05-05 Fertigstellung restaurierte Hauptfassade St Michael

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05-05 Fertigstellung restaurierte Hauptfassade St Michael
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- Es gilt das gesprochene Wort! -
- Sperrfrist: 05.05.2013, 11:00 Uhr -
Rede des Bayerischen Staatsministers für Unterricht und Kultus,
Dr. Ludwig Spaenle, anlässlich der Fertigstellung der restaurierten Hauptfassade
von St. Michael in München am 5. Mai 2013 in München – Sprechkarten
I. Begrüßung – Resultat der bisherigen Renovierung
– Anrede –
Zur heutigen Feier überbringe ich Ihnen auch die Grüße
und die besten Wünsche von Ministerpräsident Horst
Seehofer und der gesamten Bayerischen
Staatsregierung.
Ich freue mich sehr, heute hier zu sein.
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► Als der für kirchliche Angelegenheiten – und damit
auch für die staatseigene Kirche St. Michael –
zuständige Minister ist die Fertigstellung der
Hauptfassade für mich eine besondere Freude.
► Und dies umso mehr, als die Arbeiten so gut
gelungen sind.
Der Beginn der gegenwärtigen
Sanierungsmaßnahmen liegt nun schon einige Jahre
zurück.
► Nachdem sich von der Fassade Putz- und Steinbrocken
gelöst hatten, bestand akuter Handlungsbedarf – schon
um eine Gefährdung der Menschen in der
Fußgängerzone zu verhindern.
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► In der Folge waren umfangreiche und aufwendige
Untersuchungen durchzuführen, um eine solide
Grundlage für das Restaurierungskonzept zu gewinnen.
Hat man das bisherige Erscheinungsbild im Kopf, so ist
das jetzige Ergebnis gleichermaßen beeindruckend wie
überraschend:
► Der Kontrast zur früheren Farbgebung wirkt umso
größer, wenn man an der Südostecke gleichzeitig die
nicht renovierte Ostseite betrachtet.
► In diesem Grau wird die Ostfassade aber hoffentlich
nicht lange bleiben. Die Restaurierung geht weiter.
► Ein wichtiges Etappenziel haben wir aber jetzt bereits
erreicht.
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Als Nächstes sind die Bearbeitung der restlichen
Außenhülle und die Sanierung der Kreuzkapelle
vorgesehen. Als letzter Abschnitt folgen Arbeiten im
Inneren der Kirche, nämlich die Reinigung der
Raumschale.
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II. Kostenübernahme durch den Staat
Die Gesamtmaßnahme wird noch einige Jahre in
Anspruch nehmen und erhebliche Ausgaben mit sich
bringen. Allein für die Hauptfassade hat der Staat bereits
rund 4 Mio. Euro aufgewendet.
► Ich sage ausdrücklich: Diese Investition hat sich
gelohnt!
► Der Freistaat Bayern ist gemäß Artikel 3 seiner
Verfassung ein Kulturstaat, der das kulturelle Erbe zu
schützen hat.
► Dazu gehören auch Aufgaben, die der Staat im Laufe
der Zeit übernommen hat, so etwa konkrete
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Verpflichtungen zur Erhaltung bestimmter kirchlicher
Gebäude.
Insbesondere seit der großen Säkularisation von
1802/1803 trägt der Freistaat Bayern die Baulast an
rund 600 katholischen und evangelischen
Kirchengebäuden sowie fast ebenso vielen
Pfarrhäusern. Sie stehen im Eigentum kirchlicher
Träger, in der Regel gehören sie der örtlichen
Kirchenstiftung.
Rund 100 kirchlich genutzte Kirchengebäude,
Klosteranlagen und anderen kirchlich genutzte
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Immobilien befinden sich im Eigentum des Staates
selbst.
► Dazu gehören in München neben der St. Michaelskirche noch die Theatinerkirche St. Cajetan und die
St. Salvatorkirche.
► Die bekanntesten staatseigenen Kirchen landesweit
sind die Wieskirche, die Basilika von Vierzehnheiligen
und der Regensburger Dom.
► Zu den staatseigenen kirchlichen Gebäude zählen
aber auch die großartige Klosteranlage Ottobeuren
und das von Balthasar Neumann errichtete und jetzt als
Diözesanmuseum genutzte Domkapitelhaus in
Bamberg.
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Für die Erfüllung der Baulastverpflichtungen an Kirchen
und die Erhaltung der staatseigenen kirchlichen Gebäude
hat der Freistaat Bayern im vergangenen Jahr knapp 20
Millionen Euro aufgewendet.
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III. Die St. Michaelskirche als wichtiges Zeugnis der
bayerischen Geschichte
Die St. Michaelskirche ist nicht nur eine der bekanntesten,
sondern auch eine der geschichtlich und
kunsthistorisch bedeutendsten Kirchenbauten in
München. Als herausragendes Beispiel für die
Sakralarchitektur der Renaissance in Deutschland ist sie
in zahlreichen Kunstgeschichtsbüchern abgebildet.
► Begonnen wurde der Bau 1583 unter dem herzoglichen
Kunstintendanten Friedrich Sustris.
► Nach einer wechselhaften Baugeschichte – 1590
stürzte der Turm ein! – konnte 1597 die Weihe
vollzogen werden.
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► Die St. Michaelskirche ist die größte
Renaissancekirche nördlich der Alpen und wurde
Vorbild für viele Nachbauten. Mit ihrer rd. 54 Meter
hohen Hauptfassade prägt sie bis heute das Gesicht
der Münchner Fußgängerzone.
Die St. Michaelskirche ist das in Stein gehauene Symbol
der Gegenreformation und katholischen Erneuerung
in Bayern.
► In den Auseinandersetzungen um die Thesen Martin
Luthers entschieden sich die bayerischen Herzöge
schon früh, beim „alten Glauben“ zu bleiben.
► Bereits in den ersten Jahrzehnten nach der Verbreitung
der Reformation machte sich Wilhelm IV. daran, in
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Bayern innere Reformen der Kirche durchzuführen.
1549 berief er Mitglieder des wenige Jahre zuvor
gegründeten Jesuitenordens nach Bayern, die sich vor
allem um das Bildungswesen bemühten.
► Die Religionspolitik Wilhelms IV. wurde von Albrecht V.
und Wilhelm V. fortgesetzt.
1583 begann Herzog Wilhelm V. mit der Errichtung der
monumentalen Bauten eines Jesuitenkollegs nebst
der dazugehörigen Kirche an zentraler Stelle seiner
Residenzstadt München.
► Die Größe und die Neuheit der Architektur zeugen vom
politischen, religiösen und künstlerischen
Gestaltungswillen eines Landesherrn, der sich in der
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Verantwortung nicht nur für das Wohl seines
Herzogtums, sondern auch für das Seelenheil seiner
Untertanen sah.
► Die Kirche symbolisiert das ausgeprägte Bewusstsein
des Herzogs von seiner Pflicht zur Erhaltung der
rechten Lehre, im damaligen Verständnis zur
Stärkung der Gegenreformation.
► Nicht zufällig wurde als Kirchenpatron der Erzengel
Michael gewählt. Er soll als himmlischer Mitstreiter den
Herzog unterstützen, den Katholizismus gegen seine
Feinde zu verteidigen.
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Die Betreuung der Kirche übernahm, wie von Anfang
an geplant, der Jesuitenorden als Motor der
Gegenreformation.
► Bis zu seiner Aufhebung durch Papst Clemens XIV. im
Jahre 1773 wirkte der Orden in München sehr
erfolgreich.
► Mit der Societas Jesu blieb die St. Michaelskirche trotz
einer längeren Unterbrechung von fast 150 Jahren bis
heute verbunden.
► Nach zwischenzeitlicher Nutzung als Kirche des
bayerischen Zweiges des Malteserordens sowie als
Hof- und Garnisonskirche übernahmen 1921 wieder
Vertreter des 1814 von Papst Pius VII. erneut
zugelassenen Jesuitenordens das Gotteshaus.
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Bekanntester Angehöriger war Pater Rupert Mayer, der
in Deutschlands dunkelster Zeit mutiger Zeuge des
Glaubens war.
► Bis heute unvermindert bieten die Jesuiten von St.
Michael den Menschen im Herzen Münchens ein
vielfältiges spirituelles und theologisch wie kulturell
niveauvolles Angebot, das die Kirche zu einem der
geistigen Zentren der Landeshauptstadt macht.
► Daneben kommen im Alltag viele Menschen an diesen
Ort – einfach, um die Schönheit der Kunst zu genießen
oder um etwas Ruhe zu finden.
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IV. Dank – Schlussgruß
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Kirchengebäude
schwer beschädigt. Der Wiederaufbau erfolgte unter
schwierigen Bedingungen, deren Spätfolgen bis in die
aktuellen Sanierungsarbeiten nachwirken.
– Anrede –
Die Erhaltung dieses großartigen Denkmals ist für den
Freistaat Bayern als Eigentümer eine zentrale Aufgabe.
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Deshalb möchte ich allen danken, die an der
Vorbereitung, Planung und Ausführung der
Baumaßnahme beteiligt waren:
► Zuallererst der Deutschen Provinz der Jesuiten und
dem Erzbischöflichen Ordinariat München für die
gute Zusammenarbeit,
► allen Architekten, Ingenieuren, Denkmalpflegern,
Restauratoren und Mitarbeitern in den verschiedenen
Firmen
► und schließlich allen Beteiligten auf staatlicher Seite,
insbesondere dem Staatlichen Bauamt München, das
hier wieder einmal seine hohe Kompetenz bewiesen
hat.
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Ich wünsche mir, dass sich die weiteren Arbeiten zügig
realisieren lassen und wir in einigen Jahren die gesamte
Anlage im alten Glanz bewundern dürfen.
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Rede des Bayerischen Staatsministers für Unterricht und Kultus,
Dr. Ludwig Spaenle, anlässlich der Fertigstellung der restaurierten Hauptfassade
von St. Michael in München am 5. Mai 2013 in München – Gliederung
I. Begrüßung – Resultat der bisherigen Renovierung ..... 1
II. Kostenübernahme durch den Staat ............................. 5
III. Die St. Michaelskirche als wichtiges Zeugnis der
bayerischen Geschichte ................................................... 9
IV. Dank – Schlussgruß ...................................................15