Sehr geehrte Herren von Central Anglia, 14.4.2015 Sie haben vor in
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Sehr geehrte Herren von Central Anglia, 14.4.2015 Sie haben vor in
Sehr geehrte Herren von Central Anglia, 14.4.2015 Sie haben vor in unserer Heimat nach Öl zu bohren. Wie kritisch und ablehnend Bürgerinnen und Bürger Ihr Projekt sehen, haben Sie zuletzt auf der Einwohnerversammlung der Gemeinde Sterup am 26.3.2015 persönlich erlebt. Sie haben bereits bei der Einwohnerversammlung 2014 größtmögliche Information über Ihr Vorhaben versprochen und größtmögliche Transparenz. Beides wiederholen Sie in Ihrer neuesten Pressemitteillung im Amtskurier Geltinger Bucht im April/Mai 2015. Tatsächlich mussten wir bei der obengenannten Versammlung erleben, dass Sie unsere Fragen unzureichend, falsch oder gar nicht beantwortet haben und zwar insbesondere die, in der es -um die Unversehrtheit der hiesigen Natur und Umwelt und -um die Sicherheit und Gesundheit der hier lebenden Bevölkerung geht also genau die Themen die für uns und nachfolgende Generationen von existentieller Bedeutung sind. Es wird kein Fracking geben. Mit dieser Maxime werben Sie seit Februar 2014 für Ihre Vorhaben. Allerdings ohne Hinweis, daß Sie zu dieser Aussage gezwungen sind, nach dem Ihnen das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, kurz:LBEG am 14.11.2013 mitgeteilt hat, dass Fracking nach Anordnung des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, kurz: „MELUR“ - zumindest bis zur Aufstellung eines neuen Landesentwicklungsplans - nicht genehmigungsfähig ist. Andernfalls hätten Sie Ihre Pläne gleich beerdigen müssen. Stattdessen führen Sie zur Begründung Ihres Frackingverzichts an, bei den um Sterup herum befindlichen Gesteinsschichten, !offenporiger Sandstein! „können wir uns auf die konventionelle Ölförderung beschränken“. Dies ist unglaubwürdig, da Fracking seit den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts gerade für die konventionelle Ölförderung erfunden und entwickelt wurde und dabei ständig und ganz regulär eingesetzt wird. In den aktuell vorliegenden Gesetzesentwürfen soll es bei der Ölförderung ausdrücklich erlaubt bleiben. Im Bereich Plön-Ost, wo nach Ihren Angaben und unseren eigenen Informationen die gleichen geologischen Bedingungen vorliegen wie im Umkreis Sterup, nämlich offenporiger Sandstein mit grosser Permeabilität (Durchlässigkeit), wurde bei der konventionellen Ölförderung in den Jahren 1956 bis 1995, nach Auskunft des „MELUR“ in 18 Bohrlöchern 26 mal gefrackt. Tatsachen, die Sie in Ihrer jüngsten Presseerklärung im Amtskurier nicht nur einfach unter den Tisch fallen lassen, sondern ausdrücklich verleugnen. Ihre Argumentation ist also nicht nur ein Etikettenschwindel sondern schlicht falsch. Bestenfalls ein Schachzug um die politischen Institutionen und gutgläubige Bürgermeister, sowie Teile der Öffentlichkeit Ihnen gewogen zu stimmen, und der untaugliche Versuch, Ihren Kritikerinnen und Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. I. Die konventionelle Ölförderung bei porösem Sandstein mit großer Permeabilität, wie hier im Erlaubnisfeld Sterup, geschieht in verschiedenen Stufen. Bei der Primärförderung ist der Druck in der Lagerstätte ohne künstlichen Maßnahmen so hoch, daß das Öl quasi wie von selbst fliesst. Lässt der Druck nach kann u.a. mit Tiefpumpen nachgeholfen werden. Auf diese Weise lassen sich im Durchschnitt jedoch nur zwischen 18% des vorhandenen Erdöls fördern. Sinkt der Lagerstättendruck beginnt die sogenannte Sekundärförderung: Hierbei wird der Druck durch „Einpressen von Wasser oder Erdgas durch Einpresssonden soweit erhöht“ dass weitere 30-40% des insgesamt vorhandenen Öls gefördert werden. Hilft auch das nicht mehr weiter erfolgt die Tertiärförderung durch Einpressen komplexerer Substanzen wie Wasserdampf, Stickstoff oder Kohlenstoffdioxid und durch Chemikalien, organischer Polymere, Tenside, und ausgewählten Mikroorganismen. In Deutschland liegt die Entölung trotz dieser Verfahren zumeist unter 50%, in Einzelfällen bis 60%. Wenn der Ölfluss trotz dieser Maßnahmen nachlässt, muss in konventionellen Lagerstätten die Duchlässigkeit wieder hergestellt werden. Für diese Situation wurde, wie bereits erwähnt, seit 1940 das Fracking „erfunden“. Der Bereich um die Bohrung wird durch hohen Druck, Chemikalien und Stützmittel aufgebrochen und offen gehalten. Siehe Plön-Ost. In der Einwohnerversammlung am 26.3.2015 in Grünholz damit konfrontiert, verwies Herr Oehms lediglich darauf, dass Central Anglia nach Ablassen des Lagerstättendrucks nicht fracken wolle, sondern über andere „Mittelchen“ verfüge. Die Fragen, welche das denn seien und ob durch diese „Mittelchen“ giftige Chemikalien in die Erde eingebracht werden liess Herr Oehms unbeantwortet im Raum stehen. Wir stellen hiermit diese Fragen erneut: Welche Verfahren wenden Sie in einer solchen Situation an? Mit welchem hydraulischen Druck? Beinhalten diese den Einsatz von (giftigen) Chemikalien? Welche Chemikalien benutzen Sie? Wieviel Zentner oder Tonnen dieser Substanzen werden Sie erfahrungsgemäß verwenden. Wieviel Millionen Liter Wasser benötigen Sie für die Förderung? Wodurch unterscheiden sich Ihre „Mittelchen“ vom Fracking? Von welchen neuen Techniken, die die Erdölindustrie für die Erschliessung neuer und stillgelegter Erdölfelder ins Feld führt, wollen Sie Gebrauch machen? Wer wird Ihre „Mittelchen“ kontrollieren? Wo genau, auf welchen Messlinien wollen Sie die seismischen Erkundungen durchführen? Wir dringen auf Antworten. In Plön-Ost gab es seinerzeit 112 Bohrungen. Sie wollen nur ein einziges Bohrloch einrichten, dafür aber unterirdisch sogenannte abgelenkte Bohrungen vornehmen, mit denen Sie bis in Reichweite von 10 km Öl fördern könnten. Sie verschweigen hierbei, dass gerade bei horizontalen Bohrungen in spannungsreiche Gebiete Erdbeben ausgelöst werden können und dadurch die Gefährdung menschlichen Lebens und die Beschädigungs- und Einsturzgefahr von Gebäuden besonders hoch ist. II. Durch den öffentlichen Fokus auf die unabsehbaren Risiken von Fracking bei der unkonventionellen Förderung von Gas – wird von der Tatsache abgelenkt, daß bereits die Folgen und Auswirkungen der konventionellen Ölförderung auch ohne Fracking nicht beherrschbar sind und ein Gefahrenpotential für die hier lebenden Menschen, sowie die Sicherheit und Unversehrtheit von Natur, Umwelt und Ökosystem darstellen. Darum haben wir Sie nach Ihren Sichheitsvorkehrungen gefragt? Auch hierauf verweigerten Sie eine Antwort mit dem Hinweis, dass - man sich darüber erst Gedanken mache, wenn tatsächlich Öl gefunden werde. - Central Anglia im besonderen und in Deutschland operierende Ölfirmen im allgemeinen über ein solches know how verfügen, dass Unfälle ausgeschlossen seien. Auch eine Falschinformation wie Sie mit Ihrer 30-jährigen Berufserfahrung in verantwortlichen Positionen in großen Energiekonzernen u.a. bei der Excon Mobil, Deminex und Wintershall sehr gut wissen, denn leider ist dies gerade nicht der Fall! Alleine in Niedersachsen wurden durch die Öl- und Gasförderung zwischen 2012 u. 2014 65 Störfälle bekannt, ca. 22 pro Jahr. Von wegen Know How. Alle Störfälle sind durch das LBEG bestätigt! Für Schleswig-Holstein ist eine solche Aufstellung von Störfällen aktuell nicht existent. 1. Im selben Zeitraum wurden in mehreren Ölförderungsgebieten durchschnittlich jeden Monat Leckagen an stählernen Lagerstättenrohren entdeckt mit der Folge, daß unzählige Kubikmeter von giftigem Lagerstättenwasser, die Umgebung und Erde im allgemeinen, Kartoffelacker, Getreidefelder, Wiesen im besonderen mehr oder weniger verseucht haben, mit entsprechenden Folgen für Trink- und Grundwasser. Das im Ölfeld immer vorhandene Lagerstättenwasser, das mit dem Rohöl vermischt ist oder auf dem das Öl unterirdisch schwimmt, wird mit dem Öl an die Oberfläche gepumpt und ist stark belastet: Es ist extrem salzhaltig, etwa viermal so salzig wie Meerwasser und macht schon dadurch Grund- und Trinkwasser ungeniessbar. Es enthält: ca. 0,2mg/l Quecksilber, die 200fache Menge des im Trinkwasser erlaubten Höchstwertes. Es ist eines der giftigsten Metalle, dass krankmachend auf das Nerven – und Immunsystem von Menschen und Tieren wirkt. In Gebieten der Erdölförderung werden immer wieder stark erhöhte Quecksilberwerte im Erdreich gemessen. Neben Öl und Gas weitere Kohlenwasserstoffe, u.a. Benzol, radioaktive Substanzen u.ä. inkl. aller ggfs. karzinogenen und gesundheitsschädlichen Chemikalien, die bei der Ölförderung, von der Ölförderungsfirma in den Boden eingebracht wurden. Benzol ist ein natürlicher Bestandteil von Öl. Wiederholt wurden im Lagerstättenwasser (bei der konventionellen Öl- und Gasförderung), als auch im Boden ein erhöhter Benzol-Gehalt festgestellt. Das Robert-Koch-Institut hat einen signifikanten Zusammenhang zwischen Benzolbelastungen und Krebserkrankungen beobachtet. In der Samtgemeinde Bothel, in der es 16 aktive Gasbohrungen gibt, hat sich die Blutkrebsrate bei Männern verdoppelt, laut Krebsregister Niedersachsen, von 21 auf 41 Erkrankungen. Die zweite meist betroffene Gruppe sind Kinder unter 14. Diese Krebsstudie kam nur zustande, da die Bürgerinitiative „Für Gesundheit“ und andere Bürgerinitiativen darauf gedrungen haben, daß das „gefühlte“ Problem abnorm vieler Krebsfälle in ihren Dörfern von den Behörden endlich wissenschaftlich untersucht wird. In den USA wurden inzwischen auch in der Luft drastisch erhöhte Werte von Benzol gemessen und zwar in einer Konzentration die zw. 35 und 770.000fach über den „normalen“ Hintergrundwerten liegt. Lagerstättenwasser kann auch neben anderen radioaktiven Substanzen das hochgiftige und langlebige Radium 226 enthalten. Tief unter der Erde geht hiervon kein Strahlungsrisiko aus. Über die Förderanlagen an die Oberflächen gespült, zerfällt es u.a. zu Radon, dass ab 100 Becquerel pro Kubikmeter ein signifikant erhöhtes Lungenkrebsrisiko verursacht. (GSF Gesellschaft für Strahlenforschung)) Die spezifische Aktivität der Abwässer und Abfälle in der Öl- und Gasförderung beträgt zw. 0,1 und 15.000 Bequerell pro Gramm (IAEA, Internationale Atom-Energie-Agentur). Mit 88,5 Becquerel pro Gramm beziffert das Ölunternehmen Exxon im Jahr 2007 die mittlere Belastung seiner Branche, also mehr als das 3000-fache der natürlichen Bodenbelastung, die lediglich bei 0,03 Bequerell pro Gramm liegt. Vergrößert werden diese Gesundheitsgefahren noch dadurch, dass Lkw und Pipelines das Lagerstättenwasser mehrere km durch die Gegend weitertransportieren, um sie dann - unkontrolliert von staatlichen Stellen - zur Entsorgung in alte, leer gepumpte Erdgasfelder oder andere Hohlräume im Erdreich per Versenkbohrung in die Erde zu pressen. Ein Anwohner: "Was wir hier unseren Kindern und Enkelkindern hinterlassen, ist eine ganz große Sauerei. Über 300.000 Kubikmeter giftiges Lagerstättenwasser - also rund 10.000 Tankwagenfüllungen werden hier wieder in die Erde gepumpt. Wir wohnen und leben hier auf einem riesigen Giftsee." 2. Bohrschlamm. Ähnliche Belastungen wie im Lagerstättenwasser befinden sich auch im Bohrschlamm. Bohrschlämme entstehen durch das zu-Tage fördern des Bohrmaterials und der daraus resultierenden Vermischung des Bohrkleins mit dem Lagerstätteninhalt (Öl, Fluide), Bohrspülung und weiteren chemischen Additiven. „Mehrere hundert bis wenige tausend“ ungesicherte Bohrschlammgruben, habe die Öl- und Gasindustrie in Niedersachsen wohl hinterlassen, meint die aufsichtlich zuständige Bergbehörde LBEG und kündigt Aufklärung an. Eine davon verunreinigt nachweislich das Grundwasser mit krebserregenden Stoffen. 3. Lecks an Rohölleitungen. Das LBEG geht von 5-25 Schäden und Lecks an Ölleitungen jährlich aus, also eine ständige Gefährdung von Boden, gesunder Ernährung, sowie Trink- und Grundwasser. „Kleinere Brände gäbe es öfter“. 4. Explosionen. In Niedersachsen gab es 2013 und 2014 zwei große Unfälle durch starke Explosionen. Bei der Erdölförderung besteht grundsätzlich immer Explosionsgefahr, da immer Erdölbegleitgas mit entweichen. Am 16./17.11.2013 kam es in der Kavernenanlage Etzel zu einem schweren Erdölunfall, da ein Absperrventil nicht ausreichend verschlossen war. Bevölkerung und Behörden wurden nicht unmittelbar informiert und gewarnt. Binnen 7 Stunden traten bis zu 40.000 Liter Rohöl aus. Das Öl verschmutzte umliegende Gewässer auf einer Länge von 6,2 km -auch Tiere. Mit knapper Not konnte durch Hochsee-Ölsperren eine Verseuchung der Nordsee mit Öl verhindert werden. Am 23.September 2014 verursachte eine schwere Explosion, die im Umkreis von 15 km zu hören und zu fühlen war, im Erdölfeld Bramberge im Emsland 1 Toten und 3 schwerverletzte Arbeiter. Das Bohrloch brannte mit einer bis zu 30 m hohen Flamme bis zum nächsten Morgen, u.a. da brennendes Öl durch die hohen Temperaturen nicht durch Wasser zu löschen ist, bevor es verschlossen werden konnte. Ein Szenario, das Central Anglia nicht eigenen von ihr finanzierten Spezialisten, sondern den örtlichen Freiwilligen Feuerwehren überlassen möchte.(Auskunft Herr Oehms, während der Einwohnerversammlung am 26.3.1015) 5. Erdbeben: Allein in Niedersachsen gab es zwischen Jahren 2002 und 2014 neun Erdbeben mit einer Stärke, zw.2,3 und 4,5 der Richterskala, die laut LBEG mit den örtlichen Gasförderungsanlagen und ihren Horizontalbohrungen in Zusammenhang gebracht wurden und die dazu geführt haben, dass das LBEG einen eigenen Erdbebendienst eingerichtet hat. Weil diese Erdstösse aus geringer Tiefe kommen, können Sie größere Schäden verusachen als natürliche Beben. Ein tödliches Erdbeben in der Region Emilia-Romagna/Italien wird mit den dortigen Ölbohrungen in Zusammenhang gebracht. Sie hätten das Doppelbeben, bei dem 2012 insgesamt 26 Menschen ums Leben kamen, zwar nicht „herbeigeführt“ aber womöglich „mit ausgelöst“. Die Beben fielen demnach mit einer verstärkten Aktivität im Ölfeld zusammen. Daraufhin wurde das Verbot für Ölbohrungen über das Edbebengebiet hinaus auf die gesamte Region ausgeweitet. Die Behörden bezifferten Schäden in Höhe von über 13,3 Milliarden EURO! Angesichts all dieser Fakten: 1. Keine Kontrolle über die Entsorgung des giftigen Lagerstättenwassers inklusive Lecks der entsprechenden Rohrleitungen 2. Keine sichere Entsorgung von Bohrschlamm 3. Krebserkrankungen durch Benzol, Quecksilber und radioaktiven Radon 4. Lecks an Rohölleitungen 5. Schwere Unfälle durch Explosionen der Ölförder- und Lagerstätte 6. Erdbeben 7. Verseuchung von Boden und Gewässer wird klar, daß Sie entsprechende Fragen von uns Bürgerinnen und Bürgern nach Sicherheitsvorkehrungen und kontrollierter Entsorgung nicht beantworten wollten. Sie können es schlicht nicht! Sie können gar keine Sicherheit garantieren, da Durchführung und Risiken der konventionellen Ölförderung auch ohne Fracking eben nicht beherrschbar sind. Gerade Sterup und angrenzende Gemeinden, die vielfältig auf erneuerbare Energien setzen, so wie die Mehrheit der Deutschen Bevölkerung, braucht ein solches Projekt nicht. Die örtliche Biogasanlage, die ja immerhin über eine Wärmegenossenschaft Schulen und 70 Häuser mit Wärme versorgen soll, kann seit 2 Jahren ihre volle Leistung nicht ausschöpfen, da die Überkapazität von Strom automatisch zur 50% Drosselung der Anlage und damit auch zur entsprechenden Reduzierung der Abwärme führt. Nicht nur der hiesigen Region wäre also mehr geholfen, wenn Sie Ihre Intelligenz und Berufserfahrungen in die Förderung erneuerbarer Energien investieren würden, um z.B. Stromspeicher zu entwickeln, die Angebot und Nachfrage regeln könnten. In 10 Jahren wollen Sie den Bedarf der BRD mit ewaigem hiesigen Öl für 2 -7 Tage decken. Nicht mal ein Tropfen auf den heissen Stein. So kommentiert der geschäftsführende Direktor des Weltwirtschaftsinstituts HWWI Hamburg Prof. Dr.Thomas Straubhaar: Bananen aus der Antarktis? Technisch kein Problem, ökonomisch aber blanker Unsinn. Auch in Deutschland mache Fracking schon ökonomisch keinen Sinn – wir fügen hinzu, auch nicht die hier geplante Ölförderung, einmal angesichts geringer Fördermengen, aber auch im Hinblick der im dicht besiedeltem (pro square mile 560 Menschen im Gegensatz etwa zu Norwegen mit 36) Deutschland befürchteten Umweltgefahren mit erheblichen Folgen für große Teile der Bevölkerung, die noch dazu die Produktionskosten unsinnig in die Höhe treibe. In der Einwohnerversammlung am 26.3.2015 wurde Bürgermeister Rupp aus Sterup gefragt, welchen Vorteil, die Gemeinde Sterup durch die Ölförderung habe? Er konnte dies nicht beantworten, auch nicht am nächsten Tag. Wir ergänzen: Auch Natur und Umwelt, Trink- und Grundwasser und die hier lebenden Menschen haben durch Ihre Ölförderungspläne keinerlei Nutzen. Oder anders ausgedrückt: Es geht Ihnen nicht um die Erhaltung der Natur, nicht um eine Förderung der Anziehungskraft unseres schönen Angelns, nicht um die Gesundheit der hier lebenden Menschen, nicht um steuerliche Mehreinnahmen der Kommunen, sondern allein um die Ausbeutung eines Bodenschatzes zum Wohle der Gesellschafter von Central Anglia und zur Sicherung von Rendite und Gewinn eines unerkannt bleibend wollenden Energie-Konzerns. (Z.B. die von Ihnen beratene REX International Holding in Singapore? eine weltweit operierende Ölgesellschaft, die sich für neueste Techniken zur Erkundung und Ausbeutung von Ölfeldern rühmt und am 22.7.2013 veröffentlicht: "We seek to grow our presence in Western Europe with a particular focus on the United Kingdom and Germany, which both have a long tradition of oil production." ) Dafür nehmen Sie nicht auszuschliessende Gefahren und Risiken für existentielle und irreparabele Schäden für Natur und Umwelt, Trink- und Grundwasser, ebenso wie mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen und Erkrankungen der Bevölkerung billigend in Kauf. Sie haben es nicht für nötig gehalten eine große Informationsveranstaltung für die Bewohnerinnen und Bewohner sämtlicher Gemeinden im Explorationsgebiet abzuhalten, so daß wir alle uneingeschränktes Frage- und Rederecht haben. Sie haben unsere Fragen, wie oben geschildert, nicht beantwortet. Ein respektloses Verhalten gegenüber hiesiger Bevölkerung und das Gegenteil von Information und Transparenz, die Sie angekündigt haben. Versprochen = Gebrochen !!! Auf der Einwohnerversammlung der Gemeinde Sterup am 26.3.2015 haben Sie angekündigt, ihre Ölförderungspläne nicht gegen den Widerstand der Menschen durchzusetzen. Wir fordern Sie auf, die Aufsuchungserlaubnis für das Feld Sterup zurückzugeben und weitere Erkundigungen zu unterlassen.