Innovationsförderung ermöglicht kleinen Firmen groÃe Projekte
Transcription
Innovationsförderung ermöglicht kleinen Firmen groÃe Projekte
Rebuilding Nature. Rebuilding Life. Dienstag, 5. Mai 2015 24/15 InSCREENeX erhielt Förderung über 82.000 Euro und schaffte Grundlagen für neuartigen Test Innovationsförderung ermöglicht kleinen Firmen große Projekte “Die vernetzte Forschung in der Biotechnologie wird zu einem Kennzeichen der Wissenschaftsstadt Braunschweigs“, sagte Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa am Dienstag, 5. Mai, bei einem Besuch der InSCREENeX GmbH, die im Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung im Braunschweiger Stadtteil Stöckheim ein hochmodernes Labor unterhält. Außerhalb der Fachwelt sei oft nicht bekannt, welche Bedeutung das in Braunschweig konzentrierte Know how auf diesem Forschungsgebiet habe. Gleichwohl kristallisiere sich die interdisziplinäre Forschung in der Biotechnologie immer mehr als besondere Standortqualität Braunschweigs heraus. InSCREENeX als Ausgründung aus dem Braunschweiger Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung gehört in dieses Umfeld. Das Unternehmen wurde 2009 gegründet und beschäftigt derzeit sechs Mitarbeiter. Die Produkte und Dienstleistungen der InSCREENeX GmbH richten sich an Pharma- und Biotechnologieunternehmen, die sie bei der Suche und Herstellung neuer Medikamente unterstützen. Die Firma habe sich mit einem interessanten Projekt für eine Innovationsförderung von 82.000 Euro qualifiziert, die speziell auf kleine Unternehmen abzielt, betonte der Dezernent, der zugleich Geschäftsführer der Braunschweig Zukunft GmbH ist. „Diese Art der Förderung hat sich als geeignetes Mittel zur Finanzierung von Entwicklungsvorhaben besonders innovativer Start-ups erwiesen. So können auch kleine Firmen große Projekte anpacken.“ Rebuilding Nature. Rebuilding Life. Die Förderung sei 2014 beendet worden, die Projekte hätten aber bis Ende April laufen dürfen. Das Projekt von InSCREENeX sei eines der letzten in Braunschweig geförderten Projekte aus dem Programm. Das Land werde auch künftig innovative Unternehmen fördern. Details seien aber noch nicht bekannt. Antikörperpräparate gehören zu den modernsten Medikamenten, die – anders als herkömmliche Wirkstoffe – nicht auf den Körper allgemein, sondern ganz speziell wirken, indem sie das Immunsystem gegen einen bestimmten Erreger oder Krebszellen stärken und so eine besonders effektive Therapie ermöglichen. Damit sie wirken können, kommt es auf das Zusammenspiel von verschiedenen Zellen wie Makrophagen an, das akribisch kontrolliert werden muss. Bislang sind dazu Tierversuche nötig. „Mit unserer CI-SCREEN Technologie können wir Makrophagen unsterblich machen. Damit sind sie standardisiert und bilden den wichtigsten Baustein für einen einfachen, sicheren und preiswerten Qualitätssicherungstest in Petrischalen, der allen Forschern hilft, die mit Makrophagen arbeiten“, beschreibt Dr. Roland Schucht, Geschäftsführer von InSCREENeX, das jetzt beendete Projekt. „So ist es gelungen, Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung marktfähig zu machen und damit zum Nutzen der Patienten in die Kliniken zu bringen. Ohne die Förderung hätten wir das neben unserem Alltagsgeschäft personell nicht geschafft.“ „Forschung in Biotechnologie und Life Sciences erlebt in Braunschweig derzeit einen großen Aufschwung“, sagte Leppa. Er verwies auf das Zentrum für Pharmaverfahrenstechnik der Technischen Universität Braunschweig, das Bund und Land für rund 29 Millionen Euro am Langen Kamp bauten. Eine Investition ähnlicher Größenordnung erfordere das Braunschweiger Systembiologie-Zentrum BRICS – eine Einrichtung der Technischen Universität Braunschweig und des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung, das schon Ende dieses Jahres in Betrieb geht. Leppa: „Dort werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichsten Disziplinen in einer Weise zusammenarbeiten, die in Deutschland einzigartig ist. Damit rückt Braunschweig ein gutes Rebuilding Nature. Rebuilding Life. Stück näher an Zentren der Life Science Forschung heran, die bisher zumeist mit Städten wie München und Heidelberg verbunden wird. Ich freue mich, dass es gelingt, in diesem Bereich auch Arbeitsplätze in innovativen Unternehmen zu schaffen. Besonderer Dank gilt hierfür den beteiligten Forschungseinrichtungen, dem Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung und der TU Braunschweig.“ Die Gründer der Firma InSCREENeX, Dr. Roland Schucht (l.) und Dr. Tobias May (r.), zeigen Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa (mitte), wie in einer Petrischale Zellen gezüchtet werden. Foto: J. Sperber Über die Braunschweig Zukunft GmbH: Die 2002 privatisierte städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft Braunschweig Zukunft GmbH ist zentraler Ansprechpartner für Wirtschaftsunternehmen. Mit 12 Mitarbeitern und dem Geschäftsführer Gerold Leppa steht der Wirtschaft in der GründerVilla ein Kompetenzzentrum zur Verfügung. Die Braunschweig Zukunft GmbH bietet der lokalen Wirtschaft, Ansiedlungsinteressierten und Existenzgründern Beratung in Standortfragen, Genehmigungsmanagement, Vermittlung von Gewerbeflächen, Gründungsberatung sowie den Dialog mit den städtischen Fachbereichen. Die Braunschweig Zukunft GmbH betreibt den Technologiepark Braunschweig und ist Mitglied und Geschäftsstelle des Gründungsnetzwerkes Braunschweig.