Neuer Diakoniefonds für unbürokratische Hilfe

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Neuer Diakoniefonds für unbürokratische Hilfe
LANDKREIS HILDESHEIM
KEHRWIEDER am Sonntag · 29. März 2015 · Seite 11
Kirchenkreistag verabschiedet ausgeglichenen Haushalt für 2015 und 2016
Neuer Diakoniefonds
für unbürokratische Hilfe
Landkreis. Der Kirchenkreistag
Hildesheimer Land-Alfeld hat den
gut 18 Millionen Euro schweren´,
ausgeglichenen Doppelhaushalt
für 2015 und 2016 einstimmig verabschiedet.
Kirchenamtsleiter Helmut Jost
erläuterte die Rahmenbedingungen:
Die gute Konjunktur und Beschäftigungslage sowie das entsprechend
hohe Einkommen hätten über die
Kirchensteuer für ein 20-MillionenEuro-Plus in der Kasse der Landeskirche gesorgt. Erst ab 2021, so die
Prognosen, ist wieder mit Einbußen
zu rechnen. Nach vielen Jahren erheblicher Kürzungen bei der Kirche
gab Jost mittelfristig Entwarnung:
„Wir haben jetzt acht Jahre lang
relative Ruhe.“ Ein Geldregen für den
Kirchenkreis und die Gemeinden sei
allerdings nicht in Aussicht, weil die
Landeskirche die Mehreinnahmen in
eine Risikorücklage stecken wolle.
Bei den Einnahmen und Ausgaben
machen die 21 Kindertagesstätten
den größten Teilbetrag aus: mit 9,6
Millionen Euro pro Jahr ist dies mehr
als die Hälfte der Gesamtsumme.
Gut drei Millionen Euro werden für
die Finanzierung der Pfarrstellen
benötigt, 2,25 Millionen Euro leitet
der Kirchenkreis an die Gemeinden
weiter – wobei die Bau- und Sachkosten-Zuweisungen um cirka 15
Prozent über dem Vorjahr liegen, die
Gemeinden unterm Strich also mehr
Geld bekommen. Hinzu kommen
rund 850.000 Euro Zuweisungen an
die Kirchengemeinden, insbesondere
für die Bauinstandsetzung der Kirchen, Pfarr- und Gemeindehäuser.
Die Delegierten stimmten bei ihrer
Sitzung außerdem für die Einrichtung eines neuen Fonds für Einzelfallhilfen in den Gemeinden und
Beratungsstellen sowie besondere soziale Projekte. Der Kirchenkreis
Hildesheim-Sarstedt hatte bereits
seine Diakonierücklagen in Höhe von
18.000 Euro in diesen Fonds übertragen, nun gab auch der Kirchenkreistag Hildesheimer Land-Alfeld
grünes Licht dafür: Ebenfalls fast
18.000 werden aus den Rücklagen in
den gemeinsamen Hilfe-Topf überführt. Wie wichtig dieses Geld ist,
machte die Alfelder Kirchenkreissozialarbeiterin Bettina Mai deutlich:
Mehr als 600 Klientinnen und Klienten hätten im vorigen Jahr fast 2.000
Beratungsgespräche in Anspruch
genommen – alleinerziehende Eltern,
kinderreiche Familien, Menschen an
der Armutsgrenze, alleinstehende
Alte und vor allem viele Flüchtlinge.
28.000 Euro seien 2014 als schnelle
und unbürokratische Einzelfallhilfen
ausgezahlt worden.
Überparteilicher Schulterschluss für Nachbesserungen bei Leitungs-Gesetz
Abgeordnete für mehr Erdkabel
(jan/r) Hildesheim/Berlin. Die
Bundesregierung hat am Mittwoch
neue Vorgaben für den Bau von
Stromleitungen beschlossen, die
auch die durch den Landkreis Hildesheim geplante „Südlink“-Trasse
betreffen. Eine überparteiliche Gruppe von Bundestagsabgeordneten, zu
der auch die Hildesheimer Politiker
Ute Bertram (CDU), Brigitte Pothmer
(Grüne) und Bernd Westphal (SPD)
gehören, fordert aber Nachbesserungen: Mehr Erdkabel sollen verlegt werden. Der Kabinettsbeschluss
ermöglicht zwar mehr unterirdische
Leitungen aus Naturschutzgründen,
die Parlamentarier fordern aber
weitere Ausnahmekriterien: „Eine
Höchstspannungsleitung soll insbesondere dann als Erdkabel errichtet und betrieben werden, wenn dies
neben der Siedlungsannäherung und
dem Naturschutz auch zugunsten
des Bodenschutzes, des Flächenverbrauchs, des Landschaftsbildes und
des Denkmalschutzes geboten ist.“
Pothmer ergänzt: „Erdkabel können viel dazu beitragen, dass Konflikten bei der Planung vorgebeugt
wird. Darum müssen sie als gleich-
rangige Alternative zu Freileitungen
eingestuft und prinzipiell überall ermöglicht werden.“ Das Gegenargument, Erdkabel seien viel zu teuer,
lässt Pothmer nicht gelten: „Aus
Gesprächen mit Herstellern wissen
wir, dass durch neue Technik die
Kosten erheblich reduziert werden
konnten.“ Auch Westphal sieht das
so: „Zum Glück sind technische und
finanzielle Vorbehalte gegen Erdkabel inzwischen weitgehend überholt. Daher setzen wir uns für diese
Erweiterung des Gesetzentwurfs
ausdrücklich ein.“
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