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34 | Frühjahr 12 klan punkte sound:files :focus MarKUS LeHMaNN-HOrN: WOYZecK 2.0 :echo cHrISTIaN OFeNBaUer HeLMUT ScHMIdINGer SHIH :prisma OPereTTe LeBT! :pädagogik BeaTBOXING Jennifer Davison (Klara) und Johann Leutgeb (Georg) Foto: Armin Bardel Doblinger Verlagsnachrichten d Bruckner_Ins_4c_184brx126_RZ 10.05.12 08:39 Seite 1 Internationale Bruckner-Gesellschaft • Österreichische Nationalbibliothek Neue Bruckner Edition unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker EDITIONSLEITUNG: Paul Hawkshaw • Thomas Leibnitz • Andreas Lindner • Angela Pachovsky • Thomas Röder Die Gesamtausgabe der Werke von Anton Bruckner steht mittlerweile in einer über 80-jährigen Tradition. Ein Pionierwerk zum Anfang, ließen bis in allerjüngste Zeit durchgeführte Revisionen im Abgleich mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen die Ausgabe heranreifen. Um nun über 30 Jahre intensiver Bruckner-Forschung in das Langzeitunternehmen Gesamtausgabe einzubinden, werden die Bände im Rahmen einer Neuausgabe auf den aktuellen Stand der Forschung gebracht und erhalten ein einheitliches Erscheinungsbild. Gleichzeitig sollen die Ausgaben in verstärktem Ausmaß aufführungspraktische Aspekte berücksichtigen, wobei die Nachvollziehbarkeit editorischer Zusätze für den Benützer oberste Priorität hat. Ein aus Bruckner-Experten und editorisch versierten Fachleuten gebildetes Editionsleitungsteam erarbeitet einheitliche Editionsrichtlinien nach heutigen Erkenntnissen. Die einzelnen Bände werden durch international renommierte Bruckner-Spezialisten herausgegeben. Die ❖ ❖ ❖ ❖ ❖ ❖ wichtigsten Merkmale im Überblick: Alle Bände in Vollpartitur (Dirigierpartituren und Studienpartituren) Jeder Band mit ausführlichem Vorwort in Deutsch und Englisch Notenbild nach modernen Standards Jeder Band mit Editionsbericht mit den wesentlichen philologischen Informationen Ausgaben auf dem neuesten Stand der Forschung nach zeitgemäßen Editionskriterien Ergänzende und weiterführende Informationen im World Wide Web Als Erscheinungstermin für die erste Partitur ist 2012 vorgesehen. M U S I KW I S S E N S C H A F T LI C H E R V E R LAG W I E N www.mwv.at Johannes Berauer Rainer Bischof Bernd Richard Deutsch Johanna Doderer Peter Planyavsky Mathias Rüegg Helmut Schmidinger Tristan Schulze Erich Urbanner Wolfram Wagner Homage to Franz Liszt for Piano 01 684 JOHANNES BERAUER RAINER BISCHOF BERND RICHARD DEUTSCH JOHANNA DODERER PETER PLANYAVSKY MATHIAS RÜEGG HELMUT SCHMIDINGER TRISTAN SCHULZE ERICH URBANNER WOLFRAM WAGNER Homage to Franz Liszt FOR PIANO Doblinger 01 684 www.doblinger.at d Doblinger inhalt klang:focus ausdrucksstarker Psychothriller Woyzeck 2.0 – Traumfalle von M. Lehmann-Horn ... Seite 4 klang:echo echos aus dem Mythos Christian Ofenbauers Kommt Sirenen klagt ........... Seite 7 Zwischen-Töne Helmut Schmidingers Between thin slices .............. Seite 9 ruhe und große emotion cONTeNTS Shih, sein Monumentalwerk Gebet und die Intimität der Klänge ........................................................ Seite 10 sound:focus klang:auszeichnung Markus Lehmann-Horn's Woyzeck 2.0 ............... Page 6 Förderung dem Förderer sound:echo Doblinger erhält den Bank Austria Kunstpreis ......... Seite 8 klang:splitter ..................................................................... Seite 12 expressive, independent Psycho Thriller echoes from Myth Christian Ofenbauer‘s Kommt Sirenen klagt ... Page 7 calm and Great emotion klang:prisma Shih, his monumental Prayer and the Intimacy die Operette lebt! of Sounds ..................................................................Page 10 Wie ein oft totgesagtes Genre im In- und Ausland florieren kann .................................................. Seite 13 sound:award Supporting the Supporter klang:pädagogik Doblinger receives Bank Austria Art Award ...... Page 9 In aller Munde Beatboxing lernen mittels Smartphone, Website und Lehrbuch ............................................................................ Seite 15 sound:prisma klang:novitäten ................................................................. Seite 16 sound:novelties ..................................................... Page 16 klang:träger ....................................................................... Seite 18 sound:carriers ....................................................... Page 18 klang:daten ........................................................................ Seite 18 sound:dates ........................................................... Page 18 Operetta’s alive! .................................................. Page 13 Impressum klang:punkte 34 (99 534), unverkäufliche Promotion-Zeitschrift des Musikverlags Doblinger: Musikverlag Doblinger, Dorotheergasse 10, A-1010 Wien. Redaktion: Mag. Walter Weidringer. Für den Inhalt verantwortlich: Dir. Peter Pany. Beiträge von Mag. Claudia Böckle, Katharina Knessl, Renate Publig M. A., Mag. Walter Weidringer. Englische Übersetzung: Mag. Nicolas Radulescu. Layout: Mira Valenta. Erscheinungsweise: Zweimal jährlich, jeweils Frühjahr und Herbst. Für weitere Informationen: INFO-Doblinger, Postfach 882, A-1011 Wien, Telefon: +43 1 515 03-0, Telefax: + 43 1 515 03-51, [email protected], www.doblinger-musikverlag.at klang:focus Ausdrucksstarker Psychothriller „Woyzeck 2.0 – Traumfalle“ von Markus Lehmann-Horn, das Siegerwerk des Gerhard Schedl Musiktheaterpreises, riss Publikum und Kritik bei der Uraufführung durch die Neue Oper Wien zu Begeisterungsstürmen hin. „Gespür für das Musiktheater“ Im Mai 2009 kam es dann zur Ausschreibung des Gerhard Schedl Musiktheaterpreises durch die BNP Paribas Stiftung, den Musikverlag Doblinger und die Neue Oper Wien: In Anerkennung der musikdramatischen Leistungen des österreichischen Komponisten Gerhard Schedl (1957–2000) richtete sich dieser Wettbewerb an ein Team aus LibrettistIn und KomponistIn. Die Einsendungen hatten neben dem kompletten Libretto in Rohfassung zumindest acht Minuten der Musik zu enthalten, zu gewinnen war ein Preisgeld von 25.000 Euro, die Herausgabe durch Doblinger und die Uraufführung durch die Neue Oper Wien. Die Resonanz war enorm: Mehr als 60 Projekte wurden eingereicht, darunter von Künstlern aus Europa, Südamerika, Australien, Japan, Singapur, Russland und den USA. Bei der prominent besetzten Jury (bestehend aus den Regisseuren Johannes Erath und Christian Gangneron, dem Komponisten Detlev Glanert, dem Librettisten Paul Griffiths, Hannes Heher vom ÖKB, den Dirigenten Peter Keuschnig und Walter Kobéra, den Intendanten Hans Landesmann und Birgit Meyer sowie Angela Pachovsky Seite 4 von Doblinger) konnte sich Lehmann-Horn als Komponist und Librettist in Personalunion mit seinem damals noch unter dem Arbeitstitel „Bruder Woyzeck – Traumfalle“ firmierenden Projekt durchsetzen: „Nicht nur das spannende, dramaturgisch und sprachlich hervorragend gearbeitete Libretto, sondern auch der faszinierende Partiturausschnitt haben die Jury begeistert und überzeugt“, hieß es in der Begründung. „Markus LehmannHorns Kompositionsstil zeugt von einem Gespür für das Musiktheater, nicht zuletzt aufgrund seiner umsichtigen Führung der Vokalstimmen.“ „Psychothriller“ mit „ausdrucksstarker Musik“ Wichtiger als Preise und Auszeichnungen (für sein Schlagzeugkonzert Rot … konnte Lehmann-Horn den im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals 2011 ausgelobten und mit 20.000 Euro dotierten Paul-Hindemith-Preis erringen) sind für Komponisten freilich Aufführungen – und am 17. April 2012 war es endlich so weit: Inszeniert von Alexander Medem und in der Ausstattung durch Gilles Gubelmann ging unter der musikalischen Leitung von Walter Kobéra in der Wiener Kammeroper die Uraufführung von Woyzeck 2.0 – Traumfalle über die Bühne, die von Publikum und Presse gleichermaßen begeistert aufgenommen wurde. „Nicht oft gelingt bei zeitgenössischem Musiktheater ein solch überzeugender Wurf“, resümiert etwa Harald Steiner in der Kleinen Zeitung und bezeichnet das Werk als „Psychothriller“ mit „ausdrucksstarker Musik“. „Die luftige, bläserdominierte Kammermusik behandelt die Singstimmen gut, ist mit Zwischenspielen und Ballungen dramaturgisch gut verteilt. Feinspitze können sich auf die Suche nach Zitaten von Alban Berg machen. Der Mörder Wozzeck stand aber nur der Geschichte Pate als Fortspinnung, musikalisch fand Lehmann-Horn seinen eigenen Weg“, urteilt eStro in den Salzburger Nachrichten. „Das Ensemble singt auf hohem Niveau, Klara ist bei Jennifer Davison in glänzenden lyrischen Händen. Und NeueOper-Wien-Chef wie -Dirigent Walter Kobéra und sein Amadeus Ensemble vermitteln profund, dass Komponist Markus LehmannHorn für atmosphärisch tragfähige Musik gesorgt hat, die punktuell Sinnlichkeit und Komplexität vereint“, urteilt Ljubiša Tošić im Standard. Bereits im vorangegangenen Einführungsgespräch habe der Komponist „einen entspannt-undogmatischen Zugang zur Stilpluralität der Gegenwart“ verraten, heißt es bei Lena Dražić in der Wiener Zeitung. „Dieser erwies sich auch in der Praxis: Lehmann-Horn kombiniert in Woyzeck 2.0 zwanglos verschiedene musikalische Idiome – vom Berg-Zitaten über den Jazz bis hin zum absichtsvoll anachronistischen Dur-Dreiklang – und bedient sich zu illustrativen Zwecken gekonnt klangfarblicher Mittel, die vom amadeus ensemble wien eindrucksvoll umgesetzt wurden.“ Fotos: Armi Bardel Er habe eine konkrete Geschichte erzählen und sich nicht in Reflexionen jenseits einer greifbaren Handlung erschöpfen wollen, die Entwicklung sollte eine große Fallhöhe der Hauptperson(en) zeigen und gleichzeitig sollte das Geschehen auch auf eine Ebene außerhalb verweisen: So erinnert sich Markus Lehmann-Horn an seine präzisen Vorstellungen bei der zweijährigen Suche nach einem geeigneten Opernstoff. Fündig wurde er schließlich bei der Novelle „Suchbild Woyzeck“ des deutschen Schriftstellers Michael Schneider – wobei Gerhilde Winbeck, die Frau seines Lehrers Heinz Winbeck, den 1977 in München geborenen Komponisten und vielfältig tätigen Musiker auf die Tauglichkeit des Buches hingewiesen hat. Vor dem Hintergrund des realen Theaterbetriebes mit seinen widerstreitenden, einander beeinflussenden Ebenen von Fiktion und Realität entwickelt darin die Schauspielerin Klara ein Verhältnis zu Georg, der eine Haftstrafe verbüßt und den sie als eine geschundene Kreatur à la Woyzeck wahrnimmt, wahrnehmen will: „Fasziniert und gerührt von der ‚Wahrhaftigkeit‘ Georgs, der seine Frau im Affekt erstochen hat“, erklärt Lehmann-Horn, „wird Klara zur Grenzgängerin zwischen zwei Welten: dem Kunstraum der Bühne und dem Schauplatz einer modernen Haftanstalt. Mit der Besessenheit des Traums inszeniert sie ihre Liebe, gibt sich der Illusion einer unbekannten Leidenschaft hin, verändert sich und entfernt sich immer weiter von ihrer bisherigen Kunstwelt und deren Protagonisten.“ Während rasch der Verdacht aufkeimt, dass es kein glückliches Ende geben kann, verstrickt sich Klara immer tiefer in ihre Passion … klang:focus „Modern und eigenständig“ Dominik Troger stellt auf operinwien.at fest: „Die Musik wird oft von sphärischen (Streicher-)klängen bestimmt, die sich mal träumerisch, mal prägnant ironisierend oder bedrohlich hin und her wenden, denen ein Akkordeon einige ungewohntere Klangfarben hinzugesellt, von einem Schlagwerk oft deutlich kontrastriert. Die Singstimmen sind meist so entwickelt, dass man sie – wie der Komponist im Einführungsgespräch zur Aufführung formulierte – ‚als Stimmen hören kann‘. Damit geht eine recht gute Textverständlichkeit einher. In wenigen Passagen wird dieser Grundsatz aufgegeben. […] Hier kippt der Part gleichsam ins Hysterische. Es gibt natürlich Zitate von Alban Berg. Gleich am Beginn hat Lehmann-Horn mit einer ‚Woyzeck Explosion‘ allerhand davon übereinander geschichtet. Aber es ist nicht so, dass sich Verbindungen zu Bergs Oper dem Zuhörer aufdrängen würden. Sie ist keine epigonale ‚Zweitversion‘, sondern in der Instrumentation und Spielweise durchaus ‚modern‘ und eigenständig konzipiert.“ Und Peter Dusek fasst im Online-„Merker“ zusammen: „Durchschlagender, großer Erfolg für die ‚Neue Oper Wien‘ von Walter Kobéra. Die Auftrags-Komposition des 35jährigen bayrischen Komponisten (und Film-Spezialisten) Markus Lehmann-Horn […] kommt beim Publikum gut an […] Die Neue Oper unter Walter Kobéra kann sich zur Stückwahl und professionellen Produktion gratulieren.“ eXpreSSiVe, inDepenDent pSYCHo tHriller a great Hit scored by markus lehmann-Horn’s “Woyzeck 2.0 – traumfalle” Composer Markus Lehmann-Horn, who was born in Munich in 1977, was the recipient of the 2009 Gerhard Schedl Music Award jointly sponsored by the BNP Paribas Foundation, the music publisher Doblinger and the Neue Oper Wien in commemoration of the achievements in music theater of Austrian composer Gerhard Schedl (1957–2000): Lehmann-Horn’s project after a novella by Michael Schneider (the composer being his own librettist), has been chosen by a prominent judging panel from more than 60 entries by composers from Europe, South America, Australia, Singapore, Russia and the USA. Before the backdrop of the theatrical world with its conflicting and mutually influencing spheres of fiction and reality actress Klara forms a relationship with Georg, who is serving a prison term and whom she idealizes to an oppressed creature like Woyzeck. The rude awakening is inevitable … Of course, performances are more important to a composer than prizes and awards (Lehmann-Horn won the 20,000 Euro Paul Hindemith Prize for his percussion concerto Rot …) – and on April 17th it finally took place: the world premiere of Woyzeck 2.0 – Traumfalle was staged in Vienna’s Kammeroper in a production directed by Alexander Medem, designed by Gilles Gubelmann and conducted by Walter Kobéra, and was enthusiastically received both by audience and press. “Such a convincing success is pretty rare in contemporary music theater”, writes the Kleine Zeitung: the work is a “psycho thriller” with Seite 6 “expressive music”. “The ethereal, wind-dominated chamber music is kind to the voices and is, with its interludes and culminations, very well deployed dramaturgically. Connoisseurs may look for quotations from Alban Berg. The murderer Wozzeck, however, was only the story’s ‘godfather’, Lehmann-Horn has found his own musical idiom”, wrote the Salzburger Nachrichten. The Wiener Zeitung reports a “relaxed and un-dogmatic approach to today’s plurality of styles”. “This was also shown in practice: Lehmann-Horn casually combines different musical idioms -- ranging from Berg quotations and jazz to intentionally anachronistic major chords -- and skillfully employs timbre effects for illustrative purposes.” The music is “often defined by ethereal (string) sounds which fluctuate, sometimes dreamily, sometimes with incisive irony; an accordion adding some less familiar timbres, percussion adding a frequently considerable contrast. […] Of course there are quotations from Alban Berg. Already at the beginning Lehmann-Horn has built entire strata of them in a ‘Woyzeck Explosion’. But it is not as if the listener would have all kinds of associations to Berg’s opera thrust upon him. This opera is not an epigonic ‘second version’, but ‘modern’ throughout in terms of instrumentation and playing technique, and independently conceived.” Peter Dusek recapitulates in the online “Merker”: “Resounding, great success […] The Neue Oper and Walter Kobéra can congratulate themselves on choosing this piece and on this highly professional production.” klang:echo Echos aus dem Mythos Foto: Chuang/Weixler christian Ofenbauers „Kommt Sirenen klagt“, interpretiert vom exxj Schon die 16. Folge der erfolgreichen Konzertreihe „Lauschergreifend live!“ war am 19. März im 3raum-anatomietheater zu erleben, bei der die Ö1-Redakteurin Ursula Strubinsky „kompetent durch diesen vom Österreichischen Komponistenbund und dem ensemble xx. jahrhundert organisierten Abend“ führte, wie Rainer Hauptmann auf komponistenbund.at berichtet. Auf dem Programm stand dabei Kommt Sirenen klagt, ein Werk, in dem Christian Ofenbauer sich 1998 erneut mit einem antiken Mythos beschäftigt hat: Tim Staffels Text nimmt Bezug auf jene schon bei Euripides literarisierte Version, in der die „echte” Helena durch Göttergunst nach Ägypten versetzt worden sei, Paris bloß ein Trugbild geraubt habe (das Gemetzel des Troischen Krieges erscheint dadurch allein als Erfüllung ungnädig harten Schicksals) und Menelaos seine wahre Gattin nach Troias Fall erst unter neuerlichen Entbehrungen habe suchen müssen. „Im wilden Außen, schwebend, senza espressivo“ lautet die typisch Ofenbauersche Vortragsbezeichnung, „matt, teilnahmslos“ habe die Sopranistin, hier Avelyn Francis, ihren Part vorzutragen, der nicht als Hauptstimme zu fungieren hat, sondern vom Instrumentalensemble aus Klarinette, Violine, Hammondorgel und Klavier dynamisch immer wieder zugedeckt wird. „Bezeichnend“ findet Hauptmann, „dass Ernst Bloch diese Geschichte benutzte, wenn er über Pessimismus sprach. Die Gattungsbezeichnung Motette, also mehrstimmiges Vokalwerk, mag bei nur einer Singstimme verwirrend wirken. Weil aber die Vokallinie völlig in die Instrumentallinien integriert ist und die Singstimme selbst wie ein Instrument behandelt wird, legt das Wort Motette das Gewicht auf die strenge, fast schon mathematisch präzise Mehrstimmigkeit und Architektur der Anlage. Das gesamte Werk wird bestimmt von einer verhaltenen Dynamik, die vom dreifachen Piano nicht über ein äußerst seltenes Mezzoforte hinausreicht. Die Anweisung ‚senza espressivo‘ verbietet jede ausladende Geste, die bewegende Geschichte wird distanziert, ohne Pathos oder subjektive Involviertheit, erzählt. Zu dieser Haltung passt auch das fahle Klangbild, welches das Netz aus feingliedrigen Begleitfloskeln erzeugt. Statt einer emotionalen Nacherzählung erwartet den Hörer mehr ein Bericht im Telegrammstil, anstatt großer Melodiebögen wird eine fragile Musik der Andeutung serviert. Die vielen anfangs indifferent wirkenden Einzelelemente fügen sich zu einem musikalischen Fluss, der über die vier Abschnitte des Werks immer weiter einer Geräuschhaftigkeit zusteuert. Die Behandlung des Texts folgt jener des musikalischen Materials: Er wird wiederholt durch Unterbrechungen auseinander gerissen, die sprachliche Logik wird der musikalischen Struktur untergeordnet.“ Das Publikum habe „großen Gefallen“ an der „mustergültig einstudierten“ Aufführung gefunden „und bedachte das ensemble xx. jahrhundert und seinen Dirigenten Peter Burwik mit viel Applaus.“ eCHoeS From mYtH Christian ofenbauer’s “Kommt Sirenen klagt” The 16th installment of the successful concert series “Lauschergreifend live!” in the 3raum-anatomietheater saw on March 19th a performance of Kommt Sirenen klagt, in which composer Christian Ofenbauer once again reflects on a myth from antiquity: Tim Staffel’s text refers to the version of the myth already made into literature by Euripides in which the “real” Helen has been transferred by the Gods to Egypt, Paris abducting only a phantasm and Menelaos having to search for his true wife only after the Fall of Troy and under new privations. The typically Ofenbauerian performance instruction “Im wilden Außen, schwebend, senza espressivo” (“in the wild outside, floating, senza espressivo”), the soprano “matt, teilnahmslos” (“languidly, apathetically”) singing her part, which is not a lead part, but again and again drowned out by the instrumental ensemble consisting of clarinet, violin, Hammond organ and piano. “The genre name motet, that is, a polyphonic vocal work, may confuse when used in context with only one vocal part. But since this vocal part is totally integrated into the instrumental parts, and since the voice itself is treated like an instrument the word ‘motet’ emphasizes the strict, almost mathematically precise polyphony and architecture of the structure. The entire work is marked by a subdued dynamic ranging from triple piano only to an extremely infrequent mezzo forte. The instruction ‘senza espressivo’ prohibits any expansive gesture, the moving story is told distantly, without pathos or subjective involvedness. This stance is well matched by the pale sonority which is formed by the network made up of filigree accompanying formulae. Instead of an emotional retelling of the story the listener is faced with a report in telegraph style, instead of great melodic phrases he is being served fragile music of insinuation. The many individual elements, initially sounding indifferent, meet in a melodic stream that approaches, throughout the four sections of the work, the border of noise. The text is treated similarly to the musical material: it is repeatedly torn apart by interruptions, the logic of the language is subordinated to the musical structure.” The audience is said to have “liked” the “exemplarily rehearsed” performance “very much” and “gave much applause to the ensemble xx. jahrhundert and its conductor, Peter Burwik.” klang:auszeichnung Förderung dem Förderer doblinger erhält den Bank austria Kunstpreis für die Jahresproduktion 2011 Der Bank Austria Kunstpreis 2011, der mit insgesamt 218.000 Euro höchstdotierte Kunstpreis Österreichs, wurde am 24. Februar 2012 im Rahmen einer Gala im Theater an der Josefstadt verliehen. Eine hochkarätige Jury, darunter Thomas Angyan (Intendant der Gesellschaft der Musikfreunde Wien), Sabine Breitwieser (Chefkuratorin im Museum of Modern Art, New York), Willibald Cernko (Vorstandsvorsitzender der Bank Austria -- im Bild rechts mit Doblinger-Geschäftsführer Peter Pany), Herbert Föttinger (Direktor des Theaters an der Josefstadt), Klaus Albrecht Schröder (Direktor Albertina Wien) und Andrea Ecker (Leiterin der Kunstsektion im Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur), wählten aus 333 Einreichungen die Sieger der Preiskategorien Regional, International, Kunstvermittlung und Kulturjournalismus. Der Musikverlag Doblinger gewann die Kategorie International ex aequo mit dem Grazer Kulturverein Rotor, dessen Artist in Residence-Programm „Black Sea Calling“, ein Künstler-Austauschprogramm zwischen Österreich und Ländern rund um das Schwarze Meer, die Jury ebenso überzeugte. Doblinger wurde für seine Verlagsproduktion 2011 ausgezeichnet. Die Jury zeigte sich neben der hervorragenden Qualität der Notendrucke insbesondere davon beeindruckt, dass der Verlag zahlreiche junge 01 684_LISZTEN TO_COVER_DRUCK?.ai 1 07.06.11 österreichische KomponistInnen betreut und sie nachhaltig im internationalen Musikbusiness etabliert. Gerade im Anfangsstadium ist die Betreuung junger Talente mit großem Aufwand verbunden -- das gilt bei KomponistInnen in besonderem Maße. Der Bank Austria Vorstandsvorsitzende Willibald Cernko brachte es während der Preisverleihung auf den Punkt: „Mit Doblinger fördern wir einen Förderer!“ Doblinger will das Preisgeld von 35.000,- Euro daher auch insbesondere zur Bewerbung seiner jungen KomponistInnen verwenden. „Wir freuen uns sehr, dass wir den renommierten Bank Austria Kunstpreis für unsere Notenproduktion 2011 gewonnen haben. Es ist ja eigentlich unsere normale Arbeit, für die wir hier ausgezeichnet werden – und wir stecken auch schon wieder mitten in der neuen Notenproduktion für 2012,“ erklärt Peter Pany erfreut. „Das Thema Förderung ist für uns ein sehr bedeutsames Thema. In Österreich gibt es ja eine Verlagsförderung für Literaturverlage, Notenverlage erhielten bisher vergleichsweise nur einen sehr geringen staatlichen Produktionskostenzuschuss. Vielleicht kann diese große Kunstauszeichnung nun eine Neueinschätzung und Förderungsgleichstellung von Literatur und Noten bewirken.“ 12:29 Markus Lehmann-Horn WOYZECK 2.0 Traumfalle C Oper in dreizehn Bildern nach einer Novelle von Michael Schneider Bühnenfasssung der Novelle: Gerlinde Winbeck Musik und Libretto: Markus Lehmann-Horn HOMAGE TO FRANZ LISZT M Anlässlich des Liszt-Jahres 2011 lud der Verlag Doblinger Y Verlagskomponisten unterschiedlicher Stilrichtungen ein, CM ein Statement zum musikalischen Jahresregenten in Form MY Gewinner des eines kurzen Klavierstücks zu verfassen – das Ergebnis ist eine CY CMY K Gerhard Schedl Musiktheaterpreises Sammlung von 10 Kompositionen, die sich auf kreative und von jeweils individuelle Weise mit der Thematik auseinandersetzen. BNP Paribas Stiftung Neue Oper Wien For the occasion of the Liszt Anniversary 2011 the music Musikverlag Doblinger publisher Doblinger invited its composers from a variety of styles to write a statement on the celebrated composer in the form of a short piano piece – the result is a collection of JOHANNES BERAUER RAINER BISCHOF BERND RICHARD DEUTSCH JOHANNA DODERER PETER PLANYAVSKY MATHIAS RÜEGG HELMUT SCHMIDINGER TRISTAN SCHULZE ERICH URBANNER WOLFRAM WAGNER 10 Compositions which embrace their subject in a very creative and individual manner. d Doblinger For our complete catalog: www.doblinger.at Homage to Franz Liszt FOR PIANO Doblinger 01 684 Albrechtsberger, Johann Georg: Ausgewählte Fugen für Orgel . Amon, Reinhard: Lexikon der musikalischen Form . Androsch, Peter: Prima Luce für gemischten Chor und Schlagwerk . Apollon Musagete Quartett: Multitude. Hommage à Witold Lutoslawski für Streichquartett . Bach – Beethoven – Haydn – Mozart u. a.: Erstes Triospiel, Heft 1, für zwei Violinen und Violoncello . Batik, Roland: On the Move. Konzert für Klavier, Percussion und Orchester|Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 . Beer, Joseph: Die polnische Hochzeit. Operette . Berauer, Johannes: Echoes of the Miraculous für Symphonieorchester . Bischof, Rainer: Erbarme dich für Flöte solo|Harping on the Heartstrings für Schlagwerk, Violine, Violoncello und Klavier|Keine Angst für Violine und Klavier|Meditatio Mortis für Bläseroktett|Tu felix…! für Blasorchester . Castilla-Àvilla, Agustin: Five o’clock (Eran las cinco de la tarde) für Gitarre|Presentimiento (Habanera) & Laura’s Song für Gitarre . Cerha, Friedrich: Malinconia für Bariton & Klavier|Sieben Anekdoten für Flöte und Klavier . Estermann, Kurt: Missa simplex per annum für gemischten Choir und Orgel ad lib. . Fischer, Nicolas: Rock auf’m Schulhof. 27 Songs zum Mitsingen für Schule & Party . Fürst, Paul Walter: Dorian Gray. Ballett für Orchester . Hertel, Andreas: Let’s Play Jazz. Einführung ins Jazzspiel für Klavier + CD . Hofmann, Leopold: Divertimento in D für Flöte, Violine, Viola und Violoncello . Huber, Thaddäus: Divertimento in G für zwei Violinen und Violoncello (Basso) . Klaschka, Martin: Festivity for Three. 15 kurze Ensemblestücke für festliche Anlässe . Langer, Michael: Poems from Seite 8 Late Monday. Three Irish Ballads for two Guitars . Langer, Michael – Neges, Ferdinand: Play Guitar Spielbuch zu allen Gitarreschulen + CD . Leitner, Ernst Ludwig: Fantasia Basiliensis für Orgel|Hexachord-Fantasie für Orgel . Lehmann-Horn, Markus: Rot… Konzert für Solo-Percussion und Orchester . Lukás, David: Symphonie No. 1 – Des cauchemars et des reves für Orchester . Mahler, Gustav: Ave Maria nach dem Adagietto der 5. Symphonie, für achtstimmigen gemischten Chor und Harfe (Adrian Connell) . Mozart, Wolfgang Amadeus: Quartett in C-Dur KV 333 bearbeitet für Flöte (Violine), Violine, Viola und Violoncello (Robert Stallman)|Sinfonia concertante KV 320e (Anh. 104) für Violine, Viola, Violoncello und Orchester (Eduard Melkus) . Muffat, Gottlieb: Capriccios und Preludes für Orgel (Cembalo) . Paluselli, Stefan: 26 Sogetti diversi für Klavier (Cembalo) . Planyavsky, Peter: Ad te levavi für Orgel . Pleyel, Ignaz Joseph: Klaviertrio in A (B 448) . Publig, Michael: time in_time out. Jazz Chamber Music für Klaviertrio . Radulescu, Michael: Madrigali für Orgel . Resch, Gerald: Collection Serti für Kammerensemble|Ein Garten. Pfade, die sich verzweigen für Viola und sieben Instrumente|Fünf Versuche nach Italo Calvino für Klaviertrio . Schwertberger, Gerald: Flautos de los Andes. Lieder & Tänze für eine oder zwei Blockflöte(n) und Klavier|Joplin meets Strauss. Ragtime, Blues & Boogie for Piano . Seidelmann, Axel: Serenade für Streichorchester . Shih: Gebet für Gesang, Chor, Orchester und 72 Pauken . Skweres, Thomas: Wasser. Trio für Violine, Violoncello und Klavier . Storace, Bernardo: Ausgewählte Werke Foto: Felicitas Matern / Bank Austria klang:echo Zwischen-Töne Supporting a Supporter Doblinger receives Bank Austria Art Award Helmut Schmidingers „Between thin slices“ The Bank Austria Art Award 2011, at a total of 218,000 Euro the highest-endowed art award of Austria, was bestowed on February 24, 2012, during a gala at Vienna’s Theater an der Josefstadt. A prominent jury chose the winners from 333 entries in the categories “regional”, “international”, “art communication” and “cultural journalism”. Music publishing house Doblinger won the category “international” (tied with the Graz cultural initiative Rotor) for the 2011 publications. The jury was impressed not only by the excellent quality of the printed music, but also by the fact that the publishing house publishes numerous young Austrian composers, firmly establishing them in international music business. Attending to young talents is generally connected with great effort -- and this is all the more true for composers. As Willibald Cernko, Bank Austria’s chairman of the board, put it during the awardgiving ceremony: “In Doblinger we support a supporter!” This is why Doblinger will use the prize money of 35,000 Euro for advertizing its young composers, explains Doblinger’s managing director, Peter Pany. “Perhaps this great art award can effect a reassessment and equal public support for literature and music in Austria.” Am 30. Jänner hatte in Reutlingen Helmut Schmidingers neuestes Orchesterwerk Between thin slices seine Uraufführung durch die Württembergische Philharmonie Reutlingen unter Ola Rudner. Vom Orchester stammte auch der Auftrag zu dem Stück; während der Entstehungszeit kommentierte der Komponist seine Arbeit in Werkstattberichten auf der Internetseite des Orchesters. Der Titel zitiert das erste veröffentlichte Sandwichrezept: „Put some very thin slices of beef between thin slices of bread and butter“. Es geht aber auch um die heftig umstrittene „Sandwichposition“ zeitgenössischer Musik in klassischen Konzerten – verborgen zwischen bewährten, „schön“ klingenden Werken aus Klassik und Romantik. Diese oft beklagte „Degradierung“ der neuen Musik als Pflichtbeigabe sieht Schmidinger positiver: „Das Wesentliche beim Sandwich ist doch gerade das Dazwischen, die Einlage!“ Als Ausgangspunkt verwendet er Gedichtanfänge, die Aspekte des „Dazwischen“ thematisieren – Sphären zwischen Alt und Neu, Nah und Fern, Erde und Himmel, Schlaf und Traum … (Goethe, Schiller, Rilke, Bachmann, Ringelnatz) mathias rüegg NOTENLESEN LEICHT GEMACHT Duets / Trios Something About Eve for Flute & Piano ISMN 979-0-012-20100-7 05 085 A Little Message for Paul for Piano Solo ISMN 979-0-012-20104-5 01 683 A Little Story in Blue for Two Pianos ■ DieTonhöhewirdineinem5-Liniensystemnotiert,sowohlLinien ISMN 979-0-012-20101-4 Untitled But Lovely alsauchZwischenräumewerdenvonuntennachobengezählt. ISMN 979-0-012-20108-3 05 266 01 962 for Oboe & Piano A Cooler Exercise for Clarinet, Vibes & Piano ISMN 979-0-012-19975-5 35 354 ■ Notenkönnenauf,zwischen,überoderunterdenLinienstehen. Farmers & Wives – A Little Trilogy ■ AußerhalbdesLiniensystemswerdenHilfslinienverwendet, in Monomania for Bassoon & Piano umdenTonumfangauszuweiten.ISMN 979-0-012-20105-2 05 563 ■ AmAnfangjederZeilestehteinNotenschlüssel: for Trumpet & Piano Tramway Vienna-Bratislava ISMN 979-0-012-20004-8 05 748 Weitere Kammermusik Additional Chamber Music Two Beauties – No Beast for Flute & Double Bass ISMN 979-0-012-20095-6 06 718 Energetic Market for Viola & Cello ISMN 979-0-012-20093-2 03 471 „Zwei Nymphen, sich am Strande von Obango siebenundzwanzig Liebesgeheimnisse beichtend …“ for Viola & English Horn Violinschlüssel (g-Schlüssel), eingestrichenes g (g1 oderISMN g')979-0-012-20094-9 auf der 2. Linie 06 717(in der Mitte for Trombone, Vibes & Piano ISMN 979-0-012-20098-7 35 772 desKreises),wirdverwendetfürhoheStimmlage(Violine,Flöte,Oboe,Trompete,rechteHand Klaviertrio No. 1 for Violin, Cello & Piano Three Questions – One Answer Klavieretc.); ISMN 979-0-012-20099-4 37 229 for Violin & Piano ■ Kadenzurlaub ISMN 979-0-012-19974-8 33 205 Two Wedding Dancers Waiting on the Third One Move It or Leave It Bassschlüssel(f-Schlüssel),kleinesf(f)aufder4.Linie(zwischendenPunkten),wirdverwenfor Alto Flute, Bass Clarinet & Bassoon for Violin, Vibes & Piano ISMN 979-0-012-20096-3 06 338 ISMN 979-0-012-19976-2 33 206 detfürtiefeStimmlage(Violoncello,Kontrabass,Fagott,linkeHandKlavieretc.); ■ Veni, Vidi, Vici Short Developements for Flute, Oboe, Clarinet, Horn & Bassoon for Viola & Piano ■ C-Schlüssel, eingestrichenes c (c1 oder c') auf der Linie der Mitte06 des Schlüssels. ISMN in 979-0-012-20107-6 523 ISMN 979-0-012-20103-8 03 596 DieserSchlüsselkannaufverschiedenenLinienstehen,amgebräuchlichstenalsAltschlüssel Just Another Lovely Song for Violoncello & Piano (c'aufder3.Liniez.B.fürViola-sieheAbbildung)undTenorschlüssel(c'aufder4.LiniefürmittISMN 979-0-012-20097-0 03 837 lerebishoheLageVioloncello,Fagottetc.). mehr Information zu mathias rüegg / Für uns, zwei, drei, vier … for Double Bass & Vibes ISMN 979-0-012-20102-1 03 948 more information: www.vao.at ■ DieBasisderklassischenMusizierpraxisbildenganzeundhalbeTonschritte,einGanztonbesteht aus2 Halbtönen. ■ VersetzungszeichenstehenvoreinerNoteaufderHöhedesNotenkopfesundgeltenabdortfürden ganzenrestlichenTakt: # b ‹ ∫ n Klaviertrios Die folgende Auswahl umfasst zumindest ein Werk für fast jedes gängige Orchesterinstrument: following selection includes at least one work for almost every common orchestra instrument: G r u n d lThe ag e n d e r M u s i k n o t at i o n TONHÖHE Kreuz,erhöhtdieNoteumeinenhalbenTon,demNotennamenwird-isangehängt. mathias rüegg b,erniedrigtdieNoteumeinenhalbenTon,demNotennamenwird-esangehängt (Ausnahmen:ewirdzues,awirdzuas,hwirdzub). Der Gründer und Leiter des Vienna Art Orchestras, Doppelkreuz,erhöhtdieNoteumzweiHalbtöne,demNotennamenwird-isisangehängt. mehrmals international zum „Arranger No.1“ gewählt Doppel-b,erniedrigtdieNoteumzweiHalbtöne,demNotennamenwird-esesangehängt sich seit den 1990er-Jahren zunehmend erfolgreich der Kammermusik-Komposition. (Ausnahmen:ewirdzueses,awirdzuasas,aber:hwirdzuheses). sowie Jazz-Aushängeschild seit Jahrzehnten, widmet Auflösungszeichen,machteinVersetzungs-oderVorzeichenunwirksam, several times internationally elected “arranger no. 1” and The founder and director of the Vienna Art Orchestra, for decades one of the main exponents of jazz music,has started to focus more and more on composing highly successful chamber music in the 1990s. Darausergibtsich,dassalleTonhöhenaufverschiedeneArtennotiertwerdenkönnen(abhängigvonder Tonart,indermansichbefindet).DieunterschiedlicheNotierungeinunddesselbenTonesnenntman enharmonischeVerwechslung. www.doblinger.at BATIK, ROLAND BERAUER, JOHANNES BISCHOF, RAINER BISCHOF, RAINER BJELIK, MARTIN BRESGEN, CESAR BRESGEN, CESAR CERHA, FRIEDRICH DAVID, THOMAS CHRISTIAN DODERER, JOHANNA EBENHÖH, HORST EDER, HELMUT EDER, HELMUT ERBSE, HEIMO ERÖD, IVÁN ERÖD, IVÁN ERÖD, IVÁN HAUER, JOSEF MATTHIAS HAUER, JOSEF MATTHIAS KONT, PAUL KORNAUTH, EGON KRATOCHWIL, HEINZ LAUERMANN, HERNERT LECHTHALER, JOSEF LEITNER, ERNST LUDWIG LEWIS, ROBERT HALL LIEBHART, WOLFGANG MÜNTZING, ARNE OFENBAUER, CHRISTIAN RADANOVICS, MICHAEL REITER, ALBERT RESCH, GERALD RESCH, GERALD RÜEGG, MATHIAS SCHEDL, GERHARD SCHEDL, GERHARD SCHISKE, KARL SCHMIDINGER, HELMUT SCHMIDINGER, HELMUT SCHMIDINGER, HELMUT SCHOLLUM, ROBERT SIEGL, OTTO SIEGL, OTTO SKORZENY, FRITZ SKWERES, TOMASZ STERK, NORBERT STERK, NORBERT TAKÁCS, JENÖ TAKÁCS, JENÖ UHL, ALFRED URBANNER, ERICH URBANNER, ERICH VOGEL, ERNST WAGNER, WOLFRAM WAGNER, WOLFRAM WAGNER WOLFRAM WELLESZ, EGON WOLFGANG, GERNOT ZEISL, ERICH 4 Intermezzi; f. Vl., Vc., Klav. Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav. Op. 21; Trio fragile; f. Vl., Vc., Klav. Op. 27; Trio 89; f. Vl., Vc., Klav. Trio in B; f. Vl., Vc., Klav. Klaviertrio 1972; f. Vl., Vc., Klav. Quattro Pezzi; per 2 Violini e Pianoforte; f. 2 Vl., Klav. Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav. Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav. 2. Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav. Op. 32/1; Einige Minuten ; f. Klaviertrio; Vl., Vc., Klav. Op. 56; Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav. Op. 73/3; Drei Sätze; f. Vla., Kb., Klav. Op. 32; Tripelkonzert; f. Vl., Vc., Klav. u. Orch. (Solostimme) Blues und Fanfare; f. Vl., Vc., Klav. Op. 21; 1. Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav. Op. 42; 2. Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav. Zwölftonspiel; f. Vl., Vla., Klav. Zwölftonspiel; f. 2 Vl., Klav. Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav. Op. 45; Suite; f. Vl., Vc. (oder Vla.), Klav. Op. 29; Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav. Trio für Vl, Vc Klav; f. Vl., Vc., Klav. Op. 57; Trio; f. Vl., Gambe (Vc.) u. Cemb. Trio Tempus edax rerum; f. Vl., Vc., Klav. Inflections II; f. Vl., Vc., Klav. Volo notturno; f. Vl., Vc., Klav. Serenade; f. zwei junge Str. u. Klav. Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav. Wohin willst Du, Fisch? 12 kleine Geschichten f. Klaviertrio; Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav. Nebel; f. Vl., Vc., Klav. 5 Versuche nach Italo Calvino; f. Vl., Vc., Klav. Klaviertrio Nr. 1 Op. 4; Gesänge über „Deh vieni alla finestra“; f. Vl., Vc., Klav. Der, welcher wandert diese Straße voll Beschwerden ...; Lamento f. Klaviertrio; Op. 34; Sonatine f. Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav. … schickt sich wahrscheinlich nicht etc."; f. Vl., Vc., Klav. Jet-Set-Trio in 3 Minuten; f. Vl., Vc., Klav. Geschüttelt, nicht gerührt; f. Vl., Vc., Klav. Op. 95; Halbturner Abendmusik; Vl., Vc., Klav. Op. 37; Trio; Vl., Vla., Klav. Op. 94; Trio; Vl., Vla., Klav. Trio A-Dur; f. Vl., Vla., Klav. Wasser; f. Vl., Vc., Klav. Hotel de la Paix; f. Vl., Vc., Klav. … aus Finsternissen losgelöst; f. Vl., Vc., Klav. Op. 11; Trio-Rhapsodie; f. Vl., Vla., Klav. Altungarische Hofballmusik; f. Vl., Vla., Klav. Kleines Konzert; Fassung f. Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav. Takes; f. Klav.trio; f. Vl., Vc., Klav. ... in Bewegung ...; Trio f. Vl., Vc., Klav. Klaviertrio; f. Vl., Vc., Klav. Trio Nr. 1; f. Vl., Vc., Klav. Trio Nr. 2; f. Vl., Vc., Klav. Trio Nr. 3; f. Vl., Vc., Klav. 3 Capriccios (Hannes Heher); f. Vl., Vc., Klav. Jazz & Cocktails; f. Vl., Vc., Klav. Klaviertrio, op. 8; f. Vl., Vc., Klav. 07 221 37 217 37 221 37 229 07 231 07 238 07 201 07 195 37 209 37 216 07 222 07 225 07 226 07 210 37 228 37 215 37 223 07 224 07 224 07 220 07 228 07 237 07 214 07 193 07 200 37 212 37 224 37 213 37 211 mathias rüegg mathias rüegg something about eve für Flöte und Klavier for Flute and Piano 07 194 37 226 07 234 07 236 07 191 07 217 07 235 37 214 07 233 37 225 07 218 07 211 07 232 07 239 37 227 07 223 07 227 07 229 07 230 07 213 07 203 07 219 37 210 07 204 07 240 07 199 07 192 07 207 07 198 dDoblinger Michael Publig time in_time out Jazz Chamber Music for Violin, Violoncello & Piano d 37 230 Doblinger d 05 085 Doblinger www.doblinger.at für Orgel (Cembalo) . Strauss, Johann: Russische Marsch-Fantasie op. 353|An der Moldau. Polka francaise, op. 366 . Tomasini, Luigi: Trio in B für zwei Violinen und Violioncello . Ueda, Rita: as the snowflakes return to the sky für Streichorchester . rüegg, mathias: a cooler exercise für Klarinette, Vibraphon und Klavier|a little message for paul für Klavier|just another lovely song für Violoncello und Klavier|something about eve für Flöte und Klavier|three questions – one answer für Violine und Klavier|tramway vienna – bratislava für Trompete und Klavier . Turner, Tina – Arr. Johann Pinter|Chorreihe “Hits for Kids”: The Best . Uhl, Alfred: Scherzo capriccioso für Bassklarinette und Klavier . Urbanner, Erich: Konzert für Viola und dreizehn Spieler . Wagner, Wolfram: Das Türkenkind. Kammeroper|Fünf Momente für Streichsextett|Konzertante Fantasie für Violine und Streichorchester|Passacaglia und Fuge für Violine solo|Trio für Violine, Viola und Violoncello|Wecker, Konstantin: Tasten.Spielen. Klavierimprovisationen . Wellesz, Egon: Drei Capriccios nach Bildern von Callot für Klaviertrio . Wolfgang, Gernot: Four Miniatures für B-Klarinette und Gitarre|Low Agenda für Fagott und Kontrabass|New England Travelogue für Klavierquintett|Rolling Hills & Jagged Ridges für Violine und Klavier . Lis(z)ten To: (div. zeitgenössische Komponisten aus Österreich) -Homage to Franz Liszt for piano . Walzer! (div. Komponisten, Hg. P. EL Raphael) 32 Walzer von Klassik bis Jazz . Notenlesen leicht gemacht. Hg. Ursula Erhart-Schwertmann „Faszinierend, farbenreich“ Publikum und Kritiker zeigten sich begeistert: „Klangeffekte, Spannungsmomente, virtuose Spieltechniken und sangliche Passagen in ein logisches kompositorisches Konzept eingebunden und in 15 Minuten Spielzeit verpackt: Helmut Schmidinger komponiert eindeutig für, und nicht gegen das Publikum. […]Schmidinger gelingt es durch kompositorische Stringenz, die ihm unter anderem das Prinzip der ‚Incipits‘ garantiert, niemals willkürlich oder aufdringlich zu wirken. Seine formalen und inhaltlichen Bezüge zur Musikgeschichte sind klug und bewusst gesetzt, geschickt mit seiner eigenen Tonsprache verquickt und in ein fantasievolles Konzept verwoben. Mit Schmidingers Opus 100 bot die Philharmonie einen absoluten Höhepunkt.“ (Schwäbisches Tagblatt, 2. Februar 2012) „Schmidingers Auftragswerk verzichtet, etwa in der Instrumentenbehandlung, auf unkonventionelle Spielweisen und kommt im Orchestersatz bekennend traditionsverwurzelt daher […] Ola Rudner fächert bei der Uraufführung ein sehr kontrastreiches Szenario auf – aus zarten Orchesterfarben und eruptiven Schlagwerk-Passagen, aus schwebenden Solomelodien und schwerem Trommeldonner. Violine, Oboe, Flöte, Englischhorn, Fagott, Horn, Klarinette: Die Solisten der Philharmonie glänzen dabei mit berührenden Einzel-‚Gesängen‘. […] Das jubilierende Violinsolo im ersten, das zarte Verklingen im zweiten, die ‚zwischen Himmel und Erde‘ glitzernden Triangelklänge im dritten Intermezzo – das Orchester sendet unter Rudner sehr vielschichtig schillernde, vibrierende Klangeindrücke aus diesen ‚Zwischenreichen‘ ins höhere Bewusstsein. Kompliment: Faszinierend, farbenreich. Sehr schön gemacht.“ (Reutlinger Nachrichten, 2. Februar 2012) Seite 9 klang:echo Ruhe und große Emotion Shih, sein Monumentalwerk „Gebet“ und die Intimität der Klänge Von Walter Weidringer Gesamtkunstwerk Dabei hätte der Fragesteller es wissen müssen. „Ich rede gar nicht von der komplexen philosophischen Bedeutung, welche die Zahl 72 im I Ging besitzt“, räumt Shih ein. „Aber die 72 Heldinnen und Helden, die ihr Leben im Kampf gegen die QingDynastie und für die Demokratie und die Gründung der Republik verloren haben, sollten jedem in diesem Land ein Begriff sein. Die lassen sich doch nicht einfach mit dem Radiergummi löschen!“ Und sie sind selbstverständlich auch musikalisch Calm and Great Emotion Shih, his monumental “Prayer” and the Intimacy of Sounds “72 timpani? Aren’t less quite enough?” -- Shih was confronted with skeptical objections such as this when he presented the concept for the musical work with which its performer and commissioner, the National Taiwan Symphony Orchestra wished to celebrate the centenary of the composer’s home country, the Republic of China (R.O.C.), in November, 2011. For it was in 1911, one year after the fall of the last Chinese emperor, Pu Yi, that the Chinese Republic was proclaimed on the Chinese mainland. However, since the foundation of the People’s Republic of China and after the end of the Chinese civil war in 1949 the republic’s territory is limited to the island of Taiwan. Of course the person asking this question should have known better. “I don’t even mention the complex philosophical meaning of the number 72 in the I Ching,” admits Shih. “But the 72 heroes who gave their lives in the fight against the Qing dynasty and Seite 10 höchst bedeutsam in diesem Gebet, das Shih hier von einer Solistin, groß besetztem Frauen- und Kinderchor sowie umfangreichem Orchester anstimmen lässt. Sie umringen das Publikum in einem riesigen Kreis und schaffen durch ihren Surround-Klang eine einzigartige akustische Atmosphäre. An dieser hat auch der aus Wien stammende Fabian Dembski, freischaffender Künstler mit Schwerpunkt auf architektonischem Entwurf und Szenographie, mit seinem Bühnenbild ganz wesentlich mitgewirkt: Die Einbindung der bestehenden Architektur mit ihren Rampen und Brücken am Uraufführungsort, dem Rìyuètán (Sonne-Mond-See) sowie am zweiten Abend in Kaoh-siung, der wichtigsten Hafenstadt Taiwans, die von innen beleuchtete „Wolke“ aus Holz und Papier über dem Orchester, die gleichsam als Tor zu See und Himmel fungiert, dazu noch die Projektionen und Visuals des taiwanesischen Künstlers Sheng-Hsueh Wu mit dunklen Schatten der Gewalt, vagen Erinnerungen, Trennung und schließlich Vereinigung: All das hat die Verantwortlichen überzeugt – die 72 Pauken mit eingeschlossen. Gebäude als Klangkörper Das Ganze sei am besten als „Musik- und Rauminstallation zu beschreiben, deren Motive – Raum und Zeit, Macht und Ohnmacht, Gewalt und Frieden, Zerstörung und Wiederaufbau – nicht als gegensätzlich, sondern als einander bedingend verstanden werden. Eine humanitäre ‚Message‘ für Freiheit und for democracy and for the foundation of the republic should be known to everybody in this country. One can’t simply erase them with an eraser!” Of course they are also musically highly significant in this Prayer, written by Shih for a female soloist, large female and children’s choir and large orchestra. They surround the audience in a huge circle and create a unique atmosphere by their surround sound. This atmosphere was decidedly also partly due to the stage design by Fabian Dembski, a Viennese artist focusing on architectural concepts and scenography. The incorporation of the existing architecture with its ramps and bridges at the location of the world premiere, the Rìyuètán (Sun Moon Lake), and, on the second night, at Kaohsiung, Taiwan’s most important sea port, the paper and wooden “cloud” above the orchestra, illuminated from within, that functions as a gate between the lake and the sky; the projections and visuals by Taiwanese artist Sheng-Hsueh Wu with dark shadows of violence, vague memories, separation and final unity: all this convinced the responsible officials -- including the 72 timpani. Foto: Fabian Dembski, National Taiwan Symphony Orchestra „72 Pauken? Reichen da nicht weniger?“ – Mit skeptischen Einwänden wie diesem war Shih konfrontiert, als er sein Konzept für jenes musikalische Werk präsentierte, mit dem das National Taiwan Symphony Orchestra als Veranstalter und Auftraggeber im Heimatland des Komponisten, der Republik China (R.O.C.), im November 2011 die Zentenarfeier begehen wollte. Denn 1911, ein Jahr nach dem Sturz von Pu Yi, dem letzten chinesischen Kaiser, war auf dem chinesischen Festland die Republik China ausgerufen worden. Seit der Gründung der Volksrepublik China und dem Ende des chinesischen Bürgerkriegs 1949 beschränkt sich das Territorium der Republik freilich auf die Insel Taiwan. 祈福 史詩樂 祈福 史詩樂 祈福 史詩樂 祈福 史詩樂 祈福 史詩樂 水社碼頭 祈福 史詩樂 different sceneries for Shih‘s Prayer Ruhe des Komponisten Wie gut er mit der Aufgeschlossenheit und dem Wissensdurst der Jugend umgehen kann, beweist Shih nicht zuletzt als Lehrer und Ensembleleiter. Die Ruhe ist es vielleicht ganz im Allgemeinen, aus der er die Kraft für seine Musik ebenso schöpft wie die Kraft seiner Musik überhaupt – auch und gerade weil er selbst sehr temperamentvoll sein kann. „Mich interessieren die Emotionen, die von den Ereignissen ausgelöst werden, denn diese sind je nach Mensch und Stimmung höchst unterschiedlich“, präzisierte er in einem Interview mit Eva Heußel seinen kompositorischen Zugang. „Zum Beispiel kann und möchte ich nicht musikalisch den Regen beschreiben, sondern das Gefühl, das er in einem ganz bestimmten Fall auslöst, mit all seinen eigendynamischen Prozessen. Das ist sozusagen eine Arbeit mit der Lupe, denn man muss schon sehr genau hinschauen, um das unmittelbare Gefühl von dem abzuziehen, was nur die Oberfläche bildet. Natürlich bin ich da auch von meiner Herkunft geprägt. Ich habe nicht das abendländische Denken, das aus einem Blatt einen Baum und aus dem Baum einen Kosmos entwickelt, sondern ich betrachte das Blatt in all seinen Feinheiten, mit seinen inneren Spannungen, mit den Bewegungen seiner Zellen.“ Das zeigt sich bei großformatigen Werken wie „Gebet“ ebenso wie bei intim besetzten – oder ungewöhnlichen: Ein Takt für sechs Schlagzeuge und einen Schlagwerker, uraufperformance / wind performance / taifun performance / earthquake M 1:200 10 m 水社碼頭 日月潭 Tiefer Eindruck für Tausende Doch damit nicht genug: Plötzlicher Regen machte schließlich doch noch eine Adaption des Konzeptes nötig. Der enormen Wirkung tat das jedoch keinen Abbruch – und am folgenden Abend in Kaohsiung lief dann tatsächlich alles nach Plan, wie Dirk Schümer von der F.A.Z. ebenso zu berichten wusste (der Text kann aus rechtlichen Gründen hier leider nicht zitiert werden; Link: www.faz.net/aktuell/reise/fern/taiwan-und-zum-abschiedein-laecheln-11567698.html) wie Dietmar Grieser in der „Presse“: „Taiwans traditionsreichstes Symphonieorchester trat an, Shihs feingliedrige Partitur in eine kraftvolle Ode auf Freiheit, Demokratie und Völkerfrieden umzusetzen; die 400 Stimmen der vereinigten Frauen- und Kinderchöre wetteiferten mit dem Solopart der aus Deutschland eingeflogenen Vokalistin Chang Hsin-Han, dem in zwölf Weltsprachen artikulierten Gebet Gehör zu verschaffen.“ Besonders hervorzuheben: „Weder für das aktuelle Kräftemessen der etwa gleich starken Staatsparteien Kuomintang und DPP noch gar für das ewige Gerangel zwischen Taiwan und der Volksrepublik war an diesen beiden Abenden Platz: Die 6000 Besucher vom Sun-Moon-Lake wie die 3000 von Kaohsiung kamen aus allen Bevölkerungsschichten und waren vor allem eines: aufgeschlossen, wissensdurstig, jung.“ Sun Moon Lake Frieden in der Welt, unbelastet von jeglichen nationalistischen oder parteipolitischen Tendenzen“, heißt es im Konzeptpapier der zusammenarbeitenden Künstler. Und wirklich zogen schließlich auch alle Verantwortlichen hinter den Kulissen mit der großen Interpretenriege an einem Strang – trotz nicht idealer Probenumstände: Erst bei der Premiere kam es zu einem kompletten Durchlauf des ganzen Stücks! Doch Shih blieb ruhig. „Doblinger-Geschäftsführer Peter Pany hat gemeint: Wie kannst du so cool sein? Ich sagte: Aufregung? Die war vor zwei Monaten. Heute muss alles laufen und funktionieren.“ Dabei hatte es kurz zuvor noch kleinere Irritationen gegeben, wie sie bei einem solchen Riesenprojekt wohl unvermeidlich sind. „Die Moderatorin brauchte einen Text zu meinem Stück. Ich setzte mich also noch in der Nacht vor der Uraufführung im Hotel an den Computer, feilte an meinen Formulierungen und schickte ihr das Ergebnis per E-Mail. – Am nächsten Tag, zwanzig Minuten vor Beginn, kommt sie zu mir und ruft: ‚Ich habe den Text nicht bekommen!‘ Also sage ich: ‚Gib mir dein i-Pad, ich schreibe dir das Nötige auf.‘“ 水社碼 水社 祈福 PRAYER 史詩樂篇 Gewidmet allen Frauen, die ihre Männer, Söhne, Väter, Brüder im Kampf um Frieden und Freiheit verloren haben Das Werk „Prayer“ ist eine Musik- und Rauminstallation des in Taiwan gebürtigen österreichischen Komponisten Shih und des österreichischen Designers Fabian Dembski zum 100-Jahr-Jubiläum der Xinhai-Revolution. Auftraggeber dieser Produktion (einer der größten im Rahmen der vorgesehenen Festlichkeiten) ist das National Taiwan Symphony Orchestra. Das Oratorium wird dieses Jahr am Sun-MoonLake, im Zentrum Taiwans, uraufgeführt. Dabei wird die bestehende Architektur, das Touristikzentrum des japanischen Architekten Norihiko Dan, mit seinen Rampen und Brücken nicht nur die eindrucksvolle Kulisse bilden, sondern durch die außergewöhnliche Anordnung der Musiker selber zum Instrument werden und mit seiner besonderen Akustik als eigener Klangkörper fungieren. Die unmittelbare Umgebung des Ortes – See, Himmel und Berglandschaft – wird auf verschiedenen Ebenen in die Installation mit einbezogen. Die Inszenierung sieht ein großes Orchester (83 Musiker), einen Frauen- und einen Kinderchor mit rund 400 Sängern, eine Vokalistin sowie 72 Pauken vor, die kreisförmig über das Gelände verteilt sind und das Publikum „umschließen“. den Künstler mit dem hier eingereichten Werk beauftragt. Besetzung 祈福 — 史詩樂篇 為和平歌唱 — 以十二種不同區域與地方性的語言為民祈福 Zum Geschichtlichen 100 Jahre Republic of China: Ein Jahr nach dem Sturz des letzten chinesischen Kaisers, Pu Yi, wurde 1911 die Republik China (Republic of China) auf dem chinesischen Festland gegründet. Seit 1949, nach der Gründung der Volksrepublik China und zum Ende des chinesischen Bürgerkrieges, ist das Staatsgebiet der Republik China auf die Insel Taiwan beschränkt. Das 100-Jahr-Jubiläum der Beendigung der chinesischen Monarchie wird heuer nicht nur in Taiwan, sondern auch in der Volksrepublik China gefeiert. Pauken Architektonisches Konzept Das Pauken-Ensemble kommt 4 Mal zum Einsatz: Die Orchesterbühne wird in Form eines temporären Pavillions an die bestehende Architektur angefügt und dient mit dem wolkenförmigen, leichten Dach zugleich als „Tor“ zur nächsten Ebene: See und Himmel. Das leichte Dach aus Holz und Papier wird von innen beleuchtet. Die abstrakte „Wolke“ wird zum Symbol der Freiheit – leuchtend und pulsierend „schwebt“ sie auf fünf schlanken stählernen Stützen über den Musikern. Zwei verbindende Stege dienen als Bühne für den Chor. Das Publikum ist im bestehenden 1. Einsatz (Takt 1) Singt ein Lied für den Frieden Sing a song for peace Chantez une chanson pour la paix Cantate una canzone per la pace Zing een lied voor de vrede Canta una canción para la paz 平和のために歌を歌う Laula laulu rauhaan Ui hopinn tsun guan Vui hopi tsungo Bakaqidan ita Maqaqu iashi 平歌唱 Aufführungsdatum 19. November 2011, Uraufführung, Sun-Moon-Lake / Taiwan 20. November 2011, Auffürhung, Kaohsiung / Taiwan - einer nach dem anderen, 1 Sekunde - dann 1/2 Sekunde - dann 1 Sekunde, jedoch weiterspielen, bis Dirigent stoppt (zum Schluß ppp) 德語 英語 法語 義大利語 荷蘭語 西班牙語 日本語 芬蘭語 閩南語 客家語 邵族語 國語 2. Einsatz (Takt 272-277) Zielpublikum Was das Zielpublikum von „Prayer“ betrifft, so erwarten die Veranstalter tausende Besucher aus Taiwan, aus der Volksrepublik China und aus vielen anderen Ländern. Pauke 36 in Richung Pauke 1; zu Beginn p, dann ff, zum Schluß pp Pauke 37 in Richung Pauke 72; zu Beginn p, dann ff, zum Schluß ppp Vokalistin 3 Flöten (3. auch Piccolo) 3 Oboen (3. auch English Horn) Klarinette in B, Es Bassetthorn in F Baßklarinette in B 3 Fagotte (3. auch Kontrafagott) 4 Hörner in F (4. auch Wagner Tuba in F) 3 Trompeten 3 Posaunen Tuba 72 Pauken/Große Trommeln Szenographisches Konzept Gebäude, unter zwei brückenähnlichen Dächern, mit Blick auf das Wasserbecken, die Bühne und den dahinter liegen See platziert. Blick auf die Bühne und den dahinter liegenden See. Die Sichtbeton-Brücken des bestehenden Gebäudes bilden den Raum für das Publikum, funktionieren selbst als Klangkörper und dienen als Projektionsflächen. Nebel zieht langsam auf, als Zeichen der Vergangenheit ... ... Projektionen beschwören Bilder der Kriegsvergangenheit Die von Scheinwerferlicht dirigierten 72 Paukisten symbolisieren die Märtyrer, die beim Kampf gegen die Qing-Dynastie und für die Demokratie ihr Leben lassen mussten. Feuerausbrüche und Paukenwirbel markieren den Neubeginn. Die Projektionen werden auf den rauhen Sichtbeton-Oberflächen zum eindrucksvollen Bühnenbild, das die Zuseher emotional in die Handlung einbezieht. Feuerballons, als Symbol für den Frieden und die Freiheit, werden am Ende des Konzerts steigen gelassen. Lageplan Skizze: Position des Orchesters, des Publikums und der Pauken, die rund um die Szenerie auf Rampen und Flächen hinter dem Gebäude angeordnet sind. Schematische Illustration: künstlicher Nebel als Projektionsfläche für Film in den offenen Gängen des Gebäudes und auf der Wasserfläche zwischen Bühne und Publikum. Schematische Illustration: Positionen der 72 Pauken (vereinfacht), dirigiert durch Lichtzeichen, die vom Dirigenten gesteuert werden. Schematische Illustration: Aufteilung der Musiker. Das Gebäude selbst funktioniert als Klangkörper. Schematische Illustration: Positionen für Kameras und Projektoren Live-Übertragung des Konzertes auf Wände und Decken des Gebäudes, Projektionen von aufgezeichneten Visuals des taiwanesischen Künstlers Sheng-Hsueh Wu. Skizze: Position der Bühne und des Publikums mit Darstellung der als Projektionsflächen dienenden Wände; Ansicht von einem Seitengang. Skizze: Sichtbetonwände und -decken des bestehenden Gebäudes (Architekt: Norihiko Dan) und künstlicher Nebel in den offenen Gängen dienen als Projektionsflächen. Schematische Illustration der Dachkonstruktion: Ein Rost aus Holz-Leimbindern bildet die leichte Unterkonstruktion, die mit imprägniertem Papier, an Ober- und Unterseite gedeckt wird. different sceneries for Shih‘s Prayer different sceneries for Shih‘s Prayer 水社碼頭 水社碼頭 日月潭 Sun Moon Lake 水社碼頭 水社碼頭 gemeinsam ffff beginnen, langsam pppp schließen 4. Einsatz (Takt 694-702) gemeinsam ppp beginnen, langsam pppp schließen performance / taifun performance / taifun Becken, 2 Gong, Tamtam, Vibraphon, Xylophon, Röhrenglocken, Tomtom, Bongos, Tempelblock, Peitsche Österreichbezug Der Österreichbezug der Produktion ist durch die Identität sowohl des Komponisten wie des Designers gegeben: Beide sind österreichische Staatsbürger mit Wien als Lebens- und Arbeitsmittelpunkt. SHIH Geboren 1950 in Taipeh, lebt seit 1974 in Wien und ist seit 1984 österreichischer Staatsbürperformance performance / wind / wind ger. Studium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien (Komposition und Harfe); Zahlreiche Auszeichungen, darunter Alban-Berg-Stiftung, Preisträger des Kompositionswettbewerbes der Republik China, „Blaue Brücke“-Kompositionspreis des Dresdner Zentrums für Zeitgenössische Musik (für die Kammeroper „Vatermord“, 1994), Goldenes Verdienstzeichen der Stadt Wien (2005); Aufführung seiner Werke im In- und Ausland; Zahlreiche Fernseh- und Rundfunkaufnahmen; Mehrere CDs, darunter eine vom ORF in der renommierten Reihe ZEIT-TON produzierte CD der Oper „Vatermord“. Ensemble die reihe Altflöte Andreas Planyavsky Englischhorn Johannes Strassl Klarinette Thomas Obermüller Kontrafagott Maria Gstättner Saxophon Michaela Reingruber Horn Erwin Sükar Posaune Wolfgang Gastager Akkordeon Grzegorz Stopa Schlagwerk Josef Gumpinger, David Panzl, Georg Hasibeder Klavier, Cembalo Anika Vavic Harfe Anna Verkholantseva Laute Walter Würdinger Gitarre Oleg Dergilev Pipa Pei Ju Tsai Erhu Tsai Chen Yu Gambe Christoph Urbanetz Violine Maighréad McCrann, Michael Snyman Viola Gertrude Rossbacher Violoncello Arne Kircher Kontrabass Rudolf Illavský www.diereihe.at Einladung Komponistenportrait_Final.indd 3 28.10.2010 11:32:17 Uhr FABIAN DEMBSKI Geboren 1977 in Wien, lebt in Wien und ist als freischaffender Künstler mit Schwerpunkt auf architektonischen Entwurf und Szenographie tätig. Studium an der Technischen Universität Wien (Architektur); Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, darunter Österreichisches Kulturforum in Zagreb (Einzelausstellung fotografischer Arbeiten) und Architectural Instituperformance performance / taifun / taifun te of Japan in Tokyo (Gruppenausstellung); Intensive Auseinandersetzung mit den Themen Architektur, Raum und Musik, Vorträge im In- und Ausland. MITARBEIT: SHENG-HSUEH WU, taiwanesischer Pianist und Visual Artist (Taipeh/Wien) Klavier OLIVER ENGLHARDT, deutscher Bauingenieur und Professor an der TU-Graz (München/ Graz) Harfe 5 10 5 10 20 20 20 20 2 24 Violinen, 12 Violas, 12 Violoncelli, 8 Kontrabässe 5 10 Auftraggeber Das National Taiwan Symphonieorchester, das älteste und eines der renommiertesten Orchester des Landes mit Sitz in Taichung, veranstaltet die Feierlichkeiten zum 100-JahrJubiläum am Sun-Moon-Lake und hat die bei- Darstellung des architektonischen Entwurfs Pavillon „Sun-Moon-Cloud“ Der erste Entwurf sah ein bewegliches Dach vor, das nicht nur für verschiedene Bühneneffekte genutzt, sondern auch bei Stürmen oder Taifuns abgesenkt werden könnte. Ursprünglich wäre der Pavillon für eine permanente Insatllation in einem kleinen Hafen am Sun-Moon-Lake geplant gewesen. Durch einen Ortswechsel und ein neues, temporäres Konzept, wurde die Konstruktion im letzten, auf den vorangegangenen Seiten präsentierte Entwurf, vereinfacht. Die Ästhetik wird mit anderen Mitteln erreicht – statt einer Stahl-Konstruktion für das Dach werden nun Holz-Leimbinder verwendet, statt High-TechKunststoff dient nun imprägniertes Papier zur Deckung der „Wolke“. 日月潭 Sun Moon Lake performance / wind performance / wind 3. Einsatz (Takt 294-306) performance / earthquake 50 50 physical configuration of the timbals full orchestra 50 Kinderchor (Sopran, Alt) (ca. 200) 50 Frauenchor I und II (ca. 200) 祈福 史詩樂 erste Entwurfs-Skizzen camera projector chorus (children/women) M 1:200 performance / earthquake wardrobes (musicians) Die Skizze zeigt die Plazierung der 72 Pauken 20 Szenographie Mit Projektionen von Filmen und Visuals des taiwanesischen Künstlers Sheng-Hsueh Wu – dunkle Schatten der Gewalt, vage Erinnerungen, Trennung und schließlich Vereinigung – werden die rauhen Sichtbeton-Oberflächen zum eindrucksvollen Bühnenbild, das die Zuseher emotional in die Handlung einbezieht. Die von Scheinwerferlicht dirigierten 72 Paukisten symbolisieren die Märtyrer, die beim Kampf gegen die Qing-Dynastie und für die Demokratie ihr Leben lassen mussten. Nebelschwaden umhüllen den Raum, Projektionen beschwören Bilder der Kriegsvergangenheit, Feuerausbrüche und Paukenwirbel markieren den Neubeginn. Das Wasser des nahen Sees bildet (zusammen mit dem des Beckens im Bühnenvordergrund) das verbindende Element. Der Chor aus Frauen und Kindern evoziert Hoffnung und Humanität. In verschiedenen Rollen und in 12 verschiedenen Weltsprachen drückt die Vokalistin – zusammen mit den Chören – das Leiden, die Trauer und den Schmerz der Kriegsopfer aus: ein Aufschrei der Sehnsucht nach Frieden. Die Orchesterbühne wird in Form eines temporären Pavillions an die bestehende Architektur angefügt und dient mit dem wolkenförmigen, leichten Dach zugleich als „Tor“ zur nächsten Ebene: See und Himmel. Das leichte Dach aus Holz und Papier wird von innen beleuchtet. Die abstrakte „Wolke“ wird zum Symbol der Freiheit – leuchtend und pulsierend „schwebt“ sie auf fünf schlanken stählernen Stützen über den Musikern. Das Projekt „Prayer“ ist am besten als Musik- und Rauminstallation zu beschreiben, deren Motive – Raum und Zeit, Macht und Ohnmacht, Gewalt und Friede, Zerstörung und Wiederaufbau – nicht als gegensätzlich, sondern als einander bedingend verstanden werden. Eine humanitäre „Message“ für Freiheit und Frieden in der Welt, unbelastet von jeglichen nationalistischen oder parteipolitischen Tendenzen. 5 10 ARTISTIC CONCEPT Die 100 Jahre seit der Republikgründung sind über weite Strecken von Blut und Tränen geprägt, von unermeßlichem Leid. Die kriegerischen Auseinandersetzungen haben eine ganze Generation ausgelöscht, haben Zukunftshoffnungen ebenso geweckt wie zerstört. Es ist ein erbittertes Ringen, das die Kräfte der Männer aufzuzehren droht. Millionen und Abermillionen von Menschen sind mit Entwurzelung und Aussiedlung konfrontiert, zahlen mit ihrem Leben. Worum geht es in diesem Kampf? Ist es Durchsetzung der neuen Ideologien? Ist es nur das Ringen um Macht? Das ist die eine Seite der Medaille. Doch es gibt auch eine zweite – und da sind vor allem die Frauen gefordert. Sie sind es, die für die Nachwachsenden – vor dem Hintergrund der kämpfenden Männer – den Bestand des Landes zu sichern und den Nährboden des Volkes zu erhalten haben. Während ihre Väter, ihre Brüder, ihre Lebenspartner und ihre Kinder dem Tod ins Auge blicken, obliegt es den Frauen, zu retten, was zu retten ist. Und siehe da, sie schaffen das schier Unmögliche: Allem Kriegsgeschehen, allen Naturkatastrophen und allen anderen Gefährdungen zum Trotz erhalten sie dem Land und dem Volk deren Lebensbasis, deren Seele, deren Kraft. Heute, 100 Jahre danach, sind sie ihrem Traumziel so nah wie nie zuvor: Es herrscht Wohlstand unter den Menschen, und auch der Frieden ist zum Greifen nah. Beten wir dafür, daß er Wirklichkeit wird! 5 10 FABIAN DEMBSKI PRAYER Foto: Fabian Dembski Einleitung SHIH 施捷 COMPOSITION 10 m alle Texte, Bilder und Grafiken: Fabian Dembski und Shih; außer: Portraitfoto (Dembski): Herrmann Truong audience M 1:200 architectural design by Fabian Dembski for Shih‘s Prayer 100th anniversary Republic of China 10 m 祈福 史詩樂 祈福史詩樂 史詩樂 祈福 50 祈福 史詩樂 performance performance / earthquake / earthquake architectural design by Fabian Dembski for Shih‘s Prayer 100th anniversary Republic of China 祈福史詩樂 史詩樂 祈福 MM 1:200 1:200 祈福 史詩樂 architectural design by Fabian Dembski for Shih‘s Prayer 100th anniversary Republic of China 祈福 祈福史詩樂 史詩樂 祈福 史詩樂 祈福 祈福史詩樂 史詩樂 architectural design by Fabian Dembski for Shih‘s Prayer 100th anniversary Republic of China 祈福 祈福史詩樂 史詩樂 祈福 史詩樂 architectural design by Fabian Dembski for Shih‘s Prayer 100th anniversary Republic of China 祈福 史詩樂 performance / wind architectural design by Fabian Dembski for Shih‘s Prayer 100th anniversary Republic of China performance / taifun performance / earthquake 祈福 史詩樂 祈福 史詩樂 architectural design by Fabian Dembski for Shih‘s Prayer 100th anniversary Republic of China M 1:200 10 m 水社碼頭 日月潭 Sun Moon Lake 水社碼頭 polished my phrases meticulously and e-mailed her the result. — The next day, only twenty minutes before the start of the performance, she approaches me and cries: ‘I didn’t receive the text!’ So I say: ‘Give me your iPad, I’ll write it down for you.’” But not enough: a sudden downpour made a last-minute adaption of the concept necessary. But this in no way detracted from the enormous impression -- and the Kaohsiung performance the following night went according to plan, as reported by Dirk Schümer of the F.A.Z. (in a text that cannot be quoted here for legal reasons, www.faz.net/aktuell/reise/fern/taiwan-und-zumabschied-ein-laecheln-11567698.html) and by Dietmar Grieser in the “Presse”: “Taiwan’s most venerable Symphony orchestra met the task of translating Shih’s gracefully built score into a powerful ode to liberty, democracy and international understanding; the 400 voices of the combined female and children’s choirs competed with the solo part of vocalist Chang Hsin-Han, especially flown in from Germany, in articulating the Prayer formulated in twelve world languages. […] And what has to be noted especially: on these two nights there was no room for either 祈福 史詩樂 祈福 史詩樂 祈福 史詩樂 祈福 史詩樂 祈福 史詩樂 祈福 史詩樂 different sceneries for Shih‘s Prayer A Building as Musical Instrument The whole could best be understood as a “music and spatial installation whose motives -- space and time, power and powerlessness, violence and peace -- are not taken as opposites but rather as mutually dependent upon each other. A humanitarian ‘message’ for freedom and world peace, free from any nationalist or party political tendencies,” as the conceptual paper of the collaborating artists has it. And behind the scenes all responsible officials as well as the large group of performers worked in the same direction -- in spite of not ideal rehearsal circumstances: the piece had its very first complete playing-through only at the premiere at the Sun Moon Lake! But Shih remained calm. “Doblinger’s managing director, Peter Pany, asked me: How can you keep so cool? I answered: Stress? That was two months ago. Today everything just has to keep running and to work.” Although there were indeed some minor irritations only a short time before; probably inevitably at such a mammoth project. “The presenter needed a text about my piece. So I sat down at the computer in my hotel in the night before the premiere, Seite 11 1010 mm klang:echo geführt vom jungen David Panzl am 9. Juni 2012 auf Schloss Tegernsee, ist das jüngste in einer langen Reihe ausdrucksvoller Solo- und Kammermusik, die für die Interpreten sowohl viel Freiheit als auch große Verantwortung bedeutet – eine besonders anziehende, lohnende Verbindung. the current vying for power of the two State parties Kuomintang and DPP or for the eternal skirmishes between Taiwan and the People’s Republic: the 6,000 people at the Sun Moon Lake and the 3,000 at Kaohsiung came from all strata of society and were, above anything else, open, curious, young.” the Composer’s Calm How well he can deal with the openness and curiosity of youth Shih also proves as a teacher and as an ensemble leader. Perhaps it is calm in general from which he draws his strength for his music and from which the power of his music as such might come -- also and because he personally can become quite temperamental. “I am interested in the emotions triggered by the events, because these are most different depending on the individual and the state of mind,” he explains his composer’s approach in an interview with Eva Heußel. “For example, I cannot and do not wish to describe musically the falling of rain, but rather the emotions triggered by it in a certain case, with all its autonomous processes. This is, so to speak, working with a magnifying glass, as one has to look really closely, to subtract the immediate emotion from that which only forms the surface. Of course I am also formed by my origins in this. I do not share the occidental frame of mind which develops a tree from a leaf, and the whole cosmos from tree; I rather regard the leaf in all its detail, with its inner tensions, with the movement of its cells.” This approach shows in his large-scale works such as Prayer as well as in smaller-scaled or unorthodox work: Ein Takt for six percussions and one percussionist, premiered by the young percussionist David Panzl on June 9, 2012 at the Tegernsee palace, is the youngest member in a long row of expressive solo and chamber compositions giving the performers both much freedom and great responsibility -- an especially attractive combination. Seite 12 klang:splitter Friedrich Cerha wurde für sein Lebenswerk mit dem Internationalen Ernst von Siemens Musikpreis 2012 ausgezeichnet. Vorrangig Komponist, sodann Dirigent, Organisator, Lehrer und Musikwissenschaftler, beweist Cerha mit seinen Werken nach wie vor „ungebrochene Schaffenskraft und schöpferische Neugier“ sowie die „Aktualität seiner Musik und ihrer fast physischen, klanglichen und emotionalen Sogwirkung“, wie es in der Begründung der Jury hieß. Der mit 200.000 Euro dotierte Preis wird Cerha am 22. Juni 2012 im Münchner Cuvilliés-Theater vom Präsidenten der Bayerischen Akademie der Schönen Künste überreicht. Bernd Richard Deutsch wurde beim mit umgerechnet rund 12.000 Euro dotierten und seit 1997 bestehenden Takemitsu-Kompositionswettbewerb in Tokio für sein Orchesterwerk „subliminal“ mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. Deutsch ist damit der erste österreichische Finalist seit Bestehen des von Toru Takemitsu 1997 ins Leben gerufenen Wettbewerbs, zu dem diesmal 120 Kompositionen aus aller Welt eingereicht worden waren; die Werke der vier Finalisten wurden am 20. Jänner vom Tokyo Philharmonic Orchestra unter Kazuki Yamada uraufgeführt. In der Jury-Begründung lobte der alleinige Juror Salvatore Sciarrino bei Bernd Richard Deutsch insbesondere den „expert use of the orchestra“ und sprach von einem an Berg und Mahler erinnernden „tempest of various music forms“. Gerald Resch ist der Gewinner des TONALi12 Kompositionspreises, bei dem er die Jury unter der Schirmherrschaft von Sofia Gubaidulina mit „al fresco“ für Violoncello solo überzeugte. Der Preis umfasst neben einer Prämie von 2.000 Euro u. a. auch die Verwendung als Vorrunden-Pflichtstück beim TONALi-Wettbewerb sowie die Aufführung durch den Sieger oder die Siegerin am Finalabend. Thomas Daniel Schlee wurde vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. Die Überreichung des Dekretes und der Insignien an den Komponisten, Organisten und Kulturmanager (Schlee ist seit 2004 Intendant des Festivals Carinthischer Sommer) fand am 27. März 2012 im Herrensaal des Palais Niederösterreich statt. Erich Zeisl Unter dem Titel „Ein unvollendetes Leben“ schuf der vielseitige österreichische Filmemacher Herbert Krill ein bewegendes Porträt von Leben und Werk des Komponisten Erich Zeisl, das am 8. Mai im Literaturhaus Wien erstmals gezeigt und von einer Podiumsdiskussion (u. a. mit Barbara Zeisl Schoenberg, der ZeislBiographin Karin Wagner und dem Regisseur) begleitet wurde. Außerdem erinnern in der Wiener Leopoldstadt neue „Steine der Erinnerung“ an Zeisls Vater und Stiefmutter. Mittlerweile hat der WDR den Film auch erstmals im Fernsehen ausgestrahlt (21. Mai) – weitere Station werden hoffentlich übernehmen. klang:prisma Die Operette lebt! Wie ein oft totgesagtes Genre im In- und ausland florieren kann Von Renate Publig Foto: Gerhard Ringhofer, Konservatorium Wien Privatuniversität Die bereits totgesagte Operette lebt: In einer Ausstellung im Wiener Theatermuseum, in einem Forschungsschwerpunkt in der Konservatorium Wien Privatuniversität, auf größeren Bühnen, die sich dem Standardrepertoire widmen, und vor allem in kleineren Häusern, die den Mut aufbringen, auch unbekannte Perlen der Operettenwelt zu präsentieren. Haben Sie jemals von Urschula gehört? Oder von Baron Trenck? Es handelt sich um Werke von Hermann Dostal oder Felix Albini aus Doblingers umfangreichem Operettenarchiv, zu finden neben bekannten Werken wie Der tapfere Soldat von Oscar Straus oder C. M. Ziehrers Der Fremdenführer und natürlich berühmten Stücken wie Ein Walzertraum oder Die lustige Witwe. Oft sind es nur noch Einzeltitel, die aus einem Gesamtwerk übrig geblieben sind, wie „Wär es auch nichts als ein Traum vom Glück“ aus Lehárs selten gespielter Operette Eva. Operette in der Praxis Während sich die großen Bühnen des Landes redlich um die Pflege der Klassiker bemühen – die Seefestspiele Mörbisch bringen heuer die „Fledermaus“, die Wiener Volksoper eröffnet die nächste Spielsaison mit Ein Walzertraum --, kann man den Einsatz der kleineren Theater nicht genug lobend erwähnen, Raritäten zu bringen, wie beispielsweise das Stadttheater Baden, das unter anderem Nedbals Polenblut aufführte. Über die Pionierleistung des Wiener Operettensommers, die Wiener Erstaufführung von Joseph Beers Polnische Hochzeit zu gestalten, berichteten wir in der letzten Ausgabe unserer klang:punkte, das Theater an der Rott wird diese gesamte Produktion ab April 2013 auf die Bühne bringen. Ebenfalls Mut bewies Ulf Schirmer, der mit dem Münchner Rundfunkorchester das Fürstenkind von Lehár bereits auf CD einspielte, bevor er mit dieser Operette an der Oper Leipzig großen Erfolg feierte. Wolfgang Dosch Wolfgang Dosch und Charles Kalman mit dem Studiengang Operette der Konservatorium Wien Privatuniversität operetta’S aliVe! Operetta, already written off, is alive: in an exhibit in Vienna’s Theater Museum, in a scholarly focus of the Konservatorium Wien Privatuniversität, on great stages which tend to standard repertoire, and most importantly, in smaller theaters who present also unknown masterpieces of the operetta world. Works are abundant, Doblinger’s substantial operetta archive alone contains not only well-known works like Der tapfere Soldat (“The Brave Soldier”) by Oscar Straus, worldfamous pieces like The Merry Widow, but also unknown masterpieces like Urschula by Hermann Dostal. While this country’s great stages are tireless in their efforts for the classics one can hardly be praised enough for their endeavor to perform rare masterworks. It was at the Schönbrunn Musiktheater that Herbert Mogg, born in 1927 in Vienna and deceased only recently in his adopted home Athens, did, as an operetta conductor, exemplary work in retrieving lost treasures. Mogg, connected to Doblinger not least as editor of Ziehrer’s Die Landstreicher, was the defining force as operetta specialist of Vienna’s Raimund Theater. Wolfgang Dosch, director of the operetta class at the Vienna Conservatory, recalls: “I have met Mogg as a managing director and conductor who did research in the archives and whose approach always combined brains, heart and humor.” We already reported the pioneering work of the Vienna Operetta Summer in producing Joseph Beer’s Polish Wedding for the first time in Vienna in the last issue of our sound:files; the Theater an der Rott will stage this entire production from April 2013. Courageous, too, was Ulf Schirmer, who recorded Lehár’s Fürstenkind with the Munich Radio Orchestra on CD even before his hugely successful performance of this operetta at the Leipzig opera. The new exhibition “World of Operetta -- Glamour, Stars and Show Business” at the Vienna Theater Museum also focuses Seite 13 klang:prisma Operettenkapellmeister mit Herz, Hirn und Humor: Herbert Mogg Auch das Musiktheater Schönbrunn punktet mit weniger bekannten Werken wie Oskar Nedbals Winzerbraut. An diesem Theater leistete Herbert Mogg, 1927 in Wien geboren und erst kürzlich in seiner Wahlheimat Athen verstorben, als Operettenkapellmeister vorbildliche Ausgrabungsarbeit. Mogg, der mit Doblinger nicht zuletzt als Bearbeiter von Ziehrers Die Landstreicher verbunden war und über viele Jahre als Operettenspezialist das Wiener Raimundtheater prägte, wechselte Ende der 1980er Jahre nach München zum Staatsheater am Gärtnerplatz, wo die Uraufführung seiner Operette „Das Mädchen vom Rialto“ stattfand. „Mit Herbert Mogg verliert die Musikwelt einen der letzten Maestri, der die Operette ins Zentrum seines Wirkens gestellt hatte“, meint Martin Turba, künstlerischer Leiter des Musik Theater Schönbrunn. Auch Wolfgang Dosch, Leiter der Universitätslehrgangs Operette an der Konservatorium Wien Privatuniversität erinnert sich: „Herbert Mogg hat mich als 19-Jährigen zu einem Vorsingen eingeladen und fürs Raimundtheater als Papacoda in ‚Nacht in Venedig‘ engagiert. Ich habe Mogg kennen gelernt als Intendanten und Dirigenten, der in Archiven forscht und mit Hirn, Herz und Humor bei der Sache ist. Mogg ist mir dann später wieder begegnet, unter anderem in Ziehrers Landstreichern, das ich dreimal in meinem Leben gespielt habe, in Köln unter Mogg selbst, dann in Linz und in Regensburg. Die Aufnahmen, die Mogg zuletzt gemacht hat, sind ein reifes Alterswerk und zeigen, wie man mit Operette geschmackvoll umgeht.“ Auch heute gibt es Dirigenten wie Herbert Mogg, die sich um die Operette bemühen. Dazu Dosch: „Rudolf Bibl ist ein grandioser Kapellmeister, der ‚weiß, wie’s geht‘! Dann gibt’s die nächste Generation, Alfred Eschwé und Christian Pollack, an den Landestheatern sind gute Leute, in Graz beispielsweise Marius Burkert, der jetzt Ein Walzertraum dirigiert hat. Oder in Baden Oliver Ostermann, mit dem ich die Dollarprinzessin gemacht habe.“ on operetta. The curators, Marie-Theres Arnbom and Kevin Clarke, especially refer in their exhibition to the international popularity of the genre which transcended the boundaries of mere operetta theaters by far, as can be seen in the Broadway and Hollywood success of The Merry Widow. The Vienna Conservatory (Konservatorium Wien Privatuniversität), as of today the only Central European institute to provide Bachelor and Master programs in operetta, subsumes its emphasis on scholarship within the newly installed center for operetta studies under the title Operette KONS-erviert (“Operetta CONS-ervates”). Operette KONS-erviert was inaugurated in the Glass Hall of Vienna’s Musikverein with a Salon concert; the audience was met with a sparkling wreath of well-known and never-before-played melodies. Especially emphatic was the rediscovery of Joseph Beer, selections from The Prince of Shiraz, Polish Wedding and Stradella in Venice being performed. The current Summer term will see the world premieres of the Musical Operetta “Tea at Three” by Sebastian Brandmeir (music) and Florian Stanek (libretto). Wolfgang Dosch: “The interest of young performers is rising, there is qualified new blood for operetta. These young people could be supported even better if the theaters were a bit more courageous in thinking beyond the canonized works of this genre and to make new discoveries!” Operette beforscht Mit dem Thema Operette beschäftigt sich auch die Ausstellung „Welt der Operette – Glamour, Stars und Showbusiness“ im Wiener Theatermuseum. Die Kuratoren Marie-Theres Arnbom und Kevin Clarke weisen in ihrer Ausstellung auf die internationale Popularität des Genres hin, die weit über die Grenzen der Operettenbühnen ging, wie der Broadway- und Hollywooderfolg The Merry Widow belegt. Die Konservatorium Wien Privatuniversität ist mittlerweile das einzige Institut in Mitteleuropa, das Bachelor- und Masterstudiengänge im Fach Operette anbietet, für maximal acht bis zehn Studierende pro Jahr. „Im zweisemestrigen Lehrgang wird jedem Sänger sein persönliches Repertoire gezeigt“, erläutert Wolfgang Dosch den Ausbildungsverlauf, Konzipiert von PD Dr. Wolfgang Fuhrmann und Dr. Stefan Schmidl sowie organisiert von Mag. Ursula Schmiedpeter, findet von 29. Juni bis 1. Juli 2012 die internationale Tagung „Die Operette und das Tragische“ im LehárSchlössl statt (Hackhofergasse 18, 1190 Wien), die von der Stadt Wien und der Philologisch-kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien gefördert wird. Dabei wird neben einer Reihe anderen Themen nicht nur Oscar Straus’ Walzertraum von Helene Sommer, Wolfgang Fuhrmann und Stefan Schmidl aus verschiedenen Richtungen aus beleuchtet, sondern beschäftigt sich etwa auch Wolfgang Dosch in seinem Vortrag „Joseph Beer – Operette im inneren Exil“ mit Leben und Werk des außergewöhnlichen Komponisten. Ein Konzert von Studierenden aus Doschs Operettenklasse an der Konservatorium Wien Privatuniversität bietet den willkommenen musikalischen Kontrapunkt zur wissenschaftlichen Aufarbeitung. Die österreichische Erstaufführung der Polnischen Hochzeit beim Wiener Operettensommer findet, wie angekündigt, am 19. Juli 2012 statt und steht bis 1. August im Schlosspark Theresianum in Wien auf dem Programm. Seite 14 klang:pädagogik „von der frühen Operette wie zum Beispiel Offenbach, der sogenannten klassischen Operette mit den Komponisten Suppé, Strauß, Millöcker etc., über die Jahrhundertwende mit Lehár, Kálmán, Fall, Eysler oder Oscar Straus, bis zu beispielsweise Robert Stolz. Dann gibt es Schwerpunkte, Jubiläen, die Namen in Erinnerung bringen sollen. Schon Komponisten wie Stolz oder Kálmán sind nicht mehr unbedingt im Bewusstsein der jungen Studierenden!“ Operette KONS-erviert Im Rahmen des heuer neu installierten Operettenforschungszentrums stellt die Konservatorium Wien Privatuniversität ihren Forschungsschwerpunkt unter den Titel Operette KONS-erviert: Künstlerisch-forschend und in wissenschaftlicher Auseinandersetzung beschäftigen sich Studierende und Lehrende aus den Bereichen Oper, Operette und Musikalisches Unterhaltungstheater mit der Aufführungspraxis, der musikalischen Analyse und der kulturhistorischen Kontextualisierung des Genres Operette. Eröffnet wurde Operette KONS-erviert am 18. April im Gläsernen Saal des Wiener Musivereins mit einem Salonkonzert, dem Publikum erschloss sich ein sprühender Melodienreigen bekannter, aber auch noch nie gespielter Melodien. Mit Elan brachten die Studierenden Operettenfiguren aus Lehárs Eva und Lustige Witwe, Leo Falls „Kaiserin“ oder auch Oscar Straus’ Walzertraum zum Leben. Besonders eingehend war die Beschäftigung mit der Wiederentdeckung von Joseph Beer, es erklangen Ausschnitte aus Der Prinz von Shiraz, Polnische Hochzeit sowie Stradella in Venedig. Zum Komponisten Beer existiert so gut wie keine Literatur -und wie war er als Mensch? Die Studierenden legten seiner Witwe Hanna Beer einen Fragenkatalog vor; im Konzert wurden die Ergebnisse präsentiert. Eine besonders berührende Episode: Joseph Beer verlor seine Familie im Konzentrationslager Auschwitz, das letzte Lebenszeichen war eine Karte seines Vaters, der Beer, um den Sohn nicht zu gefährden, als „lieber Freund“ ansprach. Die Karte endet mit den Worten „Du bist meine große Liebe“. Im Nachlass konnte ein Lied mit dem gleichen Titel entdeckt werden, welches bei diesem Salonkonzert seine Uraufführung erlebte. Dieser Block endete mit einer weiteren Uraufführung eines Liedes aus dem Nachlass, „Was am Dach die Spatzen pfeifen“. Im zweiten Teil bewiesen Auszüge aus der Musicaloperette „Tee um Drei“ aus der Feder der jungen Künstler Sebastian Brandmeir (Musik) und Florian Stanek (Buch & Liedtexte), dass das Genre noch quicklebendig ist. Bereits die Kostproben wurden vom Publikum heftig bejubelt, die gesamte Produktion erlebte im Konservatorium am 19. Mai ihre Uraufführung und war bis 23. Mai zu sehen. Die szenische Produktion der Operette Ein Walzertraum von Oscar Straus steht am Ende des zweiten Semesters, von 15. bis 18. Juni 2012 im Theater an der Gumpendorfer Straße auf dem Programm. Die Oper sei am Sterben, die Operette gar schon tot – und dennoch, wenn auch Veranstalter über Besucherzahlen klagen, sind die Säle und Häuser gut gefüllt. Dazu Wolfgang Dosch: „Das Interesse junger Interpreten steigt, es gibt qualifizierten Operettennachwuchs. Er könnte stärker gefordert werden, wenn die Musikdramaturgien der Theater mehr Mut hätten, über die kanonisierten Werke des Genres hinauszudenken und neue Entdeckungen zu machen!“ In aller Munde Beatboxing für jeden – mit Lernen mittels Smartphone, Website und Buch Ein Schlagzeug allein mit Hilfe des Stimmapparats imitieren – mit diesem Lehrgang schaffen es auch absolute Anfänger, die erforderliche Technik Schritt für Schritt zu erlernen. Bei Doblinger erschien im März das erste Lehrwerk zum Beatboxing: The Real Beatbox School! Das Autorenteam besteht aus einem Lehrer (Werner David Wiechenthaler) und dem dreimaligen österreichischen Beatbox Staatsmeister im Teambewerb (Thomas Rieder), der mit der „Massive Beats Crew“ 2009 den 3. Platz bei der Beatboxweltmeisterschaft in Berlin belegte. Gemeinsam erklären Rieder und Wiechenthaler, wie man einzeln oder in der Gruppe ohne Vorkenntnisse Beats produziert, zu welchen aktuellen Songs sie passen, die beste Atemtechnik und wie Lehrer mit ihrer Klasse unterhaltsame Rhythmusspiele machen können. Dazu gibt es separat ein Lehrerhandbuch zum exklusiven Download auf www.music2print.at mit Stundenvorschlägen und Unterrichtsspielen. Die Hörbeispiele aus dem Buch finden sich auf der eigens entwickelten Homepage www.therealbeatboxschool.com. Rieder und Wiechenthaler zeigen auf 128 Audio-Files, Videos und Bonus-Tracks mit Beatbox-Profis vor, wie es geht. Mittels QR-Codes können die Videos auch direkt mit dem Smartphone abgerufen werden. Mit dieser innovativen Technik und einer eigens entwickelten Notation bringen Rieder und Wiechenthaler den Spaß und Lerneffekt ihrer Workshops, die sie an Schulen geben, zu Papier. 09 723 The Real Beatbox School 09 723-CD 09 724 Lehrerhandbuch (nur digital über www.music2print.at erhältlich) Seite 15 klang:novitäten Neuerscheinungen zeitgenössischer Musik aPOLLON MUSaGÈTe: A Multitude of Shades für Streichquartett Das Apollon-Musagète-Quartett, das die Pop-Künstlerin Tori Amos auf ihrer Welttournee 2011 begleitete, schrieb zu dem Anlass dieses äußerst publikumswirksame Werk, das sowohl zeitgenössische Elemente als auch Pop-Rhythmen, ein polnisches Kirchenlied und einen Irish Jig enthält. (Video auf www.youtube.com) „Tori Amos verließ die Bühne, nicht jedoch ohne vorher anzukündigen, dass Apollon Musagete zurückkommen würde um ein selbstkomponiertes Stück zu spielen. Die wuchernde Klangkulisse, die sie entfesselten, reist zwischen Taktwechsel und Genrewechsel, obwohl ein Jig gegen Ende die schottischen Zuhörer zum rhythmischen Mitklatschen mitreißt. Diese vier Musiker sind ganz einfach unglaublich …“ (Kirstin Lynn, http://entertainment.stv.tv, 7. November 2011) Bestellnr.: 36 101 rainer BIScHOF: Pierrot für Flöte solo Bestellnr.: 35 037 Gregor HaNKe: Suite für Orgel Bei der Komposition dieser liturgischen Suite ließ sich der Komponist von der Dramaturgie des Mess-Propriums leiten. Die Aufführung ist sowohl im Rahmen des Gottesdienstes als auch konzertant möglich. Bestellnr.: 02 480 eugene HarTZeLL: Horn Trio „A Little Light Music” für Horn in F, Violine und Klavier (1995) Auf raffinierte Art und Weise kombiniert der aus den USA stammende Komponist in diesem Werk Jazz-Elemente mit Kompositionstechniken der zweiten Wiener Schule. Bestellnr.: 07 371 Josef Maria HOrVaTH: Sonata Piccola für Orgel mit zwei Manualen und Pedal Trio I (Canone) / Trio II (Aria) / Fughetta per Man. e Ped. / Trio III (Pavana) Bestellnr.: 02 458 Heinz KraTOcHWIL: Passion nach dem Matthäus- und LukasEvangelium op. 170 ergänzt durch Texte von Sigrid Schweiger und Choräle aus den Passionen von J. S. Bach für 2 Sprecher, 2-5 Bass-Soli, gemischten Chor, Streichquartett und Streichorchester Anfangs als Stimmungsmusik zum gelesenen Passionstext und zu den Bachschen Chorälen erdacht, entwickelte sich das Werk in mehreren Stufen bis zu einer durchgehenden und vielschichtigen Vertonung der Passion Christi. Anders als bei Bach wird der Evangelienbericht schlicht von einem Sprecher vorgetragen; der emotionelle Kommentar, meditative Texte, wird – aus heutiger, moderner Sicht -- ebenfalls gesprochen. Aus dem Streichorchester löst sich als klanglicher Lichtglanz für die Worte Christi Seite 16 ein solistisches Streichquartett heraus. Bestellnr.: 46 092 (Partitur, Stimmenset, Chorpartitur) Peter Jan MarTHÉ: erdwärtsmesse – Gemeindeversion für Gemeindegesang, gemischten Chor, 2 Trompeten, 2 Posaunen und Orgel Die große Resonanz auf die 2008 uraufgeführte Messe hat zu vielen Anfragen an den Komponisten geführt, die aufwendige Partitur in eine Fassung für kleinere Gemeinden umzuarbeiten. In der „erdwärtsmesse“ wird der Gemeinde eine tragende Rolle zugeteilt; musikalisches „Herzstück“ sind acht einfache Gesänge, die alle Feiernden mitsingen können und sollen. Bestellnr.: 46 093 (Partitur, Stimmen, Chorpartitur) ON THe LIGHTer SIde Eine neue Serie für Klavier mit einfachen, kurzen, stilistisch abwechslungsreichen Stücken mit „Wohlfühl-Faktor“: Johannes BeraUer: Artful Musical Moments Berauer komponierte in seinem persönlichen „Mikrokosmos“ Musik, die Elemente aus Jazz und zeitgenössischer Klassik verbinden. Bestellnr.: 01 439 Michael PUBLIG: Chillin‘ with jazzy Feel Good Songs Jazz-, Blues- und Latin-Stücke, die authentisch und voll klingen, aber aufs Wesentliche reduziert wurden und somit leicht zu spielen sind. Bestellnr.: 01 438 Monika STadLer: Music from an imaginary Garden Ihre Musik verbindet in ihrer persönlichen musikalischen Handschrift Elemente des Jazz, der Klassik, World- , Folk- und Improvisationsmusik miteinander. Bestellnr.: 01 440 . . . Manfred PerGer: Drei Choralfantasien für Orgel Ein Danklied sei dem Herrn / Schönster Herr Jesus / Glorwürd‘ge Königin Bestellnr.: 02 479 Peter PLaNYaVSKY: Ad te levavi für Orgel „Ad te levavi animam meam“ sind die Anfangsworte des Introitus zum ersten Adventsonntag. Die gregorianische Melodie bildet den Ausgangspunkt dieser Orgelparaphrase. Bestellnr.: 02 454 Mathias rÜeGG: Kadenzurlaub für Posaune, Vibraphon und Klavier Der spezifische Bläser-Sound verhalf (neben Rhythmik und Phrasierung) dem Jazz zu seinem Siegeszug – das ca. 1900 erfundene Posaunen-Glissando beeindruckte auch zeitgenössische Komponisten wie Ravel, Strawinsky, bis Schönberg. Während man in der Klassik Klangideale erreichen wollte, suchte man im Jazz nach einem individuellen Sound. Das Stück kann mit klassischem Klang oder jazzig gespielt werden. Bestellnr.: 35 772 Mathias rÜeGG: untitled but lovely für Oboe und Klavier Nach einer längeren Komponier-Pause bekam mathias rüegg 1994 vom französischen Klarinettisten Michel Portal einen Auftrag samt einigen Skizzen als Grundlage. Diese Akkordfolgen und Melodien regten ihn an, verstärkt klassische Kammermusik zu schreiben, das erste Stück war „untitled but lovely“ und baut auf Portals lyrisch-sangbarem Anfangsmotiv auf – rüeggs einziges Stück, in dem Rhythmik und Phrasierung nur eine untergeordnete Rolle spielen und das daher hundertprozentig „klassisch“ interpretiert werden kann (aber nicht muss). Bestellnr.: 05 266 Mathias rÜeGG: veni, vidi, vici für Viola und Klavier Für die oft „gemobbte“ Bratsche, dieses geheimnisvolle Instrument mit seinem einzigartigen und unverwechselbaren Klang, vor allem in er untersten Oktave, hat mathias rüegg eine besondere Vorliebe. Der Titel Veni, Vidi, Vici stammt von der serbischen, in Wien lebenden Bratschistin Jelena Poprzan, der das Stück auch gewidmet ist. Ein klares Statement einer jungen Wilden, die ihrem Instrument – oft auch kombiniert mit ihrer Stimme -- Außergewöhnliches entlockt. Bestellnr.: 03 596 Thomas daniel ScHLee: Tränen. Neun Wiener Tänze für Klavier op. 73 Anklänge an Tanzmusik, Blicke auf Gestalten, die im Laufe des Lebens vorbeiziehen, auf Stätten und Viertel meines Wiens, Blicke durch den Schleier von Tränen des Gedenkens, der Gegenwart und der Segenswünsche. (T. D. Schlee) Bestellnr.: 01 679 Helmut ScHMIdINGer: Sechs Bagatellen für Klavier vierhändig Die sechs Miniaturen sind sowohl in der Wahl der musikalischen Form als auch der Satzbezeichnung als Hommage an Beethoven zu verstehen und basieren auf den Tonbuchstaben aus dessen Namen. Bestellnr.: 01 845 stellt werden, sollten diese auf Spieler aufgeteilt werden, die den jeweiligen Ansprüchen gewachsen sind, wobei im Sinne eines Teamworks bei einem Konzert etwa auch der Lehrer sich mit dem Abschlussstück (Nr. 7) beteiligen kann. Selbstverständlich können die sieben Sätze auch von einem Schüler dargeboten werden. (Erich Urbanner) Bestellnr.: 01 674 Gernot WOLFGaNG: Quiet Time für Viola und Klavier Der Titel dieses fünfminütigen Duos sagt alles über dessen musikalischen Charakter aus. Es besteht zwar ein spürbarer Drang nach vorne, aber die Komposition steuert in keiner Phase auf einen großen Höhepunkt hin. Die allgemeine Grundstimmung ist diejenige von In-sich-Gehen, Wärme und Versonnenheit. Zeitweise schwebt die Violastimme scheinbar schwerelos über der sparsamen Klavierbegleitung. Doppelgriffe -- unter Verwendung leerer Saiten -- sowie Glissandi erzeugen einen Hauch von „Americana“. Die Komposition hinterlässt einen Nachklang von Innigkeit, Nachdenklichkeit. (Gernot Wolfgang) Bestellnr.: 03 595 Gernot WOLFGaNG: Still Waters für Klavier „Gernot Wolfgang‘s Still Waters felt a little like ‚Schoenberg meets Bill Evans.‘ The score is interesting in the thickness of its textures and its darkish sonorities.“ (Mark Swed, LOS ANGELES TIMES, 29. September 2010) Still Waters entwickelt sich aus einem aus zwei Noten bestehenden Motiv, welches im Laufe des Stückes immer wieder in verschiedensten Harmonisierungen und Lagen auftritt. In programmatischer Hinsicht beschreibt die Komposition einen stillen Waldsee. Von Zeit zu Zeit „stören“ Naturereignisse die glasartige Oberfläche des Sees – eine leichte Brise, ein steigender Fisch, das Landen und Abheben von Schwimmvögeln, ein von einem Baum am Ufer fallender Zapfen … (Gernot Wolfgang) Bestellnr.: 01 680 erich UrBaNNer: Sieben Klavierstücke für Fortgeschrittene Cantabile / Marcato / Andante con moto / Giusto / Scherzando / Con spirito / Espressivo e rubato Wie die Charakterbezeichnungen der sieben Sätze verraten, soll dem Lernenden eine Reihe von musikalischen Aufgaben angeboten werden, sich sowohl technisch als auch im lyrischen Bereich durch Anschlagskultur den Anforderungen zu stellen. Die Komposition soll in kurzen übersichtlichen Formmodellen unterschiedliche Charaktere vermitteln. Sie ist in erster Linie als Beitrag für junge Lernende an Musikschulen gedacht. Da im Ablauf der einzelnen Sätze zunehmende Anforderungen geSeite 17 klang:träger Neue CDs Horst eBeNHÖH Sonatine für Violoncello und Klavier op. 17/1 Heinz KraTOcHWIL Fantasie für Violoncello und Klavier op. 124 Wolfram WaGNer Arioso für Violoncello und Klavier (+ Publig, Heher, Weiss, Purgina, Sommer, Baksa u.a.) Ursula Erhart-Schwertmann – Violoncello, Edda Andrea Graf – Klavier CD „Neue Kammermusik aus Niederösterreich“, Rich Art Records RA 12006 Peter PLaNYaVSKY Toccata alla Rumba für Orgel (+ Bach, Eben, Duruflé u.a.) Carla Edwards – Orgel CD „Homage“– Carla Edwards, Organist, Raven OAR-918 „Highly recommended for organ music fans who like to sample different instruments from around the world, and also for its variety and perfect balance of old and new music, sorted on the disc in a perfectly logical sequence.“ (Jean-Yves Duperron – Classical Music Sentinel, June 2011) Helmut ScHMIdINGer „… schickt sich wahrscheinlich nicht in einem so ernsten Konzert“. Zehn Sätze aus „Leutnant Gustl“ von Arthur Schnitzler für Violine, Violoncello und Klavier „… was uns anrührt, dich und mich …“ Sieben Verhältnisse für Violine und Klavier nach Versen von Rainer Maria Rilke „… und haben fast die Sprache in der Fremde verloren.“ Fünf Figuren für Violine und Violoncello u. a. Altenberg Trio Wien; Ernst Kovacic – Violine und Mathilde Hoursiangou – Klavier; Christian Altenburger – Violine und Patrick Demenga – Violoncello CD-Reihe „Komponisten im Portrait“ ORF Oberösterreich/OÖ Komponistenbund, Studio Weinberg SW 010412-2 „Auf dieser CD sind vier instrumentale ‚Literaturvertonungen‘ dokumentiert, deren Inspirationsquellen von Rilkescher Liebeslyrik bis zur Weinregel des Dionysos reichen. Bei den kompositorischen Zugängen aller vier Werke steht nicht die Illustration der Texte im Vordergrund, sondern immer wieder aufs Neue die Lust, aus literarischem ‚Roh‘material musikalisches Material zu gewinnen.“ (H. Schmidinger) SHIH Ein Takt (stygische Elegie) für Klarinette und Klavier (+ Takemitsu, Hosokawa, Tan Dun u.a.) VanessaHövelmann–Klarinette, Deborah Rawlings – Klavier CD „Neue Musik aus China und Japan“, ambitus amb 96923 klang:daten UraUFFÜHrUNGeN JUNI – deZeMBer 2012 SHIH: Ein Takt für sechs Schlagzeuge und einen Schlagwerker David Panzl – Schlagzeug 09. Juni 2012 Schloss Tegernsee (D) (Podium für junge Solisten) rainer BIScHOF: Il Cantico di Frate Sole für Tenor und Klaviertrio Daniel Johannsen – Tenor, Jess-Trio August 2012 Mürzzuschlag (Sommermatineen des Jess-Trios) Gerald reScH: Streichquartett Ensemble Lux September 2012 New York, Austrian Cultural Forum Gernot WOLFGaNG: Passage to Vienna für Klaviertrio Saguaro Trio 14. September 2012 Wilmington, CA (USA), L. A. Harbor College Seite 18 Helmut ScHMIdINGer: „… für den, der heimlich lauschet“ – Kammermusik für Klavier und Orchester Clemens Zeilinger – Klavier, Ensemble Karussell 16. September 2012 Linz, Brucknerhaus (Internationales Brucknerfest) Wolfram WaGNer: Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier Ensemble TRIS 27. September 2012 London, Austrian Cultural Forum Michael radULeScU: Soliloquia (Monologue) für Singstimme mit zwei hängenden Becken Pia Rose Hansen – Sopran 21. Oktober 2012 Porrentruy (CH) klang:daten Geburts- und gedenktage 2012 01. 06.: Konstantin WECKER 65 08. 06.: Alfred UHL 20. Todestag 18. 06.: Robert FREUND 80 19. 06.: Otto STROBL 85 20. 06.: Rainer BISCHOF 65 11. 07.: Josef DICHLER 100 (gest. 1993) 04. 09.: Karl Heinz FÜSSL 20. Todestag 22. 09.: Franz SCHÖGGL 30. Todestag 28. 09.: Wolfram WAGNER 50 30. 09.: Robert SCHOLLUM 25. Todestag 26. 10.: Karl ETTI 100 (gest. 1996) 15. 11.: Rudolf MALARIC 25. Todestag 16. 11.: Rudolf HINTERDORFER 65 23. 11.: Josef BEER 25. Todestag 30. 11.: Hans Erich APOSTEL 40. Todestag 08. 12.: Mathias RÜEGG 60 29. 12.: Klaus HOCHMANN 80 (gest. 1998) 2013 03. 01.: Heinz Karl GRUBER 70 06. 01.: Heinz NEUBRAND 15. Todestag 11. 01.: Ludwig NUSSBICHLER 50 12. 01.: Peter ANDROSCH 50 28. 01.: Günther MITTERGRADNEGGER 90 (+ 1992) 16. 02.: Fridolin DALLINGER 80 19. 02.: Monika STADLER 50 23. 02.: Heinz KRATOCHWIL 80 (gest. 1995) 26. 03.: Josef DICHLER 20. Todestag 06. 04.: Ernst Ludwig URAY 25. Todestag 07. 04.: Cesar BRESGEN 25. Todestag 26. 04.: Norbert SPRONGL 30. Todestag 15. 05.: Joseph KRONSTEINER 25. Todestag 05. 06.: Friedrich WILDGANS 100 (gest. 1965) 06. 06.: Ferdinand WEISS 80 19. 06.: Michael RADULESCU 70 09. 07.: Heinrich GATTERMEYER 90 25. 07.: Hans Ulrich STAEPS 25. Todestag 26. 07.: Hans HASELBÖCK 85 15. 08.: Hermann LEOPOLDI 125 (gest. 1959) 22. 08.: Robert SCHOLLUM 100 (gest. 1987) 29. 08.: Hermann NITSCH 75 15. 09.: Anton HEILLER 90 (gest. 1979) 17. 09.: Gerhard TRACK 70 18. 09.: Rita UEDA 50 26. 09.: Augustinus Franz KROPFREITER 10. Todestag 14. 10.: Ernst Ludwig LEITNER 70 16. 10.: Cesar BRESGEN 100 (gest. 1988) 21. 10.: Martin KLASCHKA 50 31. 10.: Erich ROMANOVSKY 20. Todestag 22. 11.: Ulrich KÜCHL 70 19. 12.: Erich EDER DE LASTRA 80 24. 12.: Klaus HOCHMANN 15 Todestag Vorschau (in Auszügen): 2014 16. 01.: Josef Friedrich DOPPELBAUER 25. Todestag 23. 01.: Alexander MÜLLENBACH 65 26. 01.: Ernst KÖLZ 85 11. 02.: Franz SCHMIDT 75. Todestag 19. 02.: Waldemar BLOCH 30. Todestag 25. 02.: Michael AMANN 50 27. 02.: Heimo ERBSE 90 (gest. 2005) 21. 03.: Karl Heinz FÜSSL 90 (gest. 1992) 22. 03.: Tristan SCHULZE 50 03. 09.: Joseph MARX 50. Todestag 09. 11.: Egon WELLESZ 40. Todestag 2015 08. 02.: Helmut EDER 10. Todestag 02. 04.: Heinz KRATOCHWIL 20. Todestag 04. 04.: Fritz LEITERMEYER 90 (gest. 2006) 20. 04.: Eugene HARTZELL 15. Todestag 05. 05.: Gerald RESCH 40 12. 05.: Marcel RUBIN 20. Todestag 16. 05.: Horst EBENHÖH 85 04. 06.: Alfred PRINZ 85 06. 06.: Wolfgang SEIERL 60 18. 06.: Herbert PAULMICHL 80 24. 06.: Hans KANN 10. Todestag 25. 06.: Kurt SCHWERTSIK 80 31. 07.: Martin BJELIK 75 22. 09.: Heimo ERBSE 10. Todestag 22. 09.: Franz SALMHOFER 40. Todestag 07. 11.: Friedrich WILDGANS 50. Todestag 07. 11.: Herbert LAUERMANN 60 14. 11.: Jenö TAKÁCS 10. Todestag 29. 11.: SHIH 65 30. 11.: Gerhard SCHEDL 15. Todestag 22. 12.: Thomas Christian DAVID 90 (gest. 2006) 26. 12.: Paul KONT 15. Todestag Komplette Listen der Geburts- und Gedenktage der Doblinger-Komponisten finden Sie unter www.doblinger-musikverlag.at -> Komponisten -> Gedenktage! Seite 19