zellstoff pöls heinzelsales laakirchen papier
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HEINZEL HOLDING GMBH GESCHÄFTSBERICHT 2014 ZELLSTOFF PÖLS Erfolgreicher Markteintritt von Starkraft HEINZELSALES Zwei Millionen Tonnen verkauft LAAKIRCHEN PAPIER Maßgeschneiderte neue Produkte Zellstoff, Papier und Kartonhandel Zellstoff und Papierproduktion 86rundMärkte 2.100 Mitarbeiter 1 Mio. Tonnen Produktion HEINZEL GROUP 3 Handelsunternehmen Umsatz 2014 k EUR 1,4 Mrd. 3 Industriestandorte 3,2 Mio. Tonnen Handelsvolumen EBIT 2014 k EUR 67 Mio. Altpapierhandel VERKAUF EIGENE PRODUKTION | HANDELSWARE 2014 (IN TONNEN) Eigene Produktion 997.269 Handelsware 2.249.770 ww m co el. inz he w. HEINZEL GROUP – KENNZAHLEN (IFRS) Produktion und Verkauf Produktion gesamt davon Zellstoff davon Papier Verkauf gesamt davon Eigenproduktion davon Handelsware Gewinn- und Verlustrechnung Umsatzerlöse EBITDA EBITDA-Marge davon Industrie davon Handel EBIT EBIT-Marge davon Industrie davon Handel Finanzergebnis Ergebnis vor Steuern (EBT) Jahresüberschuss Bilanz Bilanzsumme Eigenkapital Eigenkapitalquote Nettoverschuldung Gearing Ratio Cash Flow und Investitionen Cash Flow aus der Betriebstätigkeit Investitionen in Sachanlagen Cash Flow aus der Investitionstätigkeit Free Cash Flow Mitarbeiter (Durchschnitt) 2014 2013 1.010.356 399.348 611.009 3.247.039 997.269 2.249.770 965.759 533.123 432.637 2.813.314 963.250 1.850.064 EUR Mio. EUR Mio. % % % EUR Mio. % % % EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. 1.406,5 117,9 8,4% 16,3% 2,4% 67,4 4,8% 7,3% 2,1% –5,0 62,0 52,5 1.329,1 108,3 8,1% 11,3% 2,0% 69,2 5,2% 3,8% 1,7% – 8,0 61,2 57,0 EUR Mio. EUR Mio. % EUR Mio. % 1063,3 472,4 44,4% 100,6 21,3% 1.060,0 440,8 41,6% 149,3 33,9% EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR Mio. Anzahl 98,0 –44,9 –48,3 49,7 2.105 75,4 –110,4 –101,2 –25,8 1.904 Tonnen Tonnen Tonnen Tonnen Tonnen Tonnen I N H A LT DIE HEINZEL GROUP: Die unter dem Dach der Heinzel Holding vereinte INHALT Heinzel Group zählt mit ihren Industriestandorten Zellstoff Pöls AG, Laakirchen Papier AG (beide Österreich) und AS Estonian Cell (Estland) zu den größten Herstellern von Marktzellstoff und Magazinpapier in Mittelund Osteuropa. Der Handelsbereich umfasst mit der Wilfried Heinzel AG ein weltweit tätiges Handelshaus für Zellstoff, Papier und Karton sowie mit der Europapier International AG das führende Papiergroßhandelsunternehmen in Mittel- und Osteuropa. Die Bunzl & Biach GmbH schließlich ist der größte und bedeutendste Altpapierhändler Österreichs und ist führender Großhändler in Zentral- und Osteuropa. Der Wachstumserfolg der Unternehmensgruppe basiert auf der Erfüllung höchster Kundenansprüche an Qualität und Effizienz. 8 26 32 Starkraft: Erfolgreiche Markteinführung Estland: Deutliche Einsparungen durch neue Biogasanlage heinzelsales: Zwei Millionen Tonnen verkauft News 2014 Nashorn im Steigflug 4 8 Erfolg auf der ganzen Linie für „Starkraft“, das neue Kraftpapier aus Pöls International – kundenorientiert – wendig 12 Die Heinzel Group im Überblick 46 Die Mitarbeiter-Awards 2014 Emotionale Intelligenz – der Schlüssel zu resonanter Führung 14 Platz für große Kunst Federgewichte 18 Das Artist-in-Residence-Programm im Projektraum Albrechtsfeld „Wir haben ganz großes Glück gehabt“ 22 Pöls-CEO Kurt Maier über Boiler-Explosion und Großreparatur Klein, aber oho! 26 Die neue Biogasanlage von Estonian Cell In sechs Stationen um die Welt 32 Büros von heinzelsales im Portrait Pionierarbeit 36 Europapier in Polen auf dem Weg zur Nummer 1 Altpapier – ein wertvoller Rohstoff 50 Konzernlagebericht 52 Konzernabschluss 62 Anhang zum Konzernabschluss 70 Bestätigungsvermerk 105 Bericht des Aufsichtsrats 107 Organe 108 Gruppenstruktur 110 Unternehmensgeschichte 112 40 Was wird aus dem Inhalt einer typischen Altpapiertonne? 2 49 Zum Leadership Development Program der Heinzel Group (Gastbeitrag von Christian Rumpler) Die Unternehmen der Heinzel Group Laakirchen reagiert mit neuen SC-Papiersorten auf die Printkrise Join us also at facebook.com/ HeinzelGroup Applaus! HEINZEL GROUP VORWORT EDITORIAL Liebe Leserinnen und Leser! Das Geschäftsjahr 2014 hat meine eigene Lebensplanung verändert. Mein ursprünglicher Wunsch war es, nach der Hauptversammlung aus dem operativen Geschäft auszuscheiden und die Geschäftsführung Jüngeren zu überlassen. Doch der Großschaden in der Zellstoff Pöls AG Ende März 2014 hat mich dazu bewogen, ein Jahr länger zu bleiben, um gemeinsam mit dem Management in Pöls die Verantwortung für den Wiederanlauf der vollen Produktion zu übernehmen. 18 Laakirchen Papier: Neue Produkte für neue Anforderungen von ier GraphoMagIQ Gedruckt auf SC-Pap Die Explosion des Laugenkessels 2 war ein Schock für die gesamte Mannschaft in Pöls. Abgesehen von zwei verletzten Mitarbeitern hatten wir großes Glück, dass nicht mehr passiert ist. Dieser Großschaden hat auch gute Seiten: Er gibt uns die Chance, zusätzlich zur Reparatur zu investieren, um das Werk energetisch besser auszufahren. Auch eine Mehrproduktion ist nicht ausgeschlossen. HIGH LIGHTS 2015 Musterbuch bestellen. Bitte wenden! Besuchen Sie uns auf /HeinzelGroup r Das neue Kraftpapie aus Pöls ab Seite die interBunte Vielfalt für kte nationalen Papiermär 4,- Der Geschäftsbericht enthält eine auf dem neuen GraphoMagIQ von Laakirchen Papier gedruckte Beilage ab Seite 2,#1 STARK ein Papiergroßhändler in CEE&CIS wie aus Laakirchen IDEA L FÜR DIRECT MARKETING Niedrige Grammaturen tkosten + günstige Transpor bei höchster Qualität! Die neue Papiermaschine PM2 in Pöls hat ihre Lernkurve überragend geschafft. Ich bin stolz auf das gesamte Starkraft-Team von der Produktion bis hin zum Absatz. Ganz besonders positiv waren 2014 auch die Restrukturierung und das Wachstum bei Europapier – ein beachtliches Ergebnis des Führungsteams! Die Integration von Laakirchen und Bunzl & Biach ist mittlerweile abgeschlossen. Und bei Estonian Cell in Estland sollen die guten Produktionsergebnisse von der eigenen Biogasgewinnung nachhaltig unterstützt werden. 2014 war abgesehen von dem bedauerlichen Schadensfall in Pöls ein erfolgreiches Jahr. Wir haben alle Akquisitionsund Investitionsprojekte erfolgreich umgesetzt, und alle Gesellschaften sind operativ positiv. Das liegt größtenteils an einer motivierten Mitarbeiterschaft, die mich seit jeher fantastisch unterstützt. 2015 wird nicht einfacher, zumal gerade bei Pressepapieren die Überkapazität verstärkt sichtbar wird. Durch das gute Ergebnis sind aber die Solidität und damit die Kreditwürdigkeit für neue Ideen gegeben. Unabhängig davon war es 2014 mein persönlicher Wille, innerhalb der Familie die Weichen für die nächste Generation zu stellen. Daher wurden die Bereiche Papier, Energie und Landwirtschaft so strukturiert, dass in Zukunft die Verantwortung unter meinen Söhnen klar aufgeteilt ist. Ich bin mit der Entwicklung von Sebastian, Christoph und Matthias zufrieden und kann daher vertrauensvoll Anteile an sie abgeben. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre! 20.02.15 15:41 ch.indd 1 eiten-v10_Deuts HG-Beileger-8-s G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 Alfred H. Heinzel CEO Heinzel Holding GmbH 3 N E W S 2 014 NEWS 2014 TEAMWORK EUROPAPIER STEIGT MIT BUNZL & BIACH IN DIE KROATISCHE ALTPAPIER SAMMLUNG EIN Wie aus einem „Groscherlg’schäft“ mit geringen Margen ein gewinnbringendes neues Geschäftsfeld wird, beweist Europapier in Kroatien. Denn ausgestattet mit dem umfassenden Know-how ihres Schwesterunternehmens Bunzl & Biach, des österreichischen Marktführers im Bereich Altpapier-Handel, ist Europapier im September 2014 erfolgreich in das kroatische Altpapier-Geschäft eingestiegen. Derzeit wird in insgesamt zwölf Druckereien Altpapier gesammelt, um dieses – entsprechend sortiert – an Papierfabriken weiter zu verkaufen. Ziel ist es im ersten Schritt, eine Jahresmenge von 3.000 bis 4.000 Tonnen zu erreichen und mit dem bescheidenen Anfangsvolumen die Entsorgung bei unseren Kunden zu übernehmen. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die Kosteneffizienz, die Europapier mithilfe von Bunzl & Biach ebenfalls fest im Griff hat. Und schließlich wäre dies alles nicht so rasch möglich, wenn sich nicht der Geschäftsführer von Europapier Adria d.o.o., Vjekoslav Hrabar, persönlich stark für dieses Projekt engagieren würde. „Ein schönes Beispiel für Zusammenarbeit innerhalb der Heinzel Group“, sagt Alfred H. Heinzel. 4 ROCHADE ALFRED H. HEINZEL NEUER PRÄSIDENT VON AUSTROPAPIER Im Juni 2014 wurde Alfred H. Heinzel zum 19. Präsidenten der Austropapier gewählt und vertritt seither die österreichische Papierindustrie national sowie international nach außen. Damit folgt der CEO der Heinzel Holding GmbH dem früheren CEO von Sappi Fine Paper Europe und jetzigen Aufsichtsratspräsidenten der Heinzel Holding, Wolfgang Pfarl, nach, der dieses Amt seit 2007 innehatte. „Die Papierindustrie war Jahrzehnte auf gewohntem Wachstumskurs, kurze Ausschläge nach oben und unten hat es immer gegeben“, erklärt Heinzel. „Vor zehn Jahren hat dann das Thema Nachhaltigkeit bei Rohstoffen und Energie eine völlig neue Dimension bekommen, und 2008 kam der gewaltige Verbrauchseinbruch durch die Wirtschaftskrise dazu, der bei Druckund Schreibpapieren durch die Substitution von Digitalmedien weiter zu einem mittelfristigen Nachfragerückgang bei Print und Office führen wird“, so einer der profiliertesten österreichischen Papier-Industriellen weiter. Seiner Einschätzung nach wird die konservative Papierindustrie Jahre brauchen, um sich den Marktbedürfnissen anzupassen, „demzufolge sind Produkt- und Prozessinnovationen mit laufender Kapazitätsanpassung und Alfred H. Heinzel und Wolfgang Pfarl Restrukturierung nach außen und innen proaktiv zu kommunizieren.“ Seine Aufgabe als neuer AustropapierPräsident sieht Heinzel vor allem darin, „diese Tatsache auch als Chance für unsere nachhaltige Industrie zu vermitteln.“ HEINZEL GROUP N E W S 2 014 Preisverleihung Klimaschutzpreis mit Vertretern aus Pöls AUSGEZEICHNET NEWS ÖSTERREICHISCHER KLIMASCHUTZPREIS FÜR PÖLSER BIOENERGIE AICHFELD Nicht selten sind Zellstofffabriken und Der österreichische Klimaschutzpreis G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 Biomasseheizwerke Konkurrenten, denn beide buhlen um den Rohstoff Holz. Die Zellstoff Pöls AG und das Familienunternehmen Bioenergie Wärmeservice haben sich jedoch entschlossen, gemeinsame Sache zu machen, und dafür prompt den österreichischen Klimaschutzpreis 2014 in der Kategorie „Betriebe“ gewonnen – mit einem von 255 eingereichten innovativen Projekten. Das preisgekrönte Ergebnis des 2010 gegründeten Joint Ventures Bioenergie Aichfeld ist die umweltfreundliche Versorgung von mehr als 15.000 Haushalten mit Fernwärme. Basis dafür ist die bei der Zellstofferzeugung im Pölser Werk bisher nur schwach genutzte Restwärme, die nun über eine 18 Kilometer lange Leitung von Pöls in das mit einer innovativen Speicherlösung ausgestattete Biomasseheizwerk in Zeltweg gelangt und von dort in der Region Judenburg, Zeltweg und Fohnsdorf verteilt wird. Dieses rasch umgesetzte Projekt trägt nicht nur zur Einsparung des gemeinsamen Rohstoffs Holz bei, sondern spart auch zwei Millionen Kubikmeter Gas und damit insgesamt 32.000 Tonnen CO2 pro Jahr. 5 N E W S 2 014 ANTRITT SEBASTIAN HEINZEL ALS NEUER VORSTAND BEI HEINZELSALES M it 1. Jänner 2015 ist Sebastian Heinzel (37), einer der Söhne von Heinzel-GroupCEO Alfred H. Heinzel, in den Vorstand des Handelshauses heinzelsales eingetreten. Er arbeitet dort mit CEO Andrew Paul, COO Moncef Reisner und CFO Dietmar Geigl zusammen. Als Chief Strategy Officer (CSO) ist Sebastian Heinzel für Business Development und Organisationsentwicklung zuständig und kümmert sich um den amerikanischen Markt, speziell um den Geschäftsaufbau von heinzelsales in Lateinamerika, wo das Unternehmen bisher nur einen kleinen Bruchteil seiner zwei Millionen Jahrestonnen umsetzt. Zuvor war NEWS 2014 Sebastian Heinzel für die Heinzel Holding als Vice President for Strategic Planning tätig und absolvierte 2014 parallel dazu ein Executive-MBA-Studium an der renommierten INSEAD Business School, das er mit Auszeichnung abschloss. „Ich freue mich auf die neuen Herausforderungen“, sagt Sebastian Heinzel. „heinzelsales hat mich mit ihrer weltumspannenden Internationalität immer schon fasziniert. Ich bin stolz, dass ich dieses Team nun verstärken darf!“ DOPPELT HÄLT BESSER HEINZEL GROUP UNTERSTÜTZT ONLINESPENDENKAMPAGNE VON TEACH FOR AUSTRIA W „ enn Privatpersonen und Unternehmen in den nächsten sieben Wochen mehr als 100.000 Euro für das Bildungsprojekt „Teach for Austria“ spenden, dann verdoppeln wir diesen Betrag.“ – Diese starke und motivierende Ansage machte die Heinzel Group Ende Mai 2014, als die Bildungsinitiative Teach For Austria eine Fundraising-Kampagne unter dem Motto „Meine Spende macht Schule“ lancierte. Teach For Austria setzt sich für bildungsbenachteiligte Kinder in Österreich ein und wird seit 2012 von der Heinzel Group unterstützt. Ob die 100.000-Euro-Marke bis 6. Juli 2014 erreicht wurde? Klar. Genau 111.575 Euro wurden gesammelt, und die Heinzel Group machte ihr Versprechen wahr. Mit der beachtlichen Gesamtsumme können nun weitere 25 streng ausgewählte Hochschulabsolventen für zwei Jahre als junge Lehrer an 6 Schulen in Wien und Salzburg entsendet werden, um dort bildungsbenachteiligten Kindern nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch Perspektiven zu eröffnen. Mit der Unterstützung für die Kampagne hat die Heinzel Group auch außerhalb ihres Unternehmensalltags bewiesen, dass sie weiß, wie Motivation gelingt. Und das kommt auch in der Öffentlichkeit gut an: Der Fundraising Verband Austria hat das mutige Konzept als Online-Kampagne des Jahres 2014 ausgezeichnet. „Teach for Austria“-Fellow im Klassenzimmer HEINZEL GROUP N E W S 2 014 SICHER IST SICHER UMFANGREICHE MASS NAHMEN ZUR STEIGERUNG DER ARBEITSSICHERHEIT P Hafengebäude von Nor-Est Wood im estnischen Kunda AUFGESTOCKT HEINZEL GROUP BAUT BETEILIGUNG AN ESTNISCHEM HOLZHÄNDLER NOREST WOOD AUS Die Heinzel Holding GmbH hat im Jahr 2014 ihren Anteil an der estnischen AS Nor-Est Wood – einem der Hauptlieferanten von Holz für die Zellstoffproduktion von Estonian Cell – von zehn Prozent auf 26,5 Prozent gesteigert. Damit konnte die Gruppe ihre Holzversorgung noch besser absichern. Bereits seit der Inbetriebnahme des estnischen Zellstoffwerks im Jahr 2006 besteht eine enge Kooperation mit Nor-Est Wood, von der Estonian Cell rund die Hälfte des benötigten Espenholzes bezieht. Die andere Hälfte stammt hauptsächlich aus den estnischen Staatsforsten. Die AS Nor-Est Wood, die 15 Mitarbeiter beschäftigt und 2014 einen Jahresumsatz von 14 Millionen Euro erreichte, ist G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 seit dem Jahr 2006 nach den Standards des Forest Stewardship Council zertifiziert (FSC-COC und FSC CW). Das Unternehmen bezieht den Rohstoff Holz hauptsächlich aus Estland sowie zu einem sehr geringen Teil auch aus Russland und Lettland. Es liefert Holz für die Zellstoffproduktion, für Sägewerke sowie Restholz an Kunden in der Holzverarbeitungsindustrie in Nord- und Mitteleuropa. Die Heinzel Group wird über ihr weitläufiges Netzwerk versuchen, das Geschäft der Nor-Est Wood zu unterstützen. Dass die Heinzel Holding hier eine aktive Beteiligung hält, zeigt die Ernennung ihrer CFO Riia Sillave zum Aufsichtsratsmitglied der AS Nor-Est Wood. apier- und Zellstofffabriken sind ein gefährliches Gelände, auf dem selbst kleine Fehltritte dramatische Folgen haben können. Arbeitssicherheit ist an den Industriestandorten der Heinzel Group daher ein zentrales Thema. Das umfassende Maßnahmenpaket der Gruppe zur Senkung der Unfallrate reicht von der kontinuierlichen Evaluierung der Arbeitsplätze und umfassenden Risikoanalysen bis hin zu regelmäßigen Schulungen und Trainings der Mitarbeiter. Dennoch wurde 2014 zu einem schwarzen Jahr für die Zellstoff Pöls AG. Zur großen Betroffenheit der Unternehmensführung und aller Kollegen ging ein Arbeitsunfall für einen Mitarbeiter am Holzplatz tödlich aus. Verantwortlich dafür war kein Fehlverhalten der beteiligten Kollegen, ein paar falsche Schritte genügten. Die Firmenleitung veranlasste umgehend die Betreuung aller Betroffenen durch ein Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes und bildete gemeinsam mit Behördenvertretern eine Unfallkommission. Zudem erfolgte eine rasche Nachevaluierung der betroffenen Arbeitsplätze sowie die Einrichtung einer Arbeitsgruppe mit drei Kollegenbetrieben, um gemeinsam die technischen Möglichkeiten einer noch sichereren Arbeitsplatzgestaltung zu prüfen. 7 COVERSTORY NASHORN IM STEIGFLUG Starker Messeauftritt für Starkraft in Düsseldorf 2014 war das StarkraftJahr: Die neue Papiermaschine in Pöls hat volle Fahrt aufgenommen, die Markteinführung des Kraftpapiers ist ein Erfolg auf der ganzen Linie. Sogar ein internationaler „Papier Oscar“ ging in die Steiermark. 8 Im Jänner 2013 verschickt Werner Hartmann weltweit ein Mailing, in dem er ein fliegendes Nashorn ankündigt – und weckt damit nicht nur Interesse in der Papierwelt, sondern erhält auch umgehend die ersten Bestellungen für das damit beworbene neue Starkraft-Kraftpapier aus Pöls. Denn Werner Hartmann ist der Managing Director von Starkraft, einer Business Unit der Zellstoff Pöls AG, und er weiß genau, wie er sein neues Spitzenprodukt aus dem Bereich Verpa- HEINZEL GROUP COVERSTORY „Flying Rhino“ am Zellstoffvorratsturm in Pöls neue Dimension an Flexibilität, die wir unseren Kunden mit dem neuen Produkt bieten können“, erklärt Hartmann. ckungspapier mittels Marketing prominent in Szene setzt: „Starkraft war bereits seit mehr als 50 Jahren die gut eingeführte Marke für Kraftpapier aus Pöls. Den Quantensprung von unserer alten Papiermaschine PM1 auf die neue, europaweit einzigartige PM2 galt es auch im Produktmarketing nachzuvollziehen, und so haben wir unserem neuen Symbol, dem Nashorn, Flügel wachsen lassen. Damit verkörpert es nun neben Stärke auch die vollkommen G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 Dieses Etappenziel hatte Hartmann schnell erreicht: Die Papierwelt erwartete mit Spannung die ersten Starkraft-Muster aus der im November 2013 in Betrieb genommenen neuen Anlage mit 80.000 Tonnen Jahreskapazität, wenngleich die Infrastruktur für 100.000 Tonnen vorbereitet ist. Um sich die Wartezeit bis dahin zu verkürzen, konnten alle Interessierten die Errichtung der neuen Papiermaschine PM2 über eine Webcam verfolgen. Dass nicht nur die gekonnt eingesetzten Marketingtools die Kunden von Beginn an überzeugten, sondern auch das Produkt selbst, zeigte sich rasch nach der Inbetriebnahme. „Bereits die Resonanz auf die ersten Lieferungen war enorm positiv. Und: Jeder Kunde, der bisher geordert hat, bestellt laufend weiter. So hat sich innerhalb kürzester Zeit eine hohe Konstanz in den Auftragseingängen eingestellt“, berichtet Hartmann über die erfolgreiche Markteinführung. „Mit den 2014 produzierten 58.429 Tonnen, die wir an 325 Kunden in 43 Märkten geliefert haben, liegen wir schon im ersten Geschäftsjahr über der Anlaufkurve in unserem Businessplan – das Nashorn befindet sich im Steigflug!“, gibt sich Hartmann sehr zufrieden. ERWEITERTER KUNDENKREIS Zu rund einem Drittel handelt es sich bei den Startkraft-Abnehmern um bestehende Kunden, die auch bereits das auf der alten PM1 erzeugte Kraftpapier zu unterschiedlichsten Verpackungslösungen weiterverarbeiteten: Brotbeutel und Tragtaschen, Blumenpapier, Lebensmittelverpackungen und vieles mehr. Zwei Drittel sind neue Kunden, die das Pölser Unternehmen unter anderem seiner Fähigkeit verdankt, auf individuelle Kundenanforderungen punktgenau einzugehen und dabei stets die höchsten Qualitätsstandards des Lebensmittel- und Medizinbereichs zu erfüllen. Als die beiden gefragtesten Eigenschaften des Starkraft-Kraftpapiers – unabhängig von der konkreten Anwendung – nennt Werner Hartmann zuerst „die Festigkeit, die auch bei geringen Papierstärken von weniger als 30 Gramm pro Quadratmeter gegeben sein muss. Konkret heißt das, dass sich das Papier bis auf neun Kilometer aufspannen lassen muss, bevor es reißt“. Zweite Top-Eigenschaft des neuen Papiers ist seine ausgeprägte Silikonier- und Kaschierfähigkeit. Während derzeit noch der klassische Bereich „Bags“ – mit der typischen Anwendung als Brotbeutel – überwiegt, werden deshalb künftig die anspruchsvollen Spezialgebiete „Medicine“ und „Flexpack“ (Verpackung von Suppen, Saucen, Milchprodukten und Kaffee) stärker an Bedeutung gewinnen. Abgerundet wird das reiche Angebot mit Starkraft „Shopper“ für Tragtaschen, dem Allround-Verpackungspapier „Gifts“ und schließlich „Formfill“, dem optimalen Papier für die industrielle Befüllung mit Lebensmitteln. 9 COVERSTORY „Mit den 2014 produ zierten 58.429 Tonnen, die wir an 325 Kunden in 43 Märkten gelie fert haben, liegen wir schon im ersten G eschäftsjahr über der Anlaufkurve in unse rem Businessplan.“ Werner Hartmann Das Pölser Kraftpapier wird an Kunden aus aller Welt geliefert Ein Kundenwunsch, den das Pölser Papier ganz nebenbei erfüllt, ist sein denkbar geringer CO2-Fußabdruck. Denn der in der Halle direkt nebenan produzierte Flüssigzellstoff, aus dem Starkraft zu rund 80 Prozent besteht, wird über eine Rohrleitung direkt zur Papiermaschine hinüber gepumpt und muss nicht erst – wie sonst üblich – energieaufwändig und teuer getrocknet, von der Zellstoff- zur Papierfabrik transportiert und dort zur weiteren Verarbeitung wieder verflüssigt werden. Aufgrund dieses Integrationsvorteils liegt der Carbon Footprint des Starkraft-Kraftpapiers gemäß Richtlinien der CEPI, der Vereinigung der europäischen Papierindustrie, je nach Sorte zwischen 450 und 500 Kilogramm pro Tonne – und damit deutlich unter dem Durchschnittswert der Papierindustrie von mehr als 800 Kilogramm pro Tonne Papier. Ob alt oder neu gewonnen, die Kunden des Pölser Kraftpapiers sind international: Nur rund fünf Prozent der Starkraft-Produktion bleiben in Österreich. Vom Rest gehen 90 Prozent ins europäische Ausland und zehn Prozent nach Übersee. Die wichtigsten Märkte sind Italien, Deutschland, Frankreich, Slo wenien, Osteuropa und der M ittel meerraum. Hier punktet Pöls auch aufgrund seiner geografischen Nähe, denn die beiden Da es sich bei einem Großteil der Kunden um eigentümergeführte Unternehmen handelt, gilt ihr Zuspruch nicht nur der Tatsache, dass die neue Papiermaschine in Europa gebaut wurde (wo die Branche sonst derzeit eher mit Stilllegungen von Papiermaschinen aufwartet), sondern auch dem Umstand, dass diese Investition in der Höhe von 115 Millionen Euro von einem Familienunternehmen umgesetzt wurde. sich die Zellstoff Pöls AG im Oktober 2014 in Boston auch schon die erste „offizielle“ Bestätigung ihrer strategischen Entscheidung für den Bau der PM2. Dieser Award gilt als „Oscar“ der Papierbranche und erfüllt auch Alfred H. Heinzel, President und CEO der Heinzel Group, mit Stolz: „Die Auszeichnung mit dem PPI Award ist ein international gültiger Qualitätsstandard in der Papier- und Faserbranche. Dass wir auf Anhieb d iese wichtige Kategorie für uns entscheiden konnten, macht mich sehr stolz und zeigt, dass die Entscheidung, in einer schwierigen Marktsituation in den Standort Europa zu investieren, richtig war.“ PAPIER-OSCAR FÜR BESTE STRATEGIE Mit dem PPI Award in der Kategorie „Business Strategy of the Year“ holte Dabei lag diese Investitionsentscheidung keinesfalls auf der Hand: „Natürlich wäre der Ausbau unserer Zellstoffpro- anderen Top-3-Anbieter von Kraftpapier – Billerud und Mondi – produzieren im nördlichen Europa und sind damit deutlich weiter entfernt. INVESTITIONEN DER ÖSTERREICHISCHEN PAPIERINDUSTRIE (IN MIO EURO) 364 277 167 387 252 273 Inklusive Bau der PM2 in Pöls 223 183 143 140 108 114 123 142 150 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Quelle: Austropapier 10 HEINZEL GROUP COVERSTORY duktion der naheliegendere Investitionsschritt gewesen“, erklärt Kurt Maier, CEO der Zellstoff Pöls AG. Und gibt zu, dass auch er sich erst an den Gedanken gewöhnen musste, in großem Stil in die Papierproduktion einzusteigen. Denn wie der Firmenname schon verrät, ist das Hauptprodukt des steirischen Traditionsbetriebs seit jeher Marktzellstoff, und mit einer Kapazität von 420.000 Tonnen pro Jahr zählt das Tochterunternehmen der Heinzel Holding auch zu den größten Herstellern von hochwertig gebleichtem Langfaser-Sulfatzellstoff in Mittel- und Südosteuropa. Daneben wurde allerdings – bis zur Inbetriebnahme der neuen Papiermaschine 55 Jahre lang auf der PM1 – immer auch schon gebleichtes Kraftpapier erzeugt, zuletzt waren es jährlich rund 13.000 Tonnen. Mit der neuen PM2 ist diese Menge bereits im ersten Produktionsjahr 2014 auf die bereits erwähnten 5 8.429 Tonnen angewachsen, mit der mittlerweile erreichten Soll-Geschwindigkeit beträgt die Kapazität sogar 80.000 Tonnen pro Jahr. Als „Ausgangspunkt und Ziel“ für die Investitionsentscheidung zugunsten des Ausbaus der Papiererzeugung nennt Maier, der Initiator der PM2, die „Vertiefung der Wertschöpfung, um aus der knappen Ressource Holz möglichst viel herauszuholen.“ Und da Verpackungspapiere wie Starkraft mit jährlichen Zuwächsen zwischen zwei und vier Prozent zu den wenigen stetig wachsenden Segmenten des Papiermarkts gehören, bot sich diese Nische an. Zumal die Zellstoff Pöls AG über jahrzehntelanges Know-how und entsprechende Kundenbeziehungen verfügte, auf denen sie aufbauen konnte: „Um das konkrete Potenzial für unser neues Produkt abzuschätzen, haben wir nicht etwa auf fremde Studien gesetzt, sondern in eigener Feldforschung bei unseren Kunden deren Wünsche und Bedürfnisse abgefragt“, erklärt Maier. Und das Ergebnis war eindeutig: „Das Interesse an einem Top-Verpackungspapier made in Austria G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 war von Beginn an enorm. Damit stand das Ziel fest, uns mit einem neuen Pölser Kraftpapier unter den europäischen Top-3-Anbietern einzureihen.“ REALISIERUNG IN REKORDZEIT Dass dieses Ziel sofort in Angriff genommen wurde und dem Nashorn in Rekordzeit Flügel wuchsen, zählt für Werner Hartmann zu den Glanzlichtern des 2012 gestarteten Projekts. „Damit konnten wir unser Produkt sehr rasch auf dem Markt platzieren, noch bevor andere auf ähnliche Ideen kamen“, so Hartmann. Auch für CEO Kurt Maier stand von Beginn an fest: „Wenn wir heute eine neue Maschine zur Erzeugung von Kraftpapier bauen, dann nicht nur die beste und größte. Der Ehrgeiz aller Beteiligten galt auch dem Tempo, und so ist es uns tatsächlich gelungen, die Maschine samt neuer Halle in Rekordzeit zu realisieren.“ Nur 13 Monate nach dem Baubeginn erfolgte also im November 2013 die Inbetriebnahme der PM2, nur drei weitere Monate später konnte das volle Sortiment – es reicht von 28 bis zu 120 Gramm Flächengewicht pro Quadrat meter – in der gewünschten Top-Qualität produziert werden. Seit dem Erreichen der Soll-Geschwindigkeit im August 2014 liegt die monatliche Produktion zwischen 5.500 und 6.200 Tonnen. Das entspricht – je nach Grammatur – der Erzeugung von rund 300 bis 1.000 Metern Papier höchster Qualität pro Minute. Hinter dieser rasanten Inbetriebnahme steht eine kleine Führungsmannschaft in unermüdlichem Einsatz. Eigens motiviert werden musste dazu jedoch niemand: „Von unserem Nashorn ging ein eigener Spirit aus, der alle in seinen Bann zog und die extrem kurze Anlaufzeit ermöglichte“, so Starkraft-Produktionsleiter Jürgen Rieger. Dieser Spirit des „Flying Rhino“ erfasst sichtlich nicht nur das Team in Pöls, sondern auch die wachsende Zahl an Kunden. Damit sollte es laufend weiter an Höhe gewinnen ... VIDEO Packroboter verpacken die Starkraft-Rollen 11 GRUPPENÜBERBLICK INTERNATIONAL – KUNDE Die Heinzel Group im Überblick VERKAUF NACH PRODUKTGRUPPEN 2014 3,2 MIO. TONNEN = 80.000 LKWs/CONTAINER JAHRESERGEBNIS 2014 Umsatzerlöse EBITDA EBIT Finanzergebnis Ergebnis vor Steuern (EBT) Jahresüberschuss EUR 1.406,5 Mio. EUR 117,9 Mio. EUR 67,4 Mio. EUR –5,0 Mio. EUR 62,0 Mio. EUR 52,5 Mio. VERKAUF HANDELSWARE | EIGENPRODUKTION (IN TONNEN) HANDELSWARE EIGENPRODUKTION 1.770.193 1.254.245 987.657 1.116.587 679.783 670.430 710.765 2008 2009 2007 1.353.751 1.850.064 2.249.770 1.807.676 997.269 506.798 440.142 573.234 2010 2011 2012 963.250 2013 2014 ZELLSTOFF 0,9 MIO. TONNEN VERPACKUNGSPAPIER 0,7 MIO. TONNEN DRUCK- & SCHREIBPAPIERE 0,5 MIO. TONNEN UMSATZENTWICKLUNG (IN EUR MIO.) 553,3 579,3 534,9 649,1 2007 2008 2009 2010 GLOBALES NETZWERK 1.016,2 2011 1.093,1 2012 1.329,1 2013 1.406,5 PUBLIKATIONSPAPIERE 0,7 MIO. TONNEN SONSTIGE 0,4 MIO. TONNEN 2014 ENTSPRICHT 2.000 LKWs GRUPPENÜBERBLICK ENORIENTIERT – WENDIG Kraftpapier Hygienepapier Spezialzellstoffe SCPapier Kurzfaserzellstoff Grafische Papiere Pappen Verpackungen Langfaserzellstoff Selbstklebende Vinylfolien 86 MÄRKTE Containerboard Synthetische Papiere 4.000 PRODUKTE Karton Offsetpapier Designpapiere Metallic Papiere Kuverts und Taschen Verpackungen Banner Büropapiere Flockenzellstoff Transparentpapiere Zellstoff 394.395 39,5% Eigenproduktion 997.269 30,7% VERKAUF HANDELSWARE | EIGENPRODUKTION 2014 (IN TONNEN) Handelsware 2.249.770 69,3% Publikationspapiere 545.479 54,7% Verpackungspapiere 57.395 5,8% TOCHTERGESELLSCHAFTEN DIE UNTERNEHMEN DER HEINZEL GROUP LAAKIRCHEN PAPIER AG ZELLSTOFF PÖLS AG AS ESTONIAN CELL STANDORT Laakirchen/Österreich Pöls/Österreich Kunda/Estland TÄTIGKEIT Produktion von Papier Produktion von Zellstoff und Papier Produktion von Zellstoff PRODUKTE Superkalandrierte Tiefdruck- Gebleichter Sulfatzellstoff, Gebleichter und Offset-Naturpapiere gebleichtes Kraftpapier Espen-BCTMP-Zellstoff Verlage, Druckereien, Katalog- Papiererzeuger, Sack- und Papierindustrie kunden, Handelsketten Verpackungsindustrie Deutschland, Frankreich, Italien, Italien, Österreich, Deutschland, Deutschland, Frankreich, Indien, Österreich, Zentral- und Osteuropa Slowenien, Frankreich, Italien, Polen KUNDEN HAUPTMÄRKTE Mittelmeerraum UMSATZERLÖSE 2014 MITARBEITER 2014 VERKAUFSMENGE 2014 14 TEUR 271.641 TEUR 189.739 TEUR 61.024 526 380 85 545.479 Tonnen 287.591 Tonnen 164.199 Tonnen HEINZEL GROUP TOCHTERGESELLSCHAFTEN WILFRIED HEINZEL AG EUROPAPIER INTERNATIONAL AG BUNZL & BIACH GMBH Wien/Österreich, Wien/Österreich, Tochtergesell- Wien/Österreich, Linz/Österreich, weltweit 24 Niederlassungen schaften in 12 Ländern Tochtergesellschaft STANDORT bei Budweis/CZ Weltweiter Handel mit Zellstoff Großhandel mit Papier und Papier Entsorgung und Handel von TÄTIGKEIT Altpapier und Verpackungen PRODUKTE Zellstoff, Papier, Karton, Kopierpapier, gestrichene Altpapierlogistik, Datenschutz, Kaolin und Chemikalien und ungestrichene Papiere, Aktenarchivierung, Akten- Verpackungs- und Spezialpapiere vernichtung, Entsorgung sowie Non-Paper-Produkte von Altstoffen Verarbeiter, Papiererzeuger, Druckereien, Verpackungshändler, Papiererzeuger KUNDEN Druckereien, Verlage, Großhändler Büropapierhändler Global – 86 Länder weltweit Zentral- und Osteuropa, Österreich HAUPTMÄRKTE Russland und Ukraine TEUR 453.659 TEUR 484.077 TEUR 86.961 UMSATZERLÖSE 2014 104 867 138 MITARBEITER 2014 1.997.218 Tonnen 570.096 Tonnen 667.610 Tonnen VERKAUFSMENGE 2014 Die Unternehmen der Heinzel Group verfügen über alle üblichen Umwelt- und Produktionszertifizierungen. G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 15 INDUS 16 HEINZEL GROUP STRIE G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 17 FEDER GEWICHTE Beliebt: Direct Marketing auf Papier aus Laakirchen Die Printkrise hat längst die Papierindustrie erreicht und bringt auch Laakirchen Papier zum Umdenken: Neue, meist leichtere Produkte stehen ganz oben auf der Agenda. D as jüngste Tochterunternehmen der Heinzel Group ist in seinem neuen Umfeld rasch angekommen. Im April 2013 wurde die Papierfabrik in Laakirchen von der Heinzel Group übernommen, 2014 hat sie ihren Platz in der Gruppe längst gefunden. „Wir fühlen uns wie zuhause“, erklärt Mark Lunabba, CEO der Laakirchen Papier AG, zufrieden. Seit dem Deal mit dem SCA-Konzern, dem früheren Eigentümer der Papierfabrik, produziert diese als Laakirchen Papier AG in Oberösterreich SC-Papier für Kataloge, Zeitschriften und Werbematerial. Im Zentrum steht eine enge Zusammenarbeit mit den anderen Mitgliedern der Heinzel Group. Nicht zuletzt ein aus- 18 geprägter Teamgeist hat diesen friktionsfreien Übergang möglich gemacht. GUTES REAKTIONSVERMÖGEN Aber nicht nur die Laakirchener sind angekommen. Auch die Printkrise hat längst die Papierfabrik und die gesamte Branche eingeholt. Der Konsum von Zeitungen und Zeitschriften schrumpft stetig, denn immer mehr Leser nutzen digitale Medien als Informationsquelle. In den europäischen Ländern geht der Bedarf an Printmedien jährlich um drei bis fünf Prozent zurück. In Staaten, die von der Wirtschaftskrise stark getroffen wurden, beispielsweise Frankreich, ist der Papierbedarf 2014 in einigen Quali- täten bis zu 20 Prozent niedriger als im Vorjahr. Mitverantwortlich dafür sind Auflagen- und Anzeigenrückgänge, die renommierte Medienkonzerne dazu bewegen, den Printbereich zu reduzieren. „Dies erzeugt ein Überangebot an grafischen Papieren, und daraus ist großer Druck auf die Produktpreise in der Papierbranche entstanden“, so Lunabba. Laakirchen Papier reagiert und schneidert seine Produkte noch exakter auf die Nachfrage der Kunden zu. Denn Magazine mit hohen Auflagenzahlen verlieren immer größere Marktanteile. 2005 wurde die Hälfte des Papiers aus Laakirchen HEINZEL GROUP L A A K IRCHEN PAPIER gangen“, so Lunabba, „und diese Versandunternehmen sind kein Einzelfall.“ Einige Kunden seien auf andere Papierqualitäten umgestiegen und führen nicht mehr umfangreiche Kataloge, sondern setzen vor allem auf dünne Spezialbroschüren, die individuell mit einem abgespeckten Hauptkatalog mitgeliefert werden. Die großen Papierrollen auf dem Weg zur Verpackung noch für hochwertige Magazine genutzt, 2014 liegt der Anteil nur mehr bei knapp über einem Viertel. Stattdessen hat Laakirchen Papier kleine Fachmagazine für sich entdeckt: Dank zusätzlicher Aufträge von Kunden, die Spezialmagazine für Mode, Jagd oder Freizeit drucken, kann sich die Fabrik trotz des Abwärtstrends im Magazinbereich weiter behaupten. Laakirchen Papier hat damit erfolgreich eine Nische besetzt: „Mit unseren Mark Lunabba „Die Basis für erfolgreiche Vermarktung: gezieltes, fein nuanciertes Direct Marketing. Und das auf Papier.“ G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 neuen, einzigartigen Produkten, die kein anderer in dieser Qualität erzeugt, können wir uns neu im Markt positionieren“, erklärt Johann Brunthaler, Leiter Design und Entwicklung. TREND IN RICHTUNG SPEZIALISIERUNG Doch nicht nur der Bereich Printmedien ist im Umbruch, auch im Versandhandel ändert sich einiges. Und damit auch für die Papierindustrie: Denn in Europa werden tendenziell immer weniger Kataloge produziert. Deutschland und Österreich stellen dabei – wenn auch auf wesentlich niedrigerem Niveau – immer noch den Hauptmarkt dar. Deutlich weniger Kataloge gibt es hingegen zurzeit in zwei wichtigen Märkten von Laakirchen Papier, Italien und Frankreich. Auch Belgien und die Niederlande verzeichnen einen Abwärtstrend im Katalogbereich. Positiv entwickelt haben sich nur die osteuropäischen Länder, die Vorreiterrolle dabei nimmt Polen ein. „Diese Entwicklung hilft auch uns“, so Lunabba. Denn der auch bei Versandunternehmen spürbare Trend in Richtung Spezialisierung wirke sich auf Laakirchen Papier gleichermaßen aus. Bis vor kurzem wurden zum Beispiel große Mengen Papier an einige große deutsche Versandhäuser verkauft. „Mittlerweile ist das Liefervolumen jedoch deutlich zurückge- DIRECT MARKETING UND NIEDRIGE GRAMMATUREN Doch zum Glück gibt es gute Alternativen: Der Löwenanteil der in Laakirchen erzeugten Papiere wird heute nicht mehr für Kataloge und Magazine verwendet, sondern für Werbezwecke bedruckt – Tendenz steigend. Im Jahr 2003 entfielen noch knapp 30 Prozent der Produktion auf dieses Segment, heute hat sich „Mit unseren neuen, einzigartigen Produk ten, die kein anderer in dieser Qualität erzeugt, können wir uns neu im Markt positionieren.“ Johann Brunthaler der Anteil fast verdoppelt. Denn Laakirchen Papier kann die Hauptanforderung der Kunden aus dem Handel gut erfüllen: hohe Qualität bei geringerem Flächengewicht. Franzosen und Spanier interessieren sich besonders für das Leichtpapier aus Oberösterreich, denn vor allem Länder, deren Wirtschaft stärker unter der Krise zu leiden hat, satteln auf niedrigere Grammaturen um, um Transportkosten zu sparen. Papier für werbliche Anwendungen ist aber auch in Österreich im Kommen. Große Handelsketten kaufen ihr Papier mittlerweile von 19 L A A K IRCHEN PAPIER Druckereien, die von Laakirchen Papier direkt beliefert werden. Dieser Boom der Werbedrucke hat die Papierindustrie überrascht. „In wenigen Monaten hat sich alles umgedreht“, so Lunabba. Hauptmotor ist die stetige Intensivierung des Direct Marketing, das die Vermarktungsaktivitäten des Handels trotz Internet und New Media zunehmend dominiert. Auch in Laakirchen wird viel Papier hergestellt, das letztlich im privaten Briefkasten oder zwischen der Büropost landet. Diese Form der Werbung wird sich trotz des Internet-Booms auch halten, ist der CEO von Laakirchen Papier überzeugt: „Jeder Hausmann findet auf diese Art ein Produkt, das er unbedingt kaufen will“, erklärt er schmunzelnd. Wichtig sei dabei jedoch, dass das Produkt dann auch in der Nähe erhältlich ist. „Nur dann funktioniert es“, weiß Lunabba. Auch hier gehe der Trend weg von Massenprodukten hin zu speziellen Angeboten: Besondere Weinangebote oder spezielle Reiseprospekte sollen ins Haus flattern und die Kunden locken. Die Basis dafür: gezieltes, fein nuanciertes Direct Marketing. Und das auf Papier. ZWEI NEUE PRODUKTE IM SORTIMENT Die unterschiedliche Kundenstruktur mit großen Verlagshäusern auf der einen Seite und Handelsunternehmen auf der anderen hat Laakirchen Papier 2014 veranlasst, die Produktpalette differenziert zu erweitern: So ist für Verlagshäuser seit Anfang 2015 das etwas mattere GraphoMagIQ für Spezialmagazine auf dem Markt, das maßgeschneiderte Pendant für den Handel heißt G raphoMotion. „Das 48 bis 60 Gramm leichte, weiße GraphoMagIQ lässt sich trotz der softsatinierten Oberfläche gut bedrucken“, so der Produktionsleiter Andreas Vogel. Zudem ist GraphoMagIQ um zehn bis 15 Prozent voluminöser als Papiere vergleichbarer Qualität. GraphoMotion ist im Gegensatz dazu ein Leichtpapier und eignet sich damit besonders gut für Direct Mails in großen Auflagen. Immer klarer hat sich im vergangenen Geschäftsjahr für die Laakirchener eines herausgestellt: Die Mischung muss stimmen. Nicht nur bei der Produktpalette, sondern auch bei den Produktionsprozessen. Das Unternehmen hat daher seine Rezepturen verändert und konnte dadurch bei den Hauptposten auf der LAAKIRCHEN PAPIER AG Kostenseite einsparen. So reduzierte vor allem eine Erhöhung des Altpapieranteils den Holz- und Energieverbrauch. „Auch aus dieser Perspektive betrachtet ist das vergangene Jahr sehr erfolgreich verlaufen“, so der Technische Direktor Helmut Sageder stolz. Dennoch ist Laakirchen noch nicht am Ende der Einsparungen angekommen. „Wir gehen aber eindeutig in die richtige Richtung.“ MANAGEMENT Mark Lunabba, CEO Franz Baldauf, CFO LAAKIRCHEN PAPIER PRODUKTÜBERSICHT 2014 20131 Produktion Tonnen 552.580 552.340 Verkauf Tonnen 545.479 555.338 Produktion pro Mitarbeiter Tonnen 1.052 1.048 Umsatzerlöse TEUR 271.641 280.647 EBITDA TEUR 22.474 33.646 EBITDA-Marge % 8,3% 12,0% EBIT TEUR 5.545 15.397 EBIT-Marge % 2,0% 5,5% Eigenkapitalquote % 41,6% 43,6% Gearing Ratio % 5,3% 6,0% Mitarbeiter (Durchschnitt) Anzahl 526 527 1 davon neun Monate in der Heinzel Group konsolidiert 20 HEINZEL GROUP Hier befand sich eine Beilage, die das Portfolio der Heinzel Group auf dem SC-Papier von Laakirchen zeigt. Diese können Sie jederzeit nachbestellen – kurzes E-Mail an [email protected] genügt! Gedruckt a u f S C -P a p ier Grapho MagIQ von HIGH LIGHTS 2015 uns auf /HeinzelGro up ID E A L FÜR DIRE CT MARKETIN G Niedrige Gra mmaturen + günstige Transpor tk bei höchster osten Qualität! aus Laakir chen Besuchen Sie Musterbuch bestellen. Bitte wenden ! ZELLSTOFF PÖLS „WIR HABEN GANZ GROSSES GLÜCK GEHABT“ Zerstörte Maschinenteile nach der Boiler-Explosion Kurt Maier, CEO der Zellstoff Pöls AG, über die Explosion und die Großrepa ratur des Pölser Laugenkessels A m Sonntag, dem 23. März 2014, ging gegen 21:00 ein lauter Knall durch die steirische Marktgemeinde Pöls. Ein Großteil der 2.400 Einwohner wird ihn zwar vernommen, aber wohl auch rasch wieder vergessen haben. Und selbst wenn jemand bei dem Knall an eine Explosion im ortsansässigen Zellstoffund Papierwerk gedacht hat – das Aus- 22 maß der Zerstörung konnte keiner auch nur erahnen, der nicht direkt vor Ort war. Einer, der sofort zur Stelle war, ist Kurt Maier, CEO der Zellstoff Pöls AG. Rund ein Jahr danach hat er den Moment, als er vor dem explodierten Laugenkessel stand, immer noch deutlich präsent. Herr Maier, wie und wann genau haben Sie von der Explosion im Laugenkessel der Zellstoff Pöls AG erfahren? Was war Ihre erste Reaktion? Kurt Maier: Ich wurde umgehend informiert, dass etwas passiert ist, dass es eine Explosion im Werk gab. Für solche Situationen haben wir einen Notfallplan, HEINZEL GROUP ZELLSTOFF PÖLS der sich, wie dieses Beispiel gezeigt hat, auch bestens bewährt, und ich als CEO stehe in der Meldekette natürlich ganz oben. Ich habe mich sofort ins Auto gesetzt und bin sehr rasch nach der Explosion im – stockdunklen, nur von den Blaulichtern der Einsatzfahrzeuge etwas beleuchteten – Werk eingetroffen. Das war sicher eine aufwühlende Autofahrt, und vor dem explodierten Boiler stehend werden Ihnen wohl viele Fragen durch den Kopf gegangen sein. Als Vorstand haben Sie aber auch in dieser Ausnahmesituation eine festgelegte Rolle und Aufgabe zu übernehmen. Was war dabei Ihrer Meinung nach das Wichtigste? Selbst Ruhe zu bewahren und vor Ort für Ruhe zu sorgen – und mir dann möglichst rasch einen Überblick zu verschaffen, was genau passiert ist. Und das war in diesem Fall gar nicht so einfach, denn der 60 Meter hohe Laugenkessel war zu diesem Zeitpunkt nur unter schwerem Atemschutz betretbar, alles war voller Rauch, wir konnten zuerst gar nichts sehen. Die wahre Dimension des Schadens konnten wir deshalb auch erst am nächsten Tag abschätzen. „ Da der Unfallhergang in keinster Weise vorhersehbar war, ist er unter höhere Gewalt einzuordnen – dagegen sind wir leider machtlos. “ Was mir aber im ersten Moment durch den Kopf ging, als ich von der Explosion erfahren habe, waren diese zwei Fragen: Sind Mitarbeiter zu Schaden gekommen? Und: Sind andere Anlagen, z. B. unsere neue Turbine, die sich unmittelbar neben dem Laugenkessel befindet, auch betrof fen? Beides konnte Gott sei Dank sehr schnell ausgeschlossen werden. Bei dieser gewaltigen Explosion gab es tatsächlich keine Schwerverletzten? Zum Zeitpunkt des Unfalls waren zwei Mitarbeiter vor Ort, von denen einer leichte Verbrennungen und der zweite einen schweren Schock erlitten hat. Sie sind also beide relativ glimpflich davongekommen, auch wenn der Schreck über diese plötzliche, vollkommen unvor hersehbare und atypische Explosion enorm gewesen sein muss. Ja, da h aben wir ganz großes Glück gehabt, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Dieser Umstand ist uns sehr bewusst und dafür sind wir auch unendlich dankbar. Der Anlagenschaden und unsere Produktionseinbußen sind enorm, lassen sich aber wieder aufbauen bzw. verkraften – ein Menschenleben kann niemand ersetzen. Die große Frage, die sich hier aufdrängt, ist natürlich, ob sich dieser Unfall hätte verhindern lassen? Unsere Anlagen – und der Laugenkessel im Speziellen – werden laufend von externen Gutachtern überprüft und von den Behörden zum Betrieb freigegeben. Bei diesen regelmäßigen Kontrollen werden uns immer die besten Zeugnisse ausgestellt, deshalb können wir auch ganz ruhigen Gewissens sagen, dass unsere Anlagen beispielhaft instand gehalten sind. Da der Unfallhergang in keinster Weise vorhersehbar war, ist er unter höhere Gewalt einzuordnen – dagegen sind wir leider machtlos. Kurt Maier G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 23 ZELLSTOFF PÖLS Wie sind Sie denn am Montag Morgen – also wenige Stunden nach der Explosion – in die neue Arbeitswoche gestartet? Als Allererstes haben wir sämtliche Mitarbeiter, die Presse, die Behörden und auch unsere Kunden von den Ereignissen der letzten Nacht verständigt, um den Unfallhergang und das Schadensausmaß sofort offen darzulegen und damit von Beginn an jeglichen Spekulationen den Boden zu nehmen. Aktive, offene Kommunikation ist in einer solchen Situation das Allerwichtigste, vor allem auch gegenüber den unmittelbar betroffenen Mitarbeitern unseres Zellstoffwerks, denen die Angst natürlich in den Knochen saß. Man muss sich vorstellen: Sie arbeiten seit Jahren tagein tagaus in der Nähe dieses Kessels, kennen jedes Geräusch, das er macht, jedes Pfeifen ... und dann stehen sie eines Morgens vor verkohlten und zerstörten Maschinenteilen. Dass der Unfallhergang so vollkommen atypisch war, hat diese Unsicherheit anfangs noch verstärkt. Die plötzliche Explosion und Zerstörung musste umfassend verarbeitet – und damit erst wieder Vertrauen zum Arbeitsplatz aufgebaut – werden. Das war für uns ein ganz wichtiges Thema, und dafür haben wir uns auch externe Hilfe geholt. Zudem war auch ich selbst in der ersten Zeit viel bei unserer Mannschaft vor Ort. Kommen wir zurück zum Arbeitsalltag. Nun sind Sie ja in der – man muss schon sagen: glücklichen – Lage, einen zweiten, voll funktionsfähigen Reserve kessel zu besitzen, der rasch die Produktion übernahm ... Ja, damit haben wir eine einzigartige Stellung in unserer Branche, unser Reser vekessel ist derzeit wirklich Gold wert. Als er 1998 durch den neuen Kessel ersetzt wurde, haben wir ihn ganz bewusst weiter auf Stand-by laufen lassen und regelmäßig gewartet. In den letzten Jahren war er in Summe meist rund eine Woche in Verwendung, und zwar immer dann, wenn der neue Kessel in Revision war. Die aktuelle Revision dauert nun eben etwas länger ... und er bewährt sich! Auch wenn der Reservekessel Ihr Glück im Unglück ist, Sie werden dennoch beträchtliche Mengeneinbußen zu verkraften haben. War dadurch Ihre zum Zeitpunkt der Boilerexplosion gerade erst angelaufene Papierproduktion auf der neuen PM2 jemals in Gefahr? In den allerersten Schrecksekunden nach der Explosion habe ich natürlich auch um unser erst vier Monate zuvor gestartetes Flying Rhino (die neue Kraft papier-Maschine PM2, Anm.) gebangt – aber glücklicherweise war sehr rasch klar, dass die Papierproduktion zu keinem Zeitpunkt in Gefahr war. Denn die dafür benötigte Zellstoffmenge beträgt nur zehn Prozent unserer Normalkapazität, derzeit fahren wir mit rund 60 Prozent, es bleiben also noch 50 Prozent zur Vermarktung. Das ist immerhin das halbierte Volumen. Wie können Sie verhindern, dass Ihre Kunden nicht alle zur Konkurrenz wechseln? Adaptierungsarbeiten bei einer Betonbühne 24 Verhindern können wir natürlich nichts, aber wir setzen alles daran, dass es nicht HEINZEL GROUP ZELLSTOFF PÖLS ZELLSTOFF PÖLS AG Produktion gesamt 2014 2013 Tonnen 291.529 397.526 davon Marktzellstoff Tonnen 233.100 382.364 davon Papier Tonnen 58.429 15.163 Verkauf gesamt Tonnen 287.591 400.016 davon Zellstoff Tonnen 230.196 386.034 davon Papier Tonnen 57.395 13.981 Produktion pro Mitarbeiter Tonnen 768 1.085 Umsatzerlöse TEUR 189.739 209.849 EBITDA1 TEUR 51.401 21.842 EBITDA-Marge % 27,1% 10,4% EBIT TEUR 30.370 7.545 EBIT-Marge % 16,0% 3,6% Eigenkapitalquote % 48,6% 44,3% Gearing Ratio % 37,0% 50,6% Mitarbeiter (Durchschnitt) Anzahl 380 366 1 „ 1 aupteinflussgrößen für den Ergebnissprung: geplanter Großstillstand in 2013 vs. H Ergebnisbeitrag PM2 und gute Preis-Kosten-Situation in 2014 Als ich sehr rasch nach meinem Eintreffen am Unfallort realisiert habe, dass es keine Schwerverletzten gibt, war ich unendlich erleichtert. “ so weit kommt. Wir haben unsere Kunden umgehend informiert und sind dabei auf großes Verständnis gestoßen. Nach wie vor beliefern wir auch alle unsere Kunden, jedoch mit reduzierten Mengen. Um die Differenz auszugleichen, agieren wir zudem als Händler – teils mit direkt zugekauftem Zellstoff, teils über heinzelsales. Der reparierte Boiler soll erst im Dezember 2015 wieder in Betrieb gehen. Für einen Außenstehenden klingt das nach einer sehr langwierigen Reparatur – was dauert da so lange? G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 Für einen Außenstehenden mag das vielleicht lang klingen, aber wenn es unsere Mannschaft wirklich schafft, den Kessel im Dezember 2015 wieder in Betrieb zu nehmen, dann ist das Welt rekord! Normalerweise würde so eine eparatur inklusive aller Planungsarbeiten R zweieinhalb Jahre in Anspruch nehmen. Man muss bedenken, dass wir bis Ende 2014 gebraucht haben, um alle offensichtlich kaputten Teile abzubauen, und erst im Jänner 2015 mit der Reparatur beginnen konnten. Und die hat es in sich, denn es müssen unter anderem alle 1.200 Einzelkomponenten des Kessels genauestens überprüft werden ... MANAGEMENT Kurt Maier, CEO Gunther Sames, CFO WEITERE INFORMATIONEN www.zellstoff-poels.at Das wäre ja nicht der erste Rekord, den Sie mit Ihrem Team aufstellen! Abschließend noch die Frage nach Ihrem persönlichen Resümee ... Als ich sehr rasch nach meinem Eintreffen am Unfallort realisiert habe, dass es keine Schwerverletzten gibt, war ich unendlich erleichtert. Denn das ist ja das Wichtigste, alles andere lässt sich ersetzen oder wieder aufbauen. Und das tun wir derzeit mit vereinten Kräften! 25 KLEIN, ABER OHO! Bakterien für den Betrieb der anaeroben Kläranlage In der neuen Biogasanlage von AS Estonian Cell verwandeln winzige Bakterien das Ab wasser des Zellstoffwerks in wertvolle Energie – ein faszinierender Prozess mit vielen Vorteilen für die Umwelt. Sie wurden sehnlichst erwartet und aus ganz Europa angekarrt: 57 LKW-Ladungen mit insgesamt 1.228 Tonnen Mikroorganismen aus Rumänien, Griechenland, Frankreich, Schottland und den Niederlanden. Die äußerst fleißigen Bakterien hatten ihr Dasein bis dahin in Brauereien, Käse-, Zucker- und Stärke- 26 werken sowie einer Whisky-Destillerie gefristet und traten nun an, Energie für das estnische Zellstoffwerk der Heinzel Group zu produzieren. Als Ausgangsmaterial dafür dient ihnen das Abwasser der Zellstoffproduktion. Bereits nach zwei Wochen hatten sich die meisten von ihnen akklimatisiert und ihre Arbeit auf- genommen – nämlich sich die organischen Bestandteile des Abwassers einzuverleiben und als Verdauungsprodukt Biogas herzustellen. Nur die Kollegen aus der Whisky-Destillerie waren etwas langsamer, mussten sie doch erst einmal „ausnüchtern“. HEINZEL GROUP ESTONIAN CELL organischen Stoffe mithilfe der Mikroorganismen im Faulturm unter anaeroben Bedingungen, also unter Sauerstoffabschluss, zersetzt. Dabei entsteht das methanhaltige Biogas, das wir zur Wärmeerzeugung für die Flockentrocknung in unserer Zellstoffproduktion einsetzen.“ Der gesamte Durchlauf vom Abwasser bis zum Biogas benötigt durchschnittlich elf Stunden. Es ist nicht das erste Mal, dass Estonian Cell, eines der weltweit modernsten Werke seiner Art, auf die beste verfügbare Technologie setzt. Die innovative Biogasanlage ist nicht nur mit dem europaweit größten Biogas-Faulturm ausgestattet, sondern stellt auch die erste Biogasanlage Europas in Verbindung mit einem mechanischen Zellstoffwerk dar. Siiri Lahe „Dieses Investment verringert nicht nur unsere laufenden Kosten für Gas, es reduziert auch unseren ökologi schen Fußabdruck noch weiter.“ ERDGASABHÄNGIGKEIT REDUZIERT Mit einem Investitionsvolumen von elf Millionen Euro war die neue Biogasanlage die größte internationale Direktinvestition in Estland im Jahr 2014. In Summe investierte die Heinzel Group im Rahmen ihres strategischen Entwicklungsprogramms in den letzten zwei Jahren 17 Millionen Euro in Effizienzsteigerungen bei AS Estonian Cell. Die neue Anlage produziert jährlich fünf Millionen Kubikmeter Biogas und reduziert damit die bislang eingekaufte Menge Erdgas um rund 30 Prozent. Dies bedeutet nicht nur für die Energieeffizienz und -autarkie des Werks einen großen Sprung vorwärts, sondern ist angesichts der hohen Energiekosten und EUROPAWEIT DIE ERSTEN Wie man sich den Gesamtprozess der neuen Anlage vorzustellen hat, erklärt die Umwelt- und Qualitätsmanagerin von AS Estonian Cell, Kersti Luzkov: „Auf die mechanische Behandlung des Abwassers aus der Zellstoffproduktion mittels unterschiedlicher Siebe folgt die Neutralisierung etwaiger Peroxid-Rückstände durch Hinzufügen des aeroben Klärschlamms sowie die chemische Neutralisierung von feinen Fasern. Anschließend werden die aufbereiteten Die feierliche Eröffnung der neuen Biogasanlage PROJEKTFAHRPLAN 2010–2012 JÄNNER 2013 JÄNNER 2014 AB SEPTEMBER 2014 Pilotversuche Vertragsabschluss mit dem TechnologieLieferanten Inbetriebnahme Leistungstests G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 JÄNNER BIS DEZEMBER 2013 JÄNNER BIS SEPTEMBER 2014 Errichtung der Anlage Feinabstimmung der Prozesse 27 ESTONIAN CELL Lauri Raid „Die in unserem Zell stoffwerk eingesetzte Technologie ist sehr umweltfreundlich. Besonders wichtig ist uns Effizienz in jeder Hinsicht.“ -steuern in Estland auch von enormer wirtschaftlicher Bedeutung. Denn die erzielten Einsparungen in der Größenordnung von jährlich drei Millionen Euro sollen wesentlich zur nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens beitragen. ÖKOLOGISCHER FUSSABDRUCK VERRINGERT Und auch die Umwelt profitiert von der neuen Anlage. „Dieses Investment verringert nicht nur unsere laufenden Kosten für Gas, es reduziert auch unseren ökologischen Fußabdruck noch weiter und verbessert damit gleichzeitig unser Standing in puncto Umweltschutz“, erklärt Siiri Lahe, CFO von Estonian Cell. Denn das Unternehmen legt besonderen Wert auf eine ökologisch verträgliche und nachhaltige Produktion. „Die in unserem Zellstoffwerk eingesetzte Technologie ist sehr umweltfreundlich. Besonders wichtig ist uns Effizienz in jeder Hinsicht, deshalb ist unser Produktionsprozess auch von hohem Holzertrag und vergleichsweise geringem Wasser- und Energieverbrauch geprägt“, erklärt Lauri Raid, CTO des Unternehmens. Mit der 28 Die innovative neue Biogasanlage neuen Biogasanlage will das Unternehmen die positiven Umweltaspekte seines hochmodernen Werks weiter stärken. TRAUM ERFÜLLT „Bereits bei der Errichtung des Werks vor gut zehn Jahren haben wir eine anaerobe Technologie für die Kläranlage in Erwägung gezogen“, erinnert sich Riia Sillave, CFO der Heinzel Holding und Aufsichtsratsvorsitzende von Estonian Cell. Da das Verfahren damals jedoch noch nicht ausgereift genug war, entschied man sich für eine aerobe Anlage. Die Techniker des estnischen Werks liebäugelten dennoch über die Jahre hinweg mit der anaeroben Weiterentwicklung ihrer Anlage – führten Gespräche mit möglichen Lieferanten und besichtigten neun bestehende Anlagen in „Es freut mich, dass wir dazu beitragen konnten, dass dieser lang ersehnte Traum Wirklichkeit werden konnte.“ Riia Sillave HEINZEL GROUP ESTONIAN CELL aller Welt. Eine Reihe von Machbarkeitstests bestätigte schließlich, dass das Abwasser der estnischen Zellstofffabrik für die Gasherstellung geeignet ist, und das Projekt gewann an Attraktivität. Laut Riia Sillave wurde es schließlich „zum absolut richtigen Zeitpunkt“ umgesetzt. Ermöglicht wurde dies durch die finanzielle Unterstützung der Heinzel Group: „Es freut mich, dass wir dazu beitragen konnten, dass dieser lang ersehnte Traum Wirklichkeit werden konnte“, so Sillave. Dass dieses Investment auch in der Öffent lichkeit auf großes Wohlwollen stößt, beweisen unter anderem die Auszeichnung zum umweltfreundlichsten Unternehmen 2014 durch das estnische Umweltministerium sowie die Nominierung im Rahmen der „European Business Awards 2014“ zum „Estonian Nation al Champion“ in der Kategorie „Environmental and Corporate Sustain ability“. Die Bakterien selbst bekommen davon freilich wenig mit. Sie sind bis auf weiteres mit dem Abwasser beschäftigt. Der estnische Preis für das umweltfreundlichste Unternehmen 2014 MANAGEMENT Siiri Lahe, CFO Lauri Raid, CTO Alfred H. Heinzel und die estnische Umweltministerin Keit Pentus-Rosimannus WEITERE INFORMATIONEN www.estoniancell.ee AS ESTONIAN CELL 2014 2013 Produktion Tonnen 166.248 150.759 Verkauf Tonnen 164.199 149.699 Produktion pro Mitarbeiter Tonnen 1.956 1.774 Umsatzerlöse TEUR 61.024 57.559 EBITDA TEUR 10.756 7.581 EBITDA-Marge % 17,6% 13,2% EBIT TEUR 2.080 – 1.127 EBIT-Marge % 3,4% – 2,0% Eigenkapitalquote % 49,7% 47,5% Gearing Ratio % 70,9% 86,8% Mitarbeiter (Durchschnitt) Anzahl 85 85 G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 29 HAN 30 HEINZEL GROUP NDEL G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 31 IN SECHS STATIONEN UM DIE WELT 2014 hat heinzelsales knapp zwei Millionen Zellstoff, Papier, Karton und Wellpappe rund um die Welt bewegt. Grund genug, einige der handelnden Büros hier vorzustellen. A m Ende fehlte nur etwas mehr als ein Promille auf die Zwei-Millionen-Marke: 1.997.218 Tonnen Papier, Zellstoff, Karton und Wellpappe verkaufte heinzelsales, eine der Drehscheiben des internationalen Papierhandels, im Jahr 2014. Historisch bedeutet das die absolute Spitzenmarke und ein sattes Mengenwachstum von 17,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und damit nicht genug: Mit 86 Märkten wurden auch so viele Länder bedient wie nie zuvor: Erstmals lieferte heinzelsales etwa nach Kambodscha und Ruanda. All das ist natürlich nur mit einem weltumspannenden Netz aus Mitarbeitern, Tochterunternehmen und Vertriebspart- WILFRIED HEINZEL AG Verkauf gesamt Tonnen nern möglich. Neben der Unternehmenszentrale in Wien mit ihren 64 Mitarbeitern segeln rund um die Welt sechs operative Tochtergesellschaften und 17 Liaison Offices unter der Flagge von heinzelsales und sorgen dafür, dass Containerschiffe und LKW-Züge in Bewegung bleiben. 2014 2013 1.997.218 1.698.036 davon Zellstoff Tonnen 876.666 838.271 davon Papier/Karton Tonnen 1.102.737 842.780 davon Sonstige Tonnen 17.816 16.986 Umsatzerlöse konsolidiert TEUR 453.659 423.537 EBITDA TEUR 9.763 10.000 EBITDA-Marge % 2,2% 2,4% EBIT TEUR 9.120 9.372 EBIT-Marge % 2,0% 2,2% Eigenkapitalquote % 30,4% 35,5% Gearing Ratio % 12,5% 4,0% Mitarbeiter (Durchschnitt) Anzahl 104 97 32 HEINZEL GROUP HEINZELSALES VANCOUVER: DAS TOR NACH CHINA N icht weniger als 43 Prozent der Einwohner von Vancouver an der Westküste Kanadas sind asiatischer Abstammung. Das macht die Metropole zur größten asiatischen Stadt außerhalb Asiens. Mittendrin sitzt North Rim Pulp and Paper Inc., kurz: NRPPI, seit 2011 im Mehrheitseigentum von heinzelsales. NRPPI-Chef Ken Grenier und sein Team haben sich auf den Verkauf von nordamerikanischem Zellstoff und Altpapier an die hungrige chinesische Papierindustrie spezialisiert. Beim Absatz vor Ort hilft eine kleine Zweigstelle in Peking – und auch im Büro in Vancouver wird natürlich Mandarin gesprochen. Schon bald könnte auch Spanisch gefragt sein: Seit 2014 liefern Grenier und Co. auch nach Lateinamerika. Ken Grenier (rechts) mit seinem Team NEW YORK: FRAUENPOWER Nicht mehr viele Industrien weltweit sind derart von den Herren der Schöpfung dominiert wie die Papierindustrie. Umso erstaunlicher ist daher die Zusammensetzung der heinzelsales-Tochter in New York, Heinzel Import-Export Inc. Im 30. Stock des New York Daily News Building in Manhattan, das in der Vergangenheit für SupermanVerfilmungen hergehalten hat, arbeiten acht Superwomen – und kein einziger Mann. Das Team rund um Claire Fraser ist auf Exporte in schwierige Märkte spezialisiert und übernimmt für große amerikanische Papierkonzerne den Vertrieb nach Nordafrika oder in den Nahen Osten: Zellstoff, Papier und Wellpappenrohstoff werden von Fraser und Kolleginnen im Hafen von Savannah, Georgia, eingekauft – und in Istanbul, Kairo oder auf der Arabischen Halbinsel wieder verkauft. Fast eine Viertelmillion Tonnen hat Heinzel Import-Export Inc. 2014 bewegt – und bildet damit eine der tragenden Säulen von heinzelsales. Claire Fraser G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 33 HEINZELSALES MAILAND: NUMERO UNO h Carlo Varini, Marco Villa und Romano Miato einzelsales Italy, Anfang 2014 aus einer Verschmelzung des „alten“ Heinzel-Büros mit der Vertriebsgesellschaft des schwedischen SCA-Konzerns hervorgegangen, bildet mit elf Mitarbeitern nicht nur das größte Büro außerhalb Wiens: Das Team um die beiden Geschäftsführer Carlo Varini und Romano Miato bedient auch mit Abstand den größten Markt für heinzelsales. Mehr als 350.000 Tonnen verkauften die Mailänder 2014. Entsprechend breit ist die Palette an Papierprodukten: Zellstoff für die Hygieneindustrie im toskanischen Lucca, Magazinpapiere für die großen Verlage La Repubblica und Corriere della Sera oder das neue Starkraft-Papier für die Einkaufstaschen von Mailands Modeboutiquen – alles wird hier angeboten. Dabei war 2014 kein einfaches Jahr: Aufgrund des Schadens am Laugenkessel der Zellstoff Pöls AG musste man einer ganzen Reihe von italienischen Kunden erklären, warum sie nur wenig Zellstoff erhalten würden. Doch das Krisenmanagement gelang vorzüglich: In enger Abstimmung mit dem Pölser Management konnten rasch Ersatzqualitäten anderer Lieferanten beschafft werden. Die Kunden danken es mit Treue. KAIRO: MIT KÖPFCHEN G enügsamkeit ist keine Charaktereigenschaft, die man gemeinhin mit erfolgreichen Verkäufertypen assoziiert. Und doch ist Mahmoud Darwish, der in seinem Auftreten stets bescheidene Leiter des heinzelsales Liaison Office in Kairo, seit Jahren unangefochten der erfolgreichste Einzelverkäufer im gesamten Netzwerk. Mehr als 200.000 Tonnen verkaufte er 2014 an Kunden in Ägypten. Für heinzelsales ist Ägypten damit nach Italien der zweitgrößte Markt weltweit. Dank Mahmoud Darwishs Geschick kamen die Zahlungsflüsse auch in den politischen Wirren der vergangenen Jahre nie zum Erliegen. Im Wiener Hauptquartier ist man nicht nur davon beeindruckt, dass Darwish die gesamte Palette an Produktqualitäten – von Zellstoff und Zeitungspapieren über Kopierpapier und Karton bis zu Wellpappe – abdeckt und den ägyptischen Markt wie seine Westentasche kennt. Auch seine Arbeitsweise sorgt für Erstaunen: Sein Schreibtisch ist immer leer, die Details zu jedem Deal hat Mahmoud Darwish im Kopf. Mahmoud Darwish (Mitte) und sein Team 34 HEINZEL GROUP HEINZELSALES GUANGZHOU: DREHSCHEIBE SÜDOSTASIEN Y usong Zhang aus dem Liaison Office South-East Asia ist einer der jüngeren Zugänge im heinzelsales-Netzwerk. Der Mann aus Guangzhou im Süden Chinas hat einen Blitzstart hingelegt: 2013 nahm er die Arbeit für Heinzel auf, 2014 wurden bereits 28.000 Tonnen aus China in 25 Länder verkauft. Yusong Zhangs Spezialität ist Karton, war er doch zuletzt für den Kartonhersteller Mayr-Melnhof tätig. Nun bezieht er seine Ware bei chinesischen Herstellern und bedient damit die Länder Südostasiens. Doch das ist erst der Anfang: Schon bald sollen Märkte rund um die Welt von Guangzhou aus erobert werden. Yusong Zhang INDIEN: DER GENTLEMAN In Chennai im Südosten des indischen Subkontinents hat Venkat Raman vom heinzelsales Liaison Office India sein Büro. Er führt ein mehrköpfiges Team an, das sich auf den Zellstoffverkauf spezialisiert hat. Da im dicht besiedelten Indien Wälder und damit Holz Mangelware sind, muss die lokale Papierindustrie Zellstoff in großem Stil importieren. Genau hier kommt Venkat Raman ins Spiel, stets diplomatisch und zuvorkommend, mit dem Auftreten eines britischen Gentleman und mit besten Kontakten. 2014 machte er Indien zum zweitgrößten Absatzmarkt für Estonian Cell, das BCTMP-Zellstoffwerk der Heinzel Group im Baltikum – auch wenn die ContainerschiffRoute von Tallinn an der Ostsee nach Mumbai am Indischen Ozean bis dahin eher selten befahren wurde. Seit der Akquisition von Laakirchen Papier durch die Heinzel Group 2013 wurde außerdem das Verkaufsteam um Papierspezialisten erweitert. MANAGEMENT Andrew Paul, CEO Dietmar Geigl, CFO Moncef Reisner, COO Seit 1.1.2015: Sebastian Heinzel, CSO WEITERE INFORMATIONEN Venkat Raman (links) und sein Team G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 35 EUROPAPIER PIONIERARBEIT Eines der modernen Hochregallager von Europapier In Polen ist Europapier auf dem Weg zum wichtigsten Papiergroßhändler – und setzt dabei neue Trends für andere Länder. 36 HEINZEL GROUP EUROPAPIER Seit April 2011 ist Przemek Januszko Managing Director von Europapier in Polen und damit einer der zwölf LänderGeschäftsführer in der Europapier Gruppe. 2015 will er mit seinem polnischen Team vor allem eines erreichen: Nummer 1 im polnischen Papiergroßhandel zu werden. Kein einfaches Vorhaben, zumal der Papiermarkt in Osteuropa insgesamt stagniert. Doch Januszko beweist mit Europapier in Polen eindrucksvoll, dass ein Unternehmen auch in einem schrumpfenden Markt wachsen kann. Europapier Impap Sp.z.o.o., seit 1994 Teil der Europapier International AG, erreicht derzeit ein Handelsvolumen von knapp 100.000 Tonnen Papier pro Jahr. Mit einer stetigen Mengenerhöhung ist sie zur Nummer 2 des Landes aufgestiegen und will mit ihrer Dynamik den „ neue Mitarbeiter ein und eröffnet neue Papierlager. Und das, obwohl der Wettbewerb in Polen viel stärker zu spüren ist als in anderen Ländern. „Es herrscht ein regelrechter Verdrängungswettbewerb, und Preisdumping gehört in Polen zum Geschäftsalltag“, erklärt Jörg Bierlein, COO der Europapier International AG. Das aufrechte Bekenntnis der Europapier in Polen zu ihrem Kernsegment Printing & Writing nennt Bierlein auch „das Erfolgsgeheimnis“ der gewinnbringenden Europapier-Tochter. In erster Linie wird dabei das Geschäft mit den Hauptkunden aus dem Druckereibereich und der Grafikbranche ausgebaut und die Produktpalette entsprechend angepasst. Das Basis-Sortiment umfasst unter anderem gestrichene und ungestrichene Spezialpapiere sowie eine große Auswahl an Papieren speziell für den Das aufrechte Bekenntnis der Europapier in Polen zu ihrem Kernsegment Printing & Writing ist das Erfolgsgeheimnis der gewinnbringenden EuropapierTochter. “ Jörg Bierlein ganzen Markt anstecken: „Ich bin überzeugt, dass wir den Papiermarkt in Polen positiv beeinflussen können“, so Januszko. Denn obwohl in der Papierindustrie derzeit nachlassende Tendenzen zu spüren sind, bietet die florierende polnische Wirtschaft genug Raum für Wachstum. Und diese Chance gilt es optimal zu nutzen. PRINTING & WRITING WEITERHIN IM FOKUS Entgegen dem europaweiten Trend zu Marktaustrittsstrategien, Schließungen von Betrieben und Stellenabbau richtet Europapier in Polen auch weiterhin den Fokus auf ihr Kerngeschäft, stellt laufend G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 Digitaldruck. Zudem erfüllt Europapier mit einer breiten Palette an umweltzertifizierten Büropapieren die Bedürfnisse der Bürowelt von heute, in der das ökologische Bewusstsein immer mehr an Bedeutung gewinnt. NON-PAPER-PRODUKTE – WERTVOLLE KERNGESCHÄFTSERGÄNZUNG Insgesamt bedient die Europapier International AG 13 Märkte in Zentral- und Osteuropa, Russland und der Ukraine. Obwohl sich jeder Markt in eine unterschiedliche Richtung entwickelt, bleiben Druckereien auch in den anderen Märkten weiterhin das Kerngeschäft der Tochterunternehmen von Europapier. 37 EUROPAPIER „2015 will ich mit meinem polnischen Team vor allem eines erreichen: Nummer 1 im polnischen Papier großhandel zu werden.“ Przemek Januszko Um dem tendenziellen Rückgang im Papiergeschäft aktiv entgegenzuwirken, entstehen jedoch zunehmend auch neue Geschäftsfelder, so etwa der Handel mit Altpapier oder auch mit NonPaper-Produkten, die von den bestehenden Papierkunden mitbestellt werden können. Dieser wachsende Bereich umfasst unter anderem Produkte aus dem Hygienebereich, die derzeit gefragter sind denn je. VISUELLE KOMMUNIKATION FÜR ALLE In Polen setzt Europapier im Bereich Non-Paper vor allem auf visuelle Kommunikation – selbstklebende Vinylfolien für Lkw und Straßenbahnen, markante Banner im öffentlichen Raum und schillernde Dekorationen in Supermärkten. Über die Jahre hat sich dieser Bereich zu einem gewinnbringenden Geschäft entwickelt und wurde mit zunehmendem Erfolg letztlich als eigenes Segment von Europapier Impap etabliert. Dank intensiver Marktbearbeitung konnten die Umsätze des Bereichs Visuelle Kommunikation in den letzten vier Jahren verdoppelt werden, Tendenz weiter steigend: 2014 wuchs das Geschäft einmal mehr um 18 Prozent auf nunmehr über zehn Millionen Euro Bruttoumsatz an. „Für den Bereich Visuelle Kommunikation haben wir eine eigene Salesforce aufgestellt“, erklärt Bierlein stolz, „denn diese Leute müssen weit mehr können als klassische Papierverkäufer.“ Die eigene Außendienststruktur wurde mittlerweile um ein eigenes Produkt- und Lieferantenmanagement ergänzt und ist damit bestens aufgestellt. „Im Lauf des vergangenen Jahres haben wir uns zudem entschieden, diesen Geschäftsbereich auch auf weitere Unternehmen der Europapier Gruppe auszudehnen“, so Bierlein. Mit Jahresbeginn 2015 fiel nun der Startschuss für die ersten Projekte in Bulgarien, Rumänien, Kroatien und Serbien. Przemek Januszko zeigt sich dazu optimistisch: „Ich bin nicht nur stolz auf die Ergebnisse in Polen, sondern auch davon überzeugt, dass sie jetzt der ganzen Europapier Gruppe zugute kommen werden.“ WEBSHOP IN POLEN ALS VORBILD FÜR DIE GESAMTE GRUPPE 2012 hat die polnische EuropapierTochter – und mit ihr die gesamte Gruppe – E-Commerce für sich entdeckt. Seitdem bestellen immer mehr Stammkunden in Polen fleißig über den übersichtlichen Webshop von Europaper Impap. Einer der Gründe für die Beliebtheit ist, dass nun sämtliche Lagerartikel von Europapier Impap komfortabel online bezogen werden können. Fünf Prozent des Umsatzes von Europapier in Polen gehen mittlerweile auf Einkäufe im Web zurück. Der Online-Shop soll den bestehenden Vertriebskanal aber keinesfalls ersetzen, sondern um die Möglichkeit der raschen Abwicklung von einfachen Bestellungen ergänzen. „Mit unserem Webshop wollen wir nicht nur bestehende Kunden bedienen, sondern in erster Linie neue Kunden gewinnen, die ausschließlich Europapier in Polen setzt auf ihr Kernsegment Printing & Writing 38 HEINZEL GROUP EUROPAPIER Vom erfolgreichen Online-Start in Polen sollen nun auch die übrigen Europapier- Länder profitieren. auf diese Art einkaufen“, so Bierlein. Gleichzeitig bietet dieses erfolgreiche Projekt einen weiteren Nutzen, denn es hilft Europapier dabei, ihre Kunden noch Jörg Bierlein besser kennenzulernen: „Durch unseren Webshop bekommen wir ein Maximum an Feedback“, erklärt Jörg Bierlein. PILOTPROJEKT STARTET IN ÖSTERREICH Vom erfolgreichen Online-Start in Polen sollen nun auch die übrigen Europapier-Länder profitieren. Dazu wurde ein E-Commerce-Konzept samt Rollout-Plan für die gesamte Gruppe entwickelt, das Ende 2015 mit einem Pilotprojekt in Österreich startet. Anlaufen soll der neue Webshop vorerst mit zehn bis 15 Kunden. Anhand der ersten Erfahrungen gilt es dann, die Kinderkrankheiten auszu- „Mit unserem Web shop wollen wir nicht nur bestehende Kunden bedienen, sondern in erster Linie neue Kunden gewinnen, die aus schließlich auf diese Art einkaufen.“ EUROPAPIER INTERNATIONAL AG merzen, bevor der Webshop sukzessive alle zwei Monate auf ein weiteres Land der Europapier Gruppe ausgedehnt wird. Jörg Bierlein: „Die größte Herausforderung ist es derzeit, alle Prozesse, die sich bis jetzt noch in den Köpfen der Mitarbeiter abspielen, tatsächlich in ein funktionelles EDV-System zu gießen.“ Eine lösbare Aufgabe, denn der Grundstein wurde mit der Pionierarbeit in Polen ja bereits gelegt. MANAGEMENT Helmut Limbeck, CEO Jörg Bierlein, COO BESUCHEN SIE UNSERE BRANDNEUE WEBSITE www.europapier.com VIDEO 2014 2013 Tonnen 570.096 551.206 davon Druck- und Schreibpapiere Tonnen 358.850 345.611 davon Büropapiere Tonnen 196.520 195.130 davon Sonstiges Tonnen 14.726 10.465 Verkauf gesamt Umsatzerlöse konsolidiert TEUR 484.077 474.864 EBITDA TEUR 10.187 6.676 EBITDA-Marge % 2,1% 1,4% EBIT TEUR 8.347 4.851 EBIT-Marge % 1,7% 1,0% Eigenkapitalquote % 35,1% 31,9% Gearing Ratio % 75,9% 100,7% Mitarbeiter (Durchschnitt) Anzahl 867 851 G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 39 BUNZL & BIACH ALTPAPIER – EIN WERTVOLLER ROHSTOFF Altpapierballen vor der Sortierung auf dem Gelände von Bunzl & Biach Das Sammeln von Altpapier ist in Österreich heute eine Selbstverständlichkeit. Doch was wird aus den gesammel ten Mengen? Bunzl & BiachGeschäftsführer Andreas Mang hat mit uns über die Bedeutung dieses Sekundär Rohstoffs gesprochen. Wer kennt sie nicht, die Altpapiertonnen vor oder in den Häusern, in denen verschiedene Mengen und Qualitäten von Altpapier gesammelt werden? Angenommen, man würde einen solchen Altpapiercontainer auf den Kopf stellen: Was würde einem da alles entgegenpurzeln? Und was kann man aus dem Inhalt einer typischen Tonne Altpapier alles machen? 40 „Die Zusammensetzung des Inhalts einer Tonne hängt stark von der Herkunft des Altpapiers ab. Sie variiert vor allem stark danach, ob der Inhalt aus dem Haushalts- oder dem Gewerbebereich stammt“, spricht Andreas Mang, Geschäftsführer der Bunzl & Biach GmbH, aus langjähriger Erfahrung. Zudem gebe es regionale Unterschiede und sogar saisonale Schwankungen. „Im Frühjahr wird in Ballungszentren im Durchschnitt mehr Schreib- und Druckpapier weggeworfen als während der Urlaubszeit im Sommer. Außerdem erhöht sich der Anteil an Verpackungen in der Weihnachtszeit deutlich.“ Eine indirekte Antwort auf die Frage nach der „typischen“ Altpapiertonne ist laut Andreas Mang aber sehr wohl mög- HEINZEL GROUP BUNZL & BIACH sich dieser Anteil in Richtung 30 Prozent erhöhen“, prognostiziert Andreas Mang. lich – und zwar über eine Betrachtung der österreichischen Altpapiermengen insgesamt. DIE „TYPISCHE“ ALTPAPIERTONNE – EINE ANNÄHERUNG Derzeit liegt das österreichische Gesamtaufkommen an Altpapier nach Angaben von Austropapier, der zentralen Branchenvereinigung der Österreichischen Papierindustrie, etwas über 1,4 Millionen Tonnen pro Jahr. Mehr als 20 Prozent davon gehen direkt oder indirekt an die Bunzl & Biach GmbH, die damit das größte private Bearbeitungs- und Handelsunternehmen der heimischen Altpapierbranche ist. Hier wird das Altpapier fein säuberlich in die einzelnen Papier- und Kartonarten sortiert und als Rohstoff an die Papier- und Verpackungsindustrie weiterverkauft. In der Vergangenheit bestand das Altpapier aus Haushalten und kleineren Gewerbebetrieben zu annähernd 80 Prozent aus „weißem“ Papier (Zeitungen, Magazine, Werbeprospekte sowie Druck- und Schreibpapier) und nur zu 20 Prozent aus Verpackungen bzw. Karton. In den letzten Jahren hat sich das Verhältnis allerdings schrittweise zugunsten der Verpackungen verschoben. Immer mehr Versandkartons aus dem boomenden Online-Handel landen heute in den Sammelbehältern. 2014 entfielen bereits rund 25 Prozent der Altpapiermengen auf Verpackungsmaterial, Tendenz weiter steigend. „Mittelfristig wird Andreas Mang G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 Ganz anders sieht es bei Altpapiermengen aus dem gewerblichen und dem industriellen Bereich aus. Hier variiert die Zusammensetzung je nach Branche und konkretem Tätigkeitsgebiet. Während etwa in Druckereien primär weißes Altpapier anfällt, ist es zum Beispiel bei Handelsunternehmen in erster Linie Verpackungsmaterial. HOHE SAMMELQUOTE IN ÖSTERREICH Mit einer Sammelquote von 72,4 Prozent im Jahr 2013 liegt Österreich noch über dem ebenfalls hohen europäischen Interessantes Potenzial bieten hingegen die Nachbarländer Österreichs mit ihren derzeit zum Teil noch deutlich geringeren Sammelquoten. „Das kommt uns für die zukünftige Planung sehr entgegen“, setzt Andreas Mang fort. Da Österreich traditionell ein Papierexportland sei, müsse nämlich im Gegenzug Altpapier importiert werden. Auch Bunzl & Biach bezieht rund die Hälfte ihres Gesamtvolumens von mehr als 600.000 Tonnen pro Jahr aus dem Ausland. „Gesammelt wird dort, wo das Altpapier anfällt“, erklärt Andreas Mang. „Wenn mehr als die Hälfte der heimischen Papierproduktion ins Ausland geliefert wird, muss auch entsprechend viel Altpapier importiert ALTPAPIERMENGEN IN ÖSTERREICH (IN TONNEN) Inlandsaufkommen 1.447.408 Import 1.209.337 Gesamt 2.656.745 abzüglich Export Einsatz Inland –325.596 2.331.148 Quelle: Austropapier; Werte 2013 Schnitt von derzeit 72 Prozent. Andreas Mang: „Damit ist die wirtschaftlich realisierbare Grenze schon fast erreicht. Denn wenn man davon ausgeht, dass rund zehn bis 15 Prozent des anfallenden Neupapiers gar nicht verwertbar sind, bleibt hier nur noch wenig Spielraum nach oben.“ „Mittelfristig wird sich der Anteil von Verpackungs material im Altpapier in Richtung 30 Prozent erhöhen.“ werden. Sonst hätten wir in Österreich schlicht zu wenig Rohstoff.“ Zusätzlich zum bereits erwähnten österreichischen Gesamtaufkommen von jährlich 1,4 Millionen Tonnen werden also gut 1,2 Millionen Tonnen importiert. Abzüglich der Exporte von rund 300.000 Tonnen stehen damit pro Jahr rund 2,3 Millionen Tonnen an Altpapier zur Verarbeitung zur Verfügung. VIELFÄLTIGE EINSATZMÖGLICHKEITEN, HOHE EINSATZQUOTE Und was geschieht mit all diesem Altpapier? Was entsteht aus dem Inhalt einer „typischen“, wenn auch fiktiven, Altpapiertonne alles an neuen Produkten? „Konkret auf eine Tonne bezogen lässt sich das nicht eindeutig prognostizieren“, so Andreas Mang, „denn der Einsatz der 41 BUNZL & BIACH WAS AUS ALTPAPIER ALLES ENTSTEHT In der „typischen“ österreichischen Altpapiertonne stecken rund 75 Prozent „weißes Papier“ (Büro- oder Schreibpapier, weiße Schachteln, Bücher, Zeitungen oder Magazine) sowie 25 Prozent Verpackungsmaterial (braune Schachteln, Verpackungspapier oder Wellpappe). Sortiertes Altpapier ist einer der wichtigsten Rohstoffe für die Papier- und Kartonproduktion. Es bildet die Basis für die Erzeugung von Zeitungsbzw. Zeitschriftenpapier, Schreib- und Kopierpapier, Verpackungspapier, Karton und Wellpappe, Schachteln und Hygienepapier. verkauften Altpapierqualitäten hängt letztlich davon ab, an welche Kunden das Altpapier als Rohstoff geliefert wird und welche Produkte mit welchen Altpapieranteilen sie daraus jeweils erzeugen.“ Anhand der Verteilung der österreichischen Gesamtmengen sei es jedoch sehr wohl möglich, Rückschlüsse auf den generellen Einsatz von Altpapier zu ziehen. „Eines wird daraus klar“, betont Andreas Mang gleich vorweg: „Altpapier ist kein Abfall, sondern ein wertvoller Rohstoff. Die in Österreich eingesetzten Mengen sind beachtlich, und damit wird einerseits die Ressource Holz und Wald geschont, andererseits werden erhebliche Mengen an Energie eingespart.“ Denn der Einsatz bereits aufgeschlossener Fasern für die Papier- und Kartonproduktion sei weniger energieintensiv als die Nutzung von Holz. 42 Konkret lag der Altpapiereinsatz in Österreich im Jahr 2013 laut Austropapier bei beachtlichen 48,2 Prozent der Gesamtpapiererzeugung. Mit anderen Worten: Fast die Hälfte der in Österreich produzierten Papier- und Kartonmengen basiert auf Recycling. Grundsätzlich kann Altpapier für die Produktion grafischer Papiere, in der Hygieneindustrie und in der Verpackungsindustrie weiter verwendet werden. Während „braunes“ Altpapier jedoch nur für die Herstellung von Verpackungen verwendet werden kann, eignet sich „weißes“ Papier für alle drei Sparten. Verpackungspapier und Karton weisen dabei generell einen höheren Altpapieranteil auf als weiße Papiere und bedürfen dafür auch keiner aufwändigen vorherigen Sortierung. Für die grafische Papierproduktion aus Altpapier ist hingegen je nach konkretem Einsatz eine genaue Sortierung erforderlich. Derzeit gehen in Österreich 39 Prozent des gesamten Altpapiervolumens in die Erzeugung von Zeitungs- und Magazindruckpapieren sowie Büropapieren. 53 Prozent werden an die Verpackungsindustrie geliefert, die daraus vor allem Braune und weiße Altpapierballen am Lagerplatz von Bunzl & Biach HEINZEL GROUP BUNZL & BIACH EINSATZ VON ALTPAPIER IN ÖSTERREICH NACH PRODUKTGRUPPEN Wellpappe und Faltschachtelkarton herstellt. Nur etwa acht Prozent der Gesamt menge werden schließlich zu Toilettenpapier, Küchenrollen, Servietten oder Papiertaschentüchern verarbeitet. Für die Herstellung solcher Produkte wird teilweise Altpapier von besonders hoher Qualität benötigt. Allerdings geht es bei dieser Art der Nutzung zum größten Teil verloren, da nach Gebrauch der entstehenden Produkte naturgemäß keine Wiederverwertung mehr möglich ist. Überall sonst können die Altpapierfasern den Recyclingprozess bis zu sechs Mal durchlaufen. Interessant ist es auch zu betrachten, welche Anteile an Altpapier jeweils in verschiedenen Produkten stecken. Die Einsatzraten reichen hier von etwas über 20 Prozent bis zu 100 Prozent. Bei Altpapiersorten geringerer Qualität muss bis zu ein Drittel der Fasern bei der Aufbereitung für den Produktionsprozess ausgeschieden werden. Konkret beruhen zum Beispiel Zeitungsdruckpapiere österreichweit zu 94 Prozent auf rezyklierten Fasern, während Druck- und Hygienepapier 8% Grafischer Bereich (Zeitungen und Druck- und Schreibpapiere) 39% Verpackungspapier und Kartone 53% Quelle: Austropapier; Werte 2013 Schreibpapiere nur zu 23,5 Prozent aus Altpapier hergestellt werden. Bei Verpackungspapieren liegt der Anteil bei 54,6 Prozent, bei Faltschachtelkartonen und Pappe bei 80,1 Prozent. Hygienepapier besteht sogar praktisch zur Gänze aus Altpapier. Und wer kauft beispielsweise das Altpapier von Bunzl & Biach? Andreas Mang: „Neben unseren beiden Eigentümerunternehmen Laakirchen Papier und SCA Hygiene Products gehören derzeit die Hamburger Containerboard Group, Mayr-Melnhof Karton und die Nettingsdorfer Papierfabrik zu unseren Hauptabnehmern. Allein bei Laakirchen Papier lag der Altpapiereinsatz im Jahr 2014 bei fast 340.000 Tonnen. Damit hat BUNZL & BIACH GMBH Laakirchen mehr als 50 Prozent ihres Faserbedarfs aus Altpapier gedeckt – zum Vorteil sowohl der ökologischen als auch der betriebswirtschaftlichen Performance.“ MANAGEMENT Andreas Mang, CEO Klaus Vlach, CFO WEITERE INFORMATIONEN www.bunzl-biach.at 2014 20131 Tonnen 667.610 657.819 davon Altpapier Tonnen 572.382 571.345 davon Altkarton Tonnen 89.201 81.749 davon Sonstiges Tonnen 6.027 4.725 Handelsvolumen gesamt Umsatzerlöse TEUR 86.961 82.923 EBITDA TEUR 4.308 2.815 EBITDA-Marge % 5,0% 3,4% EBIT TEUR 3.088 1.550 EBIT-Marge % 3,6% 1,9% Eigenkapitalquote % 51,6% 52,8% Gearing Ratio % –44,9% – 36,9% Mitarbeiter (Durchschnitt) Anzahl 138 140 1 davon neun Monate in der Heinzel Group konsolidiert G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 43 RESPEKT VERANT SPITZENLEI 44 HEINZEL GROUP TWORTUNG ISTUNGEN G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 45 MI TA R BEI T ER APPLAUS! Mitarbeiter-Ehrung beim jährlichen Event in der Wiener Albertina Einmal im Jahr wird es richtig feierlich in der Heinzel Group. Immer dann, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihre besonderen Leistungen mit den Awards of Excellence und dem Energy Award ausgezeichnet werden. A uch Ende März 2015 fanden sie sich wieder beim traditionellen Galaabend in der Albertina zusammen: Management, Aufsichtsrat und ein ausgewählter Kreis von Gästen der Heinzel Group. Gemeinsam warfen sie noch einmal einen Blick auf das vergangene Geschäftsjahr und applaudierten kräftig den engagierten Mitarbeitern, die für ihre Spitzenleistungen im Jahr 2014 mit insgesamt drei Awards of Excellence und einem Energy 46 Award ausgezeichnet wurden. „Jeder einzelne Mitarbeiter trägt mit seinem Know-how und seinem Engagement wesentlich zur Entwicklung der Heinzel Group bei. Dass Spitzenleistungen dabei oft das Ergebnis von besonderem Teamwork sind, zeigen auch die diesjährigen Auszeichnungen – denn drei von vier Awards gingen an Mitarbeiter-Teams“, so Alfred H. Heinzel, CEO der Heinzel Holding. HEINZEL GROUP MI TA R BEI T ER DIE NOMINIERTEN 2014 Unternehmen Nominierte/r Projekt Bunzl & Biach/ Europapier Adria Anton Simek, Vjekoslav Hrabar Synergieprojekt zur Altpapierentsorgung in zwölf Druckereien im Großraum Zagreb Europapier Impap Piotr Szeremiota Erhebliche Steigerung von Absatz und Rohgewinn trotz gegensätzlicher Marktentwicklung Europapier Bohemia Jiři Vavrečka Ausbau des Marktanteils trotz schwacher Marktentwicklung und Steigerung der Lagerkapazität zu sehr geringen Kosten EU-RO Roland Scheiber Trotz gegensätzlichen Papiermarkttrends regelmäßige jährliche Steigerung von Absatzmengen und Rohgewinn durch geänderte Unternehmensausrichtung Wilfried Heinzel AG Krunoslav Meic Aufbau von Kundenbeziehungen in der Funktion als Bindeglied zwischen heinzelsales, Europapier und Bunzl & Biach Wilfried Heinzel AG Yusong Zhang Schaffung zusätzlicher Bezugs- und Absatzmöglichkeiten in Asien Wilfried Heinzel AG/ Laakirchen Papier Jürgen Nemeth Integration von heinzelsales und Laakirchen Papier sowie herausragende Marketing & Sales-Performance bei SC-Papier in Österreich Laakirchen Papier Johann Enzi, Roland Stadlhuber, Günter Kaltenböck Steigerung der technischen Leistung und der Effizienz der PM11 bei gleichzeitiger Senkung der technischen Ausfallzeit Laakirchen Papier Ernst Haminger, Uwe Wieser Verbesserung der Auflösetrommel für rezykliertes Fasermaterial durch eine selbst entwickelte Lösung Estonian Cell Sergei Hramtsov Erfolgreiche Weiterentwicklung bestehender sowie Entwicklung neuer Automatisierungslösungen während laufender Produktion Estonian Cell Tarmo Veldi Neue Lösung zur Wassernutzung während des Stillstands der Wasseraufbereitungsanlage Zellstoff Pöls Hans-Jürgen Oppeneiger Optimierte Server-Lösung für Estonian Cell zu niedrigen Kosten und bei minimaler Ausfallzeit Zellstoff Pöls Marion Kreis Erfolgreiche Umsetzung der betrieblichen Gesundheits kampagne Zellstoff Pöls Werner Hartmann, Siegfried Gruber, Hubert Klöckl, Eva Brandl, Natacha Valera, Jürgen Rieger, Andreas Spielberger, Christine Kalthaus Inbetriebnahme und erfolgreiches erstes Jahr der PM2, das sämtliche Erwartungen übertraf Europapier Impap Lucjan Blesiński Erfolgreiche Einführung eines LED-Beleuchtungssystems im Zentrallager Estonian Cell Kersti Luzkov, Arvo Davel, Tõnu Eberhard, Andrus Kivilaid, Argo Kroon, Risto Liiv, Marek Sarap, Kairi Tammerand, Hannes Urb, Raavo Vask, Aivar Vesk, Inbetriebnahme einer Biogasanlage, die ein Drittel des jährlichen Gasbedarfs erzeugt Laakirchen Papier Gerhard Asamer, Johann Stadlmayr, Thomas Breitender Senkung der Energiekosten durch Optimierung des Vakuumsystems bei der PM10 Zellstoff Pöls Werner Duer, Gerhard Gruber, Franz Hasler, Manfred Enzinger, Stefan Moitzi, Robert Zaiser, Klaus Eibinger, Siegfried Baumann, Josef Hauer, Markus Maier Erarbeitung eines Konzepts zur Senkung des Dampfverbrauchs für die Warmwasserbereitung Awards of Excellence Energy Award Diese Nominierungen wurden von der Jury als Preisträger ausgewählt. Korrektur: Im Geschäftsbericht 2013 wurde Christian Perschler von der Zellstoff Pöls AG für den Energy Award nominiert, jedoch nicht aufgelistet. G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 47 MI TA R BEI T ER AWARDS OF EXCELLENCE Roland Scheiber V.l.n.r.: Siegfried Gruber, Jürgen Rieger, Christine Kalthaus, Natacha Valera, Werner Hartmann, Eva-Maria Brandl, Andreas Spielberger, Hubert Klöckl Roland Scheiber wurde für die strategische Neuausrichtung der EU-RO, der Europapier-Tochter im Westen Österreichs, mit einem Award of Excellence ausgezeichnet. Entgegen den Trends auf dem Papiermarkt gelang es ihm durch Änderungen in der Unternehmensausrichtung, die jährlichen Absatzmengen kontinuierlich zu steigern. Für die Inbetriebnahme und das erfolgreiche erste Jahr der neuen Papiermaschine PM2 in der Zellstoff Pöls AG wurden Siegfried Gruber sowie Werner Hartmann und seine Starkraft-Teamkollegen Hubert Klöckl, Eva Brandl, Natacha Valera, Jürgen Rieger, Andreas Spielberger und Christine Kalthaus mit einem Award of Excellence belohnt. Einen der drei Awards of Excellence erhielten Anton Simek und Vjekoslav Hrabar. Ihrem ausgeprägten Teamgeist verdanken Bunzl & Biach und die Europapier Adria ein Synergieprojekt zur Altpapierentsorgung von zwölf Druckereien im Großraum Zagreb. Anton Simek Vjekoslav Hrabar ENERGY AWARD Der Energy Award 2014 ging nach Estland an Kersti Luzkov und ihr Team: Arvo Davel, Tõnu Eberhard, Andrus Kivilaid, Argo Kroon, Risto Liiv, Marek Sarap, Kairi Tammerand, Hannes Urb, Raavo Vask und Aivar Vesk. Ihnen verdankt Estonian Cell die Inbetriebnahme einer innovativen Biogasanlage, mit der rund ein Drittel des jährlichen Erdgasverbrauchs durch selbst produziertes Biogas ersetzt werden kann. Vorn: Argo Kroon, Andrus Kivilaid, Tõnu Eberhart, Kersti Luzkov, Kairi Tammerand, Aivar Vesk, Hannes Urb Hinten: Arvo Davel, Marek Sarap, Raavo Vask, Risto Liiv 48 HEINZEL GROUP MI TA R BEI T ER GASTBEITRAG VON CHRISTIAN RUMPLER EMOTIONALE INTELLIGENZ – DER SCHLÜSSEL ZU RESONANTER FÜHRUNG L „ etztlich liegt es immer an den Menschen, ob ein Unternehmen Erfolg hat.“ In diese Worte fasste ein Teilnehmer den Spirit des Leadership Development Program (LDP) der Heinzel Group. Seit dem Start der ersten beiden Trainingsgruppen im März 2012 haben insgesamt Persönlichkeitstruktur und individueller Talente. Basierend auf diesen Elementen der Selbstreflexion werden soziale Prozesse der Führung wie Organisation, Performance-Steuerung sowie Umgang mit Change-Prozessen und Konflikten bearbeitet. Christian Rumpler, Trainer des „Leadership Development Program“ der Heinzel Group, über die Entwicklung der Führungskräfte der Zukunft 51 Führungskräfte aus allen Unternehmen der Heinzel Group das LDP absolviert. Im März 2014 starteten die Gruppen 5 und 6 mit insgesamt 29 Teilnehmern. Somit sind bislang 80 Personen Teil dieses gruppenweiten Trainingsprogramms, dessen Schwerpunkte die Verstärkung der individuellen Führungskompetenz sowie die Vernetzung und der Erfahrungsaustausch innerhalb der Unternehmensgruppe sind. Basierend auf den Heinzel-GroupWerten „Responsibility“ – „Excellence“ – „Respect“ bildet das Konzept der Emotionalen Intelligenz (EI) und der Resonanten Führung (nach Daniel Goleman, Richard Boyatzis & Annie McKee) das Herzstück des LDP. Das 360°-Feedback zu den EI-Kompetenzen stellt die Ausgangslage für alle Teilnehmer dar und zeigt Stärken und Entwicklungspotenziale auf. Das so genannte „SIZE-Profil“ ergänzt die individuelle Bestandsaufnahme um die Aspekte der G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 EINE „GEMEINSAME SPRACHE“ SPRECHEN Die Möglichkeit, in diesem Rahmen Führungskräfte aus anderen Unternehmen der Heinzel Group kennenzulernen und damit den gruppeninternen Austausch zu vertiefen, wird sehr positiv gesehen. „Da bereits viele Manager am Leadership Development Program teilgenommen haben, sprechen wir jetzt gewissermaßen dieselbe Spache“, sagt eine Teilnehmerin. „Das erleichtert viele Diskussionen, etwa über Change-Prozesse.“ Flankiert werden die Module durch Kamingespräche mit CEO Alfred H. Heinzel sowie abschließend mit namhaften Führungskräften erfolgreicher österreichischer Unternehmen. ERFOLG WIRD MESSBAR Im Jahr 2014 wurde erstmals ein Follow-up für die Teilnehmer der Gruppen 1 und 2 durchgeführt, in dessen Fokus ein Christian Rumpler weiteres 360°-Feedback sowie die Bearbeitung aktueller Führungsherausforderungen standen. Die Ergebnisse dieses Feedbackprozesses zeigen einen deutlichen Anstieg der ausgewiesenen Stärken (und zwar um 40 Prozent im Vergleich mit 2012). Dieses Ergebnis deckt sich mit der Resonanz auf das Programm und zeigt die positive Entwicklung im gemeinsamen Führungsverständnis. 2015 wird das Programm mit dem Abschluss für die Gruppen 5 und 6 sowie dem Follow-up für die Gruppen 3 und 4 fortgesetzt. Weitere Maßnahmen werden auf Basis der aktuellen Herausforderungen diskutiert. Christian Rumpler ist Consultant bei ARGO Personalentwicklung GmbH und HRD-Manager (Human Resource Development Manager). 49 CSR PLATZ FÜR GROSSE KUNST Ausstellungsansicht: Projektraum Albrechtsfeld 2014 Bereits 27 junge Künstler nutzten den Projektraum Albrechtsfeld zur Umsetzung von großformatigen Arbeiten. Auf der 2005 von der Familie Heinzel erworbenen Domaine Albrechtsfeld wird nicht nur biologische Landwirtschaft betrieben und eine Mutterkuhherde an Aberdeen-Angus-Rindern gehalten. Seit 2011 zieht es jeden Sommer junge Daniela Auer: „Quantenverschränkung 3“, 2014 50 Künstler auf das burgenländische Anwesen, um hier im Rahmen eines Artist- in-Residence-Programms zu arbeiten. Denn neben den Betriebsgebäuden umfasst die Domaine auch ein Wohnge bäude sowie einen aus dem 19. Jahr- hundert stammenden Getreidespeicher, der in den vergangenen Jahren sensibel renoviert und für Veranstaltungen und Ausstellungen adaptiert wurde. „Wir wollten auch diesen schönen, rund 700 Quadratmeter großen Raum auf besondere Art wiederbeleben und haben uns schließlich entschieden, ihn zum ‚Projektraum Albrechtsfeld’ umzufunktionieren, um damit jungen Künstlern die Möglichkeit zu bieten, hier großformatige Arbeiten und Installationen umzusetzen, für die sie in ihren eigenen Ateliers nicht genug Platz hätten“, so Alfred H. H einzel. Neben einem voll ausgestatteten Wohnbereich und dem Arbeits- und Ausstellungsraum stehen den Artists in Residence für jeweils drei bis maximal sechs Wochen auch eine komplett eingerich tete Schmiedewerkstatt sowie groß HEINZEL GROUP CSR Luis Casanova Sorolla beim Auftragen der Farbpigmente hoffen auch, dass wir unseren Künstlerinnen und Künstlern diesen Raum noch länger anbieten können“, so die Galeristin. Neben dem intensiven Austausch unter den teilnehmenden Künstlern nennt sie vor allem die Größe des Arbeitsraums und die dadurch gebotenen Möglichkeiten als das Besondere an dieser Kooperation. ARTIST IN RESIDENCE 2014: LUIS CASANOVA SOROLLA Einer der Artists in Residence 2014 war der in Peru geborene und heute in Wien und London lebende Performance- Künstler Luis Casanova Sorolla. Im Rahmen seines vierwöchigen Aufent halts in Albrechtsfeld erarbeitete er eine eindrucksvolle Tanzperformance mit den Solotänzern des Wiener Staatsballetts Kirill Kourlaev und Olga Esina: Diese tanzten auf einer von Sorolla mit Farbpigmenten präparierten Papierfläche. Die aus den Spuren der nackten Füße entstandene Zeichnung hält die Bewegungsabläufe und Schrittmotive KourSeit Beginn nutzten insgesamt 27 Künstler das Artist-in-Residence- laevs und Esinas fest und verweist eben den choreografischen Kompon Programm in Albrechtsfeld. Sie alle nenten auch auf die Gefühlswelten der stammen aus dem Pool der von Gabriele beiden. Die Kunsttheoretikerin und KuraSchober gegründeten Galerie bäckertorin Gabrielle Cram dazu: „Der Künstler strasse4, die sich als Plattform für junge thematisiert damit auch die Temporalität Kunst versteht, für die sie Ausstelvon Performance und Tanz und damit lungs- und Arbeitsmöglichkeiten schafihre Vergänglichkeit. Casanova Sorolla fen möchte. „Wir freuen uns sehr, dass schafft durch die Auswahl eines zeit sich Herr Heinzel vor einigen Jahren für lich begrenzten Querschnitts – über die unseren Vorschlag entschieden hat, und zügige Freiflächen zur Verfügung. Der Schwerpunkt liegt auf Arbeiten mit den Materialien Holz, Papier und Stein sowie auf multimedialen Auseinandersetzungen mit dem Ort und der umliegenden Landschaft. Da mit diesem Projekt auch der Austausch der Künstler untereinander gefördert werden soll, arbeiten jeweils bis zu drei von ihnen gleichzeitig vor Ort. Nach den Sommermonaten werden die Arbeiten sowohl im Projektraum Albrechtsfeld als auch im Jänner des folgenden Jahres in Wien ausgestellt. „Wiener Walzer“ von Luis Casanova Sorolla G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 L änge des Tanzes – einen kondensierten Raum, in dem sich auf kleinster Fläche – den Papierbögen – all diese Welten gleichermaßen simultan abbilden.“ Für Sorolla war der Aufenthalt in Albrechtsfeld das Highlight des Jahres: „Ich konnte in dem großen Arbeitsraum meine großformatigen Papierbögen problemlos ausrollen. Für mich und die Tänzer war es ein Ort des Entspannens und des Genießens.“ WEITERE INFORMATIONEN www.projektraumalbrechtsfeld.at www.baeckerstrasse4.at www.casanovasorolla.net ARTISTS IN RESIDENCE ALBRECHTSFELD 2011 Alice Durst Thomas Gänszler Judith Saupper 2012 Markus Hofer Alex Kiessling Christina Starzer 2013 Alan Cicmak Gernot Fischer-Kondratovitch Mei-Fang Hsieh Marianne Lang Sissa Micheli Peter Nachtigall Nina Rike Springer 2014 Daniela Auer Stephanie Balih Luis Casanova Sorolla Gernot Fischer-Kondratovitch Bettina Glatz Eiko Gröschl Georg Haberler Terese Kasalicky Kristin Kelich Anthia Loizou Kasper Möller Christiansen Florian Nitsch Victoria Vinogradova Micha Wille 51 KONZERN LAGEBE 52 HEINZEL GROUP N BERICHT G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 53 LAGEBERICHT ALLGEMEINE WIRTSCHAFTSLAGE Die Weltwirtschaft hat sich im Jahr 2014 einmal mehr äußerst inhomogen entwickelt, bei einem weltweiten Wachstum von 3,3 Prozent fielen die Tendenzen regional sehr unterschiedlich aus. Die USA haben ihren Fokus auf den Binnenmarkt gelegt und damit voll gepunktet – die Wirtschaft zog an, und schließlich folgte auch der Dollar-Kurs den Fundamentaldaten. Mit einem Kurs von 1,37 zum Euro ins Jahr gestartet, legte der US-Dollar ab Jahresmitte an Stärke zu, schloss Ende Dezember beim VierJahres-Hoch von 1,21 und stieg danach weiter. Für die Eurozone brachte das Jahr 2014 sowohl Hochs als auch Tiefs. So tendierten sich die Frühindikatoren für einen Wachstumsschub zu Jahresbeginn zunächst nach oben. Aufgrund der anhaltenden Schwäche des südlichen Euroraums sowie der Wirtschaftssanktionen gegenüber Russland im Zuge der Ukraine-Krise mussten die Zugewinne jedoch wieder abgeben werden. Der russische Rubel begann im vierten Quartal 2014 eine Talfahrt und verlor bis Jahresende im Verhältnis zum Euro 47 Prozent seines Wertes. Im Jahr 2014 trafen sich alle führenden Leitzinsgrafiken nahe der Null-Linie. Während sich die Leitzinsen in den USA und in Japan bereits seit 2009 auf diesem niedrigen Niveau befunden hatten, startete die EZB erst 2011 eine Senkung des europäischen Geldmarkt-Zinssatzes, der 2014 nach zwei Senkungsrunden schließlich ein Rekordtief von 0,05 Prozent erreichte. BRANCHENENTWICKLUNG Entsprechend der Schwerfälligkeit anlagenintensiver Commodity-Produkte entwickeln sich Angebot und Nachfrage im Zellstoffmarkt in moderaten Schritten. Insgesamt stieg der Bedarf an Zellstoff im abgelaufenen Geschäftsjahr um 1,2 Prozent. Dabei setzte sich, getrieben durch das hohe Preisniveau von Langfaser-Zellstoff, der globale Trend zur Substitution durch Kurzfaser-Zellstoff 2014 insbesondere in Nordamerika und China weiter fort. Diese Verschiebung schlägt sich auch in der Kapazitätsentwicklung nieder: Während das Angebot an Kurzfaser-Zellstoff 2014 um 1,2 Mio. Tonnen anstieg, blieb die produzierte Menge an Langfaser-Zellstoff unverändert. ZELLSTOFF-PREISENTWICKLUNG PRO QUARTAL CIF-PREIS BEKP (USD/T) CIF-PREIS NBSK (USD/T) WECHSELKURS (EUR/USD) EUR/USD 1,600 1.000 900 800 700 600 500 400 300 200 100 0 1,500 1,400 1,300 1,200 1,100 1,000 0,900 2010 2011 2012 2013 2014 Die Preise für Zellstoff gerieten im Berichtsjahr zeitweise unter Druck, da dem weltweiten Ausbau der Produktionskapazitäten eine Verlangsamung des Nachfragezuwachses in China gegenüberstand. Dabei verzeichneten die – für die Zellstoff Pöls AG maßgeblichen – Preise für Langfaser-Zellstoff (NBSK) einen leichten Zuwachs von 905 USD/t zu Jahresbeginn auf 930 USD/t per Ultimo 2014. Im für AS Estonian Cell relevanten Kurzfaser-Bereich (BEKP) litt das Preisniveau hingegen unter der Inbetriebnahme großer neuer Werke in Südamerika. Der CIF-Preis von BEKP fiel von anfänglich 760 USD/t auf 720 USD/t zur Jahresmitte, um bis Jahresende wieder auf 740 USD/t aufzuholen. Wichtigster preistreibender Faktor im Euroraum ist seit dem vierten Quartal 2014 die Bewegung des US-Dollarkurses. 54 HEINZEL GROUP LAGEBERICHT Der Papiermarkt entwickelte sich 2014 ebenfalls uneinheitlich. Während die Nachfrage bei Druckpapieren in den gesättigten Märkten zurückging, verzeichneten die Schwellenländer 2014 ein moderates Wachstum. Speziell in dem für die Heinzel Group bedeutenden Segment SC-Papiere wurden aufgrund von Anlagenstilllegungen in Europa 5,4 Prozent der bisherigen Kapazitäten aus dem Markt genommen. Ungeachtet dessen liegt die Nachfrage dank Effizienzsteigerungen bei den bestehenden Papiermaschinen unverändert bei rund 85 Prozent der produzierten Mengen. Da der Wettbewerb somit ungebrochen intensiv ist, gestaltete sich die Vermarktung der erzeugten Papiere entsprechend herausfordernd. Dies führte auch zu einem Rückgang der Preise während des gesamten Jahres. Der Markt für Verpackungspapiere blieb 2014 hingegen stabil und ausgeglichen. In einigen Segmenten, wie z. B. Verpackungen für Hygieneprodukte oder Nahrungsmittel, lagen die Zuwachsraten in Europa bei zwei bis drei Prozent, in den außereuropäischen Märkten sogar noch höher. Aufgrund der anhaltend schwachen Nachfrage bei grafischen Papieren bieten immer mehr Papierfabriken kraftpapierähnliche Produkte an, was z. B. im Segment der geglätteten Papiere für Tragtaschen zu einem verstärkten Preiskampf führt. Die Zellstoff Pöls AG hat sich mit ihrem Starkraft-Kraftpapier erfolgreich im hochwertigen Segment angesiedelt und ist daher bisher von diesem Preiskampf nicht betroffen. Um diese Position auch für die Zukunft beizubehalten, verstärkt sie ihre Aktivitäten in der Produkt-Neu- und -Weiterentwicklung in den hochwertigen Segmenten. GESCHÄFTSVERLAUF 2014 Im Berichtsjahr stellte die Heinzel Group erneut ihre Dynamik unter Beweis: Der Nettoerlös legte um 5,8% auf EUR 1.406,5 Mio. zu. Dazu beigetragen haben – neben der nunmehr ganzjährigen Einbeziehung der Laakirchen Papier AG und der Bunzl & Biach GmbH in den Konzernabschluss – der erfolgreiche Anlauf der Papiermaschine PM2 in Pöls sowie der Start der Vertriebskooperation mit der SCA-Gruppe bei heinzelsales. Dämpfend wirkte hingegen die verminderte Produktion der Zellstoff Pöls AG aufgrund eines Kesselschadens. Von den insgesamt abgesetzten 3.244.161 Tonnen Zellstoff und Papier wurden 30,6 Prozent in den drei gruppeneigenen Werken produziert. Damit entfiel der Großteil der vermarkteten Mengen auf den Handelsbereich. Das operative Ergebnis (EBIT) lag mit EUR 67,4 Mio. leicht unter dem Vorjahreswert von EUR 69,2 Mio. Das Ergebnis des Vorjahres war allerdings durch einen aus der Akquisition der Laakirchen Papier AG resultierenden außerordentlichen positiven Effekt von EUR 37,2 Mio. beeinflusst gewesen, dem 2014 nur mehr EUR 10,6 Mio. gegenüberstanden. Auf bereinigter Basis konnte daher sehr wohl eine deutliche Steigerung erzielt werden, welche die positive Entwicklung im angestammten Geschäft der Heinzel Gruppe belegt. In der Berichtsperiode wurden zwei Gesellschaften aus dem Konsolidierungskreis der Heinzel Holding GmbH ausgegliedert, die nicht zum Kerngeschäft der Papiergruppe zählen. Dabei handelte es sich um Wasserkraftwerke in Pöls und Laakirchen. Ebenso wurde die nicht mehr operative Gesellschaft Heinzel do Brasil Ltda. ausgegliedert. G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 55 LAGEBERICHT KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG In EUR Mio. 2014 2013 +/– 1.406,5 1.329,1 +77,4 117,9 108,3 +9,6 Operatives Ergebnis (EBIT) 67,4 69,2 –1,8 Finanzergebnis –5,4 –8,0 –2,6 Steuern –9,5 –4,2 +5,3 Jahresüberschuss 52,5 57,0 –4,5 Umsatzerlöse EBITDA Im Jahr 2014 leistete die Heinzel Group die Restzahlungen für große Investitionen: die PM2 in Pöls, die Biogasanlage in Estland sowie den Umbau der PM10 in Laakirchen. Da diese Auszahlungen zur Gänze durch die operativen Kapitalflüsse in Höhe von EUR 98,0 Mio. abgedeckt werden konnten, musste der für die PM2 vereinbarte Kredit nicht voll ausgeschöpft werden. Darüber hinaus konnte die Nettoverschuldung um EUR 48,7 Mio. auf EUR 100,6 Mio. abgebaut werden. Per Ende des Jahres belief sich die Kennzahl Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA auf gute 0,9. Die Eigenkapitalquote der Heinzel Group stieg auf 44,4 Prozent (Vorjahr: 41,6 Prozent). KONZERN-KENNZAHLEN Umsatzrentabilität % 2014 2013 4,8% 5,2% Eigenkapitalrentabilität % 10,8% 13,9% Eigenkapitalquote % 44,4% 41,6% Verschuldungsgrad % 21,3% 33,9% EUR Mio. 222,2 225,4 Working Capital MITARBEITER Die Heinzel Group beschäftigte per Jahresende 2.102 Mitarbeiter. Auch 2014 wurde der Erfahrungstausch zwischen den Konzerngesellschaften auf allen Ebenen weiter intensiviert, u. a. durch externe Schulungen, die auf eine Steigerung der fachlichen, Führungs- sowie sozialen Kompetenzen abzielen. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG Ihrer Forschungs- und Entwicklungsarbeit geht die Heinzel Group prinzipiell an den einzelnen Industriestandorten nach. Dabei beschäftigen sich die Unternehmen – in Zusammenarbeit mit externen Forschungsinstituten sowie Universitäten – vorwiegend mit den Themen Qualitätsverbesserung, Sortimentserweiterung sowie Prozess- und Energieeffizienz. 56 HEINZEL GROUP LAGEBERICHT GESCHÄFTSBEREICH INDUSTRIE Der Geschäftsbereich Industrie umfasst die Zellstoff Pöls AG, die AS Estonian Cell sowie die 2013 hinzugekommene und 2014 erstmals ganzjährig konsolidierte Laakirchen Papier AG. In diesem Geschäftsbereich setzt die Heinzel Group auf Produktdiversifikation: In den Zellstoffwerken wird sowohl Kurz- als auch Langfaserzellstoff hergestellt, und das Papiersegment umfasst neben grafischen Papieren auch Verpackungspapiere. Für letztere bedeutete 2014 als erstes volles Starkraft-Produktionsjahr einen erfolgreichen Meilenstein. Mit einem Segment-Umsatz von EUR 520,3 Mio. wurde das Vorjahr um EUR 44,6 Mio. übertroffen. Dieser Zuwachs stammt aus der erstmals ganzjährigen Einbeziehung von Laakirchen Papier sowie aus der guten Produktionsentwicklung von Estonian Cell. Dämpfend wirkte die Minderproduktion im Pölser Werk aufgrund des Ausfalls von Laugenkessel 2. Das Segmentergebnis vor Abschreibungen lag bei EUR 84,6 Mio. (2013: EUR 53,9 Mio.) und resultiert aus der guten Performance der Werke. LAAKIRCHEN PAPIER AG Mit 552.600 Tonnen SC-Papier konnte 2014 die Produktionsleistung des Vorjahres beibehalten werden. Den deutlich gestiegenen Wettbewerbsdruck bekam die Fabrik dabei sowohl bei den Preisen als auch bei der Nachfrage zu spüren, die beide – insbesondere im vierten Quartal – rückläufig waren. Aufgrund des Preisrückgangs und erhöhter Kosten im Instandhaltungsbereich reduzierte sich der Ergebnisbeitrag verglichen zum Vorjahr, und Laakirchen Papier erwirtschaftete bei einem Umsatz von EUR 271,6 Mio. ein EBITDA von EUR 22,5 Mio. (2013: EUR 33,7 Mio., davon in der Heinzel Group konsolidiert: EUR 24,9 Mio.). Im Zuge der Akquisition der Laakirchen Papier AG wurde mit dem Verkäufer eine ergebnisabhängige Kaufpreiszahlung vereinbart, die 2015 schlagend wird. In der Konzernbilanz ist dafür eine Verbindlichkeit von EUR 19,9 Mio. ausgewiesen. ZELLSTOFF PÖLS AG Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der Papiermaschine 2 per Ende 2013 lief die Produktion von Zellstoff und Papier im ersten Quartal 2014 sehr stabil. Die Zellstoffproduktion konnte schon kurz nach dem Ausfall des Ende März explodierten Laugenkessels auf reduziertem Niveau wieder aufgenommen werden, die Papierproduktion war kaum von diesem Vorfall betroffen. Insgesamt wurden im Berichtszeitraum 233.100 Tonnen Zellstoff (2013: 382.364 Tonnen) und 58.429 Tonnen Papier produziert (2013: 15.163 Tonnen). Da der Kesselschaden sowie die wirtschaftlichen Effekte daraus durch Versicherungen abgedeckt sind, hatten diese keinen negativen Einfluss auf die Ergebnisse der Gesellschaft. Die im Berichtsjahr eingetretene leichte Erholung des Holzmarktes entlastete die Herstellungskosten und trug gemeinsam mit der guten Preisentwicklung zum hervorragenden Ergebnis bei, das Zellstoff Pöls 2014 erzielte. Mit einem Umsatz von EUR 189,7 Mio. (2013: EUR 209,8 Mio.) konnte ein EBITDA von EUR 51,4 Mio. (2013: EUR 21,8 Mio.) erwirtschaftet werden. Dabei heben die Versicherungsleistungen das Ergebnis aus sonstigen Erträgen, da sie vollständig in den Erträgen dargestellt sind, auch wenn sie für Investitionen verwendet werden. G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 57 LAGEBERICHT Der operativ erwirtschaftete Kapitalfluss wurde zum größten Teil auch im Berichtsjahr für Investitionen aufgewendet, in erster Linie für die Restzahlungen der PM2. AS ESTONIAN CELL Das estnische Werk zeichnete sich im Jahr 2014 durch stabile Produktionsleistung aus. Die erzeugten 166.248 Tonnen Zellstoff entsprechen einem Plus von 10,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Obwohl die Preise unter dem Niveau des Vorjahres lagen, konnte 2014 aufgrund der Mengenerhöhung ein Umsatzanstieg auf EUR 61,1 Mio. verzeichnet werden (2013: EUR 57,6 Mio.). Die neue, im Berichtsjahr in Betrieb gegangene Biogasanlage trug bereits im ersten Test- und Betriebsjahr maßgeblich zur Kostenentlastung des Werks bei, indem die Ausgaben für Erdgas zur Trocknung des Zellstoffs reduziert werden konnten. Alle anderen Komponenten der Herstellungskosten blieben 2014 stabil. Auf dieser Basis wurde ein solides EBITDA von EUR 10,8 Mio. (2013: EUR 7,6 Mio.) erreicht. Neben den Zahlungen für aktuelle Investitionsprojekte wurde die erwirtschaftete Liquidität zur Reduktion der Schulden verwendet. GESCHÄFTSBEREICH HANDEL Alle Gesellschaften des Geschäftsbereichs Handel erbrachten 2014 gute Leistungen. Sowohl das Großhandelsunternehmen Europapier International AG, das weltweite Handelshaus Wilfried Heinzel AG als auch das Altpapierhandelsunternehmen Bunzl & Biach GmbH vermeldeten Mengenzuwächse. Insgesamt wurden im Segment Handel 3.189.043 Tonnen – hauptsächlich Zellstoff und Papier – abgesetzt und damit ein Umsatz von EUR 996,1 Mio. erzielt (2013: EUR 961,6 Mio.). Das Ergebnis vor Abschreibungen beträgt EUR 24,3 Mio. (2013: EUR 19,3 Mio.). WILFRIED HEINZEL AG Eine Erhöhung der Verkaufsmengen um 18 Prozent lässt die Wilfried Heinzel AG auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken: Insgesamt 1.997.219 Tonnen (2013: 1.698.036 Tonnen) wurden in 86 Märkte weltweit geliefert. Zum Umsatzwachstum um EUR 30,2 Mio. auf EUR 453,7 Mio. trug neben der gesteigerten gruppeneigenen Produktionsmenge aus Laakirchen auch die erweiterte Vertriebskoope ration mit dem SCA-Konzern bei. Den erhöhten Margendruck bemerkte das Handelshaus an einem leichten Rückgang der Bruttomarge, der allerdings durch Kostensenkungen fast vollständig ausgeglichen werden konnte. Der Teilkonzern erwirtschaftete damit per Saldo ein EBITDA von EUR 9,8 Mio. (2013: EUR 10,0 Mio.). Zur Stärkung der Exporttätigkeiten wurde 2014 in den USA die Handelsgesellschaft Heinzelsales USA Trading Inc. gegründet. In Polen wurde die lokale Vertriebsgesellschaft Heinzel Sales Poland Sp.z.o.o. an die Schwesterfirma Europapier veräußert, um damit im Markt Synergien zu heben. 58 HEINZEL GROUP LAGEBERICHT EUROPAPIER INTERNATIONAL AG Der Papiergroßhändler der Heinzel Group konnte sich im Jahr 2014 weiter stabilisieren. Mit einem Mengenwachstum von drei Prozent auf 570.096 Tonnen baute die Europapier International AG ihre Marktposition weiter aus. Der Umsatz verbesserte sich auf EUR 484,1 Mio. (2013: EUR 474,9 Mio.). Alle zwölf Ländergesellschaften der Europapier Gruppe lieferten positive Ergebnisse und erzielten in Summe ein EBITDA von EUR 10,2 Mio. (2013: EUR 6,7 Mio.). Entgegen der allgemeinen Entwicklung konnte Europapier ihr Geschäft auch in den 2014 schwierigen Märkten Russland und Ukraine ausbauen. Ihre solide Liquiditätslage brachte ihr dabei einen Wettbewerbsvorsprung; auf dieser Basis wird die Wachstumsstrategie in diesen Ländern auch weiterhin verfolgt. Um das strategische Augenmerk auf Polen als einen der wichtigsten Märkte zu verstärken, wurde 2014 die Europapier Poland GmbH gegründet, in der die Europapier Impap Sp.z.o.o. sowie die von der Wilfried Heinzel AG akquirierte Heinzel Sales Poland Sp.z.o.o. zusammengefasst wurden. Diese und weitere Maßnahmen sollen dazu beitragen, die führende Position der Europapier Gruppe in Zentral- und Osteuropa weiter auszubauen. BUNZL & BIACH GMBH Auch Bunzl & Biach konnte das Geschäftsjahr 2014 erfolgreich abschließen, da die strategische Einkaufspolitik und die verfügbaren Lagerkapazitäten dem Unternehmen den notwendigen Spielraum gaben, die kurzfristig aufgetretenen Marktschwankungen auszugleichen. Der Fokus lag neben dem operativen Geschäft auf der Prozessoptimierung unter geänderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Konsolidierung der Gesellschaft innerhalb der Heinzel Gruppe. Gemeinsam mit dem tschechischen Tochterunternehmen Austrian Recycling s.r.o. konnte Bunzl & Biach ihren konsolidierten Umsatz um 4,9 Prozent auf EUR 87,0 Mio. steigern und gleichzeitig eine Rekordverkaufsmenge von 667.610 Tonnen – und damit ein Plus von fast 10.000 Tonnen – erreichen. RISIKOMANAGEMENT Zur Erfassung und Bewertung von Risiken führen alle Gesellschaften der Heinzel Group eine Risikomatrix, die einmal jährlich aktualisiert und dem Prüfungsausschuss vorgelegt wird. Für eine Risikostreuung auf Gruppenebene sorgen bereits die unterschiedlichen Betätigungsfelder der Unternehmen und die damit verbundene Uneinheitlichkeit der Risikoschwerpunkte. Zudem verringert die verstärkte vertikale Integration die Abhängigkeit von externen Einflussgrößen. Im Geschäftsjahr 2014 wurde das interne Kontrollsystem der Heinzel Group weiter ausgebaut. Dabei wurde das 2013 eingeführte Compliance-System für Wettbewerbsrecht um Richtlinien für die Einhaltung der Antikorruptionsrichtlinien ergänzt und gruppenweit implementiert. Des Weiteren wurden im Rahmen der jährlich geplanten Revisionstätigkeiten verschiedene Unternehmensbereiche analysiert und Empfehlungen für das jeweilige Unternehmensmanagement erarbeitet. Der Schwerpunkt lag hier 2014 bei Einkaufsprozessen, Spesenabrechnungen sowie Lieferanten- und Kundenboni. Ein für die gesamte Gruppe geltendes langfristiges Risiko besteht im Rückgang der Papier- und Zellstoffnachfrage. Hier arbeiten die operativen Einheiten gemeinsam mit der Heinzel Holding an der Adjustierung der strategischen Ausrichtung, um nachhaltig erfolgreich zu bleiben. G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 59 LAGEBERICHT Ein wesentliches unbeeinflussbares Risiko stellen die Preisschwankungen für die abgesetzten P rodukte dar, die zudem der Volatilität der Wechselkurse unterliegen. Eine solide Liquiditätslage kann derartige Risiken in ausreichendem Maße abfangen. Auf Beschaffungsseite sind die Produktionseinheiten der Heinzel Group abhängig von der Versorgung mit Rohstoffen – vorwiegend Holz, Energie und Chemikalien. Die damit verbundenen Risiken sind überwiegend preislicher Natur. Um sie zu minimieren, setzen die Gruppenunternehmen auf ihre große Marktkenntnis sowie auf die Kombination aus lang- und kurzfristigen Lieferantenbindungen. Zur Kostenoptimierung tritt die Heinzel Group bei gewissen Einkaufsvorgängen zudem als Gesamtgruppe im Markt auf. Im Handelsbereich ist das Lieferantenrisiko mit dem Ausfallrisiko gleichzusetzen. Zur Risikominimierung wird hier ständig an der Lieferantenstreuung sowie an Bonitätsanalysen gearbeitet. An den Industriestandorten der Gruppe besteht ein Risiko durch den Ausfall von Produktionsanlagen. Dem wird durch ein vielseitiges, die gesamte Heinzel Group umfassendes Versicherungsprogramm Rechnung getragen. Zudem werden die Anlagen regelmäßigen Wartungsarbeiten unterzogen und befinden sich durchwegs/zu einem hohen Anteil auf dem jeweils letzten technischen Stand. Die finanziellen Risiken umfassen Währungs- und Finanzierungsrisiken. Um letztere zu minimieren, arbeitet die Heinzel Group sowohl auf Veranlagungs- als auch auf Kreditseite mit Banken guter Bonität zusammen und vermindert durch eine aktive Streuung zudem das Gegenparteirisiko. Auf operativer Seite werden die Kapitalflüsse durch Währungs- und Zinssicherungsinstrumente sichergestellt, genauere Angaben dazu befinden sich im Anhang. Aus heutiger Sicht sieht die Heinzel Group kein unmittelbares Risiko, das den Fortbestand der Gruppe gefährden könnte. WESENTLICHE EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG Nach dem Bilanzstichtag sind keine wesentlichen Ereignisse eingetreten. 60 HEINZEL GROUP LAGEBERICHT AUSBLICK Das Jahr 2015 hat mit hoher Volatilität auf verschiedenen Finanzmärkten begonnen, sowohl Wechselkurse als auch Rohstoffpreise verzeichneten deutliche Ausschläge. Entsprechend groß bleibt die wirtschaftliche Unsicherheit in Europa, zudem herrscht die Gefahr einer Deflation. Aus diesem Grund ist die weitere wirtschaftliche Entwicklung derzeit nur schwer einschätzbar. Ein gestärkter US-Dollar sowie günstige Rohölpreise bringen derzeit jedoch eine zumindest kurzfristige Erholung für die europäische Industrie. Für den Zellstoff- und Papiermarkt gehen wir von einer Fortsetzung der aktuellen Situation aus. Die Nachfrage nach Zellstoff wächst – abhängig vom Produkt – derzeit zwischen null und drei Prozent pro Jahr. Im Bereich Langfaser-Zellstoff sichert die Heinzel Group ihre Stellung durch verstärkte vertikale Integration in Form einer deutlichen Produktionssteigerung für das in Pöls erzeugte Kraftpapier ab. Für den in Kunda produzierten Kurzfaser-Zellstoff ergeben sich in zweifacher Hinsicht neue Chancen: einerseits durch die anhaltende Substitution von Langfaser-Zellstoff und andererseits durch eine Zunahme in den Anwendungsbereichen Tissue und Karton. Allerdings werden im Kurzfaser-Bereich weiterhin enorme Kapazitätsausweitungen erwartet, allein 2015 sollen zusätzliche 1,6 Mio. Tonnen auf den Markt kommen. Der stagnierenden Nachfrage bei SC-Papieren wirkt Laakirchen Papier mit der gezielten Erweiterung ihres auf die Kundenwünsche abgestimmten Produktsortiments entgegen. Im Handelsbereich sieht die Wilfried Heinzel AG Möglichkeiten zur Steigerung der Absatzmenge durch neue Vertriebskooperationen, wobei allerdings von einer weiteren Reduktion der erzielbaren Margen ausgegangen werden muss. Dasselbe gilt für das Großhandelsunternehmen Europapier, das nach erfolgreichen Umstrukturierungen nun gut positioniert ist, um seine Wachstumschancen zu nutzen. Insgesamt geht die Heinzel Group davon aus, 2015 die Umsatzmarke von EUR 1,5 Mrd. zu erreichen. Zudem sieht sie aufgrund ihrer hervorragenden Liquiditätslage Raum für weitere Investitionen. Vorchdorf, am 25. Februar 2015 Die Geschäftsführung Alfred Hannes Heinzel e. h. G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 Riia Sillave e. h. 61 KONZERN ABS 62 HEINZEL GROUP N SCHLUSS G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 63 KONZERNABSCHLUSS KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2014 (IFRS) HEINZEL HOLDING GMBH In TEUR AKTIVA Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen Anteile an verbundenen Unternehmen Anteile an assoziierten Unternehmen Anteile an anderen Unternehmen Andere finanzielle Vermögenswerte Latente Steuern Langfristige Vermögenswerte Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Andere finanzielle Vermögenswerte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Kurzfristige Vermögenswerte SUMME AKTIVA Anhang 31.12.2014 31.12.2013 1 2 3 3 3 4 23 20.729 427.188 0 1.271 41 8.230 6.265 463.725 15.862 443.491 0 571 741 7.732 5.787 474.184 5 129.664 132.886 6 7 7 294.906 61.930 113.073 599.573 1.063.298 292.675 48.446 111.776 585.783 1.059.967 3.635 8.600 41.429 396.829 450.493 21.866 472.359 3.635 600 48.223 367.152 419.610 21.227 440.837 PASSIVA Eigenkapital der Anteilseigner des Mutterunternehmens Stammkapital Kapitalrücklagen Andere Rücklagen Gewinnrücklagen Eigenkapital nicht beherrschende Anteile Eigenkapital 64 8 Finanzverbindlichkeiten Pensionen und andere Arbeitnehmerverpflichtungen Latente Steuern Sonstige Verbindlichkeiten Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 9 10 23 11 168.955 59.539 7.448 6.518 242.461 190.680 57.335 8.214 8.049 264.278 Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Steuern Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Verbindlichkeiten und Rückstellungen Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten SUMME PASSIVA 13 106.612 1.212 155.941 84.713 348.478 1.063.298 118.835 1.748 156.645 77.624 354.852 1.059.967 14 15 HEINZEL GROUP KONZERNABSCHLUSS KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 2014 (IFRS) HEINZEL HOLDING GMBH In TEUR Umsatzerlöse Bestandsveränderungen Andere aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge Aufwendungen für Material und bezogene Herstellungsleistungen Personalkosten Sonstige betriebliche Aufwendungen Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) Zinserträge Zinsaufwendungen Dividendenerträge Erträge/Aufwendungen aus der Marktbewertung von derivativen Finanzinstrumenten Sonstige Finanzerträge/Finanzaufwendungen Finanzergebnis Anhang 2014 2013 16 17 17 18 1.406.502 2.252 1.363 96.286 1.329.132 1.273 2.582 47.974 19 20 21 –1.216.643 –115.256 –56.633 –1.105.562 –101.075 –66.064 1, 2 –50.462 67.407 –39.068 69.192 3.370 –11.618 414 3.270 –11.284 68 –1.651 4.059 –5.427 738 –769 –7.975 61.980 61.217 –9.506 52.474 –4.242 56.975 49.410 3.064 55.101 1.874 22 Ergebnis vor Steuern (EBT) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Ergebnis nach Steuern (Jahresüberschuss) Zuzurechnen den: Anteilseignern des Mutterunternehmens Nicht beherrschenden Gesellschaftern G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 23 65 KONZERNABSCHLUSS GESAMTERGEBNISRECHNUNG 2014 (IFRS) HEINZEL HOLDING GMBH In TEUR 2014 2013 52.474 56.975 –2.803 701 –2.449 –4.552 1.538 –385 –1.734 –581 –2.907 –1.621 Sonstiges Ergebnis in der Periode, netto Gesamtergebnis in der Periode 782 –2.125 –6.677 45.797 406 –1.215 –1.796 55.179 Zuzurechnen den: Anteilseignern des Mutterunternehmens Nicht beherrschenden Gesellschaftern 44.177 1.620 53.559 1.620 Ergebnis nach Steuern (Jahresüberschuss) Posten des sonstigen Ergebnisses, die gegebenenfalls nachträglich in das Periodenergebnis umgegliedert werden Hedge Accounting Latente Steuern auf Hedge Accounting Währungsumrechnung Posten des sonstigen Ergebnisses, die nicht nachträglich in das Periodenergebnis umgegliedert werden Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste Latente Steuern auf versicherungsmathische Gewinne/Verluste 66 HEINZEL GROUP KONZERNABSCHLUSS KONZERN-KAPITALFLUSSRECHNUNG 2014 (IFRS) HEINZEL HOLDING GMBH In TEUR Betriebstätigkeit Ergebnis vor Steuern Bezahlte Ertragsteuern Erhaltene Dividenden Erhaltene Zinsen Gezahlte Zinsen Nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge Veränderungen des Working Capital Cash Flow aus der Betriebstätigkeit Anhang 24 Investitionstätigkeit Einzahlungen/Ausgaben aus dem Erwerb von verbundenen/assozierten Unternehmen Einnahmen aus/Investitionen in andere Finanzanlagen Cash Flow aus der Veränderung des Konsolidierungskreises Investitionen in andere immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Investitionen in andere Sachanlagen Cash Flow aus der Investitionstätigkeit Finanzierungstätigkeit Dividenden Einzahlungen von Gesellschaftern Aufnahme/Rückzahlung von kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten Aufnahme/Rückzahlung von langfristigen Finanzverbindlichkeiten Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit Senkung/Erhöhung der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Jahresanfang Währungsgewinne/-verluste aus Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Jahresende G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 7 2014 2013 61.980 –10.220 17.817 2.661 –4.571 29.746 1.182 98.596 61.217 –4.742 68 3.713 –8.941 11.414 13.034 75.763 10.616 –13.983 0 –14.871 20.624 0 –4.638 –40.299 –48.304 –1.483 –105.471 –101.201 –22.401 8.000 –2.910 0 –12.223 –5.479 –21.725 –48.350 30.169 21.780 1.297 111.776 –3.658 115.797 –645 113.073 –363 111.776 67 KONZERNABSCHLUSS ENTWICKLUNG DES KONZERNEIGENKAPITALS (IFRS) HEINZEL HOLDING GMBH In TEUR Stand am 1. Jänner 2013 Ergebnis nach Steuern ( Jahresüberschuss) Sonstiges Ergebnis in der Periode, netto Gesamtergebnis in der Periode Dividendenausschüttung Sonstige Veränderungen Stand am 31. Dezember 2013 Ergebnis nach Steuern (Jahresüberschuss) Währungsumrechnung Hedge Accounting Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste Sonstiges Ergebnis in der Periode, netto Gesamtergebnis in der Periode Dividendenausschüttung Sonstige Veränderungen Stand am 31. Dezember 2014 68 Stammkapital Kapitalrücklagen Währungsumrechnung 3.635 0 0 0 0 0 3.635 0 0 0 0 0 0 0 0 3.635 600 0 0 0 0 0 600 0 0 0 0 0 0 0 8.000 8.600 –7.795 0 618 618 0 0 –8.691 0 –2.811 0 0 –2.811 –2.811 0 0 –11.502 HEINZEL GROUP KONZERNABSCHLUSS HedgingRücklage Versicherungs mathematische Gewinne/Verluste Übrige Rücklagen Gewinnrücklagen Summe Eigenkapital der Anteilseigner des Mutter unternehmens –1.876 0 160 160 0 0 –587 0 0 –2.102 0 –2.102 –2.102 0 0 –2.689 0 0 –2.240 –2.240 0 0 –3.409 0 0 0 –2.062 –2.062 –2.062 0 0 –5.471 61.129 0 0 0 0 –232 60.910 0 0 0 0 0 0 0 181 61.091 291.226 31.026 0 31.026 –6.000 –1.235 367.152 49.410 0 0 0 0 49.410 –19.681 –52 396.829 346.919 31.026 –1.462 29.564 –6.000 –1.467 419.610 49.410 –2.811 –2.102 –2.062 –6.975 42.435 –19.681 8.129 450.493 G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 Eigenkapital nicht beherrschende Anteile Summe Eigenkapital 8.079 1.893 79 1.972 –449 2.485 21.227 3.064 361 0 –63 298 3.362 –2.723 –1 21.866 354.998 32.919 –1.383 31.536 –6.449 1.018 440.837 52.474 –2.449 –2.102 –2.125 –6.677 45.797 –22.404 8.128 472.359 69 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS 2014 HEINZEL HOLDING GMBH A. ALLGEMEINES Die Heinzel Holding GmbH hat für das Geschäftsjahr 2014 einen Konzernabschluss nach den gültigen International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, unter Anwendung der Interpretationen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC, zuvor Standing Interpretations Committee bzw. SIC) aufgestellt. Der vorliegende Konzernabschluss erfüllt die Voraussetzungen für den befreienden Konzernabschluss gemäß § 245a UGB. Die Heinzel Holding GmbH hat ihren Sitz in Österreich, 4655 Vorchdorf, Einsiedlingerstraße 47. Hauptgesellschafter der Heinzel Holding GmbH ist die Heinzel EMACS Beteiligungs AG. Die Heinzel Holding GmbH und ihre Tochterunternehmen sind im Bereich Produktion und Handel von Papier- und Zellstoffprodukten weltweit tätig. Die Erstellung des Konzernabschlusses erfolgte unter der Prämisse der Unternehmensfortführung. Der Ausweis und die Zusammenfassung einzelner Positionen der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung, der Kapitalflussrechnung sowie der Entwicklung des Eigenkapitals folgen dem Prinzip der Wesentlichkeit. Der Konzernabschluss der Heinzel Holding GmbH, Vorchdorf, wird in Euro (= funktionale Währung des Mutter unternehmens) erstellt. Soweit nicht anders vermerkt, werden alle Angaben in tausend Euro angegeben. Die Berichtsperiode 2014 umfasst wie die Vorjahresperiode 2013 ein volles Geschäftsjahr von zwölf Monaten. Der Konzernabschluss wurde am 25. Februar 2015 von der Geschäftsführung der Heinzel Holding GmbH genehmigt. Die Einzelabschlüsse 2014 werden entsprechend den gesetzlichen Vorschriften veröffentlicht. Folgende Änderungen oder Neufassungen von Standards wurden im Geschäftsjahr 2014 erstmalig angewendet: Standard IFRS 10 IFRS 11 IFRS 12 IAS 27 IAS 28 IAS 36 IAS 39 IFRIC 21 1 Inhalt Konzernabschlüsse: Vorschriften für die Erstellung und Darstellung von Konzernabschlüssen Gemeinsame Vereinbarungen: Klassifizierung von gemeinsamen Vereinbarungen als gemeinsame Geschäftstätigkeit oder Gemeinschaftsunternehmen Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen Konzern- und Einzelabschlüsse: Neue Fassung des IAS 27, Einzelabschlüsse Assoziierte Unternehmen: Neue Fassung des IAS 28, Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen Wertminderungen von Vermögenswerten: Angaben zum erzielbaren Betrag für nicht finanzielle Vermögenswerte Finanzinstrumente: Novation von Derivaten und Fortsetzung der Bilanzierung von Sicherungsinstrumenten Abgaben Inkrafttreten1 2014 2014 2014 2014 2014 2014 2014 Die Standards sind für jene Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem Datum des Inkrafttretens beginnen. Soweit im Einzelnen anwendbar, wurden die angeführten Bestimmungen im vorliegenden Konzernabschluss umgesetzt. Dies hat jedoch zu keinen wesentlichen Auswirkungen auf die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt. Die neu anzuwendenden Standards IFRS 10 und IFRS 12 werden im Folgenden kurz erläutert: IFRS 10 „Konzernabschlüsse“ regelt die Aufstellung und Darstellung von Konzernabschlüssen und ersetzt dabei die entsprechenden Regelungen aus IAS 27 „Konzern- und separate Abschlüsse“ und SIC-12 „Konsolidierung – Zweckgesellschaften“. Der Standard gibt ein für sämtliche Unternehmensformen einheitlich anzuwendendes Beherrschungskonzept vor, welches die Basis zur Abgrenzung des Vollkonsolidierungskreises bildet. Beherrschung ist nur gegeben, wenn der Konzern variablen Rückflüssen aus der Beziehung zu einer Gesellschaft ausgesetzt ist und mittels ihrer Verfügungsgewalt über die maßgeblichen Tätigkeiten die Möglichkeit zur Beeinflussung dieser Rück flüsse hat. Die Anwendung von IFRS 10 bewirkt keine Veränderung des Konsolidierungskreises. IFRS 12 „Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen“ regelt die Vorschriften zu Anhangangaben im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen sowie zu gemeinsamen 70 HEINZEL GROUP ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS ereinbarungen und strukturierten Unternehmen. Soweit im Einzelnen anwendbar, wurden die angeführten BestimV mungen im vorliegenden Konzernabschluss umgesetzt und die Angaben entsprechend erweitert (siehe Abschnitt B Konsolidierungsgrundsätze) Aus der Anwendung der übrigen angeführten Standards ergeben sich keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss in der Berichtsperiode. Noch nicht anzuwendende geänderte IFRS Folgende Änderungen oder Neufassungen von Standards sind zum Bilanzstichtag bereits von der EU übernommen, aber für das Geschäftsjahr 2014 noch nicht verpflichtend anzuwenden bzw. anwendbar: Standard IFRS 9 IFRS 14 IFRS 15 IAS 1, Änderung Inhalt Finanzinstrumente Regulatorische Abgrenzungsposten Erlöse aus Verträgen mit Kunden Darstellung des Abschlusses: Änderungen aufgrund der Disclosure Initiative des IASB IAS 19, Änderung Leistungen an Arbeitnehmer: Arbeitnehmerbeiträge zu leistungsorientierten Plänen diverse Standards Jährliche Verbesserungen an den IFRS – Zyklus 2010–2012 diverse Standards Jährliche Verbesserungen an den IFRS – Zyklus 2011–2013 diverse Standards Jährliche Verbesserungen an den IFRS – Zyklus 2012–2014 IFRS 10/IFRS 12/IAS 28, Konzernabschlüsse/Angaben zu Anteilen an anderen Unter Änderung nehmen/Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen: Investmentgesellschaften – Anwendung der Konsolidierungsausnahme IAS 28/IFRS 10, Anteile an assoziierten Unternehmen/Konzernabschlüsse: Änderung Veräußerung oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor und einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture IAS 27, Änderung Separate Abschlüsse: Equity-Methode im separaten Abschluss IAS 16/IAS 38, Sachanlagen/Immaterielle Vermögenswerte: Klarstellung Änderung akzeptabler Abschreibungsmethoden IFRS 11, Änderung Gemeinsame Vereinbarungen: Erwerb von Anteilen an einer gemeinsamen Geschäftstätigkeit 1 Inkrafttreten1 1. Jänner 2018 1. Jänner 2016 1. Jänner 2017 1. Jänner 2016 1. Juli 2014 1. Juli 2014 1. Juli 2014 1. Jänner 2016 1. Jänner 2016 1. Jänner 2016 1. Jänner 2016 1. Jänner 2016 1. Jänner 2016 Die Standards sind für jene Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem Datum des Inkrafttretens beginnen. IFRS 9 „Finanzinstrumente“ enthält Vorschriften für den Ansatz und die Bewertung, Ausbuchung und Sicherungsbilanzierung und ist auf alle Arten von Finanzinstrumenten anzuwenden. Der IASB hat die finale Fassung des Standards im Zuge der Fertigstellung der verschiedenen Phasen seines umfassenden Projekts zu Finanzinstrumenten am 24. Juli 2014 veröffentlicht. Damit kann die bisher unter IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“ vorgenommene Bilanzierung von Finanzinstrumenten nunmehr vollständig durch die Bilanzierung unter IFRS 9 ersetzt werden. Die erstmalige verpflichtende Anwendung von IFRS 9 ist für Geschäftsjahre vorgesehen, die am oder nach dem 1. Jänner 2018 beginnen. Die Zielsetzung von IFRS 15 „Erlöse aus Verträgen mit Kunden“ besteht darin, Prinzipien zu schaffen, die ein Unternehmen bei der Berichterstattungen von entscheidungsnützlichen Informationen an Abschlussadressaten über die Art, die Höhe, den zeitlichen Anfall sowie die Unsicherheit von Umsatzerlösen und resultierenden Zahlungsströmen aus einem Vertrag mit einem Kunden anzuwenden hat. Das Kernprinzip von IFRS 15 ist, dass ein Unternehmen Erlöse in der Höhe erfassen soll, in der für die übernommenen Leistungsverpflichtung(en), also die Übertragung von Waren bzw. die Erbringung von Dienstleistungen, Gegenleistungen erwartet werden. Die Anwendung des Standards ist verpflichtend für Berichtsperioden, die am oder nach dem 1. Jänner 2017 beginnen. Die Auswirkungen der neuen und überarbeiteten Standards werden zurzeit evaluiert. Die Geschäftsleitung geht davon aus, dass die oben angeführten Standards, die im Konzernabschluss des Geschäftsjahres, das am 1. Jänner 2015 beginnt, sowie für die Vergleichsperioden angewendet werden keinen wesentlichen Einfluss auf das Eigen kapital und Ergebnis der Gruppe im Jahr der erstmaligen Anwendung haben werden. G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 71 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS B. KONSOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss werden der Abschluss der Gesellschaft und die Abschlüsse der von der Gesellschaft beherrschten Unternehmen zum 31. Dezember eines jeden Jahres einbezogen. Beherrschung liegt vor, wenn die Gesellschaft schwankenden Renditen aus ihrem Engagement in dem Unternehmen ausgesetzt ist bzw. Anrechte auf diese besitzt und die Fähigkeit hat, diese Renditen mittels seiner Verfügungsgewalt über das Beteiligungsunternehmen zu beeinflussen. Ab einem Anteilsbesitz von mehr als 50 Prozent wird eine solche Beherrschung vermutet. Die Konsolidierung eines Beteiligungsunternehmens beginnt an dem Tag, an dem der Investor die Beherrschung über das Unternehmen erlangt und endet dann, wenn der Investor die Beherrschung über das Unternehmen wieder verliert. Im Geschäftsjahr 2014 kam es zu folgenden Änderungen im Konsolidierungskreis: Verschmelzungen, wobei die Buchwerte der verschmolzenen Gesellschaften fortgeführt wurden: Untergehende Gesellschaft Heinzel Graphic Italia s.r.l. Europapier Srbija d.o.o. Aufnehmende Gesellschaft Heinzel Sales Italy s.r.l. Europapier Dunav Papir d.o.o. Verschmelzungszeitpunkt Jänner 2014 April 2014 Abgänge im Konsolidierungskreis: Abgehende Gesellschaft Kraftwerk Katzling GmbH Kraftwerk Laakirchen GmbH Heinzel do Brasil Ltda Abgangszeitpunkt April 2014 April 2014 Dezember 2014 Erstkonsolidierungen im Konsolidierungskreis: Zugehende Gesellschaft Europapier Poland GmbH Heinzelsales USA Trading Inc. Zugangszeitpunkt Juni 2014 September 2014 Des Weiteren wurde im September 2014 die polnische Gesellschaft der Wilfried Heinzel AG, die Heinzel Graphic Paper Polska Sp.z.o.o., in Heinzel Sales Poland Sp.z.o.o. umbenannt und an Europapier Poland GmbH veräußert. Der Konsolidierungskreis umfasst damit per 31. Dezember 2014, einschließlich der Heinzel Holding GmbH als Muttergesellschaft, 41 vollkonsolidierte Gesellschaften (2013: 44) und keine at Equity einbezogene Gesellschaft (2013: 0). Der Konsolidierungskreis der Heinzel Holding GmbH ist unter dem Punkt Konsolidierungskreis der Heinzel Holding GmbH auf den letzten Seiten des Berichtes zu finden. Bestimmte Gesellschaften werden nicht konsolidiert, da sie keinen wesentlichen Einfluss auf den Konzernabschluss haben. Diese sind unter dem Punkt „Nicht wesentliche Tochterunternehmen und assoziierte Unternehmen“ dargestellt. Anteile an gemeinsamen Vereinbarungen Gemeinsame Vereinbarungen sind Anteile, bei denen zwei oder mehr Parteien gemeinschaftlich die Führung ausüben. Gemäß IFRS 11 gibt es – je nach Ausgestaltung der vertraglichen Rechte und Verpflichtungen – zwei Formen von gemeinschaftlichen Vereinbarungen: gemeinschaftliche Tätigkeiten und Gemeinschaftsunternehmen. Die Unternehmen der Heinzel Group halten derzeit keine Anteile an gemeinsamen Vereinbarungen. Anteile an assoziierten Unternehmen Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, auf welches der Konzern durch die Teilhabe an dessen finanzund geschäftspolitischen Entscheidungsprozessen maßgeblichen Einfluss nehmen kann, wobei weder Beherrschung noch gemeinschaftliche Beherrschung vorliegt. In der Regel liegt ein assoziiertes Unternehmen bei einem Stimmrechtsanteil zwischen 20 und 50 Prozent vor. Assoziierte Unternehmen werden in den Konzernabschluss unter Anwendung der Equity-Methode (IAS 28) einbezogen. Anteile an assoziierten Unternehmen werden in der Bilanz zu Anschaffungskosten ausgewiesen, die um 72 HEINZEL GROUP ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS Veränderungen des Anteils des Konzerns am Reinvermögen nach dem Erwerbszeitpunkt sowie Verluste durch Wertminderungen angepasst werden. Verluste, die den Anteil des Konzerns an assoziierten Unternehmen übersteigen, werden insoweit erfasst, als rechtliche oder faktische Verpflichtungen dafür bestehen. Übersteigen die Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs für den Anteil des Konzerns die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden des assoziierten Unternehmens zum Erwerbszeitpunkt, wird der entstehende Unterschiedsbetrag im Buchwert des Anteils dargestellt. Unterschreiten die Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs für den Anteil des Konzerns die beizulegenden Zeitwerte der identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden zum Erwerbszeitpunkt, so wird der Unterschiedsbetrag in der Periode des Erwerbs ertragswirksam erfasst. Anteile an assoziierten Unternehmen, die keinen wesentlichen Einfluss auf den Konzernabschluss haben, werden nicht nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen, sondern gem. IAS 39 als AfS Wertpapiere bilanziert. Konsolidierungsmethode Die Bilanzierung erworbener Tochterunternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Anschaffungskosten des Erwerbs entsprechen dem beizulegenden Zeitwert der hingegebenen Vermögenswerte, der ausgegebenen Eigenkapitalinstrumente und der entstandenen bzw. übernommenen Schulden zum Transaktionszeitpunkt. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt zum Erwerbszeitpunkt durch Verrechnung des Kaufpreises mit dem zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Nettovermögen des erworbenen Unternehmens. Die ansatzfähigen Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten der Tochterunternehmen werden dabei unabhängig von der Höhe des Minderheitenanteils mit ihren vollen beizulegenden Zeitwerten angesetzt. Immaterielle Vermögenswerte sind gesondert vom Firmenwert zu bilanzieren, wenn sie vom Unternehmen trennbar sind oder aus einem gesetzlichen, vertraglichen oder anderen Rechtsanspruch resultieren. Verbleibende aktive Unterschiedsbeträge werden als Firmenwert aktiviert. Ergeben sich negative Unterschiedsbeträge, werden diese nach einer erneuten Beurteilung der Bewertung der identifizierbaren Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und Eventualverbindlichkeiten des erworbenen Unternehmens und der Bemessung der Anschaffungskosten erfolgswirksam erfasst. Konzerninterne Forderungen und Verbindlichkeiten, Aufwendungen und Erträge sowie Zwischenergebnisse werden eliminiert, soweit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. C. WÄHRUNGSUMRECHNUNG IM KONZERN Der Konzernabschluss ist in Euro aufgestellt, der die Berichtswährung der Heinzel Group darstellt. Die Währungsumrechnung ausländischer Abschlüsse erfolgt nach dem Konzept der modifizierten Stichtagskursmethode, sofern die funktionale Währung eine andere als die Berichtswährung des Konzerns ist. Die Umrechnung der Posten der Bilanz erfolgt zum jeweiligen Mittelkurs am Bilanzstichtag. Die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung der ausländischen konsolidierten Unternehmen werden zu Durchschnittskursen der Periode umgerechnet. Differenzen aus der Währungsumrechnung des anteiligen Eigenkapitals werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Beim Ausscheiden eines ausländischen Unternehmens aus dem Konsolidierungskreis werden diese Währungsdifferenzen erfolgswirksam. Die Auswirkungen der Wechselkursänderungen ergeben bei der Umrechnung der Bilanzpositionen der einbezogenen Gesellschaften eine erfolgsneutrale Eigenmittelveränderung in der Höhe von rund TEUR –2.811 (2013: TEUR –1.514). Diese ist in der Entwicklung des Eigenkapitals unter Ausgleichsposten aus der Währungsumrechnung ausgewiesen. Fremdwährungstransaktionen werden mit den Wechselkursen zum Transaktionszeitpunkt in die funktionale Währung umgerechnet. Auf Fremdwährung lautende Vermögenswerte und Schulden werden zum Devisenmittelkurs am Abschlussstichtag, im Fall von Kurssicherungen zum gesicherten Kurs, in die Konzernwährung umgerechnet. Aus der Fremdwährungsbewertung resultierende Zu- und Abschreibungen werden erfolgswirksam vorgenommen. D. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE Allgemeines Der Konzernabschluss wird mit Ausnahme von derivativen Finanzinstrumenten und Wertpapieren, die zum beizulegenden Wert bewertet werden, auf Grundlage der historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten aufgestellt. G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 73 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS Immaterielle Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten bewertet und linear planmäßig abgeschrieben, wobei eine Abschreibungsdauer im Ausmaß von drei bis fünf Jahren angenommen wird. Sachanlagen Die Bewertung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um die planmäßigen Abschreibungen, die nach der linearen Methode ermittelt werden, und Wertminderungen. Im Geschäftsjahr 2014 wurden keine Wertminderungen von Sachanlagen erfasst. Bei abnutzbaren Sachanlagen wird von folgenden Nutzungsdauern ausgegangen: Gebäude einschließlich Bauten auf fremdem Grund Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 15 bis 50 Jahre 5 bis 20 Jahre 5 bis 8 Jahre Gemäß IAS 23 werden Zinsen (Zinssatz: 2,62 Prozent) als Bestandteil der Anschaffungs- und Herstellungskosten berücksichtigt. Wertminderung von nicht finanziellen Vermögenswerten Firmenwerte sowie andere immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer werden zumindest einmal jährlich sowie bei Vorliegen von Anzeichen von Wertminderungen einem Werthaltigkeitstest unter zogen. Alle anderen Vermögenswerte und zahlungsmittelgenerierende Einheiten werden bei Vorliegen von Anhaltspunkten auf eine Wertminderung dahingehend überprüft. Für Zwecke des Werthaltigkeitstest werden Vermögenswerte auf der niedrigsten Ebene, die selbständig Cash Flows generiert, zusammengefasst (zahlungsmittelgenerierende Einheit). Firmenwerte werden jenen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, von denen erwartet wird, dass diese Nutzen aus Synergien aus dem betreffenden Unternehmenserwerb ziehen und die niedrigste konzernale Ebene der Managementüberwachung der Cash Flows darstellen. Der Wertminderungsaufwand wird in der Höhe erfasst, in der der Buchwert des einzelnen Vermögenswerts bzw. der zahlungsmittelgenerierenden Einheit den erzielbaren Betrag übersteigt. Der erzielbare Betrag ist der höhere der beiden Beträge aus Nettoveräußerungspreis und Nutzungswert. Wertminderungsaufwendungen bei zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, welchen Firmenwerte zugeordnet sind, verringern vorrangig den Buchwert des Firmenwerts. Darüber hinausgehende Wertminderungsaufwendungen reduzieren anteilig die Buchwerte der Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Mit Ausnahme von Firmenwerten erfolgt eine Wertaufholung im Falle des Wegfalls von früheren Wertminderungsindikatoren. Leasing Bei Leasing- und Pachtgegenständen erfolgt die Zuordnung eines Leasinggegenstands zum Leasinggeber oder Leasingnehmer gemäß IAS 17 nach dem Kriterium der Zuordenbarkeit aller wesentlichen Risiken oder Chancen, die mit dem Eigentum am Leasinggegenstand verbunden sind. Im Zusammenhang mit einem Operating-Leasingverhältnis geleistete Zahlungen (netto nach Berücksichtigung von Anreizzahlungen, die vom Leasinggeber geleistet wurden) werden linear über die Dauer des Leasingverhältnisses in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Aus Sicht eines Leasingnehmers werden beim Finanzierungsleasing die zugrunde liegenden Gegenstände mit dem Wert der diskontierten Leasing- oder Pachtzahlungen zum Anschaffungszeitpunkt aktiviert und über die Nutzungsdauer abgeschrieben. Den aktivierten Vermögenswerten steht jeweils der Barwert der Verbindlichkeit aus den noch offenen Leasing- bzw. Pachtzahlungen zum Bilanzstichtag gegenüber. Der Konzern tritt nicht als Leasinggeber auf. Zuwendungen der öffentlichen Hand Zuwendungen der öffentlichen Hand werden gemäß IAS 20 zu ihrem beizulegenden Zeitwert nur dann erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Die Zuwendungen werden erfolgswirksam behandelt und grundsätzlich in den Perioden verrechnet, in denen die Aufwendungen, die sie kompensieren sollen, anfallen. Erfolgen die Zuwendungen für die Anschaffung oder Herstellung von Vermögenswerten, werden die Zuwendungen passivisch abgegrenzt und über die Nutzungsdauer der Vermögenswerte als Ertrag erfasst. 74 HEINZEL GROUP ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS Vorräte Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert bewertet. Der Nettoveräußerungswert ist der geschätzte Veräußerungserlös abzüglich der geschätzten Kosten der Fertigstellung und des Vertriebs. Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu gleitenden Durchschnittspreisen. Die Eigenerzeugnisse beinhalten neben den Materialeinzel- und Fertigungseinzelkosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten. Finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Vermögenswerte sind beim erstmaligen Ansatz mit ihrem beizulegenden Zeitwert zu bewerten. Der erstmalige Ansatz erfolgt im Zeitpunkt des Handelstages. Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete Vermögenswerte sind finanzielle Vermögenswerte, die zu Handelszwecken gehalten werden. Ein finanzieller Vermögenswert wird dieser Kategorie zugeordnet, wenn er prinzipiell mit kurzfristiger Verkaufsabsicht erworben wurde. Vermögenswerte dieser Kategorie werden als kurzfristige Vermögenswerte ausgewiesen, wenn die Realisierung des Vermögenswertes innerhalb von 12 Monaten erwartet wird. Alle anderen Vermögenswerte werden als langfristig klassifiziert. Marktwertänderungen von finanziellen Vermögenswerten, die als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert eingestuft sind, werden ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Derivate mit positivem Marktwert gehören der Unterkategorie der zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Vermögenswerte an, sofern sie nicht als Hedges qualifiziert sind. Wertpapiere werden zum Marktwert bewertet. Ausleihungen und Forderungen sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte mit fixen bzw. bestimmbaren Zahlungen, die nicht an einem aktiven Markt notiert sind. Zu dieser Kategorie zählen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen. Die Bewertung dieser Kategorie erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Langfristige finanzielle Vermögenswerte dieser Kategorie werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Für erkennbare Risiken wird durch Bewertungsabschläge vorgesorgt. Diese Wertminderungen werden ergebniswirksam erfasst. Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind nicht derivative finanzielle Vermögenswerte, die als zur Veräußerung verfügbar bestimmt wurden oder keiner der anderen Kategorien zuordenbar sind. Die Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, wobei Marktwertänderungen im sonstigen Ergebnis erfasst werden. Bei objektiven Anzeichen auf Wertminderung werden im Eigenkapital angesetzte Verluste entfernt und erfolgswirksam im Gewinn oder Verlust erfasst. Umkehrungen von Wertminderungen von Eigenkapitalinstrumenten werden nicht ergebniswirksam erfasst. Bei Fremdkapitalinstrumenten werden derartige Änderungen ergebniswirksam als Wertaufholung eingebucht. Dieser Kategorie werden Anteile an Unternehmen, die aus Wesentlichkeitsgründen nicht vollkonsolidiert oder At Equity bilanziert werden, zugeordnet. Da der Fair Value nicht bei allen nicht konsolidierten Beteiligungen verlässlich bestimmbar ist, werden als Näherungswert die Anschaffungskosten fortgeführt. Die Anschaffungskosten (sowohl in der laufenden Berichtsperiode als auch im Vorjahr) entsprechen entweder dem Fair Value oder die Abweichungen sind unwesentlich. Sicherungsbeziehungen Die Erfassung von Änderungen des beizulegenden Zeitwertes von Derivaten ist davon abhängig, ob und auf welche Art das Sicherungsinstrument designiert wurde. Der Konzern designiert bestimmte derivative Finanzinstrumente als Sicherung gegen bestimmte Risiken schwankender Zahlungsströme (Cash Flow Hedge), die mit einem bilanzierten Vermögenswert oder einer bilanzierten Verbindlichkeit oder einer erwarteten und mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden künftigen Transaktion verbunden sind. Der Konzern dokumentiert bei Abschluss der Transaktion die Sicherungsbeziehung zwischen Sicherungsinstrument und Grundgeschäft, das Ziel seines Risikomanagements sowie die zugrunde liegende Strategie beim Abschluss von Sicherungsgeschäften. Darüber hinaus findet zu Beginn der Sicherungsbeziehung und fortlaufend in der Folge eine Dokumentation der Einschätzung statt, ob die in der Sicherungsbeziehung eingesetzten Derivate die Änderungen des beizulegenden Zeitwerts oder der Cash Flows der Grundgeschäfte hocheffektiv kompensieren. Der effektive Teil von Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Derivaten, die für eine Absicherung des Cash Flows bestimmt sind und als Cash Flow Hedge qualifiziert werden können, wird im sonstigen Ergebnis erfasst. Der G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 75 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS ineffektive Teil derartiger Wertänderungen wird dagegen direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Im Eigenkapital abgegrenzte Beträge werden in derjenigen Periode in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert und als Ertrag oder Aufwand erfasst, in der das abgesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird (z. B. zu dem Zeitpunkt, zu dem ein abgesicherter zukünftiger Verkauf stattfindet). Resultiert eine abgesicherte zukünftige Transaktion jedoch im Ansatz eines nicht finanziellen Vermögenswerts (z. B. Vorratsvermögen oder Sachanlagen) oder einer nicht finanziellen Verbindlichkeit, werden die zuvor im Eigenkapital erfassten Gewinne oder Verluste mit in die Erstbewertung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Vermögenswerts bzw. der Verbindlichkeit einbe zogen. Finanzielle Verbindlichkeiten Finanzielle Verbindlichkeiten werden beim erstmaligen Ansatz mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Nach dem erstmaligen Ansatz werden sonstige finanzielle Verbindlichkeiten mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten sind Finanzinstrumente, die zu Handelszwecken gehalten werden. Marktwertänderungen von finanziellen Verbindlichkeiten, die als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert eingestuft sind, werden ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Derivate mit negativem Marktwert gehören der Unterkategorie der zu Handelszwecken gehaltenen finanziellen Verbindlichkeiten an, sofern sie nicht als Hedges qualifiziert sind. Leistungen an Arbeitnehmer Im Konzern existieren unterschiedliche Pläne für langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer. Pensionen, pensionsähnliche Verpflichtungen und Abfertigungen Ein beitragsorientierter Plan ist ein Plan, unter dem der Konzern fixe Beiträge an eine nicht zum Konzern gehörende Gesellschaft oder Körperschaft entrichtet. Der Konzern hat keine rechtliche oder faktische Verpflichtung, zusätzliche Beiträge zu leisten, wenn der Fonds nicht genügend Vermögenswerte hält, um die Ansprüche aller Beschäftigten aus den laufenden und vorherigen Geschäftsjahren zu begleichen. Ein beitragsorientierter Plan ist ein Plan, der kein leistungsorientierter Plan ist. Typischerweise schreiben leistungsorientierte Pläne einen Betrag an Pensionsleistungen fest, den die Beschäftigten bei Renteneintritt erhalten werden und der in der Regel von einem oder mehreren Faktoren (wie Alter, Dienstzeit und Gehalt) abhängig ist. Zu den leistungsorientierten Plänen zählen auch die in Österreich zu leistenden Abfertigungen an Arbeitnehmer, deren Dienstverhältnis vor dem 1. Jänner 2003 begonnen hat. Die in der Bilanz angesetzte Rückstellung für leistungsorientierte Pläne entspricht dem Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (defined benefit obligation, DBO) am Bilanzstichtag abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens. Die DBO wird jährlich von einem unabhängigen versicherungsmathematischen Sachverständigen unter Anwendung der Anwartschaftsbarwertmethode (projected unit credit method) berechnet. Der Barwert der DBO wird berechnet, indem die erwarteten zukünftigen Mittelabflüsse mit dem Zinssatz von Industrieanleihen höchster Bonität abgezinst werden. Die Industrieanleihen lauten auf die Währung der Auszahlungsbeträge und weisen den Pensionsverpflichtungen entsprechende Laufzeiten auf. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, die auf erfahrungsbedingten Anpassungen und Änderungen versicherungsmathematischer Annahmen basieren, werden in der Periode ihres Entstehens im sonstigen Ergebnis im Eigenkapital erfasst. Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird sofort erfolgswirksam im Personalaufwand erfasst. Bei beitragsorientierten Plänen leistet der Konzern aufgrund einer gesetzlichen oder vertraglichen Verpflichtung oder freiwillig Beiträge an öffentliche oder private Versicherungspläne. Der Konzern hat über die Zahlung der Beiträge hinaus keine weiteren Zahlungsverpflichtungen. Die Beiträge werden bei Fälligkeit im Personalaufwand erfasst. Aus der reinen Aufzinsung resultierende Erhöhungen der Rückstellungen werden erfolgswirksam in der Gewinnund Verlustrechnung als Zinsaufwendungen erfasst. 76 HEINZEL GROUP ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer Andere langfristig fällige Leistungen an Arbeitnehmer umfassen langfristige, vergütete Dienstfreistellungen wie Sonderurlaub nach langjähriger Dienstzeit oder Urlaub zur persönlichen Weiterbildung, Jubiläumsgelder oder andere Leistungen für langjährige Dienstzeiten. Anders als bei der für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses vorgeschriebenen Rechnungslegung werden Neubewertungen der Nettoschuld (bzw. des Nettovermögens) nicht im sonstigen Ergebnis, sondern ebenso aufwands- oder ertragswirksam erfasst, wie dies bei Dienstzeitaufwand und Nettozinsen auf die Nettoschuld (bzw. das Nettovermögen) der Fall ist. Rückstellungen Rückstellungen werden gebildet, wenn der Konzern (a) eine gegenwärtige rechtliche oder faktische Verpflichtung hat, die aus einem vergangenen Ereignis resultiert, (b) es wahrscheinlich (more likely than not) ist, dass die Begleichung der Verpflichtung zu einer Vermögensbelastung führen wird, und (c) die Höhe der Rückstellung verlässlich ermittelt werden konnte. Rückstellungen werden zum Barwert der erwarteten Ausgaben bewertet, wobei ein Vorsteuerzinssatz, der die aktuellen Markterwartungen hinsichtlich des Zinseffekts sowie die für die Verpflichtung spezifischen Risiken berücksichtigt, zugrunde gelegt wird. Aus der reinen Aufzinsung resultierende Erhöhungen der Rückstellungen werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung als Zinsaufwendungen erfasst. Laufende und latente Steuern Der Steueraufwand der Periode setzt sich aus laufenden und latenten Steuern zusammen. Steuern werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, es sei denn, sie beziehen sich auf Posten, die unmittelbar im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis erfasst wurden. In diesem Fall werden die Steuern ebenfalls im Eigenkapital oder im sonstigen Ergebnis erfasst. Der laufende Steueraufwand wird unter Anwendung der am Bilanzstichtag geltenden Steuervorschriften der Länder berechnet, in denen die Gesellschaft und ihre Tochtergesellschaften tätig sind und zu versteuerndes Einkommen erwirtschaften. Das Management überprüft regelmäßig Steuerdeklarationen, vor allem in Bezug auf aus legungsfähige Sachverhalte, und bildet, wenn angemessen, Rückstellungen basierend auf den Beträgen, die an die Finanzverwaltung erwartungsgemäß abzuführen sind. Latente Steuern werden für alle temporären Differenzen zwischen der Steuerbasis der Vermögenswerte/Verbindlichkeiten (tax base) und ihren Buchwerten im IFRS-Abschluss angesetzt (sogenannte Verbindlichkeitenmethode). Wenn jedoch im Rahmen einer Transaktion, die keinen Unternehmenszusammenschluss darstellt, eine latente Steuer aus dem erstmaligen Ansatz eines Vermögenswerts oder einer Verbindlichkeit entsteht, die zum Zeitpunkt der Transaktion weder einen Effekt auf den bilanziellen noch auf den steuerlichen Gewinn oder Verlust hat, unterbleibt die Steuerabgrenzung sowohl zum Zeitpunkt des Erstansatzes als auch danach. Latente Steuern werden unter Anwendung der Steuersätze (und Steuervorschriften) bewertet, die am Bilanzstichtag gelten oder im Wesentlichen gesetzlich verabschiedet sind und deren Geltung zum Zeitpunkt der Realisierung der latenten Steuerforderung bzw. der Begleichung der latenten Steuerverbindlichkeit erwartet wird. Latente Steuerforderungen werden nur in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuernder Gewinn verfügbar sein wird, gegen den die temporäre Differenz verwendet werden kann. Latente Steuerverbindlichkeiten, die durch temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochter unternehmen, an assoziierten Unternehmen und an Gemeinschaftsunternehmen entstehen, werden angesetzt, es sei denn, dass der Zeitpunkt der Umkehrung der temporären Differenzen vom Konzern bestimmt werden kann und es wahrscheinlich ist, dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit aufgrund dieses Einflusses nicht umkehren werden. In der Regel hat der Konzern keinen Einfluss auf den Umkehrzeitpunkt bei assoziierten Unternehmen. Nur in den Fällen, die vertraglich geregelt sind, dass der Konzern den Umkehrzeitpunkt beeinflussen kann, werden die temporären Differenzen nicht angesetzt. Latente Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden saldiert, wenn ein entsprechend einklagbarer Rechtsanspruch auf Aufrechnung besteht und wenn die latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde für entweder dasselbe oder für unterschiedliche Steuersubjekte erhoben werden, die beabsichtigen, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen. Ertrags- und Aufwandsrealisierung Umsatzerlöse werden zum beizulegenden Zeitwert des erhaltenen oder zu erhaltenden Entgelts bemessen. Umsatzerlöse umfassen die Gegenleistung aus dem Verkauf von Waren und werden ohne Umsatzsteuer, Retouren, Rabatte und Preisnachlässe ausgewiesen. Der Konzern erfasst Umsatzerlöse, wenn die Höhe der Erlöse verlässlich bestimmt werden kann, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird,und wenn die unten beschriebenen spezifischen Kriterien für jede Art von Aktivität erfüllt sind. G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 77 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS Der Konzern ist in der Produktion und im Vertrieb von Zellstoff, Karton und Papier tätig. Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Waren werden erfasst, wenn ein Konzernunternehmen Produkte an einen Abnehmer den Vertrags bedingungen entsprechend geliefert hat und es keine unerfüllten Verpflichtungen gibt, die die Annahme der Ware durch den Abnehmer beeinträchtigen könnten. Betriebliche Aufwendungen werden mit der Inanspruchnahme der Leistung bzw. zum Zeitpunkt ihrer Verursachung erfasst. Fair Value von Finanzinstrumenten Der Fair Value von Finanzinstrumenten ist jener Betrag, der in einem geordneten Geschäftsvorfall zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eingenommen bzw. für die Übertragung gezahlt würde. Die Ermittlung des Fair Value erfolgt, sofern kein Marktwert verfügbar ist, für derivative Finanzinstrumente und Wertpapiere unter Anwendung des marktbasierten Ansatzes auf Basis der am Bilanzstichtag zur Verfügung stehenden Marktinformationen (Stichtagskurse, Zinssätze). Angesichts variierender Einflussfaktoren können die hier aufgeführten Werte von den später realisierten Werten abweichen. Die Heinzel Holding GmbH beurteilt die Einstufung der einzelnen Finanzinstrumente in die Stufen (Levels) 1, 2 oder 3 anhand der Inputfaktoren für die Bewertungsmethode und bestimmt jährlich zum Ende der Berichtsperiode, ob eine Umgruppierung zwischen den einzelnen Stufen notwendig ist. Verwendung von Schätzungen Die Erstellung des Konzernabschlusses erfordert Schätzungen und Annahmen, welche die angegebenen Beträge für Vermögenswerte, Schulden und finanzielle Verpflichtungen zum Bilanzstichtag sowie die Erträge und Aufwendungen des Geschäftsjahres beeinflussen können. Die tatsächlichen Werte können von diesen Schätzungen abweichen. Der Grundsatz des true and fair view wird bei der Verwendung von Schätzungen uneingeschränkt gewahrt. Der Konzernabschluss beinhaltet folgende wesentliche Positionen, deren Wertansatz maßgeblich von den zugrunde liegenden Annahmen und Einschätzungen beeinflusst ist: •Die Beurteilung der Werthaltigkeit von immateriellen Vermögenswerten, Firmenwerten und Sachanlagen basiert auf zukunftsbezogenen Angaben. Der Ermittlung der erzielbaren Beträge im Zuge der Wertminderungstests werden mehrere Annahmen, beispielsweise über die zukünftigen Mittelüberschüsse und den Abzinsungssatz, zugrunde gelegt. Die Mittelüberschüsse entsprechen den Werten des zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung aktuellsten Unternehmensplans. •Für die Bewertung der bestehenden Pensions- und Abfertigungsverpflichtungen werden Annahmen für Zinssatz, Pensionsantrittsalter, Lebenserwartung, Fluktuation und künftige Bezugserhöhungen verwendet. •Dem Ansatz der aktiven latenten Steuern liegt die Annahme zugrunde, dass in Zukunft ausreichende steuerliche Einkünfte erwirtschaftet werden, um bestehende Verlustvorträge zu verwerten. •Der beizulegende Zeitwert von nicht auf einem aktiven Markt gehandelten Finanzinstrumenten (z. B. OTC-Derivate) wird durch die Anwendung geeigneter Bewertungstechniken ermittelt, die aus einer Vielzahl von Methoden ausgewählt werden. Die hierbei verwendeten Annahmen basieren weitestgehend auf am Bilanzstichtag vorhandenen Marktkonditionen. Rundungen Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass sich einzelne Zahlen in diesem Konzernabschluss nicht genau zur angegebenen Summe addieren und dass dargestellte Prozentangaben nicht genau die absoluten Werte wiederspiegeln, auf die sie sich beziehen. 78 HEINZEL GROUP ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS E. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ AKTIVA LANGFRISTIGES VERMÖGEN 1.Immaterielle Vermögenswerte In TEUR Bruttowerte Stand 31.12.2012 Investitionen Währungsdifferenzen Abgänge Umbuchungen/Umgliederungen Konsolidierungskreisänderungen Bruttowerte Stand 31.12.2013 Investitionen Währungsdifferenzen Abgänge Umbuchungen/Umgliederungen Konsolidierungskreisänderungen Bruttowerte Stand 31.12.2014 Kumulierte Abschreibung Stand 31.12.2012 Abschreibungen 2013 Währungsdifferenzen Abgänge Kumulierte Abschreibung Stand 31.12.2013 Abschreibungen 2014 Währungsdifferenzen Abgänge Umbuchungen/Umgliederungen Konsolidierungskreisänderungen Kumulierte Abschreibung Stand 31.12.2014 Nettowerte Stand 31.12.2013 Nettowerte Stand 31.12.2014 Konzessionen und andere Rechte 2.634 1.105 –114 –24 147 3.113 6.862 4.346 39 0 –1.200 0 10.047 Software 4.442 378 –29 –104 –5 0 4.683 292 –154 –64 1.200 0 5.957 Firmenwert 11.500 188 0 0 0 0 11.687 2.042 0 67 –72 103 13.828 Summe Immaterielle Vermögens werte 18.576 1.671 –143 –127 142 3.113 23.232 6.680 –115 3 –72 103 29.832 1.651 1.074 0 –24 2.699 1.687 328 –10 –98 1.900 2.770 0 0 0 2.770 6.107 1.401 –10 –121 7.369 1.292 0 0 0 0 552 –48 –63 0 0 0 0 0 0 0 1.844 –48 –63 0 0 3.991 2.341 2.770 9.102 4.162 6.055 2.783 3.616 8.918 11.058 15.862 20.729 Nach IFRS 3 werden die aktiven Firmenwerte nicht mehr abgeschrieben. Ein Teil der ausgewiesenen Firmenwerte betrifft einerseits den Teilkonzern der Wilfried Heinzel AG (TEUR 2.829) und andererseits die Europapier Gruppe (TEUR 2.998). Aktivierbares, selbst erstelltes immaterielles Vermögen lag im Konzern nicht vor. Die Firmenwerte werden im Hinblick auf den Nutzungswert unter Anwendung der Discounted-Cash-Flow-Methode auf Werthaltigkeit überprüft. Die Berechnung erfolgt auf Basis von Vorsteuer-Cash-Flows einer Mittelfristplanung jeweils einmal jährlich im Zuge der Bilanzerstellung. Der Zeitraum der Mittelfristplanung beträgt fünf Jahre. Bei der Mittelfristplanung wurde von einer Umsatz- und Kostensteigerung in der Brandbreite von 2–2,5 Prozent ausgegangen, wobei im Zuge der Profitabilitätssteigerung eine Steigerung des EBITDA von 8–10 Prozent errechnet wurde. Den Kapitalzuflüssen stehen Auszahlungen im Zuge der Investitionen in das Anlagevermögen und dem Working Capital aufgrund von neuen Produkt- und Kundensegmenten gegenüber. Die Cash Flows der darauffolgenden Jahre wurden anhand einer Wachstumsrate von ca. 1,67 Prozent berechnet (Im Vorjahr: 2 Prozent). Die Abzinsung der Cash Flows erfolgt unter Heranziehung eines Kapitalkostensatzes (WACC) von 5,92 Prozent vor Steuern (Im Vorjahr: 5,23 Prozent vor Steuern). Weder im Geschäftsjahr 2014 noch im Geschäftsjahr 2013 lag eine Wertminderung von Firmenwerten vor. Eine Sensitivitätsanalyse hat ergeben, dass bei einer Erhöhung des Abzinsungssatzes um einen Prozentpunkt die Buchwerte noch immer gedeckt sind und kein Abwertungsbedarf gegeben ist. G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 79 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS 2. Sachanlagen Die Nettowerte verstehen sich als nutzungsbedingte Restbuchwerte, das sind Anschaffungswerte abzüglich kumulierter Abschreibungen. Betriebs- und Grundstücke GeschäftsAnlagen Summe In TEUR und Bauten Maschinen ausstattung in Bau Sachanlagen Bruttowerte Stand 31.12.2012 137.266 513.951 36.132 31.430 718.778 Investitionen 4.272 9.375 5.729 86.977 106.352 Währungsdifferenzen –4 –83 –98 0 –186 Abgänge –1.559 –6.305 –2.815 –242 –10.922 Umbuchungen/Umgliederungen 727 7.575 306 –9.003 –395 Konsolidierungskreisänderungen 26.802 83.843 13.277 4.366 128.287 Bruttowerte Stand 31.12.2013 167.503 608.356 52.530 113.527 941.916 Investitionen 4.769 21.159 4.361 6.421 36.710 Währungsdifferenzen –9 –221 –232 –2 –464 Abgänge –1.817 –8.910 –2.774 –175 –13.675 Umbuchungen/Umgliederungen 24.317 86.575 751 –111.531 112 Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0 0 Bruttowerte Stand 31.12.2014 194.762 706.959 54.636 8.240 964.598 Kumulierte Abschreibung Stand 31.12.2012 65.981 376.873 25.003 0 467.857 Abschreibungen 2013 5.675 28.039 5.720 –150 39.283 Währungsdifferenzen 0 –48 –44 0 –94 Abgänge –872 –4.844 –2.550 0 –8.266 Umbuchungen/Umgliederungen –162 –3 –192 0 –356 Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0 0 Kumulierte Abschreibung Stand 31.12.2013 –70.622 –400.017 –27.936 150 –498.425 Abschreibungen 2014 6.798 34.896 6.449 –82 48.062 Währungsdifferenzen –2 –179 –139 0 –320 Abgänge –1.170 –5.191 –2.395 0 –8.756 Umbuchungen/Umgliederungen 0 0 0 0 0 Konsolidierungskreisänderungen 0 0 0 0 0 Kumulierte Abschreibung Stand 31.12.2014 –76.247 –429.544 –31.852 232 –537.410 Nettowerte Stand 31.12.2013 96.882 208.338 24.594 113.677 443.491 Nettowerte Stand 31.12.2014 118.515 277.416 22.785 8.472 427.188 Wesentliche Zugänge zu den Sachanlagen beinhalten Zahlungen für die Papiermaschine 2 (TEUR 18.262), die Anschaffung eines Steamblocs (TEUR 1.491), Kosten für den Umbau der Stenquist Halle (TEUR 1.309) sowie Investitionen in die Energierückgewinnung (TEUR 518) in Pöls. In Laakirchen wurden drei neue Speicherwalzen (TEUR 728) und drei Polymer Rollen (TEUR 542) angeschafft. In Estland wurde ein Großteil der Investitionssumme für die anaerobe Stufe der Kläranlage (TEUR 1.434) sowie für Siebe (TEUR 940) aufgebracht. Für langfristige Investitionsprojekte werden seit 2009 die Zinsen während der Errichtungsphase aktiviert. In der abgelaufenen Periode gab es einen zu aktivierenden Zinsaufwand von TEUR 376 (Im Vorjahr: 224). Gemäß IAS 17 werden unter den Grundstücken und Bauten im Rahmen von Leasingverträgen genutzte Gebäude ausgewiesen, die aufgrund der Gestaltung der Leasingvereinbarung dem Leasingnehmer zuzurechnen sind (Finanzierungsleasing). Der Buchwert dieser Vermögenswerte beläuft sich zum 31. Dezember 2014 auf TEUR 2.574 (zum 31. Dezember 2013 auf TEUR 2.626). Die aus diesen Verträgen bestehenden Verpflichtungen werden unter den Finanzverbindlichkeiten ausgewiesen. 80 HEINZEL GROUP ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS 3. Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen und Beteiligungen Anteile an verbundenen und assoziierten Unternehmen, die als nicht wesentlich eingestuft wurden, sowie sonstige Beteiligungen werden nach IAS 39 in die Kategorie der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte eingeordnet und haben sich wie folgt entwickelt: In TEUR Bruttowerte Stand 31.12.2012 Investitionen Währungsdifferenzen Abgänge Umbuchungen/Umgliederungen Konsolidierungskreisänderungen Bruttowerte Stand 31.12.2013 Investitionen Währungsdifferenzen Abgänge Umbuchungen/Umgliederungen Konsolidierungskreisänderungen Bruttowerte Stand 31.12.2014 Kumulierte Wertminderung Stand 31.12.2012 Wertminderungen 2013 Währungsdifferenzen Abgänge Zuschreibungen Konsolidierungskreisänderungen Kumulierte Wertminderung Stand 31.12.2013 Wertminderung 2014 Währungsdifferenzen Abgänge Zuschreibungen Konsolidierungskreisänderungen Kumulierte Wertminderung Stand 31.12.2014 Nettowerte Stand 31.12.2013 Nettowerte Stand 31.12.2014 G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 Anteile an Anteile an Anteile an verbundenen assoziierten anderen Summe Unternehmen Unternehmen Unternehmen Beteiligungen 30.178 498 7 30.683 0 0 700 700 0 0 0 0 –51 –18 –68 51 106 0 156 0 425 52 477 30.178 1.028 741 31.947 620 700 –700 620 0 0 0 0 –620 0 0 –620 93 0 0 93 0 0 0 0 30.271 1.728 41 32.040 30.178 0 0 0 0 0 457 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 30.635 0 0 0 0 0 –30.178 93 0 0 0 0 –457 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 –30.635 93 0 0 0 0 –30.271 –457 0 –30.728 0 0 571 1.271 741 41 1.312 1.312 81 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS 4. Andere finanzielle Vermögenswerte Die Wertpapiere des langfristigen Vermögens bestehen aus Anteilen an Investmentfonds und dienen im Wesentlichen der nach österreichischem Steuerrecht vorgeschriebenen Deckung der Rückstellung für Pensionen. In TEUR Bruttowerte Stand 31.12.2012 Investitionen Währungsdifferenzen Abgänge Konsolidierungskreisänderungen Bruttowerte Stand 31.12.2013 Investitionen Währungsdifferenzen Abgänge Konsolidierungskreisänderungen Bruttowerte Stand 31.12.2014 Kumulierte Abschreibung Stand 31.12.2012 Abschreibungen 2013 Zuschreibungen 2013 Währungsdifferenzen Abgänge Konsolidierungskreisänderungen Kumulierte Abschreibung Stand 31.12.2013 Abschreibungen 2014 Zuschreibungen 2014 Währungsdifferenzen Abgänge Kumulierte Abschreibung Stand 31.12.2014 Nettowerte Stand 31.12.2013 Nettowerte Stand 31.12.2014 Summe Andere finanzielle Vermögenswerte 2.613 10 0 –9 5.272 7.885 6 0 –6 0 7.885 Wertpapiere 2.611 10 0 –9 5.272 7.883 6 0 –6 0 7.883 Ausleihungen an Dritte 2 0 0 0 0 2 0 0 0 0 2 Ausleihungen an verbundene Unternehmen 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 158 19 –35 0 10 0 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 160 0 –35 0 10 0 –151 498 0 0 0 347 7.732 8.230 –2 0 0 0 0 –2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 –153 498 0 0 0 345 7.732 8.230 Wertpapiere mit einem Buchwert von TEUR 5.106 (Im Vorjahr: TEUR 5.106) dienen als Sicherheit für einen von der Zellstoff Pöls AG aufgenommenen Exportförderungskredit. KURZFRISTIGES VERMÖGEN 5. Vorräte Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu gleitenden Durchschnittspreisen. Die Eigenerzeugnisse beinhalten neben den Materialeinzel- und Fertigungseinzelkosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten. Für nicht mehr verwertbare Vorratsbestandteile wurden Wertberichtigungen in der Höhe von TEUR 10.624 (Im Vorjahr: TEUR 10.563) gebildet. Ein Vergleich der Anschaffungs- oder Herstellungskosten mit dem Nettoveräußerungswert ergab 2014 ein Abwertungserfordernis von TEUR –242 (Im Vorjahr: TEUR –532). Der Buchwert der auf den niedrigeren Nettoveräußerungswert abgewerteten Vorräte beträgt TEUR 3.742 (Im Vorjahr: TEUR 4.668). In TEUR Rohstoffe Unfertige Erzeugnisse Fertige Erzeugnisse und Handelswaren Geleistete Anzahlungen Hilfs- und Betriebsstoffe 82 2014 21.445 3.106 82.582 3.714 18.816 129.664 2013 19.968 2.883 87.122 3.489 19.424 132.886 HEINZEL GROUP ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS 6. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen gegenüber diversen in- und ausländischen Kunden. In TEUR Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Forderungen Sonstige Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen Aktive Rechnungsabgrenzungsposten 2014 245.643 932 2013 239.973 1.468 47.828 24 479 294.906 50.318 27 888 292.675 Die Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen resultieren insbesondere aus der laufenden Konzernverrechnung von Lieferungen und Leistungen sowie aus der Konzernfinanzierung. Dem Insolvenzrisiko der dubiosen Kunden wird durch eine Wertberichtigung in Höhe von TEUR 16.683 (2013: TEUR 16.534) Rechnung getragen. Die Entwicklung der Wertberichtigungen stellt sich wie folgt dar: In TEUR Anfangsstand zum 1.1. Währungsdifferenzen Verbrauch Auflösung Neubildung Endbestand zum 31.12. 2014 16.534 –523 –2.100 –2.931 5.703 16.683 2013 15.529 –308 –1.719 –2.211 5.243 16.534 31.12.2014 26.932 6.797 14.099 47.828 31.12.2013 25.207 6.355 18.757 50.318 Die Position „Sonstige Forderungen“ setzt sich wie folgt zusammen: In TEUR Forderungen gegenüber Abgabenbehörden Lieferanten Boni Übrige 7. Sonstige finanzielle Vermögenswerte, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Die Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten sind Bestandteil des Fonds der liquiden Mittel der Kapital flussrechnung. In TEUR Sonstige finanzielle Vermögenswerte Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten 2014 61.930 113.073 175.003 2013 48.446 111.776 160.222 Die wechselkursbedingte Anpassung der Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten aus dem Vorjahr beträgt TEUR –645. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Bargeld, Sichteinlagen, andere kurzfristige, hochliquide finanzielle Vermögenswerte mit einer ursprünglichen Laufzeit von maximal drei Monaten. PASSIVA 8. Eigenkapital Das Stammkapital beträgt zum 31. Dezember 2014 TEUR 3.635 und blieb im Geschäftsjahr 2014 unverändert. Die Kapitalrücklagen zum Ende des Geschäftsjahres 2014 enthalten nicht gebundene Kapitalrücklagen in Höhe von TEUR 8.600 (2013: TEUR 600). Der Ausgleichsposten aus Währungsumrechnung enthält Differenzen aus der Währungsumrechnung im Zuge der Konsolidierung und betrug zum 31. Dezember 2014 TEUR –11.502 (2013: TEUR –8.691). Dies entspricht einer Erhöhung des Ausgleichspostens um TEUR 2.811. G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 83 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS Nicht beherrschende Anteile Diese Position umfasst die Fremdanteile am Eigenkapital der Wilfried Heinzel AG, an deren Tochtergesellschaften sowie an der Europapier Gruppe und auch an der Laakirchen Papier AG einschließlich deren Töchter. Bei keinem Kontrollverlust wird der Verkauf von nicht beherrschenden Anteilen als Eigenkapitaltransaktion gemäß IAS 27 in der geänderten Fassung ab 2008 bilanziert. 9. Langfristige Finanzverbindlichkeiten Dieser Posten umfasst folgende Positionen: In TEUR Langfristige Finanzverbindlichkeiten Zellstoff Pöls AG Langfristige Finanzverbindlichkeiten Heinzel Holding GmbH Langfristige Finanzverbindlichkeiten AS Estonian Cell Langfristige Finanzverbindlichkeiten Europapier Austria GmbH Langfristige Finanzverbindlichkeiten Europapier Hercegtisak d.o.o. Langfristige Finanzverbindlichkeiten EP CEE GmbH Langfristige Finanzverbindlichkeiten Laakirchen Papier AG Sonstige langfristige Verbindlichkeiten Europapier Slovakia spol.s.r.o. 2014 49.035 15.375 31.883 1.504 954 6.250 60.000 3.955 168.956 2013 56.564 18.313 40.548 2.255 1.430 7.500 60.000 4.070 190.680 Der Fair Value der langfristigen Finanzverbindlichkeiten entspricht dem Buchwert. Die Fälligkeiten und Zinssätze stellen sich wie folgt dar: Zellstoff Pöls AG Heinzel Holding GmbH AS Estonian Cell Europapier Austria GmbH Europapier Hercegtisak d.o.o. Europapier CEE GmbH Laakirchen Papier AG Europapier Slovakia spol. s.r.o. 31.12.2014 in TEUR 49.035 15.375 31.883 1.504 954 6.250 60.000 3.955 168.956 Zinssatz in % 0,50% – 6,57% 2,13% – 2,86% 1,86% – 2,45% 2,48% 2,48% 4,90% 1,98% – 4,01% 1,64% Fälligkeit 2016 – 2021 2016 – 2021 2016 – 2017 2016 – 2017 2016 2016 – 2020 2016 – 2020 2016 Der effektive Zinssatz stellt die durchschnittliche Zinsbelastung im Geschäftsjahr 2014 nach Berücksichtigung von eventuellen Zins- und Währungssicherungsgeschäften in Prozent bezogen auf den durchschnittlichen Buchwert dar und beträgt 3,003 Prozent. Die langfristigen Verbindlichkeiten sind in Höhe von TEUR 156.158 zahlbar zwischen ein und fünf Jahren und mit TEUR 12.798 nach fünf Jahren. 10. Langfristige Rückstellungen Pensionen und andere Arbeitnehmerverpflichtungen In TEUR Abfertigungsrückstellung Pensionsrückstellung Jubiläumsgeldrückstellung 2014 30.613 23.336 5.591 59.540 2013 30.589 21.103 5.644 57.335 Arbeitnehmer von österreichischen Gesellschaften, deren Dienstverhältnis vor dem 1. Jänner 2003 begonnen hat, haben im Falle einer Beendigung des Dienstverhältnisses durch den Arbeitgeber oder Pensionierung Anspruch auf eine Einmalzahlung. Die Höhe dieser Abfertigung ist abhängig von der Anzahl der Dienstjahre und dem jeweiligen Lohn bzw. Gehalt zum Zeitpunkt der Beendigung des Dienstverhältnisses. Bei Arbeitnehmern, deren Dienstverhältnis nach dem 31. Dezember 2002 begonnen hat, wird diese Verpflichtung in ein beitragsorientiertes System übertragen. Diese Zahlungen an die externe Mitarbeitervorsorgekasse werden als Aufwendungen erfasst. Die Pensionsverpflichtungen sind als Zusatzpension auf Einzelvertragsbasis bzw. in Betriebsvereinbarungen definiert. Sie bestehen für die Zellstoff Pöls AG, Europapier CE GmbH, EU-RO Handelsgesellschaft m.b.H, Laakirchen Papier AG und Bunzl & Biach GmbH. Sie beinhalten eine Alterspension, eine Berufsunfähigkeitspension, eine Witwen- bzw. Witwerpension und eine Waisenpension. Das Pensionsalter entspricht jenem aus den Einzelver trägen. Für noch aktive Dienstnehmer wurde die Höhe der Leistungen gemäß den Einzelverträgen ermittelt. Für 84 HEINZEL GROUP ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS liquide und bereits ausgeschiedene Dienstnehmer mit unverfallbaren Ansprüchen wurde das jährliche Pensionsausmaß von der Firma bzw. Pensionskasse übermittelt. Die Witwen- bzw. Witwer- und Waisenpension wurde gemäß den Vereinbarungen angesetzt. Außerdem bestehen verschiedene Pensionszusagen, die zum Großteil Arbeitnehmer in Österreich betreffen. Die Bewertung des Sozialkapitals erfolgt auf Basis der nachstehenden Parameter: Rechenzinssatz Lohn-/Gehaltserhöhungen Pensionserhöhungen (Heinzel-Group) Pensionserhöhungen (Europapier Group) Pensionserhöhungen (Laakirchen) Pensionsalter Männer/Frauen Sterbetafeln % % % % % Jahre 2014 2,50 2,25 2,50/0,00 2,50/0,00 0,00/2,00 max. 65/60 AVÖ 2008-P 2013 3,50 3,25 2,50/0,00 3,25/0,00 0,00/2,00 max. 65/60 AVÖ 2008-P Zinsaufwendungen resultierend aus dem Sozialkapital werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den Finanzaufwendungen erfasst. Die bei der Ermittlung der Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellungen verwendeten Fluktuationswahrscheinlichkeiten wurden aufgrund der Austritte der letzten drei Jahre ermittelt. Rückstellungen für Abfertigungen In TEUR Stand per 1.1. Erstanwendung IAS Aus Änderung des Konsolidierungskreises Währungsumrechnung Dienstzeitaufwand der Periode Zinsaufwand der Periode Amortisation und sonstige Veränderungen Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Änderungen der demographischen Annahmen Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Änderungen der finanziellen Annahmen Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus experience adjustment Summe Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Abfertigungszahlungen Stand der Abfertigungsrückstellung zum 31.12. Defined benefit obligation zum 31.12. G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 31.12.2014 30.589 4 0 28 743 1.049 415 31.12.2013 12.398 0 16.989 –4 690 858 –1.342 13 411 –354 –258 –74 –415 –1.385 30.613 30.613 1.189 1.342 –1.684 30.589 30.589 85 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS Rückstellungen für Pensionen In TEUR Stand per 1.1. Aus Änderung des Konsolidierungskreises Währungsumrechnung Dienstzeitaufwand der Periode Zinsaufwand der Periode Amortisation und sonstige Veränderungen Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Änderungen der demographischen Annahmen Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Änderungen der finanziellen Annahmen Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus experience adjustment Pensionszahlungen einschließlich Abfindungen Stand der Pensionsrückstellung zum 31.12. Defined benefit obligation zum 31.12. Plan assets = DBO – Plan Assets 31.12.2014 21.103 0 0 316 709 0 31.12.2013 7.203 14.615 0 215 617 0 0 775 3.642 –3 –317 –1.717 23.736 31.465 8.129 23.336 –536 –1.782 21.103 28.495 7.392 21.103 31.12.2014 7.392 0 0 259 31.12.2013 241 6.948 0 194 341 68 494 0 –358 8.129 344 0 –402 7.392 Entwicklung Planvermögen In TEUR Stand per 1.1. aus Änderung des Konsolidierungskreises Währungsumrechnung Zinsertrag der Periode Ertrag aus Planvermögen unter Ausschluss von Beträgen, die in den Zinsen enthalten sind Beiträge – Arbeitgeber – Arbeitnehmer Aus dem Planvermögen geleistete Zahlungen Stand per 31.12. Das Planvermögen für Pensionsverpflichtungen besteht in Form von Rückdeckungsversicherungen, die an den Kreis der Begünstigten verpfändet wurden. Die Rückdeckungsversicherungen werden bedarfsgerecht durch den Konzern aufgestockt. Darüber hinausgehendes Planvermögen wird durch ein externes Vermögensmanagement veranlagt. Die Portfoliostruktur des Planvermögens stellt sich dar wie untenstehend aufgeführt. Der Teil des Planvermögens von der Allianz Pensionskasse AG ist laut Auskunft dieser wie folgt veranlagt: Struktur der Kapitalanlagen im klassischen Deckungsstock Aktien Geldmarkt Alternative Investments Anleihen Summe In % 36,00% 1,00% 3,00% 60,00% 100,00% Diese Aufgliederung beruht auf den derzeit aktuellsten verfügbaren Werten. Der Teil des Planvermögens von der Wiener Städtische Versicherung AG ist laut Auskunft dieser wie folgt veranlagt: Hauptkategorien der Vermögensklassen, welche einen Marktwert besitzen Schuldpapiere Bankguthaben Sonstiges Summe 86 In % 85,09% 9,05% 5,86% 100,0% HEINZEL GROUP ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS Diese Aufgliederung beruht auf den derzeit aktuellsten verfügbaren Werten. Weiteres Planvermögen im Sinne des IAS 19 existiert nicht. Rückstellungen für Jubiläumsgelder In TEUR Stand per 1.1. Aus Änderung des Konsolidierungskreises Währungsumrechnung Dienstzeitaufwand der Periode Zinsaufwand der Periode Sonstige Veränderungen Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Änderungen der demographischen Annahmen Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus Änderungen der finanziellen Annahmen Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus experience adjustment Jubiläumsgeldzahlungen Stand der Jubiläumsgeldrückstellung zum 31.12. Defined benefit obligation zum 31.12. 31.12.2014 5.643 0 0 286 188 0 31.12.2013 2.652 3.736 0 265 185 0 0 –936 2 0 92 –618 5.592 5.592 138 –398 5.643 5.643 Die folgenden Komponenten wurden ergebniswirksam im Periodenergebnis ausgewiesen: Pensionen In TEUR Laufender Dienstzeitaufwand Nachzuverrechnender Dienstaufwand Zinsaufwand Erwartete Erträge aus Planvermögen Amortisation Jahresaufwand 2014 315 –400 709 –341 0 283 2013 215 0 583 –69 0 729 2014 742 1.049 0 1.791 2013 690 858 0 1.548 2014 286 188 92 566 2013 266 185 –797 –346 Abfertigungen In TEUR Laufender Dienstzeitaufwand Zinsaufwand Amortisation Jahresaufwand Jubiläumsgeld In TEUR Laufender Dienstzeitaufwand Zinsaufwand Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste Jahresaufwand Entwicklung Planvermögen in den letzten fünf Jahren In TEUR Abfertigungen Pensionen Jubiläumsgelder G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 2014 – 8.129 – 8.129 2013 – 7.392 – 7.392 2012 – 241 – 241 2011 – 246 – 246 2010 – 252 – 252 87 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS Überschuss/Fehlbetrag des Plans in den letzten fünf Jahren In TEUR Abfertigungen Pensionen Jubiläumsgelder 2014 30.613 23.337 5.591 59.541 2013 30.589 21.103 5.643 57.335 2012 12.398 7.203 2.652 22.253 2011 9.426 6.800 2.339 18.565 2010 9.111 7.054 2.341 18.507 Für das Jahr 2015 werden Beiträge in Höhe von TEUR 667 (2014: TEUR: 355) zum Planvermögen erwartet. Die durchschnittlichen Laufzeiten der jeweiligen Verpflichtungen der einzelnen Unternehmen in Jahren betragen: Duration – DBO in Jahre Zellstoff Pöls AG, Wilfried Heinzel AG, Heinzel Holding GmbH Gesellschaften des Teilkonzerns Europapier Bunzl & Biach GmbH Laakirchen Papier AG Pensionen 12 10 12 15 Abfertigung 8 8 10 8 Sensitivitäten für Veränderungen des Rechnungszinssatzes und der Gehalts- bzw. Pensionssteigerungen für Pensionen sowie für Abfertigungen Pensionen In TEUR Rechenzinssatz Pensionssteigerungen Veränderung Annahme 0,25% 0,25% Abnahme Parameter/ Veränderung DBO +4,00% –1,00% Zunahme Parameter/ Veränderung DBO –3,00% +1,00% Veränderung Annahme 0,25% 0,25% Abnahme Parameter/ Veränderung DBO +2,00% –2,00% Zunahme Parameter/ Veränderung DBO –2,00% +2,00% Abfertigungen In TEUR Rechenzinssatz Lohn-/Gehaltssteigerungen 11. Sonstige Verbindlichkeiten In TEUR Verpflichtungen aus erhaltenen Subventionen Übrige 2014 5.989 529 6.518 2013 7.519 529 8.049 Die ausgewiesenen Subventionen betreffen Förderungen für das Projekt Pöls 500 sowie für die COD-Reduktion, welche an die Einhaltung von Umweltstandards geknüpft sind. Da derzeit sämtliche Bedingungen eingehalten sind, besteht kein Risiko einer Rückforderung. Subventionen werden über die Laufzeit des Vermögensgegenstands verteilt, für den sie gewährt werden. 12. Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen Das Büro- und Lagergebäude in Bratislava ist im Rahmen eines Finanzierungsleasings gemietet. Der Vertrag läuft bis 31. Dezember 2017, wobei seitens des Leasingnehmers die Verpflichtung besteht, das Gebäude nach Ende der Laufzeit um TEUR 3.699 zu kaufen. Die den Verbindlichkeiten aus dem Finanzierungsleasingverhältnis zugrunde liegenden Zinssätze werden halbjährlich an den 6-Monats-EURIBOR angepasst. Zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung betrug der Zinssatz 1,64 Prozent. Der Barwert der Mindestleasingzahlungen weist folgende Laufzeiten aus: In TEUR Laufzeit bis zu einem Jahr Laufzeit zwischen einem und fünf Jahren Laufzeit über fünf Jahre Stand 31.12.2013 88 Summe der künftigen Mindestleasing zahlungen 128 Abzinsung 2 Barwert der Mindestleasing zahlungen 126 4.456 0 4.583 382 0 384 4.073 0 4.199 HEINZEL GROUP ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS In TEUR Laufzeit bis zu einem Jahr Laufzeit zwischen einem und fünf Jahren Laufzeit über fünf Jahre Stand 31.12.2014 Summe der künftigen Mindestleasing zahlungen 130 Abzinsung 2 Barwert der Mindestleasing zahlungen 128 4.147 0 4.277 192 0 194 3.955 0 4.082 2014 47.500 31.217 27.895 106.612 2013 47.500 26.439 44.896 118.835 13. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten In TEUR Kurzfristige Exportfinanzierungen Anleihe- und Bankfinanzierungen mit Laufzeit <1 Jahr Sonstige kurzfristige Finanzierungen Die Zinssätze betragen zwischen 0,95 Prozent und 52,42 Prozent, wobei sämtliche in dieser Position ausgewiesenen Verbindlichkeiten eine Laufzeit von unter einem Jahr aufweisen. 14. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen In TEUR Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber verbundenen Unternehmen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber assoziierten Unternehmen Verbindlichkeiten aus der Investitionstätigkeit 2014 2013 146.397 128.454 115 0 7.496 1.933 155.941 20.508 7.684 156.645 2014 31.149 42.203 2013 24.153 43.723 18 475 113 504 7.602 3.265 84.712 1.607 7.524 77.624 15. Sonstige kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten In TEUR Sonstige Rückstellungen Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Dritten Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen Passive Rechnungsabgrenzungsposten Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Sonstige Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern Sonstige Rückstellungen In TEUR Rechts- und Beratungsaufwand Sonstige Personalrückstellungen Übrige G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 Stand 1.1.2014 Zugänge Abgänge durch Auflösung Abgänge durch Verwendung Stand 31.12.2014 321 234 –255 –34 266 2.118 25.624 28.063 8.903 19.959 29.096 –4.709 –18.821 –23.785 –995 –1.197 –2.226 5.318 25.565 31.149 89 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS Die übrigen Rückstellungen von 2014 enthalten folgende Punkte: Erlösschmälerungen Zahlungen für Bau- und Wartungsmaßnahmen EDV Kosten Rückstellungen für Bonus Rechtsberatungskosten Rückstellungen für Ausfall Forderungen Frachtkosten Transportversicherungen Reklamationen von Kunden Aufsichtsratsvergütung Sonstige 7.299 3.225 624 333 331 312 290 220 101 62 12.768 Für die sonstigen Rückstellungen wird die Fälligkeit innerhalb eines Jahres erwartet. F. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG 16. Umsatzerlöse Im Berichtsjahr stellte die Heinzel Group erneut ihre Dynamik unter Beweis: Der Nettoerlös legte um 5,8 Prozent auf EUR 1.406,5 Mio. zu. Dazu beigetragen haben – neben der nunmehr ganzjährigen Einbeziehung der Laakirchen Papier AG und der Bunzl & Biach GmbH in den Konzernabschluss – der erfolgreiche Anlauf der Papiermaschine 2 in Pöls sowie der Start der Vertriebskooperation mit der SCA-Gruppe bei heinzelsales. Dämpfend wirkte hingegen die verminderte Produktion der Zellstoff Pöls AG aufgrund eines Kesselschadens. 17. Bestandsveränderungen und aktivierte Eigenleistungen In TEUR Bestandsveränderungen Aktivierte Eigenleistungen 2014 2.252 1.363 3.614 2013 1.273 2.582 3.855 Die Bestandsveränderungen umfassen die Veränderung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse gegenüber dem Vorjahr. Die aktivierten Eigenleistungen beinhalten neben den Materialeinzel- und Fertigungseinzelkosten auch angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten. 18. Sonstige betriebliche Erträge In TEUR Ertrag aus negativem Unterschiedsbetrag Erstkonsolidierung Laakirchen Papier AG Übrige betriebliche Erträge 2014 2013 10.616 85.670 96.286 37.116 10.858 47.974 Die übrigen betrieblichen Erträge enthalten Erträge aus Versicherungen in Höhe von TEUR 62.000. Diese sind durch den Schaden am Laugenkessel 2 in der Zellstoff Pöls AG entstanden. 19. Aufwendungen für Material und bezogene Herstellungsleistungen In TEUR Rohstoffe Hilfs- und Betriebsstoffe Handelswaren 90 2014 230.035 207.236 779.372 1.216.643 2013 249.149 145.768 710.644 1.105.562 HEINZEL GROUP ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS 20. Personalaufwand In TEUR Löhne Gehälter Aufwendungen für Abfertigungen Aufwendungen für Altersversorgung Gesetzlicher Sozialaufwand Freiwilliger Sozialaufwand 2014 34.172 50.928 1.668 1.201 22.500 4.787 115.256 2013 29.686 46.642 1.230 1.469 18.451 3.597 101.075 Die im Personalaufwand erfassten Aufwendungen für beitragsorientierte Versorgungspläne betrugen TEUR 1.582 (Vorjahr: TEUR 1.688). 21. Sonstige betriebliche Aufwendungen In TEUR Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom Einkommen und Ertrag fallen Berater und Gebühren Versicherungen Miete und Leasing Kosten für IT und Kommunikation Reisekosten Ausgaben für Werbung Forderungsausfälle Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen 2014 2013 1.074 5.533 5.047 7.936 3.697 3.834 1.036 3.903 24.573 56.633 1.024 5.168 4.621 8.547 3.540 3.984 1.166 3.137 34.877 66.064 In der Position „Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen“ ist ein Betrag von TEUR 43 (Vorjahr: TEUR 91) an ergebniswirksam verbuchten Wechselkursdifferenzen ausgewiesen. 22. Finanzergebnis Das Zins- und sonstige Finanzergebnis setzt sich wie folgt zusammen: In TEUR Zinserträge Zinsaufwendungen Dividendenertrag Erträge/Aufwendungen aus der Marktbewertung Sonstige Finanzerträge, Finanzaufwendung 2014 3.370 –11.618 414 –1.651 4.059 –5.427 2013 3.270 –11.284 68 738 –769 –7.975 23. Ertragsteuern Der auf die Muttergesellschaft Heinzel Holding GmbH, Vorchdorf, anwendbare Körperschaftsteuersatz beträgt zum Abschlussstichtag 25 Prozent. Mit dem Steuerreformgesetz 2005 wurde vom österreichischen Gesetzgeber die Möglichkeit zur Bildung von steuerlichen Unternehmensgruppen geschaffen. Die steuerlichen Ergebnisse der diesen Gruppen zugehörigen Gesellschaften werden dadurch nach der Verrechnung mit den eigenen Vorgruppenverlusten dem Gruppenträger zugerechnet. Zum Ausgleich für die weitergereichten steuerlichen Ergebnisse wurde in den Gruppenverträgen eine Steuerumlage vereinbart. Für die Berechnung der latenten Steuern wurde für die in Österreich ansässigen Unternehmen ein Ertragssteuersatz von 25 Prozent, für die im Ausland ansässigen Unternehmen der jeweils gültige Landessteuersatz angewendet. Innerhalb der Heinzel-Steuergruppe (die Heinzel EMACS Beteiligungs AG fungiert als Gruppenträger der Heinzel Holding GmbH, alle inländischen Gesellschaften sind Mitglieder der Heinzel-Steuergruppe) ist eine sofortige Verlustverwertung im Jahr des Eintritts des Verlusts auf Ebene der in die Gruppenbesteuerung einbezogenen Gesellschaften möglich. Für die Berechnung der zukünftig nutzbaren steuerlichen Verlustvorträge wurden aufgrund der in der jüngeren Vergangenheit volatilen Situation in den Segmenten Industrie und Handel die Planungsunterlagen für das kommende Geschäftsjahr herangezogen. Die Aktivierung latenter Steuern erfolgte in jenem Ausmaß, in dem diese durch zukünftige positive Ergebnisse genutzt werden können. Für darüber hinausgehende Verlustvorträge in Österreich in Höhe von TEUR 5.506 wurden keine latenten Steuern angesetzt. Im Segment Handel bestehen auf G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 91 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS Basis der aktuellen Planung auf bestimmten ausländischen Märkten keine hinreichenden zukünftigen Ergebnisse bzw. Risiken aus der steuerlichen Durchsetzbarkeit, sodass diese überwiegend nicht angesetzt wurden. Insgesamt bestehen im Segment Handel ausländische Verlustvorträge in der Höhe von TEUR 11.853. In TEUR Unversteuertes Ergebnis Ertragsteueraufwand Effektivsteuersatz (%) 2014 61.980 –9.506 15,3 2013 61.216 –4.242 6,9 In TEUR Laufende Ertragsteuern Latente Steuern 2014 9.684 –178 9.506 2013 5.248 –1.006 4.242 Unversteuertes Ergebnis Erwartete Ertragsteuerbelastung Auswirkungen ausländischer Steuersätze Steuern aus Vorperioden Steuerliche Hinzurechnungen und Kürzungen Aktivierung von Verlustvorträgen vergangener Perioden Auswirkungen der Erstkonsolidierung Sonstige permanente Differenzen Tatsächliche Ertragsteuerbelastung 2014 In TEUR 61.980 15.495 –132 94 –2.145 –722 –2.654 –430 9.506 In % 100,0 25,0 –0,2 0,2 –3,5 –1,2 –4,3 –0,7 15,3 2013 In TEUR 61.216 15.304 611 291 295 In % 100,0 25,0 1,0 0,5 0,5 –2.463 –9.125 –670 4.242 –4,0 –14,9 –1,1 6,9 Latente Steuern aufgrund von Differenzen zwischen dem anteiligen Nettovermögen und dem steuerlichen Buchwert von Anteilen an Tochterunternehmen in Höhe von TEUR 68.643 (Im Vorjahr: TEUR 61.059) werden in Übereinstimmung mit IAS 12.39 nicht angesetzt, da mit einer Veräußerung der Beteiligungen in absehbarer Zeit nicht zu rechnen ist. Die zeitlichen Differenzen zwischen den Werten der Steuerbilanz und dem Konzernabschluss verteilen sich wie folgt: Aktiva Passiva In TEUR Langfristiges Vermögen Kurzfristiges Vermögen Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten Verlustvorträge auf Konzernebene Konsolidierung: Konsolidierungseffekte Latente Steuern Saldierung der latenten Steuern gegenüber derselben Steuerbehörde Saldierte latente Steuern Davon kurzfristig 92 31.12.2014 19.083 1.913 31.12.2013 15.528 733 31.12.2014 52.233 4.599 31.12.2013 54.483 1.068 36.373 33.175 0 104 4.608 0 61.977 3.485 0 52.921 12.378 0 69.210 9.424 0 65.079 2.216 64.193 16.157 2.216 55.137 13.879 148 69.358 17.340 148 65.227 16.307 –9.892 6.265 1.630 –8.093 5.786 1.055 –9.892 7.448 4.244 –8.093 8.214 2.623 HEINZEL GROUP ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS 24. Sonstige Angaben VERPFLICHTUNGEN FÜR DIE NUTZUNG VON NICHT IN DER BILANZ AUSGEWIESENEN ANLAGEN Verpflichtungen für die Nutzung von nicht in der Bilanz ausgewiesenen Anlagen (Operating Leasing Verträge) bestehen für den unkündbaren Zeitraum in folgender Höhe: In TEUR Laufzeit bis zu einem Jahr Laufzeit zwischen einem und fünf Jahren Laufzeit über fünf Jahre Gesamt 2014 2.725 7.410 4.120 14.255 2013 2.643 8.463 5.029 16.135 Der gesamte Miet- und Leasingaufwand (Operating Leasing) beläuft sich im Geschäftsjahr 2014 auf TEUR 6.871 (Vorjahr: TEUR 7.543) KAPITALFLUSSRECHNUNG Für die Darstellung der Kapitalflussrechnung wurde die indirekte Methode gewählt. Der Fonds der liquiden Mittel entspricht dem Kassenbestand und den Bankguthaben. Zusatzangaben zur Kapitalflussrechnung In TEUR Erhaltene Dividenden Erhaltene Zinsen Gezahlte Zinsen Ertragsteuerzahlungen 2014 17.817 2.661 –4.571 –10.220 2013 68 3.713 –8.941 –4.742 Erhaltene Dividenden, erhaltene und gezahlte Zinsen sowie Ertragssteuerzahlungen werden im Cash Flow aus der operativen Geschäftstätigkeit ausgewiesen. NICHT ZAHLUNGSWIRKSAME AUFWENDUNGEN UND ERTRÄGE Nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge stellen sich im Wesentlichen wie folgt dar: In TEUR Abschreibungen Veränderungen von Pensionen und anderen Arbeitnehmerverpflichtungen sowie langfristiger Rückstellungen Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge Gesamt 2014 50.462 2013 39.068 2.204 35.083 –22.920 29.746 –62.737 11.414 SEGMENTBERICHTERSTATTUNG Die Heinzel Holding GmbH und ihre Tochterunternehmen sind in den drei Geschäftssegmenten Industrie, Handel und Sonstige tätig. Die Abgrenzung der Geschäftssegmente basiert auf der internen Steuerung und auf der internen Finanzberichterstattung an die Geschäftsführung der Heinzel Holding GmbH (Hauptentscheidungsträger). Der wirtschaftliche Erfolg der Segmente wird regelmäßig durch die Geschäftsführung überprüft, um die Ressourcen den Segmenten zuzuordnen. Die Segmente enthalten folgende Gesellschaften: Segment Industrie Beschreibung Produktion von Zellstoff und Papier Handel Handel mit Papier- und Zellstoffprodukten Sonstige Konzernverwaltung G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 Gesellschaft Zellstoff Pöls AG, Pöls AS Estonian Cell, Kunda Laakirchen Papier AG, Laakirchen Omega Trading Laakirchen GmbH, Laakirchen Bunzl & Biach GmbH, Wien Austria Recycling s.r.o., Temelin Wilfried Heinzel AG, Wien, und Tochtergesellschaften Europapier International AG, Wien, und Tochtergesellschaften Heinzel Holding GmbH, Wien Heinzel Bunzl Immobilien GmbH, Wien, und Tochtergesellschaft Heinzel Paper GmbH, Hinterbrühl Kraftwerk Katzling GmbH, Pöls (bis April 2014) Kraftwerk Laakirchen GmbH, Laakirchen (bis April 2014) 93 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS Den Segmentinformationen liegen grundsätzlich die gleichen Ausweis-, Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wie dem Konzernabschluss zugrunde. Geschäftssegmente Im Geschäftsjahr 2014 wurde das Berichtswesen im Zuge der Segmentberichtserstattung aktualisiert. Wesentliche Änderungen im Vergleich zu den Vorjahren sind, dass die Omega Trading Laakirchen GmbH in der Sparte Industrie ausgewiesen wird (Im Vorjahr: Sonstige) und die Ergebnisse der Europapier-Gesellschaften, des Teilkonzerns Wilfried Heinzel AG, der Bunzl & Biach GmbH mit Tochtergesellschaft sowie der Laakirchen Papier AG mit Tochtergesellschaft konsolidiert herangezogen werden. Dieses Berichtswesen wurde im 2014 eingeführt, die Vorjahreswerte wurden nicht angepasst. 2014 In TEUR Umsatzerlöse davon intersegmentäre Umsätze davon Umsatzerlöse mit externen Kunden Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen EBIT Segmentvermögen Segmentschulden Auszahlungen für Investitionen 2013 In TEUR Umsatzerlöse davon intersegmentäre Umsätze davon Umsatzerlöse mit externen Kunden Materialaufwand Personalaufwand Abschreibungen EBIT Segmentvermögen Segmentschulden Auszahlungen für Investitionen Industrie 520.312 Handel 996.163 Sonstige Konsolidierung 353 –110.326 Gesamt 1.406.502 53.675 56.463 164 –110.302 0 466.637 435.895 69.554 46.636 37.984 693.491 372.651 37.860 939.700 921.766 44.542 3.703 20.558 323.394 209.735 6.839 188 0 1.160 156 –1.382 290.134 82.160 238 –23 –141.018 0 –32 10.238 –243.728 –73.607 0 1.406.502 1.216.643 115.256 50.462 67.407 1.063.298 590.939 44.937 Industrie 475.698 Handel 961.569 Sonstige Konsolidierung 138 –108.272 Gesamt 1.329.133 44.216 63.953 0 –108.272 0 431.482 350.378 58.190 35.558 18.338 696.225 385.880 107.050 897.616 863.455 41.523 3.392 15.932 315.481 250.532 3.279 138 0 1.362 117 –1.574 293.249 94.944 64 0 –108.272 0 0 36.496 –244.989 –67.225 0 1.329.133 1.105.562 101.075 39.068 69.192 1.059.967 619.130 110.392 Geografische Informationen In der folgenden Tabelle werden ausgewählte Finanzinformationen nach den wesentlichen geografischen Regionen zusammengefasst dargestellt. Erlöse von externen Kunden sind auf der Grundlage des Sitzes der Kunden angegeben. Vermögenswerte und Investitionen sind nach Unternehmensstandorten zugeordnet. Langfristige Vermögenswerte beinhalten die Positionen Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (inklusive Firmenwerte). 2014 In TEUR Zentral- und Osteuropa Westeuropa Österreich Südosteuropa Russland Nordafrika Mittlerer Osten Ferner Osten/Ozeanien Zentral- und Südafrika Südamerika Nordamerika 94 Erlöse von externen Kunden 399.626 160.849 160.277 167.173 135.578 134.611 133.805 79.942 23.514 9.929 1.199 1.406.502 Langfristige Vermögenswerte 82.083 203 358.775 3.987 472 0 0 0 0 0 2.398 447.917 HEINZEL GROUP ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS Die Verrechnung von Zellstofflieferungen innerhalb des Konzerns erfolgt zu Marktpreisen. Die Verrechnung sonstiger Leistungen innerhalb des Konzerns erfolgt auf Basis der tatsächlich erbrachten Dienstleistungen. Der Konzern weist keine Umsatzerlöse aus Geschäftsvorfällen mit einem einzigen externen Kunden auf, die sich auf mindestens 10 Prozent der Umsatzerlöse des Konzerns belaufen. FINANZINSTRUMENTE a) Originäre Finanzinstrumente Die als originäre Finanzinstrumente einzustufenden Forderungen, Anteile und Verbindlichkeiten wurden gemäß IAS 39 angesetzt. Die Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze sind bei der jeweiligen Bilanzposition angeführt. Käufe und Verkäufe von Finanzinstrumenten werden zum Settlement-Stichtag gebucht. Langfristige Veranlagungen dienen dem Aufbau des für das Sozialkapital erforderlichen Deckungsstocks. b) Derivative Finanzinstrumente Zur Absicherung von Risiken aus operativer Geschäfts- und Finanzierungstätigkeit (Änderung von Zinssätzen, Wechselkursen und Rohstoffpreisen) setzt die Heinzel Gruppe derivative Finanzinstrumente ein. Operatives Ziel der Gesellschaft ist eine Glättung des Ergebnisses aus den Fremdwährungspositionen sowie die Fixierung des Zinsergebnisses und eine Absicherung der Rohstoffpreise. Zur wirtschaftlichen Begrenzung und Steuerung von bestehenden Fremdwährungs- und Zinsänderungsrisiken werden vor allem Devisentermingeschäfte und Zinsswaps eingesetzt. Die Devisentermingeschäfte wurden unter anderem in den Währungen US Dollar, Tschechische Krone, Ungarische Forint, Polnische Zloty, Russische Rubel, Kroatische Kuna und Rumänische Leu abgeschlossen und beziehen sich auf die geplanten Einkäufe bzw. auf Working Capital Finanzierungen in Fremdwährung für das Jahr 2014. Folgende Kontrakte waren per 31. Dezember 2014 abgeschlossen: In TEUR Kauf USD Verkauf USD Verkauf JPY Verkauf AUD Verkauf CZK Verkauf PLN Kauf PLN Verkauf HRK Verkauf HUF Verkauf RON Verkauf RUB Kauf RUB Währungsderivate Zinsderivate Energiederivate G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 Nominalwert Assets 185 100.957 105 2.785 0 4.862 0 1.334 9.264 5.324 8.930 0 133.746 110.710 673 245.129 Nominalwert Liabilities –9.402 0 0 0 –2.427 –2.660 –4.821 –1.120 –2.495 –1.480 –451 –3.472 28.328 0 0 –28.328 Marktwert Assets 92 0 1 0 12 82 0 0 253 43 1.724 0 2.206 0 0 2.206 Markwert Liabilities 0 –3.520 0 –42 0 0 –84 –9 0 0 0 –7 –3.662 –3.243 –282 –7.187 95 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS Der Bestand an offenen derivativen Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorie per 31. Dezember 2013 stellt sich wie folgt dar (Werte in TEUR): Cash Flow Hedge ergebnisneutral Währungsderivate Zinsderivate Nominalwert Assets 7.475 107.250 114.725 Nominalwert Liabilities 0 0 0 Marktwert Assets 250 18 268 Marktwert Liabilities 0 –1.076 –1.076 Ergebniswirksam erfasste Derivate Währungsderivate Zinsderivate Energiederivate Nominalwert Assets 51.185 26.438 15.872 93.495 Nominalwert Liabilities –16.272 0 0 –16.272 Marktwert Assets 736 0 40 775 Marktwert Liabilities –116 –98 0 –213 Der Bestand an offenen derivativen Finanzinstrumenten nach Bewertungskategorie per 31. Dezember 2014 stellt sich wie folgt dar (Werte in TEUR): Cash Flow Hedge ergebnisneutral Währungsderivate Zinsderivate Energiederivate Nominalwert Assets 0 110.710 0 110.710 Nominalwert Liabilities 0 0 0 0 Marktwert Assets 0 0 0 0 Marktwert Liabilities 0 –3.243 0 –3.243 Ergebniswirksam erfasste Derivate Währungsderivate Zinsderivate Energiederivate Nominalwert Assets 133.746 0 673 134.419 Nominalwert Liabilities –28.328 0 0 –28.328 Marktwert Assets 2.206 0 0 2.206 Marktwert Liabilities –3.662 0 –282 –3.944 Devisentermingeschäfte haben per 31. Dezember 2014 eine Laufzeit von bis zu 8 Monaten. Der Zeithorizont für die Zinsswaps sind in Höhe von TEUR 22.559 kurzfristig und innerhalb eines Jahres fällig, die verbleibenden TEUR 88.151 sind langfristig und in 1 bis 7 Jahren zu tilgen. Für die Zinsderivate werden die Regeln für Cash Flow Hedging nach IAS 39 angewendet. Bei anderen Derivaten werden die Regelungen des Hedge Accounting gem. IAS 39 nicht angewandt, sie werden als freistehende Derivate abgebildet. Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente werden anhand von Bewertungsmodellen ermittelt, die auf dem Markt beobachtbaren Input-Parametern basieren. Gewinne und Verluste aus Absicherungsinstrumenten, die dem effektiven Teil der Marktwertveränderung von Derivaten zur Absicherung von Zahlungsströmen zuzuordnen sind, werden in der Aufstellung aller im sonstigen Ergebnis erfassten Erträge und Aufwendungen erfasst. Der dem ineffektiven Teil zuzurechnende Gewinn oder Verlust wird sofort erfolgswirksam erfasst. Die Erfassung der Finanzinstrumente erfolgt zentral unmittelbar nach Abschluss der Geschäfte. Dies ermöglicht die laufende Bewertung (Mark-to-Market-Bewertung) sowie die Beurteilung der aktuellen Risikosituation. 96 HEINZEL GROUP ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS Ergänzende Angaben zu Finanzinstrumenten Die nachstehende Übersicht zeigt die Finanzinstrumente der Heinzel Group nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39 (Werte in TEUR). Finanzielle Vermögenswerte Anteile an anderen Unternehmen Andere finanzielle Vermögenswerte – langfristig Flüssige Mittel Andere finanzielle Vermögenswerte – kurzfristig Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Derivative finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten und Rückstellungen Derivative finanzielle Verbindlichkeiten Derivative finanzielle Verbindlichkeiten Finanzielle Vermögenswerte Anteile an anderen Unternehmen Andere finanzielle Vermögenswerte – langfristig Flüssige Mittel Andere finanzielle Vermögenswerte – kurzfristig Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Derivative finanzielle Vermögenswerte Derivative finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten und Rückstellungen Derivative finanzielle Verbindlichkeiten Derivative finanzielle Verbindlichkeiten G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 Bewertungskategorie nach IAS 39 Erfolgswirksam zum beizulegenden Wert Erfolgswirksam zum beizulegenden Wert Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (zu Handelszwecke gehalten) Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten Derivate erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten Derivate erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert Derivate erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert Bewertungskategorie nach IAS 39 Erfolgswirksam zum beizulegenden Wert Erfolgswirksam zum beizulegenden Wert Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert (zu Handelszwecke gehalten) Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten Derivate erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert Derivate erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten Zu (fortgeführten) Anschaffungskosten Derivate erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert Derivate erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert 31.12.2014 Weniger als 3 Monate 3–6 Monate Mehr als 6 Monate 41 0 0 41 8.230 113.073 0 113.073 0 0 8.230 0 61.930 27.788 628 33.514 293.471 289.779 1.796 1.895 2.206 478.951 2.206 432.846 0 2.424 0 43.680 275.567 32.601 61.666 181.300 188.600 185.446 3.099 55 3.243 3.243 0 0 3.944 471.354 3.944 225.234 0 64.765 0 181.355 31.12.2013 Weniger als 3 Monate 3–6 Monate Mehr als 6 Monate 741 0 0 741 7.732 111.776 0 111.776 0 0 7.732 0 48.445 48.445 0 0 292.674 288.934 1.545 2.195 268 268 0 0 775 462.411 775 450.198 0 1.545 0 10.668 309.515 49.796 52.624 207.095 212.067 181.189 83 30.794 1.076 1.076 0 0 213 522.871 213 232.274 0 52.707 0 237.889 97 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS Die folgende Tabelle analysiert die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente nach der Art der Inputfaktoren für die Bewertungsmethode. Dazu definiert IFRS 13 drei Levels von Inputfaktoren (Fair-Value-Hierarchie): Level 1 Level 2 Level 3 Preisnotierung für identische Vermögenswerte oder Schulden auf einem aktiven Markt (ohne Anpassung) Inputs, die für Vermögenswerte oder Schulden entweder direkt (d. h. als Preise) oder indirekt (d.h. abgeleitet von Preisen) beobachtbar sind und nicht unter Level 1 fallen Inputs für Vermögenswerte oder Schulden, die keine am Markt beobachtbaren Daten darstellen Finanzielle Vermögenswerte In TEUR Anteile an anderen Unternehmen Andere finanzielle Vermögenswerte – langfristig Andere finanzielle Vermögenswerte – kurzfristig Derivative finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Verbindlichkeiten In TEUR Derivative finanzielle Verbindlichkeiten Finanzielle Vermögenswerte In TEUR Anteile an anderen Unternehmen Andere finanzielle Vermögenswerte – langfristig Andere finanzielle Vermögenswerte – kurzfristig Derivative finanzielle Vermögenswerte Finanzielle Verbindlichkeiten In TEUR Derivative finanzielle Verbindlichkeiten 31.12.2014 Level 1 Level 2 Level 3 41 0 0 41 8.230 8.230 0 0 61.930 61.930 0 0 2.206 0 2.206 0 31.12.2014 Level 1 Level 2 Level 3 3.944 0 3.944 0 31.12.2013 Level 1 Level 2 Level 3 741 0 0 741 7.732 7.732 0 0 48.446 48.446 0 0 775 0 775 0 31.12.2013 Level 1 Level 2 Level 3 213 0 213 0 In Level 2 sind derivative Finanzinstrumente (Devisentermingeschäfte) enthalten. Der angegebene Marktwert (sowohl in der laufenden Berichtsperiode als auch im Vorjahr) versteht sich vor Berücksichtigung des Ausfallsrisikos der Gegenpartei bzw. vor Berücksichtigung der eigenen Bonität, wobei die Abweichungen zu den angegebenen Marktwerten unwesentlich sind. Zum 31. Dezember 2014 war keine Umgruppierung zwischen verschiedenen Stufen (Levels) notwendig. Nettogewinne bzw. Nettoverluste aus Finanzinstrumenten betragen: In TEUR Kredite und Forderungen Wertpapiere Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten Derivate 98 2014 6.962 604 2013 –5.557 –668 –2.726 –5.889 955 2.823 HEINZEL GROUP ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS Zinserträge bzw. Zinsaufwendungen aus Finanzinstrumenten betragen: In TEUR Kredite und Forderungen Wertpapiere Finanzielle Verbindlichkeiten Derivate 2014 1.459 2.115 –3.589 –932 2013 1.856 1.782 –6.457 –1.247 Angaben zum Kapitalmanagement Hauptziele des Kapitalmanagements der Heinzel Group sind die Sicherstellung der notwendigen Liquidität zur Unterstützung der Geschäftstätigkeit sowie die Erhaltung einer angemessenen Bonität und einer ausreichenden Eigenkapitalquote, um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Die Verschuldungsquote (Nettoverschuldung zu Eigenkapital) für die Heinzel Group ist mit einer Zielbandbreite von 40 bis 80 Prozent festgelegt, wobei die derzeitige Nettoverschuldung bei nur 21,3 Prozent liegt (Im Vorjahr: 33,9 Prozent). Die Eigenkapitalquote ist mit einer Zielgröße von 30 Prozent versehen, welche derzeit mit 44,4 Prozent (Im Vorjahr: 41,6 Prozent) deutlich überschritten wird. Die Investitionspolitik orientiert sich stets an Cash-Flow- Planungen, die zumindest viermal im Jahr aktualisiert werden. Ein straffes Working-Capital-Management wird in allen Geschäftsbereichen durchgeführt, um Risiken frühzeitig vermeiden zu können. RISIKOBERICHTERSTATTUNG MARKTRISIKO Die Heinzel Group ist Marktrisiken ausgesetzt, welche sich vorwiegend auf die Wechselkurse, Zinssätze und Marktwerte der Investitionen von flüssigen Mitteln beziehen. Der Konzern überwacht diese Risiken laufend. Um die im Zusammenhang mit diesen Risiken auftretende Volatilität zu bewirtschaften und in Übereinstimmung mit der Gruppenpolitik, setzt der Konzern eine Reihe von derivativen Finanzinstrumenten ein. Das Ziel des Konzerns ist es, wo angebracht, jene Fluktuationen in den Ergebnissen und Geldflüssen, welche mit Zinssatzänderungen, Wechselkursänderungen und Wertveränderungen der Geldanlagen verbunden sind zu reduzieren. Die Heinzel Group geht keine Finanztransaktionen ein, welche zum Zeitpunkt des Abschlusses der Transaktion ein nicht abschätzbares Risiko enthalten. WECHSELKURSRISIKO Die Berichterstattung der Gruppe erfolgt in Euro. Wechselkursrisiken entstehen der Heinzel Group im Wesentlichen aus dem Erwerb und Verkauf von Waren in Fremdwährung sowie aus Finanzierungen in Fremdwährungen. Vorwiegend betreffen diese Risiken die Kursrelation von US-Dollar, tschechischer Krone, ungarischer Forint, polnischer Zloty, russischer Rubel, kroatischer Kuna und rumänischer Leu zum Euro. Die Heinzel-Gruppe setzt Devisentermingeschäfte ein, um in Fremdwährung erwartete Einkünfte abzusichern. Die Fremdwährungspositionen und die Sicherungsgeschäfte werden laufend überwacht. Für die Sensitivitätsana lyse der Devisentermingeschäfte wurden die täglichen Wechselkursveränderungen des Jahres 2014 auf Basis der EZB-Referenzkurse für AUD, USD, YEN, CZK, PLN, HRK, HUF, RUB und RON herangezogen. Ebenso wurde die historische Volatilität der Marktzinssätze in den jeweiligen Währungen herangezogen. Eine Abwertung (Aufwertung) des EUR gegenüber den anderen Währungen zum 31. Dezember 2014 hätte folgende Auswirkung auf die FX Derivate: ergebniswirksam TEUR –8.579 (TEUR 6.726). ZINSÄNDERUNGSRISIKO Die Heinzel Group bewirtschaftet das Nettozinsänderungsrisiko durch das Verhältnis von festverzinslichen zu variabel verzinslichen Schulden. Per 31. Dezember 2014 belief sich der Anteil der fix verzinsten Finanzverbindlich keiten auf 51,40 Prozent (Im Vorjahr: 48,64 Prozent). Für langfristig variabel verzinste Kredite werden auch Zinsswaps eingesetzt, die im Rahmen derer periodisch auftretenden Zahlungen, basierend auf Nominalwerten sowie vereinbarten festen und variablen Zinssätzen, getauscht werden. Im Rahmen der Umsetzung von IFRS 7 wurde eine Sensitivitätsanalyse in Bezug auf Zinsänderungen für die variabel verzinsten Kreditverbindlichkeiten durchgeführt. Der Anstieg (Rückgang) der variablen Zinsen für Kreditverbindlichkeiten um 100 bps würde den Zinsaufwand um TEUR 1.897 (TEUR –1.897) verändern. Für die Zinsswaps wurde ebenfalls eine Aufwertung (Abwertung) der Zinsen von 100 bps angenommen und dies hätte folgende Auswirkung auf die Zinsderivate: Veränderung des Eigenkapitals (Darstellung des Cash Flow Hedge) um –(+) TEUR 3.118 (TEUR 3.574–3.118) und ergebniswirksam –(+) TEUR 468 (TEUR 470–468). G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 99 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS Die Zinsen werden jeweils zum Kalenderquartal für die nächsten 3 Monate im Vorhinein fixiert. KREDITRISIKO Kreditrisiken entstehen, wenn Kunden nicht in der Lage sind, ihre Verpflichtungen wie vereinbart zu erfüllen. Aus diesem Grund werden für den Großteil der Kundenforderungen Absicherungen vorgenommen (Kreditversicherung, dokumentäre Zahlungsformen). Auf keinen einzelnen Kunden entfällt ein Umsatz oder eine ausstehende Forderung, die ein stark konzentriertes Kreditrisiko darstellt. Das maximale Kreditrisiko aus den Forderungen des Konzerns stellt sich wie folgt dar: In TEUR Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Forderungen 2014 245.643 47.828 293.471 2013 239.973 50.318 290.291 Forderungen, die überfällig, aber noch nicht wertberichtigt sind, gliedern sich in Abhängigkeit von der Dauer der Überfälligkeit wie folgt: In TEUR Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Forderungen Weniger als 3 Monate 3–6 Monate Mehr als 6 Monate 41.696 835 42.531 1.796 0 1.796 1.868 27 1.895 GEGENPARTEIRISKEN Die Gegenparteirisiken umfassen das Ausfallrisiko von derivativen Finanzinstrumenten und Geldmarktfonds sowie das Kreditrisiko auf Kontokorrentbeständen und Geldmarktgeschäften. Das Ausfallrisiko und Kreditrisiko werden vermindert, indem nur jene Banken und Finanzinstitute gewählt wurden, die beim Abschluss einer Transaktion mindestens ein A-Rating aufweisen. Im Jahr 2014 wurde der bereits in 2011 eingeleitete Prozess, frei verfügbare Gelder in Anleihen von Non-Financial Unternehmen zu investieren, welche als Rating mindestens BBB hatten, fortgesetzt. Des Weiteren werden pro Gegenpartei Limits festgelegt, deren Festlegung und Steuerung von Group Treasury durchgeführt werden. Die Heinzel Group erwartet keine Verluste aufgrund der Tatsache, dass die Gegenparteien ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht erfüllen können und hat keine nennenswerten Klumpenrisiken. LIQUIDITÄTSRISIKO Unter dem Liquiditätsrisiko ist jenes Risiko zu verstehen, nicht jederzeit Liquidität zur Verfügung zu haben, um fällige Verbindlichkeiten fristgerecht und zu einem vernünftigen Preis begleichen zu können. Ein konzernweites Cash-Reporting hilft dieses Risiko zu begrenzen und garantiert zusätzlich die notwendige Transparenz, um eine gezielte Steuerung der finanziellen Mittel vornehmen zu können. Darüber hinaus verfolgt die Heinzel Group kontinuierlich die sich an den Finanzmärkten bietenden Finanzierungsmöglichkeiten. Ein wesentliches Ziel dabei ist es, die finanzielle Flexibilität und Unabhängigkeit des Konzerns zu sichern und unangemessene Refinanzierungsrisiken zu begrenzen. Dem Liquiditätsrisiko wird mit der Errichtung von mittelfristigen Finanzierungsrahmen begegnet. Den Finanzierungsrahmen unterlegt sind individuell vereinbarte Financial Covenants. Diese Vereinbarungen sollen den gegensätzlichen Interessenlagen der beiden Parteien Rechnung tragen. Ziel ist es, einerseits möglichst frühzeitig über negative Entwicklungen des Kreditnehmers informiert zu werden sowie als Heinzel Group die unternehmerische Freiheit zu erhalten, um die Unternehmensfinanzierung und die Liquidität zu sichern und keiner überraschenden Kreditkündigung ausgesetzt zu sein. Auf diese Weise können die Vertragsparteien proaktiv Gegenmaßnahmen einleiten. Folgende Financial Covenants sind in den Kreditverträgen der Heinzel Group wiederzufinden: EBIT to Net Interest Expense, Eigenkapitalquote, Umsatzrendite, Nettofinanzverbindlichkeiten/ EBITDA, Gross Cash Flow, Debt Service Cover Ratio und EBIT-Marge. Die Covenants werden im Quartal bzw. im Halbjahr überprüft. Zusätzlich sind die vom Konzern gehaltenen Anleihen bzw. Fonds werthaltig und können jederzeit gegen Liquidität getauscht werden. 100 HEINZEL GROUP ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS Die folgende Tabelle zeigt die finanziellen Verbindlichkeiten aus verzinslichen Finanzverbindlichkeiten, Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen sowie derivativen Finanzinstrumenten: In TEUR Finanzverbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Derivative Finanzinstrumente 31.12.2014 Weniger als 1 Jahr 1–5 Jahre Mehr als 5 Jahre 275.567 106.612 156.157 12.798 209.504 7.187 209.504 7.187 0 0 0 0 FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG Den Schwerpunkt bildete die laufende Entwicklung der Prozesse im Zellstoffsektor; insbesondere die konsequente Weiterentwicklung hinsichtlich Energieeinsatz und -optimierung. Im Geschäftsjahr 2014 wurden Aufwendungen in Höhe von TEUR 425 in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. WESENTLICHE EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG Es liegen keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag vor. ANGABEN ÜBER GESCHÄFTSFÄLLE MIT NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN Geschäftsbeziehungen zwischen dem Konzern und nahestehenden Unternehmen werden zu fremdüblichen Bedingungen abgeschlossen und sind in den folgenden Positionen enthalten: Geschäftsjahr 2014 In TEUR Umsatzerlöse Materialaufwand/Bezogene Leistungen Sonstige betriebliche Erträge Sonstige betriebliche Aufwendungen Zinserträge Zinsaufwendungen Ertragsteueraufwand (Umlage) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Forderungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Verbindlichkeiten Geschäftsjahr 2013 In TEUR Umsatzerlöse Materialaufwand/Bezogene Leistungen Sonstige betriebliche Erträge Sonstige betriebliche Aufwendungen Zinserträge Zinsaufwendungen Ertragsteueraufwand (Umlage) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Forderungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Verbindlichkeiten Muttergesellschaft (bzw. fremde Teilkonzerne) 0 Nicht konsolidierte Tochterunternehmen 0 Assoziierte Unternehmen 0 0 511 0 0 0 9.684 0 0 0 0 0 0 0 489 0 0 0 0 135 0 0 0 797 24 1.072 7.602 0 0 6.425 18 Muttergesellschaft (bzw. fremde Teilkonzerne) 0 Nicht konsolidierte Tochterunternehmen 0 Assoziierte Unternehmen 0 0 35 0 29 0 5.248 0 0 0 0 0 0 0 0 1.076 85 0 0 163 0 0 0 1.305 27 0 1.607 0 0 20.508 113 Die Muttergesellschaft der Heinzel Holding GmbH ist die Heinzel EMACS Beteiligungs AG. Mit der Heinzel EMACS Beteiligungs AG besteht eine Steuerumlagevereinbarung in Zusammenhang mit der Mitgliedschaft der österreichischen Gesellschaften des Konzerns. Der Ausweis von Steuerumlagen erfolgt im Posten Steuern vom Einkommen und vom Ertrag. G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 101 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS Mit Dr. Johannes Klezl-Norberg, Mitglied des Aufsichtsrats, bestehen Leistungsbeziehungen, die von untergeordneter finanzieller Bedeutung sind. Die Abrechnung dieser Leistungen erfolgt zu den allgemeinen Stundensätzen der Kanzlei Dr. Klezl-Norberg. HAFTUNGSVERHÄLTNISSE UND SONSTIGE VERPFLICHTUNGEN In TEUR Bankgarantien Importakkreditive Sonstige Haftungsverhältnisse 2014 642 2.119 643 3.404 2013 857 1.274 743 2.875 Das Bestellobligo aus Investitionen in Sachanlagen betrug zum Stichtag TEUR 18.308 (Im Vorjahr: TEUR 18.308); dieser Betrag resultiert hauptsächlich aus Bestellungen für das Projekt Papiermaschine 2 in Pöls. ANGABEN ÜBER ORGANE UND ARBEITNEHMER Im Geschäftsjahr 2014 wurden durchschnittlich 936 (2013: 790) Arbeiter und 1.170 (2013: 1.114) Angestellte beschäftigt. Die Aufgliederung der Bezüge in der Gewinn- und Verlustrechnung zwischen Lohn- und Gehaltsaufwand folgt den jeweiligen Vorschriften des Beschäftigungslandes, während die Darstellung der durchschnittlichen Personalzahlen in Arbeiter und Angestellte nach funktionalen Kriterien erfolgte. Im Geschäftsjahr 2014 waren folgende Personen zu Mitgliedern der Geschäftsführung bestellt: ALFRED HANNES HEINZEL RIIA SILLAVE Die Bezüge der Geschäftsführer der Heinzel Holding GmbH setzten sich wie folgt zusammen: In TEUR Fixbezüge Variable Bezüge Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses Andere langfristig fällige Leistungen 2014 640 77 0 0 717 2013 615 297 0 0 912 Zu Mitgliedern des Aufsichtsrats sind folgende Personen bestellt: WOLFGANG PFARL, Vorsitzender ALEXANDER RIKLIN, Stellvertreter des Vorsitzenden JOHANNES KLEZL-NORBERG GERALD PRINZHORN BARBARA SCHMIDT Im laufenden Geschäftsjahr betragen die Aufsichtsratsvergütungen EUR 50.000 (Im Vorjahr: EUR 50.000). 102 HEINZEL GROUP ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS ZUSATZANGABEN GEMÄSS § 245a UGB Die Aufwendungen für den Abschlussprüfer betreffen mit EUR 23.000 die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 2014, mit EUR 161.085 sonstige Bestätigungsleistungen und mit EUR 7.360 Steuerberatungsleistungen. KONSOLDIERUNGSKREIS DER HEINZEL HOLDING GMBH Bezeichnung der Gesellschaft und Sitz Zellstoff Pöls AG, Pöls AS Estonian Cell, Kunda Wilfried Heinzel AG, Wien Heinzel, Bunzl Immobilien GmbH, Wien Heinzel, Bunzl Service GmbH, Wien Heinzel Paper GmbH, Hinterbrühl Europapier International AG, Hinterbrühl Laakirchen Papier AG, Laakirchen Bunzl & Biach GmbH, Wien Omega Trading Laakirchen GmbH, Laakirchen Austrian Recycling s.r.o., Temelin Heinzel Pulpsales GmbH, Hinterbrühl Heinzel Import-Export Inc., New York Heinzel Sales Italy S.r.l., Mailand Heinzelsales USA Trading Inc., New York Heinzel Sales France S.A.S., Paris Interfibre AG, Zug Heinzel Deutschland GmbH, Wiesbaden Heinzel Sales Pacific Holding Ltd., Vancouver North Rim Pulp & Paper Inc., Vancouver Europapier Adria d.o.o., Sesvete-Zagreb Europapier Alpe d.o.o., Ljubljana Europapier Slovensko s.r.o., Bratislava Europapier Dunav Papir d.o.o., Belgrad Europapier CE GmbH (vormals Europapier AG), Wien Europapier Austria GmbH, Wien Europapier Hercegtisak d.o.o., Siroki Brijeg Europapier Bulgaria EOOD, Sofia Europapier Bohemia spol. s.r.o., Prag Europapier CEE GmbH, Hinterbrühl Europapier Budapest Kft., Budapest LLC Europapier, Moskau Europapier Impap Sp.z.o.o., Błonie, EU-RO Handelsges.m.b.H., Frastanz Europapier Romania Srl., Bukarest Europapier Poland GmbH, Hinterbrühl Heinzel Sales Poland Sp.z.o.o., Warschau Lexica – SFE JSC, Moskau Europapier CIS GmbH, Hinterbrühl Europapier East Europe GmbH, Hinterbrühl Kraftwerk Katzling GmbH, Pöls (bis April 2014) Kraftwerk Laakirchen GmbH, Laakirchen (bis April 2014) Anteile in % Konsolidierungsart 99,99 voll konsolidiert 100 voll konsolidiert 90 voll konsolidiert 100 voll konsolidiert 100 voll konsolidiert 100 voll konsolidiert 90 voll konsolidiert 99 voll konsolidiert 51 voll konsolidiert 100 voll konsolidiert 51 voll konsolidiert 100 voll konsolidiert 90 voll konsolidiert 100 voll konsolidiert 90 voll konsolidiert 100 voll konsolidiert 100 voll konsolidiert 100 voll konsolidiert 100 voll konsolidiert 65 voll konsolidiert 100 voll konsolidiert 100 voll konsolidiert 100 voll konsolidiert 100 voll konsolidiert Währung EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR CZK EUR USD EUR USD EUR EUR EUR CAD CAD HRK EUR EUR RSD Nominale 24.636.093 72.895.965 1.825.000 35.000 17.500 35.000 70.000 72.673 36.336 109.009 200.000 35.000 100.000 153.000 2.500 40.000 64.700 25.000 3.055.000 2.488.574 6.349.300 341.721 136.096 54.240.584 EUR EUR BAM BGN CZK EUR HUF RUB PLN EUR RON EUR EUR RUB EUR EUR EUR 2.623.000 35.000 109.726 2.743.000 37.100.000 35.000 370.300.000 168.997.283 21.020.000 508.710 22.239.280 35.000 35.000 10.000 35.000 35.000 35.000 100 100 100 100 100 100 100 100 100 50 100 100 100 100 100 50 100 voll konsolidiert voll konsolidiert voll konsolidiert voll konsolidiert voll konsolidiert voll konsolidiert voll konsolidiert voll konsolidiert voll konsolidiert voll konsolidiert1 voll konsolidiert voll konsolidiert voll konsolidiert voll konsolidiert voll konsolidiert voll konsolidiert2 voll konsolidiert EUR 35.000 100 voll konsolidiert 1 U-RO Handelsges.m.b.H wird vollkonsolidiert, da eine beherrschende Stellung vorliegt, welche im Syndikats E vertrag Punkt III. erläutert wird. In diesem Absatz heißt es, dass die Europapier den zu bestellenden Geschäftsführer namhaft machen darf und der Partner nur aus wichtigem Grund den Geschäftsführer ablehnen darf. 2 ie Europapier East-Europe GmbH wird hingegen vollkonsolidiert, da die Europapier aufgrund der internen RichtD linien eine beherrschende Stellung bei den Entscheidungen hat, welche die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft betreffen. G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 103 ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS NICHT WESENTLICHE TOCHTERUNTERNEHMEN UND ASSOZIERTE UNTERNEHMEN Bezeichnung der Gesellschaft und Sitz Papierholz Austria GmbH, St. Gertraud ZPA Fernwärmetransportleitungs GmbH, Köflach Bioenergie Aichfeld GmbH, Pöls EEVG Entsorgungs- und Energieverwertungs GmbH, Steyrermühl Papyrus Altpapierservice Handelsgesellschaft m.b.H., Salzburg Austria Papier Recycling GmbH, Wien Europapier Dienstleistungs GmbH, Eggenburg AS Nor-Est Wood, Paide Währung EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR EUR Nominale 72.673 35.000 35.000 36.336 229.494 181.682 35.000 40.000 Anteile in % 25 20 20 20 31,67 33,36 25 26,5 Vorchdorf, am 25. Februar 2015 Alfred Hannes Heinzel e. h., Riia Sillave e. h. 104 HEINZEL GROUP BE S TÄT IGUNG SV ER MER K BESTÄTIGUNGSVERMERK BERICHT ZUM KONZERNABSCHLUSS Wir haben den beigefügten Konzernabschluss der Heinzel Holding GmbH, Vorchdorf, für das Geschäfts jahr vom 1. Jänner bis 31. Dezember 2014 geprüft. Dieser Konzernabschluss umfasst die Konzern bilanz zum 31. Dezember 2014, die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, die Konzerngeldfluss rechnung und die Darstellung der Komponenten des Eigenkapitals und ihrer Entwicklung für das am 31. Dezember 2014 endende Geschäftsjahr sowie den Konzernanhang. VERANTWORTUNG DER GESETZLICHEN VERTRETER FÜR DEN KONZERNABSCHLUSS UND FÜR DIE BUCHFÜHRUNG Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind für die Konzernbuchführung sowie für die Aufstellung eines Konzernabschlusses verantwortlich, der ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB, vermittelt. Diese Verantwortung beinhaltet: Gestaltung, Umsetzung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems, soweit dieses für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, damit dieser frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern; die Auswahl und Anwendung geeigneter Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden; die Vornahme von Schätzungen, die unter Berücksichtigung der gegebenen Rahmenbedingungen angemessen erscheinen. VERANTWORTUNG DES ABSCHLUSSPRÜFERS UND BESCHREIBUNG VON ART UND UMFANG DER GESETZLICHEN ABSCHLUSSPRÜFUNG Unsere Verantwortung besteht in der Abgabe eines Prüfungsurteils zu diesem Konzernabschluss auf der Grundlage unserer Prüfung. Wir haben unsere Prüfung unter Beachtung der in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften und Grundsätze ordnungsgemäßer Abschlussprüfung sowie der vom International Auditing and Assurance Standards Board (IAASB) der International Federation of Accountants (IFAC) herausgegebenen International Standards on Auditing (ISA) durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern, dass wir die Standesregeln einhalten und die Prüfung so planen und durchführen, dass wir uns mit hinreichender Sicherheit ein Urteil darüber bilden können, ob der Konzernabschluss frei von wesentlichen Fehldarstellungen ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen hinsichtlich der Beträge und sonstigen Angaben im Konzernabschluss. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemäßen Ermessen des Abschlussprüfers unter Berücksichtigung seiner Einschätzung des Risikos eines Auftretens wesentlicher Fehldarstellungen, sei es auf Grund von beabsichtigten oder unbeabsichtigten Fehlern. Bei der Vornahme dieser Risikoeinschätzung berücksichtigt der Abschlussprüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung des Konzernabschlusses und die Vermittlung eines möglichst getreuen Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von Bedeutung ist, um unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen geeignete Prüfungshandlungen festzulegen, nicht jedoch um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit der internen Kontrollen des Konzerns abzugeben. Die Prüfung umfasst ferner die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und der von den gesetzlichen Vertretern vorgenommenen wesentlichen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtaussage des Konzernabschlusses. G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 105 BE S TÄT IGUNG SV ER MER K Wir sind der Auffassung, dass wir ausreichende und geeignete Prüfungsnachweise erlangt haben, sodass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unser Prüfungsurteil darstellt. PRÜFUNGSURTEIL Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss nach unserer Beurteilung den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2014 sowie der Ertragslage des Konzerns und der Zahlungsströme des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Jänner bis zum 31. Dezember 2014 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind. AUSSAGEN ZUM KONZERNLAGEBERICHT Der Konzernlagebericht ist auf Grund der gesetzlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob die sonstigen Angaben im Konzernlagebericht nicht eine falsche Vorstellung von der Lage des Konzerns erwecken. Der Bestätigungsvermerk hat auch eine Aussage darüber zu enthalten, ob der Konzernlagebericht mit dem Konzernabschluss in Einklang steht. Der Konzernlagebericht steht nach unserer Beurteilung in Einklang mit dem Konzernabschluss. Wien, den 25. Februar 2015 PwC Wirtschaftsprüfung GmbH Mag. Werner Krumm e. h. Wirtschaftsprüfer 106 HEINZEL GROUP BER ICH T DES AUF SICH T SR AT S BERICHT DES AUFSICHTSRATS Der Aufsichtsrat wurde von der Geschäftsführung im Rahmen der Aufsichtsratssitzungen vom 1. April, 2. Juli, 23. September und 18. Dezember 2014 schriftlich und mündlich über den Gang der Geschäfte und die Lage der Gesellschaft unterrichtet. Der Jahresabschluss der Heinzel Holding GmbH zum 31. Dezember 2014 und der Lagebericht wurden unter Einbeziehung der Buchführung von der PwC Wirtschaftsprüfung GmbH, Wien, geprüft. Dies gilt auch für den Konzernabschluss nach IFRS, der um den Konzernlagebericht und die weiteren gemäß §245a UGB geforderten Angaben ergänzt wurde. Die Prüfung ergab, dass die Buchführung, der Jahres abschluss und der Lagebericht sowie der Konzernabschluss und Konzernlagebericht den gesetzlichen Vorschriften entsprechen und die Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags beachtet wurden. Die Prüfung hat nach ihrem abschließenden Ergebnis keinen Anlass zu Beanstandungen ergeben, sodass ein uneingeschränkter Bestätigungsvermerk für den Jahresabschluss und Konzernabschluss der Heinzel Holding GmbH erteilt wurde. Der Aufsichtsrat erklärt sich mit dem aufgestellten Konzernabschluss und dem Jahresabschluss der Heinzel Holding GmbH zum 31. Dezember 2014 einverstanden. Der Aufsichtsrat hat den Vorschlag der Geschäftsführung für die Ergebnisverwendung geprüft und gebilligt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats danken der Geschäftsführung sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gruppe für ihren Einsatz und die ausgezeichneten Leistungen im Geschäftsjahr 2014. Wien, am 24. März 2015 Wolfgang Pfarl e. h. Alexander Riklin e. h. Johannes Klezl-Norberg e. h. Gerald Prinzhorn e. h. Barbara Schmidt e. h. G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 107 ORGANE ORGANE HEINZEL HOLDING GMBH GESCHÄFTSFÜHRUNG Alfred H. Heinzel CEO Riia Sillave CFO AUFSICHTSRAT Wolfgang Pfarl Vorsitzender Alexander Riklin Stellvertretender Vorsitzender LAAKIRCHEN PAPIER AG ZELLSTOFF PÖLS AG AS ESTONIAN CELL VORSTAND VORSTAND VORSTAND Mark Lunabba CEO Kurt Maier CEO Siiri Lahe CFO Franz Baldauf CFO Gunther Sames CFO Lauri Raid CTO AUFSICHTSRAT AUFSICHTSRAT AUFSICHTSRAT Alfred H. Heinzel Vorsitzender Veit Sorger Ehrenpräsident Riia Sillave Vorsitzende Ulf Larsson Stellvertretender Vorsitzender Alfred H. Heinzel Vorsitzender Olivier Arliguie Kurt Maier Wolfgang Pfarl Stellvertretender Vorsitzender Alfred H. Heinzel Johannes Klezl-Norberg Mark Lunabba Johannes Klezl-Norberg Gerald Prinzhorn Barbara Schmidt Klaus Eibinger Riia Sillave Werner Leitner1 Mark Lunabba Michael Pucher1 Johann Kaiser1 Bernd Papst1 108 HEINZEL GROUP ORGANE WILFRIED HEINZEL AG EUROPAPIER INTERNATIONAL AG BUNZL & BIACH GMBH VORSTAND VORSTAND GESCHÄFTSFÜHRUNG Andrew Paul CEO Helmut Limbeck CEO Andreas Mang CEO Moncef Reisner COO Jörg Bierlein COO Klaus Vlach CFO Dietmar Geigl CFO AUFSICHTSRAT Seit 1.1.2015: Sebastian Heinzel CSO Alfred H. Heinzel Vorsitzender Alexander Riklin Stellvertretender Vorsitzender AUFSICHTSRAT Christoph Heinzel Alfred H. Heinzel Vorsitzender Rolf Johannesson Stellvertretender Vorsitzender Andrew Paul Alfred Grunner1 Andreas Pohler1 Martina Dobringer Johannes Klezl-Norberg Helmut Limbeck Ulrike Ullrich-Springer1 Nadja Blenk1 1 G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 Vom Betriebsrat entsendet 109 GRUPPENSTRUKTUR GRUPPENSTRUKTUR EMACS Privatstiftung Hinterbrühl, Österreich Heinzel EMACS Beteiligungs AG Wien, Österreich 49% 51% Heinzel Holding GmbH Vorchdorf und Wien, Österreich P&S Beteiligungs GmbH Neudörfl, Österreich 26,5% 100% AS Nor-Est Wood Paide, Estland AS Estonian Cell Kunda, Estland 0,1% 1% 99,9% Zellstoff Pöls AG Pöls, Österreich 90% 99% Laakirchen Papier AG Laakirchen, Österreich 10% Wilfried Heinzel AG Wien, Österreich 1% Tochtergesellschaften 25% Papierholz Austria GmbH St. Gertraud, Österreich 100% 51% Aisakos S.A. Heinzel Sales Liaison Office Greece Athen, Griechenland 90% Alliance Cellulose Pvt. Ltd. Heinzel Sales Liaison Office India Chennai, Indien 90% Paperboard Iberia S.L. Heinzel Sales Liaison Office Spain Barcelona, Spanien 100% Papimpex Heinzel Sales Liaison Office Egypt Kairo, Ägypten 100% Polygrafsnab – Authorised Heinzel Sales Distributor Bulgaria Sofia, Bulgarien Heinzel Sales France S.A.S. Paris, Frankreich 100% Premier Paper Ltd. Heinzel Sales Liaison Office Ukraine Kiew, Ukraine Heinzel Deutschland GmbH Wiesbaden, Deutschland 100% Tabarak & ExportLtd. Co. SimpeksImport Kagit Ürünleri Heinzel Sales Liaison Office Office Turkey Sudan Khartoum, Sudan Istanbul, Türkei Interfibre AG Zug, Schweiz 100% Tabarak Export Inc. Co. North RimImport Pulp & Paper Heinzel Sales Liaison Office Sudan Beijing Office Khartoum, Sudan Beijing, China 65% Heinzel Sales Pacific Holding Ltd. 100% Vancouver, Kanada New PlanET Heinzel Sales Liaison Office Seoul Seoul, Korea Heinzel Pulpsales GmbH Hinterbrühl, Österreich Bunzl & Biach GmbH Wien, Österreich Heinzel Import-Export Inc. New York, USA Loveland, Ohio, USA Austrian Recycling s.r.o. Temelin, Tschechien Liaison Offices 100% Omega Trading Laakirchen GmbH Laakirchen, Österreich 51% Heinzelsales USA Trading Inc. New York, USA 31,67% Papyrus Altpapierservice Handelsges.mbH Salzburg, Österreich Heinzel do Brasil Ltda.1 São Paulo, Brasilien Heinzel Sales Italy S.r.l. Mailand, Italien North Rim Pulp & Paper Inc. Beijing Office Peking, China North Rim Pulp & Paper Inc. Vancouver, Kanada Entkonsolidiert zum 31.12.2014 1 Anteilseigner Allied Paper Agencies Heinzel Sales Liaison Office Australasia Dandenong South, Australien Kenya Stationer Limited Heinzel Sales Liaison Office East Africa Nairobi, Kenia Holding und Service Heinzel Sales Liaison Office South East Asia Guangzhou, China Industrie Handel Heinzel Sales Liaison Office Mexico & Central America Atizapán, Mexiko Assoziierte Unternehmen im Rohstoffbereich, nicht konsolidiert Heinzel Sales Liaison Office South Africa Region Sandton, Südafrika S.A. Wahren Heinzel Sales Liaison Office Argentina San Isidro, Argentinien Proveedora Andina de Papel, S.A Heinzel Sales Liaison Office Ecuador Quito, Ecuador 110 HEINZEL GROUP GRUPPENSTRUKTUR 26,5% 100% AS Nor-Est Wood Paide, Estland AS Estonian Cell Kunda, Estland 0,1% 25% Papierholz Austria GmbH St. Gertraud, Österreich 100% Limbeck Beteiligungs GmbH Gols, Österreich Heinzel Paper GmbH Hinterbrühl, Österreich 90% 10% Europapier International AG Hinterbrühl, Österreich 0,1% 99,9% 100% Heinzel, Bunzl Immobilien GmbH Wien, Österreich Europapier CE GmbH Wien, Österreich 100% 100% 99% Europapier CIS GmbH Hinterbrühl, Österreich Anteilseigner Europapier CEE GmbH Hinterbrühl, Österreich 50% Holding und Service 100% LLC Europapier Moskau, Russland 100% 100% Europapier Budapest Kft. Budapest, Ungarn 100% Europapier Alpe d.o.o. Laibach, Slowenien Lexica – SFE JSC Moskau, Russland EU-RO Handelsges.m.b.H. Frastanz, Österreich 100% 100% 50% 99,99% 100% 100% 100% 100% Europapier Impap Sp.z.o.o. Błonie, Polen 100% Heinzel Sales Poland Sp.z.o.o. Warschau, Polen Handel Assoziierte Unternehmen im Rohstoffbereich, nicht konsolidiert Europapier Dunav Papir d.o.o. Belgrad, Serbien Europapier Bohemia spol. s.r.o. 100% Prag, Tschechien Europapier Poland GmbH Hinterbrühl, Österreich Industrie 100% Europapier East Europe GmbH Hinterbrühl, Österreich Europapier Austria GmbH Wien, Österreich Heinzel, Bunzl Service GmbH Wien, Österreich 100% Europapier Bulgaria EOOD Sofia, Bulgarien Europapier Romania Srl. Bukarest, Rumänien 0,01% Europapier Hercegtisak d.o.o. Siroki Brijeg, Bosnien Europapier Slovensko s.r.o. Pressburg, Slowakei Europapier Adria d.o.o. Sesvete-Zagreb, Kroatien ADRESSEN & KONTAKTE G E S C H Ä F T S B E R I C H T 2 014 99,9% Zellstoff Pöls AG Pöls, Österreich 111 UNTERNEHMENSGESCHICHTE HEINZEL GROUP DIE GESCHICHTE 1991 Mit Unterstützung von Banken und Management kauft Alfred H. Heinzel seinem Onkel Wilfried die Wilfried Heinzel AG, die heutige heinzelsales, ab. 2000 Akquisition der Zellstoff Pöls AG 2001 Akquisition von Biocel Paskov a.s. 2004 33%-Beteiligung an der Greenfield-Investition in das BCTMP-Zellstoffwerk AS Estonian Cell 2006 Inbetriebnahme des Werks AS Estonian Cell 2010 Verkauf von 75% der Anteile an Biocel Paskov a.s. an die Lenzing AG; Akquisition der Europapier AG 2011 Übernahme von 100% an AS Estonian Cell 2012 Erwerb des Papiergroßhandelsgeschäfts von PaperlinX in Ungarn, der Slowakei, Slowenien, Kroatien und Serbien durch Europapier; Abgabe der restlichen Anteile der Biocel Paskov a.s. an Lenzing 2013 Akquisition der Papierfabrik Laakirchen sowie von 51% der Bunzl & Biach GmbH von SCA; Übernahme des Vertriebs von SCA Forest Products in Zentral-, Süd- und Osteuropa sowie Übersee 2014 VIDEO 112 Erstes volles Geschäftsjahr der neuen Starkraft-Kraftpapiermaschine in Pöls; Investition in Biogasanlage für AS Estonian Cell HEINZEL GROUP IMPRESSUM Herausgeber: Heinzel Holding GmbH Chefredaktion: Sebastian Heinzel Layout, Redaktion, Satz: be.public Corporate & Financial Communications, Wien Fotos: Heinzel Group Archiv, Outline Pictures, Christoph J. Heinzel, Georg Schenk, iStockphoto, Christof Aigner/bäckerstrasse4, ARGO Performance & Development, FotoFrankl, Sergei Hramtsov, Thomas Leitner, Lichtmeister Otmar Winterleitner, Luis Casanova Sorolla, Marianna Sowińska, Robert Strasser, Thomas Ramstorfer, Veronika Rath, Thomas Volmer Druck: Ueberreuter Druckzentrum GmbH 24. März 2015 Personenbezogene Formulierungen sind geschlechtsneutral zu verstehen. Die vorangegangenen, die Zukunft betreffenden Aussagen unterliegen sowohl bekannten als auch unbekannten Risken und Unsicherheiten, die dazu führen können, dass die tatsächliche Ertragslage von den getroffenen Aussagen abweichen kann. HEINZEL HOLDING GMBH 1223 Wien, ÖSTERREICH, Wagramer Straße 28–30 Postfach 57 Telefon +43-1-260 11-401, Fax +43-1-260 11-402 [email protected], www.heinzel.com Gedruckt auf PhoenixMotion Xenon (Cover: 250 g/m2, Kern: 115 g/m2) – erhältlich bei der Europapier Austria GmbH