Current issue - Universität Bielefeld

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Current issue - Universität Bielefeld
1 | 2015
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Center for Interdisciplinary Research
Universität Bielefeld
2ZiF-Gremien Authorities
3Editorial
4
Jahresbericht Annual Report
16ZiF-Forschungsgruppe ›Normative Aspekte von
Public Health‹
20ZiF-Forschungsgruppe Balancing Religious Accommodation
and Human Rights in Constitutional Frameworks
27ZiF-Forschungsgruppe Robust Finance: Strategic Power,
Knightian Uncertainty, and the Foundation of Economic
Policy Advice
31
irjam Künkler, Hanna Lerner,
M
Shylashri Shankar
Balancing Religious Accommodation
and Human Rights in Constitutional
Frameworks
39ZiF-Interview mit Yadh Ben Achour
45
Rückblick Review
56Kunst am ZiF ZiF Art
Harald Priem: Echo
58
Das junge ZiF The Young ZiF
60
Notizen Notes
63Neue Veröffentlichungen aus Projekten des ZiF
ZiF New Publications
64
Aktuelle ZiF-Projekte Current ZiF Projects
65ZiF-Kalendarium Januar bis April 2015
Upcoming Events January to April 2015
MITTEILUN GEN
29ZiF-Kooperationsgruppe Mathematics as a Tool
ZiF -Mitteilungen 1|2015
2
ZiF-GREMIEN AUTHORITIES
Der Wissenschaftliche Beirat Advisory Council
Prof. Dr. Lorraine Daston (Wissenschaftsgeschichte, MPI für Wissenschafts­geschichte,
Berlin, GER )
Prof. Dr. Herbert Dawid (Wirtschaftswissenschaft, U Bielefeld, GER )
Prof. Dr. Walter Erhart (Literaturwissenschaft, U Bielefeld, GER )
Prof. Dr. Elena Esposito (Soziologie, U Modena und Reggio Emilia, ITA )
Prof. Dr. Gerd Gigerenzer (Psychologie, MPI für Bildungsforschung, Berlin, GER )
Prof. Dr. Christopher Habel (Informatik, U Hamburg, GER )
Prof. Dr. Jürgen Jost (Mathematik, MPI für Mathematik in den Natur­wissenschaften,
Leipzig, GER )
Prof. Dr. Reinhold Kliegl (Psychologie, U Potsdam, GER )
Prof. Dr. Sandrine Kott (Geschichtswissenschaft, U Genf, SUI )
Prof. Dr. Thomas Noll (Biotechnologie, U Bielefeld, GER )
Prof. Dr. Klaus Reinhold (Biologie, U Bielefeld, GER )
Prof. Dr. Helge Ritter (Informatik, U Bielefeld, GER )
Prof. Dr. Birgitt Röttger-Rössler (Ethnologie, FU Berlin, GER )
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Reinhard Selten (Volkswirtschaft, U Bonn, GER )
Prof. Dr. Wolfgang Spohn (Philosophie, U Konstanz, GER )
Prof. Dr. Peter Weingart (Soziologie, U Bielefeld, GER )
Das ZiF fördert als Institute for Advanced
Study der Universität Bielefeld heraus­ragende
interdisziplinäre und innovative Forschungs­
projekte. Das ZiF ist eine un­abhängige, thematisch ungebundene Forschungseinrichtung
und steht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aller Länder und aller Disziplinen
offen. Nähere Informationen unter:
www.uni-bielefeld.de / ZIF
The ZiF is Bielefeld University’s Institute for
Advanced Study and fosters outstanding and
innovative interdisci­plinary research projects.
The ZiF is an independent thematically open
research institution and is open to scholars
from all disciplines and all countries. Detailed
Geschäftsführende Direktorin Managing Director
Prof. Dr. Ulrike Davy
informa­tion can be found at:
www.uni-bielefeld.de / (en) / ZIF
Das Wissenschaftliche Direktorium Board of Directors
Prof. Dr. Ulrike Davy, Fakultät für Rechtswissenschaft
(geschäftsführende Direktorin)
Prof. Dr. Martin Egelhaaf, Fakultät für Biologie (Prorektor der U Bielefeld)
Prof. Dr. Marc Ernst, Fakultät für Biologie
Prof. Dr. Joanna Pfaff-Czarnecka, Fakultät für Soziologie
Prof. Dr. Michael Röckner, Fakultät für Mathematik
(stellv. geschäftsführender Direktor)
Dr. Britta Padberg (Vertreterin der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter)
Dipl.-Soz. Mary Kastner M. A. (Vertreterin der weiteren Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter)
Geschäftsführerin Executive Secretary
Dr. Britta Padberg
Wissenschaftlicher Referent des Direktoriums
Academic Assistant to the Board of Directors
Dr. des. Romain Faure
Ulrike Davy
Martin Egelhaaf
Marc Ernst
Joanna Pfaff-Czarnecka
Michael Röckner
EDITORIAL EDITORIAL
»Seit der Lehman-Pleite sind fünf Jahre vergangen, und manch “Five years have passed since the collapse of Lehman, and to
einer mag meinen, dass die Krise vorüber sei. Dies ist aber mit-
some people it may seem that the crisis is over. This is far from
nichten der Fall! Zwar wurden und werden viele Symptome
being the case, however. A lot of symptoms have indeed success-
durchaus mit einigem Erfolg kuriert, oder zuweilen nur besänf-
fully been controlled―or the situation has just temporarily
tigt, aber im Prinzip geht das große Zocken weiter wie vorher.
calmed down―but in principle, large-scale gambling continues
Viele Banken sind weiterhin nicht überlebensfähig, und ein
as before. A number of banks is still unable to survive, a genuine
echter Kulturwandel hat sich auch noch nicht eingestellt.« Das
culture change has not yet occurred.” That’s what Frank Riedel
schreibt Frank Riedel in seinem Buch Die Schuld der Ökonomen,
wrote in his book Die Schuld der Ökonomen (The economists’
das 2013 erschienen ist. Im März 2015 startet am ZiF unter seiner
responsibility and blame) that appeared in 2013. Together with
Leitung in Kooperation mit Patrick Cheridito (Princeton, USA )
Patrick Cheridito (Princeton, USA ) and Chris Shannon (Berkeley,
und Chris Shannon (Berkeley, USA ) die fünfmonatige Forschungs-
USA ) he will convene at the ZiF a five-month Research Group
gruppe Robuste Finanzmärkte: Marktmacht, Knightsche Unsicher-
on ‘Robust Finance: Strategic Power, Knightian Uncertainty,
heit und die Grundlagen ökonomischer Politikberatung, die
and the Foundations of Economic Policy Advice’ to begin in
sich zum Ziel gesetzt hat, eine Finanztheorie zu entwerfen,
March 2015. The Research Group aims at drafting a financial
die die verhängnisvolle Trennung zwischen Finanztechnologie
theory that reverses the disastrous separation of financial
ohne Urteilskraft und Wirtschaftspolitik ohne Finanzmathe­
engineering without judgment and economic policy without
matik aufhebt. Ihren Auftakt hat die Gruppe mit einer hoch­
mathematical sophistication. The group starts on March 20
karätig besetzten Eröffnungstagung am 20. März.
with an opening workshop in which distinguished researchers
Zwei sehr unterschiedliche Forschungsgruppen haben
will be participating.
im letzten Jahr ihren Abschluss gefunden: Die FG Normative
Last year two very different Research Groups ended. The
Aspekte von Public Health unternahm einen Brückenschlag
Research Group ‘Normative Aspects of Public Health’ forged links
zwischen den empirischen Gesundheitswissenschaften auf
between the empirical health sciences and the normatively
der einen und der normativ arbeitenden Philosophie und
Rechtswissenschaft auf der anderen Seite. Die FG Religion und
working fields of philosophy and law. The Research Group
‘Balancing Religious Accommodation and Human Rights in
Menschenrechte in Staatsverfassungen führte Wissenschaftler/
Constitutional Frameworks’ convened scholars that worked
innen zusammen, die Fallstudien zu unterschiedlichen Län-
on case studies for different countries. The group did compara-
dern durchführen. Die Gruppe arbeitete komparatistisch und
tive research and developed a broad view on varying political,
entwickelte eine breite Sicht auf die unterschiedlichen poli­
cultural and religious constellations in the countries evaluated.
tischen, kulturellen und religiösen Konstellationen in den
Reports on the activities and work results of both projects can
untersuchten Staaten. Berichte über die Aktivitäten und
be found in this issue.
Ergebnisse beider Gruppen finden Sie in diesem Heft.
Und hinter den Kulissen war das ZiF mit der Einführung
‘Backstage’ the ZiF was busy with introducing a database
intended to support the invitation of more than 1200 guests
einer Datenbank beschäftigt, die die Einladung von über 1200
per year. Dialectics of new technologies show that they do not
Gästen pro Jahr unterstützen soll. Es entspricht der Dialektik
necessarily make the work much easier, it is rather adapted to
neuer Technologien, dass damit das Geschäft zwar nicht unbe-
current rationality. But also in future it will be the people rather
dingt einfacher, aber der gegenwärtigen Rationalität angepasst
than machines who create the unique spirit of the ZiF.
wird. Auch in Zukunft werden es aber die Menschen und nicht
die Maschinen sein, die den besonderen Geist des ZiF prägen.
Ich wünsche allen Leser/innen ein glückliches neues Jahr
und ein interessante Lektüre!
Britta Padberg
I wish you a Happy New Year and I hope
this issue makes interesting reading,
Britta Padberg
ZiF -Mitteilungen 1|2015
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ZiF -Mitteilungen 1|2015
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JAHRESBERICHT ANNUAL REPORT
Jahresbericht 2014
Wissenschaftliche Aktivitäten
Nur an wenigen Orten der Welt ist es möglich, eine interdisziplinär und international zusammengesetzte Gruppe von Wissenschaftlern für die Dauer von wenigen Wochen bis zu einem Jahr zu
versammeln. Neben dem Israel Institute for Advanced Studies in Jerusalem und dem Center for
Advanced Study in Oslo gehört das ZiF zu der kleinen Zahl von Wissenschaftskollegs, die sich
vollständig auf die Förderung von Forschungsgruppen konzentrieren. Alle drei Institute folgen
dabei dem Gedanken, dass gute Ideen zunächst einmal vor allem einen Ort, Zeit und Austausch
benötigen, um gedeihen zu können.
Wir freuen uns sehr, dass im ZiF auch 2014 wieder ein bunter Strauß an Ideen geblüht hat.
Unsere finanziellen und personellen Ressourcen konzentrieren sich zum größeren Teil auf Forschungs- und Kooperationsgruppen, die für eine längere Zeit am ZiF forschen. Aber auch die
Arbeitsgemeinschaften sind ein wichtiger Bestandteil des ZiF-Profils, das nach wie vor einzig­
artig in der deutschen Hochschullandschaft ist.
Der Jahresbericht gibt einen kurzen Überblick über die gesamten Forschungsaktivitäten.
Inhaltliche Berichte finden sich sowohl in den ZiF-Mitteilungen als auch auf unserer Website.
ZiF-Forschungsprojekte
ZiF-Forschungsgruppen
Unter welchen Bedingungen darf der Staat in die Freiheit der Bürger eingreifen, um deren
Gesundheit zu befördern? Brauchen wir eine Public Health-Politik, die den sozial bedingten
Gesundheitsungleichheiten entgegenwirkt? Um diese Leitfragen ging es der Forschungsgruppe
Normative Aspekte von Public Health, die unter der Leitung von Stefan Huster (Bochum) und
Thomas Schramme (Hamburg) von Oktober 2013 bis März 2014 am ZiF arbeitete.
Die Arbeit der Forschungsgruppe wurde vor allem durch den wöchentlichen Jour Fixe
geprägt, auf dem die Fellows ihre Überlegungen vorstellten, grundlegende Texte besprachen
und ihre Ergebnisse mit auswärtigen Kollegen diskutierten. In zwei Workshops zu den Themenschwerpunkten ›Freiheit und Gleichheit‹ arbeiteten die Teilnehmer daran, die internationale
Diskussion auf die nationalen Gegebenheiten zu beziehen. Im Mittelpunkt der Abschlusstagung
stand neben der Frage nach den Gesundheitsungleichheiten und deren sozialen Determinanten
die Diskussion um die Berechtigung und Legitimierbarkeit staatlicher Ausgleichsmaßnahmen.
Um den Dialog von Politik und Wissenschaft zu befördern, begann die Abschlusstagung ebenso
wie die Auftaktaktveranstaltung mit einer öffentlichen Podiumsdiskussion mit Vertretern aus
Wissenschaft und Politik.
Die Forschungsgruppe versammelte elf Fellows, von denen einige außerhalb Deutschlands
tätig sind und daher Wissen aus unterschiedlichen politischen und kulturellen Kontexten bei-
JAHRESBERICHT ANNUAL REPORT
ZiF -Mitteilungen 1|2015
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Annual Report 2014
Academic Activities
There are just a few places in the world where it is possible to convene an interdisciplinary
and international group for a period ranging from several weeks to one year. Apart from the
Israel Institute for Advanced Studies in Jerusalem and the Center for Advanced Study in Oslo,
the ZiF belongs to the limited number of ‘Institutes for Advanced Study’ that focus on promoting
the working format ‘Research Group’. All these three institutes support the concept that good
ideas—first of all—require place, time and discussions between scholars interested in the same
topic to be able to thrive.
We are happy to note that also in 2014 the ZiF saw an attractive programme. Our financial
and human resources mainly concentrated on research groups and cooperation groups that
did research for a rather extended period of time. But workshops, too, are an important part
of ZiF’s profile which continues to be unique in the German university landscape.
This Annual Report gives a brief overview on all research activities and cultural events;
detailed information can be found in the ZiF-Mitteilungen as well as on our homepage.
ZiF Research Projects
ZiF Research Groups
On what terms are state interventions into the citizens’ health-related behaviour justified?
Do we need a public health policy that counteracts health inequalities caused by social factors?
These central questions were discussed by the Research Group ‘Normative Aspects of Public
Health’, convened at the ZiF by Stefan Huster (Bochum) and Thomas Schramme (Hamburg),
October 2013 to March 2014.
The weekly jour fixe provided the fellows with an opportunity to discuss and cultivate new
ideas, basic facts and discuss this over with out-of-town colleages. In two workshops—thematic
priorities were freedom and equality—the fellows worked on relating the international discussion
to national conditions. The closing conference centered on the question as to health inequalities
and their determining social factors as well as the discussion concerning justification and legitimacy of governmental compensatory measures. To encourage the dialog between politics and
science, closing conference as well as opening conference started with a public panel discussion
with representatives from the fields of science and politics.
The Research Group convened eleven fellows from home and abroad; the researchers based
outside Germany could contribute different political and cultural contexts. The international
exchange was furthermore intensified by workshops and conferences attended by more than
150 scholars from eleven countries.
In early 2015, the journal Public Health Ethics (Oxford University Press) will be publishing a
special volume featuring the papers of the opening conference. In addition, the Research Group
JAHRESBERICHT ANNUAL REPORT
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ZiF -Mitteilungen 1|2015
steuern konnten. Zum internationalen Austausch trugen zudem die Workshops und Tagungen
bei, an denen insgesamt mehr als 150 Wissenschaftler aus elf Ländern teilnahmen.
Anfang 2015 wird die Zeitschrift Public Health Ethics (Oxford University Press) ein Sonderheft
mit Vorträgen der Eröffnungstagung herausbringen. Die Forschungsgruppe arbeitet außerdem
an einem Debattenband, der sich auf die normativen Grundlagen von Public Health konzentriert
und aus Sicht unterschiedlicher Disziplinen (Gesundheitswissenschaften, Philosophie, Medizin­
ethik, Sozialwissenschaften, Rechtswissenschaft) thematisiert. Die Forschungsgruppe hat dazu
beigetragen, die international fortgeschrittene Debatte um den Umgang mit Gesundheitsungleichheiten in Deutschland bekannt zu machen, zu verankern und die Diskussion voranzutreiben.
Die Forschungsgruppe Religion und Menschenrechte in Staatsverfassungen. Ein internationaler Vergleich war von Mai bis November 2014 zu Gast am ZiF.
Unter der Leitung von Mirjam Künkler (Princeton), Hanna Lerner (Tel Aviv) und Shylashri
Shankar (Neu Delhi) arbeiteten in dem Projekt führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft, Soziologie, Geschichte und Religionswissenschaft. Sie untersuchten gemeinsam, wie unterschiedliche Verfassungen Menschenrechte
und Religion in Einklang bringen―oder dieses gerade nicht tun.
Während der sechsmonatigen Präsenzphase fanden sieben Konferenzen und Workshops
statt. Diese Veranstaltungen boten den Fellows die Gelegenheit zur Zusammenarbeit nicht nur
untereinander, sondern auch mit Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland, Europa und der
ganzen Welt. Die vergleichsweise große Zahl von Workshops und Konferenzen ermöglichte es der
Forschungsgruppe, unterschiedliche Facetten des großen Themas Religion, Recht und Menschenrechte sowie das Verfassen von Konstitutionen, Bildung und Bürokratisierung anzusprechen und
ein breites fachliches Instrumentarium in den Blick zu nehmen.
Zusätzlich zu den wöchentlichen Treffen nahmen die Fellows an etlichen weiteren Veranstaltungen teil, die wöchentlich oder vierzehntäglich stattfanden. Während der Präsenzphase
der Gruppe trugen 12 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen einer speaker series
vor. Sechs der Vortragenden kamen aus Institutionen in Deutschland.
Die sechsmonatige Zusammenarbeit ermöglichte es den Fellows, auf vorangegangene und
aktuelle Projekte aufzubauen, eine neue Forschungsagenda festzulegen und umzusetzen. Sie
gab allen Teilnehmenden genug Zeit, auch weitere Aspekte ihrer Forschungen zu betrachten und
mit anderen Ansätzen zu vergleichen. Zurzeit sind mehrere Publikationen basierend auf gemeinsamen Forschungsarbeiten in Vorbereitung. Die Fellows freuen sich, im Sommer 2015 für einen
2-wöchigen Aufenthalt (6.–20. Juli) an das ZiF zurückzukehren. In diesem Zeitraum wird es zum
einen ein internationales Treffen geben, auf dem die Fellows Arbeiten vorstellen, die das Thema
der Forschungsgruppe behandeln, und zum anderen wird die große Abschlusskonferenz stattfinden.
ZiF-Kooperationsgruppen
Das Format ›Kooperationsgruppe‹ ermöglicht vielfältige Formen der Zusammenarbeit und setzt
zwar die Zusammenarbeit einer interdisziplinär zusammengesetzten Gruppe, aber nicht notwendigerweise residente Fellows voraus.
Im Jahr 2014 haben drei Kooperationsgruppen am ZiF gearbeitet:
Delio Mugnolo (Ulm), Fatihcan M. Atay (Leipzig) und Pavel Kurasov (Stockholm) führten
ihre Arbeit über Diskrete und stetige Modelle in der Netzwerktheorie (Laufzeit von Oktober 2012– September 2015) fort und veranstalteten drei Workshops.
Auf interfakultativer Initiative von Bielefelder Wissenschaftlern sind zwei Kooperations­
gruppen entstanden:
JAHRESBERICHT ANNUAL REPORT
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and making them a subject of discussion against the background of different disciplines (health
sciences, philosophy, medical ethics, social sciences, law). The Research Group has been instrumental in manifesting, pushing and encouraging in Germany the internationally advanced
debate concerning the approach to health inequalities.
May to November 2014, the ZiF hosted the second Research Group: ‘Balancing Religious
Accommodation and Human Rights in Constitutional Frameworks’.
Convened by Mirjam Künkler (Princeton University), Hanna Lerner (Tel Aviv University), and
Shylashri Shankar (Centre for Policy Research, New Delhi), the group brought together leading
scholars in the fields of political science, law, sociology, history, and religious studies to inves­
tigate and compare how different constitutions reconcile—or fail to reconcile—the protection
of human rights with the demand for religious accommodation.
Seven conferences and workshops took place as part of the group’s activities during the sixmonth residence. These events gave fellows the opportunity to work together not only with each
other but also with other scholars from Germany, Europe, and all over the world. The relatively
large number of workshops and conferences enabled the group to address several facets of the
larger subject of religion, law and human rights, including constitution writing, education, and
bureaucratization. It also multiplied the group’s disciplinary toolkit.
In addition to these more or less monthly gatherings, the fellows participated in several
programmes on a weekly or semi-weekly basis. Over the course of the residence, twelve scholars,
six coming from German institutions, participated in the group’s Tuesday Speaker Series.
Working together for six months, the fellows were able to build on previous and ongoing
projects and determine and execute a new research agenda, all with enough time to revise their
scholarship and explore other directions as new knowledge and perspective dictated. Several
publications based on these and other collective inquiries are now underway. Finally, the fellows
are delighted to be able to return to ZiF in Summer 2015 for a two-week residence July 6–20. That
residence will include an internal meeting with presentations of fellows’ work relating to the group’s
research theme as well as a larger closing conference with guest participants joining the group.
ZiF Cooperation Groups
The working format Cooperation Group offers a variety of teamwork options; although it requires
a collaboration of an interdisciplinary group, the fellows need not necessarily be resident at the ZiF.
In 2014, three Cooperation Groups worked at the ZiF:
ZiF -Mitteilungen 1|2015
is working on a volume on controversies, concentrating on normative basics of public health
JAHRESBERICHT ANNUAL REPORT
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ZiF -Mitteilungen 1|2015
Zum Thema Mathematik als Hilfswissenschaft führten Johannes Lenhard, Philippe Blanchard,
Martin Carrier und Michael Röckner (alle Bielefeld) eine Reihe von Werkstattgesprächen mit
externen Gästen durch. Die Gruppe geht der Frage nach, wie das epistemische Verhältnis zwischen
Datengenese und Datenauswertung beschrieben werden kann, wenn die Fachwissenschaftler
mathematische Modelle verwenden. Die Laufzeit dieser Gruppe ist von Oktober 2012 bis September
2015. Neben Werkstattgesprächen führte die Kooperationsgruppe einen Workshop zu Philosophical
Perspectives on Mathematics as a Tool durch.
Bielefelder Historiker, Literaturwissenschaftler und Rechtswissenschaftler bearbeiten im
Rahmen einer weiteren Kooperationsgruppe das Thema Vergleichskommunikation. Diese Gruppe
trifft sich unter der Leitung von Franz-Josef Arlinghaus, Martin Carrier, Ulrike Davy, Angelika Epple
und Walter Erhart (alle Bielefeld) ebenfalls zu regelmäßigen Werkstattgesprächen am ZiF. Weiterhin richtete die Kooperationsgruppe eine Tagung mit dem Titel Communication of Comparisons
in the Modern World aus.
Wissenschaftliche Tagungen
Im Jahr 2014 veranstaltete das ZiF folgende 12 Arbeitsgemeinschaften:
Neuroplasticity in Addiction and Recovery: From Genes to Culture and Back Again
Text, Literatur, Geschichte. Perspektiven für das 21. Jahrhundert III. Literatur / Wissenschaft
Weibliche Intellektuelle im 20. und 21. Jahrhundert. Gegenwartsdiagnosen und Eingreifendes Denken
Complex Systems of Interacting Particles
Defining neighbourhoods to measure contextual effects on inequalities:
large or small? Pre-defined or self-defined?
Ethik des Kopierens
Fourth Sino-German Symposium on Philosophy of Science and Technology:
How to Shape the Technical Future – Chinese and German Perspectives
5. Bielefelder Verfahrenstage: Wider die wildwüchsige Entwicklung des Ermittlungsverfahrens
New perspectives in behavioural development: adaptive shaping of behaviour over a lifetime?
Transformations of Childhood in Contemporary Britain
Understanding Southern Welfare
Functionalized Molecule-based Magnetic Materials
Weiterhin fanden eine Eröffnungstagung, zwei Abschlusstagungen sowie acht Workshops
im Rahmen der ZiF-Forschungsgruppen statt; die Kooperationsgruppen veranstalteten
fünf Workshops. Neben diesen ZiF-Projekten wurden zudem 39 externe wissenschaftliche
Veranstaltungen in den Räumen des ZiF ausgerichtet. Insgesamt fanden damit im ZiF
neben den regelmäßigen Treffen der Gruppen und der ZiF-Konferenz 67 wissenschaftliche
Tagungen statt.
Das junge ZiF
Das junge ZiF kam in diesem Jahr zu drei Treffen zusammen. Im Januar besuchten die Fellows
das Bielefelder Excellenzcluster Cognitive Interaction Technology (CITEC ) und diskutierten mit
JAHRESBERICHT ANNUAL REPORT
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their work on ‘Discrete and Continuous Models in the Theory of Networks’ (October 2012 to
September 2015). They organised three workshops.
A cross-faculty initiative of Bielefeld scholars resulted in two Cooperation Groups:
On the subject of ‘Mathematics as a Tool’, Johannes Lenhard, Philippe Blanchard, Martin Carrier
and Michael Röckner (all Bielefeld) conducted a number of workshop discussions with external
guests. The group investigates the question how to describe the epistemic relation between data
gathering and data evaluation if the experts use mathematical models. The group will be working
at the ZiF from October 2012 to September 2015. The Cooperation Group also convened a workshop on ‘Philosophical Perspectives on Mathematics as a Tool’.
In the context of a further Cooperation Group, Bielefeld historians, literary scientists and jurists
explore the issue ‘Communicating Comparisons’. Headed by Franz-Josef Arlinghaus, Martin Carrier,
Ulrike Davy, Angelika Epple and Walter Erhart (all Bielefeld) this group meets regularly for discussions at the ZiF and organised a conference on ‘Communication of Comparisons in the Modern World’.
ZiF Workshops
In 2014, the ZiF hosted the following 12 workshops:
Clark (Osnabrück), Nagel (Osnabrück)
Neurobiologie, Philosophie
Erhart (Bielefeld), Treichel (Leipzig), Tschopp (Augsburg)
Literaturwissenschaft, Soziologie, Geschichte
Gilcher-Holtey (Bielefeld)
Geschichte, Soziologie
Röckner (Bielefeld), Kutovyi (Boston), Kuna (Reading)
Mathematik
Razum (Bielefeld), Schunck (Bielefeld), Chaix (Paris),
Gesundheitswissenschaft, Soziologie
Fauser (Bielefeld), Sauzet (Bielefeld)
Schmücker (Münster)
Philosophie, Kulturwissenschaft, Rechtswissenschaft
Carrier (Bielefeld), Lyre (Magdeburg)
Wissenschaftsphilosophie, Wissenschaftsgeschichte
Barton (Bielefeld), Kölbel (Bielefeld), Lindemann (München)
Rechtswissenschaft, Kriminologie
Trillmich (Bielefeld), Kaiser (Münster), Lewejohann
Ethologie, Ökologie
(Osnabrück), Müller (Bielefeld), Sachser (Münster),
Reinhold (Bielefeld), von Engelhardt (Bielefeld)
Schneider (Bielefeld), Dinter (Bielefeld)
Literaturwissenschaft, Anglistik, Soziologie, Geschichtswissenschaft,
Medienwissenschaften, Kriminologie
Davy (Bielefeld), Davy (Dortmund), Leisering (Bielefeld)
Rechtswissenschaft, Soziologie
Schnack (Bielefeld), Lubav (Ames), Nojiri (Sendai),
Physik, Biologie
Winpenny (Manchester)
Furthermore, an opening and two closing workshops as well as eight further workshops were
also organised in the context of ZiF Research Groups. Related to ZiF Cooperation Groups, there
were five workshops. Apart from ZiF activities, 39 external academic events took place on the
ZiF premises. All in all, there were 67 workshops at the ZiF. The additional regular meetings of
Research Groups and Cooperation Groups as well as the ZiF-Konferenz should be mentioned
as well.
The Young ZiF
In 2014, the Young ZiF came together three times. In January, the fellows visited the Bielefeld
Excellence Cluster Cognitive Interaction Technology (CITEC ) and discussed with Helge Ritter,
ZiF -Mitteilungen 1|2015
Delio Mugnolo (Ulm), Fatihcan M. Atay (Leipzig) and Pavel Kurasov (Stockholm) continued
JAHRESBERICHT ANNUAL REPORT
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dem Koordinator Helge Ritter Möglichkeiten und Begrenztheiten in der Interaktion von Mensch
ZiF -Mitteilungen 1|2015
und Maschine. Weiterhin wurde in kleineren Gruppen zu den Themen ›Realismus und Theoriebildung‹ und ›Krisen und Krisenwahrnehmung‹ gearbeitet.
In diesem Jahr endete die Mitgliedschaft von 15 Fellows des jungen ZiF. Wir freuen uns sehr,
dass eine Reihe von ihnen auf eine Professur an einer in- oder ausländischen Universität berufen
wurde. Zum 01.10. wurde dieselbe Anzahl von Postdocs aus den Geistes, Sozial- und Naturwissenschaften neu ins junge ZiF aufgenommen. Zum Netzwerk gehören mithin 25 Fellows, davon drei
aus Bielefeld, 14 von anderen deutschen Universitäten und sieben von ausländischen Universitäten.
Publikationen
Die Bibliothek des ZiF verzeichnete in 2014 den Zugang von 16 selbständigen Publikationen
(Stand 11. November), die auf ZiF-Forschungs- und Kooperationsgruppen sowie ZiF-Arbeits­
gemeinschaften zurückgehen. Darunter ist auch die Publikation University Experiments in
Interdisciplinarity (hrsg. von Peter Weingart und Britta Padberg) mit Beiträgen aus einer Kon­
ferenz zu Ehren von Helmut Schlesky im Jahr 2012. Die Gesamtzahl der Bücher, die aus ZiFAktivitäten hervorgegangen sind, hat sich damit auf 660 erhöht.
Förderung des Austausches mit der Universität und der Öffentlichkeit
ZiF-Konferenz und öffentliche Vorträge
Ein besonderer Höhepunkt im letzten Jahr war die ZiF-Konferenz zum Thema Warum Europa?,
die am 30. April kurz vor der Europawahl stattfand. Als Referenten konnten Bundesfinanzminister
Wolfgang Schäuble, Maurizio Bach (Passau), Ummu Salma Bava (Neu Delhi), Dieter Grimm (Berlin),
Ulrich Haltern (Freiburg), Emine Sevgi Özdamar (Berlin) und Willibald Steinmetz (Bielefeld)
gewonnen werden. Mit ihnen diskutierten zahlreiche Teilnehmer aus der Universität und der
Stadt Bielefeld engagiert über die Zukunft Europas.
Zur Förderung des Austausches zwischen dem ZiF und der Universität Bielefeld sowie der
Öffentlichkeit hat das ZiF 2014 darüber hinaus zu sieben öffentlichen Vorträgen eingeladen.
Unter den Redner waren die Philosophin Agnes Heller (Budapest/New York), die Schriftstellerin
Ulrike Draesner (Berlin) und der stellvertretende Vorsitzende des UN -Menschenrechtsausschusses
Yadh Ben Achour (Tunis). Auch eine spontan angesetzte Veranstaltung zum aktuellen Ukraine­
konflikt mit Stephan Merl (Bielefeld) und Guido Hausmann (München) fand großes öffentliches
Interesse.
Yadh Ben Achour
Agnes Heller
Ulrike Draesner
JAHRESBERICHT ANNUAL REPORT
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there were discussions on ‘realism and theory construction’ and ‘crises and crises perception’.
Last year, membership of 15 fellows of the Young ZiF ended. We are happy to hear that quite
a few of them were appointed to professorships at universities in Germany and abroad. As of
October 1, the same number of postdocs from the humanities, social sciences and natural sciences
was newly accepted; so the Young ZiF now consists of 25 fellows, three of them are from Bielefeld University, 14 from further universities in Germany and seven from foreign universities.
Publications
Resulting from ZiF Research Groups and ZiF workshops, 16 publications could be added to the
ZiF library in 2014 (as of November 11), among them also the volume University Experiments in
Interdisciplinarity edited by Peter Weingart and Britta Padberg, which includes contributions to
a workshop in honour of Helmut Schelsky in 2012. The total number of publications originating
from ZiF activities now amounts to 660.
Exchange with the University and the Public
Emine Sevgi Özdamar,
Wolfgang Schäuble
ZiF-Konferenz and Public Lectures
A special highlight in 2014 was the ZiF-Konferenz on April 30 on the subject ‘Why Europe?’ The
list of speakers included Wolfgang Schäuble, Federal Minister of Finance, Maurizio Bach (Passau),
Ummu Salma Bava (New Delhi), Dieter Grimm (Berlin), Ulrich Haltern (Freiburg), Emine Sevgi
Özdamar (Berlin) and Willibald Steinmetz (Bielefeld). With broad public participation, a large
number of participants from Bielefeld University discussed enthusiastically and lively the future
of Europe.
To intensify the exchange among ZiF, university and the public, the ZiF initiated seven public
lectures in 2014. Among others, we welcomed the philosopher Agnes Heller (Budapest/New York),
the author Ulrike Draesner (Berlin) and the co-chairman of the UN Human Rights Committee
Yadh Ben Achour (Tunis). A spontaneously scheduled discussion on the conflict on Ukraine by
Stephan Merl (Bielefeld) and Guido Hausmann (München) attracted a lot of public interest.
ZiF -Mitteilungen 1|2015
CITEC coordinator, opportunities and limits of the man–machine interaction. In small groups
JAHRESBERICHT ANNUAL REPORT
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Dinnertalks
ZiF -Mitteilungen 1|2015
Um den Kontakt zwischen der Universität Bielefeld und dem ZiF zu intensivieren, wurden
im letzten Jahr drei Dinnertalks veranstaltet, zu denen jeweils die ZiF-Fellows und ein
aus­gewählter Kreis von Wissenschaftlern aus der Universität Bielefeld eingeladen wurden.
Vortragende waren:
Johannes Grave Der Akt des Bildbetrachtens. Überlegungen zur Zeitlichkeit
des Bildes
Oliver Razum Should we attempt to eradicate diseases? The example of
poliomyelitis
Marc Ernst Illusions as Optimal Percepts
Die angeregten Diskussionen zwischen den Gästen beim gemeinsamen Abendessen bestärken
uns darin, dass das ZiF eine wichtige Rolle für den intellektuellen Austausch über die Grenzen
der Fakultäten hinweg spielen kann.
Kunst am ZiF
2014 wurden im oberen Foyer des ZiF vier Kunstausstellungen gezeigt:
Januar – März
Fangtechnik für Unschärfen, Sandra Boeschenstein (Zürich)
April – Juli
Skulpturen, Wolfgang Hahn (Mönchengladbach)
September – November
Echo, Harald Priem (Mannheim)
Dezember 2014 – Februar 2015
Perspektivenwechsel, Diana Sprenger (Berlin)
Die Kunstausstellungen hätten ohne die großzügige Finanzierung durch die WestfälischLippische Universitätsgesellschaft nicht durchgeführt werden können. Für diese Förderung
unserer Arbeit sind wir sehr dankbar!
links
Sandra Boeschenstein
Mitte
Wolfgang Hahn
rechts
Harald Priem
Öffentlichkeits- und Pressearbeit des ZiF
Die Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaften, Kooperationsgruppen und der Forschungsgruppen
wie auch die Kunstausstellungen im ZiF fanden eine gute Resonanz in der lokalen wie auch der
überregionalen Presse.
In überregionalen Medien sind in 2014 insgesamt 14 Beiträge über ZiF -Veranstaltungen
(Frankfurter Allgemeine Zeitung, Neue Juristische Wochenschrift, Gerechte Gesundheit, Deutschlandradio, Deutschlandfunk, Saarländischer Rundfunk, Rundfunk Berlin-Brandenburg, WDR ,
WDR - und NDR -Fernsehen) erschienen. Darüber hinaus hat Deutschlandradio Wissen sieben im
JAHRESBERICHT ANNUAL REPORT
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To promote contacts between University and ZiF, three Dinner Talks took place to which the
ZiF fellows and a selected group of scholars of Bielefeld University were invited. The following
lecturers could be welcomed and talked about:
Johannes Grave Der Akt des Bildbetrachtens. Überlegungen zur Zeitlichkeit
des Bildes
Oliver Razum Should we attempt to eradicate diseases? The example of
poliomyelitis
Marc Ernst Illusions as Optimal Percepts
Fascinating discussions among the guests during dinner indicated that the ZiF may indeed play
an important role in the intellectual exchange beyond the boundaries of the faculties.
ZiF Art
In 2014 four art exhibitions were presented at the upper ZiF foyer:
January – March
Techniques to capture vagueness, Sandra Boeschenstein (Zürich)
April – JulySculptures, Wolfgang Hahn (Mönchengladbach)
September – NovemberEcho, Harald Priem (Mannheim)
December 2014 – February 2015
Change of Perspective, Diana Sprenger (Berlin)
Art exhibitions would never have been realised without the generous co-financing by the
Westfälisch-Lippische Universitätsgesellschaft. We very much appreciate that financial support
of our work.
ZiF Public Relations
Workshops, Cooperation Groups, Research Groups as well as ZiF art exhibitions found positive
resonance with the local and the national press.
In 2014, national press and media published 14 reports on ZiF events (Frankfurter Allgemeine
Zeitung, Neue Juristische Wochenschrift, Gerechte Gesundheit, Deutschlandradio, Deutschlandfunk, Saarländischer Rundfunk, Rundfunk Berlin-Brandenburg, WDR as well as WDR and NDR
TV ). Deutschlandradio Wissen broadcasted seven lectures held at the ZiF. Audiocasts of these
are provided on our homepage. 19 articles about ZiF activities appeared in the local press (as
of 4 November 2014).
Networking
The ZiF aims to exchange ideas and experiences with similar institutions. For a long time,
we have already been active in the Augias circle in which German-speaking institutes are
represented. The ZiF has also been a member of the international network of university-based
Institutes for Advanced Study (UBIAS ), which is joined by more than 30 institutions. In 2014,
the ZiF was represented at the UBIAS meeting in Taipei (Taiwan). Furthermore, the ZiF served
as a model für a projected Institute for Advanced Study in San José (Costa Rica).
Bodies—ZiF Advisory Council
On expiry of their mandates, Ilona Ostner (Göttingen), Hinnerk Bruhns (Paris) and Wolfgang
Prinz (Leipzig) resigned from the Advisory Council. We would like to say thank you for their
ZiF -Mitteilungen 1|2015
Dinner Talks
JAHRESBERICHT ANNUAL REPORT
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ZiF -Mitteilungen 1|2015
ZiF gehaltene Vorträge gesendet. Diese Vorträge sind als audiocast auch auf unserer Website
unter Mediathek abrufbar. 19 Berichte über ZiF-Veranstaltungen sind darüber hinaus in der
Lokalpresse erschienen. (Stand 04.11.2014)
Vernetzung
Das ZiF bemüht sich um eine gute Vernetzung mit anderen Einrichtungen seiner Art, um Erfahrungen und Ideen auszutauschen. Seit langer Zeit ist es im deutschsprachigen AUGIAS -Kreis
aktiv. Außerdem ist das ZiF Mitglied in dem internationalen Netzwerk der University-based
Institutes for Advanced Study (UBIAS ), dem sich über 30 Einrichtungen angeschlossen haben.
Das ZiF war in 2014 beim UBIAS -Treffen in Taipeh (Taiwan) vertreten. Weiterhin stand das ZiF
Pate für ein geplantes Institute for Advanced Study in San José (Costa Rica).
Gremien
Ilona Ostner (Göttingen), Hinnerk Bruhns (Paris) und Wolfgang Prinz (Leipzig) sind nach Ablauf
ihrer Amtszeit aus dem Wissenschaftlichen Beirat ausgeschieden. Wir danken ihnen sehr für ihre
langjährige und wertvolle Mitarbeit. Neu in den Beirat berufen wurden Sandrine Kott (Genf),
Elena Esposito (Modena und Reggio Emilia) und Reinhold Kliegl (Potsdam).
Konzeptionelles
Das Wissenschaftliche Direktorium hat im letzten Jahr insbesondere darüber diskutiert, wie die
Förderformate des ZiF den geänderten Bedürfnissen der Wissenschaftler angepasst werden können. Dabei beziehen wir uns auf die Ergebnisse unseres laufenden Monitoring- und Evaluationsverfahrens. Den Rückmeldungen zufolge profitieren die Fellows sehr von den Möglichkeiten, mit
Kollegen aus anderen Fächern konzentriert an einem gemeinsamen Thema zu arbeiten. Allerdings lassen geänderte Arbeits- und Lebensbedingungen längere Aufenthalte fernab der Heimat­
universität und der Familie oft nicht mehr ohne weiteres zu. Das ZiF ist daher dazu übergegangen,
auch kürzere und flexible Forschungsgruppen anzubieten. Die Rückmeldungen zu den verkürzten
Gruppen sind heterogen und ganz offensichtlich abhängig von den spezifischen Voraussetzungen
und Bedürfnissen der involvierten Fachkulturen. Hier wird das ZiF weiterhin Erfahrungen sammeln und notwendige Anpassungen durchführen.
Infrastruktur
Das ZiF gehört zu den wenigen Wissenschaftskollegs in Deutschland, die über eigene Gäste­
wohnungen verfügen. Die Gesamtanlage des ZiF mit dem kleinen Campus, bestehend aus dem
Tagungs- und Verwaltungsgebäude, 30 Wohnungen und dem Schwimmbad, macht den ganz
besonderen Reiz für die Aufenthalte der Fellows am ZiF aus. Wir freuen uns sehr, dass die Universität Bielefeld die in 2013 begonnenen Sanierungsmaßnahmen der Wohnungen fortgesetzt hat.
Im Laufe der nächsten Jahre sollen alle Wohnungen auf einen modernen Stand gebracht werden.
Britta Padberg
JAHRESBERICHT ANNUAL REPORT
15
and Reggio Emilia) and Reinhold Kliegl (Potsdam).
Conceptual Approaches
Last year, the ZiF Board of Directors discussed intensely how to adapt ZiF’s funding formats to
changing needs of researchers. These considerations are based on the results of our current
monitoring and evaluation process. According to the feedback we received the fellows frequently
benefit from an intense and close cooperation with colleagues from other fields on a common
topic. Altered living and working conditions, however, do not allow spending longer periods
of time away from home university and family without thinking twice about it. That is why the
ZiF started introducing shorter and more flexible Research Groups. Feedback regarding shorter
durations of groups is heterogeneous and obviously dependent on the specific requirements and
necessities of the disciplines involved. The ZiF will continue to gain further experience and make
the necessary adjustments.
Infrastructure
Apart from very few other institutes, the ZiF belongs to the ‘Institutes for Advanced Study’ in
Germany that have their own flats and apartments. The small ZiF campus houses buildings
for conferences and administration; 30 flats and the swimming pool make stays at the ZiF for
fellows particularly attractive. We are thus very pleased to note that Bielefeld University has
continued refurbishing measures that started two years ago. In the course of the next few
years it is intended to bring all flats to the latest standards.
Britta Padberg
ZiF -Mitteilungen 1|2015
valuable cooperation. Newly appointed were Sandrine Kott (Geneva), Elena Esposito (Modena
ZiF -Mitteilungen 1|2015
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FORSCHUNGSGRUPPEN RESEARCH GROUPS
Normative Aspekte von Public Health
Leitung: Stefan Huster (Bochum, GER ) und Thomas Schramme (Hamburg, GER )
1. Oktober 2013 – 31. März 2014
Public Health Theory and Practice: Expanding the Normative Framework
Abschlusstagung der ZiF-Forschungsgruppe ›Normative Aspekte von Public Health‹
Leitung: Stefan Huster (Bochum, GER ) und Thomas Schramme (Hamburg, GER )
16.–18. Oktober 2014
Die Forschungsgruppe ›Normative Aspekte von Public Health‹ hat ihr Projekt am ZiF mit der
internationalen Abschlusskonferenz Public Health Theory and Practice: Expanding the Normative
Framework abgeschlossen. Wie bereits bei der Eröffnungstagung wurde auch der Abschlusstagung
der Forschungsgruppe eine öffentliche Podiumsdiskussion vorangestellt, um den Dialog von
Wissenschaft und Politik zu befördern. Die Veranstaltung trug den Titel ›Präventionspolitik in
Deutschland – Stand und Perspektiven‹. Als Keynote-Speaker konnte Rainer Hess gewonnen
werden, der auf Erfahrungen aus einer 15-jährigen Tätigkeit als Hauptgeschäftsführer der Kassen­
ärztlichen Bundesvereinigung sowie seine langjährige Funktion als Unparteiischer Vorsitzender
des Gemeinsamen Bundesausschusses zurückgreifen kann und als Vorsitzender der Plattform
›gesundheitsziele.de‹ an der Weiterentwicklung der deutschen Präventionspolitik maßgeblich
beteiligt ist. Hess stellte in seinem Vortrag die unterschiedlichen politischen Aktivitäten vor und
wies insbesondere auf die offene Frage hin, ob die Krankheitsprävention eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe darstellt oder an die Krankenkassen delegiert werden kann. Die anschließende
Podiumsdiskussion beleuchtete Grund und Grenzen der staatlichen Sorge um die Gesundheit der
Bürger. An ihr nahmen die ehemalige Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer, Urban Wiesing,
Direktor des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin der Eberhard Karls Universität Tübingen
und ehemaliger Vorsitzender der Zentralen Ethikkommission der Bundesärztekammer, und Stefan
Huster als einer der beiden Leiter der Forschungsgruppe teil. Moderiert wurde die Diskussion von
Manuela Lenzen, die am ZiF und als freie Wissenschaftsjournalistin tätig ist.
Andrea Fischer, Stefan Huster
Urban Wiesing, Rainer Hess, Manuela Lenzen, Andrea Fischer
Thomas Abel (Bern, SUI )
Johannes S. Ach (Münster, GER )
Marion Albers (Hamburg, GER )
Charlotte Assmann (Bielefeld, GER )
Caroline Brall (Maastricht, NED )
Alena Buyx (Kiel, GER )
Dominik Düber (Münster, GER )
Michael Dunn (Oxford, GBR )
Sveja Eberhard (Hannover, GER )
Angela Fehr (Köln, GER )
Carina Fourie (Zürich, SUI )
Minou Friele (Köln, GER )
Cornelia Geukes (Bielefeld, GER )
Siegfried Geyer (Hannover, GER )
Kalle Grill (Ume, SWE )
Heike Haarhoff (Berlin, GER )
Daniel M. Hausman (Madison, USA )
Tanja Henking (Bochum, GER )
Claudia Hornberg (Bielefeld, GER )
Peter Hucklenbroich (Münster, GER )
Friedhelm Hufen (Mainz, GER )
Linda Hüllbrock (Köln, GER )
Jelena Jauzeme (Hannover, GER )
Rainer Hess
FORSCHUNGSGRUPPEN RESEARCH GROUPS
Im wissenschaftlichen Teil der Tagung stand die Frage der sozialen Gesundheitsungleichheiten
im Mittelpunkt, die in vier Plenarvorträgen von Daniel M. Hausman (University of Wisconsin),
Alena Buyx (Universität Kiel), Sridhar Venkatapuram (King’s College London) und Kristin Voigt
(McGill University, Montreal) sowie einem öffentlichen Abendvortrag von Daniel Weinstock
(McGill University, Montreal) mit dem Titel Health Justice after the ‘Social Determinants of Health
Revolution’ diskutiert wurde. Abschließend stellten Thomas Schramme und Stefan Huster als
Leiter der Forschungsgruppe einige Thesen aus der gemeinsamen Arbeit vor. An der Abschluss­
tagung nahmen knapp 60 Wissenschaftler aus zehn Ländern teil, die Podiumsdiskussion wurde
von etwa 70 Zuhörern besucht.
Weitere Tagungen
Die Abschlusskonferenz nahm damit das Format der Eröffnungstagung im Oktober 2013 auf, mit
der die Forschungsgruppe ihre Präsenzzeit am ZiF begonnen hatte (vgl. ZiF-Mitteilungen 1/2014,
S. 16-20). Nachdem diese Tagung das Feld der Public Health-Ethik generell in den Blick genommen hatte, fokussierten zwei Workshops, die im Januar und Februar 2014 stattfanden, auf die
beiden Themenschwerpunkte des Projekts: Ob und inwieweit der Staat in die Freiheit der Bürger
eingreifen darf, um die Gesundheit der Bevölkerung zu fördern, und ob bzw. inwieweit eine
Public Health-Politik gefordert ist, um die sozialen Gesundheitsungleichheiten zu bekämpfen.
Organisation und Teilnehmer
Während ihrer Präsenzzeit hat die Forschungsgruppe einen wöchentlichen Jour Fixe veranstaltet,
der – neben den zahlreichen informellen Gesprächen und Diskussionen – der gemeinsamen
wissenschaftlichen Arbeit diente. Vorrangig haben hier die Mitglieder der Forschungsgruppe ihre
eigenen Überlegungen vorgestellt. Daneben wurden grundlegende Texte aus den unterschied­
lichen Disziplinen gemeinsam gelesen und diskutiert. Schließlich war der Jour Fixe auch das
Forum, um Bielefelder und auswärtige Kolleginnen und Kollegen zu Vorträgen einzuladen. So
waren Martin Diewald (Universität Bielefeld), Axel Flügel (Universität Bielefeld), Wolf Rogowski
(Institut für Gesundheitsökonomie und Management im Gesundheitswesen, Helmholtz Zentrum
München) und Michael Wright (Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin) in diesem
Rahmen Gäste der Forschungsgruppe.
Mitglieder der Forschungsgruppe waren – mit unterschiedlichen Aufenthaltszeiten am ZiF –
Siegfried Geyer, Petra Kolip, Andreas Mielck, Oliver Rauprich, Oliver Razum, Volker H. Schmidt
und Kristin Voigt sowie Harald T. Schmidt als assoziiertes Mitglied.
Insgesamt hat die Arbeit gezeigt, dass in dem wichtigen und komplexen Feld von Public
Health eine interdisziplinäre Kooperation wichtig und erforderlich, aber auch anspruchsvoll ist.
Die Forschungsgruppe hätte daher gern über die halbjährige Präsenzzeit hinaus weitergearbeitet, zumal sie recht heterogen zusammengesetzt war und unterschiedliche Wissenschaftsdiszi­
plinen (Philosophie, Rechtswissenschaft, Gesundheitswissenschaft, Sozialwissenschaft) in sich
vereinigt hat. Allen Fellows ist dafür zu danken, dass sie sich unermüdlich und geduldig bemüht
haben, die Denkweise und die Einsichten ihrer jeweiligen Disziplin den anderen Mitgliedern der
Gruppe zu vermitteln. Der Lerneffekt war für alle Beteiligten beträchtlich.
Lotte Kaba-Schönstein (Esslingen, GER )
Mathias Kifman (Hamburg, GER )
Eszter Kollar (Frankfurt am Main, GER )
Ulrich Krohs (Münster, GER )
Melanie Messer (Bielefeld, GER )
Andreas Mielck (München, GER )
Denise Muschik (Hannover, GER )
Angela Nielski (Bielefeld, GER )
Dorothee Noeres (Hannover, GER )
Norbert Paulo (Salzburg, AUT )
Adina Preda (Limerick, IRL )
Oliver Rauprich (München, GER )
Oliver Razum (Bielefeld, GER )
Jan-Ole Reichardt (Münster, GER )
Wolf Rogowski (München, GER )
Bettina Schmidt (Bochum, GER )
Volker H. Schmidt (Singapore, SIN )
Reinhold Schmücker (Münster, GER )
Peter Schröder-Bäck (Maastricht, NED )
Mark Sheehan (Oxford, GBR )
Jacob Spallek (Bielefeld, GER )
Sridhar Venkatapuram (London, GBR )
Kristin Voigt (Montreal, CAN )
Daniel Weinstock (Montreal, CAN )
Micha H. Werner (Greifswald, GER )
Gry Wester (Oslo, NOR )
Verina Wild (Zürich, SUI )
ZiF -Mitteilungen 1|2015
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FORSCHUNGSGRUPPEN RESEARCH GROUPS
ZiF -Mitteilungen 1|2015
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links oben
Sridhar Venkatapuram
links unten
Stefan Huster, Ulrike Scholderer
rechts oben
Oliver Razum, Ulrike Scholderer
rechts unten
Daniel M. Hausman, Peter Schröder-Bäck,
Daniel Weinstock (v. l. n. r.)
Ergebnisse
Für die Vorträge der Eröffnungstagung ist es gelungen, sie in einem Themenheft der renom­
mierten Zeitschrift Public Health Ethics (Oxford University Press) zu veröffentlichen, das Anfang
2015 erscheinen wird. Es ist zudem geplant, diese Texte zusammen mit weiteren Beiträgen
aus den Veranstaltungen der Forschungsgruppe in einem internationalen Sammelband zu
publizieren.
Die Forschungsgruppe wird versuchen, die Ergebnisse ihrer Arbeit in einer gemeinsamen
Publikation darzustellen, die spezifischer auf die deutsche Gesundheitspolitik bezogen ist.
Hierzu fand bereits nach der Präsenzzeit ein Redaktionstreffen am ZiF statt, weitere Treffen
sind geplant.
Darüber hinaus hat die Gruppe mit ihren Veranstaltungen dazu beigetragen, dass die
Diskussion in Deutschland über die normativen Aspekte der Public Health-Politik an die inter­
nationale Debatte angeschlossen wird und ein Netzwerk der an diesen Fragen Interessierten
entstanden ist. Mehrere Mitglieder der Forschungsgruppe haben inzwischen auch in öffentlichen
Veranstaltungen und in den Medien über die Überlegungen und Ergebnisse des Projekts berichtet. Eine Veranstaltung mit Praktikern aus dem Bereich der Public Health ist in Kooperation
mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA ) für das Jahr 2015 geplant.
Stefan Huster, Thomas Schramme, Ulrike Scholderer
FORSCHUNGSGRUPPEN RESEARCH GROUPS
The closing conference of the research group ‘Normative Aspects of Public Health’ combined
international and interdisciplinary perspectives in trying to expand the framework of discussion
to issues of normative significance that haven't been scrutinized sufficiently before in the relevant literature. Topics included sufficientarian and egalitarian approaches to health justice, the
concept of solidarity, the capabilities approach to public health, issues of public policy as well
as the responsibilities of the state in relation to citizens. The conference kicked off with a public
panel discussion that focused mainly on the German political and legal situation in respect to
health inequalities. Invited speakers during the conference included renowned scholars such as
Daniel M. Hausman (University of Wisconsin), Alena Buyx (Universität Kiel), Sridhar Venkatapuram
(King’s College London), Kristin Voigt (McGill University, Montreal), and Daniel Weinstock (McGill
University, Montreal). Finally, the two research group leaders, Stefan Huster (Bochum) and
Thomas Schramme (Hamburg) presented perspectives that stemmed from the discussions of
the research group.
Tagungsbeiträge Contributions
Podiumsdiskussion: Präventionspolitik in Deutschland – Stand und Perspektiven
Moderation: Manuela Lenzen
Gäste: Andrea Fischer, Rainer Hess, Urban Wiesing, Stefan Huster
Daniel M. Hausman The Moral Relevance of Health Deficiencies
Alena Buyx Solidarity, Medicine and Health Care
Sridhar Venkatapuram The Capability to be Healthy and Social Justice
Kristin Voigt Norms and Public Health: The Case of E-Cigarettes
Public Lecture: Daniel Weinstock Health Justice after the ’Social Determinants of Health’ Revolution
Thomas Schramme Public Health and Liberty: Results From the Research Group
Stefan Huster Sufficientarianism about Public Health
Informationen Further Information
zur Forschungsgruppe ›Normative Aspekte von Public Health‹
p www.uni-bielefeld.de/ZoF/FG /2013Normative/
ZiF -Mitteilungen 1|2015
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FORSCHUNGSGRUPPEN RESEARCH GROUPS
ZiF -Mitteilungen 1|2015
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Balancing Religious Accommodation and Human Rights
in Constitutional Frameworks
Convenors: Mirjam Künkler (Princeton, USA ), Hanna Lerner (Tel Aviv, ISR ), Shylashri Shankar
(Neu Delhi, IND ) | 15 May–15 November 2014
From July to October 2014 four workshops took place as part of the group’s activities:
Fellows
Asli Bâli (Los Angeles, USA )
Nathan Brown (Washington, USA )
Tom Ginsburg (Chicago, USA )
Bill Kissane (London, GBR )
John Madeley (London, GBR )
David Mednicoff (Amherst, USA )
Tamir Moustafa (Vancouver, CAN )
Matthew Nelson (London, GBR )
Benjamin Schonthal (Otago, NZL )
Yüksel Sezgin (Syracuse, USA )
Associate Fellows
Marcus Böckenförde (Duisburg, GER )
Mark Farha (Doha, QAT )
Tine Stein (Kiel, GER )
Aaron Glasserman, Bill Kissane, John
Madeley, Mirjam Künkler, Nathan Brown,
Shylashri Shankar, Matthew Nelson,
David Mednicoff, Hanna Lerner (v. l. n. r.)
Religious Education and Democratic Citizenship
Convenors: Matthew Nelson (London, GBR ), Mirjam Künkler (Princeton, USA ), Aaron Glasserman
(Princeton, USA ) | 31 July–1 August 2014
Bringing the fellows of the research group together with more than a dozen visiting scholars
from the United States, Israel, Pakistan, Poland, Qatar, Britain, and other parts of Germany,
this workshop explored some of the ways in which states coping with religious diversity address
their differences in schools—often with reference to constitutional clauses mandating public
education but leaving room for a wide array of faith-based schools. Despite the focus on religious education, the papers were not confined to theologians or educationists; in keeping
with the interdisciplinary focus of ZiF, they stretched from theology and education to political
science, anthropology, and law.
As in many of the workshops associated with the research group, non-Western cases were
treated as a point of departure; however, these cases were found to have a lot in common with
experience of Europe and North America. In case after case, the ‘state vs. religion’ binary was
challenged as states sought to incorporate, manage, and govern the religious training of their
citizens. Educational curricula were examined as a crucial space for the cultivation of a common
citizenship. However, in many cases, state monopolies on moral and religious education were
set aside to leave room for institutional diversity, parental choice, home schooling, and so on. In
the field of education, states and parents overlap with the public and private sectors in a shared
responsibility for the cultivation of social norms. Those norms are rarely monolithic, and despite
frequent references to social cohesion (via constitutions and curricula alike), normative diversity
appears to remain an important feature of the educational landscape in several countries.
Zvi Bekerman (Jerusalem, ISR )
Nathan Brown (Washington, USA )
Dale Eickelman (Hanover, USA )
Mark Farha (Doha, QAT )
Ali Kilic (Bielefeld, GER )
Bill Kissane (London, GBR )
Judith Koenemann (Münster, GER )
Daniela Kornek (Münster, GER )
Mirjam Künkler (Princeton, USA )
Hanna Lerner (Tel Aviv, ISR )
David Mednikoff (Amherst, USA )
Tamir Moustafa (Vancouver, CAN )
Autumn Patterson (Princeton, USA )
Dietrich Reetz (Berlin, GER )
FORSCHUNGSGRUPPEN RESEARCH GROUPS
The workshop was divided into six sessions—each had two papers briefly presented by a member of the workshop other than the author as well as a discussant. During the first session, Dale
Eickelman (Dartmouth College, USA ) discussed two papers focusing on state-based education
policies. In the first paper, Mirjam Künkler and Hanna Lerner (Tel Aviv University, ISR ) compared
the educational politics of Indonesia, where religious education has become relatively centralized,
and Israel, where it has not. The second paper, by Autumn Patterson (Princeton University, USA ),
examined the historical and political context surrounding the centralisation of imam hatip
Sidra Rind (Madison, USA )
Patrycja Sasnal (Warschau, POL )
Yüksel Sezgin (Syracuse, USA )
Shylashri Shankar (Neu Delhi, IND )
Amy Stambach (Oxford, GBR )
Zrinca Stimac (Braunschweig, GER )
Dilyara Suleymanova (Zürich, SUI )
Yofi Tirosh (Tel Aviv, ISR )
Tayyab Zaidi (Madison, USA )
schools in modern Turkey.
The second session, focusing on the relationship between education and national identity,
involved two papers discussed by Bill Kissane (LSE, UK ). The first, by Nathan Brown (George
Washington University, USA ), examined efforts to cultivate a strong sense of national identity
without the benefit of an internationally recognized state, namely Palestine. The second, by
Mark Farha (Georgetown University, QAT ) examined the role of education in stitching together,
and pulling apart, the different religious communities of Lebanon.
The third session included papers by Dilyara Suleymanova (University of Zurich, SUI ) and
Sidra Rind (University of Wisconsin-Madison, USA ), both of whom drew on extensive field
research to examine the cultivation of new student subjectivities. Dilyara illuminated the role
of Islamic education in post-Soviet Tatarstan and its relationship with state-funded Orthodoxy
in Russia. Sidra focused on gender and the formation of female citizenship via religious education
in Balochistan (Pakistan). The discussant, Yofi Tirosh (Tel Aviv University, ISR ) offered detailed
comments that also illuminated trajectories of gendered education and politics in Israel.
The fourth session focused, specifically, on textbooks, with papers by Aaron Glasserman
regarding textbooks for Muslim citizens in western China and Patrycja Sasnal (Polish Institute
for International Affairs, POL ) regarding textbooks before and after the 2011 ‘Arab Spring’ in
Egypt. The discussion was led by Matthew Nelson.
oben (v. l. n. r.)
Aaron Glasserman, Matthew
Nelson, Amy Stambach
unten (v. l. n. r.)
Tamir Moustafa, Zvi Bekerman,
Dale Eickelman
ZiF -Mitteilungen 1|2015
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FORSCHUNGSGRUPPEN RESEARCH GROUPS
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ZiF -Mitteilungen 1|2015
The fifth and final sessions moved away from Indonesia, Turkey, Palestine, Lebanon, Tatarstan,
China, and Egypt to examine the relationship between religious education and citizenship
(a) in the West and (b) with reference to international actors.
During the fifth session, Zvi Beckerman (Hebrew University, ISR ) discussed papers by
Tayyab Zaidi (University of Wisconsin-Madison, USA ) on Islamic education in the U.S. and
Judith Koenemann and Daniela Kornek (both University of Münster, GER ) on church involvement
in the pastoral care of school children in Germany. During the final session, David Mednicoff
(University of Massachusetts-Amherst, USA ) discussed three papers: one by Amy Stambach
(University of Oxford, GBR ) on the collaboration between U.S. government funding, faith-based
NGO s, global celebrities (e.g. Bono), and education-sector entrepreneurs in Africa; one by Zrinka
Stimac (Georg-Eckert Institute, GER ) on the role of international actors in the education sector of
post-war Bosnia-Herzegovina; and one by Dietrich Reetz (ZMO -Berlin, GER ) on forms of Islamic
education based in South Asia but present in several different parts of the world.
The workshop was a great success: rigorous, far-reaching, and enormously congenial with
fantastic support from everyone at ZiF. Plans are now afoot to combine some of the papers from
the workshop with a handful of additional contributions in an edited volume with a major university press (e.g. Columbia, Stanford, Oxford).
Matthew J. Nelson
Tagungsbeiträge Contributions
State Policy
Mirjam Künkler, Hanna Lerner A Private Matter? Religious Education and Democracy in Israel and Indonesia
Autumn Patterson Religious Education in the Transformation of a Political Landscape: The Imam Hatip
Schools in Muslim Politics
National Identity
Nathan Brown Debating Religious Education in a Cacophonous but Authoritarian Arab World
Mark Farha Lebanese Classrooms between Citizenship and Confessionalism
Shaping Students
Dilyara Suleymanova Islam as Moral Education: Religious Education and Cultivation of Moral Citizens in
post-Soviet Tatarstan
Sidra Rind Nationalism, Islam and Gender: The Hidden Stories of Girls’ Physical, Educational and Emotional
Experiences in Balochistan
Textbooks
Aaron Glasserman Harmony or Hazard? Religious Bureaucracy and Citizenship Education in the People’s
Republic of China
Patrycja Sasnal Eclectic, Messy, Unconvincing: Religion, Democracy and Women in Egyptian Textbooks
before and after 2011
The West
Tayyab Zaidi Be-Longings for the Third Space: Emerging Challenges for Islamic Education in America
Judith Koenemann, Daniela Kornek Church Involvement and Pastoral Care as a Contribution by the Churches
to School Culture and Democratic Citizenship
International Actors
Amy Stambach Behind the Scenes and in Concert with Bono: How U.S. International Faith Programming
Works in Africa
Zrinka Stimac Who Gets to Set the Tone? Educational Stakeholders and Religious Education in Multi Religious
and Post-Communist Context
Dietrich Reetz The Muslim ‘Other’ and the Muslim ‘Self’: Muslim Students and Islamic Schools in South Asia
and Their Global Extensions
Daniela Kornek, Tayyab Zaidi, Zvi Bekerman
(v. l. n. r.)
FORSCHUNGSGRUPPEN RESEARCH GROUPS
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Boundary Making in the Constitution: Balancing Religious Freedom and Human Rights
ZiF -Mitteilungen 1|2015
Convenors: Mirjam Künkler (Princeton, USA ), Shylashri Shankar (Neu Delhi, IND )
21–23 August 2014
Unlike the other conferences and workshops the research group organized over the past half
year, this workshop was designed as an opportunity for the group to take stock of and reflect
on its progress. As such, only papers authored by the group’s members were presented, and
discussions were closed to the public. Fellows of the research group had split into subgroups
at the beginning of the summer and authored papers together.
Taken together, the papers focused on the question of how political contestations draw
and shape the constitutional boundaries between the autonomy of religious practice and the
ability of the state to regulate religion. The place of religion in public life is intrinsically related
to the fundamental question of human rights protections for women and vulnerable minorities
that constitution drafters, legislators and judges must address. Yet issues related to religious
practices and religious identity, which are often formulated through legal instruments (such as
formal constitutions and court rulings), are difficult to separate from other political, ideational
or ideological concerns that divide the polity. The papers presented at the workshop highlighted
the different influences of domestic actors—key elites, courts, political parties, and civil society
groups—on shaping the boundaries between the domains of religion and the state and its consequences for religious polarization and rapprochement.
Specifically, papers addressed the following topics: the use of concepts such as ‘church’,
‘state’, and ‘religious freedom’ in the constitution and by its interpreters; the migration of
constitutional models of religion-state relations; contestations of constitutional boundaries
drawn between or among religious groups; and the impact of provisions for religious personal
law and religious education on the balance between religious demands and the protection
of human rights.
The papers presented at the workshop will be published in a special journal issue, which
is currently in preparation.
Mirjam Künkler
Tagungsbeiträge Contributions
Bill Kissane Words alone are certain good?: The Articulation of Church and State as Conceptual
Antimonies in Irish Constitutional Life.
Shylashri Shankar The Juridical Voyage of Essential Practices of Religion from India to Malaysia
and Pakistan
Tamir Moustafa, Matthew Nelson, Ben Schonthal, Shylashri Shankar Do Courts Resolve Religious
Conflicts? The Case of Conversion/Apostasy
Nathan Brown, Bill Kissane, John Madeley Education, Religion, and Constitutionalism
Mirjam Künkler, Yüksel Sezgin The (De-)Confessionalization of Law in India and Indonesia:
Monism and its Limits
Asli Bâli, Hanna Lerner, David Mednicoff, Matthew Nelson Rethinking the Migration of
Constitutional Models
Asli Bâli (Los Angeles, USA )
Markus Böckenförde (Duisburg, GER )
Nathan Brown (Washington, USA )
Aaron Glasserman (Princeton, USA )
Bill Kissane (London, GBR )
Marcus Llanque (Augsburg, GER )
John Madeley (London, GBR )
David Mednicoff (Amherst, USA )
Tamir Moustafa (Vancouver, CAN )
Matt Nelson (London, GBR )
Yüksel Sezgin (Syracuse, USA )
Ben Schonthal (Otago, NZL )
FORSCHUNGSGRUPPEN RESEARCH GROUPS
24
ZiF -Mitteilungen 1|2015
Constitutionalism, Religious Freedom and Human Rights: Constitutional Migration
and Transjudicialism Beyond the North Atlantic
Convenors: Mirjam Künkler (Princeton, USA ), Shylashri Shankar (Neu Delhi, IND ), Tine Stein
(Kiel, GER ) | 11–13 September 2014
Questions regarding the status of religious freedom are increasingly negotiated in the consti­tutional
arena. In such instances, some constitutional designers and interpreters look beyond national
borders to assess how their peers tackle similar challenges. How does the concept of religious
freedom when adopted in different constitutions translate across borders? What meaning does
religious freedom acquire in new settings, and who defines it? Through a comparative methodology,
the conference drew on a range of case studies to address the effects of constitutional migration
(constitution drafting and amendment) and transjudicialism (jurisprudence) on local notions of
religious freedom. In doing so, the conference went beyond conventional North Atlantic-focused
approaches and examined several Asian, African and Latin American countries.
Most papers dealt with the migration of models of religion-state-relations between
different constitutions. Topics included the Buddhist South and East Asian constitutions, the
1912 Constitution of the Republic of China, migration from the US constitution to those of Brazil
and Argentina, religion-state-relations in the 1979 Iranian constitution (which can be traced
back both to 1956 Pakistani as well as the 1879 Christian-orthodox Bulgarian constitutions),
and the Philippine debate on the secular state. Other papers looked at constitutional migration
in Ireland, Turkey, and the Arab world. Topics related to transjudicialism included problems
of secularism in post-secular societies, and how the concept of ʻessential practices of religionʼ
travels between high courts in South and Southeast Asia. A third set of papers analyzed how
international human rights norms have affected jurisprudence on religious freedom in India
and Malaysia.
The theoretical and methodological discussions focused on three questions: first, whether
a common notion of a ‘liberal constitution’ can be applied at all when comparing constitutional
articles on religious freedom; second, whether there is a ‘core’ essence to religious freedom
consistent across diverse contexts; and third, the extent to which historical context (e.g. postwar, post-colonial) affects constitutional migration. Not surprisingly, those involved in shaping
the meaning of ‘religious freedom’ in a given legal context (judges, activists, politicians etc.)
are driven by different interests and constraints. Conference participants concluded that anyone
wishing to better understand local notions of religious freedom must also turn to socio-legal
research on why actors act as they do (positions, roles; motivations; educational and biographical background). Debates examined whether, as an important strand in the relevant literature
suggests, post-1990s constitutions converge on a broadly liberal model. Discussions concluded
that while this may be the case for largely monist legal systems, this thesis fails when tested
against those constitutions that have incorporated religious law into their public law—a growing
phenomenon particularly since the Arab spring.
Methodologically, conference participants acknowledged the need to better incorporate
the lessons of conceptual history in order to work out the nuances of conceptual change. Until
today, studies in comparative constitutional law have hardly taken on board insights from the
research program in conceptual history, with the result that few studies satisfactorily address
how the origin of concepts (which constitutions do these concepts migrate from?) affects their
local interpretation. Relatedly, little work so far has systematically examined how the circumstances under which constitutional migration takes place (voluntary adoption versus imposition,
for example) affect the local application and interpretation of constitutional clauses on religious
Tariq Ahmad (Washinmgton, USA )
Markus Böckenförde (Duisburg, GER )
Nathan Brown (Washington, USA )
Philip Clart (Leipzig, GER )
Ali El-Haj (Berlin, GER )
Mark Farha (Doha, QAT )
Aaron Glasserman (Princeton, USA )
Siraj Khan (Heidelberg, GER )
Bill Kissane (London, GBR )
Matthias Koenig (Göttingen, GER )
Manuela Lenzen (Bielefeld, GER )
Neena Mahadev (Göttingen, GER )
David Mednicoff (Amherst, USA )
Naseef Naeem (Göttingen, GER )
Matthew Nelson (London, GBR )
Raul C. Pangalangan (Diliman Quezon
City, PHI )
Christian Polke (Hamburg, GER )
Benjamin Schonthal (Dunedin, NZL )
Valentina Rita Scotti (Rom, ITA )
Aldir Guedes Soriano (Sao Paulo, BRA )
R. Srinivasar (Chennai, IND )
Kerstin Steiner (Caulfield, AUS )
Francois Venter (Potchefstroom, RSA )
FORSCHUNGSGRUPPEN RESEARCH GROUPS
25
freedom. Important interdisciplinary work therefore remains to be done and should bring
ZiF -Mitteilungen 1|2015
together legal scholars, historians, political scientists, philologists, and sociologists of law.
The conference received some media attention, including from the Frankfurter Allgemeine
Zeitung (September 19, 2014, Bulgarischer Wächterrat).
In cooperation with the Volkswagen Foundation, the organizers will convene a follow-up
conference on the topic at Schloss Herrenhausen in Hannover from June 3-6, 2015.
Mirjam Künkler
Tagungsbeiträge Contributions
Bill Kissane, Valentina Rita Scotti Can ‘religious freedom’ and ‘human rights’ migrate between constitutions?
Nathan Brown, Mirjam Künkler Religious authority and religious freedom
Raul C. Pangalangan, Francois Venter Is there a global convergence on approaches to law and religion?
Benjamin Schonthal, Aaron Glasserman Migration of ideas to constitutions that transform subjects into citizens
Tariq Ahmad, Shylashri Shankar Transjudicialism’s uses and mis-uses of foreign citations
R. Srinivasar, Kerstin Steiner Global norms and local laws/interpretations
Nathan Brown, Shylashri Shankar, Mirjam
Künkler, John Madeley, Tapani Turkka,
Bill Kissane, Adriana Luna-Fabritius,
Aaron Glasserman (v. l. n. r.)
New Points on the Map: Bureaucratization of Islam in Muslim States and Societies
Convenor: Aaron Glasserman (Princeton, USA )
23–24 October 2014
The two-day workshop on ‘Bureaucratization of Islam in Muslim States and Societies’ featured
eleven papers and brought together 16 scholars. Aaron Glasserman opened the workshop with
some introductory remarks and a proposal for studying bureaucratization of Islam and comparing the wide range of case studies. As the collection of papers demonstrated, bureaucratization
of Islam is a widespread and important phenomenon, yet it remains critically understudied
and undertheorized. Max Weber, Shmuel Eisenstadt and other authors of classic examinations
of bureaucracy offer a starting point for studying the subject. In the course of their discussions,
the workshop participants repeatedly invoked or considered Weber’s typology of authority,
bureaucratic logic and pathologies, and the functionalization of religion.
FORSCHUNGSGRUPPEN RESEARCH GROUPS
26
ZiF -Mitteilungen 1|2015
The workshop also recognized the deficiencies of these concepts when applied to the bureaucratization of Islam. For example, several papers detected what some have called ‘pathologies of
bureaucratization’, or a bureaucracies’ inadvertent or unintended development of functions and
aims that diverge from or even contradict the original ones. Previous scholars have observed such
pathologies in bureaucracies built from scratch for a specific purpose, e.g. a customs office whose
employees secure their jobs by deliberately processing imports in an inefficient way, which in turn
gives the impression that at least that many employees, if not more, are necessary. The pre-existence of particular interests and authority structures distinguishes the bureaucratization of religion;
the bureaucratization of religious systems can both produce such pathologies and privilege—with
resources and official authority—extant interest groups (for example, a particular sect) over others.
Muslim states and societies, with their own experiences of colonial and post-colonial bureaucratization and their own intra-religious diversity (e.g. sects, Sufi lineages, schools of law), thus constitute a rich and unique field for theoretical and empirical analysis of bureaucratization of religion.
The introductory session concluded with a proposal for a three dimensional analysis of bureaucratization of Islam, looking at 1) environment, e.g. democratic/authoritarian government, heterogeneous/homogenous religious population, single/multiple bureaucracies; 2) agents, e.g. government-led/civil society-led, personalist leadership/group leadership, religious actors non-religious
actors; and 3) course, e.g. original purpose maintained/new purposes develop, bureaucratic
expansion/reduction. The workshop then proceeded with eleven papers, which included studies
of bureaucratization of Islam in Saudi Arabia, Iran, India, Pakistan, Bangladesh, Turkey, China,
Russia, Senegal, Indonesia, Malaysia, and Brunei.
Participants agreed that the workshop papers and discussions could make important con­
tributions to the fields of bureaucratization, Islamic studies, and comparative religion-state
relations. The convenor is currently preparing proposals to publish (revised) papers as either
a special journal issue or an edited volume.
Aaron Glasserman
Tagungsbeiträge Contributions
Muhammad al-Atawneh ‘Ulama’ and State in the Contemporary Middle East: The Case of Saudi Arabia
Ondrej Beranek The Institutionalization of the Saudi Religious Establishment and the Spread of
Iconoclasm
Mirjam Künkler The Bureaucratization of Religion in the Islamic Republic of Iran
Masooda Bano The Varied Outcomes of Attempts at Bureaucratization of Madrasas in South Asia
Jeff Redding The Rule and the Role of Islamic Law: Constituting Secular Law and Governance in
Contemporary India
Berna Zengin Arslan (written with Bryan Turner) Turkish Secularism and the Diyanet: Bureaucratization
of Alevism in Turkey
Aaron Glasserman The Bureaucratization of Islamic Exegesis in the People’s Republic of China
Rozaliya Garipova Shari’a and the Ulama in the Russian Empire: Bureaucratization and Transformation
of Muslim Religious Institutions
Mara Leichtman NGO-ization as Bureaucratization: The Expansion of a Shi’i Islamic Organization Within
and Beyond Senegal
Kikue Hamayotsu What Type of Leviathan? Bureaucratization of Islam and Religious Freedom in
Muslim Majority States in Southeast Asia
Dominik Müller Islamic Governance and Shariah Law in Brunei Darussalam: Local Dynamics and
Cross Border Impacts
Informationen Further Information
zur Forschungsgruppe Balancing Religious Accommodation and Human Rights in Constitutional Frameworks
p www.uni-bielefeld.de/ZIF/FG/2014Balancing/
Berna Zengin Arslan (Ozyegin, TUR )
Muhammad al-Atawneh (Beerscheba, ISR )
Masooda Bano (Oxford, GBR )
Ondrej Beranek (Prag, CZE )
Dale Eickelman (Hanover, USA )
Rozaliya Garipova (Philadelphia, USA )
Kikue Hamayotsu (DeKalb, USA )
Sarah Holz (Berlin, GER )
Ahmad Khan (Oxford, GBR )
Bill Kissane (London, GBR )
Mirjam Künkler (Princeton, USA )
Mara Leichtman (East Lansing, USA )
Dominik Müller (Frankfurt am Main, GER )
James Piscatori (Durham, GBR )
Jeff Redding (St. Louis, USA )
FORSCHUNGSGRUPPEN RESEARCH GROUPS
Robust Finance: Strategic Power, Knightian Uncertainty,
and the Foundation of Economic Policy Advice
Convenors: Frank Riedel (Bielefeld, GER ), Patrick Cheridito (Princeton, USA ), Chris Shannon
(Berkeley, USA ) | March–July 2015
The theory of financial markets is one of the most successful theories social scientists, applied
mathematicians and physicists have ever developed. Its success, however, has also contributed
to its immense misuse and failure in practice. The ongoing crisis has been accompanied by huge
losses incurred by investment banks that had to be covered by societies as a whole.
Economic policy advisors failed to predict, let alone understand, the causes and consequences
for the real side of the economy. The usual macroeconomic models used to estimate the course of
the economy and to advise policy makers did not include financial markets and thus were unable
to anticipate the effects of the fallout from the storm that was building up in financial markets.
On the scientific side, some consensus has emerged regarding certain unfortunate developments that contributed to the crisis. One primary factor was the increasing splintering of finance,
financial mathematics and economics into disjoint subjects. In recent years, financial mathe­matics
has developed into more and more secluded regions of financial engineering without universal
sound economic foundations. Microeconomic theory, although essential for understanding the
social and welfare effects of financial decisions, has not been integrated into financial mathe­
matics.
Our research group aims to overcome this unfortunate separation into what one might call
‘financial engineering without judgment’ and ‘economic policy without mathematical sophistication’ by creating a theory of finance that achieves the heroic aim of using the mathematical tools
of stochastic calculus in combination with the sound economic judgement provided by game
theory, mechanism design, and decision theory.
We also take the failure of macroeconomic policy models as an incentive and a new chance to
study the potential of economics as a social science: can we predict the course of complex economic
systems, or are there natural boundaries for a social science that prevent any serious prediction?
If this is so, what are the consequences for the scientific consultancy of economic policy?
Frank Riedel
Robuste Finanzmärkte: Marktmacht, Knightsche Unsicherheit und die Grundlagen ökonomischer
Politikberatung
Die Theorie der Finanzmärkte ist eine der erfolgreichsten Theorien, die Sozialwissenschaftler, angewandte Mathematiker und Physiker je entwickelt haben. Ihr Erfolg ist aber auch von immensem
Missbrauch und Versagen in der Praxis begleitet, deren Kosten von den Gesellschaften insgesamt
aufgefangen werden mussten.
Die ökonomische Politikberatung hat die Gründe und Konsequenzen der Finanzkrise, die
im Jahre 2007 begann, weder vorausgesagt noch verstanden. Die üblichen makroökonomischen
Modelle, die zur Beratung der Politik und zur Vorhersage benutzt werden, enthalten gar keinen
Finanzmarkt und konnten daher die Schäden des Sturms, der sich auf den Märkten zusammenbraute, nicht ahnen.
Auf der wissenschaftlichen Seite gibt es inzwischen eine gewisse Übereinstimmung, dass
bestimmte Fehlentwicklungen zur Krise beitrugen. Die Aufspaltung von Finanzwirtschaft, Finanzmathematik und Wirtschaftswissenschaft in getrennte Fächer gehört sicherlich dazu. Die Finanz-
ZiF -Mitteilungen 1|2015
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FORSCHUNGSGRUPPEN RESEARCH GROUPS
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ZiF -Mitteilungen 1|2015
mathematik hat sich in immer isoliertere Bereiche einer Ingenieurskunst ohne ökonomische
Grundlagen begeben, während die mikroökonomische Theorie, die wesentlich für ein Verständnis der Wohlfahrtseffekte finanzieller Entscheidungen ist, in ihr nicht mehr zu finden war.
Unsere Forschungsgruppe möchte diese unglückliche Auftrennung des Gebietes in »Financial
Engineering ohne Urteilskraft« und »Wirtschaftspolitik ohne mathematisches Wissen« überwinden, indem sie zu einer vereinheitlichten Theorie beiträgt, die die mathematischen Werkzeuge
der stochastischen Analysis mit den vernünftigen Grundlagen der Ökonomie verbindet, wie sie
Spieltheorie, Mechanismendesign und Entscheidungstheorie liefern.
Wir nehmen darüber hinaus das Versagen der Wirtschaftspolitik als Anreiz und Chance, das
Potenzial der Wirtschaftswissenschaften als Sozialwissenschaft kritisch zu untersuchen: können
wir den Lauf komplexer ökonomischer Systeme vorhersagen oder gibt es natürliche Grenzen für
Sozialwissenschaften, die Vorhersage unmöglich machen? Wenn dies so ist, was sind dann die
Konsequenzen für eine wissenschaftliche Politikberatung?
Fellows
Peter Bank (TU Berlin, GER )
Rose-Anne Dana (Université Paris Dauphine, FRA )
Frederik Herzberg (Universität Bielefeld, GER )
Ulrich Horst (Humboldt-Universität zu Berlin, GER )
Peter Kilbanoff (Northwestern University Evanston, USA )
Johannes Lenhard (Universität Bielefeld, GER )
Qian Lin (Wuhan University, CHN )
Sujoy Mukerji (University of Oxford, GBR )
Daniele Pennesi (Université de Cergy-Pontoise, FRA )
Luca Rigotti (University of Pittsburg, USA )
Birgit Rudloff (Princeton University, USA )
Jan-Henrik Steg (Universität Bielefeld, GER )
Jean Marc Tallon (Université Paris 1 Panthéon Sorbonne, FRA )
Jacco Thijssen (University of York, GBR )
Jan Werner (University of Minnesota, Minneapolis, USA )
Informationen Further Information
zur Forschungsgruppe ›Robuste Finanzmärkte‹
p www.uni-bielefeld.de/ZIF/FG /2015Finance/
Anfragen contact
zur ZiF-Forschungsgruppe ›Robuste
Finanzmärkte‹ beantwortet der
Forschungsgruppenassistent Oliver Claas
Tel. +49(0)5211 106-12837
[email protected]
KOOPERATIONSGRUPPE COOPER ATION GROUP
ZiF -Mitteilungen 1|2015
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Mathematics as a Tool
Core Group: Philippe Blanchard, Martin Carrier, Johannes Lenhard, Carsten Reinhardt,
Michael Röckner (all Bielefeld, GER ) | Oktober 2012–September 2015
Philosophical Perspectives on Mathematics as a Tool
Convenors: Philippe Blanchard, Martin Carrier, Johannes Lenhard, Michael Röckner
(alle Bielefeld, GER ) | 14–15 July 2014
The use of mathematical methods, notably including computational methods, is widespread and
varied in the sciences. However, the philosophical reflection on this use is less widespread and
less varied. There are iconic examples, like the famous essay by the theoretical physicist Eugene
Wigner about the “unreasonable effectiveness of mathematics”. Wigner was deeply impressed
by the fact that there is a concise mathematical formulation of quantum theory that captures a
highly complicated dynamics at the atomic level. This fact is all the more surprising as it is hard
to imagine conceptually what is going on at the atomic level, while the technical manipulation
of the mathematical description seems to bring out essential aspects of this strange dynamics.
However, this conceptually baffling observation is accompanied by a second surprise,
not mentioned by Wigner: Regularly, the mathematical formulations of fundamental regularities
are intractable in practical situations. In quantum theory, for instance, it is already demanding
to approximate what happens when a small number of atoms interact. Problems in chemistry
or materials science are of a different order. Clearly, mathematics as a tool requires usability.
This statement may be obvious, but opens up new questions for philosophical thought: How
does science manage to use mathematics as a tool? This question was the starting point of the
workshop.
Tackling this question is a truly interdisciplinary challenge, because it requires sufficient
expertise and detail to investigate actual tool uses. The atmosphere and spirit at the ZiF greatly
helped to make this workshop a success. We discussed a wide variety of examples from swarm
behavior and optimization, over Bayesian methods in climate modeling, up to error analysis,
computation, and mathematical modeling strategies in systems biology. A particular and recurring topic were regularities as arising from fundamental mechanism vs. regularities as found in
data. The latter seem to gain significance in various sciences under the heading of data-driven
research. They require mathematical tools on the level of data structures, an option that opened
up mainly with computer methods.
If you are interested in the questions that motivate to study mathematics as a tool, you
are invited to read the essay “Mathematics as a Tool” appearing in the issue 2/2015 of the ZiFMitteilungen.
Johannes Lenhard
Anouk Barberousse (Lille, FRA)
Robert Batterman (Pittsburg, USA)
Andreas Dress (Bielefeld, GER)
Nicolas Fillion (Burnaby, CAN)
Leonhard Horstmeyer (Leipzig, GER)
Jürgen Jost (Leipzig, GER)
Matjas Kovse (Leipzig, GER)
Bertold Lampe (Bielefeld, GER)
Insa Lawler (Bielefeld, GER)
Miles MacLeod (Helsinki, FIN)
Domenico Napoletani (Orange, USA)
Davide Rizza (Norwich, GBR)
Noëlle Rohde (Borchen, GER)
Michael Stöltzner (Bielefeld, GER)
KOOPERATIONSGRUPPE COOPER ATION GROUP
ZiF -Mitteilungen 1|2015
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Mathematik als Hilfswissenschaft: Philosophische Perspektiven
Der Ausgangspunkt für den Workshop lässt sich folgendermaßen als philosophisches Rätsel
beschreiben. Die Mathematik spielt eine wichtige Rolle in vielen Wissenschaften. Bereits für
Galilei, Descartes, oder Newton stellten mathematisch formulierte Gesetzmäßigkeiten gewissermaßen das Rückgrat der Naturwissenschaften dar. Gleichzeitig jedoch führen viele praktische
Fragestellungen zu (auch mathematisch gesehen) komplexen Problemen, in denen die fundamentalen Gesetzmäßigkeiten nur von geringem Nutzen sind. Ein Beispiel: Die Schrödinger­
gleichung der Quantentheorie beschreibt die elektronische Struktur von Atomen und Molekülen,
lässt sich aber nur in den einfachsten Fällen (auch nur approximativ) lösen. Der so verbreitete
Einsatz der Mathematik als Werkzeug beruht also gerade nicht auf der Autorität fundamentaler
Gesetzmäßigkeiten. Wie kann dieser Einsatz angemessen analysiert und charakterisiert werden?
Dieser Frage ging der Workshop mittels einer interdisziplinären und praxisnahen Strategie
nach. Es wurden eine Reihe von Fallstudien aus Disziplinen wie den Materialwissenschaften,
der Klimaforschung oder der computerbasierten Optimierung diskutiert, um auf diese Weise
Gemeinsamkeiten (und Unterschiede!) im Gebrauch der Mathematik als Werkzeug dingfest zu
machen. Eine ausführlichere Darstellung der Motivation und Stoßrichtung der ZiF-Kooperationsgruppe bietet der Essay Mathematics as a Tool, der in der Ausgabe 2/2015 der ZiF-Mitteilungen
erscheinen wird.
Tagungsbeiträge Contributions
Martin Carrier, Johannes Lenhard Tool vs. Fundamental Science
Robert Batterman The Mathematics of Autonomy and Minimal Modeling
Domenico Napoletani The Compulsion to Optimize: Particle Swarming Algorithms and
Other Collective Behaviors
Miles MacLeod Quantitative Reasoning in Discovery: A Broader View of the Inferential Roles
of Applied Mathematics
Jürgen Jost Big Data as a Challenge and an Opportunity for Mathematics
Anouk Barberousse Bayesian Methods in Climate Modelling
Nicolas Fillion The Vindication of Computer Simulations
Davide Rizza Mathematics as Tool and Environment: The Case of Nonstandard Utilities
Informationen Further Information
zur Kooperationsgruppe Mathematics as a Tool
p www.uni-bielefeld.de/ZIF/KG /2012Hilfswissenschaft/
Mirjam Künkler (Princeton, USA ), Hanna Lerner (Tel Aviv, ISR ),
Shylashri Shankar (New Delhi, IND )
Balancing Religious Accommodation and
Human Rights in Constitutional Frameworks
Mirjam Künkler has been teaching Near Eastern Studies at Princeton University since
2007. Her work focuses on the politics of religion and law in Iran and Indonesia. She has
published on religious and constitutional thought, religion-state relations, and legal
and political reform in the two countries. Links to her work can be found here:
p www.princeton.edu/nes/people/display_person.xml?netid=kuenkler
Hanna Lerner has been teaching in the Department of Political Science at Tel Aviv University since 2007. Her research focuses on comparative constitution writing, particularly
in societies divided over their religious/national identity, on religion and democracy, and
on global justice and international labor standards. Links to her work can be found here:
p http://people.socsci.tau.ac.il/mu/hanni/publications/
Shylashri Shankar has been a researcher at the Center for Policy Research in New Delhi,
India, since 2006. She has published on constitutionalism and the patterns of judicial
decision-making in India, Sri Lanka, South Africa and Israel, on religious freedom, antiterror laws and social rights, as well as on the mechanisms that reduce corruption in the
implementation of an anti-poverty program in India. Links to her work can be found here:
p www.cprindia.org/users/shylashri-shankar
Overview
15 November 2014 brought to a close the residence period of the ZiF research group ‘Balancing
Religious Accommodation and Human Rights in Constitutional Frameworks’. Convened by Mirjam
Künkler (Princeton University), Hanna Lerner (Tel Aviv University), and Shylashri Shankar
(Centre for Policy Research, New Delhi), the group brought together leading scholars in the fields
of political science, law, sociology, history, and religious studies to investigate and compare how
different constitutions reconcile—or fail to reconcile—the protection of human rights with the
demand for religious accommodation. Fellows included Asli Bâli (University of California),
Nathan Brown (George Washington University), Tom Ginsburg (University of Chicago), Bill
Kissane (London School of Economics), John Madeley (London School of Economics), David
Mednicoff (University of Massachusetts, Amherst), Tamir Moustafa (Simon Fraser University),
Matthew Nelson (School of Oriental and African Studies, London), Benjamin Schonthal (University of Otago), and Yüksel Sezgin (Syracuse University). Markus Böckenförde (University of
Duisburg), Mark Farha (Georgetown University, Qatar) and Tine Stein (University of Kiel) were
associate fellows. Aaron Glasserman (B.A., Princeton University) served as coordinator.
ZiF -Mitteilungen 1|2015
31
KÜNKLER, LERNER, SHANKAR | BALANCING RELIGIOUS ACCOMMODATION AND HUMAN RIGHTS IN CONSTITUTIONAL FRAMEWORKS
32
ZiF -Mitteilungen 1|2015
Seven conferences and workshops took place as part of the group’s activities during the six-month
residence. These were:
• June 4–6. ‘Constitution Writing, Religion and Human Rights’ (convened by Asli Bâli and
Hanna Lerner )
• June 10–11. ‘Index Building in Socio-Legal Scholarship’ (convened by Mirjam Künkler and
Yüksel Sezgin )
• July 31–August 1. ‘Religious Education and Democratic Citizenship’ (convened by Matthew
Nelson , Mirjam Künkler , and Aaron Glasserman )
• August 21–23. ‘Boundary Making in the Constitution: Balancing Religion and Human Rights’
(convened by Mirjam Künkler , Hanna Lerner , and Shylashri Shankar )
• September 11–13. ‘Constitutionalism, Religious Freedom and Human Rights: Constitutional
Migration and Transjudicialism Beyond the North Atlantic’ (convened by Mirjam Künkler
and Shylashri Shankar )
• October 14. ‘Constitutionalism and Conceptual Politics’ (convened by Bill Kissane , Mirjam
Künkler , Shylashri Shankar , and Aaron Glasserman )
• October 23–24. ‘Bureaucratization of Islam in Muslim States and Societies’ (convened by
Aaron Glasserman )
• In addition, the group will convene a closing symposium titled ‘Inclusiveness, Represen­ta­
tion and Religious Accommodation in Constitutions and Constitutionalism’, July 15–17, 2015
These events gave fellows the opportunity to work together not only with each other but also
with over 60 scholars from Germany, Europe, and all over the world. 17 of the group’s guests at
conferences and workshops were young scholars who were working on their PhD s or had just
completed those. The relatively large number of workshops and conferences enabled the group to
address several facets of the larger subject of religion, law and human rights, including constitution writing, education, and bureaucratization. It also multiplied the group’s disciplinary toolkit.
The workshop on ‘Index Building in Socio-Legal Scholarship’ (June 10–11), and the workshop on
‘Constitutionalism and Conceptual Politics’ (October 14) paid particular attention to methodological questions. The former focused on applying quantitative methods for large-N studies of law and
religion, while the latter explored the role of conceptual history in the research of law, politics and
religion. These workshops enhanced the group’s interdisciplinary and collaborative spirit by
incorporating voices from, among other fields, anthropology, theology, history and education.
In addition to these more or less monthly gatherings, the fellows participated in several programs on a weekly or semi-weekly basis. Over the course of the residence, twelve scholars, six
coming from German institutions and six from other European and American universities, participated in the group’s Tuesday Speaker Series:
• May 20. Jeff Redding (Saint Louis University, USA /Centre for Advanced Study of Law as
Culture, GER ), ‘The Rule and Role of Islamic Law: Constituting Secular Law and Governance
in Contemporary India’
• May 27. Leif Seibert (Bielefeld University, GER ), ‘Consociational Belief in an Unjust Peace’
• June 25. Heiner Bielefeldt (University of Erlangen, GER ), ‘Religion and Secularism in
Post-Soviet Russia, Kazakhstan and Moldova’
• July 8. Stefan Voigt (University of Hamburg, GER ), ‘The Rule of Law and Constitutionalism
in Muslim Countries’
• July 15. Fabian Wittreck (Münster University, GER ), ‘Paralleljustiz?—The German Expe­
rience with (Religious) Non-Official Justice’
• J uly 22. Katrin Seidel (Max Planck Institute for Social Anthropology, GER ), ‘Constitutional
Recognition of Islamic Law and Sharia Courts in Ethiopia: Towards a Procedural Approach’
KÜNKLER, LERNER, SHANKAR | BALANCING RELIGIOUS ACCOMMODATION AND HUMAN RIGHTS IN CONSTITUTIONAL FRAMEWORKS
33
Three Years’
• August 5. Rochana Bajpai (School of Oriental and African Studies, UK ), ‘Secularism and
Religion in India’s Constitutional Imagination’
• September 9. Benjamin Schonthal (University of Otago, NZL ), ‘What Is a Buddhist Constitution?’
• September 16. Mathias Rohe (University of Erlangen, GER ), ‘Religious Alternative Dispute
Resolution in Europe—Blessing or Curse?’
• October 2. Ebrahim Afsah (University of Copenhagen, DEN ), ‘The Empty Fortress: Pitfalls
of Contemporary Constitutional Debates in the Middle East’
• October 28. Christopher Thornhill (University of Manchester, UK ), ‘A Sociology of Constitutional Rights—Are Religious Rights Different?’
• November 6 . Yadh Ben Achour (Tunis, TUN ), Entstehung einer Verfassung in Zeiten der Revolu-
tion. Tunesien 2011–2014
The program began with a talk by the visiting lecturer and continued with intensive discussion among everyone present. Often, papers had been pre-circulated so that attendees were prepared to discuss them in depth. The group welcomed attendees from the Bielefeld University
community and sees such events as excellent opportunities to foster collaboration between ZiF
fellows and faculty and students just down the hill. On Thursdays, the fellows convened for closed
sessions to share and receive feedback on ongoing research or to discuss readings pertinent to
upcoming conferences and the broader themes of religion and constitutionalism.
Slow Science
Notwithstanding the intense schedule, it was ultimately ZiF’s unique environment of collaborative ‘slow science’ that enabled the group to be as productive as it was. As discussed later, the
fellows are working on four sets of publications that grew out of or benefited from the ZiF col­
laboration: Constitution Writing, Religion and Human Rights (Cambridge University Press, edited by
Asli Bâli and Hanna Lerner ), a special journal issue comprising six articles with the American
Behavioral Scientist, an edited volume based on the papers of the workshop ‘Religious Education
and Democratic Citizenship’, and either an edited volume or a special journal issue based on the
papers of the workshop ‘Bureaucratization of Islam in Muslim States and Societies’.
The ZiF experience and the duration of the residence enabled the fellows to generate, discuss,
and rethink ideas within the broad but coherent framework of fellows’ individual interests and
the group’s collective goals. Working together for six months, the fellows were able to build on
previous and ongoing projects and determine and execute a new research agenda, all with enough
time to revise their scholarship and explore other directions as new knowledge and perspectives
dictated. The following are just a few of the themes the group addressed from different disciplinary approaches and in different regional and country contexts.
Constitution-Drafting Processes
In light of the number of new constitutions that have been written over the last three decades, it
is perhaps unsurprising that constitution drafting has emerged as a topic of interest not only
among academics but also for policy-makers, development agencies and a broad array of international organizations. Yet a distinctive feature of the current wave of new constitutional exercises
remains relatively understudied: the challenge of constitution-drafting under conditions of deep
ZiF -Mitteilungen 1|2015
• July 30. Dale Eickelman (Dartmouth College, USA ), ‘Morocco’s 2011 Constitution: The First
KÜNKLER, LERNER, SHANKAR | BALANCING RELIGIOUS ACCOMMODATION AND HUMAN RIGHTS IN CONSTITUTIONAL FRAMEWORKS
34
ZiF -Mitteilungen 1|2015
disagreement over the state’s religious or secular identity. While some attention has been paid to
the broader question of constitution-writing in divided societies, the distinctive problems raised by
religious divisions have not garnered significant attention.
Recent experiences have underscored the degree to which constitution writing can be a
high-stakes game. Amid intense polarization between competing visions of the state, drafting a
constitution risks undermining fragile forms of political stability and derailing fledgling efforts
to democratize. This has been a troubling challenge in the cases of countries such as Iraq and
Afghanistan, where constitutional debates have revealed deep divisions over foundational values
that have catalyzed renewed conflict instead of contributing to state-building. Equally worryingly,
Egypt appears caught in a cycle of constitution promulgation and repeal that reflects deep and
unresolved conflicts over the relationship between religion and the state. The divisions that have
emerged around constitution drafting in Egypt now threaten either to reproduce authoritarian
mechanisms of imposition or to devolve into civil strife.
There can be no question, of course, that the impact of constitutional design on alleviating
or exacerbating underlying religious divisions can only be fully appreciated over time. The meaning of any given constitution will necessarily unfold and evolve gradually through interpretation
by a wide spectrum of authoritative and popular actors, ranging from constitutional courts, legislatures, executives and even the military to new political parties and movements that seek to
reframe the constitution through reinterpretation. While all of this interpretive activity is very
important to the operation of constitutions after they have been drafted, to focus exclusively on
the evolution of the text without studying its origins risks obscuring the degree to which delib­
erate design choices by constitution-drafters contribute to constitutional outcomes, for better
or worse.
Many of the research group’s discussions centered on the constitution-drafting process and
the challenges and opportunities of studying the procedural details and recorded debates of drafting committees. At the June 4–6 workshop, which focused on religion and constitution drafting,
participants discussed drafting in Egypt, Tunisia, Malaysia, Spain, Poland, Brazil, Kenya and Fiji.
Other workshops and talks presented additional opportunities to explore understudied cases of
constitution-drafting. Fellow Nathan Brown gave a public talk in early June on recent constitutional developments in Egypt. At a Speaker Series talk in July, Dale Eickelman assessed the 2011
Moroccan constitution in the context of conflicting commitments to the nation, the region, the
continent, and the Islamic ummah.
Fellows found that such investigations yielded important insights into the origins of particular constitutional provisions regarding religion. In Indonesia, for example, a last-minute intervention by the departing Japanese occupiers in 1945 removed from the constitution the so-called
ʻJakarta Charterʼ, a seven-word sentence specifying that Muslim citizens would be subject to
Islamic law. The removal left unresolved the question of Islamic law in Indonesia. The case also
sheds light on how the status of Islamic law continued to be a bone of contention in Indonesia
(after all, the drafting committee had already agreed on the constitution including the Jakarta
Charter prior to the Japanese intervention), as well as on how colonial histories shape post-colonial
trajectories.
Another insight concerns the methodological approach to studying constitution-drafting
processes. The group found that the conventional distinction between elite and popular, or topdown and bottom-up, was less instructive than a more contextual appreciation of the factors
impacting both process and outcome. Instead of treating elite-led and representative processes as
dichotomous, paying attention to processes that show overlapping approaches or reflect a continuum may be more productive. For instance, in India there was a decades-long period of elite-led
KÜNKLER, LERNER, SHANKAR | BALANCING RELIGIOUS ACCOMMODATION AND HUMAN RIGHTS IN CONSTITUTIONAL FRAMEWORKS
35
included and struck a series of bargains on core areas of disagreement including on matters of
religion. When a constituent assembly with elected and appointed representatives was convened
prior to the partition of the country, it was broadly representative— in that various component
groups of the society were represented and the members were elected by provincial representative
bodies. At the same time, the drafting process was to a large extent dominated by elites—in that
the members themselves were primarily drawn from the upper-class, urban and educated elite.
Particularly after partition, the drafting process was led by prominent figures in the Congress
party. The outcome was an innovative solution that was made possible by the forging of a preconstitutional consensus on key issues amongst an elite, but that nonetheless gained widespread
popular acceptance and proved durable.
Migration of Constitutional and Judicial Ideas
The migration of constitutional and judicial ideas pertaining to religion was another focus of the
group’s investigations. How does the concept of religious freedom when adopted in different constitutions translate across borders? In new as well as long-standing democracies, questions regarding
the status of religious freedom are increasingly negotiated in the constitutional arena. In such
instances, some constitutional designers and interpreters look beyond national borders to assess
how their peers tackle similar challenges. What meaning or meanings does religious freedom
acquire in new settings, and who reframes their content? Over the course of the residence, the
fellows (and other workshop participants) drew on a range of case studies to address these
questions.
There remains a lacuna in the relevant literature on the methodology of constitutional migrations and the normative underpinnings of this enterprise. Most extant literature either compare
constitutional language without considering migration or emphasize the constitutions of the
United States, France, and other Western models as the most important ‘exporters’. The field is
still largely un-mined because most of the debate has focused on the US experience, where borrowing from foreign cases is low and considered illegitimate by many judges. Given current developments and the fellows’ expertise, the group was able to go beyond conceiving of the North Atlantic
context as the pivot and analyze the evolution of constitutional migration of the concept of religious freedom particularly in Asian, African and Latin American cases. In the workshop ‘Consti­
tutionalism, Religious Freedom and Human Rights: Constitutional Migration and Transjudi­cialism
Beyond the North Atlantic’, fellows and other participants examined the process and conse­
quences of constitutional and jurisprudential migration in cases ranging from the Philippines and
Turkey to China and Iran. At other times during the residence, fellows theorized about different
modes of constitutional migration, and the different meanings assigned to similarly worded
clauses on religious freedom in the constitution. This collaboration yielded several important
insights, including the distinction between explicit and implicit constitutional borrowing, the
awareness of negative borrowing (i.e. the rejection of particular foreign clauses and models), the
use of foreign judgments to assign legitimacy to controversial domestic rulings that contracted the
space for religious freedom, and the tension between whether the concept of ‘religious freedom’
has an inherent meaning that is amenable to translation or whether the concept has no such
meaning, making its usage infinitely flexible and ultimately hollow. These ideas inspired additional
research and writing by the fellows and are already the basis for planned future collaborations.
The fellows’ and other workshop participants’ language expertise enriched the discussions of
migration and translation. Of particular interest was the range of meanings and connotations different languages ascribe to ‘religion’, ‘religious freedom’, ‘essential practices of religion’, ‘public
ZiF -Mitteilungen 1|2015
consultation prior to the constitution-drafting process that determined which groups would be
KÜNKLER, LERNER, SHANKAR | BALANCING RELIGIOUS ACCOMMODATION AND HUMAN RIGHTS IN CONSTITUTIONAL FRAMEWORKS
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ZiF -Mitteilungen 1|2015
order’, ‘the state’ and other related concepts. China, Japan, and Indonesia all present cases in
which lawmakers and constitution drafters defined and deployed ‘religion’ to exclude and delegitimize traditions they perceived as socially harmful or politically dangerous. India, Pakistan and
Malaysia present cases where the concept of ‘essential practices of religion’ travelled but did not
translate in the same manner or have similar outcomes.
Religion as a Unique Category
The aforementioned inquiries and indeed the group’s entire research program seek to elucidate
the relationship between religion, constitutionalism, and human rights, and whether and how
constitutions can reconcile liberal commitments with religious demands. All this begs the question: Is religion unique?
Based on the fellows’ extensive research across numerous and diverse cases, the answer is
a qualified ‘yes’. The qualification of the answer stems, first and foremost, from the empirical difficulty in defining the boundaries between religious conflicts and other related societal, ideational
or political conflicts. There is often an overlap between religious divisions and other axes of
tension, including those with ethnic, linguistic, class or regional characteristics.
Another difficulty facing any comparative analysis of religion, law, and human rights in different countries stems from the variation in the nature and intensity of religious and legal debates.
The nature and intensity of the religious divisions that characterize different societies, and which
are reflected in their constitution-drafting debates, vary significantly. Different religious traditions also present different kinds of challenges to the constitutional reconciliation of religious
accommodation and human rights: Catholicism raises the question of structuring relations
between the state and a hierarchically-organized external authority, the Vatican; Islam raises the
question of the relationship between state law and shari‘a. Religious traditions represent an array
of conceptions of authority, bureaucratized clerical institutions and legal systems governing
everything from the structure of family to the content of education. Given the variation across
religious traditions, there may be no single, universally applicable way of defining precisely how
religion is distinctive.
Moreover, any comparative analysis of constitutional debates on religion tackles the difficult
challenge of definitions. Terms such as ‘religion’, ‘religious’, ‘secular’ or ‘secularism’ are often
understood differently by different members of the same society, let alone the great variation
in their meanings in the context of different societies, cultures or historic periods. Aware that
‘religion’ is a contested term and that there is a substantial literature addressing such definitional
questions, the group opted to take assertions of religious character at face value. That is, if
parties in question believe that their disagreements are over questions of religion or have a religious character, then the group took them as such.
Yet the group’s broad comparative work also indicates that, regardless of the specific nature
of the religious divisions and their intensity across cases, there is something about conflicts over
religious questions that cannot be reduced to or conflated with other kinds of material or identi­
tarian conflict. The debates examined during the residence are not just proxies for conflicts over
class, geographic, ethnic or linguistic differences. Rather, they reflect conflicts over beliefs, values
and normative commitments that have proven to be remarkably durable. Of course, not all soci­
eties marked by religious diversity experience such conflicts, but those societies that do share
common features that are not present where conflicts are less over beliefs and values than over
interests and distributional questions. While it is difficult to isolate the ideational elements of
religious divisions from the social structures in which they are embedded, political fragmentation
over questions of religion produces distinctive challenges.
KÜNKLER, LERNER, SHANKAR | BALANCING RELIGIOUS ACCOMMODATION AND HUMAN RIGHTS IN CONSTITUTIONAL FRAMEWORKS
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Both religions and constitutions not only regulate human behavior and activities, but also create
the very possibility of social, political and legal practices and institutions. The practices and institutions created by religions often compete with the political/legal institutions brought into existence by constitutions. Historically, the question of the separation of religious and temporal
authority has long been one of the central battles of modernization and state-formation,
especially in the European context. This was in part because, unlike other identity categories or
sources of affiliation, religious authorities make competing demands of obedience on the individuals constituting the state. In some religious traditions, religion is also a competing source of
law and invokes a legal tradition outside of the state. Elsewhere, there is a long history of religious
political parties that structure political contestation in ways that make religious identity more
salient. Further, for societies that are former colonies, colonial governors often used religion to
legally define the communities in the territories under their administration. Thus, colonial legacies and the legal patrimony inherited by the post-colonial state are marked by the entrenchment
of religion in law. These characteristics of religion continue to have important institutional and
ideational implications in religiously divided societies.
Publications and Beyond
Several publications based on these and other collective inquiries are now underway. Asli Bâli
and Hanna Lerner are editing a volume titled Constitution Writing, Religion, and Human Rights,
forthcoming (2015) with Cambridge University Press. The book breaks new ground in comparative
constitutional scholarship by examining debates over religion during constitution-drafting processes. The wide range of country cases from Asia, Africa, Europe and Middle East—neglected
areas in comparative constitutionalism—render the book a timely and important contribution
to the field. In addition to an introduction and theoretical chapter, the volume contains expert
studies of Egypt, Germany, India, Indonesia, Israel, Japan, Lebanon, Morocco, Norway, Pakistan,
Senegal, Sri Lanka, Tunisia, and Turkey. Additional contributing authors include several of the
group’s members (convenors, fellows, and associate fellows), namely Nathan Brown , Mark
Farha , Mirjam Künkler , John Madeley , David Mednicoff , Matthew Nelson , and Shylashri Shankar . The group’s opening conference ‘Constitution Writing, Religion and Human
Rights’ (June 4–6) featured presentations of several of the volume’s chapters and gave the editors
the opportunity to learn about other country cases and receive feedback from participants. The
editors and contributors continued to work on the project during the summer at ZiF.
For the three summer months when most of the research group was in residence at ZiF, the
fellows identified and pursued several smaller research agendas within the group’s larger research
theme of religion, constitutionalism, and human rights. These sub-topics included:
• Role of law in mollifying and exacerbating religious conflicts
• Constitutions and religious education
• Legal pluralism in the area of personal law
• Migration of constitutional models of religion-state relations
• Constitutionalism and conceptual history
The group collectively came up with these themes, laid out a research plan, and organized a
workshop (August 21–23) to present their findings. The fellows also found it helpful to break into
smaller groups to address them individually. Each subgroup met several times during the summer
months to study its topic and related readings in addition to those discussed by the entire group
ZiF -Mitteilungen 1|2015
Religious conflicts present a special problem from a constitutional perspective for another reason.
KÜNKLER, LERNER, SHANKAR | BALANCING RELIGIOUS ACCOMMODATION AND HUMAN RIGHTS IN CONSTITUTIONAL FRAMEWORKS
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ZiF -Mitteilungen 1|2015
at weekly meetings. These conversations generated ideas for six new papers: ‘The Migration
of Religious Ideas into the Irish Constitution: The Problem of “Church” and “State”’ (Bill
Kissane ), ‘Juridical Voyage of “Essential Practices of Religion” from India to Malaysia and Pakistan’ (Shylashri Shankar ), ‘The Polarizing Effect of Law in South and Southeast Asia’ (Tamir
Moustafa , Matthew Nelson , Ben Schonthal , Shylashri Shankar ), ‘Religion, Education,
and Constitutional Stasis’ (Nathan Brown , Bill Kissane , John Madeley ), ‘The (De-) Confessionalization of Law in India and Indonesia: the Limits of Monism’ (Mirjam Künkler , Yüksel Sezgin )
and ‘Rethinking the Migration of Constitutional Models’ (Asli Bâli , Hanna Lerner , David
Mednicoff , Matthew Nelson ).
The fellows are now revising these papers and preparing them for submission as a special
journal issue with the American Behavioral Scientist. The issue offers analyses of the ways in which
domestic actors—constitutional drafters, judges, political elites, civil society activists—influence
the crafting and reception of constitutional concepts and ideas pertaining to religious issues.
While varying in the methodology applied by their authors, the articles included in this special
issue address a similar question: How do political contestations draw and shape the constitutional
and interpretational boundaries between the autonomy of religious practice and the ability of
the state to regulate religion? The articles draw on different constitutional settings and different
country contexts, highlight the various ways domestic actors—elites, courts, political parties, and
civil society groups—influence and shape the boundaries between the domains of religion and the
state and its consequences for religious polarization. They examine case studies from the ‘West’
and the ‘East’, featuring such processes in India, Pakistan, Malaysia, Indonesia, Sri Lanka, Ireland,
Egypt, Turkey, Norway and the USA . They analyze the implications of the migration of constitutional models of religion-state relations, contestations of constitutional boundaries drawn
between or among religious groups, and the impact of choices made on religious personal law and
religious education on the balance between religious demands and the protection of human
rights. The special issue contributes to the existing literature by challenging the dichotomy
between constitutional drafting and constitutional interpretation/reception, highlighting the
various ways through which political actors/interests/groups have influenced the capacity of the
state to regulate religion through constitution writing, ordinary legislation, judicial adjudication
or even informally through civil society.
Group members are also in the early stages of preparing publications based on two other collaborative efforts undertaken as part of the larger ZiF research project. Matthew Nelson , Mir-
jam Künkler , and Aaron Glasserman are planning an edited volume based on the workshop
‘Religious Education and Democratic Citizenship’ they convened July 31–August 1. In addition,
Aaron Glasserman is preparing prospectuses to publish either a special journal issue or an
edited volume based on the papers presented at the workshop ‘Bureaucratization of Islam in Muslim States and Societies’ he convened on October 23–24.
Finally, the fellows are delighted to be able to return to ZiF in Summer 2015 for a two-week
residence July 6–20. That residence will include an internal meeting with presentations of fellows’
work relating to the group’s research theme as well as a larger closing conference with guest participants joining the group. The two weeks will be an excellent opportunity for the fellows to
reconvene, consider their progress over the previous year, and plan future collaborations on
the rich and timely topic of constitutionalism, religion, and human rights.
ZiF-INTERVIEW ZiF INTERVIEW
Yadh Ben Achour (Tunis, TUN )
Diese Verfassung ist ein Werk
der ganzen Gesellschaft!
Auf dem Markt sprechen die Menschen ihn auf Verfassungsfragen an. Ein kritischer
Kommentar in einem Fernsehinterview brachte die Verfassunggebende Nationalversammlung dazu, einen umstrittenen Artikel neu zu verhandeln. Der Jurist Yadh
Ben Achour war als Vorsitzender der Verfassungskommission maßgeblich an der
Entstehung der neuen Tunesischen Verfassung beteiligt, die international als Instanz der Offenheit und Toleranz gefeiert wird. Im November hielt Professor Yadh
Ben Achour am ZiF ein Seminar und einen öffentlichen Vortrag über die Entstehung
einer Verfassung in Zeiten der Revolution.
Mit Romain Faure und Manuela Lenzen sprach er über den Tunesischen Weg im
Arabischen Frühling.
Der Arabische Frühling ist zu einem Tunesischen Frühling
besuch ein Massenphänomen wurde. Er hat das öffentliche
geschrumpft. Warum ist in Tunesien gelungen, was in den
Gesundheitssystem aufgebaut. Er hat dafür gesorgt, dass die
anderen arabischen Ländern scheitert?
großen Staudämme gebaut wurden, aufgrund derer Tunesien
Tunesien hat einen friedlichen Übergang zur Demokratie ge-
aktuell kein Wasserproblem hat. Er hat die – zumindest auf
schafft. Wir haben den Bürgerkrieg vermieden, aber auch die
nationalem Niveau – sehr gut funktionierende tunesische Ver-
Machtübernahme der Armee, anders als etwa in Ägypten. Es
waltung aufgebaut. Man kann sagen, er stand am Ursprung der
gab Fehler und Irrtümer, Polemik und Konflikte, aber trotzdem
modernen Zivilgesellschaft. Deshalb hatte die tunesische Gesell-
ist es uns gelungen, das Ende des Regimes Ben Ali, die Erstel-
schaft den theokratischen Versuchungen der Partei Ennahda
lung einer neuen Verfassung und ihre Inkraftsetzung ohne
etwas entgegenzusetzen. Diese Versuchungen gab es: die Scharia
größere Gewalt zu überstehen. Außerdem ist mit den Wahlen
als Quelle des Rechts zu nehmen, von Komplementarität von
vom 26. Oktober ein Machtwechsel durch eine Wahl gelungen.
Mann und Frau anstelle von Gleichheit zu sprechen, Kritik an
Wie das möglich war? Ich will zwei Aspekte nennen. Der erste:
der Religion zu bestrafen etc.
Die Tunesier profitieren von den Reformen Bourguibas, von
Der zweite Aspekt wird Ihnen paradox vorkommen: Tune-
der Modernität, die Bourguiba gleich nach der Unabhängigkeit
sien blieb während der Revolution ›legalistisch‹: nach der Flucht
eingeführt hat. Bourguiba war ein großer Baumeister, auf seine
von Ben Ali haben wir den Präsidenten der Abgeordnetenkammer,
Weise ein Diktator, aber ein Diktator, der große Projekte und
Fouad Mebazza, zum neuen Präsidenten der Republik gewählt,
sehr große Reformen hinterlassen hat. Vor allem die Befreiung
ganz wie es die gültige Verfassung von 1959 vorsah. Die Revolu-
der Frauen und die Gleichheit von Mann und Frau. Er hat das
tion hat also einen Mann des alten Regimes eingesetzt. Dieser
Familiengesetz ausgearbeitet. Dies regelt die Familienangele-
neue Präsident konnte angesichts seiner Vergangenheit nichts
genheiten auf eine für Frauen sehr vorteilhafte Weise. Er hat
anderes tun, als den Projekten und Botschaften der Revolution
die Schulpflicht eingeführt und dafür gesorgt, dass der Schul­
zuzustimmen und die Texte zu unterzeichnen, die ihm von der
ZiF -Mitteilungen 1|2015
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ZiF-INTERVIEW ZiF INTERVIEW
ZiF -Mitteilungen 1|2015
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Hohen Instanz der Revolution vorgelegt wurden. Dadurch
göttlichen Gesetz widerspricht. Und eine andere, ›laizistische‹,
war die oberste Macht während der ersten Übergangsphase
die davon ausgeht, dass Politik und Recht in der Gesellschaft
gewissermaßen zugleich besetzt und unbesetzt. Das ermög­
horizontal, zwischen den Menschen, ohne Bezug auf eine Gott-
lichte es den unterschiedlichen Kräften der Revolution, sich
heit, die Religion etc. organisiert werden müssen. Deshalb ist
zu organisieren und zusammenzuarbeiten. Die Dinge wären
es nur natürlich, wenn sich diese Zweiteilung auch in der Poli-
anders verlaufen, wäre ein Mann der Revolution unmittelbar
tik manifestiert. Das macht mir keine Angst, im Gegenteil, das
auf Ben Ali gefolgt. Er wäre notwendigerweise von allen Seiten
klärt die Alternativen, und ich glaube, das ist eine gute Sache.
umstritten gewesen, und das Land wäre mit Sicherheit im
Ich glaube, dass sich die Gesellschaft in Zukunft in Richtung auf
Chaos versunken.
einen zivilen Staat entwickeln wird. Wenn sich diese Tendenz
Tunesien hat am 26. Oktober ein neues Parlament gewählt.
Wie beurteilen Sie das Ergebnis der Wahl?
Die Ergebnisse der Wahl sind zugleich erwartet und über­
raschend. Überraschend, weil sie der weltlichen Partei Nidaa
Tounès eine komfortable Mehrheit von mehr als 85 Sitzen verschafft haben. Außerdem, weil die Verluste der Partei, die zuvor
die Mehrheit in der Nationalversammlung stellte, der islamis­
tischen Ennahda, sehr deutlich war. Ohne dass sie ein völliger
Verlierer gewesen wäre, denn sie hat trotz allem fast 70 Sitze
errungen. Das war die Überraschung. Auf der anderen Seite
waren die Ergebnisse zu erwarten. Sie sind die Quittung für
mehr als zwei Jahren Regierungsarbeit der Troika aus Ennahda,
Ettakatol und CPR . Diese Regierung war nicht sehr glücklich.
Sie hat viele Fehler gemacht und viele Dinge angefangen, die
die Gesellschaft geängstigt haben. Sie haben die Ministerposten
ohne Rücksicht auf Kompetenz unter sich aufgeteilt. Darunter
hat die Leistungsfähigkeit des Staates gelitten. Aber was vor
allem zu diesem Wahlergebnis geführt hat, war, denke ich,
einmal stabilisiert hat, werden die Parteien pragmatischer wer-
die Haltung der Regierung gegenüber den Terroristen. Die
den, weniger ideologisch. Das heißt, an die Stelle der großen
ganze Sahararegion des nördlichen Afrika ist vom Terrorismus
philosophischen Debatten über die Beziehungen zwischen Reli-
bedroht, und die Ennahda hatte die sehr schlechte Idee, nach
gion und Politik, Scharia und Recht, die die Diskussion um die
gemeinsamem Boden zu suchen, auf dem man mit den Terro-
neue Verfassung bestimmt haben, werden wir darüber spre-
risten verhandeln könnte, sie wollten versuchen, sie als Wäh-
chen, wie der Staat zu regieren ist, was zu tun ist, damit mehr
lerpotential zu nutzen, sie zu manipulieren. Diese zweideutige
Kinder zur Schule gehen, wie man die Lage der Frauen verbes-
Haltung gegenüber den Djihadisten und den Salafisten hat in
sern kann, wie man eine gute Kinderbetreuung organisiert,
der Mitte der Gesellschaft große Angst ausgelöst, und dies zeigt
wie man die Städte sauber hält etc.
sich in den Wahlergebnissen.
Haben Sie den Eindruck, dass die Ennahda dabei ist, einen
Ist Tunesien auf den Weg zu einer Zweiteilung der Parteien-
neuen politischen Islam zu erfinden? Man hat sie oft mit der
landschaft zwischen einer großen religiösen Partei und einer
AKP in der Türkei verglichen, aber vielleicht nimmt sie einen
großen laizistischen Partei?
eigenen Weg?
In der Tat. Wir haben diese Zweiteilung in der Politik, weil wir
Manchmal zeiht man sie der Doppelmoral, aber das kann man
sie in der Gesellschaft haben. Das ist keine Erfindung der Politik.
aus den Spannungen zwischen der Basis der Partei und der Partei­
Wir leben in einer Gesellschaft, in der es die Wahl zwischen
führung erklären. Ich würde sagen, die Ennahda ist dabei, eine
zwei Haltungen gibt: eine, die ich religiös, theokratisch nennen
weltliche Partei zu werden. Sie sagen, sie sind keine religiöse
würde, die will, dass das Gesetz der Menschen vom Gesetz Gottes
Partei mehr. Sie sagen, sie sind mit den großen Errungenschaf-
bestimmt wird, und für die kein Gesetz akzeptabel ist, das dem
ten Bourguibas einverstanden. Sie legen also Apostasie, Poly­
ZiF-INTERVIEW ZiF INTERVIEW
gamie, die Ungleichheit von Mann und Frau, all diese Dinge zur
Sie haben bei der Ausarbeitung der neuen Verfassung eine wich-
Seite. Sie sagen, sie akzeptieren den zivilen Staat, das Zivilge-
tige Rolle gespielt. Welche Themen waren am stärksten umstritten?
setz, den Pluralismus, die Demokratie, die Wahlen. Sie haben
Das Wichtigste war der Charakter des Staates. Ich habe mich
gegen das Ergebnis der letzten Wahlen nicht protestiert. Rachid
sehr dafür eingesetzt, dass in der Verfassung festgeschrieben
al-Ghannouchi hat Béji Caïd Essebsi angerufen, um ihm zu
wird, dass Tunesien ein ziviler Staat ist. Jetzt steht im Artikel
gratulieren. Das zeigt, dass die Partei wirklich dabei ist, sich
zwei: »Tunesien ist ein ziviler Staat, gegründet auf Staatsbürger-
zu erneuern. Ich denke, sie werden ein wenig wie die Christ­
schaft, den Willen des Volkes und den Vorrang des Rechts.« Das
demokraten werden. Eine Partei, für die die Religion Hinter-
war der erste Sieg der Demokratie. Der zweite Sieg, in den ich
grund ist, aber kein politisches Programm.
ebenfalls viel Energie investiert habe, ist, in der Verfassung
die Gewissensfreiheit festzuschreiben. Tunesien ist das einzige
Ist das nicht zu optimistisch?
arabische Land, das die Gewissensfreiheit in seiner Verfassung
Ich denke nicht. Wir haben die Entwicklung der Ennahda ver-
hat. Es war sehr schwer, das in der Verfassunggebenden Ver-
folgt. Am Tag nach den Wahlen von 2011 hat ein Abgeordneter
sammlung durchzusetzen, denn die Gewissensfreiheit ermög-
aus dem Lager der Ennahda beantragt die hudud in Tunesien
licht auch die Freiheit, seine Religion zu verlassen, was im
einzuführen, die Strafen, wie sie im Koran vorgesehen sind.
traditionellen islamischen Recht verboten ist. Apostasie ist
Davon ist die Partei heute weit entfernt. Das Phänomen der
verboten, und der Apostat wird mit dem Tod bestraft. Damit
Säkularisierung, der Demokratisierung der islamistischen
haben wir Schluss gemacht. Der dritte Punkt betraf die Rechte
Parteien ist in Tunesien außerdem nichts Neues. Ich erinnere
der Frauen. Heute erkennt der Artikel 46 der Verfassung die
an 2005, also deutlich vor der Revolution, als die notorischen
Gleichheit von Mann und Frau an und legt als institutionelles
Hardliner aus der Ennahda zusammen mit den demokratischen
Prinzip die Parität von Männern und Frauen zugrunde. Auch
Parteien, den Nationalisten und der extremen Linken in den
das gibt es in anderen arabischen Ländern nicht. Der vierte
Hungerstreik getreten sind. Dieser Hungerstreik hat die Macht
Punkt, um den gestritten wurde, betraf die Zugehörigkeit zur
Ben Alis erschüttert. Ein Jahr später haben alle Oppositions­
Moderne und zur arabisch-islamischen Welt. Zuerst betonte
parteien sehr wichtige gemeinsame Positionen ausgearbeitet,
die Verfassung den arabisch-islamischen Charakter der Gesell-
etwa über die Rechte der Frauen und über die Beziehungen
schaft. Da haben wir gesagt, das reicht nicht. Man muss auch
zwischen Religion und Staat. Dort haben sie eine sehr fort­schritt­
die Zugehörigkeit zur universellen Zivilisation betonen, zur
liche Haltung gezeigt. Sie werden einwenden: Sie mussten zu-
Kultur der Menschenrechte, zur Kultur der Demokratie, das
sammenarbeiten, um das Regime von Ben Ali zu stürzen. Das
wurde dann ergänzt. In all diesen Punkten hat sich nicht die
ist richtig. Und nach der Revolution haben sie versucht, zu
Troika durchgesetzt, sondern die Zivilgesellschaft und die
ihren ursprünglichen Ideen zurückzukehren, zu Scharia, Hudud
Oppositionsparteien. Und ich kann sagen, die neue tunesische
etc. Aber sie konnten es nicht mehr, die Zivilgesellschaft hat
Verfassung ist nicht nur ein Werk der Verfassungsgebenden
das verhindert. Und ich denke, mit den beiden Erfahrungen
Nationalversammlung, sondern wirklich ein gemeinsames
von 2005 und 2011 und mit der Erfahrung der Niederlage bei
Werk der ganzen Gesellschaft.
den Parlamentswahlen 2014 sind sie wirklich dabei, sich neu
zu erfinden.
Könnten Sie das präzisieren?
Das Expertenkomitee, dem ich vorstand, hat mit der Hohen
Zeigen die Wahlen von Oktober nicht auch die Rückkehr der
Instanz der Revolution und den Oppositionsparteien in der
Entmachteten? Man hört, es gibt einem Ansturm von Anhängern
Verfassunggebenden Versammlung zusammengearbeitet.
Ben Alis, besonders bei der Nidaa Tounès.
Außerdem waren Verbände wie die Vereinigung demokrati-
Nein, ich glaube nicht an diese Rückkehr. Auch wenn es bei
scher Frauen, der Verein Doustourna (Unsere Verfassung), die
der Nidaa Tounès – sowie übrigens auch bei der Ennahda – alte
Vereinigung für Transparenz und Unversehrtheit der Wahlen
Anhänger des RCD gibt, das sind keine wichtigen Leute, und
in Tunesien, der Verein zur Erforschung des demokratischen
außerdem ist dieses Phänomen unvermeidlich. Eine Revolution
Übergangs, der Verband für Verfassungsrecht und viele andere
kann nicht alle Spuren auslöschen. Sie ersetzt die wichtigen
beteiligt. Im Sommer 2013 haben sich 60 Abgeordnete aus der
Leute, mit dem Rest muss man leben. Immerhin hatte der RCD
Versammlung zurückgezogen, um gegen die politische Haltung
mehr als eine Million Anhänger bei einer Gesamtbevölkerung
der Ennahda zu protestieren. Das war ein wichtiger Moment.
von 10 Millionen Einwohnern!
Sie haben damit eine große politische Krise provoziert, der
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ZiF-INTERVIEW ZiF INTERVIEW
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Präsident der Versammlung musste die Arbeit im August 2013
Wirtschaftsbeziehungen sind zu eng, als dass man sich einen
aussetzen. Das hat die Troika gedrängt, einen Kompromiss
Bruch erlauben könnte. Aber, wenn Sie so wollen, psycholo-
mit der Opposition und der Zivilgesellschaft zu schließen.
gisch gesehen, sind das nicht dieselben Beziehungen wie zur
Schweiz oder zu Deutschland, diese Beziehungen sind viel
Was ist dennoch der Beitrag der Ennahda zur Verfassung?
entspannter und vertrauensvoller als mit Frankreich.
Die Mehrheitspartei in der Versammlung hat doch nicht passiv
dabeigesessen?
Tunesien scheint den Übergang überstanden zu haben, aber
Überhaupt nicht. Da gibt es etwa in der Präambel den Bezug auf
wie kann man die Demokratie konsolidieren und sie über
die arabisch-islamische Gesellschaft, den Bezug auf die Lehren
Enttäuschungen retten, die sicher kommen werden?
des Islams. Im Verfassungstext gibt es dann die Bedingung, dass
Man muss vor allem die sozialen Probleme lösen, eine Demo-
der Präsident des Staates Muslim sein muss. Aber die Idee, der
kratie kann in einer sozial angespannten Gesellschaft nicht
Islam sei Staatsreligion, wurde abgelehnt. Artikel 1 sagt, die
existieren. Eines der großen Probleme Tunesiens ist zurzeit die
Religion Tunesiens ist der Islam, aber es ist die Religion der
Verarmung der Mittelschicht. Die Mittelschicht hat die Stärke
Gesellschaft, nicht die Religion des Staates. Das war Konsens,
Tunesiens nach der Unabhängigkeit ausgemacht, Menschen,
denn diesen Artikel gab es schon in der Verfassung von 1959
die von ihrer Arbeit anständig leben konnten, die eine Woh-
aus der Epoche Bourguiba.
nung mieten oder kaufen konnten, einen Fernseher, ein Auto
und gut zu essen. Diese Mittelschicht verarmt nun durch die
Gab es einen Beitrag des Westens, Europas oder Deutschlands
Preisexplosion. Das ist sehr gefährlich. Um die Demokratie zu
während der Diskussion der Verfassung?
stabilisieren, müssen wir die Mittelschicht stabilisieren. Wir
Ich weiß, dass verschiedene westliche Diplomaten die Verfas-
müssen die soziale Frustration bekämpfen, und dazu bedarf
sunggebende Versammlung regelmäßig besucht haben. Aber
es ökonomischer Reformen, internationaler Hilfe und einer
es gab nur eine offizielle schriftliche Intervention, die kam
großen Steuerreform.
vom Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland. Es gab einen
Moment, da sollte in der Präambel der Verfassung stehen, dass
Wie ist die wirtschaftliche Situation in Tunesien?
die Normalisierung der Beziehungen mit dem, was sie ›zionis­
Die ist schlecht. Es gab einen Rückgang der Phosphat-Produktion,
tische Entität‹, arabisch kiyân asuhyouni nannten, will sagen,
des Tourismus, der ausländischen Investitionen, der staatlichen
mit Israel, verboten ist. Beziehungen zu Israel aufzunehmen,
Investitionen, einen Anstieg des Haushaltsdefizits. Es wird
Kontakte mit israelischen Institutionen pflegen, all das sollte
Jahre dauern, um das wieder in Ordnung zu bringen: den Auf-
bestraft werden. Und der deutsche Bundespräsident hat offiziell
schwung der Wirtschaft, die soziale Gleichheit, das Gleich­
an den Präsidenten der Verfassunggebenden Versammlung
gewicht der Regionen. Auf der Ebene der Ideen haben wir eine
geschrieben, um zu verdeutlichen, dass Deutschland einer
befreite Gesellschaft, aber auf ökonomischem Gebiet ist diese
solchen Haltung nicht zustimmen kann. Der Brief wurde in
Gesellschaft müde. Wir brauchen jetzt eine demokratisch ge-
allen tunesischen Zeitungen abgedruckt, und ich denke, er
wählte Regierung, die sich mit den sozialen und ökonomischen
hatte einen großen Einfluss darauf, dass der Vorschlag zurück-
Problemen befasst.
gezogen wurde. Deutschland konnte sich diese Intervention
erlauben, denn man hat in Tunesien sehr geschätzt, dass sich
Was ist mit den Medien, sind sie frei genug, um eine demokra-
das Land sofort auf die Seite der Revolution gestellt hat. Die
tische Debatte zu unterstützen?
Beziehungen zu Frankreich sind viel angespannter. Da gab es
Sie werden sich wundern: Die Medien sind zu frei, sie müssen
Probleme seit Beginn der Proteste. Dem französischen Vertei­
sich ein wenig an die Leine legen. In Sachen Medien sind wir
digungsminister ist nichts Besseres eingefallen, als zu bekräfti-
zu schnell zu weit gegangen. Unter der Diktatur gab es keine
gen, dass die französische Regierung bereit sei, der tunesischen
Medien. Es gab ein Informationsministerium, und das hat den
Polizei beizustehen. In der ganzen Situation war die Haltung
Journalisten diktiert, was sie sagen sollten. Jetzt haben wir das
der französischen Regierung wenig eindeutig.
gegenteilige Extrem. Die Journalisten verlassen sich auf Gerüchte, ohne sie zu überprüfen. Einem Teil unserer Presse fehlt
Hat sich das Verhältnis wieder entspannt?
es an Professionalität. Sie müssen ihren Sektor besser organi­
Ja und nein. Ja, weil Tunesien sich niemals von Frankreich
sieren und Regulationsmechanismen schaffen, die Sanktionen
trennen kann. Es sind zu viele Tunesier in Frankreich, die
verhängen, gegen die, die mit falschen Informationen hantieren
ZiF-INTERVIEW ZiF INTERVIEW
und die Ehre von Personen angreifen etc. Aber unabhängig vom
klassische islamische Denken erneuern. Sie kommen nicht aus
Staat! Wie es in demokratischen Staaten üblich ist.
den traditionellen islamischen Universitäten, sondern wurden
in den Fakultäten der westlichen Welt oder den modernen natio-
Welche Rolle spielt die Religion in Tunesien?
nalen Universitäten ausgebildet.
Anders als die westlichen Gesellschaften bleiben die arabischen
Gesellschaften gläubige Gesellschaften. Sie sind nicht säkula­
Haben diese großen Einfluss?
risiert, die Menschen leben ihren Alltag mit der Religion als
Ja, sie haben in Tunesien, Ägypten, im Libanon und in der
Basis. Sozialpsychologisch und symbolisch ist die Religion sehr
Türkei immer großen Einfluss gehabt. Das sind die Länder,
wichtig. Was hat man in Tunesien mit der Revolution gewonnen?
in denen sich die Reform des islamischen Denkens konkre­
Die Säkularisierung des Staates, die Trennung von Religion auf
tisiert hat. In den übrigen arabischen Ländern ist der Einfluss
der einen Seite und Politik und Recht auf der anderen, Bourguiba
geringer, diese Länder bleiben traditioneller und haben für
hatte dies mit seinen Reformen vorbereitet. Aber das waren
die religiöse Reform nicht wirklich eine gesellschaftliche Basis.
von oben verordnete Reformen, jetzt sind sie das Ergebnis einer
öffentlichen Debatte.
Die Menschenrechte und der Islam. Gibt es da ein Problem?
Natürlich gib es da ein Problem. Das traditionelle, klassische
islamische Denken, das sich in Jahrhunderten herausgebildet
hat, passt überhaupt nicht zu den Menschenrechten, vor allem
nicht zu den Frauenrechten. Da gibt es Gesetze, die schließen
die Frau von der familiären Verantwortlichkeit aus, vom Erbe,
von anderen Funktionen. Es gibt einige Regeln des islamischen
Rechts, etwa über die Apostasie oder das Strafrecht, die der Philosophie und den Prinzipien der Menschenrechte diametral entgegenstehen. Wie hat man versucht, dieses Problem zu lösen?
Die Reformisten und die Modernisten sagen, diese Regeln sind
nur Interpretationen, und man muss die Interpretation erneuern. Ein sudanesischer Denker sagt, der Koran besteht aus zwei
Teilen, einem gesetzgeberischen und einem moralisch-kulturellen. Und der gesetzgeberische wurde für einen bestimmten
Kontext offenbart, für eine Stammesgesellschaft, die Gesellschaft des Propheten. Dieser Teil ist zeitbedingt, und man muss
Gibt es einen Beitrag der islamischen Theologie zur Verfassung?
ihn heute vergessen. Den kulturellen und moralischen Teil
Indirekt. Tunesien hat keine revolutionäre Tradition, aber es
muss man behalten, das ist die eigentliche Botschaft, die der
ist geprägt von großen religiösen Reformbewegungen. Diese
Prophet in Mekka erhielt. Dafür wurde dieser Denker ermordet.
wurden von islamischen Theologen des 19. Jahrhunderts ange-
Es gibt eine große intellektuelle Bewegung zur Erneuerung des
stoßen. Mein Großvater war eine der großen Gestalten der reli-
islamischen Denkens in der islamischen Welt.
giösen tunesischen Reformbewegung. Er hat etwa zur Reform
des islamischen pädagogischen Systems aufgerufen und zur
Ist das eine innerislamische Reflexion, oder inspiriert sie sich
Erneuerung des juristischen Systems auf der Grundlage einer
an Beiträgen von außen?
Orientierung am Geist der Religion und nicht am Wortlaut der
Beides. Die islamische Welt sah sich im 19. Jahrhundert mit
religiösen Texte. Viele Denker akzeptieren heute den Glauben
der Kolonisation durch die europäischen Mächte konfrontiert.
als konstitutiv für die Gesellschaft, halten ihn aber zugleich
Bonaparte eroberte 1798 Ägypten wie auf einem Spaziergang,
für Privatsache. Religion darf nicht konstitutives Element des
und das veränderte für die Muslime alles. Sie begannen sich
Rechts sein. Die Politik muss horizontal sein, eine öffentliche
nach den Gründen für diese Erfolge zu fragen. Damals haben
Debatte zwischen den Institutionen und der Gesellschaft.
sie die Begriffe des Fortschritts und des Rückstands in der Ge-
Durch die Reformisten gab es eine interne Reform im religiösen
schichte entdeckt. Jahrhundertelang war die arabische Zivili­
System. Außerdem gibt es heute die ›Neuen Denker des Islams‹,
sation in der Welt auf demselben Niveau wie die anderen Zivili-
die der westlichen Kultur sehr offen gegenüberstehen und das
sationen, warum fiel sie nun unter das Joch des Westens? Ihre
ZiF -Mitteilungen 1|2015
43
ZiF-INTERVIEW ZiF INTERVIEW
ZiF -Mitteilungen 1|2015
44
Antwort war, dass die Muslime sich im Verhältnis zu ihren
ebenso machtvolle Weise ein Islam reagiert, der sich nicht
klassischen Denksystemen nicht weiterentwickelt haben und
entwickeln will. Und ich denke, die Zukunft ist auf der Seite
dass man diese nun reformieren müsse, beginnend beim poli­
des erneuerten Islams. Es gibt keine Erneuerung, die keine
tischen System. Von dort kam man schnell zu der Idee einer
Reaktion provoziert. Und es gibt natürlich auch Fehler einiger
Verfassung des positiven Rechts, die die Freiheit und die Grund-
Staaten. Die Führer des IS sind nicht vom Himmel gefallen, das
rechte schützt. Die islamische Welt muss sich reformieren, die
sind vor allem ehemalige Soldaten der Armee Saddam Husseins
Gesellschaft, die Sitten, die Mentalität etc. Das ist ein Projekt,
oder der Baath-Partei, die sich von einem Tag auf den anderen
das seit zwei Jahrhunderten andauert.
ohne Arbeit, ohne Zukunft fanden.
Ist der radikale Islam eine Reaktion auf diese Reformbewe-
Wie sehen Sie die Zukunft Tunesiens?
gung?
Für Tunesien bleibe ich optimistisch. Ich denke, Tunesien
Absolut. Der radikale Islam will sich nicht weiterentwickeln.
bekommt seine Probleme in den Griff. Und wenn uns dies
Alles muss so weitergehen, wie zur Zeit des Propheten und das
gelingt, dann weil wir eine starke Zivilgesellschaft haben.
bis zum jüngsten Gericht. Die Islamisten habe ihre Leute über-
Wir haben intellektuelle Eliten, die helfen, die radikalen,
all, in allen Medien, auf allen Fernsehkanälen. Als ich das erste
traditionalistischen Elemente zu bekämpfen. Die Islamisten
Mal den ›Kalif‹ Baghdadi, den Chef des ›Islamischen Staates‹
haben die Wahl von 2011 gewonnen, das ist wahr, aber sie
reden hörte, habe ich nur Verse des Korans und Hadithen des
konnten ihre Sicht der Dinge nie in der Verfassung oder in
Propheten gehört, auswendig gelernt und zusammengenäht.
der tunesischen Gesellschaft durchsetzen, und jetzt verlieren
Er hat nichts selbst entwickelt, keine einzige innovative Idee,
sie auch in den Wahlen. Am Tag, nachdem die Ennahda den
keine Vision, kein einziges neues Wort. Der radikale Islam,
Artikel über die Komplementarität von Männern und Frauen
die Djihadisten, die Salafisten sind eine Reaktion auf einen
in die Verfassunggebende Versammlung eingebracht hat,
monumentalen Wandel im Islam. Es ist ein Phänomen der
sind zigtausende Frauen auf die Straße gegangen, um gegen
Verzweiflung, dessen Zeit abläuft. In ein paar Jahrzenten
etwas zu protestieren, was nicht mehr war als ein Projekt,
spricht niemand mehr darüber.
das in einer Kommission diskutiert wurde. Sie mussten das
Projekt zurückziehen. Für Tunesien, glaube ich, sind die
Was denken Sie heute über den Arabischen Frühling? Viele
wahren Gewinner auf den Straßen, das ist die demokratische
Länder haben heute große Probleme.
Gesellschaft.
Was die Geschichte uns gerade vorführt, ist eine machtvolle
Durchsetzung eines erneuerten Islams, gegen die auf eine
Vielen Dank für dieses Gespräch!
Auf Einladung des ZiF-Direktoriums hielt der
tunesische Rechtswissenschaftler und stellvertretende Vorsitzende des UN -Menschenrechtsausschusses Professor Yadh Ben Achour
am 6. November 2014 einen öffentlichen Vortrag über die ›Entstehung einer Verfassung in
Zeiten der Revolution. Tunesien 2011–2014‹.
RÜCKBLICK REVIEW
ZiF -Mitteilungen 1|2015
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Fourth Sino-German Symposium on Philosophy of Science
and Technology: How to Shape the Technological Future―
Chinese and German Perspectives
Leitung: Martin Carrier (Bielefeld, GER ), Holger Lyre (Magdeburg, GER )
10.– 12. September 2014
Gegenstand der Tagung war die Frage, welche Art von naturwissenschaftlicher Forschung die
technologische Entwicklung in besonderer Weise fördert. Wissenschaft kann aus Erkenntnisoder aus Praxisinteresse betrieben werden, also eher auf die Gewinnung von Weltorientierung
und Naturverstehen ausgerichtet sein oder utilitäre Zwecke verfolgen und die volkswirtschaft­
liche Dynamik zu erhöhen bestrebt sein. Bei dieser Frage geht es zum einen darum, welche
gesellschaftlichen Vorgaben für die wissenschaftliche Forschungsagenda überhaupt Erfolg versprechen, darum also, ob es Grenzen der Steuerbarkeit der Forschung gibt. Zum anderen ist
die Frage wichtig, welche heuristischen Strategien der Forschungsförderung solche Erfolge
am ehesten erreichen können.
Im Zentrum steht die Rolle von Grundlagen- und Anwendungsforschung bei der Erzeugung
praktisch nutzbarer Forschungsergebnisse. Auf der einen Seite steht die Vorstellung, dass praktisch fruchtbare Forschung wissensgetrieben vorgeht, also auf der Grundlage des Systems des
Wissens konkrete Anwendungsfelder erschließt. Die Forschungsagenda richtet sich dann (wie in
der Grundlagenforschung) danach, welche Probleme lösbar und welche Resultate in Reichweite
zu sein scheinen. Die zugehörige Forschungsheuristik lautet entsprechend, dass Fortschritte in
praktisch bedeutsamen Fragen durch breit angelegte Grundlagenforschung zu erzielen seien. Die
Gegenposition hebt hingegen Defizite höherstufiger Theorien bei der Erklärung konkreter Einzelheiten hervor. Solche übergreifenden Theorien sind zu idealisiert und zu sehr auf die generischen
Merkmale der Phänomene beschränkt, um den Ansprüchen der Praxis an Verlässlichkeit und
Detailgenauigkeit zu genügen. Zwar sind solche Theorien auch bei anwendungsorientierter Forschung von Bedeutung, aber die Erklärungslast wird eher von unfundierten Näherungen, Hilfsannahmen und Korrekturen getragen. Die Heuristik solcher bedarfsgetriebener Forschung lautet,
praktische Herausforderungen durch gezielte, enggeführte Projekte zu bewältigen.
Die Wissenschaftsgeschichte hält Beispiele für beide Thesen bereit. Auf der Konferenz wurden
einschlägige Fälle historisch erörtert und philosophisch analysiert. Im Zentrum vieler Vorträge
standen dabei die Voraussetzungen für die praktische Anwendung wissenschaftlicher Theorien
sowie das Verhältnis solcher Theorien zur ›Technowissenschaft‹ oder dem Ingenieurswesen.
Dabei wurde auch die Unterscheidung zwischen wissens- und bedarfsgetriebener Forschung
in Frage gestellt und Beispiele entwickelt, die Anteil an beiden Idealtypen haben.
Die Thematik wurde dabei mit einem Schwergewicht auf deutschen und chinesischen Themen
und Beispielen bearbeitet. Die Frage praktisch erfolgreicher Forschungsheuristiken stellt sich
gegenwärtig in China in besonders drängender Weise. Eine Prima-facie-Parallele besteht zwischen der Situation Deutschlands in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der Lage Chinas
in der Gegenwart. In beiden Fällen ist die Ambition, aus einer vergleichsweise rückständigen
Anke Büter (Hannover, GER )
Sumei Cheng (Shanghai, CHN )
Michael Eckert (München GER )
Zaiqing Fang (Peking, CHN )
Xiaonan Hong (Dalian City, CHN )
Paul Hoyningen-Huene (Hannover, GER )
Xiaotao Liu (Shanghai, CHN )
Alfred Nordmann (Darmstadt, GER )
Wolfgang Pietsch (München, GER )
Friedrich Steinle (Berlin, GER )
Bufan Wang (Shanghai, CHN )
Qian Wang (Dalian City, CHN )
Tianen Wang (Shanghei, CHN )
Torsten Wilholt (Hannover, GER )
Liyun Zhou (Shanghai, CHN )
Huijuan Zhou (Peking, CHN )
RÜCKBLICK REVIEW
46
ZiF -Mitteilungen 1|2015
Position zu einer führenden Industrienation aufzusteigen. Im Falle des deutschen Aufstiegs ist
die Wichtigkeit bildungs- und wissenschaftspolitischer Maßnahmen oft betont worden. Dabei
wird dann die enge Verzahnung zwischen theoretischen und praktischen Anstrengungen, etwa
in den seinerzeit neu entstehenden Technischen Hochschulen, hervorgehoben. Gegenstand der
Erörterung war, ob sich eine solche Rezeptur auf die chinesische Situation der Gegenwart übertragen lässt.
Martin Carrier
The conference is supposed to address the question which kind of research in the natural sciences
is suitable to promoting technological progress. This question concerns the impact of fundamental
research and application-oriented research in generating practically useful research outcome.
Such research may proceed either in a theory-guided way or by addressing concrete practical
problems. On the first option, broad epistemic research is most likely to produce progress on
practically significant problems, while in the latter framework, higher-level theories are assumed
to be unable to account for the details of experience and the burden of explanation is expected
to be borne by unfounded approximations, auxiliary assumptions and corrections. The corresponding research heuristics suggests meeting practical challenges by conducting targeted,
narrowly focused research. The history of science contains examples for both these claims. Such
examples were discussed at the conference. The aim was to explore their historical impact and to
seek to understand the historical case-studies philosophically in a more coherent way. The topic
was addressed in a Chinese-German framework. The question which research heuristics can be
expected to be practically useful is particularly urgent in present-day China. Moreover, historical
parallels exist between the German situation in the later nineteenth century and the situation
China faces today.
RÜCKBLICK REVIEW
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ZiF -Mitteilungen 1|2015
Tagungsbeiträge Contributions
Martin Carrier The Topical Framework of the Conference
Cheng Sumei On the Technological Reality
Paul Hoyningen-Huene Why is Modern Science Technologically Exploitable?
Hong Xiaonan Nano-ST Possibility Analysis towards Society Influence
Friedrich Steinle On some Problems of the Dichotomy of Basic and Application Oriented Research:
the Case of Electricity
Liu Xiaotao Basic Research of Social Sciences in China’s Science and Technology Policy
Wolfgang Pietsch Data-intensive Science as a New Approach for Dealing with Causal Complexity
Wang Bufan Skillful Knowledge and Its Growth
Zhou Liyun The Social Shaping of Technology and its Impact on the Technological Development of China
Fang Zaiqing Technological Innovation in Contemporary China
Michael Eckert Engineering Problems as a Proving Ground for Fundamental Theories of Fluid Mechanics:
the Case of Skin Friction
Wang Tianen A Bidirectional Hypercycle Perspective on the Shape of the Technological Future―Inspiration
from the Chinese and German Ways
Alfred Nordmann Beyond Friction: The Objects of Technoscientific Platonism
Zhou Huijuan The Dilemmas of Outsiders: Classical Physics and Pure Science in the Early 20th Century
in Germany
Anke Büter Validity in Psychiatric Classification
Wang Qian The Significance of ‘Horizon’ in Scientific Cognitive Activities
5. Bielefelder Verfahrenstage: Wider die wildwüchsige
Entwicklung des Ermittlungsverfahrens
Leitung: Stephan Barton (Bielefeld, GER ), Ralf Kölbel (München, GER ), Michael Lindemann
(Bielefeld, GER ) | 17.–18. September 2014
Während nach der historischen Konzeption der Strafprozessordnung die öffentliche Hauptverhandlung den zentralen Abschnitt des Strafverfahrens bilden sollte, in dem über die Schuld oder
Unschuld des Angeklagten entschieden wird, ist seit längerem ein erheblicher Bedeutungsgewinn des Ermittlungsverfahrens zu verzeichnen: Bereits in diesem frühen Verfahrensstadium
werden wichtige Weichen für den späteren Verfahrensausgang gestellt. In den letzten Jahrzehnten hat die Rechtswirklichkeit des Ermittlungsverfahrens einen erheblichen Wandel erfahren,
der von verschiedenen Impulsgebern beeinflusst wurde: Zum einen erfolgten Gesetzesreformen
als Reaktionen auf rechtliche Prozesse (Europäisierung des Rechts sowie Auswirkungen der Verfassungsrechtsprechung auf das Strafprozessrecht); zum anderen nahmen verschiedene Interessengruppen und die Rechtspraxis selbst Einfluss auf das Ermittlungsverfahren. Diese Änderungen
erfolgten jedoch weder koordiniert noch mit Blick auf den Gesamtkontext, sondern punktuell
und aus dem Zusammenhang gelöst.
Die Arbeitsgemeinschaft hat eine Bestandsaufnahme dieser unkoordinierten Entwicklung
vorgenommen und deren Auswirkungen auf die Architektur des Strafprozesses analysiert. Entsprechend dem Tagungskonzept war die Auseinandersetzung breit angelegt und führte Referenten aus der Justiz, Anwaltschaft, Polizeipraxis und Politik sowie aus unterschiedlichen Fachdisziplinen (Rechtswissenschaft, Rechtssoziologie, Kriminologie, Politikwissenschaften,
Kommunikationstheorie und Neurophilosophie) zusammen.
Die Aktualität des Themas zeigte sich in der abschließenden Podiumsdiskussion, an der
auch zwei Mitglieder der Expertenkommission zur Reform des Strafverfahrens mitwirkten, die
Alexander Ahlswede (Bielefeld, GER )
Karsten Altenhain (Düsseldorf, GER )
Tiemo Augenstein (Bielefeld, GER )
Maria Bergmann (Bielefeld, GER )
Jennifer Bergs (Bielefeld, GER )
Folker Bittmann (Dessau-Roßlau, GER )
Barbara Blum (Bielefeld, GER )
Ulrike Breuer (Bielefeld, GER )
Lars Brögeler (Dortmund, GER )
Bernd Brüntrup (Minden, GER )
Bénédicte Casteele (Hannover, GER )
Julia Dräger (Bad Oeynhausen, GER )
Sarah Erl (Essen, GER )
Ruth Maria Fischer (Essen, GER )
Thomas Fischer (Karlsruhe, GER )
Susanne Forster (Wiesbaden, GER )
Karsten Gaede (Hamburg, GER )
Katharina Giere (Bielefeld, GER )
Alexander Görlitz (Dortmund, GER )
Margarete Gräfin von Galen (Berlin, GER )
Andrea Groß-Bölting (Wuppertal, GER )
Jördis Grünewald (Dortmund, GER )
Christoph Gusy (Bielefeld, GER )
Alexandra Hehr (Bielefeld, GER )
Nico Herold (München, GER )
Carl W. Heydenreich (Bonn, GER )
Lena Hildebrand (Bielefeld, GER )
Matthias Hinghaus (Bielefeld, GER )
Silke Hüls (Bielefeld, GER )
Matthias Jahn (Frankfurt am Main, GER )
Eva Kaletsch (Duisburg, GER )
Erhard Kausch (Münster, GER )
Matthias Kiunka (Bielefeld, GER )
Christa Kleinehagenbrock (Bielefeld, GER )
RÜCKBLICK REVIEW
48
ZiF -Mitteilungen 1|2015
der Bundesminister der Justiz jüngst ins Leben gerufen hat. Auch wenn die Teilnehmer keinesfalls einer Meinung waren, ob und welche Änderungen des Ermittlungsverfahren wünschenswert sind, wurde doch die Wildwüchsigkeit der Entwicklung und daraus folgend das Bedürfnis
nach rationaler Kriminalpolitik deutlich.
Stephan Barton, Ralf Kölbel, Michael Lindemann
The historical conception of the code of criminal procedure intended the main hearing (in which
guilt or innocence of the accused is decided) to be the centerpiece of the criminal procedure.
Although, for quite some time now, the preliminary proceedings are gaining importance: This
early stadium of a criminal procedure already sets the course for the result of the lawsuit. During
the last decades, the reality of the preliminary proceedings has gone through considerable
change, driven by several initiators: On the one hand, legislative reforms were introduced,
reacting to legal developments (Europeanization of law as well as impacts of the constitutional
dispensation of justice on criminal case law). On the other hand, ‘pressure-groups’ (different
stakeholders and practitioners) influenced the preliminary proceedings. These modifications,
however, were neither coordinated nor respecting the whole legal context, but rather selective
and without sound relation.
The ZiF Workshop has taken an interdisciplinary inventory of these uncoordinated developments and analyzed their consequences for the architecture of the criminal procedure. According
to the workshop’s concept, speakers from justice, advocacy, police practice and politics, as well
as from scientific fields such as law, sociology of law, criminology, political and communication
science and neurophilosophy added to the wide discourse.
The concluding panel discussion pointed out the actuality of this topic. Besides others, two
members of an expert commission, which was recently installed by the German Federal Minister
of Justice to reform the criminal procedure, took part in the discussion. Although the participants didn’t agree on necessity and content of future changes, it became clear that there is an
uncontrolled growth in development, implying a need for rational legal policy.
Matthias Jahn, Matthias Korte, Stephan Schleim (v. l. n. r.)
Alexander Klemme (Bielefeld, GER )
Ralph Klom (Bielefeld, GER )
Stefan König (Berlin, GER )
Thomas König (Bielefeld, GER )
Matthias Korte (Berlin, GER )
Ulrich Kraft (Bielefeld, GER )
Lucian Krawczyk (Berlin, GER )
Reinhard Kreissl (Wien, AUT )
Jens Lanfer (Witten, GER )
Andreas Lickleder (München, GER )
Gertrude Lübbe-Wolff (Bielefeld, GER )
Max Marc Malpricht (Hannover, GER )
Kristina Merkel-Blumenthal
(Hildesheim, GER )
Thomas Mühlbacher (Graz, AUT )
Moritz Mührke (Dortmund, GER )
Ralf Neuhaus (Dortmund, GER )
Frank Nobis (Iserlohn, GER )
Christina Peterhanwahr (Bielefeld, GER )
Lars Rademacher (Dieburg, GER )
Andreas Ransiek (Bielefeld, GER )
Max Ransiek (Dortmund, GER )
Julia Remm (Bielefeld, GER )
Viola Scharbius (Bielefeld, GER )
Stephan Schleim (Groningen, NLD )
Georg Schulze (Bielefeld, GER )
Bernd Schünemann (München, GER )
Susanne Selter (München, GER )
Angelika Siehr (Bielefeld, GER )
Tobias Singelnstein (Berlin, GER )
Janita Sommer (Bielefeld, GER )
Urs Stelten (Bielefeld, GER )
Wolfram Strauch (Aachen, GER )
Jochen Thielmann (Wuppertal, GER )
Stefan Tierel (Krefeld, GER )
Martina Ullrich (Wiesbaden, GER )
Dave van Toor (Bielefeld, GER )
Achim Walter (Detmold, GER )
Johann Wegener (Bielefeld, GER )
Marco Wibbe (Paderborn, GER )
André Winsel (Bielefeld, GER )
Tatjana Zimmer (Bielefeld, GER )
Georg Zimmermann (Bielefeld, GER )
Michael Lindemann, Ralf Kölbel, Stephan Barton (v. l. n. r.) –
das Leitungsteam der Tagung
RÜCKBLICK REVIEW
Matthias Korte, Stefan König, Stephan
Barton, Thomas Fischer, Folker Bittmann
(v. l. n. r.)
Tagungsbeiträge Contributions
Bestandsaufnahme/Einführungsvorträge
Matthias Jahn Das heutige Ermittlungsverfahren aus Sicht von Wissenschaft und Justiz – die Entwicklung
in den letzten drei Jahrzehnten und die rechtspolitischen Baustellen
Ralf Neuhaus Fehlerquellen im Ermittlungsverfahren aus Sicht der Verteidigung
Michael Lindemann Sind Fehler im Ermittlungsverfahren im weiteren Verfahren korrigierbar? Rechtssoziologische Kritik der Beweisverbotslehre
Thomas Fischer Was bedeutet ›Ermittlungsverfahren‹ und was ›Wildwuchs‹?
Europa als Impulsgeber
Karsten Gaede Hat der EGMR einen heilsamen Einfluss auf den deutschen Strafprozess? Eine kritische Bilanz
Carl W. Heydenreich Die Rolle der an der Europäischen Rechtsetzung Beteiligten. Die Auswirkungen
Europäischer Strafrechtssetzung auf die Verfahrensrechte
Bernd Schünemann Die gemeineuropäische Prozessrechtswissenschaft – Anstöße und Relevanz
Verfassung als Impulsgeber
Christoph Gusy Zukunft des Richtervorbehalts
Karsten Altenhain Absprachen im Ermittlungsverfahren
Tobias Singelnstein Datenerhebung, -speicherung und -transfer
Interessengruppen als Impulsgeber
Lars Rademacher Litigation-PR von Staatsanwaltschaft und Polizei aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht
Ralf Kölbel Kriminalsoziologische Analysen zur Ermittlungskonkurrenz und -kooperation von Internal Investigations
Margarete Gräfin von Galen Vertraulichkeit des Ermittlungsverfahrens und die wachsende Bedeutung
der Akteneinsicht
Jens Lanfer Logiken und Akteure der Sicherheitsgesetzgebung aus politikwissenschaftlicher Perspektive
Ermittlungspraxis als Impulsgeber
Susanne Forster, Martina Ullrich Die Praxis der internationalen Informationserhebung und ihre Konse­
quenzen für das deutsche Ermittlungsverfahren
Reinhard Kreissl Soziologische Befunde zu Überwachungstechnologien im Ermittlungsverfahren
Stephan Schleim Lügenerkennung in neurophilosophischer Sicht
Folker Bittmann Ungehorsam und Strafrecht – der Staatsanwalt in modernen Ermittlungsverfahren
Perspektiven und Ausblicke
Stärkung der Verteidigungsrechte und/oder partizipatorisches Ermittlungsverfahren – Podiumsdiskussion
zur rechtspolitischen Agenda des Bundesministeriums für Justiz und zu rechtspolitischen Perspektiven
für das Ermittlungsverfahren
Moderation: Stephan Barton
Teilnehmer: Folker Bittmann, Thomas Fischer, Stefan König, Matthias Korte
oben
Michael Lindemann (l.), Ralf Kölbel
unten
Thomas Fischer, Matthias Jahn, Tobias
Singelnstein, Margarete von Galen
(v. l. n. r.)
ZiF -Mitteilungen 1|2015
49
RÜCKBLICK REVIEW
ZiF -Mitteilungen 1|2015
50
New Perspectives in Behavioural Development:
Adaptive Shaping of Behaviour over a Lifetime?
Convenors: Fritz Trillmich (Bielefeld, GER ), Sylvia Kaiser (Münster, GER ), Lars Lewejohann
(Osnabrück, GER ), Caroline Müller (Bielefeld, GER ), Norbert Sachser (Münster, GER ), Klaus
Reinhold (Bielefeld, GER ), Nikolaus von Engelhardt (Bielefeld, GER )
29 September–1 October 2014
The interaction of genetic and environmental factors generates a reaction norm which allows
individuals to integrate environmental information into the phenotype within their lifetime.
Behaviour is a pace-maker of these adjustments as well as in evolution due to its inherent
plasticity, but it has not been investigated in much detail how ontogenetic processes change
behavioural plasticity over the lifetime of organisms and whether specific periods exist during
which such changes are particularly likely. About 50 participants, among them scientists from
Europe, Mexico and the US , representing the fields of theoretical and empirical behavioural
ecology and evolutionary biology, endocrinology, neurobiology and psychology presented their
recent research relevant to this question and discussed the issues of mechanisms behind these
phenomena in an evolutionary context. We particularly concentrated on whether constraints to
plasticity exist that may lie in the genetic construction of traits and physiological mechanisms
generating plasticity. We agreed on considering plasticity as an important adaptive mechanism
that shapes the juvenile and adult (up to senescence) behavioural phenotype during ontogeny
and across generations by epigenetic processes. We looked critically at experimental methods
that may allow to pry apart different causes of changes in phenotypes, like maternal and environmental effects. In particular, we discussed the ontogenetic response to social factors in a variety
of species differing widely in life history traits. The brain obviously can integrate and react surprisingly quickly (ranging from minutes to days) to new social information, whereas the endocrine physiology may be slower to change in response to such information. At the same time,
endocrine systems seem unlikely to limit plasticity (at least in evolutionary time), since they can
be adapted by changes in receptor expression level and expression site within the brain as well
as through changing hormone concentrations. We found several influential periods in development like adolescence and first reproduction that allow particularly major readjustment of earlier
information about the environment (like maternal effects transmitted during pregnancy or via
regulatory ingredients in eggs) during an individual’s life history. We decided to publish our
research and the results of our discussions concerning the evolution of plasticity in reaction
norms, the ontogenetic stages from conception to death of information uptake and phenotype
shaping, and in particular the adaptiveness (fitness effects) of behavioural phenotypes.
Sarah Benhaiem (Berlin, GER )
Hans-Joachim Bischof (Bielefeld, GER )
Stefanie Bölting (Bielefeld, GER )
Jon Brommer (Turku, FIN )
Vera Brust (Osnabrück, GER )
David Crews (Austin, USA )
Melanie Dammhahn (Potsdam, GER )
Marco Del Giudice (Albuquerque, USA )
Niels Dingemanse (Seewiesen, GER )
Hugh Drummond (Mexico City, MEX )
Marion East (Berlin, GER )
Jana Eccard (Potsdam, GER )
Leif Engqvist (Hinterkappeln, SUI )
Tim Fawcett (Bristol, GBR )
Russell Fernald (Stanford, USA )
Claudia Fichtel (Göttingen, GER )
Wolfgang Goymann (Seewiesen, GER )
Ton Groothuis (Groningen, NLD )
Anja Günther (Bielefeld, GER )
Michaela Hau (Seewiesen, GER )
Michael B. Hennessy (Dayton, USA )
Antje Herde (Potsdam, GER )
Katie Hinde (Cambridge, USA )
Hans A. Hofmann (Austin, USA )
Robyn Hudson (Mexico City, MEX )
Peter Kappeler (Göttingen, GER )
Erin Lorraine Kinnally (Davis, USA )
Peter Korsten (Groningen, NLD )
Jana Krause (Bielefeld, GER )
Oliver Krüger (Bielefeld, GER )
Esther Langen (Bielefeld, GER )
Simone Macri (Rom, ITA )
Lindsay Matthews (Münster, GER )
Thorben Müller (Bielefeld, GER )
Marc Naguib (Wageningen, NLD )
Petri Niemelä (Planegg, GER )
Giovanni Polverino (Berlin, GER )
Helene Richter (Münster, GER )
Tim Ruploh (Bielefeld, GER )
Susanne Sangenstedt (Münster, GER )
Holger Schielzeth (Bielefeld, GER )
Katja Siegeler (Gießen, GER )
Marek Spinka (Prag, CZE )
Barbara Taborsky (Hinterkappeln, SUI )
Tobias Tiedtke (Münster, GER )
Viktoria Tomczak (Bielefeld, GER )
Kees van Oers (Wageningen, NLD )
Yvonne Würz (Bielefeld, GER )
Fritz Trillmich
links
Norbert Sachser (l.), David Crews
rechts
Robyn Hudson, Nikolaus von Engelhardt,
Hugh Drummond (v. l. n. r.)
RÜCKBLICK REVIEW
ZiF -Mitteilungen 1|2015
51
Neue Aspekte der Verhaltensentwicklung: lebenslange Anpassung im Verhalten?
Umweltfaktoren und genetische Eigenschaften beeinflussen einen Organismus während seiner
Entwicklung. Diese Umweltinformation kann er für Anpassungen nutzen. Überraschenderweise
ist aber bisher nur wenig erforscht, wie ontogenetische Prozesse die Verhaltensplastizität im
Laufe des Lebens verändern und ob es spezifische Lebensabschnitte gibt, in denen solche Veränderungen besonders wahrscheinlich auftreten. Die Arbeitsgemeinschaft aus theoretisch und
empirisch arbeitenden Biologen und Psychologen aus Europa, Mexiko und den USA hat diese
Frage an Beispielen von Mensch und Tier thematisiert. Dabei ging es insbesondere um die
Bedeutung solcher Anpassungen für die Evolution von Verhalten. Ziel war, allgemein gültige
Regelhaftigkeiten herauszuarbeiten, die solchen Anpassungen wie der Evolution von Plastizität
der Reaktionsnorm, der Existenz von spezifischen ontogenetischen Stadien mit besonderer Plastizität und der Adaptivität von Verhaltensveränderungen zugrunde liegen und welche Mechanismen solche Anpassungen im Verhalten und in der Physiologie erlauben.
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ZiF -Mitteilungen 1|2015
52
Tagungsbeiträge Contributions
The evolution of plasticity in reaction norm
Jon E. Brommer Approaches for studying Genotype-Age interactions and their application in the study of
ontogeny and senescence of animal personality
Tim W. Fawcett How does natural selection shape sensitive periods in the development of social behaviour?
Changes in behavioural phenotypes: What can the model systems contribute?
Lars Lewejohann Lifetime development of behavioural phenotype in the house mouse
Claudia Fichtel, Peter Kappeler Behavioural plasticity in primates: ontogenetic determinants and
evolutionary consequences
Marco Del Giudice Behavioural plasticity in humans: an integrative view
Sylvia Kaiser, Norbert Sachser The shaping of behavioural profiles over the life time in wild and domestic
guinea pigs
Marc Naguib, Kees van Oers Early environmental effects on personality development in great tits
(Parus major)
Changes in behavioural phenotypes: How adaptive are the effects?
Anja Günther, Fritz Trillmich, Klaus Reinhold Sex differences in animal personality: generating hypotheses
Katie Hinde Mother’s milk and infant temperament: The Darwinian Trifecta of Variance, Heritability, and
fitness outcomes in Rhesus Monkey
Erin Kinnally The Role of Social Influences in the Transgenerational Effects of Paternal Stress in Rhesus
Macaques
Simone Macrì Early stress in rodents: Effects on emotional behaviour and endocrine reactivity in adults
Ton Groothuis The importance of the postnatal context for the study of prenatal effects
Barbara Taborsky Exploring the adaptive value of early-environment effects
Changes in behavioural phenotypes: Influential periods during ontogeny and transgenerational effects
Hugh Drummond Early challenges elicit resilience, life history plasticity and an intergenerational effect in
blue-footed boobies (Sula nebouxii)
Robyn Hudson The contribution of siblings to shaping behavioural and physiological phenotypes during
early development in the European rabbit
Thorben Müller, Caroline Müller Development of behavioural syndromes over the lifetime of a holome­
tabolous insect
Petri T. Niemelä How do social environments modify the expression of behavioural variation?
Marek Špinka The role of play in shaping of behavioural phenotypes
Shaping of behavioural phenotypes: New views on mechanisms and connections to other traits
Wolfgang Goymann, Michaela Hau Hormones as mediators of behavioral effects and integrators of
environmental influences
Michael Hennessy Inflammatory factors, stress, and the shaping of behavioural phenotypes
Shaping of behavioural phenotypes: New views on mechanisms and connections to other traits
Russel D. Fernald Cognitive skills essential for changing behavioural phenotypes during life
Hans A. Hofmann Neural and molecular plasticity underlying social competence
David Crews We have known this all along: Historical aspects of our knowledge about phenotypic variance
Niels J. Dingemanse Diet and development of animal personality
links
das Leitungsteam der Arbeitsgemeinschaft: Nikolaus von Engelhardt,
Lars Lewejohann, Norbert Sachser,
Caroline Müller, Fritz Trillmich, Sylvia
Kaiser, Klaus Reinhold (v. l. n. r.)
rechts
Pausenszene in der ZiF-Cafeteria
RÜCKBLICK REVIEW
Transformations of Childhood in Contemporary Britain:
Interdisciplinary Perspectives
Convenors: Ralf Schneider (Bielefeld, GER ), Sandra Dinter (Bielefeld, GER )
7–8 November 2014
The workshop situated itself in the interdisciplinary field of Childhood Studies and brought
together renowned experts from the social sciences and the humanities to discuss the various
conceptions of childhood in contemporary Britain. Contributors came from the fields of education,
sociology, political studies, law, history, literary studies, cultural studies, art history and film
and TV studies. In the course of the workshop, childhood emerged as a highly ambiguous construction. Childhood is frequently seen as a phase that can, and must, be regulated and whose
conceptualisation is subject to shifting political agendas, social and educational policies as well
as financial constraints, as the papers by Michael Wyness, Nigel Parton and Angela Davis demonstrated. In a similar vein, childhood is a locus for the projection of social and parental anxieties,
as can be seen in regulations concerning school uniforms (Daniel Monk) and extra-curricular
tutoring organised by parents in a competitive social climate shaped by a neo-liberal ideology
(Ken Jones). Central to these discourses is the assumption that children are vulnerable, in need
of adult—and state—‘protection’, but also require supervision. It became apparent in various
papers that investments in school education and child welfare since the 1960s have been linked
to ideas of policing an ‘underclass’. In this sense, childhood frequently serves as a means to
negotiate other, potentially more controversial, political interests. What is frequently overlooked
is the amount of emotional, psychological and economic work children do to negotiate problems
in the family, such as poverty and ostracism.
The other side of the social and cultural conception of childhood is sheer instability. As
papers by Karín Lesnik-Oberstein, Jessica Sage and Sandra Dinter pointed out with regard to
constructions of childhood in literary criticism, on book covers and in novels for adults, the need
to define and know childhood is apparently both a powerful, if problematic, individual, psychological and a common cultural trope. Fields in which the ambiguity of childhood concepts
can be observed include the cultural production for children, as in TV programmes for children
(Jonathan Bignell) and books for children (Ellen Handler-Spitz). Here ‘the child’ can be seen as
either in need of protection (from ideas supposedly inappropriate for their age) or as an active
consumer of cultural artefacts, who will engage creatively and make individual sense of what it
is offered. Films featuring child actors imply that childhood is a stage to grow out of (Karen Lury)
and at the same time suggest that to watch growth in children is to understand development.
In the area of children’s and young adult literature, texts have gone against the Romantic and
preservationist heritage of idealised childhood, as the paper by Anja Müller demonstrated.
Discussing the biography of Marion Daltrop, the contribution by Erica Burman pointed out how
(traumatic) childhood experiences can transform into an adult’s own relations with children. All
in all, constructions of childhood must be conceptualised as a relational category, for childhood
can only be thought of as related to, and dependent on, the parents and other adults, other
children, including siblings, state institutions as well as both historical conceptions of childhood
and society’s ideas of the future of childhood.
Another issue that emerged from the papers and discussion was that it is problematic to
speak of ‘British’ childhoods. Regional differences in educational and social policies and cultural
practices demand a much more diversified approach to childhood on the British Isles. What is
more, issues such as gender, class, and ethnicity further undermine any monolithic conception
Jonathan Bignell (Reading, GBR )
Erica Burman (Manchester, GBR )
Laura Curtis (London, GBR )
Ruth Curtis-Talbot (Reading, GBR )
Angela Davis (Coventry, GBR )
Ellen Handler Spitz (Baltimore, USA )
Marcus Hartner (Bielefeld, GER )
Ken Jones (London, GBR )
Karín Lesnik-Oberstein (Reading, GBR )
Karen Lury (Glasgow, GBR )
Daniel Monk (London, GBR )
Anja Müller (Siegen, GBR )
Nigel Parton (Huddersfield, GBR )
Katharina Pietsch (Bielefeld, GER )
Jessica Anne Sage (Reading, GBR )
Michael Wyness (Coventry, GBR )
Tyll Zybra (Bielefeld, GER )
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RÜCKBLICK REVIEW
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ZiF -Mitteilungen 1|2015
of what ‘the child’ is and how ‘it’ needs to be treated. After two inspiring and engaging days
at the ZiF, the organisers and participants look forward to future cooperation.
Ralf Schneider, Sandra Dinter
Transformationen von Kindheit im heutigen Großbritannien
Der Workshop brachte Experten aus verschiedenen gesellschafts- und kulturwissenschaftlichen
Disziplinen zusammen, die sich mit Kindheit in Großbritannien befassen. Das interdisziplinäre
Forschungsfeld der Childhood Studies untersucht Kindheit, wie die Vorträge und Diskussionen
zeigten, als ambivalente gesellschaftliche Konstruktion. Diese bewegt sich zwischen einer Konzeption das Kindes als schutzbedürftig, unfertig und hilflos einerseits und der Anerkennung der
Handlungsfähigkeit und Selbstbestimmtheit des Kindes andererseits. Politische, ideologische
und ökonomische Faktoren beeinflussen die gesellschaftliche Konstruktion von Kindheit, und
trotz aller regulierenden Eingriffe von Erwachsenen bleibt Kindheit ein instabiles Konzept, das
in gesellschaftlichen und künstlerischen Diskursen immer neu verhandelt wird.
Ralf Schneider und Sandra Dinter leiteten
die Tagung
oben
Karín Lesnik-Oberstein (links) und Ruth Curtis-Talbot
rechts oben
Jonathan Bignell, Ken Jones, Michael Wyness (v. l. n. r.)
rechts unten
Angela Davis, Sandra Dinter, Ralf Schneider (v. l. n. r.)
RÜCKBLICK REVIEW
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Tagungsbeiträge Contributions
Ralf Schneider, Sandra Dinter Introduction
Contemporary British Childhoods between Rights and Protection
Michael Wyness The recognition and distribution of children’s agency in the UK
Nigel Parton The politics of child protection in England
Daniel Monk Dressing up for school: beyond rights and welfare
Jonathan Bignell Wants and needs: Children’s TV and public service in the UK
Contemporary Literary Constructions of Childhood and Current Children’s Literature Criticism
Anja Müller Writing plural childhoods (?)—Some thoughts concerning the recent shortlists of some
children’s book awards
Karín Lesnik-Oberstein Children’s literature, cognitivism and neuroscience, or, capitalism and/
as the return to the same
Sandra Dinter Entering the child’s mind? Child narrators in contemporary British fiction
Institutions of Contemporary British Childhood
Ken Jones Competition as a law of life: childhood, schooling and strategies of parenting
Erica Burman Contingent connections: Between German and British childhoods―Marion Daltrop
Angela Davis Transformations in nursery care for Britain’s under-fives c. 1960—2010
Contemporary Medial and Visual Constructions of Childhood
Karen Lury An inconvenient growth? Child actors on contemporary British television
Ellen Handler Spitz Our images of, by, and for children
Jessica Sage Bodies, books, buying: sexuality and looking in children’s books and the media
Karen Lury, Daniel Monk, Erica Burman
(v. l. n. r.)
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KUNST AM ZiF ZiF ART
Harald Priem (Mannheim, GER )
ECHO. Zeichnung und Stempeldruck
Anfragen contact
zur Kunst am ZiF beantwortet
Karin Matzke
Tel. + 49 (0) 521 106-2793
[email protected]
7. September–28. November 2014
Manchmal sind Orte mit Erinnerungen verknüpft, als bliebe etwas von unseren Gedanken und
Hoffnungen an den Dingen haften, als bräuchte die so wenig greifbare Erinnerung einen Ort,
an dem man sie aufsuchen kann. Etwas von dieser Flüchtigkeit ist in den Arbeiten von Harald
Die Kunstausstellungen am ZiF finden
mit freundlicher Unterstützung der
Westfälisch-Lippischen Universitäts­
gesellschaft statt.
Priem enthalten. Harald Priem legt Spuren, setzt Zeichen.
Priems Werke sind im Kern Arbeiten auf Papier, großformatige Tuschezeichnungen, Landschaften leicht fließender Tusche, mit Feder, Pinsel und kunstfernen Fundstücken appliziert.
Das Zeichnen – eine Tätigkeit, der er vertraut – ist Quelle seines Werks. Die Arbeiten entstehen
an ›toten‹ Orten. Er nennt sie Un-Orte und erklärt sie zu temporären Ateliers. Dort zufällig Vor­
gefundenes ist konzeptioneller Ausgangspunkt der Niederschrift. Der Produktionsprozess ist aufwändig und langsam. Es ist ein anonymer Duktus, das Setzen der zuvor in Tusche getauchten
Dinge auf lange, saugfähige Papierbögen. Das Schwarz der Tusche absorbiert und zerstreut das
Licht; Masse, Dichte und Volumen der Zeichnung treten hervor. Priems Schwarz wird als stoff­
liche Substanz wahrgenommen. In serieller Ordnung gerinnen die Formen zu abstrakten Zeichen
und spannen auf hellem Papiergrund ein faszinierendes Netz von Bezügen.
Ricarda Geib, Kunsthistorikerin, Stuttgart, Juli 2013
Wolfgang Braungart, Fakultät für Linguistik
und Literaturwissenschaft der Universität
Bielefeld, führte in die Ausstellung Echo ein.
Ulrike Davy, geschäftsführende Direktorin
des ZiF, im Gespräch mit Harald Priem
Harald Priem und das Technikteam des ZiF:
Rafael Regnery, Wilfried Schüer, Jan Hendrik
Rahmöller (v. l. n. r.)
KUNST AM ZiF ZiF ART
Temporäre Ausstellung TAT-ORT B4,
Universität Bielefeld, 26. November
2014
Als ›artist in residence‹ im ZiF nutzte
Harald Priem im November 2014 leer­
stehende, zur Kernsanierung freigebene
Büroräume der Etage B4 der Universität
Bielefeld für seine künstlerische Arbeit.
Im Gegensatz zur Werkgruppe Briefe an
Jim beschäftigt sich der Künstler hier mit
ortsspezifischen Bodenspuren, die sich
über viele Jahrzehnte in das Linoleum
eingeschrieben haben. Der Abdruck ausgewählter Flächen auf großformatige
Rollenpapiere transformiert die Alltagsspuren in ungegenständliche, kosmische
Bildräume. Die ehemaligen Büros verwandelten sich in temporäre Ateliers
und Ausstellungsorte.
ganz oben:
B4-130, 2014, Linoldruck auf Papier
oben:
B4-126, 2014, Linoldruck auf Papier
B4-154, 2014, Linoldruck auf Papier
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DAS JUNGE ZiF THE YOUNG ZiF
Generationswechsel im jungen ZiF
Am letzten Treffen des Jahres (17./18. Oktober) nahmen drei Generationen teil, darunter die neu
aufgenommenen jungen Fellows (s. ZiF-Mitteilungen 3/2014). Den Auftakt bildete eine intensive
Vorstellungsrunde, die die beachtliche Bandbreite der im Netzwerk vorhandenen wissenschaftlichen Interessen und Kompetenzen vor Augen führte. Sehr schnell wurden die überraschenden,
kostbaren Brückenschläge zwischen den Disziplinen deutlich, die ein freier Verbund von Geistesund Naturwissenschaftlern wie das junge ZiF zutage fördern kann.
Der Schwerpunkt des Treffens lag auf dem gegenseitigen Kennenlernen, und so standen
die Fachvorträge im Vordergrund. Zwei neue Sprecher wurden gewählt: Anja Jakobi und Jörn
Reinhardt – ihnen herzlichen Glückwunsch! Die zwei bisherigen Sprecher, Ursula Hennigfeld
und Dominik Collet, gehören zu den ausscheidenden Fellows. Ihnen und ihren Mitstreitern ein
großes, herzliches Dankeschön für fünf sehr spannende Jahre im jungen ZiF!
Romain Faure
oben
Jörn Reinhardt (r.), Lars Kuchinke
rechts
Heike Greschke (l.), Olga Galanova
DAS JUNGE ZiF THE YOUNG ZiF
Fachvorträge
Malte Griesse Revolten- und Straf-Darstellungen in der Frühen Neuzeit: Konfliktlinien zwischen
unterschiedlichen Bildkulturen
Olga Galova Geheimdienstliche Praktiken der Verdachts- und Misstrauensgenerierung
Dominik Mahr Phänomenologie des gelebten Genoms
Vanessa Lux Epigenetik und psychische Entwicklung
Anita von Poser: Gefühlswelten alternder Migrantinnen – Zusammenhänge zwischen Emotion, Alter(n)
und Migration
Daniel Ruprecht Parallele Zeitschrittverfahren im Hochleistungsrechnen
Anja Jakobi History repeats itself – aber anders? Realismus in den internationalen Beziehungen
Zum 1. Oktober 2014 wurde neu ins Netzwerk berufen
Newly appointed
Jun.-Prof. Dr. Thiemo Breyer (Cambridge, USA ) | Philosophie
Forschungsschwerpunkte: Phänomenologie, Philosophie des Geistes, Philosophische Anthropologie
Research foci: Phenomenology; philosophy of mind; philosophical anthropology
Fellows im jungen ZiF – Neuigkeiten
Fellows of the Young ZiF News
Elmar Behrmann wechselte zum 1. November 2014 als Nachwuchsgruppenleiter zum Center of
Advanced European Studies and Research (Caesar) in Bonn.
Ursula Hennigfeld wurde zum Wintersemester 2014/15 auf den Lehrstuhl für Romanistik an der
Heinrich Heine Universität Düsseldorf berufen.
Adrian Hermann wird zum 1. April 2015 auf eine Juniorprofessur für Missions-, Ökumene- und
Religionswissenschaft an der Universität Hamburg berufen.
Delio Mugnolo hat seit Juli 2014 eine Professur für Analysis an der FernUniversität Hagen inne.
Karola Pitsch hat zum Wintersemster 2014/15 einen Ruf an die Universität Duisburg-Essen,
Institut für Kommunikationswissenschaft, angenommen.
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NOTIZEN NOTES
Neue Mitglieder im ZiF-Beirat
New members of the ZiF’s Advisory Council
Im ZiF-Beirat hat ein Wechsel stattgefunden: Das ZiF dankt Hinnerk Bruhns (Geschichtswissenschaft, Paris), Ilona Ostner (Soziologie, Göttingen) und Wolfgang Prinz (Psychologie, Leipzig) für
ihr langjähriges Engagement. Als neue Mitglieder werden Elena Esposito (Soziologie, Modena),
Reinhold Kliegl (Psychologie, Potsdam) und Sandrine Kott (Geschichtswissenschaft, Genf) willkommen geheißen.
The ZiF Advisory Council saw some changes: special thanks go to Hinnerk Bruhns (History, Paris),
Ilona Ostner (Sociology, Göttingen) and Wolfgang Prinz (Psychology, Leipzig) for their commitment and dedication to the ZiF Advisory Council. Elena Esposito (Sociology, Modena), Reinhold
Kliegl (Psychology, Potsdam) and Sandrine Kott (History, Genf) are welcomed warmly as new
members.
Elena Esposito lehrt Kommunikationssoziologie an der Universität Modena und Reggio
Emilia (ITA ). Sie arbeitet mit der Theorie sozialer Systeme vorzugsweise über Fragen der
sozialen Verwaltung der Zeit – unter anderem über Gedächtnis und Vergessen, Mode und
Vergänglichkeit, Wahrscheinlichkeitskalkül, Fiktion und Gebrauch der Zeit im Finanzwesen.
Ihre gegenwärtigen Forschungsprojekte betreffen Möglichkeit und Formen des Vergessens
im Web und die Verbreitung von Ratings und Rankings für die Informationsverwaltung.
Elena Esposito teaches Sociology of Communication at the University of Modena-Reggio
Emilia (ITA ). She has been working with the theory of social systems preferably on issues
related to the social management of time, including memory and forgetting, fashion and
transience, probability calculus, fiction and the use of time in finance. Her current research
projects focus on the possibility and forms of forgetting on the web and on the proliferation
of rankings and ratings for the management of information.
NOTIZEN NOTES
ZiF -Mitteilungen 1|2015
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Reinhold Kliegl ist Professor für Allgemeine Psychologie an der Universität Potsdam. Seine Forschung untersucht das Zusammenspiel sprachlicher, visueller und okulomotorischer Prozesse
beim Lesen, bei Aufgaben zur räumlichen Aufmerksamkeitsverschiebung und bei Belastung des
Arbeitsgedächtnisses; er untersucht auch neuronale Korrelate und alterskorrelierte Unterschiede
in diesen Prozessen. Im Jahre 2002 erhielt er den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen
Forschungsgemeinschaft und im Jahre 2008 die Wilhelm-Wundt-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Psychologie.
Reinhold Kliegl is a professor of General Psychology at the University of Potsdam. His research
focuses on how the dynamics of language-related, perceptual and oculomotor processes
subserve attentional control, using reading, spatial attention, and working memory tasks
as experimental venues; he also examines neural correlates and age-related differences in
these processes. In 2002 he was awarded the Gottfried Wilhelm Leibniz Prize by the German
Research Foundation, and in 2008 the Wilhelm-Wundt-Medal of the German Psychological
Association.
Sandrine Kott ist Professorin für Europäische Zeitgeschichte an der Universität Genf (SUI ).
Schwerpunkte ihrer Forschung sind die Geschichte des Sozialwesens und des Arbeitsrechts
in Frankreich und Deutschland seit dem Ende des 19. Jahrhunderts, die Sozialgeschichte der
sozialistischen Länder Europas, die internationale Arbeitsorganisation und die Zirkulation
von Fachkenntnissen und Wissen in Europa während des Kalten Krieges.
Sandrine Kott has been a Professor of European Contemporary History at the University of
Geneva (SUI ). Her current research subjects are the history of social welfare and labour legis­
lation in France and Germany since the end of the 19th century, social history of the socialist
countries in Europe, the International Labour Organization and the circulation of expertise
and knowledge in Europe during the Cold War.
NOTIZEN NOTES
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Neue Vorsitzende des Wissenschaftlchen Beirats
New chairperson of the Advisory Council
In seiner Sitzung am 14./15. November 2014 hat der ZiF-Beirat Professorin Birgitt Röttger-Rössler
(FU Berlin, Ethnologie) zu seiner neuen Vorsitzenden und Professor Wolfgang Spohn (U Konstanz,
Philosophie) zu deren Stellvertreter gewählt.
On its meeting on November 14/15, the ZiF Advisory Council elected a new chairperson, Professor
Birgitt Röttger-Rössler (FU Berlin, Social and Cultural Anthropology); deputy chairperson of the
Advisory Council now is Professor Wolfgang Spohn (U Konstanz, Philosophy).
Bielefelder Wissenschaftspreis 2014
Lorraine Daston, eine der weltweit führenden Vertreterinnen des Faches Wissenschaftsgeschichte,
ist die diesjährige Trägerin des Bielefelder Wissenschaftspreises, der seit 2004 alle zwei Jahre von
der Stiftung der Sparkasse Bielefeld im Gedenken an den großen Bielefelder Soziologen Niklas
Luhmann vergeben wird.
Das Preisträgerkolloquium mit Lorraine Daston – Cases, Models, Rules: Thinking Concretely
About the General – wird am 3. Juli 2015 im ZiF stattfinden.
Pit Clausen, Oberbürgermeister der Stadt
Bielefeld, überreicht Lorraine Daston die
Urkunde des Bielefelder Wissenschaftspreises 2014.
Michael Röckner, stellvertretender geschäftsführender Direktor des ZiF, ist ab Januar 2015
Vizepräsident der Deutschen Mathematiker-Vereinigung.
Andrea Bender, Sieghard Beller, Douglas L. Medin (Eds.): Does
Cognitive Science Need Anthropology? Topics in Cognitive Science
(Special Issue), Volume 4, No 3, July 2012
issn 1756-8757
FG The Cultural Constitution of Causal Cogniton, 2011/2012
Jörg Bergmann, Ulrich Dausendschön-Gay, Frank Oberzaucher (Hg.):
»Der Fall« – Studien zur epistemischen Praxis professionellen Handelns,
Die Universitätsbibliothek Bielefeld stellt
eine Datenbank mit ZiF-Publikationen
zur Verfügung. Sie enthält eine Bibliographie der Veröffentlichungen, die aus
Veranstaltungen (vor allem Forschungsgruppen und Arbeitsgemeinschaften) des
ZiF hervorgegangen sind. Erfasst ist der
Zeitraum seit 1968; die Datenbank wird
laufend aktualisiert.
The library of Bielefeld University provides
a data bank which consists of a bibliogra­
phy of publications resulting mainly from
the work of ZiF research groups and ZiF
workshops. The period from 1968 till now
has now been covered, the data­bank will
permanently be updated.
Bielefeld: transcript Verlag, 2014
isbn 978-3-8376-1969-0
KG Der Fall als Fokus professionellen Handelns, 1. Oktober 2008 – 31. März
www.ub.uni-bielefeld.de/databases/
zifpubl/
2009
Lucas M Bietti, Charles B Stone, William Hurst (Eds.): Remembering
in Context, Memory Studies (Special Issue), Volume 7, No 3, July 2014
issn 1750-6980
AG Remembering in Context: Social, Cognitive, Linguistic and Material
Aspects of Memory, 14. – 16. Juni 2012
Ulrike Davy: How Human Rights Shape Social Citizenship: on Citizenship
and the Understanding of Economic and Social Rights. In: Washington
University Global Studies Law Review, Volume 13, No 2, 2014, 201—263
KG The Road to Global Social Citizenship? Human Rights Approaches to
Global Social Policies, 1. April – 30. Juni 2011
Bei Anfragen zu Veröffentlichungen aus
Veranstaltungen des ZiF wenden Sie sich
bitte an Dipl.-Bibl. Reinhilt Dolkemeier in
der ZiF-Bibliothek.
Questions regarding publications resul­
ting from ZiF projects will be answered
by Reinhilt Dolkemeier, librarian, at the
ZiF library.
Tel. +49 (0)521 106-2765
Fax +49 (0)521 106-2782
[email protected]
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ZiF -Mitteilungen 1|2015
NEUE VERÖFFENTLICHUNGEN AUS PROJEKTEN DES ZiF NEW PUBLICATIONS
ZiF -Mitteilungen 1|2015
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AKTUELLE ZiF-PROJEKTE CURRENT ZiF PROJECTS
ZiF Research Group
Robust Finance: Strategic Power, Knightian Uncertainty, and the Foundation
of Economic Policy Advice
March–July 2015
Convenors: Frank Riedel (Bielefeld, GER ), Patrick Cheridito (Princeton, USA ),
Chris Shannon (Berkeley, USA )
ZiF Cooperation Groups
Discrete and Continuous Models in the Theory of Networks
October 2012–September 2015
Convenors: Delio Mugnolo (Ulm, GER ), Fatihcan M. Atay (Leipzig, GER ), Pavel Kurasov
(Stockholm, SWE )
Mathematics as a Tool
October 2012–September 2015
Core Group: Philippe Blanchard, Martin Carrier, Johannes Lenhard, Michael Röckner
(all Bielefeld, GER )
Communication of Comparison
January 2013–December 2015
Convenors: Franz-Josef Arlinghaus, Martin Carrier, Ulrike Davy, Angelika Epple, Walter Erhart
(all Bielefeld, GER )
Anfragen zu Arbeitsgemeinschaften beantworten Marina Hoffmann und Trixi Valentin im ZiF-Tagungsbüro.
Questions concerning conferences will be answered by Marina Hoffmann and Trixi Valentin at the ZiF conference office.
Tel. +49 (0) 521 106-2768/69 | Fax +49 (0) 521 106-6024,
[email protected] | [email protected]
ZiF-Newsletter
Mit dem ZiF-Newsletter können Sie Informationen über die kom­menden öffent­lichen
Veranstaltungen zeitnah, schnell und direkt per E-Mail erhalten. Dazu gibt es jeweils
einen Link zur dazugehörigen Webseite des ZiF, auf der weiterführende Informationen
zu finden sind. Wenn Sie dieses Angebot annehmen möchten, wird Sie unser News­
letter monatlich erreichen. Abonnieren können Sie den Newsletter, indem Sie auf
der Startseite der ZiF-Homepage www.uni-bielefeld.de/ZIF/ auf den Button ›ZiFNewsletter‹ klicken.
Neuer Service des ZiF: ZiF-Mitteilungen online
Seit der Ausgabe 1 | 2012 gibt es die ZiF-Mitteilungen als PDF auf der Webseite des ZiF zum
Herunterladen oder Online-Lesen. Wenn Sie regelmäßig über das Erscheinen einer neuen
Ausgabe informiert werden möchten, abonnieren Sie die Info-Mail:
p www.uni-bielefeld.de/ZIF/Publikationen/Mitteilungen/abonnement.html
ZiF-KALENDARIUM UPCOMING EVENTS
ZiF -Mitteilungen 1|2015
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Januar bis April 2015 January to April 2015
5. Dezember 2014–27. Februar 2015
12 – 14 March 2015
Diana Sprenger (Berlin): Perspektivenwechsel
Fathers in Work Organizations: Inequalities and
Ausstellung
Capabilities, Rationalities and Politics
p www.uni-bielefeld.de/ZIF/Kunst/2014/12-05-Sprenger.html
Convenors: Mechtild Oechsle (Bielefeld, GER ), Brigitte
Liebig (Olten, SUI )
5 – 7 February 2015
p www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG /2015/03-12-Oechsle.html
In Search of the Global Labour Market—Market Makers,
Mobility Regimes, and Regulations
20 March 2015
Convenors: Ursula Mense-Petermann (Bielefeld, GER ),
What Consequences Did Science and Politics Draw from
Thomas Welskopp (Bielefeld, GER )
the Financial Crisis?
p www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG /2015/02-05-Mense-
Opening Workshop of the ZiF Research Group ‘Robust
Petermann.html
Finance’
18. Februar 2015, 19.00 Uhr | Plenarsaal des ZiF
(Princeton, USA ), Chris Shannon (Berkeley, USA )
Convenors: Frank Riedel (Bielefeld, GER ), Patrick Cheridito
Philosophischer Aschermittwoch über ›Demokratie
ohne Lobbyismus?‹
Öffentliche Podiumsdiskussion
Leitung: Véronique Zanetti, Ralf Stoecker, Rüdiger Bittner
p www.uni-bielefeld.de/ZIF/FG /2015Finance/03-20Riedel.html
23 – 25 April 2015
(alle Bielefeld, GER ) – eine Veranstaltung des Vereins für
Intelligence and Action III . Dance Engaging Science—
Philosophie in Kooperation mit dem Verein der Freunde und
Expanding on the Cognitive Perspective
Förderer des Zentrums für interdisziplinäre Forschung e. V.
Convenors: Bettina Bläsing (Bielefeld, GER ), Scott deLahunta
(Coventry, GBR )
19.–20. Februar 2015
p www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG /2015/04-23-Blaesing.html
Die Hungerkrisen der ›Kleinen Eiszeit‹ (1300-1800).
Sozio-naturale Verflechtungen historischer Gesellschaften
Leitung: Dominik Collet (Heidelberg, GER )
p www.uni-bielefeld.de/ZIF/AG /2015/02-19-Collet.html
Philippe Blanchard (l.) und Gero von Randow
während des Vortrags von Yadh Ben Achour
über die Entstehung der neuen tunesischen
Verfassung.
ZiF -Mitteilungen 1|2015
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Call for Project Proposals
Invitation to submit draft proposals for the Research Group 2017/18
to the Center for Interdisciplinary Research (ZiF) of Bielefeld University.
The ZiF offers the opportunity to establish an interdisciplinary Research Group in the academic
year 2017/18. For several months up to one year fellows reside at the ZiF and work together on
a broader research theme. ZiF provides funding, support by a research assistant, and a profes­
sional infrastructure (i.e. accommodation, conference facilities).
The research group may be applied for in two different formats:
(1) Research group with a duration of 10 months and a budget of 500.000 €
(2) Research group with a duration of 5 months and a budget of 250.000 €
Applications for organising a ZiF Research Group may be submitted by any scholar from Germany
or abroad. In the initial phase, a draft proposal for a Research Group (up to 5 pages) is required.
In a second phase, invitations to submit full proposals will be issued. Draft proposals should be
received by the Managing Director of the ZiF, Professor Dr. Ulrike Davy, by October 1, 2015 at the
latest.
The ZiF is an internationally operating Institute for Advanced Study which has been housing and
supporting interdisciplinary research projects from the natural sciences, humanities, and social
sciences since 1968. The proximity of the university campus creates excellent working conditions
and facilitates contacts among scientists and scholars beyond their collaboration at the ZiF. For
details regarding application procedures and organisation see:
p www.uni-bielefeld.de/ZIF /
Verein der Freunde und Förderer
des Zentrums für interdisziplinäre Forschung e. V.
Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Center for Interdisciplinary Research
Universität Bielefeld
Ja, ich möchte Mitglied des Fördervereins werden und wünsche
Yes, I would like to join the Circle of Friends and Donors, and wish to obtain
eine Einzelmitgliedschaft zu einer Jahresspende von a personal membership with an annual contribution of
30 €
50 €
100 €
€ | Mindestbeitrag 30 € minimum annual contribution 30 €
eine lebenslange Mitgliedschaft gegen einmalige Spende von membership for life by making a single contribution of
300 €
500 €
1.000 €
€ | mindestens 10 Jahresbeiträge minimum 10 annual contributions
Die Bankverbindung des Vereins bank account
bei at Sparkasse Bielefeld
SWIFT-BIC SPBIDE3BXXX
IBAN DE 32 4805 0161 0043 0104 79
Der Betrag kann eingezogen werden zu Lasten des Kontos
A direct debit instruction for the amount indicated above may be set up on bank account
bei at
SWIFT
Nr. No.
IBAN
BLZ BCN
Datum Date
Unterschrift Signature
Bitte senden Sie die Beitrittserklärung an Please confirm membership to
Vorname(n) Given Name(s)
Postanschrift Postal address
Name Name
E-Mail Email
Titel Title Fax Fax
Bitte faxen an Please fax to
Oder Versand an Or mail to
ZiF Fax +49 521 106-2782Zentrum für interdisziplinäre Forschung
der Universität Bielefeld
Methoden 1 | 33615 Bielefeld
GERMANY
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ZiF -Mitteilungen 1|2015
Werden auch Sie Mitglied! Join the ‘Friends and Donors’!
ZiF -Mitteilungen
Herausgeber published by:
Zentrum für interdisziplinäre
Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld
Center for Interdisciplinary Research,
Bielefeld University
Methoden 1
33615 Bielefeld
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Tel. + 49 (0) 521 106-2796
Fax + 49 (0) 521 106-2782
Mary.Kastner @ uni-bielefeld.de
www.uni-bielefeld.de /ZIF
© 2014 by Zentrum für interdis­zi­plinäre Forschung (ZiF)
der Universität Bielefeld, für die Text- und Bildbeiträge
bei den AutorInnen bzw. den Urheberrechtsinhaber­
Innen. Nachdruck und jede Verwertung, auch in Aus­
zügen, nur mit schrift­licher Geneh­migung der Rechts­
inhaberInnen.
Redaktion
Marion Kämper, Mary Kastner, Manuela Lenzen,
Britta Padberg
Mitarbeit
Reinhilt Dolkemeier, Marina Hoffmann, Karin Matzke,
Trixi Valentin
Fotografie
Felix Hüffelmann, Bielefeld (31); Manuela Lenzen, ZiF (2);
Jan Maschinski, Bielefeld (10); Veit Mette, Bielefeld (1);
Alexandra Polina, Bielefeld (3); Harald Priem, Mannheim
(21); Jan de Ruiter, Bielefeld (6); Sandra Sánchez, Bielefeld
(1); Trixi Valentin, ZiF (3); privat (7)
Titelseite
Bearbeitung des Veranstaltungsplakats ›Präventions­
politik in Deutschland. Stand und Perspektiven‹ – eine
Podiumsdiskussion im Rahmen der Abschlusstagung
der ZiF-Forschungsgruppe ›Normative Aspekte von
Public Health‹
Veranstaltungsplakate
Stefan Adamick, ZiF (11)
Gestaltung
Visio Kommunikation GmbH, Bielefeld
Erscheinungsweise dreimal jährlich jeweils
zum 1. Januar, 1. Mai und 1. September
Gesamtherstellung
Hans Gieselmann GmbH & Co KG,
Druck- und Medienhaus, Bielefeld
Printed in Germany 12/14, Auflage 2600
ISSN 1611-9614
Kunst am ZiF ZiF Art
Harald Priem ECHO
K1
KUNST AM ZiF ZiF ART
K2
v. l.: Ohne Titel, 2011, Tusche auf Papier, 41,5 x 62 cm | newsletter, 2013, Tusche auf Papier, 148 x 390 cm | Wohnung 38 (#02), 2012, Tusche auf Papier, 148 x 395 cm
KUNST AM ZiF ZiF ART
K3
KUNST AM ZiF ZiF ART
K4
system, sleeping, 2010, je 21 x 14,8 cm
Titelseite: Laborbrief, 2011, Tusche auf Papier, 148 x 192,5 cm