Leseprobe - Analogue Audio Association

Transcription

Leseprobe - Analogue Audio Association
analog aktuell
Lifestyle ist … ................................................. S. 42
La Musika ............................................................ S. 28
www.AAAnalog.de – Ausgabe 1/2001 – DM 14,-
Forum für analoge Musikwiedergabe – Vereinszeitschrift der Analogue Audio Association e.V.
Live dabei – Tacet ................................................ S. 34
Aktuelle Pop-Scheiben .................................... S. 72
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ANALOG AKTUELL 1/2001
I M P R E S S U M
Forum
Impressum
„analog aktuell“ ist die Mitgliederzeitschrift der Analogue
Audio Association e.V. (AAA).
Die Analogue Audio Association e.V. ist ein eingetragener Verein zur Erhaltung und Förderung der analogen Musikwiedergabe. Sie ist beim Amtsgericht Reutlingen unter VR 766 registriert.
Herausgeber:
Analogue Audio Association e.V.
Postfach 12 27
D-72764 Reutlingen
Tel.: 07121 -23761
Fax: 07121 -230067
Website: http://www.AAAnalog.de
E-mail: [email protected]
News
Vorstand:
Dipl.-Ing. D. Klimo (Vorsitzender)
H.-D. Wilmsen (Kassenwart).
Technik
Redaktion (verantwortlich):
Gernot Weiser
Spitalstr. 12
66953 Pirmasens
Tel.: +49 -(0)6331-289202
Fax: +49 -(0)6331 - 289201
ISDN: +49 -(0)6331-289203 (Fritz)
E-mail: [email protected]
Titel
Anzeigen: Maike Voss, Gernot Weiser (verantwortlich).
(In Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle der AAA)
Layout: Andrej Klimo und Thomas Wilkens (Konzeption), Gernot Weiser (Realisation)
Musik
Autoren dieser Ausgabe:
Rainer Bergmann, Winfried Dunkel, Roman Kaltenpoth,
Bertram Kinderdick, ’s Bawedd, Ingo Schröder, HansGeorg Seidel, Gernot Weiser
Druck:
Rohr Druck GmbH
Mainzer Str. 105
67657 Kaiserslautern
Für unverlangt eingesandte Texte, Fotos, Illustrationen
oder Datenträger wird keine Gewähr übernommen.
Sämtliche Verwertungsrechte (weitere Zeitschriften,
andere Daten- und Informationsträger) angenommener
Manuskripte und Illustrationen liegen bei der Analogue
Audio Association.
Bei Nichtbelieferung im Falle höherer Gewalt bestehen
keine Ansprüche gegen die Analogue Audio
Association.
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I N H A L T
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As time goes by …
Leserbriefe
„Auch Du mein Sohn Brutus“
Denkanstöße
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The Who is Who of Analogue
Das Vinyl-Lexikon
Nachrichten
On the Road again
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Power to the People
La Musika
Eine Seite – Zwei Meinungen
Live dabei – Tacet
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Lifestyle ist …
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Frisch auf dem Plattenteller
Das Märchen von den großen Brünnhilden
Reissues – die Nörgelecke
Pulsierender, atmender Mozart
Music was my first love...
Aktuelle Pop-Scheiben
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72
Editorial
Impressum
Kleinanzeigen
Kontakte
AAA-Händler
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links
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ANALOG AKTUELL 1/2001
F O R U M
As time goes bye
Die AAA begeht das 10-jährige
Gründungsjubiläum.
Mit „es war einmal“ beginnen die meisten Märchen, diese
Geschichte ist jedoch kein Märchen, denn unsere Träume
wurden wahr, wenigstens zum Teil...
Es begann alles am Abbautag der High End 1990 in Frankfurt,
an einem heißen Montag im August. Da saßen wir nun, Wilfried
Zahn, A. J. van den Hul und ich, total gefrustet ob der nicht
mehr zu ignorierenden Übermacht der Digitaltechnik, die
unser geliebtes Kind - die Schallplatte - niederzuwalzen drohte,
und beschlossen: so kann es nicht mehr weitergehen, dagegen
müssen wir etwas unternehmen!
Uns wurde bald klar, daß jeder für sich alleine wenig ausrichten
kann, schon gar nicht gegen die kaum aufzuhaltende Verbreitung der CD. Um den Niedergang der Schallplatte verhindern zu
können, müssten sich viele Gleichgesinnte zusammenschließen.
Und damit war die Idee zur Gründung einer Organisation von
Anhängern analoger Musikwiedergabe geboren.
Nachdem noch mehr engagierte Mitstreiter gefunden waren,
gründeten wir am 18. November 1990 in Mülheim unseren
Verein, die Analogue Audio Association. Sieben Gründungsmitglieder fanden sich zusammen: Branko Glisovic, A. J. van
den Hul, Dusan Klimo, Peter Mühlmeyer, Hans Paffenholz,
Heinz-Dieter Wilmsen und Wilfried Zahn. Anfang 1991 wurde
der Verein förmlich ins Vereinsregister eingetragen.
Bei unserer ersten Hauptversammlung, im Mai 1991 in Worms,
waren wir nur aufgrund von Mundpropaganda schon auf rund
100 Mitglieder gewachsen! Wir hatten es uns zwar zur Aufgabe
gestellt, mit möglichst vielen Mitgliedern den Untergang der
Schallplatte zu verhindern, doch leider hatten wir schnell feststellen müssen, daß uns einfach noch viele Leute innerhalb
des Vereines dazu fehlten und wir – was noch schlimmer war
– nicht über genügend finanzielle Mittel verfügten, um schnell
und effektiv gegen die Digitallobby vorgehen zu können. Von
der Fachpresse, die sehr schnell, aus schnöden wirtschaftlichen
Interessen, auf die Digitalschiene umschwenkte, wurden wir
im Stich gelassen. Die Analogtechnik wurde damals schon als
Lückenbüßer für Sommerloch und für die Weihnachtsausgabe
als Exot eingestuft.
Auf dieser ersten Hauptversammlung beschlossen wir bereits,
ein Presseorgan – unsere Analog Aktuell – auf die Füße zu
stellen, die dann auch tatsächlich recht bald, zwar zunächst
nur in kopierter Version, (in der ungeheuren Erstauflage von 80
Stück!) erschien. Bereits zu diesem Zeitpunkt gab es Kontakte
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zu ausländischen Analog-Zirkeln, mit dem Ziel, die AAA als
Dachorganisation europaweit zu etablieren.
Wir riefen Händlerworkshops und Treffen von Analogfreunden ins Leben. 1994 wagten wir es sogar erstmals, an die High
End in Frankfurt zu gehen um dort uns und unsere Ideen
vorzustellen, die ersten Schallplatten aus eigener Produktion
(Edition PHÖNIX) zu präsentieren und neue Mitglieder zu
finden.
Nicht alle in uns gesetzten Erwartungen, vor allem hinsichtlich
der Aktivierung der Schallplattenindustrie, konnten erfüllt werden. Die Schallplattenindustrie orientierte sich ausschließlich
an ihren wirtschaftlichen Interessen (und das tut sie auch heute
noch). Einige Mitglieder suchten aus diesem Grund nach Alternativen außerhalb unseres Tätigkeitsbereiches. Sie machten uns
Vorwürfe, zu wenig gegen die übermächtige Digitalindustrie
getan zu haben (keine Demonstrationen vor dem Bundestag,
keine Boykottaufrufe gegen die CD - produzierenden Firmen
etc.).
Wir haben jedoch gelernt, daß unsere Gemeinschaft, der Verein,
nur durch geduldige, fleißige Kleinarbeit etwas erreichen kann:
mit Vereinspublikationen, Händlermessen, Analog-Foren etc. –
und mit viel Überzeugungsarbeit. Das war für uns der einzige
Weg.
Unsere „Kernmannschaft“ unterstützte ständig und unermüdlich den Verein. Daran hat sich bis heute wenig geändert.
Mittlerweile ist unser Verein auf eine größere Mitgliederzahl
angewachsen, doch leider beschränkt sich die Zahl der Aktiven
immer noch auf ein paar Dutzend engagierter Mitstreiter.
Der Großteil unserer Mitglieder hat sich entschlossen, dem
Verein zwar anzugehören, jedoch nicht aktiv zu werden, was
sehr schade ist, denn einige von Euch, liebe Vereinsmitglieder,
haben bestimmt gute Ideen, für die wir dankbar wären, um
unsere Arbeit noch effektiver gestalten zu können.
Die erste „richtige“ Ausgabe unserer Vereinszeitschrift „Analog
Aktuell“ erschien im Frühjahr 1993. Einige Chefredakteure
(und unser Dank sei Euch gewiß!), die sich bis zum Äußersten
Ihrer Kraft und machbaren Zeit verausgabten, lösten sich mit
der Zeit ab und die Zeitung entwickelte sich bis heute auf ihr
sehr hohes Niveau – für eine „Vereinszeitschrift“ doch nicht
schlecht, oder? Gernot Weiser ist heute der Chefredakteur, bei
dem sich unser Blatt in den allerbesten Händen befi ndet.
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Der Handel hatte sich inzwischen ziemlich von der Schallplatte abgewandt und stürzte sich geradezu voll auf die CD.
Tatsächlich waren wir in den frühen 90ern die ersten, die
wieder anfingen, Schallplatten in Eigenregie zu produzieren.
Andere Firmen zogen nach und produzieren bis heute analoge
Tonträger – unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten, was
natürlich nicht verwerflich ist. Wir als Verein tun und können
dies auch nur aus idealistischen Gesichtspunkten. Aus diesem
Grunde konnten und können wir als Verein mit unserem finanziellem und vertriebsmäßigem Hintergrund, nur eine begrenzte
Anzahl von LP-Titeln auflegen und deswegen geschmacksmäßig
nur einen kleinen Teil der Musikfreunde damit befriedigen.
Unsere LP-Produktionen sind untrennbar mit dem Namen
Wilfried Zahn verbunden. Wilfried hat es möglich gemacht,
durch seine Betreuung bei den Aufnahmen, den Überspielungen und durch die Überwachung der Produktion, die hohe
Qualität unserer Produkte zu sichern. Mittlerweile befinden
sich 21 Titel in der Edition PHÖNIX und wir haben uns an
weiteren Produktionen beteiligt, sei es als Sponsor oder als
Berater bei der Produktion.
Im Laufe der 10 Jahre hat sich innerhalb des Vereins ein
„harter Kern“ herausgebildet und neue Ideen kamen dazu. Aus
einer lockeren Gesprächsrunde des Vorstandes und einiger
Redaktionsmitgliedern, bildete sich vor ca. drei Jahren die
Arbeitsgruppe CIA (Corporate Identity of Analog, nicht zu
verwechseln mit einer gewissen amerikanischen Organisation!)
heraus. In dieser „Denkfabrik“ haben sich mittlerweile vier
Arbeitsgruppen etabliert, die autonom ihre Aufgaben erfüllen.
Das Internet ermöglichte es uns, das Erscheinungsbild des
Vereines nach außen effizienter zu gestalten. Unsere Website
(vielen Dank unserem Webmaster Ansgar Hecker!) erfreut sich
mittlerweile eines regen Besucherzuspruches (über 60 000 Hits
und über 4 500 Besuche zur Zeit pro Monat, Tendenz steigend!).
Die Arbeitsgruppe LP-Börsen besteht inzwischen aus 4 Teams,
die regional tätig sind. Unter der Leitung von Herrn K. Röder,
der seine Leute sehr gut geschult hat, leisten sie Großes beim
Vermitteln unserer Ideen in der breiten Öffentlichkeit.
An dieser Stelle möchte ich alle Mitgliedern ansprechen. Sei es
jene, die zwar „passiv“, jedoch die ganze Zeit treu zu unserer
Organisation standen, aber natürlich am meisten jene Mithelfer,
die uns bei den zahlreichen Aktionen unseres Vereines in den
vergangenen 10 Jahren aktiv unterstützten.
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Dafür, daß Ihr Eure Zeit, Eure Ideen und Eure Energie mit uns
geteilt habt, gebührt Euch mein herzlichster Dank!
Das Ringen um das Fortbestehen der analogen Musikwiedergabe ist ein täglicher Prozeß, der uns noch Jahre, Jahrzehnte
beschäftigen wird. Jeder Tag bringt neue Aufgaben und Herausforderungen, die zu bewältigen sind. Das können wir nur
mit vereinten Kräften schaffen!
Ich träume davon, im Laufe der Zeit von der allein technisch
orientierten Betrachtungsweise zu unseren ursprünglichen Zielen, sprich einer natürlichen Musikwiedergabe mittels Analogtechnik zu kommen. Unser Name möge auch weiterhin unser
Credo stellen: Analogue Audio Association, ein Verein zur
Erhaltung und Förderung analoger Musikwiedergabe.
Ich wünsche mir, daß der Vorsitzende, der in 10 Jahren wieder
solch einen Rückblick schreiben darf, nur Positives zu berichten
hat. Dazu möchte ich mit allen mir zu Verfügung stehenden
Kräften beitragen. Hierbei brauche ich aber auch Euch, liebe
Mitglieder, ich freue mich, die letzten Jahre mit Euch verbracht
zu haben.
Mit den herzlichsten Grüßen aus der Tiefe der schwarzen Rille,
Euer
D. Klimo
AAA-Vorstand und „Überzeugungstäter“ in Sachen analoger
Musikwiedergabe
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Das Vinyl-Lexikon
Versuch einer Rezension
von Bertram Kinderdick
Im vergangenen Herbst erschien das „VINYL-LEXIKON “, ein 320 Seiten starkes Werk,
das im Klappentext als „das Kompendium zur Schallplatte“ gepriesen wird.
Verfasst wurde es von Frank Wonneberg, der als „Herausgeber der Schallplattenfachzeitschrift LIVING VINYL“ vorgestellt wird. Hier stutzt der Rezensent. Die Publikation
dieser hervorragend gestalteten und inhaltlich anspruchsvollen Zeitschrift ist nämlich seit dem Anfang 1996 erschienenen Heft 4 eingeschlafen. Damals fungierte Frank
Wonneberg noch als „Art-Director“. Aber vielleicht kann man seinen beruflichen
Aufstieg als Zeichen werten, dass nach fünf Jahren des Wartens das nächste Heft von
LIVING VINYL bald veröffentlicht wird.
Aufgebaut ist das „VINYL-LEXIKON “ als Nachschlagewerk mit alphabetisch geordneten Stichworten. Wer also als ignoranter Einsteiger eine Einführung in den
technischen Prozess der Herstellung einer Schallplatte haben möchte, muss sich über
die zahlreichen Querverweise von einem Stichwort zum anderen hangeln.
Die behandelten Themen sind vielfältig. Der Autor bemüht sich dabei durchaus
erfolgreich, auf Fachchinesisch zu verzichten und dem interessierten Laien so auch
komplexere Sachverhalte verständlich darzustellen.
Bunt aneinandergereiht erhält man Informationen zu Herstellern von Equipment
(Linn, Thorens, Grado, SME u. a.), Technik (Moving-Coil, Galvanik, DMM , Rumpelfi lter etc.), Labeln und auch bissige Kommentare zu den Irrungen und Wirrungen der
Szene (z. B. Esoterik, Voodoo, TAS -Liste).
Dass der eine oder andere Lapsus („Half-Speed-Recording“) auch dem Lektor entgangen ist, gehört wohl zu den Fehlern, die für die Erstauflage solcher Publikationen
typisch sind.
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B Ü C H E R
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Neues … zum Lesen
Das Schwarze Branchenbuch
Thorsten Schmidt ist nach wie vor fleißig bei der Sache: Anfang diesen Jahres sind
beim Verlag Kultur Buch Bremen die neuen „Schwarzen Seiten“ erschienen, das
unentbehrliche Branchebuch für Vinylisten:
Schallplattenläden von Aachen bis Zwickau
Versandhändler
Termine von Plattenbörsen – nicht nur in Deutschland, sondern auch in Holland,
Österreich und Ungarn
Fanclubs und Fanzines
Dazu als Specials:
Tipps zum Plattenkauf per Mailorder – auch im Ausland
Die Neue Deutsche Welle
BRAVO HITS
Schwarze Seiten 2001
ISBN 3-933851-07-6
Produktion und Vertrieb:
Kultur Buch Bremen, Humannstr. 47, 28239 Bremen
Tel.: 04 21 - 6 91 82 15; Fax: 04 21 - 6 91 82 16
Um Musik …
… geht es im neuen Asterix, der ebenfalls am Anfang diesen Jahres in den Zeitschriftenhandel gekommen ist.
Es ist eine hübsche Intrigen- und Verwechslungsgeschichte, also durchaus opernreif.
Der durchtriebene Pompejus versucht, sowohl Cäsar als auch die Gallier hinters
Licht zu führen und engagiert zu diesem Zweck Latraviata, Tragödin am Theater des
Verdicus, und ihren Manager Visacardus – mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.
Zudem lernen wir endlich die Eltern von Asterix und Obelix kennen, und für Idefi x
gibt es ein besonderes Happy End.
Vielleicht fehlt es etwas am Esprit der früheren Ausgaben, die noch von René
Goscinny getextet wurden, vielleicht ist dies aber auch ein Problem der deutschen
Übersetzung. Jedenfalls sind auch wieder hübsche Wortspielereien geboten, so dass
durchaus gehobene Unterhaltung geboten wird.
Asterix und Latraviata
Egmont Ehapa Verlag
www.asterix.de
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Audio Note UK …
… bereitet einen neuen Plattenspieler vor: den AN-TT Two. Hierbei handelt es sich um eine Zwei-Motoren-Version des AN-TT
One mit Doppelriemenantrieb. Das so verbesserte Drehmoment soll in deutlicheren Dynamikabstufungen hörbar werden.
Informationen: Audio Note UK.
Vertrieb:
Voigt Audiosysteme
Altenhainerstr. 20
65779 Kelkheim
Tel.: 0 61 95 - 6 10 03
Fax: 0 61 95 - 6 48 70
E-Mail: [email protected]
(Foto: AN-TT One, Audio Note UK)
Rega …
… hat einen neuen Planar herausgebracht! Nach 25 Jahren und
über 400.000 verkauften Planar 2/3 gibt es nun überarbeitete
Versionen! Neu ist der Antriebsmotor, der für noch ruhigeren
Lauf und mehr Transparenz sorgen soll. Das neue Chassis soll
ebenfalls klangliche Verbesserungen mit sich bringen. Immer
noch Standard in dieser Klasse sind die Tonarme Rega RB 250
(Planar 2) und RB 300 (Planar 3).
Erfreulich: für Besitzer von „Alt-Planaren“ gibt es UpgradeMöglichkeiten: einen neuverkabeltem Tonarm sowie die neue
Superstromversorgung für den neuen P 2 / P 3 und P 25.
Da bis zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses die Website von
Rega (www.rega.co.uk) noch nicht voll ausgebaut war, empfehlen wir den Blick auf www.phonophono.de, wo es diesbezügliche
Informationen gibt.
Übrigens ist auch der günstige Einstiegspreis geblieben: einen
Planar 2/2000 gibt es komplett mit System bereits ab rund
950 DM.
Graham Engineering …
… hat seinen Tonarm weiterentwickelt. Nunmehr gibt es das
Model 2.2 mit einem überarbeiteten Lager, unter anderem mit
neuen Materialien. Besitzer der Modelle 1.5 und 2.0 haben die
Möglichkeit zum Update.
Vertrieb Deutschland:
eclectic audio
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Neu auf Vinyl
Folgende Plattenhinweise stammen von: Speakers
Corner Records; Kai Seemann
einssaal, Wien, von Günter Hermanns, Produktion:
Rainer Brock
Steely Dan – Can’t buy a thrill, ABCX-758 LP, Aufnahme: 1972 im The Village Recorder, Los Angeles
Wolfgang Dauner (p, org, voc); Pierre Cavalli (g); Siegfried Schwab (g, si); Roland Wittich (dr, voc); Eberhard
Weber (b, vc) – The Oimels, MPS 15.248 ST, LP, Aufnahme Juli 1969 im SABA Tonstudio, Villingen von Rolf
Donner, Produktion: Hans-Georg Brunner-Schwer.
Mahler – 3. Symphony – Das London Symphony Orchestra, Sir Georg Solti, Decca SET 385-6 DoLP, Aufnahme:
Januar 1968 in der Kingsway Hall, London von Gordon
Parry und James Lock, Produktion: David Harry.
Puccini – La Boheme – Pavarotti, Freni u.a., Berliner
Phiharmoniker, Karajan, Decca SET 565-6, DoLP, Aufnahme: Oktober 1971 in der Jesus-Christus-Kirche,
Berlin-Dahlem von Gordon Parry, James Lock und
Colin Moorfoot, Produktion: Ray Minshull und James
Mallinson.
Wayne Shorter (leader,arr); Freddie Hubbard (tp); Julius Watkins (frh); Cedar Walton (p); Philly Joe Jones
(dr); Reggie Workman (b); Curtis Fuller (tb); Jerome
Richardson (bs); Eric Dolphy (as,fl); Seldon Powell (ts);
Clark Terry (tp); Robert Powell (tu); Louis Hayes (dr),
many others and Strings – The Body And The Soul,
Impulse AS-38, LP, Aufnahme: März und Mai 1963
in Englewood Cliffs Studios, N.J., USA von Rudy van
Gelder und Frank Abbey / Produktion: Bob Thiele.
Wolfgang Dauner Quartett / Elsie Bianchi Trio / Dieter
Reith Quintett / The Modern Jazz Group Freiburg –
Piano × 4, Saba 15035, LP, Aufnahme und Produktion:
Oktober und Dezember 1963, April 1964 im SABA Tonstudio, Villingen von Hans-Georg Brunner-Schwer
Artur Pavlícek, Jaromír Hnilicka, Alfa Smíd, Josef Pelc
und Mojmír Bartek (tp); Frantisek Navrátil (as); Zdenek Novák, Bronislav Horák (ts); Josef Audes (bs);
Josef Blaha (p); Imre Mozi (b); Václav Skála (dr);
Helena Blehárová (voc) – Swingin’ The Jazz, Saba 15122
ST, LP, Aufnahme: Februar 1967 im SABA Tonstudio,
Villingen von Rolf Donner, Produktion: Hans-Georg
Brunner-Schwer.
Karel Velebny (vib), Jiri Stivin (fl), Ludek Svabensky
(p), Karel Vejvoda (b), Josef Vejvoda (dr), Vlastimil
Kala (o), Miroslav Krysi (bcl), Milos Petr (frh), Pavel
Zednik (bs) – Nonet SHQ & Woodwinds, SABA SB 15160
ST, LP, Aufnahme: Februar 1968 im SABA Tonstudio
Villingen von Rolf Denner, Produktion: Willi Fruth
Novi – In Wonderland; Bernard Kawka, Ewa Wanat,
Waldemar Parzynski, Janusz Myck (voc), Idrees Sulleman (tp), Zbigniew Namyslowski (as), Adam Matyszkowicz (p), Roman Dylag (b), Billy Brooks (dr), Saba
SB 15169 ST, LP, Aufnahme: Februar 1968 in den SABA
Tonstudios, Villingen Schwarzwald, von Rolf Donner,
Produktion: Joachim E. Berendt
Lalo Schifrin & Band – Insensatez, Verve V6-8785, LP,
Aufnahme: In New York City von Val Valentin und Bob
Arnold, Produktion: Creed Taylor
und von: ARS!; Magazin 03.00 + Sondermagazin
+Magazin 04,00; Jörg Kessler
Madonna – Music, LP
Orchester Roland Kovac with the following soloists:
Jimmy Deuchar (tp); Cliff Hardy (tb); Derek Humble
(as); Charles Drewo (ts); Johnny Fisher (b); Francis
Coppieters (p); Jimmy Pratt (dr); Stuff Combe (perc) –
A Trip To Mars, Saba 15165 ST, LP, Aufnahme: Februar
1968 in Köln, Produktion: Roland Kovac.
Quincy Jones (cond, arr); Clark Terry; Kai Winding
(tb); Phil Woods, Roland Kirk, (reeds); Zoot Sims (ts);
Al Cohn (ts, bs); Lalo Schifrin (p); Kenny Burrell, Jim
Hall (g); Art Davis, George Duvivier (b); Ed Shaughnessy (dr); Bill Costa (latin perc) u.a. – Quincy Jones Plays
Hip Hits, Mercury SR 60799, LP, Aufnahme: April 1963
in den A&R Studios, New York City, von Phil Ramone,
Produktion: Jack Tracy.
Nathan Davis (ts, ss, fl); Carmell Jones (tp); Francy
Boland (p); Jimmy Woode (b); Kenny Clarke (dr) – The
Hip Walk, Saba SB 15063 ST, LP, Aufnahme: September
1965 im SABA Tonstudio, Villingen, Germany von Rolf
Donner, Produktion: Joachim E. Berendt.
Julian “Cannonball” Adderley (as), Nat Adderley (c),
Danny Bank (bar), Jerome Richardson (ts, fl), Ernie
Royal (tp), Jimmy Cleveland and Bobby Byrne (tb),
Junior Mance (p), Keeter Betts (b), Charlie “Specs”
Wright (dr) – In The Land Of HiFi, Mercury/EmArcy
MG 36077, LP, Aufnahme: Juni 1956
Dizzy Gillespie (tp); Leo Wright (as, fl); Lalo Schifrin
(p); Bob Cunningham (b); Chuck Lampkin (dr); Candido Camero (cga) – An Electrifying Evening with the
Dizzy Gillespie Quintet, Verve V6-8401, LP, Aufnahme:
Februar 1963 in New York City von Val Valentin, Produktion: Creed Taylor.
Jacques Loussier (arr, p); Pierre Michelot (b); Christian
Garros (dr, perc) – Play Bach No. 1, DECCA SSL 40.500,
LP, Aufnahme: 1959
Stan Getz (ts); Luiz Bonfa (g); Antonio Carlos Jobim
(g, p); Maria Toldeo (voc); George Duvivier, Don Payne,
and Tommy Williams (b); Paulo Ferreira, Dave Bailey,
and Jose Carlos (dr) – Jazz Samba Encore! , Verve
V6-8523, LP, Aufnahme: Februar 1963 in New York City
von Val Valentin, Produktion: Creed Taylor.
Bassey, Shirley – Diamonds are forever, LP
De La Soul – Art, Official, Intelligence: Mosaic Thump,
DoLP
Hendrix, Jimi – The Jimi Hendrix Experience, 8-LPBox
Mojo Club – Dancefloor Jazz Vol.9: Never felt so free,
DoLP
Morcheeba – Fragments of freedom, DoLP
Elsie Bianchi (p, voc); Siro Bianchi (b); Charly Antolini
(dr) – The Sweetest Sound, MPS 15069 ST, LP, Aufnahme: November1965 im Saba Studio, Villingen, von
Hans-Georg Brunner-Schwer, Produktion: Willi Fruth
Marc Murphy (voc); Jimmy Deuchar (tp); Åke Persson
(tb); Derek Humble (as); Ronnie Scott (ts); Sahib Shihab
(bar, fl); Francy Boland (p); Jimmy Woode (b); Kenny
Clarke (dr) – Midnight Mood, MPS 15151 ST, LP, Aufnahme: Dezember 1967 in den Lindström Studios, Köln,
von Wolfgang Hirschmann, Produktion: Gigi Campi
Mozart, Wolfgang Amadeus – Konzerte für Klavier und
Orchester Nr. 20 in d Moll (KV 466) und 21 in C-dur (KV
467) – Friedrich Gulda und die Wiener Philharmoniker
unter der Leitung von Claudio Abbado, DGG 2530 548,
LP, Aufnahme: September 1974 im Grossen Musikver-
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Sergio Mendes & Brasil ’66 – Look Around, A&M
SP-4137, LP, Aufnahme: 1967 in den Studios Sunset
Sound, Western Recorders und Annex Studios von
Larry Levine und Henry Lewy, Produktion: Herb Albert
und Jerry Moss
Dr. Rockit – Lifelike, DoLP
Dorham, Kenny – Quiet Kenny, Alto-HQ-LP, Kenny
Dorham (tp), Tommy Flanagan (p); Paul Champers (b);
Arthur Taylor (dr)
Blue Mitchel – Out of the blue, Alto-HQ-LP-180gr
Beatles, The – 1, DoLP
Fehlfarben – Monarchie und Alltag, DoLP (1LP und
1Maxi): „Es geht voran!“
PJ Harvey – Stories from the City, Stories from the
Sea, LP
Hayes, Isaac – O.S.T. Shaft, DoLP: Soundtrack!
Hefner – Residue, HQ-DoLP
Orchester Erwin Lehn (cond, arr), Ack van Rooyen (fl h,
tp), Bob Burgess, Donald Beightol (tb), Bernd Rabe
(arr, cl, as, ss), Joki Freund (ss, ts), Bernd Rabe (as),
Lubomir Rezania, Rolf Ericson (tp), Manfred Hoffbauer (fl), Helmut Kirchgässer (org, p), Jörg Gebhard (dr,
perc), and others – Color In Jazz, MPS 21 21963-1, LP,
Aufnahme: Mai 1973 im Tonstudio Bauer Ludwigsburg
von Peter Bülmann, Produktion : Hans-Georg BrunnerSchwer
Heil, Johannes – Future primitive, DoLP
Hot Butter – Popcorn, LP (LP und 7“ single)
Medeski, Martin & Wood – The Dropper, LP
U 2 – All that you can’t leave behind, LP
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On the Road again
Sicher haben Sie es schon bemerkt: Seit
geraumer Zeit weht ein frischer Wind
bei der AAA. Eine Arbeitsgruppe aktiver
Mitglieder hat sich vorgenommen, den
Verein „Ins Gespräch“ und unsere Ziele
dem breiten Publikum nahezubringen.
Eine Säule der neuen Aktivitäten ist die
Präsentation der AAA bei Plattenbörsen.
Unsere Präsenz auf den Börsen wird sogar
von den Veranstaltern durch günstige
Standmieten und Werbung anerkannt
und gefördert.
Vier Teams im Raum Rhein/Main, Passau, Baden-Württemberg und Ruhrgebiet
haben sich schon etabliert. Sie wurden
dabei von den örtlichen AAA-Händlern
OKM Eschborn, Just Music Frankfurt,
Schäfer und Blank Gießen, Audio Note
/ Voigt Audiosysteme Kelkheim, Drews
Audio Systeme Offenbach, Klangbild
Passau und sound-at-home Reutlingen
großzügig unterstützt.
Ebenso wichtig wie die Unterstützung
durch Händler ist jedoch auch die Unterstützung durch die fleißigen Hände der
Vereinsmitglieder, die ich nicht scheuen,
einen Sonntag dem Verein zu widmen
und sich den rauhen Wind der Straße um
die Ohren wehen zu lassen:
In der von Klaus Röder geleiteten Gruppe
Rhein/Main sind das Hans-Albrecht
Bluhm, Christoph Held, Holger Hippen,
Hans Jürgen Läpple, Martin Prenger,
Jochen Rupp, Holger Trass, Alexander
Voigt und vor allem Bernhard Funck.
In der Gruppe Ruhrgebiet sind aktiv Rainer Bergmann, Heinrich Hemmelrath,
Werner Sander, Ulrich Schwöppe und
Frank Siebrecht; in Bayern halten HansJörg Oemisch und Torsten Zietz die AAAFahne hoch. Und in Baden-Württemberg
machen sich Matthias Borchers, Michael
Kashi, H. Winter, K. Wächter und
Michael Wommelsdorf für uneren Verein
stark.
Darum bedanken wir uns an dieser Stelle
ausdrücklich für den Einsatz unserer
Vereinsmitglieder!
Wenn auch Sie zur „aktiven Runde“ gehören möchten, zögern Sie nicht länger. Erst
durch freiwillige aktive Mithilfe vieler
Vereinsmitglieder ist eine Aktion wie die
Präsentation auf LP-Börsen von Erfolg
gekrönt.
Baden-Württemberg:
Matthias Borchers
Zillhauserstr. 20
72336 Balingen-Stockhausen
Tel: 0 74 35 - 8 91 30;
Fax: 0 74 35 - 8 91 31
Kontakt:
13.5. Aschaffenburg, Unterfrankenhalle
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(Fotos: Bernhard Funck)
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La Musika
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Eine Idee nimmt Formen an
Ein Bericht von Rainer Bergmann
Am 28. + 29. Oktober 2000 veranstalteten wir zusammen mit Hifi & records und HÖRERLEBNIS
in Heiligenhaus, wie bekannt sein dürfte, die Hifi Tage. Die in unserem Zimmer aufgebaute
Anlage mit dem wohlklingenden Namen ,,La Musika“ spielte dabei so faszinierend und
wunderbar Musik, dass wir beschlossen, sie hier ausführlicher vorzustellen.
Welcher Musikliebhaber kennt das nicht:
Da stellt man über viele Jahre hinweg seine Anlage
zusammen, gibt viel Geld aus, tauscht Komponenten
aus, rennt zu seinem Hifi händler auf der Suche nach
der vermeintlich besser passenden, noch optimaleren Gerätekombination liest Zeitschriften, wälzt
Testbericht um Testbericht, und stellt sich am Ende
doch die bange Frage:
Ist es das jetzt endlich? Bin ich jetzt am Ziel? War es
die ganze Mühe wert?
Entweder ist man mehr oder weniger zufrieden,
vielleicht sogar am Ende seiner Wünsche angelangt,
oder es macht sich im schlimmsten Fall der blanke
Frust breit. Nun ist diese Situation uns leidgeprüften
Endverbrauchern geläufig. Doch weiß man das auf
Seiten der Gerätehersteller nicht auch?
Es war am vierten Tag der High End 1999, als
wieder einmal die Musik richtig zu spielen anfing,
als Alfred Rudolph von der Duisburger Firma A
Capella und Peter Suchy von der Erlangener Firma
Clearaudio auf die Idee kamen, gemeinsam eine
Anlage zu entwickeln, die sofort Musik spielt und
dazu auch andere Hersteller einzuladen. Und auch
der Name war sofort gefunden: La Musika.
Nach vielen Versuchen wurde deutlich, wir brauchen einen seriösen Partner, der den Verstärker entwickelt. Es wurde klar, es kann nur der gemeinsame
Freund Rolf Gemein von Symphonic Line sein.
Man setzte sich also zusammen und am 30. April
2000 stand fest:
La Musika ist etwas anderes.
La Musika ist eine Idee, um nicht die Quantität sondern die Qualität auf höchstes Niveau zu bringen. La
Musika ist das Hobby der drei beteiligten Entwickler
und Hersteller.
All das an sich ist schon sehr ungewöhnlich, doch
die Idee ist noch allumfassender. Drei hochkarätige
Entwickler mit zusammen gut 100 Jahren Erfahrung
haben sich hier zusammengetan, um aus menschlicher Reife und Liebhaberei abseits des normalen
Geschäftsbetriebs etwas ganz Besonderes entstehen
zu lassen.
Jeder bringt seine Vorstellungen und guten Ideen ein,
tauscht gegenseitig Tipps aus ohne kommerzielle Hintergedanken. Und ganz wichtig ist auch, das Dinge,
die heute noch nicht messbar sind, aber großen Einfluss auf die Wahrnehmung haben, berücksichtigt
werden, damit positive Schwingungen sich kraftvoll
auf das Wohlbefinden des Menschen auswirken
können.
Besonders Rolf Gemein, der sich seit vielen Jahren
mit diesen Aspekten beschäftigt, ist es wichtig, dass
mehr im Menschen angesprochen wird, als man es
von einer Hifianlage üblicherweise erwartet.
Der ganze Mensch soll berührt werden, auch physiologisch. Musik soll in dieser chaotischen Welt
eine heilende Wirkung auf den Menschen ausüben
können. Musik soll in ihrer ganzen Schönheit, unabhängig von der persönlich bevorzugten Stilrichtung,
aus der Stille heraus, als lebendiger Fluss so positive
La Musika strömt aus drei Herzen!
Schwingungen erzeugen, daß der Mensch sich dabei
Alfred Rudolph, Peter Suchy, Rolf Gemein.
gut fühlt, und die Technik vollkommen vergisst.
Dafür werden alle Komponenten neu geschaffen,
Und was ist La Musika nun genau?
und zwar in einem eigenständigen Design, und als
Nun, vielleicht kann man erst einmal sagen was es Ganzes.
nicht ist. La Musika ist kein kommerzielles Projekt, Die im Oktober 2000 auf den Hifi-Tagen in Heiligendas in Konkurrenz zu anderen Firmen steht, auch haus vorgestellte Anlage befindet sich auf einem
nicht zu anderen Produkten der an La Musika betei- bereits hohen Niveau. Da mancher auch gerne sehr
ligten Firmen.
laut hört, und die Musik aufbauend auf ihrem gan-
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Live dabei
Bericht über eine Tonaufzeichnung
der Firma TACET
von Winfried Dunkel
Die Firma TACET setzt bereits seit geraumer Zeit mit ebenso ungewöhnlichen wie hochwertigen Produktionen Maßstäbe. Ich selbst habe zahlreiche Aufnahmen und Masterings
von Tacet gehört, u.a. jene Langspielplatte, auf der die klanglichen Spezifika diverser Mikrophone dokumentiert sind. Letztere machte mich neugierig, denn wer besitzt heutigentags
beispielsweise noch ein Neumann-Kondensatormikro aus den späten zwanziger Jahren funktionsfähig, wohlgemerkt?! Dagegen erscheinen Klassiker wie z.B. das Neumann U 49
schon „modernistisch“…
Ein wenig Technik
Drehbewegung des Rotors durch Auf- und Abbau von magnetischen Feldern in Wechselwirkung zum magnetischen Feld der
Statorwicklungen entsteht.
Diese lamellierte Kontaktkonstruktion stellt die Grundidee des
Eckmiller-Faders dar. Wenn man sich nämlich nun den oben
genannten Kommutator auf eine ebene Fläche „abgewickelt“
vorstellt, erhält man ein ziemlich genaues Bild vom Aufbau
des Eckmiller-Faders. Der, nennen wir es mal „Flachbahnkommutator“, enthält – soweit ich weiß – für je eine Pegelstufe
von 0,3 dB einen Kontaktabgriff, wobei die Skalierung des
Pegels über zahllose, mit der Lamellenbahn verlötete Präzisionswiderstände erzielt wird. Da ein professioneller Fader in der
Regel einen Bereich von 70 - 75 dB abdecken muß, können Sie
sich den elektromechanischen Aufwand dieser Konstruktion
mühelos vor Augen führen.
Mit der LP „Die Röhre – The Tube“ (Nr. L 74) legte Tacet
1999 die Meßlatte nochmals ein Stück höher, womit ich auch
den hierfür getriebenen Aufwand meine: Ausschließlich mit in
unseren ach so fortschrittlichen Zeiten fast vergessener Technik
entstand eine tonal wie musikalisch superbe Schallplatte. Für
deren Einspielung baute man eigens einen puristischen Mischer
in reiner Röhrentechnik auf - mit Mikrophonverstärkern Telefunken V 72 und den legendären Eckmiller-Fadern (Typ W 85).
Diese Flachbahnregler entstanden in einer Epoche, in der die
„conductive-plastic-fader“ noch nicht einmal angedacht waren;
damals gab es mit Schleifern kontaktierte Drahtwendel und Kohleschicht-Potentiometer. Beide warteten mit Unpäßlichkeiten
auf: Drahtwendel-Potis liefen gemeinhin etwas rauh und kratzig, Kohleschicht-Potis hatten eine nur begrenzte Lebensdauer
Vergleichbares gilt für die eingesetzte Bandmaschine: Eine
als Folge der Verschleißanfälligkeit eben der Kohleschicht.
Telefunken M 5, Stereoversion, in Röhrentechnologie, wurde
Der Eckmiller-Fader dagegen bot eine hervorragende, jedoch funktionsfähig gemacht und restauriert. Verglichen mit diesem
historischen Teil wirkt meine Telefunken M 15 (Baujahr 1972)
höchst aufwendige Lösung jener genannten Probleme:
wie High-Tech des Raumfahrtzeitalters... Ich kann und will die
Stellen Sie sich bitte den Kommutator (auch „Kollektor“ genannt) wundervolle M 5 nicht lang und breit beschreiben (betrachten
eines Gleichstrom- oder Einphasen-Wechselstrommotors (Rei- Sie ersatzweise bitte die Fotos … !), doch sei angemerkt, daß sie
hen-, Neben- und Doppelschluß) vor. Dieser bildet am unteren über die sog. „Deutsche Schichtlage“ verfügt (MagnetbeschichEnde des Ankers (bzw. Rotors) einen Ring aus Kupferlamellen, tung des Bandes außen, d.h., von vorne gesehen zum Betrachter
die als serielle Ein- und Ausschaltkontakte der Rotorwicklun- gekehrt – die „Internationale Schichtlage“ liegt genau anders
gen dienen. Über Kohlebürsten wird der Strom zugeführt herum), die auf die ersten praxistauglichen Maschinen namens
und vermittels der gegeneinander isolierten Lamellen auf die AEG Magnetophon TK 1 (um 1935) zurückgeht. Ihr Vorzug
jeweils erforderlichen Wicklungen geleitet. Dadurch entsteht ist, daß die beschichtete Seite des Bandes weniger belastet wird,
ein sukzessives, in Folge regelmäßiges Ein- bzw. Abschalten da Umlenk- und Führungselemente überwiegend die Rückseite
der einzelnen Wicklungen, die so figuriert sind, daß eine kontaktieren. Möglicherweise liegt genau hierin der Grund für
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Frisch auf dem Plattenteller
Plattentipps von Gernot Weiser
Paul Simon
You’re the One
Warner
Auf diese Platte werden Fans wohl lange gewartet haben: ein neues Album von Paul
Simon. Mit dem, was er am besten kann: einfache, schlichte Songs – aber die sind
gerade deswegen klasse.
Mich erinnert die neue Scheibe ein wenig an Graceland. Wieder sind (so scheint es
mir, jedoch ist der Begleittext hier etwas einsilbig) afrikanische Musiker mit von der
Partie, wie beim genannten Vorgänger. Diese müssen zu den Cracks ihres Faches
zählen, auch ohne große Namen hierzulande. Vielleicht ist das Album nicht so
exotisch, nicht so „afrikanisch“ wie Graceland. Dies hängt sicher zum Einen daran,
dass Farbtupfer wie Ladysmith Black Mambazo fehlen; zum Anderen ist es vielleicht
auch so, dass wir uns in den vergangenen 10 Jahren an exotische Klänge gewöhnt
haben, so dass es schwierig sein dürfte, da noch aufzufallen.
Letztere Behauptung werden wirkliche Kenner der Weltmusik sicher leicht widerlegen
können. Aber zweifelsohne ist die kulturelle Globalisierung fortgeschritten, was uns
fremde Klänge vertrauter macht, andererseits wirkliche Fremdklänge zu verdrängen
droht; doch das ist wieder ein anderes Thema.
Klanglich passt es bei Paul Simons neuer Platte auch, und damit bleiben nicht nur
musikalisch keine Wünsche offen.
Johnny Cash
American III – Solitary Man
American Recordings
Hat der Man in Black jetzt den Humor entdeckt? Diese Frage kommt mir bei „Solitary
Man“. Denn so alleine, wie es Titel und Cover suggerieren, scheint er ja nicht zu sein.
Only me and my Guitar – das war noch das Motto von American Recording, hier
nun hat er eine ganze Reihe von Musikern um sich geschart: Norman Blake und
Mike Campbell, June Carter Cash und Laura Cash, dazu illustre Gäste wie Sheryl
Crow und Tom Petty.
War der Tenor von American Recording noch eher trotzig ernst – sozusagen die
selbstbewusste Wiederentdeckung des Lebens nach der Krankheit –, hier ist er
eher fröhlich, fast schon ausgelassen, gerade im Titelsong! Oder gehe ich mit dieser
psychologisierenden Sicht zu weit, interpretiere Dinge aus der Biographie des Man
in Black in seine Musik, die so nichts mit ihr zu tun haben? Auch das ist möglich.
Jedenfalls sind es meine subjektiven Eindrücke.
Was bleibt ist vor allem das: Wieder ein Album für die einsame Insel, nicht nur für
Country-Fans, auch für solche, die das noch werden wollen.
– Auch hier werden Kenner wieder einwenden: Es gibt auch gute Country-Musik, die
nicht von Johnny Cash stammt! Nur zu! Teilt es uns in einem kurzen Artikel mit! –
Mein Fazit: Wer dieses Album verpasst, ist selbst schuld.
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Reissues …
– die Nörgelecke –
Von Bertram Kinderdick
Beginnen möchte ich mit einer positiven Meldung: DUNHILL COMPACT
CLASSICS (DCC), die im letzten Jahr wegen finanzieller Probleme die
Produktion und den Vertrieb eingestellt hatten, sind wieder aktiv.
Die schlechte Nachricht gleich hinterher: Nach meinen Informationen
gibt es z. Zt. (Mitte März) noch keinen Vertrieb in Deutschland.
SPEAKERS CORNER erweitert sein Programm um Neuauflagen des
Labels MPS. Da dessen Jazz-Repertoire nun so gar nicht zu der
Musikrichtung gehört, zu der ich leicht Zugang finde, möchte ich an
dieser Stelle bewusst auf eine Besprechung dieser Serie verzichten.
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Queen: A Night At The Opera
DCC LPZ 2072
Dieser Meilenstein des Glamour-Rock enthält mit „Bohemian Rhapsody“ ein Werk,
das das Genre „Rock-Oper“ neu definierte. Die LP wurde 1975 mit einem enormen
Aufwand produziert, Freddy Mercury’s zum Chor multiplizierte Vocals setzten
Standards der Studietechnik.
Das jetzt von Steve Hoffmann neu gemasterte Album ist ein Meisterwerk an Präzision.
Die Musik erklingt aus der Stille, Schicht um Schicht türmen sich die Harmonien
übereinander, Bässe kommen mit kraftvollem Druck, die Höhen glasklar ohne spitz
und nervig zu werden. Die englische Originalpressung klingt dagegen eher müde und
angestrengt, die MFSL hat mit ihrem wie üblich anämisch-sterilem Sound ohnehin
keine Chance.
Leider erhält man diese LP derzeit nur über Versand aus den USA.
(Anm. der Redaktion: Leider lag uns nur die Coverabbildung einer EMI-Ausgabe vor –
und auch die nicht in der erforderlichen Auflösung für eine hochwertige Wiedergabe.)
George Gershwin: Porgy & Bess
Ray Charles & Cleo Laine
JAZZ PLANET JP 1831 (CLASSIC RECORDS/RESON)
Bereits vor etwa drei Jahren wurde eine Version von Porgy & Bess mit Lorin Maazel
(DECCA) erneut veröffentlicht. Leider interpretierte dieser Gershwin im Stil einer
italienischen Oper mit Belcanto-Arien. Ohnehin im Besitz der Referenzaufnahme
schlechthin mit Ellas und Louis, habe ich nach dieser Erfahrung die Finger von
anderen Aufnahmen gelassen. Als ich vor einigen Wochen die Gelegenheit hatte, die
bei RCA erschienene Erstausgabe anzuhören, wurde mir klar, dass ich mit meiner
Missachtung falsch gelegen hatte.
Mitte der 50er Jahre produzierte Norman Granz die legendäre Einspielung von Porgy
& Bess mit Ella Fitzgerald und Louis Armstrong für VERVE. 20 Jahre später ging
er mit Ray Charles und Cleo Laine ins Studio und schuf mit Unterstützung eines
Starensembles (u. a. Lee Ritenour, Joe Sample, Joe Pass) eine neue, eigenständige
Interpretation. Ray Charles und Cleo Laine versuchen erst gar nicht, das berühmte
Vorbild zu kopieren. Die Instrumentierung ist sparsamer, etliche der klassischen
Songs werden um Arrangements und Improvisationen für Ray Charles’ Keyboards
ergänzt. Die stimmlichen Qualitäten der beiden Solisten werden durch die Produktion ausgezeichnet unterstützt. Norman Granz scheute sich auch nicht, einen Song
der für Porgy geschrieben ist, durch Cleo Laine singen zu lassen, weil dies ihrem
Ausdrucksvermögen und Gesangsstil mehr entgegenkam. Umgekehrt interpretiert
Ray Charles den „Buzzard Song“, eigentlich für Bess geschrieben.
Die Neuauflage klingt wesentlich natürlicher und sauberer als die RCA-Pressung der
70er Jahre und ist eine dicke Empfehlung wert.
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Music Was My First Love …
von Rainer Bergmann
… hat heute mal etwas anderes zum Thema. Dabei geht es um
Rhythmus; Spannungsbögen, die sich über Minuten hinziehen; minimale Veränderungen, die den Hörer in ihren Bann ziehen; sparsamer
Instrumenteneinsatz mit maximaler Wirkung auf den Hörer; subtile
Klangverästelungen; Musik zum intensiven Hinhören; Musik, die mehr
von kompositorischen Inhalten und ihrer Wirkung beim Musikhörer
lebt, als von intellektuellen Aussagen; um Musik, die notfalls auch
ohne audiophile Mätzchen auskommt.
Ideen: der Bolero? Bach? Schönberg? Philip Glass?
Alles Falsch: Techno! Drum‘n‘Bass! Trip Hop! Electronic!
Um gleich den ersten Protesten den Wind aus den Segeln zu nehmen:
damit ist nicht das dumpfe Gedröhne gemeint, das nervend aus den
Autos mancher Spätpubertierender schallt. Auch nicht kommerzielle
3-Minuten-Schnipsel mancher Radiostationen, die zum schnellen
Senderwechsel geradezu aufrufen.
Nein, ich meine sehr ernst zu nehmende Musiker, die mit den
oben aufgeführten Stilmitteln qualitativ hochstehende Kompositionen erschaffen. Dass diese Musik nicht jedem zusagt, liegt in der
Natur der Sache. Auch nicht jeder kann sich für Bach oder Blues
oder Bebob begeistern. Also lasst uns nun vorurteilsfrei und freudig
gespannt in medias res gehen.
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W A S
…
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UNDERWORLD
MASSJVE ATTACK
L.T.J. BUKEM
BEAUCOUP FISH
MEZZANINE
LOGICAL PROGRESSION
Für mich ist Underworld DIE Technoband par excellence. Auf der Basis eines
stampfenden, treibenden Rhythmus entwickeln sich minimalistische Melodielinien, erreichen ungeahnte Komplexität
und streben überraschenden Höhepunkten entgegen. Andere Stücke gehen mehr
oder weniger fließend ineinander über,
um so eine ganze Plattenseite zu füllen.
Dabei bleibt alles durchaus tanzbar, ja
treibt einen geradezu in tänzerische
Extase.
Gegenüber früheren Alben ist Beaucoup
Fish vielseitiger, abwechslungsreicher
geworden. Das 1996er Album „Second
toughest in the infants“ (Logic records
/ BMG) ist da eher langatmiger, die
Stücke entwickeln sich langsamer, erfordern mehr Konzentration vom Zuhörer.
Wenn man so will ist es das „intellektuellere“ Album.
Dafür zeigt die hier vorgestellte 1998er
Doppel-LP (JBO / Rough Trade) mehr
Facetten von Underworld. So gesehen ist
es unterhaltsamer und für Einsteiger das
vielleicht empfehlenswertere Album.
Aussagen über die Klangqualität zu
machen ist bei elektronischer Musik generell schwierig bis nahezu unmöglich. Klassische Schallquellen existieren ja nicht,
und Klangfarben nun mal garnicht. Ich
will mal so sagen: der Toningenieur hat
einen weiträumigen Klangraum geschaffen, in dem die Musik dynamisch fein
abgestuft und gut durchhörbar wahrgenommen werden kann. Die Pressqualität
ist sehr gut.
Jede Stilrichtung hat irgendwo ihre Wurzeln, bzw. irgendeine Stadt reklamiert
lautstark: hier fing alles an. New Orleans
für den Jazz, Seattle für den Grunge und
jetzt Bristol für den TripHop.
Es gibt ja Zeitgenossen, die behaupten
TripHop sei die Valiumversion des
Techno. Nun ja, wer es unvoreingenommen und kenntnisfrei hört, könnte dem
durchaus zustimmen. Belassen wir es der
Einfachheit halber ruhig dabei.
Ruhig ist übrigens ein gutes Stichwort.
Ruhig geht es dabei wahrlich zu. Langgezogene, tief abgestimmte Drumloops,
sanfte Synthiemelodien darüber, ein bisschen schwerfälliger Gesang eingestreut,
fertig ist der Sound.
Wenn jemand mit diesem Stilmittel meisterlich umzugehen weiß, dann Massive
Attack – TripHop-Urgestein aus Bristol.
Die schaffen mit jedem Album ein vielseitiges Meisterwerk. Extrem eingängige
Songs mit enormem Chartpotenzial wechseln sich mit geradezu avantgardistischen
Titeln ab - Null Chance für Langeweile.
Von fröhlich bis düster ist hier alles drin.
Klanglich ist alles im Lot. Die Höhen
etwas gedämpft aber nicht zugekleistert,
die Mitten warm, der Grundton fülligrund (geht hier voll in Ordnung) und
der Bass satt und fett. So hat’s der
TripHopper gern. Eine Plattensammlung
die Anspruch auf musikalische Vollständigkeit erhebt, kommt ohne Massive
Attack nicht aus.
Der besseren Verfügbarkeit wegen, und
weil auch musikalisch vielseitiger, empfehle ich diese 1998er Doppel-LP (Circa
Records/Virgin Records), ältere Platten
gehen aber auch in Ordnung. Sehr in
Ordnung!
„TripHop ist tot, hier kommt die logische
Weiterentwicklung.“
So sprach L.T.J. Bukem, gab seinem musikalischen Kind den Namen Drum and
Bass und dem Dreifachalbum den folgerichtigen Titel ,,Logical Progression“. So
oder ähnlich geschehen im Jahre 1996.
Im Grunde ist dieses Album eigentlich
nur ein Samlper aus der Frühzeit des
Drum and Bass. L.T.J. Bukem ist Chef
des Labels Good Looking Records und
somit Herausgeber, gleichzeitig aber auch
DJ und Produzent. Mit ein paar seiner
Musiker hat er dieses Album zusammengestellt, um der Welt seine musikalischen
Vorlieben darzulegen.
Gegenüber dem sehr ruhigen TripHop ist
Drum and Bass deutlich schneller, mit
schnellen Drumloops und unterlegten tiefen, ja mitunter abartig tiefen Basslinien.
Bedingt durch die verschiedenen beteiligten Musiker ist die stilistische Spannweite recht groß und erhebt diese Platte
damit über den Rang des ersten, wegweisenden D’n’B-Albums hinaus. Es ist
gleichzeitig der erste Querschnitt durch
diese Stilrichtung.
Weitere Projekte unter der Leitung und
Mitarbeit von L.T.J. Bukem folgten, und
auch ander hochkarätige Sampler sind
am Markt verfügbar. Dennoch, diese
3-fach-LP ist absolut wegweisend, super
produziert, klanglich erste Sahne, und
generell und überhaupt unverzichtbar.
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Aktuelle Pop-Scheiben
Rezensionen von Ingo Schröder
Seit einigen Jahren bin ich Besitzer einer alten Verveplatte, auf der Astrud Gilberto (die mit
dem Girl von Ipanema) amerikanische Schlager singt, u.a. YOU DIDN’T HAVE TO BE SO NICE ,
versüßt mit einer niedlichen Kinderstimme. Auf der Coverrückseite steht unter dem Songtitel
„Astrud Gilberto with daughter“. Auch wenn es keiner glaubt: seit Jahren habe ich darauf
gewartet, dass diese Tochter eine Platte macht! Spätestens wenn sie Geld bräuchte, würde
sie ins Studio gehen und ihren Namen zu Markte tragen, habe ich vermutet. Nun ist es
soweit. Zum Glück ist die Platte aber anders geworden, als ich es mir vorgestellt hatte, viel
besser, und das ist gut so.
Bertram Kinderdick hat in der letzten analog aktuell bei der Besprechung von Santanas
„Supernatural“ schon angedeutet, dass die Klangqualität bei aktuellen Produktionen nicht
mehr der Grund ist, zur LP zu greifen – und das trotz teilweise hoher Preise. Ich gehe
grundsätzlich davon aus, dass alle Platten, die ich hier bespreche, digital (auf Festplatte)
produziert wurden. Das bewahrt mich vor Enttäuschungen. Falls doch mal eine analoge
dazwischen ist, ist das eine nette Überraschung, wobei analog auch nicht automatisch gute
Tonqualität bedeutet.
Dass es aktuelle Produktionen als LP gibt ist trotzdem erfreulich, hält es doch die Pressen
warm und die Vertriebswege in Schuss, so dass eben auch rein analoge Produktionen oder
Neuauflagen noch möglich und bezahlbar sind und an den Endkunden gelangen.
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Einstürzende Neubauten
„Silence is sexy“
Zomba Records/Rough trade; manufactured
by NORMAL Records gh002
Im Jahre 1980 starteten die Neubauten als Alternative zu den bestehenden Formen von Musik. Für
deutsche Verhältnisse ungewöhnlich kritische und
provokante Texte wurden nicht einfach nur gesungen,
sondern rezitiert, gerufen oder gar geschrieen. Begleitet von Tönen die teilweise an Werkstattlärm erinnerten, getrommelt auf Schrott, Gebäude oder selbstgefertigten Objekten. Geräusche wurden bewusst
so eingesetzt, dass der Übergang zu Lärm fließend
war. Eine Klangästhetik, die sich von der normalen
konsumierbaren Popmusik abzuheben wusste.
Im Laufe der Zeit sind die Neubauten immer konventioneller geworden, schon bald wurden E-Gitarren und andere Instrumente eingesetzt. Die Musik
wurde zugänglicher.
Seit dem Vorgängealbum „Ende Neu“ ist klar, dass
die Neubauten mittlerweile eine erschreckend normale Band geworden sind. Auf Silence is sexy sind
kaum noch die Wurzeln der Neubauten zu erkennen. Klänge, die den Zuhörer erschrecken könnten
werden auf dem neuen Album vermieden. Ruhige
und gefällige melodiöse Popsongs sind jetzt tonangebend.
Die Neubauten lassen sich Zeit, um für jedes Stück
die ihm eigene Stimmung und Atmosphäre zu entwickeln. Einige kurze kompakte 2-Minuten Stücke
dazwischen lockern das Ganze auf. Da referiert
zwischendrin Blixa Bargeld aus einem Berliner Taxi
heraus über das Thema Schönheit oder es taucht auf
einmal ein kurzer Tango auf.
Das Titelstück SILENCE IS SEXY erinnert mich
immer an SEELE BRENNT aus dem 85er Neubauten
Album „Halber Mensch“. Beide benutzen Stille als
spannungsgebendes Element. Hieran kann man die
Entwicklung der Neubauten gut veranschaulichen.
SILENCE IS SEXY ist ein melodiöses Ohrwurmstück,
SEELE BRENNT ist laut, expressiv und erschreckt
Erst-Zuhörer nicht nur durch seine enorme Dynamik. Selbst lautere Passagen des neuen Album wirken dagegen zahm.
PELIKANOL , welches eine ganze Plattenseite ausfüllt,
basiert auf der sich sekündlich wiederholenden
Geräuschkulisse einer motorbetriebenen Installation. Dazu spricht Blixa Bargeld einen kurzen sich
wiederholenden Text. Zur Laufzeit kommen einige
computererzeugte Effekte hinzu, die sich aus Bargelds Stimmfetzen zusammensetzen.
Die Neubauten, um einmal bildlich zu sprechen,
stürzen schon seit dem Vorgängeralbum „Ende Neu“
nicht mehr ein. „Silence is sexy“ ist eher ein Kapitel
schöner Wohnen. Das neue Album kommt als perfekt gepresste Doppel-LP. Knackige Bässe können leider nicht die dynamischen und tonalen Schwächen
der Aufnahme verbergen.
U2
„All that you can’t leave behind“
(Island U212/524653-1)
Das neue U2 Album ist für mich eine absolut positive Überraschung. Die allgemeine Bekanntheit von
U2 macht es mir allerdings schwer, das Album zu
beschreiben. Auf jeden Fall ist das neue Werk sehr
stringent und gradlinig.
Die meisten Stücke sind eher kraftvoll, die Balladen
in der Minderzahl. Der Kontrast zwischen Laut und
Leise wird bewusst in vielen Stücken zur Steigerung
der Intensität eingesetzt.
Eine gewisse Besinnung auf ihre Wurzeln hat eingesetzt, das neue Album ist nicht so bunt und
verspielt wie beispielsweise das 94er Album „Zoor-
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opa“. Gerade hierin liegt die besondere Qualität der
aktuellen Scheibe.
Es ist ein wirklich erwachsenes Rockalbum. Von
Anfang bis Ende durchhörbar, ohne das auch nur
ein einziges Stück negativ aus dem Gesamteindruck
herausfällt.
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