Gold in Amerika

Transcription

Gold in Amerika
Juanita Sáenz Samper/Marcos Martinón-Torres
Gold in Amerika
Einführung
Gold hat seit den Anfängen der Metallurgie in Amerika eine bedeutende
wirtschaftliche, symbolische und religiöse Rolle gespielt. Tausende von
Edelmetallobjekten in Museen und Sammlungen in der ganzen Welt,
zumeist Schmuck oder zeremonielle Gegenstände, selbst goldene Werkzeuge, sind Zeugen von Bergbau und Metallurgie, die mindestens bis etwa
2000 v. Chr. zurückgehen. Die zahlreichen unterschiedlichen Techniken,
die in der Gewinnung und Verarbeitung zum Einsatz gekommen sind, zeigen sich vor allem in der Vielfalt an Gegenständen aus Gold, Silber, Kupfer und ihren Legierungen, auch als tumbaga bekannt; selbst Gold-Platin-Legierungen wurden in den Anden hergestellt. Die Variationsbreite an
Metallen, Verarbeitungstechniken und Stilen ist Folge regionaler Anpassungen an unterschiedliche Rohstoffe, aber auch Ausdruck unterschiedlicher kultureller Traditionen.
Unsere Kenntnis der Metallurgie der Edelmetalle im präkolumbischen
Amerika ist geografisch und technologisch sehr ungleichmäßig verteilt
und konzentriert sich für Gold stark auf die Verarbeitungstechniken; relativ wenig hingegen ist über seine Gewinnung bekannt. Dies hat vor allem
mit dem Mangel an archölogischen Funden von Werkstätten zu tun, und
wird durch das überwältigende Interesse an den schönen Metallobjekten
noch verstärkt. Erst in jüngster Zeit gibt es vermehrt technische Studien,
die es uns jetzt ermöglichen, einen Überblick über die Grundzüge der Entwicklungen der Goldmetallurgie im präkolumbischen Amerika zu geben.
Bray 1990; Lechtman 1988; Arias 2005). Die prähistorischen Metallhandwerker beuteten dort vor allem die reichen Waschgoldvorkommen aus,
um natürlich silberhaltiges Gold zu gewinnen, das sie teils in reiner Form
und teils auch mit Kupfer legierten. Darin unterschieden sie sich nicht von
den Handwerkern der zentralen Anden, die ebenfalls kunstvolle Goldobjekte herstellten (Shimada 1994; Shimada et al. 2000; McEwan/Haeberli
2000; Hörz/Kallfass 2000), wie auch im Norden der Anden und in Mittelamerika neben Goldobjekten auch zahlreiche Kupfergegenstände produziert wurden (Plazas/Falchetti 1985; Falchetti 1997; 2003; Bray 1985;
1992; 2000).
Abb. 1: Waschgold aus Kolumbien; Sammlung des Museo del Oro, Bogotá
(Foto: Clark Manuel Rodríguez, Banco de la República)
Bergbau
Die Anden Südamerikas sind vor allem für ihren Reichtum an Kupfer
und Silber bekannt, insbesondere im heutigen Chile, Peru und Argentinien; aber auch Waschgold kommt in vielen Andenflüssen vor. Der größte
Goldreichtum aber findet sich im Gebiet von Kolumbien und Mittelamerika, wo Kupfervorkommen im Gegenzug eher selten sind (González 2004;
245
Gold in Amerika
Abb. 3: Vorspanische Gussform, gebrochen, mit einer Glocke aus GoldKupfer-Legierung. Moderner Guss in antiker Form; Karibische Ebene, Zenu-Region, Kolumbien, 1000-1700 n. Chr., H 58 mm, B 38 mm; Sammlung
des Museo del Oro, Bogotá (Foto: Clark Manuel Rodríguez, Banco de la
República)
Abb. 2: „Wie die Indianer versuchen Gold in den Bergen zu finden wenn
es vom Himmel regnet.“ Drake Handschrift „Histoire Naturelle des Indes“,
Pierport Morgan Bibliothek; Balding und Mansell, Peterborough, England:
f. 99.99v. 1590/1996
Abb. 4: Ein Goldschmied mit Blasrohr schmilzt Gold im Tiegel; aus der Relación de Michoacán, zusammengestellt ca. 1540 von Jerónimo de Alcalá
(s. Alcalá 2000)
Nur sehr wenig ist über die eigentliche Goldgewinnung bekannt. Da
zu vermuten ist, dass vor allem Waschgold gewonnen wurde, ist der
archäologische Nachweis davon nur schwer möglich, zumal die meisten
Goldseifen kontinuierlich weiter bis in die Neuzeit ausgebeutet wurden
(Abb. 1; Mayo et al. 2007). Die umfangreichsten Angaben zum einheimischen Bergbau sind den frühen europäischen Berichten zu entnehmen
(Abb. 2). In Panama konnte unlängst durch eine Kombination von archäologischen und ethnohistorischen Forschungen gezeigt werden, dass
in Gran Coclé goldreiche Gänge durch Feuersetzen abgebaut wurden,
und der Bergbau nicht nur auf Seifengold umging, sondern auch kleine
Schächte abgeteuft und durch hydraulische Gewinnung ganze Berge
abgetragen wurden. Arbeiten des Kolumbianischen Instituts für Geologie
und Bergbau (INGEOMINAS) zeigten, dass hier sowohl Ganggold als auch
Seifengold entlang der zentralen und westlichen Bergkette, in Andentälern und in der östlichen Ebene vorkommen, d. h. in mehr als der Hälfte
des kolumbianischen Staatsgebietes (INGEOMINAS 2002; Arias 2005), die
mit Ausnahme der Vorkommen in der östlichen Ebene bereits durch einheimische Bergleute ausgebeutet werden konnten.
246
Gold in Amerika
Abb. 5: Der Bergrücken von Putushio in Südecuador mit dem Werkstattbereich auf dem Gipfelplateau (Foto: Thilo Rehren)
Europäische Berichterstatter nennen die Gewinnung von Flussgold als die
wichtigste Quelle für das Metall, mit teilweise aufwendigen Kanalsystemen zur Umleitung des Wassers und zum Erreichen der Gold führenden
Sande. Weiterhin berichten sie von Gruben, die bis zu 6 m tief waren, und
davon, dass Netze quer über die Flüsse gespannt wurden, um Goldnuggets zu fangen. Die Quellen beschreiben auch das Abflämmen von Grasland, um goldhaltige Sande freizulegen, und das Sammeln von Gold aus
den Stümpfen umgestürzter Bäume (Sáenz 2008). Archäologische Belege
für diese Praktiken fehlen jedoch fast vollständig.
Die gewaltige Menge an Gold, die in Amerika gefunden und verarbeitet
wurde, steht in keinem Verhältnis zu den fast völlig fehlenden Belegen für
Öfen, Tiegel oder Gussformen, die zur Herstellung von Objekten erforderlich gewesen sein müssen. Konkrete Belege für das Schmelzen von Gold
liegen nur in einer Handvoll von kleinen Barren, Gussresten, kleinen Tiegelfragmenten und Bruchstücken von Gussformen vor (Abb. 3). Wir wissen daher nur sehr wenig über die Anlagen und Gerätschaften, die zum
Schmelzen, Legieren und Gießen von Gold zum Einsatz kamen. Aus dem
heutigen Mexiko gibt es bildliche Darstellungen aus der Zeit der ersten
Kontakte mit Europäern, in denen einheimische Handwerker Goldobjekte
in relativ breiten Tiegeln einschmelzen; dabei sind Metall und Holzkohle
in unmittelbarem Kontakt zueinander und der nötige Sauerstoff wird
durch Blasrohre zugeführt (Abb. 4; Berdan/Anawalt 1992; Alcalá 2000).
Es ist jedoch schwierig zu sagen, inwieweit diese Darstellungen auch für
die Verarbeitung von frischem Gold zutreffen und auf Südamerika übertragen werden können.
Abb. 6: Ausgegrabener Ofen im Werkstattbereich auf dem Putushio, Ecuador (Foto: Mathilde Temme)
Die Anfänge der Goldmetallurgie
Die Völker der Anden schätzten an Metallen vor allem deren Brillanz und
Farbe; insbesondere Gold wurde mit der Sonne und ihrer Leben spendenden Kraft verbunden (Lechtman 1984). Als edles und unveränderliches Metall diente Gold auch dazu, die Herrscher von dem gemeinen
Volk abzusetzen (O’Day 2000). Im Vergleich zur Primärgewinnung von
Gold gibt es zahlreiche Studien zur Herstellungstechnik von Goldobjekten. Dabei zeichnen sich zwei große Gebiete ab, in denen unterschiedliche Techniken vorherrschten; nämlich einerseits die mittleren und weite
Teile der nördlichen Anden, in denen Metall überwiegend gehämmert
wurde, und andererseits das Gebiet nördlich davon bis nach Mittelamerika und Mexiko, wo Gusstechniken vorherrschten.
247
Gold in Amerika
Abb. 7a: Gefaltetes Goldblech aus den Werkstattsedimenten von Putushio,
Ecuador, L ca. 2 mm (Foto: Thilo Rehren)
Abb. 7b: Goldtröpfchen aus den Ofensedimenten von Putushio, Ecuador,
max. Durchm. ca. 1 mm (Foto: Thilo Rehren)
Der früheste Beleg für die Verarbeitung von Gold in Südamerika liegt in
Form von gehämmerten Perlen aus dem südlichen Peru vor. In Jiskairumoko im Becken des Titicacasees wurde eine Kette aus zylindrischen
Goldperlen in einem Grab gefunden, das auf rund 2100 v. Chr. datiert
(Aldenderfer et al. 2008). Neben diesem außergewöhnlichen Fund gibt es
in ganz Südamerika keine weiteren Belege für Goldmetallurgie bis ungefähr 1500 v. Chr. Aus dieser Zeit stammen dünne gehämmerte Bleche aus
Gold und Kupfer aus der Siedlung Mina Perdida an der mittleren Küste
Perus, die vermutlich zeremonialen Zwecken dienten (Burger/Gordon
1998). Es ist wahrscheinlich, dass hier ähnliche Werkzeuge verwendet
wurden wie die Steinhämmer und Ambosssteine, die in Waywaka (ebenfalls in Peru), aus der Zeit von 1000 v. Chr. gefunden wurden (Grossman
1972). Obwohl diese Funde noch keine Hinweise auf das Schmelzen von
Gold geben, belegen sie doch, dass hier eine Jahrhunderte alte Erfahrung
im Metallhandwerk bestand.
Aus der Zeit des Frühen Horizonts, ungefähr von 1500 v. Chr. bis 500 v. Chr.,
liegen aus einer Reihe von Fundorten in Ecuador und Peru Funde vor, die
das Schmelzen und Legieren von Gold belegen; so sind etwa aus dem
strategisch gut befestigten Plateau des Putushio-Berges in Ecuador zahlreiche Ofenstellen bekannt, in denen Tröpfchen von kupferhaltigem
Gold und Fragmente von Gussformen gefunden wurden (Abb. 5-7; Rehren/Temme 1994). Die dort und anderswo hergestellten frühen Objekte
scheinen noch eher einfache Formen gehabt zu haben; das relativ verbreitete Auftreten solcher Funde zeigt aber, dass metallurgisches Wissen
zu dieser Zeit bereits verbreitet und auch in kleineren Siedlungen verfügbar war (González 2004).
Das Vorherrschen der Kupfermetallurgie in den Anden haben wir bereits
erwähnt; so ist es nicht verwunderlich, dass Gold und Kupfer schon früh
legiert wurden, um sogenanntes tumbaga herzustellen. Die daraus her-
Abb. 8: Querschnitt durch ein Brustschild aus tumbaga, Sierra Nevada
de Santa Marta, Nordkolumbien, Nuhange Periode. Elektronenmikroskopische Aufnahme. Die größere Helligkeit der sehr dünnen Oberflächen
zeigt den sehr viel höheren Goldgehalt hier als Folge der Auslaugung des
Kupfers während des depletion gilding
248
Gold in Amerika
Abb. 9: Eine der Masken des „Herrn von Sicán“, Peru, aus gehämmertem Gold und Kupferblech und verziert mit Zinnober, 240 x 490 mm (Foto: Xuan Che)
gestellten Objekte wurden regelmäßig durch verschiedene Methoden
so behandelt, dass das Kupfer an der Oberfläche herausgelöst und der
Kupfergehalt soweit verringert wurde, dass der Eindruck reinen Goldes erweckt wurde (depletion gilding). Die gebräuchlichsten Methoden
bestanden darin, durch Erhitzen das Kupfer zu oxidieren und dann durch
Einreiben mit diversen sauren Substanzen das Kupferoxid zu entfernen;
durch mehrfaches Wiederholen dieses Prozesses wurde das Kupfer oberflächlich ausgelaugt, während eine dünne reine Goldschicht zurückblieb
(Abb. 8; Lechtman 1988). Depletion gilding entwickelte sich zu einem
charakteristischen Merkmal der präkolumbischen Goldmetallurgie von
den mittleren Anden bis nach Mexiko.
Ein weiteres Charakteristikum andiner Metallurgie ist das Vorherrschen
von Hämmern gegenüber dem Gießen. Die meisten Funde, seien es
große Masken oder kleinste Objekte, bestehen aus gehämmerten Blechen, die mechanisch miteinander verbunden sind; anstatt in Wachs
modelliert und gegossen zu sein, wurden die Objekte hier zusammengefügt. Dies blieb in den mittleren Anden bis in die Zeit der Eroberung die
vorherrschende Verarbeitungsweise (Lechtman 1988).
Die Blütezeit in den mittleren Anden
Von der Frühen Zwischenperiode an, gegen 900 v. Chr., entwickelten sich
vor allem an der Südküste Perus stärker hierarchisch gegliederte Gesellschaften, wie z. B. die Siedlung von Chavín de Huántar mit ihren großen
öffentlichen Plätzen und Zeremonialgebäuden. Die Goldobjekte dieser
Zeit zeichnen sich durch klar definierte Stile aus, die offenbar sehr speziellen kulturellen Bedürfnissen entsprechen (Bray 1990; 1992). Die Chavín-Tradition mit ihrer formenreichen Ikonografie hatte einen nachhaltigen Einfluss auf spätere metallurgische Entwicklungen.
Zur Zeit der Moche (200 v. Chr. bis 700 n. Chr.) war die Gesellschaft noch
stärker gegliedert, mit Priestern, Kriegern und staatlichen Beamten, die
über eine hochspezialisierte Arbeiterkaste regierten. So spektakuläre
Gräber wie die des „Señor von Sipán“, des „Priesters“ oder des „Alten
Herrschers“ von Sipán beinhalteten vielfältige, reiche Gold- und Silberobjekte, die das Beste des zeitgenössischen Metallhandwerks repräsentierten.
249
Gold in Amerika
Der metallurgische Glanz der Moche entwickelte sich noch weiter in
der folgenden Epoche, bekannt als Lambayeque oder Sicán (700 bis
1375 n. Chr.). Das Ausmaß der archäologischen Funde aus dieser Periode zeigt deutlich, dass Metallurgie in dieser Kultur eine nie zuvor gesehene Rolle spielte. Neben der Verdrängung von unlegiertem Kupfer durch
Arsenkuper und Zinnbronze sticht die schiere Menge an Edelmetall hervor, die in den monumentalen Gräbern wie dem des „Herrn von Sicán“
mehrere Hundert Kilogramm erreicht und zusammen mit unzähligen
Objekten aus Kupfer, edlen Steinen, Muscheln, Stoffen und Federn unermesslichen Reichtum belegt (Abb. 9).
Nach wirtschaftlichen und politischen Unruhen, vermutlich ausgelöst durch widrige Klimabedingungen, erobern gegen 1375 n. Chr. die
Chimú das Land der Sicán und siedeln Töpfer und Goldschmiede in
ihre neue Hauptstadt Chan Chan um. Entsprechend haben die Goldobjekte der Chimú viele stilistische und technische Ähnlichkeiten
mit denen der Sicán (Shimada 1995; 1996). Die charakteristischsten
Objekte dieser Periode sind dünnwandige Gefäße aus gehämmertem
Gold mit anthropomorphem Design, goldene und silberne Ohrringe
mit Türkis eingelegt und standardisierte Schmuckgegenstände aus
tumbaga (O’Day 2000).
Gegen 1440 schaffen die Inka mit ihren Eroberungen ein immenses Reich,
von Argentinien bis nach Ecuador im Norden; es zeigte sich aber recht
kurzlebig als es 1533 mit der spanischen Invasion zerbrach. Wie auch in
anderen Handwerken, so basierte die Inkametallurgie weitgehend auf
den Traditionen der Moche, Sicán und Chimú. Chimú-Goldschmiede wurden nach Cuzco, dem Zentrum des Reichs, umgesiedelt; Gold- und Silbergruben unterstanden dem Inka, dem unmittelbaren Abkömmling der
Götter. Der Gebrauch von goldenen und silbernen Gegenständen war
dem Inka und seinen höchsten Würdenträgern vorbehalten, während
kupferne Objekte für das gemeine Volk hinreichend waren (Berthelot
1986; Hörz/Kallfass 2000; Lechtman 1984; 1988).
Im Norden: Kolumbien, Mittelamerika und
die Karibik
Abb. 10: Ohrschmuck aus Gold in Form eines Kondors mit Schnabel aus
Platin, Tumaco-La Tolita, Kolumbien, 700 v. Chr. - 350 n. Chr., L 84 mm,
B 50 mm; Sammlung des Museo del Oro, Bogotá (Foto: Clark Manuel Rodríguez, Banco de la República)
Abb. 11: Hämmer und Ambosse aus Stein, vermutlich zum Herstellen von
Blattgold; Sammlung des Museo del Oro, Bogotá (Foto: Clark Manuel Rodríguez, Banco de la República)
Parallel zum Metallhandwerk der Moche und Sicán in den mittleren
Anden entwickelten die Goldschmiede der Tumaco-La-Tolita-Kultur im
südlichen Kolumbien (700 v. Chr. bis 350 n. Chr.) ihre eigenen Techniken und Stile. In ihrem Siedlungsgebiet zwischen Esmeraldas in Ecuador und Buenaventura in Kolumbien beuteten sie ungewöhnliche
Seifenvorkommen aus, in denen Gold und Platin nebeneinander vorkamen. Durch selektives Sintern der unschmelzbaren Platinkörner in eine
Goldunterlage nutzten sie die unterschiedlichen Farben der Metalle
aus, um goldene und silberne Teile in Form von Katzen, Fabelwesen
aus Mensch und Tier, und in geometrischen Motiven zu kombinieren
(Abb. 10; Bergsøe 1937; Scott/Bouchard 1988). So konnten die Goldschmiede der Tumaco die stilistischen und ikonografischen Muster ihrer
südlichen Nachbarn aufnehmen, obwohl ihr Land keine Vorkommen an
Silber aufwies (Patiño 1997; 2003).
250
Gold in Amerika
Abb. 12: Menschenförmige Brustplatte in Form eines Fledermausmannes, tumbaga mit vergoldeter Oberfläche, Sierra Nevada de Santa Marta, Tairona-Periode, Nordkolumbien, 900 - 1600 n. Chr., 106 x 113 mm; Sammlung des Museo del Oro, Bogotá (Foto: Clark Manuel Rodríguez, Banco de la República)
251
Gold in Amerika
Die südliche Tradition des Hämmerns, Treibens und mechanischen Verbindens von Goldblech erreichte auch die Kulturen im Süden Kolumbiens. Die Herren von Malagana und der Calima-Region (200 v. Chr. bis
1200 n. Chr.) wurden in Gräbern bestattet, die zwar nicht so monumental
und eindrucksvoll waren wie die des „Señor von Sipán“, ihm aber in ihrem
Metallreichtum in nichts nachstanden: riesige Umhänge, Pinzetten, Diademe, Kronen, Nasenringe, Halsketten und anderes wurde zusammen
mit außergewöhnlicher Töpferware den Gräbern beigegeben. Die Beigaben dieser Region umfassen auch kleine Hämmer und Unterlagen aus
Stein (Abb. 11), die den Goldschmieden gut als Werkzeuge gedient haben
können.
Einige Funde der Calima-Region, datiert auf etwa 200 v. Chr., zeigen den
Gebrauch des Gusses in verlorener Form, einschließlich des Angussverfahrens, um zweifarbige Objekte aus Gold und tumbaga herzustellen. Der
hier sichtbare Stand an metallurgischem Wissen macht deutlich, dass es
frühere Wurzeln dieser Technologie gegeben haben muss, obwohl diese
bislang archäologisch nicht nachgewiesen sind (Bray 2000; Bray et al.
2005).
Auch das Goldhandwerk der Nariño-Kultur, angesiedelt im Hochland
zwischen Kolumbien und Ecuador, zeigt deutliche Einflüsse aus dem
Süden. Seine Urspünge können zwar archäologisch nicht weiter als ungefähr 1400 v. Chr. zurückverfolgt werden, aber es hat Außergewöhnliches
geschaffen. Insbesondere kupferreiche tumbaga-Legierungen wurden zu
Schmuck, Musikinstrumenten und anderen Objekten verarbeitet, deren
vergoldete und hoch polierte Oberflächen beeindruckende Farbeffekte
erzielten (Gómez 2007).
Im mittleren und nördlichen Kolumbien nutzten die Goldschmiede mehr
das Gießen in der verlorenen Form als mechanische Verarbeitungstechniken. Objekte aus Gold und Goldlegierungen erscheinen hier von den
ersten Jahrhunderten n. Chr. an, und zeigen einen Reichtum an regionalen Stilen und Entwicklungen. Hervorzuheben sind die reichen Funde der
Kulturen der Quimbaya, Tolima, Muisca und Zenú, aber auch die Objekte,
Abb. 13: Kalkbehälter aus tumbaga, gegossen. Filandia, Quindio, Mittleres Cauca-Tal, Kolumbien, frühe Quimbaya-Periode, ca. 500 v. Chr. - 700
n. Chr.; H 110 mm, max. Durchm. 95 mm; Sammlung des Museo del Oro,
Bogotá (Foto: Clark Manuel Rodríguez, Banco de la República)
Abb. 14: Anhänger von Morillo, Kuba, aus gehämmerten Goldnuggets,
L 13 mm (Foto: Dominique Bagault, Centre de Recherche et de Restauration des Musée de France)
252
Gold in Amerika
die von den Nahuange und Tairona in der Sierra Nevada de Santa Marta
produziert wurden (Abb. 12). Trotz der reichen Vorkommen an Seifengold produzierten die Goldschmiede auch hier erhebliche Mengen an
tumbaga durch das Hinzufügen von Kupfer, während der Silbergehalt der
Legierung aus dem natürlichen Silberanteil des Waschgoldes stammte.
Auch hier wird ein besonderes Interesse an der Farbigkeit der so produzierten Legierungen deutlich.
Im Gegensatz zu den anderen Kulturen in Kolumbien verwendeten die
Quimbaya nur selten das depletion gilding, sondern beließen die tumbaga-Objekte in ihrem natürlichen rötlichen Ton (Abb. 13; Uribe 2005). Die
Nuhange, die von etwa 100 bis 1100 n. Chr. tätig waren, nutzten sowohl
das Hämmern als auch Gussverfahren zur Herstellung ihrer Objekte und
polierten deren Oberflächen, um den rötlichen Farbton des Metalls zu
verstärken. Dabei wurde durch intensives Hämmern und Anlassen der
Kupfergehalt an der Oberfläche zwar wie beim depletion gilding reduziert; aber hier wurde die goldreiche Schicht durch Polieren anschließend
soweit entfernt, dass der ursprüngliche Farbton zumindest an der Vorderseite der Objekte wieder hervortrat, während die nicht sichtbaren Rückseiten oft golden belassen wurden. Die Herstellungstechnik zeigt hier
eine Symbolik, die offenbar im Gegensatz zu den Vorgaben der mittleren Anden steht; während der Tairona-Periode, 1100 bis 1600 n. Chr., verschoben sich auch in dieser Region die Gewichte zu einem Vorherrschen
von Guss in verlorener Form und vergoldeten Oberflächen (Sáenz 2010).
Das metallurgische Wissen dehnte sich von Kolumbien weiter nach
Panama und Costa Rica aus; die ersten Belege für Metallurgie in Panama
stammen aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. und etwa hundert Jahre später aus Costa Rica. Auch hier beuteten die örtlichen Metallurgen die reichen Seifengoldvorkommen aus; ihr etwas geringerer Silbergehalt verglichen zu den kolumbianischen Vorkommen machen die lokale Produktion
deutlich. Gegossene Objekte sind meist aus kupferreichem tumbaga
gemacht, während gehämmerte Objekte reicher an Gold sind (Harrison/
Beauvien 2010).
Gegen 650 n. Chr. erreichte das Metallhandwerk dann Mexiko, wo ebenfalls bald die örtlichen Vorkommen an Gold, Silber und Kupfer ausgebeutet wurden. Qualitäten wie Farbe, aber besonders auch der Klang von
aneinander schlagenden Objekten, spielten hier eine besondere Rolle
(Hosler 1994). Von ungefähr 1200 n. Chr. an entwickelten die Mixteken
und Zapoteken ihre eigenen metallurgischen Traditionen. Das berühmte
Grab Nr. 7 von Monte Albán beinhaltet einen der reichsten Funde der
Region, mit verschiedenen Metallen, Edelsteinen und anderen exotischen Materialien (Peñuelas et al. 2011).
Es scheint, dass die Kunst des Metallschmelzens die Inseln der Karibik nicht vor den Europäern erreichte; archäologische Funde von Gold
und Goldlegierungen sind dort insgesamt rar. Die einheimischen TaínoSchmiede produzierten relativ einfache Gegenstände durch Hämmern
natürlicher Nuggets, die entweder zu größeren Objekten zusammengefügt oder als dünnes Blech über andere Materialien gezogen wurden
(Abb. 14). Das natürliche Metall, als caona bekannt, wurde von Häuptlingen und Pristern genutzt. Zusätzlich wurden Gegenstände aus tumbaga aus Kolumbien importiert; den zeitgenössischen europäischen
Quellen zufolge wurde das importierte Metall guanín genannt und trotz
seines geringeren Goldgehaltes noch höher geschätzt als das einheimische caona. Eigenschaften wie Geruch, Farbe, eine schillernde Oberfläche und der exotische Ursprung waren die vorherrschenden Faktoren
für die örtliche Wertschätzung (Martinón-Torres et al. 2007; Valcárcel
et al. 2007).
Der Einfluss der Europäer
Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass die treibende Motivation für
die europäische Eroberung Amerikas das Verlangen nach Edelmetall war.
Von Christopher Kolumbus bis zum letzten Soldaten, alle waren sie angefeuert von der Suche nach neuen Wegen zu Gold und Silber. Einige der
frühen Kundschafter zahlten hohe Preise für Informationen über „verborgene Schätze“, die sie zur weiteren Finanzierung ihrer Unternehmungen
brauchten (Loboguerrero 2005). Gómez (2009) zitiert historische Quellen, denen zufolge allein in den vier Jahren von 1533 bis 1537 der Bürgermeister von Cartagena de Indias in Nordkolumbien und seine Männer
91.594 Pesos an gutem Gold und 1330 Pesos an schlechtem Gold (vermutlich tumbaga) aus Gräbern der Zenú im Hinterland der Stadt raubten und damit ihren Haushalt finanzierten. Wenn ein Goldpeso als 4,6 g
angenommen wird, so waren das allein von einem Gräberfeld und innerhalb von nur vier Jahren über 420 kg an gutem Gold und immerhin gut
6 kg tumbaga – bei einem heutigen Preis von über 30.000 Euro pro kg
entspricht das mehr als 3 Mio Euro pro Jahr, ein schöner Beitrag zur Stadtkasse einer Neugründung mit weniger als 2000 Einwohnern. Allerdings
erwiesen sich auch viele der frühen Anstrengungen als deutlich unbefriedigend. So blieben etwa die Kupellen und Tiegel unbenutzt, die nach La
Isabela in der heutigen Dominikanischen Republik, der ersten europäischen Siedlung in Amerika, geschickt wurden. Als die Siedler die erhofften reichen Erze nicht finden konnten, versuchten sie verzweifelt, Silber
aus dem aus Europa mitgebrachten Bleiglanz zu gewinnen (Thibodeau et
al. 2007). In anderen Fällen berichteten die Europäer von ihrer Frustration über den niedrigen Goldgehalt der Objekte aus tumbaga, die durch
das depletion gilding goldreicher aussahen als sie wirklich waren. Trotz
dieser anfänglichen Schwierigkeiten hatte die Suche nach Edelmetall aber
bald den erhofften Erfolg und führte zur rücksichtslosen Ausbeutung der
einheimischen Vorkommen. Es scheint, dass dabei zumindest zu Anfang
die Europäer noch mit der einheimischen Bevölkerung Handel trieben;
so wissen wir aus zeitgenössischen Quellen und archäologischen Funden,
dass die Taínos in der Karibik europäisches Messing begierig gegen ihr
caona tauschten, da es in noch stärkerem Maße die Eigenschaften des
hoch geschätzten guanín zeigte: Geruch, schillernde Anlauffarben und
einen exotischen Ursprung, der Verbindungen zum Himmel und seinen
außerweltlichen Kräften versprach. Diese Wertschätzung des von ihnen
turey genannten Messings entsprach dem europäischen Verlangen nach
Gold, so dass beide Seiten mit dem Tausch von europäischen Messinghülsen gegen einheimische Anhänger aus caona zufrieden waren und so ihre
soziale Stellung unter ihresgleichen stärken konnten (Abb. 15a und 15b;
Martinón-Torres et al. 2007; Valcárcel et al. 2010).
253
Gold in Amerika
Zusammenfassung
Abb. 15a: Zwei Messinghülsen aus den Grabungen von El Chorro de Maíta,
Kuba, vor (unten) und nach (oben) Restaurierung, L ca. 30 mm
Abb. 15b: Portrait von William Style von Langley, gemalt von Gortzius Geldorp (1553-1618), und Detail von seinem Gürtel mit zahlreichen Messinghülsen ähnlich denen von El Chorro de Maíta
Gold wurde und wird noch heute fast überall in Süd- und Mittelamerika
gefunden und abgebaut; der Schwerpunkt der präkolumbischen Goldgewinnung aber liegt deutlich im Norden Südamerikas. Trozt mehr als 500
Jahren Strebens nach Gold und mehr als einem Jahrhundert an archäologischer Forschung ist uns nur wenig über die Primärgewinnung von Gold
vor der europäischen Eroberung bekannt. Detaillierte Studien von Objekten haben es aber ermöglicht, kulturelle Eigenheiten der Verarbeitungstechniken zu erkennen, die sich in einer Vorliebe für das Hämmern und
mechanische Verbinden von Gold im mittleren Andengebiet und einer
stärker durch den Guss in verlorerener Form gekennzeichneten Metallurgie im Norden Südamerikas äußern. Fast überall wurde Gold oft mit Kupfer zu tumbaga legiert und den so erhaltenen Gegenstände dann durch
depletion gilding wieder eine goldene Farbe gegeben. Gold wurde auch
mit Metallen anderer Farbe, wie tumbaga oder Platin, zu zweifarbigen
Objekten kombiniert; weitere Farbeffekte wurden durch das Verbinden
von Metall mit bunten Edelsteinen und anderen natürlichen Materialien
erzielt. Die bei der Herstellung dieser oft spektakulären Objekte zum Einsatz gekommenen anspruchsvollen Techniken belegen eindrucksvoll den
herausragenden künstlerischen und technischen Stand der präkolumbischen Metallurgie, die dem der Alten Welt in nichts nachsteht, ja oft sogar
überlegen war. Für Jahrhunderte aber waren die europäischen Entdecker
nur am materiellen Wert des Edelmetalls interessiert, und erst in den letzten Jahrzehnten beginnen wir, die kulturellen Leistungen der einheimischen Goldschmiede wirklich zu würdigen.
Auf lange Sicht aber sollte die Ausbeutung der Goldvorkommen Amerikas
unermesslich grösseren Einfluss auf die Weltwirtschaft und insbesondere
die europäischen Gesellschaften haben. Beispielhaft kann dies an dem
Zufluss von Münzgold gezeigt werden, nicht nur wirtschaftsgeschichtlich,
sondern auch durch Spurenelementuntersuchungen, die es heute ermöglichen, den geologischen Ursprung des Goldes bestimmter Prägungen mit
großer Genauigkeit festzustellen und damit die fortschreitende Erschließung und Ausbeutung der südamerikanischen Lagerstätten zu dokumentieren (Guerra 2008). Da Gold zudem fast immer nahezu vollständig recycelt wird und der größte Teil der präkolumbischen Goldobjekte, Barren
und Münzen, die Europa in den Jahrhunderten nach der Eroberung Amerikas erreichten, wieder eingeschmolzen wurde, kann kein Zweifel daran
bestehen, dass auch der heute von uns getragene Schmuck oder die in
Banken gehorteten Barren noch Spuren von Gold enthalten, das einst
Südamerika entrissen wurde. Schätzungen gehen davon aus, dass allein
im Hafen von Sevilla zwischen 1531 und 1660 n. Chr. 155.000 kg Gold
und 17.000 t Silber aus Südamerika angelandet wurden – die vermutlich erheblichen Mengen an Gold, die abgabenfrei ins Land geschmuggelt
und daher in den offiziellen Steuerlisten nicht erfasst wurden, nicht eingeschlossen (Céspedes 1983, S. 132).
254
Gold in Amerika
Literatur
Alba Gómez (2007)
Alba Gómez, Luz: Desarrollo y simbolismo dual de la metalurgia de Nariño y Carchi,
in: Lleras, Roberto (Hrsg.): Metalurgia de la América Antigua. Teoría, arqueología, simbología y tecnología de los metales prehispánicos, Bogotá 2007, S.
161-178 (Fundación de Investigaciones Arqueológicas Nacionales – IFEA)
Alcalá (2000)
Alcalá, Jerónimo de: Relación de las ceremonias y ritos y población y gobernación
en los indios de la Provincia de Mechuacan, Zamora/Mexiko 2000 (El Colegio
de Michoacán)
Aldenderfer et al. (2008)
Aldenderfer, Mark/Carig, Nathan/Speakman, Robert J./Popelka-Filcoff, Rachel:
Four-thousand-year-old Gold Artifacts from the Lake Titicaca Basin, Southern
Peru, in: Proceedings of the National Academy of Sciences 105, 2008, Nr. 13,
S. 5002-5005
Alva (1992)
Alva, Walter: Orfebrería del Formativo, in: Lavalle, José Antonio (Hrsg.): El oro del
antiguo Perú, Lima 1992, S. 17-116 (Arte y Tesoros del Perú XIX; Lima, Banco
de Crédito)
Arias (2005)
Arias, J.: Caracterización del nivel tecnológico minero precolombino y Zonas con
posibilidades de explotación minera precolombina. Memoria explicativa, Bogotá 2005 (unveröfftlichtes Manuskript; Museo del Oro)
Berdan/Anawalt (1992)
Berdan, Frances/Anawalt, Patricia Rieff: The Codex Mendoza, Berkeley 1992 (University of California Press)
Bergsøe (1937)
Bergsøe, Paul: The Metallurgy and Technology of Gold and Platinum among the PreColumbian Indians, Kopenhagen 1937 (Ingenioervidenskabelige Skrifter 44)
Berthelot (1986)
Berthelot, Jean: The Extraction of Precious Metals at the Time of the Inka, in: Murra,
John V./Wachtel, Nathan/Revel, Jacques (Hrsg.): Anthropological History of
Andean Polities, Cambridge 1986, S. 69-88 (Cambridge University Press)
Bray (1985)
Bray, Warwick: Ancient American Metallurgy: Five Hundred Years of Study, in: Jone,
Julie (Hrsg.): The Art of Precolumbian Gold: The Jan Mitchell Collection, London 1985, S. 76-84
Bray (1990)
Bray, Warwick: Cruzando el Tapón del Darién: una visión de la arqueología del istmo
desde la perspectiva colombiana, in: Boletín Museo del Oro 29, 1990,
S. 2-51
Bray (1992)
Bray, Warwick: Sitio Conte Metalwork in its Pan-American Context, in: Hearn, Pamela/Sharer, Robert J. (Hrsg.): River of Gold: Precolumbian Treasures from
Sitio Conte, 1992, S. 33-47 (University of Pennsylvania, University Museum
of Archaeology and Anthropology)
Bray (2000)
Bray, Warwick: Malagana and the Goldworking Tradition of Southwest Colombia, in:
McEwan, Colin (Hrsg.): Precolumbian Gold. Tchnology, Style and Iconography, London 2000, S. 94-111 (British Museum Press)
Burger/Gordon (1998)
Burger, Richard L./Gordon, Robert B.: Early Central Andean Metalworking from Mina
Perdida, Perú, in: Science 282, 1998, S. 1108-1111
Céspedes del Castillo (1983)
Céspedes del Castillo, Guillermo: América Hispánica 1492-1898, Barcelona 1983
Cooke/Bray (1985)
Cooke, Richard G./Bray, Warwick: The Goldwork of Panamá: an Iconographic and
Chronological Perspective, in: Jone, Julie (Hrsg.): The Art of Precolumbian
Gold: The Jan Mitchell Collection, London 1985, S. 35-49
Cooke/Sánchez Herrera (1997)
Cooke, Richard G./Sánchez Herrera, Luis Alberto: Coetaneidad de la Metalurgia, Artesanías de Concha y Cerámica Pintada en Cerro Juan Díaz, in: Boletín Museo
del Oro 42, 1997, S. 57-86
Falchetti (1997)
Falchetti, Ana María: La Ofrenda y la Semilla: Notas sobre el Simbolismo del Oro
entre los Uwa, in: Boletín Museo del Oro 43, 1997, S. 3-38
Falchetti (2003)
Falchetti, Ana María: The Seed of Life: The Symbolic Power of Gold – Copper
Alloys and Metallurgical Transformations, in: Quilter, Jeffrey/Hoopes, John
W. (Hrsg.): Gold and Power in Ancient Costa Rica, Panamá and Colombia,
Washington D. C. 2003, S. 246-381 (Dumbarton Oaks Research Library and
Collection)
Gómez (2009)
Gómez, Carmen: Los beneméritos de la tierra. Oro, conquista y poder en Cartagena de Indias 1532-1560, in: Calvo Stevenson, Haroldo/Meisel Roca, Adolfo
(Hrsg.): Cartagena de Indias en el siglo XVI, Cartagena 2009, S. 131-177
González (2004)
González, Luis R.: Bronces sin nombre. La metalurgia prehispánica del noroeste argentino, Buenos Aires 2004 (Ediciones Fundación CEPPA)
Grossman (1972)
Grossman, Joel W.: An Ancient Gold Worker’s Tool Kit. The Earliest Metal Technology
in Peru, in: Archaeology 25, 1972, Nr. 4, S. 270-275
Guerra (2008)
Guerra, Maria Filomena: An Overview on the Ancient Goldsmith’s Skill and the Circulation of Gold in the Past: the Role of X-Ray Based Techniques, in: X-Ray
Spectrometry 37, 2008, S. 317-327
Harrison/Beaubien (2010)
Harrison, Ainslie/Beaubien, Harriet F.: Bringing Context to the Smithsonian Collections of Precolumbian Gold from Panama through Technical Examination and
Analysis, in: Mardikian, Paul/Chemello, Claudia/ Watters, Chris/Hull, Peter
(Hrsg.): Metal 2010. International Conference on Metals Conservation (Charleston, South Carolina, 11-15 October 2010), S. 198-203 (Clemson University,
Clemson, South Carolina)
Hörz/Kallfass (2000)
Hörz, Gerhard/Kallfass, Monika: The Treasure of Gold and Silver Artifacts from the
Royal Tombs of Sipan, Perú – a Study on the Moche Metalworking Techniques, in: Materials Characterization 45, 2000, S. 391-420
Hosler (1994)
Hosler, Dorothy: The Sounds and Colors of Power: The Metallurgical Technology of
Ancient West Mexico, Cambridge (Mass.) 1994
INGEOMINAS (2002)
INGEOMINAS (Hrsg.): Atlas de información geológico minera para inversion “ACIGEMI”, Bogotá 2002
Lechtman (1976)
Lechtman, Heather: A Metallurgical Survey in the Peruvian Andes, in: Journal of
Field Archaeology 3, 1976, Nr. 1, S. 1-42
Lechtman (1984)
Lechtman, Heather: Andean Value Systems and the Development of Prehispanic
Metallurgy, in: Technology and Culture 25, 1984, S. 1-36
Lechtman (1988)
Lechtman, Heather: Traditions and Styles in Central Andean Metalworking, in: Maddin, Robert (Hrsg.): The Beginning of the Use of Metals and Alloys, Cambridge, Mass. 1988, S. 344-378
Loboguerrero (2005)
Loboguerrero, J.: Fuentes escritas para una historia de la minería prehispánica en
Colombia, Bogotá, Museo del Oro, 2006 (unveröffentlichtes Manuskript)
Martinón-Torres et al. (2007)
Martinón-Torres, Marcos/Valcárcel Rojas, Roberto/Cooper, Jago/Rehren, Thilo: Metals, Microanalysis and Meaning: a Study of Metal Objects Excavated from the
Indigenous Cemetery of El Chorro de Maíta, Cuba, in: Journal of Archaeological Science 34, 2007, Nr. 2, S. 194-204
Mayo et al. (2007)
Mayo, Julia/Mójica, Alexis/Ruiz, Alberto/Moreno, Enrique/Mayo, Carlos/Itzel de
Gracia, Guillermina: Estructuras arquitectónicas incipientes y áreas de explotación minera prehispánica de las Cuencas de los Ríos Grande y Coclé del Sur,
Panamá, in: Revista Española de Antropología Americana 37, 2007, Nr. 1,
S. 93-110
McEwan/Haeberli (2000)
McEwan, Colin/Haeberli, Jörg: Ancestors Past but Present: Gold Diadems from
the Far South Coast of Perú, in: McEwan, Colin (Hrsg.): Precolumbian Gold:
Technology, Style and Iconography, London 2000, S. 16-27 (British Museum
Press)
O’Day (2000)
O’Day, Karen: The Goldwork of Chimor: The Technology and Iconography of Wealth
Accumulation, in: McEwan, Colin (Hrsg.): Precolumbian Gold: Technology,
Style and Iconography, London 2000, S. 62-75 (British Museum Press)
Patiño (1997)
Patiño, Diogenes: Arqueología y metalurgia en la Costa Pacífica de Colombia y Ecuador, in: Boletín Museo del Oro 43, 1997, S. 49-67 (Bogotá)
Peñuelas et al. (2011)
Peñuelas, G./Contreras, J./Ruvalcaba, J. L./Hernández/Ortiz, E.: Non Destructive in
Situ Analysis of Gold and Silver Artifacts from Tomb 7 of Monte Alban, Oaxaca, Mexico, In: Turbanti-Memmi, Isabella (Hrsg.): Proceedings of the 37th
International Symposium on Archaeometry (13th - 16th May 2008, Siena,
Italy), Berlin 2011, S. 623-627
255
Gold in Amerika
Plazas/Falchetti (1985)
Plazas, Clemencia/Falchetti, Ana María: Patrones culturales de la orfebrería prehispánica de Colombia. 45 Congreso de Americanistas, Bogotá 1985, S. 201-246
(Universidad de los Andes – Banco de la República)
Rehren/Temme (1994)
Rehren, Thilo/Temme, Mathilde: Pre-Colombian Gold Processing at Putushio, South
Ecuador. The Archaeometallurgical Evidence, in: Scott, D./Meyers, P. (Hrsg.):
Archaeometry of Pre-Columbian Sites and Artifacts, 1994, S. 267-284 (The
Getty Conservation Institute)
Sáenz (2008)
Sáenz, Juanita: El contexto arqueológico de la metalurgia prehispánica de Colombia,
Medellín 2008 (V. Congreso de Arqueología en Colombia; unveröffentlichtes
Manuskript)
Sáenz (2010)
Sáenz, Juanita: Engraved in Metal. Goldworking Technologies at the Sierra Nevada
de Santa Marta, Colombia. From Nahuange to Tairona. AD 100 - AD 1600,
London 2010 (Diss., Institute of Archaeology, University College London; unveröffentlicht)
Scott/Bouchard (1988)
Scott, David A./Bouchard, Jean François: Orfebrería prehispánica de las Llanuras del
Pacífico de Ecuador y Colombia, in: Boletín Museo del Oro 22, 1988, S. 3-16
Shimada (1994)
Shimada, Izumi: Pre¬Hispanic Metallurgy and Mining in the Andes: Recent Advances
and Future Tasks, in: Craig, A./West, R. (Hrsg.): In Quest of Mineral Wealth.
Aboriginal and Colonial Minning and Metallurgy in Spanish America, Baton
Rouge 1994, S. 37-74 (Lousiana State University)
Shimada (1995)
Shimada, Izumi: Cultura Sicán: Dios, riqueza y poder en la Costa Norte del Perú,
Lima 1995
Shimada (1996)
Shimada, Izumi: Sican Metallurgy and its Cross-craft Relationships, in: Boletín Museo
del Oro 41, 1996, S. 27-62
Shimada et al. (2000)
Shimada, Izumi /Griffin, Jo Ann/Gordus, Adon: The Technology, Iconography and
Social Significance of Metals: A Multi-Dimensional Analysis of Middle Sican
Objetcs, in: McEwan, Colin (Hrsg.): Precolumbian Gold: Technology, Style and
Iconography,m London 2000, S. 28-61 (British Museum Press)
Thibodeau et al. (2007)
Thibodeau, A. M./Killick, D. J./Ruiz, J./Chesley, J. T./Deagan, K./Cruxent, J. M./Lyman,
W.: The Strange Case of the Earliest Silver Extraction by European Colonists
in the New World, in: Proceedings of the National Academy of Sciences 104,
2007, Nr. 9, S. 3663-3666
Uribe Villegas (2005)
Uribe Villegas, María Alicia: Mujeres, calabazos, brillo y tumbaga. Símbolos de vida y
transformación en la orfebrería Quimbaya Temprana, in: Boletín de Antropología Universidad de Antioquia, Medellín 19, 2005, No. 36, S. 61-93
Valcárcel Rojas et al. (2007)
Valcárcel Rojas, Roberto/Martinón-Torres, Marcos/Cooper, Jago/Rehren, Thilo: Oro,
Guanines y Latón. Metales en contextos aborígenes de Cuba, in: El Caribe
Arqueológico 10, 2007, S. 116-131
Valcárcel Rojas et al. (2010)
Valcárcel Rojas Roberto/Martinón-Torres Marcos/Cooper Jago/Rehren, Thilo: Turey
Treasure in the Caribbean, in: Kepecs, S./Curet, A./de la Rosa, G. (Hrsg.): Beyond the Blockade: New Currents in Cuban Archaeology, Tuscaloosa 2010,
S. 106-125
256
Gold in Amerika

Similar documents