Schönheit ist ein fettes Schaf

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Schönheit ist ein fettes Schaf
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Pikante Kekse
mit Nüssen
Zutaten:
115 g Butter plus Butter
fürs Backblech
115 g pikanter Gorgonzola,
zerbröckelt
55 g Walnüsse, zerkleinert
115 g Mehl
Prise Cayennepfeffer,
Prise Salz
Luise Strobl züchtet französische Lacaune-Schafe, die besten Milchschafe überhaupt. Für besten Schafsmilchkäse
Schönheit ist ein fettes Schaf
Französische Milchschafe von der Mährischen Thaya – gut für den Blauschimmelkäse
gericht, bericht & fotos:
irena rosc
D
ie Mährische Thaya fließt träge dahin und transportiert Spiegelbilder
von Himmel und Bäumen. An ihren
Ufern verströmen Mädesüßblüten betörenden Duft, im Wald sind Beeren reif. Am
Abend hört man Rehgebell und das Summen der Gelsen. Die Bremsen stechen lautlos, Menschen sind keine zu sehen.
Unterpertholz liegt still an der Thaya.
Der Ort hat 70 Einwohner und sieht aus
wie eine konservierte, menschenleere
Sommerfrische des 19. Jahrhunderts. Das
einzig Mondäne in dieser Gegend waren
vor Jahren private Feste in einer alten Mühle. Bei diesen mischte sich die angereiste
Wiener Gesellschaft einen Sommernachmittag lang unter den Landadel, die Wölfe
und die Pumas der Mühlenbesitzerin. Ihre
70 Pfaue schauten vom Dach herunter auf
das Treiben.
Und im ehemaligem Pfarrhof auf der
­nahen Anhöhe Niklasberg schrieb Anfang
der 80er-Jahre Gerald Szyszkowitz seinen
Roman „Der Thaya“.
Das ist ein unvollständiges Bild der Umgebung, in welche das Bauernehepaar Johann
und Luise Strobl Mitte der 90er-Jahre 200
französische Lacaune-Schafe importierte. Aus Lacaune-Schafmilch wird in Höhlen der weltberühmte Blauschimmelkäse Roquefort gewonnen. In einem kleinen
­Gebiet rund um Roquefort leben fast 1,2
Millionen Lacaune-Milchschafe.
Das Markenzeichen dieser Schafe ist ihr
wollfreier Bauch. Ihre Vorteile sind eine
höhere Resistenz gegen Euterkrankheiten, leichte Melkbarkeit, höhere Milchinhaltsstoffe bei gleicher Leistung und wenig
bis gar keine Wolle. Durch das handschuhweiche Leder der Schafe gelangte die fran-
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zösische Stadt Millet zum Wohlstand. Der
„Manufactum-Katalog für feine Dinge des
Alltags“ preist die Weichheit des „sagenhaften“ Veloursleders. Die chinesische
Silbe „Mei“ bedeutet übrigens wörtlich
„fettes Schaf“ und im übertragenen Sinn
„Schönheit“.
Die 200 Lacaune-Schafe der Strobls bildeten den Grundstock des sehr erfolgrei-
Diese Schafe warten nur darauf, gemolken zu
werden (o.). Unten: die Käsekekse
Ebenda Über diese Seite
Diese Seite behandelt das Thema Kochen aus verschiedenen Perspektiven: bio, edel, schnell und günstig.
Regelmäßig schreiben hier Nina Kaltenbrunner, Irena
Rosc, Florian Holzer und Werner Meisinger. Nächste
Woche besucht Gerichtsreporterin Kaltenbrunner
wieder eine Wiener Küche und bringt Rezepte mit
chen Familienunternehmens mit heute
über 400 Tieren. An den Tieren interessierte Menschen aus ganz Europa kommen in
den kleinen Ort Unterpertholz im Waldviertel. Lacaune-Schafe aus der Zucht der
Strobls leben bei Bauern in Schweden, Norwegen, der Schweiz, in Ungarn, der Slowakei und Kroatien.
Bei ihnen können die Käufer LacauneSchafe selbst auswählen, berühren oder auf
ihre Melkbarkeit prüfen. In Frankreich, wo
die Zucht durch Großkonzerne kontrolliert
und überwacht wird, ist das unmöglich.
Als Käufer bekommt man dort eine Nummer. Dieser Nummer entspricht ein Tier,
das man kaufen darf, ohne es vorher gesehen zu haben.
In der Thaya schwimmen, an ihren Ufern wandern oder Rad fahren, das macht Appetit.
­Familie Strobl verkauft feinsten Rohschinken und Wurstprodukte vom LacauneSchaf in Unterpertholz direkt ab Hof; man
kann sie übrigens auch im Wiener Hotel Imperial konsumieren oder bei der Biokette
Maran kaufen. Wir empfehlen jedoch die
imperiale Jause am Fluss. Dabei sollte man
aber den Mückenspray nicht vergessen.
Am besten kauft man dann noch bestes Brot von Kasses, dem Slow-Food-Bäcker im Ort Thaya, zum Beispiel eine Ciabatta rotonda – mehr Luxus zum angemessenen Preis bekommt man so schnell nicht
wieder.
Lange Jahre stand hier ganz in der
Nähe ein hoher Turm, der den Eisernen Vorhang bewachte. Er ist längst verschwunden, niemand hindert einen heute daran, die Grenze zu passieren. Auf der
anderen Seite, einen Steinwurf entfernt
von unseren Schafen, im Ort Hluboka,
sieht es aus wie in Indien. Aus einem verfallenen Haus winkt schüchtern ein junges
F
Roma-Mädchen. Zubereitung:
Butter, Mehl, zerbröckelten
Käse und Gewürze kneten
(Küchenmaschine!), bis
sich eine Kugel bildet.
Beim Kneten mit der Hand
die Butter vorher zart
schmelzen, dann geht es
leichter.
Teigkugel in zwei
Hälften teilen, daraus zwei
Teigwürste von ca. 2,5 cm
Durchmesser formen.
Mit einem Messer in
nussgroße Stücke teilen,
daraus kleine Kugeln
formen. Die Nüsse
zerkleinern und mit wenig
Mehl mischen.
Die kleinen Kugeln in den
Nüssen wälzen und mit
einer Gabel in Keksform
flachdrücken.
Nussreste hineindrücken.
Im vorgeheizten Backrohr
bei 190 Grad ca. 15
Minuten goldbraun backen
Biohof Strobl
3823 Unterpertholz 21
Tel. 02845/609
www.wvnet.at/
milchschafzucht
12.07.2010 20:07:53 Uhr