Nahverkehrs-praxis - krauth technology GmbH

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Nahverkehrs-praxis - krauth technology GmbH
Verkehrsindustrie
krauth technology:
Neuer Tablet-Bordrechner setzt auf
Android Betriebssystem
Das Umfeld, in welchem sich moderne Bordrechner/Fahrscheindrucker heute bewegen, reicht von Bussen über Straßenbahnen bis hin zu Vorverkaufsstellen. krauth
technology stellt mit seinem neuen Bordrechnerkonzept kt 0101 MT ein [revolutionäres] Systemkonzept auf Basis eines Android-Tablets zur Verfügung. Die Integration
der Tablet-Lösung mit eigenem Gehäuse und drehbarem Fahrerdisplay sorgt für eine
optimale Positionierung im Fahrzeug. Android als Betriebssystem bietet umfassenden
Support und gewährleistet die Stabilität und Aktualität, die gefordert ist. Die Erweiterungsmöglichkeiten sind dank des App-basierten Systems nahezu grenzenlos.
Betriebssystem
Android ist sowohl ein Betriebssystem als auch eine
Software-Plattform für mobile Geräte wie Smartphones und
Tablet-Computer. Die Basis ist dabei ein Linux-Kernel. Bei
Android handelt es sich um freie Software, die quelloffen
entwickelt wird. Pro Tag werden aktuell mehr als eineinhalb
Millionen neue Android-Geräte aktiviert und Android hatte als
Smartphone-Betriebssystem im zweiten Quartal 2014 einen
weltweiten Marktanteil von 84,6 % (Quelle wikipedia). Die
Dynamik dieser Entwicklung macht sich unser neues Bordrechnersystem zu Nutze, da viele (früher proprietär entwickelten)
Software-Anwendungen bereits in verwendbarer, erprobter
Ausführung unter Android vorhanden sind. Beispielsweise
stehen Kommunikations- und Navigationsdienste in den
unterschiedlichsten, skalierbaren Versionen zur Verfügung.
Dies reduziert letztlich Entwicklungskosten deutlich und
senkt Projektrisiken.
Tablet
Bei der Tablet-Lösung setzen wir ein sogenanntes
„industrial“-Gerät ein, welches die Anforderungen in Fahrzeugen (z.B. Temperaturbereich und Rüttelverträglichkeit) voll
erfüllt. Da man in der Tablet-Welt nicht in Verfügbarkeiten
von 10-12 Jahren denkt – was zunächst ein Nachteil zu sein
scheint – sondern in deutlich kürzeren Entwicklungszyklen,
Kai Horn,
Vertriebsleiter,
krauth technology GmbH
Eberbach
halten wir eine Adaptierung vor. Wir (ver-)packen das Tablet
in ein von uns produziertes Gehäuse und bekommen so die
volle Kontrolle über die Schnittstellen und die Halterung.
Sollte das von uns ausgewählte Tablet nicht mehr verfügbar
sein, können wir das Gehäuse anpassen und sind so in der
Lage, auch eine langfristige Ersatzteilgarantie und Verfügbarkeit bei gleichzeitiger Erweiterbarkeit zu gewährleisten. Ein
zusätzlicher Benefit bietet das einzigartige Design des Gesamtsystems und besonders die Kundenschnittstelle. Für Verkehrsunternehmen stehen Kunden/Fahrgäste im Mittelpunkt.
Daher bietet der kt 0101 MT Bordrechner die Möglichkeit, das
Kundeninterface bei individuellen Fahrzeugausprägungen
auf Kundenbedürfnisse auszurichten. Gleichzeitig benötigt
jedoch auch das Fahrpersonal eine perfekte Sicht auf das
Touch-Bediendisplay. Bisher konnten Fahrscheindrucker/
Bordrechner nicht beiden Interessen gerecht werden, hier
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bieten wir nun die ideale Lösung über ein um 180° schwenkbares Fahrerdisplay in einem modernen Design.
zusätzlichen Verkabelungsaufwand auskommen. Die Kommunikationsmodule (inkl. GPS) sind im Tablet untergebracht und
Schwenkbares Bordrechnerkonzept. links: schwenkbares Fahrerdisplay, rechts: optimale Positionierung für Kunden und Fahrpersonal.
Kundenschnittstelle
Um den Kunden die Interaktion mit unserem Bordrechner/
Fahrscheindrucker so einfach wie möglich zu machen, sind
wir auch hier neue Wege gegangen. Der Barcodescanner
(Kamera) zur Verarbeitung von Barcodes und QR-Codes und
der kontaktlose Chipkartenleser/NFC sind in einer (hier blau
hinterleuchteten) Kundenschnittstelle zusammengefasst. Da
es bei der Verarbeitung von eTicket-Transaktionen leider in
manchen Verfahren noch sekundenlange Transaktionszeiten
gibt, hat der Kunde die Möglichkeit, die Karte sicher abzulegen. Das Kundendisplay zeigt ihm dabei in Farbe (KUSCHSchnittstelle) den aktuellen Stand der Bearbeitung an. Sollten
Papierfahrscheine ausgegeben werden, so erfolgt dies schnell
und leise und mit höchster Verarbeitungsgeschwindigkeit,
bei integrierter Papierverfolgung mittels Barcodescanner.
Das Easy-Load-Druckwerk (kein Einfädeln, keine Justierung
notwendig) hat eine Auflösung von 300dpi, sodass auch
Barcodes und Grafiken bestmöglich erstellt werden können.
Schnittstellen
Neue Technologien halten auch Einzug in den Fahrzeugen
(Ethernet) – gleichzeitig ist weiterhin eine IBIS-Kommunikation notwendig und sinnvoll. Dieser Spagat gelingt
dem neuen kt 0101 MT Bordrechner in Verbindung mit dem
speziellen ÖPNV-Know-How bei krauth technology. Je nach
Anforderung des Verkehrsbetriebes an den Bordrechner kt
0101 MT kann das revolutionäre Systemkonzept nahezu ohne
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kommen in der Regel ohne externe Antennen und aufwendige
Zusatzverkabelungen in den Fahrzeugen aus. Sollte eine Lichtsignalbeeinflussung gewünscht werden, ist eine zusätzliche
19“-Baugruppe notwendig, die dann jedoch auch gleich für
das Funkgerät genutzt werden kann.
Der Barcodescanner (Kamera) zur Verarbeitung von Barcodes und
QR-Codes und der kontaktlose Chipkartenleser/NFC sind in einer
Kundenschnittstelle zusammengefasst.
Verkehrsindustrie
Modularität
Besonderes Augenmerk wurde bei der Entwicklung auf
die unterschiedlichsten Anwendungsfälle gelegt. Das Tablet
kann alleine auch zur Datenerfassung – beispielsweise für
die Aufnahme von EBE-Fällen – genutzt werden. Mit einem
Bluetooth-Druckwerk lässt sich die Lösung einfach zu einem
kleinen Handverkaufssystem für Rufbusse oder den Bedarfsverkehr erweitern. Die Cube-Basisstation kann ohne Tablet als
Vorverkaufslösung an einem Standard-PC betrieben werden.
Als Ergänzung kann dazu passend auch ein neuer, deutlich
kleinerer und leichterer Zahltisch mit beleuchteter Ausgabeschale angeboten werden.
Visionen
Die im Tablet integrierte Kamera könnte zukünftig auch
für Bild-Telefonie genutzt werden. Aktuell untersuchen wir
die Möglichkeit, den Bordrechner per Sprachsteuerung zu
bedienen. Dies könnte das Bedienkonzept (nach dem nun
die Touchbedienung die taktilen Tasten abgelöst haben)
erneut revolutionieren und die Abfertigungsgeschwindigkeit
erhöhen. Ebenfalls wird die Sprachausgabe (beispielsweise
einer mehrsprachigen Auskunft) als Option untersucht, so dass
hier möglicherweise weitere Zugangshemmnisse abgebaut
werden könnten.
Fazit
Die Android-Plattform wächst stets weiter. Die Vielzahl an
Android-Innovationsprojekten auch im ÖPNV zeigt, dass wir
hier in die richtige Richtung unterwegs sind. Der Kunde wird
bei der Nutzung unseres Bordrechners zukünftig beispielsweise die Wahl haben, welche Navigationslösung er nutzen
Seitenansicht des kt 0101 MT
Bordrechners mit dem Tablet
im „Um“-Gehäuse
(Bilder: krauth technology).
will – eine kostenfreie (einfache) Version, oder lieber eine
Variante, in der das Liniennetz und die Haltestellen bereits
enthalten sind. Auch die Gewinnung von neuen Mitarbeitern
wird leichter, wenn wir uns in einem breit angewandten Entwicklungsumfeld bewegen. Die Entwicklung unseres neuen
Bordrechners geht nach wie vor sehr gut voran. „Wir liegen
voll im Zeitplan und haben das Lasten-/Pflichtenheft bis
auf kleine Details abgeschlossen. Nun startet der Bau der
Spritzgussformen bei uns im Haus und die Elektronikentwicklung ist ebenfalls auf Kurs“ berichtet der Projektleiter
des Innovationsprojekts, Herr Mehn, zum aktuellen Stand.
Erfreulich ist, dass aufgrund der Standardisierung Risiken
bei der Neuentwicklung deutlich minimiert und gleichzeitig
die Entwicklungszeiten drastisch reduziert werden konnten.
„Noch in diesem Jahr gehen wir mit den ersten Systemen auf
den Bus und im nächsten Jahr in die Umsetzung der ersten
Kundenprojekte“ ergänzt Herr Mehn stolz.
e-mail: [email protected]
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