Erntedank und Reformationsfest - Christuszentrum Klosterreichenbach

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Erntedank und Reformationsfest - Christuszentrum Klosterreichenbach
L EKTION 7
E RNTEDANK UND
R EFORMATIONSFEST
E RKLÄRUNGEN
Erntedank
Mit dem Erntedankfest können die Kinder schon viele Erfahrungen verbinden. Oft
wird schon im Kindergarten Erntedank gefeiert; in vielen Gemeinden gibt es
Familiengottesdienste. Es ist auch leicht, anhand des Essens den Kindern anschaulich
zu vermitteln, dass Gott alles wachsen lässt und dass wir ihm für unser Essen und
alle anderen Gaben danken wollen.
Andererseits leben alle Kinder im Wohlstand. Jeder hat in der Regel genug zu essen
und muss sich nicht darum sorgen, was es morgen geben wird. Meist kann nach
Geschmack ausgesucht werden, was es geben soll. Da ist es schwierig, den Kindern
zu erklären, dass wir uns nicht selbst versorgen können und auf Gottes Versorgung
angewiesen sind.
Schön wäre es, den Kindern den Horizont zu öffnen für Kinder, die nicht so viel
haben, die hungern oder verhungern, während bei uns Essen weggeworfen wird,
weil wir es nicht mögen oder keine Lust darauf haben.
Reformationsfest
Auch am Reformationsfest geht es um Wohlstand—wenn auch anderer Art: Wir
feiern aus Dank dafür, dass wir, obwohl wir es nicht verdient haben, frei zu Gott
kommen dürfen („Gnade“!) und dass wir sein Wort, die Bibel, verständlich in unserer
eigenen Sprache haben
S I TU A TI O N
DER
KINDER
Himmelfahrt ist vielen als Feiertag willkommen, für die meisten heißt der Feiertag
aber „Vatertag“. Himmelfahrt wird als unwichtiger Feiertag abgehakt. Dabei feiern
wir an diesem Tag die Thronbesteigung Jesu im Himmel - er sitzt jetzt wieder zur
rechten Seite Gottes im Himmel und regiert. Der Choral dazu ist „Jesus Christus
herrscht als König“. Zur Einstimmung ist es sicher sinnvoll, diesen Choral für sich
selbst zu lesen!
Schon viele Erwachsene wissen nichts mit Pfingsten anzufangen. Für Kinder ist es oft
ein Fest, mit dem sie nichts verbinden. Pfingsten ist jedoch der Geburtstag der
Kirche. Es wäre toll, wenn ein Geburtstagskuchen mit Kerzen bereitsteht und die
Atmosphäre nach Geburtstag aussieht. Dann gelingt der Einstieg schon von selbst.
A NKOMMEN —
DER
Der Raum ist für ein Fest dekoriert.
E INSTIEG
Kinder stellen im Anblick der Dekoration oft Fragen: „Oh, hat heute jemand
Geburtstag?“, „Feiern wir Geburtstag?“ Als Lied bietet sich ein Geburtstagslied an
(„Happy Birthday“, „Viel Glück und viel Segen“).
Die Kinder dann erzählen lassen, wie sie Geburtstag feiern oder was sie Besonderes
an ihren Geburtstagen erlebt haben. Darauf achten, dass dieser Teil nicht zu lang
wird - denn dies soll nicht der einzige Inhalt der Stunde sein! Pfingsten ist so etwas
wie der Geburtstag der Kirche. Kurz davor feiern wir ein anderes Fest —
Himmelfahrt.
K ENNENLERNEN —
DAS
T HEMA
Arbeitsblatt „Dorf“ austeilen. Beim Erzählen wie unten („Anwendung“) angegeben
veranschaulichen.
Wenn die ganze Erde ein Dorf mit 100 Einwohnern wäre, müssten 80 Leute aus dem
Dorf ohne Dach über dem Kopf auf der Straße leben. 70 Leute könnten weder lesen
noch schreiben. 46 von den Leuten hätten kein Klo oder Waschbecken zur
Verfügung. 20 Leute haben nur schmutziges Wasser aus verdreckten Flüssen oder
Brunnen zur Verfügung als Trinkwasser. 18 Menschen sind völlig unterernährt. Acht
Leute besitzen Geld.
Nur einer von den 100 Menschen hätte einen Computer. Du gehörst zu den
reichsten Menschen, wenn du ein Bett hast, nicht auf der Straße leben musst und
einen Kühlschrank mit Essen darin hast. Ein Satz zum Nachdenken: Jedes Jahr
sterben fast sechs Millionen Kinder an Hunger — das sind in jeder Minute elf Kinder
weltweit!
Arbeitsblatt „Gebetswürfel“ austeilen, mit Tischgebeten beschriften, ausschneiden
und basteln lassen.
Und noch etwas haben wir, was alle brauchen, aber nicht alle haben: Wir haben die
Bibel! Das erscheint uns vielleicht ganz normal—ist es aber nicht! Früher war das
ganz anders: In der Kirche wurden früher alle Bibeltexte nur lateinisch vorgelesen.
Sogar die Predigt war in Latein — falls es überhaupt eine gab. Was kann das nur
bedeuten? (Römer 3,23-31}
omnes enim peccaverunt et egent gloriam Dei iustificati gratis per gratiam
ipsius per redemptionem quae est in Christo Iesu quem proposuit Deus
propitiationem per fidem in sanguine ipsius ad ostensionem iustitiae suae
propter remissionem praecedentium delictorum in sustentatione Dei ad
ostensionem iustitiae eius in hoc tempore ut sit ipse iustus et iustificans eum
qui ex fide est Iesu ubi est ergo gloriatio exclusa est per quam legem factorum
non sed per legem fidei arbitramur enim iustificari hominem per fidem sine
operibus legis an ludaeorum Deus tantum nonne et gentium immo et gentium
quoniam quidem unus Deus qui iustificabit circumcisionem ex fide et
praeputium per fidem Iegem ergo destruimus per fidem absit sed legem
statuimus.
Zur Zeit von Martin Luther war das eine Predigt. Einen Kindergottesdienst gab es
auch noch nicht. Toll, dass Gott Martin Luther dazu gebraucht hat, dass jeder seine
eigene Bibel lesen und verstehen kann.
Evtl. anhand des Luther-Comics die Luthergeschichte erklären. Den Luther-Comic
verteilen.
Z I E L G E D AN K E N
1. Wir brauchen Gottes Versorgung. 2. Gut, dass wir Gottes Wort verstehen.
V ERSTEHEN —
DIE
A NWENDUNG
Gibt es etwas, was wir tun können? Zur Veranschaulichung der Größenverhaltnisse
der Erzählung (oben) können Erbsen, Maiskörner, Streichhölzer etc. dienen.
Arbeitsblatt „Gebetswürfel“ austeilen, mit Tischgebeten beschriften, ausschneiden
und basteln lassen.
Luther-Comic zeigen und verteilen.
Q UELLENNACHWEIS
Lektion: Annegret Sarembe, Konfi 3 (Holzgerlingen: Hänssler, 2009), 40-42.
Bilder: Susanne Malessa
Arbeitsblätter: Christoph Fischer, nach Vorlagen von Sarembe/Malessa