Lehrplan - Lehrpläne

Transcription

Lehrplan - Lehrpläne
Ministerium
für Bildung und Frauen
des Landes Schleswig-Holstein
Lehrplan
für die Berufsschule
Werkerin / Werker
in der Pferdewirtschaft
3024.162.3
August 2008
T
August 2008
Herausgeber:
Ministerium für Bildung und Frauen des Landes Schleswig-Holstein
Brunswiker Straße 16-22
24105 Kiel
in Kooperation mit:
Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen
Schleswig Holstein - Qualitätsagentur- Lehrplanarbeit an berufsbildenden Schulen Schreberweg 5
24119 Kronshagen
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
Inhaltsverzeichnis
1
2
Allgemeiner Teil................................................................................................. 2
1.1
Leitgedanken und Struktur der Lehrpläne .................................................... 2
1.2
Ziele der Ausbildung..................................................................................... 3
1.3
Bildungsauftrag der Berufsschule ................................................................ 3
1.4
Kompetenzen ............................................................................................... 5
1.5
Didaktische Grundsätze ............................................................................... 7
1.6
Stundentafel ................................................................................................. 9
Lernfelder des berufsbezogenen Bereiches ................................................. 10
2.1
Lernfelder des Lernbereichs Betriebliche Abläufe ...................................... 10
2.2
Die Lernfelder des Lernbereichs Pferdepflege ........................................... 17
2.3
Die Lernfelder des Lernbereichs Pferdehaltung und -zucht ....................... 23
-1-
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
1
Allgemeiner Teil
1.1
Leitgedanken und Struktur der Lehrpläne
Die Berufsausbildung zum/zur Werker/in in der Pferdewirtschaft orientiert sich an den später
von Werkern tatsächlich auszuführenden Tätigkeiten im Rahmen von deren
Berufswirklichkeit. Sie befähigt Menschen mit Behinderungen zur Teilnahme am
Berufsleben. Im Vordergrund der Ausbildung stehen sämtliche Arbeiten der täglichen Praxis.
Die Vermittlung der verschiedenen Kompetenzen erfolgt vor allem durch das Prinzip des
wiederholenden Lernens. Diese Notwendigkeit wird in der Verteilung einzelner Lernfelder
über drei Ausbildungsjahre deutlich. Hierbei spielt die Darstellung von vollständigen
Handlungsabläufen aus dem beruflichen Alltag eine zentrale Rolle.
Die Vermittlung des Lehrstoffes erfolgt weniger theoretisch über Bücher und neue Medien,
sondern vielmehr durch Unterweisung und Ausführung von praktischen Tätigkeiten und
beinhaltet elementare Grundlagen aus dem Berufsfeld des Pferdewirts.
Ziel ist die Vermittlung einer breit gefächerten beruflichen Grundbildung, die es dem Werker
und der Werkerin ermöglicht, ihren individuellen Fähigkeiten entsprechend praktische
Arbeiten nach erfolgter Anleitung in entsprechenden Bereichen der Pferdewirtschaft
durchzuführen.
Der vorliegende Lehrplan für die Berufsausbildung zum Werker/zur Werkerin in der
Pferdewirtschaft ist mit dem Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung zum
Werker/zur Werkerin in der Pferdewirtschaft der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
vom 14. Februar 2006 abgestimmt.
Der Lehrplan gliedert sich in drei berufsbezogene Lernbereiche.
Im Hinblick auf die unterrichtliche Umsetzung der Lernfelder gibt es eine zeitliche
Gewichtung in den einzelnen Ausbildungsjahren.
Mathematische Inhalte werden in die fachlichen Lernfelder der Lernbereiche integriert.
Grundsätzlich soll die Ausbildung zum Werker/zur Werkerin in der Pferdewirtschaft zu einer
ausführenden beruflichen Tätigkeit befähigen, die selbstständiges Arbeiten unter Anleitung
einschließt. Die Tätigkeiten umfassen neben der Teilnahme an betrieblichen Abläufen, die in
pferdehaltenden Betrieben häufig auch mit dem angemessenen Kontakt und Umgang mit
Kunden verbunden ist, vor allem die Pferdepflege sowie die Haltung und Zucht von Pferden.
Das Arbeiten von Pferden, insbesondere das Reiten, kann je nach individuellen
Voraussetzungen des Schülers oder der Schülerin in die Ausbildung mit einbezogen werden.
-2-
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
1.2
Ziele der Ausbildung
•
Erwerb der Fähigkeit zur selbstständigen Ausführung von Arbeiten nach
vorheriger Anleitung
•
Erwerb der Fähigkeit zur Anwendung grundlegender Fachkenntnisse in allen
Arbeitssituationen
•
Entwicklung von Verantwortungsbewusstsein für die zu betreuenden Pferde und
die überlassenen Arbeitsmittel
•
Befähigung zu umweltbewusstem Handeln in allen Arbeitsbereichen
•
Erwerb von Kenntnissen über Unfallgefahren und Bereitschaft zur Einhaltung der
Unfallverhütungsvorschriften sowie der einschlägigen
Gesunderhaltungsmaßnahmen
•
Entwicklung der Fähigkeit zur Eingliederung in die sozialen Strukturen im
pferdehaltenden Betrieb
•
Entwicklung von Leistungsbereitschaft
•
Entwicklung von Kompromissfähigkeit
•
Entwicklung einer selbstbewussten und eigenständigen Persönlichkeit
Damit die Werkerinnen und Werker im pferdehaltenden Betrieb erfolgreich mitarbeiten
können, ist es notwendig, deren Stärken zu fördern und ihre Selbstständigkeit in ihrem
individuell mögliche Rahmen zu verbessern. Aus diesem Grund muss der Unterricht eng an
praktisch orientierte Inhalte gekoppelt werden. Nur so können grundlegende Kenntnisse
erworben werden, die zur Selbstständigkeit, vor allem bei sich regelmäßig wiederholenden
Arbeiten, befähigen und motivieren.
Der Lehrplan ist so angelegt, dass die Durchlässigkeit in die Regelausbildung gewährleistet
ist.
1.3
Bildungsauftrag der Berufsschule
Die Ausbildung des Werkers/der Werkerin in der Pferdewirtschaft unterliegt dem Dualen
System. Die Berufsschule und der Ausbildungsbetrieb bilden die Auszubildende/den
Auszubildenden gemeinsam zur Werkerin/zum Werker in der Pferdewirtschaft aus und
arbeiten gemeinsam an einer fortschrittlichen und zukunftsorientierten Weiterentwicklung des
Berufsbildes.
-3-
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
Sowohl der Ausbildungsbetrieb als auch die Berufliche Schule sind eigenständige und für
sich verantwortliche Lernorte.
Die Berufliche Schule verfolgt die Aufgabe, neben den Anforderungen an den Beruf auch
berufsübergreifende Bildungsinhalte zu vermitteln. Sie trägt dazu bei, die Auszubildende/den
Auszubildenden für eine multikulturelle Gesellschaft mit heran zu bilden und hält sich an die
für diese Schulart geltenden Bestimmungen und Gesetze des Landes Schleswig Holstein.
In der Ausbildung der Werkerin/des Werkers in der Pferdewirtschaft orientiert sich die
Berufliche Schule an dem Rahmenlehrplan der ständigen Konferenz der Kultusminister und
Kultussenatoren der Länder (KMK) im Beruf Pferdewirt/ Pferdewirtin. Ferner berücksichtigt
sie die geltenden Ausbildungsordnungen des Bundes für die betriebliche Ausbildung.
Die Berufliche Schule hält sich an folgende Rahmenvereinbarungen (Beschluss der KMK
vom 15.03.1991):
•
eine Berufsfähigkeit zu vermitteln, die Fachkompetenz mit allgemeinen Fähigkeiten
humaner und sozialer Art verbindet;
•
berufliche Flexibilität zur Bewältigung der sich wandelnden Anforderungen in der
Arbeitswelt und der Gesellschaft auch im Hinblick auf das Zusammenwachsen
Europas zu entwickeln;
•
die Bereitschaft zur beruflichen Fort- und Weiterbildung zu wecken;
•
die Fähigkeit und Bereitschaft zu fördern, bei der individuellen Lebensgestaltung und
im öffentlichen Leben verantwortungsbewusst zu handeln;
Zur Erreichung dieser Ziele muss die Berufsschule
•
den Unterricht an einer für ihre Aufgaben spezifischen Pädagogik ausrichten, die
Handlungsorientierung betont;
•
unter Berücksichtigung notwendiger beruflicher Spezialisierung berufs- und
berufsfeldübergreifende Qualifikationen vermitteln;
•
ein differenziertes und flexibles Bildungsangebot gewährleisten, um unterschiedlichen
Fähigkeiten und Begabungen sowie den jeweiligen Erfordernissen der Arbeitswelt
und Gesellschaft gerecht zu werden;
•
im Rahmen ihrer Möglichkeiten Behinderte und Benachteiligte umfassend stützen
und fördern;
•
auf die mit Berufsausübung und privater Lebensführung verbundenen
Umweltbedrohungen und Unfallgefahren hinweisen und Möglichkeiten zu ihrer
Vermeidung bzw. Verminderung aufzeigen.
-4-
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
Die Berufsschule soll darüber hinaus im allgemeinen Unterricht und soweit es im Rahmen
berufsbezogenen Unterrichts möglich ist, auf Kernprobleme unserer Zeit eingehen, wie z.B.:
•
Friedliches Zusammenleben von Menschen, Völkern und Kulturen in einer Welt unter
Wahrung kultureller Identität,
•
Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen sowie
•
Gewährleistung der Menschenrechte,
•
Arbeit und Arbeitslosigkeit.
1.4
Kompetenzen
Um diese Ziele zu realisieren, richtet sich die Berufliche Schule an dem Grundsatz einer
handlungsorientierten Pädagogik aus zur Erreichung von Handlungskompetenz. Diese wird
hier verstanden als die Bereitschaft und Fähigkeit des einzelnen, sich in gesellschaftlichen,
beruflichen und privaten Situationen sachgerecht, durchdacht sowie individuell und sozial
verantwortlich zu verhalten.
Kompetenzen werden unter den Aspekten der Sach-, Methoden-, Selbst- und
Sozialkompetenz erworben.
Sachkompetenz ist die Fähigkeit, einen Sachverhalt angemessen zu erfassen, auf bereit
erworbenes Wissen zurückzugreifen und in Handlungs- und neuen Lernzusammenhängen
anzuwenden, Erkenntniszusammenhänge zu erschließen und Ergebnisse des eigenen
Handelns zu beurteilen.
Methodenkompetenz meint die Fähigkeit, das Erfassen eines Sachverhalts unter Einsatz von
Regeln und Verfahren ergebnisorientiert zu planen und zu gestalten, über grundlegende
Arbeitstechniken und –strategien sicher zu verfügen, insbesondere auch über die
Möglichkeiten der Informationstechnologie.
Selbstkompetenz umschreibt die Fähigkeit, die eigene Lernsituation wahrzunehmen, d.h.
eigene Bedürfnisse und Interessen zu artikulieren, Lernprozesse selbstständig zu planen
und durchzuführen, Lernergebnisse zu überprüfen, gegebenenfalls zu korrigieren und zu
bewerten.
Sozialkompetenz beschreibt die Fähigkeit, die Bedürfnisse und Interessen der Mitlernenden
wahrzunehmen, sich mit ihren Vorstellungen von der Lernsituation (selbst)kritisch
auseinander zu setzen und erfolgreich mit ihnen zusammenzuarbeiten.
Sach- Methoden-, Selbst- und Sozialkompetenz bedingen, durchdringen und ergänzen
einander.
-5-
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
Sachkompetenz
Methodenkompetenz
Sachverhalte, Fakten, Regeln, Begriffe
erfassen, erkennen
Argumente, Erklärungen verstehen
Zusammenhänge beurteilen, bewerten
Fachterminologie, korrekte Sprache
verwenden, Fakten, Regeln, Begriffe
anwenden
Gelerntes auf neue
Anforderungssituationen übertragen
planen, organisieren, strukturieren,
ordnen
Problemlösestrategien anwenden,
nachschlagen, nachfragen
Ergebnisse präsentieren, gestalten,
visualisieren
Informationstechnologien nutzen,
Hilfsmittel verwenden
verwendete Methoden reflektieren
Selbstkompetenz
Sozialkompetenz
Selbstvertrauen entwickeln, Einstellung
zu einem Thema haben
kritische Selbsteinschätzung üben,
mit Misserfolgen umgehen
eigene Meinungen vertreten,
eigenverantwortlich handeln
Lernprozesse und eigene Ziele
mitplanen und anstreben,
Lernergebnisse selbst überprüfen und
überarbeiten, eigene Lernwege
verfolgen
reflektieren, entscheiden
sich in andere/wechselnde Situationen
hineinversetzen, sich
identifizieren/distanzieren
zusammenarbeiten, Verantwortung für
den gemeinsamen Lernprozess
übernehmen
mit Konflikten angemessen umgehen,
partner- und situationsgerecht handeln
Gespräche führen/leiten, Argumente
austauschen, aufeinander eingehen
Hinsichtlich der Sachkompetenz erlangen die Schüler und Schülerinnen im Ausbildungsberuf
Werker /Werkerin in der Pferdewirtschaft beispielsweise im Lernfeld 9 Kenntnisse über die
Arten von Futtermitteln sowie deren Anwendung und Handhabung für verschiedene Gruppen
von Pferden. In Bezug auf die Methodenkompetenz informieren sich die Schüler und
Schülerinnen hier anhand von Tabellen, Originalproben und Büchern über die einzelnen
Futtermittel. Sie recherchieren im Internet über Herstellung und Qualitätsunterschiede bei
Futtermitteln und berechnen zunächst mit Hilfe von Formblättern , später mit
Fütterungsprogrammen Rationen für einzelne Pferdegruppen. Wenn möglich werden auch
Leittexte eingesetzt.
Die Erarbeitung geschieht in unterschiedlichen Unterrichtsformen wie Einzel- und
Gruppenarbeit, möglicherweise auch projektorientiert, so dass Selbst – und Sozialkompetenz
möglichst gut gefördert werden können.
-6-
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
1.5
Didaktische Grundsätze
Die Vermittlung von Wissen an der Beruflichen Schule für Werker-Auszubildende erfordert
ein hohes Maß an handlungsorientierten Lern- und Vermittlungspraktiken. Ziel ist es, die
vornehmlich jugendlichen Menschen auf dem Weg zu einer selbständigen Lebensweise und
dem harmonischen Umgang im sozialen Gefüge einer Gesellschaft zu begleiten, zu
unterstützen und zu festigen.
Der praktische Unterricht an der Beruflichen Schule ist in erster Linie handlungsorientiert
sein, was heißt, dass die Werker-Auszubildenden alltägliche Arbeitsabläufe gedanklich
durchdringen, ihre Notwendigkeit begreifen und sie nach rationalen sowie die Gesundheit
erhaltenden Prinzipien ausführen.
In der weiteren Entwicklung werden die Werker-Auszubildenden nach ihren individuellen
Fähigkeiten vermehrt eigenständig planen und vorbereiten, durchführen und sich
anschließend reflektieren, um durch selbst gewonnene Erkenntnisse den zukünftigen
Handlungsablauf positiv zu verändern und zu verinnerlichen.
Die in der Beruflichen Schule vermittelten Lerntätigkeiten sind für den einzelnen
nachvollziehbar und orientieren sich stark am alltäglichen Handlungsablauf. Vergleiche zur
Tätigkeit auf dem Ausbildungsbetrieb und die damit folgende eigene Identifikation mit den
Tätigkeiten werden forciert.
Auch in Hinsicht auf Auswirkungen ihrer Handlungen auf die Umwelt, die Gesellschaft und
die Außenwirkung generell gewinnen die Lernenden bleibende Eindrücke, um so einen
zukünftig besseren bzw. gewissenhafteren Umgang mit Mitmenschen, Tieren und
Ressourcen zu erreichen.
Die Berufliche Schule berücksichtigt, dass es sich bei den Werker-Auszubildenden um
Jugendliche und/oder Erwachsene mit sehr unterschiedlichem sozialen wie
bildungsorientiertem Hintergrund handeln kann. Diesem Aspekt wird bei der Ausarbeitung
komplexer handlungsorientierter Unterrichtsreihen Sorge getragen werden. Auch
benachteiligte Gruppen bzw. Gruppen mit ausgeprägten Fähigkeiten erfahren im Rahmen
der Möglichkeiten einer Beruflichen Schule die Chance der zufrieden stellenden Förderung
ihrer Kompetenzen.
Der Lehrplan ist in 13 Lerngebiete unterteilt, mit dem Ziel eine breit gefächerte berufliche
Basis zu vermitteln. Daneben werden berufsübergreifende Lerneinheiten mit eingebunden.
Wenngleich das Berufsbild des Pferdewirts in Schleswig Holstein vier verschiedene
Fachrichtungen vorsieht, existiert für die Werkerin/den Werker in der Pferdewirtschaft keine
spezifische Fachrichtungsunterteilung. Die Lerngebiete orientieren sich stark an der
-7-
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
beruflichen Praxis und bieten Raum für ineinander greifende Lern- und Erfahrungsinhalte
sowie das Füllen von Nischenfertigkeiten.
Die Werkerin/der Werker in der Pferdewirtschaft kommt je nach ihren/seinen persönlichen
Eigenschaften und Fertigkeiten auf sehr unterschiedlichen Betrieben zum Einsatz, u. a.
engagiert sie/er sich als Tätige/tätiger in einer Dienstleistungsbranche auch für die Erfüllung
von Kundenbedürfnissen.
-8-
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
1.6
Stundentafel
Berufsbezogener Lernbereich
Unterrichtsstunden bezogen auf den
3- jährigen Ausbildungsgang
Betriebliche Abläufe
370
Pferdepflege
320
Pferdehaltung und – zucht
230
Wahlpflichtbereich
80
Berufsübergreifender Lernbereich
Wirtschaft/Politik
240
Kommunikation
120
Sport/Gesundheitsförderung
80
1)
Religionsgespräch
Summe:
-9-
1440
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
2
Lernfelder des berufsbezogenen Bereiches
2.1
Lernfelder des Lernbereichs Betriebliche Abläufe
Stunden
Stunden
Stunden
1.Jahr
2.Jahr
3.Jahr
40
Lernfelder
1
Waren beschaffen und lagern
30
40
2
Abfälle und Nebenprodukte verwerten
10
15
3
Arbeitskraft erhalten
20
20
4
Mit Mitarbeitern und Kunden umgehen
20
30
50
5
Pflegearbeiten auf dem Hof und auf
der Weide durchführen
30
20
15
6
Maschinen und Geräte warten und
pflegen
10
10
20
120
125
125
Summen
- 10 -
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
Lernfeld 1
Waren beschaffen und
lagern
1. 2. und 3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 110 Stunden
Lernbereich
betriebliche Abläufe
Kompetenzen:
Die Schülerinnen und Schüler verschaffen sich einen Überblick über den Prozess der
Herstellung von Grundfutter und Stroh. Sie haben einen Einblick in die Maßnahmen zur
Grünlandpflege. Sie erfassen die Bedeutung einer Düngung im Sinne der guten fachlichen
Praxis. Sie erkennen den für die Herstellung von Rauhfutter für Pferde optimalen
Schnittzeitpunkt. Sie haben Grundkenntnisse der Rauhfuttergewinnung. Die Schülerinnen
und Schüler sind über die Einkaufsmöglichkeiten für den Betrieb wichtiger Güter informiert
und erfragen und vergleichen Preise.
Sie gestalten Lagerstätten entsprechend den Anforderungen der zu lagernden Güter. Sie
berechnen benötigte Futtermengen und Lagerraum und schätzen Lagerkapazitäten ab. Sie
erkennen Schädlingsbefall und ergreifen Gegenmaßnahmen.
Inhalte:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Vorbereitung von Mähflächen
Wettervorhersage
Heugewinnung
Grassilagegewinnung
Strohernte
Lagerräume
Raummaße/Raumgewichte
Volumenberechnung
Hygienemaßnahmen
- 11 -
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
Lernfeld 2
Abfälle und
Nebenprodukte
verwerten
1. u. 2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 25 Stunden
Lernbereich
betriebliche Abläufe
Kompetenzen:
Die Schülerinnen und Schüler ermitteln und stellen fest, welche Abfälle und Nebenprodukte
auf dem pferdehaltenden Betrieb anfallen. Sie schätzen und berechnen deren Mengen.
Sie ordnen verschiedene Abfälle den entsprechenden Entsorgungsmöglichkeiten im Sinne
des „Dualen Systems“ zu.
Sie wissen um die von Abfällen ausgehenden möglichen Gefährdungen für die Menschen,
die Tiere und die Umwelt. Geltende gesetzliche Bestimmungen werden eingehalten. Sie
verstehen die Notwendigkeit des vorschriftsmäßigen Umgangs mit Gefahrenstoffen und
verhalten sich entsprechend sorgsam. Sie lernen die Bestimmungen der
Tierkörperbeseitigung kennen.
Inhalte:
•
•
•
•
•
Aufbau und Funktion von Mistplatten/Jauchegruben
Medikamente/Desinfektionsmittel/andere Gefahrenstoffe
Duales System
Behandlung und Umgang mit Sonderabfällen
Tierkörperbeseitigungsgesetz
- 12 -
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
Lernfeld 3
Arbeitskraft erhalten
1.u. 2. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Stunden
Lernbereich
betriebliche Abläufe
Kompetenzen:
Die Schülerinnen und Schüler arbeiten im Sinne einer ergonomischen Arbeitsweise.
Sie erkennen typische Gefahrensituationen, die aus dem Umgang und der Arbeit mit dem
Pferd, Maschinen und baulichen Einrichtungen resultieren.
Die Schülerinnen und Schüler schätzen die Sinnhaftigkeit eigener Arbeitsweisen ein und
beurteilen sie nach ökonomischen und rationalen Ansätzen.
Sie treffen Maßnahmen zur Vermeidung von Unfällen und verwenden die notwendige
persönliche Schutzausrüstung. Sie lernen die Unfallverhütungsvorschriften der zuständigen
Berufsgenossenschaft kennen und wenden diese an.
Inhalte:
•
•
•
•
•
•
•
Ergonomisches Arbeiten (Misten, Schaufeln, Tragen, Heben etc.)
Arbeitsplatzgestaltung
Unfallverhütungsvorschriften an Gebäuden und Maschinen
Sofortmaßnahmen am Unfallort
Aufgaben der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft (BG) und der
Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen
Richtige Anwendung von arbeitserleichternden Hilfsmitteln
Rückenschule und Ausgleichsübungen zur Gesunderhaltung des Körpers
- 13 -
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
Lernfeld 4
Mit Mitarbeitern und Kunden
umgehen
1.
2.
und
3.
Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 100 Stunden
Lernbereich
betriebliche Abläufe
Kompetenzen:
Die Schülerinnen und Schüler nehmen aktiv an betrieblichen Abläufen teil. Sie arbeiten mit
anderen Mitarbeitern zusammen und haben Kontakt zu den Kunden.
Sie achten auf ihr äußeres Erscheinungsbild und praktizieren einen gepflegten
Umgangston. Sie haben die Einsicht, zum betrieblichen Erfolg des Ausbildungsbetriebes
durch ihren Einsatz und ihr Auftreten mit beizutragen.
Sie erfüllen ihre Aufgaben nach persönlichen Möglichkeiten und stellen ihre
Aufgabengebiete vor. Sie erhalten eigene Zuständigkeiten im Betrieb und fügen sich in ein
bestehendes Team ein.
Sie sind über ihre rechtliche Stellung im Betrieb informiert.
Sie kennen ihre beruflichen Weiterbildungsmöglichkeiten.
Inhalte:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Betriebliche Abläufe
Identifikation und Kenntnis des Ausbildungsbetriebes
Angemessener und situationsgerechte Umgangsweisen
Gesprächsführung
Persönliches Erscheinungsbild, Präsentation
Körpersprache
Kundenorientiertes Auftreten
Arbeitsrecht
Berufsausbildung zum/zur Pferdewirt/in
- 14 -
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
Lernfeld 5
Pflegearbeiten auf dem Hof
und auf der Weide
durchführen
1. 2.und 3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 65 Stunden
Lernbereich
betriebliche Abläufe
Kompetenzen:
Die Schülerinnen und Schüler führen die notwendigen Maßnahmen zur Hofpflege des
pferdehaltenden Betriebes selbstständig durch. Sie kennen wichtige Hygienemaßnahmen
im pferdehaltenden Betrieb und führen diese unter Anleitung durch.
Sie pflegen die Ausrüstungsgegenstände für Pferde fachgerecht und überprüfen diese auf
mögliche Mängel.
Sie richten ihren Arbeitsplatz/Arbeitsbereich sinnvoll ein und hinterlassen diesen sauber
und ordentlich. Die Schülerinnen und Schüler verstehen, dass sie nach individuellen
Kräften und Fähigkeiten für den eigenen Arbeitsplatz Mitverantwortung tragen.
Die Schülerinnen und Schüler wenden Arbeitsgeräte fachgerecht an. Dabei beachten sie
arbeitserleichternde Maßnahmen. Sie zeigen Einsicht in die Notwendigkeit von
Unfallverhütungsmaßnahmen und verschaffen sich Einblick in die Arbeit der
Berufsgenossenschaft.
Inhalte:
•
•
•
•
•
•
•
•
Hofpflege
Pflege von Sätteln, Trensen und sonstigen Ausrüstungsgegenständen
Darstellung täglich anfallender Arbeitsprozesse
Betriebsanleitungen verschiedener Geräte zur Hofpflege
Weidehaltungssysteme
Zaunbau
Maßnahmen zur Grünlandpflege
Berufsgenossenschaft
- 15 -
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
Lernfeld 6
Maschinen und Geräte warten
und pflegen
1. 2.und 3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 40 Stunden
Lernbereich
betriebliche Abläufe
Kompetenzen:
Die Schülerinnen und Schüler sind nach ihren individuellen Fähigkeiten mit dem Umgang
der alltäglich gebräuchlichen und einfach zu handhabenden Geräte und Maschinen
vertraut. Sie haben einen Einblick über deren Aufbau, deren Funktionsweise und deren
Einsatzbereich. Sie sind über deren Anschaffungs- und Wartungskosten informiert, so dass
sie eine Vorstellung der Investitionskosten eines pferdehaltenden Betriebes haben und
Einsicht in die pflegliche Handhabung der ihnen anvertrauten Geräte und Maschinen
zeigen.
Die Schülerinnen und Schüler beachten die Unfallverhütungsvorschriften (UVV) und
wenden die notwendige PSA verantwortungsvoll an.
Inhalte:
•
•
•
•
•
•
•
•
Handarbeitsgeräte
Transportgeräte
Landwirtschaftliche Maschinen
Betriebsstoffe
Betriebsanleitungen/Wartungspläne
Sicherheitsvorschriften
Gesundheitsrisiken
Kataloge/Firmeninformationen
- 16 -
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
2.2
Die Lernfelder des Lernbereichs Pferdepflege
Stunden
Stunden
Stunden
1.Jahr
2.Jahr
3.Jahr
Lernfelder
7
Mit Pferden umgehen
30
10
10
8
Pferde gesund erhalten
10
15
30
9
Futtermittel anwenden
45
50
20
10
Pferde versorgen und pflegen
35
20
10
11
Pferde bewegen
10
15
30
130
110
100
Summen
- 17 -
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
Lernfeld 7
Mit Pferden umgehen
1. 2.und 3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 50 Stunden
Lernbereich Pferdepflege
Kompetenzen:
Die Schülerinnen und Schüler sind vertraut mit natürlichen Verhaltensweisen von Pferden
und ordnen diese bestimmten Funktionskreisen zu. Sie kennen die natürliche Bedürfnisse
von Pferden und die daraus resultierenden Ansprüche des Pferdes an Umgang, Haltung
und Fütterung. Sie verhalten sich im Umgang mit Pferden situationsgerecht. Sie zeigen
Einsicht in die Notwendigkeit der Beachtung der natürlichen Verhaltensweisen des Pferdes
im Hinblick auf dessen Gesunderhaltung und Leistungsbereitschaft und halten sich an
UVV. Sie erkennen Verhaltensauffälligkeiten des Pferdes, die durch Nichtbeachtung seiner
natürlichen Verhaltensweisen entstehen.
Sie wenden ihre eigenen Erkenntnisse in beispielhaften Situationen an.
Inhalte:
•
•
•
•
•
•
•
•
Ethische Grundbegriffe der Pferdehaltung
Tierschutzgesetz
Funktionskreise
Verhaltensauffälligkeiten, Stereotypien
Wirkung der eigenen Körpersprache auf das Pferd
Führen, Anbinden, Putzen, ggf. Longieren
UVV
Pferdetransportverordnung
- 18 -
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
Lernfeld 8
Pferde gesund erhalten
1. 2.und 3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 55 Stunden
Lernbereich Pferdepflege
Kompetenzen:
Die Schülerinnen und Schüler haben Grundkenntnisse in der Anatomie und Physiologie
des Pferdekörpers. Sie sind dazu befähigt die Messung der physiologischen Parameter
Puls, Atmung und Temperatur (PAT) beim Pferd eigenständig durchzuführen. Sie sind über
äußerliche Anzeichen von Krankheiten beim Pferd informiert und ergreifen unter Anleitung
Maßnahmen zur Herstellung der Gesundheit von Pferden sowie zur Vorbeugung von
Krankheiten.
Sie haben einen Einblick in die wichtigsten Krankheiten von Pferden, wie typische
Atemwegserkrankungen, Kolikerscheinungen und Hautfunktionsstörungen. Sie erkennen
akute Verletzungen und Lahmheiten in der Bewegung des Pferdes.
Die Schülerinnen und Schüler ergreifen aktuelle Maßnahmen für die Soforthilfe am Pferd
bzw. assistieren unter Anleitung.
Inhalte:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Skelett
Muskulatur
Herz-Kreislaufsystem
Verdauungsorgane
Haut
PAT-Werte
Lahmheitsdiagnostik
Stallapotheke
Exemplarische Krankheiten des Pferdes
Parasitenbefall
Verletzungen
Erste Hilfe am Pferd
- 19 -
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
Lernfeld 9
Futtermittel anwenden
1. 2.und 3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 115 Stunden
Lernbereich Pferdepflege
Kompetenzen:
Die Schülerinnen und Schüler haben einen Überblick über die einzelnen
Futtermittelgruppen. Sie überprüfen mit Hilfe von Sinnesproben die Qualität von
Futtermitteln. Sie schätzen und wiegen gebräuchliche Futtermittel ab und wenden
Futtermitteltabellen an. Die Schülerinnen und Schüler kennen die Grundprinzipien der
Rationsgestaltung und stellen einfache Futterrationen mit Hilfe von Bedarfstabellen für
Pferde zusammen.
Sie sind über mögliche Fehler in der Pferdefütterung und deren Folgen für die Gesundheit
und Leistungsbereitschaft der Pferde informiert.
Sie gehen gewissenhaft mit Futtermitteln um und setzen diese verantwortungsbewusst ein.
Inhalte:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Rauhfutter
Einzelfuttermittel
Mischfuttermittel
Mineralstoffmischungen, Vitaminmischungen
Sinnesprobe für Futtermittel
Qualitätskriterien
Sachgemäßer Umgang mit Futtermitteln
Lagerung von Futtermitteln
Schätzen und Wiegen von Futtermengen
Futtermittelgesetz
Deklarationen
Fütterungsfehler
Fütterungskrankheiten: Kolik, Rehe, Verschlag
- 20 -
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
Lernfeld 10
Pferde versorgen und pflegen
1. 2.und 3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 65 Stunden
Lernbereich Pferdepflege
Kompetenzen:
Die Schülerinnen und Schüler führen die täglich zu verrichtenden Versorgungsarbeiten für
Pferde sorgfältig durch und reagieren fachgerecht auf die natürlichen Verhaltensweisen des
Pferdes. Sie zeigen Einsicht in die Bedeutung der Pflege für die Gesundheit des Pferdes.
Dabei achten sie auf Ordnung und Sauberkeit im Stall, auf der Hofanlage, den
Bewegungsflächen und den Weiden. Sie beachten die UVV.
Die Schülerinnen und Schüler pflegen das Fell, das Langhaar sowie die Hufe von Pferden
unter verschiedenen Haltungsbedingungen und wenden dabei spezifische Werkzeuge
fachgerecht an.
Die Schülerinnen und Schüler nehmen am Scheren von Pferden teil und lernen
verschiedene Schermaschinenschnitte kennen. Sie decken unter Anleitung Pferde ein und
wenden unterschiedliche Decken fachgerecht an.
Sie gewinnen einen Einblick in das Herausbringen von Pferden für Schauen und Turniere.
Inhalte:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Arbeitsabläufe ausprobieren und deren Auswirkungen beurteilen
Tägliche Versorgungsarbeiten (tränken, füttern, misten, Stallpflege) durchführen
Weide- und Pferdekontrolle
Verschiedene Pferdedecken kennen lernen
Sachgerechtes Eindecken von Pferden lernen
Typische Putzgeräte für Pferde erkunden und anwenden
Pflegemaßnahmen an Pferden bei verschiedenen Witterungen anwenden
UVV beachten
Hautkrankheiten erkennen und behandeln
- 21 -
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
Lernfeld 11
1. 2.und 3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 55 Stunden
Lernbereich Pferdepflege
Pferde bewegen
Kompetenzen:
Die Schülerinnen und Schüler zeigen Einsicht in die Notwendigkeit, Pferden tägliche
Bewegung zu verschaffen. Sie kennen den natürlichen Bewegungsbedarf von Pferden und
begreifen dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Leistungsvermögen von Pferden.
Sie haben einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten Pferde zu bewegen und
zu trainieren. Sie wenden nach ihren individuellen Fähigkeiten und unter Anleitung einzelne
Methoden an.
Die Schülerinnen und Schüler unterscheiden die drei klassischen Grundgangarten des
Pferdes sowie die Gangarten Tölt und Pass bei Gangpferden. Sie erkennen die Bedeutung
der verschiedenen Gangarten und setzen sie in Verbindung mit den jeweiligen Herkünften
und Nutzungsrichtungen der Pferderassen. Sie unterscheiden dabei verschiedene
Reitweisen.
Sie besitzen Grundkenntnisse der klassischen Pferdeausbildung.
Sie kennen verschiedene Arten des Pferdetransports und wirken am Transport von Pferden
mit. Sie beachten die damit verbundenen Unfallverhütungsvorschriften.
Inhalte:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Der Bewegungsapparat des Pferdes
Grundsätze zur Leistungsbereitschaft und dem Sporteinsatz
Gangarten Schritt, Trab, Galopp, Tölt, Pass
Rasseportraits als Inbegriff für unterschiedliche Grundnutzungen von Pferden
erstellen
Vorstellung verschiedener Reitsportarten
Führen von Pferden
Longieren
Reitweisen
Skala der Ausbildung
Transport
- 22 -
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
2.3
Die Lernfelder des Lernbereichs Pferdehaltung und -zucht
Stunden
Stunden
Stunden
1.Jahr
2.Jahr
3.Jahr
Lernfelder
12
Unterkünfte für Pferde herrichten
60
45
20
13
Pferde züchten
20
40
45
80
85
65
Summen
- 23 -
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
Lernfeld 12
Unterkünfte für Pferde
herrichten
1. 2.und 3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 125 Stunden
Lernbereich
Pferdehaltung u. -zucht
Kompetenzen:
Die Schülerinnen und Schüler kennen die Ansprüche des Pferdes an eine artgerechte
Haltung. Sie sind vertraut mit den gebräuchlichen Haltungsformen für Pferde und wissen für
welche Arten von Pferden diese jeweils geeignet sind. Sie haben einen Einblick in zum
Stallbau verwendete Materialien und deren Einsatzbereiche. Sie sind über die Bedürfnisse
des Pferdes an die Ausstattung von Boxen informiert.
Sie richten Unterkünfte für Pferde ein und wenden die dafür benötigten Materialien und
Werkzeuge fachgerecht an. Dies gilt insbesondere für Pferde in Einzelboxen.
Sie kontrollieren täglich die Unterkünfte für Pferde selbstständig auf einwandfreie Funktion
und mit Rücksicht auf einzuhaltende UVV.
Sie beurteilen das Stallklima und regulieren dieses nach ihren Möglichkeiten selbstständig.
Sie kennen bauliche Maßnahmen zur Verbesserung des Stallklimas.
Sie beachten Brandschutzmaßnahmen.
Inhalte:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Tierschutzgesetz
Leitlinien für artgerechte Pferdehaltung
Stallklimadaten
Aufstallungsformen
Einstreumaterial
Baumaterial
Stalleinrichtungen
Stallbau
UVV Gebäude
Brandschutz
- 24 -
Lehrplan Werker in der Pferdewirtschaft
Lernfeld 13
1. 2.und 3. Ausbildungsjahr
Zeitrichtwert: 65 Stunden
Lernbereich
Pferdehaltung u. -zucht
Pferde züchten
Kompetenzen:
Die Schülerinnen und Schüler unterscheiden bedeutsame Pferderassen hinsichtlich
Herkunft und Nutzung. Sie haben einen Einblick in die Tätigkeit und die Aufgaben von
Zuchtverbänden. Sie identifizieren Pferde und erläutern die Daten von Equidenpässen und
Abstammungsnachweisen. Sie unterscheiden verschiedene Selektionskriterien von
Zuchtpferden im Hinblick auf deren Zuchtziel. Sie nehmen an Leistungsprüfungen und
Zuchtschauen teil.
Sie gewinnen einen Einblick in die Funktion und den Aufbau der Geschlechtsorgane von
Hengst und Stute. Sie wissen um die Bedeutung sowie die Unterschiede von Natursprung
und künstlicher Besamung.
Sie treffen unter Anleitung Maßnahmen zum Abfohlen einer Stute und begleiten die Geburt
eines Fohlens. Sie leisten Hilfestellung bei der Versorgung des Fohlens in den ersten
Stunden seines Lebens.
Sie wirken bei der Aufzucht von Jungpferden mit.
Inhalte:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Rassenkunde
Zuchtverbände
Equidenpass, Abstammungsnachweise
Fohlenbrennen, Stutenschauen, Körungen, Leistungsprüfungen
Deckstation
Geschlechtsorgane, Aufbau und Funktion
Hygienemaßnahmen am Geburtsort, der Deckstation, im Stall
Tierärztliche Versorgung des Fohlens
Fohlenfütterung
Anforderungen an die Haltung von Jungpferden
- 25 -