Die Star Wars Prequels - wie sie wirklich hätten sein... Die Star Wars Trilogie war das große epische Kinoerlebnis der... 2000er Jahren Herr Der Ringe war, galt damals für Krieg...

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Die Star Wars Prequels - wie sie wirklich hätten sein... Die Star Wars Trilogie war das große epische Kinoerlebnis der... 2000er Jahren Herr Der Ringe war, galt damals für Krieg...
Die Star Wars Prequels - wie sie wirklich hätten sein sollen
Die Star Wars Trilogie war das große epische Kinoerlebnis der 70er und 80er Jahre. Was in den
2000er Jahren Herr Der Ringe war, galt damals für Krieg der Sterne:
Eine mythische Welt, erfüllt von Schicksal und Magie, Gut und Böse, Helden und dunklen
Herrschern, großen Schlachten, umgesetzt durch perfekt in Szene gesetzte moderne Effekte ohne
daß diese die Handlung oder die Charaktere an die Wand drückten, sondern diese Welt damit erst
vor unseren Augen lebendig werden ließ.
Aber zwei Dinge unterschieden die Star Wars Reihe von anderen epischen Geschichten
grundlegend:
Erstens durch den Umstand, daß die Trilogie von Beginn an nur als Teil der Gesamthandlung
bezeichnet wurde und man damit - neben den vielen Informationen und Anspielungen über die Zeit
vor der Filmhandlung - klar aussagte, daß es zu diesen Filmen eventuell einmal Prequels geben
würde; anfangs war sogar die Rede von neun Teilen.
Zweitens durch eine Buchvorlage, die es bei Krieg der Sterne im Gegensatz zu den meisten anderen
Epen nicht gab. Hier stehen einzig die Filme der Trilogie als Material zur Verfügung, aus dem alle
Informationen über das wie und warum der Vorgeschichte hervorgehen.
Diese zwei Eigenschaften der Trilogie schufen die einzigartige Vorbedingung für ihre Prequel-Teile,
daß man sich deren Handlung nicht würde aus den Fingern herausziehen müssen; die wesentlichen
Informationen lagen durch die ursprüngliche Trilogie ja bereits vor.
Es gibt bereits eine Reihe von wirklich gut gemachten Filmrezensionen, die minutiös Episode eins
bis drei auseinandernehmen und förmlich in der Luft zerreißen; herausragend sind hier vor allem
die Rezensionen von Red Letter Media und Confused Matthew zu nennen, die sehr professionell
und z.T. auch sehr künstlerisch zeigen, wie unlogisch die Handlung bereits innerhalb dieser
Prequel-Filme ist, wie schlecht Regie und Produktion sind und wie hölzern und ideenlos praktisch
alles in Szene gesetzt wurde. Wer diese Rezensionen noch nicht kennt, dem empfehle ich sie
dringend.
Diese Rezensionen sind so gehaltvoll und gut recherchiert, daß ich im wesentlichen nicht mehr
darauf eingehen brauche, ob die Star Wars Prequels nun an sich gute oder schlechte Filme sind.
Hier soll es um etwas Anderes gehen:
Ich werde die tatsächlich gedrehten Episode I bis III zunächst nicht erwähnen.
Ich werde einfach Episode IV bis VI mit Ihnen zusammen durchgehen und wir werden uns
gemeinsam ansehen, was wir eigentlich über die Vorgeschichte der Trilogie wissen.
Es gibt viele äußerst schlechte Prequels und Sequels zu Filmen, die an sich Filmgeschichte
geschrieben hatten; zum Beispiel Alien oder Terminator. Dies nehmen die meisten Zuschauer auch
hin. Das ist halt einfach so: es ist nie ganz einfach eine gute, aber fertige Geschichte neu
aufzunehmen und weiterzuspinnen und dem Vorbild dabei gerecht zu werden.
Bei Krieg der Sterne ist das anders: Es lag von Beginn an ein Anspruch vor, daß es hier eine zu
erzählende Vorgeschichte gibt. Jeder wollte sie wissen; Anakin Skywalker, die Klonkriege, die JediRitter - das untermalte den Mythos, der vom Star Wars Universum ausging, so wie es die Trilogie
vorgezeichnet hatte.
Wir alle wußten damals, oder hofften zumindest, daß irgendwann diese Vorgeschichte erzählt
werden würde. Es war eine Art Kindheitstraum.
Das ist auch mein persönlicher Grund, diesen Film zu machen; die tatsächlich gedrehten Episode
eins bis drei haben so wenig mit der in der Trilogie erzählten Handlung zu tun, daß ich - und die
meisten anderen die ich kenne - sie nie als die Filme akzeptieren konnten, auf die wir damals so
lange gewartet hatten.
Wir werden hier rekapitulieren, was wir tatsächlich über die Vorgeschichte wissen - und wie die
Handlung der Prequels in etwa gewesen sein muß, damit diese nicht mit der ursprünglichen Trilogie
kollidiert. Wir tun daher einfach so, als schrieben wir das Jahr 1983, die Trilogie ist gerade fertig
produziert und alle Informationen über die Vorgeschichte müssen wir uns aus diesen drei Filmen
herausziehen.
Einen Einspruch höre ich schon jetzt vor meinem geistigen Ohr:
"Aber an den alten Filmen wurde ja auch noch einiges im Nachhinein verändert, Du kannst Dich
also doch um Himmels Willen nicht auf die alten Filmversionen stützen."
Doch: ich werde später noch detailliert erklären warum, für den Moment sei nur gesagt daß diese
Änderungen erst recht z.T. riesige Widersprüche entstehen lassen. Aber darüber später mehr.
Fangen wir einfach mal an;
1. Das Imperium und Darth Vader
Das Imperium an sich existiert offenbar noch nicht sehr lange, als der erste Todesstern fertiggestellt
ist, denn bis jetzt war die Führung noch von Institutionen aus der alten Republik abhängig. Zu
Beginn von Episode IV erfährt General Tarkin gerade, daß der Imperiale Senat, das letzte
Überbleibsel der alten Rebpublik, aufgelöst wurde.
Die politischen Gegebenheiten, die dem Imperator alle Macht geben, bestehen also offenbar noch
nicht allzu lange - bestenfalls einige Jahre. Sollte der Todesstern als politisches Machtinstrument
nach innen hin geplant worden sein, so dürfte die Zeit der Machtergreifung durch den Imperator
etwa gleich groß sein wie die Bauzeit des Todessterns. Der Bau des zweiten Todessterns brauchte
keine zehn Jahre, allerdings ist dieser in Episode VI auch noch nicht vollendet. Maximal etwa 15
Jahre erscheinen also realistisch.
Darth Vader wird von Tarkin später das "letzte Überbleibsel Ihrer Religion" genannt; wir können
folglich davon ausgehen, daß der Imperator selbst niemals Jedi-Ritter war; denn sonst wäre Darth
Vader ja das vorletzte Überbleibsel und dann hätte sich der betreffende General aus der
Versammlung auch sicher nicht so abfällig gegenüber der Macht geäußert („Verschonen Sie uns mit
Ihren Schauermärchen von der magischen Macht, Lord Vader!“), vor allem wenn man beachtet wie
ehrfürchtig sich sonst jeder dem Imperator gegenüber benimmt.
Daß das gegenüber Vader öfters nicht so distanziert ist, ist ein Hinweis auf Vaders Stellung.
Der Imperator ist und war also niemals ein Jedi. Wieso das so wichtig ist? Weil er selbst in Episode
VI das Laserschwert etwas verächtlich als Waffe eines Jedi-Ritters bezeichnet. Folglich hat der
Imperator selbst niemals ein Laserschwert benutzt.
Vader ist während der gesamten Episode IV wohl keine besonders hohe Instanz im Imperium; er
wirkt offenbar nur als Mann fürs Grobe, ist General Tarkin untergeben und muß Aufgaben
bewältigen, die leicht sein Leben hätten fordern können, wie zum Beispiel den Sturm der
Rebellenbasis auf Hoth oder an Bord eines Abfangjägers bei der Schlacht um den Todesstern.
Das alles ist Indiz dafür, daß Darth Vader respektive Anakin keine völlig außergewöhnliche Rolle
für den Imperator gespielt haben kann, Darth Vader in der Zeit seit seinem Wandel zur Dunklen
Seite also nicht viel weiter hat aufsteigen können - weil es für den Imperator offenbar wichtigere
Leute gab.
2. Die Jedi
Wir erfahren von Obi-Wan Kenobi in Episode 4: „Über 1000 Generationen lang waren die Jedis die
Hüter über Frieden und Gerechtigkeit in der Republik. Bevor es dunkel wurde in der Welt; vor dem
Imperium.“
Gleichzeitig haben wir mehrfach die Aussage, es sei eine "alte Religion" und es ist in
unterschiedlichen Zusammenhängen mal von den Jedi-Rittern und mal von den Jedi die Rede.
Das legt nahe, daß die Begriffe "Jedi" und "Jedi-Ritter" keine identische Bedeutung haben. Wie
auch irdische religiöse Orden haben die Jedi offenbar eine kämpfende Unterabteilung: die Jedi
Ritter. Das wird später bei Yodas Rolle noch sehr wichtig werden.
Die Beschreibungen der Aufgaben der Jedi-Ritter lassen viele Schlüsse zu; daß sie eine bewaffnete
Polizeitruppe waren ist aber nur eine mögliche Interpretation. Gerade wenn man die in Episode V
erklärte Philosophie betrachtet und sieht, daß die Jedis Stärke eben nicht vorrangig im Kampf
sehen, drängt es sich eher auf, daß der Jedi-Orden vermittelnde, diplomatische Aufgaben hatte und
die Macht für Gutes einsetzte, gerechte Einigungen und ähnliches.
Wichtig ist es, hierzu Yodas Worte aus Episode V zu beachten: „Ein Jedi nutzt die Macht für Wissen
und Verteidigung – niemals für den Angriff!“
Die Verwendung und Nichtverwendung von Laserschwertern bei den Jedi-Rittern, "stets nur zur
Verteidung", ist ein wichtiger Aspekt. Gerade Darth Vader und der Imperator wollen Luke in
Episode VI ja zum Einsatz des Laserschwertes bringen, damit er Kontrolle und Zurückhaltung
aufgibt.
Auch das Versagen von Luke als Yoda ihn auf Dagobah testet besteht darin, daß Luke überhaupt
Waffen mitnimmt und dann auch angreift, und Kenobi schaltet sein Laserschwert in Episode IV erst
ein als sich Darth Vader ihm mit bereits gezückter Waffe nähert.
Die Jedis als bewaffnete Polizeitruppe ist also nur schwer vorstellbar. Ein Hüter über Frieden und
Gerechtigkeit kann seinen Job sicherlich am besten machen wenn er Auseinandersetzungen
verhindert ehe sie entstehen - und wenn dieser Orden dann noch eine kämpfende Truppe zur
Absicherung dieser Interessen unterhält - die Jedi-Ritter.
Ganz zentral ist die Aussage, die Jedi seien eine Religion. Ein Jedi definiert sich also nicht über das,
was er hat oder kann oder tut, und auch nicht durch sein Laserschwert, sondern durch seine
Philosophie. Religion und Ordenskrieger sind zwei verschiedene Dinge. Auch zu Zeiten der
Kreuzzüge hatte der Papst nicht selbst ein Schwert in der Hand oder auch nur eine kriegerische
Ausbildung. Ein Jedi definiert sich also über seine Philosophie und seinen Umgang mit der Macht.
Die Jedi-Ritter sind also nur ein Teil des Jedi Ordens.
Das Ende der Jedi gestaltet sich dann folgendermaßen;
Der Imperator hat irgendwie die Republik von innen übernommen und, evtl. mit seiner Macht,
bereits vorher eine Anhängerschaft geformt, die in der Lage war das bestehende System aus
Demokratie und Kontrolle durch die Jedis zu zerschlagen. Denn all die Jahre nach den Klon
Kriegen ist er noch auf Institutionen der alten Republik, namentlich dem Senat, angewiesen; er muß
dort also viele Verbündete haben.
Wir wissen, daß die Jedis gejagt und vernichtet wurden, und zwar mit Hilfe von Darth Vader.
Darth Vader ist also ein Helfer des Imperators gewesen und die vollendete Umformung der
Republik durch den Imperator geschah erst nachdem Anakin bereits zu Darth Vader geworden war.
3. Die Klon-Kriege und ihre Einordnung;
Vor dem aktuellen Bürgerkrieg ab es "Klon-Kriege". Diese werden thematisch und namentlich vom
Bürgerkrieg in Episode IV abgegrenzt.
Wir wissen daß Anakin in diesen Kriegen mitkämpfte, und zwar freiwillig, da wir in Episode IV
von Obi Wan erfahren: (Dein Onkel war der Meinung daß Anakin) „sich da hätte raushalten und zu
Hause bleiben sollen“
Dies kann er freilich nur sagen, wenn er denn auch die Möglichkeit dazu gehabt hätte. Das erzählt
uns nebenbei auch etwas darüber, daß Anakin und Owen sich schon vor dessen Aufbruch in den
Krieg gekannt haben müssen; falls er Anakins Schwager ist, auch darüber daß Anakin und seine
Freundin schon längere Zeit ein Paar gewesen sein müssen.
Owen bezeichnet den Krieg durch Obi Wans Mund als "idealistischen Feldzug", woraus wir
schließen können daß hier hier eine "gute" Seite, bzw. eine Seite die sich als gut empfindet, in den
Krieg zieht um den Gegner, die "Bösen", zu bezwingen.
Weiter wissen wir über diese Kriege praktisch nichts, der Name "Klon-Kriege" kann auf
irgendwelche Klone hindeuten, aber auch auf den Namen eines Sternsystems - das "Klon-System"
ist nicht viel abwegiger als das "Hoth"- oder "Tattooine"-System...
Die Klon-Kriege waren offenbar aber kein Bürgerkrieg, diese Auseinandersetzungen (man beachte
den Plural) werden nie als solcher bezeichnet. Es bleiben also nur wenige Möglichkeiten:
-Es war ein Krieg der "guten" Republik gegen einen Feind von außen.
-Oder es war ein Krieg von Sternsystemen außerhalb gegen die bereits zum Imperium gewordene
Republik, da Obi Wan und Anakin sicher nicht auf imperialer Seite kämpften.
Letzteres scheidet aber a priori aus, denn wir wissen ja, daß Anakin zu Darth Vader wurde bevor das
Imperium etabliert war, Anakin aber in den Klonkriegen an Obi Wans Seite kämpfte. Ferner läge die
Gründung des Imperiums dann zu weit zurück.
Folglich zog die Republik in den Klon-Kriegen gegen einen Feind von außerhalb.
Das fand also auch mindestens die Unterstützung der Jedi; zusammen mit der Häme, dies seien
"idealistische Feldzüge" gewesen läßt sich folgern, daß es wohl ein Sternsystem oder mehrere
-systeme gab, in denen Völker unterjocht wurden oder ähnliche Ungerechtigkeiten und Verbrechen
geschahen und die "guten" Kräfte in der Republik das unterbinden wollten.
Nicht lange darauf muß die Republik dann zum Imperium kollabiert sein, was den Schluß nahelegt
daß der Grund für die politische Instabilität in den Klon-Kriegen zu finden sein könnte.
Gänzlich auszuschließen ist, daß die späteren imperialen Truppen irgendwie etwas mit Klonen an
sich zu tun hatten. Sämtliche imperialen Soldaten, die man je in Episode IV bis VI zu sehen
bekommt, sehen unterschiedlich aus und reden unterschiedlich.
Da die Klon Kriege und die Geschehnisse um Anakin bzw. Darth Vader zeitlich nicht zu weit
auseinander liegen können, hatten diese Klon-Kriege offenbar Folgen;
-Die Republik könnte militärisch stark geschwächt worden sein, was es dem zukünftigen Imperator
ermöglichte, durch eigene Machtmittel, evtl. verbündete Sternsysteme, die Macht in der Republik
militärisch zu übernehmen. Dagegen spricht, daß es zu Anfang von Episode IV noch institutionelle
Relikte aus der alten Republik gibt und der Imperator auf diese angewiesen ist.
-Die Republik könnte wirtschaftlich stark geschwächt worden sein, so daß sich die Menschen an
einen Volksverführer wandten, der dazu noch starke magische Mittel sein eigen nennt - also ein
Meister der Verblendung war: der Imperator.
-Der Imperator könnte auch schon länger einen höheren Rang in der Republik bekleidet haben und
nutzte die Krise, um die eigene Macht Schritt für Schritt auszubauen. Die Auflösung des Senats zu
einem Zeitpunkt als es schon offene Rebellion gab und die Vernichtung der Jedi ebenfalls schon
längere Zeit her ist stützen dieses Szenario. Machtübernahme und Machtausbau muß also ein
schleichender Prozeß gewesen sein: In der Zeit vor Episode 4 gab es ja einen Imperator und einen
Imperialen Senat und die lokalen Sternsysteme akzeptierten letzteren als Führungsinstanz. Erst mit
Vollendung des Todessterns hat der Imperator das letzte fehlende Mittel, die regionalen
Sternsysteme auch ohne den Senat gefügig zu halten.
Insgesamt deutet also vieles darauf hin, und ist mit der weiteren Handlung konsistent, daß die KlonKriege die Republik schwächten, es dem späteren Imperator auch gelang den Jedi-Orden zu
schwächen, zu diffamieren und offen zu bekämpfen, wodurch er Schritt für Schritt totalitäre Macht
an sich reißen konnte.
Ferner bietet sich damit auch die Lösung an, daß es letztlich dem Imperator gelang, die Klonkriege
zu gewinnen; Synonym für "Imperium" ist auch "Großreich"; Länder haben sich meist so oder
ähnlich genannt, nachdem sie (meist gewaltsame) Gebietszuwächse hatten; die Eroberung der
Systeme aus den Klon-Kriegen liegt also nah.
Daraus ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild:
Der spätere Imperator hat die Klon-Kriege selbst eingeleitet oder mindestens die republikanische
Armee lange Zeit geführt; vielleicht begannen diese Konflikte sogar aus nachvollziehbaren
Gründen um vordergründig Unrecht in Sternsystemen außerhalb der Republik zu beenden, und für
diese Angriffe die in der Republik für innere Sicherheit zuständigen Stellen - namentlich die JediRitter - dort geschickt verheizt, was trotz verlustreicher Schlachten seine Macht stärkte und es ihm
letztlich ermöglichte die Republik umzubauen. Waren genug seiner innerpolitischen Gegner im
Krieg verstrickt und fern der Heimatsysteme so wird es auch nicht schwer gewesen sein diese
abwesenden Kräfte, oder zumindest Schlüsselfiguren, als Verräter zu verleumden und kaltzustellen.
Vielleicht schon während der Klonkriege ließ er den Todesstern planen unter der Rechtfertigung
einer notwendigen Waffe - um ihn später dann als Unterdrückungsinstrument nach innen zu
benutzen. Nach gewonnenem Krieg und anschließender Erledigung seiner restlichen
innerpolitischen Gegner ist sein Machtgewinn manifestiert und er kann sich darüberhinaus noch
neuer eroberter Sternsysteme rühmen - Voila, wir haben einen Imperator.
Weitere Informationen gehen damit konform, womit wir zu Obi Wan Kenobi kommen:
4. Obi-Wan Kenobi
Die Jedi waren in den Klonkriegen offenbar sehr stark involviert; Obi Wan und Anakin waren dort
als Jedi-Ritter aktiv, lernten sich also evtl. einige Zeit vorher kennen - denn Anakin mußte ja erst
noch zum Jedi ausgebildet werden, was auch bei Luke später einige Jahre braucht.
Anakin war bereits ein guter Pilot als er Obi Wan kennenlernte, später war er "der beste Pilot der
Galaxis", wie Obi Wan in Episode IV feststellt; daraus läßt sich folgern, daß Anakin erst in den
Klon-Kriegen seine Qualitäten als Pilot so besonders herausstellte, was die Feststellung
unterstreicht, daß seine Fähigkeiten in der Vorzeit der Klon-Kriege noch im Wachsen begriffen
waren; er dürfte etwa so alt wie Luke gewesen sein.
Auch mit dem Altersunterschied geht dies konform: Obi Wan ist mindestens zum Ende der KlonKriege General, er muß beim Kennenlernen mit Anakin also schon ein gewisses Alter gehabt haben;
General wird man nicht von heute auf morgen, er dürfte beim Kennenlernen mit Anakin also um die
35 gewesen sein.
Seinen Titel führt er auch sicher nicht nur ehrenhalber, er beweist in Episode IV mehrmals, daß er
Kampfspuren, Fußspuren und Jägertypklassen militärisch korrekt zuordnen kann und er weiß wie
man einen Fangstrahl deaktiviert. Außerdem wissen wir durch Leias Hilferuf, daß Kenobi ihrem
Vater - der kein Jedi sein kann - in den Kriegen diente, Kenobi also vorrangig als militärischer
Führer wirkte.
Mit Anakin muß er längere Zeit und auch eng befreundet gewesen sein; dies ist aus Kenobis
Umdeutung von Anakins Abkehr zur Dunklen Seite leicht zu sehen [verraten und ermordet], Kenobi
rechtfertigt seine Sicht in Episode V gegenüber Luke auch zuallererst damit, daß er ein guter Freund
war.
Da er Anakin schließlich auch ausbildete müssen wir mindestens fünf bis zehn Jahre Freundschaft
zwischen den beiden annehmen. Die Klon-Kriege (man beachte wieder den Plural) haben sich
sicher auch nicht in weniger als fünf Jahren aneinandergereiht. Und da Kenobi in Episode IV etwa
60 bis 65 Jahre alt ist (Alec Guiness war zu dem Zeitpunkt 63), müssen die Geschehnisse zur Zeit
von Episode IV etwa fünf bis 15 Jahre her sein. Durch die von Leia gegebene Information, daß sie
sich dunkel an ihre Mutter erinnern kann, sind hierbei etwa 15 Jahre am wahrscheinlichsten.
Das folgende ist trivial: Obi Wan erkennt, daß die Macht in Anakin sehr wirksam ist, nimmt es auf
sich ihn auszubilden und durchlebt währenddessen gemeinsam mit ihm die Klon-Kriege. "Auf sich
nehmen" ist gleichbedeutend mit "sich aufbürden"; man beachte daß dies reflexiv ist, es bestimmt
also er selbst, daß er diese Verantwortung, nicht ohne Kummer, übernimmt. In der Zerrüttung der
Nachkriegszeit oder gegen Ende der Klonkriege wird Anakin dann vom Imperator beeinflußt und
zur dunklen Seite bekehrt.
Während der Zeit der Klon-Kriege hat, wie wir aus Episode IV von Leia wissen, Kenobi unter Leias
Vater gedient. Da er und Anakin gemeinsam kämpften und Anakin Pilot war, können wir davon
ausgehen daß R2D2 seinen Job ähnlich wie in einem X-Flügel Jäger tat. C3PO kann hier noch nicht
dabei gewesen sein, da ihm nichts von all dem was R2D2 so darüber weiß bekannt vorkommt; die
Namen Skywalker und Kenobi sind ihm in Episode IV völlig unbekannt und er erkennt nichtmal
Tattooine wieder.
R2D2 und C3PO dienten in den Klon-Kriegen also getrennt und kamen erst danach irgendwann,
später jedenfalls auf einem Raumschiff unter einem Captain Antilles, zusammen, den C3PO auch
als ihren letzten Herren bezeichnet. Sehr wahrscheinlich ist dies der Kapitän des in Episode IV zu
anfangs angegriffenen Raumschiffs.
R2D2 hatte offenbar sehr wenig bis nichts mit Anakin zu tun, da auch ihm der Name Skywalker in
Episode IV überhaupt nichts sagt. Da aber auch Obi Wan R2D2 nicht wiedererkennt (Zitat aus
Episode IV: „Ich wußte gar nicht daß ich überhaupt mal einen Droiden besessen habe“), liegt der
Schluß nahe, daß R2D2 damals wirklich nur auf einem Raumgleiter beigestellt seinen niederen
Dienst tat. Letztlich ist R2D2 auch zu Beginn von Episode IV nur ein kleiner Roboter der eine Art
Botendienst tut, während Obi Wan General war, auf dessen Schiff sicher mehrere Droiden
arbeiteten.
5. Luke Skywalker
Obi Wan lebt zurückgezogen auf einem abgelegenen Planeten und hegt keinerlei Bemühungen,
noch irgendetwas gegen das Imperium zu unternehmen. Wie er in Episode IV selbst sagt: "Ich
werde langsam zu alt für solche Sachen".
Er kennt Luke und weiß um die Hintergründe. Trotzdem unternimmt er all die Jahre nichts, um
Luke als "Neue Hoffnung" aufzubauen, unternimmt nichts um Luke in Richtung Jedi-Rittertum zu
leiten - und das obwohl er für einen Jedi-Lehrling schon recht alt ist, wie Yoda in Episode V
feststellt.
Ganz im Gegenteil: Luke wohnt bei seinem pazifistischen Onkel, dessen Einstellung Obi Wan
kennt. Und Luke kommt nur durch einen ungeheuren Zufall überhaupt zu Obi Wan: indem R2D2 zu
Luke kommt, ihm ausbüchst und Obi Wan sie in der Wüste rettet. Die beiden haben sich sicher
schon des öfteren gesehen, denn Luke weiß wer Obi Wan, unter dem Namen Ben, ist: „ein
wunderlicher alter Eremit“; auch Obi Wan kennt Luke und trotzdem hat ihn Obi Wan offenbar
niemals zur Seite genommen und gesagt was so alles im Gange war und ist, was so weit geht daß
Luke mit den Lügen seines Onkels aufwächst, im Glauben daß sein Vater nur Navigator auf einem
Raumfrachter war und daß Obi Wan Kenobi tot sei.
Auch in Obi Wans Haus ist es Luke, der Fragen stellt und nicht Obi Wan der freimütig erzählt wie
es steht. Obi Wan will Luke auch vorerst nur als Begleitung und Hilfe für Leia; wir dürfen nicht
vergessen: auch daß Obi Wan überhaupt diese Nachricht bekommt ist nur dem Zufall zu verdanken
daß das Schiff in dem sich Leia befindet aufgegriffen wird und Leia es noch gelingt, den Notruf
abzuschicken. Wäre das fünf Jahre später erst passiert wäre Luke nochmal fünf Jahre älter gewesen
ohne daß es Obi Wan gekümmert hätte.
Das gesamte Verhalten Obi Wans Luke gegenüber zeigt eindeutig, daß Luke Skywalker definitiv
keine außergewöhnliche Rolle inne hat, er ist kein Auserwählter, keine neue Hoffnung und wird
auch folgend nicht als solcher behandelt.
Auch aus folgendem Zitat Obi Wans aud Episode VI geht eine Sonderrolle Lukes oder Leias nicht
hervor:
„Um Euch beide vor dem Imperator zu schützen, wurde die Existenz Deiner Schwester geheim
gehalten. Der Imperator wußte, genau wie ich, hätte Anakin Nachwuchs, so wäre dieser eine Gefahr
für ihn. Das ist der Grund weshalb Deine Schwester versteckt wurde.“
Die Kinder wurden also vor dem Imperator versteckt da sie eine Gefahr für Anakin sein könnten.
Wohlgemerkt für Anakin, nicht für Vader.
Wir erfahren dadurch folgendes:
1. Anakin war zum Zeitpunkt der Geburt nicht zugegen (was wir gleich noch genauer sehen
werden).
2. Anakin war zum Zeitpunkt der Geburt noch nicht Darth Vader bzw. sein Wandel war noch nicht
bekannt (was durch seine Abwesenheit unscharf wird).
3. Der Imperator war zum Zeitpunkt der Geburt bereits offener Gegner, vor dem die Kinder
versteckt werden mußten.
4. Die Existenz der Kinder gefährdete in irgendeiner Weise Anakin, und zwar durch den Imperator
vor dem sie versteckt wurden. Folglich bestand also die Gefahr daß Anakin durch sie erpreßbar
geworden wäre. Beispielsweise durch Entführung dieser.
Daß sie einst eine Gefahr für Vader sein würden, diese Überlegung wird nicht angestellt, da zum
einen klar Anakin genannt wird, zum anderen ja all die Jahre nichts unternommen wird um diese
Gefahr für Vader irgendwie zu nutzen.
Wir wissen weiter:
Darth Vader wußte, daß es mindestens ein Kind geben würde; Obi Wan übergab Luke in Epsiode IV
das Laserschwert seines Vaters mit den Worten „Dein Vater wollte daß Du das hier bekommst wenn
Du alt geug dafür bist, aber Dein Onkel war dagegen“.
Diese Information gibt uns tiefe Einblicke ins Geschehen:
1. Luke war mindestens schon in Ankündigung als Anakin noch nicht Darth Vader war, denn Darth
Vader hätte sicher nicht gewollt daß sein Sohn ein Jedi-Ritter - und damit sein Gegner - werden
solle.
2. Anakin Skywalker hat Obi Wan das Laserschwert mit dieser Aufgabe gegeben woraufhin sie sich
haben trennen müssen; eine Konfrontation Anakin/Obi Wan hat es also genausowenig gegeben wie
daß Obi Wan den Wandel Anakins aus nächster Nähe miterlebt haben dürfte. Die Warnung in
Episode V von Obi-Wan und Yoda an Luke, er mache den gleichen Fehler wie einst Anakin,
nämlich fortzufliegen und die Ausbildung abzubrechen, vertieft diesen Beleg. Auch Darth Vaders
Begrüßung in Episode IV, "Als ich Euch verließ war ich Euer Schüler" paßt vollkommen in dieses
Bild. Es gibt keinerlei Äußerung von keinem der beiden, daß es je ein Duell Anakins und Obi Wans
gegeben hätte.
3. Auch hier erfahren wir, daß Luke gezeugt wurde, lange bevor Anakin mit der Ausbildung fertig
war bzw. diese abbrach.
4. Da Darth Vader zwar von Luke weiß, aber nichts von Leia, schränkt die Zeiträume weiter ein; als
Anakin seine Frau verließ muß sie noch schwanger gewesen sein, sehr wahrscheinlich zu einem
sehr frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft, da bei der phänomenalen Technik dort mit Sicherheit
längst festgestellt worden wäre, daß da zwei Babys unterwegs sind. Folglich muß eine lange Zeit
der Schwangerschaft bereits in Abwesenheit von Anakin vonstatten gegangen sein.
Anakin brach also die Ausbildung ab als seine Frau/Freundin etwa im zweiten bis dritten Monat
schwanger war. Auch in einer hochtechnisierten Welt kann man annehmen daß Lukes Mutter nicht
direkt nach der Erkenntnis auch hat untersuchen lassen ob da Zwillinge unterwegs sind.
5. Anakin muß geahnt haben daß er evtl. nicht wiederkehrt, sonst hätte er das Laserschwert ja
mitgenommen um es Luke selbst in vielen Jahren zu geben.
6. Die Übergabe wurde bislang von Onkel Owen verhindert, der dagegen war. Obi Wan hat also
offenbar jahrelang nichts unternommen um diesen Widerstand zu brechen oder zu umgehen, was
wiedermals aussagt, daß Luke nicht so wichtig gewesen sein kann.
Anakin machte also einen großen Fehler; er unterbrach seine Ausbildung für eine riskante
Unternehmung, gelangte fern von Obi Wans Einfluß unter den des Imperators und wurde dort zu
Darth Vader. Diesen Fehler kann man auch nicht als Dumme-Jungen-Fehler interpretieren; Obi Wan
bezeichnet Anakin als "Der Gute Mann der er bis dahin war", vieles spricht dafür daß der
Altersunterschied zwischen beiden also nicht allzu groß war und Anakin sicher schon über 25. Da
Obi Wan und Anakin auch gute Freunde waren müssen wir ohnehin ein paar gemeinsame Jahre
veranschlagen, auch hier paßt also alles: Anakins Erscheinung am Ende von Episode 6 ist die eines
etwa 50-jährigen.
Weiterhin ergibt sich aus all dem, daß Darth Vader herzlich egal ist, daß da ein Sohn von ihm
existiert. Er hätte rund 20 Jahre Zeit gehabt, diesen ausfindig zu machen; dies war ihm aber
offensichtlich egal, woraus wir abermals ableiten können daß Luke für Vader a priori keine größere
Gefahr darstellt, als daß er für die verbleibenden Jedis irgendeine besondere Hoffnung sei.
Hinsichtlich der Tatsache, daß die Macht alle Lebewesen durchdringt und jeder deren Geheimnis
ergründen kann, von mehr oder weniger Talent abgesehen, ist dies auch vollkommen logisch.
Außerdem gibt es ja auch keinerlei Prophezeiung die Luke irgendeine besondere Rolle zustecken
würde.
Sowohl Obi-Wans, als auch Darth Vaders Verhalten, Luke zu ignorieren, ist also völlig logisch.
Erst als Luke durch seine Rolle in Episode IV zu einer Gefahr wird, bzw. Darth Vader eine
Möglichkeit sieht durch ihn zu noch mehr Macht zu gelangen, versucht er ihn, zunächst alleine, zu
verführen um mit ihm dann gegebenenfalls den Imperator zu beseitigen. Erst ab diesem Punkt -
Luke als Gefahr oder Chance - ist er für Darth Vader interessant.
Das stimmt auch damit überein, daß Vader bereits in der Schlacht um den ersten Todesstern
wahrnimmt, daß einer der Rebellen offenbar die Macht nutzen kann und daß dieser daher eine
Gefahr ist. Wer das ist kann er leicht durch die Spürtrupps auf Tattooine, die ja auch Lukes Zuhause
heimsuchten, herausgefunden haben. Ferner kennt Darth Vader diesen Ort sehr gut, da er, wie wir
gesehen haben, Owen schon längere Zeit gekannt haben muß.
Was ist Yodas Rolle in all dem?
6. Yoda
Yoda füllt in der Trilogie die Rolle des weisen, zurückgezogenen Meisters aus, den man auf den
ersten Blick gar nicht dafür halten würde; die stets auf einsamen Bergen lebenden Kung-Fu-Meister
diverser Martial-Arts-Filme sind ein guter Vergleich.
Wir haben keinerlei Hinweis daß Yoda jemals irgendwo anders lebte, nichteinmal daß er jemals ein
Laserschwert führte. Er wird in der gesamten Trilogie niemals "Jedi Ritter", immer nur "Jedi
Meister" genannt. Als "großen Krieger" bezeichnet ihn lediglich Luke, der wohl in seiner
anfänglichen (und gut dargestellten) Naivität davon ausgeht, daß jeder Jedi auch ein Krieger sei.
Yoda fühlt sich mit "Großer Krieger" auch noch überhaupt nicht angesprochen; erst als Luke sagt er
suche einen Jedi-Meister weiß Yoda Bescheid.
Ferner lehrt Yoda, daß der Geist in jeder Form über die Materie geht, Konzentration über Kraft,
Zurückhaltung über Aktionismus. Wahrlich, ein Laserschwert stünde ihm schlecht. Außerdem ist er
in Episode 5 auch für seine Rasse sehr sehr alt. Die 20 Jahre weniger machen da bei seinem
Gesamtalter von knapp 900 Jahren den Kohl nicht fett.
Fazit: ein Yoda als aktiver Kämpfer in den Prequels scheidet aus sehr vielen handfesten Gründen
aus: sein Alter, seine Lehren, sein Verhalten, seine abgeschiedene Heimat - und seine filmerische
Rolle.
Es gibt auch einen sehr guten Hinweis dafür, daß Dagobah nicht nur ein "Exil" von Yoda ist,
sondern der Planet von dem er stammt und/oder zumindest den allergrößten Teil seines Lebens
verbrachte; als Luke sich abfällig über diesen "Sumpf" äußert, reagiert Yoda sichtlich brüskiert und
bezeichnet diesen Sumpf als sein Zuhause. Hätte er so reagiert wenn dies nur ein Versteck wäre und
er sich wieder danach sehnen würde auf irgendeinem vielbevölkerten Planeten in einem Rat zu
dienen?
All dies unterstützt die Eingangsthese daß nicht jeder Jedi ein Jedi-Ritter war und folglich nicht
jeder Jedi ein Laserschwert trägt. Übrigens trägt der Imperator ja wie gesagt auch keines, was ein
gutes Stilmittel ist die mächtigsten zwei Wesen in Star Wars darzustellen: weder Yoda noch
Imperator müssen mit Laserschwertern herumfuchteln.
Auch filmerisch sind solche Waffen für diese Charaktere nicht geeignet; Sauron hätte selbst mit
einem doppelt so großen Morgenstern wie der des Ringgeists nicht bedrohlicher gewirkt als in der
eher passiven Form in der er nur existieren kann.
In der Abgeschiedenheit und Ödnis Dagobahs junge Jedi-Ritter auszubilden - so kann man sich
Yoda auch in sämtlicher Zeit vor dem Bürgerkrieg und den Klonkriegen vorstellen. Er ist 900 Jahre
alt und steht damit über aktuellen politischen Entwicklungen. Diese politischen Entwicklungen
scheinen ohnehin eher langsam und besonnen zu sein; "1000 Generationen Frieden" sprechen für
sich. Es gibt keinerlei Notwendigkeit eines Yoda in der zivilisierten Welt der Republik.
Etwas Weiteres wissen wir über Yoda: Yoda hat nur eingeschränkt Kenntnisse über Lukes
Familienverhältnisse. Er weiß daß es "noch einen Skywalker" gibt, evtl. aber nicht wer das ist. Er ist
überrascht von der Erkenntnis, daß Darth Vader Lukes Vater ist und antwortet in Episode VI, daß es
ja nun ganz klar sei wieso er hätte Vader nicht die Stirn bieten können. Hätte er dies in Episode V
gewußt, hätte er es zudem auch als Argument gegen Lukes Abreise anbringen können.
Das was Yoda weiß ist so wenig, daß er es wohl aus zweiter Hand hat und dies ohne weiteres durch
Obi Wan erfahren konnte, der einst ja Yodas Schüler war und sicher auch noch in Kontakt mit ihm
stand. Obi Wan hat ihm mit einiger Wahrscheinlichkeit Darth Vaders Geschichte so erzählt, wie er
es gegenüber Luke tat, ähnlich ist das mit seinen Kenntnissen über Anakin: er weiß lediglich daß er
ein "mächtiger Jedi" war - was jedermann genauso aus zweiter Hand erfahren konnte wenn Anakin
tatsächlich so ruhmreich im Krieg war.
Dagegen gibt es keinen Beleg dafür, daß Anakin und Yoda sich je selbst gesehen haben. Der einzige
Satz der darauf hindeuten könnte ist von Yoda, der feststellt daß auch in Luke viel Zorn sei wie einst
in seinem Vater - um festzustellen daß in Anakin viel Zorn war muß man ihn aber wiederum nicht
persönlich gekannt haben, Obi Wan beteuert ja auch daß dies bei ihm auch anfangs der Fall war.
Offenbar ist das also ohnehin nicht selten und Yoda sucht hier ja auch lediglich Ausflüchte - was
wiedermals ein Beleg dafür ist, daß Luke bis hierhin niemals die Rolle einer "Neuen Hoffnung"
spielte. Im Gegenteil: Darth Vader erwähnt Yoda in der gesamten Trilogie mit keinem einzigen
Wort, beteuert gegenüber dem Imperator in Episode 5: „Obi Wan kann ihm nicht mehr helfen“,
denkt dabei aber offensichtlich nicht an einen Yoda und geht bei den Duellen mit Luke in Episode V
und VI sogar fälschlicherweise davon aus, daß dieser seine Kenntnisse noch von Obi Wan hat: "Obi
Wan hat Euch viel gelehrt" - Darth Vader kennt einfach niemanden der noch als Lehrmeister in
Frage käme. Das ist auch eine sehr gute Erklärung dafür, wieso Yoda auf seinem Sumpfplaneten
von der Jagd auf die Jedis verschont bleibt: Darth Vader kennt ihn nicht.
7. Leia Organa und ihre Mutter
Leia ist Lukes Zwillingsschwester. Während Luke nach der Geburt zu Onkel Owen und Tante Beru
gegeben wurde, wurde Leia von Anakins Frau, also ihrer leiblichen Mutter aufgezogen oder hatte
zumindest Kontakt zu ihr. Diese starb als Leia noch ein kleines Kind war, vermutlich nicht älter als
vier bis sechs Jahre, da Leias Erinnerungen an sie nur verschwommen sind.
Auch das paßt hervorragend zu der zeitlichen Einschätzung, daß das Ende der Klon-Kriege etwa 15
Jahre her ist, geht man davon aus daß Leia und Luke in Episode IV wohl etwa 20 Jahre alt sind.
Anakins Frau und Darth Vader haben also mindestens ein paar Jahre gemeinsam existiert. Anakins
Liebe zu seiner Frau kann also nicht als Motivation für die Abkehr zur Dunklen Seite geführt haben
(was sich auch widersprechen würde, denn man handelt sicher nicht aus Liebe wenn man dem Haß
verfällt), im Gegenteil: seine Liebe zu Ihr konnte die Verführung durch die Dunkle Seite nicht
aufhalten. Wieder paßt eine Abwesenheit Anakins in der Zeit seines Wandels perfekt zu allen
weiteren Informationen.
Über Leia wissen wir, daß sie nicht den Namen Skywalker, sondern Organa trägt.
Wie könnte dies möglich sein?
-Entweder Anakin war mit seiner Frau nie verheiratet und Organa ist ihr Mädchenname.
-Oder sie nahm diesen Namen aus Tarngründen an, denn Leia sollte ja versteckt werden.
-Oder Leia nahm den Namen erst nach einer möglichen Adoption an.
In jedem Fall hat ihre Mutter wohl sehr unter den Vorgängen gelitten, da sie als traurig beschrieben
wird, wozu sie durch den Verlust ihres Mannes und ihres Sohnes ja auch allen Grund hatte und
durch die zeitliche Abschätzung all das Übel rund um das Ende der Jedi und der Republik miterlebt
haben dürfte.
Doch wie kommt Leia zu ihrem Prinzessinnenstatus?
Der Titel könnte der einer Prinzessin eines lokalen Sternsystems als Teil des Imperiums (respektive
der alten Republik) sein, oder auch der der Prinzessin der alten Republik an sich, wenn es sich um
eine konstitutionelle Monarchie handeln sollte;
Wieder gibt es drei Möglichkeiten:
-Anakin Skywalker war königlich-adlig. Da nirgendwo irgendetwas darauf hindeutet ist dies aber
äußerst unwahrscheinlich. Dieser Titel wird nirgendwo in der Trilogie genannt.
-Anakins Frau war königlich-adliger Herkunft.
-Oder Leia wurde nach ihrer Mutter Tod von einer Adelsfamilie adoptiert.
Die Adligkeit innerhalb der Skywalker-Familie wird schon durch den Umstand unwahrscheinlich,
daß Luke dann Prinz wäre - er aber niemals so genannt oder mit der Erkenntnis der Verwandschaft
mit Leia darauf angesprochen wird.
Wir können die Adligkeit in der Skywalker Familie dahingegen ganz sicher dadurch ausschließen,
daß Leias Prinzessinnentitel sich dann auf jenes ihrer Eltern stützen müßte und damit öffentlich
wäre, daß sie Vaders Tochter ist - Vader weiß davon ja aber nichts.
In jedem Fall werden diese Adelsfamilien vom Imperium offenbar zunächst toleriert, immerhin ist
Leia längst erwachsen und Mitglied des Imperialen Senats als sie von Darth Vader als Verräterin
inhaftiert wird.
Die Variante, nach der Leia also nach ihrer Mutter Tod - oder vielleicht sogar schon vorher adoptiert wurde und so durch Adoption zur Prinzessin wurde, ist also die in sich konsistenteste.
Dies paßt auch zu der Aussage, daß General Kenobi lange Jahre unter dem Adoptivvater Leias
diente, Leias Adoptivvater hatte also einen hohen politischen Rang - zum Beispiel den eines Königs
eines lokalen Sternsystems.
Daß Leia erst einige Jahre nach ihrer Geburt von ihrer Mutter getrennt wurde, bestärkt die These,
daß die Klon-Kriege oder die Jagd auf die Jedis auch nach der Geburt der Zwillinge noch im Gang
waren und Darth Vader also noch politisch oder militärisch beschäftigt war. Ferner liefert es einen
guten Grund für den etwaigen Tod von Leias Mutter: sie könnte bei der Jagd auf die Jedis (und
andere republikanische Restverbände) getötet worden sein.
Was wissen wir über die Macht und deren Rolle?
8. Die Macht
Obi-Wan Kenobi: „Die Macht ist es, die dem Jedi seine Stärke gibt. Sie umgibt uns, sie durchdringt
uns, sie hält die Galaxis zusammen“
Yoda: „Die Macht ist mein Verbündeter, und ein mächtiger Verbündeter ist sie. Das Leben erschafft
sie, bringt sie zur Entfaltung. Ihre Energie umgibt uns, verbindet uns mit allem. Erleuchtete Wesen
sind wir.“
Das heißt: jeder ist prinzipiell in der Lage, Ihre Beherrschung zu erlernen.
Da die Macht in einzelnen Personen unterschiedlich stark wirkt mag hier zusätzlich Talent und
geistige Größe auch noch eine Rolle spielen; dies wird auch von Obi Wan und Yoda mehrfach
angedeutet.
Allerdings wird das Wissen um die Nutzung der Macht von den Jedis gehütet. Wie wir wissen, weil
die Macht sehr gefährlich sein kann da ohne Anleitung und gleichzeitige intensive Gemütskontrolle
ein Abgleiten zur Dunklen Seite der Macht passieren könnte. Außerhalb des Jedi-Ordens wird diese
Macht daher eher als entrückt wirkende Religion wahrgenommen. Dies umso mehr nach der
Machtübernahme des Imperators, da die Jedis praktisch vernichtet sind und somit sogar nur noch
als "Relikt aus alten Tagen" gelten.
Diese Entrücktheit paßt wunderbar mit dem Umstand zusammen, daß selbst ein Hochbegabter wie
Luke Skywalker keinerlei Fähigkeiten durch die Macht aufweist bevor er in dieser instruiert wird.
Dies sieht man bei seinen Bemühungen in Episode IV, als er an Bord des Rasenden Falken anfangs
chancenlos gegen den Spielzeugball ist. Die Fähigkeit scheint sich außerhalb des Ordens, bzw. ohne
Anleitung, also erst gar nicht zu entwickeln.
Was erfahren wir über die Dunkle Seite der Macht, wieso ist sie gefährlich?
Zum einen, weil sie leichter und verführerischer sei und andererseits weil es aus ihr wohl kein
Zurück gäbe. Daß dies nicht uneingeschränkt gilt erfahren wir erst mit Anakins Rückbesinnung am
Ende von Episode VI, aber ein Zurück aus der Verführung der Dunklen Seite scheint generell
schwierig zu sein.
Wir erfahren zudem, daß man durch das Aufgeben von Kontrolle und laufen lassen aggressiver
Gefühle mächtiger werden kann als mit der Kontrolle von Gefühlen .
Dies ist das Angebot das der Imperator an Luke macht - und damit scheitert.
Daß Haß mächtig macht ist auch kein Widerspruch zu Yodas Antwort auf Lukes Frage ob die
dunkle Seite mächtiger sei: „Nein, schneller, leichter, verführerischer“, denn damit meint er das
generelle Kräfteverhältnis "guter" und "böser" Macht im Universum. Luke hatte ganz klar nach der
Macht an sich gefragt, nicht nach den Auswirkungen auf den Anwender.
Daß der Imperator richtig liegt mit dieser Behauptung zeigt sich auch just im Endkampf Luke gegen
Darth Vader; Darth Vader provoziert in Luke ein ungeheures Haßpotential als er die Verführung
seiner Schwester erwägt, was den Beschützerinstinkt in Luke weckt.
Da wir wissen daß aber in Darth Vader Zweifel existieren und er Luke eben nicht haßt, hat er im
folgenden Duell die schlechteren Karten - und verliert. Dies war auch des Imperators Kalkül: denn
in diesem Duell würde jener unterliegen, der weniger haßt - und damit mehr zweifelt. Der bessere
Diener würde übrig bleiben.
Luke hielt stand - wieso Anakin nicht?
Luke bekommt also vom Imperator Macht angeboten; je haßerfüllter er handele, desto mächtiger
würde er sein und könne sogar an die Stelle seines Vaters treten.
Das Angebot ist äußerst schwach. Der Imperator hat nichts, was er Luke anbieten kann, was
halbwegs in seinem Interesse läge. Es zeigt, daß der Imperator Luke zu wenig kennt und falsch
einschätzt.
Lukes ganze Bewandnis ein Jedi zu werden war es, den Kampf mit dem Imperium aufzunehmen um
seinen Vater zu rächen - und als er erfährt daß Darth Vader sein Vater ist, diesen zurückzugewinnen.
Darth Vader zu töten um an andere Ziele zu gelangen ist also kein gutes Angebot, und er hatte es
schon aus Kenobis und Yodas Mund abgelehnt. De Fakto hat der Imperator nichts in den Händen,
womit er Luke verführen könnte.
Das muß bei Anakin damals anders gewesen sein. Was wissen wir hierüber?
Wir wissen daß Darth Vader sich darüber bewußt ist, daß auch wenn er wollte, nicht so einfach
zurück kann; Lukes erste Anstrengung in Episode VI, auf ihn einzureden wird von Vader
beantwortet mit „Für mich ist es dafür zu spät“, sowie Vaders Beteuerung gegenüber Luke „Es ist
sinnlos dem Imperator Widerstand zu leisten“.
Es drängt sich der Verdacht auf, daß Anakin nicht völlig freiwillig in den Dienst des Imperators trat.
Darth Vader ist ohne seine ihn umgebenden Apparaturen nicht lebensfähig; das Abnehmen der
Maske am Ende von Episode 6 "wäre sein Tod", und wir sehen im Duell vorher, daß Vader
zumindest einen Roboterarm hat. Auch Obi Wan nimmt dazu Stellung: "Er ist kein Mensch mehr,
sondern eine Maschine; eine diabolische Maschine." Vermutlich sind also weitere seiner
Körperfunktionen mechanisiert; mindestens wohl die Atmung, die deutlich hörbar nicht natürlich
klingt.
Diese Veränderungen beruhen vermutlich auf Verletzungen, die wenigen Szenen von Darth Vaders
nacktem Kopf die man in Episode 5 und 6 zu sehen bekommt deuten in diese Richtung.
Damit lassen sich einige mögliche Geschichten stricken, die uns erzählen können was genau und
warum mit Anakin passierte;
Er unterbrach also seine Ausbildung und wurde fern von Obi Wans Einfluß schwer verletzt, durch
die Apparaturen gerettet und kam auch irgendwann in diesem Zeitraum unter die Kontrolle des
Imperators.
Konstruiert man nun noch einen Hinterhalt (ähnlich dem, in den Luke in Episode IV geriet), in den
Anakin gelockt und schwer verletzt wird und aus dieser Situation heraus die Übernahme der
Dunklen Seite der Macht von Anakins Geist, nimmt Obi Wans Perspektive, er sei von Darth Vader
verraten worden durchaus plastische Züge an.
Sollte etwa der Imperator ihn gerettet haben, so könnte es plausibel sein daß er ihm sagte, er müsse
seinen ganzen Haß nun aufbringen um die Macht und Stärke zu bekommen überhaupt zu überleben.
Da auch Darth Vader immer davon spricht, der Galaxis den Frieden, Ruhe und Ordnung
wiederzubringen, kann aber natürlich auch ein zu idealistischer Antrieb Anakins vom Imperator
einfach verführt worden sein - vielleicht umso einfacher wenn man vom vermeintlichen Bösewicht
gerade gerettet wurde.
Sein Überlebenswille verriet also den guten Mann Anakin, der fortan als Darth Vader weiterlebte
und dadurch der Verführung durch den Imperator das Tor öffnete.
Ein erstes Fazit aus den besprochenen Inhalten:
Die Handlung der drei ursprünglichen Filme und die darin enthaltenen Informationen ergeben ein
überraschend geschlossenes, in sich konsistentes Bild einer Vorgeschichte.
Alle Informationen und zeitlichen Abschätzungen liegen widerspruchsfrei so eng beieinander, daß
ich nicht an Zufall glauben mag. Lucas muß damals eine Art Skript der Vorgeschichte gehabt haben.
Aber die dann tatsächlich gedrehten Prequels weichen davon nicht nur erheblich ab sondern
widersprechen der Trilogie auf einmal an unzähligen wichtigen Stellen. Was ist hier passiert? Lucas
hat seine eigenen Filme offenbar nicht mehr gekannt und sein ursprüngliches Script für die Prequels
verloren oder vergessen.
Zum Schluß.
Der Zuschauer im allgemeinen ist nicht blöd und nicht blind.
Wenn etwas nicht stimmt oder einfach unecht aussieht, dann merkt man das. Die meisten jedenfalls.
Und auch wenn die Mehrheit logische Fehler in einem Film nicht sofort bemerken sollte, so darf
das Filmemacher trotzdem nicht dazu motivieren, bei der Ausarbeitung der Handlung zu schlampen.
Denn damit wird der Kinobesucher schlicht für dumm verkauft.
In eine Verfilmung der Prequels muß ungeheuer viel Arbeit einfließen. Solche Filme sind viele
Millionen Euro teuer. Man muß also voraussetzen, daß sich der Autor der Geschichte vorher mal
hinsetzt und sich lediglich die Zeit nimmt, nochmal die alten Filme anzusehen und die darin
gegebenen Informationen auswertet. Genau wie wir das hier jetzt getan haben.
Die Auswertung dieser Informationen hat mich, einen filmerisch unerfahrenen Laien, nichtmal
einen einzigen Tag Arbeit gekostet. George Lucas hingegen hat nicht eine Sekunde dafür
verwendet. Es ist offensichtlich, daß er sich mit Episode I bis III etwas aus den Ärmeln schüttelte
ohne sich nochmal die alten Filme anzusehen.
Dies merkt man auch umso deutlicher bei den Änderungen, die Lucas nachträglich in die originalen
Filme der Trilogie hat einfügen lassen.
Was zum Beispiel sucht Jabba beim Rasenden Falken? Erst läßt er Kopfgeldjäger auf Han Solo
ansetzen - und zwar auf "tot oder lebendig" und dann labert er mit ihm später dumm herum und läßt
sich mit blanken Versprechen abspeisen? Wer kam auf die Idee, diese Szene - die tatsächlich damals
gedreht wurde - doch noch mit rein zu nehmen? Ich kann mich an eine Reportage aus den 80er
Jahren erinnern, wo man diese Szenen schonmal zeigte (freilich ohne den CGI-Jabba) und einer aus
dem Produktionsteam erklärte, daß es allen Grund habe wieso man sie raus nahm: weil sie schlicht
unlogisch ist.
Oder das Gespräch Vaders mit dem Imperator in Episode V: da erklärt doch der Imperator glatt, daß
es sich um Vaders Sohn handele. Also erstens wäre das gemäß Episode III für Vader ohnehin glatt
ein Grund sich der Rebellion anzuschließen, da es den Imperator der Lüge gegenüber Vader
überführt. Und zweitens weiß Vader das längst! Das steht wortwörtlich im Introtext des Films!
Außerdem verstößt das gegen die bisherige Logik aus der Trilogie, daß Vader gefühlsmäßig Luke
viel näher steht und sich der Imperator bezüglich Luke des öfteren irrt, während Vader dies richtig
erfühlt. Das wird hier komplett verdreht.
Und wieso ist Anakin als Geist plötzlich wieder jung, Kenobi aber nicht?
Davon abgesehen tut der Kontrast zwischen den sehr guten Puppen und Modellen aus den
originalen Szenen einerseits und den billig aussehenden Computermodellen andererseits ganz
einfach in den Augen weh, genau wie die bei den neuvertonten Sprechstellen Vaders und des
Imperators, die plötzlich, mitten im Film, völlig anders klingen.
Wer jetzt behauptet das müsse halt so sein wenn man alte Filme verbessern wollte, dem muß ich
entgegnen: was bitteschön wird hier verbessert? Die Handlung wird ad absurdum geführt, der Film
wird optisch und akustisch verzerrt.
Diese Änderungen sind nur eines: ein Beleg dafür, daß Lucas im Nachhinein noch merkte, was für
einen Bullshit er mit Episode I bis III verzapft hatte, und die alten Filme dafür bluten lassen will,
was völlig unnötig gewesen wäre hätte er sich - so wie ich - mal einen einzigen Tag vorher Zeit
genommen und über die Vorgeschichte zusammengetragen, was zusammenzutragen ist.
Was ist nun aber die Konsequenz von all dieser Schlamperei?
Was sollen wir etwa davon halten, daß in Episode VI Leia von Erinnerungen an ihre Mutter erzählt,
George Lucas sie aber bereits bei der Geburt in Episode III sterben läßt?
Was sollen wir davon halten daß Anakin Luke sein Laserschwert vermachte, während Lucas die
Szene in Episode III dann so drehte daß Kenobi es einfach an sich nahm?
Daß Vader in Episode IV sagte "Als ich Euch verließ", auch Yoda und Kenobi davon sprechen daß
Anakin Kenobi verließ, aber Lucas in Episode III Kenobi Skywalker zum Sterben liegenläßt?
Daß es plötzlich in den Prequels bergeweise wichtige Dinge gibt, die in der ursprünglichen Trilogie
nicht mit einem Wort erwähnt werden? Sowas wie "Sith" oder eine Prophezeihung?
Daß Imperiale Strumtruppen in der Trilogie aus Individuen bestehen, in den Prequels aber das
Ergebnis einer Klonmaschinerie sind,
Daß C3PO als Protokolldroide ein Massenprodukt ist und in den Prequels hat ihn plötzlich Anakin
gebaut, woran sich C3PO seltsamerweise nicht erinnern kann. Was auch immer eine Sklavenmutter
mit einem tolpatschigen Protokolldroiden anfangen soll,
Daß die Macht eine mystische Energie ist, die alles Leben durchdringt und in den Prequels sind es
plötzlich Microben.
Daß es in der Trilogie Lukes Versagen ist, im Training eine Waffe mitzunehmen und in den Prequels
ist die Philosophie auf einmal "diese Waffe ist Dein Leben!"
Daß Vader in Episode IV noch eine reine Handlangerfunktion hat und erst zwischen Episode IV und
V sichtbar zur Nummer zwei nach dem Imperator aufgestiegen ist, in Episode III aber anscheinend
nun plötzlich doch schon Imperators bester Kumpel ist,
Daß Obi Wan Kenobi in der Trilogie mit Generalstitel angesprochen wird, er in den Prequels aber
eine ganz andere Rolle hat und ein Generalsrang nirgends ersichtlich ist,
Daß Kenobi erzählt daß Anakin schon ein fähiger Pilot gewesen sei als er ihn das erste mal traf,
aber er in den Prequels nur ein Sklavenjunge ist,
Daß Kenobi sein Leben ungeachtet des Schicksals von Luke lebt, in den Prequels er aber die
Aufgabe bekommt ihn später mal als neue Hoffnung aufzubauen - was er dann ja aber nie tut,
Daß Yoda Dagobah als Zuhause bezeichnet, in den Prequels es aber nur ein Exil ist,
Daß Yoda überrascht ist von der Erkenntnis daß Vader Lukes Vater ist, was er doch aber in den
Prequels selbst gesehen haben soll,
Daß die Jedi in der Trilogie als Hüter über Frieden und Gerechtigkeit bezeichnet werden, in den
Prequels aber Sklaverei zulassen und das Schicksal von Anakins Mutter sie nicht juckt,
Daß in der Trilogie Imperator und Vader planen, Luke als Verbündeten zu bekommen, in den
Prequels auf einmal die Rede davon ist daß es immer nur genau zwei Siths gibt, was ja aber ohnehin
egal ist da eh nie erklärt wird was ein Sith sein soll,
Daß in der Trilogie sterbende Jedis sich in Luft auflösen während sie in den Prequels als Leichen
liegenbleiben,
Daß in der Trilogie von 1000 Generationen Frieden die Rede ist, in den Prequels plötzlich nur noch
von 1000 Jahren,
Daß Obi Wan in der Trilogie von der guten Freundschaft zu Anakin redet, von der man in den
Prequels aber rein gar nichts mitbekommt weil Anakin nur am Herumstänkern ist,
Daß es in der Trilogie offenbar kein Problem ist, daß eine Prinzessin einen gesuchten Schmuggler
zum Freund hat, aber in den Prequels selbst ein Gouverneur offenbar wie ein Mönch leben muß,
Daß der Imperator in der Trilogie Laserschwerter verächtlich als Jediwaffe bezeichnet, in den
Prequels damit aber selber herumfuchtelt,
Daß Luke offenbar nicht adlig ist, in den Prequels aber seine Mutter seltsamerweise eine Königin
ist, die auch noch die merkwürdige Eigenschaft hat nicht zu altern,
Daß Obi Wan sagt, sein Lehrmeister sei Yoda gewesen und in den Prequels ist es auf einmal jemand
völlig anderes, der in der Trilogie wiederum niemals erwähnt wird,
Daß in Episode IV Luke mit einem Spielzeug an Bord des Rasenden Falken übt und in Episode II
ist exakt dieses Spielzeug plötzlich anscheinend das Übungsgerät Nr.1 für Jedikinder,
Wieso des Imperators Blitze aus den Händen Luke in der Trilogie nicht verändern, er aber in
Episode 3 nach weitaus kürzerer Einwirkung darunter plötzlich aussieht wie ein Versuchskaninchen
für Faltencreme,
Daß es in der Trilogie für einen der Macht unterrichteten - z.B. Darth Vader - möglich ist zu spüren
ob ein anderer dies auch kann, in den Prequels aber der Imperator sich jahrzehntelang völlig
unbehelligt unter dutzenden Jedis bewegt,
Daß R2D2 sagt, daß er einst Obi Wan gehört habe, Obi Wan in den Prequels aber fast ausschließlich
mit einem völlig anderen Droiden unterwegs ist, obwohl letzterer sich ja eigentlich nicht mal
erinnern kann einen Droiden gehabt zu haben,
Daß es in der Trilogie hieß, daß Vader half, die Jedi zu jagen und zu vernichten und dies in den
Prequels auf einmal aber die Sturmtruppen auf Befehl des Imperators tun,
und und und und und und und ... ich habe irgendwann aufgehört mitzuschreiben, es wird mit jedem
mal daß ich mir die Prequels ansehe mehr, ich glaube es reicht auch.
Also: was sollen wir davon halten?
Der Vorschlag heißt: die 1998-2005 gedrehten Prequels widersprechen derart vielen
elementaren Aussagen und Begebenheiten der originalen Trilogie, daß diese nicht Teil des Star
Wars Universums sein können.
Sie müssen also noch gedreht werden.
Noch da?
Prima.
Dann noch ein paar Worte zu all den Fanboys, von denen ich schon ganz genau weiß was sie nun zu
sagen haben. Daß dies das und jenes ja in jenem Star-Wars-Roman, in jener Star-Wars-Serie und da
und dort erklärt wird warum es trotzdem paßt.
Yo.
Mit anderen Worten: Episode I bis III sind so widersprüchlich und schlecht geschrieben worden,
daß Lucas und andere Autoren sich genötigt sahen das ganze noch in anderen Machwerken
irgendwie geradezurücken und anzupassen.
Wie armselig.
Wäre es nicht besser gewesen, das ganze gleich so zu schreiben daß es paßt?
Wäre es nicht aufrichtiger gewesen, wenn Lucas danach zugegeben hätte, daß Episode I bis III
Bullshit sind und der Fehler korrigiert werden muß indem die Teile nochmal gedreht werden?
Liebe Fanboys, hört bitte auf alles was da so vorgegeben wird gehirnlos zu schlucken, ein
"erweitertes Universum" zu konstruieren, mit dem dann all der Käse erklärt werden soll. Der
normale Zuschauer weiß von dem ganzen Kram nichts, Filme und deren Nach- und Vorfolgen
müssen sich selbst erklären und müssen in sich konsistent sein. Irgendwelchen Scheiß außerhalb
dieser zu erdenken der die Widersprüche erklären soll kann man nämlich immer tun. Damit könnte
man sogar Der Kleine Prinz oder Peterchens Mondfahrt als Teil von Star Wars hineinargumentieren.
Ende. Vielen Dank fürs Zuschauen.