Hewlett-Packard verklagt Oracle wegen Itanium - Medizin-EDV

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Hewlett-Packard verklagt Oracle wegen Itanium - Medizin-EDV
Ausgabe 4/2011
Aus dem Markt
Hewlett-Packard verklagt
Oracle wegen Itanium
„Sieben Dinge, die man über Itanium wissen sollte“
Hewlett-Packard macht ernst und verklagt
Oracle. Der Computerkonzern will seinen
früheren Partner damit zwingen, Intels Itanium-Chips weiter zu unterstützen. Oracle
hatte im März verkündet, den Support für
die Itanium-Plattform einzustellen, und damit Intel und HP verärgert. Bei HP ist man der
Meinung, Oracle sei rechtlich verpflichtet,
Itanium weiterhin zu unterstützen Warum
ist Itanium für HP so wichtig und was sollen VMS-Kunden tun?
Von Stromasys (www.stromasys.com), einem Anbieter von Cross-Plattform-Virtualisierungslösungen, kommt das folgende Statement. Zu seinen Kunden zählen
große Unternehmen wie die Deutsche Börse, EDAS oder FIAT, die wegen des besonders stabilen Betriebssystems OpenVMS
noch auf die alten Server setzen. Allein in
Deutschland gibt es schätzungsweise 10.000
OpenVMS Nutzer:
1. In welchen Servern
steckt Itanium?
Intel entwickelt die Itanium-Chips fast ausschließlich für Enterpriseserver von HP. Die
64-Bit-Prozessoren bilden das Herzstück
der Integrity-Server. Itanium steckt aber
auch in Servern von SGI, Hitachi und Fujitsu. Meistens entscheiden sich IT-Verantwortliche für einen Integrity-Server,
weil darauf das besonders stabile Betriebssystem OpenVMS laufen kann, auf
das viele nicht verzichten wollen.
3. Warum ist Itanium
für HP so wichtig?
HP führt derzeit die Hitliste der Serverproduzenten an. Mit einem Marktanteil von 31,5% liegt der
Konzern derzeit vor seinen Konkurrenten IBM,
DELL und Oracle. Eine
besonders wichtige Rolle
spielen dabei laut IDC
ProLiant- und IntegrityServer. Eine aktuelle
Studie von Gartner zum
Servermarkt zeigt allerdings, dass die Absatzzahlen von Integrity
kontinuierlich sinken.
4. Warum stellt Oracle
die Softwareentwicklung für Itanium ein?
In den Augen von Oracle sind die Itanium-Chips ein Auslaufmodell. In seiner
Pressemitteilung vom 23. März teilte Oracle mit, Intel habe in einem Gespräch angedeutet, den Itanium-Chip selbst auslaufen zu lassen. Aufgrund dessen habe Oracle
2. Was wirft HP Oracle vor?
Laut der eingereichten Klage wirft HP
seinem ehemaligen Partner Oracle
Wettbewerbsverzerrung vor. Im vergangenen Jahr hatte Oracle den Serverspezialisten Sun Microsystems übernommen, doch die Verkaufszahlen der
SPARC-Server befinden sich derzeit
in freiem Fall. Sie sind neben IBM
der Hauptkonkurrent für HPs IntegrityServer. HP beschuldigt Oracle also,
die Kunden zum Kauf von Sun-Serv ern statt Integrity zu zwingen, in dem man die Softwareentwicklung für
Itanium einstellt.
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beschlossen, keine neue Software für Itanium zu entwickeln. Intel-CEO Paul Ottelini
widersprach dieser Behauptung allerdings
sofort und erklärte, Intel stelle auch in
Zukunft Itanium-Chips her.
5. Wird Itanium von
allen fallen gelassen?
Oracle ist nicht der einzige Softwareentwickler, der die Itanium-Prozessoren nicht
mehr unterstützen will. Im letzten Jahr
stoppten bereits Microsoft und RedHat die
Softwareentwicklung für Itanium. Intel hält
nach eigenen Angaben an den Microprozessoren fest.
6. Was tun, wenn man einen
VAX- oder AlphaServer besitzt?
Bislang gibt es keinen Grund, nicht von einem VAX- oder AlphaServer auf Integrity
zu migrieren. In bestimmten Fällen können
Applikationen auch auf andere Betriebsysteme migriert werden oder Hardwarekomponenten ersetzt werden. Eine Alternative
bieten außerdem die CHARON-Emulatoren
von Stromasys, die PDP-11- VAX- und
AlphaServer virtualisieren.
7. Was tun, wenn man einen
Integrity-Server besitzt?
Die brodelnde Gerüchteküche hat vor allem
Integrity-Nutzer verunsichert, doch für sie
heißt es erst einmal Ruhe bewahren. Im
Worst-Case-Szenario müssten sie in den
sauren Apfel beißen und VMS als Betriebssystem aufgeben. Eine andere Alternative kann es sein, auf einen physischen
oder virtuellen AlphaServer zurück zu migrieren. Doch bislang gibt es noch keinen
Anlass für Aktionismus.