beginnen Lieder zu spielen. Das einfachste Lied, das ich kenne, heißt „Bruder Jakob“ und es besteht nur aus dem D-Akkord. D Bruder Jakob, Bruder Jakob, Schläfst du noch? Schläfst du noch? Hörst du nicht die Glocken? Hörst du nicht die Glocken? Ding dang dong, ding dang dong Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 9 2) Drunken Sailor: Em Em D D STROPHE Em What shall we do with a drunken sailor, D What shall we do with a drunken sailor, Em What shall we do with a drunken sailor, D Em Early in the morning? CHORUS Em Way hay and up she rises, D Way hay and up she rises, Em Way hay and up she rises, D Em Early in the morning Versuche nun bei diesem Lied das Em mit den Fingern 2 und 3 zu spielen: Em 2 3 Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 10 Die nächsten vier Akkorde, die wir lernen sind: Der E-Dur Akkord: E 2 3 1 Das E-Dur wird wie das E-Moll gespielt, nur das zusätzlich der Zeigefinger im ersten Bund auf der G-Saite hinzu kommt. Der C-Dur Akkord: C 1 2 3 1 Die erste Saite (E-Saite) sollte nicht gespielt werden! Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 11 Der Am (A-Moll) Akkord: Am 2 1 3 Die Finger 1 und 2 werden wie beim C-Dur gedrückt! Der vierte Akkord ist ein F-Dur: F 3 2 1 Der erste Finger greift normalerweise die letzten beiden Saiten (H und ESaite). Falls das zu schwer ist, kannst du die unterste Saite weglassen. Die ersten beiden Saiten (E und A) werden nicht gespielt! Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 12 Übung Akkordwechsel (2) 1) Von Am E und wieder zurück zu Am 2) Von C zu E Am zu C 3) Von F zu F G (2 mal) Am C zu G G G C G (2 mal) C Übe alle 3 Akkordwechsel bis du sie flüssig spielen kannst! Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 13 Liederauswahl (2) Von den blauen Bergen kommen wir (Volksweise) A I A Von den blauen Bergen kommen wir A I E Unser Gitarrenlehrer ist genauso dumm wie wir A I D Mit der Brille auf der Nase sieht er aus wie der Osterhase A E I A Von den blauen Bergen kommen wir A I A IA IE Singen ja ja jippi jippi je, singen ja ja jippi jippi je, A ID I A E IA singen ja ja jippi jippi ja ja jippi jippi ja ja jippi jippi je Spiele bei beiden Liedern jeweils auf den Zähleinheiten 1 2 3 4 pro Takt (1/4-Noten)! THREE LITTLE BIRDS (Bob Marley) Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 14 Übersicht der bisher gelernten 8 Akkorde: Em G E C A D Am F Kinderlieder Fuchs, du hast die Gans gestohlen Akkorde D, G und A, Zähle bis 4 (4/4 Takt) 1 2 3 4 1 2 3 4 D G D G D Fuchs, du hast die Gans gestohlen, gib sie wieder her, gib sie wieder her A D A D sonst wird Dich der Jäger holen mit dem Schießgewehr A D A D sonst wird Dich der Jäger holen mit dem Schießgewehr D G D Liebes Füchslein, lass Dir raten, sei doch nur kein Dieb, G D sei doch nur kein Dieb. A D A D nimm, du brauchst nicht Gänsebraten, mit der Maus vorlieb, A D A D nimm, du brauchst nicht Gänsebraten, mit der Maus vorlieb. Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 15 Ein Hund kam in die Küche Akkorde A und E, Zähle bis 6 (6/8 Takt) 1 2 3 4 5 6 1 2 3 4 5 6 A E A Ein Hund kam in die Küche, und stahl dem Koch ein Ei. E A Da nahm der Koch den Löffel und schlug den Hund zu Brei. A E A Da kamen viele Hunde und gruben ihm ein Grab. E A Und setzten einen Grabstein, worauf geschrieben stand: Hänschen klein Akkorde A und E, Zähle bis 3 (3/4 Takt) 1 2 3 1 2 3 A E A E Hänschen klein, ging allein, in die weite Welt hinein. A E A E A Stock und Hut, stehn ihm gut, ist auch wohlgemut. E A Aber Mutter weinet sehr, hat ja nun kein Hänschen mehr. A E A E A Da besinnt sich das Kind. Läuft nach Haus geschwind. 1.5 Auf- und Abschlag Nachdem wir einige Akkorde gelernt haben, schauen wir uns nun die Anschlagshand (bei Rechtshändern ist es die rechte Hand) an. Generell gibt es drei Spieltechniken: - Zupfen (entweder mit den Fingern oder mit dem Plektrum „Picking“) - Schlagen (mehrere Saiten werden gleichzeitig angeschlagen. Dies kann mit einem einzigen oder mehreren Fingern und/oder mit einem Plektrum erfolgen, so wie wir bisher die Akkorde spielen) - Dämpfen (Saiten werden mit dem Handballen abgedämpft) Nun unterscheiden wir beim Schlagen zwischen Auf- und Abschlag. Beim Abschlag schlagen wir mit den Fingern oder Plektrum über die Saiten nach unten. Beim Aufschlag mit dem Daumen oder Plektrum nach oben. Viele Lieder sind so rhythmisch im Wechselschlag zu spielen. Bei der folgenden Übung sind die Auf- bzw. Abschläge erstmals mit Pfeilen dargestellt. Später lernen wir die offizielle Schreibweise kennen. Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 16 Übung Schlagschemen (5) Übung 1 1 2 3 Wie bisher gespielt: Die 4 Abschläge auf den jeweiligen Zähleinheiten (1/4-Noten) 4 Übung 2 1 u 2 u 3 u 4 u 1 u 2 u 3 u 4 u 1 u 2 u 3 u 4 u 1 u 2 u 3 u 4 u Nun zählen wir eins und zwei und drei und vier und…! Der Pfeil abwärts ist der Aufschlag! Beginne langsam und erhöhe dann das Tempo! (Wir zählen mit dem „und“ nun 1/8-Noten) Übung 3 Übung 4 Übung 5 Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 17 Übung 6 1 u 2 u 3 u 4 u 1 u 2 u 3 u 4 u 1 u 2 u 3 u 4 u Übung 7 Übung 8 Übung 9 1 u 2 u 3 u 4 u Hier werden nur die „und“ mit Aufschlag gespielt. Beim Reggae wird diese Spielweise oft verwendet. Man spricht hierbei von einer „off“-Betonung. Spiele die Schlagschemen mit verschiedenen Akkordfolgen! z.B. von Am nach C oder von G nach D Die Übungen 4, 6 und 7 sind besonders wichtig, da viel Songs mit diesen Schlagschemen gespielt werden. Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 18 Liederauswahl (3) Hey Joe (Billy Roberts, bekannt durch Jimi Hendrix) Jimi Hendrix spielt eigentlich eine Mischung aus Lead- und Rhythmusgitarre, aber dieses Schlagschema passt sehr gut zu diesem Song: 1 u 2 u 3 u 4 u Die durchgängige Akkordfolge dazu ist: Zähle 1 2 C 3 G 4 1 2 D 3 A 4 1 2 3 E 4 1 2 3 4 E ! Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 19 Versuche nun bei diesem Song den G-Dur Akkord so zu Greifen: 2 2 3 3 4 4 Somewhere over the Rainbow (Version von Israel Kamakawiwo'ole) Anschlag: 1 u 2 u 3 u 4 u Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 20 1.6 Noten und Tabulatur (1) Tabulatur Eine einfache Methode Gitarrenstücke niederzuschreiben, ist die moderne Gitarrentabulatur (kurz TAB). Sechs horizontale Linien bilden die Saiten des Instruments ab. Die Zahlen darauf geben an, welcher Bund der jeweiligen Saite gegriffen werden muss. Eine „0“ steht für eine „Leere“ (nicht gegriffene) Saite. Darstellung Tabulatur: Noten der einzelnen Leersaiten e H G D A E 0 3 Es wird nur die leere A-Saite gespielt Auf der E-Saite wird im 3. Bund gegriffen Nun wird natürlich von links nach rechts gelesen, was der Unterschied zu der statischen Tabulatur einer Akkorddarstellung ist: Akkorddarstellung (C-Dur) Akkord in der Tabulatur Somit lassen sich die Töne auf dem Griffbrett darstellen, ohne dass ich das Notensystem kenne. Notenlängen können dabei zusätzlich dargestellt werden: ganze Note halbe Noten viertel Noten achtel Noten sechzehntel Noten (4/4-Takt) Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 21 Noten Zum Vergleich dazu das Notensystem: Dieses besteht aus fünf Linien und hat mit der Tabulatur nichts gemeinsam. Für die einzelnen Noten wird das Alphabet von „A“ bis „G“ verwendet, wobei nach oben hin die Töne höher werden und nach unten hin tiefer. Beginnen wir beim C, erhalten wir dir C-Dur Tonleiter. DAS PROBLEM MIT „H“ und „B“! Normalerweise käme nach dem A ein B, aber im deutschsprachigen Raum wurde aus dem B ein H! Deutsch: H International: B Wir sollten uns mit beide Varianten vertraut machen! Violinschlüssel (B) C D E F G A H C tief E F hoch G A H C D E F G A H C D E Die Leersaiten der Gitarre E – A – D – G – H – E im Notensystem: E A D G H E Das tiefe „E“ beginnt unterhalb der 3. Hilfslinie des Notensystems. Das „A“ sitzt auf der 2. Hilfslinie und das „D“ unterhalb der ersten Notenlinie. Danach folgt das „G“ auf der 2. Notenlinie, gefolgt von „H“ auf der mittleren Linie. Die hohe „E“-Saite liegt auf der vorletzten Notenlinie. Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 22 Notenlängen Nun brauchen wir noch die Notenlänge, d.h. wie lange ein Ton gespielt wird. Falls nichts gespielt wird, müssen wir eine Pause mit dem entsprechenden Wert einfügen. Taktnummer Taktart (Anzahl der Grundschläge) Taktstriche ganze Note halbe Note ganze Pause halbe Pause 4tel. Note 8tel. Note 4tel. Pause 8tel. Pause 16tel. Note 16tel.Pause 32tel. Note 32tel. Pause Der 4/4-Takt Beim 4/4-Takt zählt man immer 4 Grundschläge. Die Zählzeiten bleiben immer gleich. Die Notenwerte werden auf die Schläge der Zählzeiten aufgeteilt: Zähle: 1 2 3 4 1 2 3 4 1 2 3 4 Der 3/4-Takt Beim 3/4-Takt zählt man immer 3 Grundschläge. Der größte Notenwert eines Taktes ist hierbei eine 3/4-Note (1/2-Note plus einer 1/4-Note) 1 2 3 1 2 3 1 2 3 Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 23 DIE RHYTHMUSPYRAMIDE Einen guten Überblick der Noten- und Pausenlängen erhält man mit Hilfe einer Rhythmuspyramide: 4/4 – Takt mit Noten und Pausen eine Taktlänge Rhythmische Notation Schlagstriche oder Schlagnoten haben keine Tonhöhe. Es wir nur die Dauer der einzelnen Noten angezeigt. Die Notenköpf besitzen entweder Schrägstriche oder Rauten („Rhomben“). Die Pausenzeichen bleiben unverändert. Beim Gitarrenspiel hat das einen großen Vorteil, wenn Akkorde im Wechselschlag gespielt werden: Wir müssen die einzelnen Töne eines Akkordes nicht jedes Mal aufschreiben. Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 24 Akkord Ganze Note Abschlag halbe Noten viertel Noten Aufschlag achtel Noten Vergleich Noten und Schlagnoten Und da wir die Tonhöhen nicht brauchen, können wir bei der Darstellung eines Schlagmusters die Notenlinien weglassen. Aus der alten Pfeildarstellung 1 u 2 u 3 u 4 u wird nun die rhythmische Notation: 1 u 2 u 3 u 4 u Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 25 Übung (7) Noten (1) Benenne die jeweiligen Noten (Tonhöhe)und schreibe sie unter die Notenzeile (Tonleiter: C – D – E – F – G – A – H – C) C Übung (8) Notenlänge 4/4 – Takt Fülle die Takte mit den richten Pausen bzw. Noten. 1. Takt: Pause 2. Takt: Note und Pause 3. Takt: Pause, Note, Pause und Note 4. Takt: Pause, Pause, Note, Pause, Note, Note, Pause und Note Übung (8) Rhythmische Notenlänge 4/4 – Takt Fülle den Takt mit den richten Schlagnoten und Pausen 1. Takt: Note 2. Takt: Note und Pause 3. Takt: Note, Note, Pause und Note 4. Takt: Pause, Pause, Note, Pause, Note, Note, Pause und Note Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 26 Liederauswahl (4) Knocking on Heavens Door (Bob Dylan) Bei diesem Song kann ein einfaches Schlagmuster verwenden werden: Zum Vergleich nochmal ein Takt der alten Pfeildarstellung: 1 u 2 u 3 u 4 u Diesen Rhythmus kann man für viele andere Song verwenden: Ring of Fire (Johnny Cash), Fürstenfeld (STS), Westerland (Die Ärzte), Bad Moon Rising (CCR) und viele weitere Lieder. Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 27 Country Roads (John Denver) Für diesen Song nehmen wir das gleiche Schlagmuster wie bei „Knockin‘ on Heavens Door“. Nur, dass wir ihn etwas schneller spielen. Das Tempo ist eines wichtigsten Charakteristika eines Stückes. Für „Country Roads“ passt etwa 88 bpm („Beats per Minute“). Das heißt: 88 Schläge in der Minute! Mit einem Metronom kannst du die Geschwindigkeit einstellen und dann dazu spielen. Die Original Aufnahmen sind mit einem Kapodaster gespielt. Dieser verkürzt die Saitenlänge und erhöht somit die Töne eines Akkords. Er wird auf den jeweiligen Bund geklemmt: Oft kommt bei einem Songs ein Kapodaster zum Einsatz. Meistens um die Tonhöhe an den Gesang anzupassen. Kapodaster „Country Roads“ ist im Original mit dem Kapodaster im 2. Bund gespielt. Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 28 10) Übung Anschlag (rhythmische Notation) 1) „Faulenzer-Takt“: Es wird das Gleiche wie im vorhergehenden Takt gespielt 2) 3) Ein Kompliment (Sportfreunde Stiller) Dieses Lied kann mit zwei Gitarren gespielt werden. Beim Original ist ein Keyboard zu hören. Diese Melodie kann aber ebenfalls mit einer zweiten Gitarre gespielt werden. Man spricht hierbei von einer „Rhythmusgitarre“ und einer „Leadgitarre“. Die erste Gitarre spielt die Akkorde und die Zweite spielt die Melodie. Die 2. Gitarre spielt die „Orgelmelodie“. Versuch mit dem Zeigefinger die einzelnen Töne zu spielen! Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 29 1.7 Spielen von Melodien Nun versuchen wir einzelnen Melodien auf der Gitarre zu spielen. Ein einfacher Einstieg ist die Anfangsmelodie der Zeichentrickserie „Wickie“: Liederauswahl (5) „Anschlag mit dem Daumen“: Zähle: 1 2 3 4 Fingersatz (4tel Noten) Zum Vergleich nochmal: Oben steht der Notensatz mit dem Violinschlüssel und darunter die Tabulatur mit der Abkürzung TAB. Manchmal „Schnarren“ die Saiten, wenn du sie nicht sauber drückst. Versuche mit der Fingerkuppe die Saiten zu spielen. Seven Nation Army (The White Stipes) Bei dieser Melodie können wir den Begriff „Riff“ einführen. Ein GitarrenRiff ist ein kurzes, melodisch und rhythmisch prägnantes Motiv. Es hat einen hohen Wiedererkennungswert und ist zusammen mit dem Chorus eines Songs für den sogenannten „Ohrwurm“ verantwortlich. Die erste Viertelnote und zwei Achtelnoten haben im ersten Takt einen Punkt anbei. Dies bedeutet, dass die Notenlänge um die Hälfte ihres Wertes verlängert wird: 1/4 + 1/8 bzw. 1/8 + 1/16 Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 30 Anschlag mit dem Zeige- und Mittelfinger: Die Finger der rechten Hand („Zupfhand“) werden mit Buchstaben abgekürzt: Daumen = P (spanisch „pulgar“) oder T (englisch „thumb“) Zeigefinger = I (spanisch „indice“) Mittelfinger = M (spanisch „medio“ ) Ringfinger = A (Abkürzung: PIMA) (spanisch „anular“) Der kleine Finger wird beim Zupfen nicht verwendet! Übung (11) „Spielen von Melodien“ Spiele die Vorübung mit den vorgegebenen Fingern: Finger der „Zupfhand“ (rechte Hand) Finger der „Greifhand“ (linke Hand) Wiederholungszeichen Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 31 Lehrstück (1) Die nächsten beiden Stücke sind von mir geschrieben. Sie können mit zwei Gitarren gespielt werden. Eine Gitarre spielt die Akkorde über der Tabulatur und die andere spielt die Melodie. Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 32 Lehrstück (2) Wenn du die Melodie flüssig spielen kannst, versuche die Variation „Basston“ mit dem Daumen zu spielen. Der Haltebogen, auch Ligatur genannt, verbindet zwei Noten gleicher Tonhöhe. Sie klingen dadurch wie ein einziger Ton, da die zweiten Noten nicht angeschlagen werden. Eine Alternative, oder abkürzende Schreibweise für angehängte Noten bietet in vielen Fällen die Punktierung. Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 33 Happy Birthday (möglicherweise von Mildred J. Hill und Patty Smith Hill) Für „Happy Birthday“ musst du im 3/4-Takt zählen. Zupfe die Saiten abwechselnd mit dem Zeigefinger (i) und dem Mittelfinger (m). Beginne mit dem Zeigefinger. Eine weitere Schreibweise für den Fingersatz der linken Hand („Greifhand“), sind eingekreiste Zahlen über der Tabulatur. Ja nach Notensatzprogramm gibt es Unterschiede. Grundsätzlich gilt für Gitarrennoten: Die Zahlen 1-2-3-4 stehen für die „Greifhand“ und die Buchstaben p-i-m-a für die „Zupfhand“ Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 34 1.8 Anschlag mit p – i – m – a Nun Zupfen wir mit dem Daumen (p), dem Zeigefinger (i), dem Mittelfinger (m) und dem Ringfinger (a). Manche Stücke erfordern viel Können, um die komplexen Zupfschemen sauber im Tempo zu spielen. Die folgenden Lehrstücke sind von mir geschrieben und steigern sich im Schwierigkeitsgrad. Übung (12) „Zupfen mit p-i-m-a“ Lehrstück (1) Bei dieser Übung zupfst du zunächst nur mit dem Daumen und Zeigefinger. Bei den nächsten Variationen kommt jeweils ein Finger dazu: Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 35 Lehrstück (2) Bei dieser Übung variiert der Daumen. Versuche das Anschlagmuster der „Zupfhand“ mit allen Variationen zu spielen: p i m a (Variation 1) p a m i (Variation 2) pmia pmai piam paim Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 36 Lehrstück (3) Nun werden ganze Akkorde gezupft. Grundsätzlich kann jeder Akkord gezupft werden (Akkordzerlegung). Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 37 Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 38 Lehrstück (4) Der Anschlag ist bei diesen Lehrstücken mit zwei Fingern (p und a bzw. p und m) gleichzeitig. Die Variation (1) ist im 3/4 Takt geschrieben. Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 39 Liederauswahl (6): No Woman No Cry (Bob Marley) Hier ist ein vereinfachtes Zupfschema, was allerdings sehr gut zu dem Song passt: INTRO Verwende das Zupfschema p – i – m – i für diesen Song. Spiele das „F“ am Ende des 3. Taktes mit i – m – a und das „C“ im vierten Takt mit p – i – m. STROPHE CHORUS Der G11-Akkord wird noch in späteren Kapiteln erklärt. Zunächst genügt es, wenn du dich an der Tabulatur orientierst. Versuche den Song mit den Fingern und mit dem Plektrum zu spielen. Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 40 1.9 Moll- und Durakkorde im Notensystem Die bisher gelernten Akkorde waren alles Dur- oder Mollakkorde. Wie du wahrscheinlich schon bemerkt hast, klingen Mollakkorde etwas „traurig“, „dunkel“ und „trübe“. Durakkorde hingegen etwas „fröhlicher“, „heller“ und „klarer“. Diese Unterteilung in diese zwei „Gefühlswelten“ ist aber so nicht ganz richtig. Es gibt auch fröhliche Songs mit Mollakkorden, wie z.B. Kalinka. Um den Unterschied zwischen Dur- und Mollakkorden am einfachsten zu verstehen, brauchen wir zunächst eine Klaviertastatur: 1 2 3 4 5 6 7 8 Stufen: Benennung der Tonleitereigenen Töne mit Zahlen! C D E F G A H C Die C-Dur Tonleiter (C-D-E-F-G-A-H-C) aus dem Kapitel 1.6 Noten und Tabulatur (1) können wir nun auf eine Klaviertastatur übertragen. Dur- und Mollakkorde sind Dreiklänge, d.h. es klingen drei Töne gleichzeitig: C-Dur auf dem Klavier: C-Dur C-Moll C-Moll auf dem Klavier: 1 2 3 4 5 6 7 Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 41 Der C-Dur Akkord als Dreiklang auf der Gitarre besteht aus den ersten 3 Tönen des bisher gelernten Griffes. In der Notenschrift über der Tabulatur ist vor der zweiten Note des C-Moll Dreiklanges ein „b“. Das „E“ ist um einen Halbton vermindert und wird zum Eb (gesprochen „Es“) Das heißt, dass sich Dur-und Mollakkorde lediglich im zweiten Ton des Dreiklanges um einen halben Ton unterscheiden. Um diesen Unterschied zu verinnerlichen kannst du diesen Riff spielen: C cm Oder spiele dieses Rhythmuspattern abwechselnd in E und em: Die Schreibweise ist E und em. Das hat den Vorteil, dass ich durch die Groß- und Kleinschreibung E bzw. em den Unterschied der Dreiklänge sofort erkenne. Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 42 1.10 Dominantseptakkorde (Vierklänge) Die nächsten Akkorde, die wir lernen sind nun Vierklänge. Die Dominantseptakkorde kommen dabei am häufigsten vor. Sie bekommen den Anhang 7: C7/D7/E7/F7/G7/A7/H7 Die vier Töne C, E, G und B bilden den C7 Akkord < C 1 E G B 2 3 4 5 6 7 „H“ Der vierte Ton ist ein vermindertes „H“ und würde normalerweise „Hb“, gesprochen „Hes“ heißen. Im deutschsprachigen Raum, wo das „H“ vorkommt wird diese Verminderung zum „B“. Im englischem Sprachraum, wo es hingegen kein „H“ gibt, heißen die beiden Töne B und Bb (gesprochen „B flat“) C7 G7 D7 A7 E7 H7 Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 43 14) Übung Akkordwechsel (3) 1) 2) 3) 4) 5) Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 44 1.11 Der Blues (1) Blues ist eine Musikform, die sich in der afroamerikanischen Gesellschaft Ende des 19, Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt hat. Der Großteil der populären Musik entstammt dem Blues. Jazz, Rock, Rock ’n’ Roll und Soul sind sehr eng mit dem Blues verwandt. Eine häufig auftretende Bluesform hat zwölf Takte, die Melodie wird mit drei Akkorden gespielt. Das Wort Blues leitet sich von der englischen Beschreibung I’ve got the blues bzw. I feel blue („Ich bin traurig“) ab. Beginnen wir mit dem 12-Taktschema: A / A / A / A D / D / A / A E / D / A / E Ein klassischer Riff beim Blues: Dieses 12-Taktschema kann auch mit Dominantseptakkorden gespielt werden: Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 45 Eine Besonderheit beim Blues und Jazz ist der Rhythmus „Shuffle“. Anstatt einen Notenwert in zwei gleich lange Zeitabschnitte aufzuteilen, wird eine Dreiteilung vorgenommen. Das Mittel, diese Dreiteilung unabhängig von der Taktart zu notieren, ist die Triole. Drei Achtelnoten zu Triolen zusammengefasst: Der gleiche Notenwert als punktierte Viertelnote, oder eine Viertel- plus einer Achtelnote: Punktierte Viertelnote Viertelnote + Achtelnote Ein Takt Bluesschema im „Shuffle“-Rhythmus: Eine Viertel- und eine Achtelnote bilden die Triole Das 12-Taktschema im „Shuffle“-Rhythmus: Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 46 Spiele das Bluesschema gerade und im Shuffle-Rhythmus! Das Bluesschema wurde im Laufe der Zeit erweitert und modifiziert. So gibt es ein 8-Taktschema und das Ende, „Turnaround“ genannt, kann aus 2 Takten bestehen. Diese Entwicklung des Blues führte dazu, dass viele Musiker das Schema zum Improvisieren benutzten. Improvisieren ist das freie Spiel, ohne von Noten oder einer Tabulatur abzulesen. Um einen Einstieg in die Kunst des Improvisieren zu erhalten, müssen wir zunächst wissen welche Töne auf das Bluesschema passen: Pentatonik kommt aus dem Griechischem „penta“ = Fünf. Es ist eine Tonleiter, die aus 5 Tönen besteht. Diese 5 Töne passen harmonisch auf das Bluesschema in A: Die 5. Töne der Pentatonik A C D E G A C D E G A C Auf einer Skala kann man sich die Töne der Pentatonik besser merken. Spiele diesen Lauf runter zum „C“ und wieder hoch zum „A“! 1 1 4 5. 6. 7. 8. Bund Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 47 Eine weitere Besonderheit ist die sogenannte „Blue Note“. Diese prägt den Bluescharakter von Melodien. Es ist nun eine Note (Eb, das verminderte E), die zu der Pentatonik hinzukommt: A C D Eb E G A C D Eb E G Spiele diesen Lauf runter zum „C“ und wieder hoch zum „A“! 5. 6. 7. 8. Bund Am besten spielt man den Blues mit zwei Gitarren. Eine Gitarre spielt den Rhythmus und die andere Improvisiert über die Akkorde. Nach einer gewissen Zeit kann dann getauscht werden, so dass jeder einmal Solo spielen kann. Um einen einfachen Einstieg in die Bluesimprovisation zu bekommen, würde ich bewusst Töne der Skala länger stehen lassen. Wenn du die Skala nur runter und rauf spielst wird dein Solospiel zu statisch. Die folgenden „riffs“ sind Stilmittel, die beim Blues häufig in ähnlicher Form auftauchen. Sie sollen zu dem Spiel auf der Skala eine weitere Hilfe beim Einstieg in die Improvisation sein. Diese Hilfestellung ist nur ein kleiner Auszug an Möglichkeiten, die es beim Improvisieren gibt. Versuche einen eigenen „Solopart“ zu spielen. Manchmal hat man Ideen von kleinen Melodien, die man in weitere „riffs“ einbauen kann. Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 48 Ein Klassiker unter den „Bluesriffs“ Ein kurzer „Lick“ „Lick“ mit Triolen „Bending“ Die Technik des Saitenziehens nennt man „Bending“. Hierbei zieht man mit mehreren Fingern (kleiner- und Ringfinger) die Saite zu einem höheren Ton. In diesem Beispiel um einen viertel Ton höher. Es gibt auch die Möglichkeit die Saiten noch höher zu ziehen: 1/4 Ton (Vierteltonschritt) 1/2 Ton (Halbtonschritt) 1 Ton (2 Halbtonschritte) 2 Töne (4 Halbtonschritte) Die Technik zum Saitenziehen bietet sich auf der E-Gitarre an, da die Saiten in der Regel dünn und die Saitenspannungen damit relativ niedrig sind. Allerdings das 1/4 Ton-Bending klingt auch auf einer akustischen Gitarre sehr gut. Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 49 Ein guter Einstieg nach einem „Turnaround“ Ein weiteres Wort, das dir oft begegnen wird ist der Begriff „Lick“. Aus dem englischen von „to lick“, was so viel wie schlagen heißt, handelt es sich eine kurze instrumentale Phrase. „Licks“ sind kurze Melodielinien, meist nicht länger als ein oder zwei Takte. Es können aber auch die Teile von Soli sein, die dann mehrere Takte überdauern. Das „Riff“, im Gegensatz, dauert länger und kann einen Akkordwechsel beinhalten. Allerdings sind die Grenzen zwischen „Lick“ und „Riff“ fließend. Notizen für die eigene Improvisation Suche eigene „Licks“ und „Soloparts“, die auf das Bluesschema passen. Schreibe sie in die Tabulatur: Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 50 2.1 Aufbau eines Songs Beim „Songwriting“ (Liedschreiben) unterscheiden wir folgende Bestandteile eines Songs: INTRO Einleitung eines Songs 1. STROPHE (alt. Vers) Musikalischer Abschnitt mit Gesang (meistens als Reimschema) BRIDGE (alt. Prechorus) „Brücke“ zwischen Strophe und Chorus (meistens ohne Gesang) 1. CHORUS (alt. Refrain) Hauptteil eines Songs 2. STROPHE 2. Musikalischer Abschnitt mit Gesang (meistens als Reimschema) BRIDGE „Brücke“ zwischen Strophe und Chorus (meistens ohne Gesang) 2. CHORUS Hauptteil eines Songs ZWISCHENTEIL (alt. Break) „Bruch“ oder „Lücke“, Einschub am Ende eines Abschnittes (hier Chorus) 3. CHORUS Hauptteil eines Songs OUTRO (alt. Ending) Schlussteil eines Songs Weitere Begriffe: Lick: Kurze Melodielinien, die meist nur einen oder zwei Takte lang sind Riff: Ein musikalisches Motiv mit hohen Wiedererkennungswert Fill: Betonung eine bestimmten Rhythmus. (meistens Schlagzeug) Stop: Kurze Pause eines Liedes Hookline: Eingängige Melodie, die den Wiedererkennungswert eines Songs ausmacht. Der „Ohrwurmeffekt“ wird durch die Hookline bestimmt. Die Hookline wird meistens beim Chorus verwendet. Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 51 2.2 Sus- und Major7 Beginnen wir zunächst mit den Sus-Akkorden. Die Abkürzung „Sus“ kann man von dem englischen Wort „suspended“ ableiten, was in der Musik so viel wie „außer Kraft“ gesetzt bedeutet. Sie gehören zu den Dreiklängen ohne Moll- bzw. Durzuordnung. C-Dur-Dreiklang: Die Töne: C–E–G C E G 1 2 3 4 5 6 7 Wir unterscheiden nun zwischen Sus2 und Sus4 Akkorden: Sus2 C D G 1 2 3 4 5 6 7 Der zweite Ton des Dreiklangs, der für die Moll- bzw. Durerkennung verantwortlich ist, fällt weg. Dafür klingt das „D“ im zweiten Ton. Dieser Ton steht an zweiter Stelle, wenn man vom Grundton „C“ aus beginnt zu zählen. Der Index „2“ steht deshalb am Ende des Akkordsymbols. Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 52 Sus4 C F G 1 2 3 4 5 6 7 Beim Sus4-Akkord fällt ebenfalls der zweite Ton weg und wird durch das „F“ ersetzt. Dieser Ton steht nun an vierter Stelle und das Akkordsymbol erhält den Index „4“. sus2-Akkorde: Csus2 Gsus2 Dsus2 Fsus2 Asus2 Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 53 sus4-Akkorde: Csus4 Gsus4 Dsus4 Esus4 Asus4 Major7-Akkorde sind wie Dominantseptakkorde Vierklänge. Der Unterschied zwischen beiden Akkorden ist der letzte Ton, welcher beim Major7-Akkord einen Halbton höher ist: Hier nochmal der Dominantseptakkord C7: C E G B Der erste Ton ist das „C“, dann kommt das „E“ und das „G“. Der letzte Ton ist das verminderte „H“, also das „B“. Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 54 Hier ist nun der Major7-Akkord Cmaj7 zum Vergleich: Stufe: C 1 2 E G H 3 4 5 6 7 Der Index „7“ kommt wie beim Dominantseptakkord vom letzten Ton, der sich auf der siebten Stufe befindet. Das „Major“ bedeutet so viel wie groß, da das „H“ und nicht das „B“ gespielt wird. Alle Septakkorde sind so aufgebaut: Viele sagen, die Noten liegen wie ein „Schneemann“ übereinander. Alle weiteren Septakkorde haben, wie der Dominantseptakkord, ein oder mehrere Vorzeichen vor den Noten. Major7-Akkorde: Cmaj7 Fmaj7 Dmaj7 Gmaj7 Emaj7 Amaj7 Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 55 Übung Akkordwechsel (4) Sus-und Major7-Akkorde: 1) 2) 3) 4) 5) 6) Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 56 Liedauswahl (7) IMAGINE (John Lennon) In diesem Song sind drei Akkorde, die du noch nicht kennst. Das Dm7, C/G und das Dm7/C Dm7 Das Dm7 gehört wie der D7 zu den Dominantseptakkorden. Das heißt, es gibt sie sowohl als Dur und Moll. Ebenfalls Major7-Akkorde können nochmals in Dur und Moll unterschieden werden. Lediglich der zweite Ton ist bei der Mollvariante vermindert. C7 1 2 3 4 5 6 7 Cm7 1 2 3 4 5 6 7 C/G „Slash-Akkord“ Die sogenannten „Slash-Akkorde“ haben einen Schrägstrich und danach noch einen Ton. Es bedeutet, dass zu dem C-Dur Akkord ein G als Basston gespielt wird. G Dm7/C C Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 57 ONE (U2) Der Fmaj7-Akkord kann mit verschiedenen Griffen gespielt werden. Hier sind drei Varianten: 1) 2) 3) Für den Song „One“ würde ich die 2. Variante spielen! Ebenso kann der Dsus2 verschieden gespielt werden: 1) 2) Bei den Originalaufnahmen ist die zweite Variante zu hören. Falls das noch zu schwierig ist, spiele den Dsus2 so wie bisher! Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 58 2.3 „Powerchords“ „Powerakkorde“ sind in der Rockmusik sehr verbreitet und werden oft mit einer E-Gitarre gespielt. Er besteht aus nur 3 Tönen und bekommt den Index „5“: F5 G5 Mit dem „Powerakkord“ kannst du alle anderen Akkorde spielen. Er hat immer das gleiche Greifmuster! Beispiel: C5-Powerakkord Die drei Töne des „Powerakkords“ C5: Grundton C (1), zweiter Ton G (5) und dritter Ton C (8, Oktave) 1 2 3 4 5 6 7 8 Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 59 Nun kann man vom Grundton ausgehend den jeweiligen Akkord bestimmen. Hierfür brauchst du die Stammtöne auf der tiefen E-Saite: E-Saite F5 Im ersten Bund ist ein „F“ und dieser Grundton bestimmt den F5-Akkord F G5 „G“ auf dem dritten Bund G A5 A = engl. fret (Bund) Am 5. Bund ist das „A“ H H5 C Am 7. Bund ist das „H“ C5 D Am 8. Bund ist das „C“ E E5 D5 Am 10. Bund ist das „D“ Am 12. Bund ist das „E“ Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 60 Notation des A5-Akkordes: In der Notation sind die 3 Töne des „Powerchords“: A E A Nun bekommen die Abstände der ersten Töne einen Namen: Vom A zum E ist es eine Quinte! Vom A zum A eine Oktave! Quinte Darstellung in der Tabulatur: Quinte Übung Akkordwechsel (5) „Powerakkorde 1“ 1) 2) Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 61 Wie schon auf der E-Saite, kann ich nun mit Hilfe des Grundtones die „Powerakkorde“ auf der A-Saite bestimmen: A-Saite H5 Im zweiten Bund ist ein „H“ und dieser Grundton bestimmt den H5-Akkord H C5 C „C“ auf dem dritten Bund D D5 „A“ auf dem fünften Bund E E5 F „E“ auf dem siebten Bund G F5 „F“ auf dem achten Bund A A5 Auf dem 12. Bund ist dann wieder das „A“! Von der „Leersaite A“ bis dorthin ist es eine Oktave. G5 „G“ auf dem zehnten Bund Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 62 Übung Akkordwechsel (5) „Powerakkorde 2“ 1) 2) 3) Noten der E–Saite: E Leersaite F 1 G A H 3 5 7 C 8 D 10 E 12 Zwischen dem „H“ und dem „C“ ist ein Halbtonschritt. Deshalb liegt das „C“ auf dem achten Bund. Auf dem zwölften Bund ist das „E“ mit der Oktave zur Leersaite. Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 63 Noten der A–Saite: A H Leersaite C 2 3 D 5 E 7 F 8 G 10 A 12 Ebenfalls zwischen dem „E“ und „F“ ist ein Halbtonschritt, also wieder nur einen Bund tiefer. Auf dem zwölften Bund ist das „A“ mit der Oktave zur Leersaite. Übung Noten (2) 1) Benenne die Noten der ersten beiden Saiten „E“ und „A“ (C-Dur) C–D–E–F–G–A–H–C E – Saite A - Saite Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 64 2) Spiele die Töne auf der E – Saite: H–F–A–C–G–D 3) Spiele die Töne auf der A – Saite: E–D–B–C–F–G Übung Noten (3) Spiele folgende Töne auf der E- und A-Saite: Spiele im 4/4 Takt die Töne mit den jeweiligen Tonlängen: ganze Note – halbe Noten – viertel Noten Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 65 Liederauswahl (8) „Powerakkorde“ Sommer of ´69 (Brian Adams) When I come around (Green Day) 2.4 Berühmte Gitarren-Riffs Nun folgt eine Auswahl von Gitarren-Riffs. Die meisten von ihnen kommen in Songs vor, die oft im Radio gespielt werden. Hier sind die Top 20 Gitarren-Riffs nach Schwierigkeitsgrad aufsteigend: 1) Smoke one the water 2) Seven Nation Army 3) Satisfaction 4) Highway to Hell 5) Come as you are 6) Enter Sandman 7) Hells Bells 8) La Bamba 9) Sweet Home Alabama 10) Beat it 11) TNT 12) Sweet Child’O Mine 13) Johnny be Goode 14) Beast of Burden 15) Purple Haze 16) Fallen Leaves 17) Stairway to Heaven 18) Money for nothing 19) Tears in Heaven 20) Thunder Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 66 2.5 Barrégriffe Diese Griffe sind nicht leicht zu erlernen und stellen für jeden Anfänger eine Hürde dar. Wichtig dabei ist, dass beim Greifen der Saiten alle Saiten sauber klingen müssen und nicht schnarren sollten. Als Vorübung kannst du alle Saiten mit dem 1. Finger im ersten Bund drücken. Dabei sollten alle Töne sauber klingen. Wie schon bei den „Powerchords“ kann man bei den Barrégriffe vom Grundton aus den Akkord bestimmen. Beginnen wir mit den Dur- und Mollakkorden, ausgehend von den Grundtönen auf der E-Saite: DUR-AKKORDE F-Dur G-Dur Grundton Grundton F im ersten Bund der E-Saite Grundton G im dritten Bund der E-Saite Alle weiteren Dur/Moll-Akkorde können wie bei den „Powerchords“ von den Grundtönen abgleitet werden: E-Saite: 1. Bund = F, 3. Bund = G, 5. Bund = A, 7. Bund = H, 8. Bund = C, 10. Bund = D und 12. Bund = E Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 67 MOLL-AKKORDE F-Moll G-Moll Die Barrégriffe können nun auch vom Grundton auf der A-Saite gespielt werden: DUR-AKKORDE C-Dur D-Dur Grundton A-Saite: 2. Bund = H, 3. Bund = C, 5. Bund = D, 7. Bund = E, 8. Bund = F, 10. Bund = G und 12. Bund = A Es gibt zwei Möglichkeiten diesen Dur-Barré zu greifen: Variante 1 Bei der ersten Variante benütze ich die Finger 2,3 und 4. Bei der 2. Variante spiele ich mit dem 3. Finger drei Saiten Barré. Variante 2 X Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 68 Beide Varianten haben ihre Berechtigung erlernt zu werden, wobei die Erste die offizielle Akkordvariante ist. Bei der Zweiten ist die hohe e-Saite gedämpft (siehe x), da sie von dem 3. Finger berührt wird. MOLL-AKKORDE C-Moll D-Moll Am besten beginnt man mit dem sogenannten „Teilbarré“. Hierbei greift man nicht über alle Saiten: Übung Barrégriffe (8) 1) 2) Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 69 3) 4) Liedauswahl (9) „Barrégriffe“ I will survive (Gloria Gaynor) Under the Bridge (Red Hot Chili Peppers) Gitarrenschule © 2016 Pit Albrecht (Band 1) www.musicmilerecords.de Seite 70