Ganz früh und ganz schnell
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Ganz früh und ganz schnell
DIE RHEINPFALZ " — NR. 90 SAMSTAG, 18. APRIL 2015 Westricher Rundschau Dens3000 wird aus dem Firmenregister gelöscht KONKEN. Ein einst hoffnungsvolles Projekt ist nun auch juristisch beerdigt. Das Insolvenzgericht hat veröffentlicht, dass die Firma Dens3000 GmbH des inzwischen verstorbenen Investors Reinhard Lohse nicht genug Mittel hat, um die Kosten eines Insolvenzverfahrens zu decken. Damit wird das Unternehmen aus dem Firmenregister gelöscht. Dens3000 war mit einem neuartigen, patentierten Verfahren an den Markt gegangen, um in Massenproduktion künstliche Zähne herzustellen, die vor allem für Zahnprothesen gebraucht werden. Allerdings konnte sich die mit öffentlichen Mitteln geförderte Betriebsansiedlung in Konken nicht durchsetzen – vor allem wegen der Marktmacht der wenigen großen internationalen Hersteller. Daraufhin wurde für das 2010 gestartete Unternehmen schon nach weniger als zwei Jahren das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet. (wop) Kinder berichten von Paar mit Baby, das aus dem Mund blutet SCHÖNENBERG-KÜBELBERG. Eine verdächtige Beobachtung haben zwei Kinder am Donnerstag gegen 13.30 Uhr am Ortsausgang Schönenberg in Richtung Sand gemacht: Ein Mann und eine auffällig große Frau sollen mit einem Baby, das kein Oberteil getragen haben soll, unterhalb des Glan-Blies-Wegs in Richtung Zufahrtsweg zum Sportplatz Sand gelaufen sein. Der Mann soll das Baby, das aus dem Mund geblutet habe, auf dem Arm getragen haben. Die Polizei suchte das Gebiet großflächig ab – selbst ein Hubschrauber kam zum Einsatz –, konnte aber weder das Paar noch das Baby ausfindig machen. Auch Nachfragen beim Rettungsdienst und bei angrenzenden Arztpraxen brachten keinen Erfolg. Die Frau soll 1,80 bis 1,90 Meter groß sein und ein Kopftuch getragen haben, unter dem eine blonde Strähne herausschaute, einen bunten Umhang oder ein buntes Kleid und schwarze Leggins. Der Mann, mit kurzer Hose und T-Shirt bekleidet, soll wesentlich kleiner und kräftiger gewesen sein. Wer Hinweise geben kann, soll sich umgehend mit der Polizei in Schönenberg-Kübelberg, 06373 8220, oder Kusel, 06381 9190, in Verbindung setzen. (red) AUS DE R RE G ION Drogenschnüffler ist erfolgreich Schäferhund Ronny hat gestern in Neunkirchen mehrere hundert Gramm Drogen erschnüffelt. Im Vorfeld war es an der Autobahn 8 zu einer Schießerei gekommen. SEITE 5 IN D IE SER AU SG ABE Gewaltig unter Zugzwang Der SV Ohmbach und die SG Gries/Steinbach kämpfen um den Verbleib in der B-Klasse Süd. Morgen treffen sie aufeinander. SEITE 2 Zwei Varianten für Haussanierung Zur Sanierung des Hauses Busch am Veldenzplatz in Lauterecken gibt es zwei Varianten. Der Stadtrat lässt die Pläne zuerst prüfen. SEITE 3 Neugier geweckt Teilnehmer der „Kunst im Grünen“ an der Wasserburg Reipoltskirchen stellen eine Auswahl ihrer Werke vor. SEITE 4 SO ER RE IC HEN S IE UNS WESTRICHER RUNDSCHAU Verlag und Geschäftsstelle Telefon: Fax: E-Mail: Pariser Str. 16 67655 Kaiserslautern 0631 3737-0 0631 72460 [email protected] Abonnement-Service Telefon: 0631 3701-6300 Fax: 0631 3701-6301 E-Mail: [email protected] Privatanzeigen Telefon: Fax: E-Mail: 0631 3701-6400 0631 3701-6401 [email protected] Geschäftsanzeigen Telefon: 0631 3701-6800 Fax: 0631 3701-6801 E-Mail: [email protected] Lokalredaktion Telefon: Fax: E-Mail: Bahnhofstr. 28 66869 Kusel 06381 9212-20 06381 8718 [email protected] Ganz früh und ganz schnell PFEFFELBACH: Ministerpräsidentin lobt Breitbandausbau im Kreis – Landrat verspricht zweite Stufe Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat gestern Nachmittag das Projekt „Breitbandausbau im Pfälzer Bergland“ als wegweisend für andere gewürdigt. Nicht nur, dass der Kreis Kusel frühzeitig erkannt habe, wie wichtig große Bandbreiten für die Zukunft seien; das Projekt zeige auch, wie man solidarisch eine solche Aufgabe angehe. Insgesamt 75 Ortsgemeinden in drei Kreisen sind über das Projekt und mit den Partnern Inexio und Pfalzconnect an das schnelle Internet angebunden worden. Landrat Winfried Hirschberger kündigte eine zweite Stufe des Ausbaus an. Das Projekt war eigentlich – von einer Ausnahme abgesehen – schon vor fast einem Jahr beendet. Der offizielle Abschluss erfolgte allerdings erst gestern. Während Pfalz-connect bei der Ausschreibung vor knapp sieben Jahren für den Bereich rund um Lauterecken zum Zuge kam, übernahm Inexio die Ortsgemeinden im Rest des Kreises sowie drei Dörfer in der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau (Kreis Kaiserslautern). Inexio-Mitgeschäftsführer Thorsten Klein sagte gestern, sein Unternehmen habe 8,5 Millionen Euro in den Aufbau der Netze für 58 Ortsgemeinden investiert. Das Land hatte sich mit gut einer halben Million Euro beteiligt. Hirschberger wie auch Dreyer hoben hervor, wie früh der Kreis Kusel in Sachen Breitbandausbau aktiv gewesen sei. Der damalige Wirtschaftsminister habe sogar die Förderrichtlinien umschreiben lassen müssen, damit ein solch großes Projekt vom Land habe gefördert werden können, sagte Hirschberger schmunzelnd, um die Pilotarbeit hervorzuheben. Dass sich das Projekt fast zwei Jahre länger hingezogen habe als ursprünglich geplant, nahm er gelassen. Dafür hat Inexio in ihrem Bereich statt der ausgeschriebenen Bandbreite von 3000 Bit pro Sekunde in den allermeisten Ortsgemeinden bis zu 100.000 Bit zur Verfügung gestellt. Der Landrat versprach, man werde baldmöglich eine zweite Stufe des Ausbaus vornehmen. Denn noch sei eine Reihe von Gemeinden nicht mit diesen großen Bandbreiten ausgestattet. Er dürfte damit vor allem die Ortsgemeinden rund um Lauterecken gemeint haben, die fast durch die Bank nur den ausgeschriebenen Standard von 3000 haben – eine Bandbreite, die aufgrund der schnellen Entwicklung der digitalen E I NW URF Lohn des Wartens •• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •• VON WOLFGANG PFEIFFER •• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •• AUS DE M L AN DK REIS Es gibt kein Drumrum-Reden: Der Breitbandausbau im Kreis Kusel ist klasse. In manch großer Stadt würden sich die Nutzer die Finger nach dem lecken, was an Übertragungsgeschwindigkeiten auf Dörfern wie Niederstaufenbach, Etschberg oder Unterjeckenbach möglich ist. Sicher: Das Projekt hat anfangs geholpert. Langer Winter, fehlende Kapazitäten und das Warten auf Anschlussförderung haben das Projekt verzögert und manchen Nutzer verärgert, wenn er im Vertrauen auf die neue, schnelle Technik seinem Versorger (zu) früh gekündigt hat. Aber: Ein derart hochwertiger Ausbau im ländlichen Raum war neu und damit ein Abenteuer. Eines, das sich schlussendlich gelohnt hat. Einziger Wermutstropfen: Ganz im Norden darben Gemeinden mit den langsamen 3000 Bit; übrigens genau das, was ursprünglich verlangt worden war. Folglich sollte möglichst schnell die angekündigte zweite Stufe des Ausbaus kommen. Welt schon als überholt gilt. Ein guter Zugang zum Internet sei einer der Standortfaktoren, mit denen ein vom Bevölkerungsrückgang betroffener Kreis wie Kusel punkten könne. Nur mit einem guten Internetzugang könnten Selbstständige vom Arzt bis zum Architekten sich in der Region niederlassen. Dreyer: Ein schnelles Internet kann die Rettung für bedrohte Dörfer sein. Ähnlich argumentierte die Ministerpräsidentin, die direkt von der Trauerfeier für die Opfer der Flugzeugkatastrophe in Köln nach Pfeffelbach geeilt war. „Der Landkreis hat frühzeitig die Chancen der Digitalisierung erkannt und damit auch für kommende Generationen wichtige und richtungsweisende Zukunftsstrukturen geschaffen“, sagte Dreyer. Dass nahezu alle Gemeinden, und das über Kreisgrenzen hinaus, gemeinsam mit dem Kreis an einem Strang gezogen und die Kosten solidarisch geteilt hätten, zeige, Ministerpräsidentin Malu Dreyer nannte das Projekt „Breitbandausbau im Pfälzer Bergland“ gestern vorbildlich für die neue Strategie, die das Land in Sachen schnelles Internet fahre. FOTO: M. HOFFMANN „dass Breitbandausbau als gesamtgesellschaftliche Aufgabe hier verstanden und gelebt wird“. Das Pilotprojekt im Kreis Kusel sei damit ein Vorbild für die neue Strategie, die das Land in Sachen Digitalisierung fahre. Deren Ziel sei es, bis 2018 überall im Land eine Bandbreite von 50.000 Bit pro Sekunde zu ermöglichen. Dafür stelle das Land 50 Millionen Euro zur Verfügung. Gerade für Dörfer, die durch den demografischen Wandel in ihrem Bestand gefährdet seien, könne der Zugang zu einem schnellen Internet die Rettung sein. Wenn ein Familienvater seinen Job – Stichwort Home-Office – auch im ländlichen Raum erledigen könne, dann steige die Wahrscheinlichkeit, dass er sich wegen anderer Faktoren wie Naturnähe dort auch niederlasse. Und selbst Ältere griffen immer mehr zu Computer oder Smartphone. Dreyer nannte als Beispiel ihre 82-jährige Mutter, die „mir regelmäßig Nachrichten schreibt und viel mit ihrem Tablet im Internet surft“. Inexio-Mitgesellschafter Klein nahm die Kritik wegen der Verspä- tung an, hob aber die technische Infrastruktur hervor, die Inexio nunmehr geschaffen habe. Die angeschlossenen Gemeinden seien für die Zukunft gerüstet. Und er stellte weitere Verbesserungen in Aussicht. Wenn die Europäische Union das technische Verfahren des sogenannten Vectoring zulasse, dann komme die mögliche Übertragungsgeschwindigkeit von 100.000 Bit pro Sekunde fast komplett bei den Nutzern an. Derzeit verhinderten die Kupferkabel zu den Häusern durch Gesprächsüberlagerungen noch, dass die volle Bandbreite genutzt werden könne. Womöglich sei irgendwann sogar eine grenzenlose Bandbreite möglich, sagte Klein. Es sei wegweisend und richtig gewesen, Glasfaserkabel so nah wie möglich zum Nutzer zu bringen. Rund 70 Kilometer hat Inexio im Projektgebiet dafür verlegt. Und: Die Kommunen seien mit 5000 bis 7000 Euro Kostenbeitrag sehr gut weggekommen. Zum Teil werde in Bayern für Gemeinden auf dem flachen Land heute schon eine Million Euro aufgerufen. (wop) Blitz-Marathon: Polizei zieht positive Bilanz KUSEL. Beim Blitz-Marathon der Polizei wurden am Donnerstag an mehreren Standorten im Landkreis Kusel Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt. Die Bilanz der Polizei fällt sehr positiv aus: Nur eine Ordnungswidrigkeitsanzeige gab es im Kreis zu verzeichnen. Von 6 bis 24 Uhr waren am Mittwoch landesweit mehr als 500 Einsatzkräfte der Polizei sowie Mitarbeiter der Kommunen an insgesamt 345 Messstellen im Einsatz. Im Kreis Kusel wurde an sieben Messpunkten kontrolliert. Im Bereich der Polizeiinspektion Kusel wurde an den Kontrollstellen in Brücken und Rammelsbach die Geschwindigkeit von insgesamt 88 Fahrzeugen gemessen. Acht Fahrer waren geringfügig zu schnell und wurden daher verwarnt. An drei weiteren Kontrollstellen in Waldmohr, Schönenberg-Kübelberg und Bosenbach gab es laut Michael Kraus von der Polizeidirektion Kaiserslautern keinerlei Beanstandungen. Im Bereich der Polizeiinspektion Lauterecken waren es insgesamt 120 gemessene Fahrzeuge an den Kontrollstellen in Lohnweiler und Offenbach-Hundheim. Es gab 14 Verwarnungen und eine Ordnungswidrigkeitsanzeige. Auch bei den Autofahrern sei die Aktion auf Zustimmung gestoßen, sagt die Polizei. „Alles in allem ist die Aktion sehr positiv verlaufen“, zieht Kraus Bilanz. Auch bei den Verkehrsteilnehmern sei die Aktion durchaus auf Zustimmung gestoßen. „Im Nachgang lässt sich festhalten, dass der Blitz-Marathon erneut eine sehr erfolgreiche Präventionsmaßnahme war“, sagt Kraus. Den Vorwurf der „Abzocke“, den so mancher Verkehrsteilnehmer der Polizei mache, lässt Kraus nicht gelten: „Alle Kontrollstellen wurden im Vorfeld veröffentlicht. Wer da noch zu schnell fährt, ist selbst schuld.“ Wie das Innenministerium mitteilt, ist zu hohe Geschwindigkeit nach wie vor Ursache Nummer eins für Unfälle mit schwerwiegenden Folgen. Im vergangenen Jahr sind in Rheinland-Pfalz 175 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Laut Innenminister Roger Lewentz soll der Blitz-Marathon daher die Autofahrer vor allem für Tempo-Vorgaben sensibilisieren und eine „Werbung für angepasste Geschwindigkeit“ sein. (dbu) NEBENBEI BEMERKT... SV NANZ(-)DIETSCHWEILER MODERNE TECHNIK •• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •• •• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •• Der fragliche Strich Rothselberg vorn Da geben wir uns so viel Mühe. Erfüllen Wünsche, soweit uns das möglich ist. Und dann so ein Nackenschlag. Wir knabbern jetzt noch daran. Was ist geschehen? Vor gut einem Jahr hat uns die Nachricht des Fußball-Landesligisten SV Nanzdietschweiler erreicht, wir möchten doch bitte künftig die korrekte Schreibweise des Vereinsnamens übernehmen. Und die laute nunmal SV Nanz-Dietschweiler. Betonung auf den Bindestrich, der die Tradition des Drei-in-eins-Ortes unterstreicht. Haben wir auch gerne und umgehend gemacht. Sogar umfangreich in einem Artikel erklärt, warum wir künftig im selben Artikel zwar aus Nanzdietschweiler berichten, aber eben über den SV NanzDietschweiler. Nun aber sind wir ratlos. Völlig ratlos. Denn auf dem offiziellen Mannschaftsbogen vom Heimspiel gegen Hüffelsheim vergangenen Sonntag steht doch tatsächlich über der Auflistung des Kaders der Gastgeber „SV Nanzdietschweiler“. Ohne Bindestrich. Und nicht einfach nur in der Eile hingeschnuddelt, sondern fein säuberlich in gedruckten Buchstaben. Das hat uns jetzt natürlich in tiefste Verlegenheit gestürzt. Was sollen wir nun künftig schreiben? SV Nanz-Dietschweiler? Oder doch SV Nanzdietschweiler. Könnte uns bitte mal jemand helfen und aus unserem Dilemma befreien? Moderne Technik ist nicht jedermanns Sache. Twitter, Facebook, eine vernünftige Homepage und so weiter – damit tun sich im heutigen medialen Zeitalter zuweilen ganze Verbands- und Ortsgemeinden schwer. Umso überraschter ist der geneigte Betrachter, wenn er dort, wo er es nicht unbedingt erwartet, mit allerneuesten Kommunikationsformen zu tun hat. Beispielsweise in Rothselberg. Dort stand vergangenen Samstag der Fototermin der Einwohner für die RHEINPFALZ-Serie Dorfspaziergang an. Doch wie bringt das der Orts-Chef seinen Leuten bei, damit sie doch bitte zahlreich zum Treffpunkt kommen mögen, um ein möglichst gutes, umfangreiches Bild vom Dorf zu ermöglichen? Ankündigung im Amtsblatt? Klar, das macht (fast) jeder. Handzettel in die Briefkästen? Logo, das übernehmen speziell die engagierten Ortsbürgermeister nur zu gerne für den öffentlichen Auftritt ihres Dorfes. Rainer Mohr war das aber noch nicht genug. Er steckte alle gut 150 Handynummern aus dem Ort, die er hatte, in eine eigene Gruppe beim Nachrichtendienst WhatsApp und funkte auf diesem Weg rund ein Viertel seiner Mitbewohner binnen Sekunden an. Für Mohr war das ein erstes erfolgreiches Experiment für das, was er sonst noch so mit dieser Gruppe anstellen könnte. Fahrgemeinschaf- ten beispielsweise organisieren. Unterstützung suchen. Einkaufsdienste für Ältere in die Wege leiten. Ideen hat er genug. Und technisch leicht einzurichten ist das Ganze auch noch. Wir werden also in Zukunft genauer hinschauen, wie der Rothselberger Ortsbürgermeister diesen Kanal einsetzt. Und wie umgekehrt die Bürger von einem solchen virtuellen Stammtisch profitieren. Womöglich ist Rothselberg hier ein Vorbild für andere Gemeinden im Kreis. FLÜCHTLINGE •• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •• Richtig eklig Dass die Nachricht, wonach in Kusel eine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende eingerichtet wird, nicht uneingeschränkt Begeisterung finden würde, war schon vorher klar. Gleichermaßen interessant wie betrüblich ist es aber, wie schnell politische Rechtsausleger mit dem Hang zur Menschenver- achtung daraus Kapital schlagen wollen – und wie viele leider auf die Rattenfängerei reinfallen. Seit wenigen Tagen ist im Netzwerk Facebook eine neue Seite online, die sich gegen eine angebliche „Asylflut in Kusel“ wendet. Die dummdreist durch Weglassen den Eindruck erweckt, als seien für Kusel nun 20.000 Flüchtlinge geplant. Und die mit scheinbar seriösen Artikeln von allerdings rechtsradikalen Seiten den Eindruck erweckt, Kusel stünde der Untergang bevor. Natürlich steht keiner für diese eklige Seite mit dem Namen ein. Feige aus dem Hinterhalt lässt sich halt leichter gegen Menschen hetzen. Doch allein schon das Titelbild legt nahe, dass hier mal wieder die NPD oder zumindest NPD-nahe Kreise ihren menschenverachtenden Unsinn verbreiten. Und dass der Oberhetzer aus Düsseldorf kommt, was bekanntlich nicht gerade im oder nahe am Kreis Kusel liegt, spricht ebenfalls Bände. Traurig nur, dass unter den ruckzuck 500 „Freunden“ dieser Seite doch auch welche aus unserer Region sind. Und dass sich einige darunter in ihren inzwischen gelöschten Kommentaren gewaltbereit zeigen. Unsere Region und unsere Bürger werden in den nächsten Monaten viel zu tun haben damit, der NetzWelt draußen zu zeigen, dass der Kreis Kusel kein Tummelplatz für Rechtsextremisten, für Menschenfeinde und für politische Rattenfänger ist. Sondern ein liebenswerter Landstrich, in dem die Gastfreundschaft ein hohes Gut ist und in dem Menschen in großer Not gerne geholfen wird. WOLFGANG PFEIFFER kus_hp13_lk-stadt.01