Bücher haben auch in gedruckter Form eine gute

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Bücher haben auch in gedruckter Form eine gute
TECHNIK PRINT
Digitaldruck
»Bücher haben auch
in gedruckter Form eine
gute Zukunft«
Interview mit Dieter Simon, CEO der CPI Gruppe
Deutschland, die u.a. Rollen-Inkjetmaschinen des
Typs T 410 von HP innerhalb sogenannter QuantumAnlagen betreibt.
Dieter Simon: Digitale Drucktechnologien entwickeln sich in Zyklen von zwölf bis 18 Monaten stetig weiter.
M
it der insgesamt neunten Quantum-Produktionseinheit des europäischen Buchund Broschurenspezialisten und der zweiten in
Deutschland bietet das Unternehmen für kleinere und mittelgroße Auflagen attraktive und kostengünstige Herstellungsmöglichkeiten an.
»Druckspiegel« fragte nach.
Herr Simon, für welche Regionen produzieren
Sie?
Die CPI Group produziert an 17 Standorten in
sieben Ländern in Europa für den gesamten europäischen Markt. Über den CPI-Service gps
(global print solution) produzieren wir auch mit
ausgewählten Kooperationspartnern für Amerika, Asien und Australien.
In Amerika hat sich der E-Book-Anteil inzwischen bei ca. 30 % eingependelt. Wie sieht die
Situation in Ihren Märkten aus?
In Europa zeigt sich ein vielfältiges Bild. Der EBook-Anteil ist im englischen Sprachraum am
Höchsten und liegt knapp hinter den USA. Im
deutschen Sprachraum nehmen größere Verlage
mittlerweile einen Anteil von etwa 20 % an. In
Frankreich, Spanien und Italien sind die Anteile
deutlich niedriger. Genauso sieht es auch in Osteuropa aus. Die Entwicklung ist in Europa noch im
Gange, schwächt jedoch in den Zuwachsraten ab.
Bücher und Broschuren haben auch in gedruckter
Form eine gute Zukunft. Teilweise mit Lösungen,
die digitale Medienformen einschließen.
www.druckspiegel.de
Wie hoch ist der Anteil farbiger Produktion
durch die neue Quantum-Colour-Anlage?
Der Farbanteil wird bei uns durch Quantum Colour sicherlich weiter wachsen. Neben den belletristischen Verlagen können wir nun auch gezielt
Fach-, Schul- und Kinderbuchverlagen interessante Angebote unterbreiten. Quantum-ColourAnlagen sind wirtschaftlich sehr attraktiv, vor
allem im kleinen und mittleren Auflagensegment. Grund sind die niedrigen Fixkosten. Auch
die Qualität erfährt von unseren Kunden eine
hohe Akzeptanz.
Wie etablieren sich die Quantum-Colour-Anlagen im Markt?
Erfahrungen aus anderen Printmedienanwendungen legen den Schluss nahe, dass digitale
und Inkjet-Drucktechnologien sich in Zyklen von
zwölf bis 18 Monaten stetig weiterentwickeln.
Aus unserer Sicht steht Quantum Colour also erst
am Anfang. Dennoch sind wir vom Potenzial
dieser Technologie überzeugt. In der CPI Group
haben wir in einem Zeitraum von circa drei Jahren bislang neun Quantum-Anlagen in Produktion genommen, davon zuletzt viermal eine
Quantum Colour.
Sie bieten sämtliche Bindearten inkl. Fadenheftung an – wie teilen sich die Verfahren mengenmäßig auf?
Fadenheftung ist sicherlich mit höheren Produktionskosten verbunden als vergleichbare Verfah- „
2/2015 Der Druckspiegel
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1 Auf der »Brücke« einer Quantum-Anlage:
Pierre-Francois Catté (Mitte, CEO der gesamten CPI Group), Dieter Simon (l.) und
Günter Pecher (CTO der deutschen CPIGruppe).
2 Die T 410 in Leck.
1
2
es am Markt keine vergleichbare Lösung.
Neben einer hohen Produktqualität bietet
diese Technologie auch eine ressourcenschonende Produktionsweise. Darin sehen
wir einen wichtigen Vorteil für die Bücher
und Broschuren unserer Kunden.
Jedes Verfahren hat einen Flaschenhals.
Wo ist dieser bei der neuen Anlage?
Einen Flaschenhals sehen wir nicht, eher
die bereits geschilderte Erfahrung der kurzen Entwicklungszyklen in den neuen
Drucktechnologien. Zu den größten Herausforderungen eines jeden Druckdienstleisters gehört der richtige Investitionszeitpunkt. Kaum installiert, kommen schon
wieder weitreichende Neuerungen und
Verbesserungen auf den Markt. Diese Thematik hat uns bei der Auswahl des Herstellers der Quantum-Colour-Anlagen intensiv
beschäftigt. Wir wollen für unsere Kunden
die nötigen Kapazitäten absichern. Deshalb gilt bei uns der Wahlspruch: Eine Maschine ist keine Maschine!
„ ren. Wir schätzen die Nachfrage hier zwar
eher als rückläufig ein, es gibt jedoch vor
allem im deutschsprachigen Raum einige
wichtige Buchsegmente, in denen mit Fadenheftung produziert wird. Daher haben
wir bei der neuen Quantum-Colour-Anlage auch in Fadenheftung investiert. Unser
Service ist dahingehend ausgerichtet, auch
im kleinen bis mittleren Auflagensegment
eine möglichst breite Produktpalette zu
bieten. Den Hauptanteil fertigen wir nach
Kundenwunsch in den Bindearten Dispersion, Hotmelt und PUR. Darüber hinaus
bieten wir auch Loseblatt-Produktionen
an.
Welche Papierqualitäten verarbeitet die
Inkjetmaschine?
Auch hier stehen wir erst am Anfang der
Entwicklung. Alle Papieranbieter haben inzwischen erkannt, dass Inkjet rasant Antei-
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le gewinnt. Daher bieten sie uns kontinuierlich neue Papierqualitäten an, die mit
Inkjet kompatibel sind. Unser Angebotsspektrum gleichen wir im Hinblick auf höhere und nochmals deutlich kleinere Mengen ab. Viele Kunden wollen ihre Papiere
kontinuierlich einsetzen, unabhängig von
der jeweiligen Auflage. Aktuell besteht unser Standardangebot aus Werkdruck-, Offset-, Recycling- und gestrichenen Papieren. Das Papierangebot umfasst Grammaturen im Bereich Dünndruck von 40 g/qm
über die gängigen 60 bis 90 g/m2 bis zu
140 g/m2 hinweg. Zu erwähnen ist dabei
auch die hervorragende Deinkbarkeit der
Inkjet-Farbe auf allen Papierqualitäten.
Können Sie uns etwas zu der speziell konzipierten Trocknerausstattung sagen?
Wir haben eine spezielle Hybrid-Trocknungstechnologie entwickelt. Bislang gibt
Vor welchem Hintergrund sind Sie die Kooperation mit HP eingegangen? Welche
Vorteile waren ausschlaggebend?
Bei der Drucktechnologie haben wir uns
zum wiederholten Mal für HP entschieden.
Vor Beginn dieser Partnerschaft haben wir
sehr detailliert analysiert, welcher Anbieter
uns die besten Ressourcen aus seiner Forschung und Entwicklung bereitstellt. Hier
kam CPI zu einem eindeutigen Ergebnis.
Die jüngste Ankündigung der nächsten
Generation von verbesserten, hochauflösenden HP-Druckköpfen bestätigte erneut
unsere Wahl. Im Buchsektor sind wir bei
diesen Anlagen der größte europäische
Kunde für HP. Daher werden wir derjenige
Anwender sein, der von den neuen Druckköpfen am meisten profitiert.
Ein weiterer Grund, weshalb wir uns in
Deutschland für die Serie HP T400 ent-
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schieden haben, ist ihre hohe Produktivität.
Diese ergibt sich aus der Maschinenbreite
von über einem Meter, die im Buchdruck
einzigartig ist und gängigen Rollenoffsettechnologien entspricht. Damit können wir
im Schwarzweißbereich auf die gleichen
Bahnbreiten zugreifen, unabhängig davon,
ob Rollenoffset oder Rollen-Inkjetdruck
zum Einsatz kommt. Unsere Papiere sind
damit schnell und auflagenvariabel für unsere Kunden verfügbar.
Welche Wünsche haben Sie an den Lieferanten?
Bekanntlich bremsen die vergleichsweise
hohen Farbkosten die Technologie immer
noch aus. In anderen Printbereichen wie
Verpackung, Etiketten, Dekore oder Direktmarketing wächst der Absatz der Inkjet-Technologie dennoch stark an. Deshalb wünschen wir uns, dass in Zukunft die
Kosten auch im deutlich kleineren Buchsegment sinken.
Wohin werden sich die Auflagen entwickeln? Was bedeutet das für Ihre technische Ausstattung?
Die Printmedien befinden sich in einem
stetigen Wandel. Die Inhalte von Medien-
produkten werden über eine zunehmende
Anzahl von Distributionskanälen zum Leser und Endkunden gelangen. Inhalte werden sowohl in digitaler als auch in gedruckter Form sowie in unterschiedlichen Auflagenspektren und Produktausstattungen
erhältlich sein. Die zunehmende Nachfrage
nach Vielfalt, Flexibilität und kürzeren Produktionsvorlaufzeiten fordern Kunden und
Dienstleister in gleichem Maß heraus. Vor
allem die Streubreite wird sich von hohen
bis zu sehr niedrigen Auflagen weiterentwickeln. Hier wollen wir für unsere kleineren und größeren Kunden aus einer Hand
immer die optimale Lösung anbieten.
Grundsätzlich geht der Trend in den Printmedien in die Richtung stärkerer Individualisierung, Lokalisierung, Segmentierung
oder Aktualisierung. Letztlich sprechen wir
in allen diesen Fällen über sinkende Losgrößen von Einzelauflagen.
Auch die Fokussierung der Verlage auf
geringere Kapitalbindung in den Lagerhallen spielt dabei eine Rolle. Wir investieren in der deutschen CPI Gruppe gerade
in die neueste Achtfarben-Offsettechnologie für mittelgroße Auflagen, eine neue
CTP-Anlage und Falz- und Fadenheftaggregate. Das Angebot an digitaler Print-
on-Demand- sowie Short-Run-Druckund Bindetechnologie haben wir für unsere Kunden im vergangenen Jahr jedoch
deutlich stärker ausgeweitet. Neben der
Quantum-Colour-Anlage kam eine sechste HP Indigo aus der 7000er-Serie für
Farbproduktionen hinzu. Im Schwarzweißbereich haben wir in zwei BogenDigitaldruckmaschinen investiert. Mit einer Short-Run-Bindelinie von Kolbus und
dem dritten Horizon-Kleinstauflagenbinder haben wir den großen Bindebereich
bei CPI passend ergänzt.
Zunehmend spielt für unsere Kunden auch
eine schlanke Verwaltung der kleineren
Auflagen sowie der steigenden Produktvielfalt eine Rolle. Die CPI Group wird
deshalb weiterhin kräftig in die IT investieren. Über CPI Highway und CPI Filemamnager gestalten wir die Kommunikation
von Auftrags- und Produktionsdaten
schnell und bedienerfreundlich. Der Anbindungsaufwand für die Kunden ist äußerst
gering. Transparentes Online-Monitoring,
Aufwandserleichterung und Beschleunigung der Auftragsadministration sind für
unsere Ansprechpartner in den Verlagen
von hohem Nutzen.
(Die Fragen stellte Dipl.-Ing. Johann Sajdowski)
DRUCKSTUDIO GRUPPE
Gedrucktes und Digitales
aus einer Hand
Die Druckstudio Gruppe produziert zur
kommenden Düsseldorfer Jazz Rally bereits zum achten Mal in Folge das Programmheft – und in diesem Jahr zudem die
neue App zu den Jazz-Highlights am Rhein.
Die App zum Event ist ab 1. Mai für Appleund Android-Smartphones kostenlos verfügbar. Über das Programm und Porträts
der Künstler hinaus bietet die App den voraussichtlich über 300 000 Besuchern u.a.
aktuelle News und Infos, eine direkte Verlinkung zum Kartenvorverkauf sowie die
Navigation zu den Konzertorten. Über die
Favoritenfunktion kann sich jeder Nutzer
seinen individuellen Konzertplan zusammenstellen. Und natürlich ist die App mit
Twitter und Facebook vernetzt.
Die Düsseldorfer Jazz Rally ist eine Veranstaltung der »Destination Düsseldorf«, einer Vereinigung mit rd. 150 Mitgliedsunternehmen, die ein gemeinsames Ziel verwww.druckspiegel.de
folgen: die Attraktivität der Landeshauptstadt und ihrer Umgebung zu steigern.
»Wir haben uns gefragt, wie wir die Attraktivität der Jazz Rally durch ein modernes Gesamtkonzept weiter steigern können – und liefern deshalb in diesem Jahr
nicht nur ein gedrucktes Programmheft,
sondern erstmalig auch eine App für
Smartphones«, so Werner Drechsler, Geschäftsführer der Druckstudio Gruppe. Der
Düsseldorfer Mediendienstleister bietet
über Offset- und Digitaldruck hinaus Content- und Kreativ-Dienstleistungen aus einer Hand. »Mit Heft und App weiß jeder
Besucher jederzeit, was es zu den 72 Konzerten an vier Tagen auf 29 Bühnen gerade
Neues gibt – inkl. Twitter und Facebook.
Wir haben dieses Jahr ein Komplettpaket
geschnürt, weil wir dieses einmalige Event
so auch für jüngere Besucher attraktiver
machen können.« Saj
2/2015 Der Druckspiegel
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