Details zu den Workshops

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Details zu den Workshops
Kongress „Gut gelebter Alltag“ - Workshops
1) Fragen wir doch mal die Kinder! – Partizipation
„Gut gelebter Alltag“ – wie geht das? Wir haben dazu Ideen, Erfahrungen, Regeln, Vorgaben und Konzepte. Wenn
wir diesen Alltag aber wirklich kindzentriert gestalten möchten, müssen wir die Kinder beteiligen! Sie haben ein
Recht auf Partizipation – und zwar nicht nur zu bestimmten Anlässen. Im Idealfall ist die Beteiligung der Kinder
alltäglich und geschieht aus einer kindzentrierten Haltung heraus. Im Workshop werfen wir einen Blick auf die
Praxis: Wo findet Partizipation schon statt und welche Möglichkeiten gibt es? Der Workshop soll dazu ermuntern,
häufiger zu fordern: „Fragt doch mal die Kinder!“ Er soll neugierig machen auf spannende Wege und offene
Prozesse.....
Leitung: Kerstin Kreikenbohm (Erzieherin, Diplom-Sozialpädagogin, Auditorin BETA – Gütesiegel)
3) Wir kommen zusammen. Bildungsort Familie – Bildungsort Kita
Den Fokus in der Kindertagesstätte auf den „gut gelebten Alltag“ zu legen, bedeutet, sich wortwörtlich auf das
Wesentliche zu besinnen. Aber was heißt das in Bezug auf die Elternarbeit? Auf welcher Grundlage können
tragfähige Beziehungen zwischen Fachkräften und Eltern entstehen? Welche Haltung möchte ich als Fachkraft zu
diesem Thema einnehmen? Und: Was brauche ich, um diesen Ansatz in die Praxis umzusetzen?
Leitung: Andrea Struve (Diplom-Pädagogin, Coach, zertifizierte Familylab Seminarleiterin), Kathrin Kuhrke
(Zertifizierte Familylab Seminarleiterin)
3) Machen wir uns doch mal (k)einen Plan – bedürfnisgerechte Tagesgestaltung
Viele Bedürfnisse und Interessen sind alltäglich in einer Gruppe zu vereinen. Häufig stellt sich in diesem
Zusammenhang die Frage, wie man allen Kindern und Familien gerecht werden kann. Neben den Bedürfnissen und
Interessen der Kinder müssen dann noch gezielte Angebote, Wochenaktionen, Feste usw. die anstehen eingeplant
werden. Dies fordert ein hohes Maß an Flexibilität und auch an Planungsstruktur. Das offene bedürfnis- und
situationsgerechte pädagogische Handeln der Fachkraft erfordert Absprache und Kooperation in der Gruppe und im
Team.
In diesem Workshop beschäftigen wir uns mit der Frage, der bedürfnisgerechten Tagesgestaltung im
Zusammenhang der Wochen- und Jahresplanung. Wir diskutieren, den Zusammenhang zwischen freiem Spiel und
Angebot. Dabei werden wir auch die täglichen Herausforderungen im Kita-Alltag und das Lernen in realen
Lebenssituationen betrachten. Ebenfalls werden Verbindungen zum HBEP und dem Situationsansatz hergestellt.
Leitung: Christiane Schweitzer (Kindheitspädagogin, MA of Arts)
4) „Nur“ gespielt und viel gelernt! – Spiel als Königsdisziplin des Lernens
Kinder wollen spielen - Eltern wollen Förderung. Was als Gegensatz erscheint ist ein Traumpaar, denn Spielen ist
Förderung von Kindern. Spiel- und Kindheitsforscher gehen davon aus, dass ein Kind bis zum Schuleintritt
mindestens 15.000 Stunden selbstbestimmt gespielt haben muss. Das sind etwa sieben Stunden am Tag. Die
Kinderpsychologin und Pionierin der Spieltherapie Virgina M. Axline sagte: „Wenn ein Kind einmal nicht isst, so ist
das für die meisten Eltern ein Anlass zu großer Sorge. Wenn ein Kind aber nicht richtig spielt, dann wird das häufig
gar nicht bemerkt. Dabei ist letzteres meist ein viel ernsteres Alarmzeichen.“ Entwicklungspsychologen,
Kindheitspädagogen, Kinderärzte sind sich einig: Je höher die Spielkompetenz des Kindes, umso besser kann es
schulischen Anforderungen gerecht werden. Der Workshop bietet Austausch und Anregungen, Impulse und Ideen!
Leitung: Margit Franz (Diplom-Pädagogin, Publizistin, Fachreferentin, Herausgeberin „Die Kindergartenzeitschrift“,
Autorin von „Spielen“ (München 2014) und „Kindsein“ (München 2015)
5) Mein Raum. Dein Raum. Unser Raum.
Pädagogisch sinnvolle Raumgestaltung ist keine Frage des persönlichen Geschmacks. Die Raumgestaltung in
Kindertageseinrichtungen ist Ausdruck des Verständnisses und der Anerkennung kindlicher Entwicklung.
Materialangebot und Raumstruktur müssen immer wieder auf die Bedürfnisse und Entwicklung der Kinder hin
überprüft und angepasst werden. Wie würde ein Raum wohl aussehen, wenn nur die Interessen der Kinder
berücksichtigt werden? Wie kann Raumgestaltung den Bildungsauftrag unterstützen? Warum ist Raumgestaltung
Beziehungsarbeit? Spannende Fragen, mutige Gedankenspiele oder bereits gelebter Alltag? Im Workshop werden
wir praxisnah durch Selbsterfahrung, Gruppenarbeit und einen moderierten Austausch die Raumgestaltung der
Kitas beleuchten und Impulse für die eigene Arbeit erarbeiten.
Leitung: Nadine Ahlers (Pädagogische Beratung und Fortbildung)
6) Essen: Wann – Wo – Wer mit wem und Was? Wer bestimmt, wann ich Hunger habe?
Im Kita-Alltag ist die Essenssituation eine Herausforderung, die oft mit viel Unsicherheit verbunden ist: Wieviel
Freiheit und Eigenverantwortung kann man den Kindern lassen, die doch gesund zu ernähren sind? Mindestens
genauso wichtig wie gesunde Ernährung ist eine entspannte Atmosphäre beim Essen. Um diese Themen und
weitere, wie z. B. die eigene Einstellung zur Ernährung, Rituale, Abläufe und auch die Kommunikation mit den Eltern
soll es in diesem Workshop gehen.
Leitung: Gabriele Virnkaes (Erzieherin/Fachkraft für den Situationsansatz); Anke Freitag (Erzieherin/Kita-Leitung)
7) Liebevolle Beachtung – Beziehungsvolle Pflege
Wenn sich die Erzieherin dem kleinen Kind während der Pflege mit ungeteilter Aufmerksamkeit zuwendet, wird jede
Berührung, jeder Kontakt respektvoll und feinfühlig auf die Äußerungen des Kindes abgestimmt. Jede Berührung soll
dem Kind vermitteln: Du bist wichtig. Du bist wertvoll. Im Workshop setzen wir uns mit der beziehungsvollen und
kooperativen Pflege von Säuglingen und Kleinkindern auseinander und arbeiten an den folgenden Themen:
•
Zeit für die beziehungsvolle Pflege - Zeit haben - Sich Zeit zu nehmen
•
Berührungen, Blickkontakt und feinfühlige Reaktion als Ausdruck von Respekt und als Grundlage von
Beziehung
•
Sprachliche Begleitung - Die eigenen Handlungen ankündigen und dem Kind Gelegenheit geben sich darauf
einzustellen – zu antworten
•
Die Kooperation der Kinder suchen und Mitarbeit zulassen
Leitung: Thea Pfeffer (Diplom-Pädagogin)
8) Schön, dass Du da bist! – Ankommen und Verabschieden
„Ich werde erwartet!“ Jedes Kind freut sich über eine freundliche und zugewandte Begrüßung.
Wie kann ich den Kindern eine angenehme Atmosphäre schaffen, in der sie sich willkommen
fühlen und sich auf den Alltag einlassen können? Wie wichtig ist es für die Kinder in der Kita anzukommen?
Gemeinsam suchen wir den Austausch um die Schlüsselsituationen des Ankommens und Verabschiedens als Basis in
einen „Gut gelebten Alltag“ zu integrieren.
Leitung: Martina Geschwind (Fortbildungsreferentin / Erzieherin)
9) Immer, immer wieder schön! Rituale, die die Seele atmen lassen
„Nochmal!“ rufen die Kinder, nachdem das Lied verklungen ist. „Heute nicht mehr!“ sagt die Erzieherin, „Wir haben
es ja schon zweimal wiederholt. Wir singen es morgen wieder!“ „Oh ja! Das ist nämlich immer, immer wieder
schön!“ sagt Selim.
Rituale können immer wieder schön sein und die Seele atmen lassen. Sie helfen im gut gelebten Alltag der
Kindertagesstätte Übergänge zu gestalten, die Zeiten des Tages und auch der Wochen, Monate und Jahre zu
strukturieren, Gemeinschaft zu erleben. Manche Rituale sind im Alltag der KiTa eingeübt, andere werden in
Situationen gemeinsam mit den Kindern entwickelt. Im Workshop entdecken wir: Wo in unserem gut gelebten
Alltag helfen uns Rituale? Wie gestalten wir sie – auch mit Kindern gemeinsam? Was erleben Kinder, wenn sie Teil
eines Rituals sind? Was macht die Macht der Rituale aus? Wo sind Grenzen in der Arbeit mit Ritualen? Wir werden
neben kleinen theoretischen Impulsen auch viel ausprobieren.
Leitung: Pfarrerin Barbara Benoit (Fachberaterin Religionspädagogik)
10) Lebendiges Mitschwingen - Körper, Leib und Bewegung als Schlüssel zur alltäglichen
Entwicklungsbegleitung
Kinder entwickeln sich auf der Grundlage stabiler Beziehungen. Nur in gemeinsamer Interaktion können
Bildungsprozesse gestaltet werden. Hierfür sind die Fähigkeit zum Mitschwingen sowie das Antwortverhalten der
Bezugspersonen von zentraler Bedeutung. Dieses Mitschwingen gelingt vor allem dann, wenn wir in einen
körperlich-leiblichen Dialog mit unserem Gegenüber (und mit uns selbst) kommen. In diesem Workshop werden wir
uns mit der Bedeutung von Körper, Leib und Bewegung für die alltägliche Entwicklungsbegleitung befassen. Wir
machen uns auf die Suche nach Antworten auf die Frage, wie wir Kindern im professionellen Alltag der Kita in ihrer
Lebendigkeit begegnen, wie wir ihre alltägliche Weltaneignung begleiten und wie wir achtsam mit ihnen und uns
selbst in Kontakt bleiben können.
Leitung: Prof. Dr. phil. Holger Jessel (Dipl.-Motologe, Professor für Kindheitswissenschaften an der Evangelischen
Hochschule Darmstadt)