zellstoff pöls heinzelsales laakirchen papier

Transcription

zellstoff pöls heinzelsales laakirchen papier
HEINZEL
HOLDING GMBH
GESCHÄFTSBERICHT
2014
ZELLSTOFF PÖLS
Erfolgreicher Markteintritt von Starkraft
HEINZELSALES
Zwei Millionen Tonnen verkauft
LAAKIRCHEN PAPIER
Maßgeschneiderte neue Produkte
Zellstoff­, Papier­ und Kartonhandel
Zellstoff­ und Papierproduktion
86rundMärkte
2.100 Mitarbeiter
1 Mio. Tonnen Produktion
HEINZEL GROUP
3 Handelsunternehmen Umsatz 2014 k EUR 1,4 Mrd.
3 Industriestandorte
3,2 Mio. Tonnen Handelsvolumen
EBIT 2014 k EUR 67 Mio.
Altpapierhandel
VERKAUF EIGENE PRODUKTION |
HANDELSWARE 2014 (IN TONNEN)
Eigene Produktion
997.269
Handelsware
2.249.770
ww
m
co
el.
inz
he
w.
HEINZEL GROUP – KENNZAHLEN (IFRS)
Produktion und Verkauf
Produktion gesamt
davon Zellstoff
davon Papier
Verkauf gesamt
davon Eigenproduktion
davon Handelsware
Gewinn- und Verlustrechnung
Umsatzerlöse
EBITDA
EBITDA-Marge
davon Industrie
davon Handel
EBIT
EBIT-Marge
davon Industrie
davon Handel
Finanzergebnis
Ergebnis vor Steuern (EBT)
Jahresüberschuss
Bilanz
Bilanzsumme
Eigenkapital
Eigenkapitalquote
Nettoverschuldung
Gearing Ratio
Cash Flow und Investitionen
Cash Flow aus der Betriebstätigkeit
Investitionen in Sachanlagen
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit
Free Cash Flow
Mitarbeiter (Durchschnitt)
2014
2013
1.010.356
399.348
611.009
3.247.039
997.269
2.249.770
965.759
533.123
432.637
2.813.314
963.250
1.850.064
EUR Mio.
EUR Mio.
%
%
%
EUR Mio.
%
%
%
EUR Mio.
EUR Mio.
EUR Mio.
1.406,5
117,9
8,4%
16,3%
2,4%
67,4
4,8%
7,3%
2,1%
–5,0
62,0
52,5
1.329,1
108,3
8,1%
11,3%
2,0%
69,2
5,2%
3,8%
1,7%
– 8,0
61,2
57,0
EUR Mio.
EUR Mio.
%
EUR Mio.
%
1063,3
472,4
44,4%
100,6
21,3%
1.060,0
440,8
41,6%
149,3
33,9%
EUR Mio.
EUR Mio.
EUR Mio.
EUR Mio.
Anzahl
98,0
–44,9
–48,3
49,7
2.105
75,4
–110,4
–101,2
–25,8
1.904
Tonnen
Tonnen
Tonnen
Tonnen
Tonnen
Tonnen
I N H A LT
DIE HEINZEL GROUP: Die unter dem Dach der Heinzel Holding vereinte
INHALT
Heinzel Group zählt mit ihren Industriestandorten Zellstoff Pöls AG,
Laakirchen Papier AG (beide Österreich) und AS Estonian Cell (Estland) zu
den größten Herstellern von Marktzellstoff und Magazinpapier in Mittelund Osteuropa. Der Handelsbereich umfasst mit der Wilfried Heinzel AG
ein weltweit tätiges Handelshaus für Zellstoff, Papier und Karton sowie
mit der Europapier International AG das führende Papiergroßhandelsunternehmen in Mittel- und Osteuropa. Die Bunzl & Biach GmbH schließlich ist
der größte und bedeutendste Altpapierhändler Österreichs und ist führender Großhändler in Zentral- und Osteuropa. Der Wachstumserfolg der
Unternehmensgruppe basiert auf der Erfüllung höchster Kundenansprüche
an Qualität und Effizienz.
8
26
32
Starkraft:
Erfolgreiche
Markteinführung
Estland: Deutliche
Einsparungen durch
neue Biogasanlage
heinzelsales:
Zwei Millionen Tonnen
verkauft
News 2014
Nashorn im Steigflug
4
8
Erfolg auf der ganzen Linie für „Starkraft“,
das neue Kraftpapier aus Pöls
International – kundenorientiert – wendig 12
Die Heinzel Group im Überblick
46
Die Mitarbeiter-Awards 2014
Emotionale Intelligenz –
der Schlüssel zu resonanter Führung
14
Platz für große Kunst
Federgewichte
18
Das Artist-in-Residence-Programm
im Projektraum Albrechtsfeld
„Wir haben ganz großes Glück gehabt“
22
Pöls-CEO Kurt Maier über Boiler-Explosion
und Großreparatur
Klein, aber oho!
26
Die neue Biogasanlage von Estonian Cell
In sechs Stationen um die Welt
32
Büros von heinzelsales im Portrait
Pionierarbeit
36
Europapier in Polen auf dem Weg
zur Nummer 1
Altpapier – ein wertvoller Rohstoff
50
Konzernlagebericht
52
Konzernabschluss
62
Anhang zum Konzernabschluss
70
Bestätigungsvermerk
105
Bericht des Aufsichtsrats
107
Organe
108
Gruppenstruktur
110
Unternehmensgeschichte
112
40
Was wird aus dem Inhalt einer
typischen Altpapiertonne?
2
49
Zum Leadership Development Program
der Heinzel Group
(Gastbeitrag von Christian Rumpler)
Die Unternehmen der Heinzel Group
Laakirchen reagiert mit neuen
SC-Papiersorten auf die Printkrise
Join us also at
facebook.com/
HeinzelGroup
Applaus!
HEINZEL GROUP
VORWORT
EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser!
Das Geschäftsjahr 2014 hat meine
eigene Lebensplanung verändert. Mein
ursprünglicher Wunsch war es, nach der
Hauptversammlung
aus dem operativen
Geschäft auszuscheiden und die
Geschäftsführung
Jüngeren zu überlassen. Doch der
Großschaden in der
Zellstoff Pöls AG
Ende März 2014
hat mich dazu bewogen, ein Jahr
länger zu bleiben,
um gemeinsam mit
dem Management in Pöls die Verantwortung für den Wiederanlauf der vollen Produktion zu übernehmen.
18
Laakirchen Papier:
Neue Produkte für neue
Anforderungen
von
ier GraphoMagIQ
Gedruckt auf SC-Pap
Die Explosion des Laugenkessels 2 war
ein Schock für die gesamte Mannschaft
in Pöls. Abgesehen von zwei verletzten
Mitarbeitern hatten wir großes Glück,
dass nicht mehr passiert ist. Dieser
Großschaden hat auch gute Seiten: Er
gibt uns die Chance, zusätzlich zur
Reparatur zu investieren, um das Werk
energetisch besser auszufahren.
Auch eine Mehrproduktion ist nicht
ausgeschlossen.
HIGH
LIGHTS
2015
Musterbuch
bestellen.
Bitte wenden!
Besuchen Sie uns auf
/HeinzelGroup
r
Das neue Kraftpapie
aus Pöls
ab Seite
die interBunte Vielfalt für
kte
nationalen Papiermär
4,-
Der Geschäftsbericht enthält eine
auf dem neuen GraphoMagIQ von
Laakirchen Papier gedruckte Beilage
ab Seite
2,#1
STARK
ein
Papiergroßhändler in
CEE&CIS
wie
aus Laakirchen
IDEA L
FÜR DIRECT
MARKETING
Niedrige Grammaturen
tkosten
+ günstige Transpor
bei höchster Qualität!
Die neue Papiermaschine PM2 in
Pöls hat ihre Lernkurve überragend
geschafft. Ich bin stolz auf das
gesamte Starkraft-Team von der
Produktion bis hin zum Absatz.
Ganz besonders positiv waren
2014 auch die Restrukturierung
und das Wachstum bei Europapier
– ein beachtliches Ergebnis des
Führungsteams! Die Integration von Laakirchen und Bunzl & Biach ist mittlerweile abgeschlossen. Und bei Estonian
Cell in Estland sollen die guten Produktionsergebnisse von der eigenen Biogasgewinnung nachhaltig unterstützt werden.
2014 war abgesehen von dem bedauerlichen Schadensfall in Pöls ein erfolgreiches Jahr. Wir haben alle Akquisitionsund Investitionsprojekte erfolgreich
umgesetzt, und alle Gesellschaften sind
operativ positiv. Das liegt größtenteils an
einer motivierten Mitarbeiterschaft, die
mich seit jeher fantastisch unterstützt.
2015 wird nicht einfacher, zumal gerade
bei Pressepapieren die Überkapazität
verstärkt sichtbar wird. Durch das gute
Ergebnis sind aber die Solidität und
damit die Kreditwürdigkeit für neue
Ideen gegeben.
Unabhängig davon war es 2014 mein
persönlicher Wille, innerhalb der Familie
die Weichen für die nächste Generation
zu stellen. Daher wurden die Bereiche
Papier, Energie und Landwirtschaft so
strukturiert, dass in Zukunft die Verantwortung unter meinen Söhnen klar aufgeteilt ist. Ich bin mit der Entwicklung
von Sebastian, Christoph und Matthias
zufrieden und kann daher vertrauensvoll
Anteile an sie abgeben.
Ich wünsche Ihnen eine interessante
Lektüre!
20.02.15 15:41
ch.indd 1
eiten-v10_Deuts
HG-Beileger-8-s
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
Alfred H. Heinzel
CEO
Heinzel Holding GmbH
3
N E W S 2 014
NEWS 2014
TEAMWORK
EUROPAPIER STEIGT MIT
BUNZL & BIACH IN DIE
KROATISCHE ALTPAPIER­
SAMMLUNG EIN
Wie aus einem „Groscherlg’schäft“ mit
geringen Margen ein gewinnbringendes
neues Geschäftsfeld wird, beweist Europapier in Kroatien. Denn ausgestattet
mit dem umfassenden Know-how ihres
Schwesterunternehmens Bunzl & Biach,
des österreichischen Marktführers im
Bereich Altpapier-Handel, ist Europapier
im September 2014 erfolgreich in das
kroatische Altpapier-Geschäft eingestiegen. Derzeit wird in insgesamt zwölf
Druckereien Altpapier gesammelt, um
dieses – entsprechend sortiert – an
Papierfabriken weiter zu verkaufen. Ziel
ist es im ersten Schritt, eine Jahresmenge von 3.000 bis 4.000 Tonnen zu
erreichen und mit dem bescheidenen
Anfangsvolumen die Entsorgung bei
unseren Kunden zu übernehmen. Ein
weiterer Erfolgsfaktor ist die Kosteneffizienz, die Europapier mithilfe von Bunzl &
Biach ebenfalls fest im Griff hat. Und
schließlich wäre dies alles nicht so rasch
möglich, wenn sich nicht der Geschäftsführer von Europapier Adria d.o.o.,
Vjekoslav Hrabar, persönlich stark für
dieses Projekt engagieren würde. „Ein
schönes Beispiel für Zusammenarbeit
innerhalb der Heinzel Group“, sagt
Alfred H. Heinzel.
4
ROCHADE
ALFRED H. HEINZEL NEUER
PRÄSIDENT VON AUSTROPAPIER
Im Juni 2014 wurde Alfred H. Heinzel
zum 19. Präsidenten der Austropapier
gewählt und vertritt seither die österreichische Papierindustrie national sowie
international nach außen. Damit folgt der
CEO der Heinzel Holding GmbH dem früheren CEO von Sappi Fine Paper Europe
und jetzigen Aufsichtsratspräsidenten
der Heinzel Holding, Wolfgang Pfarl,
nach, der dieses Amt seit 2007 innehatte.
„Die Papierindustrie war Jahrzehnte
auf gewohntem Wachstumskurs, kurze
Ausschläge nach oben und unten hat
es immer gegeben“, erklärt Heinzel.
„Vor zehn Jahren hat dann das Thema
Nachhaltigkeit bei Rohstoffen und
Energie eine völlig neue Dimension
bekommen, und 2008 kam der gewaltige Verbrauchseinbruch durch die
Wirtschaftskrise dazu, der bei Druckund Schreibpapieren durch die Substitution von Digitalmedien weiter zu
einem mittelfristigen Nachfragerückgang bei Print und Office führen wird“,
so einer der profiliertesten österreichischen Papier-Industriellen weiter.
Seiner Einschätzung nach wird die
konservative Papierindustrie Jahre
brauchen, um sich den Marktbedürfnissen anzupassen, „demzufolge sind
Produkt- und Prozessinnovationen mit
laufender Kapazitätsanpassung und
Alfred H. Heinzel und Wolfgang Pfarl
Restrukturierung nach außen und innen
proaktiv zu kommunizieren.“
Seine Aufgabe als neuer AustropapierPräsident sieht Heinzel vor allem darin,
„diese Tatsache auch als Chance für
unsere nachhaltige Industrie zu vermitteln.“
HEINZEL GROUP
N E W S 2 014
Preisverleihung Klimaschutzpreis mit Vertretern aus Pöls
AUSGEZEICHNET
NEWS
ÖSTERREICHISCHER KLIMASCHUTZPREIS FÜR
PÖLSER BIOENERGIE AICHFELD
Nicht selten sind Zellstofffabriken und
Der österreichische Klimaschutzpreis
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
Biomasseheizwerke Konkurrenten,
denn beide buhlen um den Rohstoff
Holz. Die Zellstoff Pöls AG und das Familienunternehmen Bioenergie Wärmeservice haben sich jedoch entschlossen,
gemeinsame Sache zu machen, und
dafür prompt den österreichischen Klimaschutzpreis 2014 in der Kategorie
„Betriebe“ gewonnen – mit einem von
255 eingereichten innovativen Projekten.
Das preisgekrönte Ergebnis des 2010
gegründeten Joint Ventures Bioenergie
Aichfeld ist die umweltfreundliche Versorgung von mehr als 15.000 Haushalten mit Fernwärme. Basis dafür ist die
bei der Zellstofferzeugung im Pölser
Werk bisher nur schwach genutzte Restwärme, die nun über eine 18 Kilometer
lange Leitung von Pöls in das mit einer
innovativen Speicherlösung ausgestattete Biomasseheizwerk in Zeltweg gelangt und von dort in der Region
Judenburg, Zeltweg und Fohnsdorf verteilt wird.
Dieses rasch umgesetzte Projekt trägt
nicht nur zur Einsparung des gemeinsamen Rohstoffs Holz bei, sondern spart
auch zwei Millionen Kubikmeter Gas
und damit insgesamt 32.000 Tonnen
CO2 pro Jahr.
5
N E W S 2 014
ANTRITT
SEBASTIAN HEINZEL ALS NEUER VORSTAND
BEI HEINZELSALES
M
it 1. Jänner 2015 ist Sebastian Heinzel
(37), einer der Söhne von Heinzel-GroupCEO Alfred H. Heinzel, in den Vorstand
des Handelshauses heinzelsales eingetreten. Er arbeitet dort mit CEO Andrew
Paul, COO Moncef Reisner und CFO
Dietmar Geigl zusammen. Als Chief Strategy Officer (CSO) ist Sebastian Heinzel
für Business Development und Organisationsentwicklung zuständig und kümmert sich um den amerikanischen
Markt, speziell um den Geschäftsaufbau
von heinzelsales in Lateinamerika, wo
das Unternehmen bisher nur einen kleinen Bruchteil seiner zwei Millionen
Jahrestonnen umsetzt. Zuvor war
NEWS
2014
Sebastian Heinzel für die Heinzel Holding als Vice President for Strategic
Planning tätig und absolvierte 2014 parallel dazu ein Executive-MBA-Studium
an der renommierten INSEAD Business
School, das er mit Auszeichnung abschloss. „Ich freue mich auf die neuen
Herausforderungen“, sagt Sebastian
Heinzel. „heinzelsales hat mich mit ihrer
weltumspannenden Internationalität immer schon fasziniert. Ich bin stolz, dass
ich dieses Team nun verstärken darf!“
DOPPELT HÄLT BESSER
HEINZEL GROUP UNTERSTÜTZT ONLINE­SPENDENKAMPAGNE VON TEACH FOR AUSTRIA
W
„ enn Privatpersonen und Unternehmen in den nächsten sieben Wochen
mehr als 100.000 Euro für das Bildungsprojekt „Teach for Austria“ spenden,
dann verdoppeln wir diesen Betrag.“ –
Diese starke und motivierende Ansage
machte die Heinzel Group Ende Mai
2014, als die Bildungsinitiative Teach
For Austria eine Fundraising-Kampagne
unter dem Motto „Meine Spende macht
Schule“ lancierte. Teach For Austria
setzt sich für bildungsbenachteiligte
Kinder in Österreich ein und wird seit
2012 von der Heinzel Group unterstützt.
Ob die 100.000-Euro-Marke bis 6. Juli
2014 erreicht wurde? Klar. Genau
111.575 Euro wurden gesammelt, und
die Heinzel Group machte ihr Versprechen wahr. Mit der beachtlichen
Gesamtsumme können nun weitere 25
streng ausgewählte Hochschulabsolventen für zwei Jahre als junge Lehrer an
6
Schulen in Wien und Salzburg entsendet
werden, um dort bildungsbenachteiligten
Kindern nicht nur Wissen zu vermitteln,
sondern auch Perspektiven zu eröffnen.
Mit der Unterstützung für die Kampagne
hat die Heinzel Group auch außerhalb
ihres Unternehmensalltags bewiesen,
dass sie weiß, wie Motivation gelingt.
Und das kommt auch in der Öffentlichkeit gut an: Der Fundraising Verband
Austria hat das mutige Konzept als
Online-Kampagne des Jahres 2014 ausgezeichnet.
„Teach for Austria“-Fellow im Klassenzimmer
HEINZEL GROUP
N E W S 2 014
SICHER
IST SICHER
UMFANGREICHE MASS­
NAHMEN ZUR STEIGERUNG
DER ARBEITSSICHERHEIT
P
Hafengebäude von Nor-Est Wood im estnischen Kunda
AUFGESTOCKT
HEINZEL GROUP BAUT BETEILIGUNG AN ESTNISCHEM
HOLZHÄNDLER NOR­EST WOOD AUS
Die Heinzel Holding GmbH hat im Jahr
2014 ihren Anteil an der estnischen AS
Nor-Est Wood – einem der Hauptlieferanten von Holz für die Zellstoffproduktion von Estonian Cell – von zehn Prozent
auf 26,5 Prozent gesteigert. Damit konnte die Gruppe ihre Holzversorgung noch
besser absichern. Bereits seit der Inbetriebnahme des estnischen Zellstoffwerks im Jahr 2006 besteht eine enge
Kooperation mit Nor-Est Wood, von der
Estonian Cell rund die Hälfte des benötigten Espenholzes bezieht. Die andere
Hälfte stammt hauptsächlich aus den
estnischen Staatsforsten.
Die AS Nor-Est Wood, die 15 Mitarbeiter
beschäftigt und 2014 einen Jahresumsatz von 14 Millionen Euro erreichte, ist
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
seit dem Jahr 2006 nach den Standards
des Forest Stewardship Council zertifiziert (FSC-COC und FSC CW). Das Unternehmen bezieht den Rohstoff Holz
hauptsächlich aus Estland sowie zu einem sehr geringen Teil auch aus Russland und Lettland. Es liefert Holz für die
Zellstoffproduktion, für Sägewerke sowie
Restholz an Kunden in der Holzverarbeitungsindustrie in Nord- und Mitteleuropa.
Die Heinzel Group wird über ihr weitläufiges Netzwerk versuchen, das Geschäft
der Nor-Est Wood zu unterstützen. Dass
die Heinzel Holding hier eine aktive
Beteiligung hält, zeigt die Ernennung
ihrer CFO Riia Sillave zum Aufsichtsratsmitglied der AS Nor-Est Wood.
apier- und Zellstofffabriken sind ein
gefährliches Gelände, auf dem selbst
kleine Fehltritte dramatische Folgen
haben können. Arbeitssicherheit ist an
den Industriestandorten der Heinzel
Group daher ein zentrales Thema. Das
umfassende Maßnahmenpaket der
Gruppe zur Senkung der Unfallrate reicht
von der kontinuierlichen Evaluierung der
Arbeitsplätze und umfassenden Risikoanalysen bis hin zu regelmäßigen Schulungen und Trainings der Mitarbeiter.
Dennoch wurde 2014 zu einem schwarzen Jahr für die Zellstoff Pöls AG. Zur
großen Betroffenheit der Unternehmensführung und aller Kollegen ging ein
Arbeitsunfall für einen Mitarbeiter am
Holzplatz tödlich aus. Verantwortlich
dafür war kein Fehlverhalten der beteiligten Kollegen, ein paar falsche Schritte
genügten. Die Firmenleitung veranlasste
umgehend die Betreuung aller Betroffenen durch ein Kriseninterventionsteam
des Roten Kreuzes und bildete gemeinsam mit Behördenvertretern eine Unfallkommission. Zudem erfolgte eine
rasche Nachevaluierung der betroffenen Arbeitsplätze sowie die Einrichtung einer Arbeitsgruppe mit drei Kollegenbetrieben, um gemeinsam die
technischen Möglichkeiten einer noch
sichereren Arbeitsplatzgestaltung zu
prüfen.
7
COVERSTORY
NASHORN
IM STEIGFLUG
Starker Messeauftritt für Starkraft in Düsseldorf
2014 war das Starkraft­Jahr:
Die neue Papiermaschine in Pöls
hat volle Fahrt aufgenommen, die
Markteinführung des Kraftpapiers
ist ein Erfolg auf der ganzen Linie.
Sogar ein internationaler „Papier­
Oscar“ ging in die Steiermark.
8
Im Jänner 2013 verschickt Werner Hartmann weltweit ein Mailing, in dem er ein
fliegendes Nashorn ankündigt – und
weckt damit nicht nur Interesse in der
Papierwelt, sondern erhält auch umgehend die ersten Bestellungen für das
damit beworbene neue Starkraft-Kraftpapier aus Pöls. Denn Werner Hartmann
ist der Managing Director von Starkraft,
einer Business Unit der Zellstoff Pöls AG,
und er weiß genau, wie er sein neues
Spitzenprodukt aus dem Bereich Verpa-
HEINZEL GROUP
COVERSTORY
„Flying Rhino“ am Zellstoffvorratsturm in Pöls
neue Dimension an Flexibilität, die wir
unseren Kunden mit dem neuen Produkt bieten können“, erklärt Hartmann.
ckungspapier mittels Marketing prominent in Szene setzt: „Starkraft war bereits seit mehr als 50 Jahren die gut
eingeführte Marke für Kraftpapier aus
Pöls. Den Quantensprung von unserer
alten Papiermaschine PM1 auf die neue,
europaweit einzigartige PM2 galt es
auch im Produktmarketing nachzuvollziehen, und so haben wir unserem
neuen Symbol, dem Nashorn, Flügel
wachsen lassen. Damit verkörpert es
nun neben Stärke auch die vollkommen
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
Dieses Etappenziel hatte Hartmann
schnell erreicht: Die Papierwelt erwartete
mit Spannung die ersten Starkraft-Muster aus der im November 2013 in Betrieb
genommenen neuen Anlage mit 80.000
Tonnen Jahreskapazität, wenngleich die
Infrastruktur für 100.000 Tonnen vorbereitet ist. Um sich die Wartezeit bis dahin
zu verkürzen, konnten alle Interessierten
die Errichtung der neuen Papiermaschine
PM2 über eine Webcam verfolgen. Dass
nicht nur die gekonnt eingesetzten Marketingtools die Kunden von Beginn an
überzeugten, sondern auch das Produkt
selbst, zeigte sich rasch nach der Inbetriebnahme. „Bereits die Resonanz auf
die ersten Lieferungen war enorm
positiv. Und: Jeder Kunde, der bisher
geordert hat, bestellt laufend weiter. So
hat sich innerhalb kürzester Zeit eine
hohe Konstanz in den Auftragseingängen eingestellt“, berichtet Hartmann
über die erfolgreiche Markteinführung.
„Mit den 2014 produzierten 58.429
Tonnen, die wir an 325 Kunden in 43
Märkten geliefert haben, liegen wir
schon im ersten Geschäftsjahr über der
Anlaufkurve in unserem Businessplan –
das Nashorn befindet sich im Steigflug!“,
gibt sich Hartmann sehr zufrieden.
ERWEITERTER KUNDENKREIS
Zu rund einem Drittel handelt es sich bei
den Startkraft-Abnehmern um bestehende Kunden, die auch bereits das auf
der alten PM1 erzeugte Kraftpapier zu
unterschiedlichsten Verpackungslösungen weiterverarbeiteten: Brotbeutel und
Tragtaschen, Blumenpapier, Lebensmittelverpackungen und vieles mehr. Zwei
Drittel sind neue Kunden, die das Pölser
Unternehmen unter anderem seiner
Fähigkeit verdankt, auf individuelle Kundenanforderungen punktgenau einzugehen und dabei stets die höchsten Qualitätsstandards des Lebensmittel- und
Medizinbereichs zu erfüllen. Als die beiden gefragtesten Eigenschaften des
Starkraft-Kraftpapiers – unabhängig von
der konkreten Anwendung – nennt Werner Hartmann zuerst „die Festigkeit, die
auch bei geringen Papierstärken von weniger als 30 Gramm pro Quadratmeter
gegeben sein muss. Konkret heißt das,
dass sich das Papier bis auf neun Kilometer aufspannen lassen muss, bevor
es reißt“.
Zweite Top-Eigenschaft des neuen Papiers
ist seine ausgeprägte Silikonier- und
Kaschierfähigkeit. Während derzeit noch
der klassische Bereich „Bags“ – mit der
typischen Anwendung als Brotbeutel –
überwiegt, werden deshalb künftig die
anspruchsvollen Spezialgebiete „Medicine“ und „Flexpack“ (Verpackung von
Suppen, Saucen, Milchprodukten und
Kaffee) stärker an Bedeutung gewinnen. Abgerundet wird das reiche Angebot mit Starkraft „Shopper“ für Tragtaschen, dem Allround-Verpackungspapier „Gifts“ und schließlich „Formfill“, dem optimalen Papier für die
industrielle Befüllung mit Lebensmitteln.
9
COVERSTORY
„Mit den 2014 produ­
zierten 58.429 Tonnen,
die wir an 325 Kunden
in 43 Märkten gelie­
fert haben, liegen wir
schon im ersten G­ e­­schäftsjahr über der
Anlaufkurve in unse­
rem Businessplan.“
Werner Hartmann
Das Pölser Kraftpapier wird an Kunden aus aller Welt geliefert
Ein Kundenwunsch, den das Pölser Papier ganz nebenbei erfüllt, ist sein denkbar geringer CO2-Fußabdruck. Denn der
in der Halle direkt nebenan produzierte
Flüssigzellstoff, aus dem Starkraft zu
rund 80 Prozent besteht, wird über eine
Rohrleitung direkt zur Papiermaschine
hinüber gepumpt und muss nicht erst –
wie sonst üblich – energieaufwändig und
teuer getrocknet, von der Zellstoff- zur
Papierfabrik transportiert und dort zur
weiteren Verarbeitung wieder verflüssigt
werden. Aufgrund dieses Integrationsvorteils liegt der Carbon Footprint des
Starkraft-Kraftpapiers gemäß Richtlinien
der CEPI, der Vereinigung der europäischen Papierindustrie, je nach Sorte
zwischen 450 und 500 Kilogramm pro
Tonne – und damit deutlich unter dem
Durchschnittswert der Papierindustrie
von mehr als 800 Kilogramm pro Tonne
Papier.
Ob alt oder neu gewonnen, die Kunden
des Pölser Kraftpapiers sind international: Nur rund fünf Prozent der Starkraft-Produktion bleiben in Österreich.
Vom Rest gehen 90 Prozent ins europäische Ausland und zehn Prozent nach
Übersee. Die wichtigsten Märkte sind
Italien, Deutschland, Frankreich, Slo­
wenien, Osteuropa und der M
­ittel­
meerraum.
Hier punktet Pöls auch aufgrund seiner
geografischen Nähe, denn die beiden
Da es sich bei einem Großteil der Kunden um eigentümergeführte Unternehmen handelt, gilt ihr Zuspruch nicht nur
der Tatsache, dass die neue Papiermaschine in Europa gebaut wurde (wo die
Branche sonst derzeit eher mit Stilllegungen von Papiermaschinen aufwartet), sondern auch dem Umstand, dass
diese Investition in der Höhe von 115
Millionen Euro von einem Familienunternehmen umgesetzt wurde.
sich die Zellstoff Pöls AG im Oktober
2014 in Boston auch schon die erste
„offizielle“ Bestätigung ihrer strategischen Entscheidung für den Bau der
PM2. Dieser Award gilt als „Oscar“ der
Papierbranche und erfüllt auch Alfred H.
Heinzel, President und CEO der Heinzel
Group, mit Stolz: „Die Auszeichnung mit
dem PPI Award ist ein international gültiger Qualitätsstandard in der Papier- und
Faserbranche. Dass wir auf Anhieb d
­ iese
wichtige Kategorie für uns entscheiden
konnten, macht mich sehr stolz und
zeigt, dass die Entscheidung, in einer
schwierigen Marktsituation in den Standort Europa zu investieren, richtig war.“
PAPIER-OSCAR FÜR BESTE STRATEGIE
Mit dem PPI Award in der Kategorie
„Business Strategy of the Year“ holte
Dabei lag diese Investitionsentscheidung
keinesfalls auf der Hand: „Natürlich
wäre der Ausbau unserer Zellstoffpro-
anderen Top-3-Anbieter von Kraftpapier
– Billerud und Mondi – produzieren im
nördlichen Europa und sind damit deutlich weiter entfernt.
INVESTITIONEN DER ÖSTERREICHISCHEN PAPIERINDUSTRIE
(IN MIO EURO)
364
277
167
387
252
273
Inklusive
Bau
der PM2
in Pöls
223
183
143
140
108
114
123
142
150
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Quelle: Austropapier
10
HEINZEL GROUP
COVERSTORY
duktion der naheliegendere Investitionsschritt gewesen“, erklärt Kurt Maier, CEO
der Zellstoff Pöls AG. Und gibt zu, dass
auch er sich erst an den Gedanken
­gewöhnen musste, in großem Stil in die
Papierproduktion einzusteigen. Denn
wie der Firmenname schon verrät, ist
das Hauptprodukt des steirischen Traditionsbetriebs seit jeher Marktzellstoff,
und mit einer Kapazität von 420.000
Tonnen pro Jahr zählt das Tochterunternehmen der Heinzel Holding auch zu
den größten Herstellern von hochwertig
gebleichtem Langfaser-Sulfatzellstoff in
Mittel- und Südosteuropa. Daneben
wurde allerdings – bis zur Inbetriebnahme der neuen Papiermaschine 55 Jahre
lang auf der PM1 – immer auch schon
gebleichtes Kraftpapier erzeugt, zuletzt
waren es jährlich rund 13.000 Tonnen.
Mit der neuen PM2 ist diese Menge
­bereits im ersten Produktionsjahr 2014
auf die bereits ­erwähnten 5
­ 8.429 Tonnen angewachsen, mit der mittlerweile
erreichten Soll-Geschwindigkeit beträgt
die Kapazität sogar 80.000 Tonnen pro
Jahr.
Als „Ausgangspunkt und Ziel“ für die Investitionsentscheidung zugunsten des
Ausbaus der Papiererzeugung nennt
Maier, der Initiator der PM2, die „Vertiefung der Wertschöpfung, um aus der
knappen Ressource Holz möglichst viel
herauszuholen.“ Und da Verpackungspapiere wie Starkraft mit jährlichen
­Zuwächsen zwischen zwei und vier Prozent zu den wenigen stetig wachsenden
Segmenten des Papiermarkts gehören,
bot sich diese Nische an. Zumal die Zellstoff Pöls AG über jahrzehntelanges
Know-how und entsprechende Kundenbeziehungen verfügte, auf denen sie
aufbauen konnte: „Um das konkrete Potenzial für unser neues Produkt abzuschätzen, haben wir nicht etwa auf fremde Studien gesetzt, sondern in eigener
Feldforschung bei unseren Kunden deren Wünsche und Bedürfnisse abgefragt“, erklärt Maier. Und das Ergebnis
war eindeutig: „Das Interesse an einem
Top-Verpackungspapier made in Austria
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
war von Beginn an enorm. Damit stand
das Ziel fest, uns mit einem neuen ­Pölser
Kraftpapier unter den europäischen
Top-3-Anbietern einzureihen.“
REALISIERUNG IN REKORDZEIT
Dass dieses Ziel sofort in Angriff genommen wurde und dem Nashorn in Rekordzeit Flügel wuchsen, zählt für Werner Hartmann zu den Glanzlichtern des
2012 gestarteten Projekts. „Damit konnten wir unser Produkt sehr rasch auf
dem Markt platzieren, noch bevor andere auf ähnliche Ideen kamen“, so Hartmann. Auch für CEO Kurt Maier stand
von Beginn an fest: „Wenn wir heute
eine neue Maschine zur Erzeugung von
Kraftpapier bauen, dann nicht nur die
beste und größte. Der Ehrgeiz aller
­Beteiligten galt auch dem Tempo, und
so ist es uns tatsächlich gelungen, die
Maschine samt neuer Halle in Rekordzeit zu realisieren.“
Nur 13 Monate nach dem Baubeginn
erfolgte also im November 2013 die
Inbetriebnahme der PM2, nur drei
­
­weitere Monate später konnte das volle
Sortiment – es reicht von 28 bis zu 120
Gramm Flächengewicht pro Quadrat­
meter – in der gewünschten Top-Qualität
produziert werden. Seit dem Erreichen
der Soll-Geschwindigkeit im August
2014 liegt die monatliche Produktion
zwischen 5.500 und 6.200 Tonnen. Das
entspricht – je nach Grammatur – der
Erzeugung von rund 300 bis 1.000 Metern Papier höchster Qualität pro Minute.
Hinter dieser rasanten Inbetriebnahme
steht eine kleine Führungsmannschaft in
unermüdlichem Einsatz. Eigens motiviert werden musste dazu jedoch niemand: „Von unserem Nashorn ging ein
eigener Spirit aus, der alle in seinen
Bann zog und die extrem kurze Anlaufzeit ermöglichte“, so Starkraft-Produktionsleiter Jürgen Rieger.
Dieser Spirit des „Flying Rhino“ erfasst
sichtlich nicht nur das Team in Pöls, sondern auch die wachsende Zahl an Kunden. Damit sollte es laufend weiter an
Höhe gewinnen ...
VIDEO
Packroboter verpacken die Starkraft-Rollen
11
GRUPPENÜBERBLICK
INTERNATIONAL – KUNDE
Die Heinzel Group im Überblick
VERKAUF NACH
PRODUKTGRUPPEN 2014
3,2 MIO. TONNEN =
80.000 LKWs/CONTAINER
JAHRESERGEBNIS 2014
Umsatzerlöse
EBITDA
EBIT
Finanzergebnis
Ergebnis vor Steuern (EBT)
Jahresüberschuss
EUR 1.406,5 Mio.
EUR 117,9 Mio.
EUR 67,4 Mio.
EUR –5,0 Mio.
EUR 62,0 Mio.
EUR 52,5 Mio.
VERKAUF HANDELSWARE | EIGENPRODUKTION (IN TONNEN)
HANDELSWARE
EIGENPRODUKTION
1.770.193
1.254.245
987.657
1.116.587
679.783
670.430
710.765
2008
2009
2007
1.353.751
1.850.064
2.249.770
1.807.676
997.269
506.798
440.142
573.234
2010
2011
2012
963.250
2013
2014
ZELLSTOFF
0,9 MIO. TONNEN
VERPACKUNGSPAPIER
0,7 MIO. TONNEN
DRUCK- & SCHREIBPAPIERE
0,5 MIO. TONNEN
UMSATZENTWICKLUNG (IN EUR MIO.)
553,3
579,3
534,9
649,1
2007
2008
2009
2010
GLOBALES
NETZWERK
1.016,2
2011
1.093,1
2012
1.329,1
2013
1.406,5
PUBLIKATIONSPAPIERE
0,7 MIO. TONNEN
SONSTIGE
0,4 MIO. TONNEN
2014
ENTSPRICHT 2.000 LKWs
GRUPPENÜBERBLICK
ENORIENTIERT – WENDIG
Kraftpapier
Hygienepapier
Spezialzellstoffe
SC­Papier
Kurzfaserzellstoff
Grafische Papiere
Pappen
Verpackungen
Langfaserzellstoff
Selbstklebende Vinylfolien
86 MÄRKTE
Containerboard
Synthetische Papiere
4.000 PRODUKTE Karton
Offsetpapier
Designpapiere
Metallic Papiere
Kuverts und Taschen
Verpackungen
Banner
Büropapiere Flockenzellstoff
Transparentpapiere
Zellstoff
394.395
39,5%
Eigenproduktion
997.269
30,7%
VERKAUF HANDELSWARE |
EIGENPRODUKTION 2014 (IN TONNEN)
Handelsware
2.249.770
69,3%
Publikationspapiere
545.479
54,7%
Verpackungspapiere
57.395
5,8%
TOCHTERGESELLSCHAFTEN
DIE UNTERNEHMEN
DER HEINZEL GROUP
LAAKIRCHEN PAPIER AG
ZELLSTOFF PÖLS AG
AS ESTONIAN CELL
STANDORT
Laakirchen/Österreich
Pöls/Österreich
Kunda/Estland
TÄTIGKEIT
Produktion von Papier
Produktion von Zellstoff und Papier
Produktion von Zellstoff
PRODUKTE
Superkalandrierte Tiefdruck-
Gebleichter Sulfatzellstoff,
Gebleichter
und Offset-Naturpapiere
gebleichtes Kraftpapier
Espen-BCTMP-Zellstoff
Verlage, Druckereien, Katalog-
Papiererzeuger, Sack- und
Papierindustrie
kunden, Handelsketten
Verpackungsindustrie
Deutschland, Frankreich, Italien,
Italien, Österreich, Deutschland,
Deutschland, Frankreich, Indien,
Österreich, Zentral- und Osteuropa
Slowenien, Frankreich,
Italien, Polen
KUNDEN
HAUPTMÄRKTE
Mittelmeerraum
UMSATZERLÖSE
2014
MITARBEITER
2014
VERKAUFSMENGE
2014
14
TEUR 271.641
TEUR 189.739
TEUR 61.024
526
380
85
545.479 Tonnen
287.591 Tonnen
164.199 Tonnen
HEINZEL GROUP
TOCHTERGESELLSCHAFTEN
WILFRIED HEINZEL AG
EUROPAPIER INTERNATIONAL AG
BUNZL & BIACH GMBH
Wien/Österreich,
Wien/Österreich, Tochtergesell-
Wien/Österreich, Linz/Österreich,
weltweit 24 Niederlassungen
schaften in 12 Ländern
Tochtergesellschaft
STANDORT
bei Budweis/CZ
Weltweiter Handel mit Zellstoff
Großhandel mit Papier
und Papier
Entsorgung und Handel von
TÄTIGKEIT
Altpapier und Verpackungen
PRODUKTE
Zellstoff, Papier, Karton,
Kopierpapier, gestrichene
Altpapierlogistik, Datenschutz,
Kaolin und Chemikalien
und ungestrichene Papiere,
Aktenarchivierung, Akten-
Verpackungs- und Spezialpapiere
vernichtung, Entsorgung
sowie Non-Paper-Produkte
von Altstoffen
Verarbeiter, Papiererzeuger,
Druckereien, Verpackungshändler,
Papiererzeuger
KUNDEN
Druckereien, Verlage, Großhändler
Büropapierhändler
Global – 86 Länder weltweit
Zentral- und Osteuropa,
Österreich
HAUPTMÄRKTE
Russland und Ukraine
TEUR 453.659
TEUR 484.077
TEUR 86.961
UMSATZERLÖSE
2014
104
867
138
MITARBEITER
2014
1.997.218 Tonnen
570.096 Tonnen
667.610 Tonnen
VERKAUFSMENGE
2014
Die Unternehmen der Heinzel Group verfügen über alle üblichen Umwelt- und Produktionszertifizierungen.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
15
INDUS
16
HEINZEL GROUP
STRIE
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
17
FEDER­
GEWICHTE
Beliebt: Direct Marketing auf Papier aus Laakirchen
Die Printkrise hat längst die Papierindustrie erreicht und
bringt auch Laakirchen Papier zum Umdenken: Neue, meist
leichtere Produkte stehen ganz oben auf der Agenda.
D
as jüngste Tochterunternehmen der
Heinzel Group ist in seinem neuen Umfeld rasch angekommen. Im April 2013
wurde die Papierfabrik in Laakirchen
von der Heinzel Group übernommen,
2014 hat sie ihren Platz in der Gruppe
längst gefunden. „Wir fühlen uns wie zuhause“, erklärt Mark Lunabba, CEO der
Laakirchen Papier AG, zufrieden. Seit
dem Deal mit dem SCA-Konzern, dem
früheren Eigentümer der Papierfabrik,
produziert diese als Laakirchen Papier
AG in Oberösterreich SC-Papier für
Kataloge, Zeitschriften und Werbematerial. Im Zentrum steht eine enge Zusammenarbeit mit den anderen Mitgliedern
der Heinzel Group. Nicht zuletzt ein aus-
18
geprägter Teamgeist hat diesen friktionsfreien Übergang möglich gemacht.
GUTES REAKTIONSVERMÖGEN
Aber nicht nur die Laakirchener sind
angekommen. Auch die Printkrise hat
längst die Papierfabrik und die gesamte
Branche eingeholt. Der Konsum von Zeitungen und Zeitschriften schrumpft stetig, denn immer mehr Leser nutzen digitale Medien als Informationsquelle. In
den europäischen Ländern geht der
Bedarf an Printmedien jährlich um drei
bis fünf Prozent zurück. In Staaten, die
von der Wirtschaftskrise stark getroffen
wurden, beispielsweise Frankreich, ist
der Papierbedarf 2014 in einigen Quali-
täten bis zu 20 Prozent niedriger als im
Vorjahr. Mitverantwortlich dafür sind
Auflagen- und Anzeigenrückgänge, die
renommierte Medienkonzerne dazu
bewegen, den Printbereich zu reduzieren. „Dies erzeugt ein Überangebot an
grafischen Papieren, und daraus ist
großer Druck auf die Produktpreise in
der Papierbranche entstanden“, so
Lunabba.
Laakirchen Papier reagiert und schneidert seine Produkte noch exakter auf die
Nachfrage der Kunden zu. Denn Magazine mit hohen Auflagenzahlen verlieren
immer größere Marktanteile. 2005 wurde die Hälfte des Papiers aus Laakirchen
HEINZEL GROUP
L A A K IRCHEN PAPIER
gangen“, so Lunabba, „und diese
Versandunternehmen sind kein Einzelfall.“ Einige Kunden seien auf andere
Papierqualitäten umgestiegen und führen nicht mehr umfangreiche Kataloge,
sondern setzen vor allem auf dünne
Spezialbroschüren, die individuell mit
einem abgespeckten Hauptkatalog mitgeliefert werden.
Die großen Papierrollen auf dem Weg zur Verpackung
noch für hochwertige Magazine genutzt,
2014 liegt der Anteil nur mehr bei knapp
über einem Viertel. Stattdessen hat
Laakirchen Papier kleine Fachmagazine
für sich entdeckt: Dank zusätzlicher Aufträge von Kunden, die Spezialmagazine
für Mode, Jagd oder Freizeit drucken,
kann sich die Fabrik trotz des Abwärtstrends im Magazinbereich weiter behaupten. Laakirchen Papier hat damit erfolgreich eine Nische besetzt: „Mit unseren
Mark Lunabba
„Die Basis für erfolgreiche
Vermarktung: gezieltes,
fein nuanciertes Direct
Marketing. Und das auf
Papier.“
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
neuen, einzigartigen Produkten, die kein
anderer in dieser Qualität erzeugt, können wir uns neu im Markt positionieren“,
erklärt Johann Brunthaler, Leiter Design
und Entwicklung.
TREND IN RICHTUNG SPEZIALISIERUNG
Doch nicht nur der Bereich Printmedien
ist im Umbruch, auch im Versandhandel
ändert sich einiges. Und damit auch für
die Papierindustrie: Denn in Europa werden tendenziell immer weniger Kataloge
produziert. Deutschland und Österreich
stellen dabei – wenn auch auf wesentlich niedrigerem Niveau – immer noch
den Hauptmarkt dar. Deutlich weniger
Kataloge gibt es hingegen zurzeit in zwei
wichtigen Märkten von Laakirchen
Papier, Italien und Frankreich. Auch Belgien und die Niederlande verzeichnen
einen Abwärtstrend im Katalogbereich.
Positiv entwickelt haben sich nur die osteuropäischen Länder, die Vorreiterrolle
dabei nimmt Polen ein. „Diese Entwicklung hilft auch uns“, so Lunabba. Denn
der auch bei Versandunternehmen
spürbare Trend in Richtung Spezialisierung wirke sich auf Laakirchen Papier
gleichermaßen aus. Bis vor kurzem wurden zum Beispiel große Mengen Papier
an einige große deutsche Versandhäuser verkauft. „Mittlerweile ist das Liefervolumen jedoch deutlich zurückge-
DIRECT MARKETING UND NIEDRIGE
GRAMMATUREN
Doch zum Glück gibt es gute Alternativen: Der Löwenanteil der in Laakirchen
erzeugten Papiere wird heute nicht mehr
für Kataloge und Magazine verwendet,
sondern für Werbezwecke bedruckt –
Tendenz steigend. Im Jahr 2003 entfielen noch knapp 30 Prozent der Produktion auf dieses Segment, heute hat sich
„Mit unseren neuen,
einzigartigen Produk­
ten, die kein anderer
in dieser Qualität
erzeugt, können wir
uns neu im Markt
positionieren.“
Johann Brunthaler
der Anteil fast verdoppelt. Denn
Laakirchen Papier kann die Hauptanforderung der Kunden aus dem Handel gut
erfüllen: hohe Qualität bei geringerem
Flächengewicht. Franzosen und Spanier
interessieren sich besonders für das
Leichtpapier aus Oberösterreich, denn
vor allem Länder, deren Wirtschaft stärker unter der Krise zu leiden hat, satteln
auf niedrigere Grammaturen um, um
Transportkosten zu sparen. Papier für
werbliche Anwendungen ist aber auch in
Österreich im Kommen. Große Handelsketten kaufen ihr Papier mittlerweile von
19
L A A K IRCHEN PAPIER
Druckereien, die von Laakirchen Papier
direkt beliefert werden.
Dieser Boom der Werbedrucke hat die
Papierindustrie überrascht. „In wenigen
Monaten hat sich alles umgedreht“, so
Lunabba. Hauptmotor ist die stetige
Inten­sivierung des Direct Marketing, das
die Vermarktungsaktivitäten des Handels
trotz Internet und New Media zuneh­mend
dominiert. Auch in Laakirchen wird viel
Papier hergestellt, das letztlich im privaten Briefkasten oder zwischen der Büropost landet. Diese Form der Werbung
wird sich trotz des Internet-Booms auch
halten, ist der CEO von Laakirchen
Papier überzeugt: „Jeder Hausmann
­
findet auf diese Art ein Produkt, das er
unbedingt kaufen will“, erklärt er
schmunzelnd. Wichtig sei dabei jedoch,
dass das Produkt dann auch in der
Nähe erhältlich ist. „Nur dann funktioniert es“, weiß Lunabba. Auch hier gehe
der Trend weg von Massenprodukten
hin zu speziellen Angeboten: Besondere
Weinangebote oder spezielle Reiseprospekte sollen ins Haus flattern und die
Kunden locken. Die Basis dafür: gezieltes, fein nuanciertes Direct Marketing.
Und das auf Papier.
ZWEI NEUE PRODUKTE IM SORTIMENT
Die unterschiedliche Kundenstruktur mit
großen Verlagshäusern auf der einen
Seite und Handelsunternehmen auf der
anderen hat Laakirchen Papier 2014
veranlasst, die Produktpalette differenziert zu erweitern: So ist für Verlagshäuser seit Anfang 2015 das etwas mattere
GraphoMagIQ für Spezialmagazine auf
dem Markt, das maßgeschneiderte Pendant für den Handel heißt G
­ raphoMotion.
„Das 48 bis 60 Gramm leichte, weiße
GraphoMagIQ lässt sich trotz der softsatinierten Oberfläche gut bedrucken“, so
der Produktionsleiter Andreas Vogel.
­Zudem ist GraphoMagIQ um zehn bis
15 Prozent voluminöser als Papiere vergleichbarer Qualität. GraphoMotion ist
im Gegensatz dazu ein Leichtpapier und
eignet sich damit besonders gut für
­Direct Mails in großen Auflagen.
Immer klarer hat sich im vergangenen
Geschäftsjahr für die Laakirchener eines
herausgestellt: Die Mischung muss stimmen. Nicht nur bei der Produktpalette,
sondern auch bei den Produktionsprozessen. Das Unternehmen hat daher
seine Rezepturen verändert und konnte
dadurch bei den Hauptposten auf der
LAAKIRCHEN PAPIER AG
Kostenseite einsparen. So reduzierte vor
allem eine Erhöhung des Altpapieranteils
den Holz- und Energieverbrauch. „Auch
aus dieser Perspektive betrachtet ist das
vergangene Jahr sehr erfolgreich verlaufen“, so der Technische Direktor Helmut
Sageder stolz. Dennoch ist Laakirchen
noch nicht am Ende der Einsparungen
angekommen. „Wir gehen aber eindeutig in die richtige Richtung.“
MANAGEMENT
Mark Lunabba, CEO
Franz Baldauf, CFO
LAAKIRCHEN PAPIER
­PRODUKTÜBERSICHT
2014
20131
Produktion
Tonnen
552.580
552.340
Verkauf
Tonnen
545.479
555.338
Produktion pro Mitarbeiter
Tonnen
1.052
1.048
Umsatzerlöse
TEUR
271.641
280.647
EBITDA
TEUR
22.474
33.646
EBITDA-Marge
%
8,3%
12,0%
EBIT
TEUR
5.545
15.397
EBIT-Marge
%
2,0%
5,5%
Eigenkapitalquote
%
41,6%
43,6%
Gearing Ratio
%
5,3%
6,0%
Mitarbeiter (Durchschnitt)
Anzahl
526
527
1
davon neun Monate in der Heinzel Group konsolidiert
20
HEINZEL GROUP
Hier befand sich eine Beilage, die das Portfolio der Heinzel Group
auf dem SC-Papier von Laakirchen zeigt.
Diese können Sie jederzeit nachbestellen – kurzes E-Mail an [email protected] genügt!
Gedruckt a
u
f
S
C
-P
a
p
ier Grapho
MagIQ von
HIGH
LIGHTS
2015
uns auf
/HeinzelGro
up
ID E A L
FÜR DIRE
CT
MARKETIN
G
Niedrige Gra
mmaturen
+ günstige
Transpor tk
bei höchster osten
Qualität!
aus Laakir
chen
Besuchen Sie
Musterbuch
bestellen.
Bitte wenden
!
ZELLSTOFF PÖLS
„WIR HABEN
GANZ GROSSES
GLÜCK GEHABT“
Zerstörte Maschinenteile nach der Boiler-Explosion
Kurt Maier, CEO der Zellstoff Pöls AG,
über die Explosion und die Großrepa­
ratur des Pölser Laugenkessels
A
m Sonntag, dem 23. März 2014, ging
gegen 21:00 ein lauter Knall durch die
steirische Marktgemeinde Pöls. Ein
Großteil der 2.400 Einwohner wird ihn
zwar vernommen, aber wohl auch rasch
wieder vergessen haben. Und selbst
wenn jemand bei dem Knall an eine
Explosion im ortsansässigen Zellstoffund Papierwerk gedacht hat – das Aus-
22
maß der Zerstörung konnte keiner auch
nur erahnen, der nicht direkt vor Ort war.
Einer, der sofort zur Stelle war, ist Kurt
Maier, CEO der Zellstoff Pöls AG. Rund
ein Jahr danach hat er den Moment, als
er vor dem explodierten Laugenkessel
stand, immer noch deutlich präsent.
Herr Maier, wie und wann genau haben
Sie von der Explosion im Laugenkessel
der Zellstoff Pöls AG erfahren? Was war
Ihre erste Reaktion?
Kurt Maier: Ich wurde umgehend informiert, dass etwas passiert ist, dass es
eine Explosion im Werk gab. Für solche
Situationen haben wir einen Notfallplan,
HEINZEL GROUP
ZELLSTOFF PÖLS
der sich, wie dieses Beispiel gezeigt hat,
auch bestens bewährt, und ich als CEO
stehe in der Meldekette natürlich ganz
oben. Ich habe mich sofort ins Auto gesetzt und bin sehr rasch nach der
Explosion im – stockdunklen, nur von
­
den Blaulichtern der Einsatzfahrzeuge
etwas beleuchteten – Werk eingetroffen.
Das war sicher eine aufwühlende Autofahrt, und vor dem explodierten Boiler
stehend werden Ihnen wohl viele Fragen
durch den Kopf gegangen sein. Als Vorstand haben Sie aber auch in dieser
Ausnahmesituation eine festgelegte
Rolle und Aufgabe zu übernehmen. Was
war dabei Ihrer Meinung nach das Wichtigste?
Selbst Ruhe zu bewahren und vor Ort für
Ruhe zu sorgen – und mir dann möglichst rasch einen Überblick zu verschaffen, was genau passiert ist. Und das war
in diesem Fall gar nicht so einfach, denn
der 60 Meter hohe Laugenkessel war zu
diesem Zeitpunkt nur unter schwerem
Atemschutz betretbar, alles war voller
Rauch, wir konnten zuerst gar nichts
­sehen. Die wahre Dimension des Schadens konnten wir deshalb auch erst am
nächsten Tag abschätzen.
„
Da der Unfallhergang in keinster Weise
vorhersehbar war, ist er unter höhere
Gewalt einzuordnen – dagegen sind
wir leider machtlos.
“
Was mir aber im ersten Moment durch
den Kopf ging, als ich von der Explosion
erfahren habe, waren diese zwei Fragen:
Sind Mitarbeiter zu Schaden gekommen?
Und: Sind andere Anlagen, z. B. unsere
neue Turbine, die sich unmittelbar neben
dem Laugenkessel befindet, auch betrof­
fen? Beides konnte Gott sei Dank sehr
schnell ausgeschlossen werden.
Bei dieser gewaltigen Explosion gab es
tatsächlich keine Schwerverletzten?
Zum Zeitpunkt des Unfalls waren zwei
Mitarbeiter vor Ort, von denen einer
leichte Verbrennungen und der zweite
einen schweren Schock erlitten hat. Sie
sind also beide relativ glimpflich davongekommen, auch wenn der Schreck
über diese plötzliche, vollkommen unvor­
hersehbare und atypische Explosion
enorm gewesen sein muss. Ja, da h
­ aben
wir ganz großes Glück gehabt, dass
nichts Schlimmeres passiert ist. Dieser
Umstand ist uns sehr bewusst und dafür
sind wir auch unendlich dankbar. Der
Anlagenschaden und unsere Produktionseinbußen sind enorm, lassen sich
aber wieder aufbauen bzw. verkraften –
ein Menschenleben kann niemand
­ersetzen.
Die große Frage, die sich hier aufdrängt,
ist natürlich, ob sich dieser Unfall hätte
verhindern lassen?
Unsere Anlagen – und der Laugenkessel
im Speziellen – werden laufend von
­externen Gutachtern überprüft und von
den Behörden zum Betrieb freigegeben.
Bei diesen regelmäßigen Kontrollen werden uns immer die besten Zeugnisse
ausgestellt, deshalb können wir auch
ganz ruhigen Gewissens sagen, dass
unsere Anlagen beispielhaft instand
­
­gehalten sind. Da der Unfallhergang in
keinster Weise vorhersehbar war, ist er
unter höhere Gewalt einzuordnen –
­dagegen sind wir leider machtlos.
Kurt Maier
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
23
ZELLSTOFF PÖLS
Wie sind Sie denn am Montag Morgen –
also wenige Stunden nach der Explosion
– in die neue Arbeitswoche gestartet?
Als Allererstes haben wir sämtliche Mitarbeiter, die Presse, die Behörden und
auch unsere Kunden von den Ereignissen der letzten Nacht verständigt, um
den Unfallhergang und das Schadensausmaß sofort offen darzulegen
und damit von Beginn an jeglichen Spekulationen den Boden zu nehmen. Aktive,
offene Kommunikation ist in einer solchen Situation das Allerwichtigste, vor
allem auch gegenüber den unmittelbar
betroffenen Mitarbeitern unseres Zellstoffwerks, denen die Angst natürlich in
den Knochen saß. Man muss sich vorstellen: Sie arbeiten seit Jahren tagein
tagaus in der Nähe dieses Kessels, kennen jedes Geräusch, das er macht, ­jedes
Pfeifen ... und dann stehen sie ­
eines
Morgens vor verkohlten und zerstörten
Maschinenteilen. Dass der Unfallhergang so vollkommen atypisch war, hat
diese Unsicherheit anfangs noch verstärkt. Die plötzliche Explosion und Zerstörung musste umfassend verarbeitet –
und damit erst wieder Vertrauen zum
Arbeitsplatz aufgebaut – werden. Das
war für uns ein ganz wichtiges Thema,
und dafür haben wir uns auch externe
Hilfe geholt. Zudem war auch ich selbst
in der ersten Zeit viel bei unserer Mannschaft vor Ort.
Kommen wir zurück zum Arbeitsalltag.
Nun sind Sie ja in der – man muss schon
sagen: glücklichen – Lage, einen zweiten, voll funktionsfähigen Reserve­
kessel zu besitzen, der rasch die Produktion übernahm ...
Ja, damit haben wir eine einzigartige
Stellung in unserer Branche, unser Reser­
vekessel ist derzeit wirklich Gold wert.
Als er 1998 durch den neuen Kessel
ersetzt wurde, haben wir ihn ganz bewusst weiter auf Stand-by laufen lassen
und regelmäßig gewartet. In den letzten
Jahren war er in Summe meist rund eine
Woche in Verwendung, und zwar immer
dann, wenn der neue Kessel in Revision
war. Die aktuelle Revision dauert nun
eben etwas länger ... und er bewährt
sich!
Auch wenn der Reservekessel Ihr Glück
im Unglück ist, Sie werden dennoch beträchtliche Mengeneinbußen zu verkraften haben. War dadurch Ihre zum
Zeitpunkt der Boilerexplosion gerade
erst angelaufene Papierproduktion auf
der neuen PM2 jemals in Gefahr?
In den allerersten Schrecksekunden
nach der Explosion habe ich natürlich
auch um unser erst vier Monate zuvor
gestartetes Flying Rhino (die neue
­Kraft­
papier-Maschine PM2, Anm.) gebangt – aber glücklicherweise war sehr
rasch klar, dass die Papierproduktion zu
keinem Zeitpunkt in Gefahr war. Denn
die dafür benötigte Zellstoffmenge beträgt nur zehn Prozent unserer Normalkapazität, derzeit fahren wir mit rund 60
Prozent, es bleiben also noch 50 Prozent
zur Vermarktung.
Das ist immerhin das halbierte Volumen.
Wie können Sie verhindern, dass Ihre
Kunden nicht alle zur Konkurrenz wechseln?
Adaptierungsarbeiten bei einer Betonbühne
24
Verhindern können wir natürlich nichts,
aber wir setzen alles daran, dass es nicht
HEINZEL GROUP
ZELLSTOFF PÖLS
ZELLSTOFF PÖLS AG
Produktion gesamt
2014
2013
Tonnen
291.529
397.526
davon Marktzellstoff
Tonnen
233.100
382.364
davon Papier
Tonnen
58.429
15.163
Verkauf gesamt
Tonnen
287.591
400.016
davon Zellstoff
Tonnen
230.196
386.034
davon Papier
Tonnen
57.395
13.981
Produktion pro Mitarbeiter
Tonnen
768
1.085
Umsatzerlöse
TEUR
189.739
209.849
EBITDA1
TEUR
51.401
21.842
EBITDA-Marge
%
27,1%
10,4%
EBIT
TEUR
30.370
7.545
EBIT-Marge
%
16,0%
3,6%
Eigenkapitalquote
%
48,6%
44,3%
Gearing Ratio
%
37,0%
50,6%
Mitarbeiter (Durchschnitt)
Anzahl
380
366
1
„
1
aupteinflussgrößen für den Ergebnissprung: geplanter Großstillstand in 2013 vs. ­
H
Ergebnisbeitrag PM2 und gute Preis-Kosten-Situation in 2014
Als ich sehr rasch nach meinem
­Eintreffen am Unfallort realisiert habe,
dass es keine Schwerverletzten gibt,
war ich unendlich erleichtert.
“
so weit kommt. Wir haben unsere Kunden umgehend informiert und sind ­dabei
auf großes Verständnis gestoßen. Nach
wie vor beliefern wir auch alle unsere
Kunden, jedoch mit reduzierten Mengen. Um die Differenz auszugleichen,
agieren wir zudem als Händler – teils mit
direkt zugekauftem Zellstoff, teils über
heinzelsales.
Der reparierte Boiler soll erst im Dezember 2015 wieder in Betrieb gehen. Für
einen Außenstehenden klingt das nach
einer sehr langwierigen Reparatur – was
dauert da so lange?
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
Für einen Außenstehenden mag das
vielleicht lang klingen, aber wenn es
­unsere Mannschaft wirklich schafft, den
Kessel im Dezember 2015 wieder in
­Betrieb zu nehmen, dann ist das Welt­
rekord! Normalerweise würde so eine
­ eparatur inklusive aller Planungsarbeiten
R
zweieinhalb Jahre in Anspruch nehmen.
Man muss bedenken, dass wir bis Ende
2014 gebraucht haben, um alle offensichtlich kaputten Teile abzubauen, und
erst im Jänner 2015 mit der Reparatur
beginnen konnten. Und die hat es in sich,
denn es müssen unter anderem alle
1.200 Einzelkomponenten des Kessels
genauestens überprüft werden ...
MANAGEMENT
Kurt Maier, CEO
Gunther Sames, CFO
WEITERE INFORMATIONEN
www.zellstoff-poels.at
Das wäre ja nicht der erste Rekord, den
Sie mit Ihrem Team aufstellen! Abschließend noch die Frage nach Ihrem persönlichen Resümee ...
Als ich sehr rasch nach meinem Eintreffen am Unfallort realisiert habe, dass es
keine Schwerverletzten gibt, war ich
­unendlich erleichtert. Denn das ist ja das
Wichtigste, alles andere lässt sich ersetzen oder wieder aufbauen. Und das tun
wir derzeit mit vereinten Kräften!
25
KLEIN,
ABER
OHO!
Bakterien für den Betrieb der anaeroben Kläranlage
In der neuen Biogasanlage von AS Estonian
Cell verwandeln winzige Bakterien das Ab­
wasser des Zellstoffwerks in wertvolle
Energie – ein faszinierender Prozess mit
vielen Vorteilen für die Umwelt.
Sie wurden sehnlichst erwartet und aus
ganz Europa angekarrt: 57 LKW-Ladungen mit insgesamt 1.228 Tonnen Mikroorganismen aus Rumänien, Griechenland, Frankreich, Schottland und den
Niederlanden. Die äußerst fleißigen Bakterien hatten ihr Dasein bis dahin in
Brauereien, Käse-, Zucker- und Stärke-
26
werken sowie einer Whisky-Destillerie
gefristet und traten nun an, Energie für
das estnische Zellstoffwerk der Heinzel
Group zu produzieren. Als Ausgangsmaterial dafür dient ihnen das Abwasser der
Zellstoffproduktion. Bereits nach zwei
Wochen hatten sich die meisten von
ihnen akklimatisiert und ihre Arbeit auf-
genommen – nämlich sich die organischen Bestandteile des Abwassers einzuverleiben und als Verdauungsprodukt
Biogas herzustellen. Nur die Kollegen
aus der Whisky-Destillerie waren etwas
langsamer, mussten sie doch erst einmal „ausnüchtern“.
HEINZEL GROUP
ESTONIAN CELL
organischen Stoffe mithilfe der Mikroorganismen im Faulturm unter anaeroben
Bedingungen, also unter Sauerstoffabschluss, zersetzt. Dabei entsteht das
methanhaltige Biogas, das wir zur Wärmeerzeugung für die Flockentrocknung
in unserer Zellstoffproduktion einsetzen.“ Der gesamte Durchlauf vom Abwasser bis zum Biogas benötigt durchschnittlich elf Stunden. Es ist nicht das
erste Mal, dass Estonian Cell, eines der
weltweit modernsten Werke seiner Art,
auf die beste verfügbare Technologie
setzt. Die innovative Biogasanlage ist
nicht nur mit dem europaweit größten
Biogas-Faulturm ausgestattet, sondern
stellt auch die erste Biogasanlage Europas in Verbindung mit einem mechanischen Zellstoffwerk dar.
Siiri Lahe
„Dieses Investment
verringert nicht nur
unsere laufenden Kosten
für Gas, es reduziert
auch unseren ökologi­
schen Fußabdruck noch
weiter.“
ERDGASABHÄNGIGKEIT REDUZIERT
Mit einem Investitionsvolumen von elf
Millionen Euro war die neue Biogasanlage die größte internationale Direktinvestition in Estland im Jahr 2014. In Summe
investierte die Heinzel Group im Rahmen ihres strategischen Entwicklungsprogramms in den letzten zwei Jahren
17 Millionen Euro in Effizienzsteigerungen bei AS Estonian Cell.
Die neue Anlage produziert jährlich fünf
Millionen Kubikmeter Biogas und reduziert damit die bislang eingekaufte Menge Erdgas um rund 30 Prozent. Dies
bedeutet nicht nur für die Energieeffizienz und -autarkie des Werks einen großen Sprung vorwärts, sondern ist angesichts der hohen Energiekosten und
EUROPAWEIT DIE ERSTEN
Wie man sich den Gesamtprozess der
neuen Anlage vorzustellen hat, erklärt
die Umwelt- und Qualitätsmanagerin
von AS Estonian Cell, Kersti Luzkov: „Auf
die mechanische Behandlung des
Abwassers aus der Zellstoffproduktion
mittels unterschiedlicher Siebe folgt die
Neutralisierung etwaiger Peroxid-Rückstände durch Hinzufügen des aeroben
Klärschlamms sowie die chemische
Neutralisierung von feinen Fasern.
Anschließend werden die aufbereiteten
Die feierliche Eröffnung der neuen Biogasanlage
PROJEKTFAHRPLAN
2010–2012
JÄNNER 2013
JÄNNER 2014
AB SEPTEMBER 2014
Pilotversuche
Vertragsabschluss mit
dem TechnologieLieferanten
Inbetriebnahme
Leistungstests
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
JÄNNER BIS
DEZEMBER 2013
JÄNNER BIS
SEPTEMBER 2014
Errichtung der Anlage
Feinabstimmung der
Prozesse
27
ESTONIAN CELL
Lauri Raid
„Die in unserem Zell­
stoffwerk eingesetzte
Technologie ist sehr
umweltfreundlich.
Besonders wichtig ist
uns Effizienz in jeder
Hinsicht.“
-steuern in Estland auch von enormer
wirtschaftlicher Bedeutung. Denn die
erzielten Einsparungen in der Größenordnung von jährlich drei Millionen Euro
sollen wesentlich zur nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens beitragen.
ÖKOLOGISCHER FUSSABDRUCK
VERRINGERT
Und auch die Umwelt profitiert von der
neuen Anlage. „Dieses Investment verringert nicht nur unsere laufenden Kosten für Gas, es reduziert auch unseren
ökologischen Fußabdruck noch weiter
und verbessert damit gleichzeitig unser
Standing in puncto Umweltschutz“,
erklärt Siiri Lahe, CFO von Estonian Cell.
Denn das Unternehmen legt besonderen Wert auf eine ökologisch verträgliche
und nachhaltige Produktion. „Die in unserem Zellstoffwerk eingesetzte Technologie ist sehr umweltfreundlich. Besonders wichtig ist uns Effizienz in jeder
Hinsicht, deshalb ist unser Produktionsprozess auch von hohem Holzertrag und
vergleichsweise geringem Wasser- und
Energieverbrauch geprägt“, erklärt Lauri
Raid, CTO des Unternehmens. Mit der
28
Die innovative neue Biogasanlage
neuen Biogasanlage will das Unternehmen die positiven Umweltaspekte seines
hochmodernen Werks weiter stärken.
TRAUM ERFÜLLT
„Bereits bei der Errichtung des Werks
vor gut zehn Jahren haben wir eine
anaerobe Technologie für die Kläranlage
in Erwägung gezogen“, erinnert sich Riia
Sillave, CFO der Heinzel Holding und
Aufsichtsratsvorsitzende von Estonian
Cell. Da das Verfahren damals jedoch
noch nicht ausgereift genug war, entschied man sich für eine aerobe Anlage.
Die Techniker des estnischen Werks
liebäugelten dennoch über die Jahre
hinweg mit der anaeroben Weiterentwicklung ihrer Anlage – führten Gespräche mit möglichen Lieferanten und besichtigten neun bestehende Anlagen in
„Es freut mich, dass
wir dazu beitragen
konnten, dass dieser
lang ersehnte Traum
Wirklichkeit werden
konnte.“
Riia Sillave
HEINZEL GROUP
ESTONIAN CELL
aller Welt. Eine Reihe von Machbarkeitstests bestätigte schließlich, dass das Abwasser der estnischen Zellstofffabrik für
die Gasherstellung geeignet ist, und das
Projekt gewann an Attraktivität. Laut Riia
Sillave wurde es schließlich „zum absolut
richtigen Zeitpunkt“ umgesetzt. Ermöglicht wurde dies durch die finanzielle Unterstützung der Heinzel Group: „Es freut
mich, dass wir dazu beitragen konnten,
dass dieser lang ersehnte Traum Wirklichkeit werden konnte“, so Sillave.
Dass dieses Investment auch in der
Öffent­
lichkeit auf großes Wohlwollen
stößt, beweisen unter anderem die Auszeichnung zum umweltfreundlichsten
Unternehmen 2014 durch das estnische
Umweltministerium sowie die Nominierung im Rahmen der „European Business Awards 2014“ zum „Estonian
Nation­
al Champion“ in der Kategorie
„Environmental and Corporate Sustain­
ability“. Die Bakterien selbst bekommen
davon freilich wenig mit. Sie sind bis auf
weiteres mit dem Abwasser beschäftigt.
Der estnische Preis für das
umweltfreundlichste Unternehmen 2014
MANAGEMENT
Siiri Lahe, CFO
Lauri Raid, CTO
Alfred H. Heinzel und die estnische Umweltministerin Keit Pentus-Rosimannus
WEITERE INFORMATIONEN
www.estoniancell.ee
AS ESTONIAN CELL
2014
2013
Produktion
Tonnen
166.248
150.759
Verkauf
Tonnen
164.199
149.699
Produktion pro Mitarbeiter
Tonnen
1.956
1.774
Umsatzerlöse
TEUR
61.024
57.559
EBITDA
TEUR
10.756
7.581
EBITDA-Marge
%
17,6%
13,2%
EBIT
TEUR
2.080
– 1.127
EBIT-Marge
%
3,4%
– 2,0%
Eigenkapitalquote
%
49,7%
47,5%
Gearing Ratio
%
70,9%
86,8%
Mitarbeiter (Durchschnitt)
Anzahl
85
85
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
29
HAN
30
HEINZEL GROUP
NDEL
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
31
IN SECHS STATIONEN
UM DIE WELT
2014 hat heinzelsales knapp zwei Millionen Zellstoff, Papier,
Karton und Wellpappe rund um die Welt bewegt. Grund
genug, einige der handelnden Büros hier vorzustellen.
A
m Ende fehlte nur etwas mehr als ein
Promille auf die Zwei-Millionen-Marke:
1.997.218 Tonnen Papier, Zellstoff,
Karton und Wellpappe verkaufte heinzelsales, eine der Drehscheiben des internationalen Papierhandels, im Jahr 2014.
Historisch bedeutet das die absolute
Spitzenmarke und ein sattes Mengenwachstum von 17,6 Prozent gegenüber
dem Vorjahr. Und damit nicht genug: Mit
86 Märkten wurden auch so viele Länder bedient wie nie zuvor: Erstmals lieferte heinzelsales etwa nach Kambodscha und Ruanda.
All das ist natürlich nur mit einem weltumspannenden Netz aus Mitarbeitern,
Tochterunternehmen und Vertriebspart-
WILFRIED HEINZEL AG
Verkauf gesamt
Tonnen
nern möglich. Neben der Unternehmenszentrale in Wien mit ihren 64 Mitarbeitern segeln rund um die Welt sechs
operative Tochtergesellschaften und 17
Liaison Offices unter der Flagge von
heinzelsales und sorgen dafür, dass
Containerschiffe und LKW-Züge in Bewegung bleiben.
2014
2013
1.997.218
1.698.036
davon Zellstoff
Tonnen
876.666
838.271
davon Papier/Karton
Tonnen
1.102.737
842.780
davon Sonstige
Tonnen
17.816
16.986
Umsatzerlöse konsolidiert
TEUR
453.659
423.537
EBITDA
TEUR
9.763
10.000
EBITDA-Marge
%
2,2%
2,4%
EBIT
TEUR
9.120
9.372
EBIT-Marge
%
2,0%
2,2%
Eigenkapitalquote
%
30,4%
35,5%
Gearing Ratio
%
12,5%
4,0%
Mitarbeiter (Durchschnitt)
Anzahl
104
97
32
HEINZEL GROUP
HEINZELSALES
VANCOUVER:
DAS TOR NACH CHINA
N
icht weniger als 43 Prozent der Einwohner von Vancouver an der Westküste Kanadas
sind asiatischer Abstammung. Das macht die Metropole zur größten asiatischen Stadt
außerhalb Asiens. Mittendrin sitzt North Rim Pulp and Paper Inc., kurz: NRPPI, seit
2011 im Mehrheitseigentum von heinzelsales. NRPPI-Chef Ken Grenier und sein
Team haben sich auf den Verkauf von nordamerikanischem Zellstoff und Altpapier an
die hungrige chinesische Papierindustrie spezialisiert. Beim Absatz vor Ort hilft eine
kleine Zweigstelle in Peking – und auch im Büro in Vancouver wird natürlich Mandarin
gesprochen. Schon bald könnte auch Spanisch gefragt sein: Seit 2014 liefern Grenier
und Co. auch nach Lateinamerika.
Ken Grenier (rechts) mit seinem Team
NEW YORK: FRAUENPOWER
Nicht mehr viele Industrien weltweit sind derart von den Herren der Schöpfung dominiert wie die Papierindustrie. Umso erstaunlicher ist daher die Zusammensetzung der
heinzelsales-Tochter in New York, Heinzel Import-Export Inc. Im 30. Stock des New
York Daily News Building in Manhattan, das in der Vergangenheit für SupermanVerfilmungen hergehalten hat, arbeiten acht Superwomen – und kein einziger Mann.
Das Team rund um Claire Fraser ist auf Exporte in schwierige Märkte spezialisiert und
übernimmt für große amerikanische Papierkonzerne den Vertrieb nach Nordafrika
oder in den Nahen Osten: Zellstoff, Papier und Wellpappenrohstoff werden von Fraser
und Kolleginnen im Hafen von Savannah, Georgia, eingekauft – und in Istanbul, Kairo
oder auf der Arabischen Halbinsel wieder verkauft. Fast eine Viertelmillion Tonnen hat
Heinzel Import-Export Inc. 2014 bewegt – und bildet damit eine der tragenden Säulen
von heinzelsales.
Claire Fraser
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
33
HEINZELSALES
MAILAND: NUMERO UNO
h
Carlo Varini, Marco Villa und Romano Miato
einzelsales Italy, Anfang 2014 aus einer Verschmelzung des „alten“ Heinzel-Büros
mit der Vertriebsgesellschaft des schwedischen SCA-Konzerns hervorgegangen, bildet mit elf Mitarbeitern nicht nur das größte Büro außerhalb Wiens: Das Team um die
beiden Geschäftsführer Carlo Varini und Romano Miato bedient auch mit Abstand den
größten Markt für heinzelsales. Mehr als 350.000 Tonnen verkauften die Mailänder
2014. Entsprechend breit ist die Palette an Papierprodukten: Zellstoff für die
Hygieneindustrie im toskanischen Lucca, Magazinpapiere für die großen Verlage La
Repubblica und Corriere della Sera oder das neue Starkraft-Papier für die Einkaufstaschen von Mailands Modeboutiquen – alles wird hier angeboten. Dabei war 2014
kein einfaches Jahr: Aufgrund des Schadens am Laugenkessel der Zellstoff Pöls AG
musste man einer ganzen Reihe von italienischen Kunden erklären, warum sie nur
wenig Zellstoff erhalten würden. Doch das Krisenmanagement gelang vorzüglich: In
enger Abstimmung mit dem Pölser Management konnten rasch Ersatzqualitäten
anderer Lieferanten beschafft werden. Die Kunden danken es mit Treue.
KAIRO: MIT KÖPFCHEN
G
enügsamkeit ist keine Charaktereigenschaft, die man gemeinhin mit erfolgreichen
Verkäufertypen assoziiert. Und doch ist Mahmoud Darwish, der in seinem Auftreten
stets bescheidene Leiter des heinzelsales Liaison Office in Kairo, seit Jahren unangefochten der erfolgreichste Einzelverkäufer im gesamten Netzwerk. Mehr als 200.000
Tonnen verkaufte er 2014 an Kunden in Ägypten. Für heinzelsales ist Ägypten damit
nach Italien der zweitgrößte Markt weltweit. Dank Mahmoud Darwishs Geschick
kamen die Zahlungsflüsse auch in den politischen Wirren der vergangenen Jahre nie
zum Erliegen. Im Wiener Hauptquartier ist man nicht nur davon beeindruckt, dass
Darwish die gesamte Palette an Produktqualitäten – von Zellstoff und Zeitungspapieren
über Kopierpapier und Karton bis zu Wellpappe – abdeckt und den ägyptischen Markt
wie seine Westentasche kennt. Auch seine Arbeitsweise sorgt für Erstaunen: Sein
Schreibtisch ist immer leer, die Details zu jedem Deal hat Mahmoud Darwish im Kopf.
Mahmoud Darwish (Mitte) und sein Team
34
HEINZEL GROUP
HEINZELSALES
GUANGZHOU:
DREHSCHEIBE SÜDOSTASIEN
Y
usong Zhang aus dem Liaison Office South-East Asia ist einer der jüngeren Zugänge
im heinzelsales-Netzwerk. Der Mann aus Guangzhou im Süden Chinas hat einen Blitzstart hingelegt: 2013 nahm er die Arbeit für Heinzel auf, 2014 wurden bereits 28.000
Tonnen aus China in 25 Länder verkauft. Yusong Zhangs Spezialität ist Karton, war er
doch zuletzt für den Kartonhersteller Mayr-Melnhof tätig. Nun bezieht er seine Ware
bei chinesischen Herstellern und bedient damit die Länder Südostasiens. Doch das ist
erst der Anfang: Schon bald sollen Märkte rund um die Welt von Guangzhou aus erobert werden.
Yusong Zhang
INDIEN: DER GENTLEMAN
In Chennai im Südosten des indischen Subkontinents hat Venkat Raman vom heinzelsales Liaison Office India sein Büro. Er führt ein mehrköpfiges Team an, das sich auf
den Zellstoffverkauf spezialisiert hat. Da im dicht besiedelten Indien Wälder und damit
Holz Mangelware sind, muss die lokale Papierindustrie Zellstoff in großem Stil importieren. Genau hier kommt Venkat Raman ins Spiel, stets diplomatisch und zuvorkommend, mit dem Auftreten eines britischen Gentleman und mit besten Kontakten. 2014
machte er Indien zum zweitgrößten Absatzmarkt für Estonian Cell, das
BCTMP-Zellstoffwerk der Heinzel Group im Baltikum – auch wenn die ContainerschiffRoute von Tallinn an der Ostsee nach Mumbai am Indischen Ozean bis dahin eher
selten befahren wurde. Seit der Akquisition von Laakirchen Papier durch die Heinzel
Group 2013 wurde außerdem das Verkaufsteam um Papierspezialisten erweitert.
MANAGEMENT
Andrew Paul, CEO
Dietmar Geigl, CFO
Moncef Reisner, COO
Seit 1.1.2015: Sebastian Heinzel, CSO
WEITERE INFORMATIONEN
Venkat Raman (links) und sein Team
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
35
EUROPAPIER
PIONIERARBEIT
Eines der modernen Hochregallager von Europapier
In Polen ist Europapier auf dem Weg zum
wichtigsten Papiergroßhändler – und setzt
dabei neue Trends für andere Länder.
36
HEINZEL GROUP
EUROPAPIER
Seit April 2011 ist Przemek Januszko
Managing Director von Europapier in
Polen und damit einer der zwölf LänderGeschäftsführer in der Europapier Gruppe.
2015 will er mit seinem polnischen Team
vor allem eines erreichen: Nummer 1 im
polnischen Papiergroßhandel zu werden. Kein einfaches Vorhaben, zumal
der Papiermarkt in Osteuropa insgesamt
stagniert. Doch Januszko beweist mit
Europapier in Polen eindrucksvoll, dass
ein Unternehmen auch in einem
schrumpfenden Markt wachsen kann.
Europapier Impap Sp.z.o.o., seit 1994
Teil der Europapier International AG, erreicht derzeit ein Handelsvolumen von
knapp 100.000 Tonnen Papier pro Jahr.
Mit einer stetigen Mengenerhöhung ist
sie zur Nummer 2 des Landes aufgestiegen und will mit ihrer Dynamik den
„
neue Mitarbeiter ein und eröffnet neue
Papierlager. Und das, obwohl der Wettbewerb in Polen viel stärker zu spüren ist
als in anderen Ländern. „Es herrscht ein
regelrechter Verdrängungswettbewerb,
und Preisdumping gehört in Polen zum
Geschäftsalltag“, erklärt Jörg Bierlein,
COO der Europapier International AG.
Das aufrechte Bekenntnis der Europapier in Polen zu ihrem Kernsegment Printing & Writing nennt Bierlein auch „das
Erfolgsgeheimnis“ der gewinnbringenden Europapier-Tochter. In erster Linie
wird dabei das Geschäft mit den Hauptkunden aus dem Druckereibereich und
der Grafikbranche ausgebaut und die
Produktpalette entsprechend angepasst. Das Basis-Sortiment umfasst unter anderem gestrichene und ungestrichene Spezialpapiere sowie eine große
Auswahl an Papieren speziell für den
Das aufrechte Bekenntnis der Europapier
in Polen zu ihrem Kernsegment Printing &
Writing ist das Erfolgsgeheimnis der
gewinnbringenden Europapier­Tochter.
“
Jörg Bierlein
ganzen Markt anstecken: „Ich bin überzeugt, dass wir den Papiermarkt in Polen
positiv beeinflussen können“, so Januszko. Denn obwohl in der Papierindustrie
derzeit nachlassende Tendenzen zu
spüren sind, bietet die florierende polnische Wirtschaft genug Raum für Wachstum. Und diese Chance gilt es optimal
zu nutzen.
PRINTING & WRITING WEITERHIN
IM FOKUS
Entgegen dem europaweiten Trend zu
Marktaustrittsstrategien, Schließungen
von Betrieben und Stellenabbau richtet
Europapier in Polen auch weiterhin den
Fokus auf ihr Kerngeschäft, stellt laufend
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
Digitaldruck. Zudem erfüllt Europapier
mit einer breiten Palette an umweltzertifizierten Büropapieren die Bedürfnisse
der Bürowelt von heute, in der das ökologische Bewusstsein immer mehr an
Bedeutung gewinnt.
NON-PAPER-PRODUKTE – WERTVOLLE
KERNGESCHÄFTSERGÄNZUNG
Insgesamt bedient die Europapier International AG 13 Märkte in Zentral- und
Osteuropa, Russland und der Ukraine.
Obwohl sich jeder Markt in eine unterschiedliche Richtung entwickelt, bleiben
Druckereien auch in den anderen Märkten weiterhin das Kerngeschäft der
Tochterunternehmen von Europapier.
37
EUROPAPIER
„2015 will ich mit
meinem polnischen
Team vor allem eines
erreichen: Nummer 1
im polnischen Papier­
großhandel zu
werden.“
Przemek Januszko
Um dem tendenziellen Rückgang im
Papiergeschäft aktiv entgegenzuwirken,
entstehen jedoch zunehmend auch
neue Geschäftsfelder, so etwa der Handel mit Altpapier oder auch mit NonPaper-Produkten, die von den bestehenden Papierkunden mitbestellt werden
können. Dieser wachsende Bereich umfasst unter anderem Produkte aus dem
Hygienebereich, die derzeit gefragter
sind denn je.
VISUELLE KOMMUNIKATION FÜR ALLE
In Polen setzt Europapier im Bereich
Non-Paper vor allem auf visuelle Kommunikation – selbstklebende Vinylfolien
für Lkw und Straßenbahnen, markante
Banner im öffentlichen Raum und schillernde Dekorationen in Supermärkten.
Über die Jahre hat sich dieser Bereich
zu einem gewinnbringenden Geschäft
entwickelt und wurde mit zunehmendem Erfolg letztlich als eigenes Segment
von Europapier Impap etabliert. Dank
intensiver Marktbearbeitung konnten die
Umsätze des Bereichs Visuelle Kommunikation in den letzten vier Jahren verdoppelt werden, Tendenz weiter steigend: 2014 wuchs das Geschäft einmal
mehr um 18 Prozent auf nunmehr über
zehn Millionen Euro Bruttoumsatz an.
„Für den Bereich Visuelle Kommunikation haben wir eine eigene Salesforce aufgestellt“, erklärt Bierlein stolz, „denn
diese Leute müssen weit mehr können
als klassische Papierverkäufer.“ Die eigene Außendienststruktur wurde mittlerweile um ein eigenes Produkt- und Lieferantenmanagement ergänzt und ist
damit bestens aufgestellt. „Im Lauf des
vergangenen Jahres haben wir uns
zudem entschieden, diesen Geschäftsbereich auch auf weitere Unternehmen
der Europapier Gruppe auszudehnen“,
so Bierlein. Mit Jahresbeginn 2015 fiel
nun der Startschuss für die ersten Projekte in Bulgarien, Rumänien, Kroatien
und Serbien. Przemek Januszko zeigt
sich dazu optimistisch: „Ich bin nicht nur
stolz auf die Ergebnisse in Polen, sondern auch davon überzeugt, dass sie
jetzt der ganzen Europapier Gruppe
zugute kommen werden.“
WEBSHOP IN POLEN ALS VORBILD FÜR
DIE GESAMTE GRUPPE
2012 hat die polnische EuropapierTochter – und mit ihr die gesamte Gruppe –
E-Commerce für sich entdeckt. Seitdem
bestellen immer mehr Stammkunden in
Polen fleißig über den übersichtlichen
Webshop von Europaper Impap. Einer
der Gründe für die Beliebtheit ist, dass
nun sämtliche Lagerartikel von Europapier Impap komfortabel online bezogen
werden können. Fünf Prozent des Umsatzes von Europapier in Polen gehen
mittlerweile auf Einkäufe im Web zurück.
Der Online-Shop soll den bestehenden
Vertriebskanal aber keinesfalls ersetzen,
sondern um die Möglichkeit der raschen
Abwicklung von einfachen Bestellungen
ergänzen. „Mit unserem Webshop wollen wir nicht nur bestehende Kunden
bedienen, sondern in erster Linie neue
Kunden gewinnen, die ausschließlich
Europapier in Polen setzt auf ihr Kernsegment Printing & Writing
38
HEINZEL GROUP
EUROPAPIER
Vom erfolgreichen
­Online-Start in Polen
sollen nun auch die
­übrigen Europapier-­
Länder profitieren.
auf diese Art einkaufen“, so Bierlein.
Gleichzeitig bietet dieses erfolgreiche
Projekt einen weiteren Nutzen, denn es
hilft Europapier dabei, ihre Kunden noch
Jörg Bierlein
besser kennenzulernen: „Durch unseren Webshop bekommen wir ein Maximum an Feedback“, erklärt Jörg ­Bierlein.
PILOTPROJEKT STARTET IN ÖSTERREICH
Vom erfolgreichen Online-Start in Polen
sollen nun auch die übrigen Europapier-Länder profitieren. Dazu wurde ein
E-Commerce-Konzept samt Rollout-Plan
für die gesamte Gruppe entwickelt, das
Ende 2015 mit einem Pilotprojekt in
­Österreich startet. Anlaufen soll der neue
Webshop vorerst mit zehn bis 15 Kunden. Anhand der ersten Erfahrungen gilt
es dann, die Kinderkrankheiten auszu-
„Mit unserem Web­
shop wollen wir nicht
nur bestehende
­Kunden bedienen,
sondern in erster
Linie neue ­Kunden
gewinnen, die aus­
schließlich auf diese
Art einkaufen.“
EUROPAPIER INTERNATIONAL AG
merzen, bevor der Webshop sukzessive
alle zwei Monate auf ein weiteres Land
der Europapier Gruppe ausgedehnt
wird.
Jörg Bierlein: „Die größte Herausforderung ist es derzeit, alle Prozesse, die sich
bis jetzt noch in den Köpfen der Mitarbeiter abspielen, tatsächlich in ein funktionelles EDV-System zu gießen.“ Eine
lösbare Aufgabe, denn der Grundstein
wurde mit der Pionierarbeit in Polen ja
bereits gelegt.
MANAGEMENT
Helmut Limbeck, CEO
Jörg Bierlein, COO
BESUCHEN SIE UNSERE
BRANDNEUE WEBSITE
www.europapier.com
VIDEO
2014
2013
Tonnen
570.096
551.206
davon Druck- und Schreibpapiere
Tonnen
358.850
345.611
davon Büropapiere
Tonnen
196.520
195.130
davon Sonstiges
Tonnen
14.726
10.465
Verkauf gesamt
Umsatzerlöse konsolidiert
TEUR
484.077
474.864
EBITDA
TEUR
10.187
6.676
EBITDA-Marge
%
2,1%
1,4%
EBIT
TEUR
8.347
4.851
EBIT-Marge
%
1,7%
1,0%
Eigenkapitalquote
%
35,1%
31,9%
Gearing Ratio
%
75,9%
100,7%
Mitarbeiter (Durchschnitt)
Anzahl
867
851
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
39
BUNZL & BIACH
ALTPAPIER –
EIN WERTVOLLER
ROHSTOFF
Altpapierballen vor der Sortierung auf dem Gelände von Bunzl & Biach
Das Sammeln von Altpapier ist in Österreich heute eine
Selbstverständlichkeit. Doch was wird aus den gesammel­
ten Mengen? Bunzl & Biach­Geschäftsführer Andreas
Mang hat mit uns über die Bedeutung dieses Sekundär­
Rohstoffs gesprochen.
Wer kennt sie nicht, die Altpapiertonnen
vor oder in den Häusern, in denen verschiedene Mengen und Qualitäten von
Altpapier gesammelt werden? Angenommen, man würde einen solchen Altpapiercontainer auf den Kopf stellen: Was
würde einem da alles entgegenpurzeln?
Und was kann man aus dem Inhalt einer
typischen Tonne Altpapier alles machen?
40
„Die Zusammensetzung des Inhalts einer
Tonne hängt stark von der Herkunft des
Altpapiers ab. Sie variiert vor allem stark
danach, ob der Inhalt aus dem Haushalts- oder dem Gewerbebereich
stammt“, spricht Andreas Mang,
Geschäftsführer der Bunzl & Biach
GmbH, aus langjähriger Erfahrung.
Zudem gebe es regionale Unterschiede
und sogar saisonale Schwankungen.
„Im Frühjahr wird in Ballungszentren im
Durchschnitt mehr Schreib- und Druckpapier weggeworfen als während der
Urlaubszeit im Sommer. Außerdem
erhöht sich der Anteil an Verpackungen
in der Weihnachtszeit deutlich.“
Eine indirekte Antwort auf die Frage
nach der „typischen“ Altpapiertonne ist
laut Andreas Mang aber sehr wohl mög-
HEINZEL GROUP
BUNZL & BIACH
sich dieser Anteil in Richtung 30 Prozent
erhöhen“, prognostiziert Andreas Mang.
lich – und zwar über eine Betrachtung
der österreichischen Altpapiermengen
insgesamt.
DIE „TYPISCHE“ ALTPAPIERTONNE –
EINE ANNÄHERUNG
Derzeit liegt das österreichische Gesamtaufkommen an Altpapier nach Angaben von Austropapier, der zentralen
Branchenvereinigung der Österreichischen Papierindustrie, etwas über 1,4
Millionen Tonnen pro Jahr. Mehr als 20
Prozent davon gehen direkt oder indirekt
an die Bunzl & Biach GmbH, die damit
das größte private Bearbeitungs- und
Handelsunternehmen der heimischen
Altpapierbranche ist. Hier wird das Altpapier fein säuberlich in die einzelnen
Papier- und Kartonarten sortiert und als
Rohstoff an die Papier- und Verpackungsindustrie weiterverkauft.
In der Vergangenheit bestand das Altpapier aus Haushalten und kleineren
Gewerbebetrieben zu annähernd 80
Prozent aus „weißem“ Papier (Zeitungen, Magazine, Werbeprospekte sowie
Druck- und Schreibpapier) und nur zu
20 Prozent aus Verpackungen bzw. Karton. In den letzten Jahren hat sich das
Verhältnis allerdings schrittweise zugunsten der Verpackungen verschoben. Immer mehr Versandkartons aus dem boomenden Online-Handel landen heute in
den Sammelbehältern. 2014 entfielen
bereits rund 25 Prozent der Altpapiermengen auf Verpackungsmaterial, Tendenz weiter steigend. „Mittelfristig wird
Andreas Mang
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
Ganz anders sieht es bei Altpapiermengen aus dem gewerblichen und dem
industriellen Bereich aus. Hier variiert
die Zusammensetzung je nach Branche
und konkretem Tätigkeitsgebiet. Während etwa in Druckereien primär weißes
Altpapier anfällt, ist es zum Beispiel bei
Handelsunternehmen in erster Linie Verpackungsmaterial.
HOHE SAMMELQUOTE IN ÖSTERREICH
Mit einer Sammelquote von 72,4 Prozent
im Jahr 2013 liegt Österreich noch über
dem ebenfalls hohen europäischen
Interessantes Potenzial bieten hingegen
die Nachbarländer Österreichs mit ihren
derzeit zum Teil noch deutlich geringeren Sammelquoten. „Das kommt uns für
die zukünftige Planung sehr entgegen“,
setzt Andreas Mang fort. Da Österreich
traditionell ein Papierexportland sei,
müsse nämlich im Gegenzug Altpapier
importiert werden. Auch Bunzl & Biach
bezieht rund die Hälfte ihres Gesamtvolumens von mehr als 600.000 Tonnen
pro Jahr aus dem Ausland. „Gesammelt
wird dort, wo das Altpapier anfällt“, erklärt
Andreas Mang. „Wenn mehr als die
Hälfte der heimischen Papierproduktion
ins Ausland geliefert wird, muss auch
entsprechend viel Altpapier importiert
ALTPAPIERMENGEN IN ÖSTERREICH (IN TONNEN)
Inlandsaufkommen
1.447.408
Import
1.209.337
Gesamt
2.656.745
abzüglich Export
Einsatz Inland
–325.596
2.331.148
Quelle: Austropapier; Werte 2013
Schnitt von derzeit 72 Prozent. Andreas
Mang: „Damit ist die wirtschaftlich realisierbare Grenze schon fast erreicht.
Denn wenn man davon ausgeht, dass
rund zehn bis 15 Prozent des anfallenden Neupapiers gar nicht verwertbar
sind, bleibt hier nur noch wenig Spielraum nach oben.“
„Mittelfristig wird sich
der Anteil von Verpackungs­
material im Altpapier in
Richtung 30 Prozent
erhöhen.“
werden. Sonst hätten wir in Österreich
schlicht zu wenig Rohstoff.“
Zusätzlich zum bereits erwähnten österreichischen Gesamtaufkommen von
jährlich 1,4 Millionen Tonnen werden
also gut 1,2 Millionen Tonnen importiert.
Abzüglich der Exporte von rund 300.000
Tonnen stehen damit pro Jahr rund 2,3
Millionen Tonnen an Altpapier zur Verarbeitung zur Verfügung.
VIELFÄLTIGE EINSATZMÖGLICHKEITEN,
HOHE EINSATZQUOTE
Und was geschieht mit all diesem Altpapier? Was entsteht aus dem Inhalt einer
„typischen“, wenn auch fiktiven, Altpapiertonne alles an neuen Produkten?
„Konkret auf eine Tonne bezogen lässt
sich das nicht eindeutig prognostizieren“,
so Andreas Mang, „denn der Einsatz der
41
BUNZL & BIACH
WAS AUS ALTPAPIER ALLES ENTSTEHT
In der „typischen“ österreichischen Altpapiertonne stecken rund 75 Prozent
„weißes Papier“ (Büro- oder Schreibpapier, weiße Schachteln, Bücher,
Zeitungen oder Magazine) sowie 25 Prozent Verpackungsmaterial (braune
Schachteln, Verpackungspapier oder Wellpappe).
Sortiertes Altpapier ist einer der wichtigsten Rohstoffe für die Papier- und
Kartonproduktion. Es bildet die Basis für die Erzeugung von Zeitungsbzw. Zeitschriftenpapier, Schreib- und Kopierpapier, Verpackungspapier,
Karton und Wellpappe, Schachteln und Hygienepapier.
verkauften Altpapierqualitäten hängt
letztlich davon ab, an welche Kunden
das Altpapier als Rohstoff geliefert wird
und welche Produkte mit welchen Altpapieranteilen sie daraus jeweils erzeugen.“
Anhand der Verteilung der österreichischen Gesamtmengen sei es jedoch
sehr wohl möglich, Rückschlüsse auf
den generellen Einsatz von Altpapier zu
ziehen. „Eines wird daraus klar“, betont
Andreas Mang gleich vorweg: „Altpapier
ist kein Abfall, sondern ein wertvoller
Rohstoff. Die in Österreich eingesetzten
Mengen sind beachtlich, und damit wird
einerseits die Ressource Holz und Wald
geschont, andererseits werden erhebliche Mengen an Energie eingespart.“
Denn der Einsatz bereits aufgeschlossener Fasern für die Papier- und Kartonproduktion sei weniger energieintensiv
als die Nutzung von Holz.
42
Konkret lag der Altpapiereinsatz in Österreich im Jahr 2013 laut Austropapier bei
beachtlichen 48,2 Prozent der Gesamtpapiererzeugung. Mit anderen Worten:
Fast die Hälfte der in Österreich produzierten Papier- und Kartonmengen
basiert auf Recycling.
Grundsätzlich kann Altpapier für die
Produktion grafischer Papiere, in der
Hygieneindustrie und in der Verpackungsindustrie weiter verwendet werden. Während „braunes“ Altpapier
jedoch nur für die Herstellung von Verpackungen verwendet werden kann,
eignet sich „weißes“ Papier für alle drei
Sparten. Verpackungspapier und Karton
weisen dabei generell einen höheren Altpapieranteil auf als weiße Papiere und
bedürfen dafür auch keiner aufwändigen vorherigen Sortierung. Für die grafische Papierproduktion aus Altpapier ist
hingegen je nach konkretem Einsatz
eine genaue Sortierung erforderlich.
Derzeit gehen in Österreich 39 Prozent
des gesamten Altpapiervolumens in die
Erzeugung von Zeitungs- und Magazindruckpapieren sowie Büropapieren.
53 Prozent werden an die Verpackungsindustrie geliefert, die daraus vor allem
Braune und weiße Altpapierballen am Lagerplatz von Bunzl & Biach
HEINZEL GROUP
BUNZL & BIACH
EINSATZ VON ALTPAPIER IN ÖSTERREICH
NACH ­PRODUKTGRUPPEN
Wellpappe und Faltschachtelkarton herstellt. Nur etwa acht Prozent der Gesamt­
menge werden schließlich zu Toilettenpapier, Küchenrollen, Servietten oder
Papiertaschentüchern verarbeitet. Für
die Herstellung solcher Produkte wird
teilweise Altpapier von besonders hoher
Qualität benötigt. Allerdings geht es bei
dieser Art der Nutzung zum größten Teil
verloren, da nach Gebrauch der entstehenden Produkte naturgemäß keine
Wiederverwertung mehr möglich ist.
Überall sonst können die Altpapierfasern
den Recyclingprozess bis zu sechs Mal
durchlaufen.
Interessant ist es auch zu betrachten,
welche Anteile an Altpapier jeweils in
verschiedenen Produkten stecken. Die
Einsatzraten reichen hier von etwas über
20 Prozent bis zu 100 Prozent. Bei Altpapiersorten geringerer Qualität muss
bis zu ein Drittel der Fasern bei der Aufbereitung für den Produktionsprozess
ausgeschieden werden. Konkret beruhen zum Beispiel Zeitungsdruckpapiere
­österreichweit zu 94 Prozent auf rezyklierten Fasern, während Druck- und
Hygienepapier
8%
Grafischer
Bereich
(Zeitungen und
Druck- und
Schreibpapiere)
39%
Verpackungspapier
und Kartone
53%
Quelle: Austropapier; Werte 2013
Schreibpapiere nur zu 23,5 Prozent aus
Altpapier hergestellt werden. Bei Verpackungspapieren liegt der Anteil bei
54,6 Prozent, bei Faltschachtelkartonen
und Pappe bei 80,1 Prozent. Hygienepapier besteht sogar praktisch zur
­Gänze aus Altpapier.
Und wer kauft beispielsweise das Altpapier von Bunzl & Biach? Andreas Mang:
„Neben unseren beiden Eigentümerunternehmen Laakirchen Papier und SCA
Hygiene Products gehören derzeit die
Hamburger Containerboard Group,
Mayr-Melnhof Karton und die Nettingsdorfer Papierfabrik zu unseren Hauptabnehmern. Allein bei Laakirchen Papier
lag der Altpapiereinsatz im Jahr 2014
bei fast 340.000 Tonnen. Damit hat
BUNZL & BIACH GMBH
L­aakirchen mehr als 50 Prozent ihres
Faserbedarfs aus Altpapier gedeckt –
zum Vorteil sowohl der ökologischen als
auch der betriebswirtschaftlichen Performance.“
MANAGEMENT
Andreas Mang, CEO
Klaus Vlach, CFO
WEITERE INFORMATIONEN
www.bunzl-biach.at
2014
20131
Tonnen
667.610
657.819
davon Altpapier
Tonnen
572.382
571.345
davon Altkarton
Tonnen
89.201
81.749
davon Sonstiges
Tonnen
6.027
4.725
Handelsvolumen gesamt
Umsatzerlöse
TEUR
86.961
82.923
EBITDA
TEUR
4.308
2.815
EBITDA-Marge
%
5,0%
3,4%
EBIT
TEUR
3.088
1.550
EBIT-Marge
%
3,6%
1,9%
Eigenkapitalquote
%
51,6%
52,8%
Gearing Ratio
%
–44,9%
– 36,9%
Mitarbeiter (Durchschnitt)
Anzahl
138
140
1
davon neun Monate in der Heinzel Group konsolidiert
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
43
RESPEKT
VERANT
SPITZENLEI
44
HEINZEL GROUP
TWORTUNG
ISTUNGEN
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
45
MI TA R BEI T ER
APPLAUS!
Mitarbeiter-Ehrung beim jährlichen Event in der Wiener Albertina
Einmal im Jahr wird es richtig feierlich in der Heinzel Group.
­Immer dann, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihre
besonderen Leistungen mit den Awards of Excellence und
dem Energy Award ausgezeichnet werden.
A
uch Ende März 2015 fanden sie sich
wieder beim traditionellen Galaabend in
der Albertina zusammen: Management,
Aufsichtsrat und ein ausgewählter Kreis
von Gästen der Heinzel Group. Gemeinsam warfen sie noch einmal einen Blick
auf das vergangene Geschäftsjahr und
applaudierten kräftig den engagierten
Mitarbeitern, die für ihre Spitzenleistungen im Jahr 2014 mit insgesamt drei
Awards of Excellence und einem Energy
46
Award ausgezeichnet wurden. „Jeder
einzelne Mitarbeiter trägt mit seinem
Know-how und seinem Engagement
­wesentlich zur Entwicklung der Heinzel
Group bei. Dass Spitzenleistungen dabei
oft das Ergebnis von besonderem Teamwork sind, zeigen auch die diesjährigen
Auszeichnungen – denn drei von vier
Awards gingen an Mitarbeiter-Teams“,
so Alfred H. Heinzel, CEO der Heinzel
­Holding.
HEINZEL GROUP
MI TA R BEI T ER
DIE NOMINIERTEN 2014
Unternehmen
Nominierte/r
Projekt
Bunzl & Biach/
Europapier Adria
Anton Simek, Vjekoslav Hrabar
Synergieprojekt zur Altpapierentsorgung in zwölf Druckereien
im Großraum Zagreb
Europapier Impap
Piotr Szeremiota
Erhebliche Steigerung von Absatz und Rohgewinn trotz
gegensätzlicher Marktentwicklung
Europapier Bohemia
Jiři Vavrečka
Ausbau des Marktanteils trotz schwacher Marktentwicklung
und Steigerung der Lagerkapazität zu sehr geringen Kosten
EU-RO
Roland Scheiber
Trotz gegensätzlichen Papiermarkttrends regelmäßige jährliche
Steigerung von Absatzmengen und Rohgewinn durch
geänderte Unternehmensausrichtung
Wilfried Heinzel AG
Krunoslav Meic
Aufbau von Kundenbeziehungen in der Funktion als Bindeglied
zwischen heinzelsales, Europapier und Bunzl & Biach
Wilfried Heinzel AG
Yusong Zhang
Schaffung zusätzlicher Bezugs- und Absatzmöglichkeiten
in Asien
Wilfried Heinzel AG/
Laakirchen Papier
Jürgen Nemeth
Integration von heinzelsales und Laakirchen Papier sowie
herausragende Marketing & Sales-Performance bei SC-Papier
in Österreich
Laakirchen Papier
Johann Enzi, Roland Stadlhuber, Günter Kaltenböck
Steigerung der technischen Leistung und der Effizienz der
PM11 bei gleichzeitiger Senkung der technischen Ausfallzeit
Laakirchen Papier
Ernst Haminger, Uwe Wieser
Verbesserung der Auflösetrommel für rezykliertes Fasermaterial
durch eine selbst entwickelte Lösung
Estonian Cell
Sergei Hramtsov
Erfolgreiche Weiterentwicklung bestehender sowie Entwicklung
neuer Automatisierungslösungen während laufender
Produktion
Estonian Cell
Tarmo Veldi
Neue Lösung zur Wassernutzung während des Stillstands der
Wasseraufbereitungsanlage
Zellstoff Pöls
Hans-Jürgen Oppeneiger
Optimierte Server-Lösung für Estonian Cell zu niedrigen Kosten
und bei minimaler Ausfallzeit
Zellstoff Pöls
Marion Kreis
Erfolgreiche Umsetzung der betrieblichen Gesundheits­
kampagne
Zellstoff Pöls
Werner Hartmann, Siegfried Gruber, Hubert Klöckl,
Eva Brandl, Natacha Valera, Jürgen Rieger, Andreas
Spielberger, Christine Kalthaus
Inbetriebnahme und erfolgreiches erstes Jahr der PM2, das
sämtliche Erwartungen übertraf
Europapier Impap
Lucjan Blesiński
Erfolgreiche Einführung eines LED-Beleuchtungssystems im
Zentrallager
Estonian Cell
Kersti Luzkov, Arvo Davel, Tõnu Eberhard, Andrus Kivilaid,
Argo Kroon, Risto Liiv, Marek Sarap, Kairi Tammerand,
Hannes Urb, Raavo Vask, Aivar Vesk,
Inbetriebnahme einer Biogasanlage, die ein Drittel des
jährlichen Gasbedarfs erzeugt
Laakirchen Papier
Gerhard Asamer, Johann Stadlmayr, Thomas Breitender
Senkung der Energiekosten durch Optimierung des
Vakuumsystems bei der PM10
Zellstoff Pöls
Werner Duer, Gerhard Gruber, Franz Hasler, Manfred
Enzinger, Stefan Moitzi, Robert Zaiser, Klaus Eibinger,
Siegfried Baumann, Josef Hauer, Markus Maier
Erarbeitung eines Konzepts zur Senkung des Dampfverbrauchs
für die Warmwasserbereitung
Awards of Excellence
Energy Award
Diese Nominierungen wurden von der Jury als Preisträger ausgewählt.
Korrektur: Im Geschäftsbericht 2013 wurde Christian Perschler von der Zellstoff Pöls AG für den Energy Award nominiert, jedoch nicht aufgelistet.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
47
MI TA R BEI T ER
AWARDS OF EXCELLENCE
Roland Scheiber
V.l.n.r.: Siegfried Gruber, Jürgen Rieger, Christine Kalthaus, Natacha Valera, Werner Hartmann,
Eva-Maria Brandl, Andreas Spielberger, Hubert Klöckl
Roland Scheiber wurde für die strategische Neuausrichtung der EU-RO, der Europapier-Tochter im
Westen Österreichs, mit einem Award of Excellence
ausgezeichnet. Entgegen den Trends auf dem
Papiermarkt gelang es ihm durch Änderungen
in der Unternehmensausrichtung, die jährlichen
Absatzmengen kontinuierlich zu steigern.
Für die Inbetriebnahme und das erfolgreiche erste Jahr der neuen Papiermaschine
PM2 in der Zellstoff Pöls AG wurden Siegfried Gruber sowie Werner Hartmann und
seine Starkraft-Teamkollegen Hubert Klöckl, Eva Brandl, Natacha Valera, Jürgen
Rieger, Andreas Spielberger und Christine Kalthaus mit einem Award of Excellence
belohnt.
Einen der drei Awards of Excellence erhielten Anton Simek
und Vjekoslav Hrabar. Ihrem ausgeprägten Teamgeist verdanken Bunzl & Biach und die Europapier Adria ein Synergieprojekt zur Altpapierentsorgung von zwölf Druckereien im
Großraum Zagreb.
Anton Simek
Vjekoslav Hrabar
ENERGY AWARD
Der Energy Award 2014 ging nach
Estland an Kersti Luzkov und ihr Team:
Arvo Davel, Tõnu Eberhard, Andrus
Kivilaid, Argo Kroon, Risto Liiv, Marek
Sarap, Kairi Tammerand, Hannes Urb,
Raavo Vask und Aivar Vesk. Ihnen verdankt Estonian Cell die Inbetriebnahme
einer innovativen Biogasanlage, mit der
rund ein Drittel des jährlichen Erdgasverbrauchs durch selbst produziertes
Biogas ersetzt werden kann.
Vorn: Argo Kroon, Andrus Kivilaid, Tõnu Eberhart, Kersti Luzkov, Kairi Tammerand, Aivar Vesk, Hannes Urb
Hinten: Arvo Davel, Marek Sarap, Raavo Vask, Risto Liiv
48
HEINZEL GROUP
MI TA R BEI T ER
GASTBEITRAG VON CHRISTIAN RUMPLER
EMOTIONALE INTELLIGENZ –
DER SCHLÜSSEL ZU RESONANTER
FÜHRUNG
L
„ etztlich liegt es immer an den Menschen, ob ein Unternehmen Erfolg hat.“
In diese Worte fasste ein Teilnehmer den
Spirit des Leadership Development Program (LDP) der Heinzel Group. Seit dem
Start der ersten beiden Trainingsgruppen im März 2012 haben insgesamt
Persönlichkeitstruktur und individueller
Talente. Basierend auf diesen Elementen der Selbstreflexion werden soziale
Prozesse der Führung wie Organisation,
Performance-Steuerung sowie Umgang
mit Change-Prozessen und Konflikten
bearbeitet.
Christian Rumpler, Trainer des „Leadership
Development Program“ der Heinzel Group,
über die Entwicklung der Führungskräfte
der Zukunft
51 Führungskräfte aus allen Unternehmen der Heinzel Group das LDP absolviert. Im März 2014 starteten die
Gruppen 5 und 6 mit insgesamt 29 Teilnehmern. Somit sind bislang 80 Personen Teil dieses gruppenweiten Trainingsprogramms, dessen Schwerpunkte die
Verstärkung der individuellen Führungskompetenz sowie die Vernetzung und
der Erfahrungsaustausch innerhalb der
Unternehmensgruppe sind.
Basierend auf den Heinzel-GroupWerten „Responsibility“ – „Excellence“
– „Respect“ bildet das Konzept der
Emotionalen Intelligenz (EI) und der Resonanten Führung (nach Daniel Goleman,
Richard Boyatzis & Annie McKee) das
Herzstück des LDP. Das 360°-Feedback
zu den EI-Kompetenzen stellt die Ausgangslage für alle Teilnehmer dar und
zeigt Stärken und Entwicklungspotenziale auf. Das so genannte „SIZE-Profil“
ergänzt die individuelle Bestandsaufnahme um die Aspekte der
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
EINE „GEMEINSAME SPRACHE“
SPRECHEN
Die Möglichkeit, in diesem Rahmen Führungskräfte aus anderen Unternehmen
der Heinzel Group kennenzulernen und
damit den gruppeninternen Austausch
zu vertiefen, wird sehr positiv gesehen.
„Da bereits viele Manager am Leadership Development Program teilgenommen haben, sprechen wir jetzt gewissermaßen dieselbe Spache“, sagt eine
Teilnehmerin. „Das erleichtert viele Diskussionen, etwa über Change-Prozesse.“
Flankiert werden die Module durch
Kamingespräche mit CEO Alfred H.
Heinzel sowie abschließend mit namhaften Führungskräften erfolgreicher österreichischer Unternehmen.
ERFOLG WIRD MESSBAR
Im Jahr 2014 wurde erstmals ein Follow-up für die Teilnehmer der Gruppen 1
und 2 durchgeführt, in dessen Fokus ein
Christian Rumpler
weiteres 360°-Feedback sowie die Bearbeitung aktueller Führungsherausforderungen standen. Die Ergebnisse dieses
Feedbackprozesses zeigen einen deutlichen Anstieg der ausgewiesenen Stärken
(und zwar um 40 Prozent im Vergleich
mit 2012). Dieses Ergebnis deckt sich
mit der Resonanz auf das Programm
und zeigt die positive Entwicklung im
gemeinsamen Führungsverständnis.
2015 wird das Programm mit dem Abschluss für die Gruppen 5 und 6 sowie
dem Follow-up für die Gruppen 3 und 4
fortgesetzt. Weitere Maßnahmen werden auf Basis der aktuellen Herausforderungen diskutiert.
Christian Rumpler ist Consultant
bei ARGO Personalentwicklung GmbH
und HRD-Manager (Human Resource
Development Manager).
49
CSR
PLATZ FÜR
GROSSE KUNST
Ausstellungsansicht: Projektraum Albrechtsfeld 2014
Bereits 27 junge Künstler nutzten den
Projekt­raum Albrechtsfeld zur Umsetzung
von großformatigen Arbeiten.
Auf der 2005 von der Familie Heinzel
erworbenen Domaine Albrechtsfeld wird
nicht nur biologische Landwirtschaft
­betrieben und eine Mutterkuhherde an
Aberdeen-Angus-Rindern gehalten. Seit
2011 zieht es jeden Sommer junge
Daniela Auer: „Quantenverschränkung 3“, 2014
50
Künstler auf das burgenländische Anwesen, um hier im Rahmen eines Artist-­
in-Residence-Programms zu arbeiten.
Denn neben den Betriebsgebäuden umfasst die Domaine auch ein Wohnge­
bäude sowie einen aus dem 19. Jahr-
hundert stammenden Getreide­speicher,
der in den vergangenen Jahren sensibel
renoviert und für Veranstaltungen und
Ausstellungen adaptiert wurde. „Wir
wollten auch diesen schönen, rund 700
Quadratmeter großen Raum auf
­besondere Art wiederbeleben und ­haben
uns schließlich entschieden, ihn zum
‚Projektraum Albrechtsfeld’ umzufunktionieren, um damit jungen Künstlern die
Möglichkeit zu bieten, hier großformatige
Arbeiten und Installationen umzusetzen,
für die sie in ihren eigenen Ateliers nicht
genug Platz hätten“, so Alfred H. H
­ einzel.
Neben einem voll ausgestatteten Wohnbereich und dem Arbeits- und Ausstellungsraum stehen den Artists in Residence für jeweils drei bis maximal sechs
Wochen auch eine komplett eingerich­
tete Schmiedewerkstatt sowie groß­
HEINZEL GROUP
CSR
Luis Casanova Sorolla beim Auftragen der Farbpigmente
hoffen auch, dass wir unseren Künstlerinnen und Künstlern diesen Raum
noch länger anbieten können“, so die
Galeristin. Neben dem intensiven Austausch unter den teilnehmenden Künstlern nennt sie vor allem die Größe des
Arbeitsraums und die dadurch gebotenen Möglichkeiten als das Besondere an
dieser Kooperation.
ARTIST IN RESIDENCE 2014:
LUIS CASANOVA SOROLLA
Einer der Artists in Residence 2014 war
der in Peru geborene und heute in Wien
und London lebende Performance-­
Künstler Luis Casanova Sorolla. Im
Rahmen seines vierwöchigen Aufent­
halts in Albrechtsfeld erarbeitete er eine
eindrucksvolle Tanzperformance mit
den Solotänzern des Wiener Staatsballetts Kirill Kourlaev und Olga Esina: Diese
tanzten auf einer von Sorolla mit Farbpigmenten präparierten Papierfläche.
Die aus den Spuren der nackten Füße
entstandene Zeichnung hält die Bewegungsabläufe und Schrittmotive KourSeit Beginn nutzten insgesamt 27
Künstler
das
Artist-in-Residence-­ laevs und Esinas fest und verweist
­ eben den choreografischen Kompon
Programm in Albrechtsfeld. Sie alle
nenten auch auf die Gefühlswelten der
stammen aus dem Pool der von Gabriele
beiden. Die Kunsttheoretikerin und KuraSchober gegründeten Galerie bäckertorin Gabrielle Cram dazu: „Der Künstler
strasse4, die sich als Plattform für junge
thematisiert damit auch die Temporalität
Kunst versteht, für die sie Ausstelvon Performance und Tanz und damit
lungs- und Arbeitsmöglichkeiten schafihre Vergänglichkeit. Casanova Sorolla
fen möchte. „Wir freuen uns sehr, dass
schafft durch die Auswahl eines zeit­
sich Herr Heinzel vor einigen Jahren für
lich begrenzten Querschnitts – über die
unseren Vorschlag entschieden hat, und
zügige Freiflächen zur Verfügung. Der
Schwerpunkt liegt auf Arbeiten mit den
Materialien Holz, Papier und Stein sowie
auf multimedialen Auseinandersetzungen mit dem Ort und der umliegenden
Landschaft. Da mit diesem Projekt auch
der Austausch der Künstler untereinander gefördert werden soll, arbeiten jeweils bis zu drei von ihnen gleichzeitig
vor Ort. Nach den Sommermonaten
werden die Arbeiten sowohl im Projektraum Albrechtsfeld als auch im Jänner
des folgenden Jahres in Wien ausgestellt.
„Wiener Walzer“ von Luis Casanova Sorolla
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
L­ änge des Tanzes – einen kondensierten
Raum, in dem sich auf kleinster Fläche
– den Papierbögen – all diese Welten
gleichermaßen simultan abbilden.“
Für Sorolla war der Aufenthalt in Albrechtsfeld das Highlight des Jahres: „Ich
konnte in dem großen Arbeitsraum meine großformatigen Papierbögen problemlos ausrollen. Für mich und die Tänzer war es ein Ort des Entspannens und
des Genießens.“
WEITERE INFORMATIONEN
www.projektraumalbrechtsfeld.at
www.baeckerstrasse4.at
www.casanovasorolla.net
ARTISTS IN RESIDENCE
ALBRECHTSFELD
2011
Alice Durst
Thomas Gänszler
Judith Saupper
2012
Markus Hofer
Alex Kiessling
Christina Starzer
2013
Alan Cicmak
Gernot Fischer-Kondratovitch
Mei-Fang Hsieh
Marianne Lang
Sissa Micheli
Peter Nachtigall
Nina Rike Springer
2014
Daniela Auer
Stephanie Balih
Luis Casanova Sorolla
Gernot Fischer-Kondratovitch
Bettina Glatz
Eiko Gröschl
Georg Haberler
Terese Kasalicky
Kristin Kelich
Anthia Loizou
Kasper Möller Christiansen
Florian Nitsch
Victoria Vinogradova
Micha Wille
51
KONZERN
LAGEBE
52
HEINZEL GROUP
N­
BERICHT
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
53
LAGEBERICHT
ALLGEMEINE WIRTSCHAFTSLAGE
Die Weltwirtschaft hat sich im Jahr 2014 einmal mehr äußerst inhomogen entwickelt, bei einem weltweiten Wachstum von 3,3 Prozent fielen die Tendenzen regional sehr unterschiedlich aus. Die USA
haben ihren Fokus auf den Binnenmarkt gelegt und damit voll gepunktet – die Wirtschaft zog an, und
schließlich folgte auch der Dollar-Kurs den Fundamentaldaten. Mit einem Kurs von 1,37 zum Euro ins
Jahr gestartet, legte der US-Dollar ab Jahresmitte an Stärke zu, schloss Ende Dezember beim VierJahres-Hoch von 1,21 und stieg danach weiter. Für die Eurozone brachte das Jahr 2014 sowohl Hochs
als auch Tiefs. So tendierten sich die Frühindikatoren für einen Wachstumsschub zu Jahresbeginn
­zunächst nach oben. Aufgrund der anhaltenden Schwäche des südlichen Euroraums sowie der Wirtschaftssanktionen gegenüber Russland im Zuge der Ukraine-Krise mussten die Zugewinne jedoch
wieder abgeben werden. Der russische Rubel begann im vierten Quartal 2014 eine Talfahrt und verlor
bis Jahresende im Verhältnis zum Euro 47 Prozent seines Wertes.
Im Jahr 2014 trafen sich alle führenden Leitzinsgrafiken nahe der Null-Linie. Während sich die ­Leitzinsen
in den USA und in Japan bereits seit 2009 auf diesem niedrigen Niveau befunden hatten, startete die
EZB erst 2011 eine Senkung des europäischen Geldmarkt-Zinssatzes, der 2014 nach zwei Senkungsrunden schließlich ein Rekordtief von 0,05 Prozent erreichte.
BRANCHENENTWICKLUNG
Entsprechend der Schwerfälligkeit anlagenintensiver Commodity-Produkte entwickeln sich Angebot und
Nachfrage im Zellstoffmarkt in moderaten Schritten. Insgesamt stieg der Bedarf an Zellstoff im abgelaufenen Geschäftsjahr um 1,2 Prozent. Dabei setzte sich, getrieben durch das hohe Preisniveau von
Langfaser-Zellstoff, der globale Trend zur Substitution durch Kurzfaser-Zellstoff 2014 insbesondere in
Nordamerika und China weiter fort. Diese Verschiebung schlägt sich auch in der Kapazitätsentwicklung
nieder: Während das Angebot an Kurzfaser-Zellstoff 2014 um 1,2 Mio. Tonnen anstieg, blieb die produzierte Menge an Langfaser-Zellstoff unverändert.
ZELLSTOFF-PREISENTWICKLUNG PRO QUARTAL
CIF-PREIS BEKP (USD/T)
CIF-PREIS NBSK (USD/T)
WECHSELKURS (EUR/USD)
EUR/USD
1,600
1.000
900
800
700
600
500
400
300
200
100
0
1,500
1,400
1,300
1,200
1,100
1,000
0,900
2010
2011
2012
2013
2014
Die Preise für Zellstoff gerieten im Berichtsjahr zeitweise unter Druck, da dem weltweiten Ausbau der
Produktionskapazitäten eine Verlangsamung des Nachfragezuwachses in China gegenüberstand. ­Dabei
verzeichneten die – für die Zellstoff Pöls AG maßgeblichen – Preise für Langfaser-Zellstoff (NBSK) einen
leichten Zuwachs von 905 USD/t zu Jahresbeginn auf 930 USD/t per Ultimo 2014. Im für AS Estonian
Cell relevanten Kurzfaser-Bereich (BEKP) litt das Preisniveau hingegen unter der Inbetriebnahme großer
neuer Werke in Südamerika. Der CIF-Preis von BEKP fiel von anfänglich 760 USD/t auf 720 USD/t zur
Jahresmitte, um bis Jahresende wieder auf 740 USD/t aufzuholen. Wichtigster preistreibender Faktor im
Euroraum ist seit dem vierten Quartal 2014 die Bewegung des US-Dollarkurses.
54
HEINZEL GROUP
LAGEBERICHT
Der Papiermarkt entwickelte sich 2014 ebenfalls uneinheitlich. Während die Nachfrage bei Druckpapieren in den gesättigten Märkten zurückging, verzeichneten die Schwellenländer 2014 ein moderates
Wachstum. Speziell in dem für die Heinzel Group bedeutenden Segment SC-Papiere wurden aufgrund
von Anlagenstilllegungen in Europa 5,4 Prozent der bisherigen Kapazitäten aus dem Markt genommen.
Ungeachtet dessen liegt die Nachfrage dank Effizienzsteigerungen bei den bestehenden Papiermaschinen unverändert bei rund 85 Prozent der produzierten Mengen. Da der Wettbewerb somit ungebrochen
intensiv ist, gestaltete sich die Vermarktung der erzeugten Papiere entsprechend herausfordernd. Dies
führte auch zu einem Rückgang der Preise während des gesamten Jahres.
Der Markt für Verpackungspapiere blieb 2014 hingegen stabil und ausgeglichen. In einigen Segmenten,
wie z. B. Verpackungen für Hygieneprodukte oder Nahrungsmittel, lagen die Zuwachsraten in Europa
bei zwei bis drei Prozent, in den außereuropäischen Märkten sogar noch höher. Aufgrund der anhaltend
schwachen Nachfrage bei grafischen Papieren bieten immer mehr Papierfabriken kraftpapierähnliche
Produkte an, was z. B. im Segment der geglätteten Papiere für Tragtaschen zu einem verstärkten Preiskampf führt. Die Zellstoff Pöls AG hat sich mit ihrem Starkraft-Kraftpapier erfolgreich im hochwertigen
Segment angesiedelt und ist daher bisher von diesem Preiskampf nicht betroffen. Um diese Position
auch für die Zukunft beizubehalten, verstärkt sie ihre Aktivitäten in der Produkt-Neu- und -Weiterentwicklung in den hochwertigen Segmenten.
GESCHÄFTSVERLAUF 2014
Im Berichtsjahr stellte die Heinzel Group erneut ihre Dynamik unter Beweis: Der Nettoerlös legte um
5,8% auf EUR 1.406,5 Mio. zu. Dazu beigetragen haben – neben der nunmehr ganzjährigen Einbeziehung der Laakirchen Papier AG und der Bunzl & Biach GmbH in den Konzernabschluss – der erfolgreiche Anlauf der Papiermaschine PM2 in Pöls sowie der Start der Vertriebskooperation mit der
SCA-Gruppe bei heinzelsales. Dämpfend wirkte hingegen die verminderte Produktion der Zellstoff Pöls
AG aufgrund eines Kesselschadens.
Von den insgesamt abgesetzten 3.244.161 Tonnen Zellstoff und Papier wurden 30,6 Prozent in den
drei gruppeneigenen Werken produziert. Damit entfiel der Großteil der vermarkteten Mengen auf den
Handelsbereich.
Das operative Ergebnis (EBIT) lag mit EUR 67,4 Mio. leicht unter dem Vorjahreswert von EUR 69,2 Mio.
Das Ergebnis des Vorjahres war allerdings durch einen aus der Akquisition der Laakirchen Papier AG
resultierenden außerordentlichen positiven Effekt von EUR 37,2 Mio. beeinflusst gewesen, dem 2014
nur mehr EUR 10,6 Mio. gegenüberstanden. Auf bereinigter Basis konnte daher sehr wohl eine
­deutliche Steigerung erzielt werden, welche die positive Entwicklung im angestammten Geschäft der
Heinzel Gruppe belegt.
In der Berichtsperiode wurden zwei Gesellschaften aus dem Konsolidierungskreis der Heinzel Holding
GmbH ausgegliedert, die nicht zum Kerngeschäft der Papiergruppe zählen. Dabei handelte es sich um
Wasserkraftwerke in Pöls und Laakirchen. Ebenso wurde die nicht mehr operative Gesellschaft Heinzel
do Brasil Ltda. ausgegliedert.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
55
LAGEBERICHT
KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
In EUR Mio.
2014
2013
+/–
1.406,5
1.329,1
+77,4
117,9
108,3
+9,6
Operatives Ergebnis (EBIT)
67,4
69,2
–1,8
Finanzergebnis
–5,4
–8,0
–2,6
Steuern
–9,5
–4,2
+5,3
Jahresüberschuss
52,5
57,0
–4,5
Umsatzerlöse
EBITDA
Im Jahr 2014 leistete die Heinzel Group die Restzahlungen für große Investitionen: die PM2 in Pöls, die
Biogasanlage in Estland sowie den Umbau der PM10 in Laakirchen. Da diese Auszahlungen zur ­Gänze
durch die operativen Kapitalflüsse in Höhe von EUR 98,0 Mio. abgedeckt werden konnten, musste der
für die PM2 vereinbarte Kredit nicht voll ausgeschöpft werden. Darüber hinaus konnte die Nettoverschuldung um EUR 48,7 Mio. auf EUR 100,6 Mio. abgebaut werden.
Per Ende des Jahres belief sich die Kennzahl Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA auf gute
0,9. Die Eigenkapitalquote der Heinzel Group stieg auf 44,4 Prozent (Vorjahr: 41,6 Prozent).
KONZERN-KENNZAHLEN
Umsatzrentabilität
%
2014
2013
4,8%
5,2%
Eigenkapitalrentabilität
%
10,8%
13,9%
Eigenkapitalquote
%
44,4%
41,6%
Verschuldungsgrad
%
21,3%
33,9%
EUR Mio.
222,2
225,4
Working Capital
MITARBEITER
Die Heinzel Group beschäftigte per Jahresende 2.102 Mitarbeiter. Auch 2014 wurde der Erfahrungstausch zwischen den Konzerngesellschaften auf allen Ebenen weiter intensiviert, u. a. durch externe
Schulungen, die auf eine Steigerung der fachlichen, Führungs- sowie sozialen Kompetenzen abzielen.
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Ihrer Forschungs- und Entwicklungsarbeit geht die Heinzel Group prinzipiell an den einzelnen Industriestandorten nach. Dabei beschäftigen sich die Unternehmen – in Zusammenarbeit mit externen
Forschungsinstituten sowie Universitäten – vorwiegend mit den Themen Qualitätsverbesserung, Sortimentserweiterung sowie Prozess- und Energieeffizienz.
56
HEINZEL GROUP
LAGEBERICHT
GESCHÄFTSBEREICH
INDUSTRIE
Der Geschäftsbereich Industrie umfasst die Zellstoff Pöls AG, die AS Estonian Cell sowie die 2013 hinzugekommene und 2014 erstmals ganzjährig konsolidierte Laakirchen Papier AG. In diesem Geschäftsbereich setzt die Heinzel Group auf Produktdiversifikation: In den Zellstoffwerken wird sowohl Kurz- als
auch Langfaserzellstoff hergestellt, und das Papiersegment umfasst neben grafischen Papieren auch
Verpackungspapiere. Für letztere bedeutete 2014 als erstes volles Starkraft-Produktionsjahr einen
­erfolgreichen Meilenstein.
Mit einem Segment-Umsatz von EUR 520,3 Mio. wurde das Vorjahr um EUR 44,6 Mio. übertroffen.
Dieser Zuwachs stammt aus der erstmals ganzjährigen Einbeziehung von Laakirchen Papier sowie aus
der guten Produktionsentwicklung von Estonian Cell. Dämpfend wirkte die Minderproduktion im Pölser
Werk aufgrund des Ausfalls von Laugenkessel 2.
Das Segmentergebnis vor Abschreibungen lag bei EUR 84,6 Mio. (2013: EUR 53,9 Mio.) und resultiert
aus der guten Performance der Werke.
LAAKIRCHEN PAPIER AG
Mit 552.600 Tonnen SC-Papier konnte 2014 die Produktionsleistung des Vorjahres beibehalten werden. Den deutlich gestiegenen Wettbewerbsdruck bekam die Fabrik dabei sowohl bei den Preisen als
auch bei der Nachfrage zu spüren, die beide – insbesondere im vierten Quartal – rückläufig waren.
Aufgrund des Preisrückgangs und erhöhter Kosten im Instandhaltungsbereich reduzierte sich der Ergebnisbeitrag verglichen zum Vorjahr, und Laakirchen Papier erwirtschaftete bei einem Umsatz von
EUR 271,6 Mio. ein EBITDA von EUR 22,5 Mio. (2013: EUR 33,7 Mio., davon in der Heinzel Group
konsolidiert: EUR 24,9 Mio.).
Im Zuge der Akquisition der Laakirchen Papier AG wurde mit dem Verkäufer eine ergebnisabhängige
Kaufpreiszahlung vereinbart, die 2015 schlagend wird. In der Konzernbilanz ist dafür eine Verbindlichkeit von EUR 19,9 Mio. ausgewiesen.
ZELLSTOFF PÖLS AG
Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der Papiermaschine 2 per Ende 2013 lief die Produktion von
Zellstoff und Papier im ersten Quartal 2014 sehr stabil. Die Zellstoffproduktion konnte schon kurz nach
dem Ausfall des Ende März explodierten Laugenkessels auf reduziertem Niveau wieder aufgenommen
werden, die Papierproduktion war kaum von diesem Vorfall betroffen. Insgesamt wurden im Berichtszeitraum 233.100 Tonnen Zellstoff (2013: 382.364 Tonnen) und 58.429 Tonnen Papier produziert
(2013: 15.163 Tonnen). Da der Kesselschaden sowie die wirtschaftlichen Effekte daraus durch Versicherungen abgedeckt sind, hatten diese keinen negativen Einfluss auf die Ergebnisse der Gesellschaft.
Die im Berichtsjahr eingetretene leichte Erholung des Holzmarktes entlastete die Herstellungskosten
und trug gemeinsam mit der guten Preisentwicklung zum hervorragenden Ergebnis bei, das Zellstoff
Pöls 2014 erzielte. Mit einem Umsatz von EUR 189,7 Mio. (2013: EUR 209,8 Mio.) konnte ein EBITDA
von EUR 51,4 Mio. (2013: EUR 21,8 Mio.) erwirtschaftet werden. Dabei heben die Versicherungsleistungen das Ergebnis aus sonstigen Erträgen, da sie vollständig in den Erträgen dargestellt sind, auch
wenn sie für Investitionen verwendet werden.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
57
LAGEBERICHT
Der operativ erwirtschaftete Kapitalfluss wurde zum größten Teil auch im Berichtsjahr für Investitionen
aufgewendet, in erster Linie für die Restzahlungen der PM2.
AS ESTONIAN CELL
Das estnische Werk zeichnete sich im Jahr 2014 durch stabile Produktionsleistung aus. Die erzeugten
166.248 Tonnen Zellstoff entsprechen einem Plus von 10,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Obwohl
die Preise unter dem Niveau des Vorjahres lagen, konnte 2014 aufgrund der Mengenerhöhung ein
Umsatzanstieg auf EUR 61,1 Mio. verzeichnet werden (2013: EUR 57,6 Mio.).
Die neue, im Berichtsjahr in Betrieb gegangene Biogasanlage trug bereits im ersten Test- und Betriebsjahr maßgeblich zur Kostenentlastung des Werks bei, indem die Ausgaben für Erdgas zur Trocknung
des Zellstoffs reduziert werden konnten. Alle anderen Komponenten der Herstellungskosten blieben
2014 stabil. Auf dieser Basis wurde ein solides EBITDA von EUR 10,8 Mio. (2013: EUR 7,6 Mio.) erreicht.
Neben den Zahlungen für aktuelle Investitionsprojekte wurde die erwirtschaftete Liquidität zur Reduktion der Schulden verwendet.
GESCHÄFTSBEREICH
HANDEL
Alle Gesellschaften des Geschäftsbereichs Handel erbrachten 2014 gute Leistungen. Sowohl das Großhandelsunternehmen Europapier International AG, das weltweite Handelshaus Wilfried Heinzel AG als
auch das Altpapierhandelsunternehmen Bunzl & Biach GmbH vermeldeten Mengenzuwächse. Insgesamt wurden im Segment Handel 3.189.043 Tonnen – hauptsächlich Zellstoff und Papier – abgesetzt
und damit ein Umsatz von EUR 996,1 Mio. erzielt (2013: EUR 961,6 Mio.). Das Ergebnis vor Abschreibungen beträgt EUR 24,3 Mio. (2013: EUR 19,3 Mio.).
WILFRIED HEINZEL AG
Eine Erhöhung der Verkaufsmengen um 18 Prozent lässt die Wilfried Heinzel AG auf ein erfolgreiches
Jahr zurückblicken: Insgesamt 1.997.219 Tonnen (2013: 1.698.036 Tonnen) wurden in 86 Märkte
weltweit geliefert. Zum Umsatzwachstum um EUR 30,2 Mio. auf EUR 453,7 Mio. trug neben der
­ge­steigerten gruppeneigenen Produktionsmenge aus Laakirchen auch die erweiterte Vertriebskoope­
ration mit dem SCA-Konzern bei. Den erhöhten Margendruck bemerkte das Handelshaus an einem
leichten Rückgang der Bruttomarge, der allerdings durch Kostensenkungen fast vollständig ausgeglichen werden konnte. Der Teilkonzern erwirtschaftete damit per Saldo ein EBITDA von EUR 9,8 Mio.
(2013: EUR 10,0 Mio.).
Zur Stärkung der Exporttätigkeiten wurde 2014 in den USA die Handelsgesellschaft Heinzelsales USA
Trading Inc. gegründet. In Polen wurde die lokale Vertriebsgesellschaft Heinzel Sales Poland Sp.z.o.o. an
die Schwesterfirma Europapier veräußert, um damit im Markt Synergien zu heben.
58
HEINZEL GROUP
LAGEBERICHT
EUROPAPIER INTERNATIONAL AG
Der Papiergroßhändler der Heinzel Group konnte sich im Jahr 2014 weiter stabilisieren. Mit einem
Mengenwachstum von drei Prozent auf 570.096 Tonnen baute die Europapier International AG ihre
Marktposition weiter aus. Der Umsatz verbesserte sich auf EUR 484,1 Mio. (2013: EUR 474,9 Mio.).
Alle zwölf Ländergesellschaften der Europapier Gruppe lieferten positive Ergebnisse und erzielten in
Summe ein EBITDA von EUR 10,2 Mio. (2013: EUR 6,7 Mio.).
Entgegen der allgemeinen Entwicklung konnte Europapier ihr Geschäft auch in den 2014 schwierigen
Märkten Russland und Ukraine ausbauen. Ihre solide Liquiditätslage brachte ihr dabei einen Wettbewerbsvorsprung; auf dieser Basis wird die Wachstumsstrategie in diesen Ländern auch weiterhin verfolgt.
Um das strategische Augenmerk auf Polen als einen der wichtigsten Märkte zu verstärken, wurde 2014
die Europapier Poland GmbH gegründet, in der die Europapier Impap Sp.z.o.o. sowie die von der Wilfried Heinzel AG akquirierte Heinzel Sales Poland Sp.z.o.o. zusammengefasst wurden. Diese und weitere Maßnahmen sollen dazu beitragen, die führende Position der Europapier Gruppe in Zentral- und
Osteuropa weiter auszubauen.
BUNZL & BIACH GMBH
Auch Bunzl & Biach konnte das Geschäftsjahr 2014 erfolgreich abschließen, da die strategische Einkaufspolitik und die verfügbaren Lagerkapazitäten dem Unternehmen den notwendigen Spielraum
gaben, die kurzfristig aufgetretenen Marktschwankungen auszugleichen. Der Fokus lag neben dem
operativen Geschäft auf der Prozessoptimierung unter geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Konsolidierung der Gesellschaft innerhalb der Heinzel Gruppe.
Gemeinsam mit dem tschechischen Tochterunternehmen Austrian Recycling s.r.o. konnte Bunzl &
Biach ihren konsolidierten Umsatz um 4,9 Prozent auf EUR 87,0 Mio. steigern und gleichzeitig eine
Rekordverkaufsmenge von 667.610 Tonnen – und damit ein Plus von fast 10.000 Tonnen – erreichen.
RISIKOMANAGEMENT
Zur Erfassung und Bewertung von Risiken führen alle Gesellschaften der Heinzel Group eine Risikomatrix, die einmal jährlich aktualisiert und dem Prüfungsausschuss vorgelegt wird. Für eine Risikostreuung
auf Gruppenebene sorgen bereits die unterschiedlichen Betätigungsfelder der Unternehmen und die
damit verbundene Uneinheitlichkeit der Risikoschwerpunkte. Zudem verringert die verstärkte vertikale
Integration die Abhängigkeit von externen Einflussgrößen.
Im Geschäftsjahr 2014 wurde das interne Kontrollsystem der Heinzel Group weiter ausgebaut. Dabei
wurde das 2013 eingeführte Compliance-System für Wettbewerbsrecht um Richtlinien für die Einhaltung der Antikorruptionsrichtlinien ergänzt und gruppenweit implementiert. Des Weiteren wurden im
Rahmen der jährlich geplanten Revisionstätigkeiten verschiedene Unternehmensbereiche analysiert
und Empfehlungen für das jeweilige Unternehmensmanagement erarbeitet. Der Schwerpunkt lag hier
2014 bei Einkaufsprozessen, Spesenabrechnungen sowie Lieferanten- und Kundenboni.
Ein für die gesamte Gruppe geltendes langfristiges Risiko besteht im Rückgang der Papier- und Zellstoffnachfrage. Hier arbeiten die operativen Einheiten gemeinsam mit der Heinzel Holding an der
­Adjustierung der strategischen Ausrichtung, um nachhaltig erfolgreich zu bleiben.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
59
LAGEBERICHT
Ein wesentliches unbeeinflussbares Risiko stellen die Preisschwankungen für die abgesetzten P
­ rodukte
dar, die zudem der Volatilität der Wechselkurse unterliegen. Eine solide Liquiditätslage kann derartige
Risiken in ausreichendem Maße abfangen.
Auf Beschaffungsseite sind die Produktionseinheiten der Heinzel Group abhängig von der Versorgung
mit Rohstoffen – vorwiegend Holz, Energie und Chemikalien. Die damit verbundenen Risiken sind
überwiegend preislicher Natur. Um sie zu minimieren, setzen die Gruppenunternehmen auf ihre große
Marktkenntnis sowie auf die Kombination aus lang- und kurzfristigen Lieferantenbindungen. Zur Kostenoptimierung tritt die Heinzel Group bei gewissen Einkaufsvorgängen zudem als Gesamtgruppe im
Markt auf. Im Handelsbereich ist das Lieferantenrisiko mit dem Ausfallrisiko gleichzusetzen. Zur Risikominimierung wird hier ständig an der Lieferantenstreuung sowie an Bonitätsanalysen gearbeitet.
An den Industriestandorten der Gruppe besteht ein Risiko durch den Ausfall von Produktionsanlagen.
Dem wird durch ein vielseitiges, die gesamte Heinzel Group umfassendes Versicherungsprogramm
Rechnung getragen. Zudem werden die Anlagen regelmäßigen Wartungsarbeiten unterzogen und
­befinden sich durchwegs/zu einem hohen Anteil auf dem jeweils letzten technischen Stand.
Die finanziellen Risiken umfassen Währungs- und Finanzierungsrisiken. Um letztere zu minimieren,
arbeitet die Heinzel Group sowohl auf Veranlagungs- als auch auf Kreditseite mit Banken guter Bonität
zusammen und vermindert durch eine aktive Streuung zudem das Gegenparteirisiko. Auf operativer
Seite werden die Kapitalflüsse durch Währungs- und Zinssicherungsinstrumente sichergestellt, genauere Angaben dazu befinden sich im Anhang.
Aus heutiger Sicht sieht die Heinzel Group kein unmittelbares Risiko, das den Fortbestand der Gruppe
gefährden könnte.
WESENTLICHE EREIGNISSE NACH DEM
BILANZSTICHTAG
Nach dem Bilanzstichtag sind keine wesentlichen Ereignisse eingetreten.
60
HEINZEL GROUP
LAGEBERICHT
AUSBLICK
Das Jahr 2015 hat mit hoher Volatilität auf verschiedenen Finanzmärkten begonnen, sowohl Wechselkurse als auch Rohstoffpreise verzeichneten deutliche Ausschläge. Entsprechend groß bleibt die wirtschaftliche Unsicherheit in Europa, zudem herrscht die Gefahr einer Deflation. Aus diesem Grund ist
die weitere wirtschaftliche Entwicklung derzeit nur schwer einschätzbar. Ein gestärkter US-Dollar sowie
günstige Rohölpreise bringen derzeit jedoch eine zumindest kurzfristige Erholung für die europäische
Industrie.
Für den Zellstoff- und Papiermarkt gehen wir von einer Fortsetzung der aktuellen Situation aus. Die
Nachfrage nach Zellstoff wächst – abhängig vom Produkt – derzeit zwischen null und drei Prozent pro
Jahr. Im Bereich Langfaser-Zellstoff sichert die Heinzel Group ihre Stellung durch verstärkte vertikale
Integration in Form einer deutlichen Produktionssteigerung für das in Pöls erzeugte Kraftpapier ab. Für
den in Kunda produzierten Kurzfaser-Zellstoff ergeben sich in zweifacher Hinsicht neue Chancen:
einer­seits durch die anhaltende Substitution von Langfaser-Zellstoff und andererseits durch eine Zunahme in den Anwendungsbereichen Tissue und Karton. Allerdings werden im Kurzfaser-Bereich weiterhin enorme Kapazitätsausweitungen erwartet, allein 2015 sollen zusätzliche 1,6 Mio. Tonnen auf den
Markt kommen. Der stagnierenden Nachfrage bei SC-Papieren wirkt Laakirchen Papier mit der gezielten Erweiterung ihres auf die Kundenwünsche abgestimmten Produktsortiments entgegen.
Im Handelsbereich sieht die Wilfried Heinzel AG Möglichkeiten zur Steigerung der Absatzmenge durch
neue Vertriebskooperationen, wobei allerdings von einer weiteren Reduktion der erzielbaren Margen
ausgegangen werden muss. Dasselbe gilt für das Großhandelsunternehmen Europapier, das nach
erfolg­reichen Umstrukturierungen nun gut positioniert ist, um seine Wachstumschancen zu nutzen.
Insgesamt geht die Heinzel Group davon aus, 2015 die Umsatzmarke von EUR 1,5 Mrd. zu erreichen.
Zudem sieht sie aufgrund ihrer hervorragenden Liquiditätslage Raum für weitere Investitionen.
Vorchdorf, am 25. Februar 2015
Die Geschäftsführung
Alfred Hannes Heinzel e. h.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
Riia Sillave e. h.
61
KONZERN
ABS
62
HEINZEL GROUP
N­
SCHLUSS
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
63
KONZERNABSCHLUSS
KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2014 (IFRS)
HEINZEL HOLDING GMBH
In TEUR
AKTIVA
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
Anteile an verbundenen Unternehmen
Anteile an assoziierten Unternehmen
Anteile an anderen Unternehmen
Andere finanzielle Vermögenswerte
Latente Steuern
Langfristige Vermögenswerte
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
und sonstige Forderungen
Andere finanzielle Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Kurzfristige Vermögenswerte
SUMME AKTIVA
Anhang
31.12.2014
31.12.2013
1
2
3
3
3
4
23
20.729
427.188
0
1.271
41
8.230
6.265
463.725
15.862
443.491
0
571
741
7.732
5.787
474.184
5
129.664
132.886
6
7
7
294.906
61.930
113.073
599.573
1.063.298
292.675
48.446
111.776
585.783
1.059.967
3.635
8.600
41.429
396.829
450.493
21.866
472.359
3.635
600
48.223
367.152
419.610
21.227
440.837
PASSIVA
Eigenkapital der Anteilseigner des Mutterunternehmens
Stammkapital
Kapitalrücklagen
Andere Rücklagen
Gewinnrücklagen
Eigenkapital nicht beherrschende Anteile
Eigenkapital
64
8
Finanzverbindlichkeiten
Pensionen und andere Arbeitnehmerverpflichtungen
Latente Steuern
Sonstige Verbindlichkeiten
Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
9
10
23
11
168.955
59.539
7.448
6.518
242.461
190.680
57.335
8.214
8.049
264.278
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Steuern
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten und Rückstellungen
Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
SUMME PASSIVA
13
106.612
1.212
155.941
84.713
348.478
1.063.298
118.835
1.748
156.645
77.624
354.852
1.059.967
14
15
HEINZEL GROUP
KONZERNABSCHLUSS
KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2014 (IFRS)
HEINZEL HOLDING GMBH
In TEUR
Umsatzerlöse
Bestandsveränderungen
Andere aktivierte Eigenleistungen
Sonstige betriebliche Erträge
Aufwendungen für Material und bezogene
­Herstellungsleistungen
Personalkosten
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und
Sachanlagen
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT)
Zinserträge
Zinsaufwendungen
Dividendenerträge
Erträge/Aufwendungen aus der Marktbewertung von
­derivativen Finanzinstrumenten
Sonstige Finanzerträge/Finanzaufwendungen
Finanzergebnis
Anhang
2014
2013
16
17
17
18
1.406.502
2.252
1.363
96.286
1.329.132
1.273
2.582
47.974
19
20
21
–1.216.643
–115.256
–56.633
–1.105.562
–101.075
–66.064
1, 2
–50.462
67.407
–39.068
69.192
3.370
–11.618
414
3.270
–11.284
68
–1.651
4.059
–5.427
738
–769
–7.975
61.980
61.217
–9.506
52.474
–4.242
56.975
49.410
3.064
55.101
1.874
22
Ergebnis vor Steuern (EBT)
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Ergebnis nach Steuern (Jahresüberschuss)
Zuzurechnen den:
Anteilseignern des Mutterunternehmens
Nicht beherrschenden Gesellschaftern
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
23
65
KONZERNABSCHLUSS
GESAMTERGEBNISRECHNUNG 2014 (IFRS)
HEINZEL HOLDING GMBH
In TEUR
2014
2013
52.474
56.975
–2.803
701
–2.449
–4.552
1.538
–385
–1.734
–581
–2.907
–1.621
Sonstiges Ergebnis in der Periode, netto
Gesamtergebnis in der Periode
782
–2.125
–6.677
45.797
406
–1.215
–1.796
55.179
Zuzurechnen den:
Anteilseignern des Mutterunternehmens
Nicht beherrschenden Gesellschaftern
44.177
1.620
53.559
1.620
Ergebnis nach Steuern (Jahresüberschuss)
Posten des sonstigen Ergebnisses, die gegebenenfalls
­nachträglich in das Periodenergebnis umgegliedert werden
Hedge Accounting
Latente Steuern auf Hedge Accounting
Währungsumrechnung
Posten des sonstigen Ergebnisses, die nicht nachträglich in das
Periodenergebnis umgegliedert werden
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
Latente Steuern auf versicherungsmathische
Gewinne/Verluste
66
HEINZEL GROUP
KONZERNABSCHLUSS
KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG 2014 (IFRS)
HEINZEL HOLDING GMBH
In TEUR
Betriebstätigkeit
Ergebnis vor Steuern
Bezahlte Ertragsteuern
Erhaltene Dividenden
Erhaltene Zinsen
Gezahlte Zinsen
Nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge
Veränderungen des Working Capital
Cash Flow aus der Betriebstätigkeit
Anhang
24
Investitionstätigkeit
Einzahlungen/Ausgaben aus dem Erwerb von ­
verbundenen/assozierten Unternehmen
Einnahmen aus/Investitionen in andere Finanzanlagen
Cash Flow aus der Veränderung des Konsolidierungskreises
Investitionen in andere immaterielle Vermögenswerte
und Sachanlagen
Investitionen in andere Sachanlagen
Cash Flow aus der Investitionstätigkeit
Finanzierungstätigkeit
Dividenden
Einzahlungen von Gesellschaftern
Aufnahme/Rückzahlung von kurzfristigen
­Finanzverbindlichkeiten
Aufnahme/Rückzahlung von langfristigen
­Finanzverbindlichkeiten
Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit
Senkung/Erhöhung der Zahlungsmittel und
­Zahlungsmitteläquivalente
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Jahresanfang
Währungsgewinne/-verluste aus Zahlungsmitteln
und Zahlungsmitteläquivalenten
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Jahresende
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
7
2014
2013
61.980
–10.220
17.817
2.661
–4.571
29.746
1.182
98.596
61.217
–4.742
68
3.713
–8.941
11.414
13.034
75.763
10.616
–13.983
0
–14.871
20.624
0
–4.638
–40.299
–48.304
–1.483
–105.471
–101.201
–22.401
8.000
–2.910
0
–12.223
–5.479
–21.725
–48.350
30.169
21.780
1.297
111.776
–3.658
115.797
–645
113.073
–363
111.776
67
KONZERNABSCHLUSS
ENTWICKLUNG DES KONZERNEIGENKAPITALS (IFRS)
HEINZEL HOLDING GMBH
In TEUR
Stand am 1. Jänner 2013
Ergebnis nach Steuern (­ Jahresüberschuss)
Sonstiges Ergebnis in der Periode, netto
Gesamtergebnis in der Periode
Dividendenausschüttung
Sonstige Veränderungen
Stand am 31. Dezember 2013
Ergebnis nach Steuern (Jahresüberschuss)
Währungsumrechnung
Hedge Accounting
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
Sonstiges Ergebnis in der Periode, netto
Gesamtergebnis in der Periode
Dividendenausschüttung
Sonstige Veränderungen
Stand am 31. Dezember 2014
68
Stammkapital
Kapitalrücklagen
Währungsumrechnung
3.635
0
0
0
0
0
3.635
0
0
0
0
0
0
0
0
3.635
600
0
0
0
0
0
600
0
0
0
0
0
0
0
8.000
8.600
–7.795
0
618
618
0
0
–8.691
0
–2.811
0
0
–2.811
–2.811
0
0
–11.502
HEINZEL GROUP
KONZERNABSCHLUSS
HedgingRücklage
Versicherungs­
mathematische
Gewinne/Verluste
Übrige
Rücklagen
Gewinnrücklagen
Summe
Eigenkapital der
­Anteilseigner
des Mutter­
unternehmens
–1.876
0
160
160
0
0
–587
0
0
–2.102
0
–2.102
–2.102
0
0
–2.689
0
0
–2.240
–2.240
0
0
–3.409
0
0
0
–2.062
–2.062
–2.062
0
0
–5.471
61.129
0
0
0
0
–232
60.910
0
0
0
0
0
0
0
181
61.091
291.226
31.026
0
31.026
–6.000
–1.235
367.152
49.410
0
0
0
0
49.410
–19.681
–52
396.829
346.919
31.026
–1.462
29.564
–6.000
–1.467
419.610
49.410
–2.811
–2.102
–2.062
–6.975
42.435
–19.681
8.129
450.493
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
Eigenkapital
nicht beherr­schende Anteile
Summe
Eigenkapital
8.079
1.893
79
1.972
–449
2.485
21.227
3.064
361
0
–63
298
3.362
–2.723
–1
21.866
354.998
32.919
–1.383
31.536
–6.449
1.018
440.837
52.474
–2.449
–2.102
–2.125
–6.677
45.797
–22.404
8.128
472.359
69
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS 2014
HEINZEL HOLDING GMBH
A. ALLGEMEINES
Die Heinzel Holding GmbH hat für das Geschäftsjahr 2014 einen Konzernabschluss nach den gültigen International
Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, unter Anwendung der Interpretationen
des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC, zuvor Standing Interpretations Committee
bzw. SIC) aufgestellt. Der vorliegende Konzernabschluss erfüllt die Voraussetzungen für den befreienden Konzernabschluss gemäß § 245a UGB. Die Heinzel Holding GmbH hat ihren Sitz in Österreich, 4655 Vorchdorf, Einsiedlingerstraße 47. Hauptgesellschafter der Heinzel Holding GmbH ist die Heinzel EMACS Beteiligungs AG. Die Heinzel
Holding GmbH und ihre Tochterunternehmen sind im Bereich Produktion und Handel von Papier- und Zellstoffprodukten weltweit tätig. Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgte unter der Prämisse der Unternehmensfortführung. Der Ausweis und die Zusammenfassung einzelner Positionen der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung, der Kapitalflussrechnung sowie der Entwicklung des Eigenkapitals folgen dem Prinzip der Wesentlichkeit.
Der Konzernabschluss der Heinzel Holding GmbH, Vorchdorf, wird in Euro (= funktionale Währung des Mutter­
unternehmens) erstellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Angaben in tausend Euro angegeben.
Die Berichtsperiode 2014 umfasst wie die Vorjahresperiode 2013 ein volles Geschäftsjahr von zwölf Monaten.
Der Konzernabschluss wurde am 25. Februar 2015 von der Geschäftsführung der Heinzel Holding GmbH genehmigt.
Die Einzelabschlüsse 2014 werden entsprechend den gesetzlichen Vorschriften veröffentlicht.
Folgende Änderungen oder Neufassungen von Standards wurden im Geschäftsjahr 2014 erstmalig angewendet:
Standard
IFRS 10
IFRS 11
IFRS 12
IAS 27
IAS 28
IAS 36
IAS 39
IFRIC 21
1
Inhalt
Konzernabschlüsse: Vorschriften für die Erstellung und Darstellung
von Konzernabschlüssen
Gemeinsame Vereinbarungen: Klassifizierung von gemeinsamen
Vereinbarungen als gemeinsame Geschäftstätigkeit oder Gemeinschaftsunternehmen
Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen
Konzern- und Einzelabschlüsse: Neue Fassung des IAS 27,
Einzelabschlüsse
Assoziierte Unternehmen: Neue Fassung des IAS 28, Anteile an
assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Wertminderungen von Vermögenswerten: Angaben zum erzielbaren
Betrag für nicht finanzielle Vermögenswerte
Finanzinstrumente: Novation von Derivaten und Fortsetzung der
Bilanzierung von Sicherungsinstrumenten
Abgaben
Inkrafttreten1
2014
2014
2014
2014
2014
2014
2014
Die Standards sind für jene Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem Datum des Inkrafttretens beginnen.
Soweit im Einzelnen anwendbar, wurden die angeführten Bestimmungen im vorliegenden Konzernabschluss umgesetzt. Dies hat jedoch zu keinen wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und
­Ertragslage geführt. Die neu anzuwendenden Standards IFRS 10 und IFRS 12 werden im Folgenden kurz erläutert:
IFRS 10 „Konzernabschlüsse“ regelt die Aufstellung und Darstellung von Konzernabschlüssen und ersetzt dabei die
entsprechenden Regelungen aus IAS 27 „Konzern- und separate Abschlüsse“ und SIC-12 „Konsolidierung – Zweckgesellschaften“. Der Standard gibt ein für sämtliche Unternehmensformen einheitlich anzuwendendes Beherrschungskonzept vor, welches die Basis zur Abgrenzung des Vollkonsolidierungskreises bildet. Beherrschung ist nur
gegeben, wenn der Konzern variablen Rückflüssen aus der Beziehung zu einer Gesellschaft ausgesetzt ist und
mittels ihrer Verfügungsgewalt über die maßgeblichen Tätigkeiten die Möglichkeit zur Beeinflussung dieser Rück­
flüsse hat. Die Anwendung von IFRS 10 bewirkt keine Veränderung des Konsolidierungskreises.
IFRS 12 „Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen“ regelt die Vorschriften zu Anhangangaben im
­Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen sowie zu gemeinsamen
70
HEINZEL GROUP
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
­ ereinbarungen und strukturierten Unternehmen. Soweit im Einzelnen anwendbar, wurden die angeführten BestimV
mungen im vorliegenden Konzernabschluss umgesetzt und die Angaben entsprechend erweitert (siehe Abschnitt B
Konsolidierungsgrundsätze)
Aus der Anwendung der übrigen angeführten Standards ergeben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den
Konzernabschluss in der Berichtsperiode.
Noch nicht anzuwendende geänderte IFRS
Folgende Änderungen oder Neufassungen von Standards sind zum Bilanzstichtag bereits von der EU übernommen, aber für das Geschäftsjahr 2014 noch nicht verpflichtend anzuwenden bzw. anwendbar:
Standard
IFRS 9
IFRS 14
IFRS 15
IAS 1, Änderung
Inhalt
Finanzinstrumente
Regulatorische Abgrenzungsposten
Erlöse aus Verträgen mit Kunden
Darstellung des Abschlusses: Änderungen aufgrund der
Disclosure Initiative des IASB
IAS 19, Änderung
Leistungen an Arbeitnehmer: Arbeitnehmerbeiträge zu
­leistungsorientierten Plänen
diverse Standards
Jährliche Verbesserungen an den IFRS – Zyklus 2010–2012
diverse Standards
Jährliche Verbesserungen an den IFRS – Zyklus 2011–2013
diverse Standards
Jährliche Verbesserungen an den IFRS – Zyklus 2012–2014
IFRS 10/IFRS 12/IAS 28, Konzernabschlüsse/Angaben zu Anteilen an anderen Unter­
Änderung
nehmen/­Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen: Investmentgesellschaften – Anwendung
der Konsolidierungsausnahme
IAS 28/IFRS 10,
Anteile an assoziierten Unternehmen/Konzernabschlüsse:
Änderung
Veräußerung oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen
einem Investor und einem assoziierten Unternehmen oder Joint
Venture
IAS 27, Änderung
Separate Abschlüsse: Equity-Methode im separaten Abschluss
IAS 16/IAS 38,
Sachanlagen/Immaterielle Vermögenswerte: Klarstellung
Änderung
akzeptabler Abschreibungsmethoden
IFRS 11, Änderung
Gemeinsame Vereinbarungen: Erwerb von Anteilen an einer
gemeinsamen Geschäftstätigkeit
1
Inkrafttreten1
1. Jänner 2018
1. Jänner 2016
1. Jänner 2017
1. Jänner 2016
1. Juli 2014
1. Juli 2014
1. Juli 2014
1. Jänner 2016
1. Jänner 2016
1. Jänner 2016
1. Jänner 2016
1. Jänner 2016
1. Jänner 2016
Die Standards sind für jene Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem Datum des Inkrafttretens beginnen.
IFRS 9 „Finanzinstrumente“ enthält Vorschriften für den Ansatz und die Bewertung, Ausbuchung und Sicherungsbilanzierung und ist auf alle Arten von Finanzinstrumenten anzuwenden. Der IASB hat die finale Fassung des
Standards im Zuge der Fertigstellung der verschiedenen Phasen seines umfassenden Projekts zu Finanzinstrumenten am 24. Juli 2014 veröffentlicht. Damit kann die bisher unter IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und
­Bewertung“ vorgenommene Bilanzierung von Finanzinstrumenten nunmehr vollständig durch die Bilanzierung
unter IFRS 9 ersetzt werden. Die erstmalige verpflichtende Anwendung von IFRS 9 ist für Geschäftsjahre vorgesehen, die am oder nach dem 1. Jänner 2018 beginnen.
Die Zielsetzung von IFRS 15 „Erlöse aus Verträgen mit Kunden“ besteht darin, Prinzipien zu schaffen, die ein
­Unternehmen bei der Berichterstattungen von entscheidungsnützlichen Informationen an Abschlussadressaten
über die Art, die Höhe, den zeitlichen Anfall sowie die Unsicherheit von Umsatzerlösen und resultierenden Zahlungsströmen aus einem Vertrag mit einem Kunden anzuwenden hat. Das Kernprinzip von IFRS 15 ist, dass ein
Unternehmen Erlöse in der Höhe erfassen soll, in der für die übernommenen Leistungsverpflichtung(en), also die
Übertragung von Waren bzw. die Erbringung von Dienstleistungen, Gegenleistungen erwartet werden. Die Anwendung des Standards ist verpflichtend für Berichtsperioden, die am oder nach dem 1. Jänner 2017 beginnen.
Die Auswirkungen der neuen und überarbeiteten Standards werden zurzeit evaluiert. Die Geschäftsleitung geht
davon aus, dass die oben angeführten Standards, die im Konzernabschluss des Geschäftsjahres, das am 1. Jänner
2015 beginnt, sowie für die Vergleichsperioden angewendet werden keinen wesentlichen Einfluss auf das Eigen­
kapital und Ergebnis der Gruppe im Jahr der erstmaligen Anwendung haben werden.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
71
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
B. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE
Konsolidierungskreis
In den Konzernabschluss werden der Abschluss der Gesellschaft und die Abschlüsse der von der Gesellschaft
beherrschten Unternehmen zum 31. Dezember eines jeden Jahres einbezogen. Beherrschung liegt vor, wenn die
Gesellschaft schwankenden Renditen aus ihrem Engagement in dem Unternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte
auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels seiner Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen.
Ab einem Anteilsbesitz von mehr als 50 Prozent wird eine solche Beherrschung vermutet.
Die Konsolidierung eines Beteiligungsunternehmens beginnt an dem Tag, an dem der Investor die Beherrschung
über das Unternehmen erlangt und endet dann, wenn der Investor die Beherrschung über das Unternehmen
wieder verliert.
Im Geschäftsjahr 2014 kam es zu folgenden Änderungen im Konsolidierungskreis:
Verschmelzungen, wobei die Buchwerte der verschmolzenen Gesellschaften fortgeführt wurden:
Untergehende Gesellschaft
Heinzel Graphic Italia s.r.l.
Europapier Srbija d.o.o.
Aufnehmende Gesellschaft
Heinzel Sales Italy s.r.l.
Europapier Dunav Papir d.o.o.
Verschmelzungszeitpunkt
Jänner 2014
April 2014
Abgänge im Konsolidierungskreis:
Abgehende Gesellschaft
Kraftwerk Katzling GmbH
Kraftwerk Laakirchen GmbH
Heinzel do Brasil Ltda
Abgangszeitpunkt
April 2014
April 2014
Dezember 2014
Erstkonsolidierungen im Konsolidierungskreis:
Zugehende Gesellschaft
Europapier Poland GmbH
Heinzelsales USA Trading Inc.
Zugangszeitpunkt
Juni 2014
September 2014
Des Weiteren wurde im September 2014 die polnische Gesellschaft der Wilfried Heinzel AG, die Heinzel Graphic
Paper Polska Sp.z.o.o., in Heinzel Sales Poland Sp.z.o.o. umbenannt und an Europapier Poland GmbH veräußert.
Der Konsolidierungskreis umfasst damit per 31. Dezember 2014, einschließlich der Heinzel Holding GmbH als
Muttergesellschaft, 41 vollkonsolidierte Gesellschaften (2013: 44) und keine at Equity einbezogene Gesellschaft
(2013: 0).
Der Konsolidierungskreis der Heinzel Holding GmbH ist unter dem Punkt Konsolidierungskreis der Heinzel Holding
GmbH auf den letzten Seiten des Berichtes zu finden.
Bestimmte Gesellschaften werden nicht konsolidiert, da sie keinen wesentlichen Einfluss auf den Konzernabschluss haben. Diese sind unter dem Punkt „Nicht wesentliche Tochterunternehmen und assoziierte Unternehmen“ dargestellt.
Anteile an gemeinsamen Vereinbarungen
Gemeinsame Vereinbarungen sind Anteile, bei denen zwei oder mehr Parteien gemeinschaftlich die Führung ausüben. Gemäß IFRS 11 gibt es – je nach Ausgestaltung der vertraglichen Rechte und Verpflichtungen – zwei Formen
von gemeinschaftlichen Vereinbarungen: gemeinschaftliche Tätigkeiten und Gemeinschaftsunternehmen. Die Unternehmen der Heinzel Group halten derzeit keine Anteile an gemeinsamen Vereinbarungen.
Anteile an assoziierten Unternehmen
Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, auf welches der Konzern durch die Teilhabe an dessen finanzund geschäftspolitischen Entscheidungsprozessen maßgeblichen Einfluss nehmen kann, wobei weder Beherrschung noch gemeinschaftliche Beherrschung vorliegt. In der Regel liegt ein assoziiertes Unternehmen bei einem
Stimmrechtsanteil zwischen 20 und 50 Prozent vor.
Assoziierte Unternehmen werden in den Konzernabschluss unter Anwendung der Equity-Methode (IAS 28) einbezogen. Anteile an assoziierten Unternehmen werden in der Bilanz zu Anschaffungskosten ausgewiesen, die um
72
HEINZEL GROUP
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
Veränderungen des Anteils des Konzerns am Reinvermögen nach dem Erwerbszeitpunkt sowie Verluste durch
Wertminderungen angepasst werden. Verluste, die den Anteil des Konzerns an assoziierten Unternehmen übersteigen, werden insoweit erfasst, als rechtliche oder faktische Verpflichtungen dafür bestehen.
Übersteigen die Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs für den Anteil des Konzerns die beizulegenden
Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden des assoziierten Unternehmens zum Erwerbszeitpunkt, wird der entstehende Unterschiedsbetrag im Buchwert des Anteils dargestellt. Unterschreiten die Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs für den Anteil des Konzerns die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden zum Erwerbszeitpunkt, so wird der Unterschiedsbetrag in der Periode des
Erwerbs ertragswirksam erfasst.
Anteile an assoziierten Unternehmen, die keinen wesentlichen Einfluss auf den Konzernabschluss haben, werden
nicht nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen, sondern gem. IAS 39 als AfS Wertpapiere
­bilanziert.
Konsolidierungsmethode
Die Bilanzierung erworbener Tochterunternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten des
Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt.
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt zum Erwerbszeitpunkt durch Verrechnung des Kaufpreises mit dem zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Nettovermögen des erworbenen Unternehmens. Die ansatzfähigen Vermögenswerte,
Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten der Tochterunternehmen werden dabei unabhängig von der Höhe
des Minderheitenanteils mit ihren vollen beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Immaterielle Vermögenswerte sind
gesondert vom Firmenwert zu bilanzieren, wenn sie vom Unternehmen trennbar sind oder aus einem gesetzlichen,
vertraglichen oder anderen Rechtsanspruch resultieren. Verbleibende aktive Unterschiedsbeträge werden als
­Firmenwert aktiviert. Ergeben sich negative Unterschiedsbeträge, werden diese nach einer erneuten Beurteilung
der Bewertung der identifizierbaren Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten des erworbenen Unternehmens und der Bemessung der Anschaffungskosten erfolgswirksam erfasst.
Konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten, Aufwendungen und Erträge sowie Zwischenergebnisse
­werden eliminiert, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind.
C. WÄHRUNGSUMRECHNUNG IM KONZERN
Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt, der die Berichtswährung der Heinzel Group darstellt. Die Währungsumrechnung ausländischer Abschlüsse erfolgt nach dem Konzept der modifizierten Stichtagskursmethode, sofern
die funktionale Währung eine andere als die Berichtswährung des Konzerns ist. Die Umrechnung der Posten der
Bilanz erfolgt zum jeweiligen Mittelkurs am Bilanzstichtag. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung der ausländischen konsolidierten Unternehmen werden zu Durchschnittskursen der Periode umgerechnet. Differenzen
aus der Währungsumrechnung des anteiligen Eigenkapitals werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Beim
Ausscheiden eines ausländischen Unternehmens aus dem Konsolidierungskreis werden diese Währungsdifferenzen erfolgswirksam.
Die Auswirkungen der Wechselkursänderungen ergeben bei der Umrechnung der Bilanzpositionen der einbezogenen Gesellschaften eine erfolgsneutrale Eigenmittelveränderung in der Höhe von rund TEUR –2.811 (2013: TEUR
–1.514). Diese ist in der Entwicklung des Eigenkapitals unter Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung
ausgewiesen.
Fremdwährungstransaktionen werden mit den Wechselkursen zum Transaktionszeitpunkt in die funktionale Währung umgerechnet.
Auf Fremdwährung lautende Vermögenswerte und Schulden werden zum Devisenmittelkurs am Abschlussstichtag, im Fall von Kurssicherungen zum gesicherten Kurs, in die Konzernwährung umgerechnet. Aus der Fremdwährungsbewertung resultierende Zu- und Abschreibungen werden erfolgswirksam vorgenommen.
D. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE
Allgemeines
Der Konzernabschluss wird mit Ausnahme von derivativen Finanzinstrumenten und Wertpapieren, die zum beizulegenden Wert bewertet werden, auf Grundlage der historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten aufgestellt.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
73
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
Immaterielle Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten bewertet und linear planmäßig abgeschrieben, wobei eine Abschreibungsdauer im Ausmaß von drei bis fünf Jahren angenommen wird.
Sachanlagen
Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um die planmäßigen
Abschreibungen, die nach der linearen Methode ermittelt werden, und Wertminderungen. Im Geschäftsjahr 2014
wurden keine Wertminderungen von Sachanlagen erfasst.
Bei abnutzbaren Sachanlagen wird von folgenden Nutzungsdauern ausgegangen:
Gebäude einschließlich Bauten auf fremdem Grund
Technische Anlagen und Maschinen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
15 bis 50 Jahre
5 bis 20 Jahre
5 bis 8 Jahre
Gemäß IAS 23 werden Zinsen (Zinssatz: 2,62 Prozent) als Bestandteil der Anschaffungs- und Herstellungskosten
berücksichtigt.
Wertminderung von nicht finanziellen Vermögenswerten
Firmenwerte sowie andere immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer werden zumindest einmal jährlich sowie bei Vorliegen von Anzeichen von Wertminderungen einem Werthaltigkeitstest unter­
zogen. Alle anderen Vermögenswerte und zahlungsmittelgenerierende Einheiten werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten auf eine Wertminderung dahingehend überprüft.
Für Zwecke des Werthaltigkeitstest werden Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene, die selbständig Cash Flows
generiert, zusammengefasst (zahlungsmittelgenerierende Einheit). Firmenwerte werden jenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, von denen erwartet wird, dass diese Nutzen aus Synergien aus dem betreffenden
Unternehmenserwerb ziehen und die niedrigste konzernale Ebene der Managementüberwachung der Cash Flows
darstellen.
Der Wertminderungsaufwand wird in der Höhe erfasst, in der der Buchwert des einzelnen Vermögenswerts bzw.
der zahlungsmittelgenerierenden Einheit den erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag ist der höhere der
beiden Beträge aus Nettoveräußerungspreis und Nutzungswert. Wertminderungsaufwendungen bei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, welchen Firmenwerte zugeordnet sind, verringern vorrangig den Buchwert des Firmenwerts. Darüber hinausgehende Wertminderungsaufwendungen reduzieren anteilig die Buchwerte der Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit.
Mit Ausnahme von Firmenwerten erfolgt eine Wertaufholung im Falle des Wegfalls von früheren Wertminderungsindikatoren.
Leasing
Bei Leasing- und Pachtgegenständen erfolgt die Zuordnung eines Leasinggegenstands zum Leasinggeber oder
Leasingnehmer gemäß IAS 17 nach dem Kriterium der Zuordenbarkeit aller wesentlichen Risiken oder Chancen,
die mit dem Eigentum am Leasinggegenstand verbunden sind.
Im Zusammenhang mit einem Operating-Leasingverhältnis geleistete Zahlungen (netto nach Berücksichtigung von
Anreizzahlungen, die vom Leasinggeber geleistet wurden) werden linear über die Dauer des Leasingverhältnisses
in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Aus Sicht eines Leasingnehmers werden beim Finanzierungsleasing die zugrunde liegenden Gegenstände mit dem
Wert der diskontierten Leasing- oder Pachtzahlungen zum Anschaffungszeitpunkt aktiviert und über die Nutzungsdauer abgeschrieben. Den aktivierten Vermögenswerten steht jeweils der Barwert der Verbindlichkeit aus den noch
offenen Leasing- bzw. Pachtzahlungen zum Bilanzstichtag gegenüber.
Der Konzern tritt nicht als Leasinggeber auf.
Zuwendungen der öffentlichen Hand
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden gemäß IAS 20 zu ihrem beizulegenden Zeitwert nur dann erfasst,
wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die
­Zuwendungen gewährt werden. Die Zuwendungen werden erfolgswirksam behandelt und grundsätzlich in den
Perioden verrechnet, in denen die Aufwendungen, die sie kompensieren sollen, anfallen. Erfolgen die Zuwendungen für die Anschaffung oder Herstellung von Vermögenswerten, werden die Zuwendungen passivisch abgegrenzt
und über die Nutzungsdauer der Vermögenswerte als Ertrag erfasst.
74
HEINZEL GROUP
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
Vorräte
Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert
bewertet. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte Veräußerungserlös abzüglich der geschätzten Kosten der
Fertigstellung und des Vertriebs. Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu gleitenden Durchschnittspreisen. Die Eigenerzeugnisse beinhalten neben den Materialeinzel- und Fertigungseinzelkosten auch
ange­messene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten.
Finanzielle Vermögenswerte
Finanzielle Vermögenswerte sind beim erstmaligen Ansatz mit ihrem beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Der
erstmalige Ansatz erfolgt im Zeitpunkt des Handelstages.
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte sind finanzielle Vermögenswerte, die zu
Handelszwecken gehalten werden. Ein finanzieller Vermögenswert wird dieser Kategorie zugeordnet, wenn er
­prinzipiell mit kurzfristiger Verkaufsabsicht erworben wurde. Vermögenswerte dieser Kategorie werden als kurzfristige Vermögenswerte ausgewiesen, wenn die Realisierung des Vermögenswertes innerhalb von 12 Monaten erwartet wird. Alle anderen Vermögenswerte werden als langfristig klassifiziert.
Marktwertänderungen von finanziellen Vermögenswerten, die als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert eingestuft sind, werden ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Derivate mit positivem Marktwert gehören der Unterkategorie der zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen
Vermögenswerte an, sofern sie nicht als Hedges qualifiziert sind.
Wertpapiere werden zum Marktwert bewertet.
Ausleihungen und Forderungen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit fixen bzw. bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind. Zu dieser Kategorie zählen Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sowie sonstige Forderungen.
Die Bewertung dieser Kategorie erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Langfristige finanzielle Vermögenswerte dieser Kategorie werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Für erkennbare Risiken wird
durch Bewertungsabschläge vorgesorgt. Diese Wertminderungen werden ergebniswirksam erfasst.
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte, die als
zur Veräußerung verfügbar bestimmt wurden oder keiner der anderen Kategorien zuordenbar sind. Die Bewertung
erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, wobei Marktwertänderungen im sonstigen Ergebnis erfasst werden. Bei objektiven Anzeichen auf Wertminderung werden im Eigenkapital angesetzte Verluste entfernt und erfolgswirksam im
Gewinn oder Verlust erfasst. Umkehrungen von Wertminderungen von Eigenkapitalinstrumenten werden nicht
ergebniswirksam erfasst. Bei Fremdkapitalinstrumenten werden derartige Änderungen ergebniswirksam als
­
Wertaufholung eingebucht.
Dieser Kategorie werden Anteile an Unternehmen, die aus Wesentlichkeitsgründen nicht vollkonsolidiert oder
At Equity bilanziert werden, zugeordnet. Da der Fair Value nicht bei allen nicht konsolidierten Beteiligungen verlässlich bestimmbar ist, werden als Näherungswert die Anschaffungskosten fortgeführt. Die Anschaffungskosten
­(sowohl in der laufenden Berichtsperiode als auch im Vorjahr) entsprechen entweder dem Fair Value oder die
­Abweichungen sind unwesentlich.
Sicherungsbeziehungen
Die Erfassung von Änderungen des beizulegenden Zeitwertes von Derivaten ist davon abhängig, ob und auf welche
Art das Sicherungsinstrument designiert wurde. Der Konzern designiert bestimmte derivative Finanzinstrumente
als Sicherung gegen bestimmte Risiken schwankender Zahlungsströme (Cash Flow Hedge), die mit einem bilanzierten Vermögenswert oder einer bilanzierten Verbindlichkeit oder einer erwarteten und mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden künftigen Transaktion verbunden sind.
Der Konzern dokumentiert bei Abschluss der Transaktion die Sicherungsbeziehung zwischen Sicherungsinstrument und Grundgeschäft, das Ziel seines Risikomanagements sowie die zugrunde liegende Strategie beim Abschluss von Sicherungsgeschäften. Darüber hinaus findet zu Beginn der Sicherungsbeziehung und fortlaufend in
der Folge eine Dokumentation der Einschätzung statt, ob die in der Sicherungsbeziehung eingesetzten Derivate die
Änderungen des beizulegenden Zeitwerts oder der Cash Flows der Grundgeschäfte hocheffektiv kompensieren.
Der effektive Teil von Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Derivaten, die für eine Absicherung des Cash
Flows bestimmt sind und als Cash Flow Hedge qualifiziert werden können, wird im sonstigen Ergebnis erfasst. Der
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
75
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
ineffektive Teil derartiger Wertänderungen wird dagegen direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Im
­Eigenkapital abgegrenzte Beträge werden in derjenigen Periode in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert
und als Ertrag oder Aufwand erfasst, in der das abgesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird (z. B. zu dem
Zeitpunkt, zu dem ein abgesicherter zukünftiger Verkauf stattfindet). Resultiert eine abgesicherte zukünftige Transaktion jedoch im Ansatz eines nicht finanziellen Vermögenswerts (z. B. Vorratsvermögen oder Sachanlagen) oder
einer nicht finanziellen Verbindlichkeit, werden die zuvor im Eigenkapital erfassten Gewinne oder Verluste mit in die
Erstbewertung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Vermögenswerts bzw. der Verbindlichkeit einbe­
zogen.
Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzielle Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Nach
dem erstmaligen Ansatz werden sonstige finanzielle Verbindlichkeiten mit den fortgeführten Anschaffungskosten
bewertet.
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten sind Finanzinstrumente, die
zu Handelszwecken gehalten werden.
Marktwertänderungen von finanziellen Verbindlichkeiten, die als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert eingestuft sind, werden ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Derivate mit negativem Marktwert gehören der Unterkategorie der zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen
Verbindlichkeiten an, sofern sie nicht als Hedges qualifiziert sind.
Leistungen an Arbeitnehmer
Im Konzern existieren unterschiedliche Pläne für langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer.
Pensionen, pensionsähnliche Verpflichtungen und Abfertigungen
Ein beitragsorientierter Plan ist ein Plan, unter dem der Konzern fixe Beiträge an eine nicht zum Konzern gehörende Gesellschaft oder Körperschaft entrichtet. Der Konzern hat keine rechtliche oder faktische Verpflichtung, zusätzliche Beiträge zu leisten, wenn der Fonds nicht genügend Vermögenswerte hält, um die Ansprüche aller Beschäftigten aus den laufenden und vorherigen Geschäftsjahren zu begleichen. Ein beitragsorientierter Plan ist ein Plan,
der kein leistungsorientierter Plan ist.
Typischerweise schreiben leistungsorientierte Pläne einen Betrag an Pensionsleistungen fest, den die Beschäftigten bei Renteneintritt erhalten werden und der in der Regel von einem oder mehreren Faktoren (wie Alter, Dienstzeit
und Gehalt) abhängig ist. Zu den leistungsorientierten Plänen zählen auch die in Österreich zu leistenden Abfertigungen an Arbeitnehmer, deren Dienstverhältnis vor dem 1. Jänner 2003 begonnen hat.
Die in der Bilanz angesetzte Rückstellung für leistungsorientierte Pläne entspricht dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (defined benefit obligation, DBO) am Bilanzstichtag abzüglich des beizulegenden Zeitwerts
des Planvermögens.
Die DBO wird jährlich von einem unabhängigen versicherungsmathematischen Sachverständigen unter Anwendung der Anwartschaftsbarwertmethode (projected unit credit method) berechnet. Der Barwert der DBO wird
­berechnet, indem die erwarteten zukünftigen Mittelabflüsse mit dem Zinssatz von Industrieanleihen höchster
­Bonität abgezinst werden. Die Industrieanleihen lauten auf die Währung der Auszahlungsbeträge und weisen den
Pensionsverpflichtungen entsprechende Laufzeiten auf.
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die auf erfahrungsbedingten Anpassungen und Änderungen
versicherungsmathematischer Annahmen basieren, werden in der Periode ihres Entstehens im sonstigen Ergebnis
im Eigenkapital erfasst.
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird sofort erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst.
Bei beitragsorientierten Plänen leistet der Konzern aufgrund einer gesetzlichen oder vertraglichen Verpflichtung
oder freiwillig Beiträge an öffentliche oder private Versicherungspläne. Der Konzern hat über die Zahlung der Beiträge hinaus keine weiteren Zahlungsverpflichtungen. Die Beiträge werden bei Fälligkeit im Personalaufwand
­erfasst.
Aus der reinen Aufzinsung resultierende Erhöhungen der Rückstellungen werden erfolgswirksam in der Gewinnund Verlustrechnung als Zinsaufwendungen erfasst.
76
HEINZEL GROUP
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer
Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer umfassen langfristige, vergütete Dienstfreistellungen wie Sonderurlaub nach langjähriger Dienstzeit oder Urlaub zur persönlichen Weiterbildung, Jubiläumsgelder oder andere
Leistungen für langjährige Dienstzeiten. Anders als bei der für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses vorgeschriebenen Rechnungslegung werden Neubewertungen der Nettoschuld (bzw. des Nettovermögens)
nicht im sonstigen Ergebnis, sondern ebenso aufwands- oder ertragswirksam erfasst, wie dies bei Dienstzeitaufwand und Nettozinsen auf die Nettoschuld (bzw. das Nettovermögen) der Fall ist.
Rückstellungen
Rückstellungen werden gebildet, wenn der Konzern (a) eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung
hat, die aus einem vergangenen Ereignis resultiert, (b) es wahrscheinlich (more likely than not) ist, dass die Begleichung der Verpflichtung zu einer Vermögensbelastung führen wird, und (c) die Höhe der Rückstellung verlässlich
ermittelt werden konnte.
Rückstellungen werden zum Barwert der erwarteten Ausgaben bewertet, wobei ein Vorsteuerzinssatz, der die
aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts sowie die für die Verpflichtung spezifischen Risiken
­
­berücksichtigt, zugrunde gelegt wird. Aus der reinen Aufzinsung resultierende Erhöhungen der Rückstellungen
werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung als Zinsaufwendungen erfasst.
Laufende und latente Steuern
Der Steueraufwand der Periode setzt sich aus laufenden und latenten Steuern zusammen. Steuern werden in der
Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, es sei denn, sie beziehen sich auf Posten, die unmittelbar im Eigenkapital
oder im sonstigen Ergebnis erfasst wurden. In diesem Fall werden die Steuern ebenfalls im Eigenkapital oder im
sonstigen Ergebnis erfasst.
Der laufende Steueraufwand wird unter Anwendung der am Bilanzstichtag geltenden Steuervorschriften der Länder berechnet, in denen die Gesellschaft und ihre Tochtergesellschaften tätig sind und zu versteuerndes Einkommen erwirtschaften. Das Management überprüft regelmäßig Steuerdeklarationen, vor allem in Bezug auf aus­
legungsfähige Sachverhalte, und bildet, wenn angemessen, Rückstellungen basierend auf den Beträgen, die an die
Finanzverwaltung erwartungsgemäß abzuführen sind.
Latente Steuern werden für alle temporären Differenzen zwischen der Steuerbasis der Vermögenswerte/Verbindlichkeiten (tax base) und ihren Buchwerten im IFRS-Abschluss angesetzt (sogenannte Verbindlichkeitenmethode).
Wenn jedoch im Rahmen einer Transaktion, die keinen Unternehmenszusammenschluss darstellt, eine latente
Steuer aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Verbindlichkeit entsteht, die zum Zeitpunkt
der Transaktion weder einen Effekt auf den bilanziellen noch auf den steuerlichen Gewinn oder Verlust hat, unterbleibt die Steuerabgrenzung sowohl zum Zeitpunkt des Erstansatzes als auch danach. Latente Steuern werden
unter Anwendung der Steuersätze (und Steuervorschriften) bewertet, die am Bilanzstichtag gelten oder im Wesentlichen gesetzlich verabschiedet sind und deren Geltung zum Zeitpunkt der Realisierung der latenten Steuerforderung bzw. der Begleichung der latenten Steuerverbindlichkeit erwartet wird.
Latente Steuerforderungen werden nur in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuernder Gewinn verfügbar sein wird, gegen den die temporäre Differenz verwendet werden kann.
Latente Steuerverbindlichkeiten, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochter­
unternehmen, an assoziierten Unternehmen und an Gemeinschaftsunternehmen entstehen, werden angesetzt, es
sei denn, dass der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen vom Konzern bestimmt werden kann und
es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit aufgrund dieses Einflusses nicht
umkehren werden. In der Regel hat der Konzern keinen Einfluss auf den Umkehrzeitpunkt bei assoziierten Unternehmen. Nur in den Fällen, die vertraglich geregelt sind, dass der Konzern den Umkehrzeitpunkt beeinflussen
kann, werden die temporären Differenzen nicht angesetzt.
Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden saldiert, wenn ein entsprechend einklagbarer Rechtsanspruch auf Aufrechnung besteht und wenn die latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde für entweder dasselbe oder für unterschiedliche Steuersubjekte erhoben werden, die beabsichtigen, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen.
Ertrags- und Aufwandsrealisierung
Umsatzerlöse werden zum beizulegenden Zeitwert des erhaltenen oder zu erhaltenden Entgelts bemessen. Umsatzerlöse umfassen die Gegenleistung aus dem Verkauf von Waren und werden ohne Umsatzsteuer, Retouren,
Rabatte und Preisnachlässe ausgewiesen. Der Konzern erfasst Umsatzerlöse, wenn die Höhe der Erlöse verlässlich
bestimmt werden kann, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen wirtschaftlicher Nutzen
zufließen wird,und wenn die unten beschriebenen spezifischen Kriterien für jede Art von Aktivität erfüllt sind.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
77
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
Der Konzern ist in der Produktion und im Vertrieb von Zellstoff, Karton und Papier tätig. Umsatzerlöse aus dem
Verkauf von Waren werden erfasst, wenn ein Konzernunternehmen Produkte an einen Abnehmer den Vertrags­
bedingungen entsprechend geliefert hat und es keine unerfüllten Verpflichtungen gibt, die die Annahme der Ware
durch den Abnehmer beeinträchtigen könnten.
Betriebliche Aufwendungen werden mit der Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung erfasst.
Fair Value von Finanzinstrumenten
Der Fair Value von Finanzinstrumenten ist jener Betrag, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eingenommen bzw. für die Übertragung gezahlt würde. Die
Ermittlung des Fair Value erfolgt, sofern kein Marktwert verfügbar ist, für derivative Finanzinstrumente und Wertpapiere unter Anwendung des marktbasierten Ansatzes auf Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden
Marktinformationen (Stichtagskurse, Zinssätze). Angesichts variierender Einflussfaktoren können die hier aufgeführten Werte von den später realisierten Werten abweichen. Die Heinzel Holding GmbH beurteilt die Einstufung
der einzelnen Finanzinstrumente in die Stufen (Levels) 1, 2 oder 3 anhand der Inputfaktoren für die Bewertungsmethode und bestimmt jährlich zum Ende der Berichtsperiode, ob eine Umgruppierung zwischen den einzelnen
Stufen notwendig ist.
Verwendung von Schätzungen
Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert Schätzungen und Annahmen, welche die angegebenen Beträge
für Vermögenswerte, Schulden und finanzielle Verpflichtungen zum Bilanzstichtag sowie die Erträge und Aufwendungen des Geschäftsjahres beeinflussen können. Die tatsächlichen Werte können von diesen Schätzungen
­abweichen. Der Grundsatz des true and fair view wird bei der Verwendung von Schätzungen uneingeschränkt
­gewahrt.
Der Konzernabschluss beinhaltet folgende wesentliche Positionen, deren Wertansatz maßgeblich von den ­zugrunde
liegenden Annahmen und Einschätzungen beeinflusst ist:
•Die Beurteilung der Werthaltigkeit von immateriellen Vermögenswerten, Firmenwerten und Sachanlagen basiert
auf zukunftsbezogenen Angaben. Der Ermittlung der erzielbaren Beträge im Zuge der Wertminderungstests
werden mehrere Annahmen, beispielsweise über die zukünftigen Mittelüberschüsse und den Abzinsungssatz,
zugrunde gelegt. Die Mittelüberschüsse entsprechen den Werten des zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung
aktuellsten Unternehmensplans.
•Für die Bewertung der bestehenden Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen werden Annahmen für Zinssatz,
Pensionsantrittsalter, Lebenserwartung, Fluktuation und künftige Bezugserhöhungen verwendet.
•Dem Ansatz der aktiven latenten Steuern liegt die Annahme zugrunde, dass in Zukunft ausreichende steuerliche
Einkünfte erwirtschaftet werden, um bestehende Verlustvorträge zu verwerten.
•Der beizulegende Zeitwert von nicht auf einem aktiven Markt gehandelten Finanzinstrumenten (z. B. OTC-Derivate) wird durch die Anwendung geeigneter Bewertungstechniken ermittelt, die aus einer Vielzahl von Methoden
ausgewählt werden. Die hierbei verwendeten Annahmen basieren weitestgehend auf am Bilanzstichtag vorhandenen Marktkonditionen.
Rundungen
Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass sich einzelne Zahlen in diesem Konzernabschluss nicht genau zur
angegebenen Summe addieren und dass dargestellte Prozentangaben nicht genau die absoluten Werte wiederspiegeln, auf die sie sich beziehen.
78
HEINZEL GROUP
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
E. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ
AKTIVA
LANGFRISTIGES VERMÖGEN
1.Immaterielle Vermögenswerte
In TEUR
Bruttowerte Stand 31.12.2012
Investitionen
Währungsdifferenzen
Abgänge
Umbuchungen/Umgliederungen
Konsolidierungskreisänderungen
Bruttowerte Stand 31.12.2013
Investitionen
Währungsdifferenzen
Abgänge
Umbuchungen/Umgliederungen
Konsolidierungskreisänderungen
Bruttowerte Stand 31.12.2014
Kumulierte Abschreibung
Stand 31.12.2012
Abschreibungen 2013
Währungsdifferenzen
Abgänge
Kumulierte Abschreibung
Stand 31.12.2013
Abschreibungen 2014
Währungsdifferenzen
Abgänge
Umbuchungen/Umgliederungen
Konsolidierungskreisänderungen
Kumulierte Abschreibung
Stand 31.12.2014
Nettowerte Stand 31.12.2013
Nettowerte Stand 31.12.2014
Konzessionen
und andere
Rechte
2.634
1.105
–114
–24
147
3.113
6.862
4.346
39
0
–1.200
0
10.047
Software
4.442
378
–29
–104
–5
0
4.683
292
–154
–64
1.200
0
5.957
Firmenwert
11.500
188
0
0
0
0
11.687
2.042
0
67
–72
103
13.828
Summe
Immaterielle
Vermögens­
werte
18.576
1.671
–143
–127
142
3.113
23.232
6.680
–115
3
–72
103
29.832
1.651
1.074
0
–24
2.699
1.687
328
–10
–98
1.900
2.770
0
0
0
2.770
6.107
1.401
–10
–121
7.369
1.292
0
0
0
0
552
–48
–63
0
0
0
0
0
0
0
1.844
–48
–63
0
0
3.991
2.341
2.770
9.102
4.162
6.055
2.783
3.616
8.918
11.058
15.862
20.729
Nach IFRS 3 werden die aktiven Firmenwerte nicht mehr abgeschrieben. Ein Teil der ausgewiesenen Firmenwerte
betrifft einerseits den Teilkonzern der Wilfried Heinzel AG (TEUR 2.829) und andererseits die Europapier Gruppe
(TEUR 2.998). Aktivierbares, selbst erstelltes immaterielles Vermögen lag im Konzern nicht vor.
Die Firmenwerte werden im Hinblick auf den Nutzungswert unter Anwendung der Discounted-Cash-Flow-Methode
auf Werthaltigkeit überprüft. Die Berechnung erfolgt auf Basis von Vorsteuer-Cash-Flows einer Mittelfristplanung
jeweils einmal jährlich im Zuge der Bilanzerstellung. Der Zeitraum der Mittelfristplanung beträgt fünf Jahre. Bei der
Mittelfristplanung wurde von einer Umsatz- und Kostensteigerung in der Brandbreite von 2–2,5 Prozent ausgegangen, wobei im Zuge der Profitabilitätssteigerung eine Steigerung des EBITDA von 8–10 Prozent errechnet wurde.
Den Kapitalzuflüssen stehen Auszahlungen im Zuge der Investitionen in das Anlagevermögen und dem Working
Capital aufgrund von neuen Produkt- und Kundensegmenten gegenüber.
Die Cash Flows der darauffolgenden Jahre wurden anhand einer Wachstumsrate von ca. 1,67 Prozent berechnet
(Im Vorjahr: 2 Prozent). Die Abzinsung der Cash Flows erfolgt unter Heranziehung eines Kapitalkostensatzes
(WACC) von 5,92 Prozent vor Steuern (Im Vorjahr: 5,23 Prozent vor Steuern). Weder im Geschäftsjahr 2014 noch
im Geschäftsjahr 2013 lag eine Wertminderung von Firmenwerten vor. Eine Sensitivitätsanalyse hat ergeben, dass
bei einer ­Erhöhung des Abzinsungssatzes um einen Prozentpunkt die Buchwerte noch immer gedeckt sind und
kein Abwertungsbedarf gegeben ist.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
79
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
2. Sachanlagen
Die Nettowerte verstehen sich als nutzungsbedingte Restbuchwerte, das sind Anschaffungswerte abzüglich kumulierter Abschreibungen.
Betriebs- und
Grundstücke
GeschäftsAnlagen
Summe
In TEUR
und Bauten
Maschinen
ausstattung
in Bau Sachanlagen
Bruttowerte Stand 31.12.2012
137.266
513.951
36.132
31.430
718.778
Investitionen
4.272
9.375
5.729
86.977
106.352
Währungsdifferenzen
–4
–83
–98
0
–186
Abgänge
–1.559
–6.305
–2.815
–242
–10.922
Umbuchungen/Umgliederungen
727
7.575
306
–9.003
–395
Konsolidierungskreisänderungen
26.802
83.843
13.277
4.366
128.287
Bruttowerte Stand 31.12.2013
167.503
608.356
52.530
113.527
941.916
Investitionen
4.769
21.159
4.361
6.421
36.710
Währungsdifferenzen
–9
–221
–232
–2
–464
Abgänge
–1.817
–8.910
–2.774
–175
–13.675
Umbuchungen/Umgliederungen
24.317
86.575
751
–111.531
112
Konsolidierungskreisänderungen
0
0
0
0
0
Bruttowerte Stand 31.12.2014
194.762
706.959
54.636
8.240
964.598
Kumulierte Abschreibung
Stand 31.12.2012
65.981
376.873
25.003
0
467.857
Abschreibungen 2013
5.675
28.039
5.720
–150
39.283
Währungsdifferenzen
0
–48
–44
0
–94
Abgänge
–872
–4.844
–2.550
0
–8.266
Umbuchungen/Umgliederungen
–162
–3
–192
0
–356
Konsolidierungskreisänderungen
0
0
0
0
0
Kumulierte Abschreibung
Stand 31.12.2013
–70.622
–400.017
–27.936
150
–498.425
Abschreibungen 2014
6.798
34.896
6.449
–82
48.062
Währungsdifferenzen
–2
–179
–139
0
–320
Abgänge
–1.170
–5.191
–2.395
0
–8.756
Umbuchungen/Umgliederungen
0
0
0
0
0
Konsolidierungskreisänderungen
0
0
0
0
0
Kumulierte Abschreibung
Stand 31.12.2014
–76.247
–429.544
–31.852
232
–537.410
Nettowerte Stand 31.12.2013
96.882
208.338
24.594
113.677
443.491
Nettowerte Stand 31.12.2014
118.515
277.416
22.785
8.472
427.188
Wesentliche Zugänge zu den Sachanlagen beinhalten Zahlungen für die Papiermaschine 2 (TEUR 18.262), die
Anschaffung eines Steamblocs (TEUR 1.491), Kosten für den Umbau der Stenquist Halle (TEUR 1.309) sowie Investitionen in die Energierückgewinnung (TEUR 518) in Pöls.
In Laakirchen wurden drei neue Speicherwalzen (TEUR 728) und drei Polymer Rollen (TEUR 542) angeschafft. In
Estland wurde ein Großteil der Investitionssumme für die anaerobe Stufe der Kläranlage (TEUR 1.434) sowie für
Siebe (TEUR 940) aufgebracht.
Für langfristige Investitionsprojekte werden seit 2009 die Zinsen während der Errichtungsphase aktiviert. In der
abgelaufenen Periode gab es einen zu aktivierenden Zinsaufwand von TEUR 376 (Im Vorjahr: 224).
Gemäß IAS 17 werden unter den Grundstücken und Bauten im Rahmen von Leasingverträgen genutzte Gebäude
ausgewiesen, die aufgrund der Gestaltung der Leasingvereinbarung dem Leasingnehmer zuzurechnen sind (Finanzierungsleasing). Der Buchwert dieser Vermögenswerte beläuft sich zum 31. Dezember 2014 auf TEUR 2.574
(zum 31. Dezember 2013 auf TEUR 2.626). Die aus diesen Verträgen bestehenden Verpflichtungen werden unter
den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen.
80
HEINZEL GROUP
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
3. Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen und Beteiligungen
Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen, die als nicht wesentlich eingestuft wurden, sowie sonstige
Beteiligungen werden nach IAS 39 in die Kategorie der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte
eingeordnet und haben sich wie folgt entwickelt:
In TEUR
Bruttowerte Stand 31.12.2012
Investitionen
Währungsdifferenzen
Abgänge
Umbuchungen/Umgliederungen
Konsolidierungskreisänderungen
Bruttowerte Stand 31.12.2013
Investitionen
Währungsdifferenzen
Abgänge
Umbuchungen/Umgliederungen
Konsolidierungskreisänderungen
Bruttowerte Stand 31.12.2014
Kumulierte Wertminderung
Stand 31.12.2012
Wertminderungen 2013
Währungsdifferenzen
Abgänge
Zuschreibungen
Konsolidierungskreisänderungen
Kumulierte Wertminderung
Stand 31.12.2013
Wertminderung 2014
Währungsdifferenzen
Abgänge
Zuschreibungen
Konsolidierungskreisänderungen
Kumulierte Wertminderung
Stand 31.12.2014
Nettowerte Stand 31.12.2013
Nettowerte Stand 31.12.2014
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
Anteile an
Anteile an
Anteile an
verbundenen assoziierten
anderen
Summe
Unternehmen Unternehmen Unternehmen Beteiligungen
30.178
498
7
30.683
0
0
700
700
0
0
0
0
–51
–18
–68
51
106
0
156
0
425
52
477
30.178
1.028
741
31.947
620
700
–700
620
0
0
0
0
–620
0
0
–620
93
0
0
93
0
0
0
0
30.271
1.728
41
32.040
30.178
0
0
0
0
0
457
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
30.635
0
0
0
0
0
–30.178
93
0
0
0
0
–457
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
–30.635
93
0
0
0
0
–30.271
–457
0
–30.728
0
0
571
1.271
741
41
1.312
1.312
81
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
4. Andere finanzielle Vermögenswerte
Die Wertpapiere des langfristigen Vermögens bestehen aus Anteilen an Investmentfonds und dienen im Wesentlichen der nach österreichischem Steuerrecht vorgeschriebenen Deckung der Rückstellung für Pensionen.
In TEUR
Bruttowerte Stand 31.12.2012
Investitionen
Währungsdifferenzen
Abgänge
Konsolidierungskreisänderungen
Bruttowerte Stand 31.12.2013
Investitionen
Währungsdifferenzen
Abgänge
Konsolidierungskreisänderungen
Bruttowerte Stand 31.12.2014
Kumulierte Abschreibung
Stand 31.12.2012
Abschreibungen 2013
Zuschreibungen 2013
Währungsdifferenzen
Abgänge
Konsolidierungskreisänderungen
Kumulierte Abschreibung
Stand 31.12.2013
Abschreibungen 2014
Zuschreibungen 2014
Währungsdifferenzen
Abgänge
Kumulierte Abschreibung Stand 31.12.2014
Nettowerte Stand 31.12.2013
Nettowerte Stand 31.12.2014
Summe
Andere
finanzielle
Vermögenswerte
2.613
10
0
–9
5.272
7.885
6
0
–6
0
7.885
Wertpapiere
2.611
10
0
–9
5.272
7.883
6
0
–6
0
7.883
Ausleihungen
an Dritte
2
0
0
0
0
2
0
0
0
0
2
Ausleihungen an
­verbundene
Unternehmen
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
158
19
–35
0
10
0
2
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
160
0
–35
0
10
0
–151
498
0
0
0
347
7.732
8.230
–2
0
0
0
0
–2
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
–153
498
0
0
0
345
7.732
8.230
Wertpapiere mit einem Buchwert von TEUR 5.106 (Im Vorjahr: TEUR 5.106) dienen als Sicherheit für einen von der
Zellstoff Pöls AG aufgenommenen Exportförderungskredit.
KURZFRISTIGES VERMÖGEN
5. Vorräte
Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu gleitenden Durchschnittspreisen. Die Eigenerzeugnisse beinhalten neben den Materialeinzel- und Fertigungseinzelkosten auch angemessene Teile der Material- und
Fertigungsgemeinkosten.
Für nicht mehr verwertbare Vorratsbestandteile wurden Wertberichtigungen in der Höhe von TEUR 10.624 (Im
Vorjahr: TEUR 10.563) gebildet. Ein Vergleich der Anschaffungs- oder Herstellungskosten mit dem Nettoveräußerungswert ergab 2014 ein Abwertungserfordernis von TEUR –242 (Im Vorjahr: TEUR –532). Der Buchwert der auf
den niedrigeren Nettoveräußerungswert abgewerteten Vorräte beträgt TEUR 3.742 (Im Vorjahr: TEUR 4.668).
In TEUR
Rohstoffe
Unfertige Erzeugnisse
Fertige Erzeugnisse und Handelswaren
Geleistete Anzahlungen
Hilfs- und Betriebsstoffe
82
2014
21.445
3.106
82.582
3.714
18.816
129.664
2013
19.968
2.883
87.122
3.489
19.424
132.886
HEINZEL GROUP
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
6. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen gegenüber diversen in- und ausländischen Kunden.
In TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen
aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Forderungen
Sonstige Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
2014
245.643
932
2013
239.973
1.468
47.828
24
479
294.906
50.318
27
888
292.675
Die Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen resultieren insbesondere aus der laufenden Konzernverrechnung von Lieferungen und Leistungen sowie aus der Konzernfinanzierung.
Dem Insolvenzrisiko der dubiosen Kunden wird durch eine Wertberichtigung in Höhe von TEUR 16.683 (2013:
TEUR 16.534) Rechnung getragen. Die Entwicklung der Wertberichtigungen stellt sich wie folgt dar:
In TEUR
Anfangsstand zum 1.1.
Währungsdifferenzen
Verbrauch
Auflösung
Neubildung
Endbestand zum 31.12.
2014
16.534
–523
–2.100
–2.931
5.703
16.683
2013
15.529
–308
–1.719
–2.211
5.243
16.534
31.12.2014
26.932
6.797
14.099
47.828
31.12.2013
25.207
6.355
18.757
50.318
Die Position „Sonstige Forderungen“ setzt sich wie folgt zusammen:
In TEUR
Forderungen gegenüber Abgabenbehörden
Lieferanten Boni
Übrige
7. Sonstige finanzielle Vermögenswerte, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sind Bestandteil des Fonds der liquiden Mittel der Kapital­
flussrechnung.
In TEUR
Sonstige finanzielle Vermögenswerte
Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten
2014
61.930
113.073
175.003
2013
48.446
111.776
160.222
Die wechselkursbedingte Anpassung der Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten aus dem Vorjahr
beträgt TEUR –645.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Bargeld, Sichteinlagen, andere kurzfristige, hochliquide
finanzielle Vermögenswerte mit einer ursprünglichen Laufzeit von maximal drei Monaten.
PASSIVA
8. Eigenkapital
Das Stammkapital beträgt zum 31. Dezember 2014 TEUR 3.635 und blieb im Geschäftsjahr 2014 unverändert.
Die Kapitalrücklagen zum Ende des Geschäftsjahres 2014 enthalten nicht gebundene Kapitalrücklagen in Höhe
von TEUR 8.600 (2013: TEUR 600).
Der Ausgleichsposten aus Währungsumrechnung enthält Differenzen aus der Währungsumrechnung im Zuge der
Konsolidierung und betrug zum 31. Dezember 2014 TEUR –11.502 (2013: TEUR –8.691). Dies entspricht einer
Erhöhung des Ausgleichspostens um TEUR 2.811.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
83
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
Nicht beherrschende Anteile
Diese Position umfasst die Fremdanteile am Eigenkapital der Wilfried Heinzel AG, an deren Tochtergesellschaften
sowie an der Europapier Gruppe und auch an der Laakirchen Papier AG einschließlich deren Töchter.
Bei keinem Kontrollverlust wird der Verkauf von nicht beherrschenden Anteilen als Eigenkapitaltransaktion gemäß
IAS 27 in der geänderten Fassung ab 2008 bilanziert.
9. Langfristige Finanzverbindlichkeiten
Dieser Posten umfasst folgende Positionen:
In TEUR
Langfristige Finanzverbindlichkeiten Zellstoff Pöls AG
Langfristige Finanzverbindlichkeiten Heinzel Holding GmbH
Langfristige Finanzverbindlichkeiten AS Estonian Cell
Langfristige Finanzverbindlichkeiten Europapier Austria GmbH
Langfristige Finanzverbindlichkeiten Europapier Hercegtisak d.o.o.
Langfristige Finanzverbindlichkeiten EP CEE GmbH
Langfristige Finanzverbindlichkeiten Laakirchen Papier AG
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten Europapier Slovakia spol.s.r.o.
2014
49.035
15.375
31.883
1.504
954
6.250
60.000
3.955
168.956
2013
56.564
18.313
40.548
2.255
1.430
7.500
60.000
4.070
190.680
Der Fair Value der langfristigen Finanzverbindlichkeiten entspricht dem Buchwert.
Die Fälligkeiten und Zinssätze stellen sich wie folgt dar:
Zellstoff Pöls AG
Heinzel Holding GmbH
AS Estonian Cell
Europapier Austria GmbH
Europapier Hercegtisak d.o.o.
Europapier CEE GmbH
Laakirchen Papier AG
Europapier Slovakia spol. s.r.o.
31.12.2014
in TEUR
49.035
15.375
31.883
1.504
954
6.250
60.000
3.955
168.956
Zinssatz in %
0,50% – 6,57%
2,13% – 2,86%
1,86% – 2,45%
2,48%
2,48%
4,90%
1,98% – 4,01%
1,64%
Fälligkeit
2016 – 2021
2016 – 2021
2016 – 2017
2016 – 2017
2016
2016 – 2020
2016 – 2020
2016
Der effektive Zinssatz stellt die durchschnittliche Zinsbelastung im Geschäftsjahr 2014 nach Berücksichtigung von
eventuellen Zins- und Währungssicherungsgeschäften in Prozent bezogen auf den durchschnittlichen Buchwert
dar und beträgt 3,003 Prozent. Die langfristigen Verbindlichkeiten sind in Höhe von TEUR 156.158 zahlbar
­zwischen ein und fünf Jahren und mit TEUR 12.798 nach fünf Jahren.
10. Langfristige Rückstellungen
Pensionen und andere Arbeitnehmerverpflichtungen
In TEUR
Abfertigungsrückstellung
Pensionsrückstellung
Jubiläumsgeldrückstellung
2014
30.613
23.336
5.591
59.540
2013
30.589
21.103
5.644
57.335
Arbeitnehmer von österreichischen Gesellschaften, deren Dienstverhältnis vor dem 1. Jänner 2003 begonnen hat,
haben im Falle einer Beendigung des Dienstverhältnisses durch den Arbeitgeber oder Pensionierung Anspruch auf
eine Einmalzahlung. Die Höhe dieser Abfertigung ist abhängig von der Anzahl der Dienstjahre und dem jeweiligen
Lohn bzw. Gehalt zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses. Bei Arbeitnehmern, deren Dienstverhältnis nach dem 31. Dezember 2002 begonnen hat, wird diese Verpflichtung in ein beitragsorientiertes System
übertragen. Diese Zahlungen an die externe Mitarbeitervorsorgekasse werden als Aufwendungen erfasst.
Die Pensionsverpflichtungen sind als Zusatzpension auf Einzelvertragsbasis bzw. in Betriebsvereinbarungen definiert. Sie bestehen für die Zellstoff Pöls AG, Europapier CE GmbH, EU-RO Handelsgesellschaft m.b.H, Laakirchen
Papier AG und Bunzl & Biach GmbH. Sie beinhalten eine Alterspension, eine Berufsunfähigkeitspension, eine
Witwen- bzw. Witwerpension und eine Waisenpension. Das Pensionsalter entspricht jenem aus den Einzelver­
trägen. Für noch aktive Dienstnehmer wurde die Höhe der Leistungen gemäß den Einzelverträgen ermittelt. Für
84
HEINZEL GROUP
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
l­iquide und bereits ausgeschiedene Dienstnehmer mit unverfallbaren Ansprüchen wurde das jährliche Pensionsausmaß von der Firma bzw. Pensionskasse übermittelt. Die Witwen- bzw. Witwer- und Waisenpension wurde gemäß den Vereinbarungen angesetzt.
Außerdem bestehen verschiedene Pensionszusagen, die zum Großteil Arbeitnehmer in Österreich betreffen.
Die Bewertung des Sozialkapitals erfolgt auf Basis der nachstehenden Parameter:
Rechenzinssatz
Lohn-/Gehaltserhöhungen
Pensionserhöhungen (Heinzel-Group)
Pensionserhöhungen (Europapier Group)
Pensionserhöhungen (Laakirchen)
Pensionsalter Männer/Frauen
Sterbetafeln
%
%
%
%
%
Jahre
2014
2,50
2,25
2,50/0,00
2,50/0,00
0,00/2,00
max. 65/60
AVÖ 2008-P
2013
3,50
3,25
2,50/0,00
3,25/0,00
0,00/2,00
max. 65/60
AVÖ 2008-P
Zinsaufwendungen resultierend aus dem Sozialkapital werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den
­Finanzaufwendungen erfasst.
Die bei der Ermittlung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellungen verwendeten Fluktuationswahrscheinlichkeiten wurden aufgrund der Austritte der letzten drei Jahre ermittelt.
Rückstellungen für Abfertigungen
In TEUR
Stand per 1.1.
Erstanwendung IAS
Aus Änderung des Konsolidierungskreises
Währungsumrechnung
Dienstzeitaufwand der Periode
Zinsaufwand der Periode
Amortisation und sonstige Veränderungen
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus
Änderungen der demographischen Annahmen
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus
Änderungen der finanziellen Annahmen
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus
experience adjustment
Summe Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste
Abfertigungszahlungen
Stand der Abfertigungsrückstellung zum 31.12.
Defined benefit obligation zum 31.12.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
31.12.2014
30.589
4
0
28
743
1.049
415
31.12.2013
12.398
0
16.989
–4
690
858
–1.342
13
411
–354
–258
–74
–415
–1.385
30.613
30.613
1.189
1.342
–1.684
30.589
30.589
85
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
Rückstellungen für Pensionen
In TEUR
Stand per 1.1.
Aus Änderung des Konsolidierungskreises
Währungsumrechnung
Dienstzeitaufwand der Periode
Zinsaufwand der Periode
Amortisation und sonstige Veränderungen
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus
Änderungen der demographischen Annahmen
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus
Änderungen der finanziellen Annahmen
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus
experience adjustment
Pensionszahlungen einschließlich Abfindungen
Stand der Pensionsrückstellung zum 31.12.
Defined benefit obligation zum 31.12.
Plan assets
= DBO – Plan Assets
31.12.2014
21.103
0
0
316
709
0
31.12.2013
7.203
14.615
0
215
617
0
0
775
3.642
–3
–317
–1.717
23.736
31.465
8.129
23.336
–536
–1.782
21.103
28.495
7.392
21.103
31.12.2014
7.392
0
0
259
31.12.2013
241
6.948
0
194
341
68
494
0
–358
8.129
344
0
–402
7.392
Entwicklung Planvermögen
In TEUR
Stand per 1.1.
aus Änderung des Konsolidierungskreises
Währungsumrechnung
Zinsertrag der Periode
Ertrag aus Planvermögen unter Ausschluss von Beträgen, die
in den Zinsen enthalten sind
Beiträge
– Arbeitgeber
– Arbeitnehmer
Aus dem Planvermögen geleistete Zahlungen
Stand per 31.12.
Das Planvermögen für Pensionsverpflichtungen besteht in Form von Rückdeckungsversicherungen, die an den
Kreis der Begünstigten verpfändet wurden. Die Rückdeckungsversicherungen werden bedarfsgerecht durch den
Konzern aufgestockt.
Darüber hinausgehendes Planvermögen wird durch ein externes Vermögensmanagement veranlagt.
Die Portfoliostruktur des Planvermögens stellt sich dar wie untenstehend aufgeführt.
Der Teil des Planvermögens von der Allianz Pensionskasse AG ist laut Auskunft dieser wie folgt veranlagt:
Struktur der Kapitalanlagen im klassischen Deckungsstock
Aktien
Geldmarkt
Alternative Investments
Anleihen
Summe
In %
36,00%
1,00%
3,00%
60,00%
100,00%
Diese Aufgliederung beruht auf den derzeit aktuellsten verfügbaren Werten.
Der Teil des Planvermögens von der Wiener Städtische Versicherung AG ist laut Auskunft dieser wie folgt veranlagt:
Hauptkategorien der Vermögensklassen, welche einen Marktwert besitzen
Schuldpapiere
Bankguthaben
Sonstiges
Summe
86
In %
85,09%
9,05%
5,86%
100,0%
HEINZEL GROUP
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
Diese Aufgliederung beruht auf den derzeit aktuellsten verfügbaren Werten.
Weiteres Planvermögen im Sinne des IAS 19 existiert nicht.
Rückstellungen für Jubiläumsgelder
In TEUR
Stand per 1.1.
Aus Änderung des Konsolidierungskreises
Währungsumrechnung
Dienstzeitaufwand der Periode
Zinsaufwand der Periode
Sonstige Veränderungen
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus
Änderungen der demographischen Annahmen
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus
Änderungen der finanziellen Annahmen
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus
experience adjustment
Jubiläumsgeldzahlungen
Stand der Jubiläumsgeldrückstellung zum 31.12.
Defined benefit obligation zum 31.12.
31.12.2014
5.643
0
0
286
188
0
31.12.2013
2.652
3.736
0
265
185
0
0
–936
2
0
92
–618
5.592
5.592
138
–398
5.643
5.643
Die folgenden Komponenten wurden ergebniswirksam im Periodenergebnis ausgewiesen:
Pensionen
In TEUR
Laufender Dienstzeitaufwand
Nachzuverrechnender Dienstaufwand
Zinsaufwand
Erwartete Erträge aus Planvermögen
Amortisation
Jahresaufwand
2014
315
–400
709
–341
0
283
2013
215
0
583
–69
0
729
2014
742
1.049
0
1.791
2013
690
858
0
1.548
2014
286
188
92
566
2013
266
185
–797
–346
Abfertigungen
In TEUR
Laufender Dienstzeitaufwand
Zinsaufwand
Amortisation
Jahresaufwand
Jubiläumsgeld
In TEUR
Laufender Dienstzeitaufwand
Zinsaufwand
Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
Jahresaufwand
Entwicklung Planvermögen in den letzten fünf Jahren
In TEUR
Abfertigungen
Pensionen
Jubiläumsgelder
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
2014
–
8.129
–
8.129
2013
–
7.392
–
7.392
2012
–
241
–
241
2011
–
246
–
246
2010
–
252
–
252
87
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
Überschuss/Fehlbetrag des Plans in den letzten fünf Jahren
In TEUR
Abfertigungen
Pensionen
Jubiläumsgelder
2014
30.613
23.337
5.591
59.541
2013
30.589
21.103
5.643
57.335
2012
12.398
7.203
2.652
22.253
2011
9.426
6.800
2.339
18.565
2010
9.111
7.054
2.341
18.507
Für das Jahr 2015 werden Beiträge in Höhe von TEUR 667 (2014: TEUR: 355) zum Planvermögen erwartet.
Die durchschnittlichen Laufzeiten der jeweiligen Verpflichtungen der einzelnen Unternehmen in Jahren betragen:
Duration – DBO in Jahre
Zellstoff Pöls AG, Wilfried Heinzel AG, Heinzel Holding GmbH
Gesellschaften des Teilkonzerns Europapier
Bunzl & Biach GmbH
Laakirchen Papier AG
Pensionen
12
10
12
15
Abfertigung
8
8
10
8
Sensitivitäten für Veränderungen des Rechnungszinssatzes und der Gehalts- bzw. Pensionssteigerungen für Pensionen sowie für Abfertigungen
Pensionen
In TEUR
Rechenzinssatz
Pensionssteigerungen
Veränderung
Annahme
0,25%
0,25%
Abnahme Parameter/
Veränderung DBO
+4,00%
–1,00%
Zunahme Parameter/
Veränderung DBO
–3,00%
+1,00%
Veränderung
Annahme
0,25%
0,25%
Abnahme Parameter/
Veränderung DBO
+2,00%
–2,00%
Zunahme Parameter/
Veränderung DBO
–2,00%
+2,00%
Abfertigungen
In TEUR
Rechenzinssatz
Lohn-/Gehaltssteigerungen
11. Sonstige Verbindlichkeiten
In TEUR
Verpflichtungen aus erhaltenen Subventionen
Übrige
2014
5.989
529
6.518
2013
7.519
529
8.049
Die ausgewiesenen Subventionen betreffen Förderungen für das Projekt Pöls 500 sowie für die COD-Reduktion,
welche an die Einhaltung von Umweltstandards geknüpft sind. Da derzeit sämtliche Bedingungen eingehalten sind,
besteht kein Risiko einer Rückforderung.
Subventionen werden über die Laufzeit des Vermögensgegenstands verteilt, für den sie gewährt werden.
12. Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen
Das Büro- und Lagergebäude in Bratislava ist im Rahmen eines Finanzierungsleasings gemietet. Der Vertrag läuft
bis 31. Dezember 2017, wobei seitens des Leasingnehmers die Verpflichtung besteht, das Gebäude nach Ende der
Laufzeit um TEUR 3.699 zu kaufen.
Die den Verbindlichkeiten aus dem Finanzierungsleasingverhältnis zugrunde liegenden Zinssätze werden halbjährlich an den 6-Monats-EURIBOR angepasst. Zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung betrug der Zinssatz 1,64 Prozent.
Der Barwert der Mindestleasingzahlungen weist folgende Laufzeiten aus:
In TEUR
Laufzeit bis zu einem Jahr
Laufzeit zwischen einem
und fünf Jahren
Laufzeit über fünf Jahre
Stand 31.12.2013
88
Summe der künftigen
Mindestleasing­
zahlungen
128
Abzinsung
2
Barwert der
Mindestleasing­
zahlungen
126
4.456
0
4.583
382
0
384
4.073
0
4.199
HEINZEL GROUP
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
In TEUR
Laufzeit bis zu einem Jahr
Laufzeit zwischen einem
und fünf Jahren
Laufzeit über fünf Jahre
Stand 31.12.2014
Summe der künftigen
Mindestleasing­
zahlungen
130
Abzinsung
2
Barwert der
Mindestleasing­
zahlungen
128
4.147
0
4.277
192
0
194
3.955
0
4.082
2014
47.500
31.217
27.895
106.612
2013
47.500
26.439
44.896
118.835
13. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
In TEUR
Kurzfristige Exportfinanzierungen
Anleihe- und Bankfinanzierungen mit Laufzeit <1 Jahr
Sonstige kurzfristige Finanzierungen
Die Zinssätze betragen zwischen 0,95 Prozent und 52,42 Prozent, wobei sämtliche in dieser Position ausgewiesenen Verbindlichkeiten eine Laufzeit von unter einem Jahr aufweisen.
14. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
In TEUR
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber Dritten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber verbundenen Unternehmen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber assoziierten Unternehmen
Verbindlichkeiten aus der Investitionstätigkeit
2014
2013
146.397
128.454
115
0
7.496
1.933
155.941
20.508
7.684
156.645
2014
31.149
42.203
2013
24.153
43.723
18
475
113
504
7.602
3.265
84.712
1.607
7.524
77.624
15. Sonstige kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten
In TEUR
Sonstige Rückstellungen
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Dritten
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten
­Unternehmen
Passive Rechnungsabgrenzungsposten
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
­Unternehmen
Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern
Sonstige Rückstellungen
In TEUR
Rechts- und
Beratungsaufwand
Sonstige Personalrückstellungen
Übrige
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
Stand
1.1.2014
Zugänge
Abgänge durch
Auflösung
Abgänge durch
Verwendung
Stand
31.12.2014
321
234
–255
–34
266
2.118
25.624
28.063
8.903
19.959
29.096
–4.709
–18.821
–23.785
–995
–1.197
–2.226
5.318
25.565
31.149
89
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
Die übrigen Rückstellungen von 2014 enthalten folgende Punkte:
Erlösschmälerungen
Zahlungen für Bau- und Wartungsmaßnahmen
EDV Kosten
Rückstellungen für Bonus
Rechtsberatungskosten
Rückstellungen für Ausfall Forderungen
Frachtkosten
Transportversicherungen
Reklamationen von Kunden
Aufsichtsratsvergütung
Sonstige
7.299
3.225
624
333
331
312
290
220
101
62
12.768
Für die sonstigen Rückstellungen wird die Fälligkeit innerhalb eines Jahres erwartet.
F. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
16. Umsatzerlöse
Im Berichtsjahr stellte die Heinzel Group erneut ihre Dynamik unter Beweis: Der Nettoerlös legte um 5,8 Prozent
auf EUR 1.406,5 Mio. zu. Dazu beigetragen haben – neben der nunmehr ganzjährigen Einbeziehung der ­Laakirchen
Papier AG und der Bunzl & Biach GmbH in den Konzernabschluss – der erfolgreiche Anlauf der Papiermaschine 2
in Pöls sowie der Start der Vertriebskooperation mit der SCA-Gruppe bei heinzelsales. Dämpfend wirkte hingegen
die verminderte Produktion der Zellstoff Pöls AG aufgrund eines Kesselschadens.
17. Bestandsveränderungen und aktivierte Eigenleistungen
In TEUR
Bestandsveränderungen
Aktivierte Eigenleistungen
2014
2.252
1.363
3.614
2013
1.273
2.582
3.855
Die Bestandsveränderungen umfassen die Veränderung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse gegenüber dem
Vorjahr.
Die aktivierten Eigenleistungen beinhalten neben den Materialeinzel- und Fertigungseinzelkosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten.
18. Sonstige betriebliche Erträge
In TEUR
Ertrag aus negativem Unterschiedsbetrag
Erstkonsolidierung Laakirchen Papier AG
Übrige betriebliche Erträge
2014
2013
10.616
85.670
96.286
37.116
10.858
47.974
Die übrigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus Versicherungen in Höhe von TEUR 62.000. Diese sind
durch den Schaden am Laugenkessel 2 in der Zellstoff Pöls AG entstanden.
19. Aufwendungen für Material und bezogene Herstellungsleistungen
In TEUR
Rohstoffe
Hilfs- und Betriebsstoffe
Handelswaren
90
2014
230.035
207.236
779.372
1.216.643
2013
249.149
145.768
710.644
1.105.562
HEINZEL GROUP
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
20. Personalaufwand
In TEUR
Löhne
Gehälter
Aufwendungen für Abfertigungen
Aufwendungen für Altersversorgung
Gesetzlicher Sozialaufwand
Freiwilliger Sozialaufwand
2014
34.172
50.928
1.668
1.201
22.500
4.787
115.256
2013
29.686
46.642
1.230
1.469
18.451
3.597
101.075
Die im Personalaufwand erfassten Aufwendungen für beitragsorientierte Versorgungspläne betrugen TEUR 1.582
(Vorjahr: TEUR 1.688).
21. Sonstige betriebliche Aufwendungen
In TEUR
Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom Einkommen und
Ertrag fallen
Berater und Gebühren
Versicherungen
Miete und Leasing
Kosten für IT und Kommunikation
Reisekosten
Ausgaben für Werbung
Forderungsausfälle
Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen
2014
2013
1.074
5.533
5.047
7.936
3.697
3.834
1.036
3.903
24.573
56.633
1.024
5.168
4.621
8.547
3.540
3.984
1.166
3.137
34.877
66.064
In der Position „Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen“ ist ein Betrag von TEUR 43 (Vorjahr: TEUR 91) an
ergebniswirksam verbuchten Wechselkursdifferenzen ausgewiesen.
22. Finanzergebnis
Das Zins- und sonstige Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen:
In TEUR
Zinserträge
Zinsaufwendungen
Dividendenertrag
Erträge/Aufwendungen aus der Marktbewertung
Sonstige Finanzerträge, Finanzaufwendung
2014
3.370
–11.618
414
–1.651
4.059
–5.427
2013
3.270
–11.284
68
738
–769
–7.975
23. Ertragsteuern
Der auf die Muttergesellschaft Heinzel Holding GmbH, Vorchdorf, anwendbare Körperschaftsteuersatz beträgt zum
Abschlussstichtag 25 Prozent.
Mit dem Steuerreformgesetz 2005 wurde vom österreichischen Gesetzgeber die Möglichkeit zur Bildung von steuerlichen Unternehmensgruppen geschaffen. Die steuerlichen Ergebnisse der diesen Gruppen zugehörigen Gesellschaften werden dadurch nach der Verrechnung mit den eigenen Vorgruppenverlusten dem Gruppenträger zugerechnet. Zum Ausgleich für die weitergereichten steuerlichen Ergebnisse wurde in den Gruppenverträgen eine
Steuerumlage vereinbart.
Für die Berechnung der latenten Steuern wurde für die in Österreich ansässigen Unternehmen ein Ertragssteuersatz von 25 Prozent, für die im Ausland ansässigen Unternehmen der jeweils gültige Landessteuersatz angewendet.
Innerhalb der Heinzel-Steuergruppe (die Heinzel EMACS Beteiligungs AG fungiert als Gruppenträger der Heinzel
Holding GmbH, alle inländischen Gesellschaften sind Mitglieder der Heinzel-Steuergruppe) ist eine sofortige Verlustverwertung im Jahr des Eintritts des Verlusts auf Ebene der in die Gruppenbesteuerung einbezogenen Gesellschaften möglich. Für die Berechnung der zukünftig nutzbaren steuerlichen Verlustvorträge wurden aufgrund der
in der jüngeren Vergangenheit volatilen Situation in den Segmenten Industrie und Handel die Planungsunterlagen
für das kommende Geschäftsjahr herangezogen. Die Aktivierung latenter Steuern erfolgte in jenem Ausmaß, in dem
diese durch zukünftige positive Ergebnisse genutzt werden können. Für darüber hinausgehende Verlustvorträge in
Österreich in Höhe von TEUR 5.506 wurden keine latenten Steuern angesetzt. Im Segment Handel bestehen auf
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
91
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
Basis der aktuellen Planung auf bestimmten ausländischen Märkten keine hinreichenden zukünftigen Ergebnisse
bzw. Risiken aus der steuerlichen Durchsetzbarkeit, sodass diese überwiegend nicht angesetzt wurden. Insgesamt
bestehen im Segment Handel ausländische Verlustvorträge in der Höhe von TEUR 11.853.
In TEUR
Unversteuertes Ergebnis
Ertragsteueraufwand
Effektivsteuersatz (%)
2014
61.980
–9.506
15,3
2013
61.216
–4.242
6,9
In TEUR
Laufende Ertragsteuern
Latente Steuern
2014
9.684
–178
9.506
2013
5.248
–1.006
4.242
Unversteuertes Ergebnis
Erwartete Ertragsteuerbelastung
Auswirkungen ausländischer Steuersätze
Steuern aus Vorperioden
Steuerliche Hinzurechnungen und Kürzungen
Aktivierung von Verlustvorträgen vergangener
Perioden
Auswirkungen der Erstkonsolidierung
Sonstige permanente Differenzen
Tatsächliche Ertragsteuerbelastung
2014
In TEUR
61.980
15.495
–132
94
–2.145
–722
–2.654
–430
9.506
In %
100,0
25,0
–0,2
0,2
–3,5
–1,2
–4,3
–0,7
15,3
2013
In TEUR
61.216
15.304
611
291
295
In %
100,0
25,0
1,0
0,5
0,5
–2.463
–9.125
–670
4.242
–4,0
–14,9
–1,1
6,9
Latente Steuern aufgrund von Differenzen zwischen dem anteiligen Nettovermögen und dem steuerlichen Buchwert von Anteilen an Tochterunternehmen in Höhe von TEUR 68.643 (Im Vorjahr: TEUR 61.059) werden in Übereinstimmung mit IAS 12.39 nicht angesetzt, da mit einer Veräußerung der Beteiligungen in absehbarer Zeit nicht
zu rechnen ist.
Die zeitlichen Differenzen zwischen den Werten der Steuerbilanz und dem Konzernabschluss verteilen sich wie
folgt:
Aktiva
Passiva
In TEUR
Langfristiges Vermögen
Kurzfristiges Vermögen
Langfristige Rückstellungen und
­Verbindlichkeiten
Kurzfristige Rückstellungen und
­Verbindlichkeiten
Verlustvorträge auf Konzernebene
Konsolidierung:
Konsolidierungseffekte
Latente Steuern
Saldierung der latenten Steuern gegenüber
derselben Steuerbehörde
Saldierte latente Steuern
Davon kurzfristig
92
31.12.2014
19.083
1.913
31.12.2013
15.528
733
31.12.2014
52.233
4.599
31.12.2013
54.483
1.068
36.373
33.175
0
104
4.608
0
61.977
3.485
0
52.921
12.378
0
69.210
9.424
0
65.079
2.216
64.193
16.157
2.216
55.137
13.879
148
69.358
17.340
148
65.227
16.307
–9.892
6.265
1.630
–8.093
5.786
1.055
–9.892
7.448
4.244
–8.093
8.214
2.623
HEINZEL GROUP
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
24. Sonstige Angaben
VERPFLICHTUNGEN FÜR DIE NUTZUNG VON NICHT IN DER BILANZ AUSGEWIESENEN ANLAGEN
Verpflichtungen für die Nutzung von nicht in der Bilanz ausgewiesenen Anlagen (Operating Leasing Verträge) bestehen für den unkündbaren Zeitraum in folgender Höhe:
In TEUR
Laufzeit bis zu einem Jahr
Laufzeit zwischen einem und fünf Jahren
Laufzeit über fünf Jahre
Gesamt
2014
2.725
7.410
4.120
14.255
2013
2.643
8.463
5.029
16.135
Der gesamte Miet- und Leasingaufwand (Operating Leasing) beläuft sich im Geschäftsjahr 2014 auf TEUR 6.871
(Vorjahr: TEUR 7.543)
KAPITALFLUSSRECHNUNG
Für die Darstellung der Kapitalflussrechnung wurde die indirekte Methode gewählt. Der Fonds der liquiden Mittel
entspricht dem Kassenbestand und den Bankguthaben.
Zusatzangaben zur Kapitalflussrechnung
In TEUR
Erhaltene Dividenden
Erhaltene Zinsen
Gezahlte Zinsen
Ertragsteuerzahlungen
2014
17.817
2.661
–4.571
–10.220
2013
68
3.713
–8.941
–4.742
Erhaltene Dividenden, erhaltene und gezahlte Zinsen sowie Ertragssteuerzahlungen werden im Cash Flow aus der
operativen Geschäftstätigkeit ausgewiesen.
NICHT ZAHLUNGSWIRKSAME AUFWENDUNGEN UND ERTRÄGE
Nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge stellen sich im Wesentlichen wie folgt dar:
In TEUR
Abschreibungen
Veränderungen von Pensionen und anderen
Arbeitnehmerverpflichtungen sowie langfristiger
Rückstellungen
Sonstige nicht zahlungswirksame ­Aufwendungen
und Erträge
Gesamt
2014
50.462
2013
39.068
2.204
35.083
–22.920
29.746
–62.737
11.414
SEGMENTBERICHTERSTATTUNG
Die Heinzel Holding GmbH und ihre Tochterunternehmen sind in den drei Geschäftssegmenten Industrie, Handel
und Sonstige tätig. Die Abgrenzung der Geschäftssegmente basiert auf der internen Steuerung und auf der internen Finanzberichterstattung an die Geschäftsführung der Heinzel Holding GmbH (Hauptentscheidungsträger). Der
wirtschaftliche Erfolg der Segmente wird regelmäßig durch die Geschäftsführung überprüft, um die Ressourcen
den Segmenten zuzuordnen. Die Segmente enthalten folgende Gesellschaften:
Segment
Industrie
Beschreibung
Produktion von Zellstoff
und Papier
Handel
Handel mit Papier- und
Zellstoffprodukten
Sonstige
Konzernverwaltung
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
Gesellschaft
Zellstoff Pöls AG, Pöls
AS Estonian Cell, Kunda
Laakirchen Papier AG, Laakirchen
Omega Trading Laakirchen GmbH, Laakirchen
Bunzl & Biach GmbH, Wien
Austria Recycling s.r.o., Temelin
Wilfried Heinzel AG, Wien, und Tochtergesellschaften
Europapier International AG, Wien, und Tochtergesellschaften
Heinzel Holding GmbH, Wien
Heinzel Bunzl Immobilien GmbH, Wien, und Tochtergesellschaft
Heinzel Paper GmbH, Hinterbrühl
Kraftwerk Katzling GmbH, Pöls (bis April 2014)
Kraftwerk Laakirchen GmbH, Laakirchen (bis April 2014)
93
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
Den Segmentinformationen liegen grundsätzlich die gleichen Ausweis-, Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
wie dem Konzernabschluss zugrunde.
Geschäftssegmente
Im Geschäftsjahr 2014 wurde das Berichtswesen im Zuge der Segmentberichtserstattung aktualisiert. Wesentliche
Änderungen im Vergleich zu den Vorjahren sind, dass die Omega Trading Laakirchen GmbH in der Sparte Industrie
ausgewiesen wird (Im Vorjahr: Sonstige) und die Ergebnisse der Europapier-Gesellschaften, des Teilkonzerns Wilfried Heinzel AG, der Bunzl & Biach GmbH mit Tochtergesellschaft sowie der Laakirchen Papier AG mit Tochtergesellschaft konsolidiert herangezogen werden. Dieses Berichtswesen wurde im 2014 eingeführt, die Vorjahreswerte
wurden nicht angepasst.
2014
In TEUR
Umsatzerlöse
davon intersegmentäre
Umsätze
davon Umsatzerlöse mit
externen Kunden
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
EBIT
Segmentvermögen
Segmentschulden
Auszahlungen für Investitionen
2013
In TEUR
Umsatzerlöse
davon intersegmentäre
Umsätze
davon Umsatzerlöse mit
externen Kunden
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
EBIT
Segmentvermögen
Segmentschulden
Auszahlungen für Investitionen
Industrie
520.312
Handel
996.163
Sonstige Konsolidierung
353
–110.326
Gesamt
1.406.502
53.675
56.463
164
–110.302
0
466.637
435.895
69.554
46.636
37.984
693.491
372.651
37.860
939.700
921.766
44.542
3.703
20.558
323.394
209.735
6.839
188
0
1.160
156
–1.382
290.134
82.160
238
–23
–141.018
0
–32
10.238
–243.728
–73.607
0
1.406.502
1.216.643
115.256
50.462
67.407
1.063.298
590.939
44.937
Industrie
475.698
Handel
961.569
Sonstige Konsolidierung
138
–108.272
Gesamt
1.329.133
44.216
63.953
0
–108.272
0
431.482
350.378
58.190
35.558
18.338
696.225
385.880
107.050
897.616
863.455
41.523
3.392
15.932
315.481
250.532
3.279
138
0
1.362
117
–1.574
293.249
94.944
64
0
–108.272
0
0
36.496
–244.989
–67.225
0
1.329.133
1.105.562
101.075
39.068
69.192
1.059.967
619.130
110.392
Geografische Informationen
In der folgenden Tabelle werden ausgewählte Finanzinformationen nach den wesentlichen geografischen Regionen
zusammengefasst dargestellt. Erlöse von externen Kunden sind auf der Grundlage des Sitzes der Kunden angegeben. Vermögenswerte und Investitionen sind nach Unternehmensstandorten zugeordnet. Langfristige Vermögenswerte beinhalten die Positionen Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (inklusive Firmenwerte).
2014
In TEUR
Zentral- und Osteuropa
Westeuropa
Österreich
Südosteuropa
Russland
Nordafrika
Mittlerer Osten
Ferner Osten/Ozeanien
Zentral- und Südafrika
Südamerika
Nordamerika
94
Erlöse von externen Kunden
399.626
160.849
160.277
167.173
135.578
134.611
133.805
79.942
23.514
9.929
1.199
1.406.502
Langfristige Vermögenswerte
82.083
203
358.775
3.987
472
0
0
0
0
0
2.398
447.917
HEINZEL GROUP
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
Die Verrechnung von Zellstofflieferungen innerhalb des Konzerns erfolgt zu Marktpreisen. Die Verrechnung sonstiger Leistungen innerhalb des Konzerns erfolgt auf Basis der tatsächlich erbrachten Dienstleistungen.
Der Konzern weist keine Umsatzerlöse aus Geschäftsvorfällen mit einem einzigen externen Kunden auf, die sich
auf mindestens 10 Prozent der Umsatzerlöse des Konzerns belaufen.
FINANZINSTRUMENTE
a) Originäre Finanzinstrumente
Die als originäre Finanzinstrumente einzustufenden Forderungen, Anteile und Verbindlichkeiten wurden gemäß
IAS 39 angesetzt. Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze sind bei der jeweiligen Bilanzposition angeführt.
­Käufe und Verkäufe von Finanzinstrumenten werden zum Settlement-Stichtag gebucht.
Langfristige Veranlagungen dienen dem Aufbau des für das Sozialkapital erforderlichen Deckungsstocks.
b) Derivative Finanzinstrumente
Zur Absicherung von Risiken aus operativer Geschäfts- und Finanzierungstätigkeit (Änderung von Zinssätzen,
Wechselkursen und Rohstoffpreisen) setzt die Heinzel Gruppe derivative Finanzinstrumente ein. Operatives Ziel der
Gesellschaft ist eine Glättung des Ergebnisses aus den Fremdwährungspositionen sowie die Fixierung des Zinsergebnisses und eine Absicherung der Rohstoffpreise.
Zur wirtschaftlichen Begrenzung und Steuerung von bestehenden Fremdwährungs- und Zinsänderungsrisiken
werden vor allem Devisentermingeschäfte und Zinsswaps eingesetzt.
Die Devisentermingeschäfte wurden unter anderem in den Währungen US Dollar, Tschechische Krone, Ungarische
Forint, Polnische Zloty, Russische Rubel, Kroatische Kuna und Rumänische Leu abgeschlossen und beziehen sich
auf die geplanten Einkäufe bzw. auf Working Capital Finanzierungen in Fremdwährung für das Jahr 2014.
Folgende Kontrakte waren per 31. Dezember 2014 abgeschlossen:
In TEUR
Kauf USD
Verkauf USD
Verkauf JPY
Verkauf AUD
Verkauf CZK
Verkauf PLN
Kauf PLN
Verkauf HRK
Verkauf HUF
Verkauf RON
Verkauf RUB
Kauf RUB
Währungsderivate
Zinsderivate
Energiederivate
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
Nominalwert
Assets
185
100.957
105
2.785
0
4.862
0
1.334
9.264
5.324
8.930
0
133.746
110.710
673
245.129
Nominalwert
Liabilities
–9.402
0
0
0
–2.427
–2.660
–4.821
–1.120
–2.495
–1.480
–451
–3.472
28.328
0
0
–28.328
Marktwert
Assets
92
0
1
0
12
82
0
0
253
43
1.724
0
2.206
0
0
2.206
Markwert
Liabilities
0
–3.520
0
–42
0
0
–84
–9
0
0
0
–7
–3.662
–3.243
–282
–7.187
95
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
Der Bestand an offenen derivativen Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorie per 31. Dezember 2013 stellt
sich wie folgt dar (Werte in TEUR):
Cash Flow Hedge
ergebnisneutral
Währungsderivate
Zinsderivate
Nominalwert
Assets
7.475
107.250
114.725
Nominalwert
Liabilities
0
0
0
Marktwert
Assets
250
18
268
Marktwert
Liabilities
0
–1.076
–1.076
Ergebniswirksam
erfasste Derivate
Währungsderivate
Zinsderivate
Energiederivate
Nominalwert
Assets
51.185
26.438
15.872
93.495
Nominalwert
Liabilities
–16.272
0
0
–16.272
Marktwert
Assets
736
0
40
775
Marktwert
Liabilities
–116
–98
0
–213
Der Bestand an offenen derivativen Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorie per 31. Dezember 2014 stellt
sich wie folgt dar (Werte in TEUR):
Cash Flow Hedge
ergebnisneutral
Währungsderivate
Zinsderivate
Energiederivate
Nominalwert
Assets
0
110.710
0
110.710
Nominalwert
Liabilities
0
0
0
0
Marktwert
Assets
0
0
0
0
Marktwert
Liabilities
0
–3.243
0
–3.243
Ergebniswirksam
erfasste Derivate
Währungsderivate
Zinsderivate
Energiederivate
Nominalwert
Assets
133.746
0
673
134.419
Nominalwert
Liabilities
–28.328
0
0
–28.328
Marktwert
Assets
2.206
0
0
2.206
Marktwert
Liabilities
–3.662
0
–282
–3.944
Devisentermingeschäfte haben per 31. Dezember 2014 eine Laufzeit von bis zu 8 Monaten. Der Zeithorizont für die
Zinsswaps sind in Höhe von TEUR 22.559 kurzfristig und innerhalb eines Jahres fällig, die verbleibenden TEUR
88.151 sind langfristig und in 1 bis 7 Jahren zu tilgen.
Für die Zinsderivate werden die Regeln für Cash Flow Hedging nach IAS 39 angewendet. Bei anderen Derivaten
werden die Regelungen des Hedge Accounting gem. IAS 39 nicht angewandt, sie werden als freistehende Derivate
abgebildet.
Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente werden anhand von Bewertungsmodellen ermittelt,
die auf dem Markt beobachtbaren Input-Parametern basieren.
Gewinne und Verluste aus Absicherungsinstrumenten, die dem effektiven Teil der Marktwertveränderung von
­Derivaten zur Absicherung von Zahlungsströmen zuzuordnen sind, werden in der Aufstellung aller im sonstigen
Ergebnis erfassten Erträge und Aufwendungen erfasst. Der dem ineffektiven Teil zuzurechnende Gewinn oder
Verlust wird sofort erfolgswirksam erfasst.
Die Erfassung der Finanzinstrumente erfolgt zentral unmittelbar nach Abschluss der Geschäfte. Dies ermöglicht die
laufende Bewertung (Mark-to-Market-Bewertung) sowie die Beurteilung der aktuellen Risikosituation.
96
HEINZEL GROUP
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
Ergänzende Angaben zu Finanzinstrumenten
Die nachstehende Übersicht zeigt die Finanzinstrumente der Heinzel Group nach Bewertungskategorien gemäß
IAS 39 (Werte in TEUR).
Finanzielle Vermögenswerte
Anteile an anderen Unternehmen
Andere finanzielle Vermögenswerte
– langfristig
Flüssige Mittel
Andere finanzielle Vermögenswerte
– kurzfristig
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen und sonstige
­Forderungen
Derivative finanzielle
Vermögenswerte
Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen, sonstige
­Verbindlichkeiten und
­Rückstellungen
Derivative finanzielle
Verbindlichkeiten
Derivative finanzielle
Verbindlichkeiten
Finanzielle Vermögenswerte
Anteile an anderen Unternehmen
Andere finanzielle Vermögenswerte
– langfristig
Flüssige Mittel
Andere finanzielle Vermögenswerte
– kurzfristig
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen und sonstige
­Forderungen
Derivative finanzielle
­Vermögens­werte
Derivative finanzielle
­Vermögens­werte
Finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen
und Leistungen, sonstige
­Verbindlichkeiten und
­Rückstellungen
Derivative finanzielle
Verbindlichkeiten
Derivative finanzielle
Verbindlichkeiten
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
Bewertungskategorie nach IAS 39
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Wert
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Wert
Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten
Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert (zu Handelszwecke gehalten)
Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten
Derivate erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
Zu (fortgeführten)
Anschaffungskosten
Zu (fortgeführten)
Anschaffungskosten
Derivate erfolgsneutral zum
­beizulegenden Zeitwert
Derivate erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
Bewertungskategorie nach IAS 39
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Wert
Erfolgswirksam zum
beizulegenden Wert
Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten
Erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert (zu Handelszwecke gehalten)
Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten
Derivate erfolgs­neutral zum
­beizulegenden Zeitwert
Derivate erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
Zu (fortgeführten)
Anschaffungskosten
Zu (fortgeführten)
Anschaffungskosten
Derivate erfolgsneutral zum
­beizulegenden Zeitwert
Derivate erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert
31.12.2014
Weniger als
3 Monate
3–6 Monate
Mehr als
6 Monate
41
0
0
41
8.230
113.073
0
113.073
0
0
8.230
0
61.930
27.788
628
33.514
293.471
289.779
1.796
1.895
2.206
478.951
2.206
432.846
0
2.424
0
43.680
275.567
32.601
61.666
181.300
188.600
185.446
3.099
55
3.243
3.243
0
0
3.944
471.354
3.944
225.234
0
64.765
0
181.355
31.12.2013
Weniger als
3 Monate
3–6 Monate
Mehr als
6 Monate
741
0
0
741
7.732
111.776
0
111.776
0
0
7.732
0
48.445
48.445
0
0
292.674
288.934
1.545
2.195
268
268
0
0
775
462.411
775
450.198
0
1.545
0
10.668
309.515
49.796
52.624
207.095
212.067
181.189
83
30.794
1.076
1.076
0
0
213
522.871
213
232.274
0
52.707
0
237.889
97
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
Die folgende Tabelle analysiert die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente nach der Art der
Inputfaktoren für die Bewertungsmethode. Dazu definiert IFRS 13 drei Levels von Inputfaktoren (Fair-Value-Hierarchie):
Level 1
Level 2
Level 3
Preisnotierung für identische Vermögenswerte oder Schulden auf einem aktiven Markt
(ohne Anpassung)
Inputs, die für Vermögenswerte oder Schulden entweder direkt (d. h. als Preise) oder indirekt
(d.h. abgeleitet von Preisen) beobachtbar sind und nicht unter Level 1 fallen
Inputs für Vermögenswerte oder Schulden, die keine am Markt beobachtbaren Daten darstellen
Finanzielle Vermögenswerte
In TEUR
Anteile an anderen
­Unternehmen
Andere finanzielle Vermögenswerte – langfristig
Andere finanzielle Vermögenswerte – kurzfristig
Derivative finanzielle
Vermögenswerte
Finanzielle Verbindlichkeiten
In TEUR
Derivative finanzielle
Verbindlichkeiten
Finanzielle Vermögenswerte
In TEUR
Anteile an anderen
­Unternehmen
Andere finanzielle Vermögenswerte – langfristig
Andere finanzielle Vermögenswerte – kurzfristig
Derivative finanzielle
Vermögenswerte
Finanzielle Verbindlichkeiten
In TEUR
Derivative finanzielle
Verbindlichkeiten
31.12.2014
Level 1
Level 2
Level 3
41
0
0
41
8.230
8.230
0
0
61.930
61.930
0
0
2.206
0
2.206
0
31.12.2014
Level 1
Level 2
Level 3
3.944
0
3.944
0
31.12.2013
Level 1
Level 2
Level 3
741
0
0
741
7.732
7.732
0
0
48.446
48.446
0
0
775
0
775
0
31.12.2013
Level 1
Level 2
Level 3
213
0
213
0
In Level 2 sind derivative Finanzinstrumente (Devisentermingeschäfte) enthalten. Der angegebene Marktwert
­(sowohl in der laufenden Berichtsperiode als auch im Vorjahr) versteht sich vor Berücksichtigung des Ausfallsrisikos
der Gegenpartei bzw. vor Berücksichtigung der eigenen Bonität, wobei die Abweichungen zu den angegebenen
Marktwerten unwesentlich sind.
Zum 31. Dezember 2014 war keine Umgruppierung zwischen verschiedenen Stufen (Levels) notwendig.
Nettogewinne bzw. Nettoverluste aus Finanzinstrumenten betragen:
In TEUR
Kredite und Forderungen
Wertpapiere
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete
finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate
98
2014
6.962
604
2013
–5.557
–668
–2.726
–5.889
955
2.823
HEINZEL GROUP
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
Zinserträge bzw. Zinsaufwendungen aus Finanzinstrumenten betragen:
In TEUR
Kredite und Forderungen
Wertpapiere
Finanzielle Verbindlichkeiten
Derivate
2014
1.459
2.115
–3.589
–932
2013
1.856
1.782
–6.457
–1.247
Angaben zum Kapitalmanagement
Hauptziele des Kapitalmanagements der Heinzel Group sind die Sicherstellung der notwendigen Liquidität zur
Unterstützung der Geschäftstätigkeit sowie die Erhaltung einer angemessenen Bonität und einer ausreichenden
Eigenkapitalquote, um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten.
Die Verschuldungsquote (Nettoverschuldung zu Eigenkapital) für die Heinzel Group ist mit einer Zielbandbreite von
40 bis 80 Prozent festgelegt, wobei die derzeitige Nettoverschuldung bei nur 21,3 Prozent liegt (Im Vorjahr: 33,9
Prozent). Die Eigenkapitalquote ist mit einer Zielgröße von 30 Prozent versehen, welche derzeit mit 44,4 Prozent (Im
Vorjahr: 41,6 Prozent) deutlich überschritten wird. Die Investitionspolitik orientiert sich stets an Cash-Flow-­
Planungen, die zumindest viermal im Jahr aktualisiert werden. Ein straffes Working-Capital-Management wird in
allen Geschäftsbereichen durchgeführt, um Risiken frühzeitig vermeiden zu können.
RISIKOBERICHTERSTATTUNG
MARKTRISIKO
Die Heinzel Group ist Marktrisiken ausgesetzt, welche sich vorwiegend auf die Wechselkurse, Zinssätze und Marktwerte der Investitionen von flüssigen Mitteln beziehen. Der Konzern überwacht diese Risiken laufend. Um die im
Zusammenhang mit diesen Risiken auftretende Volatilität zu bewirtschaften und in Übereinstimmung mit der Gruppenpolitik, setzt der Konzern eine Reihe von derivativen Finanzinstrumenten ein. Das Ziel des Konzerns ist es, wo
angebracht, jene Fluktuationen in den Ergebnissen und Geldflüssen, welche mit Zinssatzänderungen, Wechselkursänderungen und Wertveränderungen der Geldanlagen verbunden sind zu reduzieren. Die Heinzel Group geht
keine Finanztransaktionen ein, welche zum Zeitpunkt des Abschlusses der Transaktion ein nicht abschätzbares
Risiko enthalten.
WECHSELKURSRISIKO
Die Berichterstattung der Gruppe erfolgt in Euro. Wechselkursrisiken entstehen der Heinzel Group im Wesentlichen
aus dem Erwerb und Verkauf von Waren in Fremdwährung sowie aus Finanzierungen in Fremdwährungen. Vorwiegend betreffen diese Risiken die Kursrelation von US-Dollar, tschechischer Krone, ungarischer Forint, polnischer
Zloty, russischer Rubel, kroatischer Kuna und rumänischer Leu zum Euro. Die Heinzel-Gruppe setzt Devisentermingeschäfte ein, um in Fremdwährung erwartete Einkünfte abzusichern.
Die Fremdwährungspositionen und die Sicherungsgeschäfte werden laufend überwacht. Für die Sensitivitätsana­
lyse der Devisentermingeschäfte wurden die täglichen Wechselkursveränderungen des Jahres 2014 auf Basis der
EZB-Referenzkurse für AUD, USD, YEN, CZK, PLN, HRK, HUF, RUB und RON herangezogen. Ebenso wurde die
historische Volatilität der Marktzinssätze in den jeweiligen Währungen herangezogen. Eine Abwertung (Aufwertung)
des EUR gegenüber den anderen Währungen zum 31. Dezember 2014 hätte folgende Auswirkung auf die ­FX
­Derivate: ergebniswirksam TEUR –8.579 (TEUR 6.726).
ZINSÄNDERUNGSRISIKO
Die Heinzel Group bewirtschaftet das Nettozinsänderungsrisiko durch das Verhältnis von festverzinslichen zu variabel verzinslichen Schulden. Per 31. Dezember 2014 belief sich der Anteil der fix verzinsten Finanzverbindlich­
keiten auf 51,40 Prozent (Im Vorjahr: 48,64 Prozent). Für langfristig variabel verzinste Kredite werden auch
­Zinsswaps eingesetzt, die im Rahmen derer periodisch auftretenden Zahlungen, basierend auf Nominalwerten
sowie vereinbarten festen und variablen Zinssätzen, getauscht werden.
Im Rahmen der Umsetzung von IFRS 7 wurde eine Sensitivitätsanalyse in Bezug auf Zinsänderungen für die variabel verzinsten Kreditverbindlichkeiten durchgeführt.
Der Anstieg (Rückgang) der variablen Zinsen für Kreditverbindlichkeiten um 100 bps würde den Zinsaufwand um
TEUR 1.897 (TEUR –1.897) verändern.
Für die Zinsswaps wurde ebenfalls eine Aufwertung (Abwertung) der Zinsen von 100 bps angenommen und dies
hätte folgende Auswirkung auf die Zinsderivate:
Veränderung des Eigenkapitals (Darstellung des Cash Flow Hedge) um –(+) TEUR 3.118 (TEUR 3.574–3.118) und
ergebniswirksam –(+) TEUR 468 (TEUR 470–468).
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
99
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
Die Zinsen werden jeweils zum Kalenderquartal für die nächsten 3 Monate im Vorhinein fixiert.
KREDITRISIKO
Kreditrisiken entstehen, wenn Kunden nicht in der Lage sind, ihre Verpflichtungen wie vereinbart zu erfüllen. Aus
diesem Grund werden für den Großteil der Kundenforderungen Absicherungen vorgenommen (Kreditversicherung,
dokumentäre Zahlungsformen). Auf keinen einzelnen Kunden entfällt ein Umsatz oder eine ausstehende Forderung, die ein stark konzentriertes Kreditrisiko darstellt.
Das maximale Kreditrisiko aus den Forderungen des Konzerns stellt sich wie folgt dar:
In TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Forderungen
2014
245.643
47.828
293.471
2013
239.973
50.318
290.291
Forderungen, die überfällig, aber noch nicht wertberichtigt sind, gliedern sich in Abhängigkeit von der Dauer der
Überfälligkeit wie folgt:
In TEUR
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
Sonstige Forderungen
Weniger als 3 Monate
3–6 Monate
Mehr als 6 Monate
41.696
835
42.531
1.796
0
1.796
1.868
27
1.895
GEGENPARTEIRISKEN
Die Gegenparteirisiken umfassen das Ausfallrisiko von derivativen Finanzinstrumenten und Geldmarktfonds sowie
das Kreditrisiko auf Kontokorrentbeständen und Geldmarktgeschäften. Das Ausfallrisiko und Kreditrisiko werden vermindert, indem nur jene Banken und Finanzinstitute gewählt wurden, die beim Abschluss einer Transaktion mindestens ein A-Rating aufweisen. Im Jahr 2014 wurde der bereits in 2011 eingeleitete Prozess, frei verfügbare Gelder in
Anleihen von Non-Financial Unternehmen zu investieren, welche als Rating mindestens BBB hatten, fortgesetzt. Des
Weiteren werden pro Gegenpartei Limits festgelegt, deren Festlegung und Steuerung von Group Treasury durchgeführt werden. Die Heinzel Group erwartet keine Verluste aufgrund der Tatsache, dass die Gegenparteien ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht erfüllen können und hat keine nennenswerten Klumpenrisiken.
LIQUIDITÄTSRISIKO
Unter dem Liquiditätsrisiko ist jenes Risiko zu verstehen, nicht jederzeit Liquidität zur Verfügung zu haben, um fällige Verbindlichkeiten fristgerecht und zu einem vernünftigen Preis begleichen zu können. Ein konzernweites
Cash-Reporting hilft dieses Risiko zu begrenzen und garantiert zusätzlich die notwendige Transparenz, um eine
gezielte Steuerung der finanziellen Mittel vornehmen zu können. Darüber hinaus verfolgt die Heinzel Group kontinuierlich die sich an den Finanzmärkten bietenden Finanzierungsmöglichkeiten. Ein wesentliches Ziel dabei ist es,
die finanzielle Flexibilität und Unabhängigkeit des Konzerns zu sichern und unangemessene Refinanzierungsrisiken zu begrenzen.
Dem Liquiditätsrisiko wird mit der Errichtung von mittelfristigen Finanzierungsrahmen begegnet.
Den Finanzierungsrahmen unterlegt sind individuell vereinbarte Financial Covenants. Diese Vereinbarungen sollen
den gegensätzlichen Interessenlagen der beiden Parteien Rechnung tragen. Ziel ist es, einerseits möglichst frühzeitig über negative Entwicklungen des Kreditnehmers informiert zu werden sowie als Heinzel Group die unternehmerische Freiheit zu erhalten, um die Unternehmensfinanzierung und die Liquidität zu sichern und keiner überraschenden Kreditkündigung ausgesetzt zu sein. Auf diese Weise können die Vertragsparteien proaktiv
Gegenmaßnahmen einleiten.
Folgende Financial Covenants sind in den Kreditverträgen der Heinzel Group wiederzufinden: EBIT to Net Interest
Expense, Eigenkapitalquote, Umsatzrendite, Nettofinanzverbindlichkeiten/ EBITDA, Gross Cash Flow, Debt Service
Cover Ratio und EBIT-Marge.
Die Covenants werden im Quartal bzw. im Halbjahr überprüft.
Zusätzlich sind die vom Konzern gehaltenen Anleihen bzw. Fonds werthaltig und können jederzeit gegen Liquidität
getauscht werden.
100
HEINZEL GROUP
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
Die folgende Tabelle zeigt die finanziellen Verbindlichkeiten aus verzinslichen Finanzverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen sowie derivativen Finanzinstrumenten:
In TEUR
Finanzverbindlichkeiten gegenüber
Kreditinstituten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
Derivative Finanzinstrumente
31.12.2014
Weniger als
1 Jahr
1–5 Jahre
Mehr als
5 Jahre
275.567
106.612
156.157
12.798
209.504
7.187
209.504
7.187
0
0
0
0
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
Den Schwerpunkt bildete die laufende Entwicklung der Prozesse im Zellstoffsektor; insbesondere die konsequente
Weiterentwicklung hinsichtlich Energieeinsatz und -optimierung. Im Geschäftsjahr 2014 wurden Aufwendungen in
Höhe von TEUR 425 in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
WESENTLICHE EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG
Es liegen keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag vor.
ANGABEN ÜBER GESCHÄFTSFÄLLE MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN
Geschäftsbeziehungen zwischen dem Konzern und nahestehenden Unternehmen werden zu fremdüblichen Bedingungen abgeschlossen und sind in den folgenden Positionen enthalten:
Geschäftsjahr 2014
In TEUR
Umsatzerlöse
Materialaufwand/Bezogene
­Leistungen
Sonstige betriebliche Erträge
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Zinserträge
Zinsaufwendungen
Ertragsteueraufwand (Umlage)
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
Sonstige Forderungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Geschäftsjahr 2013
In TEUR
Umsatzerlöse
Materialaufwand/Bezogene
­Leistungen
Sonstige betriebliche Erträge
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Zinserträge
Zinsaufwendungen
Ertragsteueraufwand (Umlage)
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
Sonstige Forderungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Muttergesellschaft
(bzw. fremde
Teilkonzerne)
0
Nicht konsolidierte
Tochterunternehmen
0
Assoziierte
­Unternehmen
0
0
511
0
0
0
9.684
0
0
0
0
0
0
0
489
0
0
0
0
135
0
0
0
797
24
1.072
7.602
0
0
6.425
18
Muttergesellschaft
(bzw. fremde
Teilkonzerne)
0
Nicht konsolidierte
Tochterunternehmen
0
Assoziierte
­Unternehmen
0
0
35
0
29
0
5.248
0
0
0
0
0
0
0
0
1.076
85
0
0
163
0
0
0
1.305
27
0
1.607
0
0
20.508
113
Die Muttergesellschaft der Heinzel Holding GmbH ist die Heinzel EMACS Beteiligungs AG. Mit der Heinzel EMACS
Beteiligungs AG besteht eine Steuerumlagevereinbarung in Zusammenhang mit der Mitgliedschaft der österreichischen Gesellschaften des Konzerns. Der Ausweis von Steuerumlagen erfolgt im Posten Steuern vom Einkommen
und vom Ertrag.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
101
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
Mit Dr. Johannes Klezl-Norberg, Mitglied des Aufsichtsrats, bestehen Leistungsbeziehungen, die von untergeordneter finanzieller Bedeutung sind. Die Abrechnung dieser Leistungen erfolgt zu den allgemeinen Stundensätzen
der Kanzlei Dr. Klezl-Norberg.
HAFTUNGSVERHÄLTNISSE UND SONSTIGE VERPFLICHTUNGEN
In TEUR
Bankgarantien
Importakkreditive
Sonstige Haftungsverhältnisse
2014
642
2.119
643
3.404
2013
857
1.274
743
2.875
Das Bestellobligo aus Investitionen in Sachanlagen betrug zum Stichtag TEUR 18.308 (Im Vorjahr: TEUR 18.308);
dieser Betrag resultiert hauptsächlich aus Bestellungen für das Projekt Papiermaschine 2 in Pöls.
ANGABEN ÜBER ORGANE UND ARBEITNEHMER
Im Geschäftsjahr 2014 wurden durchschnittlich 936 (2013: 790) Arbeiter und 1.170 (2013: 1.114) Angestellte
beschäftigt. Die Aufgliederung der Bezüge in der Gewinn- und Verlustrechnung zwischen Lohn- und Gehaltsaufwand folgt den jeweiligen Vorschriften des Beschäftigungslandes, während die Darstellung der durchschnittlichen
Personalzahlen in Arbeiter und Angestellte nach funktionalen Kriterien erfolgte.
Im Geschäftsjahr 2014 waren folgende Personen zu Mitgliedern der Geschäftsführung bestellt:
ALFRED HANNES HEINZEL
RIIA SILLAVE
Die Bezüge der Geschäftsführer der Heinzel Holding GmbH setzten sich wie folgt zusammen:
In TEUR
Fixbezüge
Variable Bezüge
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses
Andere langfristig fällige Leistungen
2014
640
77
0
0
717
2013
615
297
0
0
912
Zu Mitgliedern des Aufsichtsrats sind folgende Personen bestellt:
WOLFGANG PFARL, Vorsitzender
ALEXANDER RIKLIN, Stellvertreter des Vorsitzenden
JOHANNES KLEZL-NORBERG
GERALD PRINZHORN
BARBARA SCHMIDT
Im laufenden Geschäftsjahr betragen die Aufsichtsratsvergütungen EUR 50.000 (Im Vorjahr: EUR 50.000).
102
HEINZEL GROUP
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
ZUSATZANGABEN GEMÄSS § 245a UGB
Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer betreffen mit EUR 23.000 die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 2014, mit EUR 161.085 sonstige Bestätigungsleistungen und mit EUR 7.360 ­Steuerberatungsleistungen.
KONSOLDIERUNGSKREIS DER HEINZEL HOLDING GMBH
Bezeichnung der Gesellschaft
und Sitz
Zellstoff Pöls AG, Pöls
AS Estonian Cell, Kunda
Wilfried Heinzel AG, Wien
Heinzel, Bunzl Immobilien GmbH, Wien
Heinzel, Bunzl Service GmbH, Wien
Heinzel Paper GmbH, Hinterbrühl
Europapier International AG, Hinterbrühl
Laakirchen Papier AG, Laakirchen
Bunzl & Biach GmbH, Wien
Omega Trading Laakirchen GmbH, Laakirchen
Austrian Recycling s.r.o., Temelin
Heinzel Pulpsales GmbH, Hinterbrühl
Heinzel Import-Export Inc., New York
Heinzel Sales Italy S.r.l., Mailand
Heinzelsales USA Trading Inc., New York
Heinzel Sales France S.A.S., Paris
Interfibre AG, Zug
Heinzel Deutschland GmbH, Wiesbaden
Heinzel Sales Pacific Holding Ltd., Vancouver
North Rim Pulp & Paper Inc., Vancouver
Europapier Adria d.o.o., Sesvete-Zagreb
Europapier Alpe d.o.o., Ljubljana
Europapier Slovensko s.r.o., Bratislava
Europapier Dunav Papir d.o.o., Belgrad
Europapier CE GmbH
(vormals Europapier AG), Wien
Europapier Austria GmbH, Wien
Europapier Hercegtisak d.o.o., Siroki Brijeg
Europapier Bulgaria EOOD, Sofia
Europapier Bohemia spol. s.r.o., Prag
Europapier CEE GmbH, Hinterbrühl
Europapier Budapest Kft., Budapest
LLC Europapier, Moskau
Europapier Impap Sp.z.o.o., Błonie,
EU-RO Handelsges.m.b.H., Frastanz
Europapier Romania Srl., Bukarest
Europapier Poland GmbH, Hinterbrühl
Heinzel Sales Poland Sp.z.o.o., Warschau
Lexica – SFE JSC, Moskau
Europapier CIS GmbH, Hinterbrühl
Europapier East Europe GmbH, Hinterbrühl
Kraftwerk Katzling GmbH, Pöls (bis April 2014)
Kraftwerk Laakirchen GmbH, Laakirchen
(bis April 2014)
Anteile
in % Konsolidierungsart
99,99
voll konsolidiert
100
voll konsolidiert
90
voll konsolidiert
100
voll konsolidiert
100
voll konsolidiert
100
voll konsolidiert
90
voll konsolidiert
99
voll konsolidiert
51
voll konsolidiert
100
voll konsolidiert
51
voll konsolidiert
100
voll konsolidiert
90
voll konsolidiert
100
voll konsolidiert
90
voll konsolidiert
100
voll konsolidiert
100
voll konsolidiert
100
voll konsolidiert
100
voll konsolidiert
65
voll konsolidiert
100
voll konsolidiert
100
voll konsolidiert
100
voll konsolidiert
100
voll konsolidiert
Währung
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
CZK
EUR
USD
EUR
USD
EUR
EUR
EUR
CAD
CAD
HRK
EUR
EUR
RSD
Nominale
24.636.093
72.895.965
1.825.000
35.000
17.500
35.000
70.000
72.673
36.336
109.009
200.000
35.000
100.000
153.000
2.500
40.000
64.700
25.000
3.055.000
2.488.574
6.349.300
341.721
136.096
54.240.584
EUR
EUR
BAM
BGN
CZK
EUR
HUF
RUB
PLN
EUR
RON
EUR
EUR
RUB
EUR
EUR
EUR
2.623.000
35.000
109.726
2.743.000
37.100.000
35.000
370.300.000
168.997.283
21.020.000
508.710
22.239.280
35.000
35.000
10.000
35.000
35.000
35.000
100
100
100
100
100
100
100
100
100
50
100
100
100
100
100
50
100
voll konsolidiert
voll konsolidiert
voll konsolidiert
voll konsolidiert
voll konsolidiert
voll konsolidiert
voll konsolidiert
voll konsolidiert
voll konsolidiert
voll konsolidiert1
voll konsolidiert
voll konsolidiert
voll konsolidiert
voll konsolidiert
voll konsolidiert
voll konsolidiert2
voll konsolidiert
EUR
35.000
100
voll konsolidiert
1
U-RO Handelsges.m.b.H wird vollkonsolidiert, da eine beherrschende Stellung vorliegt, welche im Syndikats­
E
vertrag Punkt III. erläutert wird. In diesem Absatz heißt es, dass die Europapier den zu bestellenden Geschäftsführer namhaft machen darf und der Partner nur aus wichtigem Grund den Geschäftsführer ablehnen darf.
2
ie Europapier East-Europe GmbH wird hingegen vollkonsolidiert, da die Europapier aufgrund der internen RichtD
linien eine beherrschende Stellung bei den Entscheidungen hat, welche die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft
betreffen.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
103
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
NICHT WESENTLICHE TOCHTERUNTERNEHMEN UND ASSOZIERTE UNTERNEHMEN
Bezeichnung der Gesellschaft und Sitz
Papierholz Austria GmbH, St. Gertraud
ZPA Fernwärmetransportleitungs GmbH, Köflach
Bioenergie Aichfeld GmbH, Pöls
EEVG Entsorgungs- und Energieverwertungs GmbH, Steyrermühl
Papyrus Altpapierservice Handelsgesellschaft m.b.H., Salzburg
Austria Papier Recycling GmbH, Wien
Europapier Dienstleistungs GmbH, Eggenburg
AS Nor-Est Wood, Paide
Währung
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
Nominale
72.673
35.000
35.000
36.336
229.494
181.682
35.000
40.000
Anteile in %
25
20
20
20
31,67
33,36
25
26,5
Vorchdorf, am 25. Februar 2015
Alfred Hannes Heinzel e. h., Riia Sillave e. h.
104
HEINZEL GROUP
BE S TÄT IGUNG SV ER MER K
BESTÄTIGUNGSVERMERK
BERICHT ZUM KONZERNABSCHLUSS
Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Heinzel Holding GmbH, Vorchdorf, für das Geschäfts­
jahr vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2014 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzern­
bilanz zum 31. Dezember 2014, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzerngeldfluss­
rechnung und die Darstellung der Komponenten des Eigenkapitals und ihrer Entwicklung für das am
31. Dezember 2014 endende Geschäftsjahr sowie den Konzernanhang.
VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS UND FÜR DIE
BUCHFÜHRUNG
Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Konzernbuchführung sowie für die Aufstellung
eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards
(IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB,
vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung
eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von beabsichtigten
oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen.
VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS UND BESCHREIBUNG VON ART UND UMFANG DER
GESETZLICHEN ABSCHLUSSPRÜFUNG
Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf
der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung sowie der vom
International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass
wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von
wesentlichen Fehldarstellungen ist.
Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung
seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von
beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete
Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des
Konzernabschlusses.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
105
BE S TÄT IGUNG SV ER MER K
Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben,
­sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt.
PRÜFUNGSURTEIL
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen
Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften
und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum
­­31. ­Dezember 2014 sowie der Ertragslage des Konzerns und der Zahlungsströme des Konzerns für das
Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2014 in Übereinstimmung mit den International
Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind.
AUSSAGEN ZUM KONZERNLAGEBERICHT
Der Konzernlagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem
Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine
falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine
Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht.
Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss.
Wien, den 25. Februar 2015
PwC Wirtschaftsprüfung GmbH
Mag. Werner Krumm e. h.
Wirtschaftsprüfer
106
HEINZEL GROUP
BER ICH T DES AUF SICH T SR AT S
BERICHT DES AUFSICHTSRATS
Der Aufsichtsrat wurde von der Geschäftsführung im Rahmen der Aufsichtsratssitzungen vom 1. April,
2. Juli, 23. September und 18. Dezember 2014 schriftlich und mündlich über den Gang der Geschäfte
und die Lage der Gesellschaft unterrichtet.
Der Jahresabschluss der Heinzel Holding GmbH zum 31. Dezember 2014 und der Lagebericht wurden
unter Einbeziehung der Buchführung von der PwC Wirtschaftsprüfung GmbH, Wien, geprüft. Dies gilt
auch für den Konzernabschluss nach IFRS, der um den Konzernlagebericht und die weiteren gemäß
§245a UGB geforderten Angaben ergänzt wurde. Die Prüfung ergab, dass die Buchführung, der
Jahres­
abschluss und der Lagebericht sowie der Konzernabschluss und Konzernlagebericht den
­gesetzlichen Vorschriften entsprechen und die Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags beachtet
­wurden. Die Prüfung hat nach ihrem abschließenden Ergebnis keinen Anlass zu Beanstandungen
­ergeben, sodass ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk für den Jahresabschluss und Konzernabschluss der Heinzel Holding GmbH erteilt wurde. Der Aufsichtsrat erklärt sich mit dem aufgestellten
Konzernabschluss und dem Jahresabschluss der Heinzel Holding GmbH zum 31. Dezember 2014
einverstanden. Der Aufsichtsrat hat den Vorschlag der Geschäftsführung für die Ergebnisverwendung
geprüft und gebilligt.
Die Mitglieder des Aufsichtsrats danken der Geschäftsführung sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gruppe für ihren Einsatz und die ausgezeichneten Leistungen im Geschäftsjahr 2014.
Wien, am 24. März 2015
Wolfgang Pfarl e. h.
Alexander Riklin e. h.
Johannes Klezl-Norberg e. h.
Gerald Prinzhorn e. h.
Barbara Schmidt e. h.
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
107
ORGANE
ORGANE
HEINZEL HOLDING GMBH
GESCHÄFTSFÜHRUNG
Alfred H. Heinzel
CEO
Riia Sillave
CFO
AUFSICHTSRAT
Wolfgang Pfarl
Vorsitzender
Alexander Riklin
Stellvertretender Vorsitzender
LAAKIRCHEN PAPIER AG
ZELLSTOFF PÖLS AG
AS ESTONIAN CELL
VORSTAND
VORSTAND
VORSTAND
Mark Lunabba
CEO
Kurt Maier
CEO
Siiri Lahe
CFO
Franz Baldauf
CFO
Gunther Sames
CFO
Lauri Raid
CTO
AUFSICHTSRAT
AUFSICHTSRAT
AUFSICHTSRAT
Alfred H. Heinzel
Vorsitzender
Veit Sorger
Ehrenpräsident
Riia Sillave
Vorsitzende
Ulf Larsson
Stellvertretender Vorsitzender
Alfred H. Heinzel
Vorsitzender
Olivier Arliguie
Kurt Maier
Wolfgang Pfarl
Stellvertretender Vorsitzender
Alfred H. Heinzel
Johannes Klezl-Norberg
Mark Lunabba
Johannes Klezl-Norberg
Gerald Prinzhorn
Barbara Schmidt
Klaus Eibinger
Riia Sillave
Werner Leitner1
Mark Lunabba
Michael Pucher1
Johann Kaiser1
Bernd Papst1
108
HEINZEL GROUP
ORGANE
WILFRIED HEINZEL AG
EUROPAPIER INTERNATIONAL AG
BUNZL & BIACH GMBH
VORSTAND
VORSTAND
GESCHÄFTSFÜHRUNG
Andrew Paul
CEO
Helmut Limbeck
CEO
Andreas Mang
CEO
Moncef Reisner
COO
Jörg Bierlein
COO
Klaus Vlach
CFO
Dietmar Geigl
CFO
AUFSICHTSRAT
Seit 1.1.2015:
Sebastian Heinzel
CSO
Alfred H. Heinzel
Vorsitzender
Alexander Riklin
Stellvertretender Vorsitzender
AUFSICHTSRAT
Christoph Heinzel
Alfred H. Heinzel
Vorsitzender
Rolf Johannesson
Stellvertretender Vorsitzender
Andrew Paul
Alfred Grunner1
Andreas Pohler1
Martina Dobringer
Johannes Klezl-Norberg
Helmut Limbeck
Ulrike Ullrich-Springer1
Nadja Blenk1
1
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
Vom Betriebsrat entsendet
109
GRUPPENSTRUKTUR
GRUPPENSTRUKTUR
EMACS Privatstiftung
Hinterbrühl, Österreich
Heinzel EMACS Beteiligungs AG
Wien, Österreich
49%
51%
Heinzel Holding GmbH
Vorchdorf und Wien, Österreich
P&S Beteiligungs GmbH
Neudörfl, Österreich
26,5%
100%
AS Nor-Est Wood
Paide, Estland
AS Estonian Cell
Kunda, Estland
0,1%
1%
99,9%
Zellstoff Pöls AG
Pöls, Österreich
90%
99%
Laakirchen Papier AG
Laakirchen, Österreich
10%
Wilfried Heinzel AG
Wien, Österreich
1%
Tochtergesellschaften
25%
Papierholz Austria GmbH
St. Gertraud, Österreich
100%
51%
Aisakos S.A.
Heinzel Sales Liaison Office Greece
Athen, Griechenland
90%
Alliance Cellulose Pvt. Ltd.
Heinzel Sales Liaison Office India
Chennai, Indien
90%
Paperboard Iberia S.L.
Heinzel Sales Liaison Office Spain
Barcelona, Spanien
100%
Papimpex
Heinzel Sales Liaison Office Egypt
Kairo, Ägypten
100%
Polygrafsnab – Authorised Heinzel
Sales Distributor Bulgaria
Sofia, Bulgarien
Heinzel Sales France S.A.S.
Paris, Frankreich
100%
Premier Paper Ltd.
Heinzel Sales Liaison Office Ukraine
Kiew, Ukraine
Heinzel Deutschland GmbH
Wiesbaden, Deutschland
100%
Tabarak
& ExportLtd.
Co.
SimpeksImport
Kagit Ürünleri
Heinzel Sales Liaison Office
Office Turkey
Sudan
Khartoum,
Sudan
Istanbul, Türkei
Interfibre AG
Zug, Schweiz
100%
Tabarak
Export Inc.
Co.
North
RimImport
Pulp & Paper
Heinzel Sales
Liaison
Office Sudan
Beijing
Office
Khartoum,
Sudan
Beijing, China
65% Heinzel Sales Pacific Holding Ltd. 100%
Vancouver, Kanada
New PlanET
Heinzel Sales Liaison Office Seoul
Seoul, Korea
Heinzel Pulpsales GmbH
Hinterbrühl, Österreich
Bunzl & Biach GmbH
Wien, Österreich
Heinzel Import-Export Inc.
New York, USA
Loveland, Ohio, USA
Austrian Recycling s.r.o.
Temelin, Tschechien
Liaison Offices
100%
Omega Trading Laakirchen GmbH
Laakirchen, Österreich
51%
Heinzelsales USA Trading Inc.
New York, USA
31,67%
Papyrus
Altpapierservice Handelsges.mbH
Salzburg, Österreich
Heinzel do Brasil Ltda.1
São Paulo, Brasilien
Heinzel Sales Italy S.r.l.
Mailand, Italien
North Rim Pulp & Paper Inc.
Beijing Office
Peking, China
North Rim Pulp & Paper Inc.
Vancouver, Kanada
Entkonsolidiert zum 31.12.2014
1
Anteilseigner
Allied Paper Agencies
Heinzel Sales Liaison Office Australasia
Dandenong South, Australien
Kenya Stationer Limited
Heinzel Sales Liaison Office East Africa
Nairobi, Kenia
Holding und Service
Heinzel Sales Liaison Office
South East Asia
Guangzhou, China
Industrie
Handel
Heinzel Sales Liaison Office
Mexico & Central America
Atizapán, Mexiko
Assoziierte Unternehmen
im Rohstoffbereich,
nicht konsolidiert
Heinzel Sales Liaison Office
South Africa Region
Sandton, Südafrika
S.A. Wahren
Heinzel Sales Liaison Office Argentina
San Isidro, Argentinien
Proveedora Andina de Papel, S.A
Heinzel Sales Liaison Office Ecuador
Quito, Ecuador
110
HEINZEL GROUP
GRUPPENSTRUKTUR
26,5%
100%
AS Nor-Est Wood
Paide, Estland
AS Estonian Cell
Kunda, Estland
0,1%
25%
Papierholz Austria GmbH
St. Gertraud, Österreich
100%
Limbeck Beteiligungs GmbH
Gols, Österreich
Heinzel Paper GmbH
Hinterbrühl, Österreich
90%
10%
Europapier International AG
Hinterbrühl, Österreich
0,1%
99,9%
100%
Heinzel, Bunzl Immobilien GmbH
Wien, Österreich
Europapier CE GmbH
Wien, Österreich
100%
100%
99%
Europapier CIS GmbH
Hinterbrühl, Österreich
Anteilseigner
Europapier CEE GmbH
Hinterbrühl, Österreich
50%
Holding und Service
100%
LLC Europapier
Moskau, Russland
100%
100%
Europapier Budapest Kft.
Budapest, Ungarn
100%
Europapier Alpe d.o.o.
Laibach, Slowenien
Lexica – SFE JSC
Moskau, Russland
EU-RO Handelsges.m.b.H.
Frastanz, Österreich
100%
100%
50%
99,99%
100%
100%
100%
100%
Europapier Impap Sp.z.o.o.
Błonie, Polen
100%
Heinzel Sales Poland Sp.z.o.o.
Warschau, Polen
Handel
Assoziierte Unternehmen
im Rohstoffbereich,
nicht konsolidiert
Europapier Dunav Papir d.o.o.
Belgrad, Serbien
Europapier Bohemia spol. s.r.o. 100%
Prag, Tschechien
Europapier Poland GmbH
Hinterbrühl, Österreich
Industrie
100%
Europapier East Europe GmbH
Hinterbrühl, Österreich
Europapier Austria GmbH
Wien, Österreich
Heinzel, Bunzl Service GmbH
Wien, Österreich
100%
Europapier Bulgaria EOOD
Sofia, Bulgarien
Europapier Romania Srl.
Bukarest, Rumänien
0,01%
Europapier Hercegtisak d.o.o.
Siroki Brijeg, Bosnien
Europapier Slovensko s.r.o.
Pressburg, Slowakei
Europapier Adria d.o.o.
Sesvete-Zagreb, Kroatien
ADRESSEN & KONTAKTE
G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014
99,9%
Zellstoff Pöls AG
Pöls, Österreich
111
UNTERNEHMENSGESCHICHTE
HEINZEL GROUP
DIE GESCHICHTE
1991
Mit Unterstützung von Banken und Management kauft Alfred H. Heinzel seinem Onkel Wilfried die
Wilfried Heinzel AG, die heutige heinzelsales, ab.
2000
Akquisition der Zellstoff Pöls AG
2001
Akquisition von Biocel Paskov a.s.
2004
33%-Beteiligung an der Greenfield-Investition in das BCTMP-Zellstoffwerk AS Estonian Cell
2006
Inbetriebnahme des Werks AS Estonian Cell
2010
Verkauf von 75% der Anteile an Biocel Paskov a.s. an die Lenzing AG; Akquisition der Europapier AG
2011
Übernahme von 100% an AS Estonian Cell
2012
Erwerb des Papiergroßhandelsgeschäfts von PaperlinX in Ungarn, der Slowakei, Slowenien, Kroatien
und Serbien durch Europapier; Abgabe der restlichen Anteile der Biocel Paskov a.s. an Lenzing
2013
Akquisition der Papierfabrik Laakirchen sowie von 51% der Bunzl & Biach GmbH von SCA;
Übernahme des Vertriebs von SCA Forest Products in Zentral-, Süd- und Osteuropa sowie Übersee
2014
VIDEO
112
Erstes volles Geschäftsjahr der neuen Starkraft-Kraftpapiermaschine in Pöls; Investition in
Biogasanlage für AS Estonian Cell
HEINZEL GROUP
IMPRESSUM
Herausgeber: Heinzel Holding GmbH
Chefredaktion: Sebastian Heinzel
Layout, Redaktion, Satz: be.public Corporate & Financial Communications, Wien
Fotos: Heinzel Group Archiv, Outline Pictures, Christoph J. Heinzel, Georg Schenk, iStockphoto, Christof Aigner/bäckerstrasse4,
ARGO Performance & Development, FotoFrankl, Sergei Hramtsov, Thomas Leitner, Lichtmeister Otmar Winterleitner,
Luis Casanova Sorolla, Marianna Sowińska, Robert Strasser, Thomas Ramstorfer, Veronika Rath, Thomas Volmer
Druck: Ueberreuter Druckzentrum GmbH
24. März 2015
Personenbezogene Formulierungen sind geschlechtsneutral zu verstehen.
Die vorangegangenen, die Zukunft betreffenden Aussagen unterliegen sowohl bekannten als auch unbekannten Risken und
Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die tatsächliche Ertragslage von den getroffenen Aussagen abweichen kann.
HEINZEL HOLDING GMBH
1223 Wien, ÖSTERREICH, Wagramer Straße 28–30
Postfach 57
Telefon +43-1-260 11-401, Fax +43-1-260 11-402
[email protected], www.heinzel.com
Gedruckt auf PhoenixMotion Xenon (Cover: 250 g/m2, Kern: 115 g/m2) – erhältlich bei der Europapier Austria GmbH