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34 | Frühjahr 12
klan punkte
sound:files
:focus
MarKUS LeHMaNN-HOrN:
WOYZecK 2.0
:echo
cHrISTIaN OFeNBaUer
HeLMUT ScHMIdINGer
SHIH
:prisma
OPereTTe LeBT!
:pädagogik
BeaTBOXING
Jennifer Davison (Klara) und Johann Leutgeb (Georg)
Foto: Armin Bardel
Doblinger Verlagsnachrichten
d
Bruckner_Ins_4c_184brx126_RZ 10.05.12 08:39 Seite 1
Internationale Bruckner-Gesellschaft • Österreichische Nationalbibliothek
Neue Bruckner Edition
unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker
EDITIONSLEITUNG:
Paul Hawkshaw • Thomas Leibnitz • Andreas Lindner • Angela Pachovsky • Thomas Röder
Die Gesamtausgabe der Werke von Anton Bruckner steht mittlerweile in einer über 80-jährigen Tradition. Ein Pionierwerk zum Anfang,
ließen bis in allerjüngste Zeit durchgeführte Revisionen im Abgleich mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen die Ausgabe heranreifen.
Um nun über 30 Jahre intensiver Bruckner-Forschung in das Langzeitunternehmen Gesamtausgabe einzubinden, werden die Bände im
Rahmen einer Neuausgabe auf den aktuellen Stand der Forschung gebracht und erhalten ein einheitliches Erscheinungsbild.
Gleichzeitig sollen die Ausgaben in verstärktem Ausmaß aufführungspraktische Aspekte berücksichtigen, wobei die Nachvollziehbarkeit
editorischer Zusätze für den Benützer oberste Priorität hat. Ein aus Bruckner-Experten und editorisch versierten Fachleuten gebildetes
Editionsleitungsteam erarbeitet einheitliche Editionsrichtlinien nach heutigen Erkenntnissen. Die einzelnen Bände werden durch international renommierte Bruckner-Spezialisten herausgegeben.
Die
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wichtigsten Merkmale im Überblick:
Alle Bände in Vollpartitur (Dirigierpartituren und Studienpartituren)
Jeder Band mit ausführlichem Vorwort in Deutsch und Englisch
Notenbild nach modernen Standards
Jeder Band mit Editionsbericht mit den wesentlichen philologischen Informationen
Ausgaben auf dem neuesten Stand der Forschung nach zeitgemäßen Editionskriterien
Ergänzende und weiterführende Informationen im World Wide Web
Als Erscheinungstermin für die erste Partitur ist 2012 vorgesehen.
M U S I KW I S S E N S C H A F T LI C H E R V E R LAG W I E N
www.mwv.at
Johannes Berauer
Rainer Bischof
Bernd Richard Deutsch
Johanna Doderer
Peter Planyavsky
Mathias Rüegg
Helmut Schmidinger
Tristan Schulze
Erich Urbanner
Wolfram Wagner
Homage to Franz Liszt
for Piano
01 684
JOHANNES BERAUER
RAINER BISCHOF
BERND RICHARD DEUTSCH
JOHANNA DODERER
PETER PLANYAVSKY
MATHIAS RÜEGG
HELMUT SCHMIDINGER
TRISTAN SCHULZE
ERICH URBANNER
WOLFRAM WAGNER
Homage to Franz Liszt
FOR PIANO
Doblinger
01 684
www.doblinger.at
d
Doblinger
inhalt
klang:focus
ausdrucksstarker Psychothriller
Woyzeck 2.0 – Traumfalle von M. Lehmann-Horn ... Seite 4
klang:echo
echos aus dem Mythos
Christian Ofenbauers Kommt Sirenen klagt ........... Seite 7
Zwischen-Töne
Helmut Schmidingers Between thin slices .............. Seite 9
ruhe und große emotion
cONTeNTS
Shih, sein Monumentalwerk Gebet und die
Intimität der Klänge ........................................................ Seite 10
sound:focus
klang:auszeichnung
Markus Lehmann-Horn's Woyzeck 2.0 ............... Page 6
Förderung dem Förderer
sound:echo
Doblinger erhält den Bank Austria Kunstpreis ......... Seite 8
klang:splitter ..................................................................... Seite 12
expressive, independent Psycho Thriller
echoes from Myth
Christian Ofenbauer‘s Kommt Sirenen klagt ... Page 7
calm and Great emotion
klang:prisma
Shih, his monumental Prayer and the Intimacy
die Operette lebt!
of Sounds ..................................................................Page 10
Wie ein oft totgesagtes Genre im In- und Ausland
florieren kann .................................................. Seite 13
sound:award
Supporting the Supporter
klang:pädagogik
Doblinger receives Bank Austria Art Award ...... Page 9
In aller Munde
Beatboxing lernen mittels Smartphone, Website und
Lehrbuch ............................................................................ Seite 15
sound:prisma
klang:novitäten ................................................................. Seite 16
sound:novelties ..................................................... Page 16
klang:träger ....................................................................... Seite 18
sound:carriers ....................................................... Page 18
klang:daten ........................................................................ Seite 18
sound:dates ........................................................... Page 18
Operetta’s alive! .................................................. Page 13
Impressum
klang:punkte 34 (99 534), unverkäufliche Promotion-Zeitschrift des Musikverlags Doblinger: Musikverlag Doblinger, Dorotheergasse 10, A-1010 Wien. Redaktion: Mag. Walter Weidringer. Für den
Inhalt verantwortlich: Dir. Peter Pany. Beiträge von Mag. Claudia Böckle, Katharina Knessl,
Renate Publig M. A., Mag. Walter Weidringer. Englische Übersetzung: Mag. Nicolas Radulescu.
Layout: Mira Valenta.
Erscheinungsweise: Zweimal jährlich, jeweils Frühjahr und Herbst. Für weitere Informationen:
INFO-Doblinger, Postfach 882, A-1011 Wien, Telefon: +43 1 515 03-0, Telefax: + 43 1 515 03-51,
[email protected], www.doblinger-musikverlag.at
klang:focus
Ausdrucksstarker Psychothriller
„Woyzeck 2.0 – Traumfalle“ von Markus Lehmann-Horn, das Siegerwerk des Gerhard Schedl Musiktheaterpreises, riss
Publikum und Kritik bei der Uraufführung durch die Neue Oper Wien zu Begeisterungsstürmen hin.
„Gespür für das Musiktheater“
Im Mai 2009 kam es dann zur Ausschreibung des Gerhard
Schedl Musiktheaterpreises durch die BNP Paribas Stiftung, den
Musikverlag Doblinger und die Neue Oper Wien: In Anerkennung der musikdramatischen Leistungen des österreichischen
Komponisten Gerhard Schedl (1957–2000) richtete sich dieser
Wettbewerb an ein Team aus LibrettistIn und KomponistIn. Die
Einsendungen hatten neben dem kompletten Libretto in Rohfassung zumindest acht Minuten der Musik zu enthalten, zu gewinnen war ein Preisgeld von 25.000 Euro, die Herausgabe durch
Doblinger und die Uraufführung durch die Neue Oper Wien.
Die Resonanz war enorm: Mehr als 60 Projekte wurden eingereicht, darunter von Künstlern aus Europa, Südamerika, Australien, Japan, Singapur, Russland und den USA. Bei der prominent
besetzten Jury (bestehend aus den Regisseuren Johannes Erath
und Christian Gangneron, dem Komponisten Detlev Glanert,
dem Librettisten Paul Griffiths, Hannes Heher vom ÖKB, den Dirigenten Peter Keuschnig und Walter Kobéra, den Intendanten
Hans Landesmann und Birgit Meyer sowie Angela Pachovsky
Seite 4
von Doblinger) konnte sich Lehmann-Horn als Komponist und
Librettist in Personalunion mit seinem damals noch unter dem
Arbeitstitel „Bruder Woyzeck – Traumfalle“ firmierenden Projekt
durchsetzen: „Nicht nur das spannende, dramaturgisch und
sprachlich hervorragend gearbeitete Libretto, sondern auch
der faszinierende Partiturausschnitt haben die Jury begeistert
und überzeugt“, hieß es in der Begründung. „Markus LehmannHorns Kompositionsstil zeugt von einem Gespür für das Musiktheater, nicht zuletzt aufgrund seiner umsichtigen Führung der
Vokalstimmen.“
„Psychothriller“ mit „ausdrucksstarker Musik“
Wichtiger als Preise und Auszeichnungen (für sein Schlagzeugkonzert Rot … konnte Lehmann-Horn den im Rahmen des
Schleswig-Holstein Musik Festivals 2011 ausgelobten und mit
20.000 Euro dotierten Paul-Hindemith-Preis erringen) sind für
Komponisten freilich Aufführungen – und am 17. April 2012
war es endlich so weit: Inszeniert von Alexander Medem und
in der Ausstattung durch Gilles Gubelmann ging unter der musikalischen Leitung von Walter Kobéra in der Wiener Kammeroper die Uraufführung von Woyzeck 2.0 – Traumfalle über die
Bühne, die von Publikum und Presse gleichermaßen begeistert
aufgenommen wurde. „Nicht oft gelingt bei zeitgenössischem
Musiktheater ein solch überzeugender Wurf“, resümiert etwa
Harald Steiner in der Kleinen Zeitung und bezeichnet das Werk
als „Psychothriller“ mit „ausdrucksstarker Musik“.
„Die luftige, bläserdominierte Kammermusik behandelt die Singstimmen gut, ist mit Zwischenspielen und Ballungen dramaturgisch gut verteilt. Feinspitze können sich auf die Suche nach Zitaten von Alban Berg machen. Der Mörder Wozzeck stand aber
nur der Geschichte Pate als Fortspinnung, musikalisch fand Lehmann-Horn seinen eigenen Weg“, urteilt eStro in den Salzburger
Nachrichten. „Das Ensemble singt auf hohem Niveau, Klara ist
bei Jennifer Davison in glänzenden lyrischen Händen. Und NeueOper-Wien-Chef wie -Dirigent Walter Kobéra und sein Amadeus
Ensemble vermitteln profund, dass Komponist Markus LehmannHorn für atmosphärisch tragfähige Musik gesorgt hat, die punktuell Sinnlichkeit und Komplexität vereint“, urteilt Ljubiša Tošić
im Standard. Bereits im vorangegangenen Einführungsgespräch
habe der Komponist „einen entspannt-undogmatischen Zugang
zur Stilpluralität der Gegenwart“ verraten, heißt es bei Lena Dražić
in der Wiener Zeitung. „Dieser erwies sich auch in der Praxis:
Lehmann-Horn kombiniert in Woyzeck 2.0 zwanglos verschiedene
musikalische Idiome – vom Berg-Zitaten über den Jazz bis hin zum
absichtsvoll anachronistischen Dur-Dreiklang – und bedient sich
zu illustrativen Zwecken gekonnt klangfarblicher Mittel, die vom
amadeus ensemble wien eindrucksvoll umgesetzt wurden.“
Fotos: Armi Bardel
Er habe eine konkrete Geschichte erzählen und sich nicht in Reflexionen jenseits einer greifbaren Handlung erschöpfen wollen,
die Entwicklung sollte eine große Fallhöhe der Hauptperson(en)
zeigen und gleichzeitig sollte das Geschehen auch auf eine Ebene außerhalb verweisen: So erinnert sich Markus Lehmann-Horn
an seine präzisen Vorstellungen bei der zweijährigen Suche
nach einem geeigneten Opernstoff. Fündig wurde er schließlich
bei der Novelle „Suchbild Woyzeck“ des deutschen Schriftstellers Michael Schneider – wobei Gerhilde Winbeck, die Frau seines Lehrers Heinz Winbeck, den 1977 in München geborenen
Komponisten und vielfältig tätigen Musiker auf die Tauglichkeit
des Buches hingewiesen hat. Vor dem Hintergrund des realen
Theaterbetriebes mit seinen widerstreitenden, einander beeinflussenden Ebenen von Fiktion und Realität entwickelt darin die
Schauspielerin Klara ein Verhältnis zu Georg, der eine Haftstrafe verbüßt und den sie als eine geschundene Kreatur à la
Woyzeck wahrnimmt, wahrnehmen will: „Fasziniert und gerührt
von der ‚Wahrhaftigkeit‘ Georgs, der seine Frau im Affekt erstochen hat“, erklärt Lehmann-Horn, „wird Klara zur Grenzgängerin zwischen zwei Welten: dem Kunstraum der Bühne und dem
Schauplatz einer modernen Haftanstalt. Mit der Besessenheit
des Traums inszeniert sie ihre Liebe, gibt sich der Illusion einer
unbekannten Leidenschaft hin, verändert sich und entfernt sich
immer weiter von ihrer bisherigen Kunstwelt und deren Protagonisten.“ Während rasch der Verdacht aufkeimt, dass es kein
glückliches Ende geben kann, verstrickt sich Klara immer tiefer
in ihre Passion …
klang:focus
„Modern und eigenständig“
Dominik Troger stellt auf operinwien.at fest: „Die Musik wird
oft von sphärischen (Streicher-)klängen bestimmt, die sich mal
träumerisch, mal prägnant ironisierend oder bedrohlich hin und
her wenden, denen ein Akkordeon einige ungewohntere Klangfarben hinzugesellt, von einem Schlagwerk oft deutlich kontrastriert. Die Singstimmen sind meist so entwickelt, dass man
sie – wie der Komponist im Einführungsgespräch zur Aufführung
formulierte – ‚als Stimmen hören kann‘. Damit geht eine recht
gute Textverständlichkeit einher. In wenigen Passagen wird dieser Grundsatz aufgegeben. […] Hier kippt der Part gleichsam ins
Hysterische. Es gibt natürlich Zitate von Alban Berg. Gleich am
Beginn hat Lehmann-Horn mit einer ‚Woyzeck Explosion‘ allerhand davon übereinander geschichtet. Aber es ist nicht so, dass
sich Verbindungen zu Bergs Oper dem Zuhörer aufdrängen
würden. Sie ist keine epigonale ‚Zweitversion‘, sondern in der
Instrumentation und Spielweise durchaus ‚modern‘ und eigenständig konzipiert.“ Und Peter Dusek fasst im Online-„Merker“
zusammen: „Durchschlagender, großer Erfolg für die ‚Neue
Oper Wien‘ von Walter Kobéra. Die Auftrags-Komposition des
35jährigen bayrischen Komponisten (und Film-Spezialisten)
Markus Lehmann-Horn […] kommt beim Publikum gut an […]
Die Neue Oper unter Walter Kobéra kann sich zur Stückwahl
und professionellen Produktion gratulieren.“
eXpreSSiVe, inDepenDent pSYCHo tHriller
a great Hit scored by markus lehmann-Horn’s “Woyzeck 2.0 – traumfalle”
Composer Markus Lehmann-Horn, who was born in Munich
in 1977, was the recipient of the 2009 Gerhard Schedl Music
Award jointly sponsored by the BNP Paribas Foundation, the
music publisher Doblinger and the Neue Oper Wien in commemoration of the achievements in music theater of Austrian composer Gerhard Schedl (1957–2000): Lehmann-Horn’s project
after a novella by Michael Schneider (the composer being his
own librettist), has been chosen by a prominent judging panel
from more than 60 entries by composers from Europe, South
America, Australia, Singapore, Russia and the USA. Before the
backdrop of the theatrical world with its conflicting and mutually influencing spheres of fiction and reality actress Klara forms a
relationship with Georg, who is serving a prison term and whom
she idealizes to an oppressed creature like Woyzeck. The rude
awakening is inevitable …
Of course, performances are more important to a composer
than prizes and awards (Lehmann-Horn won the 20,000 Euro
Paul Hindemith Prize for his percussion concerto Rot …) – and
on April 17th it finally took place: the world premiere of Woyzeck 2.0 – Traumfalle was staged in Vienna’s Kammeroper in
a production directed by Alexander Medem, designed by Gilles
Gubelmann and conducted by Walter Kobéra, and was enthusiastically received both by audience and press. “Such a convincing success is pretty rare in contemporary music theater”,
writes the Kleine Zeitung: the work is a “psycho thriller” with
Seite 6
“expressive music”. “The ethereal, wind-dominated chamber
music is kind to the voices and is, with its interludes and culminations, very well deployed dramaturgically. Connoisseurs may
look for quotations from Alban Berg. The murderer Wozzeck,
however, was only the story’s ‘godfather’, Lehmann-Horn has
found his own musical idiom”, wrote the Salzburger Nachrichten. The Wiener Zeitung reports a “relaxed and un-dogmatic
approach to today’s plurality of styles”. “This was also shown
in practice: Lehmann-Horn casually combines different musical
idioms -- ranging from Berg quotations and jazz to intentionally
anachronistic major chords -- and skillfully employs timbre effects for illustrative purposes.” The music is “often defined by
ethereal (string) sounds which fluctuate, sometimes dreamily,
sometimes with incisive irony; an accordion adding some less
familiar timbres, percussion adding a frequently considerable
contrast. […] Of course there are quotations from Alban Berg.
Already at the beginning Lehmann-Horn has built entire strata
of them in a ‘Woyzeck Explosion’. But it is not as if the listener
would have all kinds of associations to Berg’s opera thrust upon
him. This opera is not an epigonic ‘second version’, but ‘modern’
throughout in terms of instrumentation and playing technique,
and independently conceived.” Peter Dusek recapitulates in the
online “Merker”: “Resounding, great success […] The Neue Oper
and Walter Kobéra can congratulate themselves on choosing
this piece and on this highly professional production.”
klang:echo
Echos aus dem Mythos
Foto: Chuang/Weixler
christian Ofenbauers „Kommt Sirenen klagt“, interpretiert vom exxj
Schon die 16. Folge der erfolgreichen Konzertreihe „Lauschergreifend live!“ war am 19. März im 3raum-anatomietheater
zu erleben, bei der die Ö1-Redakteurin Ursula Strubinsky „kompetent durch diesen vom Österreichischen Komponistenbund
und dem ensemble xx. jahrhundert organisierten Abend“ führte,
wie Rainer Hauptmann auf komponistenbund.at berichtet. Auf
dem Programm stand dabei Kommt Sirenen klagt, ein Werk,
in dem Christian Ofenbauer sich 1998 erneut mit einem antiken Mythos beschäftigt hat: Tim Staffels Text nimmt Bezug auf
jene schon bei Euripides literarisierte Version, in der die „echte”
Helena durch Göttergunst nach Ägypten versetzt worden sei,
Paris bloß ein Trugbild geraubt habe (das Gemetzel des Troischen
Krieges erscheint dadurch allein als Erfüllung ungnädig harten
Schicksals) und Menelaos seine wahre Gattin nach Troias Fall
erst unter neuerlichen Entbehrungen habe suchen müssen. „Im
wilden Außen, schwebend, senza espressivo“ lautet die typisch
Ofenbauersche Vortragsbezeichnung, „matt, teilnahmslos“
habe die Sopranistin, hier Avelyn Francis, ihren Part vorzutragen, der nicht als Hauptstimme zu fungieren hat, sondern vom
Instrumentalensemble aus Klarinette, Violine, Hammondorgel
und Klavier dynamisch immer wieder zugedeckt wird.
„Bezeichnend“ findet Hauptmann, „dass Ernst Bloch diese Geschichte benutzte, wenn er über Pessimismus sprach. Die Gattungsbezeichnung Motette, also mehrstimmiges Vokalwerk,
mag bei nur einer Singstimme verwirrend wirken. Weil aber die
Vokallinie völlig in die Instrumentallinien integriert ist und die
Singstimme selbst wie ein Instrument behandelt wird, legt das
Wort Motette das Gewicht auf die strenge, fast schon mathematisch präzise Mehrstimmigkeit und Architektur der Anlage.
Das gesamte Werk wird bestimmt von einer verhaltenen Dynamik, die vom dreifachen Piano nicht über ein äußerst seltenes
Mezzoforte hinausreicht. Die Anweisung ‚senza espressivo‘ verbietet jede ausladende Geste, die bewegende Geschichte wird
distanziert, ohne Pathos oder subjektive Involviertheit, erzählt.
Zu dieser Haltung passt auch das fahle Klangbild, welches das
Netz aus feingliedrigen Begleitfloskeln erzeugt. Statt einer emotionalen Nacherzählung erwartet den Hörer mehr ein Bericht
im Telegrammstil, anstatt großer Melodiebögen wird eine fragile Musik der Andeutung serviert. Die vielen anfangs indifferent
wirkenden Einzelelemente fügen sich zu einem musikalischen
Fluss, der über die vier Abschnitte des Werks immer weiter einer
Geräuschhaftigkeit zusteuert. Die Behandlung des Texts folgt
jener des musikalischen Materials: Er wird wiederholt durch Unterbrechungen auseinander gerissen, die sprachliche Logik wird
der musikalischen Struktur untergeordnet.“
Das Publikum habe „großen Gefallen“ an der „mustergültig einstudierten“ Aufführung gefunden „und bedachte das ensemble
xx. jahrhundert und seinen Dirigenten Peter Burwik mit viel Applaus.“
eCHoeS From mYtH
Christian ofenbauer’s “Kommt Sirenen klagt”
The 16th installment of the successful concert series “Lauschergreifend live!” in the 3raum-anatomietheater saw on March
19th a performance of Kommt Sirenen klagt, in which composer Christian Ofenbauer once again reflects on a myth
from antiquity: Tim Staffel’s text refers to the version of the
myth already made into literature by Euripides in which the
“real” Helen has been transferred by the Gods to Egypt, Paris
abducting only a phantasm and Menelaos having to search
for his true wife only after the Fall of Troy and under new privations. The typically Ofenbauerian performance instruction
“Im wilden Außen, schwebend, senza espressivo” (“in the wild
outside, floating, senza espressivo”), the soprano “matt, teilnahmslos” (“languidly, apathetically”) singing her part, which
is not a lead part, but again and again drowned out by the instrumental ensemble consisting of clarinet, violin, Hammond
organ and piano. “The genre name motet, that is, a polyphonic vocal work, may confuse when used in context with only
one vocal part. But since this vocal part is totally integrated
into the instrumental parts, and since the voice itself is treated like an instrument the word ‘motet’ emphasizes the strict,
almost mathematically precise polyphony and architecture of
the structure. The entire work is marked by a subdued dynamic ranging from triple piano only to an extremely infrequent
mezzo forte. The instruction ‘senza espressivo’ prohibits any
expansive gesture, the moving story is told distantly, without
pathos or subjective involvedness. This stance is well matched
by the pale sonority which is formed by the network made
up of filigree accompanying formulae. Instead of an emotional retelling of the story the listener is faced with a report in
telegraph style, instead of great melodic phrases he is being
served fragile music of insinuation. The many individual elements, initially sounding indifferent, meet in a melodic stream
that approaches, throughout the four sections of the work,
the border of noise. The text is treated similarly to the musical
material: it is repeatedly torn apart by interruptions, the logic
of the language is subordinated to the musical structure.” The
audience is said to have “liked” the “exemplarily rehearsed”
performance “very much” and “gave much applause to the
ensemble xx. jahrhundert and its conductor, Peter Burwik.”
klang:auszeichnung
Förderung dem Förderer
doblinger erhält den Bank austria Kunstpreis für die Jahresproduktion 2011
Der Bank Austria Kunstpreis 2011, der mit insgesamt 218.000
Euro höchstdotierte Kunstpreis Österreichs, wurde am 24. Februar 2012 im Rahmen einer Gala im Theater an der Josefstadt verliehen. Eine hochkarätige Jury, darunter Thomas Angyan (Intendant
der Gesellschaft der Musikfreunde Wien), Sabine Breitwieser
(Chefkuratorin im Museum of Modern Art, New York), Willibald
Cernko (Vorstandsvorsitzender der Bank Austria -- im Bild rechts
mit Doblinger-Geschäftsführer Peter Pany), Herbert Föttinger (Direktor des Theaters an der Josefstadt), Klaus Albrecht Schröder
(Direktor Albertina Wien) und Andrea Ecker (Leiterin der Kunstsektion im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur),
wählten aus 333 Einreichungen die Sieger der Preiskategorien Regional, International, Kunstvermittlung und Kulturjournalismus.
Der Musikverlag Doblinger gewann die Kategorie International ex aequo mit dem Grazer Kulturverein Rotor, dessen Artist
in Residence-Programm „Black Sea Calling“, ein Künstler-Austauschprogramm zwischen Österreich und Ländern rund um das
Schwarze Meer, die Jury ebenso überzeugte. Doblinger wurde
für seine Verlagsproduktion 2011 ausgezeichnet. Die Jury zeigte
sich neben der hervorragenden Qualität der Notendrucke insbesondere davon beeindruckt, dass der Verlag zahlreiche junge
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1
07.06.11
österreichische KomponistInnen betreut und sie nachhaltig im
internationalen Musikbusiness etabliert. Gerade im Anfangsstadium ist die Betreuung junger Talente mit großem Aufwand verbunden -- das gilt bei KomponistInnen in besonderem Maße. Der
Bank Austria Vorstandsvorsitzende Willibald Cernko brachte es
während der Preisverleihung auf den Punkt: „Mit Doblinger fördern wir einen Förderer!“
Doblinger will das Preisgeld von 35.000,- Euro daher auch insbesondere zur Bewerbung seiner jungen KomponistInnen verwenden.
„Wir freuen uns sehr, dass wir den renommierten Bank Austria
Kunstpreis für unsere Notenproduktion 2011 gewonnen haben.
Es ist ja eigentlich unsere normale Arbeit, für die wir hier ausgezeichnet werden – und wir stecken auch schon wieder mitten
in der neuen Notenproduktion für 2012,“ erklärt Peter Pany erfreut. „Das Thema Förderung ist für uns ein sehr bedeutsames
Thema. In Österreich gibt es ja eine Verlagsförderung für Literaturverlage, Notenverlage erhielten bisher vergleichsweise nur
einen sehr geringen staatlichen Produktionskostenzuschuss.
Vielleicht kann diese große Kunstauszeichnung nun eine Neueinschätzung und Förderungsgleichstellung von Literatur und
Noten bewirken.“
12:29
Markus Lehmann-Horn
WOYZECK 2.0
Traumfalle
C
Oper in dreizehn Bildern
nach einer Novelle von Michael Schneider
Bühnenfasssung der Novelle: Gerlinde Winbeck
Musik und Libretto: Markus Lehmann-Horn
HOMAGE TO FRANZ LISZT
M
Anlässlich des Liszt-Jahres 2011 lud der Verlag Doblinger
Y
Verlagskomponisten unterschiedlicher Stilrichtungen ein,
CM
ein Statement zum musikalischen Jahresregenten in Form
MY
Gewinner des
eines kurzen Klavierstücks
zu verfassen – das Ergebnis ist eine
CY
CMY
K
Gerhard Schedl Musiktheaterpreises
Sammlung von 10 Kompositionen, die sich auf kreative und
von
jeweils individuelle Weise mit der Thematik auseinandersetzen.
BNP Paribas Stiftung
Neue Oper Wien
For the occasion
of the Liszt
Anniversary 2011 the music
Musikverlag
Doblinger
publisher Doblinger invited its composers from a variety of
styles to write a statement on the celebrated composer in the
form of a short piano piece – the result is a collection of
JOHANNES BERAUER
RAINER BISCHOF
BERND RICHARD DEUTSCH
JOHANNA DODERER
PETER PLANYAVSKY
MATHIAS RÜEGG
HELMUT SCHMIDINGER
TRISTAN SCHULZE
ERICH URBANNER
WOLFRAM WAGNER
10 Compositions which embrace their subject in a very creative
and individual manner.
d
Doblinger
For our complete catalog: www.doblinger.at
Homage to Franz Liszt
FOR PIANO
Doblinger
01 684
Albrechtsberger, Johann Georg: Ausgewählte Fugen für Orgel . Amon,
Reinhard: Lexikon der musikalischen Form . Androsch, Peter: Prima Luce für
gemischten Chor und Schlagwerk . Apollon Musagete Quartett: Multitude.
Hommage à Witold Lutoslawski für Streichquartett . Bach – Beethoven –
Haydn – Mozart u. a.: Erstes Triospiel, Heft 1, für zwei Violinen und Violoncello . Batik, Roland: On the Move. Konzert für Klavier, Percussion und
Orchester|Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 . Beer, Joseph: Die polnische Hochzeit. Operette . Berauer, Johannes: Echoes of the Miraculous für
Symphonieorchester . Bischof, Rainer: Erbarme dich für Flöte solo|Harping
on the Heartstrings für Schlagwerk, Violine, Violoncello und Klavier|Keine
Angst für Violine und Klavier|Meditatio Mortis für Bläseroktett|Tu felix…!
für Blasorchester . Castilla-Àvilla, Agustin: Five o’clock (Eran las cinco de
la tarde) für Gitarre|Presentimiento (Habanera) & Laura’s Song für Gitarre . Cerha, Friedrich: Malinconia für Bariton & Klavier|Sieben Anekdoten
für Flöte und Klavier . Estermann, Kurt: Missa simplex per annum für gemischten Choir und Orgel ad lib. . Fischer, Nicolas: Rock auf’m Schulhof. 27
Songs zum Mitsingen für Schule & Party . Fürst, Paul Walter: Dorian Gray.
Ballett für Orchester . Hertel, Andreas: Let’s Play Jazz. Einführung ins Jazzspiel für Klavier + CD . Hofmann, Leopold: Divertimento in D für Flöte, Violine, Viola und Violoncello . Huber, Thaddäus: Divertimento in G für zwei
Violinen und Violoncello (Basso) . Klaschka, Martin: Festivity for Three. 15
kurze Ensemblestücke für festliche Anlässe . Langer, Michael: Poems from
Seite 8
Late Monday. Three Irish Ballads for two Guitars . Langer, Michael – Neges, Ferdinand: Play Guitar Spielbuch zu allen Gitarreschulen + CD . Leitner,
Ernst Ludwig: Fantasia Basiliensis für Orgel|Hexachord-Fantasie für Orgel .
Lehmann-Horn, Markus: Rot… Konzert für Solo-Percussion und Orchester .
Lukás, David: Symphonie No. 1 – Des cauchemars et des reves für Orchester . Mahler, Gustav: Ave Maria nach dem Adagietto der 5. Symphonie,
für achtstimmigen gemischten Chor und Harfe (Adrian Connell) . Mozart,
Wolfgang Amadeus: Quartett in C-Dur KV 333 bearbeitet für Flöte (Violine), Violine, Viola und Violoncello (Robert Stallman)|Sinfonia concertante
KV 320e (Anh. 104) für Violine, Viola, Violoncello und Orchester (Eduard
Melkus) . Muffat, Gottlieb: Capriccios und Preludes für Orgel (Cembalo) .
Paluselli, Stefan: 26 Sogetti diversi für Klavier (Cembalo) . Planyavsky,
Peter: Ad te levavi für Orgel . Pleyel, Ignaz Joseph: Klaviertrio in A (B 448)
. Publig, Michael: time in_time out. Jazz Chamber Music für Klaviertrio .
Radulescu, Michael: Madrigali für Orgel . Resch, Gerald: Collection Serti
für Kammerensemble|Ein Garten. Pfade, die sich verzweigen für Viola
und sieben Instrumente|Fünf Versuche nach Italo Calvino für Klaviertrio .
Schwertberger, Gerald: Flautos de los Andes. Lieder & Tänze für eine oder
zwei Blockflöte(n) und Klavier|Joplin meets Strauss. Ragtime, Blues & Boogie
for Piano . Seidelmann, Axel: Serenade für Streichorchester . Shih: Gebet für
Gesang, Chor, Orchester und 72 Pauken . Skweres, Thomas: Wasser. Trio
für Violine, Violoncello und Klavier . Storace, Bernardo: Ausgewählte Werke
Foto: Felicitas Matern / Bank Austria
klang:echo
Zwischen-Töne
Supporting a Supporter
Doblinger receives Bank Austria Art Award
Helmut Schmidingers „Between thin slices“
The Bank Austria Art Award 2011, at a total of 218,000 Euro
the highest-endowed art award of Austria, was bestowed
on February 24, 2012, during a gala at Vienna’s Theater
an der Josefstadt. A prominent jury chose the winners from
333 entries in the categories “regional”, “international”, “art
communication” and “cultural journalism”. Music publishing
house Doblinger won the category “international” (tied with
the Graz cultural initiative Rotor) for the 2011 publications.
The jury was impressed not only by the excellent quality of the
printed music, but also by the fact that the publishing house
publishes numerous young Austrian composers, firmly establishing them in international music business. Attending to
young talents is generally connected with great effort -- and
this is all the more true for composers. As Willibald Cernko,
Bank Austria’s chairman of the board, put it during the awardgiving ceremony: “In Doblinger we support a supporter!”
This is why Doblinger will use the prize money of 35,000 Euro
for advertizing its young composers, explains Doblinger’s managing director, Peter Pany. “Perhaps this great art award can
effect a reassessment and equal public support for literature
and music in Austria.”
Am 30. Jänner hatte in Reutlingen Helmut Schmidingers neuestes Orchesterwerk Between thin slices seine Uraufführung
durch die Württembergische Philharmonie Reutlingen unter
Ola Rudner. Vom Orchester stammte auch der Auftrag zu dem
Stück; während der Entstehungszeit kommentierte der Komponist seine Arbeit in Werkstattberichten auf der Internetseite des
Orchesters. Der Titel zitiert das erste veröffentlichte Sandwichrezept: „Put some very thin slices of beef between thin slices of
bread and butter“. Es geht aber auch um die heftig umstrittene
„Sandwichposition“ zeitgenössischer Musik in klassischen Konzerten – verborgen zwischen bewährten, „schön“ klingenden
Werken aus Klassik und Romantik. Diese oft beklagte „Degradierung“ der neuen Musik als Pflichtbeigabe sieht Schmidinger
positiver: „Das Wesentliche beim Sandwich ist doch gerade
das Dazwischen, die Einlage!“ Als Ausgangspunkt verwendet
er Gedichtanfänge, die Aspekte des „Dazwischen“ thematisieren – Sphären zwischen Alt und Neu, Nah und Fern, Erde und
Himmel, Schlaf und Traum … (Goethe, Schiller, Rilke, Bachmann,
Ringelnatz)
mathias rüegg
NOTENLESEN LEICHT GEMACHT
Duets / Trios
Something About Eve
for Flute & Piano
ISMN 979-0-012-20100-7 05 085
A Little Message for Paul
for Piano Solo
ISMN 979-0-012-20104-5 01 683
A Little Story in Blue
for Two Pianos
■ DieTonhöhewirdineinem5-Liniensystemnotiert,sowohlLinien
ISMN 979-0-012-20101-4
Untitled But Lovely
alsauchZwischenräumewerdenvonuntennachobengezählt.
ISMN 979-0-012-20108-3 05 266
01 962
for Oboe & Piano
A Cooler Exercise
for Clarinet, Vibes & Piano
ISMN 979-0-012-19975-5 35 354
■ Notenkönnenauf,zwischen,überoderunterdenLinienstehen.
Farmers & Wives – A Little Trilogy
■ AußerhalbdesLiniensystemswerdenHilfslinienverwendet,
in Monomania
for Bassoon & Piano
umdenTonumfangauszuweiten.ISMN
979-0-012-20105-2
05 563
■ AmAnfangjederZeilestehteinNotenschlüssel:
for Trumpet & Piano
Tramway Vienna-Bratislava
ISMN 979-0-012-20004-8 05 748
Weitere Kammermusik
Additional Chamber Music
Two Beauties – No Beast
for Flute & Double Bass
ISMN 979-0-012-20095-6 06 718
Energetic Market
for Viola & Cello
ISMN 979-0-012-20093-2 03 471
„Zwei Nymphen, sich am Strande von
Obango siebenundzwanzig Liebesgeheimnisse beichtend …“
for Viola & English Horn
Violinschlüssel (g-Schlüssel),
eingestrichenes
g (g1 oderISMN
g')979-0-012-20094-9
auf der 2. Linie
06 717(in der Mitte
for Trombone,
Vibes & Piano
ISMN 979-0-012-20098-7 35 772
desKreises),wirdverwendetfürhoheStimmlage(Violine,Flöte,Oboe,Trompete,rechteHand
Klaviertrio No. 1
for Violin, Cello & Piano
Three Questions – One Answer
Klavieretc.);
ISMN 979-0-012-20099-4 37 229
for Violin & Piano
■
Kadenzurlaub
ISMN 979-0-012-19974-8 33 205
Two Wedding Dancers Waiting on the
Third One
Move It or Leave It
Bassschlüssel(f-Schlüssel),kleinesf(f)aufder4.Linie(zwischendenPunkten),wirdverwenfor Alto Flute, Bass Clarinet & Bassoon
for Violin, Vibes & Piano
ISMN 979-0-012-20096-3 06 338
ISMN 979-0-012-19976-2 33 206
detfürtiefeStimmlage(Violoncello,Kontrabass,Fagott,linkeHandKlavieretc.);
■
Veni, Vidi, Vici
Short Developements
for Flute, Oboe, Clarinet, Horn & Bassoon
for Viola & Piano
■ C-Schlüssel, eingestrichenes
c (c1 oder c') auf der Linie
der Mitte06 des
Schlüssels.
ISMN in
979-0-012-20107-6
523
ISMN 979-0-012-20103-8 03 596
DieserSchlüsselkannaufverschiedenenLinienstehen,amgebräuchlichstenalsAltschlüssel
Just Another Lovely Song
for Violoncello & Piano
(c'aufder3.Liniez.B.fürViola-sieheAbbildung)undTenorschlüssel(c'aufder4.LiniefürmittISMN 979-0-012-20097-0 03 837
lerebishoheLageVioloncello,Fagottetc.).
mehr Information zu mathias rüegg /
Für uns, zwei, drei, vier …
for Double Bass & Vibes
ISMN 979-0-012-20102-1 03 948
more information:
www.vao.at
■ DieBasisderklassischenMusizierpraxisbildenganzeundhalbeTonschritte,einGanztonbesteht
aus2 Halbtönen.
■ VersetzungszeichenstehenvoreinerNoteaufderHöhedesNotenkopfesundgeltenabdortfürden
ganzenrestlichenTakt:
#
b
‹
∫
n
Klaviertrios
Die folgende Auswahl umfasst zumindest ein Werk für fast jedes gängige Orchesterinstrument:
following selection includes at least one work for almost every common orchestra instrument:
G r u n d lThe
ag
e n d e r M u s i k n o t at i o n
TONHÖHE
Kreuz,erhöhtdieNoteumeinenhalbenTon,demNotennamenwird-isangehängt.
mathias rüegg
b,erniedrigtdieNoteumeinenhalbenTon,demNotennamenwird-esangehängt
(Ausnahmen:ewirdzues,awirdzuas,hwirdzub).
Der Gründer und Leiter des Vienna Art Orchestras,
Doppelkreuz,erhöhtdieNoteumzweiHalbtöne,demNotennamenwird-isisangehängt.
mehrmals international zum „Arranger No.1“ gewählt
Doppel-b,erniedrigtdieNoteumzweiHalbtöne,demNotennamenwird-esesangehängt
sich seit den 1990er-Jahren zunehmend erfolgreich der
Kammermusik-Komposition.
(Ausnahmen:ewirdzueses,awirdzuasas,aber:hwirdzuheses).
sowie Jazz-Aushängeschild seit Jahrzehnten, widmet
Auflösungszeichen,machteinVersetzungs-oderVorzeichenunwirksam,
several times internationally elected “arranger no. 1” and
The founder and director of the Vienna Art Orchestra,
for decades one of the main exponents of jazz music,has
started to focus more and more on composing highly
successful chamber music in the 1990s.
Darausergibtsich,dassalleTonhöhenaufverschiedeneArtennotiertwerdenkönnen(abhängigvonder
Tonart,indermansichbefindet).DieunterschiedlicheNotierungeinunddesselbenTonesnenntman
enharmonischeVerwechslung.
www.doblinger.at
BATIK, ROLAND
BERAUER, JOHANNES
BISCHOF, RAINER
BISCHOF, RAINER
BJELIK, MARTIN
BRESGEN, CESAR
BRESGEN, CESAR
CERHA, FRIEDRICH
DAVID, THOMAS CHRISTIAN
DODERER, JOHANNA
EBENHÖH, HORST
EDER, HELMUT
EDER, HELMUT
ERBSE, HEIMO
ERÖD, IVÁN
ERÖD, IVÁN
ERÖD, IVÁN
HAUER, JOSEF MATTHIAS
HAUER, JOSEF MATTHIAS
KONT, PAUL
KORNAUTH, EGON
KRATOCHWIL, HEINZ
LAUERMANN, HERNERT
LECHTHALER, JOSEF
LEITNER, ERNST LUDWIG
LEWIS, ROBERT HALL
LIEBHART, WOLFGANG
MÜNTZING, ARNE
OFENBAUER, CHRISTIAN
RADANOVICS, MICHAEL
REITER, ALBERT
RESCH, GERALD
RESCH, GERALD
RÜEGG, MATHIAS
SCHEDL, GERHARD
SCHEDL, GERHARD
SCHISKE, KARL
SCHMIDINGER, HELMUT
SCHMIDINGER, HELMUT
SCHMIDINGER, HELMUT
SCHOLLUM, ROBERT
SIEGL, OTTO
SIEGL, OTTO
SKORZENY, FRITZ
SKWERES, TOMASZ
STERK, NORBERT
STERK, NORBERT
TAKÁCS, JENÖ
TAKÁCS, JENÖ
UHL, ALFRED
URBANNER, ERICH
URBANNER, ERICH
VOGEL, ERNST
WAGNER, WOLFRAM
WAGNER, WOLFRAM
WAGNER WOLFRAM
WELLESZ, EGON
WOLFGANG, GERNOT
ZEISL, ERICH
4 Intermezzi; f. Vl., Vc., Klav.
Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav.
Op. 21; Trio fragile; f. Vl., Vc., Klav.
Op. 27; Trio 89; f. Vl., Vc., Klav.
Trio in B; f. Vl., Vc., Klav.
Klaviertrio 1972; f. Vl., Vc., Klav.
Quattro Pezzi; per 2 Violini e Pianoforte; f. 2 Vl., Klav.
Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav.
Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav.
2. Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav.
Op. 32/1; Einige Minuten ; f. Klaviertrio; Vl., Vc., Klav.
Op. 56; Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav.
Op. 73/3; Drei Sätze; f. Vla., Kb., Klav.
Op. 32; Tripelkonzert; f. Vl., Vc., Klav. u. Orch. (Solostimme)
Blues und Fanfare; f. Vl., Vc., Klav.
Op. 21; 1. Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav.
Op. 42; 2. Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav.
Zwölftonspiel; f. Vl., Vla., Klav.
Zwölftonspiel; f. 2 Vl., Klav.
Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav.
Op. 45; Suite; f. Vl., Vc. (oder Vla.), Klav.
Op. 29; Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav.
Trio für Vl, Vc Klav; f. Vl., Vc., Klav.
Op. 57; Trio; f. Vl., Gambe (Vc.) u. Cemb.
Trio Tempus edax rerum; f. Vl., Vc., Klav.
Inflections II; f. Vl., Vc., Klav.
Volo notturno; f. Vl., Vc., Klav.
Serenade; f. zwei junge Str. u. Klav.
Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav.
Wohin willst Du, Fisch? 12 kleine Geschichten f. Klaviertrio;
Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav.
Nebel; f. Vl., Vc., Klav.
5 Versuche nach Italo Calvino; f. Vl., Vc., Klav.
Klaviertrio Nr. 1
Op. 4; Gesänge über „Deh vieni alla finestra“; f. Vl., Vc., Klav.
Der, welcher wandert diese Straße voll Beschwerden ...;
Lamento f. Klaviertrio;
Op. 34; Sonatine f. Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav.
… schickt sich wahrscheinlich nicht etc."; f. Vl., Vc., Klav.
Jet-Set-Trio in 3 Minuten; f. Vl., Vc., Klav.
Geschüttelt, nicht gerührt; f. Vl., Vc., Klav.
Op. 95; Halbturner Abendmusik; Vl., Vc., Klav.
Op. 37; Trio; Vl., Vla., Klav.
Op. 94; Trio; Vl., Vla., Klav.
Trio A-Dur; f. Vl., Vla., Klav.
Wasser; f. Vl., Vc., Klav.
Hotel de la Paix; f. Vl., Vc., Klav.
… aus Finsternissen losgelöst; f. Vl., Vc., Klav.
Op. 11; Trio-Rhapsodie; f. Vl., Vla., Klav.
Altungarische Hofballmusik; f. Vl., Vla., Klav.
Kleines Konzert; Fassung f. Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav.
Takes; f. Klav.trio; f. Vl., Vc., Klav.
... in Bewegung ...; Trio f. Vl., Vc., Klav.
Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav.
Trio Nr. 1; f. Vl., Vc., Klav.
Trio Nr. 2; f. Vl., Vc., Klav.
Trio Nr. 3; f. Vl., Vc., Klav.
3 Capriccios (Hannes Heher); f. Vl., Vc., Klav.
Jazz & Cocktails; f. Vl., Vc., Klav.
Klaviertrio, op. 8; f. Vl., Vc., Klav.
07 221
37 217
37 221
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37 211
mathias
rüegg
mathias
rüegg
something about eve
für Flöte und Klavier
for Flute and Piano
07 194
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07 204
07 240
07 199
07 192
07 207
07 198
dDoblinger
Michael Publig
time in_time out
Jazz Chamber Music
for Violin, Violoncello & Piano
d 37 230
Doblinger
d 05 085
Doblinger
www.doblinger.at
für Orgel (Cembalo) . Strauss, Johann: Russische Marsch-Fantasie op.
353|An der Moldau. Polka francaise, op. 366 . Tomasini, Luigi: Trio in B
für zwei Violinen und Violioncello . Ueda, Rita: as the snowflakes return
to the sky für Streichorchester . rüegg, mathias: a cooler exercise für Klarinette, Vibraphon und Klavier|a little message for paul für Klavier|just
another lovely song für Violoncello und Klavier|something about eve
für Flöte und Klavier|three questions – one answer für Violine und
Klavier|tramway vienna – bratislava für Trompete und Klavier . Turner,
Tina – Arr. Johann Pinter|Chorreihe “Hits for Kids”: The Best . Uhl, Alfred:
Scherzo capriccioso für Bassklarinette und Klavier . Urbanner, Erich: Konzert für Viola und dreizehn Spieler . Wagner, Wolfram: Das Türkenkind.
Kammeroper|Fünf Momente für Streichsextett|Konzertante Fantasie für
Violine und Streichorchester|Passacaglia und Fuge für Violine solo|Trio
für Violine, Viola und Violoncello|Wecker, Konstantin: Tasten.Spielen.
Klavierimprovisationen . Wellesz, Egon: Drei Capriccios nach Bildern von
Callot für Klaviertrio . Wolfgang, Gernot: Four Miniatures für B-Klarinette
und Gitarre|Low Agenda für Fagott und Kontrabass|New England Travelogue für Klavierquintett|Rolling Hills & Jagged Ridges für Violine und
Klavier . Lis(z)ten To: (div. zeitgenössische Komponisten aus Österreich) -Homage to Franz Liszt for piano . Walzer! (div. Komponisten, Hg. P. EL
Raphael) 32 Walzer von Klassik bis Jazz . Notenlesen leicht gemacht.
Hg. Ursula Erhart-Schwertmann
„Faszinierend, farbenreich“
Publikum und Kritiker zeigten sich begeistert: „Klangeffekte,
Spannungsmomente, virtuose Spieltechniken und sangliche Passagen in ein logisches kompositorisches Konzept eingebunden
und in 15 Minuten Spielzeit verpackt: Helmut Schmidinger komponiert eindeutig für, und nicht gegen das Publikum. […]Schmidinger gelingt es durch kompositorische Stringenz, die ihm unter
anderem das Prinzip der ‚Incipits‘ garantiert, niemals willkürlich
oder aufdringlich zu wirken. Seine formalen und inhaltlichen
Bezüge zur Musikgeschichte sind klug und bewusst gesetzt, geschickt mit seiner eigenen Tonsprache verquickt und in ein fantasievolles Konzept verwoben. Mit Schmidingers Opus 100 bot
die Philharmonie einen absoluten Höhepunkt.“ (Schwäbisches
Tagblatt, 2. Februar 2012)
„Schmidingers Auftragswerk verzichtet, etwa in der Instrumentenbehandlung, auf unkonventionelle Spielweisen und kommt
im Orchestersatz bekennend traditionsverwurzelt daher […]
Ola Rudner fächert bei der Uraufführung ein sehr kontrastreiches Szenario auf – aus zarten Orchesterfarben und eruptiven Schlagwerk-Passagen, aus schwebenden Solomelodien
und schwerem Trommeldonner. Violine, Oboe, Flöte, Englischhorn, Fagott, Horn, Klarinette: Die Solisten der Philharmonie
glänzen dabei mit berührenden Einzel-‚Gesängen‘. […] Das jubilierende Violinsolo im ersten, das zarte Verklingen im zweiten,
die ‚zwischen Himmel und Erde‘ glitzernden Triangelklänge im
dritten Intermezzo – das Orchester sendet unter Rudner sehr
vielschichtig schillernde, vibrierende Klangeindrücke aus diesen
‚Zwischenreichen‘ ins höhere Bewusstsein. Kompliment: Faszinierend, farbenreich. Sehr schön gemacht.“ (Reutlinger Nachrichten, 2. Februar 2012)
Seite 9
klang:echo
Ruhe und große Emotion
Shih, sein Monumentalwerk „Gebet“ und die Intimität der Klänge
Von Walter Weidringer
Gesamtkunstwerk
Dabei hätte der Fragesteller es wissen müssen. „Ich rede gar
nicht von der komplexen philosophischen Bedeutung, welche die
Zahl 72 im I Ging besitzt“, räumt Shih ein. „Aber die 72 Heldinnen und Helden, die ihr Leben im Kampf gegen die QingDynastie und für die Demokratie und die Gründung der Republik verloren haben, sollten jedem in diesem Land ein Begriff
sein. Die lassen sich doch nicht einfach mit dem Radiergummi löschen!“ Und sie sind selbstverständlich auch musikalisch
Calm and Great Emotion
Shih, his monumental “Prayer” and the Intimacy of
Sounds
“72 timpani? Aren’t less quite enough?” -- Shih was confronted
with skeptical objections such as this when he presented the
concept for the musical work with which its performer and commissioner, the National Taiwan Symphony Orchestra wished to
celebrate the centenary of the composer’s home country, the Republic of China (R.O.C.), in November, 2011. For it was in 1911,
one year after the fall of the last Chinese emperor, Pu Yi, that
the Chinese Republic was proclaimed on the Chinese mainland.
However, since the foundation of the People’s Republic of China
and after the end of the Chinese civil war in 1949 the republic’s
territory is limited to the island of Taiwan.
Of course the person asking this question should have known
better. “I don’t even mention the complex philosophical meaning
of the number 72 in the I Ching,” admits Shih. “But the 72 heroes
who gave their lives in the fight against the Qing dynasty and
Seite 10
höchst bedeutsam in diesem Gebet, das Shih hier von einer
Solistin, groß besetztem Frauen- und Kinderchor sowie umfangreichem Orchester anstimmen lässt. Sie umringen das Publikum
in einem riesigen Kreis und schaffen durch ihren Surround-Klang
eine einzigartige akustische Atmosphäre. An dieser hat auch der
aus Wien stammende Fabian Dembski, freischaffender Künstler
mit Schwerpunkt auf architektonischem Entwurf und Szenographie, mit seinem Bühnenbild ganz wesentlich mitgewirkt: Die
Einbindung der bestehenden Architektur mit ihren Rampen und
Brücken am Uraufführungsort, dem Rìyuètán (Sonne-Mond-See)
sowie am zweiten Abend in Kaoh-siung, der wichtigsten Hafenstadt Taiwans, die von innen beleuchtete „Wolke“ aus Holz und
Papier über dem Orchester, die gleichsam als Tor zu See und
Himmel fungiert, dazu noch die Projektionen und Visuals des
taiwanesischen Künstlers Sheng-Hsueh Wu mit dunklen Schatten der Gewalt, vagen Erinnerungen, Trennung und schließlich
Vereinigung: All das hat die Verantwortlichen überzeugt – die
72 Pauken mit eingeschlossen.
Gebäude als Klangkörper
Das Ganze sei am besten als „Musik- und Rauminstallation zu
beschreiben, deren Motive – Raum und Zeit, Macht und Ohnmacht, Gewalt und Frieden, Zerstörung und Wiederaufbau
– nicht als gegensätzlich, sondern als einander bedingend verstanden werden. Eine humanitäre ‚Message‘ für Freiheit und
for democracy and for the foundation of the republic should be
known to everybody in this country. One can’t simply erase them
with an eraser!” Of course they are also musically highly significant in this Prayer, written by Shih for a female soloist, large
female and children’s choir and large orchestra. They surround
the audience in a huge circle and create a unique atmosphere
by their surround sound.
This atmosphere was decidedly also partly due to the stage design by Fabian Dembski, a Viennese artist focusing on architectural concepts and scenography. The incorporation of the existing architecture with its ramps and bridges at the location of
the world premiere, the Rìyuètán (Sun Moon Lake), and, on the
second night, at Kaohsiung, Taiwan’s most important sea port,
the paper and wooden “cloud” above the orchestra, illuminated
from within, that functions as a gate between the lake and the
sky; the projections and visuals by Taiwanese artist Sheng-Hsueh
Wu with dark shadows of violence, vague memories, separation
and final unity: all this convinced the responsible officials -- including the 72 timpani.
Foto: Fabian Dembski, National Taiwan Symphony Orchestra
„72 Pauken? Reichen da nicht weniger?“
– Mit skeptischen Einwänden wie diesem
war Shih konfrontiert, als er sein Konzept
für jenes musikalische Werk präsentierte,
mit dem das National Taiwan Symphony
Orchestra als Veranstalter und Auftraggeber im Heimatland des Komponisten,
der Republik China (R.O.C.), im November
2011 die Zentenarfeier begehen wollte.
Denn 1911, ein Jahr nach dem Sturz von
Pu Yi, dem letzten chinesischen Kaiser, war auf dem chinesischen
Festland die Republik China ausgerufen worden. Seit der Gründung der Volksrepublik China und dem Ende des chinesischen
Bürgerkriegs 1949 beschränkt sich das Territorium der Republik
freilich auf die Insel Taiwan.
祈福 史詩樂
祈福 史詩樂
祈福 史詩樂
祈福 史詩樂
祈福 史詩樂
水社碼頭
祈福 史詩樂
different sceneries for Shih‘s Prayer
Ruhe des Komponisten
Wie gut er mit der Aufgeschlossenheit und dem Wissensdurst
der Jugend umgehen kann, beweist Shih nicht zuletzt als Lehrer und Ensembleleiter. Die Ruhe ist es vielleicht ganz im Allgemeinen, aus der er die Kraft für seine Musik ebenso schöpft
wie die Kraft seiner Musik überhaupt – auch und gerade weil
er selbst sehr temperamentvoll sein kann. „Mich interessieren
die Emotionen, die von den Ereignissen ausgelöst werden, denn
diese sind je nach Mensch und Stimmung höchst unterschiedlich“, präzisierte er in einem Interview mit Eva Heußel seinen
kompositorischen Zugang. „Zum Beispiel kann und möchte ich
nicht musikalisch den Regen beschreiben, sondern das Gefühl,
das er in einem ganz bestimmten Fall auslöst, mit all seinen
eigendynamischen Prozessen. Das ist sozusagen eine Arbeit
mit der Lupe, denn man muss schon sehr genau hinschauen,
um das unmittelbare Gefühl von dem abzuziehen, was nur die
Oberfläche bildet. Natürlich bin ich da auch von meiner Herkunft geprägt. Ich habe nicht das abendländische Denken, das
aus einem Blatt einen Baum und aus dem Baum einen Kosmos
entwickelt, sondern ich betrachte das Blatt in all seinen Feinheiten, mit seinen inneren Spannungen, mit den Bewegungen
seiner Zellen.“ Das zeigt sich bei großformatigen Werken wie
„Gebet“ ebenso wie bei intim besetzten – oder ungewöhnlichen:
Ein Takt für sechs Schlagzeuge und einen Schlagwerker, uraufperformance / wind
performance / taifun
performance / earthquake
M 1:200
10 m
水社碼頭
日月潭
Tiefer Eindruck für Tausende
Doch damit nicht genug: Plötzlicher Regen machte schließlich
doch noch eine Adaption des Konzeptes nötig. Der enormen
Wirkung tat das jedoch keinen Abbruch – und am folgenden
Abend in Kaohsiung lief dann tatsächlich alles nach Plan, wie
Dirk Schümer von der F.A.Z. ebenso zu berichten wusste (der Text
kann aus rechtlichen Gründen hier leider nicht zitiert werden;
Link: www.faz.net/aktuell/reise/fern/taiwan-und-zum-abschiedein-laecheln-11567698.html) wie Dietmar Grieser in der „Presse“: „Taiwans traditionsreichstes Symphonieorchester trat an,
Shihs feingliedrige Partitur in eine kraftvolle Ode auf Freiheit,
Demokratie und Völkerfrieden umzusetzen; die 400 Stimmen
der vereinigten Frauen- und Kinderchöre wetteiferten mit dem
Solopart der aus Deutschland eingeflogenen Vokalistin Chang
Hsin-Han, dem in zwölf Weltsprachen artikulierten Gebet Gehör zu verschaffen.“ Besonders hervorzuheben: „Weder für das
aktuelle Kräftemessen der etwa gleich starken Staatsparteien
Kuomintang und DPP noch gar für das ewige Gerangel zwischen
Taiwan und der Volksrepublik war an diesen beiden Abenden
Platz: Die 6000 Besucher vom Sun-Moon-Lake wie die 3000 von
Kaohsiung kamen aus allen Bevölkerungsschichten und waren
vor allem eines: aufgeschlossen, wissensdurstig, jung.“
Sun Moon Lake
Frieden in der Welt, unbelastet von jeglichen nationalistischen
oder parteipolitischen Tendenzen“, heißt es im Konzeptpapier
der zusammenarbeitenden Künstler. Und wirklich zogen schließlich auch alle Verantwortlichen hinter den Kulissen mit der
großen Interpretenriege an einem Strang – trotz nicht idealer
Probenumstände: Erst bei der Premiere kam es zu einem kompletten Durchlauf des ganzen Stücks! Doch Shih blieb ruhig. „Doblinger-Geschäftsführer Peter Pany hat gemeint: Wie kannst du
so cool sein? Ich sagte: Aufregung? Die war vor zwei Monaten.
Heute muss alles laufen und funktionieren.“ Dabei hatte es kurz
zuvor noch kleinere Irritationen gegeben, wie sie bei einem solchen Riesenprojekt wohl unvermeidlich sind. „Die Moderatorin
brauchte einen Text zu meinem Stück. Ich setzte mich also noch
in der Nacht vor der Uraufführung im Hotel an den Computer,
feilte an meinen Formulierungen und schickte ihr das Ergebnis
per E-Mail. – Am nächsten Tag, zwanzig Minuten vor Beginn,
kommt sie zu mir und ruft: ‚Ich habe den Text nicht bekommen!‘
Also sage ich: ‚Gib mir dein i-Pad, ich schreibe dir das Nötige auf.‘“
水社碼
水社
祈福
PRAYER
史詩樂篇
Gewidmet allen Frauen, die ihre Männer, Söhne, Väter,
Brüder im Kampf um Frieden und Freiheit verloren haben
Das Werk
„Prayer“ ist eine Musik- und Rauminstallation
des in Taiwan gebürtigen österreichischen
Komponisten Shih und des österreichischen
Designers Fabian Dembski zum 100-Jahr-Jubiläum der Xinhai-Revolution. Auftraggeber
dieser Produktion (einer der größten im Rahmen der vorgesehenen Festlichkeiten) ist das
National Taiwan Symphony Orchestra.
Das Oratorium wird dieses Jahr am Sun-MoonLake, im Zentrum Taiwans, uraufgeführt. Dabei
wird die bestehende Architektur, das Touristikzentrum des japanischen Architekten Norihiko
Dan, mit seinen Rampen und Brücken nicht
nur die eindrucksvolle Kulisse bilden, sondern
durch die außergewöhnliche Anordnung der
Musiker selber zum Instrument werden und mit
seiner besonderen Akustik als eigener Klangkörper fungieren. Die unmittelbare Umgebung
des Ortes – See, Himmel und Berglandschaft
– wird auf verschiedenen Ebenen in die Installation mit einbezogen.
Die Inszenierung sieht ein großes Orchester (83
Musiker), einen Frauen- und einen Kinderchor
mit rund 400 Sängern, eine Vokalistin sowie 72
Pauken vor, die kreisförmig über das Gelände
verteilt sind und das Publikum „umschließen“.
den Künstler mit dem hier eingereichten Werk
beauftragt.
Besetzung
祈福 — 史詩樂篇
為和平歌唱 — 以十二種不同區域與地方性的語言為民祈福
Zum Geschichtlichen
100 Jahre Republic of China:
Ein Jahr nach dem Sturz des letzten chinesischen Kaisers, Pu Yi, wurde 1911 die Republik
China (Republic of China) auf dem chinesischen Festland gegründet.
Seit 1949, nach der Gründung der Volksrepublik China und zum Ende des chinesischen
Bürgerkrieges, ist das Staatsgebiet der Republik China auf die Insel Taiwan beschränkt.
Das 100-Jahr-Jubiläum der Beendigung
der chinesischen Monarchie wird heuer nicht
nur in Taiwan, sondern auch in der Volksrepublik China gefeiert.
Pauken
Architektonisches Konzept
Das Pauken-Ensemble kommt 4 Mal zum Einsatz:
Die Orchesterbühne wird in Form eines temporären Pavillions an die bestehende Architektur angefügt und dient mit dem wolkenförmigen, leichten Dach zugleich als „Tor“ zur
nächsten Ebene: See und Himmel.
Das leichte Dach aus Holz und Papier wird
von innen beleuchtet. Die abstrakte „Wolke“
wird zum Symbol der Freiheit – leuchtend und
pulsierend „schwebt“ sie auf fünf schlanken
stählernen Stützen über den Musikern.
Zwei verbindende Stege dienen als Bühne für
den Chor. Das Publikum ist im bestehenden
1. Einsatz (Takt 1)
Singt ein Lied für den Frieden
Sing a song for peace
Chantez une chanson pour la paix
Cantate una canzone per la pace
Zing een lied voor de vrede
Canta una canción para la paz
平和のために歌を歌う
Laula laulu rauhaan
Ui hopinn tsun guan
Vui hopi tsungo
Bakaqidan ita Maqaqu iashi
平歌唱
Aufführungsdatum
19. November 2011, Uraufführung,
Sun-Moon-Lake / Taiwan
20. November 2011, Auffürhung,
Kaohsiung / Taiwan
- einer nach dem anderen, 1 Sekunde
- dann 1/2 Sekunde
- dann 1 Sekunde, jedoch weiterspielen, bis Dirigent stoppt (zum Schluß ppp)
德語
英語
法語
義大利語
荷蘭語
西班牙語
日本語
芬蘭語
閩南語
客家語
邵族語
國語
2. Einsatz (Takt 272-277)
Zielpublikum
Was das Zielpublikum von „Prayer“ betrifft, so
erwarten die Veranstalter tausende Besucher
aus Taiwan, aus der Volksrepublik China und
aus vielen anderen Ländern.
Pauke 36 in Richung Pauke 1; zu Beginn p, dann ff, zum Schluß pp
Pauke 37 in Richung Pauke 72; zu Beginn p, dann ff, zum Schluß ppp
Vokalistin
3 Flöten (3. auch Piccolo)
3 Oboen (3. auch English Horn)
Klarinette in B, Es
Bassetthorn in F
Baßklarinette in B
3 Fagotte (3. auch Kontrafagott)
4 Hörner in F
(4. auch Wagner Tuba in F)
3 Trompeten
3 Posaunen
Tuba
72 Pauken/Große Trommeln
Szenographisches Konzept
Gebäude, unter zwei brückenähnlichen Dächern, mit Blick auf das Wasserbecken, die
Bühne und den dahinter liegen See platziert.
Blick auf die Bühne und den dahinter liegenden See. Die Sichtbeton-Brücken des bestehenden Gebäudes bilden den Raum für das
Publikum, funktionieren selbst als Klangkörper
und dienen als Projektionsflächen.
Nebel zieht langsam auf, als Zeichen der
Vergangenheit ...
... Projektionen beschwören Bilder
der Kriegsvergangenheit
Die von Scheinwerferlicht dirigierten 72 Paukisten symbolisieren die Märtyrer, die beim
Kampf gegen die Qing-Dynastie und für die
Demokratie ihr Leben lassen mussten.
Feuerausbrüche und Paukenwirbel markieren
den Neubeginn.
Die Projektionen werden auf den rauhen
Sichtbeton-Oberflächen zum eindrucksvollen
Bühnenbild, das die Zuseher emotional in die
Handlung einbezieht.
Feuerballons, als Symbol für den Frieden und
die Freiheit, werden am Ende des Konzerts
steigen gelassen.
Lageplan
Skizze: Position des Orchesters, des Publikums
und der Pauken, die rund um die Szenerie auf
Rampen und Flächen hinter dem Gebäude
angeordnet sind.
Schematische Illustration: künstlicher Nebel als Projektionsfläche für
Film in den offenen Gängen des Gebäudes und auf der Wasserfläche zwischen Bühne und Publikum.
Schematische Illustration: Positionen der 72 Pauken (vereinfacht),
dirigiert durch Lichtzeichen, die vom Dirigenten gesteuert werden.
Schematische Illustration: Aufteilung der Musiker. Das Gebäude
selbst funktioniert als Klangkörper.
Schematische Illustration: Positionen für Kameras und Projektoren
Live-Übertragung des Konzertes auf Wände und Decken des Gebäudes, Projektionen von aufgezeichneten Visuals des taiwanesischen Künstlers Sheng-Hsueh Wu.
Skizze: Position der Bühne und des Publikums
mit Darstellung der als Projektionsflächen dienenden Wände; Ansicht von einem Seitengang.
Skizze: Sichtbetonwände und -decken des
bestehenden Gebäudes (Architekt: Norihiko
Dan) und künstlicher Nebel in den offenen
Gängen dienen als Projektionsflächen.
Schematische Illustration der Dachkonstruktion: Ein Rost aus Holz-Leimbindern bildet die
leichte Unterkonstruktion, die mit imprägniertem Papier, an Ober- und Unterseite gedeckt
wird.
different sceneries for Shih‘s Prayer
different sceneries for Shih‘s Prayer
水社碼頭
水社碼頭
日月潭
Sun Moon Lake
水社碼頭
水社碼頭
gemeinsam ffff beginnen, langsam pppp schließen
4. Einsatz (Takt 694-702)
gemeinsam ppp beginnen, langsam pppp schließen
performance / taifun
performance / taifun
Becken, 2 Gong, Tamtam, Vibraphon, Xylophon, Röhrenglocken,
Tomtom, Bongos, Tempelblock, Peitsche
Österreichbezug
Der Österreichbezug der Produktion ist durch
die Identität sowohl des Komponisten wie des
Designers gegeben: Beide sind österreichische Staatsbürger mit Wien als Lebens- und
Arbeitsmittelpunkt.
SHIH
Geboren 1950 in Taipeh, lebt seit 1974 in Wien
und ist seit 1984 österreichischer Staatsbürperformance
performance
/ wind
/ wind
ger. Studium an der Hochschule für Musik und
darstellende Kunst in Wien (Komposition und
Harfe); Zahlreiche Auszeichungen, darunter
Alban-Berg-Stiftung, Preisträger des Kompositionswettbewerbes der Republik China,
„Blaue Brücke“-Kompositionspreis des Dresdner Zentrums für Zeitgenössische Musik (für die
Kammeroper „Vatermord“, 1994), Goldenes
Verdienstzeichen der Stadt Wien (2005); Aufführung seiner Werke im In- und Ausland; Zahlreiche Fernseh- und Rundfunkaufnahmen;
Mehrere CDs, darunter eine vom ORF in der
renommierten Reihe ZEIT-TON produzierte CD
der Oper „Vatermord“.
Ensemble die reihe
Altflöte Andreas Planyavsky
Englischhorn Johannes Strassl
Klarinette Thomas Obermüller
Kontrafagott Maria Gstättner
Saxophon Michaela Reingruber
Horn Erwin Sükar
Posaune Wolfgang Gastager
Akkordeon Grzegorz Stopa
Schlagwerk Josef Gumpinger, David Panzl, Georg Hasibeder
Klavier, Cembalo Anika Vavic
Harfe Anna Verkholantseva
Laute Walter Würdinger
Gitarre Oleg Dergilev
Pipa Pei Ju Tsai
Erhu Tsai Chen Yu
Gambe Christoph Urbanetz
Violine Maighréad McCrann, Michael Snyman
Viola Gertrude Rossbacher
Violoncello Arne Kircher
Kontrabass Rudolf Illavský
www.diereihe.at
Einladung Komponistenportrait_Final.indd 3
28.10.2010 11:32:17 Uhr
FABIAN DEMBSKI
Geboren 1977 in Wien, lebt in Wien und ist als
freischaffender Künstler mit Schwerpunkt auf
architektonischen Entwurf und Szenographie
tätig. Studium an der Technischen Universität
Wien (Architektur); Zahlreiche Ausstellungen
im In- und Ausland, darunter Österreichisches
Kulturforum in Zagreb (Einzelausstellung fotografischer
Arbeiten)
und Architectural Instituperformance
performance
/ taifun
/ taifun
te of Japan in Tokyo (Gruppenausstellung);
Intensive Auseinandersetzung mit den Themen Architektur, Raum und Musik, Vorträge
im In- und Ausland.
MITARBEIT:
SHENG-HSUEH WU, taiwanesischer Pianist und
Visual Artist (Taipeh/Wien)
Klavier
OLIVER ENGLHARDT, deutscher Bauingenieur und Professor an der TU-Graz (München/
Graz)
Harfe
5 10
5 10
20
20
20
20
2
24 Violinen, 12 Violas, 12 Violoncelli, 8 Kontrabässe
5 10
Auftraggeber
Das National Taiwan Symphonieorchester,
das älteste und eines der renommiertesten
Orchester des Landes mit Sitz in Taichung,
veranstaltet die Feierlichkeiten zum 100-JahrJubiläum am Sun-Moon-Lake und hat die bei-
Darstellung des
architektonischen Entwurfs
Pavillon „Sun-Moon-Cloud“
Der erste Entwurf sah ein bewegliches Dach
vor, das nicht nur für verschiedene Bühneneffekte genutzt, sondern auch bei Stürmen
oder Taifuns abgesenkt werden könnte. Ursprünglich wäre der Pavillon für eine permanente Insatllation in einem kleinen Hafen am
Sun-Moon-Lake geplant gewesen. Durch einen Ortswechsel und ein neues, temporäres
Konzept, wurde die Konstruktion im letzten,
auf den vorangegangenen Seiten präsentierte Entwurf, vereinfacht. Die Ästhetik wird
mit anderen Mitteln erreicht – statt einer
Stahl-Konstruktion für das Dach werden nun
Holz-Leimbinder verwendet, statt High-TechKunststoff dient nun imprägniertes Papier zur
Deckung der „Wolke“.
日月潭
Sun Moon Lake
performance / wind
performance / wind
3. Einsatz (Takt 294-306)
performance / earthquake
50
50
physical configuration of the timbals
full orchestra
50
Kinderchor (Sopran, Alt) (ca. 200)
50
Frauenchor I und II (ca. 200)
祈福 史詩樂 erste Entwurfs-Skizzen
camera
projector
chorus (children/women)
M 1:200
performance / earthquake
wardrobes (musicians)
Die Skizze zeigt die Plazierung der 72 Pauken
20
Szenographie
Mit Projektionen von Filmen und Visuals des
taiwanesischen Künstlers Sheng-Hsueh Wu
– dunkle Schatten der Gewalt, vage Erinnerungen, Trennung und schließlich Vereinigung
– werden die rauhen Sichtbeton-Oberflächen
zum eindrucksvollen Bühnenbild, das die Zuseher emotional in die Handlung einbezieht.
Die von Scheinwerferlicht dirigierten 72 Paukisten symbolisieren die Märtyrer, die beim
Kampf gegen die Qing-Dynastie und für die
Demokratie ihr Leben lassen mussten.
Nebelschwaden umhüllen den Raum, Projektionen beschwören Bilder der Kriegsvergangenheit, Feuerausbrüche und Paukenwirbel
markieren den Neubeginn.
Das Wasser des nahen Sees bildet (zusammen
mit dem des Beckens im Bühnenvordergrund)
das verbindende Element.
Der Chor aus Frauen und Kindern evoziert Hoffnung und Humanität. In verschiedenen Rollen
und in 12 verschiedenen Weltsprachen drückt
die Vokalistin – zusammen mit den Chören –
das Leiden, die Trauer und den Schmerz der
Kriegsopfer aus: ein Aufschrei der Sehnsucht
nach Frieden.
Die Orchesterbühne wird in Form eines
temporären Pavillions an die bestehende Architektur angefügt und dient mit dem wolkenförmigen, leichten Dach zugleich als „Tor“ zur
nächsten Ebene: See und Himmel. Das leichte Dach aus Holz und Papier wird von innen
beleuchtet. Die abstrakte „Wolke“ wird zum
Symbol der Freiheit – leuchtend und pulsierend „schwebt“ sie auf fünf schlanken stählernen Stützen über den Musikern.
Das Projekt „Prayer“ ist am besten als Musik- und Rauminstallation zu beschreiben,
deren Motive – Raum und Zeit, Macht und
Ohnmacht, Gewalt und Friede, Zerstörung
und Wiederaufbau – nicht als gegensätzlich,
sondern als einander bedingend verstanden
werden. Eine humanitäre „Message“ für Freiheit und Frieden in der Welt, unbelastet von
jeglichen nationalistischen oder parteipolitischen Tendenzen.
5 10
ARTISTIC CONCEPT
Die 100 Jahre seit der Republikgründung
sind über weite Strecken von Blut und Tränen geprägt, von unermeßlichem Leid. Die
kriegerischen Auseinandersetzungen haben
eine ganze Generation ausgelöscht, haben
Zukunftshoffnungen ebenso geweckt wie zerstört. Es ist ein erbittertes Ringen, das die Kräfte
der Männer aufzuzehren droht. Millionen und
Abermillionen von Menschen sind mit Entwurzelung und Aussiedlung konfrontiert, zahlen
mit ihrem Leben.
Worum geht es in diesem Kampf? Ist es
Durchsetzung der neuen Ideologien? Ist es
nur das Ringen um Macht?
Das ist die eine Seite der Medaille. Doch es
gibt auch eine zweite – und da sind vor allem
die Frauen gefordert. Sie sind es, die für die
Nachwachsenden – vor dem Hintergrund der
kämpfenden Männer – den Bestand des Landes zu sichern und den Nährboden des Volkes zu erhalten haben. Während ihre Väter,
ihre Brüder, ihre Lebenspartner und ihre Kinder dem Tod ins Auge blicken, obliegt es den
Frauen, zu retten, was zu retten ist. Und siehe
da, sie schaffen das schier Unmögliche: Allem
Kriegsgeschehen, allen Naturkatastrophen
und allen anderen Gefährdungen zum Trotz
erhalten sie dem Land und dem Volk deren
Lebensbasis, deren Seele, deren Kraft.
Heute, 100 Jahre danach, sind sie ihrem
Traumziel so nah wie nie zuvor:
Es herrscht Wohlstand unter den Menschen,
und auch der Frieden ist zum Greifen nah. Beten wir dafür, daß er Wirklichkeit wird!
5 10
FABIAN DEMBSKI
PRAYER
Foto: Fabian Dembski
Einleitung
SHIH
施捷
COMPOSITION
10 m
alle Texte, Bilder und Grafiken: Fabian Dembski und Shih; außer:
Portraitfoto (Dembski): Herrmann Truong
audience
M 1:200
architectural design by Fabian Dembski for Shih‘s Prayer
100th anniversary Republic of China
10 m
祈福 史詩樂
祈福史詩樂
史詩樂
祈福
50
祈福 史詩樂
performance
performance
/ earthquake
/ earthquake
architectural design by Fabian Dembski for Shih‘s Prayer
100th anniversary Republic of China
祈福史詩樂
史詩樂
祈福
MM
1:200
1:200
祈福 史詩樂
architectural design by Fabian Dembski for Shih‘s Prayer
100th anniversary Republic of China
祈福
祈福史詩樂
史詩樂
祈福 史詩樂
祈福
祈福史詩樂
史詩樂
architectural design by Fabian Dembski for Shih‘s Prayer
100th anniversary Republic of China
祈福
祈福史詩樂
史詩樂
祈福 史詩樂
architectural design by Fabian Dembski for Shih‘s Prayer
100th anniversary Republic of China
祈福 史詩樂
performance / wind
architectural design by Fabian Dembski for Shih‘s Prayer
100th anniversary Republic of China
performance / taifun
performance / earthquake
祈福 史詩樂
祈福 史詩樂
architectural design by Fabian Dembski for Shih‘s Prayer
100th anniversary Republic of China
M 1:200
10 m
水社碼頭
日月潭
Sun Moon Lake
水社碼頭
polished my phrases meticulously and e-mailed her the result. —
The next day, only twenty minutes before the start of the performance, she approaches me and cries: ‘I didn’t receive the text!’
So I say: ‘Give me your iPad, I’ll write it down for you.’”
But not enough: a sudden downpour made a last-minute adaption of the concept necessary. But this in no way detracted from
the enormous impression -- and the Kaohsiung performance
the following night went according to plan, as reported by Dirk
Schümer of the F.A.Z. (in a text that cannot be quoted here for
legal reasons, www.faz.net/aktuell/reise/fern/taiwan-und-zumabschied-ein-laecheln-11567698.html) and by Dietmar Grieser
in the “Presse”: “Taiwan’s most venerable Symphony orchestra
met the task of translating Shih’s gracefully built score into a
powerful ode to liberty, democracy and international understanding; the 400 voices of the combined female and children’s
choirs competed with the solo part of vocalist Chang Hsin-Han,
especially flown in from Germany, in articulating the Prayer formulated in twelve world languages. […] And what has to be noted especially: on these two nights there was no room for either
祈福 史詩樂
祈福 史詩樂
祈福 史詩樂
祈福 史詩樂
祈福 史詩樂
祈福 史詩樂
different sceneries for Shih‘s Prayer
A Building as Musical Instrument
The whole could best be understood as a “music and spatial
installation whose motives -- space and time, power and powerlessness, violence and peace -- are not taken as opposites but
rather as mutually dependent upon each other. A humanitarian
‘message’ for freedom and world peace, free from any nationalist or party political tendencies,” as the conceptual paper of the
collaborating artists has it. And behind the scenes all responsible officials as well as the large group of performers worked
in the same direction -- in spite of not ideal rehearsal circumstances: the piece had its very first complete playing-through
only at the premiere at the Sun Moon Lake! But Shih remained
calm. “Doblinger’s managing director, Peter Pany, asked me:
How can you keep so cool? I answered: Stress? That was two
months ago. Today everything just has to keep running and to
work.” Although there were indeed some minor irritations only a
short time before; probably inevitably at such a mammoth project. “The presenter needed a text about my piece. So I sat down
at the computer in my hotel in the night before the premiere,
Seite 11
1010
mm
klang:echo
geführt vom jungen David Panzl am 9. Juni 2012 auf Schloss
Tegernsee, ist das jüngste in einer langen Reihe ausdrucksvoller
Solo- und Kammermusik, die für die Interpreten sowohl viel Freiheit als auch große Verantwortung bedeutet – eine besonders
anziehende, lohnende Verbindung.
the current vying for power of the two State parties Kuomintang and DPP or for the eternal skirmishes between Taiwan
and the People’s Republic: the 6,000 people at the Sun Moon
Lake and the 3,000 at Kaohsiung came from all strata of society and were, above anything else, open, curious, young.”
the Composer’s Calm
How well he can deal with the openness and curiosity of youth
Shih also proves as a teacher and as an ensemble leader.
Perhaps it is calm in general from which he draws his strength
for his music and from which the power of his music as such
might come -- also and because he personally can become
quite temperamental. “I am interested in the emotions triggered by the events, because these are most different depending on the individual and the state of mind,” he explains his
composer’s approach in an interview with Eva Heußel. “For example, I cannot and do not wish to describe musically the falling of rain, but rather the emotions triggered by it in a certain
case, with all its autonomous processes. This is, so to speak,
working with a magnifying glass, as one has to look really closely, to subtract the immediate emotion from that which only
forms the surface. Of course I am also formed by my origins
in this. I do not share the occidental frame of mind which develops a tree from a leaf, and the whole cosmos from tree; I
rather regard the leaf in all its detail, with its inner tensions,
with the movement of its cells.” This approach shows in his
large-scale works such as Prayer as well as in smaller-scaled
or unorthodox work: Ein Takt for six percussions and one percussionist, premiered by the young percussionist David Panzl
on June 9, 2012 at the Tegernsee palace, is the youngest
member in a long row of expressive solo and chamber compositions giving the performers both much freedom and great
responsibility -- an especially attractive combination.
Seite 12
klang:splitter
Friedrich Cerha
wurde für sein Lebenswerk mit dem Internationalen Ernst von
Siemens Musikpreis 2012 ausgezeichnet. Vorrangig Komponist,
sodann Dirigent, Organisator, Lehrer und Musikwissenschaftler,
beweist Cerha mit seinen Werken nach wie vor „ungebrochene
Schaffenskraft und schöpferische Neugier“ sowie die „Aktualität
seiner Musik und ihrer fast physischen, klanglichen und emotionalen Sogwirkung“, wie es in der Begründung der Jury hieß. Der
mit 200.000 Euro dotierte Preis wird Cerha am 22. Juni 2012 im
Münchner Cuvilliés-Theater vom Präsidenten der Bayerischen
Akademie der Schönen Künste überreicht.
Bernd Richard Deutsch
wurde beim mit umgerechnet rund 12.000 Euro dotierten und
seit 1997 bestehenden Takemitsu-Kompositionswettbewerb in
Tokio für sein Orchesterwerk „subliminal“ mit dem zweiten Preis
ausgezeichnet. Deutsch ist damit der erste österreichische Finalist seit Bestehen des von Toru Takemitsu 1997 ins Leben gerufenen Wettbewerbs, zu dem diesmal 120 Kompositionen aus aller Welt eingereicht worden waren; die Werke der vier Finalisten
wurden am 20. Jänner vom Tokyo Philharmonic Orchestra unter
Kazuki Yamada uraufgeführt. In der Jury-Begründung lobte der
alleinige Juror Salvatore Sciarrino bei Bernd Richard Deutsch
insbesondere den „expert use of the orchestra“ und sprach von
einem an Berg und Mahler erinnernden „tempest of various music forms“.
Gerald Resch
ist der Gewinner des TONALi12 Kompositionspreises, bei dem
er die Jury unter der Schirmherrschaft von Sofia Gubaidulina mit
„al fresco“ für Violoncello solo überzeugte. Der Preis umfasst neben einer Prämie von 2.000 Euro u. a. auch die Verwendung
als Vorrunden-Pflichtstück beim TONALi-Wettbewerb sowie die
Aufführung durch den Sieger oder die Siegerin am Finalabend.
Thomas Daniel Schlee
wurde vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und
Kunst ausgezeichnet. Die Überreichung des Dekretes und der
Insignien an den Komponisten, Organisten und Kulturmanager
(Schlee ist seit 2004 Intendant des Festivals Carinthischer Sommer) fand am 27. März 2012 im Herrensaal des Palais Niederösterreich statt.
Erich Zeisl
Unter dem Titel „Ein unvollendetes Leben“ schuf der vielseitige
österreichische Filmemacher Herbert Krill ein bewegendes Porträt von Leben und Werk des Komponisten Erich Zeisl, das am
8. Mai im Literaturhaus Wien erstmals gezeigt und von einer
Podiumsdiskussion (u. a. mit Barbara Zeisl Schoenberg, der ZeislBiographin Karin Wagner und dem Regisseur) begleitet wurde.
Außerdem erinnern in der Wiener Leopoldstadt neue „Steine
der Erinnerung“ an Zeisls Vater und Stiefmutter. Mittlerweile hat
der WDR den Film auch erstmals im Fernsehen ausgestrahlt (21.
Mai) – weitere Station werden hoffentlich übernehmen.
klang:prisma
Die Operette lebt!
Wie ein oft totgesagtes Genre im In- und ausland
florieren kann
Von Renate Publig
Foto: Gerhard Ringhofer, Konservatorium Wien Privatuniversität
Die bereits totgesagte Operette lebt: In einer Ausstellung im
Wiener Theatermuseum, in einem Forschungsschwerpunkt in
der Konservatorium Wien Privatuniversität, auf größeren Bühnen, die sich dem Standardrepertoire widmen, und vor allem in
kleineren Häusern, die den Mut aufbringen, auch unbekannte
Perlen der Operettenwelt zu präsentieren.
Haben Sie jemals von Urschula gehört? Oder von Baron Trenck?
Es handelt sich um Werke von Hermann Dostal oder Felix Albini aus Doblingers umfangreichem Operettenarchiv, zu finden
neben bekannten Werken wie Der tapfere Soldat von Oscar
Straus oder C. M. Ziehrers Der Fremdenführer und natürlich
berühmten Stücken wie Ein Walzertraum oder Die lustige Witwe. Oft sind es nur noch Einzeltitel, die aus einem Gesamtwerk
übrig geblieben sind, wie „Wär es auch nichts als ein Traum vom
Glück“ aus Lehárs selten gespielter Operette Eva.
Operette in der Praxis
Während sich die großen Bühnen des Landes redlich um die Pflege der Klassiker bemühen – die Seefestspiele Mörbisch bringen
heuer die „Fledermaus“, die Wiener Volksoper eröffnet die nächste Spielsaison mit Ein Walzertraum --, kann man den Einsatz
der kleineren Theater nicht genug lobend erwähnen, Raritäten
zu bringen, wie beispielsweise das Stadttheater Baden, das unter anderem Nedbals Polenblut aufführte.
Über die Pionierleistung des Wiener Operettensommers, die
Wiener Erstaufführung von Joseph Beers Polnische Hochzeit
zu gestalten, berichteten wir in der letzten Ausgabe unserer
klang:punkte, das Theater an der Rott wird diese gesamte Produktion ab April 2013 auf die Bühne bringen. Ebenfalls Mut bewies Ulf Schirmer, der mit dem Münchner Rundfunkorchester
das Fürstenkind von Lehár bereits auf CD einspielte, bevor er
mit dieser Operette an der Oper Leipzig großen Erfolg feierte.
Wolfgang Dosch
Wolfgang Dosch und Charles Kalman mit dem Studiengang
Operette der Konservatorium Wien Privatuniversität
operetta’S aliVe!
Operetta, already written off, is alive: in an exhibit in Vienna’s
Theater Museum, in a scholarly focus of the Konservatorium
Wien Privatuniversität, on great stages which tend to standard repertoire, and most importantly, in smaller theaters
who present also unknown masterpieces of the operetta
world. Works are abundant, Doblinger’s substantial operetta archive alone contains not only well-known works like Der
tapfere Soldat (“The Brave Soldier”) by Oscar Straus, worldfamous pieces like The Merry Widow, but also unknown masterpieces like Urschula by Hermann Dostal.
While this country’s great stages are tireless in their efforts
for the classics one can hardly be praised enough for their
endeavor to perform rare masterworks. It was at the Schönbrunn Musiktheater that Herbert Mogg, born in 1927 in Vienna and deceased only recently in his adopted home Athens,
did, as an operetta conductor, exemplary work in retrieving
lost treasures. Mogg, connected to Doblinger not least as editor of Ziehrer’s Die Landstreicher, was the defining force as
operetta specialist of Vienna’s Raimund Theater. Wolfgang
Dosch, director of the operetta class at the Vienna Conservatory, recalls: “I have met Mogg as a managing director and
conductor who did research in the archives and whose approach always combined brains, heart and humor.”
We already reported the pioneering work of the Vienna Operetta Summer in producing Joseph Beer’s Polish Wedding
for the first time in Vienna in the last issue of our sound:files;
the Theater an der Rott will stage this entire production from
April 2013. Courageous, too, was Ulf Schirmer, who recorded
Lehár’s Fürstenkind with the Munich Radio Orchestra on CD
even before his hugely successful performance of this operetta at the Leipzig opera.
The new exhibition “World of Operetta -- Glamour, Stars and
Show Business” at the Vienna Theater Museum also focuses
Seite 13
klang:prisma
Operettenkapellmeister mit Herz, Hirn und Humor:
Herbert Mogg
Auch das Musiktheater Schönbrunn punktet mit weniger bekannten Werken wie Oskar Nedbals Winzerbraut. An diesem
Theater leistete Herbert Mogg, 1927 in Wien geboren und erst
kürzlich in seiner Wahlheimat Athen verstorben, als Operettenkapellmeister vorbildliche Ausgrabungsarbeit. Mogg, der mit
Doblinger nicht zuletzt als Bearbeiter von Ziehrers Die Landstreicher verbunden war und über viele Jahre als Operettenspezialist das Wiener Raimundtheater prägte, wechselte Ende
der 1980er Jahre nach München zum Staatsheater am Gärtnerplatz, wo die Uraufführung seiner Operette „Das Mädchen
vom Rialto“ stattfand. „Mit Herbert Mogg verliert die Musikwelt
einen der letzten Maestri, der die Operette ins Zentrum seines
Wirkens gestellt hatte“, meint Martin Turba, künstlerischer Leiter
des Musik Theater Schönbrunn. Auch Wolfgang Dosch, Leiter der
Universitätslehrgangs Operette an der Konservatorium Wien Privatuniversität erinnert sich: „Herbert Mogg hat mich als 19-Jährigen zu einem Vorsingen eingeladen und fürs Raimundtheater
als Papacoda in ‚Nacht in Venedig‘ engagiert. Ich habe Mogg
kennen gelernt als Intendanten und Dirigenten, der in Archiven
forscht und mit Hirn, Herz und Humor bei der Sache ist. Mogg
ist mir dann später wieder begegnet, unter anderem in Ziehrers
Landstreichern, das ich dreimal in meinem Leben gespielt habe,
in Köln unter Mogg selbst, dann in Linz und in Regensburg. Die
Aufnahmen, die Mogg zuletzt gemacht hat, sind ein reifes Alterswerk und zeigen, wie man mit Operette geschmackvoll umgeht.“
Auch heute gibt es Dirigenten wie Herbert Mogg, die sich um
die Operette bemühen. Dazu Dosch: „Rudolf Bibl ist ein grandioser Kapellmeister, der ‚weiß, wie’s geht‘! Dann gibt’s die nächste
Generation, Alfred Eschwé und Christian Pollack, an den Landestheatern sind gute Leute, in Graz beispielsweise Marius Burkert,
der jetzt Ein Walzertraum dirigiert hat. Oder in Baden Oliver
Ostermann, mit dem ich die Dollarprinzessin gemacht habe.“
on operetta. The curators, Marie-Theres Arnbom and Kevin Clarke, especially refer in their exhibition to the international popularity of the genre which transcended the boundaries of mere
operetta theaters by far, as can be seen in the Broadway and
Hollywood success of The Merry Widow.
The Vienna Conservatory (Konservatorium Wien Privatuniversität), as of today the only Central European institute to provide
Bachelor and Master programs in operetta, subsumes its emphasis on scholarship within the newly installed center for operetta studies under the title Operette KONS-erviert (“Operetta
CONS-ervates”). Operette KONS-erviert was inaugurated in the
Glass Hall of Vienna’s Musikverein with a Salon concert; the
audience was met with a sparkling wreath of well-known and
never-before-played melodies. Especially emphatic was the rediscovery of Joseph Beer, selections from The Prince of Shiraz,
Polish Wedding and Stradella in Venice being performed. The
current Summer term will see the world premieres of the Musical Operetta “Tea at Three” by Sebastian Brandmeir (music) and
Florian Stanek (libretto).
Wolfgang Dosch: “The interest of young performers is rising,
there is qualified new blood for operetta. These young people
could be supported even better if the theaters were a bit more
courageous in thinking beyond the canonized works of this genre and to make new discoveries!”
Operette beforscht
Mit dem Thema Operette beschäftigt sich auch die Ausstellung
„Welt der Operette – Glamour, Stars und Showbusiness“ im Wiener Theatermuseum. Die Kuratoren Marie-Theres Arnbom und
Kevin Clarke weisen in ihrer Ausstellung auf die internationale
Popularität des Genres hin, die weit über die Grenzen der Operettenbühnen ging, wie der Broadway- und Hollywooderfolg The
Merry Widow belegt. Die Konservatorium Wien Privatuniversität ist mittlerweile das einzige Institut in Mitteleuropa, das Bachelor- und Masterstudiengänge im Fach Operette anbietet, für
maximal acht bis zehn Studierende pro Jahr. „Im zweisemestrigen Lehrgang wird jedem Sänger sein persönliches Repertoire
gezeigt“, erläutert Wolfgang Dosch den Ausbildungsverlauf,
Konzipiert von PD Dr. Wolfgang Fuhrmann und Dr. Stefan Schmidl sowie
organisiert von Mag. Ursula Schmiedpeter, findet von 29. Juni bis 1. Juli 2012
die internationale Tagung „Die Operette und das Tragische“ im LehárSchlössl statt (Hackhofergasse 18, 1190 Wien), die von der Stadt Wien und
der Philologisch-kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien
gefördert wird. Dabei wird neben einer Reihe anderen Themen nicht nur
Oscar Straus’ Walzertraum von Helene Sommer, Wolfgang Fuhrmann und
Stefan Schmidl aus verschiedenen Richtungen aus beleuchtet, sondern beschäftigt sich etwa auch Wolfgang Dosch in seinem Vortrag „Joseph Beer –
Operette im inneren Exil“ mit Leben und Werk des außergewöhnlichen
Komponisten. Ein Konzert von Studierenden aus Doschs Operettenklasse
an der Konservatorium Wien Privatuniversität bietet den willkommenen
musikalischen Kontrapunkt zur wissenschaftlichen Aufarbeitung.
Die österreichische Erstaufführung der Polnischen Hochzeit beim Wiener
Operettensommer findet, wie angekündigt, am 19. Juli 2012 statt und steht
bis 1. August im Schlosspark Theresianum in Wien auf dem Programm.
Seite 14
klang:pädagogik
„von der frühen Operette wie zum Beispiel Offenbach, der sogenannten klassischen Operette mit den Komponisten Suppé,
Strauß, Millöcker etc., über die Jahrhundertwende mit Lehár,
Kálmán, Fall, Eysler oder Oscar Straus, bis zu beispielsweise
Robert Stolz. Dann gibt es Schwerpunkte, Jubiläen, die Namen
in Erinnerung bringen sollen. Schon Komponisten wie Stolz oder
Kálmán sind nicht mehr unbedingt im Bewusstsein der jungen
Studierenden!“
Operette KONS-erviert
Im Rahmen des heuer neu installierten Operettenforschungszentrums stellt die Konservatorium Wien Privatuniversität ihren
Forschungsschwerpunkt unter den Titel Operette KONS-erviert:
Künstlerisch-forschend und in wissenschaftlicher Auseinandersetzung beschäftigen sich Studierende und Lehrende aus den Bereichen Oper, Operette und Musikalisches Unterhaltungstheater
mit der Aufführungspraxis, der musikalischen Analyse und der kulturhistorischen Kontextualisierung des Genres Operette.
Eröffnet wurde Operette KONS-erviert am 18. April im Gläsernen Saal des Wiener Musivereins mit einem Salonkonzert, dem
Publikum erschloss sich ein sprühender Melodienreigen bekannter, aber auch noch nie gespielter Melodien. Mit Elan brachten
die Studierenden Operettenfiguren aus Lehárs Eva und Lustige
Witwe, Leo Falls „Kaiserin“ oder auch Oscar Straus’ Walzertraum
zum Leben. Besonders eingehend war die Beschäftigung mit der
Wiederentdeckung von Joseph Beer, es erklangen Ausschnitte aus
Der Prinz von Shiraz, Polnische Hochzeit sowie Stradella in Venedig. Zum Komponisten Beer existiert so gut wie keine Literatur -und wie war er als Mensch? Die Studierenden legten seiner Witwe
Hanna Beer einen Fragenkatalog vor; im Konzert wurden die Ergebnisse präsentiert. Eine besonders berührende Episode: Joseph
Beer verlor seine Familie im Konzentrationslager Auschwitz, das
letzte Lebenszeichen war eine Karte seines Vaters, der Beer, um
den Sohn nicht zu gefährden, als „lieber Freund“ ansprach. Die
Karte endet mit den Worten „Du bist meine große Liebe“. Im
Nachlass konnte ein Lied mit dem gleichen Titel entdeckt werden,
welches bei diesem Salonkonzert seine Uraufführung erlebte. Dieser Block endete mit einer weiteren Uraufführung eines Liedes
aus dem Nachlass, „Was am Dach die Spatzen pfeifen“.
Im zweiten Teil bewiesen Auszüge aus der Musicaloperette „Tee
um Drei“ aus der Feder der jungen Künstler Sebastian Brandmeir
(Musik) und Florian Stanek (Buch & Liedtexte), dass das Genre
noch quicklebendig ist. Bereits die Kostproben wurden vom Publikum heftig bejubelt, die gesamte Produktion erlebte im Konservatorium am 19. Mai ihre Uraufführung und war bis 23. Mai zu
sehen. Die szenische Produktion der Operette Ein Walzertraum
von Oscar Straus steht am Ende des zweiten Semesters, von 15.
bis 18. Juni 2012 im Theater an der Gumpendorfer Straße auf
dem Programm.
Die Oper sei am Sterben, die Operette gar schon tot – und dennoch, wenn auch Veranstalter über Besucherzahlen klagen, sind
die Säle und Häuser gut gefüllt. Dazu Wolfgang Dosch: „Das
Interesse junger Interpreten steigt, es gibt qualifizierten Operettennachwuchs. Er könnte stärker gefordert werden, wenn die
Musikdramaturgien der Theater mehr Mut hätten, über die kanonisierten Werke des Genres hinauszudenken und neue Entdeckungen zu machen!“
In aller Munde
Beatboxing für jeden – mit Lernen mittels Smartphone,
Website und Buch
Ein Schlagzeug allein mit Hilfe des Stimmapparats imitieren –
mit diesem Lehrgang schaffen es auch absolute Anfänger, die
erforderliche Technik Schritt für Schritt zu erlernen. Bei Doblinger
erschien im März das erste Lehrwerk zum Beatboxing: The Real
Beatbox School!
Das Autorenteam besteht aus einem Lehrer (Werner David
Wiechenthaler) und dem dreimaligen österreichischen Beatbox Staatsmeister im Teambewerb (Thomas Rieder), der mit der
„Massive Beats Crew“ 2009 den 3. Platz bei der Beatboxweltmeisterschaft in Berlin belegte. Gemeinsam erklären Rieder
und Wiechenthaler, wie man einzeln oder in der Gruppe ohne
Vorkenntnisse Beats produziert, zu welchen aktuellen Songs sie
passen, die beste Atemtechnik und wie Lehrer mit ihrer Klasse unterhaltsame Rhythmusspiele machen können. Dazu gibt
es separat ein Lehrerhandbuch zum exklusiven Download auf
www.music2print.at mit Stundenvorschlägen und Unterrichtsspielen. Die Hörbeispiele aus dem Buch finden sich auf der eigens entwickelten Homepage www.therealbeatboxschool.com.
Rieder und Wiechenthaler zeigen auf 128 Audio-Files, Videos
und Bonus-Tracks mit Beatbox-Profis vor, wie es geht. Mittels
QR-Codes können die Videos auch direkt mit dem Smartphone
abgerufen werden. Mit dieser innovativen Technik und einer eigens entwickelten Notation bringen Rieder und Wiechenthaler
den Spaß und Lerneffekt ihrer Workshops, die sie an Schulen
geben, zu Papier.
09 723 The Real Beatbox School
09 723-CD
09 724 Lehrerhandbuch
(nur digital über www.music2print.at erhältlich)
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klang:novitäten
Neuerscheinungen
zeitgenössischer Musik
aPOLLON MUSaGÈTe: A Multitude of Shades für Streichquartett
Das Apollon-Musagète-Quartett, das die Pop-Künstlerin Tori
Amos auf ihrer Welttournee 2011 begleitete, schrieb zu dem Anlass dieses äußerst publikumswirksame Werk, das sowohl zeitgenössische Elemente als auch Pop-Rhythmen, ein polnisches Kirchenlied und einen Irish Jig enthält. (Video auf www.youtube.com)
„Tori Amos verließ die Bühne, nicht jedoch ohne vorher anzukündigen, dass Apollon Musagete zurückkommen würde um ein
selbstkomponiertes Stück zu spielen. Die wuchernde Klangkulisse, die sie entfesselten, reist zwischen Taktwechsel und Genrewechsel, obwohl ein Jig gegen Ende die schottischen Zuhörer
zum rhythmischen Mitklatschen mitreißt. Diese vier Musiker
sind ganz einfach unglaublich …“ (Kirstin Lynn, http://entertainment.stv.tv, 7. November 2011)
Bestellnr.: 36 101
rainer BIScHOF: Pierrot für Flöte solo
Bestellnr.: 35 037
Gregor HaNKe: Suite für Orgel
Bei der Komposition dieser liturgischen Suite ließ sich der Komponist von der Dramaturgie des Mess-Propriums leiten. Die
Aufführung ist sowohl im Rahmen des Gottesdienstes als auch
konzertant möglich.
Bestellnr.: 02 480
eugene HarTZeLL: Horn Trio „A Little Light Music”
für Horn in F, Violine und Klavier (1995)
Auf raffinierte Art und Weise kombiniert der aus den USA stammende Komponist in diesem Werk Jazz-Elemente mit Kompositionstechniken der zweiten Wiener Schule.
Bestellnr.: 07 371
Josef Maria HOrVaTH: Sonata Piccola für Orgel mit zwei Manualen und Pedal
Trio I (Canone) / Trio II (Aria) / Fughetta per Man. e Ped. / Trio
III (Pavana)
Bestellnr.: 02 458
Heinz KraTOcHWIL: Passion nach dem Matthäus- und LukasEvangelium op. 170
ergänzt durch Texte von Sigrid Schweiger und Choräle aus den
Passionen von J. S. Bach für 2 Sprecher, 2-5 Bass-Soli, gemischten
Chor, Streichquartett und Streichorchester
Anfangs als Stimmungsmusik zum gelesenen Passionstext und
zu den Bachschen Chorälen erdacht, entwickelte sich das Werk
in mehreren Stufen bis zu einer durchgehenden und vielschichtigen Vertonung der Passion Christi. Anders als bei Bach wird
der Evangelienbericht schlicht von einem Sprecher vorgetragen;
der emotionelle Kommentar, meditative Texte, wird – aus heutiger, moderner Sicht -- ebenfalls gesprochen. Aus dem Streichorchester löst sich als klanglicher Lichtglanz für die Worte Christi
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ein solistisches Streichquartett heraus.
Bestellnr.: 46 092 (Partitur, Stimmenset, Chorpartitur)
Peter Jan MarTHÉ: erdwärtsmesse – Gemeindeversion für
Gemeindegesang, gemischten Chor, 2 Trompeten, 2 Posaunen
und Orgel
Die große Resonanz auf die 2008 uraufgeführte Messe hat zu
vielen Anfragen an den Komponisten geführt, die aufwendige
Partitur in eine Fassung für kleinere Gemeinden umzuarbeiten.
In der „erdwärtsmesse“ wird der Gemeinde eine tragende Rolle
zugeteilt; musikalisches „Herzstück“ sind acht einfache Gesänge, die alle Feiernden mitsingen können und sollen.
Bestellnr.: 46 093 (Partitur, Stimmen, Chorpartitur)
ON THe LIGHTer SIde
Eine neue Serie für Klavier mit einfachen, kurzen, stilistisch abwechslungsreichen Stücken mit „Wohlfühl-Faktor“:
Johannes BeraUer: Artful Musical Moments
Berauer komponierte in seinem persönlichen „Mikrokosmos“
Musik, die Elemente aus Jazz und zeitgenössischer Klassik verbinden.
Bestellnr.: 01 439
Michael PUBLIG: Chillin‘ with jazzy Feel Good Songs
Jazz-, Blues- und Latin-Stücke, die authentisch und voll klingen,
aber aufs Wesentliche reduziert wurden und somit leicht zu spielen sind.
Bestellnr.: 01 438
Monika STadLer: Music from an imaginary Garden
Ihre Musik verbindet in ihrer persönlichen musikalischen Handschrift Elemente des Jazz, der Klassik, World- , Folk- und Improvisationsmusik miteinander.
Bestellnr.: 01 440
.
.
.
Manfred PerGer: Drei Choralfantasien für Orgel
Ein Danklied sei dem Herrn / Schönster Herr Jesus / Glorwürd‘ge
Königin
Bestellnr.: 02 479
Peter PLaNYaVSKY: Ad te levavi für Orgel
„Ad te levavi animam meam“ sind die Anfangsworte des Introitus zum ersten Adventsonntag. Die gregorianische Melodie bildet den Ausgangspunkt dieser Orgelparaphrase.
Bestellnr.: 02 454
Mathias rÜeGG: Kadenzurlaub für Posaune, Vibraphon und
Klavier
Der spezifische Bläser-Sound verhalf (neben Rhythmik und Phrasierung) dem Jazz zu seinem Siegeszug – das ca. 1900 erfundene Posaunen-Glissando beeindruckte auch zeitgenössische
Komponisten wie Ravel, Strawinsky, bis Schönberg. Während
man in der Klassik Klangideale erreichen wollte, suchte man
im Jazz nach einem individuellen Sound. Das Stück kann mit
klassischem Klang oder jazzig gespielt werden.
Bestellnr.: 35 772
Mathias rÜeGG: untitled but lovely für Oboe und Klavier
Nach einer längeren Komponier-Pause bekam mathias rüegg
1994 vom französischen Klarinettisten Michel Portal einen Auftrag samt einigen Skizzen als Grundlage. Diese Akkordfolgen
und Melodien regten ihn an, verstärkt klassische Kammermusik zu schreiben, das erste Stück war „untitled but lovely“ und
baut auf Portals lyrisch-sangbarem Anfangsmotiv auf – rüeggs
einziges Stück, in dem Rhythmik und Phrasierung nur eine untergeordnete Rolle spielen und das daher hundertprozentig „klassisch“ interpretiert werden kann (aber nicht muss).
Bestellnr.: 05 266
Mathias rÜeGG: veni, vidi, vici für Viola und Klavier
Für die oft „gemobbte“ Bratsche, dieses geheimnisvolle Instrument mit seinem einzigartigen und unverwechselbaren Klang,
vor allem in er untersten Oktave, hat mathias rüegg eine besondere Vorliebe. Der Titel Veni, Vidi, Vici stammt von der serbischen, in Wien lebenden Bratschistin Jelena Poprzan, der das
Stück auch gewidmet ist. Ein klares Statement einer jungen Wilden, die ihrem Instrument – oft auch kombiniert mit ihrer Stimme -- Außergewöhnliches entlockt.
Bestellnr.: 03 596
Thomas daniel ScHLee: Tränen. Neun Wiener Tänze für Klavier op. 73
Anklänge an Tanzmusik, Blicke auf Gestalten, die im Laufe des
Lebens vorbeiziehen, auf Stätten und Viertel meines Wiens, Blicke durch den Schleier von Tränen des Gedenkens, der Gegenwart und der Segenswünsche. (T. D. Schlee)
Bestellnr.: 01 679
Helmut ScHMIdINGer: Sechs Bagatellen für Klavier vierhändig
Die sechs Miniaturen sind sowohl in der Wahl der musikalischen
Form als auch der Satzbezeichnung als Hommage an Beethoven
zu verstehen und basieren auf den Tonbuchstaben aus dessen
Namen.
Bestellnr.: 01 845
stellt werden, sollten diese auf Spieler aufgeteilt werden, die den
jeweiligen Ansprüchen gewachsen sind, wobei im Sinne eines
Teamworks bei einem Konzert etwa auch der Lehrer sich mit
dem Abschlussstück (Nr. 7) beteiligen kann. Selbstverständlich
können die sieben Sätze auch von einem Schüler dargeboten
werden. (Erich Urbanner)
Bestellnr.: 01 674
Gernot WOLFGaNG: Quiet Time für Viola und Klavier
Der Titel dieses fünfminütigen Duos sagt alles über dessen musikalischen Charakter aus. Es besteht zwar ein spürbarer Drang
nach vorne, aber die Komposition steuert in keiner Phase auf
einen großen Höhepunkt hin. Die allgemeine Grundstimmung
ist diejenige von In-sich-Gehen, Wärme und Versonnenheit. Zeitweise schwebt die Violastimme scheinbar schwerelos über der
sparsamen Klavierbegleitung. Doppelgriffe -- unter Verwendung
leerer Saiten -- sowie Glissandi erzeugen einen Hauch von „Americana“. Die Komposition hinterlässt einen Nachklang von Innigkeit, Nachdenklichkeit. (Gernot Wolfgang)
Bestellnr.: 03 595
Gernot WOLFGaNG: Still Waters für Klavier
„Gernot Wolfgang‘s Still Waters felt a little like ‚Schoenberg
meets Bill Evans.‘ The score is interesting in the thickness of its
textures and its darkish sonorities.“
(Mark Swed, LOS ANGELES TIMES, 29. September 2010)
Still Waters entwickelt sich aus einem aus zwei Noten bestehenden Motiv, welches im Laufe des Stückes immer wieder in
verschiedensten Harmonisierungen und Lagen auftritt. In programmatischer Hinsicht beschreibt die Komposition einen stillen Waldsee. Von Zeit zu Zeit „stören“ Naturereignisse die glasartige Oberfläche des Sees – eine leichte Brise, ein steigender
Fisch, das Landen und Abheben von Schwimmvögeln, ein von
einem Baum am Ufer fallender Zapfen … (Gernot Wolfgang)
Bestellnr.: 01 680
erich UrBaNNer: Sieben Klavierstücke für Fortgeschrittene
Cantabile / Marcato / Andante con moto / Giusto / Scherzando /
Con spirito / Espressivo e rubato
Wie die Charakterbezeichnungen der sieben Sätze verraten,
soll dem Lernenden eine Reihe von musikalischen Aufgaben
angeboten werden, sich sowohl technisch als auch im lyrischen
Bereich durch Anschlagskultur den Anforderungen zu stellen.
Die Komposition soll in kurzen übersichtlichen Formmodellen
unterschiedliche Charaktere vermitteln. Sie ist in erster Linie
als Beitrag für junge Lernende an Musikschulen gedacht. Da
im Ablauf der einzelnen Sätze zunehmende Anforderungen geSeite 17
klang:träger
Neue CDs
Horst eBeNHÖH
Sonatine für Violoncello und
Klavier op. 17/1
Heinz KraTOcHWIL
Fantasie für Violoncello und
Klavier op. 124
Wolfram WaGNer
Arioso für Violoncello und
Klavier (+ Publig, Heher,
Weiss, Purgina, Sommer, Baksa u.a.)
Ursula Erhart-Schwertmann – Violoncello, Edda Andrea Graf – Klavier
CD „Neue Kammermusik aus Niederösterreich“, Rich Art Records RA 12006
Peter PLaNYaVSKY
Toccata alla Rumba für Orgel
(+ Bach, Eben, Duruflé u.a.)
Carla Edwards – Orgel
CD „Homage“– Carla Edwards,
Organist, Raven OAR-918
„Highly recommended for
organ music fans who like to
sample different instruments
from around the world, and
also for its variety and perfect balance of old and new music,
sorted on the disc in a perfectly logical sequence.“ (Jean-Yves
Duperron – Classical Music Sentinel, June 2011)
Helmut ScHMIdINGer
„… schickt sich wahrscheinlich nicht in einem so ernsten Konzert“. Zehn Sätze aus „Leutnant Gustl“ von Arthur Schnitzler
für Violine, Violoncello und Klavier
„… was uns anrührt, dich und mich …“ Sieben Verhältnisse für
Violine und Klavier nach Versen von Rainer Maria Rilke
„… und haben fast die Sprache in der Fremde verloren.“ Fünf
Figuren für Violine und Violoncello
u. a. Altenberg Trio Wien; Ernst Kovacic – Violine und Mathilde
Hoursiangou – Klavier; Christian Altenburger – Violine und
Patrick Demenga – Violoncello
CD-Reihe „Komponisten im Portrait“ ORF Oberösterreich/OÖ
Komponistenbund, Studio Weinberg SW 010412-2
„Auf dieser CD sind vier instrumentale ‚Literaturvertonungen‘
dokumentiert, deren Inspirationsquellen von Rilkescher Liebeslyrik bis zur Weinregel des Dionysos reichen. Bei den kompositorischen Zugängen aller vier Werke steht nicht die Illustration
der Texte im Vordergrund, sondern immer wieder aufs Neue die
Lust, aus literarischem ‚Roh‘material musikalisches Material zu
gewinnen.“ (H. Schmidinger)
SHIH
Ein Takt (stygische Elegie) für
Klarinette und Klavier (+ Takemitsu, Hosokawa, Tan Dun u.a.)
VanessaHövelmann–Klarinette,
Deborah Rawlings – Klavier
CD „Neue Musik aus China und
Japan“, ambitus amb 96923
klang:daten
UraUFFÜHrUNGeN JUNI – deZeMBer 2012
SHIH: Ein Takt für sechs Schlagzeuge und einen Schlagwerker
David Panzl – Schlagzeug
09. Juni 2012 Schloss Tegernsee (D) (Podium für junge Solisten)
rainer BIScHOF: Il Cantico di Frate Sole für Tenor und Klaviertrio
Daniel Johannsen – Tenor, Jess-Trio
August 2012 Mürzzuschlag (Sommermatineen des Jess-Trios)
Gerald reScH: Streichquartett
Ensemble Lux
September 2012 New York, Austrian Cultural Forum
Gernot WOLFGaNG: Passage to Vienna für Klaviertrio
Saguaro Trio
14. September 2012 Wilmington, CA (USA), L. A. Harbor College
Seite 18
Helmut ScHMIdINGer: „… für den, der heimlich lauschet“ –
Kammermusik für Klavier und Orchester
Clemens Zeilinger – Klavier, Ensemble Karussell
16. September 2012 Linz, Brucknerhaus
(Internationales Brucknerfest)
Wolfram WaGNer: Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier
Ensemble TRIS
27. September 2012 London, Austrian Cultural Forum
Michael radULeScU: Soliloquia (Monologue) für Singstimme
mit zwei hängenden Becken
Pia Rose Hansen – Sopran
21. Oktober 2012 Porrentruy (CH)
klang:daten
Geburts- und gedenktage
2012
01. 06.: Konstantin WECKER 65
08. 06.: Alfred UHL 20. Todestag
18. 06.: Robert FREUND 80
19. 06.: Otto STROBL 85
20. 06.: Rainer BISCHOF 65
11. 07.: Josef DICHLER 100 (gest. 1993)
04. 09.: Karl Heinz FÜSSL 20. Todestag
22. 09.: Franz SCHÖGGL 30. Todestag
28. 09.: Wolfram WAGNER 50
30. 09.: Robert SCHOLLUM 25. Todestag
26. 10.: Karl ETTI 100 (gest. 1996)
15. 11.: Rudolf MALARIC 25. Todestag
16. 11.: Rudolf HINTERDORFER 65
23. 11.: Josef BEER 25. Todestag
30. 11.: Hans Erich APOSTEL 40. Todestag
08. 12.: Mathias RÜEGG 60
29. 12.: Klaus HOCHMANN 80 (gest. 1998)
2013
03. 01.: Heinz Karl GRUBER 70
06. 01.: Heinz NEUBRAND 15. Todestag
11. 01.: Ludwig NUSSBICHLER 50
12. 01.: Peter ANDROSCH 50
28. 01.: Günther MITTERGRADNEGGER 90 (+ 1992)
16. 02.: Fridolin DALLINGER 80
19. 02.: Monika STADLER 50
23. 02.: Heinz KRATOCHWIL 80 (gest. 1995)
26. 03.: Josef DICHLER 20. Todestag
06. 04.: Ernst Ludwig URAY 25. Todestag
07. 04.: Cesar BRESGEN 25. Todestag
26. 04.: Norbert SPRONGL 30. Todestag
15. 05.: Joseph KRONSTEINER 25. Todestag
05. 06.: Friedrich WILDGANS 100 (gest. 1965)
06. 06.: Ferdinand WEISS 80
19. 06.: Michael RADULESCU 70
09. 07.: Heinrich GATTERMEYER 90
25. 07.: Hans Ulrich STAEPS 25. Todestag
26. 07.: Hans HASELBÖCK 85
15. 08.: Hermann LEOPOLDI 125 (gest. 1959)
22. 08.: Robert SCHOLLUM 100 (gest. 1987)
29. 08.: Hermann NITSCH 75
15. 09.: Anton HEILLER 90 (gest. 1979)
17. 09.: Gerhard TRACK 70
18. 09.: Rita UEDA 50
26. 09.: Augustinus Franz KROPFREITER 10. Todestag
14. 10.: Ernst Ludwig LEITNER 70
16. 10.: Cesar BRESGEN 100 (gest. 1988)
21. 10.: Martin KLASCHKA 50
31. 10.: Erich ROMANOVSKY 20. Todestag
22. 11.: Ulrich KÜCHL 70
19. 12.: Erich EDER DE LASTRA 80
24. 12.: Klaus HOCHMANN 15 Todestag
Vorschau (in Auszügen):
2014
16. 01.: Josef Friedrich DOPPELBAUER 25. Todestag
23. 01.: Alexander MÜLLENBACH 65
26. 01.: Ernst KÖLZ 85
11. 02.: Franz SCHMIDT 75. Todestag
19. 02.: Waldemar BLOCH 30. Todestag
25. 02.: Michael AMANN 50
27. 02.: Heimo ERBSE 90 (gest. 2005)
21. 03.: Karl Heinz FÜSSL 90 (gest. 1992)
22. 03.: Tristan SCHULZE 50
03. 09.: Joseph MARX 50. Todestag
09. 11.: Egon WELLESZ 40. Todestag
2015
08. 02.: Helmut EDER 10. Todestag
02. 04.: Heinz KRATOCHWIL 20. Todestag
04. 04.: Fritz LEITERMEYER 90 (gest. 2006)
20. 04.: Eugene HARTZELL 15. Todestag
05. 05.: Gerald RESCH 40
12. 05.: Marcel RUBIN 20. Todestag
16. 05.: Horst EBENHÖH 85
04. 06.: Alfred PRINZ 85
06. 06.: Wolfgang SEIERL 60
18. 06.: Herbert PAULMICHL 80
24. 06.: Hans KANN 10. Todestag
25. 06.: Kurt SCHWERTSIK 80
31. 07.: Martin BJELIK 75
22. 09.: Heimo ERBSE 10. Todestag
22. 09.: Franz SALMHOFER 40. Todestag
07. 11.: Friedrich WILDGANS 50. Todestag
07. 11.: Herbert LAUERMANN 60
14. 11.: Jenö TAKÁCS 10. Todestag
29. 11.: SHIH 65
30. 11.: Gerhard SCHEDL 15. Todestag
22. 12.: Thomas Christian DAVID 90 (gest. 2006)
26. 12.: Paul KONT 15. Todestag
Komplette Listen der Geburts- und Gedenktage der
Doblinger-Komponisten finden Sie unter www.doblinger-musikverlag.at -> Komponisten -> Gedenktage!
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