Traumtor für Kroatien: Modric der König im Prinzenpark

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Traumtor für Kroatien: Modric der König im Prinzenpark
Traumtor für Kroatien: Modric der König im Prinzenpark
12.06.2016
Der
kleine "König"
15:02 Uhr
Luka Modric hat Kroatien im Pariser Prinzenpark einen zauberhaften Einstand in die EM
beschert.
Modric (Mitte) schießt Kroatien zu 1:0-Sieg gegen Türkei
Der kleine "König" Luka Modric hat Kroatien im Pariser Prinzenpark einen
zauberhaften Einstand in die EM beschert. Mit einem Volleyschuss aus 20
Metern führte der Star-Regisseur von Real Madrid seine favorisierte Mannschaft
zum 1:0 (1:0) gegen die arg limitierte Mannschaft der Türkei. Angesichts einer
Vielzahl von Chancen hätte der Sieg höher ausfallen können, wenn nicht
müssen.
Im Prinzenpark hatten die Kroaten 1998 Platz drei bei der WM in Frankreich erkämpft, das Stadion im Südwesten von
Paris soll nun Ausgangspunkt einer Renaissance der "Feurigen" werden. In der Gruppe B, in der am Montag noch
Titelverteidiger Spanien und die Tschechen spielen, haben sie sich mit dem vierten Sieg im fünften EM-Auftaktspiel eine
gute Ausgangsposition für das Erreichen der K.o.-Runde geschaffen.
Das Resultat spiegelte die klare Überlegenheit der Kroaten, bei denen die Bundesliga-Profis Tin Jedvaj (Leverkusen)
und Andrej Kramaric (Hoffenheim) zunächst nur auf der Bank saßen, in sehr ungenügendem Maße. Kapitän Dario Srna
etwa traf mit einem Freistoß die Latte des türkischen Tores (52.), wie auch Ivan Perisic (72.) per Kopf. Eine Handvoll
weiterer Großchancen blieb ungenutzt.
Schiedsrichter Jonas Eriksson ahnte wohl, dass er früh ein Zeichen setzten musste bei so vielen Hitzköpfen auf dem
Feld. Eine unmissverständlich Geste gleich zu Beginn an Ozan Tufan, der reichlich ungestüm gegen Luka Modric
eingestiegen war (3.), reichte ihm, um sich Respekt zu verschaffen.
Was nichts daran änderte, dass es weiter hart zur Sache ging. Kroatiens Rechtsverteidiger Vedran Corluka musste ab
der 32. Minute mit einem Turban weiterspielen. Nach einem Zweikampf mit Cenk Tosun war er blutüberströmt vom Feld
gegangen, bei der Rückkehr entschuldigte sich der Türke brav.
Fußball gespielt wurde auch, hauptsächlich von den Kroaten. Sie dominierten das Spiel, arbeiteten sich bis zur
Grundlinie durch, schlugen Flanken - doch ertragreich war das nicht. Auch nicht ein Volleyschuss von Milan Badelj, einst
beim Hamburger SV beschäftigt, in der 28. Minute. Wenn die Kroaten zum Abschluss kamen, war es zum Verzweifeln:
Nicht nur Srna (54.), Marcelo Brozovic (61.) und dem früheren Wolfsburger Perisic (72.) versagten die Nerven.
Die Türken, mit dem unauffälligen Hakan Calhanoglu von Bayer Leverkusen, hielten hauptsächlich mit Kampf dagegen.
Starstürmer Arda Turan (FC Barcelona) war unsichtbar. Wie aus dem Nichts bekamen sie jedoch ihre Riesenchance
durch Ozan Tufan: Der Mittelfeldspieler von Fenerbahce Istanbul scheiterte aus kurzer Distanz an Danijel Subasic im
kroatischen Tor, der den Ball vor der Linie zu fassen bekam (29.).
Der Führungstreffer von Modric war überfällig, er war ein kleines Kunstwerk, aber auch begünstigt durch die Türken: Der
wuselige Regisseur nahm einen missglückten Befreiungsschlag von Selcuk Inan 20 Meter vor dem Tor volley, er traf
zauberhaft, Torhüter Volkan Babacan sah schlecht aus.
Beim Torjubel hatte Modric, Dreh- und Angelpunkt fast aller Angriffe, eine Begegnung der ungeplanten Art. Ein
kroatischer Anhänger hatte es auf den Rasen geschafft, er küsste den Torschützen auf den Kopf, jubelte ein bisschen
mit.
Mit der Einwechslung ihres Supertalents Emre Mor, künftig Borussia Dortmund, bemühten sich die Türken intensiver um
den Ausgleich. Vergeblich.
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Paris (SID)
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