Zahlenwerk sorgt für zufriedene Mienen

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Zahlenwerk sorgt für zufriedene Mienen
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Lokales
NR. 79 . SAMSTAG, 4. APRIL 2015
SEITE 13
Zahlenwerk sorgt für zufriedene Mienen
Inexio bietet
Beratung an
Finanzen Cochemer Stadtrat verabschiedet einstimmig den Haushalt 2015 – Schulden werden weiter abgebaut
Ortsnetze Betreiber gibt
Informationen zu neuen
Anschlüssen
Von unserem Mitarbeiter
Dieter Junker
M Cochem. Auf den ersten Blick lesen sich die Zahlen des Cochemer Haushalts besorgniserregend: Ein Jahresfehlbedarf von
fast einer Million Euro, ein Finanzierungsbedarf
von
rund
750 000 Euro im Finanzhaushalt
und eine Schuldenlast von 5,9 Millionen Euro. Und dennoch sagte
Stadtbürgermeister
Wolfgang
Lambertz im Stadtrat: „Ich bin eigentlich sehr zufrieden mit dem
Zahlenwerk.“
Ein genauer Blick auf den Etat
zeigt, dass er dies auch sein darf.
Denn die Stadt Cochem baut seit
Jahren kontinuierlich ihre nicht gerade geringen Schulden ab und
spart dadurch Zinslasten, die wiederum dem Haushalt zugutekommen. Außerdem sind in diesem
Jahr keine weiteren Kreditaufnahmen geplant, im Gegenteil soll
fast eine halbe Million Euro bei
den Schulden getilgt werden. Und:
Die Stadt investiert in diesem
Jahr fast zwei Millionen Euro. Der
dafür erforderliche Finanzierungsbedarf von 670 000 Euro wird
durch eine Entnahme aus den liquiden Mitteln gedeckt. „Das alles zeigt die nach wie vor hohe
Wirtschaftskraft unserer Stadt“,
unterstrich Bürgermeister Lambertz im Stadtrat. Seit 2012 sind
knapp zwei Millionen Euro an
Schulden abgebaut worden. „Das
spüren wir täglich“, machte er
klar. Und mit den Investitionen in
das Stadtentwicklungskonzept historischer Stadtbereich oder den
dritten Bauabschnitt des Kapuzinerklosters, den Ausbau der Stadionstraße und den Umbau des
Sehler Bürgerhauses gehe man
wichtige Projekte an.
Angesichts dieser Zahlen gab
es auch im Cochemer Stadtrat nur
lobende Stimmen. „Wir tilgen die
Altlasten und sparen dadurch deutlich Zinsen. Wenn man bedenkt,
dass wir vor ein paar Jahren noch
elf Millionen Euro an Schulden hat-
M Cochem-Zell. Weitere Gemeinden sind an das neue Glasfasernetz
des Kreises Cochem-Zell angeschlossen worden. In den vergangenen Tagen sind die Ortsnetze in
Lutzerath, Driesch, Senheim, Altstrimmig, Altlay und Blankenrath
ans Netz gegangen. Informationen
über die neuen Anschlüsse bietet
der Betreiber Inexio auch bei weiteren Beratungsveranstaltungen,
und zwar am: 22. April von 16 bis
19 Uhr im Bürgerhaus in Blankenrath, am 18. Mai von 16 bis 19 Uhr
im Gemeindehaus in Senheim sowie auch am selben Tag von 16 bis
19 Uhr im Gemeindehaus in Altlay.
Am 19. Mai gibt es dann eine Beratungsveranstaltung von 16 bis 19
Uhr im Bürgerhaus Lutzerath, die
auch für Kunden in Driesch ist.
Und am 26. Mai gibt es noch Veranstaltung von 16 bis 19 Uhr im
Bürgerhaus in Altstrimmig.
Kompakt
Infoabend bereitet
werdende Eltern vor
Sehler Bürgerhaus, Kapuzinerkloster und Altstadt sind die größten Brocken des Investitionsplanes der Stadt Cochem in diesem Jahr.
ten und diese Summe mittlerweile
mehr als halbiert wurde, dann
zeigt das die gute Entwicklung“,
sagte CDU-Fraktionssprecher Josef Heimes. FWG-Fraktionsvorsitzender Ulrich Burkholz strich die
„sehr gute Arbeit“ der Verwaltung heraus. Adolf Laux (CBG),
lang gedientes Stadtratsmitglied,
meinte: „Wir hatten selten einen
besseren Haushalt als diesen.“
Es gab nur wenige Wünsche,
die der Stadtrat für die kommenden Jahre äußerte. Hans Bleck
von der SPD kündigte für das
nächste Jahr Anträge zur Jugendarbeit in der Stadt an, Ulrich
Burkholz mahnte dringende Stra-
ßenausbauvorhaben in Brauheck
an, und Holger Haupt von Bündnis 90/Die Grünen forderte Er-
satzmaßnahmen bei Baumfällungen sowie mehr Werbung für die
Altstadtsanierung. Der großen Zu-
Eckdaten Haushalt 2015 Stadt Cochem
Ergebnishaushalt: Erträge 12,35
Millionen Euro, Aufwendungen
13,32 Millionen Euro
Finanzhaushalt: Einzahlungen 11,8
Millionen Euro, Auszahlungen 12,1
Millionen Euro
Investitionen: 2 Millionen Euro
Kreditaufnahme: 0 Euro
Liquide Mittel (1.1.2015): 1,93
Millionen Euro
Entnahme liquide Mittel: 1,4 Millionen Euro
Schuldenstand (1.1.2015): 5,92
Millionen Euro
Schuldenstand (31.12.2015): 5,43
Millionen Euro
Foto: Kevin Rühle
friedenheit über den Etat tat all
dies keinen Abbruch. Der Stadtrat
verabschiedete einstimmig den Etat
für 2015.
Dennoch: Ein Projekt liegt vor
der Stadt, dass auch auf den Haushalt große Auswirkungen haben
wird – der Ausbau der Stadtwaldlinie. „Wenn im nächsten Jahr
dieses Vorhaben angegangen werden soll, dann werden wir nicht
umhinkommen, einen größeren
Kredit aufzunehmen“, machte
Stadtchef Lambertz deutlich. Doch
angesichts der derzeitigen Haushaltsentwicklung dürfte dies die
Verantwortlichen der Stadt nicht
vor unlösbare Probleme stellen.
Expressionistisch angehauchte Werke zu sehen
Spitzen und Notizen
Von heißen Sitzungssälen und
einem quer sitzenden Problem
E
in Sitzungsmarathon der
besonderen Art könnte in
der Cochemer Sauna
wichtige Menschen zusammenbringen – ob sich danach die Gemüter beruhigen, ist offen. Auf einen Versuch käme es an.
Gemeinsam schwitzen
Ganz schön frostig geht es derzeit
zu. An Eingangstoren in der Eifel
ebenso wie am Ratstisch im Cochemer Rathaus sinken die Temperaturen unter die Toleranzschwelle,
von (vor-)österlicher Nächstenliebe
ist wenig spürbar. Dabei birgt gerade das Thema Sauna das Potenzial, sich unter Ratsherren und frauen mal so richtig aufzuheizen.
Im Wortsinne. Ja, man könnte sich
nicht nur den Kopf heiß reden, um
eine aussitzfähige Lösung zu finden, die nicht mit heiß gestrickter
Nadel zustande kommt. Unser Vorschlag: Helmut Probst, Wolfgang
Lambertz und die hitzigsten Ratsmitglieder kommen samstags morgens zusammen – auf einen Plausch
mit Auf- und Ergüssen. In der Sauna
träfen sie auf die Elder Statesmen
Klaus-Peter Balthasar und Horst
Hoffmann, die dort regelmäßig Skat
kloppen. Da ist bestimmt noch Platz
auf dem Holzsitz, um das Thema
Sauna gemeinsam zu besetzen und
zu diskutieren. Und wer weiß: Vielleicht entflammt bei dem einen oder
anderen die Leidenschaft für Saunagänge. Tja, wie es auch kommen
wird: Helmut Probst wird seufzen –
früher hatten es die Verwaltungschefs einfacher. Da ging es nach der
Beschlusslage nur noch ums „Augen zu und durch“. Heute will das
Volk tatsächlich Mitsprache haben.
Die Spitzen und Notizen wurden
gesammelt von Thomas Brost.
Kurs zum Übungsleiter
Turnen angeboten
M Kröv. Einen Lehrgang „Übungsleiter im Kinderturnen der 8- bis
14-Jährigen“ können Interessierte
am 17. Mai von 9 bis 14 Uhr in der
Turnhalle der Kröver Grundschule
besuchen. Im Mittelpunkt des
Kurses stehen neben methodischen
Reihen zu Basiselementen des Gerätturnens das Helfen und Sichern,
das freie Turnen und die Bewegungskünste. Zudem wird es vielseitige Anregungen für Übungen
mit Geräten und Partnern gegeben. Den Kurs leitet Hugo T.
Schlink, es wird eine Gebühr von
15 Euro erhoben. Eine Anmeldungen ist noch bis zum 1. Mai auf
www.Turngau-Mosel.de möglich.
Gesundheitstreff stellt
Heilkräuter vor
Wer fährt auf Bahn ab?
Bei Jörg Petry dürfte sie ganz schön
quer sitzen, die Eifelbahn. Die beschaulichen Fahrten im Freizeitverkehr ruhen jetzt schon das zweite Jahr, der Betreiber sieht's mit Ingrimm. Die Fahrten mit dem zockelnden Schienenbus scheinen
passé zu sein. Dass die Eifelbahn ein
Evergreen ist, kam uns dieser Tage
unter. Exakt vor zehn Jahren diskutierte man über eine Ertüchtigung der Strecke zwischen Kaisersesch und Ulmen. Das Resultat
ist bekannt: Die Bahn (und das
Land) machte mobil. Nachahmung
jetzt empfohlen.
M Daun. Das Dauner Krankenhaus
Maria Hilf veranstaltet am Mittwoch, 15. April, einen Informationsabend für werdende Mütter,
Väter und Familien. Beginn ist um
19 Uhr in der 4. Etage im Multifunktionsraum Hilf. Der Abend
wird einmal im Quartal angeboten.
Infos gibt es auch im Internet:
www.krankenhaus-maria-hilf.de.
M Cochem. Schwedische Malerinnen haben kürzlich in einem Workshop sich an einer expressionistischen Ausdrucksweise versucht (die RZ berichtete). Was dabei herausgekommen ist, lässt
sich noch bis zum Sonntag, 10. Mai, im HotelCafé Germania in Cochem zu den üblichen Öff-
nungszeiten anschauen. Die elf Schwedinnen ließen sich von Landschaft, Kultur und Moselwein
inspirieren. Entstanden sind so in einem einwöchigen Workshop im Kapuzinerkloster mehr als 50
Werke, die sich vor allem durch intensive FarbFoto: Ulrike Platten-Wirtz
gebung auszeichnen. upw
M Kaisersesch. Nächster Termin für
den Gesundheitstreff „Eule“ ist am
Montag, 13. April, um 19.30 Uhr im
Mehrgenerationenhaus
(MGH)
Schieferland Kaisersesch, Poststraße 23. Das Thema lautet „Heimische Wildkräuter als Heilpflanzen“. Vor allem bei leichten Beschwerden können diese helfen:
Ob Mückenstiche oder Blasen an
den Füßen, oft ist ein Kraut dagegen gewachsen. Der Abend beantwortet etwa, wann Kräuter gesammelt werden sollten oder wie
man sie aufbereitet. Zudem werden fabrikzucker- und gentechnikfreie Kostproben angeboten. Eine Anmeldung ist noch bis Freitag,
10. April, möglich bei den Gesundheitsberaterinnen Lydia Justen, Tel. 02651/900 324, und Marie-Luise Volk, Tel. 02653/1614.
Die Teilnahme kostet 5 Euro.
Ostermusical in der Kirche erleben
Schauspiel Meisericher Singkinder treten mit neuem Stück auf und beleuchten Leidensgeschichte Jesu Christi
Auch geeignet als Ort für konstruktive Gespräche: die Theke in der Cochemer Sauna.
Foto: Kevin Rühle
M Ulmen-Meiserich. Die Meisericher Singkinder führen wieder ein
Ostermusical auf. Hinter den 14
Kindern und Jugendlichen im Alter
zwischen 7 und 15 Jahren und ihren erwachsenen Begleiterinnen
liegen lange Stunden der Proben,
der Planung und Zusammenstellung der Kostüme und notwendigen Requisiten und vielem anderem mehr, um das Singstück bühnenreif zu gestalten.
Das Musical mit dem Titel „Der
Verrat“ handelt von einem span-
nenden biblischen Thema. Die Zuschauer können erleben, wie sich
zwölf junge Menschen Jesus Christus anschließen und zu seinen
engsten Freunden werden. Doch
einer von ihnen, Judas Iskariot, hat
sich den Frieden und die Freiheit,
von der Jesus immer wieder spricht,
völlig anders vorgestellt. Er hält
nichts davon, ein Apostel der Liebe
zu sein, und wenn es nach ihm ginge, müsste Jesus die feindlichen römischen Besatzer aus dem Heimatland Israel vertreiben. Schließ-
lich sieht er keinen anderen Ausweg mehr, als sich auf die Seite
der Gegner Jesu zu schlagen, und
er verrät ihn mit einem Kuss für 30
Silberlinge an den Hohen Rat.
In dem Stück, das einen Teil der
Leidensgeschichte Jesu Christi
zeigt, wechseln sich spannende
Schauspielszenen und Dialoge mit
eingängigen und ausdrucksstarken
Liedern ab, die alle von den Meisericher Singkindern dargeboten
werden. Die Aufführungen finden
am Ostermontag, 6. April, um 15
Uhr in der Meisericher Kirche und
am Sonntag, 26. April, um 15 Uhr
in der Kaisersescher Pfarrkirche
statt. Der Eintritt ist frei.
„Wir freuen uns auf die beiden
Vorstellungen in unserer Filialkirche St. Anna in Meiserich und etwas später in der Kaisersescher
Pfarrkirche St. Pankratius. Wir
würden uns riesig freuen, wenn
recht viele Menschen zu uns kämen, um das Musical zu erleben“,
sind sich die Kids und ihre Betreuerinnen einig.
wp